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Schönes Spiel
Wie Print zu einem der Stars der EM 2016 wird
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MARKEN ZUM ANFASSEN Warum Content Marketing die Erfolgsstory 2016 ist VERTRAUENSWÜRDIG, FESSELND, EFFEKTIV Zeitungen sind zeitlos attraktiv für Werbung DIE SINNE ÜBERRASCHEN Sorgen Sie mit Spezialfarben und Veredelungen für den Wow-Faktor bei Ihrem gedruckten Produkt NACHTEILE DES DIGITALEN Lösen Werbeblocker und Zweifel an der Datensicherheit einen Print-Boom aus?
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GROSSES KINO
THE POWER OF
PRINT THE SHOW MUST GO ON ... BLEIBEN SIE GESPANNT UND ERFAHREN SIE BALD MEHR UNTER: WWW.CREATURA.DE Creatura-Team:
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/ INHALT
22 | MEHR EFFEKTE, MEHR POWER
26 | LOKALJOURNALISMUS
LESEN SIE MEHR Print Power ist eine europäische Initiative mit dem Ziel, die Position der Printmedien in einer multi-medialen Welt zu stärken. Weitere Informationen finden Sie auf www.printpower.eu
04-10 Begeistern Das Neueste aus Europa sowie Marktforschung, Meinungen und Trends aus der Welt von Print und Papier.
100% RECYCELBAR Print Power wird auf 100% recycelbarem Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedruckt. Gedruckt mit Tinten auf pflanzlicher Basis von einer nach ISO 14001 zertifi zierten Druckerei. PRINT POWER Herausgegeben von Print Power www.printpower.eu Inhalte von Soul Content www.soulcontent.co.uk Editor-in-chief Sam Upton Country editor Sandra Küchler Design Ian Findlay Coordinators Martyn Eustace (V.i.S.d.P) Stefan Küchler Jonathan Tame Shareena Patel Print PCP Titelbild: © SCAU architects. Didier Rogeon associate architect. Abbildung: Luxigon PrintPower Germany c/o Kuechler Communications Postfach 1629 D-73406 Aalen info@printpower.eu/de www.printpower.eu/de PrintPowerDE © 2016 Print Power
30 | EURO 2016
12-13 Take 5 Lesen Sie, wie eine Bedienungsanleitung fürs Auto interessant wird, wie man eine Schallplatte ohne Plattenspieler anhören kann und wie Welpen richtig hungrig werden – alles mit Hilfe von Print. 14-15 Thought Leaders Crossmediale Kampagnen sind im Trend – Laurel Brunner erklärt, warum das so ist. Vom Blog zum gedruckten Magazin – „Sweet Paul“ macht es erfolgreich vor. 16-20 Content Marketing Als einer der am schnellsten wachsenden Bereiche der Marketingbranche wird Content Marketing weltweit von Marken aller Größen eingesetzt. Entdecken Sie die entscheidende Rolle von Print für diesen spannenden Sektor. 22-25 Mehr Effekte, mehr Power Von thermochromer Tinte bis hin zu Farben, die unter Sonneneinstrahlung ihren Ton ändern – das Spektrum an Verfahren und Effekten, mit denen man Papier aufwerten kann, wird in rasantem Tempo immer vielfältiger. Lesen Sie, wie Ihr Print-Marketing davon profitieren kann. 26-29 Lokaljournalismus Lokaljournalismus ist weiterhin gefragt – er informiert, was vor Ort passiert. 30-34 Euro 2016 Den Anstoß beim größten europäischen Fußballturnier im Juni nehmen wir zum Anlass, die zentrale Rolle von Print für Organisatoren, Sponsoren und die vielen Marken, die Fußball zum Thema ihrer Kampagnen machen, zu beleuchten.
46 | ZEITUNGSWERBUNG
36-39 Die Nachteile des Digitalen Angesichts wachsender Unsicherheiten in Bezug auf den Datenschutz, der Beliebtheit von Werbeblockern und schwindender Viewability wappnen sich Marketingverantwortliche für ein Abflauen der Begeisterung für Digitales. Ist das eine Chance für Print? 40-41 Alles über den Digitaldruck Durch den Digitaldruck wandelt sich die Art und Weise, wie Marken mit ihren Kunden kommunizieren. Im Magazin erfahren Sie, was vier der größten europäischen Druckereien anbieten. 42-45 Kundenmagazine Lebensmittelhändler bieten ihren Kunden kostenlose Magazine an – warum das so gefragt ist. 46-49 Zeitungswerbung Warum gehören Tageszeitungen weltweit zu den effektivsten Werbeplattformen? Wir fragen Mario Calabresi, Chefredakteur der italienischen Tageszeitung „la Repubblica“, und Manfred Werfel, stellvertretender CEO von WAN-IFRA. 51-57 Wissen Direktmailings, Kundenmagazine, Kataloge und Zeitschriftenwerbung. Lesen Sie, warum Printmedien einen wesentlichen Teil Ihrer Marketingstrategie ausmachen sollten. 58
Final word Thomas Schimanowski, Print Power Deutschland Chairman (bis 2016) über die Bedeutung von Print und Papier in der modernen Welt.
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INTELLIGENCE AND INSIGHT GATEWAY TO MARKETING IN EUROPE
- Current postal and email addresses targeting marketing and communication decision makers - In-depth and up to date insight and intelligence on European advertisers and agencies, brands and media (geographic location, sector participation, number of employees etc.)
- Advertiser spend across media (e.g. who is spending most in digital media in France)
- The relationships between the advertisers and their agencies (who works with whom?)
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Begeistern Das Neueste aus der Welt von Print
Konzeption und technischer Umsetzung geben. Welche Möglichkeiten bietet die Druckveredelung heute? Grundsätzlich gibt es Veredelungsmöglichkeiten für alle Sinne, denn Print ist das einzige multisensorische Medium. Wenn wir uns die klassischen Veredelungstechniken anschauen, dann geht das über alle Bereiche der Lackierungen bis hin zum Prägefoliendruck, Blindprägung, Kaltfolientransfer und Effektgenerierung über Glitter und die Bedruckung von nichtsaugenden Materialien. Wenn wir uns dann dazu noch die Möglichkeiten der Digitaldruckveredelung anschauen, wird es noch umfangreicher.
„PRINT IST DAS EINZIGE MULTISENSORISCHE MEDIUM“
Printwerbung spricht mehrere Sinne an; man kann Gedrucktes nicht nur sehen, sondern auch fühlen, riechen oder sogar hören. Die Creatura-Initiative auf der Plattform des Fachverbands Medienproduktioner (f:mp.), die mit Print Power Deutschland zusammenarbeitet, informiert regelmäßig über spannende Veredelungstechniken und multisensorische Ansätze. Wir haben mit dem Geschäftsführer des f:mp., Rüdiger Maaß, darüber gesprochen. Seit wann gibt es die Initiative? Die Creatura-Initiative gibt es seit 2010. Sie wurde damals in Leben gerufen von den Unternehmern der Gräfe Druck & Veredelung, Heidenreich PRINT und Vogt Foliendruck. Alle Unternehmen sind Fördermitglied im f:mp. und hatten Interesse daran, die Wirkung von Druckveredelung in
der Branche zu „missionieren“. Dies ist speziell vor dem Hintergrund zu sehen, dass viele Auftraggeber, Grafiker und Designer die Möglichkeiten, die Druck und Papier bieten, nicht kennen. Neben den Gründungsmitgliedern der Initiative sind heute noch ORO und Touchmore hinzugekommen. Sie werden verstärkt durch Partner aus der Industrie, die die Creatura-Initiative unterstützen. In 2015 haben wir die neue Rubrik der Agenturpartner ergänzt. Hier unterstützen uns S&F du Monsun. Worin liegt die Zielsetzung der Initiative? Sie liegt darin, dass wir die Neupositionierung von Print kommunizieren und die vielfältigen Möglichkeiten der Druckveredelung darstellen. Also aufklären, zeigen was möglich ist und Hilfestellung in Planung,
Wie können Markenartikler und andere Werber von multisensorischen Kampagnen profitieren? Durch höhere Aufmerksamkeit, durch höhere Response und durch höheren Abverkauf. Das funktioniert natürlich nur mit einem höheren Investment in Print, aber dass sich dieses rechnet, machen zahllose Beispiele deutlich. Und wenn man noch eine Ebene weiter geht, dann ist Print das beste Medium, um Markenwerte zu kommunizieren. Wo liegt die Zukunft von Printwerbung? In Qualität und Differenzierung. Zumindest in dem Bereich. In der Summe muss sich Print neu aufstellen – weniger im technischen Bereich – als in der Kombination der Möglichkeiten und der Argumentation in Richtung Leistungskapazitäten. Hier hat Print mehr zu bieten, als bekannt ist.
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„Editorial Media“: Die neue Gattungsmarketing-Kampagne des VDZ Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hat die neue 360-GradGattungsmarketing-Kampagne für die Werbevermarktung von Verlagsangeboten vorgestellt. „Mit der Editorial-MediaKampagne heben wir die journalistische Qualität aufwendig recherchierter Beiträge als exklusive resonanzstarke Plattform für die Inszenierung von Marken und Unternehmen auf allen Kanälen hervor“, betont Manfred Braun, Sprecher des Vorstands der Publikumsverlage im VDZ. Die VDZ „Editorial Media“Gattungsmarketing-Kampagne integriert damit alle medialen Plattformen für journalistische
Inhalte unter einem KampagnenDach. „Editorial Media bildet die multimediale Realität der Zeitschriftenmarken prägnant und zeitgemäß ab. Die redaktionell hochwertigen Umfelder der Zeitschriften in Print, Web und Mobil setzen wir damit ins richtige Verhältnis zu Social Media und Functional Media (etwa Suchmaschinen)“, erklärt Stefan Rühling, Sprecher des Vorstands der Fachpresse im VDZ. Die Kampagne richtet sich in erster Linie an MediaEntscheider in Agenturen und werbungtreibenden Unternehmen. Sie soll aber auch die Mitarbeiter der Verlagshäuser zu Botschaftern
mit den neuen Argumenten machen. Der von der Agentur „Zum Goldenen Hirschen“ entwickelte Kreativ-Auftritt umfasst elf Motive, die die für das Anzeigengeschäft relevanten Branchen wie Auto, Mode, Finanzen und Wohnen abdecken. „Redaktionelle Inhalte sind Kern der verlegerischen Angebote und unterscheiden die über 5.000 Zeitschriftenmarken der Publikums- und Fachpresse ganz grundsätzlich von allen anderen Angeboten im Markt – und zwar auf allen Plattformen“, kennzeichnet Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer des VDZ, die Positionierung.
Studie: Druck auf Papier schafft Sicherheit Eine von Epson initiierte Studie zum Druckverhalten von Familien in Deutschland zeigt, dass trotz der starken Verbreitung mobiler Geräte rund zwei Drittel aller Familien mindestens ein- oder zweimal die Woche Dokumente ausdrucken. Gründe hierfür sind neben der Sorge um die Flüchtigkeit elektronischer Dokumente (67 Prozent) auch der Wunsch, Anmerkungen an dem Dokument anzubringen (51 Prozent) sowie bestimmte gesetzliche Vorschriften (40 Prozent). Fehlendes Vertrauen in die Verfügbarkeit der Technologie (40 Prozent) war ein weiterer Grund vieler Befragten, auf Papierdokumente zu setzen. Schahin Elahinija, Leiter Marketing der Epson Deutschland GmbH, sagt dazu: „Die Studie zeigt
deutlich, dass auch im familiären Umfeld jedes Jahr große Mengen Dokumente gedruckt werden – und wir erleben es auch an uns selbst. Kinder drucken ihre Schulaufgaben und Bilder von den sozialen Medien und wir drucken regelmäßig unsere Steuerunterlagen oder Briefe für amtliche Vorgänge.“ Einen Punkt bringt die Umfrage klar zutage: Druck auf Papier ist und bleibt eine wichtige Methode, Unterlagen zu verteilen und auch zu sichern.
Lokale Märkte: Im Kerngeschäft der Zeitungen steckt großes Potenzial Die Digitalisierung hat die lokalen Leser- und Werbemärkte erreicht und verlangt nach neuen Produktstrategien und Angeboten der Zeitungsverlage, erklärt der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDVZ). „Wer Local Hero bleiben will, muss sich ständig erneuern und das Kernprodukt erweitern“, sagte Holger Kansky, Digital-Experte beim BDZV, zum Auftakt der Konferenz „Lokale Märkte“, an der gut 50 Verlagsentscheider teilnahmen. Das Thema Vermarktung spielt beispielsweise eine große Rolle bei der hyperlokalen Initiative des Berliner „Tagesspiegel“. Anzeigenleiter Philipp Nadler erläuterte, wie der Verlag es lokalen Händlern in einem Berliner Stadtteil ermöglicht, „Gesicht zu zeigen“, vor allem auch durch lokale crossmediale Vermarktungspakete.
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/ BEGEISTERN Die Welt von Print
Markenmagazin als Visitenkarte Die neue Premiummarke DS Automobiles des französischen PSA-Konzerns fasst Fuß auf dem deutschen Markt. Gemeinsam mit der Agentur C3 Creative Code and Content präsentiert DS die erste Ausgabe des Markenmagazins „Divine“, das als Visitenkarte des Herstellers dienen soll. „Divine“ erzählt Geschichten von Menschen, die die Welt bewegen, indem sie Konventionen brechen. „Autos sind für uns mehr als nur Fortbewegungsmittel“,
sagt Nicolas Perrin, Direktor DS Automobiles Deutschland. „Autos sind Emotion pur, Ausdruck von Freiheit und Individualismus. Sie werden erst durch den Menschen zum Leben erweckt. Deshalb erzählt ‚Divine‘ die Geschichten der Menschen, die den ‚Geist der Avantgarde‘ mit uns teilen.“ Klaus-Peter Hilger, Head of Content Unit bei C3 in München: „Divine ist ein Magazin, das sich erzählerisch und visuell gegen Mainstream-Trends stemmt.
Individuell, weltgewandt, kultiviert, anspruchsvoll, quergedacht. Und ein exzellentes Beispiel dafür, wie wir mit journalistischen Inhalten Marken entwickeln und führen können.“ Die Agentur C3 Creative Code and Content hatte den Auftrag für das Markenmagazin in einem Pitch im Frühjahr 2015 gewonnen. „Divine“ erscheint zweimal im Jahr auf Deutsch und umfasst in der Erstausgabe 44 Seiten. Die Erstauflage beträgt 90.000 Exemplare.
Individuelles Müsli, individuelle Verpackung Das Passauer Start-upUnternehmen mymuesli steht seit acht Jahren für individuelle und gesunde Bioprodukte rund um Flocken, Flakes und Früchte. Das mehrfach preisgekrönte Unternehmen revolutionierte den Müslimarkt und bietet heute auf seiner Webseite mehr als 566 Billiarden mögliche Müslimischungen. Hinzu kommen immer mehr Ladengeschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo Kunden aus weit über 50 fertigen Sorten ihren ganz persönlichen Favoriten wählen können. Was liegt daher näher, als dass Müslifreunde auch die Verpackung individuell gestalten können? Dies bietet das Unternehmen seit der Weihnachtszeit im kürzlich eröffneten mymuesliShop in Heidelberg an. Dort können Shopper nicht nur ihr Lieblingsmüsli kaufen, sondern auch die dazugehörende Müslidose selbst mit Bild und Text im Laden individuell gestalten, ihr beim direkten Bedrucken zusehen und alles anschließend gleich mit nach Hause nehmen. Möglich macht dies die neue 4D-Drucktechnologie Jetmaster Dimension der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg), die das Unternehmen auf die speziellen Anforderungen von mymuesli angepasst und im Heidelberger Shop des Unternehmens installiert hat.
+ Laut Studien erfolgen 60% der Klicks auf mobile Anzeigen unbeabsichtigt. Als Hauptschuldige wurden „Wurstfinger“ identifiziert. Nur 16% hatten auf eine Werbung auf ihrem Mobilgerät geklickt, weil ihnen das Produkt gefiel. + IKEA mischt jetzt mit einem eigenen Malbuch beim Ausmaltrend mit. Die Motive in dem Buch sind sich wiederholende Muster aus den beliebtesten Produkten des Unternehmens, wie Schränke und Küchenutensilien.
+ Disney hat ein Malbuch mit Augmented Reality entwickelt, in dem Ihre Kinder (oder Sie) Figuren auf einer Seite ausmalen und dann mit Hilfe des Smartphones oder Tablets zum Leben erwecken können. Die digitalen Zeichnungen bewegen sich sogar, wenn die Seite bewegt wird. + Sie können Ihren Internetverlauf jetzt als gedruckte Zeitung nach Hause geliefert bekommen. Wenn Sie die Google Chrome Extension HTTPrint herunterladen, können Sie Fakten nachprüfen, im Detail lesen, was Sie zuvor nur überflogen hatten oder sich bewusst machen, was genau Sie den ganzen Tag getan haben, statt zu arbeiten.
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MEHR NEWS FALLSTUDIEN INSPIRATION MEINUNG ERKENNTNISSE STUDIEN
Ob auf Papier oder online – wir von Print Power setzen uns auf den verschiedensten Kanälen für die Verwendung von Print ein. Aktuelle News, Meinungsartikel und unsere exklusive Datenbank mit Fallstudien zum Wert von Print finden Sie auf www.printpower.eu | /printpower Um das Print-Power-Magazin zu abonnieren, gehen Sie auf www.printpower.eu/Subscribe
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/ BEGEISTERN Veranstaltungskalender 31. Mai bis 10. Juni 2016 drupa Die drupa ist weltweit einzigartig: in ihrer Größe, ihrem Angebot und ihrer Strahlkraft. Elf Tage lang bietet sie eine exklusive Plattform für innovative Druck- und Crossmedia-Lösungen, Zukunftstechnologien und Industrieanwendungen. + Düsseldorf, www.drupa.de 18. bis 25. Juni 2016 Cannes Lions Die „Löwen“ in Gold, Silber und Bronze sind begehrte Trophäen, die während des „Internationalen Festivals der Kreativität“ verliehen werden. Mehr als 10.000 Kreative aus aller Welt kommen jedes Jahr zu der Veranstaltung, die auf die Werbebranche spezialisiert ist. + Cannes, www.canneslions.com 29. bis 30. Juni 2016 Co-Reach Erneut werden mehrere Werbekanäle und ihr Zusammenspiel im Mittelpunkt der Co-Reach stehen, darunter Print, Online, Social Media Marketing und Mobile. Die Besucher der zweitägigen Messe erwartet darüber hinaus ein umfangreiches Rahmenprogramm. + Nürnberg, www.co-reach.de 10. bis 12. Oktober 2016 World Publishing Expo Dieses Jahr ist Wien Gastgeber der Leitmesse für den Zeitungsdruck. Sie fokussiert sich auf die Veröffentlichung von Nachrichten und Werbung auf mehreren Kanälen. Auch Vorträge und Workshops laden die Messeteilnehmer zum Besuch ein. + Wien, www.wan-ifra.org/events 12. bis 15. Oktober 2016 Druck + Form Die Druck+Form ist seit über 20 Jahren zuverlässige Branchenplattform der Druckindustrie und bietet ein kostenfreies Weiterbildungskonzept. Sie zeigt als einzige regionale Fachmesse im Süden Deutschlands das vielseitige Spektrum der grafischen Industrie. + Sinsheim, www.druckform-messe.de
Touch the future – Anwendungen mit Wachstumspotenzial Die ersten Ergebnisse des 2. drupa Global Insights Report zum Thema „Touch the future – Anwendungen mit Wachstumspotenzial“ liegen vor. Die Implementierung neuer Print-Anwendungen ist für viele Dienstleister die beste Möglichkeit, um die Nachfrage nach Print wieder anzukurbeln. Dabei haben sich einige Anwendungen schneller amortisiert als andere, wobei die Unterschiede sich nicht durch den Umfang der ursprünglichen Investitionen herleiten lassen. Wichtige Erkenntnis: Im Akzidenzdruckmarkt rentierten sich MultichannelMarketinginvestitionen doppelt so schnell wie Investitionen in Anwendungen für Geschäftsdrucksachen.
Vorlesen stärkt gesellschaftlichen Zusammenhalt Regelmäßiges Vorlesen unterstützt die individuelle Entwicklung von Kindern, von schulischen Leistungen bis hin zu familiären Bindungen. Die Vorlesestudie 2015 weist nun erstmals auch die längerfristige soziale Bedeutung des Vorlesens nach. Wurde Kindern regelmäßig vorgelesen, sind diese häufiger darum bemüht, andere in die Gemeinschaft zu integrieren. Auch ist der allgemeine Gerechtigkeitssinn dieser Kinder besonders ausgeprägt, selbst jenseits ihres unmittelbaren Umfelds. Die Studienleiterin Simone C. Ehmig wies darauf hin, dass die Bedeutung des Vorlesens unabhängig vom Bildungshintergrund der Familien nachweisbar ist. “Tägliches Vorlesen unterstützt Kinder auch dann
in ihrer Entwicklung, wenn die Eltern kein Abitur und keinen Hochschulabschluss haben. Jeder Vater und jede Mutter sollte diese Möglichkeit nutzen, um das eigene Kind zu fördern.“ Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wurde, werden häufiger als fröhlich und selbstbewusst beschrieben als Kinder, denen nur selten oder nie vorgelesen wurde. Diese Zahlen nahm Antje Neubauer, Vorsitzende des Fachkuratoriums Bildung der Deutsche Bahn Stiftung und Leiterin PR & Interne Kommunikation DB-Konzern zum Anlass, um die individuelle Bedeutung des Vorlesens hervorzuheben: “Diese Kinder sind zupackend und aktiv. Sie sind eher bereit, in ihrem späteren Berufsleben Verantwortung zu übernehmen und kreativ Dinge voranzubringen.“
2. bis 4. November 2016 Viscom Die Viscom, Fachmesse für visuelle Kommunikation, ist branchenübergreifend ausgelegt. Durch den Mix von Technologien und Materialien mit Anwendungen spricht sie nicht zuletzt Markenartikler, Marketingentscheider aus Handel und Industrie, Agenturen, Kreative sowie Designer an. + Frankfurt, www.viscom-messe.com www.printpower.eu/de | PRINT POWER _ 09
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BEGEISTERN
\ Freiheit, Vielfalt und Vertrauen
Angelehnt an das Layout der beliebten PeopleMagazine präsentiert die „PRINT&more“, das Magazin der Deutschen Zeitschriftenverleger, den Höhepunkt der Publishers’ Night des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger in einem ganz besonderen Licht: die „Goldene Victoria“ im Mittelpunkt, umgeben von ihren Preisträgern. Die 68 Seiten der Ausgabe standen unter dem Motto der beiden Top-Events: „Freiheit, Vielfalt, Vertrauen.“ Und so mutete das Cover an wie das Zeitschriftensegment, das in dieser Ausgabe unter dem Motto „Der Stoff, aus dem die Träume sind“ portraitiert wird – die „People-Magazine“. Portraits der Vorzeigetitel stehen für die jahrzehnteübergreifende erfolgreiche Geschichte der Sparte „People“, Chefredakteurin Patricia Riekel („Bunte“) spricht mit Insiderwissen und jahrelanger Erfahrung über Titel-Neuzugänge und den Wandel der Zeit. Ein wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt: Das Thema Pressefreiheit.“
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SUMME DER AUSGABEN US-AMERIKANISCHER UNTERNEHMEN UND ORGANISATIONEN 2014 FÜR DIREKTMAILINGS DMA, 2015
Bürgerpreis für Elisabeth Ehninger
„Online-Wirkung beginnt häufig bei einem zentralen Print-Produkt. Marken, bei denen dies so ist, produzieren professionell geschriebene originale Inhalte, die die einladendste, aus kreativer Sicht vielfältigste und produktivste Umgebung für Marketingaktivitäten darstellen“ Abby Carvosso, Group Managing Director, Werbung, Bauer Media
Der zum sechsten Mal ausgeschriebene Bürgerpreis der deutschen Zeitungen geht an Elisabeth Ehninger, Vorsitzende des Vereins „Dresden – Place to be“. Das hat die Chefredakteurs-Jury beim Zeitungskongress des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger in Regensburg entschieden. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Jury würdigte mit der Auszeichnung das Engagement Ehningers und ihrer Mitstreiter für eine Willkommenskultur in Dresden. Der Verein vermittelt nicht nur Paten an Neu-Dresdener, die aus dem Ausland kommen. Im Zuge der PegidaAufmärsche organisierte er als Zeichen für eine tolerante und weltoffene Stadt ein großes Konzert
„Offen und bunt – Dresden für alle“. Es folgten eine Bürgerkonferenz zur Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik und ein Gastmahl für alle unter dem Motto „Dresden isst bunt“. Der BDZV hatte 2010 erstmals den Preis für herausragendes bürgerschaftliches Engagement ausgelobt. Ausgezeichnet als „Deutschlands Bürger/ Bürgerin des Jahres“ werden Personen, die auch jenseits ihrer eigentlichen Profession Herausragendes für die Gesellschaft leisten.
„Send me a letter…“ Die Nielsen-RAPP GermanyStudie „Zukunft des Mailings“ untersucht die Wirkung von Direct Mailings und E-Mailings und zeigt neue Anforderungen. Während im Briefkasten und im E-Mail-Postfach ein harter Wettbewerb um den Kunden herrscht, untersucht die Nielsen-RAPP GermanyStudie die Werbewirkung von postalischen Mailings im Kaufentscheidungsprozess des Kunden im digitalen Zeitalter. Sie beweist die Werbewirkung aller Varianten entlang des kompletten Kaufentscheidungsprozesses des Kunden. Die Ansprache mit bedrucktem Briefumschlag überzeugt am stärksten: die Aufmerksamkeitswerte liegen im Schnitt bei 31,8%. Das Mailing mit bedrucktem Briefumschlag generiert mit 84,5% die höchsten Öffnungsund Lesequoten, gefolgt vom E-Mailing mit 80,0%. Der bedruckte Briefumschlag wird von Kunden in Deutschland und den USA mit 44% deutlich als „am hochwertigsten“ bewertet. Bei der Bewertung der „besten“ Mailing-Variante liegt das Mailing mit bedrucktem Briefumschlag in Deutschland vorne, während das E-Mailing in den USA als Sieger hervorgeht.
MEHR ÜBER PRINT-MARKETING SOWIE DIE WERBE- UND MEDIENBRANCHE DEUTSCHLANDS FINDEN SIE AUF WWW.PRINTPOWER.EU/DE
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Die Anzeige, die Kinder am Strand wiederfindet.
Grenzenlose Kreativität ist auf der ganzen Welt zu Hause: Dem brasilianischen Magazin Veja Rio legte Nivea ein heraustrennbares Armband bei. Die integrierten Sensoren erlaubten den Eltern via Smartphone-App eine Ortung am überfüllten Strand. Die Functional-Printing-Ideen von morgen finden Sie nur, wenn Sie die Besten von heute kennenlernen. Die drupa 2016 ist mit mehr als 1.500 Ausstellern aus über 50 Ländern der mit Abstand wichtigste Taktgeber der Druck- und Mediabranche weltweit. Hier sind die Innovationen, die morgen Ihr Geschäft bestimmen. drupa: turning visions into innovations. Die ganze Story und noch mehr Nachrichten aus der Zukunft auf www.drupa.com/track
touch the future 31. Mai – 10. Juni 2016 Düsseldorf www.drupa.de Share
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In dieser Ausgabe entdecken Sie, wie es einem Autohersteller gelingt, aus einer Bedienungsanleitung ein echtes Kunstwerk zu machen, wie sich Schallplatten auf Papier abspielen lassen und sich die schwierige Zielgruppe Hund 체berzeugen l채sst.
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/ TAKE 5
Anzeige von Abraxas-Bier Print und Mobil nähern sich mit der Anzeige der Biermarke Abraxas weiter an. Sie erschien im peruanischen Magazin Lima und setzt nicht auf QR-Code oder Augmented Reality, um dem Leser weitere Inhalte bereitzustellen, sondern auf die Taschenlampenfunktion des Smartphones. Die Leser wurden gebeten, die Taschenlampe ihres Telefons einzuschalten und von der Rückseite durch die Anzeige zu leuchten, um eine verborgene Abraxas-Flasche zum Vorschein zu bringen − und eine poetische Botschaft darüber, dass nur sehr wenige Menschen den Unterschied zwischen Hell und Dunkel wahrnehmen.
Mailing von Kontor Records Als eine ihrer schwierigsten Aufgaben betrachten es Leute aus dem Musikmarketing, Journalisten und Kreative der Agenturen dazu zu bringen, sich ihre Bands einfach mal anzuhören. Das deutsche Dance-Label Kontor Records presste seine Musik daher auf Vinyl und verschickte die Platten komplett mit Plattenspieler aus Papier. Der „Office Turntable“ funktioniert, indem die Vinylplatte in einem Mailing verschickt wird, das sich zu einem 2D-Plattenspieler aus Papier aufklappen lässt. Dann soll der Empfänger eine extra dafür entwickelte App auf dem Smartphone installieren und dieses auf der Schallplatte positionieren. Auf dem Bildschirm des Telefons erscheint eine virtuelle Nadel, und die Platte wird über das Telefon abgespielt. Die Rechnung ging auf: Dank der Idee stiegen die Reaktionen der angeschriebenen Zielgruppe um 64%.
Bedienungsanleitung von Dacia Das schlichte Handbuch fürs Auto zeichnet sich selten durch besondere Ästhetik aus und landet meist ganz hinten im Handschuhfach, bis jemand die Normwerte für den Reifendruck oder die Anleitung für den Austausch einer Glühbirne nachschlagen muss. Aber nun hat die rumänische Automarke Dacia ihrer Publikation eine große Dosis Kreativität und Narration verpasst und die schönste Auto-Bedienungsanleitung der Welt geschaffen. Das Buch ist randvoll mit Illustrationen, Gedichten und Literatur, sodass Kapitel mit den obligatorischen Überschriften, wie „Instrumente“, „Armaturenbrett“, „Kindersicherheit“ und „Sicherheitsgurt“, sich als Geschichten aus unterschiedlichen Genres präsentieren, von Science Fiction bis zur Liebesgeschichte.
Airbag-Anzeige von Audi Mit einer Anzeigenkampagne über die Sicherheitsvorkehrungen seiner Autos brachte Audi seine türkischen Kunden zum Innehalten. Das Istanbuler Büro von Tribal DDB Worldwide hatte zwei Anzeigen entworfen, die einen kurzen Blick auf das Jenseits nach einem Unfall eröffnen – würde man in den Himmel entschweben oder in der Hölle schmoren? Die Bildunterschrift lautete: „Noch nicht! Intelligentes Airbagsystem“. Die Botschaft der Anzeige ist, dass die Sicherheitstechnologie des Autoherstellers davor schützt, vorzeitig im Jenseits zu landen.
Kratz-und-Schnupper-Buch für Hunde Millennials und Männer im mittleren Alter – das scheinen die wichtigsten Zielgruppen der Werbung zu sein. Dagegen wurde die demografische Gruppe Hunde traditionell ignoriert. Damit ist jetzt Schluss: Der US-amerikanische Haustierfutter-Produzent, The Honest Kitchen, will das Ungleichgewicht ausgleichen, und zwar mit „Is That My Dinner?“, einem Kratz-und-Schnupper-Buch für Hunde. Es handelt von einem Welpen, der nach Futter sucht. Das Buch erzählt, wie der Welpe auf der Suche nach Fressbarem auf einer Party den Gerüchen zahlreicher Leckereien ausgesetzt ist, von Zuckerstangen bis Kürbiskuchen. Kunden konnten ein Gratisexemplar über die Webseite des Unternehmens bestellen und im Rahmen der Kampagne Bilder von ihrem Hund und dem Buch in den sozialen Medien einstellen.
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„Eine Trendwende zeichnet sich ab“ Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Konkurrenz aus der Online-Welt, geänderte Prioritäten der Zielgruppen – seit Jahren hat die Druckindustrie einen schweren Stand. Doch droht sie deshalb ins Aus zu geraten? Keineswegs! Eine Trendwende beginnt sich abzuzeichnen, sagt Laurel Brunner, Geschäftsführerin von Digital Dots.
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Jahre der Krise haben die Druckdienstleister gezwungen, ihre Abläufe grundlegend zu überdenken. Schlanker, wirtschaftlicher und ökologisch nachhaltiger sind viele von ihnen daraus hervorgegangen – bereit, der digitalen Konkurrenz das Fürchten zu lehren oder gerade im Zusammenspiel mit ihr zu neuen Höchstleistungen aufzulaufen. Zentrale Stärken, die Print dabei ins Feld führen kann? Nicht nur eine über jeden Zweifel erhabene Werbewirkung, sondern auch eine überzeugende Ökobilanz, die auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz beruht. Crossmediale Kampagnen sind der Schlüssel Print oder Online – welches Medium ist das letztlich nachhaltigere, zukunftsfähigere? Wer nichts riskieren will, setzt ganz einfach auf beide – und zwar im Rahmen crossmedialer Kampagnen, die am besten auch gleich dem Siegeszug der Mobiltechnologie Rechnung tragen. Ein Musterbeispiel dafür liefert der Möbelhersteller Ikea, der seine Printkataloge – gut beraten von Mark Fellows (Werbeagentur McCann) – neuerdings mit interaktiven, Smartphonefähigen Symbolen anreichert. Optisch attraktiver als QR-Codes, führen diese direkt zu passenden Ikea-Webinhalten, die die Verbraucher noch auf so manche andere Idee bringen dürften. Wertigkeit und Beständigkeit von Print, Dynamik und Interaktivität des mobilen Internets – das sind ungeahnte Synergien, die nicht nur Markenartiklern, sondern auch ihren Partnern in der Druck- und Kommunikationsindustrie völlig neue Horizonte eröffnen.
aus? Eines ist sicher: Vom Einsatz nachwachsender Rohstoffe über eine schlanke, ressourcenoptimierte Produktion hin zum Recycling hat Nachhaltigkeit viele Gesichter. Klimaneutralität – das ist keine einmalige Entscheidung, sondern eine täglich neue Herausforderung. Es ist bereits angeklungen: Umwelt- und Kostenbewusstsein müssen sich nicht entgegenstehen. Mehr noch: Fast schon unverhofft kann sich der eine Aspekt aus dem anderen ergeben. Wohin der Trend bei den Printeinkäufern geht, veranschaulicht Kingfisher, ein breit aufgestellter britischer Einzelhandelskonzern: „Bis 2020 möchten wir bei all unseren Drucksachen ausschließlich mit Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft arbeiten“, so Jamie Lawrence, Senior Sustainability Advisor. „Anhand von einschlägigen Regularien, beispielsweise dem Lacey Act in den USA oder der Holzhandelsverordnung und der RoHS-Richtlinie II in der EU, haben wir zudem strenge Umweltkriterien für unsere gesamte Wertschöpfungskette aufgestellt.“ Von der Auswahl der Rohstoffe hin zu den Produktionsprozessen können Unternehmen wie Kingfisher wichtige Impulse für die Nachhaltigkeit ihrer Wertschöpfungspartner setzen. Addiert man dazu das eigene Engagement der Druckdienstleister, gesetzgeberische Initiativen, unternehmensfreundliche Normen, wie in der ISO, und die immer zahlreichen Technologien, die Ökologie und Ökonomie unter einen Hut bringen, geht der Trend klar zu einer grüneren Zukunft für Print.
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter Und wie sieht die ökologische Seite 14_ PRINT POWER | www.printpower.eu/de
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/ OPINION Sweet Paul – vom Blog zum Printmagazin Eigentlich will der New Yorker Food-Stylist Paul Lowe 2007 nur online präsentieren, was er für seine Kunden mit unwiderstehlichen Rezepten, Blumen, Deko und viel Kreativität inszeniert: wunderschöne und inspirierende Bilder. Der Erfolg seines Blogs ist jedoch überwältigend, wie Chefredakteur Jan Bockholt erläutert. Seit 2012 lebt online auch mit Print.
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Mit seiner Ästhetik lockt Paul nicht nur zahlreiche Besucher auf die Seite, seine Gestaltungsideen finden sich plötzlich auch in zahlreichen internationalen Magazinen wieder. Kollegen kopieren ihn oder lassen sich eindeutig von seiner Arbeit inspirieren. Darüber kann man sich natürlich ärgern oder – wie Paul – das Ganze als Kompliment auffassen und die wachsende Popularität selbst nutzen. Sein nächster Gedanke ist also: Wenn so viele meine Ideen mögen und sie benutzen, warum nicht gleich ein eigenes Magazin gestalten und selbst davon profitieren. Gedacht – getan: 2010 erscheint „sweet paul“ unter dem Motto „Chasing The Sweet Things in Life“ zunächst als OnlineMagazin, das man als PDF herunterladen kann. Und nur zwei Jahre später wird die erste gedruckte Ausgabe veröffentlicht. Medien-Coup in Deutschland Zu diesem Zeitpunkt wird das Medienhaus falkemedia aus Kiel aktiv. Noch im selben Jahr schnappt der Spezialist für exklusive Nischen-Produkte den interessierten Großverlagen die deutsche Lizenz für „sweet paul“ vor der Nase weg und landet einen Medien-Coup. Der Verleger Kassian Alexander Goukassian nennt „sweet paul“ ein „Lean-Back-Medium“ und will den Lesern ganz nach dem Vorbild des Originals kreative Rezepte sowie Dekorationsideen für Wohn- und Lebensraum bieten. Tatsächlich liegt der Content-Anteil von Paul selbst in der deutschen Ausgabe bei rund 50 Prozent. Die zweite Hälfte bestücken wir mit Eigenproduktionen und natürlich auch mit Material, das wir über die Blogger-Community erhalten. Frauen, DIY-Begeisterte, Blogger, Influencer Die Zielgruppe ist in erster Linie weiblich und urban und liegt zwischen 25 und 50
Jahren. Bei Food- und Do-It-YourselfBloggern gilt Paul selbst als großes Vorbild und das deutsche „sweet-paul“-Magazin als die Blogger-Bibel. Dies ist ein großer Vorteil für unser Heft. Dank dieser Glaubwürdigkeit können wir durch die Blogger und gut vernetzte Influencer so Reichweiten erschließen, die im reinen Printgeschäft nicht möglich sind. Print und Online bedingen sich gegenseitig und profitieren hier eindeutig voneinander. Print, Blog, Social-Media Neben unserem Print-Team, das alle drei Monate das Heft erstellt, haben wir extra zwei Mitarbeiterinnen, die den deutschen Blog bedienen und so die Community der Food- und DIY-Blogger und Fans einfangen. Wir nutzen neben Facebook auch die Kanäle Instagram und Pinterest. Für die Zukunft bedeutet das: Wir nutzen nicht nur den stilbildenden Content von Paul Lowe sondern können durch gemeinsam Aktionen mit Online-Usern und Bloggern selbst hochwertigen und aktuellen Content anbieten, der wieder in die Printmarke einzahlt. Print oder online – entscheidend ist die Content-Qualität Was falkemedia im Umgang mit der Marke „sweet paul“ gelernt hat, ist vor allem, dass es um die Qualität der Inhalte geht. Wir werden am Kiosk gekauft, weil wir als Special-Interest-Magazin Inhalte bieten, die in Deutschland einzigartig sind. Gleichzeitig sind wir selbst online unterwegs. Unser Konzept ist also, dass wir Print und online nicht getrennt voneinander betrachten. Print lebt hier nicht ohne online, online aber auch nicht ohne Print.
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DAS 150 MILLIARDEN DOLLAR MEDIUM
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/ CONTENT MARKETING
Content Marketing ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Branche, denn Marken verwenden einen immer größeren Anteil ihrer Budgets darauf, die Beziehung zu ihren Kunden zu verbessern – und das Herzstück dieser Beziehung bildet Print. — Von Mark Hooper
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FOCUS
Is sues in depth
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# 22 1/2016
Multiplying investment, insurance and retirement knowledge
TIME FOR FULL ACCOUNTING OF PUBLIC WEALTH Realizing the public wealth of nations could spur new growth and boost productivity
WAITING FOR NO MAN
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It can be measured but it can’t be seen. It flies, it crawls; it’s how we measure our lives. But what is time, actually – and is it on our side?
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TIME What is the nature of time and how do we make the best of it?
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With declining birthrates and high levels of female education, Iran’s leaders are creating more incentives to have children
Sustained growth can only be achieved by boosting productivity – but it’s a catch-22 situation
Astronaut Samantha Cristoforetti has set new records after spending 199 days away from Earth
Do governments really know the value of the commercial public assets they’re supposed to be managing?
Time before and time after: always pointing to the present
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DIE WELTWEITEN AUSGABEN
für Content Marketing werden aktuell auf 150 Mrd. $ geschätzt und steigen Erwartungen zufolge 20191 auf 300 Mrd. $. Das belegt klar den Boom dieses relativ jungen Sektors im Marketing. Content wird für alle Plattformen produziert, daher kann man von einem echten MultikanalSektor sprechen: beim Content Marketing kommen Online, Mobil, Video, Social und Experiencial zum Einsatz. Nach einem kurzen Flirt mit rein digitalen Lösungen scheinen Marken aber entdeckt zu haben, dass Print am besten geeignet ist, die Botschaft einer Marke zu vermitteln und ihre Kunden möglichst lange zu begeistern. Hinzu kommt, dass die Branche angesichts der Herausforderung durch Werbeblocker besorgt ist und dass die Öffentlichkeit immer genauer auf den Schutz ihrer Daten achtet. Content Marketing stellt hier eine elegante Lösung dar, die eine engere
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Bindung sowie vermehrte Treue der Kunden schaffen kann. Das Herzstück des Mix Nehmen Sie eine beliebige europäische Marke und mit großer Wahrscheinlichkeit fi nden Sie dafür gedrucktes Content Marketing in irgendeiner Form. Von Einzelhandelsriesen wie ALDI und LIDL bis hin zu Autoherstellern wie Volkswagen und BMW nutzen Unternehmen ihre hauseigenen Magazine, um genau zu steuern, welche Botschaften an ihre Kunden ausgesendet werden. „Content Marketing in gedruckter Form bleibt ein integraler Bestandteil des Marketingmix“, sagt Clare Hill, geschäftsführende Direktorin der Content Marketing Association (CMA). Als Gründer des International Content Marketing Forum, einer Vereinigung von 14 europäischen Branchenvertretern, die
n 1085 William the Conqueror commissioned one of the most remarkable statistical exercises in European medieval history, and one which may have a compelling parallel for modern governments. He ordered the valuation and cataloguing of all assets in England. The result was published in 1086 in what has come to be known as “the Domesday [doomsday] Book.” It was a highly detailed record of all the country’s assets and their ownership. William wanted a view of his kingdom’s financial resources in terms of taxes he could collect and the revenues he could generate from Crown lands. Part of the exercise was also to clearly identify Crown lands. This may well be one of the earliest attempts at establishing a national inventory or balance sheet. Yet, despite all the advances in economic understanding and statecraft, few modern governments really know the value of the assets they’re supposed to manage. Over the years, a number of economists, such as Willem Buiter, now the Global Chief Economist at Citi, have called for the creation of national balance sheets. Now a new book called The Public Wealth of Nations says that not doing so is a huge missed opportunity. And given the scale of public debts and rising social obligations across much of the
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sich die Förderung des Content Marketings und die Präsentation von dessen Wert zum Ziel gesetzt hat, ist die CMA bestens dafür qualifi ziert, sich zum Erfolg der Branche in Europa zu äußern. „Die Kundenreise wird immer komplexer und umfasst mehrere Touchpoints – durch die Interaktion mit MarkenWebsites, E-Mail-Kommunikation oder Social Media“, so Clare Hill weiter. „Die Veränderung des Verbraucherverhaltens führt nicht zu einem Bedeutungsverlust der traditionellen Medien, sondern steigert in vielen Fällen sogar noch den Bedarf daran.“ Auf diese Stimmung hebt auch Andrew Hirsch ab, CEO der Content-MarketingAgentur John Brown Media: „Unser Mantra lautet, dass wir Mehrkanal-Ansätze verfolgen, aber meistens bildet Print deren Herzstück“, sagt er. „Es interessant, dass die Leute noch vor wenigen Jahren sagten: ,Print ist zu teuer, es ist nicht
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FÖRSVARETS
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SAMARBETE SKAPAR SÄKERHET
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EN GENERAL KLIVER AV
ÖB SVERKER GÖRANSONS SISTA INSATSRESA ACE 15 – storövning i samarbete med svensk bas En dag med rådgivarna på CAMP SHAHEEN
STRIDSBÅT 90 – skarpast i skärgården
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Under två hektiska majveckor pågick den internationella flygövningen ACE 15. Så vad hoppades de deltagande länderna få ut av övningen? Från Sveriges sida var svaret glasklart. – Vi övar tillsammans, skapar tröskeleffekt, är trovärdiga och tillgängliga, säger Carl-Johan Edström, biträdande övningsledare för ACE 15.
Text Dag Enander/InfoS Foto Alexander Karlsson/ComCam
PLUS: NY TRÄNINGSAPP | UBÅTSJAKT(ÖVNING)! | ANPASSAT LEDARSKAP | MAXA SOMMARSEMESTERN | UTBLICK KRÖNIKAN: HYBRIDKRIGFÖRING INGEN NYHET |
IN i KAKLET
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ör andra gången arrangerades Artic Challenge Exercise inom ramen för det nordiska samarbetet mellan Sverige, Finland och Norge. Den här gången med Norge som huvudansvarig och övningsledare – med en av baserna i Luleå och F 21. Och det flygs mycket under en övning av ACE 15:s storlek. – Det flygs ungefär 2 000 timmar under ACE 15 att jämf jämföra
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Egentligen skulle han ha blivit civilingenjör. Men det kom lite emellan. Typ 40 år i kronans kläder. De senaste sex och halvt åren som Sveriges överbefälhavare.
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„Mit strategisch verteiltem Content bauen wir Communities rund um Marken auf und schaffen langfristige Kundenbeziehungen.“ Gregor Vogelsang, CEO von C3
modern, lasst uns alles digital machen’. Nur funktioniert ein rein digitaler Ansatz in den meisten Fällen nicht. Die große Mehrheit der Lösungen besteht in Print in der Kombination mit digitalen Formaten.“ Als Beispiel nennt Hirsch Waitrose Food, das preisgekrönte monatlich erscheinende Magazin, produziert von John Brown Media für Kunden im Treueprogramm der Supermarktkette Waitrose. Weil das Programm aber 4 Mio. aktive Mitglieder hat und die Auflage 700.000 Stück beträgt, sind diese bereits in den ersten Wochen des Monats vergriffen. Virgin in Print Kurz gesagt, die Leute wollen Print. Aber verlassen wir uns nicht auf das, was die sagen, die die Lösung verkaufen: Den Beweis liefern die Marken selbst, die auf ihre Investitionsrendite achten müssen, wenn sie die Wirtschaftlichkeit von Print in ihrer
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IN I DIMMAN. Till vardags är 510th Fighter Squadron baserade i italienska Aviano. Några ur den amerikanska markpersonalen tyckte det norrbottniska vädret var ”interesting”.
„Die Virgin Group hat für die Kommunikation mit ihren Mitarbeitern die Multikanalroute eingeschlagen. So profitieren alle von der besonderen Haptik und Zugänglichkeit von Print.“ Saskia Dornan, Leiterin der internen Kommunikation der Virgin Group
„Magazine, die von Marken erstellt werden, erreichen durchschnittlich eine Aufmerksamkeitsspanne von 25 Minuten. Welche anderen Kanäle oder Plattformen können das?“ Clare Broadbent, CEO von Cedar Communications
Content-Marketing-Strategie untersuchen. Saskia Dornan, Leiterin der internen Kommunikation der Virgin Group, erläutert, wie eine globale Marke die Vorzüge von Print nicht nur für ihre Kunden, sondern auch für das Gespräch mit ihren Mitarbeitern weltweit in den verschiedensten Rollen einsetzt. „Statt komplett auf digital umzustellen, hat die Virgin Group für die Kommunikation mit ihren Mitarbeitern die Multikanalroute eingeschlagen. So profitieren alle von der besonderen Haptik und Zugänglichkeit von Print“, sagt sie. „Das Magazin Roger Collective schaff t ein Gemeinschaftsgefühl, das die Leser unwiderstehlich fi nden: Es spricht sie an, begeistert und inspiriert sie. „Print funktioniert für uns wirklich gut, weil wir damit auch die Kollegen erreichen, die nicht an einem Schreibtisch arbeiten. Viele von ihnen können während
ihrer Arbeit nicht immer wieder auf den Bildschirm eines Mobilgeräts sehen. Das ist ein tolles Beispiel dafür, wie ein globales Magazin eine echte Wirkung auf so viele verschiedene Geschäftsfelder haben und Mitarbeiter in allen Erdteilen miteinander verbinden kann. Unser Magazin ist ein riesiger Erfolg und eines der kosteneffektivsten Kommunikationstools, die wir je entwickelt haben.“ Weiche Verkaufsstrategie Eine belegbare Kosteneffi zienz ist natürlich ein entscheidender Faktor. Clare Broadbent, CEO von Cedar Communications gibt den „Kurzfristfokus im Marketing“ zu bedenken, der ausgelöst werde vom „ROIKult“ infolge des Drucks von CFOs auf die Marketingorganisationen, die Rentabilität ihrer Marketingmaßnahmen messbar nachzuweisen. „Grundsätzlich wird mit Content www.printpower.eu/de | PRINT POWER _19
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CONTENT MARKETING
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Marketing sehr subtil verkauft“, sagt sie. „Offensichtliche Verkaufsbotschaften sind meist auf ein Minimum beschränkt. Im Content Marketing sollen vor allem Markenbotschaften vermittelt werden. Einem redaktionellen Beitrag einen bestimmten ROI-Wert zuzuordnen, ist sehr aufwändig und dauert lange, insbesondere wenn es um teuren Content geht, wie etwa in Magazinen. Möglich ist es aber. In BestCase-Szenarios, in denen wir ROI-Zahlen für die Arbeit unserer Kunden gesehen haben, abgeleitet von Kundendaten, waren die Zahlen überwältigend gut.“ Die neue Marketingarena Selbstverständlich hat sich die Landschaft, in der das Content Marketing heute stattfi ndet, erheblich geändert. „Im Vergleich zu noch vor wenigen Jahren ist es heute für Werbetreibende sehr viel schwieriger, sich mit Markenbotschaften Gehör zu verschaffen und den Verkauf anzukurbeln“, sagt Broadbent. „Die heutigen Verbraucher sind markenmüde, ihr Vertrauen ist mit der Zeit durch unaufgefordertes und aufdringliches „Dauersenden“ der Werber erodiert. Und online – dort, wohin heute der Löwenanteil der Anzeigenausgaben fl ießt – gibt es massenweise neue, beliebte Softwareprogramme, die Anzeigen einfach abblocken.“ Im jährlichen Bericht des Marktforschungsinstituts Millward Brown mit dem Titel „Digital and Media Predictions“, der im Januar erschien, wird festgestellt, dass die wachsende Verbreitung von Werbeblockern – eines der größten Probleme im digitalen Marketing – dazu geführt hat, dass die Marken ihren Schwerpunkt hin zu hochwertigem Content verlagern, der die Aufmerksamkeit ihrer Kunden gewinnt. Durch den Umbau ihrer Marketingkommunikationsstrategie von einem Push- zu einem Pull-Modell, die Produktion von Content, den die Kunden wollen, und zwar dort, wo sie ihn wollen und in einem Format, das sie anspricht, können Marken die Aufmerksamkeit ihrer Kunden für eine längere Zeit und in besserer Qualität gewinnen, um dann ihre Markenbotschaft zu vermitteln. „Magazine, die von Marken erstellt
„Physische Präsenz, visuelle Wirkung, wegweisender und meinungsgeprägter Inhalt, umfassende Hintergrundinformationen, das alles sind die Stärken von Print, die wir auch nutzen.“ Gregor Vogelsang, CEO von C3 werden, erreichen durchschnittlich eine Aufmerksamkeitsspanne3 von 25 Minuten“, sagt Broadbent. „Welche anderen Kanäle oder Plattformen können das?“ Langfristige Lösung Für Gregor Vogelsang, den CEO der deutschen Content-Agentur C3 (Creative Code and Content), liegt die Stärke des Content Marketing in seiner Fähigkeit, den gesamten Kundenlebenszyklus abzudecken. „Mit strategisch verteiltem Content bauen wir Communities rund um Marken auf und schaffen langfristige Kundenbeziehungen“, sagt er. „Print spielt weiterhin eine wichtige Rolle für die meisten ContentMarketing-Programme. Physische Präsenz, visuelle Wirkung, wegweisender, meinungsgeprägter Inhalt, umfassende Hintergrundinformationen, das alles sind die Stärken von Print, die wir auch für
unsere Content-Marketing-Aktivitäten im Auftrag unserer großen Kunden nutzen.“ C3 produziert das Project M für Allianz Asset Management, das sich an Entscheidungsträger in den Bereichen Fondsmanagement, Altersvorsorge und Finanzmanagement richtet. Zwar ist das Magazin Teil einer gemischten Strategie, die auch digitale Formate umfasst, dennoch ist Print das Medium, das den Zielmarkt am besten erreicht, so Vogelsang: „Print ist das Medium für die Führungskräfte mit höherer Bildung“. Woran könnte das liegen? „Um es mit Michael Skapinker von der Financial Times zu sagen“, so Clare Broadbent, „Wenn ich eine App nutze, lese ich, was mich interessiert. Wenn ich eine gedruckte Zeitung lese, lese ich auch Artikel zu Themen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mich interessieren.“ Die nächste Stufe Die große Frage ist, wohin die Entwicklung des Content Marketing in Print als Nächstes gehen könnte. Paradoxerweise bedeutet die verbesserte digitale Technologie, dass Personalisierung heute auf einem ganz neuen Niveau möglich ist, und dass die verbesserten Möglichkeiten, Verkaufsdaten zu erheben und zu pflegen, dem Kunden die Kosteneffektivität belegen können. „Wir empfehlen Print-Lösungen nur dann, wenn es strategisch und wirtschaftlich sinnvoll ist“, sagt Vogelsang. „Damit ein Print-Magazin wirklich abhebt, muss man Kosten und Erträge sehr genau im Blick haben und braucht einen klaren Wettbewerbsvorteil in der Distribution, bei der Verkaufsförderung und im Preis.“ Einig sind sich jedoch alle, dass jetzt Print das disruptive Medium ist, weil es den werbenden Unternehmen den Vorteil des Besonderen verschaff t und dem Kunden das Gefühl gibt, etwas Hochwertiges in der Hand zu halten. Und genau darum geht es im Content Marketing.
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Quellen PQ Media’s ‘Global Content Marketing Forecast 2015-19’ 2 IPSOS European Affluent Survey 2015; The Global Passenger Survey 3 CMA Advantage Study 1
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LIEBE ZUM DETAIL Mit dem schnell wachsenden Angebot an aufsehenerregenden Verfahren und Effekten für Print können Sie Ihrem Marketing einen „Wow-Faktor“ verleihen — Von Simon Creasey
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/ EFFEKTEN FÜR PRINT
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ANGESICHTS DES SCHWER zu ignorierenden
Kampfs der verschiedenen Medienkanäle um die Gunst der Verbraucher, steht Print mehr denn je vor der Herausforderung, sich von der großen Masse abzuheben. Zwar gibt es jede Menge Finishes, die Print zur Stärkung des Effekts hinzugefügt werden können, wie etwa Stanztechniken, Folierung, Prägedruck, diese sind jedoch nicht immer realisierbar. Daher entscheiden sich immer mehr Werber für Spezialfarben, besondere Trägermaterialien oder Verfahren, für die nur ein Arbeitsgang notwendig ist, die aber trotzdem dem gedruckten Produkt eine besondere Note verleihen. Die Zahl der möglichen Verfahren und Effekte steigt von Woche zu Woche. Wir stellen hier nur einige vor, die vorausdenkenden Marketingverantwortlichen besonders gefallen.
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Thermochrom Thermochrome Farben und Lacke reagieren auf Wärme und eignen sich hervorragend, um Menschen mit einem Bild zu überraschen, das zuvor nicht sichtbar war. Laut Steve Middleton, Vertriebsleiter bei Celloglas, können thermochrome Lacke auf das Grad genau eingestellt werden. Der Vorteil für Unternehmen sei, dass dieser Effekt „interaktiv ist und eine Beziehung zwischen Verbraucher und Marke schaff t“. Er verweist auf ein aktuelles Beispiel, in dem ein Unternehmen Lack in Form eines Weinglases auf eine Weinkiste aufbrachte. Sobald die Kiste Zimmertemperatur erreichte, erschienen die Wörter „Optimale Trinktemperatur erreicht“. Hochintensive Farben Als Sky UK mit einer Direktkampagne die Einführung seines Produkts Sky Q bewerben wollte, fragte man ein Premiumangebot an: „In unserem Briefi ng für Kreativagentur und Druckerei hatten wir festgelegt, dass wir die beste Kreativarbeit und das hochwertigste Finish wollten“, erklärt Kirstin Phillipson, Senior Marketing Manager bei BSkyB. Ein Kernelement des Pakets war der Einsatz lebendiger, hochintensiver, auff älliger Farben, die mit herkömmlichen Druckmaschinen aufgebracht werden können. Phillipson zufolge übertraf das Direktmailingpaket die Anforderungen des Briefi ngs. „Das ist das hochwertigste Direktmailing, das Sky bislang gemacht hat“, sagt sie. „Es ist von Weltklasse und erzielt durchschlagende Wirkung.“ Virtuelles Prägen Merck hat eine Technologie namens
Ein Buch zum Backen Die kroatische Kreativagentur Bruketa & Zini hat für den Lebensmittelkonzern Podravka einen Geschäftsbericht gestaltet, der gebacken werden muss, bevor er gelesen werden kann. Der Bericht mit dem Titel „Well Done“ besteht aus leeren Seiten, die mit thermochromer Farbe bedruckt sind und nach 25 Minuten Backen bei 100°C, eingewickelt in Alufolie, den Text sowie Bilder zeigen, die die Illustrationen von leeren Tellern in dem Buch vervollständigen.
Spieglein, Spieglein (links) Magazine wie der Esquire haben ein hochreflektierendes Material eingesetzt, um einen fantastischen Spiegeleffekt zu erzeugen, der am Kiosk sofort auffällt
3D Evolution entwickelt, mit der auf herkömmlichen Druckmaschinen und unter der Verwendung von Standardmaterialien 3-D-Effekte erzielt werden können. Zunächst wird ein Standardbild im Offsetdruck angefertigt. Der Bogen wird dann in die zweite Beschichtungsanlage transportiert, wo er den 3D-Effekt erhält und die Farben unter UV-Licht gehärtet werden. Diese Technik lässt sich für ein breites Spektrum verschiedener Anwendungsfelder einsetzen, darunter auch Zeitschriften und Direktmailings. Ein anderes Unternehmen, das Print eine weitere Dimension hinzufügt, ist ColorLogic mit seiner Pattern-FX-Technologie, die sich an digitale Druckereien richtet. Bei Pattern-FX werden fünf Farben verwendet und auf eine reflektierende Oberfläche
Eine ganz andere Perspektive bei Sky Die Ausgabe April 2016 von Wired erscheint mit einem spektakulären lentikularen 3D-Einband als Werbung für die Markteinführung von Sky Q. Wenn der Leser den Blickwinkel verändert, erweckt der Lentikulareinband den Eindruck, das Bild bewege sich. „Wir sind sehr stolz auf die Zusammenarbeit mit Sky“, so Nick Sargent, Commercial Director von Wired, „denn das beweist, dass Wired das bevorzugte Magazin für interessante, innovative Werbekampagnen auf all seinen Plattformen ist. Und Print bildet nach wie vor das Herzstück der Marke Wired.“
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/ EFFEKTEN FÜR PRINT Bild auf der Titelseite einer Zeitschrift oder der ersten Seite einer Zeitung abgebildet sein, wenn man damit jedoch nach draußen in die Sonne ginge, würde daraus ein schönes buntes Bild werden. Mittels dieser Technik hat die Agentur DDB São Paulo in einer Magazinbeilage anschaulich dargestellt, wofür ein Sunblocker der Marke Sundown benötigt wird. In dem Einleger werden die Leser aufgefordert zu raten, welcher der zwei abgebildeten Sonnenbadenden keinen Sunblocker aufgetragen hat. Unter den UV-Strahlen der Sonne wird die Haut des Mannes auf dem Bild schnell rot und die der Frau lediglich leicht gebräunt. „Diese Druckfarben erweisen sich als besonders beliebt bei gemeinnützigen Organisationen, die das Bewusstsein für die Schädlichkeit von UV-Strahlen für die Haut stärken wollen“, so Oliver Dredge, MaterialConsultant bei SFXC.
„Das ist das hochwertigste Direktmailing, das Sky bislang gemacht hat – es ist von Weltklasse und erzielt eine durchschlagende Wirkung.“ Kirstin Phillipson, Senior Marketing Manager bei BSkyB
aufgebracht, um eine Reihe verschiedener Muster zu schaffen. „Das Angebot wurde von allen Märkten gut aufgenommen, aber besonders vom Bereich Direktmailing, weil es sich vom Üblichen unterscheidet“, so Mark Geeves, Vertriebsund Marketingverantwortlicher bei ColorLogic. „Ricoh hat die Technologie in Europa für einige Direktmailings verwendet, und durch die weiße Farbe im Muster entsteht fast ein Effekt wie ein geprägtes Muster – als habe man Strukturpapier vor sich.“ Photochrom Photochrome Druckfarben ändern ihren Ton, wenn sie Sonnenlicht bzw. UVStrahlung ausgesetzt werden. So könnte beispielsweise ein simples Schwarz-Weiß-
Die abwischbare HautpflegeAnzeige Die Hautpflegemarke Neutrogena erarbeitete mit der brasilianischen Wochenzeitschrift Caras eine spezielle Titelseite, auf der die Leser die Deep-CleanReinigungstücher von Neutrogena selbst ausprobieren konnten. Mit kostenlosen Reinigungstüchern kann der Leser das Makeup vom Gesicht des Models entfernen, sich von der Wirksamkeit des Produkts überzeugen – und von der Fähigkeit von Print, mit den Lesern zu interagieren.
Optisch variable Farben Diese Farben wechseln nicht wirklich ihren Ton, aber sie reflektieren verschiedene Wellenlängen weißen Lichts unterschiedlich, je nach Betrachtungswinkel. Der Effekt wird für eine große Bandbreite verschiedener Anwendungsfelder eingesetzt, darunter auch Zeitschriften und Direktmailings. Wenn diese Farben mit Pigmenten weiterer Farben kombiniert werden, bieten sie Dredge zufolge „ein außergewöhnliches Spektrum“ an Farbwechselmöglichkeiten und sorgen für auffällige und fesselnde Effekte. „Wenn Sie sich ein Bild von einer Seite ansehen, kann es weiß aussehen, aber sobald Sie es bewegen, erkennen Sie einen Schimmer Rot oder Grün“, fügt er hinzu.
Wärme verbreiten mit Print Die Wohltätigkeitsorganisation Age UK hat mit einem Magazin-Einband erlebbar die Aufmerksamkeit auf das Problem gelenkt, dass manche ältere Menschen es sich nicht leisten können, ihre Wohnung zu heizen. Mit Hilfe thermochromer Farben begannen einige Gegenstände in dem darauf abgebildeten Raum orange zu schimmern, wenn man die Hand darauf legte. Dieser Einband bewirkte 910.000 Spenden von Lesern der Kampagne von Age UK.
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/ LOK ALJOURNALISMUS
An Ort und Stelle Die Welt wird zunehmend globaler, sie rückt näher zusammen. Das Internet hilft, Distanzen virtuell zu überbrücken, das Flugzeug, sie real zu bewältigen. Man könnte meinen, dass in diesen Zeiten nicht mehr bedeutsam ist, was sich direkt vor Ort, in der unmittelbaren Umgebung abspielt. Doch gerade jetzt werden regionale Angebote in allen Lebensbereichen wichtiger – auch in der Werbung und im Journalismus. — Von Sandra Küchler
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WER MÖCHTE , kann in Sekundenbruchteilen virtuell um die Welt reisen und sich auf Google Maps anschauen, wie es auf der anderen Seite der Erdkugel aussieht. Reiselustige erreichen innerhalb von Stunden selbst weit entfernte Ziele. Es ist kein Problem mehr, mit jemandem in Australien online zu chatten oder in einem Shop in den USA nach Kleidung zu stöbern. Die Weltbevölkerung rückt gefühlt näher zusammen, globale Themen beschäftigen die Menschen. Welchen Wert hat da überhaupt noch das Lokale, die unmittelbare Umgebung? Einen überraschend großen, wie mehrere Studien belegen. „Deutschland ist ein Zeitungsland“, so der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Täglich erscheinen hier 351 Tageszeitungen (Stand: 2015) mit 1.528 lokalen Ausgaben in einer gedruckten Gesamtauflage von 16,8 Millionen Exemplaren. Hinzu kommen 21 Wochenzeitungen mit 1,7 Millionen Exemplaren und sieben Sonntagszeitungen mit einer Auflage von 2,9 Millionen. Auf je 1.000 Einwohnern über 14 Jahre entfallen in Deutschland 306 Zeitungsexemplare.
Lokale Angebote sind gefragt Besonders die lokalen und regionalen Abonnementzeitungen in Deutschland haben treue Leser. Gut 11,3 Millionen Exemplare werden täglich im Abonnement zugestellt, das heißt, durch Zeitungszusteller oder per Post bis an die Haustür gebracht. Etwa 600.000 Exemplare pro Tag gehen am Kiosk oder im Laden über die Theke. Die überregionalen Zeitungen verkaufen gut 750.000 Zeitungen täglich im Abonnement und weitere 130.000 Exemplare im Einzelverkauf. Bei den Kaufzeitungen dagegen wird der Umsatz mit 2,7 Millionen Exemplaren täglich am Kiosk gemacht, mehr als
240.000 Exemplare werden aber auch Tag für Tag an Abonnenten zugestellt. Wer seine Tageszeitung nicht abonnieren möchte, kann sie an einer der rund 116.000 Verkaufsstellen des Einzelhandels in Deutschland erwerben. Das bedeutet eine "Händlerdichte" von etwa 1,4 Einzelhändlern pro 1.000 Einwohner. In Deutschland gibt es damit das dichteste Händlernetz der Welt. Die lokalen Nachrichten interessieren die Leser in ihrer Zeitung ganz besonders, 86 Prozent lesen sie "im Allgemeinen". Auf den nächsten Plätzen in der Beliebtheitsskala folgen politische Meldungen und Berichte aus Deutschland (67 Prozent) und dem Ausland (55 Prozent) sowie Sportberichte und Anzeigen (beide 44 Prozent). Durchschnittlich 39 Minuten wenden Zeitungsleser täglich für ihre Lektüre auf, am Wochenende sind es sogar 44 Minuten. Männer lesen mit 40 Minuten etwas länger als Frauen (38). Die Lesergruppe der über 50-Jährigen liest deutlich länger (47 Minuten) als die Gruppe der 14- bis 29-Jährigen (30 Minuten). Hohe Glaubwürdigkeit Was bedeutet das für Markeninhaber? Anzeigen in der Tageszeitung sind gewünschter Lesestoff. Nach Lokalteil, Politik und Leitartikel nehmen Anzeigen in der Lesergunst den vierten Platz ein. Obendrein gelten Zeitungsanzeigen als besonders glaubwürdig: Während zum Beispiel 78 Prozent der Befragten auf Werbung im Fernsehen gut verzichten könnten, halten nur 38 Prozent der Leser Anzeigen in der Tageszeitung für überflüssig. Dabei profitiert die Werbung in der Zeitung auch von der Glaubwürdigkeit des redaktionellen Teils. Einer Umfrage der ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft zufolge vertrauen bei lokalen und regionalen Themen 46 Prozent der Befragten der von Zeitungen vermittelten Information. Das öffentlichrechtliche Fernsehen erzielt einen Wert von 23 Prozent, es folgen der öffentlichrechtliche Hörfunk (10 Prozent) und das Internet (8 Prozent). Die Schlusslichter bilden das private Fernsehen und der private Hörfunk (beide 3 Prozent). Was näher ist, berührt mehr Die Gründe dafür, dass Lokaljournalismus von so großem Interesse ist, sind vielfältig. Trotz oder gerade wegen der Globalisierung sind Menschen in ihrem Mikrokosmos
verhaftet - in ihrer Nachbarschaft, ihrem Wohnort, ihrem Landkreis und Bundesland. Was dort passiert und „nicht weit weg ist“ berührt naturgemäß umso mehr. Es interessiert die Leser, welcher Sportler aus dem Nebenort am Wochenende einen Pokal gewonnen hat, welches neue Restaurant in der Fußgängerzone aufmachen wird und was die Lokalpolitiker für die Stadtentwicklung planen. Oft kennen die Leser die Menschen, über die in der Lokalzeitung berichtet wird, persönlich. Für Markeninhaber und Werber bietet das ein hervorragendes Umfeld. Der Modediscounter mit örtlicher Filiale kann seine aktuellen Angebote in der Tageszeitung platzieren, Autohäuser zu einer Probefahrt einladen. Zu wissen, dass das neue Automodell an Ort und Stelle steht und man mal eben beim Händler vorbeifahren könnte, steigert das konkrete Interesse. Wer in der Lokalpresse
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wirbt, wird zum Teil des vertrauten Mikrokosmos und bekommt einen Glaubwürdigkeitsvorschuss. Hohes Niveau Jedes Jahr vergibt die Konrad-AdenauerStiftung den Lokaljournalistenpreis, der als „Oscar für Lokaljournalisten“ gilt. Letzter Preisträger der Stiftung ist die „Sindelfinger Zeitung /Böblinger Zeitung“ mit dem Infopaket „Zerreißprobe“. Redakteurin Fariba Sattler ging Erdanhebungen in zwei Gebieten in Böblingen nach und schnürte ein komplettes Infopaket, das in Print und in online laufend ergänzt wurde. In der Kategorie „Alltag“ gewann der „WeserKurier“ mit dem Projekt „Hinrichs im Hochhaus“. Ein Reporter richtete sich einen Monat lang im Hochhaus ein und berichtete über seine Erfahrungen in vielfältiger Form. Die Verlage sind jedoch nicht nur auf einem
hohen Niveau, was die Berichterstattung angeht - auch die Werbeformen sind kreativ und pfiffig. Längst muss nicht mehr nur mit der klassischen Anzeige geworben werden. Das Stichwort lautet: Sonderwerbeformen. In einer Studie der ZMG haben 110 Verlage beziehungsweise Titel Mitte 2015 Auskunft über die Sonderwerbeformen gegeben, die sie anbieten. Anzeigenstrecken über mehrere Seiten sind bei 97 Prozent der abgefragten Titel möglich, Tunnelanzeigen, die über den Bund der Seite laufen, bei 94 Prozent. L-förmige Anzeigen realisieren 88 Prozent im Anzeigenteil und 87 Prozent im Textteil. 50 Prozent können Tip-on-Sticker auf der Titelseite der Tageszeitung verarbeiten, 35 Prozent sogar Tip-on-Cards. Anzeigen in der Griffecke auf der Titelseite realisieren 51 Prozent. Panoramaseiten, die über die ganze Breite laufen, machen 94 Prozent möglich.
QUELLE: FUNKE MEDIENGRUPPE
QUELLE: "OBS/FRANKFURTER SOCIETÄTS-MEDIEN GMBH/JONAS RATERMANN"
(Links) Das „Hamburger Abendblatt“ wirbt mit Menschen, die in der Hansestadt wohnen. (Rechts) Eine „Zeitung für Freunde“ war die „Frankfurter Neue Presse“ im Februar 2016. Es war das Leitthema des diesjährigen Projekts Junge Zeitung (PJZ), das junge Leser für die Lokalzeitung begeistern soll.
Fazit Die Digitalisierung und die Globalisierung wirken dem Lokalen nicht entgegen, sondern verstärken im Gegenteil noch die Sehnsucht nach Bekanntem. Leser vertrauen vor allem den Tageszeitungen, sie genießen eine hohe Glaubwürdigkeit. Dieser Effekt schlägt sich auch auf Unternehmen nieder, die in der lokalen Zeitung werben. Dabei können die Markeninhaber nicht nur auf klassische Anzeigen zurückgreifen, sondern eine Vielfalt von Sonderwerbeformen buchen. Es lohnt sich, den Verleger vor Ort darauf anzusprechen. Viele Unternehmen tun das schon. 2014 wurde jede fünfte Zeitungsanzeige als Sonderformat geschaltet. Banken und Sparkassen liegen im Branchenranking – gemessen nach der absoluten Zahl der geschalteten Sonderformate – auf Platz eins, gefolgt von der Branche FMCG („Fast moving consumer goods“) und dem Lebensmitteleinzelhandel. www.printpower.eu/de | PRINT POWER _29
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3,5 Mrd. Fans, 2 Mrd. â‚Ź Umsatz, 2, zehn Stadien
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ns, 230 Länder, 2,5 Mio. Besucher, en, ein Sieger Die EM 2016 steht vor der Tür und Marken, Unternehmen, Sponsoren sowie die UEFA selbst werden einige ihrer größten Printkampagnen des Jahres starten. Warum? Weil sie so wunderbar funktionieren — Von Knud Wassermann
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AM FREITAGABEND, den 10. Juni ist es so weit: Die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt wird mit dem Spiel Frankreich gegen Rumänien in Paris angepfiffen. Aber schon lange vor Beginn der UEFA Euro 2016 werden die Auslagen der Kioske dank einer umfangreichen Medienkampagne und Print als Kernelement mit Magazinen, Zeitungen und Broschüren bestückt sein, die jede Menge Anzeigen, gesponsorte Inhalte, Previews, Spielpläne und Pocketguides enthalten. Diese Printkampagnen bieten Fans nicht nur alles, was sie über das Turnier, die Teams und die Spieler wissen müssen, sondern stellen auch für die Kommunikationsstrategien von UEFA, den Sponsoren der EM 2016 und unzähligen Unternehmen die Grundlage dar.
Lohnende Aussichten Mit schätzungsweise 3,5 Mrd. Fans weltweit ist Fußball die beliebteste Sportart und kann die größten multinationalen Sponsoren, milliardenschwere Investoren sowie Zeitungs- und Zeitschriftenverlage für sich gewinnen, die wissen, wie sehr das Thema ihre Leser bewegt. Das perfekte Beispiel ist die Gazzetta dello Sport. Die Tageszeitung, deren Printausgabe täglich 3,3 Mio. Leser erreicht, wurde schon als „Italiens preisgünstigstes Mode-Accessoire“ bezeichnet. Sie analysiert Fußball mit derselben sorgfältigen Faktentreue, Fachkenntnis und in derselben Tiefe wie die Financial Times Wirtschaftsnachrichten. Zur EM 2016 werden rund 2,5 Mio. Besucher in den zehn Stadien in Frankreich erwartet – eine Million davon aus dem Ausland. Die Spiele werden in 230 Ländern übertragen. Die weltweite Zahl der Fernsehzuschauer überstieg beim Turnier 2012 die 8 Mrd. Diese Zahl wird dieses Jahr locker übertroffen werden, denn es kämpfen acht mehr Teams um das Finale und es wird 20 zusätzliche Spiele geben. Allein an den Übertragungsrechten verdient die UEFA 1 Mrd. €, an Sponsorengeldern werden 400 Mio. € erwartet. Rechnet man die Einnahmen aus Ticketverkauf und Gastronomie noch hinzu, erreicht der Umsatz der UEFA mit dem Turnier 2016 rund 2 Mrd. €. Die internationalen Sponsoren zahlen stolze Summen, um bei der EM 2016 dabei sein zu dürfen. Simon Rines, Redakteur des Journals für Sportmarketing, IMR, sagt dazu: „Im Schnitt geben die internationalen
Sponsoren insgesamt 10-15 Mio. $ jährlich aus. Ich würde sagen, im Vergleich zu 2012 hat es da einen Anstieg von rund 50% gegeben. Besonders bei großen Märkten gab es eine enorme Inflation.“ Der steigende Preis hat zur Folge, dass die Sponsoren nochmals 50 bis 160% für gezielte Werbeaktivitäten ausgeben, um ihre Investition zu „aktivieren“ – wie es im Sportmarketing heißt. Unternehmen mit internationalen Ambitionen aus Schwellenländern haben den Wettbewerb um Sponsorenrechte noch stärker angekurbelt: Turkish Airlines, das aserbaidschanische Ölunternehmen SOCAR und, zuletzt der chinesische Elektronikkonzern Hisense sind zur Bewerbergruppe für die EM 2016 hinzugestoßen. Guy-Laurent Epstein, Marketing Director bei UEFA Events SA, sagt: „Es ist uns eine große Freude, Hisense, eine der am schnellsten wachsenden chinesischen Marken, in der Partnerfamilie für die UEFA Euro 2016 begrüßen zu können. Das Turnier wird Hisense eine unvergleichliche Plattform dafür bieten, das internationale Wachstum des Unternehmens fortzusetzen, das der weltweiten Anziehungskraft der Marke und ihren Werten zu verdanken ist.“ Der Mehrwert von Print Die Investitionsrendite für Sponsorings dieser Art zu berechnen, kann eine komplexe Angelegenheit sein. Laut der Managementberatung McKinsey sollten Unternehmen folgende Aspekte berücksichtigen: die „Cost per Reach“, wie die Wirkung sich durch Aktivierung
60% des Werbewerts aus Sponsoringaktivitäten werden über das Fernsehen und 40% mit Print erzeugt. Anzeigen in Printmedien mit einem Sportstar erzielen außerdem eine um 7,5% höhere Aufmerksamkeit als andere
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/ EURO 2016 erweitert, den Umsatz bzw. die Marge pro investiertem Dollar (die erfolgreichsten Sponsoringvereinbarungen können Studien zufolge eine um ein Vielfaches höhere Wirkung erzielen als Sponsorings von weniger populären Events) und die langfristige Markenbildung (Priorität für Hisense). Europaweit besteht wenig Konsens über den Werbewert von Sponsorings. Das österreichische Focus Institut geht jedoch davon aus, dass 60% des Werbewerts über das Fernsehen und 40% durch Print erzeugt werden. Studien zeigen auch, dass Anzeigen in Printmedien mit einem Sportstar eine um 7,5% höhere Aufmerksamkeit erzielen als andere. Konkrete Zahlen belegen den Nutzen des Sponsoringvertrags der Fluglinie Emirates mit der FIFA-Weltmeisterschaft. Roger Duthie, Global Head of Sponsorship, sagt: „Normalerweise erwarten wir bei TVWerbung einen Werbewert von sechs Dollar pro investiertem Dollar. Printwerbung fügt dem viele Millionen Dollar hinzu.“ Starke Leistung Für Hyundai ist die EM 2016 eine Werbeplattform, über die das Unternehmen eine breitere Öffentlichkeit erreichen – und mit dieser interagieren – will, um so seine Kommunikationsziele zu erfüllen. „Print ist ein wichtiger Kanal, über den uns, ergänzt um weitere Werbemedien, über die gesamte Kampagnenlaufzeit die angestrebte Aktivierung potenzieller Kunden gelingen wird“, so Emanuela Novakovic, Marketing Manager bei Hyundai Import GmbH in Wien. „Magazine eignen sich besonders
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Print und Tore Die meisten europäischen Spitzenclubs und viele Nationalmannschaften haben ihre eigenen Publikationen, die an Kiosken oder am Austragungsort verkauft werden oder als Dankeschön für Mitglieder dienen. Trinity Mirror Sport Media erstellt hochwertige Print- und digitale Publikationen für solche führenden Teams, zum Beispiel Manchester United, Manchester City, Chelsea und Arsenal. „Dank unserer Erfahrung können wir uns den steten Veränderungen des Marktes anpassen und informative, innovative Produkte für die Fans unserer Kunden schaffen“, sagt Steve Hanrahan, Managing Director von Trinity Mirror Sport Media. Das Unternehmen ist über Großbritannien hinaus gewachsen und zählt Inter Mailand zu seinen Kunden. Für ein Derby zwischen Inter und AC Mailand hatte das Unternehmen ein Programmheft in einer Auflage von 75.000 produziert und kostenlos an die Fans verteilt – ein absolutes Novum im italienischen Fußball.
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gut dafür, ein Image aufzubauen und die Bekanntheit der Marke zu steigern bzw. Produkteinführungen zu begleiten.“ Zeitungen, seien es Boulevardblätter wie Bild oder Spezialtitel wie A Bola, sind ein perfektes Medium für Sponsoren, die sehr schnell eine sehr große Zielgruppe erreichen wollen. Laut einer Studie der GfK Panel Services aus dem Jahr 2014 erbringt jeder Euro, der für Zeitungsanzeigen ausgegeben wird, eine Rendite von 1,20 €. Das Fazit der Studie lautete: „Der Aufbau von Printanzeigen gibt dem Leser die Möglichkeit, sich diese in einem passenden Augenblick anzusehen. Wenn die Botschaft relevant ist, können Leser sich die Zeit nehmen, das Angebot zu prüfen. Weil Tageszeitungen nur 24 Stunden aktuell sind, zeigt Zeitungswerbung ihre Wirkung schnell.“ Was Wahres Anfang des Jahres startete Coca-Cola weltweit die neue Kampagne „Taste the Feeling“. Dieser neue Ansatz für größere Markenkonsistenz („one brand“) wirbt für alle vier Coca-Cola-Varianten – Coke, Coke Zero, Diet Coke und Coca-Cola Light – in einer neuen visuellen Sprache, mit der das Unternehmen den Kundenkreis erweitern will. Die Kampagne für die EM 2016 führt diesen Ansatz weiter und steht ab Mitte April im Fokus. Die Kampagne umfasst TV-Werbung, Printanzeigen, Außenwerbung, Werbung in sozialen Medien und in Supermärkten, wo Coca-Cola-Multipacks mit kostenlosen anderen Produkten als Beigabe verkauft werden. „Unsere Flaschen mit dem
besonderen EM-Design werden wieder begehrte Souvenirobjekte für Fans sein“, sagt Philipp Bodzenta, Leiter Communications & Public Affairs bei Coca-Cola. „Während der EM 2016 und in den Wochen davor wird unsere gesamte Printkampagne diesem Thema gewidment sein. Mit unseren Anzeigen wollen wir vor allem auf unsere zahlreichen Gewinnspiele hinweisen.” Auch die Krone-Fantour, die von CocaCola präsentiert wird, ist zentrales Thema der Print-Aktivitäten. Gemeinsam mit der größten Tageszeitung Österreichs, Krone, von der täglich rund 900.000 Exemplare verkauft werden, bringt Coca-Cola die EM 2016 über Public Viewings zu den Fans. Im Rahmen der Tour werden Spiele an 26 Orten auf Großleinwänden mit begleitenden Events zur Bewerbung der Produkte gezeigt. Sie deckt ganz Österreich ab und will an die Veranstaltung von 2008 anknüpfen, mit der über 100.000 Fans erreicht wurden. Favorisiert von Fans Zwischen Print und Fußballfans besteht eine enge Bindung. Dank der geradezu magnetischen Anziehungskraft des Spiels verkaufen sich Zeitungen (z.B. Sporttitel wie Marca und L’Equipe), Verbrauchermagazine (wie Kicker mit einer Leserschaft von 2,9 Mio.) sowie Programme für den Spieltag und Fanzines, also unabhängige, häufig vereinsspezifische Publikationen, die von Fans herausgegeben werden, gut. Die GfK-Studie ergab, dass Printanzeigen in Zeitschriften eine Rendite von 1,30 € pro ausgegebenem Euro erzielen. Dem Bericht
Print and goals
zufolge sind diese Anzeigen besonders erfolgreich, weil sie zielgerichtet gestaltet sind und im richtigen Umfeld erscheinen. Heutzutage ist die Versuchung für Fans, sich einer anderen Mannschaft zuzuwenden größer denn je, deshalb setzen viele Vereine auf Magazine, ihre Fans an sich zu binden. So erhalten 215.000 Mitglieder des FC Bayern vor jedem Heimspiel ein 100-seitiges Vereinsmagazin. Zu anderen europäischen Vereinen, die entsprechende Titel herausgeben – manche für Mitglieder, einige für den Verkauf, manchmal beides kombiniert – zählen Barcelona, Chelsea, Inter Mailand, Juventus Turin, Manchester City, Manchester United und Paris Saint-Germain. Werbeflächen in diesen Publikationen sind im Allgemeinen Sponsoren vorbehalten. Ob Sammler, Fans an den Bildschirmen zu Hause oder hochgeschätzte Kunden angesprochen werden sollen – Print hat einen Heimvorteil, den kein rivalisierendes Medium so schnell aufholen kann. Ein hochwertiges gedrucktes Printprodukt kann sogar das Prestige eines Wettkampfs noch steigern – darum hatte man bei der Sommerolympiade in London 2012 die üblichen Souvenirprogramme um tägliche Magazine ergänzt. Souvenirausgaben von Zeitungen, Sonderprogramme, die es nur im Stadion gibt, oder ein Album mit PaniniAufklebern haben auch dann noch eine Kundenwirkung, wenn das super Foto auf Instagram schon längst vergessen ist. Bei Mega-Events, wie der EM 2016, entfaltet Print seine ganz eigene Kraft.
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STELLEN SIE SICH VOR, SIE KÖNNEN ZUM ERSTEN MAL IN FARBE SEHEN. Ricoh öffnet neue Farbwelten mit neuer Trennschärfe und besserer digitaler Druckqualität für jeden. Mit einer Tintentropfengröße von zwei Pikolitern und unserem dynamischen Multi-Drop-Inkjet-System sowie der erstklassigen tonerbasierten Drucktechnologie bieten wir Ihnen atemberaubende Ausdrucke mit einer Bildqualität, wie Sie sie noch nie zuvor gesehen haben.
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ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT
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/ DIGITALISIERUNGSBEGEISTERUNG
Werbeblocker, Klickbetrug und nachlassende Sichtbarkeitswerte haben der digitalen Werbung Probleme bereitet. Nun suchen Marketingexperten nach neuen Wegen, ihre Kunden zu erreichen. Aber vielleicht liegt die Antwort direkt vor ihrer Nase? — Von David Benady
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SEIT EINIGER ZEIT
häufen sich die Anzeichen für Technologiemüdigkeit. Zu den neuesten Trends zählen nicht etwa Smartphones und virtuelle Realität. Vinyl erlebt ein Comeback, und die Polaroid-Kameras der 70er Jahre sind die angesagtesten Modeaccessoires der Hipster. Allerorten lässt die Digitalisierungsbegeisterung nach. Weil die Geräte in unseren Taschen unseren gesamten Kommunikations-, Unterhaltungs- und Informationsbedarf decken, hat sich bei vielen von uns eine Sehnsucht nach den einfacheren Zeiten von Schreibmaschine, Plattenspieler und Print eingeschlichen. Auch Vertreter der Marketingbranche schlagen nachdenkliche Töne in Bezug auf
die digitale Welt an, wenngleich ihre Zweifel nichts mit Nostalgie zu tun haben. Tatsache ist, dass digitale Anzeigenwerbung – obwohl kostengünstig, zielgerichtet und leicht zu messen – eine Menge Hürden überwinden muss, bevor ihr Anspruch an die Marketingbudgets gerechtfertigt ist. Werbeblocker, Klickbetrug und die geringe Sichtbarkeit von Anzeigen bereiten den Marken erhebliche Kopfschmerzen, sobald sie sich den Wert einmal genau ansehen, den ihnen ihre Ausgaben für digitale Anzeigenwerbung einbringen. Ein Medium auf Richtungssuche Im diesjährigen Toolkit-Bericht des World Advertising Research Council (Warc) in Zusammenarbeit mit der Beratung Deloitte www.printpower.eu/de | PRINT POWER _37
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Die Stimmung beginnt zu kippen (Links) Laut Sebastien Houze, Generalsekretär der Federation of European Direct and Interactive Marketing (FEDMA) zeigt das Abblocken von OnlineWerbung einen Verlust an Vertrauen in die Marketingbranche. Dagegen konstatiert Rachel Aldighieri (rechts), Geschäftsführerin der Direct Marketing Association, schlicht: „Werbeblocker gibt es, weil die Leute die Anzeigen nicht interessant finden.“
Digital wird prognostiziert, dass Probleme dieser Art 2016 zu erheblichem Gegenwind im digitalen Marketing führen werden. Sorgen wegen der geringen Wirkung digitaler Werbemethoden veranlassen Marken dazu, nach neuen Wegen zu suchen, um die Verbraucher zu erreichen. Abzulesen ist dies etwa am Wachstum des Native Advertising. Marketingverantwortliche werden nicht müde, in diesem Zusammenhang die Vorzüge von Print-Werbung zu betonen, die immun gegen viele der Probleme ist, mit dem das digitale Medium zu kämpfen hat. Wie schlimm ist also die Krise der digitalen Werbung? Einer Erhebung von AudienceProject vom Februar 2016 zufolge verwenden 36% der Internetnutzer in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden einen Werbeblocker. 68% der spanischen Internetnutzer gaben an, dass sie Online-Werbung gern umgehen würden, wenn sie könnten (IAB Spain). „Das Abblocken von Werbung hätte von der Marketingbranche als klares und vielsagendes Alarmsignal verstanden werden müssen, weil es für einen Vertrauensverlust steht“, sagt Sebastien Houze, Generalsekretär der Federation of European Direct and Interactive Marketing (FEDMA). „Man hätte es sehr viel schneller ernst nehmen müssen.“ Deshalb ist Viewability mittlerweile ein gravierender Schwachpunkt im Marketing. Wenn ein Werbepartner die Anzeige einer Marke einem Besucher seiner Webseite präsentiert, heißt das allein schon, dass der Nutzer sie auch wirklich gesehen hat? Keith Weed, Marketingchef von Unilever,
Laut von Google veröffentlichten Untersuchungsergebnissen werden unglaubliche 56% der online gestellten Anzeigen von keinem einzigen Verbraucher gesehen. sagte im vergangenen Jahr, dass Marken eine Sichtbarkeit ihrer Anzeigen von 100% verlangen sollten. Er verwies auch auf das erhebliche Problem des Anzeigenbetrugs und nannte Zahlen, denen zufolge 29% des Traffics auf Webseiten von Robotern erzeugt werden, die als Verbraucher getarnt sind. Laut von Google veröffentlichten Untersuchungsergebnissen werden unglaubliche 56% der online gestellten Anzeigen von keinem einzigen Verbraucher gesehen. Abgeblockt Tatsächlich hat der Einsatz von Werbeblockern im Wesentlichen mit mangelnder Kreativität zu tun und damit, dass die meisten digitalen Anzeigen einfach lästig sind. Kein Wunder also, dass wir sie vom Bildschirm verbannen wollen und dafür jede Technologie nutzen, die irrelevante, lästige Werbung sperrt. Laut Rachel Aldighieri, Geschäftsführerin der Direct Marketing Association, werfen Werbeblocker ein schlechtes Licht auf das Medium. „Werbeblocker gibt es, weil die Leute die
Anzeigen nicht interessant finden“, sagt sie. „Marken werden einfach den falschen Leuten präsentiert. Die Werber haben sich ihre Zielgruppe nicht angesehen und keine Personalisierung vorgenommen, Daten wurden nicht genutzt.“ Ein neues statisches Modell Es gibt Stimmen, die davon ausgehen, dass die Kluft zwischen den Erwartungen der Marketingexperten und der Realität der digitalen Werbung erhebliche Auswirkungen auf das Online-Publishing haben wird. „Ganz eindeutig hat die Branche der digitalen Publikationen Schwierigkeiten, den Mittelweg zu finden, zwischen ungehindertem Zugang und einer erträglichen Menge unaufdringlicher Werbung“, sagt Dominic Harrison, TrendDirector bei der Future Foundation. „Das Anzeigenmodell, an das wir uns gewöhnt haben, wird im nächsten Jahrzehnt keinen Bestand mehr haben. Eine Untersuchung der Future Foundation für die Außenwerbungsbranche kam zu einigen interessanten, kontraintuitiven Ergebnissen. „Die Versuchung ist groß, sich Menschen wie digitale Roboter vorzustellen, die ständig online sind. Aber so ist es eben nicht“, sagt er. „Statische Werbung hat ihre Vorteile – die Menschen nehmen sie als weniger störend für ihre Alltagsroutinen wahr, als optionales Medium, eine passivere Art der Botschaftenvermittlung.“ Print als Lösung Für die Auftraggeber lautet die große Frage
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/ DIGITALISIERUNGSBEGEISTERUNG „Ja, wir wissen, dass Digitales wichtig ist. Aber ist eine Klickrate von 0,02% wirklich ein Indikator für hohe Werbewirkung und Kampagneneffektivität? Die Antwort lautet: Nein.“ Dino Myers-Lamptey, Leiter Strategie bei der Medienagentur The7Stars
hingegen, ob sich ihre Aufwendungen für digitale Werbung lohnen. Dino Myers-Lamptey, der Leiter Strategie der Medienagentur The7Stars, sagt, dass digitale Werbung zu den Mitteln gehört, die die niedrigsten Ansprechraten erzielen. „Ja, wir wissen, dass Digitales wichtig ist. Und wir verbringen immer mehr Zeit an unseren Geräten klebend“, sagt er. „Aber ist eine Klickrate von 0,02% wirklich ein Indikator für hohe Werbewirkung und Kampagneneffektivität? Die Antwort lautet: Nein.“ Myers-Lamptey zufolge schafft Print Wert, weil es hochwertige Inhalte in einem gern gelesenen Zusammenhang anbietet. „Die Print-Branche sollte sich stolz weiterentwickeln, in dem Wissen, dass in einer Welt des Überflusses gerade ihr Kuratieren und Redigieren von höchstem Wert für Menschen und Marken ist“, sagt er. Der Zeitschriftenverband Magnetic hat in einer Studie untersucht, wie Leser Magazin-Medien wahrnehmen. Diese ergab, dass das Lesen von Zeitschriften das persönliche Wohlbefinden um 6% steigert. Dieses positive Gefühl macht Leser offener für Werbeanzeigen. „Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt für die Papier- und Druckindustrie“, so Sebastien Houze, „denn Print hat jetzt die Aufmerksamkeit der Werbeagenturen und Marken. Alle haben verstanden, dass es sich bei Print um ein wirkungsvolles Medium handelt, das man nun wieder ernst nehmen muss. Wenn man bei Verbrauchern ein bestimmtes Verhalten hervorrufen möchte dann ist Print das beste Medium dafür.“
APOCALYPSE NOW Drei Gründe für den Knick in der „Digitalisierungsbegeisterung“ Werbeblocker Werbeblocker werden von bis zu 20% der OnlineNutzer eingesetzt und sperren Banner, Pop-ups und Videowerbung. Marken setzen nun zunehmend auf Native Advertising, um Werbeblocker zu umgehen und in der Hoffnung, dass automatisierte oder „programmatische Werbung“ hier Abhilfe schaffen kann, weil sie Anzeigen für fest umrissene Zielgruppen bereitstellt, egal, auf welcher Website der Adressat sich gerade befindet.
Sichtbarkeit Nur weil einem Nutzer eine Ad Impression zugeordnet wird, heißt das nicht, dass er die Anzeige auch wirklich gesehen hat. Die Anzeige kann am unteren Rand der Webseite platziert gewesen sein (‘below the fold’), so dass sie erst sichtbar ist, wenn der Nutzer nach unten scrollt – was er häufig nicht tut. Oder der Nutzer scrollt gleich nach unten, sodass ihm eine Anzeige im oberen Teil der Seite entgeht.
Klickbetrug Betrügerische Webseiten können sich über beliebte Webseiten legen und deren Klicks stehlen, um dann automatisch von den Werbetreibenden bezahlt zu werden. Es können Maschinen eingesetzt werden, die auf Anzeigen klicken und so die Erträge der Werbepartner in die Höhe schnellen lassen. In einigen Untersuchungen wird geschätzt, dass bis zu einem Drittel der Klicks auf Umsätze erzeugende, digitale Anzeigen, auf das Konto von Betrügern geht.
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Alles über Digitaldruck – in 10 Minuten Was das ist, was er kann und warum er das Revolutionärste seit Erfindung der Druckmaschine ist — Von Simon Creasey
Was ist Digitaldruck? Kurz gesagt, wird beim Digitaldruck ein digitales Bild auf einen Träger gedruckt. Es bestehen im Wesentlichen zwei Unterschiede zwischen dem Digitaldruck und anderen Techniken, wie Litho- oder Flexodruck. „Digitaldruck kommt ohne Platten aus, sodass er sich gut für kurze Bearbeitungszeiten, personalisierte Aufträge und geringe Stückzahlen eignet“, erklärt John Blyth, Leiter Markentwicklung im Geschäftsbereich Produktionsdruck bei Ricoh Europe. Ricoh hat vor Kurzem per Digitaldruck einen Bildband für Porsche (Bild links) produziert, der das Zeug zum Sammlerstück hat und mit dem die Freude an Besitz und Genuss der klassischen Automarke zelebriert wird. Die eleganten Fotografien und hochklassigen Produktionswerte des Buches machen deutlich, was mit Digitaldruck möglich ist – Publikationen in kleinen Auflagen für einen Nischenmarkt. Vom ersten bis zum letzten Schritt lassen sich Printprodukte mit Digitaldruck schneller herstellen als mit konventionellen Verfahren, daher haben viele Druckdienstleister eine Linie von „Print on Demand“Produkten entwickelt. — Print on demand? „Print on Demand ermöglicht es Kunden, so viele oder auch so wenige Dokumente zu produzieren wie sie wollen und den Auftrag erst zu erteilen, kurz bevor sie ihr Druckprodukt benötigen, statt große Mengen im Voraus bestellen zu müssen“,
„Es geht um Effizienzsteigerung und Produktivität im gesamten Geschäftsprozess der Herstellung des Endprodukts. Dabei spielt es keine Rolle, ob man nun Bücher, Broschüren, Magazine, Rechnungsformulare, Portfolios oder Prospekte druckt“ Mike Holyoake, Country General Manager UK & Netherlands bei Xerox 40_ PRINT POWER | www.printpower.eu/de
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/ DIGITALDRUCK erläutert Mark Lawn, Europachef für professionelle Drucklösungen bei der Business Imaging Group von Canon Europe. — Das klingt beeindruckend, aber kann man auf einer digitalen Maschine dieselbe Druckqualität erzielen wie auf einer herkömmlichen Druckmaschine? Die digitale Drucktechnologie hat sich im vergangenen Jahrzehnt sprunghaft entwickelt. Und zwar so stark, dass Lawn berichtet: „Auch bei digital erstellten Farbdruckprodukten können sogar Fachleute nur schwer erkennen, ob es sich um ein digital oder im Offsetverfahren gedrucktes Dokument handelt.“ Viele der Verbesserungen fanden auf dem Gebiet der Print-Engine-Technologie und des Aufbringens auf das Bild statt, aber auch in Bezug auf die verschiedenen Mediensorten, die digitale Druckmaschinen bearbeiten können, gab es Fortschritte. Unter dem Strich sind daher Endnutzer wie Emanuele Bandecchi, Marketingchef bei Rotolito Lombarda, sicher, dass die Resultate der modernen digitalen Druckmaschinen sich der Qualität von Produkten aus Offsetdruck-Maschinen immer mehr annähern. „Für die Produktion von Aufträgen mit mittlerer bis geringer Auflage“, so Bandecchi, „ist Inkjet für uns eine Substitutionstechnologie für Offsetdruck.“ — Und was sind die Hauptvorteile des Digitaldrucks gegenüber anderen Technologien? Lawn nennt die kurze Bearbeitungsdauer,
„Digitaldruck kommt ohne Platten aus, sodass er sich gut für kurze Bearbeitungszeiten, personalisierte Aufträge und geringe Stückzahlen eignet“ John Blyth, Leiter Marktentwicklung bei Ricoh Europe
kosteneffiziente kleine Auflagen, flexiblere Bestandhaltung. Es sei ein umweltfreundlicherer Prozess, und Digitaldruck biete mehr Möglichkeiten für Individualisierung und die Personalisierung von Inhalten, sodass Kommunikation zielgerechter und relevanter gestaltet werden kann. „Personalisierung ist eine wesentliche Stärke des Digitaldrucks“, so Bandecchi. „Die Möglichkeit, Inhalte zu personalisieren, ist im Marketing sehr wichtig, und mittlerweile gibt es immer mehr Produkte mit diesem Merkmal, die für die digitale Bearbeitung geeignet sind.“ Laut Mike Holyoake, Country General Manager UK & Netherlands bei Xerox, geht es bei der Verlagerung von herkömmlichen Verfahren zu Digitaldruck um das finanzielle Ergebnis. „Es geht um Effizienzsteigerung und Produktivität im gesamten Geschäftsprozess für die Herstellung des Endprodukts. Ganz unabhängig von der Art des Produkts – ob man nun Bücher, Broschüren, Magazine, Rechnungsformulare, Portfolios, Prospekte druckt – geht es um mehr Effizienz im Prozess.“ — Was lässt sich digital drucken? Dank der technischen Fortschritte nahezu alles. Digital gedruckte Magazine mit geringer Auflage sind inzwischen keine Besonderheit mehr. Auf Webseiten wie Magcloud.com des Herstellers von digitalen Druckmaschinen HP, können Verleger digitale Versionen ihres Magazins einstellen, und sobald ein Verbraucher es
bestellt, d.h. on Demand, wird es auf IndigoDigitaldruckmaschinen von HP hergestellt, die für den Magazindruck kalibriert sind. — Haben die Möglichkeiten des Digitaldrucks auch Grenzen? Nicht mehr. In der Anfangsphase wurde Digitaldruck regelmäßig für personalisierte Direktmailingkampagnen oder Broschüren in geringer Auflage eingesetzt, aber seitdem hat es einen Entwicklungssprung in Bereichen wie Magazindruck und Verpackung gegeben. Laut Lawn ist der Digitaldruck in den meisten Anwendungsbereichen nicht einfach nur eine weitere Möglichkeit, sondern kann „erheblichen Mehrwert schaffen mit seinen Möglichkeiten der Individualisierung und der Personalisierung von Inhalten, so dass diese für den Empfänger aussagekräftiger und relevanter werden.“ — Wird die digitale Print-Technologie in den kommenden Jahren noch verbessert werden? „Die Welt der digitalen Printproduktion entwickelt sich sehr schnell weiter“, sagt Blyth. „Die signifikantesten Entwicklungen finden derzeit vielleicht im Bereich Inkjet statt, wo Geschwindigkeiten wie beim Litho erzielt werden. Und die nächste Generation der Maschinen kann die Leistungsfähigkeit des Digitaldrucks wirkungsvoll unter Beweis stellen und Marken vielfältige Möglichkeiten eröffnen, ihr kreatives Potenzial freizusetzen.“
„Digitaldruck kann erheblichen Mehrwert schaffen, weil Dinge wie Personalisierung und Individualisierung möglich sind“ Mark Lawn, Europachef für professionelle Drucklösungen bei Canon Europe
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KUNDENMAGAZINE
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Wer einkaufen geht, möchte in erster Linie seine Lebensmittelvorräte auffüllen, Drogerieartikel oder andere Güter des täglichen Bedarfs besorgen. Egal ob Supermarkt, Discounter oder Drogeriemarkt: Die wichtigsten Konzerne geben kostenlose Magazine heraus, die die Kunden zusätzlich zu ihrem Einkauf mit nach Hause nehmen können. Wieso setzen die Händler auf Print? — Von Sandra Küchler
„MIT LIEBE“ - besser als mit dem Titel des Magazins von Edeka könnte man nicht ausdrücken, wie Händler ihre gedruckten Kundenzeitschriften gestalten. Laut EdekaVerbund habe sich das Magazin „als hervorragendes Kundenbindungstool bewährt. Es erreicht eine große und konsumfreudige Zielgruppe und das zum idealen Zeitpunkt: in der Kaufentscheidungsphase.“ Eine Leserbefragung aus dem Jahr 2015 hat überzeugende Ergebnisse geliefert: 81 Prozent der Leser haben mindestens ein Produkt gekauft, das in „Mit Liebe“ beworben wurde. Laut AWA 2015 hat „Mit Liebe“ 2,5 Millionen Leser pro Ausgabe. Das Magazin erscheint seit 2007 sechs Mal im Jahr, die Auflage erreicht mehr als 1,52 Millionen Exemplare. Die selbstständigen Edeka-Kaufleute erwerben das Magazin für ihre Kunden. und geben es gratis ab. 42_ PRINT POWER | www.printpower.eu/de
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Supermarkt
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„Wir sind mehr als eine reine Einkaufsstätte“ Im Jahr 2013 startete Penny als erster Lebensmitteldiscounter in Deutschland mit einem eigenen Kundenmagazin unter dem Titel „Mittendrin“. Das über 60 Seiten umfassende Magazin erscheint mehrfach pro Jahr in einer Auflage von einer Million Exemplaren. Unter den Rubriken "Mitten im Leben", "Rund ums Genießen" und "Nah am Kunden" spannt das Kundenmagazin einen thematischen Bogen von Lifestyle, über Beauty, Kochen, Warenkunde und Urlaub bis hin zu Tipps für Haus und Garten. Hinzu kommen Informationen über Penny als Unternehmen und seine Produkte sowie Eigenmarken. Kunden erhalten das Magazin bundesweit kostenlos an den Kassen der Penny-Märkte. „Wir positionieren Penny neu und stellen unsere Märkte auf das neue Penny-Konzept um. Das Sortiment der neuen PennyHandelsmarke umfasst bereits über 200 Artikel. Die erzielten Erfolge bestärken uns darin, nun in einem nächsten Schritt die Kommunikation mit unseren Kunden auszuweiten. Mit dem Kundenmagazin zeigen wir, dass Penny mehr ist als eine reine Einkaufs-stätte. Wir wollen unsere Kunden mit unseren Produkten und Servicedienstleistungen im Alltag begleiten", so Stefan Magel, Mitglied der Penny-Geschäftsleitung für Vertrieb und Marketing, anlässlich der Premiere. Bisher stehe Discount vorwiegend für reine Preiskommunikation. "Das wollen wir nicht ändern, aber dennoch zeigen, dass Penny als moderner Discounter eben mehr bietet und für mehr steht als niedrige Preise", erläutert er weiter. „Seit dem Start vor zwei Jahren sind sämtliche Ausgaben des kostenlosen Kundenmagazins „mittendrin“ nach wenigen Tagen vergriffen“, fasst Stefan Magel, die Erfolgsgeschichte Magazins zusammen. „Es reicht heute für einen Discounter nicht
mehr aus, ausschließlich günstige Preise zu bieten. Neben Sortimentsthemen wie Nachhaltigkeit, Regionalität oder Saisonalität erwarten unsere Kunden von uns einen Mehrwert. Mit unserem Kundenmagazin machen wir unseren Kunden entsprechende Serviceangebote. Das werden wir weiter ausbauen“, so Magel. Ein Teil der Markenkommunikation Erst Anfang dieses Jahres hat Rewe seine Marken-kommunkation neu aufgestellt. „Die kontinuierliche Entwicklung unserer Markenkommunikation ist die logische Weiterentwicklung der Marke Rewe und passt sich den veränderten Ansprüchen der Kunden an den modernen Supermarkt an“, erklärt Rewe Marketingchefin Elke Wilgmann. Neben mehreren Maßnahmen wurde auch das Rewe-Kundenmagazin „Frisch &
Gut“ neu entwickelt. Aldi Süd gibt das Kundenmagazin „Aldi inspiriert“ heraus. Das 60 Seiten starke Heft bietet Leserinnen und Lesern wissenswerte Informationen aus den Themenbereichen „Genussvoll Leben“, „Inspiriert Einkaufen“, „Schönes Entdecken“ und „Gut Informiert“. Journalistisch aufbereitet und mit stimmungsvollen Bilderwelten inszeniert, finden sich in der „Aldi inspiriert“ Ideen und Anregungen für den Alltag und die schönen Dinge des Lebens. Rezepte zum Kochen und Backen mit saisonalen und regionalen Produkten, umsetzbare Gestaltungs- und Handwerkertipps für Wohnung, Haus und Garten zählen ebenso zu den Themen wie Reise-, Fitness- und Lifestyletipps. Auch die jüngsten Leser haben auf der Kinderseite mit Mal- und Bastelideen, Spieltipps und kindgerechten Geschichten ihren Spaß. Eine der Besonderheiten der „Aldi inspiriert“ ist die regionale Doppelseite, die lokale Geschichten sowie regionale Ausflugsziele und Spezialitäten zum Nachkochen vorstellt. Neuigkeiten rund um die Unternehmensgruppe sind ebenfalls Bestandteil des Kundenmagazins".Das werbefreie Heft erscheint viermal im Jahr mit einer Auflage von rund 1,83 Millionen Exemplaren und liegt in allen Filialen kostenlos aus.
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/ KUNDENMAGAZINE „Beleg, wofür wir stehen und einstehen“ Doch nicht nur Lebensmittelmärkte setzen auf Kundenmagazine. Auch Drogeriemärkte geben ihre eigenen Zeitschriften heraus. „Centaur“ heißt das Kundenmagazin von Rossmann, das bereits seit 2002 kostenlos aufgelegt wird. Benannt ist es nach dem Markenzeichen des Unternehmens. "Wir begreifen zunehmend, dass wir Verantwortung für die Natur und für das Miteinander in unserem Land tragen. Jede einzelne ‚Centaur‘-Ausgabe sollte auch ein Beleg sein, wofür wir stehen und einstehen“, hebt Unternehmensgründer Dirk Roßmann hervor. Die meisten Exemplare sind rasch vergriffen, jede Ausgabe wird von 2,5 Millionen Menschen gelesen. Der „Centaur“ liegt neunmal im Jahr gratis in den Rossmann-Filialen aus. Auch Mitbewerber dm setzt auf die ge-
druckte Kommunikation mit den Kunden. Das kostenlose Kundenmagazin „alverde“ beinhaltet das Wort „verde“. Im Italienischen, Spanischen und Portugiesischen das Wort für „grün“. Die Farbe ist Ausdruck von Vitalität, Lebensfreude und Vielfalt. Somit soll „alverde" auch für aufmerksame Wahrnehmung und begriffl iche Differenzierung stehen. Denn für kaum eine andere Farbe gibt es so viele Begriffe wie für die Farbe grün. Das Magazin liegt an der Kasse in jedem Markt kostenlos aus.
Die großen Lebensmittelmärkte bieten ihren Kunden kostenlose Magazine an.
Verschiedene Zielgruppen Gleich mehrere Kundenmagazine gibt Müller heraus, um Zielgruppen genau zu adressieren. Das „Luxus-Magazin“ bietet Wissenswertes und Neues zu Make-up, Gesichts- und Körperpflege, Parfüm sowie Lifestyle, insbesondere Mode und Accessoires. Es wird ergänzt um spannende Firmen- und CelebrityPorträts. „Mia“ ist dagegen auf junge Frauen und Mädchen zugeschnitten. „Body & Soul“, das „Wohlfühl-Magazin von Müller liefert aktuelle Geschichten, Tipps und Produktideen zu Themengebieten wie Beauty, Wellness, Reise, Lifestyle, Liebe und Kinder. Das Magazin „Natural“ präsentiert dagegen eine Vielfalt an aktuellen Pflege-, Wellness-, Schönheits- und LifestyleThemen. Es richtet sich an für Frauen, die an nachhaltiger Kosmetik und der Welt um sie herum interessiert sind. Fazit Lebensmittelhändler und Drogeriemärkte haben wir so viele andere Konzerne erkannt, dass Print immer noch sehr gefragt ist und darüber hinaus ein hervorragendes Werkzeug, um mit den Kunden in Kontakt zu bleiben und Ziele sowie Werte zu vermitteln. Da die Magazine gratis abgegeben werden und man für sie im Gegensatz zum restlichen Einkauf nicht bezahlen muss, sind sie sehr gefragt und erreichen Auflagen von weit mehr als einer Million und Leserzahlen, die noch darüber liegen. Mit dieser Reichweite eignen sich die Kundenzeitschriften hervorragend dafür, Kundenbindung zu betreiben. Journalistisch gut gemachte Hefte, die spannende Geschichten und Tipps geben, werden gerne gelesen und nachgefragt. Für viele Menschen gehört es mit dazu, beim Einkauf das kostenlose Magazin mit nach Hause zu nehmen - sie erwarten sogar, dass die neueste Ausgabe vorliegt und freuen sich darauf. www.printpower.eu/de | PRINT POWER _45
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/ ZEITUNGSANZEIGEN
Finden Sie heraus, warum Zeitungsanzeigen noch immer die wirkungsvollsten Plattformen für alle Marken in Europa sind und was die Bild, The Sun und Tele Star unternehmen, damit das auch so bleibt. — Von Johnny Sharp
VOR ZWEI JAHREN startete die fi nnische
Tageszeitung Helsingin Sanomat ein Projekt, das ihren Werbekunden ebenso viele Daten liefern würde wie die Wettbewerber Fernsehen und Online. Mit diesem bahnbrechenden Modell sollten Zeitungen sich vom traditionellen Datenmodell, das lediglich zwei Mal jährlich Auflagenzahlen bot, hin zu einem brandneuen System entwickeln, das Leserpräferenzen identifi ziert und detailliert darüber Aufschluss gibt, wie viel Aufmerksamkeit einzelne Seiten auf sich gezogen haben. Dazu analysierte man die Lesegewohnheiten von 7.000 Lesern der digitalen PDF-Version der gedruckten Tageszeitung. Nachdem eine Untersuchung ergeben hatte, dass die Muster beim Lesen auf dem Tablet kontinuierlich dieselben sind wie bei der Print-Ausgabe – und damit digital gewonnene Daten aussagekräftig für das Print-Leseverhalten sind – konnte man ein zuverlässiges Modell zur Berechnung aller Daten entwickeln, die die Werbekunden benötigen. In einem Pilotversuch für das Modell bewies eine IKEA-Anzeige in der Zeitung
Verkauft sich wie geschnitten Brot Warum besinnen sich die Marken in einer Zeit weiterhin rückläufiger Auflagenzahlen wieder auf die gedruckten Zeitungen als Plattform für ihre Werbung? Vielleicht liegt es an der ungewöhnlich großen Leserschaft. „Nur Weniges wird in höheren Stückzahlen verkauft als Tageszeitungen“, so Rufus Olins, CEO von Newsworks. „Täglich werden in Großbritannien 11 Millionen Laib Brot verkauft und auch immer noch über sieben Millionen Zeitungen, was die Größenordnung noch einmal verdeutlicht. Es ist sehr selten, dass etwas in solchen Mengen verkauft wird.“ Laut Manfred Werfel, „Gedruckte Anzeigen dem stellvertretenden CEO von WAN-IFRA, hindern einen nicht am gilt das für ganz Europa. Lesen. Aber wenn sich auf „In den meisten Ländern einem mobilen Endgerät Nord- und Mitteleuropas beim Lesen plötzlich eine hat man einen sehr hohen Anzeige davorschiebt, Abonnentenanteil, eine sehr treue nervt das natürlich.“ also Leserschaft.“ Manfred Werfel, Treue ist ein ganz stellvertretender CEO wesentlicher Punkt. von WAN-IFRA Im Gegensatz zum
ihren Erfolg, denn 630.000 Personen sahen die Anzeige (79% der Gesamt-Leserschaft), 68% stoppten auf der Seite und bei 50% wurde Interesse geweckt. Sie sahen sich die Seite fünf Sekunden lang an. Mit dem Modell konnten auch die Verteilung auf männliche bzw. weibliche Leser sowie die Aufmerksamkeit in verschiedenen Altersgruppen identifi ziert werden. „Das Marketingmanagement verlangt Belege für die Wirksamkeit seines Marketinginvestments“, so Petteri Putkiranta, Präsident von Helsingin Sanomat, „und wir sind jetzt einen großen Schritt weiter darin, diese Belege zu liefern.“
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Extrablatt! Extrablatt! Fünf erfolgreiche Print-Kampagnen in Zeitungen
Sky 1 & Trinity Mirror, Großbritannien Der Kabelsender hat gemeinsam mit der führenden britischen Boulevardzeitung ein einprägsames Beispiel für Native Advertising entwickelt, nämlich eine „Weltuntergangsausgabe“ des Mirror sowie von zehn der Regionalausgaben des Trinity Mirror, als Werbung für dessen neue TV-Serie „You, Me & The Apocalypse“. Das „O“ im Schriftzug des Mirror wurde durch das Bild eines Meteoriten ersetzt und auf den Seiten mit dem Fernsehprogramm fehlten alle Sendungen nach 21 Uhr, dem Sendestart der neuen Serie, denn schließlich sollte dann die Welt untergehen. Die Sendung erzielte die höchste Einschaltquote aller Serienstarts bei Sky 1.
Rosinenpicken beim Informationskonsum, das sich im Internet und in den Social Media besonders anbietet, fühlen Zeitungsleser sich ihrer Marke stark verbunden und vertrauen dem, was sie lesen1. „Viele Marken, vor allem aus dem Modesektor, werben auch weiterhin in Zeitungen, weil sie wissen, dass Meinungen bei der Lektüre von Print gebildet werden“, sagt Mario Calabresi, Chefredakteur der italienischen „la Repubblica“. „Das Erlebnis einer ganzseitigen Anzeige lässt sich digital kaum reproduzieren.“ Kundentreue dieser Art – die mehr Bestand hat als die Bindung an einen Fernsehkanal oder eine Webseite – schafft ein Marketingumfeld, in dem der Kunde seiner Lektüre gegenüber bereits positiv eingestellt ist. Außerdem scheinen die Zeitungsleser Olins zufolge ihrem Produkt mehr Aufmerksamkeit2 zu schenken, was für einen stärkeren Fokus spreche. „Wenn jemand eine Zeitung kauft, verbringt er meist über eine Stunde mit der Lektüre, also gibt es da auch eine höhere Qualität der Zeit, die die Leute aufwenden“, sagt er. „Wenn Sie einen Zeitungsartikel lesen, erfordert das echte
Fiat, Anzeige zum Ausschneiden, Europa Stilvoll hat der italienische Autohersteller die taktilen Eigenschaften gedruckter Zeitungen eingesetzt, indem er Leser eine Anziehpuppe aus Papier basteln ließ, samt Outfit und Fiat 500. Dadurch befassten sich die Leser physisch mit der Anzeige und stellten ein Spielzeug von Bestand her.
Oscar-Ausgabe der LA Times Jedes Jahr erneut machen die Mitarbeiter der Los Angeles Times sich viele Stunden lang Gedanken, wie sie ihre OscarsPreview-Ausgabe zu etwas Besonderem machen können. Dieses Jahr nutzten sie die Lichtdurchlässigkeit des Papiers gedruckter Zeitungen, damit die erste Seite sich von der Konkurrenz abhebt. Auf den ersten Blick zeigt die erste Seite den Umriss von acht Oscar-Statuen, hält man aber die Seite gegen Licht oder an ein Fenster, erscheinen die Statuen in Gold und tragen Kleidung, die für die acht als bester Film Nominierten steht.
Bild druckt per Inline-InkjetTechnologie individuelle Tagespässe für ihre Leser ein, die ihnen den Zugang zu digitalen Inhalten ermöglichen. „Unsere Auflage stieg dadurch um 3%“, sagt Tobias Kuhn vom Bild-Verlag Axel Springer
Aufmerksamkeit. Das ist einer der Gründe, aus denen etwa Sir Martin Sorrell sagt, dass Zeitungen für Werbetreibende mehr Wert bieten als man bisher annahm: nämlich die Aufmerksamkeit, die dem Medium gewidmet wird.“ Und auch das Format, in dem Werbung präsentiert wird, kann einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung haben. „Ganz abgesehen davon, dass man gedruckte Anzeigen nicht abblocken kann wie digitale Anzeigen, hindern sie einen auch nicht am Lesen“, sagt Manfred Werfel. „Aber wenn sich auf einem mobilen
Endgerät beim Lesen plötzlich eine Anzeige davorschiebt, nervt das natürlich, weil es den Verbraucher von dem abhält, was er gerade tun wollte. Print-Anzeigen sind einfach da, und man kann selbst entscheiden, ob man sie sich ansehen will oder nicht – sie stören also nicht. Wenn aber Anzeigen auf dem Mobilgerät oder online aufpoppen, ist man ihnen gegenüber sofort negativ eingestellt. Da ist es egal, wie gut die Botschaft ist, man lehnt die Anzeige schon wegen der Art ab, wie sie auftaucht. Es ist, als wolle man sich mit jemandem unterhalten und plötzlich springt jemand anderes dazwischen und unterbricht einen – das will man nicht und das erwartet man nicht.“ Die persönliche Lösung Auch wenn die Zeitungsmarken über all die genannten Stärken verfügen, eine Herausforderung bleibt: Sie müssen eine Leserschaft überzeugen, die immer weniger Print und immer mehr online liest, und dafür die Kundentreue, die höhere Aufmerksamkeit und das günstige Medienumfeld von Print nutzen. Natürlich müssen sie diese Vorzüge auch den
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/ ZEITUNGSANZEIGEN zu schweigen von der medienübergreifenden Anwendbarkeit, da die Codes und Anzeigen auch problemlos online verwendet werden können. „Wir betrachten das eher als Marathon, denn als Sprint“, sagt Kuhn. Andere Print-Publikationen in Europa haben die Technologie seither übernommen, auch Tele Star in Frankreich3.
BMW, 3er Reihe, Europa BMW erinnerte mit einer PanoramaZeitungsanzeige an 40 Jahre 3er Reihe. Die Zeitleiste beginnt 1975 mit sinngemäß dem Untertitel „Ein neuer Film inspiriert zu Albträumen über das offene Meer. Ein neues Auto inspiriert zu Träumen über freie Straßen“ und endet 2015 mit „Zahlreiche Politiker versprechen Emissionen zu reduzieren. Die neue 3er Reihe von BMW hat dies bereits getan“. Um die Anzeige insgesamt betrachten zu können, muss der Leser sie zu beiden Seiten hin aufklappen, so dass das Anfassen zu einem wesentlichen Schritt wird.
The Times und Warner Pictures, Großbritannien Zum Kinostart von „In The Heart Of The Sea“, eines Films, der um 1820 spielt, erstellte das Team für kommerziellen Content von News UK eine halbseitige, breitformatige Anzeige für die Times, basierend auf dem Original-Leitartikel aus dem Archiv der Zeitung, um die Originalausgabe nachzuempfinden. Studien zufolge wollten unter TimesLesern dreimal so viele Menschen den Film im Kino sehen wie in der Gesamtbevölkerung.
Werbetreibenden bewusst machen. Wie können die Marken profitieren, die einen erheblichen Anteil an den Erträgen der Zeitungen haben? Die zwei auflagenstärksten Zeitungen Europas haben bereits eine bahnbrechende, einfallsreiche Drucktechnik eingeführt, um diesen Gedanken umzusetzen. Sowohl die deutsche Bild (Auflage 2,5 Mio. Stück) als auch die britische Boulevardzeitung The Sun haben stark in neue Kodaktechnologie investiert, mit deren Hilfe nicht nur ein Anreiz zum Lesen ihrer Print-Ausgaben gesetzt und die Verbindung zum gebührenpflichtigen Online-Angebot hergestellt wird, sondern auch die gedruckten Ausgaben personalisiert werden, um Inhalte und Werbung individuell auf den jeweiligen Leser abzustimmen. Bild druckt per InlineInkjet-Technologie individuelle Tagespässe für ihre Leser ein, die ihnen den Zugang zu ihren digitalen Inhalten ermöglichen. Außerdem gibt es individuelle Codes für Gewinn- und andere Spiele. „Wir wollten die Print-Leser als Premiumkunden behandeln, die besondere Vorteile genießen, daher haben wir einen
hohen Betrag in 33 Druckköpfe von Kodak für zwölf verschiedene Druckereien in ganz Deutschland investiert,“ so Tobias Kuhn, Leiter Herstellung und Logistik beim Verlag der Bild, Axel Springer. „Unsere Auflage stieg dadurch um 3%. Außerdem brauchten wir die teuren Rubbellose nicht mehr und konnten unseren Anzeigenpartnern eine verbesserte Interaktion mit unseren Lesern bieten.“ In einem Fall hatten die Leser die Chance, über individuell gedruckte Anzeigen mit einzigartigen Codes einen VW zu gewinnen. Kuhn hebt ebenfalls die engere Beziehung zu den Lesern hervor − und die durch das neue innovative System gesteigerte Bindung und Interaktion. Weitere Umsätze wurden mit Response Calls der Leser erzielt. Dennoch ist er überzeugt, dass ihr ambitioniertes Experiment noch Verbesserungsspielraum aufweist und dass der gesamte Bereich für Verlage erhebliches Potenzial birgt. Im Bericht des Verlags zum Projekt hieß es weiter, dass individualisierte Anzeigen neue Perspektiven für inhaltsspezifische und personalisierte Werbung eröffneten, ganz
Kombinieren lautet der Schlüssel All dies lässt darauf schließen, dass diese Kombination aus Print-Werbung und ihrem digitalen Äquivalent eine hoch effektive Art und Weise ist, um eine Marketingbotschaft zu vermitteln. „Zeitungswerbung wirkt positiv auf die anderen Medien zurück“, sagt Rufus Olins. „Unsere jüngsten Untersuchungen weisen stark darauf hin, dass die verschiedenen Plattformen sich gegenseitig verstärken. Wenn Sie also das meiste aus einer Zeitungskampagne herausholen wollen, gelingt dies am besten, wenn Sie auch zwei der anderen Plattformen verwenden. Wenn Sie zusätzlich Tablet und Online nutzen, funktionieren alle besser als jeweils allein. Es gibt eine Multiplikatorwirkung, statt einfach nur eine Erweiterung. Man hat mehr Möglichkeiten, die Anzeige auf verschiedenen Plattformen zu sehen und das verbessert die Kampagnenergebnisse.“ Und auch Manfred Werfel verweist auf Innovationen, wie das Scanningsystem des Porter-Magazins, das Print-Werbung mit Online-Shopping verbindet4. „Das ist eine sehr effektive Art der Werbung“, sagt Manfred Werfel, „hochwertige Print-Anzeigen in Vierfarbendruck zeigen alle Details der beworbenen Produkte. Und gleichzeitig kann man direkt interagieren und diese kaufen. Das ist ein Bereich mit Zukunft – die Zeitung, die selbst ein Shoppingportal wird.“ Aber Werfel hat keine Zweifel, dass eine Aussage unverändert für alle Marketingverantwortlichen gilt: „Keine Marke sollte sich auf nur einen Medienkanal verlassen“, sagt er. „Alle erfolgreichen Marken arbeiten mit einem Medienmix.“ Und im Kern dieses Mix bleibt Print die wichtigste Zutat. Quellen 1 www.inma.org 2 www.newspaperscanada.ca 3 www.printpower.eu 4 www.campaignlive.co.uk www.printpower.eu/de | PRINT POWER _49
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Wissen Auf den Folgenden fünf Seiten erfahren Sie alles über die neuesten Marktforschungsergebnisse und gewinnen Einblicke in die fünf von Print Power abgedeckten Medien. Jedes einzelne hat seine eigenen Stärken und Schwächen, aber kombiniert miteinander können sie für jede Herausforderung im Marketing eine schlagkräftige Lösung anbieten. 52
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Zeitungsanzeigen Zeitungen sind immer noch das Medium, das die öffentliche Meinung am stärksten prägt. Ihre Glaubwürdigkeit, das in ihnen versammelte Wissen, ihre Werte und ihre Fähigkeiten im Zusammentragen von Informationen, bleiben eine wunderbare Kraft. — Zeitschriftenanzeigen Gelesen von 60 Millionen Menschen in Deutschland, bieten Zeitschriftenmarken die ideale Möglichkeit, sich einem Fachpublikum zu präsentieren, das das Heft wie einen Freund schätzt. — Dialogmarketing Der Nutzeranteil liegt auf einem Rekordhoch von 83%, das heißt mehr als vier von fünf Unternehmen setzen mindestens ein DialogmarketingMedium ein.
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Kundenmagazine Als eine der wirklichen Erfolgsgeschichten des modernen Marketings haben Kundenmagazine sich prächtig entwickelt, weil sie Marken zu enorm guten Kundenbindungen verhelfen. — Postwurfsendungen Unternehmen geben in Deutschland jährlich 11,7 Milliarden Euro für Werbesendungen aus. Das Medium ist sehr erfolgreich darin, eine möglichst große Anzahl von Empfängern zu erreichen. — Kataloge Eine der ältesten Formen des Marketings sind Kataloge, und noch heute sind sie ein sehr wirksamer Umsatzmotor. 20% aller Online-Käufe werden durch gedruckte Kataloge angestoßen.
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7 Gründe_Zeitungsanzeigen
1_Reichweite und Verlässlichkeit Vier von fünf Deutschen lesen täglich eine Zeitung. Zeitungen erreichen nicht nur viele Menschen, sondern auch Menschen der verschiedensten Altersgruppen, und die unterschiedlichen Ressorts, Beilagen und Papiersorten ermöglichen die Ansprache verschiedener Gruppen. 2_Breite Leserschaft Für viele Menschen sind Zeitungen die zuverlässigste Quelle von Nachrichten und Informationen, ergänzt um fundierte Kommentare und Hintergrundwissen. Dieses Vertrauen bewirkt, dass die Leser einen erheblichen Teil ihrer Zeit mit der Zeitungslektüre verbringen. 3_Emotionale Verbindung Neurowissenschaftliche Forschung hat ergeben, dass Zeitungswerbung eine starke emotionale Reaktion hervorrufen kann. In Tests war die emotionale Reaktion auf Zeitungswerbung stärker als die auf Fernsehwerbung. Studien zufolge sind Tageszeitungen das Medium, dem die Menschen am meisten vertrauen. 4_Universalität Die Redaktionen wissen, dass sie vielfältige Inhalte bieten müssen, wenn sie in der Multimediawelt weiter Erfolg haben wollen. Dies bedeutet, dass für alle Marken relevante Inhalte vorhanden sind, in deren Nähe Werbung platziert werden kann. 5_Kurzfristiges Medium Weil die endgültige Version einer Anzeige noch kurzfristig eingereicht werden kann, sind Zeitungen das einzige Medium, über das eine Marke ihre Kampagne einen Abend vor Erscheinen ändern und dennoch am nächsten Morgen dem halben Land vorstellen kann. 6_Integrierbarkeit Studien beweisen, dass Zeitungen sehr gute Ausgangspunkte darstellen, um Leser auf Webseiten zu leiten. Das bestätigt die erheblichen medienübergreifenden Effekte von Online- und Offline-Werbung. 7_Hohe Wirksamkeit Zeitungen versorgen Marken mit direkter Rückmeldung, da die gesamte Reichweite noch am Tag des Erscheinens der Zeitung erzielt wird. Und verglichen mit anderen Medien sind die Kosten der Zeitungsproduktion gering.
Sonderheft würdigt Altkanzler Altersweise und meist von Zigarettenrauch umhüllt, hat er jahrzehntelang die Welt erklärt, die Politik seiner Nachfolger mit messerscharfem Verstand analysiert und sich mit oft eigenwilligen Kommentaren in die großen Debatten seiner Zeit eingeschaltet. Er galt als Mensch mit klarer Meinung, war für viele Deutsche der wichtigste Kanzler und für Hamburger einer der bedeutendsten Söhne der Stadt: Mit einem Sonderheft
hat die „Hamburger Morgenpost“ den verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt geehrt. Auf 64 Seiten zeigte das Sonderheft das bewegte Leben Helmut Schmidts. Wichtige Stationen seines
politischen Wirkens, wie sein geniales Krisenmanagement während der Sturmflut, seine ereignisreiche Kanzlerzeit oder die Tage des RAF-Terrors, werden noch einmal ausführlich gewürdigt.
Gut 11,3 Millionen Zeitungsexemplare werden in Deutschland täglich im Abonnement zugestellt. Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, 2015
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„Mit ihrem umfangreichen Informations- und Bildungsangebot erreichen die Zeitungen täglich 52 Millionen Bürger oder drei Viertel der deutschen Bevölkerung.“ Dietmar Wolff, BDZV-Hauptgeschäftsführer
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7 Gründe_Zeitschriftenanzeigen
1_Fantastische Reichweite Mit mehr als 50.000 unterschiedlichen Titeln in Europa und Verkaufszahlen von mehr als 20 Milliarden Exemplaren im Monat sind Zeitschriften eine der Mediengattungen mit der weltweit höchsten Verbreitung. 2_Zielgenaue Ansprache Jeder Zeitschriftentitel ist auf seine Art ein Spezialtitel, der eine bestimmte demografische oder Interessengruppe erreicht, die offen für relevante Werbung oder die in der Ausgabe besprochenen Marken ist. 3_Fokussierte Aktivität Zeitschriften zu lesen, erfordert viel Konzentration. Diese wird gleichmäßig auf redaktionellen Inhalt sowie Werbung verteilt. 4_Der Vertrauensfaktor Zeitschriften sind für ihre treuen Leser wie Freunde. Und jede Marke, die in der Zeitschrift platziert wird, kann von diesem Vertrauen profitieren und daran anknüpfend neue Kundenbeziehungen aufbauen. 5_Integrierbarkeit Im Durchschnitt schreitet über die Hälfte der Leser zur Tat, nachdem sie eine Zeitschriftenanzeige gesehen hat. Diese Resonanz lässt sich optimieren, indem die Anzeige in eine größere Kampagne eingebunden wird. Die Markenbekanntheit lässt sich so z.B. verdoppeln. 6_Markenbekanntheit Die Aufmerksamkeit, die Werbung in Zeitungen und im Fernsehen erfährt, ist annähernd die gleiche. Mit einem Unterschied: Die Kosten für Magazinwerbung sind viel geringer und daher bietet diese Werbeform eine höhere Effizienz. 7_Umsatzsteigerung Untersuchungen zeigen, dass Zeitschriften ein wirksames Instrument sind, um die Umsätze zu steigern.
Die Kraft des Coverfotos Große Auszeichnung für „FUEL“: Die Jury der 6. ICMA – International Creative Media Awards hat das MotorradLifestyle-Magazin „FUEL“ in der Kategorie „Magazines, Car & Transportation“ mit Gold ausgezeichnet. Das ist der Jury aufgefallen: „Das Cover hat keinen Text. Ein einziges Foto kann jeweils seine Kraft entfalten. Es ist ein angenehmer Kontrast zu den zugetexteten Covern, die am Kiosk liegen. Wenn man dann blättert, findet man lange ausgeruhte Fotostrecken im Kontrast zu kurzen Meldungen. Viel Weißraum und zweispaltiges Layout sorgen für einen wertigen
Gesamtendruck. Die Ausstattung der Zeitschrift mit mattem Papier unterstreicht den wertigen GesamtEindruck. Eine besondere Rolle spielen die Fotografien, die einen sehr authentischen
Eindruck unterstreichen: Nahaufnahmen im Kontrast zu Totalen erzeugen Spannung. Elegant, edel, wertig sind die Stichworte, die zu „FUEL“ passen.“ Das Magazin erscheint bei Motor Presse Stuttgart.
Die aktuell ausgewiesenen 151 Zeitschriftentitel erreichen pro Erscheinungsintervall 61,6 Millionen Leser. ma Pressemedien I, 2016
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„Dass sich die hohen Leistungswerte der Publikumszeitschriften trotz der Veränderungen durch die neue Bevölkerungsstatistik bestätigen, zeigt die unverändert hohe Attraktivität des Werbeträgers Print.“ Julia Scheel, Vorstand Publikumszeitschriften der agma
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7 Gründe_Dialogmarketing
1_Freude über Post Direct Mail wird dem Empfänger nach Hause geliefert und ungestört gelesen. Das verschafft Ihnen sehr viel mehr Zeit mit Ihrem Kunden, in der Sie ihn zu einem Zeitpunkt, den er selbst gewählt hat, in entspannter Atmosphäre für sich gewinnen können. 2_Haptisches Erlebnis Das Physische der Direktwerbung fügt dem Markenerlebnis eine weitere Dimension hinzu. Indem Sie die Sinne des Kunden ansprechen, können Sie ihn inspirieren und unterhalten sowie seine Meinung über Ihre Marke ändern und ihn zum Handeln bewegen. 3_Zielgenauigkeit Direktmarketing funktioniert am besten, wenn es auf den Empfänger passt und maßgeschneiderte Inhalte bietet, die den Kunden unmittelbar ansprechen. Die neue digitale Drucktechnologie kann diese Personalisierung noch vereinfachen. 4_Handlungsanstoss Direct mail ist die Form der Kommunikation, über die am wahrscheinlichsten eine Reaktion beim Kunden erreicht werden kann. Und die Kosten jeder Reaktion sind genau messbar. 5_Grosse Wirkung Aktuelle Berichte haben gezeigt, wie dauerhaft wirksam Direct Mail ist. Mehr als 72% der Empfänger öffnen Werbesendungen, wenn sie personalisiert sind. 6_Kreativität Direct mail ist insofern einzigartig, dass Mailings sehr unterschiedlich gestaltet sein können, in verschiedenen Formen, Größen und Farben sowie aus vielfältigen Materialien, für ein überraschendes und einprägsames Markenerlebnis, das noch Wochen oder Monate im Zuhause des Kunden bleibt. 7_Integrierbarkeit Werbekampagnen sind um bis zu 62% effektiver, wenn Direktmailings ein Bestandteil von ihnen sind. Brückentechnologien, wie QR Codes und Augmented Reality, machen dem Kunden den Übergang von Print zu digitalen Elementen leicht.
Maßgeschneiderte Kampagne Mit der aktuellen Vorteilskollektion brachte der japanische Kleinwagen- und Allradspezialist Suzuki Angebote für zahlreiche Modelle in den Handel. Um die jeweiligen Sonderangebote zielgruppengerecht zu kommunizieren, wurde eine breit angelegte
Werbekampagne gestartet, die speziell für den deutschen Markt entwickelt und produziert wurde. Um die unterschiedlichen Zielgruppen der jeweiligen Modelle passgenau zu erreichen, bediente sich Suzuki modellabhängig unterschiedlicher Kreationen und Maßnahmen, die auf die Mediennutzung der jeweiligen Zielgruppe
abgestimmt sind. Beispiel Swift: Mit dem Ziel, Fahranfänger über die günstigen Finanzierungskonditionen mit einem Jahr gratis Vollkaskoversicherung für den Swift zu informieren, wurde das Angebot an Berufsschulen und Fahrschulen unter anderem mit Postkarten beworben.
Der volladressierte Werbebrief hat sich stabil entwickelt und ist mit 8,6 Milliarden Euro budgetstärkstes Einzelmedium. Dialog Marketing Monitor, 2015
8,6 M €
„Das analoge Dialogmarketing erhält neue, starke Impulse durch intelligente digitale Zusatzservices, die dem Werbetreibenden und dem Verbraucher echte Mehrwertleistungen bieten.“ Thomas Hauck, Executive Vice President bei der Deutschen Post
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7 Gründe_Kundenmagazine
1_Substanz Nichts geht über das Gefühl, eine Zeitschrift in den Händen zu halten. Mit ihrer Tragbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und ihrer glamourösen Anmutung verleiht sie dem Leser die Kontrolle und bietet im selben praktischen Paket anspruchsvolle Unterhaltung. 2_Kundenbeziehung Magazine sind das effektivste Medium, um eine Beziehung zum Kunden aufzubauen: Sie sind unterhaltsam, informativ und vermitteln Ihre Markenbotschaften. 3_Zielansprache Weil ein Kundenmagazin in Bezug auf seine Inhalte so vielfältig ist, kann es jede Anzahl Menschen bzw. jede Gruppe ansprechen, vom Fachpublikum bis zum Massenmarkt. 4_Hohe Wirksamkeit In Bezug auf die Ergebnisse zählen Kundenmagazine zur Spitze. Print bietet die ganz wesentliche Garantie der Messbarkeit, denn Markenbekanntheit, Umsätze und ROI können bereits Tage nach dem Erscheinen eines Magazins berechnet werden. 5_Mehr Kundentreue Einer der häufi gsten Gründe dafür, ein Kundenmagazin aufzulegen ist, die Kundentreue zu erhöhen. Denn das Heft verankert die Marke regelmäßig und zuverlässig im Bewusstsein des Verbrauchers. 6_Gute Unterhaltung Ein Magazin stärkt die Loyalität der Verbraucher gegenüber Ihrer Marke, wenn Sie ihnen darin kostenlos oder sehr günstig fesselnde Inhalte bieten. Unterhalten Sie die Verbraucher und deren Aufmerksamkeit gehört Ihnen. 7_Komplexe Inhalte Print funktioniert ausgezeichnet, um komplexe Inhalte oder Botschaften zu vermitteln. Wenn Sie etwas in allen Einzelheiten erklären müssen, ist ein Kundenmagazin mit großer Wahrscheinlichkeit die beste Wahl.
Lessebo in the „PAPER MOODS“ Papier ist eine Bühne für kreative Ideen und ihre Umsetzung. Das merkt das Team des Hamburger Naturpapierspezialisten Geese jeden Tag aufs Neue, wenn die Kunden von ihren Projekten erzählen und an ihrem Arbeitsprozess teilhaben lassen. Diese Geschichten dienten als Inspiration für
Interviews mit kreativen “Machern“. Das Ergebnis ist in Lessebos „PAPER MOODS“ zu sehen. In dem Magazin mit Musterbuchcharakter werden inspirierende Menschen und ihr kreatives Arbeiten in Wort und Bild vorgestellt. Inhaltlich beschäftigt sich die erste Ausgabe „The Fashion Issue“ mit kreativen Prozessen bei sechs norddeutschen
Fashion-Labels. Gedruckt auf einer dem Inhalt angepassten Kombination aus verschiedenen Färbungen und Grammaturen des Naturpapiers Lessebo zeigt sich, dass geglättete und raue Oberfläche nebeneinander gut funktionieren.
71,7 Prozent der Befragten sagen, dass Content Marketing im Vergleich zu klassischer Werbung durch eine besonders hohe Kontaktqualität überzeugt. FCP-Barometer, 2015
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„Content Marketing bedient sich aller Medienformen – von Printmedien wie Kundenmagazinen bis hin zu Digital Media.“ FCP-Barometer; Forum Corporate Publishing
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7 Gründe_Postwurfsendungen
1_Hoher ROI Postwurfsendungen bewirken schnelle und messbare Reaktionen. Diese Reaktionen haben einen beeindruckenden ROI – der noch ansteigt. Einer aktuellen Untersuchung zufolge wuchs der Wurfsendungssektor in den vergangenen 12 Monaten gemessen am Volumen um 0,5% und gemessen am Ertrag um 1,5% (ELMA, 2012). 2_Für den Massenmarkt Wurfsendungen sind das einzige wirklich Massen ansprechende Medium, das Marketingtreibenden zur Verfügung steht und eine sehr zufriedenstellende Reichweite von 100% erzielt. Trotz der Fortschritte in anderen Medien sind Wurfsendungen bislang noch die einzige Möglichkeit, ein Dokument Millionen Haushalten zukommen zu lassen. 3_Die richtige Umgebung Entscheidend ist, dass der Verbraucher sein Material in sein Zuhause geliefert bekommt. Er kann es mit sich herumtragen und sich bei Gelegenheit auf die Botschaften einlassen. Die Lektüre wird ihm nie aufgezwungen. 4_Bedarfsgerechte Ansprache Mit Hilfe von Geomarketing können Sie die geeignete demografische Gruppe wählen und dabei wichtige Daten sammeln. Diese Daten machen Ihre Kampagnen immer differenzierter.
Flugblatt informiert über Photovoltaik In einer Auflage von 100.000 Stück wurde das Flugblatt „So viel Strom kann mit einer Photovoltaik-Anlage erzeugt werden“ verschickt. Es enthielt allgemeine Informationen
zur Leistungsfähigkeit einer Photovoltaik-Anlage, Berichte von Testimonials und ein Gewinnspiel. Die Adressauswahl in den Zielgebieten erfolgte mittels speziellen Zielgruppenmerkmalen. Weitere Maßnahmen wie ein Klapp-Mailing, ein Newsletter, eine
Facebook-Kampagne und Online-Banner ergänzten die crossmediale Kampagne von „Verbund - am Strom der Zukunft“ unter dem Motto „Machen Sie einen wichtigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit!“.
5_Kreativität Viele Kampagnen nutzen das kreative Potenzial von Wurfsendungen und eine Reihe verwendet Innovationen wie Duftpapier und Pop-ups, um Aufmerksamkeit zu wecken. 6_Verteilung von Proben Ein Produkt direkt in die Küchen möglicher Käufer zu bringen, ist eine fantastische Möglichkeit, um Aufmerksamkeit für Ihre Marke zu erzielen und den Verbraucher dazu zu veranlassen, es auszuprobieren. 7_Integrierbarkeit Wurfsendungen wirken noch besser, wenn sie als Teil einer integrierten Kampagne verwendet werden und die Menschen dazu bringen, online zu gehen oder eine Telefonnummer anzurufen, um Näheres zu erfahren.
Printwerbung wird durchschnittlich 17 Tage lang aufbewahrt. Royal Mail MarketReach, 2015
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“Print kann man anfassen und fühlen; man kann eine bessere Bildqualität sehen und das Papier riechen. All dies lässt sich nicht durch Pixel erreichen.“ Tim Lindsay, CEO bei D&AD
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7 Gründe_Kataloge
1_Leichter Zugang Die Vorteile von Print-Katalogen liegen in ihrer Handhabbarkeit, dem Vertrauen, das in sie gesetzt wird, und dem leichten Zugang zu ihnen. Man kann sie herumtragen, sie sind anspruchsvoll und dazu gedacht, mehrfach gelesen zu werden. 2_Hohe Informationsdichte Der Katalog ist eine unkomplizierte und stets greifbare Informationsquelle, die auf ihren Seiten Antworten auf die allermeisten Fragen bietet: Preis, Aussehen, Farbe, Größe, Qualität, Leistungsvermögen können sämtlich schnell nachgeschlagen werden. 3_Verführung Gerade bei hochwertigen Produkten bietet ein Katalog die Möglichkeit, den Kunden in die Welt der Marke zu entführen und ihm eine Erfahrung zu bieten, die über einen Schaufensterbummel hinausgeht. 4_Markenbildung Für Marken sind Kataloge die beste Gelegenheit, viel Kundenzeit für sich zu verbuchen – dies stärkt die Beziehung und bildet die Marke heraus. 5_Zielgenaue Ansprache Da Kataloge im Allgemeinen per Post verschickt werden, ist zielgerichtete Ansprache wichtig, um die richtigen potenziellen Kunden zu erreichen. Egal, um welche demografische Gruppe es Ihnen geht, Sie können sie innerhalb von Stunden erreichen. 6_Markentreue Ein gut produzierter Katalog, der die Markenbotschaft unterstreicht, bewirkt enorme Markentreue. Wenn der Kunde zufrieden ist, haben sich Aufwand und Produktionskosten bereits gelohnt. 7_Hohe Wirksamkeit Als Ergänzung zu Direct Mail, Online und digitalen Medien hat der Katalog den Vorteil, dass dessen Ergebnisse schnell und genau gemessen werden können. Dies bedeutet für die Marketingverantwortlichen einen erheblichen Vorteil.
Online-Umfrage liefert Wünsche für den gedruckten Katalog Der neue Produktkatalog aus dem Hause BALLY WULFF, tätig im Segment der Unterhaltungselektronik, ist ein Beispiel für zeitgemäßes, übersichtliches und nutzerfreundliches Design, das sich an den Trends aus dem Internet orientiert. Eine Onlineumfrage, die die Berliner unter allen Kunden im September 2015 durchgeführt hatte, lieferte die Grundlage für den neuen Produktkatalog. „Klar und deutlich haben sich unsere Kunden
einen unkomplizierten, schnellen Zugang zu den Produktinformationen gewünscht bei gleichzeitig umfangreichen Hintergrundinformationen“, erklärt Marketingleiter Francesco
Vescio. Als Resultat entschied man sich bei BALLY WULFF für den aktuellen Trend der Kachel-Optik, der sich momentan bereits im Internet durchsetzt und auf einem klaren, einfachen Design basiert.
Jeder Fünfte informiert sich vor dem Kauf im klassischen Katalog. Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V.
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“Kundenansprache über mehrere Kanäle ist für viele Versender der Schlüssel zum Erfolg.“ Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V., bevh
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FINAL WORD
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Thomas Schimanowski, Geschäftsführer der Papier Union und Chairman von Print Power Deutschland, sagt Printprodukten eine hervorragende Zukunft voraus. Er weiß auch, warum Markeninhaber auf Printwerbung setzen sollen.
Wird die fortschreitende Digitalisierung Gedrucktes verdrängen? Digitale und gedruckte Medien werden sich ergänzen und gegenseitig stärken, Gedrucktes wird aber nicht verschwinden. Ganz im Gegenteil: Durch die zunehmende Digitalisierung schätzen es Menschen mehr und mehr, etwas Physisches anzufassen, Papier in der Hand zu halten. Der haptische Effekt ist nicht zu unterschätzen. Was zeichnet Printprodukte Ihrer Meinung nach aus? Worin liegen ihre Vorteile? Printprodukte gelten als besonders zuverlässig, sie sind nicht so flüchtig wie digitale Medien. Die Glaubwürdigkeit, die auf Papier gedruckte Informationen vermittelt, ist erwiesenermaßen deutlich höher als im Internet oder bei anderen Werbeformen. Wieso würden Sie Werbern und Markeninhabern Kampagnen empfehlen, die auch Printprodukte umfassen? Aus genau diesen Gründen. Egal, ob es Mailings sind, Broschüren, Prospekte, Flyer oder Anzeigenmotive: Sie bleiben dem Empfänger und Leser viel stärker im
Gedächtnis, wenn er sie nicht nur sieht, sondern in den eigenen Händen halten kann. Zudem lassen sich mit Printprodukten spannende Kampagnen realisieren, die im rein digitalen Bereich so nicht möglich sind. Über die Auswahl des Papiers, spezielle Druck- und Veredelungstechniken und die Personalisierung werden Kunden viel eindrücklicher angesprochen. Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie im Papierbereich? Papiere werden zunehmend wichtiger, Werbetreibende erkennen sie als Medium, das mit ihren Kunden kommuniziert. Das Papier kann Markenbotschaften unterstützen, daher wird die Papiervielfalt in naher Zukunft sehr bunt bleiben. Wie beurteilen Sie die Zukunft für Gedrucktes? Gedrucktes wird sich mit seinen speziellen Vorzügen weiterhin fest etablieren. Es gibt sogar fast eine Renaissance des Gedruckten, da es wertbeständig ist und in unserer Zeit einen Gegenpol zu schnelllebigen Informationen setzt. Sowohl digitale als auch Printmedien haben ihre Vorteile - am besten können sie ihre Pluspunkte jedoch ausspielen, wenn sie kombiniert werden.
„Printprodukte gelten als besonders zuverlässig“
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ICH
BIN EIN
SCHUB IHREN ROI FÜR
I am the power of print. Wird bei Werbekampagnen für Konsumgüter ein optimaler Medienmix unter erhöhter Beteiligung von Magazinanzeigen eingesetzt, steigt der Return on Investment von 1,64 auf 1,75. Wenn Sie Ihre Ausgaben für gedruckte Werbung optimieren, können Sie Ihren ROI um 17 Prozent steigern. Lesen Sie mehr auf: www.printpower.eu
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PRINT IST WERTPAPIER. DENN ZEITSCHRIFTEN SIND PAID CONTENT. JEDEN MONAT GEBEN DIE DEUTSCHEN RUND 267 MILLIONEN EURO FÜR SUBSTANZ UND GLAUBWÜRDIGKEIT AUS. MEHR UNTER WWW.PRINTWIRKT.DE
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