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Let’s adore Jelinek! praise Ernaux!

Ein Plädoyer für selbstgewählte Ahninnen Let’s

BA OSSEGE

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Frau hat Frauen in ihrem Leben als Stärkung, Inspiration, Spiegel und auch als Schutz. Das sind nicht nur Verwandte und Freundinnen. Das sind ganz besonders Große Frauen. Es sind die erfundenen, virtuellen, imaginierten Figuren aus Märchen, Mythen, der Literatur oder dem Film. Das sind die reellen Frauen aus der Vergangenheit bis ganz gegenwärtig. Sie kreuzen unseren Lebensweg, beein-drucken, inspirieren, bestärken und fordern uns heraus. Mein Vorschlag: Geben wir ihnen, die Vorbilder und Idole sind, den Titel AHNINNEN und nehmen sie in eine Ahninnen-Galerie auf!

Der Frauen Mangel

Wir haben ein Defizit in unserem Bezug auf Frauen, wenngleich unser privates Leben voll mit ihnen ist. Aber Frauen als Idole, Vorbilder oder eben Ahninnen wahrzunehmen, sie so zu titulieren, daran sind wir nicht gewöhnt. Nicht nur individuell, sondern auch gesellschaftlich und historisch.

Frauen mit ihren vielfältigen Leben und Abenteuern, ihrem Tun und Wissen werden schneller vergessen, weniger zitiert und dienen selten der Legendenbildung.

Wir kommen aus den „Großen Erzählungen“ mit ihren Helden und Experten, den Großen Männern als Repräsentanten der Öffentlichkeit und wachsen mit ihnen auf. So habe ich ein Übermaß an Männerliteratur in meinem kulturellen Gedächtnis, angefüttert in der Schulzeit und weiter ge- füttert mit Buchbesprechungen im Feuilleton und immer ein Ungleichgewicht von Autorinnen und Autoren. Selbstverständlich kann ich das jetzt wettmachen mit meiner Auswahl dessen, was ich lese.

Schwieriger wird es im öffentlichen Raum. Wann begegne ich Statuen von Frauen, die weder eine Allegorie (für Schönheit, Jugend oder Tod) noch Heilige (Muttergottes) oder eine historische Ausnahme (Kaiserin Maria Theresia) sind?

Auch Museen oder Medien halten das Ungleichgewicht lebendig mit der x-ten Präsentation von Bildern, Reden, Besprechungen von/zu Männern in allen wichtigen Positionen der Gesellschaft.

So verwundert es nicht, worauf das Konzept des Stammbaumes aufbaut: Es ist erzählt über die Blutlinie der ältesten Söhne, ursprünglich nur über die erstgeborenen

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