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Fachschule Dietenheim: Vom Acker zum Teller

FACHSCHULE FÜR LANDWIRTSCHAFT, HAUSWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG IN DIETENHEIM

Vom Acker zum Teller

Wer kennt es nicht, das Gefühl, das selbst ausgesäte oder angebaute Gemüse zu ernten und zu vernaschen – es ist ein kleines, aber dafür unbeschreibliches Erlebnis.

Was für unsere Großeltern noch selbstverständlich war, ist für uns in der heutigen Zeit schon eher als kleiner Luxus zu betrachten. Einen eigenen Garten sein Eigen zu nennen und dazu noch die Zeit und die Bereitschaft aufzubringen, sich dem Gemüseanbau zu widmen, ist in unserer Zeit nicht mehr selbstverständlich. Jedoch kann es eine wunderbare Freizeitgestaltung bzw. ein Hobby sein, Gemüse für die Eigennutzung selbst anzubauen; abgesehen davon gewinnt der Gemüseanbau als Haupt- oder Nebenerwerb in unserer Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Vom Acker zum Teller – diesen Grundsatz versuchen wir unseren Schülern und Schülerinnen an der Fachschule für Land-, Hauswirtschaft und Ernährung zu vermitteln. Ziel ist es, den Wert und den Kreislauf der angebauten Lebensmittel aufzuzeigen und zu erleben.

Die ersten Schritte..

SOMMER UND WINTER

Die Jugendlichen sind in Form von Praxiseinheiten in alle Arbeitsschritte mit eingebunden. Das beginnt mit der Bodenvorbereitung, der Aussaat, dem Auspflanzen im Acker, den Pflegearbeiten, der Ernte, Verarbeitung und Lagerung, und endet beim Verzehr in der schuleigenen Mensa. Hierbei wird viel Wert auf saisonale Produktion gelegt. Der Anbau in den Wintermonaten wird vorwiegend in einem Gewächshaus bei maximal +2° Celsius durchgeführt. Normal hört der Gemüseanbau mit den immer kühler werdenden Herbsttagen auf, bei uns an der Fachschule fängt im Herbst der Anbau erst so richtig an: Es gibt viele Gemüsearten, die sehr temperaturtolerant sind und mit weniger Licht in den Wintermonaten zurechtkommen. In den Frühjahrsmonaten werden für Bepflanzung der Ackerflächen Pflanzen wie Weißkraut, Kartoffeln, Rohnen, Zwiebeln, Kürbisse - um nur die wichtigsten zu nennen - ausgesät und im Frühsommer gepflanzt. Im Spätsommer, nach den Sommerferien, wird das meiste Gemüse von den Schülern und Schülerinnen geerntet und verarbeitet. So haben sie die Möglichkeit, alle in einem Zyklus anfallenden Arbeiten an den Kulturen kennen zu lernen und zu üben. Somit wird durch Lernen durch Tun den Jugendlichen eine praxisbezogene Ausbildung geboten. Gleichzeitig aber wird ein beachtlicher Teil an Gemüse schulintern produziert, was sich nicht unwesentlich auf die Kosten auswirkt. Das gängige Bild: Die Regale in den Supermärkten sind zu jeder Jahreszeit mit Obst und Gemüse prall gefüllt. Es ist sehr bequem, zu jeder Zeit fast alles verfügbar zu haben. Warum sollte man sich also die mühselige Arbeit im Garten antun? Der Wert von Obst und Gemüse leidet sehr darunter. Dies ist durch die leichte Beschaffung und das Überangebot leider zu beobachten. An einer neuen Wert-Schätzung mit Schülerinnen und Schülern zu arbeiten – dieses Ziel lohnt sich allemal. Gemüseanbau kann auch im kleinen Rahmen Handarbeit ist das Maß der Dinge. durchgeführt werden. Ich sage immer: Der kleinste Garten beginnt in einem Topf. Der immer dichter werdende Häuserlandschaft in den Ortschaften müssen leider viele Gärten weichen. Die Häuser werden höher, die Gärten kleiner, aber Balkone gibt es fast immer rund ums Haus. Und genau da fängt der Spaß an. Es geht nicht darum, sich mit dem Jahresbedarf an Gemüse einzudecken - es geht um das Erlebnis. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, Pflanzen heranwachsen zu sehen, zu beobachten, wie aus einem Samen eine kleine Pflanze gedeiht, wie sie Blüten bildet und sich daraus Früchte entwickeln. Auch wenn es nur für eine kleine Salatschüssel reicht – der Aufwand macht sich beim genussvollen Verzehr mit Sicherheit bezahlt.

EIN ERLEBNIS FÜR KLEIN UND GROSS

Es ist ein tolles Erlebnis, vor allem für unsere Kinder, wenn sie unterschiedliche Pflanzen heranwachsen sehen und dann z. B. frische Erdbeeren pflücken können, Radieschen oder Karotten im Garten ziehen und genießen. Wie viele Kinder kennen das Gemüse nur von den Regalen in den Supermärkten und wissen gar nicht, wie es wächst bzw. wie die Pflanzen vor der Ernte aussehen.

Was für unsere Kinder gut ist, kann für uns Erwachsene ebenso ein Genuss sein. Eine simple Minze, in einem Topf auf dem Balkon gepflanzt, verfeinert unsere kühlenden Getränke … Hochbeete, Balkonkisten, große Töpfe, ein aufgerissener Erdsack … alle bieten viele Möglichkeiten, unterschiedlichste Pflanzen anzubauen. Die Pflanzenauswahl ist auch schier unendlich, hier haben wir die Qual der Wahl. Dank unermüdlicher Züchtung gibt es eine Vielzahl an balkontauglichen Gemüsepflanzen oder Zwergobstgehölzen, nicht zu vergessen die Vielfalt an Kräutern und Zierpflanzen. Wie gesagt, es geht einerseits um die Leidenschaft, Pflanzen wachsen zu sehen und zu erleben, aber andererseits auch um ihren Nutzen. In jedem Fall verschönern Pflanzen den Balkon und tragen zu unserem Wohlbefinden bei. Und die große Welt der kleinen Insekten wird diese Leidenschaft ebenfalls zu schätzen wissen.

// Der Autor: Josef Eisenstecken ist Fachlehrer für Garten-, Gemüsebau und Bodenkunde an der Fachschule Dietenheim Feinstes und schmackhaftes Gemüse in Hülle und Fülle.

KURIOSE REDENSARTEN

…UND ALLES IST FÜR DIE KATZ!

Katzen sind ganz besondere Tiere und stehen im Ruf, sieben Leben zu haben. Wer eine besitzt, der weiß, dass sie alles, was um sie herum vorgeht, genau kontrolliert. Unerwünschten Situationen weicht sie geschickt aus. Diese schnurrenden Hausgenossen sind

Weltmeister an Schläue und Anpassungsfähigkeit. Dass man aber abwertend sagt, etwas sei für die Katz, ist darauf zurückzuführen, dass man Essensreste gern an die Katze verfüttert. Ein anderer angeblicher Ursprung dieser Redensart ist eine Fabelerzählung. Darin fordert ein Schmied seine Kunden auf, soviel zu zahlen, wie sie glauben, dass seine Arbeit wert sei. Da aber trotz der hervorragenden Arbeit kaum jemand zahlt, sondern sich alle mit einem kostenlosen „Danke!“ verdrücken, bindet der Meister in der Werkstatt eine Katze an. Nun sagt er bei jedem Kunden, der nichts zahlt, zur Katze, das „Danke“ schenke er ihr. Und das arme Tier verhungert innerhalb kürzester Zeit. // mb

DA HAT ER DAS HANDTUCH GEWORFEN

In welchem Zusammenhang diese originelle Ausdrucksweise mit dem Alltagsleben steht, ist nicht sofort erkennbar. Tatsächlich ist es nur beim Boxen üblich, dass der Trainer eines Kämpfers ein Handtuch in den Ring werfen kann. Tut er es, bekennt er damit die Unterlegenheit seines Schützlings ein und beendet den Kampf. Vom Boxkampf her übernommen, drückt die Redewendung aus, dass eine Niederlage eingestanden wird. Es ist bemerkenswert und erstaunlich, dass es die Redewendung vom nicht allzu verbreiteten Boxsport in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft hat. // mb

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