F R Ü H J A H R 2 0 1 5 _ D A S E U R O PÄ I S C H E M A G A Z I N Ü B E R D I E K R A F T D E R P R I N T M E D I E N
STILVOLL Print – der perfekte Partner für Luxus-Magazine FLIEGEN SIE MIT UNS Bordmagazine im Steigflug
Dieses Medium kommt an Erreichen Sie die Sinne und entfalten Sie das Potenzial Ihrer Marke
STOLZ UND VORURTEIL Über Print als nachhaltigstes Medium der Welt WAS BRINGT DIE ZUKUNFT FÜR PRINT? Im Gespräch mit führenden Medienmachern Europas
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I am the power of print. Wir freuen uns, Ihnen die erste Ausgabe des Print Power Magazins präsentieren zu dürfen. Mit diesem Printprodukt halten Sie ein Werbemedium in Händen, das für Ihre Kampagne ein effektives Werbeumfeld bietet: Denn gedruckte Werbung bleibt länger im Gedächtnis und ist flexibel und vielseitig – vom personalisierten Direct Mail bis hin zu Printanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften. Mehr unter printpower.at
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/ INHALT
16 | MULTISENSORIK
22 | LUXUS-MAGAZINE
36 | BORDMAGAZINE
46 | DIE ZUKUNFT FÜR PRINT
LESEN SIE MEHR Print Power ist eine europäische Initiative mit dem Ziel, die Position der Printmedien in einer multimedialen Welt zu stärken. Weitere Informationen finden Sie auf www.printpower.eu
04-10 Begeistern Das Neueste aus Europa sowie Marktforschung, Meinungen und Trends aus der Welt von Print und Papier.
32-35 Haptische Medien Sebastian Haupt beschreibt den Einfluss von haptischem Erleben im multisensorischen Marketing.
10 0 % RECYCELBAR Das Print Power Magazine wird auf 100% recycelbarem Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt. Sämtliche Farben und Papierveredelungen sind ebenfalls zu 100% recycelbar und biologisch abbaubar. Gedruckt mit Tinte auf pflanzlicher Basis von einer nach ISO 14001 zertifizierten Druckerei.
12-13 Take 5 Ob ein Album-Cover zum Musik machen oder eine Print-Anzeige, die Bier kühlt: Wir sammeln die schönsten Beispiele für Print-Marketing.
36-40 Bordmagazine Ihre Passagierzeitschrift ist nicht nur Lektüre für Fluggäste, sondern bietet Marken eine gesicherte Leserschaft in Millionenhöhe.
PRINT POWER Herausgegeben von Print Power Europe NN11 0QB Daventry (UK) www.printpower.eu Editor-in-chief Sam Upton www.soulcontent.co.uk Country editor Österreich Knud Wassermann Clemens Coudenhove-Kalerghi Coordinators Martyn Eustace Patrick Mader Julia Löwenstein Jonathan Tame Shareena Patel Grafi k Ian Findlay Print Precision Colour Printing TF7 4QQ Telford (UK) PrintPower Austria Gumpendorfer Straße 6 1060 Wien (Österreich) 01/588 86 ~273 off ice@printpower.at www.printpower.at Offenlegung Herausgeber des Magazins ist Print Power Europe, eine Initiative der Wertschöpfungskette Papier & Printmedien, und der nationalen Organisationen. In der Blattlinie wird über Kraft der geruckten Kommunikation geschrieben. © 2015 Print Power
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14-15 Thought Leaders Die faszinierende Rolle von Gedrucktem: Geschäftsführer Focus Marketing Research, Klaus Fessel, über den Wert von Print und Mark Davies, Vorsitzender der ELMA, über die Erkenntnissen im neuesten Bericht über die Wirksamkeit von Postwurfsendungen. 16-20 Multisensorisches Marketing Wir untersuchen, wie Düfte die Wirkung Ihrer Print-Kampagnen steigern und zur Verankerung Ihrer Marke im Bewusstsein der Kunden beitragen. 22-25 Luxus-Magazine Tyler Brulé, Tony Chambers and Joerg Koch erläutern, was Luxus-Publikationen für Leser, Verlage und Werber gleichermaßen zu einer so enormen Erfolgsgeschichte macht. 26-30 Das nachhaltige Medium Wir widmen uns der Frage, welche Auswirkungen Print wirklich auf die Umwelt hat und legen Fakten zur Nachhaltigkeit des Mediums vor.
42-45 Gute Reise! In Zeiten des Internets: Gedruckte Reisekataloge schlagen die Brücke in die digitale Welt. 46-49 Die Zukunft für Print Fünf der besten Medienexperten diskutieren und debattieren im Heft, wohin die Reise für Print geht und wie der Übergang zu Digital für ein intensives Leseerlebnis sorgen kann. 51-57 Wissen Direktmailings, Kundenmagazine, Kataloge und Zeitschriftenwerbung. Lesen Sie, warum Printmedien einen wesentlichen Teil Ihrer Marketingstrategie ausmachen sollten. 58
Das letzte Wort Dr. Horst Pirker erzählt von seiner Vision ein eigenes Ökosystem zu schaffen in dem Digital und Print miteinander verschmelzen.
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91 % der Österreicherinnen und Österreicher lesen Direct Mails länger als 30 Sekunden1). So erreichen Sie Ihre Kunden persönlich, individuell und ohne Streuverluste. Mit Info.Mail nutzen Sie Ihre Kundendaten wie nie zuvor. Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und innovative Services rund um Ihr Mailing bringen Ihnen messbar mehr Werbeerfolg. 1
Studie: Direct Media Report 2012 (Auftraggeber DMVÖ, marketagent.com; n=1.000, CAWI)
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Das Neueste aus der Welt von Print
Like!
Von drahtlose Datenübertragung in Print-Anzeigen hin zu einem direkt mit Facebook verbundenen Magazin: Die Zukunft von Print hat begonnen Alles, was eine Brücke von Print zu Online schlagen kann, ist derzeit der Heilige Gral für die Marketingwelt. Dies hat die Entwicklung einer Vielzahl verschiedener Technologien bewirkt und eine Reihe innovativer PrintKampagnen hervorgebracht, die Print-Lesern den Weg in digitale Welten ebnen. Erweiterte Realität gilt als eine der ausgereifteren unter den Technologien für den Brückenschlag. Es gibt bereits zahlreiche Kampagnen, in denen die Bilderkennungstechnologie eingesetzt wird, um Inhalte zum Leben zu erwecken. Gewieftere Marketingleute nutzen die neueste Technologie jedoch, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu erhöhen. Der Autoriese BMW beauftragte
die auf Technologie spezialisierte Agentur Tamoco damit, drahtlose Datenübertragung in dessen Anzeigen bei Spiegel Wissen einzubetten. Die Leser tippten mit ihren Smartphones auf die Anzeige von BMW für das „Auto von Morgen“ und luden so eine App der Serie BMW i Electric herunter. Sie konnten dann anhand der App mit der Anzeige interagieren und relevante Inhalte abrufen. Im Gegenzug konnte BMW die Reaktionen der Leser erfassen und analysieren. Aber keine Marke hat die Lücke zwischen der Online- und der Offline-Welt so erfolgreich überbrückt, wie die Modekette C&A. Im letzten Jahr präsentierte C&A Brasilien eine innovative gedruckte „Like!-Anzeige“ im Magazin Contigo, die sich automatisch mit
Facebook synchronisierte. Sonderausgaben des Magazins mit eingebetteten elektronischen Chips wurden an Käuferinnen verschickt, die man einlud, eine der über das gesamte Heft verteilten „Like“-Schaltflächen zu berühren, wenn ihnen ein Modeprodukt gefiel. Diese Likes wurden in die FacebookEinträge der Leser hochgeladen, und C&A gestaltete anhand der Daten außerdem ein Schaufenster, in dem das beliebteste Outfit vorgestellt wurde. Angesichts der für die kommenden Monate prognostizierten weiteren online und offline erwarteten Innovationen ist die Lücke zwischen Print und Digital auf dem besten Wege geschlossen zu werden. + Ein Video der „Like“-Kampagne von C&A www.printpower.at | PRINT POWER _ 05
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68% DER USAMERIKANISCHEN EINZELHÄNDLER GEBEN AN, DASS PRINT EINEN WESENTLICHEN TEIL IHRER MARKETINGSTRATEGIE DARSTELLT (NEILSEN, 2014)
Oscarreif!
Als es am 22. Februar dieses Jahres im Dolby Theater in Los Angeles hieß: „And the Oscar goes to …“ war auch Papier mit von der Partie. Die 24 goldenen Umschläge, in denen die bis dahin gut gehüteten Namen der Oscar-Preisträger steckten, kamen aus Gmund am Tegernsee, genauer gesagt aus
der gleichnamigen Papierfabrik, die mit ihrem speziell für die Oscars gefertigten Papier „Gmund Treasury“ die Namenskarten umhüllen. 200 Papierbögen bilden die Basis für die Umschläge. Sie werden gestanzt, geprägt und erhalten eine Aufschrift mit einer der 24 Kategorien, in denen die
Preise verliehen werden. Star-Designer Marc Friedland hat sie exklusiv für die Academy Awards kreiert. Denn, so sein Anspruch, nicht nur der Preis, auch der Umschlag und die Karte, auf der der Name des Preisträgers steht, müssen besonders sein.
Handel vertraut auf die Wirkung von Print Am deutlichsten bauten zwei Möbelhändler ihre PrintWerbespendings 2014 aus. „Leiner“ belegt den ersten Platz unter den Print-Promotoren, dicht gefolgt von „XXXLutz“. Mit der drittgrößten Steigerung folgt der Lebensmittelhändler „Spar“. Diese drei Unternehmen haben ihre Print-Spendings 2014 am massivsten ausgebaut. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die der Verband Österreichischer Zeitungen bei Focus Research in Auftrag gegeben hat. Auf den nächsten Rängen folgen der Sportartikelhändler „Hervis“, der Telekabel-Betreiber „UPC“ und mit „Lidl Österreich“ wieder ein Lebensmittelhändler. Auf Platz sieben landet „Hansaton Akustische Geräte“. Platz acht belegt „bet-at-home“, auf Platz neun folgt die „Zillertaler Trachtenwelt“. Die Top Ten komplett machte „Citroën”. In Summe haben diese zehn Firmen den Bruttowerbewert in Print im Vorjahr insgesamt um 37 Mio. Euro gesteigert. Focus Research prognostiziert für 2015 ein Wachstum der Werbeausgaben von zwei Prozent. FocusGeschäftsführer Klaus Fessel urteilte folgendermaßen: „Ich glaube, dass Print unter seinem Wert geschlagen wird. Print hat im Grunde eine sehr hohe Werbewirksamkeit.“
„Viele der weltweit größten Marken wollen ihre Anzeigen in einem PrintMedium sehen, weil sie dort tatsächlich das Gesamterlebnis noch verbessern. Also ganz anders als bei Fernsehwerbung oder in digitalen Medien, wo die Verbraucher in vielen Fällen alles tun um keine Werbung sehen zu müssen.” Ad Age, Januar 2015
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/ BEGEISTERN Die Welt von Print
Kundenmagazin zum Genießen Seitdem die Lebensmitteldiskonter ihr Sortiment qualitativ nach oben erweitern, setzen sie in ihrer Kommunikation vermehrt auch auf hochwertige Kundenmagazine. Das jüngste Beispiel ist die Lebensmittelkette Zielpunkt, die mit „Mein Genuss“ jetzt ein eigenes Kundenmagazin herausgibt. „Die Einführung unseres eigenen Kundenmagazins ist eine von mehreren Maßnahmen im Rahmen unserer Neuausrichtung. Wir wollen unseren Kunden ein
Täglich 39 Minuten für die Zeitung
Zeitungsleser wenden täglich durchschnittlich 39 Minuten für ihre Lektüre auf, am Wochenende sind es sogar 44 Minuten. Männer lesen mit 40 Minuten etwas länger als Frauen (38 min.). Die Lesergruppe der über 50-Jährigen liest deutlich länger (47 min.) als die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen (30 min.). Das sind nur einige der weit über 100 Daten und Fakten, die der BDZV in der Liste „Wissenswertes“ über Zeitungen und ihre Leser zusammengetragen hat. Hier lässt sich auch nachlesen, wann und wo die erste Zeitung der Welt erschien (1605 in Straßburg) und wer 1650 die erste Tageszeitung der Welt in Leipzig veröffentlichte (der Drucker Timotheus Ritzsch).
tolles Einkaufserlebnis im Supermarkt bieten, aber auch unsere Kompetenz rund um Lebensmittel teilen“, so Jürgen Krizmanich, Zielpunkt-Geschäftsführer. Klares Ziel sei die Stärkung und der Ausbau von bestehenden und neuen Kundenbeziehungen. Inhaltlich wird Wissenswertes rund um Lebensmittel geboten sowie Tipps für richtiges Einkaufen, Produktinformationen, Reportagen und Rezepte. Außerdem werden passend
zum Zielpunkt-Vertriebsgebiet im Osten Österreichs in jeder Ausgabe einzelne Wiener Bezirke und deren Highlights vorgestellt. Den Anfang macht der 10. Bezirk Favoriten, wo prominente Österreicher wie Willi Resetarits, Gottfried Helnwein oder Roland Düringer wohnen bzw. wohnten. Das 64 Seiten starke Heft ist kostenlos in allen 247 Filialen erhältlich und soll mehrmals jährlich in einer Auflage von 250.000 Exemplaren erscheinen.
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Gesamt
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Männer
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Frauen
14 bis 29 Jahre 30 bis 49 Jahre 50 Jahre und älter an normalen Wochentagen an Wochenenden
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37 47
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+ JC Penney, der US-amerikanische Einzelhandelsgigant, versendet wieder gedruckte Kataloge, seit Daten zeigten, dass das Unternehmen die Wirkung von Print auf dessen Umsatzzahlen erheblich unterschätzt hatte. „Untersuchungen haben ergeben, dass unsere Kunden auch heute noch lieber einen Katalog durchblättern, um dann online zu bestellen”, sagte die Unternehmenssprecherin Kate Coultas. + Heineken nutzte die entspannenden Qualitäten von Print für eine einzigartige Kampagne, in der digitale Botschaften ihrer Kunden in handgeschriebene Nachrichten umgewandelt wurden. „Spark Your Holidays“ lud die Kunden dazu ein, vor Weihnachten einen Gang herunterzuschalten und eine digitale Botschaft für ihre Lieben an Heineken zu schicken. Die Feiertagswünsche wurden von einem HandschriftRoboter auf Papier transkribiert und per Post an die Adresse des Empfängers verschickt.
+ Für Zeitschriftensammler hatte ein Designstudio aus dem süddeutschen Coburg eine Idee, wie man aus Papierstapeln ein praktisches Möbelstück machen kann. Hockenheimer, das höhenverstellbare Aufbewahrungssystem, besteht aus einem Sockel aus Birkenholz, zwei Ledergurten und einem handgefertigten Sitzkissen. Man selbst steuert lediglich die Zeitschriften dazu bei. + Der neu gestaltete norwegische Reisepass wurde international wegen seines kunstvollen Designs und der Verwendung von Farben gelobt, die auf UV-Licht reagieren. Auf jeder Seite des Dokuments ist eine aufwändige Zeichnung der Landschaft Norwegens abgebildet, die sich in eine wunderschöne Nachtszene mit Nordlichtern über Bergen verwandelt, wenn sie unter UV-Licht gehalten wird.
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Der beste Schutz der Demokratie ist eine freie Presse.
Eine Initiative der deutschsprachigen Verlegerverbände und ihrer Mitglieder.
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Meinungsvielfalt und freier Zugang zu Informationen sind Grundpfeiler jeder demokratischen Gesellschaft. Wer die Pressefreiheit nicht schützt, macht deshalb auch die Demokratie verwundbar. 3. Mai – Internationaler Tag der Pressefreiheit.
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/ BEGEISTERN Veranstaltungs kalender
18. bis 22. Mai 2015 Fespa 2015 Die Leitmesse für den Sieb-, Digital- und Textildruck findet in drei Hallen des Kölner Messezentrums statt. Mehr als 700 Aussteller haben ihr Kommen angekündigt. Sie zeigen Innovationen, neue Produkte und Anwendungen. + Köln | 2015.fespa.com 21. bis 27. Juni 2015 Cannes Lions Während des „Internationalen Festivals der Kreativität“ werden die „Löwen“ in Gold, Silber und Bronze verliehen. Die bekannteste Veranstaltung der Werbebranche zieht jedes Jahr mehr als 10.000 Kreative aus aller Welt an. + Cannes, Frankreich | canneslions.com 25. bis 25. Juni 2015 Co-Reach Die Dialogmarketing-Messe bringt die crossmedialen Werbekanäle zusammen: Print, Online, Social Media Marketing und Mobile sind nur einige der Schwerpunkte. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einer Vielzahl von Vorträgen. • Nürnberg | fippcongress.com 5. bis 7. Oktober 2015 World Publishing Expo 2015 Die Leitmesse für den Zeitungsdruck fokussiert sich auf die Veröffentlichung von Nachrichten und Werbung auf mehreren Kanälen. Neben der Ausstellung werden mehr als 100 Vorträge und Workshops angeboten, bei denen die Sprecher ihre eigenen Erfolgsgeschichten vorstellen. • Hamburg wan-ifra.org/events/world-publishing-expo-2015 31. Mai - 10. Juni 2016 Drupa 2016 Anlässlich der alle vier Jahre stattfindenden Drupa triff t sich 2016 die gesamte Print-Branche in Düsseldorf. Unter den Ausstellern sind alle großen Druckunternehmen vertreten, die Veranstaltung ist riesig: 19 Hallen randvoll mit der neuesten Technologie, dazu die weltweit führenden Experten für Print und das alles unter dem vielversprechenden Motto „Touch the Future“. + Düsseldorf, Deutschland | drupa.com
Wettbewerb „Weiße Kunst“ Das Team von „Papier macht Schule“ hat Anfang April 2015 einen neuen Wettbewerb gestartet. Das Ziel ist, eine möglichst breite Öffentlichkeit zum Thema Papier und Karton sowie über die damit verbundenen Produktionsprozesse zu informieren. Zeigen Sie bei diesem Wettbewerb anhand von kreativen, künstlerischen Objekten die vielen Möglichkeiten, die Papier und Karton bieten. Die einzige Voraussetzung ist, dass diese Objekte in Weiß gehalten sein müssen, egal ob Scherenschnitte, Faltobjekte, Kleider, Schmuck, Dekorationen oder Möbel. + www.papiermachtschule.at
Österreichs Designszene in Zahlen Bereits zum vierten Mal gibt die von designaustria herausgegebene Broschüre „Österreichische Designstatistik“ eine Bestandsaufnahme zum Status quo der heimischen Designbranche. Die gesammelten Fakten bilden eine essenzielle Grundlage für die strategische Planung von Maßnahmen und Initiativen, die die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Design stärken, sichern und ausbauen sollen. Um die Entwicklung der österreichischen Designbranche hinsichtlich ihrer wirtschafts-, gesellschafts- und arbeitsmarktpolitischen Bedeutung erfassen zu können, hat designaustria 2013 bereits zum vierten Mal eine österreichweite Umfrage in Auftrag gegeben. Rund 470 DesignerInnen aller Designsparten – von EPUs bis zu großen Agenturen – haben an der Umfrage teilgenommen. + Die Broschüre ist unter service@designaustria.at erhältlich.
Grafik I Gesamtaufteilung Auftraggeberstruktur
11% 9% 7% 12% 15% 19% 27%
| Sonstige | Behörden | andere Kreativunternehmen | Kunst/Kultur | Dienstleister | Industrie | Handel & Gewerbe
23% 19% 15% 13% 10% 9% 11%
| Handel & Gewerbe | Industrie | Dienstleister | Kunst/Kultur | andere Kreativunternehmen | Behörden | Sonstige
Schwerpunkte 2013 Schwerpunkte 2009
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BEGEISTERN
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Dein Leben in 15 Jahren AUSGABE 1 / 2015
Die Initiative Print Power war sich der starken Wirkung von Print schon immer bewusst, besonders in Kombination mit Online-Plattformen und Social Networks. Da ist es nur konsequent, dass wir unserer Webseite einen neuen Look gegeben und sie um jede Menge Content erweitert haben. Wir berichten darauf weiterhin über das Neueste aus dem internationalen Print-Marketing, über wertvolle Forschungsergebnisse und die Organisation Print Power. Hinzugekommen sind Hunderte inspirierender Fallstudien aus allen Bereichen von Print. + Lassen Sie sich inspirieren: www.printpower.at
Ausgabe 1 / 2015 · 06Z036698 P DATUM Verlag GmbH, Loquaiplatz 12 / 6, 1060 Wien 0 1 Preis : AT € 5,50 · Nachdruck verboten
2030 Das Zukunftsmagazin
Neue Webseite für Print Power
DIE DUNKLE SEITE Bald ist künstliche Intelligenz klüger als wir. Und dann?
20 THESEN, 30 KÖPFE Wie wir 203o leben und welche jungen Forscherinnen und Forscher die Zukunft gestalten werden.
DIE DNA GOTTES Der Genetiker Markus Hengstschläger über Medizin von morgen.
‚2030 – Das Zukunftsmagazin‘
Werbemittelverteilung mit GPS-Sender Die Wiener Werbemittelagentur RoWeRo hat ein GPS-System entwickelt, das den Streuverlust in der Werbemittelverteilung auf ein Minimum reduzieren soll. Aktuell betreut RoWeRo regelmäßig 400 Kunden und verteilt im Jahr etwa 15 bis 20 Millionen Werbesendungen – Mailings, Briefe und Flugblätter ebenso wie ganze Kataloge und Werbegeschenke. Der Dienstleister verteilt individuell nach Kundenbedürfnissen – sowohl nach Bezirken, Branchen wie auch nach bestimmten Lebensumständen. Der Unterschied zu herkömmlichen Werbemittelverteilern ist einfach: Der Kunde erhält nach Fertigstellung einen Distributionsreport. Die Agentur liest dazu Loggerdaten aus und exportiert sie auf Google Earth. Dort kann man dann nachprüfen, wie die Route des Verteilers verlief und wann er wo im Einsatz war. + www.rowero.com
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ALLER IM CROSS-CHANNELMARKETING AKTIVEN UNTERNEHMEN HABEN IM LETZTEN JAHR MEHR ALS EINE MAILING-KAMPAGNE DURCHGEFÜHRT (RICOH, 2015)
„Die Rolle, die die Medien und gerade auch unsere Zeitungen als Berichterstatter über Kriegs- und Krisengebiete spielen, kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Wenn in vielen Regionen dieser Erde Menschen Opfer von nie gekannter Gewalt und Unterdrückung werden, sind es die Journalisten, die für die notwendige Aufklärung sorgen.“ Helmut Heinen, Präsident des Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), anlässlich der Verleihung des Bürgerpreises der deutschen Zeitungen an Rupert Neudeck.
Ende März 2015 erschien im Datum-Verlag der neue Titel „2030 – Das Zukunftsmagazin“. Das Magazin entstand durch die Kooperation zwischen dem Verlag und dem Institut Journalismus und Medienmanagement der FH Wien der WKW. So gestalteten die FH-Lektoren Stefan Apfl und Stefan Kaltenbrunner das Magazin im Rahmen einer Vorlesung gemeinsam mit acht Studierenden. Journalisten schreiben dafür Seite an Seite mit den Studierenden. Das redaktionelle Kernstück der Studenten bildet der 32-seitige Schwerpunkt „2030 – 20 Thesen, 30 Köpfe“, für den sie zwanzig Perspektiven aufstellen, wie unser Leben in 15 Jahren beeinflusst, verändert, erleichtert werden kann. Ergänzend werden 30 junge Forscher vorgestellt, deren Forschungsergebnisse unsere Zukunft prägen werden. Weitere Themen der ersten Ausgabe: künstliche Intelligenz, die Zukunft des Wohnens sowie ein ausführliches Interview mit dem Humangenetiker Markus Hengstschläger. + www.datum.at
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Entdecken Sie, warum ein weiterer digitaler Riese auf Print setzt, wie Sie Ihr Bier mit einer Magazin-Anzeige kühlen und welche neue PrintTechnologie die Designer begeistert.
Extraterrestria von DJ QBert Angesichts der Fortschritte gedruckter Elektronik und des Umsatzanstiegs bei Vinyl war es nur eine Frage der Zeit, bis diese zwei zueinander fi nden würden. Jetzt hat DJ QBert in Zusammenarbeit mit dem Technologieunternehmen Novalia aus Cambridge das erste bespielbare Platten-Cover für sein Album Extraterrestria entwickelt. Im Cover sind mehrere funktionierende BluetoothMIDI-Decks und Regler enthalten, die sich mit einem Smartphone verbinden, so dass man auf dem Cover scratchen, mixen, verschiedene Beats und Sounds einblenden und so seine eigene Musik machen kann. „Wir glauben, dass die Zukunft viel mehr an die Vergangenheit als die Gegenwart erinnern wird, weil schöne Old-School-Dinge weiterbestehen, die wir lieben und die unserem Bedürfnis nach Nostalgie entsprechen”, sagt Kate Stone von Novalia. + Für weitere Informationen und ein Video des Albums in Action, gehen Sie auf www. novalia.co.uk/dj-qbert-interactive-dj-decks
Pineapple Der Online-Vermittler von Privatunterkünften, Airbnb, ist dem Beispiel einer Reihe von digitalen Marken gefolgt und hat für eine größere Nähe zu seinen 25 Millionen registrierten Nutzern sein eigenes Print-Magazin lanciert. Der vierteljährlich erscheinende Titel deckt die Themen Reise, Kultur, Kunst und Kulinarisches ab, setzt auf ausgesuchtes Design sowie beeindruckende Fotografien und enthält Content von Airbnb-Reisenden und -Gastgebern. „Bei Reisen geht es ja um mehr als das Abklappern von Sehenswürdigkeiten und Konsum, es geht auch um Beziehungen und Gemeinschaft”, sagt Jonathan Mildenhall, Marketingchef von Airbnb. + Mehr über Pineapple finden Sie auf www.airbnb.com/ pineapple. Dort kann auch das Heft bestellt werden.
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The Forecast Monocle, Monocle, Verlagshaus für Luxus-Themen und internationales Nachrichten- und LifestyleMagazin, hat mit der Veröffentlichung eines jährlich erscheinenden Titels sein Vertrauen in Print unterstrichen. The Forecast ist zur Lektüre über drei Monate angelegt und enthält Foto-Essays, illustrierte Portfolios, längere Reportagen sowie aufschlussreiche Texte von zahlreichen internationalen Korrespondenten, führenden Köpfen der Geschäftswelt, Urbanisten, Historikern und Diplomaten. Bei den Werbekunden hat der Titel bereits eingeschlagen und kann Einnahmen verbuchen, die die Grenze von 1 Million € übersteigen. „The The Forecast füllt eine Lücke – aus Formatsicht, aber auch aus Zielgruppensicht“, sagt Tyler Brulé, Chefredakteur von Monocle. „Wir wollten etwas Neues machen, um uns selbst herauszufordern. Wir fanden, es gab guten Grund unsere Leser in ihrer Freizeit anzusprechen.“ + Mehr zu The Forecast ist zu finden auf http://forecast.monocle.com + Unser exklusiver Bericht über LuxusMagazine ist ab Seite 22 nachzulesen
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Glacial-Bier Spätestens Spätestens seit aufsehenerregenden regenden Innovationen wie der „Schutzkampagne“ „ Schutzkampagne“ von Nivea und und der Barbecue-Bibel von Tramontina Tramontina ist klar, dass Print nicht nur großes Lesevergnügen bereitet, sondern auch einen ganz praktischen Wert haben kann. Jetzt kann man damit auch Bier kühlen. Ogilvy Brazil hat eine Print-Anzeige für die Biermarke Glacial entwickelt, die als Flaschenkühler verwendbar ist. Man muss nur die Seite herausreißen, in Wasser tauchen, um ein Bier wickeln und dieses dann ins Gefrierfach legen. Der Drink wird in der Hälfte der üblichen Zeit gekühlt. Das Geheimnis liegt in dem Papier verborgen, das Salzpartikel enthält, die den Gefrierpunkt des Wassers herabsetzen, so dass, was immer in das Papier eingewickelt wird, schneller herunterkühlt.
Moleskine Smart Notebook Designer und Illustratoren weltweit freuen sich über diese Nachricht: Moleskine hat ein Notizbuch auf den Markt gebracht, das handgezeichnete Skizzen in bearbeitbare digitale Dateien umwandeln kann. Das Moleskine Smart Notebook verbindet sich mit der Adobe Creative Cloud über eine kostenlose App auf dem Smartphone, mit dem man das Bild erfasst, bevor man es im Adobe Illustrator oder mit Photoshop weiter bearbeitet. Das Notizbuch verwendet spezielle Ausricht-Punkte in den Ecken der Seiten, damit die Skizzen in digitale Dateien umgewandelt werden können, die der Nutzer dann von seinem Konto in der Creative Cloud aus abruft. Die Lücke zwischen der Print- und der digitalen Welt verschwindet von Minute zu Minute mehr. + Ein Video über die Technologie und weitere Informationen über das Notizbuch stehen auf www.moleskine.com/adobe www.printpower.at | PRINT POWER _ 13
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Thought leaders Klaus Fessel, Geschäftsführer Focus Marketing Research, hat sich die Werbeträgeranalyse angeschaut und sich dazu Gedanken gemacht. VON CLEMENS COUDENHOVE-KALERGI
„ Rückläufige Quantität der Printwerbung darf keinesfalls mit rückläufiger Qualität gleichgesetzt werden.“ Klaus Fessel Die Entwicklung der Werbeträgergruppen 2014 verdeutlicht einen starken Rückgang der Printmedien gemessen am gesamten Werbekuchen. Dieser Trend ist schon seit einigen Jahren nachweisbar, wenn auch in geringerem Ausmaß. Seit der Finanzkrise 2008 sinkt der Anteil der Magazine/Illustrierten kontinuierlich von 11,4 Prozent auf mittlerweile 7,6 Prozent. Ähnliches gilt auch für die Fachzeitschriften, deren Anteil am gesamten Werbeaufkommen im gleichen Zeitraum von 4,3 Prozent auf 2,6 Prozent absinkt. Die Bedeutung der Tageszeitungen, als Hauptumsatzträger der Werbung, ist vergleichsweise zunächst stetig angestiegen und hat mit 26,4 Prozent im Jahr 2012 ihren höchsten Marktanteil erzielt. 2014
war der größte Anteilsverlust für die Tageszeitungen feststellbar. Sie sind im letzten Jahr um 1,5 Prozent-Punkte auf 24,5 Prozent zurückgefallen, präsentieren sich aber damit nach wie vor als wichtigstes Werbeträgermedium. Großer Gewinner ist die TV-Werbung, die ihren Werbeanteil seit 2010 von 18,9 Prozent auf 23,3 Prozent gesteigert hat und damit überdurchschnittliche Zuwächse erzielt. Aber spiegelt sich diese Entwicklung auch in den Leistungswerten dieser Mediengattungen wider? Im TV-Bereich hat sich die Anzahl der unterschiedlichen TV-Spots in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht, bedingt durch kürzere Kampagnen bzw. häufigeren Wechsel der Werbeaktivitäten. Durch die stark steigende Werbeflut können sich die einzelnen Werbeaktivitäten aber schwerer durchsetzen, wodurch die durchschnittliche Recognition der Werbespots im gleichen Zeitraum um ein Viertel zurückgegangen ist. Vergleicht man dazu die Printlandschaft, so ist festzustellen, dass der Anzeigenschlüssel seit 2000 stetig
sinkt und im Zeitablauf bis 2014 um 10 Prozent-Punkte auf etwa ein Fünftel zurückgegangen ist. Diese Reduktion des Werbeangebotes trägt jedoch vielfach zur Steigerung der Leistungswerte der Printanzeigen bei. So halten die Recognitionwerte der Printwerbung seit vielen Jahren ihr hohes Niveau und erzielten speziell in den letzten beiden Jahren Höchstwerte von 40 Prozent. Der Recognitionwert eines durchschnittlichen TV-Spots lag hingegen in den letzten beiden Jahren vergleichsweise nur mehr bei 34 Prozent. Somit ist die Werbeeffizienz von Print höher einzuschätzen als jene des TV-Sektors. Dies verdeutlicht eindrucksvoll, dass rückläufige Quantität der Printwerbung keinesfalls mit rückläufiger Qualität gleichgesetzt werden darf. Österreich ist und bleibt ein Printland, von einer Krise kann nicht wirklich die Rede sein. Der Anteil der Printwerbung ist zwar 2014 auf einem Tiefststand von 42,9 Prozent, stellt sich damit aber noch immer eindeutig als wichtigste Werbeträgergruppe dar. Auch in der Schweiz ist die Bedeutung der Printmedien ähnlich hoch.
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/ OPINION
Mark Davies, geschäftsführender Direktor von Whistl und Vorsitzender der ELMA, zu den Erkenntnissen im neuesten Bericht über die Wirksamkeit von Postwurfsendungen. VON SAM UPTON
„ Es ist eine Tatsache, dass Print der Ausgangspunkt einer großen Anzahl von OnlineInteraktionen ist.“ Mark Davies Zum Sektor Wurfsendungen gibt es jede Menge Daten, und es herrscht Einigkeit darüber, dass dieses Medium und OnlineVerhalten eng zusammenhängen. Nach dem Erhalt einer Wurfsendung suchen sich die meisten Menschen online weitere Informationen, manche schließen sogar direkt einen Kauf ab. Allerdings tut dies über die Hälfte dieser Menschen mit Hilfe von Suchmaschinen, sodass sich nur schwer nachvollziehen lässt, wie sich das PrintMedium genau auf die Online-Reise eines Kunden auswirkt. Deshalb hat die ELMA eine Studie in Auftrag gegeben, in deren Rahmen einer repräsentativen Gruppe von 11.000 Personen in 22 verschiedenen Märkten dieselben Fragen gestellt wurden. So sollten Einstellungen und Verhaltensweisen der
Empfänger von Wurfsendungen ermittelt werden. Mir ging es bei dieser Untersuchung darum, die Kundenreise und die Rolle von Wurfsendungen zu verstehen. Wir wollten, dass die Marketingverantwortlichen erfahren, wie die Verbraucher sich in der zunehmend digitalen Welt verhalten und wir wollten verstehen, wie sie über die herkömmlichen Print-Medien denken und wohin diese ihre Interaktion lenken. In der Untersuchung gaben durchschnittlich 60 Prozent der Befragten an, dass der Sektor Wurfsendungen zu den Kanälen gehört, über die sie am liebsten Angebote des Handels erhalten. In Bezug auf die interaktive Wirkung ergab die Studie, dass 89 Prozent der Befragten ihrer Aussage zufolge online gingen, nachdem sie eine Wurfsendung gelesen hatten. Diese Interaktion erfolgte auf unterschiedliche Art und Weise, etwa durch das Suchen mittels Browser oder durch direktes Eingeben einer Web-Adresse, die auf der Wurfsendung aufgedruckt war. Selbstverständlich spielen auch weitere Medien eine wichtige Rolle im Kommunikationsmix, ob Fernsehen, Außenwerbung, E-Mail oder Social Networks. Es sollte jedoch nicht ein Medium den gesamten Austausch beherrschen oder
steuern, und Wurfsendungen erweisen sich hier immer wieder als wirksamer und ergänzender Kommunikationskanal. Manchmal wird der disruptiven Wirkung des Digitalen eine zu große Bedeutung beigemessen. Meiner Auffassung nach diversifiziert sich zu wenig, wer den Großteil seines Marketingbudgets in digitale Medien investiert. Und man schmälert dadurch die Ergebnisse. Digital ist lediglich eine Erweiterung der Möglichkeiten; ersetzt hat es nichts. Untersuchungen dieser Art sind ein ausgezeichneter Weg, um unser Zielpublikum zu verstehen und effektive, erfolgreiche Kampagnen für die Marken zu erstellen, die mit uns zusammenarbeiten. Wir haben verstanden, dass Kundenverhalten zunehmend in der digitalen Welt stattfindet, aber diese Untersuchung zeigt, dass Wurfsendungen Verbraucher dazu bewegen online zu gehen. Wurfsendungen spielen eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Kundenreise und sind im Zusammenspiel mit anderen Medien am wirkungsvollsten. + Weitere Informationen zur ELMA und deren Auswertung des Berichts Perception of Door Drop Media finden Sie auf www.elma-europe.com www.printpower.at | PRINT POWER _ 15
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Duftnote Multisensorisches Marketing ist wieder en vogue. Denn Markenverantwortliche beginnen zu verstehen, dass Sinneseindrücke die Kundenbeziehung positiv beeinflussen und die Wirksamkeit von Kampagnen verstärken. Also: Schließen Sie Ihre Augen, atmen Sie tief ein und lassen Sie sich von uns ins Reich der Gerüche entführen. VON SIMON CREASEY
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nichts schmeichelt den Sinnen mehr als
„Grundsätzlich ist ein Erlebnis umso anregender und einprägsamer je mehr Sinne daran beteiligt sind” Charles Spence, Crossmodal Research Laboratory
Düfte. Ob es der Geruch frisch gemähten Grases ist, der von Brot, das im Ofen backt, oder das Parfum eines geliebten Menschen - Düfte sprechen unser olfaktorisches System an und können alle möglichen starken Erinnerungen wecken und Verbindungen herstellen. Das liegt daran, dass Bilder, wie Wissenschaftler glauben, länger in unserem Gedächtnis bleiben, wenn wir Gerüche mit ihnen assoziieren. Außerdem ist der Geruchssinn der direkteste der menschlichen Sinne, weil er 75 Prozent der Emotionen beeinflusst, die wir an einem Tag erleben (Follmann). Das macht die Verwendung von Duft im Marketing zu so einem unglaublich wirksamen und überzeugenden Instrument. „Der Geruchssinn ist sehr eng mit den gefühlsverarbeitenden Arealen des Gehirns verbunden“, erläutert Professor Charles Spence, Leiter des Crossmodal Research Laboratory, dessen Forschungsschwerpunkt die Rolle der Aufmerksamkeit in der multisensorischen Wahrnehmung ist. „Außerdem gibt es das Proust'sche Phänomen, das beschreibt, wie Gerüche uns weit in die Vergangenheit führen können und auf andere Weise an Erlebnisse erinnern als andere Sinne.” Aber „Duftmarketing“ hilft nicht nur, ein Produkt im Langzeitgedächtnis eines potenziellen Kunden zu verankern und dessen Abrufbarkeit zu verbessern. Marktforschungsstudien
haben außerdem ergeben, dass es die Wahrnehmung einer Werbung um 19% (Starch Advertising Research) und die Umsätze um 10% steigern kann (Universität St. Gallen). Diese Impulse verstärken sich noch, wenn das mit Duft versehene Marketingmaterial attraktiv ist. Laut Marktforschung schenken 57% der Verbraucher Werbung mit kreativem Design größere Aufmerksamkeit und 42 Prozent finden Werbung, mit der eine Interaktion wie Freikratzen verbunden ist, interessanter (BAUER Media KG). Trotz der überzeugenden Beweislage zu Gunsten von Anzeigen mit freizusetzenden Gerüchen sind sie bei Marketingverantwortlichen nicht angesagt. Einige Experten denken, es liege daran, dass die Marketingfachleute davon ausgehen, dass die Mehrkosten für diese Form der Printwerbung zu hoch sind. Andere argumentieren, dass ihr Wert als Werbeinstrument nicht richtig vermittelt wird. Was stimmt also, und wie können Markeninhaber sicherstellen, dass sie in den Genuss des Dufts des Erfolgs kommen, wenn sie eine multisensorische Marketingkampagne fahren? Der Duft der Pinguine In den Anfängen musste man die aufgetragenen Gerüche noch freikratzen – das ging so lang, dass „Kratzen“ im Zusammenhang mit Duftwerbung inzwischen als veralteter Ausdruck gilt. Heute sagt man „Reiben“ oder einfach
„ Nicht nur ,gute’ Gerüche steigern das Interesse – auch Gestank kann unsere Kaufentscheidungen steuern” Tim Schwier, Vertriebsleiter bei Follmann
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/ SINNE nur „Berühren“, denn technologisch hat sich dieser Bereich stark entwickelt. „Die Kombination aus Kratzen und Riechen ist grässlich” sagt Simon Kempster, geschäftsführender Direktor von Crystal CP aus dem britischen Hertfordshire. „Vor Jahren musste man das so ausdrücken, weil der Duft anders nicht freizusetzen war. Aber in der Mikroverkapselungstechnik hat es so große Fortschritte gegeben, dass man heute eine bedruckte Seite nur berühren muss, damit sie einen prima Duft abgibt.“ Nicht nur die Druckereien schaffen kundenspezifische und personalisierte Gerüche, auch eine Reihe von Duftherstellern bietet vielfältige fertige Gerüche für das Marketing an. Diese reichen von merkwürdigen – gefällt
jemandem Pinguin-Pups? – über die konventionelleren, wie Kaffee- und Schokoladendüfte, bis hin zu regelrecht widerlichem Gestank, etwa nach gammeligem Fleisch und Erbrochenem. Interessanterweise können laut Tim Schwier, Vertriebsleiter beim deutschen Chemieunternehmen Follmann, das sich auf Duftlacke für Print spezialisiert hat, üble Gerüche ein ebenso wirksames Marketinginstrument sein wie angenehme. „Düfte sind direkt mit unserem limbischen System verbunden“, erklärt Schwier. „Das limbische System ist das Zentrum unserer Gefühle. Wenn uns also ein Geruch in die Nase steigt, verknüpft das limbische System diesen speziellen Geruch mit einem
Ereignis in unserem Leben. Daher steigern nicht nur ,gute’ Gerüche das Interesse – auch Gestank kann unsere Kaufentscheidungen steuern.” Schwier fügt hinzu, dass man fast jeden Geruch drucken kann. Allerdings konzentriert sich der Großteil der Tätigkeiten des Unternehmens im Bereich Duftlacke auf den Druck kundenspezifischer Düfte für große Konsumgüterkonzerne wie P&G. Kempster übernimmt entsprechende Aufgaben für Konsumgüterkunden in Großbritannien. Gelegentlich aber erhält er Aufträge für Kampagnen, die etwas aus dem Rahmen fallen. Sein bisher schrägstes Projekt war eine Duftbeilage für das Kulturmagazin Garage, die er gemeinsam mit der Duft-
Sinnvoll Mit Print auch die anderen vier Sinne ansprechen
Hören Novalia, die Pioniere auf dem Gebiet leitfähiger Druckfarben mit Sitz in Cambridge, haben vor Kurzem für DJ QBerts Vinyl-Album Extraterrestria eine Hülle mit DJ-Pult entworfen. Der Einleger in der Schutzhülle war mit leitfähiger Farbe wie ein Mischpult bedruckt, so dass Käufer mit DJ-Ambitionen ihre eigene Musik machen konnten, indem sie über die einzelnen Schaltflächen Loops und Backbeats produzierten.
Sehen „Beängstigend“, „provokant“, „polarisierend“ – die Reaktionen auf das Titelbild der FebruarAusgabe der britischen Cosmopolitan erzeugten viele Kolumnenzeilen auf der ganzen Welt. Aber genau das sollte das Bild einer scheinbar unter dem Plastikeinband des Hefts erstickenden Frau bewirken. Es sollte auf die steigende Zahl „Ehrenmorde“ in Großbritannien aufmerksam machen.
Tasten Lubriderm bewies mit einer genialen Anzeige für seine Feuchtigkeits- und Peelingcreme, dass ein Ansprechen des Tastsinns ebenso effektiv sein kann wie das des Sehsinns. Auf der Anzeige war das Gesicht einer Frau vor Anwendung der Lubriderm-Pflege abgebildet, gedruckt auf rauem Papier. Die Leser wurden aufgefordert, das Bild abzuziehen – und darunter kam ein Bild derselben Frau zum Vorschein, dieses Mal auf glattem Hochglanzpapier gedruckt, um den transformativen Effekt der Creme zu veranschaulichen.
Schmecken 2013 präsentierte Fanta eine Anzeige mit Geschmack und bezeichnete sie als Weltneuheit. Das Unternehmen forderte Verbraucher dazu auf, einen Streifen von seiner Zeitschriftenwerbung abzuziehen und in den Mund zu nehmen, um „den Geschmack von Sonne und einer kühlen Brise“ zu erleben. Leider war Volkswagen Fanta zuvorgekommen – schon 2011 hatte der Autogigant eine essbare Zeitschriftenwerbung mit dem Geschmack von Teer geschaltet. Der Untertitel lautete „Eat the Road“.
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expertin Odette Toilette entwickelt hat. Sie hatte den Titel The Fifth Scent und gewann im letzten Jahr auf den Jasmine Awards der Duftbranche die Auszeichnung Visual Impact. Die Beilage enthielt Gerüche wie den einer ertrinkenden Frau und von einer Million Dollar. „The Fifth Scent ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man durch das Kombinieren zweier verschiedener Medien – Visualität und Duft – erreicht, dass Leser völlig anders mit einer Publikation interagieren”, erklärt Odette Toilette.
„Düfte sind ein fantastisches Instrument, weil sie bisher noch selten genug eingesetzt werden, um Neuheitswert zu haben. Aber man muss dem Duft und dem Konzept dieselbe Aufmerksamkeit widmen wie der Grundidee.” Odette Toilette, Duftexpertin
Die Nase vorn Ebenso ungewöhnlich war die CannabisDuft-Kampagne des Crimestoppers Trust in Großbritannien im letzten Jahr. Die gemeinnützige Organisation wollte etwas Besonderes auf die Beine stellen, um illegale Cannabis-Plantagen in Großbritannien zu erkennen und zu melden. Das Problem war, dass viele Menschen nicht wissen, wie Cannabis riecht. Daher beauftragte Crimestoppers eine holländische Designagentur damit, Karten zu entwerfen, auf denen der Duft von Cannabis freigerubbelt werden konnte. Diese wurden dann an die Öffentlichkeit verteilt. „Die Idee zu den Karten kam aus den Niederlanden, wo sie auch gestaltet und gedruckt wurden”, sagt Lucy Reid, Kampagnenmanagerin bei Crimestoppers. „Regierung und Polizei in den Niederlanden hatten im Jahr zuvor eine gemeinsamen Kampagne
Your SCRATCH & SNIFF card to help recognise
--- THE SMELL OF ---
cannabis c u lt i vat i o n
flip me over...
(links und ganz links) Das Kulturmagazin Garage veröffentlichte eine Duftbeilage, die nach „einer Million Dollar" roch. Die gemeinnützige Organisation Crimestoppers half der Öffentlichkeit mittels Duftkarten, Cannabis-Plantagen zu entdecken und zu melden.
durchgeführt, um Informationen über die Standorte von Cannabis-Plantagen zu gewinnen – denn in den Niederlanden ist zwar der Konsum von Cannabis erlaubt, die Herstellung jedoch illegal. Um den Erfolg unserer britischen Kampagne zu messen, haben wir uns angesehen, an welchen Orten, an denen die Karten verteilt wurden, wie viele Daten über den Cannabis-Anbau gewonnen werden konnten.” Die Ergebnisse waren beeindruckend: Die Polizeibezirke, in denen diese Karten verteilt worden waren, verzeichneten einen Anstieg der Berichte über Cannabis-Plantagen um 33 Prozent. Eine Spur im Rahmen der Kampagne führte zur Stilllegung einer großen Cannabis-Farm mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von einer Million Euro. „Wenn Düfte durch Berührung freigesetzt werden, wird auch der Tastsinn angesprochen”, erklärt Professor Spence, „man befasst sich also physisch mit dem Gegenstand.” Aroma mit Aussicht Derzeit sind Duftkampagnen so selten, dass die, die sich durchsetzen, sehr viel Aufmerksamkeit erhalten – und eine noch größere Markentreue. „Düfte sind ein fantastisches Instrument, weil sie bisher noch selten genug eingesetzt werden, um Neuheitswert zu haben“, sagt Odette Toilette. „Aber man muss sie wohl dosieren. Zu viele Menschen greifen zu einer billigen Duftnote, wie ,frisch geschnittenes Gras’ oder etwas Nichtssagendem, wie ,der Duft neuer Sneakers’ zum Freirubbeln und erwarten, dass alle begeistert sind. Aber man muss dem Duft und dem Konzept dieselbe Aufmerksamkeit widmen wie der Grundidee.” „Warum nutzen nicht mehr Leute dieses Instrument?“, fragt Simon Harrop, CEO von BrandSense. „Es wird als schwierig umsetzbar wahrgenommen – nur ist das wirklich Unsinn. Wenn es uns gelingt, einen Duft nachzubilden, dann können wir ihn auch mikroverkapseln. Und sobald er mikroverkapselt ist, ist er relativ einfach aufzudrucken. Die Marken, die in Zukunft wirklich Erfolg haben werden, sind erstens solche, die etwas anders machen und zweitens solche, die mehrere Sinne ansprechen.”
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ZURÜCKLEHNEN UND DIE QUALITÄT SPÜREN
Luxus-Magazine sind eine der größten Erfolgsgeschichten von Print. Titel, wie Monocle, Wallpaper* und 032c, erfreuen treue Leser und Werbekunden gleichermaßen. Führende Experten für Luxus, Tyler Brulé, Tony Chambers und Joerg Koch, erklären, warum hohe Qualität für hohe Erträge sorgt. Von Mark Hooper
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WIE KANN PRINT die Turbu-
lenzen aus weltweiter Rezession und digitalen Alternativen überstehen? Das Luxussegment des Magazinmarkts könnte einen Ausweg weisen. Magazine wie Wallpaper* und Monocle bauen ihre Marken weltweit aus, steigern ihre Auflagen und fahren Werbeerträge in Millionenhöhe ein. „Vor vier Jahren ging es bei jedem Frühstückstermin um Pläne für online’”, sagt Ashley Heath, Eigentümer und Redaktionsleiter der hochklassigen Modetitel Arena Homme+ und POP. „Und heute wird das Thema eigentlich nicht mehr erwähnt. All meine Kunden wollen über die Magazine und unsere gedruckten Sonderteile sowie die von Künstlern gestalteten Titelseiten sprechen. Das ist eine totale Kehrtwende.” „Absolut kein Einzelfall“, stimmt Tony Chambers, ihm zu, Chefredakteur von Wallpaper*. „Inzwischen ist nicht einmal mehr die Rede davon“, sagt er. „Es ist ganz klar, dass Werbekunden ihr Image und ihre Kommunikation in Print und in anderen Medien transportiert sehen wollen. Wo man vor fünf Jahren noch ein Fragezeichen hinter Print gesetzt hat, besteht jetzt nicht mehr der geringste Diskussionsbedarf.” Natürlich sind digitale Strategien dadurch nicht weniger wichtig geworden; aber der Wert von Print wird schlicht nicht mehr infrage gestellt. „Vor fünf Jahren war die Grundstimmung, dass Print es nicht mehr lange machen würde”, fährt Chambers fort. „Heute ist das Gegenteil der Fall: Print wächst. Luxusmarken wollen natürlich Print und Digital – sie brauchen sämtliche Kontaktpunkte. Print ist jedoch heute für Luxusmarken wie LVMH, die KeringUnternehmensgruppe und die Uhrenmarken wertvoller denn je. Sie haben den Eindruck, dass ein Standbild größere Resonanz erzeugt.” Luxus-Lücke Die Botschaft aus dem, was Heath und Chambers erleben, lässt sich in Form einer geschliffenen Überschrift im Stil der Luxus-Magazine zusammenfassen: „Zurücklehnen und die Qualität spüren“. Werbekunden aus dem Luxussegment schätzen die durchsetzungsstarke Schlichtheit, die Print mit seinen „zurückgelehnten, ruhigen“ Qualitäten erreicht und die die Leserschaft so fesselt. „Es ist wirklich schade, dass so viele große Medienorganisationen ihre Magazine hinsichtlich Papierqualität und Format der Ausgaben derart auf billig getrimmt haben”, sagt Heath. „Vermutlich hatten sie ihre Gründe, denn sie verstehen ja etwas von ihrem Geschäft, aber sie haben die Online-Revolution
(Ganz links) Tyler Brulé, Chefredakteur von Monocle posiert in seinem Büro – Titelblatt und Modeinhalte seines Magazins (rechts), sprechen für sich
(This could only happen in Japan!)
mega mascot expo! a report on the business of engineering life-size cartoon characters w issue 81 . volume 09 march 2015
JAPAN SPECIALa briefing on global affairs, business, culture & design JAPAN SPECIAL
Japan-o-rama: can cute and kooky kick-start team Nippon again? Does Japan want to be taken seriously or will it become the Italy of Asia (a bit too slow for real global success)? A MONOCLE SpECIAL REpORT
fashion Menswear
AFFAIRS Mission critical: a report from the corridors of Japan’s foreign ministry BUSINESS Steady flow: why Japan’s pen makers are anything but stationery CULTURE What the Fukuoka? The nation’s other media hub DESIGN Craft capitals: eyewear towns to lunch-box boroughs EDITS A tatami-tastic selection of fine hotels and useful goods in Tokyo’s newest creative corner
5 ESSAYS
JP
The state of the globe’s third-largest economy
72 PAGES ON MODERN JAPAN People to meet, brands to invest in, places to stay and products to purchase
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KONICHIWA, WORLD
The world’s cult hiking boot marches on
new shoots —Tokyo Preface Be it sharp attire to look the business on board, eveningwear with flair or a new style to take you to distant shores, Monocle has you covered with this season’s best wardrobe updates.
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photographer Kazuki Nagayama stylist Hiroyuki Kai jacket and pocket square by Caruso, cardigan by Zanone, shirt by Cit Luxury from Beams, tie by Nicky from Tomorrowland, hat by Borsalino
NEW! Monocle has a fresh fashion team – three stories with the best tailoring, outerwear and accessories
Doraemon* as a soft-power diplomat
TOP 25 The cultural and media forces shaping Nippon
SCREEN-STAR RESIDENCE
WOMEN ON TOP
A cosy urban retreat in Kanazawa
A shift in positions for corporate Japan
2020 Five years and counting: stepping up the pace for Tokyo’s Olympic Games
GET MOVING! From boardroom to design lab – our editor in chief on Japan’s need for speed
JAPAN’S LATAM DIASPORA Sushi and samba in Brazil
*He’s a cartoon robot cat from the future
verpasst und noch dazu jedes Risiko gescheut, als sie ihre Print-Titel anpassen und verbessern hätten müssen.” Genauso klingt es bei Tyler Brulé, dem Chefredakteur von Monocle: „Wenn man sich zu Papier bekennt und weiß, was es in der Medienlandschaft besonders und einzigartig macht – dann stehen „Wenn man sich zu versierte Werbekunden Schlange”, sagt Papier bekennt und er und meint es nicht rein theoretisch. weiß, was es in der Brulé hat eine crossmediale Marke mit Print als Herzstück aufgebaut, die Medienlandschaft zuletzt mit rund 95 Millionen Euro besonders und bewertet wurde. Seine Beziehung einzigartig macht – zu Werbekunden gleicht eher der dann stehen versierte zwischen Kunde und Sponsor als dem traditionellen Seitenpreismodell Werbekunden von Zeitschriften. Indem er Marken Schlange.” einlädt, Kategorien und Bereiche des Tyler Brulé, Magazins zu sponsern, profitieren Chefredakteur diese von hochklassigen redaktionellen von Monocle Inhalten – und das Magazin erhält das Budget, um in einzigartige, innovative Drucktechniken zu investieren. Dank dieser Werbestrategie gibt Brulé gelassen zu Protokoll, „sind manche Ausgaben mit um die 2 Millionen Euro ausgestattet.” Chambers erzählt, wie Karl Lagerfeld ein „wahnwitzig teures“ abziehbares Titelblatt produzierte, als er für eine Ausgabe Gastautor bei Wallpaper* war. Genau diese Technik wollte später auch Samsung für seine Anzeige auf der Rückseite des Magazins. Das glückliche Medium Print wird in den meisten dieser Fälle als wichtiges Element in einer plattformübergreifenden Strategie gesehen, das ist wichtig zu betonen. Auch wenn Brulé sagt: „Ich kann weder mich noch meine Investoren davon überzeugen, dass eine iPad-Ausgabe nachhaltig machbar wäre”, ist er alles andere als antidigital. Sein Stolz auf den Erfolg des rund um die Uhr sendenden Online-Radios von Monocle ist offensichtlich. „Digital ist eine wunderbare Ergänzung“, fügt Chambers hinzu, „weil es unmittelbar zugänglich ist und damit all jene Geschichten erzählt werden www.printpower.at | PRINT POWER _23
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„Print ist heute für Luxusmarken wertvoller denn je. Es herrscht der Eindruck, dass ein Standbild größere Resonanz erzeugt.” Tony Chambers, Chefredakteur von Wallpaper* „Für lange Geschichten, die visuell getragen werden, kann Print eine Fokussiertheit bieten, die digitale Kanäle bisher nicht haben.” Joerg Koch, Chefredakteur von 032c
können, die mit Print nicht möglich sind. Hier wächst ein glückliches Medium heran. Und jedes der Medien erfüllt ganz andere Bedürfnisse.” „Ich verstehe wirklich nicht, warum alle immer dieses Entweder-Oder-Denken haben“, sagt Joerg Koch, Chefredakteur des Magazins 032c aus Berlin, „es ist doch vielmehr ein “und”. Wir brauchen Print nicht mehr für Nachrichten, aber für lange Geschichten, die visuell getragen werden. Es bietet ein Geschäftsmodell und eine immersive Fokussiertheit, die digitale Kanäle bisher nicht haben.“ Einfacher ausgedrückt: Form folgt Funktion. Chambers formuliert es so: „Als Print noch bedrohter war, mussten wir über das Alleinstellungsmerkmal von Print nachdenken: über seine Taktilität und seine Möglichkeiten, nicht nur von Tinte auf Papier, sondern auch von Stanztechniken und besonderen Papieren, die im digitalen Bereich keine Wirkung haben würden. Eigentlich ist es ja nicht sehr kompliziert – man muss sich nur überlegen: “Okay, was hat Print zu bieten, das mit Digital nicht geht?” Skandinavischer Stil Für Daniel Björk, den Chefredakteur des schwedischen Luxus-Lifestyle-Magazins Bon ist Kuratierung der Dreh- und Angelpunkt. „Ich finde nicht, dass das Internet bisher etwas hervorgebracht hat, das dem Physischen des Mediums Print gefährlich werden könnte“, sagt er. „Magazine vermitteln auch so etwas wie Endlichkeit, davon ist
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/ LUXUS im Internet nichts zu spüren. Eine Webseite liest man nicht ganz durch, bei Zeitschriften ist das möglich. Und sie geben einem das Gefühl, sich in einer eigenen, kuratierten Welt zu befinden.” Die skandinavische Interpretation von Luxus erlebt zweifellos gerade (Ganz links) ein Hoch. Die OutdoorProvokantes Ästhetik wird von zahllosen Titelbild-Doppel Zeitschriften übernommen, des Wallpaper* die das raue Leben in unter Aufsicht von Chefredakteur der Natur feiern und die Tony Chambers Werbeeinnahmen zum (links). (Unten Sprudeln bringen. Das geht links) Stil-Instanz einher mit einem Trend, den 032c aus Berlin und (oben) der wir bei digitalen Angeboten avantgardistische beobachten: Online tobt Modetitel POP ein solcher Kampf um die meiste Aufmerksamkeit, dass man die beste Resonanz mit all dem erzielt, was als Filter geeignet erscheint; mit redaktionell gehaltenen Beiträgen, die die Informationsfülle vorsortiert haben und uns den Weg zum Hochwertigen weisen. Ein boomender Markt Wie so oft geht es auch darum, auf die eigenen Stärken zu setzen. „Damit Print nicht nur überlebt, sondern auch floriert, muss man es unter dem Gesichtspunkt des Produkt-, aber auch des Grafi kdesigns betrachten“, sagt Chambers. „Wir befürchten immer, die Leute von der Druckproduktion in den Wahnsinn zu treiben, aber ihnen gefällt unsere Arbeitsweise. Wenn man den Leuten etwas abverlangt und sie herausfordert, bereitet ihnen das zwar manchmal Kopfzerbrechen, aber wenn dann das angestrebte Ergebnis da ist, sind sie sichtlich stolz.” Mit echter Begeisterung erzählt Chambers von einer „regelrechten Renaissance von Print“. Brulé geht noch einen Schritt weiter, lässt seinen Worten Investitionen folgen und gründet spezialisierte unabhängige Zeitschriftenhändler, um den MiniBoom der Luxus-Magazine zu fördern. Und damit sind wir wieder beim Ausgangsthema: „Qualität spüren“. Um eine souveräne, aber vielbeschäftigte Leserschaft für sich zu gewinnen, muss ein Print-Produkt ihr angesichts der täglich 24-stündigen digitalen Konkurrenz etwas geben, so Björk, „das wirklich großartig und interessant ist. Dann darf es auch lang und seriös sein. Ist es aber nicht gut genug, klicken die Leser auf ein KatzenFilmchen, um mal richtig zu lachen.”
Lebens-Luxus Vier weitere europäische Luxus-Magazine, die man im Auge behalten sollte Fantastic Man/ The Gentlewoman Die vom niederländischen Team Gert Jonkers und Jop van Bennekom stammenden, in trockenem Humor verfassten intelligenten Magazine (das eine für ein weibliches, das andere für ein männliches Zielpublikum) haben ein vielfach nachgeahmtes Format, das zahllose LuxusMagazine beeinflusst hat – ganz zu schweigen vom Online-Handel. fantasticman.com thegentlewoman.co.uk Dapper Dan Der inspirierende griechische Titel, der dem drohenden Staatsbankrott trotzt, wird zwei Mal jährlich von einem Athener Team produziert und richtet sich an „Männer, die nicht finden, dass sie sein sollten wie alle.“ dapperdanmagazine.com A Magazine Curated By Die einzigartige Herangehensweise an den Luxus-Magazin-Markt vom AMCB aus Paris sieht vor, dass jeweils ein ausgewählter Modedesigner eine ganze Ausgabe als Gast kuratiert. Das entspricht dem Ethos des Hefts, die ultimative Exklusivpublikation zu sein. amagazinecuratedby.com XXI Diese elegante französische Publikation enthält provokanten Journalismus in Langform mit internationalen Themen und kunstvollen Illustrationen und positioniert sich so weitab vom Einheitsbrei der Eurozone. Das Magazin hat so viel Stil, dass das Redaktionsteam auf jeden hundertsten neuen Abonnenten mit Champagner anstößt. revue21.fr
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WACHSTUMSBRANCHE
Schon seit der erste Baum zur Produktion einer Zeitung gef채llt wurde, geht es im Zusammenhang mit Print immer auch um Umweltbelastung. Sieht man sich aber die reinen Fakten an, kommt ein absolut nachhaltiges Medium zum Vorschein, das mehr Ressourcen schafft als es verbraucht. Von Paul Simpson
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VOR EINIGEN JAHREN wollte eine bekannte
Konsumgütermarke mit einer weltweiten Kampagne eine ihrer lukrativsten und prestigeträchtigsten Sponsoringkooperationen promoten. Die vorgeschlagene HochglanzInfobroschüre wurde abgelehnt, weil die Marketingabteilung des Unternehmens Druckerzeugnisse für umweltschädlich hielt. Man suchte nach einer „grüneren“ Alternative und produzierte schließlich eine hochwertige DVD in luxuriöser Aufmachung und mit exklusivem Filmmaterial. Dass diese Art des Umweltschutzes nicht durchdacht war, bestätigte sich im vergangenen Mai. Mit dem Kohlendioxidausstoß, der wegfiele, wenn in Amerika keine DVDs mehr gekauft und stattdessen Streamingservices wie Netflix genutzt würden, könnte die Energie für 200.000 US-amerikanische Haushalte für ein Jahr10 bereitgestellt werden, hatte eine Studie ergeben. Im Kampf gegen den Klimawandel stehen wir als Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen vor einer großen Aufgabe. Es geht darum, eine Wirtschaft, in der Komfort für die Menschen, Aktivität und Wachstum untrennbar mit Kohlendioxidausstoß verbunden sind, in eine zu verwandeln, die auch dann noch floriert, wenn kein Kohlendioxid erzeugt wird. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, müssen wir Vorurteile auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen und uns an die Fakten halten. „Menschen ziehen die emotionsgeladene Schlussfolgerung, dass Print die Regenwälder zerstört – als könnten sie das Sterben eines Baums verhindern, indem sie eine Zeitschrift nicht kaufen”, sagt Charles Jarrold, Generaldirektor des Verbands der britischen Druckindustrie. „Die Diskussion über Umweltfragen hat viele Facetten, aber in diesem Fall gilt es, sich an die Fakten zu halten. Print und Papier gehören nicht zu den Hauptverursachern der Abholzung von Waldflächen. In Europa wird unser Papier – dessen Produktion den Löwenanteil des Kohlendioxidausstoßes der Druckindustrie ausmacht – entweder aus Recyclingzellstoff oder aus Hölzern nachhaltig bewirtschafteter diversifi zierter Wälder hergestellt.” Wald und Gesetz Wahlloses, illegales Fällen von Bäumen fügt einigen Regenwäldern Schäden
zu, vor allem in Indonesien. Aber 90 Prozent des Holzes, das die europäische Papierindustrie verwendet, ist auch in der Europäi-schen Union2 gewachsen, wo derartige Gesetzesverstöße selten sind. Außerdem sind 60 Prozent des verwendeten Holzes von externer Stelle dafür zertifi ziert, dass sie aus veranwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern2 stammen. Was bedeutet verantwortungsvolle Bewirtschaftung? Wie Ingrid Haglind, die leitende Beraterin für Umweltpolitik beim schwedischen Forstindustrieverband, erläutert, bedeutet es zunächst einmal, dass der Wald wächst, statt zu schrumpfen. „In Schweden gibt es keine Entwaldung“, sagt sie. „Es gibt mehr Wachstum, als Bäume gefällt werden,
weil die Besitzer von Wald gesetzlich dazu verpflichtet sind, den Wald aufzuforsten, wenn sie Holz ernten, um dadurch das Entstehen eines neuen Waldes zu gewährleisten.Der Ausstoß von Kohlendioxid pro in Schweden hergestellter Tonne Zellstoff und Papier ist seit 2005 um rund 60 Prozent gesunken”, erklärt sie, „insbesondere weil fossile durch Biobrennstoffe ersetzt wurden. Rund 95 Prozent der für die Herstellung von Zellstoff und Papier nötigen Wärme werden heute mit Bioenergie erzeugt, und die Emissionen in Gewässer und Luft sind seit den späten 1970er Jahren um über 90 Prozent zurückgegangen.” Schwedens Fortschritte sind spektakulär, aber laut Jori RingmanBeck, Direktor für Nachhaltigkeit beim Verband der europäischen Papierindustrie (CEPI), nicht untypisch. „Der europäischen Papier- und Zellstoffindustrie ist es gelungen, Umweltbelastung und Produktionsmengen zu entkoppeln“, sagt er. „Wir entwickeln in einem Pilotprojekt mit der Europäischen Kommission neue Methoden zur Bestimmung der Ökobilanz eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus und untersuchen wegbereitende Technologien, mit deren Hilfe wir bis 2050 zu den kohlenstoffarmen Wirtschaftssektoren gehören werden.” Bessere Leistung Das soll nicht heißen, dass Papier – und damit Druckerzeugnisse – die Umwelt nicht belasten. Allerdings muss ihr ökologischer Fußabdruck im Kontext gesehen werden. Das amerikanische
„Print wird aus einem einzigartigen, erneuerbaren Material gemacht – Holz. Die meisten Frischfasern in Europa werden mehrfach verwendet und wiederverwendet, bevor sie als Biobrennstoff enden und fossile Brennstoffe ersetzen” Ingrid Haglind, schwedischer Forstindustrieverband
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World Technology Institute schätzt, dass Zellstoff und Papier lediglich 1 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmachen. Damit würde der Sektor die Umwelt deutlich weniger belasten als Öl, die Luftfahrt oder die IT. Außerdem verändert sich die Art und Weise wie Druckereien Papier verwenden. „Einer der wichtigsten Auslöser dafür ist die Zertifi zierung nach dem Standard ISO14000”, so Charles Jarrold. „Druckereien, die danach arbeiten, betrachten ihre Prozesse, und Ressourcen sowie deren mögliche Verschwendung strategischer und klarer. Und diese Veränderungen enden nicht mit der Zertifi zierung einer Druckerei: Sie werden in einem kontinuierlichen Prozess fortgesetzt, der den Unternehmen hilft, ihre Kosten zu senken und zugleich umweltfreundlicher zu arbeiten.” Einige Initiativen erklären sich von selbst, etwa wenn die Mitarbeiter dazu angehalten werden, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, weniger Energie zu verbrauchen und Farben auf pflanzlicher Basis zu verwenden, während andere nicht ganz so offensichtlich sind. So verbaute etwa Consolidated Printing in seinem neuen Werk in Chicago (Illinois) Aluminiumständerwände sowie Bodenund Deckenplatten aus Recyclingmaterial, formaldehydfreie Isolierung und Anstriche ohne flüchtige organische Verbindungen (VOC) und verwendete Weichspüler, Restaurantfette und Essig statt der in der Druckindustrie weit verbreiteten Chemikalien. Die letzte Stufe im Lebenszyklus von Print – nach der Nutzung des Produkts – markiert in der Regel den Beginn eines neuen Zyklus. 2013 beispielsweise erreichte der Recyclinganteil britischer Tageszeitungen einen Wert von 83,5 Prozent gegenüber 40 Prozent im Jahr 199611. Ethisch vertretbar Jedes Unternehmen will ethisch korrekte Entscheidungen in Bezug auf die Produkte treffen, die es kauft. Was aber eigentlich zählt, sind fundierte Entscheidungen – und die Fakten unterstützen die weit verbreitete Ansicht nicht, die digitalen Medien seien umweltfreundlicher, nur weil sie ohne das unschöne Fällen von Bäumen auskommen. RingmanBeck drückt dies so aus: „Einer der
Brennstoffe ersetzen. Digitale Medien basieren auf Computern, die viele seltene Materialien sowie Metalle enthalten, die nicht erneuer- und recycelbar sind.”
„Der Europäischen Papierund Zellstoffindustrie ist es gelungen, Umweltbelastung und Produktionsmengen zu entkoppeln” Jori Ringman-Beck, Direktor für Nachhaltigkeit beim Verband der Europäischen Papierindustrie
verlockendsten Träume der letzten Jahrzehnte war der vom ,immateriellen Leben’, in dem alles digital ist und damit keine ökologischen Folgen hat. Die Technologielobby glaubte an diesen Traum, aber nun wird allmählich deutlicher, welche Umweltbelastung die digitale Wirtschaft verursacht. Wir verwenden bereits 50 Prozent mehr Energie, um Bytes zu bewegen als um Flugzeuge zu bewegen.” Die verwendeten Geräte sind Teil des Problems. Haglind sagt: „Die meisten Frischfasern in Europa werden mehrfach verwendet und wiederverwendet, bevor sie als Biobrennstoff enden und fossile
Rund um die Uhr im Netz Recycling stellt eine gewaltige Herausforderung dar, denn die Hersteller von Computern, Tablets und Smartphones haben uns so geschickt darauf trainiert, das jeweils Neueste haben zu wollen, dass wir uns keine Gedanken darüber machen, was mit dem zuvor Neuesten geschieht. Das ist einer der Gründe, warum wir in einem typischen Jahr 20 kg Elektroschrott pro Person auf unserem Planeten14 produzieren. Die Art und Weise, wie wir die Geräte verwenden, macht die Sache nicht besser. Die Emissionen unseres Autos können wir verringern, indem wir es nicht fahren, Informationstechologie jedoch ist nie abgeschaltet. Und mit inzwischen einer Milliarde Menschen, die die Cloud13 nutzen, muss eine enorme Menge Strom erzeugt werden. Digitale Giganten, wie Apple, investieren in die Abwendung der Gefahr: ihre Rechenzentren werden inzwischen vollständig mit Energie aus erneuerbaren Quellen betrieben. Investitionen dieser Art helfen zwar, aber in Wahrheit sind wir als Verbraucher Teil des Problems und nicht der Lösung. Auf die Netzwerke und Technologien, die gewährleisten, dass wir über das magische W-LAN Tweets absetzen, e-mailen und browsen können, wann und wo immer wir wollen, entfallen 90 Prozent der Energiekosten, die die Cloud verbraucht15. Wenn sich das ändern soll, muss die ITIndustrie möglicherweise selbst eine bahnbrechende Technologie entdecken. Denn die Antwort kann von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen. Der Lebenszyklus einer Zeitschrift ist zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit von Anfang bis Ende zertifi ziert. Im digitalen Sektor sind bisher die Produktlebenszyklen nicht so klar definiert. Es gibt eine Menge bessere Wege, um den Klimawandel zu bekämpfen als durch die Vermeidung von Print. Ringman-Beck sagt dazu: „Aus Sicht des Umweltschutzes ist das Schaffen einer papierlosen Wirtschaft ebenso wichtig wie es das Geraderücken der Liegestühle auf der Titanic gewesen wäre.” www.printpower.at | PRINT POWER _29
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NACHHALTIGKEIT
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Seit 1990 ist der CO2-Ausstoßpro Tonne, die die Europäische Papierindustrie herstellt, um 45% 2 gesunken.
In Großbritannien werden 82% der Zeitschriften nach dem Lesen recycelt7. 82% der Rohstoffe für die europäische Papierindustrie stammen aus Europa 2.
92% des Wassers, das die Europäischen Papierhersteller verwenden, werden in gutem Zustand wieder in die Umwelt abgegeben2. Die Treibhausgasemissionen, die eine einzige Tageszeitung während ihres gesamten Lebenszyklus produziert, entsprechen einer Autofahrt von 1 km 5.
Durch die Zusammenlegung ihrer Distribution haben News UK und die Telegraph Group 15.000 Auslieferfahrten sowie 1,9 Millionen gefahrene Kilometer jährlich eingespart6.
Fakten!
In der Europäischen Union wächst die von Wald bedeckte Fläche pro Jahr um die Größe von 3.403 Fußballfeldern3. 55% der Energie, die die europäischen Papierhersteller verbrauchen, sind Bioenergie2.
Schätzungen zufolge haben mindestens 94 britische Druckereien eine Akkreditierung nach ISO14000 erhalten, die Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Umweltverträglichkeit kontinuierlich zu überwachen und zu verbessern4.
Papier, Zellstoff und Print verursachen nur 1,0% des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgas und zählen damit zu den Industriesektoren mit den geringsten Emissionen1.
Einer argentinischen Studie zufolge hat eine typische Wurfsendung eine CO2-Bilanz von 28,7 g gegenüber 19 g für eine E-Mail mit einem vierseitigen Microsoft-WordAnhang. Wird diese E-Mail noch dazu ausgedruckt, kann ihre Bilanz bis auf 44 g9 steigen. Der National Geographic schätzt, dass seine gesamte Jahresausgabe eine CO2-Bilanz von 9,84 kg hat – das entspricht der Verbrennung einer Gallone (rund 3,7 l) Benzin8.
Sources 1 World Resources Institute, 2013 2 Confederation of European Paper Industries 3 Food and Agricultural Organisation (FAO), 2010 4 Projekt Verdigris 5 VTT-Bericht, 2011
6 News UK, interview (businessgreen.com/bg/ interview/2376118/how-rupertmurdochs-news-uk-is-quietlyleading-the-media-fight-againstclimate-change) 7 PPA
8 National Geographic (environment.nationalgeographic. com/environment/nationalgeographic-sustainability/ magazine-life-cycle-assessment) 9 Keith Messer LinkedIn, Universität Belgrano, Argentinien
10 IOP Science Journal 11 News Media Association 12 New Yorker magazine 13 Time magazine 14 National Center for Electronics Recycling (US) 15 CEET, Australien
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TS A
n e t i e k g i u e N 100% r e i p a p t l A % 70 Wussten Sie, dass über 70% des Papiers in Europa gesammelt und wiederverwertet wird? Papier zählt zu den meistverwerteten Altstoffen überhaupt. Zeitungen und Magazine wirken darüber hinaus doppelt nachhaltig: Sie werden aus der erneuerbaren Ressource Papier erzeugt und mehrmals gelesen. Gute Nachrichten für die Umwelt und Sie als Leser! Mehr Fakten über die Nachhaltigkeit von Printmedien erfahren Sie unter: www.twosides.at
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Alles im grünen Bereich
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Der Haptik-Effekt erregt Aufmerksamkeit im Briefkasten (Quelle: RMG Connect)
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„ Print-Formate sind ein wichtiger Impulsgeber für Kaufentscheidungen“ Der Konsumentenpsychologe Sebastian Haupt ist Experte für Haptik und gemeinsam mit Olaf Hartmann Autor des Buchs „Touch! Der Haptik-Effekt im multisensorischen Marketing“. Im Interview spricht er über die Bedeutung von physischen Medien und erklärt, wie Werbetreibende die Wirkung ihrer Kampagnen durch den Einsatz von Printmedien verstärken können. VON SANDRA KÜCHLER
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Welche Vorteile haben physische, haptische Medien? Im Gegensatz zu digitalen Medien halten wir sie in unseren Händen und begreifen dabei wörtlich deren Inhalte. Über das Papier, das wir umblättern, schenken sie uns einen haptischen Genuss. Das macht Spaß, es weckt tief sitzende Emotionen und färbt die vermittelte Botschaft. „The medium is the message“, fasste es bereits in den 1960er Jahren der Medienphilosoph Marshall Mc Luhan zusammen. Menschen wenden sich physischen Medien bewusster zu als digitalen und genießen die Auszeit vom schnelllebigen Alltag. Davon profitiert auch Werbung in und mit physischen Werbemedien – sie wirkt nachweislich stärker als jene im digitalen Raum. Klug verknüpft, kurbeln digitale und physische Medien die Abverkäufe am effektivsten an. Erfolgreicher Kundendialog braucht mehr als nur Klicks, Likes und Visits – die Gleichung „Millionen Klicks = MillionenUmsätze“ geht nur selten auf. Sämtliche Verkaufskanäle und Kontaktpunkte im Kaufentscheidungsprozess gehören vernetzt und integriert – ein „EntwederOder“ reduziert den Erfolg. Print-Formate sind ein wichtiger Impulsgeber für Kaufentscheidungen und unerlässlicher Bestandsteil in jedem Marketingmix. Was macht physische Werbung und crossmediale Aktionen so erfolgreich? Psychologen und Hirnforscher kennen die Antwort: die multisensuale Verstärkung. Der Mensch ist ein multisensorisches Wesen – sein Gehirn stuft multisensorische Signale als relevanter und glaubwürdiger ein als „ein-sinnige“. Informationen, die wir mit mehreren Sinnen statt nur einem erfassen, lernen wir daher besser und schneller. Die multisensuale Verstärkung erhöht die Gehirnaktivität um 1.000 Prozent mit jedem zusätzlichen, kongruent angesprochenen Sinn. Sensorische Informationen dringen in unser unterbewusstes, implizites System im Gehirn vor. Dieser Autopilot verarbeitet
Schmirgelpapier als haptische Metapher für schwere Arbeit, die auf die Leistung des Lkw abfärbt (Quelle: dieckertschmidt).
11 Millionen Bits pro Sekunde. Unser Pilot, das explizite – rational denkende – System, verarbeitet dagegen nur 40 Bits in jeder Sekunde. Bewusst nehmen Sie beispielsweise nur drei bis vier Worte dieses Textes beim Lesen wahr. Mit Hilfe Ihres Autopiloten, der die gesamte Statistik Ihrer Leseerfahrung gespeichert hat, können Sie dennoch den Sinn kompletter Sätze entschlüsseln, saogr wnen nur der etsre siwoe der lztete Bahcstube jeeds Wrotses an der ritchgein Stlele shetet. Auf die gleiche Weise entziffert Ihr Autopilot auch haptische Reize. Wenn Letztere kongruent zur expliziten Botschaft sind, dann steigern sie die Werbewirkung nachhaltig. Welche Effekte löst der Tastsinn aus? Der Tastsinn ist unser wichtigster Sinn. Er gibt uns ein Gefühl für Wahrheit. Wir können uns verhören und versehen, aber niemals „verfühlen“. Physische Werbung ist ein Marketing-Wirkverstärker; über den Tastsinn des Empfängers löst die Haptik verschiedene psychologische Effekte aus. Wir nennen das zusammenfassend den HaptikEffekt. Dazu gehört der EndowmentEffekt: Was wir in unseren Händen halten und was wir berühren, das nehmen wir psychologisch in Besitz – es
Sebastian Haupt ist Konsumentenpsychologe und Experte für multisensorisches Marketing. Seine Passion für das Konsumverhalten lebt er als Berater bei Touchmore.
erhöht den subjektiven Wert und steigert die Kauf- und Preisbereitschaft. Über berührbare Ad-Specials beispielsweise können Marken diesen Effekt ansteuern. Hinzu kommt der Irradiationseffekt: Haptische Eigenschaften, die unsere Händen erfühlen, strahlen unbewusst auf die wahrgenommene Qualität eines Objektes und dessen Nutzen ab – was sich gut anfühlt, ist auch gut. Dies gilt nicht nur für Produkte, sondern auch für Kommunikationsmedien und die damit vermittelte Botschaft. Der Priming-Effekt ist eine weitere Folge: Unbewusste haptische Signale stimulieren unsere Wahrnehmung und unser Verhalten – beispielsweise schätzen Probanden einen Bewerber kompetenter ein, wenn sie seinen Lebenslauf auf einem schweren Klemmbrett statt auf einem leichten in den Händen halten; weiche Oberflächen stimmen uns wohlgesonnener und machen uns weniger stur bei Entscheidungen. Der Tu-Effekt besagt, dass unser Gehirn Informationen wesentlich leichter speichert, wenn wir uns beim Erlernen dieser bewegen oder etwas tun. Bewegungscodes aktivieren mentale Konzepte – beispielsweise stimmt uns eine Armbw-egung zum eigenen Körper hin positiv, sie fördert Akzeptanz und Zustimmung gegenüber
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Attention (Aufmerksamkeit & Interesse) Wir können uns akustisch und visuell, doch nicht haptisch, berieseln lassen. Was wir in unseren Händen halten, das zieht unsere Aufmerksamkeit automatisch auf sich. Außergewöhnliche Formen und Oberflächen sowie Interaktion mit dem Medium fallen auf und laden zum Anfassen ein. Beispielsweise versinnbildlichte das dreidimensionale Pappmodell eines Smarts im Briefkasten, dass er in jede Parklücke passt – 16 Prozent der Mailing-Empfänger forderten anschließend den Produktkatalog an.
Recall (Erinnerung & Verankerung) Die Erinnerungsraten an die Inhalte von Ad-Specials sind um ein Vielfaches höher, wenn sie Bewegungsroutinen brechen. Ebenso erinnern wir uns stärker an Inhalte, die wir auf Papier lesen im Vergleich zu Inhalten auf Computerbildschirmen.
neuen Informationen und Produkten. So kann der Faltmechanismus eines Ad-Special, wenn er denn eine entsprechende Bewegung erfordert, die Werbebotschaft ins Gedächtnis einbrennen. Nicht zuletzt macht es einfach Spaß mit Dingen zu hantieren, denn unser Tastsinn ist unser einziger Nahsinn. Mit ihm erkunden wir spielerisch die Welt und befriedigen unser tief verwurzeltes Bedürfnis nach Berührung. Was versteht man unter dem ARIVA-Modell? Mit dem Haptik-Effekt erreichen Unternehmen ihre Marketingziele leichter. Er ist ein hocheffektiver Wirkverstärker: Wie eine Brausetablette verstärkt der Haptik-Effekt die Wirkung sämtlicher Marketingaktivitäten – ob durch haptische Verkaufshilfen im Verkaufsgespräch, als Kontaktgeschenk auf Messen, als Mailingverstärker in Direktmailings, in Form von Ad-Specials, durch haptische Bildsprache im digitalen Bereich und in der Werbung allgemein. Seine Kraft entfaltet der HaptikEffekt auf fünf Wirkdimensionen, die das ARIVA-Modells beschreibt. Damit können Vermarkter ihre haptischen Touchpoints und Kommunikationskanäle analysieren und bewerten. Das
Integrity (Vertrauen & Glaubwürdigkeit) Da wir uns subjektiv nie verfühlen, zweifeln wir haptisch vermittelte Botschaften nicht an. Die gefühlte Wahrheit färbt auf das beworbene Produkt und die gesamte Marke ab. Mercedes Benz bewarb seinen neuen Baustellen-Lkw mit einem Beileger aus rauem Schmirgelpapier. Auf einer Baustelle geht es ebenso rau zu und durch diese Umgebung bahnt sich der Lkw seinen, auf dem Schmirgelpapier fühlbaren Weg .
Value (Wertschätzung & Gefallen) Der Haptik-Effekt macht Eigenschaften und damit einhergehende Nutzenaspekte eines Angebotes konkret erlebbar. Über den EndowmentEffekt, den Tu-Effekt und das Priming weckt er dabei das Besitzgefühl und aktiviert mentale Konzepte, die positive Assoziationen hervorrufen – der subjektive Wert steigt.
Action (Handeln & Kaufbereitschaft) Die Botschaft ist glaubwürdig, sie hat sich im Gedächtnis verankert, der subjektive Wert ist gestiegen – da steht konkretem Verhalten nichts mehr im Wege. Haptisch optimierte Mailings sorgen für Responsequoten von über 10 Prozent, als Verkaufshilfen steigern sie die Verkaufszahlen um ein Drittel – bei identischem Produkt! Allein die Aufforderung etwas zu berühren lässt die Impulskauf-Rate in Experimenten um 40 Prozent steigern.
Akronym ARIVA steht dabei für Attention-Recall-Integrity-Value-Action. Wie gehen haptisches Erleben und Digitalisierung zusammen? Trotz der Digitalisierung unserer Welt ist die Haptik im Marketing wieder auf dem Vormarsch. Berühren ist ein menschliches Urbedürfnis und ohne Berührung fehlt etwas Entscheidendes. Einige der heiß diskutierten Themen der digitalen Zukunft sind haptische Displays, 3D-Drucker und intelligente Kleidung. Sie suchen die Verbindung der digitalen Welt mit der haptischen, denn der Tastsinn ist der entscheidende Sinn für die Wahrnehmung von Wahrheit sowie Wert. Kampagnen, die keine haptischen Touchpoints nutzen, verschenken das wertvolle Wirkpotenzial auf den ARIVA-Dimensionen. Mit haptischen Medien erreichen Marken ihre Kunden nicht nur, sondern sie berühren sie. Der Haptik-Effekt macht in einer flirrenden, digitalen Welt Marken real erfahrbar und Nutzenversprechen begreifbar. Das setzt voraus, dass die Kunden die Markenbotschaft, den Nutzen und die Markenwerte konsequent in jedem Detail spüren können. Das macht aus Kunden echte Fans und die Marken erfolgreicher als ihre Mitbewerber.
Touch – der Haptik-Effekt im multisensorischen Marketing Olaf Hartmann und Sebastian Haupt Verlag: Haufe 39,95 Euro In einer optisch und akustisch überreizten Welt bietet die Haptik ein einzigartiges Wirkpotenzial für Produktdesign, Markenkommunikation und Verkauf. Das Buch zeigt, wie Sie die Erkenntnisse der NeuromarketingForschung mit multisensorischem Marketing in die Praxis überführen. Sie lernen die besondere Bedeutung der Haptik für den Menschen kennen und wie Sie durch den Haptik-Effekt die Wirkung ihres Marketings gezielt steigern. Anhand von spannend aufbereiteten Forschungsergebnissen aus Psychologie und Verhaltensökonomie sowie vielen Praxisbeispielen erklären die Autoren, wie stark die Haptik unsere Wahrnehmung und Erinnerung von Werbung stimuliert sowie die Wertschätzung für Produkte und die Kaufbereitschaft steigert. Die Erkenntnisse münden im ARIVA-Modell – einer praktischen Arbeitsgrundlage, mit der Sie den Haptik-Effekt in Ihrer Marketingpraxis umsetzen können.
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Der mile-high club Seit über einem halben Jahrhundert dienen Bordmagazine auf der ganzen Welt der Nervenberuhigung. Heute bieten sie Fluggesellschaften und werbenden Marken auch Jahr für Jahr einen einzigartigen Zugang zu einer gesicherten Leserschaft in Millionenhöhe. Klappen Sie also bitte Ihre Tische hoch, schalten Sie alle elektronischen Geräte ab und entspannen Sie sich. VON JOHN REYNOLDS
for the modern traveler from scandinavian airlines | january 2015
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BORDMAGAZINE
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flugreisen haben sich in den vergangenen 50 Jahren sehr verändert. In den 60er Jahren, dem goldenen Zeitalter des Fliegens, lehnten sich die Fluggäste in Sitzen mit viel Beinfreiheit zurück und rauchten Zigarren. Umsorgt wurden sie dabei von bildschönen Stewardessen. Fliegen galt damals als Luxus. Heute sind Flüge viel billiger, Beinfreiheit gibt es nicht mehr, Rauchen ist verboten und statt Stewar-dessen gibt es jetzt Kabinenpersonal. Eine Konstante hat diese Revolution des Flugreiseverkehrs unbeschadet überstanden, nämlich das Bordmagazin, eine verlässliche Publikation, deren informative Texte und Bilder exotischer Urlaubsorte schon viele nervöse, aufgeregte Seelen beruhigt haben. „Print verfügt über eine enorme Kraft, insbesondere wenn man lange im Flugzeug sitzt“, sagt Abi Comber, Leiterin Brand und Marketing bei British Airways. „Das Bordmagazin bietet den Fluggästen Ablenkung, aber auch Informationen, die sie in ihrer üblichen Lektüre nicht finden würden.“ Für Marketingtreibende haben Bordmagazine vielfältigen Nutzen. Vor allem helfen sie, die Markentreue zu steigern und neue Produkte zu verkaufen. Werber lieben sie wegen der Zusammensetzung ihrer Leserschaft – die obere bis untere Mittelschicht (ABC1), die über Stunden die Publikation vor Augen hat.
Fliegen und Lesen Bordmagazine gibt es schon fast so lang wie die internationale Luftfahrtbranche. Pan American World Airways war die erste Fluggesellschaft, die ein Bordmagazin veröffentlichte: Es trug den Titel Clipper und erschien erstmals 1956. Heute ist Fliegen fast so selbstverständlich wie Zugfahren – insgesamt 3,3 Milliarden Menschen reisten 2014 in Flugzeugen, besagen die Zahlen der International Air Transport Association (IATA). Branchenangaben
„ Unser Magazin ist ein starkes Werkzeug für Kundenbindung und Vertrieb, mit dem wir eine echte Community rund ums Reisen aufbauen können” Vice President Brand und Marketing für SAS
legen außerdem nahe, dass 75 Prozent der Fluggäste Bordmagazine lesen, die auf rund 90 Prozent aller Flüge ausliegen. Das würde bedeuten, dass 2014 geschätzte 2,15 Milliarden Menschen Bordmagazine gelesen haben. Weltweit erscheinen derzeit 150 Publikationen. Es gibt sie in unterschiedlichsten Varianten, von Titeln der Billig- und Urlaubsflieger, wie dem EasyJet Traveller bis hin zu Titeln, die eher ein Premium- und BusinessClass-Publikum ansprechen, wie Hemispheres von United Airlines und Business Life von British Airways. „Das Bordmagazin ist unsere Chance, Kunden an einem zentralen Punkt ihrer Reise wirklich wertvolle Inhalte zur Verfügung zu stellen“, sagt Natalie Solebo, Markenverantwortliche bei EasyJet. „Wir wollen inspirieren, beraten, informieren und unterhalten. Und dies ist einer der wenigen Marketingkanäle, auf dem wir all dies tun können.”
Rentabilität über den Wolken Die Qualität der Bordmagazine hat sich ganz zweifellos in der letzten Zeit erheblich gesteigert. Beim Durchblättern eines durchschnittlichen Bordmagazins finden Sie Inhalte, die ebenso gut in einem Lifestyle-Magazin vom Kiosk stehen könnten. Schauspieler, Autoren und Filmstars schwärmen von ihren Lieblingsreisezielen, und führende Reisejournalisten geben Tipps für die besten Hotels und Sehenswürdigkeiten an den aufregendsten Orten der Welt. Und es funktioniert: Als American Airlines jüngst ihr Magazin American Way mit den Foo Fighters auf dem Titelblatt neu auflegte, konnte die Gesellschaft dafür auf Facebook fast 10.000 Likes verbuchen. British Airways benötigte kürzlich 10.000 zusätzliche Exemplare einer Ausgabe von High Life für ihre Flugzeuge, weil Fans von Benedict Cumberbatch, dem TitelStar, das Magazin aus dem Flugzeug mitnahmen. Mit der wachsenden Beliebtheit von Flugreisen wurde auch der Inhalt der Bordmagazine immer stärker auf verschiedene demografische Gruppen abgestimmt, etwa vielreisende Geschäftsleute oder Familien auf Urlaubsreise. „Der Inhalt unserer Magazine ist auf die Zeit zugeschnitten, die man im Flugzeug verbringt und auf das, was der Fluggast vermutlich gerade tut“, erklärt Abi Comber von British Airways. „In Business Life gibt es kurze knackige Artikel – Info-Häppchen für den schnell getakteten Geschäftsreisenden, während High Life sich an die ,Generation Neugier’ wendet. Diese Leute sind auf Achse, bereisen die ganze Welt und wir stillen ihren Wissensdurst mit Informationen.” Gesicherte Leserschaft Für die Marketingexperten der Fluggesellschaften sind die Magazine
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Fliegen Sie mit uns Vier Bordmagazine auf dem Höhenflug Ronda Iberia, die größte spanische Fluggesellschaft, befördert jährlich über 17 Millionen Fluggäste. Ihr Bordmagazin Ronda liegt auf allen nationalen und internationalen Flügen aus. Es erscheint zweisprachig auf Englisch und Spanisch und deckt die Themen Mode, Kino, Reise und Freizeit ab.
ENERO JANUARY 2015 HOLA MADRID
RONDA MAD
Renaissance Renaissance ist ein Titel mit gehobenem Anspruch der TransAsia, der den Abenteuergeist des TransAsia-Passagiers anspricht. Die Produktion erfolgt beim Verlag Ink, der auch das Magazin Duty Free der Fluggesellschaft erstellt. Die Leserschaft beträgt 583.000 Fluggäste monatlich.
啟程
renaıssance 夢想 探索 發現
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浩瀚長江與 武漢和樂共生 Bridging people through time on the Yangtze in Wuhan
HOLA HELLO ENERO JANUARY
活化台南老建築 轉身喜見新風華
MADRID 2015
澳門新口岸 鋒芒乍現
The nostalgic building projects giving Tainan’s interiors a new lease of life
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BRUSSELS AIRLINES' INTERCONTINENTAL NETWORK INFLIGHT MAGAZINE JANUARY/FEBRUARY 2015
SHORE EXCURSION
B.SPIRIT BRUSSELS AIRLINES’ INTERCONTINENTAL NETWORK INFLIGHT MAGAZINE JANUARY/FEBRUARY 2015
The Holland Herald Das Magazin der KLM erschien erstmals 1966 und ist nicht nur das älteste Bordmagazin der Welt, sondern auch die größte englischsprachige Zeitschrift der Niederlande. Jeden Monat bietet das Magazin ein spannendes Thema - seine Artikel reichen von Lifestyle über technische Neuheiten bis hin zu interessanten Daten und Fakten.
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All that glitters: the unsung attractions of Macau’s golden-hued Outer Harbour
IN SEARCH OF THE SOUL OF THE GAMBIAN COASTLINE
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b.spirit Brussels Airlines ist die größte belgische Fluggesellschaft. Ihr Bordmagazin erscheint alle zwei Monate und richtet sich an Fluggäste auf Langstreckenflügen. Der Titel enthält ausführliche Wirtschaftsreportagen sowie Filmbesprechungen und Freizeittipps.
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wie Manna vom Himmel, denn sie profitieren nicht nur von den minimalen Marketing- und Distributionskosten, sondern die Titel erleichtern es ihnen wesentlich, die Markenaffi nität zu steigern und neue Produkte zu verkaufen. „Dies ist einer unserer wenigen Kanäle, mit dem wir eine Gruppe Kunden ansprechen können, die uns sicher ist, und dabei eine Menge Zeit zur Verfügung haben“, so Natalie Solebo von EasyJet. „Das macht das Magazin zu einem unserer wichtigsten Instrumente.“ Ähnlich sieht das Stefan Hedelius, Vice President Brand und Marketing der skandinavischen Fluggesellschaft SAS, wenn er sagt, dass das kürzlich aufgelegte Magazin Scandinavian Traveler SAS dazu beitrage, ein Gefühl der „Gemeinschaft“ mit den Kunden der Fluglinie herzustellen. „Für uns ist es ein starkes Werkzeug für Kundenbindung und Vertrieb, mit dem wir eine echte Community rund ums Reisen aufbauen können.” Für Hedelius besteht einer der größten Vorteile des in einer Auflage von 65.000 Stück erscheinenden Magazins darin, dass seine Inhalte – beispielsweise ein Bericht über einen FreestyleSkifahrer – für andere Marketingkanäle weiterverwendet werden können. British Airways verfolgt ein vergleichbares Konzept und nutzt die Magazininhalte in anderen Kanälen. Genau wie die Qualität der Inhalte hat sich auch die Qualität der Anzeigen in Bordmagazinen verbessert. Sie profitieren außerdem von den besten demografischen Daten im gesamten Zeitschriftenverlagswesen. Beispielsweise verfügen die Leser von Hemispheres der United Airlines über ein durchschnittliches Haushaltseinkommen von 115.000 €. Laut Hedelius hat angesichts der wohlhabenden Leserschaft eine breite Vielfalt an Marken Interesse daran, im SAS Magazin zu werben. „Unsere
„High Life wendet sich an die ,Generation Neugier’. Diese Leute sind auf Achse, bereisen die ganze Welt und wir stillen ihren Wissensdurst mit Informationen” Abi Comber, Leiterin Brand und Marketing bei British Airways
stärkste Kundengruppe sind Menschen, die etwas mehr als der Durchschnitt reisen“, sagt er. „Sie haben einen höheren Bildungsgrad und geben mehr aus. Daher gewinnen wir Restaurantketten, Marken rund ums Reisen, wie American Express, Hotelketten und auch reine Modemarken für uns.” Das Thema Digitalisierung Die Unverwüstlichkeit der Bordmagazine zeigt sich schon allein daran, wie präsent sie trotz Konkurrenz durch Film, Fernsehen und Multimediageräten noch immer sind. Hedelius sagt, das Bordmagazin entwickele sich weiter, um dieser Herausforderung zu begegnen. „Ich sehe es schon jetzt nicht so sehr als Zeitschrift, sondern eher als Content, denn auch das Magazin kann ja heruntergeladen und auf verschiedenen Plattformen gelesen werden. Wenn ich fliege, habe ich einen Mix aus herkömmlichen Zeitungen und Zeitschriften sowie einigen Inhalten zur Verfügung, die ich
downloade. Wir befinden uns in dieser Ära, in der die Leute das alles miteinander kombinieren.” Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Kostensenkungsmaßnahmen der Fluggesellschaften zu entgehen, die darauf abzielen, die Kerosinabgaben zu reduzieren - den größten Kostenpunkt jeder Fluggesellschaft. Die Fluglinie Emirates der Vereinigten Arabischen Emirate hat ihr Bordmagazin eingestellt, um Geld zu sparen und United Airlines sowie American Airlines haben das „papierlose Cockpit“ eingeführt, um die Kraftstoffkosten zu senken. Für viele Fluggesellschaften überwiegen jedoch die Vorteile der Bordmagazine. „Unsere Magazine stellen für British Airways nach wie vor einen echten Wert dar, trotz aller Herausforderungen“, sagt Abi Comber. „Was wir zur Party beisteuern, ist bewährte Unterhaltung aus Nachrichten, Informationen und Trends, die die Reisenden in ihren üblichen Quellen nicht finden und die sie herunterladen und mitnehmen können.” Die Flugfakten Es steht außer Frage, dass Bordmagazine sich bester Gesundheit erfreuen und sie in unserem digitalen Zeitalter einen Ausbund an Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit darstellen. Darum blättern viele Fluggäste stattdessen lieber in einem bewährten Print-Magazin, dem sie wichtige Reiseinformationen über ihren Zielort entnehmen können. British Airways und SAS haben ihren Magazinen erst kürzlich ein neues Erscheinungsbild gegeben und damit ihre Überzeugung unterstrichen, dass diesen eine vielversprechende Zukunft bevorsteht. Ebenso leistet die Mehrheit der Fluggesellschaften weltweit sich eigene Titel. Da Airlines auf immer mehr Routen fliegen, ist klar, dass auch die Bordmagazine noch sehr viele Meilen reisen werden.
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Gute Reise! Obwohl viele Reisen mittlerweile im Internet gebucht werden, haben die klassischen Reisekataloge nicht ausgedient. Ganz im Gegenteil: Sie werden mit Augmented Reality-Anwendungen angereichert, die die Urlauber in spe in ihr Zielgebiet entführen und beispielsweise Videos der Hotelanlagen zeigen. Die großen Touristikkonzerne sind sich einig: Gerade im Mix mit anderen Medien bleibt Print weiter unverzichtbar, wenn es um die schönste Zeit des Jahres geht. VON SANDRA KÜCHLER
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urlaub. Endlich Freizeit und die
Chance, sich am Strand zu erholen oder neue Länder kennenzulernen, in den Bergen wandern zu gehen oder Metropolen zu entdecken. Die Vorfreude auf die Reise beginnt meist schon beim Planen und Buchen; Reisen im Kopf. Früher waren Reisekataloge unverzichtbar, doch wie ist das in den Zeiten des Internets? Viele Touren werden mittlerweile online gebucht doch nach wie vor bleiben Printmedien in der Tourismusbranche unverzichtbar. Kataloge, Broschüren, Prospekte: Die Urlauber wollen ihr Reiseziel vorab begutachten und das so umfassend wie möglich. Augmented Reality schafft zusammen mit gedruckten Katalogen eine wunderbare Möglichkeit, die digitale Welt mit Print zu vernetzen. Alle großen Reiseveranstalter sind auf diesen
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Zug aufgesprungen und versehen ihre gedruckten Werbemittel mit Codes, über die eine Brücke zu Videos, Webseiten und anderen digitalen Inhalten geschlagen wird. Dank der Verbindung von Print und Online haben die Urlauber so die Möglichkeit, ihr künftiges Reiseziel so ausführlich wie möglich kennenzulernen. Thomas Cook verbindet Print und digital Die Thomas Cook AG ist eines der Unternehmen, die auf die Verbindung zwischen Print und digital setzen. Zu ihr gehören die Marken „Thomas Cook“, „Neckermann Reisen“ und „Bucher Last Minute“. Weil immer mehr Kunden bei der Urlaubssuche ihre Smartphones und Tablets nutzen, stellt der Konzern eine neue kostenlose App zur Verfügung, mit der Reiseinteressierte Zugriff auf Videos und Bildergalerien von Hotels haben. Dazu wurden Hotelbilder in den Katalogen „augmentiert“, die mit Hilfe der neuen App „Travel Insight“ gescannt werden können. Der Kunde wird dann
auf zusätzliche Inhalte weitergeleitet, von Videos bis hin zu Google-Maps. Im ersten Schritt bietet Thomas Cook die Augmented Reality-Funktion für 250 Hotels. Ebenfalls neu sind die von FlightCams aufgenommenen Videos, die die Hotelanlage umfassend von innen und außen zeigen und so den Urlaubssuchenden einen authentischen Einblick ermöglichen. Michael Tenzer, Vorsitzender der Geschäftsführung Thomas Cook Touristik GmbH, sagt: „Die Kunden haben heutzutage ganz andere Ansprüche an den Such- und Buchungsprozess. Sie nutzen die verschiedensten Medien, um sich zu informieren und zu inspirieren. Darauf haben wir als Veranstalter mit unserer Omni-Channel-Strategie reagiert. Wir wollen überall da präsent sein, wo uns der Kunde sucht und ihm die neuesten und besten Inhalte bieten. Deshalb legen wir extrem viel Wert auf die Verbindung von online und offline.” Im Sommer 2015 bieten Neckermann Reisen und Thomas Cook mehr als 30.000 Häuser
an - ein Viertel davon wird in den Katalogen dargestellt. ITS macht die Urlaubssuche zum multimedialen Erlebnis Erstmals zur Sommersaison 2015 lassen sich auch bei ITS per Smartphone oder Tablet digitale Zusatzinhalte zum gedruckten „ITS Family“-Katalog entdecken – ganz ohne lästige Tastatureingaben. Dazu bietet der Veranstalter für Androidund Apple-Geräte die kostenlose App ITS Interaktiv an. Halten Kunden ihr Mobilgerät über eine entsprechend gekennzeichnete Katalogseite, erscheinen im Kamerabild virtuelle Elemente wie Videos, Bildergalerien und Zimmerskizzen, musikalische Einlagen oder Audiokommentare. Die App zeigt darüber hinaus tagesaktuelle Preise an und bietet eine Suchfunktion, um das nächstgelegene Reisebüro zu finden. „Für uns als Touristikunternehmen ist Augmented Reality eine ideale Onlineund Offline-Möglichkeit, die Vorteile von Internetanwendungen mit unseren
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/ REISEK ATALOGE nach wie vor beliebten gedruckten Katalogen zu verknüpfen“, sagt RolfDieter Maltzahn, Geschäftsführer der DER Touristik Köln, Mutter von ITS. Zum Start sind für 67 Hotelseiten im „ITS Family“-Katalog sowie für die Eröffnungsseiten zu den einzelnen Zielgebieten Onlineinhalte hinterlegt. Ein besonderes Highlight bietet der Schwerpunkt „Riesen-Rutschen-Spaß“: Action-Videos geben einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf die unterhaltsamen Fahrten durch die verschiedenen Wasserrutschen der Hotel Pools. Verknüpfte Welten bei OLIMAR Reisen Das Unternehmen OLIMAR Reisen hat ebenfalls einen Print-Reisekatalog mit Augmented Reality-Elementen vorgestellt. Leser des Katalogs können multimediale Inhalte wie Videos, Bildergalerien oder aktuelle Reiseangebote abrufen, indem sie einzelne Elemente und Abbildungen mit dem Smartphone oder Tablet einscannen. Der Katalog vereint die
Vorteile des klassischen Print-Katalogs mit den Möglichkeiten von Mobile- und Onlinemedien. Er lässt sich wie gewohnt blättern, enthält aber zusätzlich auf jeder Seite digitale Verknüpfungen zu Reisevideos, Bildergalerien, Gewinnspielen und zum Kundenservice. Zudem werden die Urlaubsangebote im Katalog um digitale Angebote ergänzt. Pascal Zahn, Geschäftsführer bei OLIMAR Reisen, sieht in der Kombination von Print und Online die Zukunft des Reisekatalogs: „Touristische Themen sind einfach prädestiniert für eine multimediale Aufbereitung. Aber auch der gedruckte Reisekatalog bietet viele Vorteile für unsere Kunden und wird so schnell nicht aussterben. Wir haben uns der Herausforderung gestellt, Print mit Online zu verknüpfen und das Medium gemäß dem geänderten Nutzerverhalten weiterentwickelt. Ich glaube, dass wir so unsere Kunden weiterhin für den gedruckten Katalog begeistern können. Unser Reisekatalog der Zukunft ist eine Vorausschau auf die morgigen Standards in der Reisebranche."
Für die Reisebranche sind Kataloge unerlässlich (Quelle: Thomas Cook). Reisebüros setzen auf crossmediale Werbemaßnahmen (Quelle: Rewe Group). Reisekataloge verbinden Print und online (Quelle: Rewe Group).
Der „interaktive Katalog“ von ISO Travel Solutions Auch ISO Travel Solutions hat einen „Interactive Catalogue“ entwickelt – ein Mobile Booking Engine (MBE), das die touristische Printwelt durch Bilderkennung mit Online-Inhalten verbindet. Die iPhone-basierte MBE erkennt den fotografierten Inhalt einer Reisekatalogseite, alternativ eines Prospekts. Die Applikation identifiziert den fotografierten Gegenstand innerhalb weniger Sekunden und liefert dem Anwender alle zugehörigen Informationen auf sein iPhone. Hierzu zählen die Beschreibung des Hotels sowie die Möglichkeit der OnlineVerfügbarkeitsabfrage und die Buchung direkt aus der iPhone-Applikation. Weitere nützliche Funktionen der Applikation wie etwa die, eine digitalisierte Katalogseite samt Angeboten einem Freund via E-Mail oder Facebook weiterzuempfehlen, in seinem OnlineArchiv abzulegen oder zusätzliche Inhalte wie Reisegebietsinformationen, Bilder und Videos anzusehen, stehen zusätzlich bereit. Markus Kretschmer, Sales Director der ISO Travel Solutions, erklärt: „Im Reisemarkt machen immer noch die klassischen Printkataloge einen bedeutenden Anteil im Vertriebsmix aus. Dank unserer neuen Technologie reicht nun ein Katalogfoto als Zugangsschlüssel zu allen zugehörigen touristischen Informationen und vor allem als direkter Einstieg in die Vakanzabfrage und Buchung. Es sind keine Expertenkenntnisse oder Codes mehr nötig. Nach eingehender Prüfung und Entwicklung verschiedener Business-Szenarien können wir jetzt unsere Kunden in die Lage versetzten, völlig neuen Nutzen aus dem hohen Investment in die immer noch unerlässlichen Kataloge zu ziehen.“ Fazit Gedruckte Reisekataloge bleiben für Touristikkonzerne ein wichtiges Element – ihre Bedeutung wird durch die Brücke zum Digitalen sogar noch gefestigt. Durch Kataloge oder Prospekte halten die Urlauber den Ausgangspunkt für ihre Reise in der Hand – nicht nur im eigentlichen Sinne, sondern auch für die Reise in die Online-Welt. www.printpower.at | PRINT POWER _ 45
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GEMEINSAM BESSER Print und Digital – diese Verbindung wurde im Medienhimmel geschlossen, denn beide Partner können die Wirkung des jeweils anderen steigern. Aber wie kann Print sich Digital weiter nähern und einen ungehinderten Übergang der Kunden zwischen beiden ermöglichen? Fünf der führenden europäischen Figuren der Medienindustrie bringen einen Toast auf das glückliche Paar aus. Von David Benady
print-werbung ist bereit für
eine Renaissance, denn die Verlage erschließen gerade neue Wege, um die Welt der digitalen Interaktivität in bare Münze zu verwandeln. Technologien, wie NFC, Augmented Reality und QR-Codes ermöglichen es Lesern, Print als Eingang zu digitalen Welten zu verwenden, indem sie ihr Mobiltelefon vor die bedruckte Seite halten und sich so vor ihren Augen und Ohren ein multimediales Erlebnis entfalten kann. Inzwischen verhilft die digitale Revolution Werbekunden zu einer
größeren Auswahl. Sie können Markenaktivierungskampagnen und Promotions auf mobilen Geräten und online realisieren sowie für Markenbildungskampagnen in Vollfarb-Magazinen und Zeitungen PremiumPrint-Anzeigen schalten. Wir haben fünf erfahrene Vertreter der Medienwelt gebeten zu erörtern, was die nahe Zukunft für die Print-Werbung bereithält und wie die Verlage von der explosionsartigen Entwicklung der digitalen Medien profitieren können. Sie haben das Wort…
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thelma + louise
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romeo + juliet
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\ „Wir sollten Print als Eingangstor zur digitalen Interaktion mit gedruckten Inhalten sehen.“ Juan Señor, Partner bei der Innovation Media Consulting Group und Visiting Fellow an der Universität Oxford
Juan Señor
Die Nahfeldkommunikationstechnologie (Near Field Communications, NFC) ist die jüngste Technik, mit der gedruckte Publikationen zeigen wollen, dass Print das Eingangstor zur Interaktion sein kann. Das Musikfachblatt Billboard Brasil veröffentlichte jüngst eine Sonderausgabe mit einem NFC-Aufkleber auf der Titelseite. Leser, die ihr Mobiltelefon kurz auf den Sticker auflegten, luden damit eine Playlist der im Heft besprochenen Musiker und Gruppen herunter. Bis zu diesem Versuch hatte digitale Interaktivität mit Print bedeutet, dass Apps heruntergeladen werden mussten oder komplizierte Prozesse mit QR-Codes zu bewältigen waren. Mit NFC jedoch wird alles viel einfacher. Die Gesamtidee dahinter ist, dass wir Print als Eingangstor zur digitalen Interaktion mit gedruckten Inhalten sehen sollten. NFC läuft stabil und ist fantastisch vielseitig. Man könnte im Handumdrehen die 100 besten Designs der Londoner Fashion Week bestaunen, „Wir beobachten ohne sich dafür durch eine Webseite zu klicken, einige erste begutachten. Wir beobachten Experimente, einige erste Experimente, werden aber definitiv werden aber definitiv in in den kommenden den kommenden Jahren Jahren mehr sehen.“ mehr sehen.
„Alles Publizierte vermittelt Werte wie Vertrauen und Glaubwürdigkeit, die online stark nachgefragt sind.“ Simon Redican, Chief Executive des britischen National Readership Survey
Simon Redican
Es geht nicht um die Wahl zwischen Print, Online, TV, Radio oder Digital. Wer denkt, er konzentriert seine Ausgaben auf
Magazinverlage finden neue Wege, um die Aufmerksamkeit der Leserschaft über Online, mobile Angebote und Videos zu erlangen. Wir beobachten, dass immer mehr der traditionellen Magazinunternehmen Medienlösungen verkaufen, die eine Verbindung zwischen Print und Digital herstellen, und
Native Advertising einsetzen. Aber die gedruckte Marke ist das Ursprungsmodell und die Tradition, aus der eine Marke ihre Stärke bezieht. Die Magazine haben Marken und Inhalte, denen der Verbraucher wirklich vertraut, deshalb gelingt es ihnen so gut, dessen Aufmerksamkeit zu binden. Deshalb beobachten wir, dass immer mehr digitale Webseiten Print-Titel auflegen. Der OnlineModehändler Net-a-Porter hat den Hochglanztitel Porter für den Kiosk lanciert - dieser tritt mit der Vogue und ihresgleichen in Konkurrenz. Porter enthält „shopable Content“, d.h. wenn man ein Kleidungsstück oder eine Anzeige aus dem Magazin mit dem Mobiltelefon einscannt, kann man die Mode direkt auf Net-a-Porter kaufen oder die App gibt Hinweise, wie das Stück erworben werden kann. Print ist Teil des Mixes, den man den Werbekunden vorstellt. Werden diese jetzt weniger der weißen Flächen kaufen? Möglich, aber denken wir auch daran, dass vor fünf Jahren alle die Vinyl-Schallplatte schon abgeschrieben hatten. Heute erleben wir ihr großes Comeback. Was alle lieben, ist Innovation – und die müssen die Verlage bieten.
einen Online-Sektor, der denkt nicht klar genug, denn einen separaten Online-Sektor gibt es nicht mehr – alles ist online. Werbekunden können den Markt unterteilen in Produzenten von Content einerseits und Aggregatoren sowie Verteiler von Content, die die Inhalte anderer verbreiten, andererseits. Alles Publizierte vermittelt Werte wie Vertrauen und Glaubwürdigkeit, die online stark nachgefragt sind. Werbung im Kontext von Marken mit hohem
Wiedererkennungswert und einer starken Persönlichkeit, etwa Nachrichtenmarken und Magazinen, ist wirksamer als Werbung bei Verteilern oder Aggregatoren. Internet und Digital haben Verlage eine vielfältigere Plattform beschert, die sie Werbekunden anbieten können. Daher denken Kreativund Medienagenturen heute sorgfältiger darüber nach, worauf sie mit ihren Anzeigen hinauswollen. Eine der Chancen für Print besteht darin, die
Chris Llewellyn
„Die gedruckte Marke ist das Ursprungsmodell und die Tradition, aus der eine Marke ihre Stärke bezieht.“ Chris Llewellyn, Präsident und CEO des internationalen Verbands für Magazinmedien FIPP
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Eines der großen Themen in der Print-Werbung heute ist die grundlegende Veränderung ihrer Funktion auf dem Weg bis zum Kauf. Das bisherige Endprodukt ist jetzt ein wegbereitendes Element. In anderen Worten: Print markiert nicht mehr das Ende der Werbung, sondern vielmehr den Beginn der Reise. Man könnte Print auch mit Geschenkpapier vergleichen: Dessen Aufgabe besteht
darin, den Betrachter zum Auspacken zu bewegen, aber es ist nicht das Geschenk selbst. Die Kraft, mit der es dazu motiviert, den nächsten Schritt zu tun, ist wichtiger als seine Beschaffenheit. Grundsätzlich haben Print-Anzeigen heute die Aufgabe, eben diesen nächsten Schritt zu aktivieren. Print-Werbung muss also technologisch voll integriert sein, um den Erfolg zu haben, dass die Reise fortgesetzt wird. Der Übergang zum mobilen Teil der Kampagne kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen: Entweder wird man auf eine für Mobilgeräte optimierte Startseite geleitet oder es wird der Download einer App aktiviert. Die Arbeit, die wir für Volkswagen gemacht haben, verwendete QR-Codes in Print-Anzeigen, um den Nutzern den nächstgelegenen Händler anzuzeigen und Anreize für den Kauf des Fahrzeugs zu setzen, über das sie sich online informiert hatten. Leider hapert es oft an der Ausführung, wenn etwa halbherzig und zusammenhanglos Hashtags eingefügt werden. Dieser Mangel an vernetztem Denken bedeutet, dass die Kunden ihre Bedürfnisse nicht erfüllt sehen und das Vertrauen in den gesamten Kanal verlieren.
Wirksamkeit des Mediums in Bezug auf die Markenbildung deutlich herauszustellen und handwerklich gut gemachte, schöne, ergiebige Inhalte für viele Menschen zu liefern. Ganz besonders wichtig hervorzuheben ist die Langlebigkeit von Nachrichtenmarken; weniger wichtig ist, auf welchen Plattformen diese Marken verbreitet werden. Vieles spricht dafür, dass gedruckte Marken auch in zehn Jahren noch existieren werden.
Die digitale Revolution bewirkt, dass man genauer und klarer überlegt, welche Botschaften man auf welcher Plattform vermittelt. Sie zwingt die Medienplanung, klüger und besser zu werden. Vorbei sind die Zeiten, in denen man alle Botschaften auf einer Seite gedrängt unterbringen wollte und, auch wenn es um Markenbildung ging, häufig noch ein Promotion-Element draufsattelte. Digital kann Print-Werbung klarer und fokussierter machen.
Pietro Leone
„Print-Werbung muss heute technologisch voll integriert sein, um Erfolg zu haben.“ Pietro Leone, Chief Executive für den Bereich EMEA der Markenaktivierungsagentur Geometry Global
„Augmented Reality kann die Kommunikation auf Papier bereichern“
Manfred Werfel
Manfred Werfel, stellvertretender CEO, Executive Director, Global Events WAN-IFRA, der World Association of Newspapers and News Publishers
Apps für Augmented Reality, wie Blippar und Aurasma, werden zur Ergänzung von Print-Content eingesetzt. Nutzer richten die Kamera ihres Mobiltelefons oder Tablets auf den Print-Content und dieser wird plötzlich lebendig. In Großbritannien hat der Independent ein tägliches AR-Feature eingeführt, das mit der BlipparApp funktioniert. Die Leser erhielten Zugriff auf multimediale Inhalte, sobald sie die Tageszeitung mit ihrem Tablet oder Smartphone scannten. Magazinverlage, wie Bauer Media, führten ARInitiativen für einige ihrer britischen Zeitschriftentitel ein und verwendeten ebenfalls Blippar. Ähnlich wie bei vielen anderen Möglichkeiten von Print, etwa durchsichtigem Papier, das die Wirksamkeit von Werbung verstärken kann, ist wichtig, in welcher Form diese eingesetzt werden. Gelingt dies klug und unter bestmöglicher Nutzung des Materials, kann die Aussage sehr davon profitieren. Dasselbe gilt für Augmented Reality. Ich habe wirklich überzeugende Beispiele gesehen. Wenn man einfach nur eine bestehende Webseite verlinkt, ist das für den Nutzer nicht sehr spannend. Aber wenn man die erweiterte Realität durchdacht nutzt und mit einer neuen Erfahrungsebene verlinkt, die nicht nur in Werbung besteht, sondern zu „Die digitale neuen Einsichten verhilft, kann Revolution bewirkt, man gute Effekte erzielen. dass man genauer Es bestehen allerdings und klarer überlegt, technische Herausfordewelche Botschaften rungen in Bezug auf die Standardisierung, ein stetig man auf welcher wiederkehrendes Problem Plattform vermittelt. der Digitalisierung. Sie zwingt die Ich glaube, Augmented Reality kann die KommuMedienplanung, nikation auf Papier bereichern. klüger und besser Eine der größten Stärken zu werden.“ des Mediums Print ist, dass es sich leicht mit digitalen Plattformen verknüpfen lässt. www.printpower.at | PRINT POWER _49
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IHNEN GEFÄLLT UNSER MAGAZIN ? Das Print Power Magazin erscheint zweimal jährlich und berichtet über die Kraft von Printwerbung in multimedialen Kampagnen.
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Wissen scha�t Werbeerfolg Auf den nächsten fünf Seiten präsentieren wir Ihnen Forschungsergebnisse, Informationen und Einblicke sechs Kernbereiche, die Print Power beleuchtet. Jeder dieser Bereiche hat seine individuellen Stärken und Vorteile. In der richtigen Kombination können sie für jede Marketing-Herausforderung die passende Lösung bieten. 52
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PRINTWERBUNG IN ZEITUNGEN Die Zeitung ist immer noch das Medium Nummer eins, wenn es um die öffentliche Meinung geht. Knapp drei Viertel der Österreicher lesen täglich eine Zeitung. — PRINTWERBUNG IN MAGAZINEN Über 80 Prozent der Österreicher lesen regelmäßig Magazine und Zeitschriften. Diese bieten Marken die Möglichkeit, sich an ganz bestimmte Lesergruppen zu wenden. — DIRECT MAIL Allein im B2C-Segment stiegen die Brutto-Werbespendings für Direct-Mails von 2012 auf 2013 um 5,4 Prozent auf 311 Mio. Euro. (Quelle: Focus Media Research). — KUNDENZEITSCHRIFTEN Als eine Erfolgsgeschichte des modernen Marketings sind Kundenmagazine – dank des hohen Grades an Markeneinbindung – in den vergangenen Jahren zu einem 12 Mrd. Euro-Markt angewachsen.
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FLUGBLATT In Österreich wurden im Jahr 2013 insgesamt 269 Mio. Euro (BruttoWerbespendings laut Focus Media Research) für Flugblattwerbung ausgegeben. — KATALOGE Als einer der ältesten Spielwiesen des Marketings gelten Kataloge nach wie vor als höchst effektiver Verkaufsmotor.
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7 Gründe / Printwerbung in Zeitungen
1. REICHWEITE UND VERLÄSSLICHKEIT Vier von fünf Deutschen, 83 Prozent der Briten, über 80 Prozent der Schweden und immerhin noch knapp 73 Prozent der Österreicher (MA, 1, HJ. 2013) lesen regelmäßig Zeitung. Nicht nur die Reichweite spricht für die Zeitung. Werbetreibende Unternehmen können Leser unterschiedlichster Alters- und Interessensgruppen mit ebenso thematischer Vielfalt erreichen. – 2. WEIL MENSCHEN ZEITUNG LESEN Für viele Menschen sind Zeitungen die verlässlichste Quelle für Nachrichten und Information, das belegen zahlreiche glaubwürdige Studien seit Jahren. Leser verbringen viel Zeit mit ihrer Zeitung. In Österreich durchschnittlich 24 Minuten pro Tag (IMAS ÖVA 2013) – 3. EMOTIONAL UND AUFMERKSAM Neurowissenschaftliche Untersuchungen haben die Stärken, die Werbung in Zeitungen für den emotionalen Response bietet, mehrfach belegt. Laut der deutschen Zeitungsmarketinggesellschaft ZMG werden Zeitungen (im Vergleich zu elektronischen Medien) in aktivster Verfassung konsumiert. – 4. UNIVERSELLE ANZIEHUNGSKRAFT Zeitungsmacher wissen genau, dass sie, wenn sie in einer multimedialen Welt wachsen wollen, eine breite Palette an Inhalten bieten müssen. Das bedeutet: Egal welche Marke, es gibt immer relevanten Inhalte, die zu einer Zeitung passen. Die tägliche Erscheinungsweise erzwingt zudem die Aktualität der Informationen. – 5. FLEXIBEL Die Tatsache, dass der abgesegnete Text einer Anzeige auch noch sehr kurzfristig geliefert werden kann, macht die Zeitung zu einem äußerst flexiblen Medium. – 6. VERZAHNUNG Studien belegen, dass Zeitungen wie geschaffen dafür sind, ihre Leser auf die Websites der Anzeigenkunden zu locken. Ein Beweis für die signifikanten crossmedialen Effekte von Online- und Offline-Werbung. – 7. EFFEKTIVITÄT Zeitungen verschaffen den werbetreibenden Unternehmen raschen Response, weil praktisch die gesamte Reichweite am Erscheinungstag der Anzeige zum Tragen kommt. Verglichen mit anderen Mediengattungen, sind Anzeigenschaltungen in Zeitungen kostengünstiger.
SONDERHEFTE ERGÄNZEN DIE ZEITUNG Die „Hamburger Morgenpost“ hat Sonderhefte als festen Bestandteil der Zeitung aufgenommen. Zunächst war ein FC St. PauliSonderheft erschienen; dann ein Heft zum Hamburger SV und als drittes das Sonderheft „Best of Hamburg“. „In der täglichen Ausgabe der Zeitung informieren wir unsere Leser. Selbstverständlich umfassend und auch sehr häufig mit Exklusiv-Geschichten, aber so richtig viel Platz für große Geschichten in tollen Bildern haben wir da nicht. Deshalb gibt es jetzt zur neuen BundesligaSaison die beiden Sonderhefte. Mal schauen, welche Themen uns sonst noch einfallen – neben unseren bereits etablierten Sonderpublikationen”, führt Susan Molzow, Geschäftsführerin der Hamburger Morgenpost aus. „Strategisch wollen wir mit unseren Magazinen dort ansetzen, wo wir mit der täglichen Zeitung aufhören und die Medienmarke ‚Hamburger Morgenpost‘ weiter aufladen.”
61 PROZENT DER WERBEAUSGABEN ENTFIELEN 2013 AUF PRINTPRODUKTE – DEN GRÖSSTEN ANTEIL NAHMEN MIT 19 PROZENT DIE TAGESZEITUNGEN EIN.
„Der Brutto-Return-on Investment bei Print ist 2,44 mal so hoch wie bei TV-Werbung.“ Sonja Holzschuh (GfK Austria)
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7 Gründe / Printwerbung in Magazinen
1. FANTASTISCHE REICHWEITEN Mit über 50.000 in Europa publizierten Titeln und mehr als 20 Mrd. Exemplaren pro Monat, gehören Magazine zur meistverbreiteten Mediengattung weltweit. – 2. EXAKTES TARGETING Jedes Magazin ist auf die eine oder andere Art spezialisiert und erreicht eine gewisse Lesergruppe – sei es nach demografischen Kriterien oder Interessenskategorien – das ermöglicht die zielgenaue Ansprache eines bestimmten Publikums. – 3. FOKUSSIERTES LESEN Das Lesen eines Magazins erfordert einen hohen Grad an Konzentration, sowohl für die Werbebotschaften als auch für den redaktionellen Inhalt. – 4. VERTRAUENSFAKTOR Für seine loyale Leserschaft ist das Magazin wie ein vertrauenswürdiger Freund. Und jede Marke, die in diesem Magazin platziert ist, profitiert von diesem Vertrauen und nutzt es, um die Beziehung zum Leser auszubauen. – 5. VERKNÜPFUNG Durchschnittlich reagieren mehr als die Hälfte der Leser auf Magazinanzeigen. Dieser Response kann natürlich durch die Schaltung der Anzeige innerhalb einer breiteren Kampagne optimiert werden. Die Markenbekanntheit kann so verdoppelt werden. – 6. BEKANNTHEIT AUFBAUEN Verschiedenen Studien zeigen, dass Markenbekanntheit mittels Werbung in Magazinen und im TV gleich stark aufgebaut werden kann. Dank niedriger Preise bietet Werbung in Magazinen allerdings Kostenvorteile. – 7. VERKAUFSMOTOR Viele Studien belegen, dass Magazinwerbung Verkaufszahlen in die Höhe schnellen lassen. Beispielsweise beweist der Ad Impact Monitor des VDZ regelmäßig, dass Printwerbung in Magazinen einen veritablen Verkaufsschub darstellen kann.
„SPIEGEL WISSEN“ ERSCHEINT MIT CHIP SPIEGEL QC präsentiert in der neuen Ausgabe von „SPIEGEL WISSEN“, die am 28. Oktober 2014 im Handel war, erstmals eine Anzeige mit Near Field Communikation (NFC). Das monothematische Wissensmagazin zum Thema „Das Auto von morgen” erscheint mit einem vierseitigen Beihefter von BMW, der mit einem NFC-Chip ausgestattet ist. Mit einem NFCfähigen Smartphone lässt sich über diesen Chip die BMW i App mit Informationen zur nachhaltigen Mobilität, der Modellpalette und dem Diensteangebot von BMW i herunterladen. Umgesetzt wurde die Idee von der Kreativagentur Heye und der Mediaagentur Mediaplus mit Technik von Tamoco. Norbert Facklam, Leiter SPIEGEL QC, sagt: „Diese neue Technik ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Medienkonvergenz: Die Print-Welt wird durch ein mobiles Endgerät mit der Online-Welt verbunden. Unseren Kunden steht eine sehr aufmerksamkeitsstarke Werbeform zur Verfügung, mit der sie neue Kommuni-kationswege gehen können.”
DIE GESAMTREICHWEITE DER MAGAZINE IN DER BEVÖLKERUNG AB 14 JAHREN LIEGT BEI 92,2 PROZENT.
VERBAND VDZ
„ Es gibt etwas in unserer DNA, das Print liebt. Besonders bei einer Tasse Kaffee.“ Arianna Huffington (Huffington Post) im Ö1-Interview
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7 Gründe / Direct mail
1. DER MAIL-MOMENT Nur ein Direct Mailing schafft den Weg direkt in die vier Wände des Empfängers und ermöglicht so eine persönlichen Kontakt. Das verschafft Ihnen mehr Zeit mit Ihrem (potenziellen) Kunden zu kommunizieren, ihn in entspannter Umgebung zu begegnen. Und das zu einem Zeitpunkt seiner Wahl. – 2. EINE SINNLICHE ERFAHRUNG Die Haptik eines Direct Mailing verleiht dem Markenerlebnis eine weitere Dimension. Indem Sie die Sinne Ihres Kunden ansprechen, können Sie ihn nicht nur unterhalten und ihn dazu bringen, sich mit Ihrer Marke zu beschäftigen, sondern auch eine Reaktion auslösen. – 3. GENAUE ZIELGRUPPENANSPRACHE Direct Marketing funktioniert dann am besten, wenn das Angebot für den Empfänger relevant ist. Und zwar mit maßgeschneiderten Inhalten, die den Empfänger nicht nur interessieren, sondern im Idealfall positiv überraschen. Neue digitale Drucktechniken machen eine Personalisierung außerdem noch einfacher. – 4. AKTIVIERUNG Keine Kommunikationsmittel schafft es besser, eine Reaktion beim Kunden auszulösen, als ein Direct Mail, wobei die Kosten für jede Rückmeldung genau messbar sind. – 5. EFFEKTIVITÄT Unterschiedliche Studien belegen die dauerhafte Effektivität von Direct Mail. Laut dem „Direct Media Report B2C 2012“ des DMVÖ beispielsweise, verbringen 75 Prozent der in der Studie befragten Respondenten zwischen einer halben Minuten und vier Minuten mit einem personalisierten Werbebrief. – 6. SEI KREATIV! Direct Mails können in unterschiedlichsten Formaten, Formen, Farben und Materialen produziert werden und dadurch ein unvergessliches und überraschendes Markenerlebnis schaffen. Im besten Fall werden sie monatelang aufbewahrt. – 7. VERKNÜPFUNG Ein Direct Mail als Bestandteil einer integrierten Kampagne kann das Ergebnis um bis zu 62 Prozent steigern. Technologien wie QR-Codes oder Augmented Reality bringen den Konsumenten direkt auf Ihre Website.
BRILLUX SETZT AUF INDIVIDUELLE DIALOGWERBUNG Mit der Bereitstellung des neuen Web-2-PrintSystems bietet der Farbenspezialist Brillux seinen Kunden ab sofort ganz neue Möglichkeiten der individuellen und effizient realisierten Produktkommunikation. Flyer, Postkarten, Broschüren, Mailings, Angebotsmappen, Poster, Visitenkarten, Werbeartikel und vieles mehr können über das webbasierte Portal intuitiv ausgewählt, individualisiert und bestellt werden. „Dabei profitieren unsere Kunden von einem einzigartigen Highlight der
Individualisierung“, freut sich Ulrich Wismann, Leiter Marketing Multimedia, anlässlich der SystemEinführung . In einem ersten Schritt wurden alle von der Brillux Marketingabteilung bereitgestellten Templates vom Dienstleister Laudert technisch für das Web2PrintSystem vorbereitet. Zukünftig können dies auch die Brillux Mitarbeiter eigenständig übernehmen. Von der Einführung des Systems verspricht sich das Unternehmen neben der Durchsetzung eines konsistenten Brandings auch beschleunigte Prozesse bei der Erstellung von Printmedien.
DIE ONE-TO-ONE MARKETING-INDUSTRIE SETZT EUROPAWEIT 47 MILLIARDEN EURO IM JAHR UM.
DELOITTE, 2013
„ Für Direct-Marketer heisst es ‚und’ statt ‚oder’. Neue digitale Direkt-Medien ergänzen die analogen Medien wie Direct-Mail, sie ersetzen sie jedoch nicht.“ Wolfgang Hafner (DMVÖ)
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7 Gründe / Kundenmagazine
1. SUBSTANZ Nichts kann die Haptik, den ‚Look and Feel’ eines Magazins schlagen. Tragbarkeit, praktische Nutzung und ein Hauch von Glamour sprechen für Magazine und bieten den Lesern sowohl Selbstbestimmung als auch Unterhaltung. – 2. ENGAGEMENT Magazine sind die effektivsten Medien, wenn es darum geht, das Interesse der Kunden zu wecken, sie zu unterhalten, zu informieren und gleichzeitig Markenbotschaften zu kommunizieren. – 3. ZIELGRUPPEN-POWER Dank ihrer inhaltlichen Vielseitigkeit können Kundenmagazine unterschiedlichste Zielgruppen, egal welcher Größe und aus welchem Interessensgebiet, ins Visier nehmen. – 4. EFFEKTIVITÄT In Sachen Zielerreichung rangieren Kundenmagazine unter den besten Werbeformen. Print bietet garantierte Messbarkeit, Markenbewusstsein, SalesTracking und einen ROI, der innerhalb von Tagen nach Erscheinen des Titels berechnet werden kann. – 5. LOYALITÄT Der häufigste Grund für den Launch eines Kundenmagazins: Loyalität steigern, und zwar mit Marken, die regelmäßige und verlässliche Begleiter des Konsumenten sind. – 6. UNTERHALTUNG Magazine sorgen dafür, dass Kunden Ihrer Marke vertrauen, indem sie spannenden Content bieten, und das meist kostenlos. Aber nur, wenn Sie Ihre Kunden auch unterhalten, profitieren Sie von deren Aufmerksamkeit. – 7. KOMPLEXE INHALTE Print funktioniert am besten, wenn komplexe Inhalte kommuniziert werden. Wenn also tatsächlich Themen, Ereignisse und Zusammenhänge im Detail erklärt werden sollen, sind Kundenmagazine wahrscheinlich die beste Option.
PREMIERE FÜR ALDI SÜD Mit dem Kundenmagazin „ALDI inspiriert” bietet ALDI SÜD seit Montag, 12. Januar 2015, informative Unterhaltung für die ganze Familie. Erstmals legt der Konzern damit ein Heft für seine Kunden auf. Das 60 Seiten starke Heft bietet Lesern Informationen aus den Themenbereichen „Genussvoll Leben”, „Inspiriert Einkaufen”, „Schönes Entdecken” und „Gut Informiert”. Journalistisch aufbereitet und mit Bilderwelten inszeniert, finden sich in der „ALDI inspiriert” Ideen und Anregungen für den Alltag und die schönen Dinge des Lebens. Die jüngsten Leser haben auf der Kinderseite mit originellen Mal- und Bastelideen, Spieltipps und kindgerechten Geschichten ihren Spaß. Eine der Besonderheiten der „ALDI inspiriert” ist die regionale Doppelseite, die lokale Geschichten aus der ALDI SÜD Welt sowie regionale Ausflugsziele und Spezialitäten zum Nachkochen vorstellt. Das werbefreie Heft erscheint viermal im Jahr mit einer Auflage von rund 1,83 Millionen Exemplaren und liegt in allen ALDI SÜD Filialen kostenlos auf.
INSGESAMT BELAUFEN SICH DIE INVESTITIONEN DER CORPORATE PUBLISHING-BRANCHE NACH EIGENEN ANGABEN AUF RUND 4,7 MILLIARDEN EURO.
FORUM CORPORATE PUBLISHING, 2013
„Inhaltegetriebene Unternehmenskommunikation steht auf Augenhöhe mit anderen Marketingdisziplinen.“ Michael Höflich, Geschäftsführer Forum Corporate Publishing
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7 Gründe / Das Flugblatt
1. SCHAFFT RETURN ON INVESTMENT (ROI) Das Flugblatt schafft raschen und messbaren Response. Und dieser Response zeigt erstaunlichen ROI. Einer Studie der Österreichischen Post zufolge entscheiden sich 55 Prozent der Österreicher dank Flugblättern und Prospekten, wo sie am Wochenende ihre Einkäufe erledigen werden. – 2. EIN WAHRES MASSENMEDIUM Das Flugblatt ist tatsächlich das einzige Medium für den Massenmarkt. 90 Prozent der Österreicher beschäftigen sich mit Prospekten im Postfach, Bis zu 3,2 Millionen Haushalte können mit Flugblättern erreicht werden. (Quelle: Österreichische Post AG). – 3. VERTRAUTE UMGEBUNG Erfolgreich weil unaufdringlich: Der Umstand, dass der Empfänger Ihren Prospekt zu Hause beziehungsweise im Postkasten findet, ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend. Der Kunde beschäftigt sich mit dem Flugblatt wann und wie er will. – 4. WO MEINE ZIELGRUPPE WOHNT Mittels Geomarketing können Sie Ihre Zielgruppe nach demografischen Gesichtspunkten auswählen und nebenbei nützliche Daten sammeln. Mit diesen Daten kann Ihre Kampagne dann immer raffinierter und ausgeklügelter werden. – 5. JA, KREATIV! Zahlreiche Marken nutzen das kreative Potenzial des Flugblattes und bringen Innovationen wie Hologramme, Geruchspapiere, 3D-Technik oder Pop-Ups zum Einsatz, um noch mehr Aufmerksamkeit zu schaffen. – 6. VERTEILEN SIE WARENPROBEN! Wenn Ihr Produkt direkt in die Küche des potenziellen Kunden gelangt, haben Sie damit einen fantastischen Schachzug platziert, um Bewusstsein für Ihre Marke zu schaffen. Noch dazu, weil der Kunde Ihr Produkt gleich testet. – 7. VERKNÜPFUNG: EIN KINDERSPIEL! Flugblätter funktionieren stets besser, wenn sie Teil einer integrierten Kampagne sind und Konsumenten entweder ins Web locken oder sie zum Telefonhörer greifen lassen, um mehr über Ihre Marke zu erfahren.
POSTWURFSENDUNG VERHILFT ZUM RABATT Ausgezeichnete Qualität und bester Service: Dafür steht Optiker Bode seit 75 Jahren. Mit Angeboten, Aktionen vor Ort und Gewinnspielpreisen bedankte sich das Familienunternehmen für das Vertrauen seiner Kunden. Bevor das Jubiläumsjahr zu Ende ging, stand das große Finale vor der Tür und damit ein unschlagbares Angebot: Noch einmal 25 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. United Paint hat bei der Konzeption und Umsetzung der Jubiläumskampagne tatkräftig unterstützt. Von der Bewerbung des Gewinnspiels und der großen Geburtstagsparty bis hin zur Gestaltung von Plakaten, Schaufensterbeklebung und Anzeigen gab es viel zu tun. Zur „Feier des Jahres“ schenkte
Optiker Bode seinen Kunden noch einmal 25 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. Mehr als 1.500 verschiedene Fassungen, Gläser, Veredelungen, Sonnenbrillen, Kontaktlinsen und Pflegemittel gibt es in über siebzig Filialen zum günstigen Preis. Passend zur Rabatt-Aktion gestaltete United Paint verschiedene Postwurfsendungen, Flyer und Print-Anzeigen.
MIT POSTWURFSENDUNGEN KÖNNEN KÖNNEN BEI UNS 34 MILLIONEN HAUSHALTE ERREICHT WERDEN.
DEUTSCHE POST, 2014
„ Neun von zehn Menschen sagen, dass sie ohne ihren Briefkasten nicht leben könnten.“ David Cole, MD der Forschungsgesellschaft fast.MAP
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7 Gründe / Katalog
1. ZUGÄNGLICHKEIT Die Vorteile von gedruckten Katalogen liegen buchstäblich auf der Hand: Einfache Nutzung, Vertrauenswürdigkeit und Zugänglichkeit. Kataloge sind tragbar, übersichtlich und so gestaltet, dass sie immer wieder gerne durchgeblättert werden. – 2. INFORMATIONSQUELLE Der Katalog ist eine leichtgewichtige und stets griffbereite Informationsquelle, die die meisten Fragen gleich beantwortet, statt Rätsel aufzugeben. Preis, Look, Farbe, Größe, Qualität und alles was ein Produkt sonst noch leistet, kann rasch kommuniziert werden. – 3. VERFÜHRUNG Speziell für hochwertige Produkte kann ein Katalog den Kunden in die Markenwelt (ver)führen, und ihm ein Erlebnis bieten, das weitaus spannender ist, als die Shop-Auslage. – 4. MARKENAUFBAU Kataloge bieten einer Marke lange Verweildauer mit dem Kunden und schaffen es, Beziehungen zu fördern und Markenaufbau zu betreiben. – 5. ZIELGRUPPENANSPRACHE Da Kataloge hauptsächlich über den Postweg vertrieben werden, ist das richtige Targeting ausschlaggebend, um den richtigen Empfänger zu erreichen. – 6. MARKENTREUE Ein gut produzierter Katalog, der in punkto Design, Layout, Typo und Papierqualität zum Brand passt, wird auch Markentreue schaffen, sodass der Kunde das Gefühl hat, umgarnt zu werden. – 7. EFFEKTIVITÄT Wenn sie parallel zu Direct Mailing und digitalen Medien zum Einsatz kommen, haben Kataloge vor allem den Vorteil, rasche und exakt messbare Resultate über den Verkaufserfolg zu liefern.
EIN WICHTIGES VERTRIEBSINSTRUMENT Kindermann, einer der führenden Vollsortimenter für Präsentationsund Konferenztechnik, präsentiert sein umfangreiches Produkt- und Lösungssortiment in einem umfangreichen Katalog. Der Katalog, der mittlerweile zum begehrten Nachschlagewerk der Branche geworden ist, hat einen Umfang von 240 Seiten und eine Auflage von 80.000 Exemplaren. Er deckt alle relevanten Bereiche der Konferenz- und Medientechnik ab: von Projektoren, Displays über Montagesysteme und Installationstechnik bis hin zu Digital Signage Lösungen sowie fertig ausgestatteten Medienmöbeln. „Auch im digitalen Zeitalter wird unser gedruckter Katalog im Vertrieb sehr geschätzt. Unsere Fachhändler nutzen ihn für Angebote und im Verkaufsgespräch, Unternehmen holen sich daraus Anregungen und wertvolle Informationen. Durch die übersichtliche Aufteilung lassen sich die Produkte und das passende Zubehör schnell finden. Zusammen mit den umfangreichen Informationen in unserem OnlineShop bildet der Kindermann-Katalog ein ausgezeichnetes Werkzeug für unsere Handelspartner“, so André Sahm, Vertriebs- und Marketingleiter der Kindermann GmbH.
67 PROZENT DER ONLINE-KÄUFER GEBEN AN, SICH VOR DEM ENTSCHEIDENDEN KLICK IM VERSANDKATALOG ZU INFORMIEREN.
BVH, BUNDESVERBAND DES DEUTSCHEN VERSANDHANDELS E.V.
„Den Katalog brauchen wir weiterhin.“ Hans-Otto Schrader, Otto-Chef, im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“
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DAS LETZTE WORT
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Auf den ersten Blick werde Digital positiv und Print kritisch betrachtet. Mit offensiven Akzenten will Dr. Horst Pirker als Herausgeber und Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe News (VGN) diese einfache Sichtweise überwinden.
Ist in Ihrer Strategie für die VGN Platz für ein Nebeneinander von Print und Digital? Es gibt nicht nur ein Nebeneinander, sondern auch ein Ineinander von Digital und Print. Allerdings mit einer anderen Akzentuierung. Ich habe den Eindruck, dass viele Marktteilnehmer eine Migration von Print in Richtung Digital anstreben. Das ist ein Weg, den ich stark anzweifle. Ich bin davon überzeugt, dass man heute und in Zukunft selbst unter den erschwerten Rahmenbedingungen mit Print erfolgreich sein kann. Viele Menschen sehnen sich aufgrund der Omnipräsenz der digitalen Medien nach einer Entschleunigung. Sind Printmedien nicht gerade dafür gemacht? Dass wir eine Beschleunigung der medialen Äußerungen erleben und uns mitten in einer starken Digitalisierung befi nden, steht wohl außer Zweifel. Das wird mit Sicherheit bei den Konsumenten zu dem Wunsch nach einer Entschleunigung führen, was die analogen Angebote stärken wird.
Fehlt es nicht auch an Innovationen im Printbereich? Die Innovation fehlt nicht, aber sie trägt den falschen Absender. Sie ist in erster Linie technologiegetrieben. Sie kommt von außen und ganz wenig von innen – nämlich den klassischen Medienunternehmen. Wenn man sich die internationalen Märkte näher ansieht, erkennt man, dass es im Printbereich nach wie vor Neugründungen gibt. Die Gesetzmäßigkeiten haben sich aber
„Ich bin davon überzeugt, dass man heute und in Zukunft selbst unter den erschwerten Rahmenbedingungen mit Print erfolgreich sein kann.“
verändert. Man probiert etwas aus und zieht dann relativ schnell die Konsequenzen aus den gewonnen Erkenntnissen. Auch im Print ist Innovation möglich, sinnvoll und kann auch gewinnbringend sein. Sie haben in einem Interview gemeint, Ihnen schwebt vor, ein Ökosystem zu schaffen, wie es Apple betreibt. Wie lässt sich dieses Modell auf einen Verlag umlegen? Wir versuchen, Menschen in einer Community zusammenzufassen und sie nicht nur mit einem analogen oder digitalen Angebot eines Magazins zu versorgen, sondern ein Angebot zu schaffen, das darüber hinausgeht, sodass es zu einer Vielzahl von Beziehungen und Erlösströmen kommt. Ein Beispiel, das bereits etabliert ist, ist der „WomanShopping-Day“. Das ist eine Facette. Ein anderes Element eines Ökosystems wäre, „Woman“-Reisen oder -Seminare zu veranstalten. Wir fassen das in der Vision „Serving, Sharing and Owning Communities“ zusammen.
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Nutzen Sie jede Gelegenheit, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Direktmailing bleibt auch weiterhin ein starkes Medium mit hoher Antwortrate, mit dem sich in einer Kampagne über mehrere Kanäle hinweg eine größere Wirkung als mit Digitalmarketing allein erzielen lässt. Zahlen der Central Mailing Services zeigten 2013, dass im Laufe des letzten Jahres fast die Hälfte der Bevölkerung Großbritanniens auf gedruckte Direktmailings geantwortet hat. So ließ sich mit dieser Art des Marketings während des letzten Jahrzehnts jedes Jahr eine höhere Rendite erzielen.* Ricoh versteht Direktmailing. Wir bieten Ihnen Datenanalysen im Bereich Precision Marketing, Services zur Kampagnenerstellung, unsere interaktive Drucklösung “Clickable Paper” sowie Software für variablen Datendruck und führende digitale Produktionsdrucksysteme. Damit verfügen wir über die Mittel für wirkungsvolle, kreative und selbstverständlich kostengünstige gedruckte Mailings. Denn natürlich möchten wir nicht, dass Sie sich die Vorteile des Direktmailings entgehen lassen! * ’Direct Mail is Competing in a Digital World’ - Neil Falconer, Printfuture.
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Dies ist eine interaktive Anzeige.
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Willkommen in unserer Welt der ökologischen nachhaltigkeit. Die Zukunft beginnt genau jetzt. Dieser Gedanke zeigt sich bei Europapier nicht nur in innovativen Produkten, sondern auch im Engagement für Nachhaltigkeit. Europapier analysiert und optimiert mit einem eigenen Umweltspezialisten die gesamte Wertschöpfungskette. Ziel ist die Vergrößerung des ökologischen Know-hows und die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks vom Wald bis zur pünktlichen Lieferung beim Kunden. Auch im Sortiment der Vervielfältigungsund Digitaldruckprodukte spiegelt sich der Umweltgedanke im wachsenden Anteil an FSC® und PEFC zertifizierten Produkten wider. Weitere Informationen zu unseren Produkten finden Sie auf unserer Homepage.
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