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Stadtbibliothek Bruneck: Freude an der Sprache

STADTBIBLIOTHEK BRUNECK Freude an der Sprache

Der eifrige Landtagsabgeordneines GesamtSind Sie volljährig, deutscher oder italienischer Muttersprache und möchten einen kleinen Teil Ihrer Freizeit einem Schulkind widmen, um es bei der Verbesserung seiner Sprachkenntnisse zu unterstützen? Dann werden Sie Teil des Projekts „Lesementorinnen und -mentoren“, das die Stadtbibliothek Bruneck zusammen mit der Caritas betreut. Bei den Treffen soll die Freude an der Sprache gefördert werden, um die schulische Integration zu erleichtern. Es geht dabei

EVA VÖLLER: DURCH DIE NACHT UND ALLE ZEITEN

Boje Verlag, 384 Seiten

Liebe kennt keine Grenzen, nicht mal wenn 200 Jahre dazwischen liegen! Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses

„Emotionen schaffen mit Stimme und Musik – das bin Ich!“

Judith Brugger (Radiomoderatorin)

nicht um Hausaufgabenhilfe, sondern um einen Austausch in gemeinsamen Gesprächen, sich Kennenlernen, Vorlesen und SelberLesen. Die Begegnungen fördern soziale Bindungen, daraus können sogar Freundschaften entstehen. Bei Interesse und für weitere Informationen melden Sie sich gerne bei Barbara Irsara in der Stadtbibliothek Bruneck barbara.irsara@gemeinde.bruneck.bz.it; Telefon 0474/545 400 //

Knistern zwischen ihnen beiden... Fernbeziehung mal ganz anders… „Durch die Nacht und alle Zeiten“ ist eine süße kleine Liebesgeschichte über die Zeiten hinweg, die sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsende geeignet ist. Eva Völlers Charaktere und das Setting in der Napoleon-Zeit sind sehr gut ausgearbeitet, sodass man während des Lesens das Gefühl hat, mit Lori und Thomas das 19. Jahrhundert mit all seinen Intrigen und Machenschaften zu durchforsten.

(Empfohlen von Anna Ladstätter, Zivildienstleistende in der Stadtbibliothek Bruneck)

VANESSA MONTFORT: FRAUEN, DIE BLUMEN KAUFEN

Thiele Verlag 2018, 442 Seiten

Im Herzen von Madrid, zwischen den belebten Straßen und schattigen Plätzen, dort wo Cervantes und Lope de Vega gelebt haben sollen, in einem zauberhaften Garten, genannt „Garten des Engels“, befindet sich ein kleiner, im ersten Moment unscheinbarer Blumenladen. Hier begegnen sich fünf Frauen, alle um die vierzig, die aus verschiedenen Gründen Blumen kaufen. Victoria schenkt Ihrem Geliebten Blumen, immer mit einer versteckten Nachricht. Casandra lässt sich Blumen ins Büro schicken, um einen Liebhaber vorzutäuschen. Aurora, eine erfolglose Künstlerin, malt die gekauften Blumen. Gala, von der Liebe zutiefst enttäuscht, schmückt ihren Geschäftsraum mit Blumen. Marina, die Ich-Erzählerin, stolpert eher zufällig und durch den Tod ihres Mannes ziemlich verloren in den Blumenladen. Die Besitzerin Olivia, eine geheimnisvolle Frau, stellt sie kurzerhand als Mitarbeiterin ein und erfährt so über den unsicheren Plan Marinas mit dem Segelschiff ihres Mannes nach Afrika zu segeln. Durch die besondere und direkte Art von Olivia werden diese Frauen, die nicht verschiedener sein könnten, aber alle an einem Wendepunkt ihres Lebens stehen, beste Freundinnen. Sie erleben einen einzigartigen Sommer, der u.a. durch die gemeinsame Vorbereitung von Marinas Segelreise geprägt ist. Danach ist nichts mehr wie vorher, aber jede Frau hat sich verändert. Bis zuletzt stellen sich zwei Fragen: Schafft es Marina tatsächlich, allein bis nach Afrika zu segeln? Wie verändert dieser maleri-

sche Sommer diese geheimnisvollen Frauen? Ein wunderbares Buch mit vielen, besonderen Lebensweisheiten und Aufforderungen, das Leben zu leben und genießen, denn es gibt nur das Eine. (Empfohlen von Valerie Vanas)

BENEDICT WELLS: HARD LAND

Diogenes 2021, 345 Seiten

In 49 Kapiteln sollen die 49 Geheimnisse der Kleinstadt Grady/Missouri gelüftet werden. Was für ein unglaublicher Geschichtenerzähler ist Benedict Wells! Der 1984 geborene Autor schreibt über die 80-er Jahre, als wäre er selber ein Jugendlicher dieser Zeit gewesen. Es reißt einen hinein in das Leben des 15-jährigen Sam, der in einer Kleinstadt lebt, die sich irgendwie auflöst. Es sind Sommerferien, und es ist exakt dieser Sommer, der das Leben des Jungen ein für alle Mal verändern wird. Sein Vater ein Sprachloser, seine Mutter schwer krank, seine viel ältere Schwester von zu Hause ausgezogen, er irgendwie ein Loser … Ein Sommerjob im von der Schließung bedrohten Kino verändert alles. Sam erlebt Freundschaft und Enttäuschung, verliebt sich und wird nicht zurückgeliebt – oder doch? Sein Geburtstag verändert noch einmal alles. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die ihresgleichen sucht, zauberhafte, bis ins Detail gezeichnete Figuren, mit denen man mitlebt und mitleidet. Sams Angebetete, die zauberhafte Kirstie mit der Zahnlücke, sammelt Romananfänge. Den aus „Hardland“ kann sie gleich dazuschreiben. „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“ Poetik pur. Dieses Buch hat wahrhaft alles, was ein gutes Buch braucht. (Empfohlen von Michaela Grüner)

BILDUNG IM DORF DER BILDUNGSAUSSCHUSS

AMITY GAIGE: UNTER UNS DAS MEER

Eichborn 2020. 381 Seiten

Juliet arbeitet an ihrer Dissertation und lebt mit den zwei Kindern und ihrem Mann Michael ein Vorstadtleben. Seit der Geburt der Kinder steckt die Ehe in einer Krise. Deshalb versucht Michael seine Frau zu einem Segeltörn in die Karibik zu überreden. Dies ist sein großer Traum: ein Jahr auf hoher See auf einer Segelyacht zu verbringen. Ein Jahr nur sie beide und ihre 2½ und 7 Jahre alten Kinder, das soll die Familie wieder einander näher bringen und gleichzeitig Juliet von ihren Depressionen befreien. Juliet hat keine Erfahrungen im Segeln und ist zunächst skeptisch, auch weil Michael seit seiner Jugendzeit nicht mehr auf einem Segelboot war. Schlussendlich willigt sie ein: ein Jahr Sonne, Karibik, Freiheit und Abenteuer klingt zu verlockend. Die anfängliche Traumreise wird jedoch bald zum Alptraum… Der Roman ist eine Mischung aus Abenteuer- und Familienroman. Die Autorin erzählt die Geschichte aus zwei Perspektiven: zum einen durch die rückblickenden Erinnerungen Juliets, die einen sehr tiefen Einblick in ihren Seelenzustand geben, und zum anderen durch die Eintragungen in Michaels Logbuch, das er vor und während des Segeltörns führt. Für Abwechslung sorgen sehr schöne Schilderungen des Meeres, der Inseln und der Bevölkerung der Karibik. Bei den teilweise eher langatmigen Beschreibungen über die Technik des Segelns kommen Fans des Segelsports ganz sicher auf ihre Kosten, alle anderen können einfach drüberlesen. (Empfohlen von Barbara Irsara)

DER WEG UNSERES WASSERS

Wasser ist das Lebenselixier der Erde. Es macht das Leben möglich. Wir kommen jeden Tag mit Wasser in Berührung.

Wenn wir einmal einen Tag lang beobachten, wie oft wir das blaue Gold verwenden, z. B beim Frühstückskaffee, beim Zähneputzen, beim Duschen oder Kochen wird uns schnell klar, dass es Sinn macht, achtsam damit umzugehen. Öffnen wir den Wasserhahn, fließt das Wasser wie selbstverständlich heraus. Meist ist uns nicht bewusst, welchen Weg das Wasser bis dahin zurücklegt und welchen „Luxus“ wir in dem Moment genießen. Alte Almhütten zeugen noch von der Zeit, in der ein Wasseranschluss nicht selbstverständlich war. Es gibt einen Wassertrog vor dem Haus, der gleichzeitig als Tränke für die Tiere genutzt wird. Am Wassertrog schießt das Wasser kalt und klar heraus. Es durchläuft den direkten Weg von der Wasserquelle, einst durch einen händisch angelegten Waal, später durch aufwendig handgefertigte Holzrohre oder auch durch Eisenrohre. Dabei suchten die Menschen eine tiefere Quelle für eine zuverlässige Wasserversorgung. In der heutigen Zeit werden aufwendige Wassernetzwerke gebaut, die unsere Häuser im Handumdrehen mit frischem Trinkwasser versorgen. Doch wie fühlt sich das für uns an, wenn wir den Wasserhahn öffnen und dieser trocken bleibt oder schmutziges Wasser austritt? Genau in solchen Momenten wird uns bewusst, wie wertvoll Wasser ist. Wo aber befindet sich der Ursprung unseres Wassers – die Quelle? Wir können uns auf die Suche begeben, wo genau es herkommt und vielleicht sogar die Quelle vor Ort aufsuchen. Über die Herkunft des Wassers können wir uns bei den zuständigen Ämtern erkundigen. Wissen wir erstmal woher das Wasser kommt, kann es auch interessant sein, den weiteren Weg zu erforschen. In welchen Fluss oder in welches Meer geht die Reise unseres Wassers weiter? Das Wasser, das täglich durch unseren Wasserhahn läuft, ist keine Selbstverständlichkeit: sie ist die wertvollste Ressource unseres Planeten – im Großen wie im Kleinen.

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