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Ein wichtiger Treffpunkt Die Festspiele Südtirol in Toblach:
MUSEUM LADIN URSUS LADINICUS Ein wichtiger Treffpunkt
Mit einem Tag der offenen Tür, Führungen, Veranstaltungen für Kinder und einem Informationsstand des Naturparks Fanes-Sennes-Prags feiert das Museum Ladin Ursus ladinicus am 31. Juli 2021 seinen ersten runden Geburtstag. Das zehnjährige Bestandsjubiläum wurde zünftig gefeiert.
Zehn Jahre sind seit dem 29. Juli 2011 vergangen, als in Sankt Kassian im Gadertal das Museum Ladin Ursus ladinicus eröffnet wurde. Zum zehnten Geburtstag der Zweigstelle des Museum Ladin (der Hauptsitz, das Museum Ladin Ciastel de Tor, befindet sich in Sankt Martin in Thurn) bot das Museum einen Tag der offenen Tür, kostenlose Führungen und verschiedene Veranstaltungen für Kinder sowie einen Informationspunkt des Naturparks Fanes-Sennes-Prags vor dem Eingang des Museums. Das kam sehr gut an. Der Bär zieht also noch immer. „Der Ursus ladinicus ist als einziger prähistorischer Bärenfund in Südtirol für hier lebende Menschen und natürlich auch für Gäste interessant, aber auch für die Wissenschaft und die Forschung sehr wichtig. Aus diesem Grund hatte das Land dazu beigetragen, ein Museum zu realisieren, das den Höhlenbären und alle damit verbundenen Themen angemessen, leicht verständlich und mit der neuesten Technik präsentiert und auch eine entsprechende Forschungsarbeit leisten kann“, so Gouverneur und Museumslandesreferent Arno Kompatscher. Auch Daniel Alfreider, zuständig für die ladinische Kultur, betonte die Bedeutung des Museums in St. Kassian. „Das Museum Ladin war und ist ein wichtiger Bezugspunkt für die Kultur der ladinischen Bevölkerung, das gilt sowohl für den Hauptsitz in Sankt Martin in Thurn als auch für die Zweigstelle in Sankt Kassian. Letztere ver-
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Bärenskelett im Museum Ladin Ursus ladinicus. Alle Fotos Planinschek
Bärenknochen aus der Conturineshöhle.
mittelt seit deren Eröffnung vor zehn Jahren die Geschichte des Höhlenbären Ursus ladinicus und gibt sie an die nächsten Generationen weiter; das ist einer von vielen Bausteinen, die zusammen dazu beitragen, die Kultur der ladinischen Minderheit zu erhalten und zu fördern.“
LEBENDIGE GESCHICHTE
Die Geschichte des prähistorischen Bären beginnt jedoch viel, viel früher, und zwar vor 60.000 bis 40.000 Jahren, wie die ersten Analysen der in der Conturineshöhle gefundenen Fossilien ergaben (neuere Studien datieren ihn jedoch auf 115.000 Jahre zurück). Er war kleiner als andere Höhlenbärenarten – aber immer noch etwa viermal so groß wie der heutige Grizzly und 1.200 kg schwer, hatte besser entwickelte Zähne und war ein Pflanzenfresser, um im Hochgebirge zu überleben. Zehntausende Jahre später, am 23. September 1987, entdeckte Willy Costamoling aus Corvara bei einer Wanderung auf 2.750 Metern Höhe die Conturineshöhle mit ihrem kostbaren Inhalt: Knochen, Zähne und Schädel von rund 60 erwachsenen Tieren, unzählige Knochen von Bärenjungen und sogar einen Kieferknochen eines Höhlenlöwen (es ist die höchstgelegene Höhle der Welt, in der Überreste von Höhlenbären gefunden wurden). Die Entdeckung erregte sofort die Aufmerksamkeit der Wissenschaft und 1988
begannen Fachleute unter der Leitung von Gernot Rabeder der Universität Wien die Fossilien zu untersuchen. Die Ergebnisse: Die Überreste der Conturineshöhle wurden einer neuen Art zugeschrieben, die zu Ehren der Ladiner „Ursus ladinicus“ genannt wurde (dieselbe Art wurde später in einem Dutzend Höhlen im Alpenraum entdeckt). Sie erwiesen sich auch für die Bestimmung des Klimas im Dolomitengebiet als sehr wichtig, denn sie bestätigen, dass die Temperatur damals viel höher war als heute und der Waldrand in der Nähe des Eingangs zur Bärenhöhle lag, also 700 Meter höher als heute.
DAS MUSEUM ENTSTEHT
Der Wunsch nach einem Haus für den Ursus ladinicus wurde 2011 Wirklichkeit: Die Innenräume des neuen Museum - mit Blick auf den Berg der Conturineshöhle - wurden vom Österreicher Rainer Verbizh entworfen, der durch seine Zusammenarbeit mit Piano & Rogers in den 1970er Jahren bei der Gestaltung des Centre Georges Pompidou in Paris bekannt geworden war. Das dreistöckige Gebäude präsentiert Skelette und Modelle, die die Geschichte des Höhlenbären, seinen Lebensraum und die Lebensbedingungen erzählen. Eine Sektion befasst sich
Grabungen in der Conturineshöhle.
mit der Geologie der Dolomiten und der Geschichte der Entdeckung des Bären. Ergänzt wird die Ausstellung durch Videoinstallationen, ein vollständiges Skelett eines Höhlenbären, Paneele zu den wissenschaftlichen Aspekten der Entdeckung, wie die Datierung, ihre Bedeutung für die Erforschung der Vorgeschichte und deren Klimaänderungen, und schließlich eine Rekonstruktion der Conturineshöhle, in der eine Bärin mit ihrem Jungen schläft. 2012 schließlich kam auch Mico dazu, der Braunbär M12, der im Sommer 2012 beim Versuch die Schnellstraße MeBo zu überqueren von einem Auto erfasst und getötet wurde. // vg
CORVARA GADERTAL IM KUNST-FOKUS
Noch bis zum 29. August 2021 wird die Kunstausstellung „Gadertal in der Malerei des großen deutschen Künstlers“ von Siegward Sprotte im Veranstaltungssaal in Corvara zu sehen sein. Dabei handelt es sich um einen deutschen Maler und Philosophen, der 1936 zufällig nach Kolfuschg kam. 1951 kehrte er zurück und in den folgenden Jahren lebte er sogar einige Monate in diesem Dorf. Während seines ersten Aufenthaltes, ließ er sich im Bauernhof „Jokl“ nieder, der sogar Gegenstand eines seiner Aquarells von 1995 wurde, das sich in der Ausstellung befindet. Die Freundschaft zum Ladiner Vigil Mersa, und seiner Familie war von einem starken Bund gekennzeichnet, der bis in den letzten Jahren Sprottes Leben hielt. Die Ausstellung zelebriert die enge Verbindung zwischen den Künstler und der Natur Kolfuschgs, mit ihren Bäumen, Blumen und Bergen in den verschiedenen Jahreszeiten.
Der von Siegwald Sprotte im Jahr 1995 gemalte Jokl-Hof. Im Laufe der Jahre, erlebte Sprotte eine Stilveränderung, die man sehr gut am Bild des Berges Sassongher erkennen kann: von einer naturalistischen und präzisen Darstellung des Jahres 1951, kam es im Jahr 2000 zu einer freien und spontanen Abbildung. Auch wenn die Elemente der Berge weniger bekannt sind als die famosen Wellen, haben sie den Künstler auf internationaler Ebene bekannt gemacht. Seine Werke sind daher sehr bedeutend, da sie den Dialog zwischen Figuration und Abstrahierung beleuchten. // ca
DIE AUSSTELLUNG
Die Ausstellung wird bis zum 29. August, im Foyer des Veranstaltungssaals von Corvara, zugänglich sein. Die Werke können jeden Tag von 16:30 bis 19:30 und von 21:00 bis 22:30 bewundert werden. Dies ist die erste Ausstellung die Siegward Sprotte in den Mittelpunkt stellt, und zwar genau in seinem Lieblingsort, nach seiner großen Ausstellung im Museum Ladin in St. Martin, von 2003. Die Ausstellung beinhaltet 40 Kunststücke, aus privaten Sammlungen, verschiedener Größe und Formate, die im Laufe der letzten 50 Jahre gemalt wurden. //
A L A R M A L A R M
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T E TE C C H N I K HNIK
Bei der Preisverteilung von links: Gisela Krüger, Maddalena Truant, Karin Niederfriniger, Karolina Laner, Emanuela Colbertaldo und Marinella Falcomer.
Die Frauen waren in Innichen konzentriert bei der Sache…
INNICHEN ECHTE LICHTBLICKE IN DER KUNST
Die 14. Auflage des Malwettbewerbes „Die Frau in der Kunst“ in Innichen ist nun Geschichte. Das heurige Motto lautete „Lichtblicke“. Die Teilnahme war durchwegs erfreulich. Ab sofort wird diese Veranstaltung nun jedes Jahr am letzten Juli-Wochenende organisiert.
Die heurige Veranstaltung war abermals ein großer Erfolg. Aus Südtirol, Norditalien sowie aus dem benachbarten Osttirol kamen die Malerinnen nach Innichen, um das Thema „Lichtblicke“ in sehr vielfältigen und unterschiedlichen Bildern zum Ausdruck zu bringen.
Die Jury, bestehend aus dem Direktor des Kunstlyzeums in Bruneck i.R., Dr. Hansjörg Rogger, der Künstlerin Sabine Rubatscher aus Bruneck und dem Künstler Luis Seiwald aus Gsies, hatte keine leichte Aufgabe, die besten Werke auszusuchen. Das Niveau der Arbeiten war immerhin hoch und das Thema sehr vielfältig interpretierbar.
DIE FÜNF BESTEN BILDER
Fünf Bilder wurden am Ende prämiert. Von der Kategorie Jugendliche (14 bis 17 Jahre) konnte sich Maddalena Truant aus Innichen über 100 Euro freuen. Der Preis des besten Aquarellbildes, dotiert mit 500 Euro, ging an Manuela Colbertaldo aus Padova. Den dritten Preis, ebenso 500 Euro, gewann Gisela Krüger aus Innichen, Renate Niederfriniger aus Eppan konnte sich über 700 Euro und den zweiten Preis freuen. Den Hauptpreis über 1.000 Euro gewann hingegen Karolina Laner aus Welsberg. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Tourismusverein Innichen unter der Schirmherrschaft des Kulturvereins „La Saletta“. Hanna Erharter, Direktorin des TV Innichen, hat sich während der Prämierung besonders bei Frau Elena Cadamuro bedankt, welche diese einmalige Veranstaltung ins Leben gerufen und durch ihren großen Einsatz viele Jahre das Dorfleben von Innichen nachhaltig geprägt hat. Dieter Wurmböck, Präsident des Tourismusvereines, gab anlässlich der Prämierung bekannt, dass die „Frau in der Kunst“ nun jedes Jahr am letzten Samstag im Juli stattfinden wird und hofft, dass viele Malerinnen sich diesen Termin jetzt schon reservieren werden. Musikalisch umrahmt wurde die Preisverteilung von der Pianistin Alessandra Garavello, welche das Publikum mit ihren Darbietungen sehr begeistert hat. // haer
KUNSTRAUM CAFÉ MITTERHOFER IN INNICHEN BAMBOLA ODER DAS BESONDERE FRAUENBILD VON HEUTE...
Franziska Gilli (geboren 1987 in Bozen) lebt als freie Fotografin in Hannover. Ihre fotografische Arbeit umspannt Themen im gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich, denen sie sich in freien journalistischen Projekten genauso wie in Auftragsarbeiten widmet. Im Kunstraum im Café Mitterhofer in Innichen präsentiert sich noch bis zum 16. Oktober 2021 die Foto-Ausstellung „Bambola“. Dabei nimmt sie Bezug auf das im italienischen Unterhaltungsfernsehen verbreitete Frauenbild, das von einer Vielzahl an Showgirls geprägt ist. Mithilfe von freizügigen Kostümen, starkem Make-up und schönheitsmedizinischen Eingriffen entstehen puppenhafte Stereotype, an denen sich junge Italienerinnen orientieren. Für manche ist es ein Kindheitstraum, im Fernsehen als Showgirl aufzutreten. Die Serie „Bambola“ (dt. Puppe) ist kürzlich auch im Buch „Hure oder Heilige – Frau sein in Italien“ bei Edition Raetia erschienen. Gemeinsam mit der Reporterin Barbara Bachmann begibt sich Gilli darin auf die Suche nach dem Frauenbild im heutigen Italien. In sieben Kapiteln, inspiriert von den Todsünden und ihren Antithesen, erzählen sie in Bild und Text von Völlerei und Disziplin, Trägheit und Eifer, Zorn und Liebe. Die FotoAusstellung ist – wie gesagt – noch bis zum 16. Oktober 2021 zugänglich. // rewe