PZ17_29.08.2019 by Pustertaler Medien GmbH

BRUNECK, 29. August, JG. 31, NR. 17-768/2019 erscheint 14-tägig, EZLNR. 0,77 EURO - Poste Italiane SpA - Versand im Postabonnement - ges. Dekr. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1, Komma 1, NE BOZEN, ISSN 2532-2567

Ausgabe 17/2019

Brunecker Wiedergewinnungspläne

Mehr Lebensqualität

Percha zieht die Notbremse an Bgm. Joachim Reinalter

Der ZiegenmilchPionier Martin Rederlechner

Gleich doppelte Miss-Kür in Gais Die Schönsten der Schönen

Sonderthemen:

Body & Fitness: Fashion, Beauty Fit für die Schule

Pantoffelwoche L A

S E T T I M A N A

D E L L E

PA N T O F O L E

TITELTHEMA

Wiedergewinnungspläne beim Bauleitplan: Die Brunecker Lösung

Jovanotti-Konzert: Kein Platz am Kronplatz Ein Dorf schreit auf: „Wir haben genug!“

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SOZIALES & GESUNDHEIT

Treffen für Augenärzte in Kasern: Das Rad dreht sich

WIRTSCHAFT & UMWELT

Rienz-Act: Alles im Fluss 16 Percha: Revival bäuerlicher Kultur 17 Die Geschichte von Höhenstein: Der Themenweg 18 Brotfest in Uttenheim: Bäuerliche Brotkultur 20 MENSCHEN IM PORTRAIT

Martin Rederlechner: Der Ziegenmilch-Pionier

GESELLSCHAFT & MENSCHEN

Miss Italia: Doppelte Miss-Kür in Gais Ein neues Kreuz für den Lenkspitz

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VEREINE & VEREINSLEBEN

50 Jahre Weisses Kreuz Bruneck: Im Zeichen der aktiv gelebten Nächstenliebe

KULTUR & KUNST

Johannes-Haus-Galerie in Toblach: Besondere Einblicke 30 Centre Pompidou Paris: Hans Glaubers Adelung 33 Erika Pluhar: Porträt einer Unerschütterlichen 34 BILDUNG & SCHULE

Stadtbibliothek Bruneck: Die Empfehlungen der Praktikanten Poetry Slam: Showdown in der Rienzstadt

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SONDERTHEMEN

Fit für die Schule Body & Fitness - Fashion, Beauty & Lifestyle

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SPORT & FREIZEIT

Innichen: Die „Eroica Dolomiti“ kehrt zurück Toblacher Nachtlauf: Die Rekordteilnahme

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DAS MONATSHOROSKOP

Die Sternzeichen im Monat September

SERVICE

Kreuzworträtsel Kleinanzeiger Veranstaltungen und Kurse

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IMP R ESS U M Sitz, Redaktion und Verwaltung: Oberragen 18, 39031 Bruneck, Tel.: 0474 550 830, Fax: 0474 410 141 Internet: www.pz-media.it Email: info@pz-media.it · Egtr. Trib. BZ Nr. 23/89 v. 2.10.1989 Erscheinung: 14-täglich; Verantw. Direktor: Reinhard Weger (Chefred.) Verwaltungsdirektor: Christian Beikircher; Sekretariat: Michaela Huber Akquisition: Christian Beikircher, Hans Paulmichl, Josef Tasser Redaktion: Reinhard Weger, Dr. Judith Steinmair, Monika Gruber, Barbara Pöder, Dr. Johann Passler, Dominik Faller, Alexander Dariz, Karlheinz Pallua, Dr. Egon Mair, Dr. Rudolf Gruber, Dr. Josef Willeit, Verena Duregger, Patrizia Hainz, Margareth Berger, Albert Dejaco, Grafik: Andreas Rauchegger, Kerstin Voigt Herausgeber: Pustertaler Medien GmbH - Oberragen 18, 39031 Bruneck, Im PT-Abo vert. ROC-Nummer: 2717, ISSN 2532-2567 Mitglied der USPI (Unione Stampa Periodica Italiana) Druck: Fotolito Varesco, Nationalstraße 57, Auer - hergestellt aus Papier von UPM, das mit dem EU-Umweltzeichen Reg.-Nr. FI/011/001 ausgezeichnet ist.

BRUNECKER ZAHLENSPIELE In Bruneck tut sich derzeit unheimlich viel. Vor allem in baurechtlicher Hinsicht. Die Erstellung der Wiedergewinnungspläne ist dabei die Krönung des Ganzen. Bürgermeister Roland Griessmair – in dieser Hinsicht ja durchwegs gut beschlagen – hat in wenigen Jahren etwas auf den Weg gebracht, was vor seiner Zeit stets auf die lange Bank geschoben wurde. Wo früher gewurstelt und geflickt wurde, hat er Fakten geschaffen. Das gilt nicht nur in urbanistischer, sondern auch in baulicher und verkehrstechnischer Hinsicht. Vieles ist derzeit zwar noch nicht sichtbar, aber die Stadt wird bald ein anderes, helleres und vor allem schöneres Gesicht haben.

INHALT & KOMMENTAR

POLITIK & VERWALTUNG

Im Fokus des Ganzen steht die bürgermeisterliche Überzeugung, dass die sozialen Räume in Bruneck mit Leben gefüllt werden müssen. Es nützt nichts, wenn wir in der Rienzstadt zum Teil zwar schöne Fassaden und nette Gassen haben, die aber menschenleer sind. Hand aufs Herz: Wie oft wird moniert, dass Bruneck „ausgestorben“ sei? Dass zu gewissen Tages- und Nachtzeiten schlicht nichts los sei? Grund für diese Entwicklungen sind Fehlentscheidungen in der Vergangenheit. Zudem wurde viel zu oft über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden, ohne sie aktiv einzubinden. Die Erstellung der Wiedergewinnungspläne ist ein Beispiel, dass es auch anders geht. Dass Transparenz, Partizipation, Offenheit und proaktive Einbindung aller Akteure wesentlich zielführender ist. Als die Wiedergewinnungspläne für Bruneck ausgearbeitet wurden, gingen die Planer auf Geheiß der Ratsstube von Haus zu Haus, sammelten Informationen und redeten mit den Menschen. Nicht über sie, sondern mit ihnen. Das war Griessmair überaus wichtig, denn gerade der Altbaubereich zählt in Bruneck zu den hochsensiblen Gebieten. Da ist besonderes Fingerspitzengefühl vonnöten, wenn man nicht schon im Vorfeld schlafende Hunde wecken will. Denn die große Unbekannte liefert – wie so oft – das Denkmalamt in Bozen. Dieses wacht darüber, dass die alte Bausubstanz erhalten wird. Eine überaus wichtige Aufgabe, damit nicht alles der Abrissbirne zum Opfer fällt. Es stellt sich aber die Frage, ob mitunter nicht zu viel (tot)geschützt wird? Denn nicht alles was alt ist, ist auch gut. Denn wer möchte heute noch in alten Lehmhütten hausen? Die Zeiten haben sich eben geändert und ein Mindestmaß an Wohn- und Arbeitskomfort muss auch für die alte Bausubstanz zugelassen werden. Dazu braucht es mitunter aber entsprechende Anpassungen. Diese dürfen nicht unbotmäßig blockiert und eingebremst werden. Es braucht also das rechte Mittelmaß. Denkmalschutz darf nicht als geradezu mystisches Dasein in einem langweiligen Monolog mit lauter stummen Statisten missverstanden werden. Denn dafür sind die Menschen zu mündig. Das gilt für Bruneck genauso wie für den Rest des Landes. Insofern geht es nur gemeinsam nach vorne. Ganz im Sinne des Denkers Justus Vogt, der seinerzeit sagte: „Gemeinsam existieren ist das gefühlte Minimum, gemeinsam leben aber das Maximum!“. Wie passend! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Reinhard Weger

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SOZIALES & GESUNDHEIT TITELTHEMA

WIEDERGEWINNUNGSPLÄNE BEIM BAULEITPLAN

Die Brunecker Lösung Bürgermeister Roland Griessmair hat sich die Revitalisierung des innerstädtischen Raumes auf die Fahnen geschrieben. Damit soll auch der soziale Raum verbessert und dank der bauleitplanerischen Wiedergewinnungspläne neuer Handlungsspielraum für die Immobilieneigentümer geschaffen werden. Dabei soll an gleich mehreren Stellschrauben gedreht werden. Eine neue Aufbruchstimmung macht sich breit. Allerdings ziehen die Denkmalschützer die Handbremse immer wieder an. Bruneck hat ein Problem. Viele Immobilien im städtischen Zentrum sind an internationale Ketten vermietet und werden darüber hinaus an Wohnungssuchende nicht vermietet. Die Gründe sind einfach: Oft fehlen geeignete Parkplätze in der Nähe oder die Häuser sind in einem wohntechnisch schlechten Zustand. Doch ohne Mieteinnahmen fehlt das Geld für eine grundlegende Sanierung – ein Teufelskreis. Den möchte Bürgermeister Roland Griessmair durch die Schaffung von positiven Rahmenbedingungen für die Immobilieneigentümer durchbrechen. Das wollten vor ihm zwar andere auch, aber bislang ohne Erfolg. Griessmair hat aber innerhalb weniger Jahre Voraussetzungen geschaffen, um den Worten auch konkrete Taten folgen zu lassen.

WICHTIGE MASSNAHMEN

Bürgermeister Roland Griessmair: Entwicklung zulassen. rewe

So soll das gesamte Stadtzentrum über 13 Wiedergewinnungspläne erfasst und damit neue bauliche Mit dem Instrument der WiederMöglichkeiten eingeleitet werden. gewinnungspläne wollen wir Die entsprechenden Vorarbeiten wurden von diversen Architektur- bauliche Möglichkeiten in solch teams bereits erledigt und zu Pa- sensiblen Gebieten wie das pier gebracht. Der Bürgermeister Stadtzentrum besser umsetzen setzt auf eine ganze Reihe an Maßnahmen um das innerstädtische und neue Anreize schaffen.“ Entwicklungspotential zu entfachen. Das gilt vor allem dort, wo Roland Griessmair der Bauleitplan als enges Korsett die Luft zu sehr abschnürt. Durch die Wiedergewinnungspläne soll der Raingasse. Für Griessmair ist klar, dass bei der Bestandskubatur der Stadthäuser bauliche Gestaltungen in solch sensiblen ein Mehr an Kubatur zugelassen werden. Je Gebieten wie das Stadtzentrum durch die nach Projekt sind drei bis vier Prozent zu- Wiedergewinnungspläne einfach besser sätzlicher Kubatur möglich, was sich vor al- umgesetzt werden können. „Wir können lem für Dachbodenbauten positiv auswirkt. so wesentlich mehr Anreize schaffen“, so Ein gutes Beispiel dafür sind die Häuser in Griessmair. 4

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Stadtgassen-Kaufmann Christian Gasser.

DIE LEIDIGE PARKPLATZFRAGE

rewe

Eine große Neuheit kommt auch beim Parkplatznachweis zum Tragen. Das war bisher ein großes Problem. So musste bis dato jede Immobilie eine entsprechende Parkplatzverfügbarkeit nachweisen. Gab es nicht genügend Parkplätze, musste eine Art Ersatzzahlung an die Gemeinde geleistet werden. Vor allem für gastronomische Betriebe machte das aber stets eine schöne Stange Geld aus, zumal pro Stellplatz 10.000 Euro zu berappen waren. Das ist einer der Hauptgründe, warum in der Altstadt von Bruneck vergleichsweise wenige gastronomische Betriebe ihre Tätigkeit aufgenommen haben. Am wenigsten Geld musste für Wohnungen, am meisten für gastronomische Betriebe bezahlt werden. Dank der neuen Regelung können nun im Rahmen der bestehenden Kubaturgrenzen die Zweckbestimmungen geändert werden, ohne dass der Parkplatznachweis erbracht

Das Denkmalamt bringt immer wieder große Unsicherheiten. Wir brauchen aber mehr Sicherheit, Flexibilität und zukunftsorientiertes Denken.“ Christian Gasser sich private Eigentümer darüber hinaus über 80 Stellplätze gesichert. Stand heute! „Wer sich noch einklinken möchte, kann dies aber noch bis kurz vor Baubeginn tun“, so Griessmair. Fix ist, dass die dortige Tiefgarage mindestens drei Etagen in die Tiefe gebaut wird. Wenn zusätzlicher Bedarf besteht, kann eine vierte Etage problemlos hinzukommen – nur muss man vorher die entsprechenden Planungen adaptieren. Fix ist mittlerweile auch, dass die privaten Parkplatznutzer in der Tiefgarage der Schlosswiese eine separate Zufahrt bekommen werden.

DIE MINDESTKUBATURFLÄCHEN

Eine große Neuheit gibt es auch bei den Mindestkubaturflächen. Mussten bislang 60 Prozent der verfügbaren Kubatur explizit für Wohnflächen und nur der Rest für andere Tätigkeiten (z. B. Handel) zur Verfügung stehen, so sieht die neue Regelung vor, dass „nur“ mehr eine Etage für Wohnzwecke ausgewiesen wird. Der Rest kann anderen Zweckbestimmungen zugeführt werden, was die Vielfalt in urbanistischer Hinsicht wesentlich steigert. „Wir wollen uns mit dieser urbanistischen Durchdringung alle Möglichkeiten offenhalten“, bringt es Griessmair auf den Punkt. Diese Überlegungen kommen nicht von ungefähr. Denn das Wohnen in der Altstadt von Bruneck ist in diversen Bereichen nicht ge-

SOZIALES & GESUNDHEIT TITELTHEMA

werden muss. Damit entfällt diese Verpflichtung und die damit verbundenen Kosten. Wer neue oder zusätzliche Kubatur schafft, der braucht die Platzplätze nur mehr für die neue bzw. zusätzliche Kubatur einplanen. Damit könnten diese Regelung auch beispielsweise für das System des „dezentralen Hotels bzw. albergo diffuso“ von Bedeutung sein, da die Parkplatzregelung auch in diesem Fall greifen würde. Derartige Strukturen möchte Griessmair auch für die Rienzstadt gezielt fördern. „Das hat Zukunft“, ist er überzeugt. Die Parkplätze sind ja schließlich vorhanden oder werden in Kürze realisiert – Stichwort Schlossberg- und NOI-Techpark-Tiefgarage. Dort werden knapp 400 Stellplätze realisiert. Allein für die Schlossberg-Tiefgarage haben

Eifrige Diskussionen nach der Vorstellung der diversen Wiedergewinnungspläne. Chancen und Möglichkeiten genau ausloten. Links im Bild Urbanistik-Stadtrat Christof Baumgartner. rewe

rade übermäßig attraktiv. Vor allem für die mittleren Etagen finden sich kaum Mieter. Die alte Bausubstanz, fehlender Wohnkomfort, teure Mieten und fehlende Abstellflächen für Fahrräder und Autos haben dazu geführt, dass viele Leerstände zu verzeichnen sind. „Wir möchten die maximale Flexibilität in urbanistischer Hinsicht zulassen, Sanierungen dank Steuerbegünstigungen ankurbeln und einen Beitrag für private Immobilieninvestitionen leisten“, umreißt er die wichtigsten Anhaltspunkte. Diese Durchlässigkeit in der Zweckbestimmung soll letztlich dazu führen, dass Wohnen und Arbeiten in der Brunecker Altstadt wieder attraktiver werden. Denn nur so kommt wieder Leben in die Stadt und können die sozialen Räume vitalisiert werden.

PARTIZIPATIVE FORM

Insgesamt wurden für das gesamte Stadtgebiet 13 Wiedergewinnungspläne ausgearbeitet und in verschiedenen Sitzungen allen Betroffenen präsentiert. Dabei wurden viele Vorschläge und Anregungen gesammelt und eingebaut. Zuvor wurden intensive Einzelgespräche mit den Betroffenen und Evaluierungen Haus für Haus durchgeführt. So konnte ein genauer Bestand erfasst werden, wobei auch Drohnen zum Einsatz kamen. Dieser transparente und vor allem offene Umgang mit dem heiklen Thema unter Einbeziehung aller wurde ausnahmslos gutgeheißen und ausdrücklich gelobt. „Ich finde es gut, dass diese Sache mit den Eigentümern und der gesamten Bevölkerung gemeinsam angegangen wird. Diese Form von Politik bräuchte es öfters“, war bei den Präsentationen immer wieder zu hören. Fakt ist, dass der Altstadtbereich zu den sensib-

len baulichen Bereichen zählt, wo besonderes Fingerspitzengefühl notwendig ist.

ENSEMBLE- UND DENKMALSCHUTZ

Das weiß auch der Bürgermeister. Er weiß auch, dass – wenn schon – der Ensembleund Denkmalschutz als schwerer Klotz am Bein empfunden werden. Christian Gasser, der Uhrenspezialist und Kaufmann aus der Stadtgasse, weiß ein Lied davon zu singen. „Ich finde den Vorschlag von Bürgermeister Roland Griessmair gut. Er schafft damit konkrete Möglichkeiten. Allerdings steht hinter den Entscheidungen ein großes Fragezeichen in Bezug auf das Denkmalamt“, bedauert er. Diesbezüglich sei man „gebrannte Kinder“. Das Amt stelle sich viel zu oft quer und blockiere wichtige Vorhaben. „Wir als Eigentümer von Immobilien in der Altstadt werden gleich mehrfach bestraft: Baumaßnahmen an derartigen Häusern sind unvergleichlich teurer und darüber hinaus gibt es bei jeder Kleinigkeit das Veto des Denkmalamtes. Für uns Kaufleute ist das letztlich auch eine Frage des Wettbewerbes. Auch als rechtschaffender Bürger fühle ich mich eingeschränkt“, nimmt sich Gasser kein Blatt vor den Mund. Man habe allerdings eine Verantwortung der nächsten Generation gegenüber und es müsse daher zugelassen werden, dass die baulichen Weichen für die nähere Zukunft gestellt werden können. „Wir alle haben kein Interesse daran, beispielsweise ein schönes altes Haus mitten in der Stadt kaputt zu machen, aber wir brauchen einfach mehr Sicherheit, Flexibilität und zukunftsorientiertes Denken auch von den Beamten“, gibt er die Leitlinie vor. // Reinhard Weger PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

POLITIK & VERWALTUNG

Die Zugfahrten zwischen Innichen und Franzensfeste waren für die Jovanotti-Fans gratis. wpz

JOVANOT TI-KONZERT

Kein Platz am Kronplatz „Das größte Musikereignis Südtirols!“ Mit solchen und ähnlichen Slogans wurde der Auftritt von Jovanotti auf dem Kronplatz, am 24. August, angekündigt. 25.000 verkaufte Karten. In Jesolo und Lignano waren es 45.000, will heißen, der Berg ist nicht der ideale Standort für eine Beach Party. Trotzdem: Fürs Skirama war’s ein großer Erfolg. Gewollt und organisiert wurde Megaveranstaltung vom „Skirama Kronplatz“, dem Verbund der Seilbahn- und Skiliftbetreiber rund um den Guglhupf, nicht gewollt von Reinhold Messner, dem König der Achttausender, der dort oben eines seiner Bergmuseen hält und führt. Diesen Standpunkt vertrat er im Vorfeld des Großereignisses, und hinterher war er davon überzeugter denn je: Derartige Veranstaltungen hätten auf dem Berg nichts zu suchen, resümierte er. Umwelt- und Naturschützer, jedoch auch unter der Jägerschaft der unmittelbar vom Lärm in Mitleidenschaft gezogenen Jagdgebiete wurde Kritik laut. Skirama-Direktor DDr. Andrea Del Frari hob hingegen den großartigen Erfolg einer großartigen Musikshow hervor: 25.000 Karten seien verkauft worden. Der Preis je Eintrittskarte betrug 69 Euro, einschließlich der

Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn; der kostenfreien Zugbenutzung zwischen Franzensfeste und Innichen und des gebührenfreien Parkens auf dem Gelände des Stegener Marktes (Bruneck) bzw. an den Talstationen der diversen Seilbahnen (Reischach, Percha, Olang, St. Vigil). Die Ried-Gipfelbahn (Percha) wurde übrigens eigens für dieses Event in Betrieb gesetzt. Sonst fährt sie Sommers über nicht.

EINGESCHRÄNKTER ZUGANG

Damit nicht genug, der Präsident der Provinz Bozen, Dr. mag. iur. Arno Kompatscher, schnürte dem Kronplatz ab 2000 Metern Meereshöhe eine Art Keuschheitsgürtel um, womit er den Berg für Unwürdige gleichsam zum unnahbaren Heiligtum erklärte, es sei denn, man war im Besitze einer Sondergenehmigung, ausgestellt vom Präsidialbüro selbst, von den Amtsstellen für Land- und Forstwirtschaft, vom Regierungskommissariat, von der Quästur, vom Kommando der Carabinieri, der Finanzwache und des 6. Alpiniregiments, von den Bürgermeistern und anderen mehr. Kompatscher hätte angesichts der ewig langen Aufzählung sicher besser getan, wenn er für die Gewährung von Sondergenehmigungen die nicht Ermächtigten an Stelle der Ermäch-

Talstation Reischach: viel Blech und noch mehr Menschen. Durch die hohe Förderleistung beider Bahnen hielt die Wartezeit sich aber doch in leicht erträglichen Grenzen. wpz 6

Selbst der Fahrradweg auf dem Marktplatz wurde kurzerhand zum Parkplatz „umverordnet“. wpz

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tigten Dienststellen in das Schriftstück aufgenommen hätte. Die wäre kürzer gewesen. Und wenn Del Frari rückblickend von 28.000 anstatt in Anlehnung an die verkauften Karten von 25.000 Jovanotti-Fans auf dem Kronplatz sprach, dann sind in dieser Zahl wohl auch viele jener mit Sondergenehmigung ausgestatten Gäste enthalten. Die Frage, ob ein Provinz-Präsident wegen einem Konzert, und sei es noch so verlockend, einen ganzen Berg im Interesse des privaten Veranstalters zur „vermienten Zone“ und daher für jedwede menschliche Begehung aus Sicherheitsgründen zu sperren ermächtigt ist, darauf lieferte das ausgestellte und ausgehängte Schriftstück eine eher laue Begründung. Dieselbe Frage erhebt sich auch hinsichtlich der kostenfreien Nutzung der Züge, der Busse im öffentlichen Verkehr und der kostenlosen Besetzung im Übrigen gebührenpflichtigen Parkraums. Es könnte allerdings auch so sein, dass zwischen dem Skirama einerseits, den Gemeinden, der SAD und der STA andererseits eine kostenersatztaugliche Vereinbarung getroffen wurde. Bekannt gegeben wurde in den zahlreichen Verlautbarungen im Vorfeld zur Veranstaltung darüber allerdings nichts. Ob hinterher was geschieht? Schauma amol, noa segma woll! // wp

Zwischen 800 und 1.000 Autos wurden auf dem Marktplatz in Stegen abgestellt – gebührenfrei. Als Ticket galt, wie im Zug, die Konzertkarte. wpz

HOCKEY-TEMPELBAU Vor einem Jahr, im Juni 2018, kündigte Bürgermeister Roland Griessmair gegenüber der Presse den Baubeginn fürs neue Eisstadion mit Herbst desselben Jahres an. Die Investitionskosten wurden damals mit rund 15,9 Millionen Euro, davon rund 14 Millionen Euro reine Baukosten, beziffert. Das Projekt wurde ausgeschrieben, doch bauinteressierte Firmen fanden sich zu den vorgegebenen Bedingungen keine. Also ließ man heuer eine neue Ausschreibung zu besseren Konditionen folgen. Den Zuschlag für knapp 18,7 Millionen Euro, abzüglich der bereits von der Gemeinde bezahlten Planungskosten in Höhe von 850.000 Euro, ging an die Bietergemeinschaft aus Unionbau, Schmidhammer, Vitralux, Pichler Projects, Elpo und Leitner Electro. Mit Ausnahme von Pichler Projects (Bozen) haben alle anderen Firmen ihren Sitz im Pustertal. Die Bauträgerschaft haben die „Stadtwerke Bruneck“ übernommen. Diesen wurde noch im heurigen Juli vom Gemeindeausschuss ein Beitrag zur Abdeckung der Investitionskosten, gemäß Kostenvoranschlag, in Höhe von 17,9 Millionen Euro gewährt. Zieht man nun die Mehrwertsteuer (Normalsatz) mit ins Kalkül, so wird die Endsumme die 20 Millionen-Grenze deutlich überschreiten. Seit Mitte Juli wird in der Schulzone, wo das Eisstadion entsteht, nun gearbeitet (Bild a). Ob die Eishockeymeisterschaft 2020/021,

SCHARFES AUGE „Seid wachsam, denn ihr wisst nicht, wann die Diebe kommen!“ Um diese Wachsamkeit effektiver zu machen, beabsichtigt der Präsident der Bezirksgemeinschaft Pustertal, Dr. Ing. Roland Griessmair, das Grüne Tal mit digitalen Augen an allen Gemeindeeinfallsstraßen auszustatten. Damit sollen die Autokennnummern aller Verkehrsteilnehmer lückenlos aufgezeichnet werden. Griessmair macht in dieser Aktion einerseits eine abschreckende Wirkung und andererseits ein hilfreiches Mittel bei der Aufklärung von begangenen Straftaten aus. Der erfolgte und unaufgeklärte Diebstahl von 10. 000 Euro aus dem kamera-überwachten Brunecker Rathaus spricht allerdings gegen die Auslegung des Bürgermeisters und Bezirkspräsidenten. Ob die Gemeinden geschlossen hinter dieser flächendeckenden

POLITIK & VERWALTUNG

a b

wie ursprünglich geplant, bereits in der neuen Anlage ausgerichtet werden kann, ist ob der eingetretenen, halbjährigen Verzögerung des Baubeginns, ungewiss. Wie auch immer, die „Wölfe“ werden, wann’s so weit ist, ihr neues Habitat erfolgshungrig in Besitz nehmen, es sei denn, sie würden ob ihrer Gefährlichkeit für andere (Mannschaften) vorsorglich durch die Obrigkeit „entnommen“. Geführt werden soll die Anlage nach deren Fertigstellung jedenfalls von der „Sport und Freizeit GmbH“, eine Gesellschaft, an der die Gemeinde mit knapp 49 Prozent beteiligt ist. Mehrheitsteilhaber sind die Stadtwerke. Die Gesellschaft führt bereits das Freibad (Bild b), das Hallenbad Cron4 sowie die Repertinger Sportanlagen. Bis dorthin ist noch ein weiter Weg. Der Grundstein hierzu, das kündigte der Bürgermeister an, sollte offiziell im September gelegt werden. // wp

Überwachung, wie vom Bezirkspräsidenten gewollt, stehen werden, das dürfte Ende des Monats bekannt werden. Griessmair hatte den Gemeinden nämlich den 31. August 2019 als letzten Termin für die Bekanntgabe ihrer Entscheidung für oder wider das Projekt vorgesetzt. Nahezu 200 Kameras sollten des Zyklopenauges Pupille darstellen. Alles in allem soll der Ankauf und die Installation dieses gigantesken Überwachungssystems um die 2,5 Millionen Euro verzehren. Darin unberücksichtigt sind die auf die Gemeinden jährlich zukommenden Führungs- und Wartungskosten. Nicht unbegründet sind außerdem die gegen die systematische Überwachung laut gewordenen Einwände hinsichtlich der Einschränkung // wp des privaten Freiraumes und des Datenschutzes. PZ 1 6 | 08. AU G U ST 2019

POLITIK & VERWALTUNG

EIN DORF SCHREIT AUF:

„Wir haben genug!“ Zum Verkehr auf der SS 49 durch Percha werden Frequenzzahlen, je nach Periode, zwischen 10.000 und 30.000 täglich genannt. Jede Menge also. Verständlich das Begehren, die Blechlawine aus dem Dorfzentrum verbannen zu wollen. Das soll über eine Umfahrungsstraße geschehen. Sie ist seit vielen Jahren im Gespräch, jedoch realisiert wurde sie bis heute nicht. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, ging die Bevölkerung am 18. August auf die Straße. Deswegen hatten schon vorher 11 Gemeinderäte aus Protest ihrer Partei (SVP) die Mitgliedschaft aufgekündigt. „Welches Dorf möchte schon eine hochfrequentierte Straße mitten durchs Dorf?“ Die Frage stellte sich dem PZ-Reporter gegenüber ein Perchina – alteingesessen, in Politik und Verwaltung kundig – selbst. Wessen Frage, dessen Antwort: „Natürlich niemand! Doch den heutigen Politikern allein die Schuld für diesen in der Tat nerven- und gesundheitsraubenden Zustand zuzuweisen, das geht nicht an. Die Ortsverwaltung muss sich selbst auch an die Brust klopfen und ein ‚Mea culpa‘ sprechen. Sie hat es während der letzten 15 Jahre nämlich sträflich verabsäumt, sich mit kompromissloser Entschlossenheit für den Bau der Umfahrung einzubringen. Solche Dinge passieren vor allem dort, wo die Verantwortlichen zugleich auf mehreren Hochzeiten tanzen. Mea sententia!“ Er sagte es, schlug die Hacken zusammen und drehte ab, nicht jedoch ohne vorher um Anonymität zwecks Wahrung seiner Ruhe im Ruhestand gebeten zu haben.

GUT BESUCHTER PROTESTZUG

Eine einsame Stimme in der Wüste? Angesichts des gut besuchten Protestzuges, die Schätzungen hierzu schwankten zwischen 600 und 900 Teilnehmern/innen, möchte man das wohl meinen. Doch ganz so war es nicht. Einige hierzu befragte Protestteilnehmer vermissten in ihrer diesbezüglichen Vergangenheitserinnerung durchaus Initiativen pro Umfahrung unter massiver Einbindung der Bevölkerung. Und sie verwiesen nicht neidlos auf Welsberg, Niederdorf, Vintl, nun Kiens und Pflaurenz (Einfahrt Gadertal). Genannte Ortschaften hätten Percha In Sachen Umfahrung die „Blume“ gezeigt. Ähnliches sollte nicht noch einmal vorkommen. In Welsberg und Niederdorf war die Problematik freilich unvergleichlich dramatischer, weshalb deren vordere Reihung auf der Prioritätenliste zweifellos gerechtfertigt war. Dasselbe mag für Kiens und die neue Zufahrt ins Gadertal gelten; weniger für die Umfahrung in Vintl, zumal dort die verspro8

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Den Protestmarsch angeführt: Pfarrer Rüdiger Bgm. Joachim Reinalter.

chene und ursprünglich auch geplante Zufahrt ins Pfunderer Tal mittels eines Tunnels bei der Ausfahrt Mitte nicht verwirklicht wurde, weshalb der Verkehr ins idyllische Bergtal nach wie vor durch die Enge von Niedervintl geleitet wird.

UNSÄGLICHE VERTRÖSTUNGSPOLITIK

Die Gemeinde Percha mit ihren sieben Fraktionen zählt um die 1.500 Einwohner. Ihr hängt die Vertröstungspolitik durch die Provinzverwaltung mittlerweile zum Hals heraus. Noch im Juni tat der Rat dies deshalb

mittels einer beispiellosen Aktion kund: Die elf SVP-Räte, darunter Bürgermeister Joachim Reinalter und dessen Stellvertreter Paul Steiner, gaben geschlossen ihren Parteiaustritt bekannt. Zurückgenommen wurde dieser Schritt bis zum „Protestsonntag“ nicht, das beteuerte Bürgermeister Reinalter vor Ort und im Widersprich zu anders im Vorfeld zur Kundgebung verbreiteten Meldungen. Seine Aussage steht allerdings im klaren Widerspruch zur offiziellen Homepage der Gemeinde, auf der vier der fünf Ausschussmitglieder (Reinalter, Steiner, Schraffl, Guggenberger) nach wie vor als der SVP zugehörig geführt werden (Stand 21. August 019). Als parteilos wird auf derselben Seite Referent Martin Schneider gelistet. Nichtsdestoweniger unterstützte dieser genauso wie die drei Vertreter der Freiheitlichen im Gemeinderat die Initiative der Gemeinde, welche außerdem von den Weinstrauch, örtlichen Vereinen mitgetrawpz gen wurde. Der Protestmarsch ging vom Gemeindeplatz aus, zog der Staatsstraße (SS 49) bis zum Feuerwehrhaus entlang. Er begann um 11:30 Uhr, kam nach wenigen Metern jedoch wiederum minutenlang zum Stehen. Erst nachdem der Rai-Journalist Lucio Giudiceandrea und sein Filmteam mit Verspätung eingetroffen waren, setzte der Zug seinen Marsch im Lichte der Kameras fort. Voraus Bürgermeister Joachim Reinalter in Begleitung von Pfarrer Rüdiger Weinstrauch. Über deren Köpfe das Spruchband „Wir haben genug“ vom dörflichen Missmut kündigte. Der Spitze von

alle Fotos: wpz

Schwere Lasten lassen das Gemäuer von Häusern und Kirche erzittern.

Kirche und Verwaltung folgten gleich dahinter all die anderen, wie gesagt mehrere Hundert an der Zahl: Männer Frauen, Kinder…

POLITIK & VERWALTUNG

Angebunden an den Kronplatz, doch nur winters.

KLARE FORDERUNGEN

Mitgeführte Werbebanner klagten „Wir ersticken im Verkehr“, auf anderen stand die Forderung nach „Mehr Lebensqualität“, natürlich durch die „Umfahrungsstraße jetzt“ und nicht später, wie das der Provinzverwaltung im Sinn steht, zu bewerkstelligen. Diese hatte der Gemeinde Percha noch im Jahre 2016 den Baubeginn der Umfahrungsstraße für 2019 konkret in Aussicht gestellt. Doch dieser Termin ist nun wohl endgültig nutzlos verstrichen. Anfangs Juni dieses Jahres wurde das Vorhaben auf der Prioritätenliste sogar auf 2024 nach hinten versetzt. Die Begründung hierzu: mangels Finanzmittel. Damit kann und will sich Percha nicht abfinden. Bei einer noch für September ins Auge gefassten Bürgerversammlung soll Südtirols Regierungschef, Dr. mag. iur. Arno Kompatscher, Klartext reden. Von seiner Antwort wird es abhängen, ob die verscheuchten Edelweißjünger den Weg zurück auf die Gemeinschaftswiese finden und auch

Mehr als ein halbes Tausend trat gegen die Straße auf die Straße.

beschreiten werden. Joachim Reinalter, dessen Amtszeit als Bürgermeister von Percha mit den Wahlen im Mai 2020 ob der Mandatsbeschränkung zu Ende geht, legt großen Wert darauf, dass das Umfahrungspro-

Ein Dorf schnappt nach Luft. Das Echo war im In- und Ausland groß. Das Ziel wurde erreicht.

wpz

jekt noch vor seinem Abgang aufs richtige Gleis gebracht wird.

DEN VERKEHR EINGEBREMST

Der Protestmarsch, am 18 August, legte den Verkehr auf der Pustertaler-Straße (SS 49) lahm. Für 20 Minuten war die Sperre angeblich vom Regierungskommissariat genehmigt worden. Effektiv zog sich die Blockade fast doppelt so lange hin. Aber auch dann, als die dort zur Sicherheit der Bürger abgestellten Polizisten die Straße für den Verkehr wiederum freigegeben hatten, hielt die Kolonnenbildung über Stunden hinweg unvermindert an. Dies deswegen, weil auf den Plätzen links und rechts der Straße Versorgunsstandlan aufgestellt worden waren und somit die Hauptstraße gleichsam als Festplatz ins Geschehen eingebunden war. Die Menschen wanderten nämlich über die Straße hin und her, sodass die Autos kaum ein Vorankommen hatten. Bedauerlicherweise hatten sich die Polizisten gleich nach der Auflösung des Protestmarsches verdrückt, anstatt den gestressten Autofahrern zwischendurch die Fahrbahn durch Regulierung des Fußgängerverkehrs freizuhalten. Es drängte sich einem der Verdacht auf, dass auch das so gewollt, geplant und geduldet // Willy Pöder war. PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

AKTUELLES

GUTE ADRESSE Die neue Campinganlage „Wildberg“ in St. Lorenzen (Bild 1a) wurde mit Saisonsbeginn in Betrieb genommen. Nebst der altbewährten Zufahrt von der Gadertalerstraße (SS 244) über den Gasteigerweg, besteht nun eine zusätzliche über die SP 56 (St. Martin – Saalen), erreichbar von der Abfahrt „Bruneck West“ über die SP 12 (Stefansdorf – Reischach) bzw. ab Bahnunterführung über St. Martin.

Als Zufahrt völlig ungeeignet, obschon zu Hauptverkehrszeiten stark genutzt, ist hingegen die Verbindungsstraße Moos – Gewerbezone Aue (Bild 1b). Nach Fertigstellung des Pflaurenzer Tunnels, davon gehen in der Aue tätige Unternehmer aus, dürfte dieser Verbindungs-

arm zwischen der SP 56 (St. Martin - Saalen) und der SS 244 (Gadertal) endlich doppelspurig und damit bedarfsgerecht ausgebaut werden. Widerstand dagegen wäre allerdings seitens der Einwohner von St. Martin/Moos zu erwarten, denn sie wollen sich keinesfalls einen Teil des Kronplatzverkehrs ins Haus holen. Schon heute wird die Straße hierzu gelegentlich genutzt. Derweil erfreut sich der neue Campingplatz großen Andrangs. Die Stellplätze sind großräumig (zwischen 100 und 120 Quadratmetern); sie sind mit allen Anschlüssen (Gas, Wasser, Strom, W-Lan, Abwasser etc.) ausgestattet. Das ebenfalls neu errichtete Sanitärgebäude beherbergt ein umfassendes Serviceangebot: Es reicht von der Waschmaschine bis zur Hundedusche. Alles (außer der Hundedusche) kinder- und behindertengerecht ausgeführt. Ein beheiztes Schwimmbad, Sauna etc. stehen ebenfalls zur Verfügung. Kurzum: ein Campingplatz der gehobenen Klasse. Er bietet darüber hinaus viel Sonne – und (noch) wenig Schatten, das deswegen, weil die Jungbäume ihr schattenspendendes Dach in der Kürze der Zeit noch nicht voll zur Entfaltung bringen konnten. Resümee: eine gute Ad// wp resse für Camper/-innen.

MONDLANDSCHAFT

Auf dem Areal des künftigen Mobilitätszentrum beim Brunecker Eisenbahnhof ist die Beweglichkeit derzeit ob der Bodenbeschaffenheit nur beschränkt gut möglich. Manche Abschnitte (Bild 2a) sind gefahrlos eigentlich allein mittels SUV-Autos befahrbar, andere Bereiche (Bild 2b) machen wiederum den Einsatz von Amphibienfahrzeugen ratsam. Von diesen Anforderungen sahen sich jedenfalls viele „Giovanotti“ von „Jovanotti“, welche am vergangenen Samstag nach Bruneck gekommen waren und auf dem Bahnhofsareal ihr Auto für die glorreiche Zeit am Kronplatz abstellten, unangenehm berührt. Vom ach so berühmten, seit wenigstens 15 Jahren viel diskutierten Zentrum, „welches nachhaltig die öffentliche Mobilität unterstützen und forcieren soll“, wie sich Bürgermeister Griessmair neulich ausdrückte, keine Spur. Intakt geblieben ist die Mondlandschaft in ihrer Ursprünglichkeit. Dabei, so ein erfolgrei-

cher Schottergräber, hätte man die „Unwegsamkeit“ gegen Bezahlung von ein paar Hundert Euro problemlos beseitigen können. Ein // wp Staubkörnchen gemessen an den Konzertausgaben!

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AKTUELLES

ENDE IN SICHT

Die Wasserrinnen sind gegraben, die Schächte und das Rohrnetz gelegt, gesichert die Hänge (Bild 3a); der Straßenkörper war bis zum 25. August 2019 auf der gesamten Länge, von der Bahnüberführung bei St. Lorenzen bis zum Westtor des Kühbergltunnels (Bilder 3b + 3c), fertig aufbereitet, eingeebnet und gewalzt. Der Asphaltierung steht somit nichts mehr im Wege. Zu spät, wie manche meinen, denn den überaus starken Mitsommerverkehr konnte die Umfahrung in diesem Abschnitt ob der argen Bauverzögerung nicht mitnehmen. Die eigens hierfür ins Gelände gelegte Behelfsstraße verkraftete die Blechlawine oft mehr schlecht als recht. Speziell zu Stoß3b

zeiten bildete sich darauf oft eine quasi lückenlose Autoschlange. Vier Monate, vom 11. März bis 8. Juli 2019, waren für die Sanierung des erwähnten Straßenabschnitts samt der Verlegung eines Sammelund Ableitungsnetzes von Regenwasser ursprünglich geplant. Die Arbeiten hätten also zum 8. Juli beendet sein müssen. Das klappte nicht. Nun wird die Übergabe und Verkehrsfreigabe sehr wahrscheinlich erst zur Kartoffelerntezeit im September erfolgen. Damit wird die Planzeit um die Hälfte und die Kosten folglich im etwa gleichen Verhältnis überschritten. Wahrlich eine heiße Kartoffel, welche der Provinzverwaltung außertourlich in „Juta“ einzusacken // wp verbleibt. PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

GESUNDHEITSTAG IM BRUNECKER KRANKENHAUS

SOZIALES & GESUNDHEIT

UNSER HERZ ALS BASIS FÜR ALLES Am 12. September 2019 findet im Krankenhaus von Bruneck ein Gesundheitstag rund um das Herz statt. Dabei werden die Risikofaktoren – mit Hauptschwerpunkt Diabetes – analysiert und debattiert. Moderiert von den beiden Ärzten der medizinischen Abteilung am Brunecker Krankenhaus, Primar Dr. Stefan Brugger und Oberärztin Dr. Petra Engl, wird der Gesundheitstag über die Bühne gehen. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Südtiroler Herzstiftung, Dr. Walter Baumgartner,

wird von 14.00 bis 16.00 Uhr eine Gesundheitsstraße – betreut durch Krankenpflegepersonal und Ernährungstherapeuten – eröffnet. Dort können Blutdruck, Blutzucker und Bauchumfang gemessen werden. Eine umfangreiche Diätberatung rundet das Angebot ab. Um 16.00 Uhr startet hingegen der Zyklus der Vorträge. So referiert Oberärztin Dr. Monika Hilber über die Folgen der Zuckerkrankheit für das Herz. Anschließend spricht der Haus- sowie Sportarzt Dr. Alex Mitterhofer über Vorbeugung und Heilung durch Sport.

Anschließend findet eine Diskussionsrunde statt. Zur Veranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich. Jeder ist herzlich einge// rewe laden.

MEIN HAUSTIER DIE UMSTELLUNG VON INDUSTRIELL HERGESTELLTEM TROCKENFUT TER AUF ROHFÜT TERUNG

ES IST NIE ZU SPÄT Immer wieder werde ich gefragt „Kann ich meinen Hund oder meine Katze denn überhaupt problemlos auf Rohfütterung umstellen?“ – die Antwort lautet meist ganz klar „ja“. Es ist nie zu spät, einen Hund oder eine Katze auf Rohfütterung umzustellen. Gerade bei alten und auch kranken Tieren erzielt man damit, wenn die Rohfütterung richtig und angepasst gemacht wird, sehr gute Erfolge. Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich Hunde meist leichter umstellen lassen als Katzen. Ist der Hund gesund, kann man ihn problemlos von heute auf morgen auf die Rohfütterung umstellen. Mischen Sie bei der Umstellung in keinem Fall das bisherige Trockenfutter mit dem rohen Fleisch! Handelt es sich um einen bereits älteren Hund, der bisher mit industriell hergestelltem Trockenfutter gefüttert wurde, kann es sein, dass er am Anfang zu wenig Magensäure produziert und auch eventuelle Darmprobleme sich bemerkbar machen. So kann es vorkommen, dass der Hund das Futter wieder erbricht oder mit Durchfall oder Verstopfung reagiert. Dies bedeutet aber in keinem Fall, dass der Hund das rohe Fleisch nicht verträgt. Durch die Gabe von passenden Enzymen oder Darmbakterien (Probiotika) kann man hier unterstützend eingreifen.

DIE ERSTEN MAHLZEITEN

Die ersten Mahlzeiten sollten aus leicht verdaulichem Muskelfleisch (z. B. Huhn) und gedünstetem Gemüse (z. B. Karotten und Zucchini) bestehen. Kommt der Hund an den ersten 2-3 Tagen mit den Mahlzeiten gut zurecht, kann man anfangen Hühnerhälse (roh!!!!) und Innereien zu füttern. Nach etwa 7-10 Tagen kann man dann auf eine andere Proteinquelle (z. B. Rind oder Schaf) wechseln. Denken Sie immer daran, die Mahlzeiten für den Hund sollten sich dann ausgewogen zusammensetzen, also bestehen aus Muskelfleisch, Innereien, Pansen und Knochen / Knorpel. Bei der Umstellung einer Katze braucht es meist etwas mehr Geduld, vor allem dann, wenn die Katze jahrelang mit Fertigfutter ernährt wurde. Generell sollte eine Katze mindestens zweimal am Tag gefüttert werden. Stand das Trockenfutter bisher den ganzen 12

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Tag zur Verfügung, sollte man nun die Katze an feste Futterzeiten gewöhnen. Versuchen Sie am Anfang die Katze von Trocken- auf Nassfutter (Dose) umzugewöhnen. Ist dies gelungen, kann das Dosenfutter mit dem rohen Fleisch gemischt werden. Und bei jeder Fütterung wird der Anteil an Dosenfutter reduziert und dafür der Anteil an rohem Fleisch erhöht.

GEDULD HABEN

Aber haben Sie Geduld! Gerade bei älteren Katzen oder solchen, die Futter mit Lockstoffen bekommen haben, kann die Umstellung eine Weile dauern. Sie werden aber feststellen – es lohnt sich. Vielleicht haben Sie auch eine Katze, wo es ganz problemlos geht und das rohe Fleisch sehr schnell akzeptiert wird. Generell ist es sicher ratsam bei der Umstellung mit einem Ernährungsberater zu arbeiten, damit die Zusammensetzung der Futterrationen von Beginn an passt und es nicht zu gesundheitlichen Problemen durch Mangel- oder Überversorgung kommt.

Michaela Olbert Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

Orthorexia nervosa - Wenn der Wunsch, sich gesund zu ernähren, zum Zwang wird. Frage: Ich ernähre mich nach allen Regeln der Kunst gesund und versuche alle vernünftigen Empfehlungen, die ich aus Medien, Zeitungen und Büchern sowie aus dem Internet bekommen kann, umzusetzen. Ich vermeide alles was schädlich und giftig ist, alles was zur Übersäuerung führt und ich vermeide alle Lebensmittel, die ich nicht mehr vertrage. Dazu gehören Weizen, Milchprodukte, Tomaten und weitere Nachtschattengewächse sowie Nüsse, Äpfel, Birnen, Bananen, Kiwi und Kokosnuss. Jetzt habe ich im Internet bei Dr. Google vom Phänomen der Orthorexia nervosa gelesen. Ich habe Angst, dass ich davon betroffen sein könnte. Antwort: Die Orthorexia nervosa beschreibt ein Verhalten bei dem es um übertriebene Beschäftigung mit gesunder Ernährung und das zwanghafte Vermeiden ‚ungesunder’ Lebensmittel geht. Dabei wird die Argumentation von ‚gesund’ oder ‚ungesund’ mit der Zeit immer strenger und extremer geführt. Betroffene achten missionarisch auf die strikte Einhaltung von Ernährungsregeln und entwickeln ihre eigenen spezifischen Essgewohnheiten, die immer mehr Zeit in Anspruch nehmen. Diese restriktiven Essgewohnheiten erschweren Mahlzeiten in Gesellschaft oder in Restaurants, sodass sich Betroffene zunehmend von ihrem sozialen Umfeld distanzieren und auch andere wichtige Lebensbereiche allmählich vernachlässigen. Sie fühlen sich schuldig, wenn sie von ihrer Diät abweichen und fürchten, dadurch zu erkranken. Das Einhalten der Diät wird als Erfolg erlebt und vermittelt das Gefühl von gelingender Kontrolle. Diese Ersatzbefriedung funktioniert wie bei anderen Abhängigkeiten und hat beträchtliches Suchtpotenzial. Eigentlich gehört die Orthorexie zu den Eßstörungen und kann im Zusammenhang mit anderen Essstörungen auftreten. Der Versuch, sich möglichst gesund zu ernähren, kann auch ein verzweifelter Versuch sein, eine vorhandene Essstörung alleine zu bewältigen. Umgekehrt kann orthorektisches Essverhalten auch die Entwicklung einer Essstörung begünstigen und durch einseitige Ernährung zu Fehl- und Mangelerscheinungen führen. Offiziell gehört die Orthorexie noch nicht zu den anerkannten Essstörungen. Der Begriff wurde erstmals vom amerikanischen Arzt Steven Bratman im Jahr 1997 geprägt. Er stellte den nachfolgenden Fragekatalog zur Überprüfung einer möglichen Orthorexie auf: • Denkst du mehr als 3 Stunden am Tag über deine Ernährung nach? • Planst du deine Mahlzeiten mehrere Tage im Voraus? • Ist dir der ernährungsphysiologische Wert der Mahlzeit wichtiger als ihr Genuss? • Hast du das Gefühl, je gesünder du dich ernährst, desto unzufriedener seist du über deine Lebensqualität? • Bist du in letzter Zeit strenger mit dir geworden? • Steigert sich dein Selbstwertgefühl durch gesunde Ernährung? • Verzichtest du auf Lebensmittel, die du früher gerne genossen Entsprechende themenbezogene Zusendungen und Fragen können so wie bisher in bewährter Weise direkt an meine E-Mailadresse gruber@prosalus.info oder telefonisch unter 0474 409344 direkt an mich gerichtet werden. Dr. Rudolf Gruber

DER GESUNDHEITSRATGEBER

EIN FALL FÜR GANZHEITLICHES DENKEN

hast, um nun widerwillig „richtige” Lebensmittel zu essen? • Hast du durch deine Essensgewohnheiten Probleme auszugehen und distanzierst du dich des Essens wegen von Freunden und Familie? • Fühlst du dich schuldig, wenn du von deiner aktuellen Diät abweichst? • Fühlst du dich glücklich und unter Kontrolle, wenn du dich gesund ernährst? Bratman betont das krankmachende Potenzial der zwanghaften Beschäftigung mit „gesunder Nahrung“ und der fundamentalistischen Fokussierung auf Fragen der Qualität und Zusammensetzung des Essens. Er warnt vor dem kritiklosen Einhalten einer unausgewogenen Diät aus Gründen der „Reinheit“ oder „besonderen Qualität“ der noch erlaubten Nahrung. Gerade diese beirrenden Informationen tischt Dr. Google in negativ gefilterter Art täglich in unseren Tablets auf: • Er mahnt zu strenger Vermeidung von Nahrung, von der Einzelne schreiben und glauben, dass sie ungesund sei: fette Nahrungsmittel, Nahrungsmittel mit Konservierungsstoffen, Lebensmittelzusatzstoffe (E- Nummern), tierische Nahrungsmittel, oder andere Inhaltsstoffe, die irgendjemand ohne Argumente für ungesund hält. • Er verschweigt, dass die Informationen meist von Menschen stammen, die nicht professionell mit Ernährung beschäftigt sind: Diese befassen sich zeitlich weit überdurchschnittlich mit dem Lesen über, Beschaffen von, oder Vorbereiten von spezifischen Lebensmitteln aufgrund ihrer angenommenen heilbringenden Qualität und Zusammensetzung. • Er nährt Schuldgefühle und Sorgen, wenn man „ungesunde“ oder „unreine“ Lebensmittel konsumiert hat. • Er suggeriert Intoleranz gegenüber anderen abweichenden Anschauungen bezüglich Lebensmitteln. • Er wirbt für exzessive finanzielle Ausgaben für Lebensmittel (in Relation zum Einkommen) aufgrund deren angenommener Qualität und Zusammensetzung. Die Orthorexie wird ähnlich wie die anderen Essstörungen behandelt. Es geht v.a. darum, das Essverhalten zu normalisieren und zu entspannen. Die Betroffen sollen lernen, sich wieder etwas zu gönnen, weil es gut schmeckt oder sie es mögen, ohne nach dem Nährwert und den gesundheitlichen Folgen zu fragen. Das Problem dabei ist, dass die wenigsten Betroffenen dazu bereit sind. Sie glauben, das Richtige zu tun und wollen ihr Verhalten gar nicht ändern. Wenn man selbst einen solchen Fall im Bekanntenkreis hat, sollte man sich nicht abwenden, sondern immer wieder mit viel Geduld darauf hinwirken, dass die Betroffenen auch mal von ihrem strengen Ernährungsplan abweichen und auch wieder mit dem eigenen Instinkt nach dem Rechten fragen. Die Informationen sind auch online unter www.prosalus.info abrufbar.

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SOZIALES & GESUNDHEIT

TREFFEN FÜR AUGENÄRZTE IN KASERN

Das Rad dreht sich Mitte Juli organisierten Dr. Ezio Cappello und Dr. Tito Bertoni – zwei der bekanntesten Augenspezialisten in Feltre und Bruneck – das 12. Treffen für Augenärzte, das in Kasern durchgeführt wurde. Dabei ging es um die Suche nach neusten Technologien und innovative Behandlungsmethoden. Das hochkarätige Treffen soll wiederholt werden.

issen muss entwickelt, gebündelt und letztlich auch weitergegeben werden. Das ist das Credo von Dr. Tito Bertoni aus Bruneck. „Wer ein hohes Niveau an Wissen erreicht hat, hatte seinerseits einen Lehrer, der ihm seine Kenntnisse weitergegeben hat und dank der Leidenschaft für seine Arbeit hat er seinen Wissenstand stets weiterentwickelt“, lautet das Credo von Dr. Bertoni. Er vergleicht das Ganze dann mit einem Rad – wenn es denn in die richtige Richtung läuft. Und zwar immer in Bezug auf denjenigen, der Hilfe benötigt. Das ist auch der Grundsatz der „Association for Research in Vision and Ophthalmology (AVRO“ in den Vereinigten Staaten, unter deren Schirmherrschaft das jüngste Treffen in Kasern stattfand. Seit 12 Jahren organisiert diese Gruppe von Augenärzten entsprechende Seminare und Symposien. In Kasern wurden unter anderem hochkarätige Professoren wie Giovanni Staurenghi und Ferdinando Bottoni, beide von der Universitätsaugenklinik von Mailand und weltweit geschätzt wegen ihrer laufenden Arbeit für die Fortentwicklung der Augenheilkunde, eingebunden. Auch die Gesellschaft „Ve-

Die Teilnehmer des Syposiums der Augenärzte in Kasern. Studie dient als internat. Pilotprojekt.

di Vision“ aus Mestre und Heidelberg Engineering, welche innovative Instrumente für Diagnostik und Forschung in der Augenheilkunde herstellt, unterstützten das Symposium.

Dr. Tito Bertoni, Heinrich Steger (Zirkonzahn) und Prof. Ezio Capello. 14

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FULL IMMERSION

Die Vorgangsweise ist dabei klar vorgegeben, wie Dr. Bertoni der PZ gegenüber aufzeigt. „Die Augenärzte und Wissenschaftler verbringen die gesamte Zeit vom Frühstück bis zum Abendessen gemeinsam; es werden besondere klinische Fälle besprochen und die letzten Neuigkeiten aus der Forschung dabei vertieft“, so Bertoni. Dieses Konzept heißt „full immersion“ und kommt aus Amerika. So lassen sich Teamwork und -building perfektionieren. Denn: „Die Leute bleiben so ganz konzentriert bei der Sache!“. Eine Vorgangsweise, die auch von Heinrich Steger, dem Firmenchef der Zirkonzahn, gefällt. Er stellte nicht nur sein Gästehaus in Kasern zur Verfügung, sondern auch seine dortige Forschungsstätte. Dabei stellte sich heraus, dass er die Methode der „full immersion“ auch bei der Fortbildung seiner Mitarbeiter anwendet. Am Ende wurden viele neue Erkenntnisse gewonnen und wichtige Erfahrungen ausgetauscht. Dies alles zum Wohl des Patienten. Denn das war das höhere Ziel des Gan// rewe zen.

Dr. Med. KARIN BOTCHEN Fachärztin für physikalische und rehabilitative Medizin

St. Georgen, Ahraue 12b Tel. 0474 830 494 Mobil 346 621 68 84 info@botchen.it

Frau Dr. Botchen, wie hängen diese drei Dinge zusammen? Rheuma ist ein Überbegriff für Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat. Die Schmerzen sind fließend, reißend und ziehend. Es ist auch bekannt, dass Rheuma durch einen Infekt mit Borrelien nach Zeckenbiss auftreten kann und/oder durch zu viel an Schwer- bestimmten Mittel gemacht. Dann metallen im Körper mit begünstigt wird Urin gesammelt und an ein und am Laufen gehalten wird. Speziallabor geschickt. Wie kann man das feststellen? Zentrale Punkte sind eine ausführliche Befragung und körperliche Untersuchung des Patienten. Bestimmte Antikörper und genetische Marker im Blut sind weitere richtungsweisende Faktoren. Das haben die meisten Rheumatiker bereits im Spital testen lassen. Zum Nachweis von Borrelien braucht man spezielle Blutproben. Der Test auf Schwermetalle wird mit einem

keiten der Komplementärmedizin zeigen ebenfalls sehr gute Effekte. So lassen sich z.B. die Borrelien gut mit der großen Ozon-Sauerstoff-Therapie in Kombination mit Naturprodukten behandeln. Für die Ausleitung der Schwermetalle stehen mehrere Mittel zur Verfügung. Das geht oral oder besser mittels Infusion. Weiterhin profitieren Betroffene von Basen-Infusionen zur Entsäuerung des Bindegewebes. Bei Gelenkbefall oder Sehnenscheidenentzündung kann aufbereitetes Plasma aus dem Blut des Patienten die Entzündungsreaktion lindern. Von den Pflanzen werden u.a. Arnika und Weihrauch eingesetzt. Insgesamt können Rheumatiker damit Cortison und andere chemische Medikamente sparen und somit auch deren Nebenwirkungen gering halten.

SOZIALES & GESUNDHEIT

Rheuma, Borrelien, Schwermetalle

Welche Behandlungsmethoden gibt es? Fast alle rheumatischen Erkrankungen verlaufen chronisch. Die Intensität der Schmerzen wechselt. Oft benötigen die Betroffenen eine sog. Basistherapie aus bestimmten Schmerzmitteln, Cortison und anderen Medikamenten. Krankengymnastik und Physiotherapie sowie die richtige Ernährung sind unverzichtbare Grundpfeiler. Die Möglich- Lassen auch Sie sich helfen!

MODERNE ZAHNMEDIZIN Kieferorthopädie

Abb. 1: Vor der Behandlung, frontal

Abb. 3: Vor der Behandlung, rechts

Abb. 5: Vor der Behandlung, links

Bei diesem Patienten konnte folgende Diagnose gestellt werden: • Kl II Verzahnung Abb. 2: Nach der Behandlung, • Großer Engstand im Oberkiefer frontal • Tiefbiss Die kieferorthopädische Therapie beinhaltete die Extraktion von zwei Prämolaren im Oberkiefer, um alle Zähne korrekt in den Zahnbogen einzuordnen Abb. 4: Nach der Behandlung, und um das biologische Limit, rechts welches vom Alveolarknochen gebildet wird, zu respektieren bzw. nicht zu überschreiten. Abb.2 zeigt wie der frontale Überbiss korrekt eingestellt werden konnte. Abb.4 und Abb.5 zeigen im Seitenbild die korrekt eingestellte Verzahnung nach KL I. Die Behandlung erfolgte mit Abb. 6: Nach der Behandlung, einer festsitzenden Apparatur links

in einer insgesamten Behandlungszeit von 19 Monaten. Die Zahnfleischentzündung welche in den Bildern am Ende der Behandlung zu sehen ist heilte innerhalb einer Woche vollständig ab. Mit freundlichen Grüßen Dr. Josef Willeit und Dr. Paul Willeit

Dr. Josef Willeit

Facharzt für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde Facharzt für Kieferorthopädie

Dr. Paul Willeit Zahnarzt

Adresse: Romstraße 3, Bruneck • Tel. 0474 555 409 info@willeit.it • www.willeit.it

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WIRTSCHAFT & UMWELT

RIENZ-ACT

Alles im Fluss Im Rahmen des großen Projektes „RIENZact“ wird für 12 Gemeinden ein Flussraummanagementplan für eine nachhaltige und sichere Entwicklung des Territoriums entlang der Rienz umgesetzt. Dabei werden zahlreiche konkrete Maßnahmen für die Flussraumgestaltung definiert und im Laufe der nächsten Jahre und wohl auch Jahrzehnte auf den Weg gebracht. Darin inkludiert sind unter anderem auch konkrete Hochwasserschutzsysteme. Wie wichtig die sind, wurde erst beim jüngsten Hochwasserereignis Ende Oktober des letzten Jahres klar. Vom 29. August bis 19. September 2019 wird zudem eine Fragebogenaktion durchgeführt, um wichtige Informationen zu sammeln.

as Projektgebiet umfasst dem münden insgesamt elf grödie Gemeinden Toblach, ßere Nebenflüsse in die Rienz. Niederdorf, Welsberg-TaEntsprechend groß sind die Anforderungen, die an die Flussisten, Olang, Rasen Antholz, Percha, Bruneck, St. Lorenzen, Kiens, raumgestaltung und -entwickVintl, Rodeneck und Mühlbach. lung gestellt werden, wobei an De Projektzeitraum erstreckt sich erster Stelle die Sicherheit der von Jänner 2018 bis Dezember Bewohner steht. Durch das 2020. Wichtigste Ziele von „RIENProjekt soll „ein gemeinsames Zact“ sind der nachhaltige Schutz Leitbild und letztlich auch ein vor Hochwasser, die Vitalisierung Maßnahmenkatalog für die und Erlebbarkeit der Flussauen nachhaltige Flussraumentwickund eine zukunftsorientierte Ökolung unter Berücksichtigung der logie in allen Facetten. darin lebenden und wirtschaftenden Bevölkerung im Einklang In der erste Phase, die bereits abmit dem Schutz vor Naturgefahgeschlossen ist, wurde die Ist-Situation im Zusammenspiel mit ren und dem Umweltschutz“ ervielen Akteuren Gemeinde für Gestellt werden, bringt es Ghiraldo meinde erhoben. Nun geht es an auf den Punkt. Robert Alexander Steger, Prettauer Wichtig sei aber auch, die größtdie Evaluierung des Soll-Zustan- Die stellvertretende Amtsdirektorin für Wildbach- und Bürgermeister und Koordinator der des. Dabei sollen konkrete Maß- Lawinenverbauung Ost der Agentur LAG Pustertal (Lokale Aktionsgruppe mögliche Akzeptanz herbeizunahmen nach Priorität und Finan- für Bevölkerungsschutz, Caterina bzw. Regional-Management führen. Deshalb wird auf einen rewe Pustertal). rewe zierungsmöglichkeiten aufgezeigt Ghiraldo beim PZ-Termin. interdisziplinären Dialog mit werden. Fachexperten, Landesämtern, Finanziert wird das Projekt zum Großteil UMFANGREICHE ARBEIT Aktionsgruppen, Zivilschützern, den Bauüber das EFRE-Programm der EU. Über den Das Pustertal, eines der drei großen Haupt- ern und der gesamten Bevölkerung gesetzt. EU-Fond „Investitionen in Wachstum und täler Südtirols, ist vom Durchfluss der rund So soll die „größtmögliche Akzeptanz des Beschäftigung EFRE 2014-2020“ werden im- 80 Kilometer langen Rienz geprägt. Von der zu entwickelnden Flussraummanagementmerhin 300.000 Euro beigesteuert. Mit der Quelle bis zur Einmündung in den Eisack plans“ von vornherein sichergestellt werDurchführung wurde die Agentur für Bevöl- ist der Flusslauf durch unterschiedlichste den. Wenn die Menschen nämlich nicht von kerungsschutz beauftragt, wobei eine eige- Gegebenheiten charakterisiert – mit unter- Beginn an mitgenommen werden, bleibt der ne Steuerungsgruppe mit diversen Akteuren schiedlich großem Gefahrenpotential. Zu- Plan letztlich totes Papier. // rewe – gewissermaßen als Motor – eingerichtet wurde. Das Projektmanagement läuft über die Kanäle des LAG Pustertal (Lokale Aktionsgruppe bzw. Regional-Management Pustertal) unter der Federführung von KoordiVom 29. August bis 19. September 2019 wird eine nator Robert Alexander Steger. wichtige Fragebogenaktion rund um das Projekt „RIDie Vorgangsweise ist bereits mit Erfolg kolENZact“ für alle Interessierten durchgeführt. Jeder laudiert worden. In den vergangenen Jahren kann und soll mitmachen damit wichtige Informatiowurden bereits mehrere territoriale Flussnen gesammelt werden können. Man kann über den raummanagementpläne erstellt, unter andeQR-Code (siehe rechts) oder den Link http://www. rem für die „Obere Ahr“ im hinteren Ahrntal. provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/wildbach/RIENWichtig ist allen Beteiligten „die partizipaZact.asp direkt einsteigen und an der Fragebogenaktive Vorgangsweise“, wie Caterina Ghiraltion teilnehmen. Die Beantwortung der Fragen dauert do, die stellvertretende Amtsdirektorin für ca. zehn Minuten und die Antworten werden natürDer QR-Code für die Wildbach- und Lawinenverbauung Ost der lich anonym erfasst. Die Fragebogenaktion wird heuAgentur für Bevölkerungsschutz der PZ ge// rewe Fragebogenaktion – te, den 29. August 2019, freigeschaltet. unbedingt mitmachen! genüber meinte.

DIE FRAGEBOGENAKTION

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NEUE TROCKENSTEINMAUERN AUF DEM PYRAMIDENWEG IN PLAT TEN IN PERCHA

WIRTSCHAFT & UMWELT

Revival bäuerlicher Kultur Fotos: Passler Johann

s ist gar nicht so lange her, dass das „Räumen“ von Wiesen und Feldern zu den ersten Frühjahrsarbeiten am bäuerlichen Hof zählte. So wurden die Dienstboten (meist Knechte) schon bald nach der Schneeschmelze hinausgeschickt, um vor allem die Wiesen von Unrat und von Steinen zu säubern. Diese Steine wurden an die Grenzen gebracht und dort zunächst gelagert. So entstanden mit der Zeit, die mit losen Steinen ohne Anbringung von Mörtel erbauten Mauern, die sogenannten Trockenmauern, die oft als „echte Kunstwerke“ betrachtet werden konnten. Diese dienten als sichtbare Grenzlinien vor allem aber auch für „Einzäunung“ des Weideviehes. Die heutige Bewirtschaftung der Wiesen und Felder vor allem aber der Rückgang der Dienstboten brachte es mit sich, dass die Arbeit und das Schaffen von Grenzmauern in Form von Trockenmauern größtenteils aufgehört haben. So müssen wir leider feststellen, dass ein Großteil dieser Tockenmauern schon verfallen ist und der Vergangenheit angehört. Nur auf manchen Alm- und Bergwiesen treffen wir noch einige Überbleibsel solcher „bäuerlicher Kunstwerke“ an; ganz selten aber gibt es auch heute noch fleißige Arbeiter, die wenn auch im bescheidenen Maß, in dieser Richtung Hand ans Werk legen.

Neue Trockenmauern am Pyramidenweg in Platten in der Gemeinde Percha.

selnd mit einem Holzzaun den Weg von der grünen Wiese abtrennen. Hier also haben die fleißigen Arbeiter des Amtes für Naturparke ihre Fachkenntnis gezeigt, hier haben sie Hand ans Werk gelegt und mit großem Fleiß und Interesse ein Mauerwerk geschaffen, das sich zeigen lässt. Die Mauern sind wunderschön und ohne Zufügung von Mörtel angelegt und weisen trotzdem starke Standfestigkeit auf.

// Johann Passler

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Alte Trockenmauer (Grenzmauer) im Mühlbacher Talele (Wirtsalm).

WIEDERBELEBUNG BÄUERLICHER KULTUR

Damit die Arbeit zur Schaffung von Trockensteinmauern nicht ganz in Vergessenheit gerät, hat sich in letzter Zeit dankeswerter Weise das Amt für Naturparke für das Wiederbeleben dieser „bäuerlichen Kultur“ eingesetzt und den Auftrag erteilt, Trockenmauern zu errichten, um dadurch auch zu zeigen, wie der Bauer von früher gearbeitet hat und wie man auch ohne Mörtel zu solchen stabilen Grenzmauern kommen kann. So sollen hier die Trockensteinmauern erwähnt werden, die in den letzten Wochen auf dem Wanderweg zu den Erdpyramiden in Platten errichtet wurden, wobei die fleißigen Arbeiter des Amtes für Naturparke unter der bewährten Leitung von Peter Niederlechner vorbildliche Arbeit geleistet haben. Es lohnt sich diesen Wanderweg zu begehen, der vom Parkplatz neben der Plattnerstraße abzweigt, zunächst leicht ansteigend, dann aber als schöner Weg durch den Wald bis zu den genannten Erdpyramiden führt. Am oberen Teil geht dieser Weg in eine neu errichtete Forststraße über, wo diese genannten schönen Trockenmauern anzutreffen sind, die abwech-

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WIRTSCHAFT & UMWELT

DIE GESCHICHTE VON HÖHENSTEIN

Der Themenweg Zum hundertjährigen Gedenken an den Ersten Weltkrieg haben die Gemeinde Toblach und das Land Südtirol die wechselvolle Geschichte von Höhlenstein (Landro) ins Feld geführt. Um diese Geschichte aufzuzeigen, wurden an vier Standorten entsprechende Skulpturen errichtet. So entstand ein viel beachteter Themenweg.

Imposante und passende Schautafel zum Thema „Krieg“

er Themenweg wurde seinerzeit von Thomas Franchi, Bernhard Mair und vom Historiker Wolfgang Strobl, der auch die Texte verfasste, als Idee geboren. Das Gestaltungskonzept wurde von Albert Willeit ausgearbeitet und umgesetzt. Vizebürgermeister Martin Rienzner unterstrich sein Talent als Gesamtkoordinator. Die Entfernung zwischen den vier Standorten wurde auf rund 600 Metern relativ kurz gehalten. „Das ist eine für jeden leicht machbare Wegstrecke. Zudem verläuft hier im Sommer der Radweg und im Winter die Loipe“, so Vizebürgermeister Rienzner. Damit ist sichergestellt, dass vielen Personen die Geschichte von Höhlenstein bzw. Landro nähergebracht werden kann. Die Infoskulpturen wurden aus Stahlblech

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Eine alte Kutsche steht sinnbildlich für Tourismus und Alpinismus.

mit in den Fenstern eingelegten bedruckten Informationstafeln gefertigt. Die rostigen Oberflächen ergeben eine landschaftsverträgliche Patina und sind eine Anspielung an so manche eisernen Überreste vom Dolomitenkrieg.

VIER WICHTIGE THEMEN

Gleich die erste Tafel ist dem Verkehr gewidmet. Auf der ehemaligen Bahntrasse wurde folgerichtig eine abstrahierte Lokomotive aufgestellt, als Erinnerung an die Dolomitenbahn, welche hier von 1921 bis 1964 verkehrte. Zugleich wird dabei die Geschichte der Bahn und des Verkehrs behandelt. Das 2016 fertiggestellte Drei-Zinnen-Ausblickshäuschen stellt die zweite Station dar. Diese überdachte Plattform ist der eigentliche Anlaufpunkt und somit der wichtigste Teil des Themenwegekonzeptes. Darin sind die Themen zum UNESCO Welterbe, zum Naturpark und zur Bergsteigergeschichte mit dem Pionier Paul Grohmann abgehandelt, welcher am 21. August 1869 von Höhlenstein aus startete, um die Drei Zinnen erstmals zu besteigen. Also heuer vor genau 150 Jahren. Am dritten Standort wurde eine Skulptur in Form einer Postkutsche errichtet, mit Informationen zur erfolgreichen und später tragisch endenden Tourismusgeschichte des Postgasthofes und späteren Grandhotels Baur. An dieser Stelle befinden sich immer noch die Ruinen der wegen des bevorstehenden Krieges im Jahr 1915 völlig unnütz

Der Themenweg umfasst mehrere Stationen.

gesprengten Hotelanlage. Allein die Kapelle blieb davon verschont. Der vierte Standort ist hingegen dem Krieg gewidmet. Genau an diesem Ort befindet sich die gewaltige Festungsanlage von 1884, welche vom Kaiserreich Österreich-Ungarn erbaut und nach 1919 von Italien übernom-

Die Plattform wurde passend zum Dolomiten-Unesco-Welterbe errichtet.

men wurde. 1942 wurde sie mit ausgedehnten Bunkeranlagen ergänzt. Eine Stahlskulptur in Form eines Geschützpanzerwagens soll darauf aufmerksam machen. Noch etwas Wichtiges zum Schluss: Beim schön angelegten Parkplatz befindet sich eine WC-Anlage – ein garstiges Ding. So richtig

unansehnlich. Im Zuge der Bauarbeiten wurde diese auf Anraten der Akteure optisch wesentlich verbessert und angepasst. Zudem sind nun dort auch Informationstafeln zum gesamten Themenweg // rewe angebracht.

Das Portal und zugleich Ausgangspunkt zur schönen Wanderung.

Das bestehende WC nach der Neugestaltung schaut wirklich passabel aus.

WIRTSCHAFT & UMWELT

Dieses Schaubild thematisiert die Dolomitenbahn, die lange aktiv war.

Raiffeisen Flash

Die Raiffeisen Sommergespräche: Eine Erfolgsgeschichte Vergangene Woche haben wir in der Raiffeisenkasse Bruneck zum 13. Mal zu den Raiffeisen Sommergesprächen eingeladen. Mit einer Veranstaltung wie dieser lösen wir unser Leistungsversprechen „Mehr.Wert.Leben.“ ein und versuchen, unseren Gästen etwas ganz Besonderes zu bieten.

Die Raiffeisen Sommergespräche sind zu einer festen Plattform mit einem bedeutenden Mehrwert für viele geworden. Seit einigen Jahren findet im Rahmen der Sommer- und Silvestergespräche eine Spendenaktion statt. Dadurch möchten wir den gemeinnützigen Vereinen Präsenz und Gehör für ihre Tätigkeit verschaffen. Die Gäste sind gebeten, zehn Euro an einen Verein Ihrer Wahl zu spenden, die von uns nochmal verdoppelt werden. Seit 2016 haben wir dadurch an 21 Vereine 38.000 Euro spenden können! Ich für meinen Teil habe die 300 Gäste wohl zum letzten Mal bei dieser Veranstaltung

begrüßt. Ich bin ein wenig stolz, wenn ich auf die Anfänge der Sommergespräche zurückdenke. Über die Jahre haben wir Außergewöhnliches geschafft und konnten ein immer besser organisierteres und professionelleres Ambiente bieten. Generell hat sich die Raiffeisenkasse Bruneck und ihre Mitarbeitenden in den letzten Jahren enorm entwickelt. Dabei haben wir immer das Gemeinwohl in den Fokus gestellt und unsere Mitarbeitenden am gemeinsamen Fortkommen der Bank beteiligt. Es war mir wichtig, die Raiffeisenkasse Bruneck zusammen mit dem gesamten Team und vielen Beratern an meiner Seite für eine erfolgreiche Zukunft und für die

Anton Josef Kosta Geschäftsführer

Übergabe an die nächste Generation gut zu rüsten. Ich bin überzeugt, dass wir das geschafft haben und trete meinen Ruhestand am Ende dieses Jahres mit einem guten Gefühl an und freue mich dann auf einen neuen Lebensabschnitt. www.raiffeisen-bruneck.com

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WIRTSCHAFT & UMWELT

BROTFEST IN UT TENHEIM

Bäuerliche Brotkultur Am Sonntag den 18. August 2019 fand das zweite Uttenheimer Bauernbrotfest statt. In sechs alten Brotöfen wurde nach altem Rezept Brot gebacken, verschiedene Handwerker boten ihre Produkte an und die Vereine von Uttenheim warteten mit vielen Köstlichkeiten auf.

in „Breatl“ aus einem echten Brotofen ist schon etwas ganz Besonderes: ein unvergleichliches Aroma und ein besonderer Geschmack! In Uttenheim hat man kürzlich die alte Tradition des Brotbackens wieder aufleben lassen und gleich sechs Backöfen eingeheizt. Beim 2. Uttenheimer Brotfest, das die Bäuerinnen von Uttenheim in Zusammenarbeit mit den Bauernhöfen Gratzer, Moarhof, Bachbauer, Lackner, Striegl, Bodenhof und den örtlichen Vereinen organisierten, konnten die Besucher das Brotbacken hautnah erleben und das Brot anschließend auch kaufen. Eine alte Mühle wurde zugänglich gemacht und in Betrieb gesetzt, sodass auch das Getreidemahlen miterlebt werden konnte. Verschiedene Handwerker boten ihre Produkte an, wie Körbe, Kugeln, Teller und Schalen. Beim kleinen Bauernmarkt wurden selbstgemachte Produkte angeboten, wie Säfte, Honig, Marmeladen etc. Die Vereine von Uttenheim versorgten die Besucher mit kulinarischen Köstlichkeiten und für die kleinen

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Brot backen wie anno dazumal - das konnte ebenfalls hautnah miterlebt werden.

Gäste gab es ein Kinderprogramm. Natürlich wurde auch aufgespielt, gesungen und gefeiert. Das 2. Brotfest war dann auch wieder ein vol-

alle Fotos aldar

ler Erfolg. Trotz wolkenlosem Himmel und bestem Wanderwetter kamen viele Gäste aus nah und fern und allesamt waren allesamt // aldar begeistert.

Dr. Johannes Senoner Pircher Schramm Tschurtschenthaler Mall Ellecosta Anwaltskanzlei

Aufgrund der stetig steigenden Bedeutung von telematischen Informationsflüssen stellt sich häufig die Frage, inwiefern Aussagen, die – teils unbedacht – über SMS, Email und andere Medien getätigt werden, Relevanz in einem allfälligen gerichtlichen Verfahren erlangen können. Eingangs ist anzumerken, dass sich deren Beweiskraft im Zivilverfahren merklich von jener im Strafprozess unterscheidet. Beginnend mit dem Strafprozess kann grundsätzlich festgehalten werden, dass dem Richter in einem solchen ungleich mehr Ermessensspielraum zusteht, wenn es darum geht, Beweise zuzulassen und zu würdigen. Daraus resultiert nicht selten eine höhere Bereitschaft desselben, auch „untypischen Beweisen“, also jenen, die nicht expressis verbis von der Rechtsordnung definiert sind, volle Beweiskraft zuzusprechen. So entschied beispielsweise der Kassationsgerichtshof in einem Urteil aus dem Jahre 2018, WhatsApp-Mitteilungen und SMS, die auf einem beschlagnahmten Smartphone gespeichert waren, in puncto Zulassung als Beweis derselben rechtlichen Regelung zuzuordnen wie dem Urkundenbeweis gemäß Art. 234 StPO. Demzufolge unterliegen derartige Nachrichtenflüsse nicht dem – relativ rigorosen – Regime, das im Falle von telefonischen Abhörungen oder bei Beschlagnahme brieflicher Korrespondenz zur Anwendung kommt. Deutlich restriktiver wird die Beweiswürdigung im Zivilprozess gehandhabt. Dort herrscht die sog. „Typizität“ des Beweises. Dies bedeutet, dass die Parteien grundsätzlich nur solche Beweise führen können, die von der Rechtsordnung festgelegt sind, weswegen z.B. WhatsApp-Nachrichten oder SMS auf den ersten Blick nicht zulässig wären. Die Rechtsprechung hat jedoch der wachsenden Wichtigkeit solcher Mitteilungen Beachtung geschenkt und diese sukzessive als Beweise zugelassen. Zuletzt legte der Kassationsgerichtshof mit Urteil vom Juli dieses Jahres fest, dass SMS und Emails im Zivilverfahren volle Beweiskraft beigemessen werden kann. Konkret ging es im dort behandelten Fall um einen getrennten Vater, der dazu verurteilt wurde, seinen Anteil an den Kindergartenspesen für das gemeinsame Kind zu bezahlen, nachdem er per SMS dem Vorschlag der Mutter, das Kind dort einzuschreiben, zugestimmt, sich im Anschluss daran jedoch geweigert hatte, die Kosten zu übernehmen. Zudem hatte er es im Laufe des Verfahrens verabsäumt, rechtzeitig den Inhalt der Mitteilung zu bestreiten. Das Gericht wertete die SMS als sog. „mechanische Wiedergabe“ gemäß Art. 2712 ZGB und somit als vollen Beweis für seine Zustimmung, weswegen er letztlich zur Zahlung des Kindergartenbeitrages verurteilt wurde. SMS, Emails und WhatsApp-Mitteilungen sind daher im Bewusstsein zu verschicken, dass diese vor Gericht jederzeit gegen den Absender verwendet werden können. //

BEACHTUNG DER LIMITS FÜR ZU LASTEN LEBENDE PERSONEN

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Dr. Markus Hofer Berater Ausserhofer & Partner GmbH

Die alljährliche Zeit der Abfassung der Steuererklärungen ist vorüber und wiederum haben einige Steuerzahler eine höhere Steuerschuld zu stemmen, obgleich sie diese nicht erwartet haben. Vielfach geht es aber nicht um wesentlich höhere Einkommen im Vergleich zum Vorjahr oder um eine Veränderung der Besteuerungssätze, sondern oftmals um einige wichtige Details, welche erst im Nachhinein bemerkt werden und vielfach nicht mehr geändert werden können. Man sollte deshalb bereits unter dem Jahr Einfluss auf die Steuererklärung nehmen, so z.B. auf die Freibeträge für zu Lasten lebende Personen (Ehepartner, Kinder, andere Familienmitglieder…)

TIPPS VOM EXPERTEN

DIE BEWEISKRAFT VON WHATSAPP UND SMS VOR GERICHT

Damit eine Person als steuerlich zu Lasten gilt, darf diese Person ein Jahresbruttoeinkommen von 2.840,51 Euro nicht überschreiten. Das zu berücksichtigende Einkommen versteht sich inklusive der Mieteinnahmen mit Ersatzbesteuerung und der Einkommen aus einer MwSt.-Tätigkeit im Pauschalsystem. So kommt es oft vor, dass Jugendliche, welche einen Sommerjob nachgehen das Limit knapp überschreiten, oder dass ein bisher zu Lasten lebender Ehepartner eine Wohnung vermietet, und aufgrund der Eigentumsanteile eine Miete unwesentlich höher als das Limit erhält. Zumindest für die Jugendlichen bzw. Studierenden hat der Staat eine neue Regelung geschaffen, so gelten ab dem Steuerjahr 2019 Personen unter 24 Jahren weiterhin zu Lasten, wenn sie ein Einkommen von nicht mehr als 4.000 Euro erzielt haben. Viele Steuerzahler lassen sich die Steuerfreibeträge für zu Lasten lebende Personen bereits unter dem Jahr direkt über den Lohnstreifen auszahlen. Bei der Abfassung der Steuererklärung erkennt man jedoch schnell, ob eine Person als zu Lasten gilt oder nicht. Da die Bescheinigungen CU telematisch gemeldet werden, hat man auch keinen Spielraum für rückwirkende Änderungen. Die Konsequenz daraus ist, dass die Freibeträge und die Arztspesen oder ähnliche für die Kinder oder den Ehepartner getragenen und gezahlten Spesen nicht mehr zustehen und somit die bereits erhaltenen Freibeträge zurückgezahlt werden müssen. Der Freibetrag für ein zu Lasten lebendes Kind oder Ehepartner beträgt, in Abhängigkeit vom eigenen erklärten Einkommen, oft mehrere hundert Euro. Familien mit vier Kindern oder mehr erhalten einen zusätzlichen Steuerbonus von 1.200 Euro, welcher ebenfalls nicht mehr zusteht, wenn dann plötzlich nur mehr drei Kinder zu Lasten sind. Deshalb sollte die Höhe der Bezahlung vorab mit dem Arbeitgeber des Kindes abgesprochen werden, oder auch der Mietvertrag angepasst werden, um die Limits zu beachten und bei der Steuererklärung eine böse Überraschung zu vermeiden. //

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MENSCHEN IM PORTRAIT

MARTIN REDERLECHNER

Der Ziegenmilch-Pionier Frankreich, Holland, England, Deutschland: In ganz Europa hat Martin Rederlechner Milchziegenbetriebe angeschaut, um seinen Hof für die Produktion von Ziegenmilch fit zu machen. Damals betrat der Bauer völliges Neuland, heute ist er Anlaufstelle für Interessierte, die sehen wollen, wie am Huberhof in Mühlen in Taufers Tag für Tag 600 Liter Ziegenmilch entstehen. PZ: Herr Rederlechner, “dumme Gans”, “blöde Ziege”, im Volksmund bekommen Tiere oft ganz schön auf den Deckel. Martin Rederlechner: (lacht). Wenn ich den Ausdruck “blöde Ziege” höre, denke ich: Wie dumm kann der Mensch sein? Die Ziege ist so ein intelligentes Tier. Sie hat Fähigkeiten, die der Laie gar nicht erkennen kann. Im Grunde steht bei der Ziege am Ende der Mensch dumm da, weil ihn die Tiere in so vielen Situationen überlisten können. Ein Beispiel? Wer Ziegen einzäunen will, muss dreifach vorsorgen. Eine Ziege kriegt locker ein Tor oder eine Tür auf, sie löst einen Knoten und kann den Halsriemen einer anderen Ziege öffnen. Wer mit Ziegen arbeitet, muss schlau und vorausschauend handeln und das Individuum zuerst einmal richtig kennenlernen.

Martin Rederlechner, Jahrgang 1961, wächst am Huberhof in Mühlen in Taufers auf. Schon in der Grundschule weiß er, dass er einmal Bauer werden möchte. Nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule steigt er in den elterlichen Betrieb ein. “Aus Überzeugung”, sagt er. Zehn Jahre engagiert er sich im Rinderzucht-

Wie sind Sie zum “Individuum” Ziege gekommen? Die Ziegen waren eigentlich immer schon da. Wir hatten Zuchtstiere am Hof. Die haben wir mit Ziegenmilch gefüttert, damit sie gut wachsen. Wir hatten auch immer überdurchschnittlich gute Stiere, was sicher mit der Ziegenmilch zusammenhing. Ich bin wie

Bitte lächeln: Mit einer Getreidemischung lockt Martin Rederlechner die Ziegen für ein Foto heran. 22

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verein und arbeitet nebenbei auch in anderen Berufssparten: als Maurer und in der Metallindustrieb. 2004 fängt er an, seinen Betrieb auf die Produktion von Ziegenmilch umzustellen, seit 2005 ist er Milchziegenbauer im Vollerwerb. // www.huberhof.com

selbstverständlich mit ihnen aufgewachsen; wir Kinder mussten sie versorgen und haben auch sonst viel Zeit mit ihnen verbracht. Mir war schon damals klar, dass ich einmal in der Landwirtschaft arbeiten wollte. Und die Ziege an sich hat mich immer fasziniert, auch wegen ihrer Leistungsfähigkeit: Bei einem Körpergewicht von 40 bis 60 Kilo gibt eine Ziege zwischen vier und fünf Liter Milch. Das ist ein Zehnfaches im Vergleich zur Kuh, wenn man es im Verhältnis zum Körpergewicht sieht. Und doch sind Sie zunächst den klassischen Weg gegangen und in die Milchkuhhaltung eingestiegen. Und das mit voller Überzeugung! Schon meine Lehrerin in der Mittelschule sagte immer: Du wirst ein klassischer Bauer! Ohne Traktor und Kuh ist bei mir kein Aufsatz ausgekommen… Ich war in Zuchtverbänden engagiert und im Rinderzuchtverband. Eine Ziegenherde haben wir trotzdem immer am Hof gehalten, und so sind auch meine Kinder mit den Tieren aufgewachsen. Oft kamen Leute, um die Milch zu kaufen. Manche sogar von weit her, weil sie die Kuhmilch nicht vertragen, Ziegenmilch hingegen schon. Man-

Bock und Ziege: Am Huberhof wird auch Ziegenzucht betrieben.

che sagen, sie helfe bei Neurodermitis zum Beispiel. Da habe ich mich irgendwann gefragt, warum es nicht möglich wäre, Ziegenmilch zu produzieren so wie es mit der Kuhmilch schon lange im ganzen Land der Fall ist. Es war einfach nicht mehr zeitgemäß, dass der Verbraucher die Ziegenmilch direkt am Hof erwirbt, er will sie im Geschäft kaufen. Und so habe ich mit Politikern gesprochen und mit Molkereien. Die Reaktionen waren durchwegs positiv, weil die Landwirtschaft dadurch vielfältiger wird. Und so dauerte es nicht lange, bis wir einen Vertrag mit der Molkerei schließen konnten und die “Bergziegenmilch” geboren war.

gibt. Ansonsten lassen sich solche Milchmengen nicht in dieser Zeit bewältigen. Wir haben eine automatische Entmistung, eine Kraftfutterstation, die jeder Ziege ihre Ration zuführt, einen Futtermischwagen. Herzstück ist die Melkanlage mit 20 Plätzen. Sobald der Sensor keine Milch mehr spürt, hört der Melkvorgang auf.

Sie waren also der Pionier der Ziegenmilch und das damals noch als Kuhmilchbauer? Genau. 2004 waren wir noch ein Kuhmilchbetrieb. Bei der Kandidatenvorstellung beim Rinderzuchtverband bin ich dann aufgestanden und habe gesagt, ich kandidiere nicht mehr, weil ich eine andere Art von Milch produzieren will. Da ist damals schon ein Raunen durch die Reihen gegangen. Ich hatte in dem Jahr schon hundert Milchziegenlämmer in Berlin gekauft, in einem Be-

trieb, der seuchenfrei war. Ich wollte mit gesunden Zuchttieren starten. Das hat sich im Laufe der Zeit sehr bezahlt gemacht. Während wir die Lämmer aufgezogen haben, hatten wir noch unsere Milchkühe. Dann kam der 18. Februar 2005. Das war ein sehr emotionaler Tag. Damals ist die letzte Kuh vor unserem Hof auf den Transporter gestiegen. Aber ich bin einer, der durchzieht, zu was er sich entschieden hat. Und das war, meinen Betrieb mit Milchziegen in die Zukunft zu führen. Ist das nicht schwierig, wenn man alleine ist auf weiter Flur? Es gab zu dem Zeitpunkt ja keine großen Milchziegenbetriebe im Land. Ich habe völliges Neuland betreten. Der deutsche Bauer, von dem ich die Ziegen gekauft hatte, ist dann einmal für eine Woche zu mir gekommen. Ich sagte: Ich lade dich eine Woche ein, dafür werde ich dich aber die ganze Zeit mit Fragen löchern. Wir sind viel gewandert und er hat mir, sicher auch, weil wir keine Konkurrenten waren, sogar Betriebsgeheimnisse verraten. Und dann habe ich losgelegt mit meinen 100 Ziegen. Wie viele sind es jetzt? Etwa 200 im Stall und 50 Jungziegen und Zuchtböcke. Die Ziegen geben etwa 600 Liter Milch am Tag, die ich an die Molkerei verkaufe und an andere Abnehmer, zum Beispiel Capriz in Vintl. In Ihrem Betrieb steckt viel Hightech. Im Stall ist jede Technik eingebaut, die es

Martin Rederlechner legt auf das Tierwohl großen Wert. Jungziegen zieht er auf der Weide mit offenem Stall groß.

MENSCHEN IM PORTRAIT

Die Intelligenz der Ziegen zeigt sich auch bei der Fütterung: Stimmt die Qualität nicht, verschmäht die Ziege das Futter und gibt auch keine Milch. Das Heu im Bild schmeckt augenscheinlich.

Manche schwören auf Ziegenmilch, weil sie gesünder sei. Ich auch. Sie hat weniger Fett als Kuhmilch. Und die Fettteilchen sind kleiner, weshalb sie leichter verdaulich sind. Das Vitamin B steht in der Ziegenmilch bereits als Vitamin zur Verfügung und nicht als Vorstufe wie bei der Kuhmilch. Deshalb ist die Ziegenmilch auch schneeweiß und Kuhmilch gelb. Und der Geschmack? Ist sicher gewöhnungsbedürftig. Wer Ziegenmilch zum ersten Mal auf einer Alm trinkt, wird oft abgeschreckt. Aber das hat andere Gründe, weil dort nicht mit diesen hygienischen Standards gearbeitet werden kann wie in einem professionellen Betrieb. Der Preis für einen Liter Ziegenmilch liegt etwa 30 Prozent über dem von Kuhmilch. Warum? Die Ziegenmilchproduktion ist aufwändiger. Die Futterqualität muss einmalig sein, wenn das Futter nicht passt, frisst es die Ziege nicht, und sie gibt auch keine Milch. Womit wir bei einem weiteren Beispiel wären: Ziegen sind alles andere als dumm.

// Interview: Verena Duregger

Vollautomatisch: Mit prall gefüllten Eutern drängen die Ziegen in den Melkstand. PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

GESELLSCHAFT & MENSCHEN

MISS ITALIA REGIONALVORAUSSCHEIDUNG

Doppelte Miss-Kür in Gais Bereits zum zweiten Mal fand heuer in Gais eine Vorausscheidung der Miss Italia-Wahl statt. 27 Kandidatinnen präsentierten sich am 5. August 2019 im Festzelt von Gais von ihrer schönsten Seite. Aus ihnen wählte die Jury die Miss Alto Adige Südtirol und die Miss Eleganza.

ie neue Miss Alto Adige Südtirol kommt aus Lana, ist 18 Jahre alt, besucht das Sprachenlyzeum in Meran und heißt Lauren Fiordiriso. Sie wurde am 05. August in Gais im Rahmen des Wettbewerbes Miss Italia zur schönsten Frau der Provinz gekürt. Insgesamt 27 hübsche Kandidatinnen standen auf dem Laufsteg und buhlten nach einem aufregenden ShootingTag bei der Baggalocke und im Hotel Windschar um die Gunst der Jury, der neben In-

Eine schöner als die andere. 27 Kandidatinnen standen in Gais auf der Miss Italia-Bühne.

nerhofer u.a. auch Itas-Boss Walter Sartori, Bürgermeister Christian Gartner, Irmella Brugger (Miss Trentino Südtirol 1995) und Hannes Kronbichler (Tourismusverein) angehörten.

MISS ELEGANZA

Mitorganisator Hannes Kronbichler zeigte sich mehr als zufrieden… aldar

Neben der Miss Alto Adige/Südtirol wurde in Gais noch ein weiterer Titel vergeben: Miss

Miss Eleganza Trentino Südtirol: Giulia Filippi aus Pergine Valsugana. aldar

Miss Alto Adige Südtirol: Lauren Fiordiriso aus Lana. aldar

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Eleganza Trentino Alto Adige. Diesen holte sich Giulia Filippi aus Pergine Valsugana. Beide werden zusammen mit weiteren neun Kandidatinnen aus der Region bei den Vorausscheidungen vom 26. bis 29. August in Mestre und Venedig teilnehmen. Das große Finale findet am 6. September 2019 in Jesolo statt.

In Brixen zur Miss Trentino Alto Adige gekürt: Cecilia Bernardis aus Riva di Garda. aldar

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Die Teilnehmerinnen präsentierten u.a. auch die neueste Bademode.

Die Jury mit den beiden Missen und Moderatorin Sonia Leonardi.

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Skistar Christof Innerhofer mit Organisatorin Sonia Leonardi.

Die Miss-Wahl in Gais erfreute sich wieder eines großes Publikums, das vom Fussballclub Gais ausgezeichnet bedient und verköstigt wurde. „Es war wieder eine tolle und gelungene Show und ist mittlerweile ein Fixpunkt unseres Event-Sommers“, freut sich

Mitorganisator Hannes Kronbichler. „Die Veranstaltungsagentur Soleoshow unter der Führung von Sonia Leonardi ist super professionell!“. Dass nächstes Jahr Ausgabe Nr. 3 folgt, steht also außer Zweifel. Am 18. August fand übrigens das regionale

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Die graue Eminenz, Walter Sartori, inmitten der Missen.

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Finale in Brixen statt, bei dem die Miss Trentino Alto Adige/Südtirol gekürt wurde. Die Krone ging an die 18-jährige Studentin Cecilia Bernardis aus Riva di Garda. // aldar

Mit Argusaugen verfolgte die Jury die Miss-Wahl. Im Bild (v.l.). Walter Sartori (Itas), Irmella Brugger (Miss Trentino Alto Adige 1995) und Bürgermeister Christian Gartner. aldar

„Alles tschusto“, sagte Mister Giusto...

aldar

Christof Innerhofer krönte die Miss Alto Adige Südtirol und Bürgermeister Christian Gartner die Miss Eleganza. aldar PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

GESELLSCHAFT & MENSCHEN

EIN ECHTER KRAFTAKT

Ein neues Kreuz für den Lenkspitz Einst saßen Otto Ludwig und Albert Stolzlechner in St. Peter auf einer Bank um das herrliche Bergpanorama zu betrachten. Dabei fiel ihnen der markante Lenkspitz (täldrarisch der Lenkspitz, wird oft auch Lengspitz oder -spitze genannt) auf, ein 3105 Meter hoher Berg des Prettaukamms in der Venedigergruppe, der damals noch ohne Kreuz dastand. Hier waren die Anfänge, denn auf Initiative von Urban Lechner und einiger Schützen aus St. Peter wurde 1978 der Lenkspitz mit einem Kreuz versehen. Ein sechs Meter hohes Holzkreuz, gesegnet vom Josefsmissionar Jakob Kirchler aus dem Ahrntal. Das wurde kürzlich in harter Arbeit erneuert.

ie Witterung und die Jahre haben dem Wahrzeichen zugesetzt, es war an der Zeit es zu ersetzen. In Zusammenarbeit mit dem Schützenhauptmann der Kompanie „Oberes Ahrntal“ Friedrich Fischer hat Andreas Kammerlander aus Prettau die Initiative ergriffen und die Befestigung eines neuen Kreuzes organisiert. In einer gemeinsamen Aktion haben über 30 Männer und Frauen aus dem ganzen Pustertal das Kreuz in Einzelteilen zerlegt zur Spitze getragen. Dabei ließ es sich Josef Innerbichler –Götsch Seppl - aus Prettau nicht nehmen, das größte und schwerste Stück mit 28 Kilogramm allein zum Gipfel zu schleppen, ein Kreuzträger wie er im Buche steht! In einem anspruchsvollen Gelände, wo selbst geprüfte Wanderführer sich ihres Orientierungssinnes nicht immer sicher sind, wahrlich eine körperliche HerausforAndy Kammerlander

Initiator Andy Kammerlander am Ziel seiner schweißtreibenden Arbeit. Christian Knapp

Ein glücklicher Friedrich Fischer: „Va dou siech i huam…“ Erich Griessmair 26

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Josef Innerbichler Josef hat das schwerste Stück allein zum Gipfel getragen.

derung. Mitorganisator Friedrich Fischer war der einzige, der schon bei der ersten Kreuzbefestigung dabei war. Er ist begeistert vom Einsatz und der Euphorie der jungen Leute, die das Kreuz auch als Zeichen des Glaubens auf den Lenkspitz getragen haben. Und dass er genau vom Gipfel in sein Heimatdorf St. Peter hinabsieht, trägt noch einiges zu seiner Freude bei. Wir haben den Initiator der Aktion „Kreuz auf den Lenkspitz“, Andreas Kammerlander, befragt: PZ: Wie bist du auf diese Idee gekommen? Andreas Kammerlander: Ich bin oft auf den Lenkspitz gestiegen und habe in den letzten Jahren den Verfall des Holzkreuzes beobachtet. Nach einer Renovierung 2014 haben die Stürme des vergangenen Jahres das alte Kreuz endgültig zerstört. Gemeinsam mit Friedrich Fischer von der Schützenkompanie

Es herrschte große Freude bei allen nach der gemeinsamen Aktion – ganz nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark! Christian Knapp

Gibt es für die Anbringung eines Gipfelkreuzes gesetzliche Vorschriften? Es waren einige bürokratische Anordnungen zu beachten. Niemand darf ohne Genehmigung der Agentur für Landesdomäne – sozusagen der Verwalterin des Landeseigentums - ein Kreuz auf einem Gipfel aufstellen. Wir als Schützenkompanie Prettau haben ein Ansuchen eingereicht, mussten die Skizze des Kreuzes beilegen, die obligatorische Stempelgebühren entrichten und das Aufstellen genehmigen lassen. Für die Zeit von 29 Jahren (!) darf das Mahnmal auf dem Lenkspitz stehen bleiben, danach muss um Verlängerung angesucht werden. „Die Konzession für die Aufstellung eines Gipfelkreuzes unterliegt rigorosen Bestimmungen, zum Beispiel darf nicht mit schwerem Gerät gearbeitet werden, die Agentur für Landesdomäne stellt den Grund zur Verfügung, das Kreuz gilt als Bauwerk und muss von der Baukommission der Gemeinde genehmigt werden. Die Konzession wird für 29 Jahre vergeben und kann jederzeit einseitig widerrufen werden“ erläuterte Wilhelm Pfeifer, Bereichsdirektor der Agentur für Landes-

Gemeindegebiet von Prettau, allerdings haben die „Pietra“ den besseren Blick hinauf! Diese Kleinigkeiten sind Nebensache, wichtig ist, dass in einer gemeinsamen Aktion ein bleibendes Zeichen für Gemeinschaft, Glaube und Heimattreue gesetzt wurde. Gezeichnet von den Strapazen aber glücklich ließen die Männer und Frauen auf der Alprechtalm den schönen Tag ausklingen. Auch der Hüttenwirt Lois wars zufrieden, hatte er doch im Vornhinein die richtigen Stauden beseitigt, um wieder den Blick frei zu haben - auf das schöne neue Kreuz am LenkSonnenaufgang am Lenkspitz mit dem neuen Gipfelkreuz. // mg spitz. Martin Niederkofler domäne auf Nachfrage. Das Kreuz am Lenkspitz steht nun aber fest verankert auf dem

GESELLSCHAFT & MENSCHEN

Oberes Ahrntal habe ich die Aktion organisiert und gleich einige Mitstreiter/innen ausfindig gemacht, die ihre Bereitschaft zur Mithilfe gezeigt haben. Mit Ulrich Tasser haben wir einen Künstler aus dem Ahrntal gefunden, der die Figur des Christus meisterhaft angefertigt hat. Lukas Kottersteger hat das rund 80 Kilogramm schwere Metallkreuz geschmiedet, wir mussten es nur noch hinauftragen.

EUROPAMEISTERSCHAFT IM HANDMÄHEN

CHRISTIAN IRSARA MÄHT AM BESTEN Der Gadertaler Christian Irsara stand bei der Europameisterschaft im Handmähen am 14. und 15. August 2019 in St. Florian am Inn in Oberösterreich ganz oben auf dem Podest und holte sich den Europameister-Titel im Handmähen 2019. 120 Athleten aus zehn Nationen nahmen am Bewerb teil, wobei aus Südtirol 12 Teilnehmer anreisten. Die männlichen Teilnehmer mussten ein Wettbewerbsfeld von 10 x 10 Metern und die Damen eines von 5 x 7 Metern so rasch wie möglich abmähen. Das war krafttreibend und darüber hinaus durften keine Halme stehen bleiben, da es sonst Strafsekunden setzte. Die Endzeit wurde aus der Mähzeit selbst und den Strafsekunden zusammengezählt.

Am Ende war Christian Irsara aus Abtei das Maß der Dinge. Der Landesmeister legte mit 2:20,70 Minuten eine Traumzeit mit gleich elf Sekunden Vorsprung hin. Die übrigen Teilnehmer aus Südtirol holten ebenfalls recht passable Resultate, sodass das Südtiroler Mäherteam am Ende den zweiten Endrang erzielte. Die Europameisterschaft im Handmähen wird im Zweijahresrhythmus in einem der sechs Ursprungländer (Baskenland, Deutschland, Schweiz, Slowenien, Südtirol, und Österreich) ausgetragen. Heuer waren die Österreicher an der Reihe. // rewe Christian Irsara (Bildmitte) aus Abtei gewann den Europabewerb im Handmähen. Daniel Lanziner (links) und Georg Spiess (rechts) freuten sich mit ihm. PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

60 JAHRE MUSIKKAPELLE LUTTACH

VEREINE & VEREINSLEBEN

LUTTACH FEIERT Man soll die Feste feiern, wie sie fallen! Diesen Spruch hat sich der Ausschuss der Musikkapelle Luttach zu Herzen genommen und zum 60jährigen Jubiläum ein großes Fest über drei Tage organisiert. Begonnen wird am Freitag, den 30. August 2019 mit dem traditionellen Kleinfeldfussballturnier der Musikkapellen. Fünf Spieler/innen (die Frauenquote ist nicht verpflichtend, aber sehr erwünscht!) spielen nach den „Luchticha Fussballregeln“ um den Siegerpokal, der am Abend mit Musik von „The Fonzies“ verliehen wird. Ein musikalisches Fest soll der Samstag werden, mit stimmungsvollen Konzerten der Juka Luttach/Weißenbach und der Musikkapelle Schmirn aus Nordtirol sowie einheizen-

Der Ausschuss der Musikkapelle Luttach.

den Rhythmen mit Volxrock. 60 Jahre sind es wert zu danken, deshalb werden die Feierlichkeiten am Sonntag mit einem Gottesdienst, zelebriert von Hochwürden Christoph Wiesler und musikalisch umrahmt von der Musikkapelle St. Johann, eröffnet. Den Höhepunkt des Festes bildet der große Festumzug mit historischem Hintergrund – in Anlehnung an das Motto „Luchticha wisstis nö?“ – mit 30 teilnehmenden Gruppen, darunter fünf Musikkapellen und verschiedenen Festwägen der Vereine aus dem Tal. Sie alle ziehen ab 11.30 Uhr durch das Dorf Luttach. Konzerte der Musikkapellen von Aldein und St. Georgen folgen, zum Abschluss spielt noch die Südtiroler Tanzlmusig zum Tanz auf, die Verlosung der Lotteriepreise beginnt um 18.30 Uhr.

WAHRE HERKULESAUFGABE

Die Planung für ein Fest über drei Tage mit Fußballturnier, Konzerten und Lotterie war für die Veranstalter eine organisatorische

Walcher

Der Obmann der Musikkapelle, Eduard Untergasser.

Herkulesaufgabe, wie der Obmann der Musikkapelle Luttach Eduard Untergasser erzählt: „Es wird zwar immer wieder von Bürokratieabbau gesprochen, von diesem haben wir als Organisatoren jedoch wenig zu spüren bekommen. Der bürokratische Aufwand ist enorm und eine große zeitliche Belastung. Aber man kommt nicht darum herum! Gemeinsam mit allen Ausschussmitgliedern haben wir die aufwändige Organisation dann doch geschafft. Es brauchte von allen viel Einsatz, Zeit und Energie um dies zu bewerkstelligen. Bedanken möchte ich mich nicht nur bei ihnen, sondern auch beim Tourismusverein von Luttach, der uns bei der Planung des Umzuges sehr unterstützt hat.“ Jetzt braucht es nur noch gutes Wetter für den Umzug, ein zahlreiches Publikum für die Konzerte und der Obmann hofft, dass die „Luchticha“ und alle Gäste von auswärts am Sonntag den Herd kalt lassen und sich im Zelt verköstigen lassen. Dann sollte einem gelungenen Fest eigentlich nichts mehr im // mg Wege stehen!

DIE KINDERWELT ONLUS

WAS FÜR EIN KUNTERBUNTER SOMMER In Gais war mächtig viel los…

Zum wiederholten Mal hat der Verein „Die Kinderwelt Onlus“ im Auftrag der Gemeinde Gais die Sommerbetreuung für Kindergarten- und Grundschulkinder übernommen. Nach acht Wochen Ferienprogramm ziehen die Veranstalter nun eine äußerst positive Bilanz: Bis zu 25 Kinder nahmen pro Woche jeweils in der Kindergarten- und Grundschulgruppe teil und erlebten vielfältige Themenwochen in altersgerechter Aufarbeitung. Bewährt hat sich auch in diesem Sommer die Aufteilung der Wochen in der Gemeinde Uttenheim und Gais. „Spitze macht ihr das“, war dann auch die Rückmeldung der Eltern aus den eingegangenen Fragebögen. „Wir sind froh, dass wir in unserer Gemeinde auch in diesem Sommer unseren Familien dieses ganzheitliche Sommerprogramm anbieten konnten, das von den Eltern gern 28

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angenommen wurde“, so Vizebürgermeister Alex Dariz. Der Anspruch des Vereins „Die Kinderwelt Onlus“ ist es nämlich, den Eltern nicht nur einen Betreuungsplatz für ihre Kinder zu bieten, sondern die Angebote so zu konzipieren, dass pädagogische Ziele in einem didaktisch reichhaltigen und vielfältigen Angebot berücksichtigt werden. Ein strukturierter Tagesablauf mit einem ausgewogenen Verhältnis von Freispiel und Angeboten, sehr vielen kreativen Ideen und das Spiel in der freien Natur sind die wichtigsten Bausteine zum guten Gelingen. Als Zusatzangebot und als Verlängerung des Angebots gab es noch eine tolle Waldwoche, in der die Kinder den Tag in der freien Natur

verbringen und sich noch vor Schulanfang so richtig entspannen konnten. „Wir freuen uns schon darauf, den kunterbunten Sommer auch im nächsten Jahr wieder anbieten zu können.“, schließen Vizebürgermeister Alex Dariz und die Verantwortlichen des Vereins „Die Kinderwelt Onlus“. // ml

Im Zeichen der aktiv gelebten Nächstenliebe Im Rahmen eines Festakts und einer Zivilschutzausstellung feierte die Sektion Bruneck des Landesrettungsvereins Weißes Kreuz ihr 50jähriges Bestehen. Zahlreiche Ehrengäste, viele Bedienstete und Ehrenamtliche der Rettungsstelle selbst und Besucher im Laufe des gesamten Tages machten der Sektion ihre Aufwartung. Den Festakt selbst gestalteten Sektionsleiter Hannes Eder und Dienstleiter Lukas Tinkhauser im Team schlicht und in geraffter Form. Sie ließen die Anfänge der Rettungsstelle Revue passieren und gingen auf die heutigen Anforderungen kurz ein. Die Entwicklung war jedenfalls gewaltig. Die Sektion zählt immerhin über 160 freiwillige Mitarbeiter, 16 fixe Angestellte und darüber hinaus eine überaus aktive Jugendgruppe. Hinzu kommen noch die Mitglieder der Notfallseelsorge, der Pistenrettung, der Schnelleinsatzgruppe, des Hintergrunddienstes und die Zivilschutzkolonne, um nur einige zu nennen. Ein umfangreicher Fuhrpark und modernes Einsatzgerät runden das Bild ab und untermauern die Schlagkraft. Pater Adalbert segnete im Rahmen einer kurzen Andacht dann die zwei neuesten Einsatzfahrzeuge. Anschließend entrichteten diverse Ehrengäste ihre Grußworte, darunter Bürgermeister Roland Griessmair, Landesministerin Waltraud Deeg, der Bezirkspräsident der Unterpustertaler Feuerwehren, Reinhard Kammerer, der Kommandant der Brunecker Verkehrspolizei, Alessandro Mazzier und der Brunecker BRD-Rettungsstellenleiter Alex Nössing stellvertretend für alle weiteren Blaulichtorganisationen. Dabei wurde

Sektionsleiter Hannes Eder

Dienstleiter Lukas Tinkhauser

Pater Adalbert Stampfer

Im Zuge der Jubiläumsfeier wurden auch zwei neue Einsatzfahrzeuge gesegnet.

gleich mehrfach aufgezeigt, dass sich zwar der Wille zu helfen keineswegs reduziert habe, aber die Anforderungen an die Retter wesentlich gestiegen seien. Viel zu vieles sei schlicht „selbstverständlich“ geworden. Ein gesellschaftlicher Trend, der zu denken geben sollte… Im Laufe des Nachmittages wurden dann zahlreiche Einsatzfahrzeuge diverser Ein-

Mitglieder der Jugendgruppe simulierten eine Herzdruck-Massage.

VEREINE & VEREINSLEBEN

50 JAHRE WEISSES KREUZ BRUNECK

alle Fotos rewe

satzorganisationen präsentiert und im Rahmen von Infozelten ein Blick hinter die Kulissen des Weißen Kreuzes geboten. Speis und Trank gab es hingegen im Festzelt im Tschurtschenthaler Park, das die Feuerwehr Bruneck gemeinsam mit der Bürgerkapelle und dem Weißen Kreuz aufgebaut, eingerichtet und betrieben hat. // Reinhard Weger

Die Feuerwehr Bruneck war unter anderem mit dem Hubsteiger vor Ort. PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

JOHANNES-HAUS-GALERIE IN TOBLACH

KULTUR & KUNST

Besondere Einblicke Als Anlass des 100. Todestag des ungarischen Barons, Wissenschaftlers und Kletterpioniers der Dolomiten (1875 - 1915), wurde in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Hans Glauber in Toblach eine große Ausstellung im Beisein von Bürgermeister Guido Bocher und einer ungarischen Delegation eröffnet. Die Ausstellung bleibt bis zum 20. September zugänglich. Passend zur Veranstaltung wurden auch eigene Gedenkmünzen aufgelegt.

oland (oder Loránd) Eötvös (1848– 1919) entstammte einer alten ungarischen Adelsfamilie, sein Vater József Eötvös war ein angesehener Notar, Schriftsteller und Staatsmann. Loránd studierte in Heidelberg und Königsberg die naturwissenschaftlichen Fächer und wurde schon in jungen Jahren zum Professor für Physik in seiner Heimatstadt Buda ernannt. Als Physiker beschäftigte er sich vor allem mit Phänomenen der Kapillarität und Gravitation und entwickelte für seine Experimente eine spezielle Torsionswaage. Eötvös, einer der letzten Vertreter der klassischen Physik, stand 16 Jahre lang der Ungarischen Akademie der Wissenschaften vor. Daneben war er von 1891 bis 1899 Präsident des Ungarischen Touris-

Bürgermeister Guido Bocher (links) eröffnete die große Jubiläumsausstellung.

Wie köstlich, wenn die Töchter mit der Mutter, die um sie bangte ob der gefährlichen Klettereien, als harmlose Talschleichen beim Essen saßen, um, sobald die alte Dame abgereist war, in der Nacht noch mit dem Papa irgendeine Wir bieten bieten der verpönWir ten Spitzen zu erobern. … Reparaturdienste für Geräte der Marken Graf Freiherr von Ompteda

Miele, Siemens, Bosch und viele mehr … REPARATURDIENSTE für Geräte der TEL. 0474 0474 375000 375000 TEL.

führenden Marken T. 0474 375 000 Roland Eötvös verbrachte seine Sommerferien zwischen 1875 und 1915 nahezu ununterbrochen in Toblach. 30

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Während seiner Ferienzeit in den Dolomiten entstanden traumhafte Aufnahmen von der heimischen Bergwelt. Viele Bilder werden nun ausgestellt.

EÖTVÖS IN TOBLACH

Roland Eötvös verbrachte seine Sommerferien zwischen 1875 und 1915 nahezu ununterbrochen in Toblach. Alljährlich war er mit seiner Frau Gisela Horvath und seinen beiden Töchtern in das Hotel Ploner (Schluderbach) zurückgekehrt und galt dort als guter „Schutzgeist des Hauses“. Als begeisterter und fähiger Alpinist bestieg er die bekanntesten Bergspitzen der östlichen Dolomiten, wobei ihm mit dem legendären Führer Michl Innerkofler auch kühne Erstbesteigungen gelangen (Sextner Rotwand, Elfer, Einser, Croda da Lago u. a.). Auch seine Töchter Ilona und Jolanda

entwickelten sich zu hervorragenden Kletterinnen, denen manch mutige Erstbegehung glückte. An den großen ungarischen Gelehrten erinnern in den Dolomiten die Eötvös-Spitze und der Eötvös-Turm in der Cadinigruppe sowie die Via Eötvös und die Eötvös-Scharte an der Croda da Lago.

DIE FOTOGRAFIE-AUSSTELLUNG

Im Rahmen des Gedenkjahres wird eine eigene Fotografieausstellung mit besonderer Technik ausgestellt. Stereoskopie ist die Wiedergabe von Bildern mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, der physikalisch nicht vorhanden ist. Der 3D-Effekt entsteht durch unterschiedliche Bildinformationen, die an die Augen übermittelt werden und im Hirn zu einem 3D-Bild zusammengesetzt werden. Die Anaglyph-Technik ist hingegen die älteste Möglichkeit einer 3D-Projektion. Sie wur-

de 1853 erfunden und basiert auf der Idee, Halbbilder komplementär einzufärben und übereinander zu legen. Dafür werden in der Regel die Farben Rot und Cyan verwendet. Als Hilfsmittel bedarf es der Brillen mit entsprechend getönten Linsen (Filtern). Roland Eötvös wendete die 3D-Fotografie an, wobei bei jedem Auslösen je ein Bild auf zwei Glasplatten entstand. Die in der Ausstellung gezeigten Anaglyphenfotos wurden aus digitalisierten Original-Fotopaaren hergestellt. Die entsprechenden Werke sind noch bis zum 20. September 2019 in der Johannes-Haus-Galerie in Toblach zu sehen. Die „stereographischen Bergfotografien aus den Dolomiten“ geben dabei einen ganz besonderen Einblick in die heimische Bergwelt. // Edith Strobl

KULTUR & KUNST

tenvereins (MTE). Der Name des ungarischen Gelehrten lebt bis heute im Eötvös-Effekt, im Eötvösschen Gesetz der Oberflächenspannung, in der Benennung eines Mondkraters und im Mineral Lorándit weiter.

KNABENSINGWOCHE IM VINZENTINUM BEENDET

„COME ALONG, SING ALONG“ Bereits zum vierten Mal hieß es Angang August im Vinzentinum wieder „Come along, sing along“. Die Projektwoche, bei der Buben im Alter zwischen acht und 13 Jahren von Profisingtrainern bei ihrer ersten Chorerfahrung begleitet werden, wurde mit einem kleinen Konzert im Parzivalsaal abgeschlossen. „Buben wird oft nicht zugetraut, dass sie singen können oder dass ihnen singen gefällt. Diese Woche ist der Gegenbeweis,“ freut sich der Leiter des Vinzentiner Knabenchors, Andrea Tasser. Er ist neben Andreas Wiedmer, dem Leiter des Boys Choir Lucerne aus der Schweiz, Albert Frey, dem Stimmbildner der Wiltener Sängerknaben und Clara Sattler, der Leiterin des Vinzentiner Mädchenchors einer der professionellen Gesangstrainer, die die Teilnehmer betreuen. Begleitet werden die Singeinheiten von einem Freizeitprogramm, das von Lukas Gatterer und Sarah Gschliesser gestaltet wurde.

bis hin zu Käpt’n Balus „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungelbuch. „Es ist erstaunlich, was sich innerhalb weniger Tage musikalisch schaffen und bewirken lässt,“ zeigt sich Tasser er// hak freut über den Eifer der Gruppe.

Haustüren • Garagentore

Für das Abschlusskonzert haben die Buben nicht weniger als zehn Lieder einstudiert – vom Schweizer Volkslied über Rock und Pop

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39031 Bruneck • Tel. 0474 551 553 info@suedtirol-tueren.com • www.suedtirol-tueren.com Die Akteure beim Abschlusssingen. PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

THEATERWERKSTAT T BEIM PUSCHTRA SOMMER

KULTUR & KUNST

KLEINE THEATERPROFIS GANZ GROSS Im Rahmen der UFO-Veranstaltung „Puschtra Sommer“ hatten 16 Grundschulkinder die Möglichkeit, im Rahmen einer Projektes Theaterluft zu schnuppern. Denn Kinder lieben es, miteinander zu spielen, sich zu verkleiden, in andere Rollen zu schlüpfen und sich darin zu entfalten. Eine ganze Woche lang tummelten sie sich auf den Brettern, welche die Welt bedeuten. Unter der fachkundigen Anleitung der Schauspielerin Petra Rohregger übten sich die jungen Teilnehmer in der hohen Theaterkunst. Dabei standen Improvisationen, Rollenspiele und Theaterszenen im Fokus. Das Ganze garniert mit einer gekonnten Portion Spaß – denn der sollte nie zu kurz kommen. Am Ende des großen Reigens stand eine gemeinsame Aufführung auf dem Programm, der auch viele stolze Eltern beiwohnten. Die

Schauspielerin Petra Rohregger in Aktion.

Die Jungen Schauspieltalente bei der Abschlussprobe.

waren rundweg begeistert und strahlten mit den Kindern um die Wette. Petra Rohregger hat jedenfalls ganze Arbeit geleistet. Sie ist aufgewachsen in Südtirol, Shanghai und Singapur und spielte u.a. beim Stadttheater Bruneck und bei den Rittner Sommerspielen, im Westbahntheater Innsbruck und im Straßentheater von Salzburg. Seit dem Jahr 2017 tourt sie auch erfolgreich mit Eigenproduktionen ihres Schauspielkollektivs „binnen-I“. Erfahrung beim Film sammelte sie auch mit der Produktion „Das doppelte Lottchen“, „Honig im Kopf“ und auch bei der TV-Serie „Kripo Bozen“ war sie zu sehen. Die Schauspielkunst hat sie gewissermaßen im Blut. // bp

Alle stellten ein ausgeprägtes Talent zur Schau.

STADT THEATER BRUNECK

EINE GELUNGENE KOOPERATION Das Stadttheater von Bruneck ist bekannt für innovative und vor allem kulturell hochwertige Arbeit. Aktuell gastiert das Stadttheater in einer Koproduktion mit dem Nordtiroler „Theater im Container“ bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs in Nordtirol. Gespielt wird die Komödie „Der Vorwand“, die im Herbst auch in Bruneck zur Aufführung kommen wird. Unter der Regie von Oliver Karbus spielen der Wiener Ben- Im Stück „Der Vorwand“ geht es ziemlich rund… jamin Ulbrich, der als Filmschauspieler in der Hauptrolle die gebürtige Brunecker bekannte Südtiroler Andreas Hartner und Schauspielerin Monika Pallua die Komödie 32

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des französischen Autors Pierre Sauvil. Zentrales Thema dieses Stückes ist das Vertrauen. Der Inhalt ist höchst aktuell und schnell auf den Punkt gebracht: Eine Beziehung zerbricht. Die Frau ist eines Tages weg. Der Mann weiß weder warum noch wohin sie verschwunden ist. Vier Monate später trifft er sie wieder. Unangemeldet in seiner Wohnung. Sie hat immer noch die Schlüssel. Er ist natürlich wütend... Aber am besten direkt genießen. Noch im Herbst dieses Jahres wird das Stück auch im Stadttheater Bruneck zur Aufführung kommen. // bp

CENTRE POMPIDOU IN PARIS

Hans Glauber gilt als Wegbereiter des neuen Solaren Zeitalters und hat damit nicht nur in Südtirol Geschichte geschrieben. Dass er auch Künstler war, der mit seinen Bildern versuchte, die Menschen für seine Themen zu sensibilisieren, ist hingegen wenigen Menschen bekannt. Eine große Ehre wird ihm nun in Paris zuteil, indem dort 16 seiner Werke ausgestellt werden.

KULTUR & KUNST

Hans Glaubers Adelung ie Begründung der „Toblacher Gespräche“ und des „Ökoinstitut Südtirol“, heute etablierte Einrichtungen, waren markante Etappen in dem, was Hans Glauber als „Auseinandersetzung mit der Zukunft“ bezeichnete. Den ersten Schritt aber setzte Hans Glauber im Bereich der bildenden Kunst, der bis in die 1960er Jahre zurückreicht. Nun hat sein künstlerisches Schaffen eine außergewöhnliche Anerkennung gefunden. Seit Ende Juli 2019 sind 16 Werke von Haus Glauber im Centre Pompidou in Paris im Rahmen der Ausstellung „Les radicaux autrichiens“ ausgestellt.

MEHRE BEKANNTE KÜNSTLER BETEILIGT

Das bekannte „Centre Pompidou“ in Paris stellt im Rahmen der dreiteiligen Ausstellung „Les radicaux autrichiens“ Werke verschiedener zeitgenössischer Architekten und bildender Künstler aus Österreich aus. Dazu gehören Hans Hollein (1934 - 2014), Koop Himmelblau, Walter Pichler (1936 - 2012), Hausrucker und Co, sowie auch Friedensreich Hundertwasser (1928 - 2000). Prominent sind in dieser zweiten Ausstellung außerdem bis Ende Oktober sechzehn Bilder und Lithografien von Hans Glauber zu sehen. Die Familie Glauber hat dem Centre Pompidou auf dessen Wunsch ein Konvolut von zehn Bildern und zweiundzwanzig Lithographien geschenkt, die dauerhaft in dessen Besitz verbleiben. Es wird daher auch in Zukunft immer wieder die Gelegenheit geben, Werke aus dieser Schenkung in Ausstellungen des Centre Pompidou oder als Leihgaben in anderen Institutionen zu sehen.

ZWEI AUSSTELLUNGEN

Aktuell ist diese Ausstellung im Centre Pompidou vom 29. Juli bis zum 31. Oktober zu sehen. Es folgt eine weitere Ausstellung, in der neben den Werken von Hans Glauber die von Hans Hollein und Otto Beckmann, einem frühen österreichischem Bildhauer und Pionier der Medien und Computerkunst, zu sehen seien wird. Diese Ausstel-

lung ist dann vom 1. November 2019 bis zum 31. Januar 2020 geöffnet. Die Ausstellung wird im Rahmen der permanenten Sammlung des Centre Pompidou im 4. Stockwerk im Raum 4 gezeigt, wo auch frühere Ankäufe des Museums von zeitgleich aktiven österreichischen Künstlern zu sehen sind. // Monika Völker

Bei Gary`s eingetroffen: die aktuellsten Jeans von Fracomina und Kocca und die neue Herbst-Wintermode

KULTUR & KUNST

ERIKA PLUHAR IN TOBLACH

Porträt einer Unerschütterlichen Das im Vorjahr in Toblach vom Bildungsausschuss und der Bibliothek initiierte Projekt „Blühende Welten“ wird heuer mit einer neuen Stoßrichtung und dem Untertitel „Mut zur EigenART“ fortgesetzt. Damit soll Menschen Mut gemacht werden, authentisch zu sein und aus Eigen-Artigkeit etwas Positives zu entfalten. Begegnungen mit Menschen, die den Mut zu dieser Eigenart hatten und haben, stehen heuer noch auf dem Programm. Neben Erika Pluhar ist am 30. Oktober 2019 auch Monika Hauser zu Gast. Darüber hinaus ist noch ein Abend mit Andreas Englisch geplant. Manche Biografien spielen wie ein Filmdrama, dem man – wenn es sich um eine fiktive Geschichte handeln würde – leichten Herzens Übertreibung zuschreiben würde. Eine solche Lebens-Geschichte ist jene der Erika Pluhar. Neben einer beeindruckenden Karriere als Schauspielerin, Sängerin und Autorin gleicht ihr Leben einer Berg- und Talfahrt mit Handlungssträngen, die sich immer wieder dramatisch überschlagen. Geboren ist Erika Pluhar während des II. Weltkrieges; ihr Vater ist SS-Gruppenleiter. 1959 schließt Pluhar ihr Studium an der Wiener Universität für Musik und darstellende Künste mit Auszeichnung ab und beginnt eine steile Karriere als Schauspielerin am Wiener Burgtheater. 40 Jahre lang bleibt sie Ensemble-Mitglied mit Erfolgen im gesamten deutschen Sprachraum. Ihre erste Ehe bringt Erika Pluhar mit Udo Proksch zusammen (1962–1967), der später wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wird - Erika Pluhar bezweifelt seine Schuld bis heute. Die gemeinsame Tochter erliegt 1999 einem Asthma-Anfall. Erika Pluhar adoptiert den von ihrer Tochter ihrerseits adoptierten Sohn. 1970 heiratet Pluhar den einflussreichen Künstler André Heller, mit dem sie einige Jahre zusammenbleibt.

SÄNGERIN UND AUTORIN

Während dieser Ehe beginnt ihre Laufbahn als Sängerin. Sie interpretiert u. a. Andrè Hellers Lieder, schreibt dann aber zunehmend selbst Texte und entwickelt ihren eigenen authentischen Stil. Wichtige Wegbeglei34

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tiger. 1980 erscheint in der Rowohlt-Reihe „Neue Frau“ Erika Pluhars erstes Buch mit Auszügen aus ihren Tagebüchern. Es folgen zahlreiche Romane und Publikationen, die zeitgeschichtlich, politisch und biografisch motiviert sind. 2009 erhält Erika Pluhar den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.

IHR 80. GEBURTSTAG

Die Sängerin und Autorin Erika Pluhar kommt am 7. September 2019 nach Toblach.

ter sind der portugiesische Musiker Antonio V. D’Almeida und der bulgarische Gitarrist Peter Marinoff. Letzterer verstirbt plötzlich. Erika Pluhar arbeitet mit D’Almeida, Pianist und Komponist, weiter und findet mit ihm zur sogenannten „leichten“ Musik, der es aber nie an Tiefgang fehlt. Eine weitere Zusammenarbeit geht Erika Pluhar mit dem Gitarrist Klaus Trabitsch ein. Trotz oder gerade wegen des Altersunterschieds und der Entfernung der musikalischen Wurzeln bringen die beiden stimmige Kompositionen hervor, die sich von allen gängigen Musik-Richtungen unterscheiden. Neben der Musik wird in den 70er-Jahren das Schreiben für Erika Pluhar immer wich-

Zu Beginn des heurigen Jahres feiert Erika Pluhar in überragender Kondition, öffentlich, medial und privativ ihren 80. Geburtstag. Für ihr Lebenswerk wird sie von der österreichischen Tageszeitung Kurier im Zuge der Romy-Verleihung mit Platin geehrt. Erika Pluhar ist eine der wenigen verbliebenen Stimmen im deutschsprachigem Raum, welche sich zu Politik und Zeitgeschehen äußert und auch gehört wird. Ihre sozialdemokratisch geprägte Haltung ist ihr dabei minder wichtig als überparteilich für ein menschlich funktionierendes Europa einzutreten und die Menschen zur Wachheit zu animieren. „Der Spagat von der Femme fatale zur Emanze ist mir in einem Frauenleben gelungen“, sagt Erika Pluhar über sich selbst. Den Tragödien auf ihrem Lebensweg ist sie stets mit Gelassenheit begegnet, konstatiert Gunda Bartels (Der Tagesspiegel, 28.2.2019). Sie findet für Erika Pluhar die Attribute „glücklich der Magersucht entwachsener sexy Rauschgoldengel der 70er-Jahre“ und „weißhaarige Chansonnière mit Reibeisenstimme“. // es

EigenART Erika Pluhar - diese Ausnahmeerscheinung - tritt am 7. September 2019 im Rahmen der Festspiele Südtirol und des Projekts EigenART in Toblach auf. Die Veranstaltung entspringt einer Kooperation der Festspiele, der Bibliothek Hans Glauber und des Bildungsausschusses Toblach. Sie liest und singt um 18.00 Uhr im Spiegelsaal im Kulturzentrum in Toblach. Sie liest Lyrik und kleine Prosa aus ihrer Feder, es sind heitere bis besinnliche Texte, in denen sich auch Übermut und Humor ausspricht. Den musikalischen Teil des Programms, die Pluhar-Lieder, begleitet Roland Guggenbichler am Pia-

no. Gesungen wird vom ‚Boogie-Woogie‘ bis zu den ‚unerfüllbaren Wünschen‘, Vom ‚Geh komm‘ bis zum ‚L’Amour-Hatscher‘… Und zu guter Letzt darf vielleicht auch das ‚Es war einmal‘ nicht fehlen… Pluhar und Guggenbichler haben eine langjährige musikalische Gemeinsamkeit aufzuweisen, musizieren gern und freudig im Duo, ihre Poesie und Lebensbetrachtung wird von seinem pianistischen Können beantwortet. Ein Abend, der sowohl Rückschau und Erinnerung, als auch Freude am Aufbruch in Neues schenken möchte. // es

CORVARA

STARS AUF DER EISBÜHNE

Die Veranstaltung „Stars on Ice“ war ein voller Erfolg. Einige der wichtigsten internationalen Eiskunstläufer waren mit dabei, darunter die bezaubernde Carolina Kostner. Zahlreiche Titel, wie Italien-, Europa- und Weltmeisterin hat sie gewonnen und nicht zu vergessen die Bronze Medaille bei den Olympischen Spielen. Mit dabei waren auch zahlreiche italienische Athleten wie das Eistanzpaar Charlene Guignard und Marco Fabbri, sowie das zweit-klassifizierte Paar im Eistanzen bei den nationalen Meisterschaften Jasmine Tessari und Francesco Fioretti. Eine akrobatische Performance bot das italienischen Aereal-Paar Alice Velati und Davide Pastore und die Russen Anastasia Matyusheva und Konstantin Gavrin. Sie zählen zu den weltbesten Eiskunstläufern. Tony Buondancer begeisterte das zahlreiche Publikum mit seinen Tip-Tap-Tänzen und die Gruppe Ghiaccio Spettacolo, die aus ehe-

KULTUR & KUNST

Einige der besten internationalen Eiskunstläufer traten am 14. August 2019 im Eisstadion von Corvara im Rahmen der Aktion „Stars on Ice“ auf. Darunter auch die Eiskunstläuferin Carolina Kostner.

Die Grödner Eiskunstläuferin Carolina Kostner in Aktion.

maligen italienischen Nationaleiskunstläufern besteht, begeisterte auf ganzer Linie. Zu den Klängen von Live-Musik wurden atem-

Freddy Planinschek

beraubende Schwünge auf dem Eis geboten und die Zuschauer so in den Bann gezogen. // bp

FACHAUSSTELLUNG FÜR KREATIVES GESTALTEN, BASTELN UND DEKORIEREN 13. - 15. SEPTEMBER 2019 | BOZEN Fr-So: 9:30-18:30

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BILDUNG & SCHULE

STADTBIBLIOTHEK BRUNECK

Die Empfehlungen der Praktikanten Sommerpraktika in der Stadtbibliothek Bruneck sind jedes Jahr sehr begehrt. Heuer ist das Los auf Katharina Oberhammer, Mara Bors und Magdalena Ausserhofer gefallen. Zu den vielfältigen Aufgabengebieten der Praktikantinnen zählt – wie könnte es in einer Bibliothek anders sein?- auch das Lesen. Und so werden sie beauftragt, den Leser*innen der Pustertaler Zeitung ihre Buchempfehlungen weiter zu geben. Damit wir auf vier kommen, ist auch eine Bibliothekarinnen-Rezension dabei;o). Wer sich für das Praktikum im nächsten Sommer interessiert, kann sich im Personalamt der Stadtgemeinde Bruneck bis Ende Januar 2020 dafür bewerben. Viel Lesen ist nicht Voraussetzung, schadet aber auf keinen Fall! Will heißen: Ran an die Bücher!

PETER SCHWINDT:

BORDERLAND. Fischer Verlag 2018, 271 Seiten Vincent Amos, 16 Jahre, trägt schon viel Verantwortung für sein Alter. Seit sein Vater bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, verbringt seine Mutter den ganzen Tag schlafend in ihrer neuen Sozialwohnung. Vincent kümmert sich um sie, bis sie plötzlich aus unerklärlichen Gründen ins Koma fällt. Doch nicht nur das, er wird auch mit einem neuen sozialen Umfeld und dem Besuch einer neuen Schule konfrontiert. Im Leben von Vincent gibt es drei wichtige Dinge: Musik – sie hat ihn von klein auf begleitet und erleichtert ihm die Integration in die neue Schule - und zwei Mädchen, beide auf ihre Art besonders. Jane, ein abgemagertes, vollkommen schwarz gekleidetes Mädchen, die sein Schutzengel, seine Begleiterin und Freundin ist. Und Vida, die Geige spielt und in die er sich verliebt. Sie helfen ihm, das Schöne im Leben zu sehen, obwohl seine aktuelle Lage alles andere als rosig ist. Bei „Borderland“ handelt es sich um ein interessantes, etwas „anderes“ Buch, das locker geschrieben und somit leicht und schnell zu lesen ist. Durch die gelungene Beschreibung von Situationen und Umgebung gelingt es dem Autor, den Leser sofort in seinen Bann zu ziehen. Lediglich der Schluss lässt, meiner Meinung nach, zu wünschen übrig.

Empfohlen von Katharina Oberhammer – Sommerpraktikantin

CEYLAN SCOT T:

AUF EINER SKALA VON 1 BIS 10. Chicken House 2019, 256 Seiten „Das ist nicht deine Schuld, Tamar. Steiger dich da nicht rein. 36

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V.l.n.r.: Magdalena Ausserhofer, Mara Bors und Katharina Oberhammer.

Iris hat das entschieden, so schlimm es ist. Du bist nicht verantwortlich. Das war ein Unfall.“ Seit dem plötzlichen Tod ihrer Freundin Iris sitzt Tamar in der geschlossenen Jugendpsychiatrie Lime Grove. Ihr Alltag besteht aus Medikamenteneinnahme, langweiligen Therapiestunden und Gesprächen mit Dr. Flores, wo sie die immer gleichen Fragen beantworten soll: Was ist mit Iris passiert? Warum verletzt du dich selbst? Wie fühlst du dich auf einer Skala von 1 bis 10? Aufgrund ihrer Suizidgedanken und Depression, welche Tamar „Monster“ nennt, kann sie nicht erzählen, was sie denkt und was an dem Tag, als Iris starb, geschehen ist. Das Mädchen empfindet ihre Existenz als eine Belastung für die Ärzte, ihre Familie sowie ihre Freunde. Nach einiger Zeit findet Tamar in der Klinik neue Freunde und lernt wieder Vertrauen zu fassen. Dennoch lassen sie die Erinnerungen an Iris nicht los. Die Autorin setzt sich mit der tiefsten Seite der menschlichen Psyche auseinander. Die Geschichte ist sehr spannend und authentisch erzählt. Als Leser ist man bei diesem Buch wirklich gefordert. Nicht umsonst ist an der Rückseite des Buches ein Aufkleber mit dem Hinweis „Warning“ angebracht.

Empfohlen von Mara Bors – Sommerpraktikantin

MECHTILD BORRMANN:

GRENZGÄNGER. Droemer 2018, 285 Seiten April, 1947. Velda. Henni ist gerade einmal 14 Jahre alt, als ihre Mutter stirbt. Von nun an ist sie auf sich alleine gestellt und muss sich um ihre Geschwister, den Haushalt und um das nötige Geld kümmern. Ihr Vater ist nach dem Krieg dazu nicht mehr in der Lage. Er hat vom Krieg „einen Schaden“ mitgenommen, wie man da-

DER SONNE NACH.

Dario hat mal wieder Scheiß gebaut. Der Direktor brummt ihm zur Strafe „ehrenamtliche Pflegebegleitung“ auf. Er muss sich um Andy kümmern. Einen Behinderten? Nein, um einen Mensch mit besonderen Fähigkeiten. Das ist jetzt ja nicht der große Hit. Wider Erwarten kann Dario gut mit Andy. Seine unkonventionelle Art, die ruppig und flapsig daherkommt, ist für Andy ein Stück Normalität. Dario behandelt ihn auf Augenhöhe, was man von der bemutternden Elisa, seiner „offiziellen“ Pflegerin nicht sagen kann. Eines Tages entführt Dario Andy. Ans Meer lautet das Ziel. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Roadmovie der Extraklasse. Ein Junge, der seinen Platz im Leben sucht und ein Junge, von dem alle glauben, sein Platz im Leben sei eben so, wie er sei. Dario nutzt die Gelegenheit, seinen Vater zu suchen, an dessen Verschwinden vor vielen Jahren er sich schuldig glaubt. Und er findet ihn. Leider? Zum Glück? Sein Vater überredet ihn, mit Andy zurückzugehen. Auf ihn wartet die Jugendstrafvollzugsanstalt. Erinnert natürlich sehr an „Ziemlich beste Freunde“, macht aber nichts War schön, kurz und leicht lesbar.

Carl Hanser 2019, 155 Seiten

GABRIELE CLIMA:

BILDUNG & SCHULE

mals zu sagen pflegt. Alles läuft gut, bis zu dem Tag, als Hennis Schwester Johanna erschossen wird. Von da an soll sich alles ändern. Henni will immer das Richtige tun, doch das wird ihr zum Verhängnis. Mit detaillierten Beschreibungen und in einem sachlichen Ton erzählt die Autorin die Geschichte von Henni und ihrer Familie. Gekonnt kombiniert sie diverse Erzählperspektiven und Zeitebenen. Nach und nach entwickelt man als Leser ein genaues Bild von Hennis Geschichte. Der Roman nimmt seine Leserschaft von Anfang an emotional mit. Man möchte wissen, was als Nächstes passiert und die genauen Umstände herausfinden. Man legt das Buch nur ungern aus der Hand. Ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle. Empfohlen von Magdalena Ausserhofer – Sommerpraktikantin

Empfohlen von Michaela Grüner

KURIOSE REDENSARTEN ETWAS IN PETTO HABEN

EIN BLAUES WUNDER ERLEBEN

„Petto“ ist bekanntlich die italienische Bezeichnung für „Brust“. Die Redensart „in petto haben“ gibt es in diesem Wortlaut im Deutschen, im Italienischen aber nicht. Das am häufigsten genannte Organ, das sich im Brustkorb befindet, ist das Herz, aber auch darauf bezieht sie sich nicht. In zahlreichen Kulturen aber wird die Brust als Sitz des Gedächtnisses und der Gefühle angesehen. Im Deutschen ist die Redensart „in petto haben“ ab dem 18. Jahrhundert nachweisbar. Sie bedeutet, dass die betreffende Person etwas beabsichtigt oder in der Hinterhand hat, es aber wohlweislich // mb noch verschweigt.

Man möchte es nicht glauben, aber diese Wendung ist schon vor ca. 500 Jahren, also einem halben Jahrtausend, dokumentiert. Ihre Bedeutung ist unumstritten: Wer ein blaues Wunder erlebt, fällt aus allen Wolken, im Guten oder im Bösen. Die Wendung ist so malerisch, dass im 18. Jahrhundert eine Novelle mit diesem Titel erschien, und die metallene Loschwitzer Brücke in Dresden erhielt später den Namen „Blaues Wunder“. Völlig uneins sind sich die Sprachwissenschaftler allerdings über den Ursprung der Redensart. Manche sind der Meinung, sie sei eine Abwandlung von „einen blauen Dunst vormachen“, andere führen sie auf eine völlig unerwartete nächtliche Farbveränderung von gelb oder grün eingefärbtem Tuch zu blauem zurück, wieder andere halten sie für eine Entlehnung aus der Bergwerkssprache. Im Bergwerksbereich hänge sie mit dem Abbau von blauem Kobalt zusammen Wie dem auch sei, in jedem Falle bezeichnet diese Redensart ein jeder Erwartung widersprechendes, unerwünschtes Ereignis, und das mit einem schadenfrohen Unterton. // mb

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BILDUNG & SCHULE

POETRY-SLAM LANDESMEISTERSCHAFTEN

Showdown in der Rienzstadt Der Morgenstern Poetry-Slam feiert im September sein 10-jähriges Jubiläum! Die Wander-trophäe für Lautpoesie kürt jedes Jahr die beste Poetin oder den besten Poeten Südtirols und zum 10. Geburtstag ist etwas ganz Besonderes geplant. In drei Vorrunden werden im ganzen Land diejenigen gesucht, die beim großen Jubiläums-Finale im UFO Bruneck um den Sieg wettstreiten. Losgeslammt wird am 7. September 2019 im idyllischen Garten der Begegnung des Jugendtreffs JOY in Auer. Von Text zu Text begleitet Helga Plankensteiner mit ihrer Musik. Zur zweiten Vorrunde des Lautpoesie-Wettstreits treten die Poet*innen am 13.09.19 in der Stadtbibliothek Meran an. Musikalischer Verköstigung gibt’s von Michael Lösch. Der dritte Slam, der den Einzug ins Jubiläums-Finale ermöglicht, findet am 21.09.19 im Sudwerk in Bozen statt. Die Wortkunst wird hier von Stefan Pfattner mit dem passenden Sound umrahmt. Wer sich dann schließlich ein Jahr lang Landesmeisterin oder Landesmeister im Poetry Slam nennen darf, entscheidet sich dann am 27.09.19 beim großen Jubiläums-Finale im UFO Bruneck. Die besten Poetinnen und Lautkünstler aus den Vorrunden müssen sich für den Sieg natürlich auch gegen Titelverteidigerin Ania Viero behaupten. Auf die finalen Wortgefechte wird Arno Dejaco

(1. Südtiroler Poetry-Slam Landesmeister 2010), als Featuring Poet einstimmen und Jörg Zemmler für Musik zwischen den Worten sorgen. Master of Ceremony (MC) und Herrin über das Mikrofon ist bei allen Slams Lene Morgenstern. Am Ende winkt nicht nur der Sieg, sondern auch ein Starplatz beim Ö-Slam 2019 im Oktober in Graz.

JEDER KANN MITMACHEN

„Wir sind also auf der Suche nach den Wortkünstlerinnen und Poeten Südtirols“, heißte es von Seiten der Organisatoren. Alter zählt nicht, Erfahrung auch nicht, nur das gesprochene Wort innerhalb von sechs Minuten Zeitlimit. Wie immer, müssen die Texte von den Wettstreitenden selbst verfasst sein und es dürfen keine Hilfsmittel, Kostüme oder Instrumente verwendet werden. Nur das gesprochene Wort zählt. Die Punkte, die über den Einzug ins Finale und schließlich über den Sieg entscheiden, werden von einer Publikumsjury vergeben. Weitere Infos und Anmeldung für die Vorrunden unter LMpoetryslamsuedtirol@gmx. com oder für Kurzentschlossene und Überraschungsaufritte bis Veranstaltungsbeginn vor Ort, wenn Plätze frei sind. Der Eintritt für die Vorrunden ist frei. Tickets für das Finale (3€/5€/7€) können bei den Vorrunden gekauft, oder unter LMpoe-

tryslamsuedtirol@gmx.com sowie über die Homepage des UFO reserviert werden. // Anna Gius

INFOBOX Der Morgenstern Poetry-Slam ist eine Initiative des Vereins Lipo – Jugend schreibt und Lene Morgenstern und wird unterstützt von der Autonomen Provinz Bozen, der Stadt Bozen, dem Amt für Jugendarbeit, der Südtiroler Autorinnen und Autorenvereinigung SAAV und von Anna Gi// us in der Organisation.

MEHR ALS 1000 KURSE

HERBST UND WINTER 2019! WARTEN AUF EUCH! Unsere Highlights: Mentaltraining für ein erfolgreiches Leben Sa. 28.09.2019 | 09.00-17.00 Uhr | 1 Treffen St. Lorenzen, Handwerkerzone Aue 13 Fotografieren im Freien Sa. 05.10.2019 | 09.00-17.00 Uhr | 1 Treffen Steinhaus, Jugend- und Kulturzentrum, Klausbergstraße 12 Hausapotheke für Herbst und Winter Fr. 18.10.2019 | 14.00-17.00 Uhr | 1 Treffen Issing, Bergila GmbH, Weiherplatz 8 Schmuckwerkstatt: Silberschmuck für Einsteiger Mi. 23.10.2019 | 19.30-22.30 Uhr | 4 Treffen | jeweils Mi. Bruneck, Haus der Vereine, Alte Straße 6/b

Volkshochschule Südtirol | Zweigstelle Brixen | Tel. 0474 370073 | bruneck@vhs.it

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Blitzrezepte nach der Arbeit - schnell und gesund Di. 05.11.2019 | 18.00-22.00 Uhr | 1 Treffen St. Georgen, Vereinshaus, Pipenstraße 2 Warum sagen Sie ja, wenn Sie nein meinen? Mo. 18.11.2019 | 18.30-21.00 Uhr | 1 Treffen St. Lorenzen, Handwerkerzone Aue 13 Musik leihen statt kaufen Mo. 25.11.2019 | 19.00-21.30 Uhr | 1 Treffen St. Lorenzen, Raiffeisenkasse, J.-Renzler-Str. 15 Erfolgsfaktor Smalltalk: Die große Kunst des kleinen Gesprächs Mi. 22.01.2020 | 09.00-17.00 Uhr | 1 Treffen St. Lorenzen, Raiffeisenkasse, J.-Renzler-Str. 15

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FIT FÜR DIE SCHULE

SONDERTHEMA

FIT FÜR DIE SCHULE

Fit durch den Schultag Mit dem Start in den Schulalltag fragen sich Eltern, was dem Schulkind in die Brotdose gepackt werden kann. Dabei ist ihnen besonders wichtig, eine gesunde Ernährung auch unterwegs beibehalten zu können. Da Kinder meist einen großen Teil des Tages in der Schule verbringen, sollte das eingepackte Essen für einen längeren Zeitraum ausreichen. Es bieten sich mehrere kleinere, aber sättigende Portionen an. So bleiben die Sprösslinge während des Unterrichtes

satt, ohne dass der Magen überfordert ist. Das traditionelle Pausenbrot ist dafür immer geeignet. Als Faustformel kann gelten, die Hälfte der ausreichend großen Dose mit Obst und Gemüse, die andere Hälfte mit sättigenden Kohlenhydraten zu füllen. Gegen Langeweile eignen sich bunte Brotaufstriche verschiedener Art. Eine schöne Idee ist es, diese mit dem Kind nach seinem Geschmack vorzube// reiten und in kleine Gläschen zu füllen.

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GROSSE HILFE ODER UNNÖTIGER MEDIENKONSUM?

FIT FÜR DIE SCHULE

Viel diskutierte Lern- Apps Elektronische Lernhilfen wertvoll oder bringen dem Kind tatsächlich einen sind ein viel diskutiertes Thema, bei dem sich Vorteil. Sind sie nicht gedie Meinungen scheiden. nau an die jeweilige EntWährend es noch vor eiwicklungsstufe des Kinnigen Jahren kein Thema des angepasst, können im Schulalltag war, haben diese über- oder unterHandy, Laptop und Tablet fordern. Somit kann es zu Frustration, Verwirrung PC jetzt unweigerlich Einoder unnötig verbrachter zug in fast jedes Klassenzimmer gehalten. Und Zeit vor dem Bildschirm auch zu Hause beschäftikommen. gen sich immer mehr Kinder am liebsten mit dem Zu etablierten Lern- und Smartphone. Um sich dies Arbeitshilfen für Schulkinzunutze zu machen, könder können im Internet Innen Kindern Lern-Apps anformationen und Rezesgeboten werden. Doch wie sionen gefunden werden. können Eltern solche meNeben der Einholung von dialen Lernhilfen bei der Informationen über die Unterstützung ihrer Kinder Immer mehr Kinder verbringen viel Zeit am Smartphone. jeweilige App können Elpixabay gewinnbringend nutzen? tern diese selbst ausproWichtig ist es wohl an erster Stelle sich darüber zu informieren, wo- bieren. Schließlich sollten sie es sein, welche die Fähigkeiten oder Probleme des eigenen Kindes am besten einschätzen können. Empmit genau sich der Nachwuchs beschäftigt. Lern- Apps gibt es in verschiedenen Ausführungen zu vielen unter- fehlenswert sind solche Apps, die sich an den Lernerfolg der Kinder schiedlichen Themen. Doch nicht immer sind diese pädagogisch anpassen. //

CITY CAFÈ UND FITYO IN BRUNECK

Schmackhaft, gesund und gut Wer sagt, dass die Kinder zur Jause nichts Gescheites verzehren können? Dank der neuen Pausenbrote und der „Puschtra Pizza“ für Schüler, Studenten, Arbeiter und Familien aber auch den kleinen Hunger zwischendurch kann für wenig Geld Abhilfe geschaffen werden. Und zwar bei City-Cafè und Fityo in Bruneck. Das ist der richtige Einkehrtreff für alle, die nur Gutes mögen. Einfach, lecker und in großer Auswahl werden frische Säfte, schmackhafte Brote, süße Verführungen und guter Kaffee angeboten. Nicht verpassen, probieren ist ein Muss! Einzigartig, nur im City Cafe erhältlich hausgemachte leckere frisch zubereitete Eistorten mit vielen Geschmäckern wie Schwarzwälder, Schokolade, Käsesahne. Für Spätaufsteher gibt es hingegen das klassische „Brunchen“ und am Nachmittag viele süße Versuchungen – Alles hausgemacht. Die große Neuheit rechtzeitig zum Schulbeginn: Ab sofort gibt es im City Cafe und Fityo zu Mittag eine nahrhafte Pausenjause mit ordentlich belegten Broten und die „Puschtra Pizza“ ab 4,90 Euro mit Treuekarte. Einfach hinschauen! // PR-Info 40

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INFOBOX Cirty Cafè GmbH Romstraße 4A Tel. 0474 530836 www.city.bz.it

MODE FÜR KLEINE UND GROSSE SPORTLER

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Arbeitsbekleidung und Arbeitsschutz für die Schule!

Sportbekleidung für Kinder Für viele Kinder ist der Sportunterricht eines der schönsten Unterrichtsfächer in der Schule. Dabei ist es wichtig, dass sich die kleinen Sportler auch in ihrer Kleidung richtig wohlfühlen. Auf die Wahl der passenden Schuhe ist dabei besonders zu achten. Neben Komfort ist gerade für die sich in der Entwicklung befindenden Füße die richtige Größe äußerst wichtig. Die Schuhe sollten nicht zu eng sitzen. Bei der Belastung des Sports werden die Füße besser durchblutet und benötigen oftmals etwas mehr Platz. Doch auch das Gegenteil ist nicht immer hilfreich: Dem Drang nachzugeben und die Schuhe größer zu kaufen, ist keine gute Idee. Bei schlechtem Sitz rutschen die Füße bei sportlicher Aktivität im Schuh.

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Passform und Funktionalität sind wichtige Kriterien für die Sportbekleidung pixabay

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Dies ist nicht nur unangenehm, sondern kann sogar zur Stolperfalle für die kleinen Sportler werden. Neben der richtigen Größe bestehen oft Anforderungen vonseiten der Schulen. Dies kann beispielsweise die Farbe der Schuhsohlen oder die Art des Schuhwerks betreffen. Oft werden neben Hallenschuhen auch solche für draußen oder Gymnastikschläppchen benötigt. Das Fachpersonal im Sportgeschäft kann behilflich sein, die richtige Art und Größe zu finden. Auch bei der Auswahl der weiteren Sportkleidung ist es ratsam, das Schulkind mit einzubeziehen. Dieses sollte sich in den Sachen gut fühlen sowie diese unkompliziert und zügig alleine an- und ausziehen können. Eine Grundausstattung bestehend aus Sportbeutel und Trinkflasche, langen und kurzen Hosen, T-Shirts sowie warmer Bekleidung für den Unterricht im Freien können in aller Ruhe schon vor Schulbeginn zusammengestellt werden. //

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Herbst ist Trachtenzeit. Beeindruckt, wirkt cool und ist lässig. Bei Tracht Landhausmode gibt es Trachtenmode für Damen, Herren und Kinder. Voll im Trend und zeitlos schön. Luis Trenker ist die alpine Lifestyle-Marke und betreibt im Outlet Center Brenner seinen eigenen Outletstore.

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BILDUNGSHAUS KLOSTER NEUSTIFT

FIT FÜR DIE SCHULE

Weiterbildung für Herbst und Winter Unter dem Leitmotiv „Bildung stiftet Begegnung“ erscheint die neue Programmzeitung des Bildungshauses Kloster Neustift, welche Seminare und Lehrgänge im Zeitraum September 2019 bis Februar 2020 beinhaltet. In den neu strukturierten Bereichen Bibel und Glaube, Kunst und Kreativität, Wein und Köstlichkeiten, Natur und Kräuter, Kinder und Jugendliche, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Berufs- und Arbeitswelt werden über 100 Weiterbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Vor allem im Herbst werden viele neue Bekanntschaften und Begegnungen gemacht, sei es bei dem Start ins neue Schuljahr, beim Beginn eines Studiums oder während anderer wichtiger Stationen auf dem Lebensweg. Mit Anbruch der neuen Jahreszeit bietet auch das Bildungshaus die Möglichkeit, Neues zu lernen und die persönliche Weiterbildung zu fördern.

PERSÖNLICHE WEITERBILDUNG

Kunstinteressierte können etwa ihrer Kreativität mit dem berufsbegleitenden Studiengang für Zeichnung und Malerei neuen Ausdruck verleihen. Weiteres finden Interessenten in diesem Bereich diverse kürzere Kunst-Seminare wie etwa „Farbklang und Komposition“ oder Kalligrafie- und Letteringseminare. Im Bereich Bibel und Glaube können bei spannenden Diskussionen der Seminarreihe „Der Tiroler Bibelkurs“ interessante Fragen

wie „Warum musste Jesus sterben?“ , „Hat Jesus gelacht?“ uvm. besprochen werden. Der Lehrgang Volksheilkunde ermöglicht hingegen, das Wissen und die unzähligen Einsatzmöglichkeiten der Pflanzen zu vertiefen und zu erweitern. Auch werden im Bereich Natur und Kräuter zwei Seminare über die Heilkunde der Hildegard von Bingen angeboten.

DIE GROSSE VIELFALT

Wer mit Kindern arbeitet oder in Zukunft mit ihnen arbeiten möchte, erhält beim Lehrgang Bewegungstrainer*in für Kinder praxisorientiertes Wissen wobei Spiel, Sport und Spaß im Mittelpunkt stehen. Grundlegende Bewegungssportarten für Erwachsene erlernen die Kursteilnehmer*innen beim berufsbegleitenden Lehrgang Ganzheitliche*r Bewegungstrainer*in. Der Büroalltag und die damit verbundenen Aufgaben werden durch den Lehrgang für Verwaltungsassistenz optimiert und erleichtert. Auch bietet der Bereich Berufs- und Arbeitswelt ein vielfältiges Angebot an universitären Lehrgängen, Seminaren und Arbeitssicherheitskursen. Wer auf den Geschmack gekommen ist und mehr über die Lehrgänge und Seminare sowie Details und Anmeldeinfos erfahren möchte, findet diese auf der Bildungshaus Website (www.bildungshaus. // PR-info it) und in der neuen Programmzeitung.

GEFÄHRLICHEN GRUPPENDYNAMIKEN IN DER SCHULE VORBEUGEN

Aktiv gegen Mobbing Sogenanntes „Mobbing“, also ne Inhalte über Mitschüler rasant das Gehänselt werden an Schuund unaufhaltbar verbreiten. Der Faktor von Sozialen Medien im len, ist in den letzten Jahren ein Schlagwort, wenn es um ProbUmgang miteinander wird immer leme von Kindern und Jugendliwichtiger, je weiter diese in den chen geht. Mobbing ist weit verLebensmittelpunkt vieler junger breitet und nimmt zu, wie aus Menschen rücken. statistischen Datenerhebungen Was Eltern tun können, ist ofthervorgeht. mals begrenzt und bedarf einem sensiblen Umgang mit den OpEs fällt den Opfern von Mobbing oft schwer, sich zu wehren, wofern von Mobbing. Achten sie durch psychische und physische darauf, wie ihr Kind sich in der Krankheiten hervorgehen könSchule fühlt und stärken Sie sein nen. Außerdem leidet der LernSelbstvertrauen. prozess, der in der Schule ein Die Wenigsten können frei komIn Schulklassen ist es wichtig das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, damit essentieller Teil sein sollte, eben- kein Kind außen vor bleibt munizieren, dass es in der Schupixabay falls darunter. le zu Mobbing kommt, weshalb Es ist Aufgabe der Schule, Eltern und Lehrer präventiv gegen Mob- eine offene Aussprache essentiell ist. Dann sollte eine starke Werbing vorzugehen. Teil des Lehrens sollte es sein, eine gesunde Ge- tevermittlung im Fokus stehen. Wie reagiert man auf das Ausgrenmeinschaft zu kreieren, in der Verhaltensweisen des sozialen Mit- zen der Mitschüler? Wie vermeidet man es, zum Opfer zu werden? einanders vermittelt und gefördert werden. Durch gruppenbildende In der Antwort auf diese Frage sehen sich viele Menschen selbst in Maßnahmen, wie sie zum Beispiel in der Erlebnispädagogik ange- die ausführende Gewalt getrieben, was durch Lehrende und Eltern wendet werden, kann die Gemeinschaft gestärkt und das Außenvor- zu verhindern versucht werden sollte. Prävention ist in der Gruplassen von Mitschülern minimiert werden. Außerdem ist es wichtig, pe am sinnvollsten, so dass harte Fälle von Mobbing nicht auftreden verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien zu lehren, ten und der moralische Kompass der Jugendlichen ausgelotet und denn diese können als Katalysator für Mobbing dienen und unschö- unterstützt werden kann. // 44

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Natur und Kräuter: Zusatzqualifikation Naturkosmetik-Berater*in 08.11. – 11.11.2019

Lehrgang Volksheilkunde 08.11.2019 – 05.03.2020

Kunst und Kreativität: Berufsbegleitender Studiengang Zeichnung und Malerei 15.11.2019 – 17.05.2020

FIT FÜR DIE SCHULE

Bildung stiftet Begegnung

Gesundheit und Wohlbefinden:

Lehrgang Vitalmasseur*in 19.09.2019 – 24.10.2020

Berufsbegleitender Lehrgang Ganzheitliche*r Bewegungstrainer*in 15.11.2019 – 26.09.2020

Lehrgang Bewegungstrainer*in für Kinder 31.01. – 25.07.2020

Berufs- und Arbeitswelt: Berufsbegleitender Universitätskurs Marketing und Vertriebsmanagement 23.09.2019 – 14.03.2020

Master Lehrgang Management und Unternehmensführung 11.10.2019 – 11.07.2020

Lehrgang Verwaltungsassistenz 28.10. – 18.12.2019

Ausbildung zum internen Auditor (Managementsysteme)

Foto: Bruno Klomfar

11.11. – 13.11.2019

Berufsbegleitender Universitätskurs Human Resource Management 25.11.2019 – 14.03.2020

Infos und Anmeldung: Bildungshaus Kloster Neustift Stiftstraße 1, 39040 Vahrn, Tel. +39 0472 835 588 bildungshaus@kloster-neustift.it, www.bildungshaus.it PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

Bildungs- & Karrierecoaching Die private Berufsberatung

Wir arbeiten einen halben Tag mit dir und helfen dir, deinen individuellen Karriereweg zu planen

Neigungen

Persönlichkeitsmerkmale

Unser Angebot wird individuell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten. Immer ist es eine Kombination aus Gesprächen, Arbeitsaufträgen, Interessen- und Persönlichkeitstests oder Potentialanalyse.

Anhand der Testergebnisse schauen wir, welche Berufe mit deinem individuellen Persönlichkeitsprofil übereinstimmen.

Kennenlernen

Motivation

• • • •

Selbst- und Fremdeinschätzung Erörterung der Hobbies Konzentrationstest Zukunftsvorstellungen Lernverhalten

. Kreativität Offenheit Belastbarkeit Gewissenhaftigkeit Sozialverhalten Genauigkeit Problemlösungsfähigkeit

•

Potentialanalyse

Interessen

A DU

Interessen

Berufserkundung

Zukunftsvorstellungen Orientierung Berufsfelder Wünsche

Ziel

Talente

Abschlussgespräch Zwei Tage nach unserem Treffen, und nachdem wir alles ausgewertet haben, treffen wir uns noch einmal, um die Ergebnisse zu besprechen. Du erhältst ein ausführliches Dossier mit konkreten Ausbildungsund Berufsempfehlungen.

BOB, DIE ANDERE BERUFSBERATUNG

Die richtige Schul- und Berufswahl Potentialanalyse: Seit vier Jahren gibt es BOB, das steht für Bildung, Orientierung und Beruf. Es ist die einzige, privat geführte Berufsberatung in Südtirol. Das Team ist erfolgreich, die individuellen Begabungen, Interessen, Neigungen und Persönlichkeitsmerkmale der Ratsuchenden herauszufinden. Dies gelingt in einer Kombination aus Gesprächen, Potentialanalyse, Tests und Übungen, die einen halben Tag beanspruchen. Am Ende bekommt jede/r ein individuelles Interessens- und Persönlichkeitsprofil mit konkreten Schul-, Studien- oder Berufsempfehlungen. Bald müssen sich wieder viele Schülerinnen und Schüler entscheiden, wie es weitergehen soll. Wir sprechen mit Petra Tschenett, der Gründerin von BOB. Gibt es überhaupt eine falsche Schulwahl? Petra Tschenett: Jede/r achte Südtiroler Jugendliche hat in den vergangenen Jahren seine Ausbildung abgebrochen, jede/r dritte Oberschüler/innen scheitert in den ersten zwei Oberschulklassen. Das spricht für sich. Fehlentscheidungen, wie die falsche Schul- oder Studienwahl, kosten nicht nur Geld, sondern können bei den Betroffenen zu Enttäuschung, Ratlosigkeit, sinkendem Selbstwertgefühl und Ängsten führen. Wann spricht man von einer erfolgreichen Schulwahl? Um Freude an der Schule oder einem Studium zu haben, müssen die vorhandenen Talente, die eigenen Interessen und die individuelle Persönlichkeit optimal zu den Schwerpunktfächern der Schule bzw. zum Studienfach passen. Dann kommt es weder zu Übernoch zu Unterforderung und das trägt zu einem hohen Maße zur persönlichen Zufriedenheit bei. Außerdem spielt die Motivation eine bedeutende Rolle und motiviert ist man nur, wenn man mit Begeisterung dabei ist und begeistert ist man, wenn einem etwas gefällt. Voraussetzung ist, dass man über die eigenen Interessen und Stärken Bescheid weiß, was vielen alleine nicht gelingt. 46

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FIT FÜR DIE SCHULE

Biografie

Wie schaut eine Beratung bei Ihnen aus? Wir konzentrieren uns auf die drei Säulen: Interessen, Begabungen und Persönlichkeitsmerkmale. Zu Beginn erörtern wir also die Stärken, Fähigkeiten, Kreativität, Ziele, Neigungen, Wünsche und Leidenschaften, analysieren dann das Lernverhalten und die Zukunftsvorstellungen und machen dann eine Potentialanalyse. Am Ende vergleichen wir diese Erkenntnisse mit den Persönlichkeitsmerkmalen: Motivation, Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, Geselligkeit, Belastbarkeit, Problemlösungsfähigkeit und Offenheit. Dies dauert ca. 3,5 - 4 Stunden. Anhand der Testergebnisse schauen wir, welche Berufe mit dem individuellen Persönlichkeitsprofil übereinstimmen. Beim Abschlussgespräch erhält jede/r ein persönliches, mehrseitiges Dossier mit den passenden Ausbildungs- oder Berufsempfehlungen. Danach stehen wir für einige Zeit für weitere Fragen und Hilfestellungen zur Verfügung. Was nehmen Ihre Kunden mit? Oft wird den Jugendlichen und deren Eltern erst nach der Beratung bewusst über welche Stärken sie überhaupt verfügen. Das führt zu einem deutlichen Zuwachs an Selbstvertrauen und Motivation. Aus ganz Südtirol kommen Jugendlichen und Erwachsene nach Meran und müssen nicht mehr nach Österreich zur Schul- und Berufsberatung fahren. Ein weiteres Plus ist, dass die Wartezeiten bei BOB bei max. circa zwei Wochen liegen. Weitere Informationen gibt es auf der Website: www.berufsberatung.it; Terminvereinbarung unter Tel. 3357823090 oder info@berufsberatung.it

UNIVERSITÄT INNSBRUCK

Mit einem Stiftungsbeitrag von 350.000 Euro hat die Landesregierung vor kurzem beschlossen die „Stiftung Universität Innsbruck“ zu unterstützen. Gouverneur Arno Kompatscher ist überzeugt: „Die Universität Innsbruck ist seit jeher ein wichtiger Bezugspunkt für die universitäre Ausbildung vieler Südtirolerinnen und Südtiroler. Die nun genehmigten 1.000 Euro pro Jahr, also 350.000 Euro für 350 Jahre Aktivität, sind gut eingesetzt. Sie haben einen Mehrwert, nicht nur für die aktiven und ehemaligen Studierenden, sondern auch für unser Land als Ganzes.“ Die Universität Innsbruck sei weit über die Landesgrenzen hinweg als herausragende Ausbildungsstätte und wichtige Forschungseinrichtung anerkannt. Derzeit sind rund 3300 Studierende aus Südtirol an der Universität Innsbruck inskribiert, hinzu kommen weitere Südtirolerinnen und Südtiroler, die an der Universität forschen und lehren. Rektor Tilman Märk, der zusammen mit Ehrensenatorin Sabina Kasslatter-Mur als Stiftungsvorstand fungiert, bestätigt: „Die Universität will ihre Spitzenposition in Österreich halten und international ausbauen. Die Stiftung verbreitert unsere finanzielle Grundlage und eröffnet neue Handlungsspielräume.“ Die finanziellen Mittel der Stiftung, dienen dem Kapitalaufbau der Stiftung um die Wissenschaft, Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung an der Universität Innsbruck zu fördern. Der universitäre Förderkreis „1669 – Wissenschaft-Gesellschaft“ mit Förder/innen aus Nord- und Osttirol, Vorarlberg, Luxemburg und Liechtenstein aber auch vielen namhaften Persönlichkeiten und Unternehmen aus Südtirol, hat bereits im Jahr 2018 das Gründungskapital zur Verfügung // mg gestellt.

FIT FÜR DIE SCHULE

Ein wichtiger Bezugspunkt

Die Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck feiert das 350. Gründungsjahr. Manuela Tessaro

INFOBOX Mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen feiert die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck im heurigen Jahr ihr 350stes Gründungsjubiläum. Anlässlich des Jubiläumsjahres wird derzeit die Sonderausstellung „In Innsbruck studiert. Südtiroler Studierende erinnern sich“ vorbereitet. Sie wird im September in der Festung Franzensfeste eröffnet. Dabei wurden Erinnerungen ehemaliger Studentinnen und Studenten an die eigene Studienzeit in Innsbruck gesammelt. Ab Herbst sind diese für die Öffentlichkeit zugänglich. // mg

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Für einen besseren Durchblick in der Schule

Das Beste vor Augen! *Beim Kauf einer Sehbrille für Kinder bis 18 Jahre in unseren Filialen Bruneck, Sand in Taufers, Sterzing und Toblach. Aktion gültig von 1. September bis 31. Oktober. opticrapid_inserat_schulanfang_2019_pz_final.indd 1

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LESERFOTOS

Hängengeblieben im Grünen

Renate Kostner aus Kolfuschg

Roland Knollseisen aus Pfalzen

Luis Nagler aus Vahrn

Natur im Garten

Peitlerkofel Bernardette Prader aus Brixen

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Petra Holzer aus Gais

„Hab die Sonne von Thailand eingefangen“ Irma Perfler

Josef Engl aus Terenten

Gefährliche Begegnung

Hartmann Lanthaler aus Bruneck

Anton Ribul aus Vintl

Großer Löffler (gesehen von der Olpererhütte) Hans Willeit aus Kiens

Heuarbeit auf der Alm

LESERFOTOS

Seiser Alm

Sonnenuntergang in Istrien Christine Felder aus Bruneck

Christof Astner aus Uttenheim

Mein schönstes

Leserfoto

Buntspecht im Ahrntal

Albin Eder

Liebe PZ-Leser,

Zusendungen an:

schickt uns eure schönsten, lustigsten, überraschendsten und/oder atemberaubendsten Bilder – wir zeigen sie dem Pustertal!

E-Mail: info@pz-media.it oder PZ, Oberragen 18, 39031 Bruneck Wichtig: Bitte geben Sie Ihren Namen, ihren Wohnort und das Kennwort „Leserfoto“ an!

Die PZ behält sich das Recht vor, Inhalte und Fotos aus ethischen und anderen Gründen abzulehnen.

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Die „Eroica Dolomiti“ kehrt zurück Fotos: Ciclo Club Eroica

SPORT & FREIZEIT

AM 7. SEPTEMBER 2019 IN INNICHEN

enn bestens gelaunte Radlerinnen und Radler auf ihren mindestens 30 Jahre alte Fahrrädern, gekleidet in historischen Trikots längst vergessener Marken und Teams, die weißen Schotterstraßen im Herzen des DolomitenUNESCO-Welterbes entlangfahren – dann ist in Innichen und Umgebung wieder Eroica-Zeit. Das Vintage-Radsport-Event, das sich in kürzester Zeit weltweit als Marke etabliert hat, kehrt Anfang September zum dritten Mal nach Innichen zurück. Die Veranstalter halten bei der dritten Ausgabe der Eroica Dolomiti an Bewährtem fest. Den Teilnehmern stehen am Samstag, 7. September nach dem Start ab 7 Uhr im historischen Zentrum von Innichen wie im Vorjahr drei Distanzen zur Auswahl. Auf der 73 Kilometer „kurzen“ Strecke geht es über Cortina und den Passo Tre Croci nach Misurina. Die Radsportler, welche die mittlere Distanz von 95 Kilometern wählen, fahren indessen weiter auf die Plätzwiese und anschließend nach Niederdorf, wo seit mittlerweile 25 Jahren das renommierte MTB-Rennen Dolomiti Superbike stattfindet. Die mit 118 Kilometern längste Strecke führt hingegen noch weiter

über die Silvesteralm und dann zurück nach Innichen. Allerdings erwartet die Radsportler, die auf dem Panoramaweg um den Innichberg unterwegs sind, dafür auch ein sagenhafter Ausblick auf die Sextner Dolomiten. Die einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und Sport, verleiht der Eroica eine ganz besondere Anziehungskraft. Das hat Folgen, denn: „Um allen Radsportlern die gewohnte Qualität bieten zu können, haben wir das Teilnehmerfeld heuer auf 350 Radlerinnen und Radler limitiert. Wer also in Innichen dabei sein möchte ist gut beraten, wenn er mit der Einschreibung nicht mehr allzu lange wartet“, erklärt Gabriel Fauster vom Tourismusverein Innichen. Die Eroica Dolomiti steht aber nicht nur für atemberaubende Kulissen und Radsport aus längst vergangenen Zeiten, sondern auch für kulinarische Köstlichkeiten. Die Teilnehmer dürfen sich im Hochpustertal über ein reiches Angebot an Tiroler Spezialitäten und italienischen Leckerbissen freuen. Anmeldungen für die Eroica Dolomiti sind auf der Webseite www. eroica.cc/eroica-dolomiti oder direkt per Mail an info@eroicadolo// hk miti.com möglich.

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y a d i l o H o i d Ra s, it H r h e m h c a f in e > > gute Laune s! n a F n e t s e b ie d d > un

Frequenzen Analog: Sexten 97,0 und 100,4 Innichen 97,0 und 100,4 Ahrntal 99,60 Bruneck 100,1, 100,4 und 104,3 Alta Badia 91,8 Brixen 97,3 und 101,7 Sterzing 100,1 Bozen 93,0 Meran 100,5 Digital: über DAB + Webradio: www.radioholiday.it

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DREI ZINNEN ALPINE RUN

SPORT & FREIZEIT

Die Weltcup-Premiere STRECKENFÜHRUNG BLEIBT GLEICH

Der beliebte Berglauf im Herzen des Dolomiten UNESCO-Welterbes wird seit nunmehr 21 Jahren ausgetragen. Dennoch wird bei der 22. Ausgabe am Samstag, 14. September 2019 vieles ganz anders sein und trotzdem bleibt für die Hobbyläufer alles gleich. Zum allerersten Mal zählt der Südtirol Drei Zinnen Alpine Run aber als Weltcup-Etappe.

Während es beim Mini Alpine Run Distanzen von 300 bis 1400 Meter zu absolvieren gilt, misst die Strecke des Südtirol Drei Zinnen Alpine Run eine Länge von rund 17 Kilometern. Vom Start beim Haus Sexten bis zum Ziel bei der Drei Zinnen Hütte gilt es außerdem 1.333 Höhenmeter zu bewältigen. Der höchste Punkt befindet sich bei der Büllelejoch-Hütte auf einer Höhe Die heurige Veranstaltung von 2.575 Metern Meereslockt viele Stars der interFür den Südtirol-Drei-Zinnen-Alpine-Run ist alles bereit. Anmeldungen können noch nationalen Berglauf-Sze- über die vereinsinterne Homepage abgegeben werden. höhe. ne nach Sexten, das heuer Interessierte können sich außerdem wegen der Feierlichkeiten zum Doch auch als Weltcup-Etappenort legen die noch bis zum 13. September 2019 auf der 150. Jubiläum der Erstbesteigung der Drei- Südtiroler Veranstalter großen Wert darauf, Webseite des Südtirol-Drei-Zinnen-Alpischusterspitze und der Großen Zinne ganz dass sich die Hunderten Hobbyläuferinnen ne-Run (www.dreizinnenlauf.com) einbesonders im Rampenlicht steht. Für den und -läufer in Sexten wohlfühlen. schreiben. großen Lauf ist alles bereit. „Die letzten Titelverteidiger beim Alpine Run sind übWochen vor dem Event sind immer sehr in- Hofer wird nicht müde zu betonen, dass der rigens Anton Palzer (Ramsau/Berchtesgatensiv. Heuer gilt es auch die Vorlagen des Lauf als Event für alle Berglauf-Begeister- den) und Michelle Maier (Bad Aibling), die internationalen Berglauf-Verbandes WMRA ten und daher auch für die Familien gebo- mit einer Zeit von 1:42.34 Stunden den Stregenauestens einzuhalten und umzusetzen, ren wurde und das auch in Zukunft bleiben ckenrekord der Frauen hält. Die schnellste damit bei unserer Weltcup-Premiere alles möchte. Folgerichtig wird für den Sonntag, Zeit bei den Männern geht auf das Konto von wie am Schnürchen klappt“, so OK-Chef den 15. September 2019 der Mini-Alpine-Run Petro Mamu aus Eritrea, der im Jahr 2013 das Gottfried Hofer vom ALV Sextner Dolomiten. für alle Kinder und Jugendliche ausgetragen. Ziel nach 1:22.44 Stunden erreichte. // hk

DOPPEL-TURNIER IN WELSBERG

DAS DUO PRADER/GITZL GEWINNT Bereits zum achten Mal fand in Welsberg das mit 3.500 Euro dotierte Doppel-Turnier „Memorial Luzzi“ statt. Dieses Turnier wird in Gedenken an den früheren Tennisspieler Federico Luzzi ausgetragen, der 2008 mit nur 28 Jahren an Leukämie starb. Die Siegesprämie von 1.700 Euro holte sich heuer das Eisacktaler Duo Patrick Prader und Daniel Gitzl. Nur wenige Stunden nach seiner Final-Niederlage beim Open-Turnier in Bruneck, holte sich der Barbianer Prader mit dem Brixner Gitzl das Traditions-Doppel in Welsberg. Die beiden Eisacktaler trafen im Finale auf Titelvertei52

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diger Massimo Bertolini und Paolo Dagnino. Dagnino war als 1393. der ATP-Weltrangliste als drittbester Spieler des Turniers gemel-

det, Bertolini aus Verona belegte im Mai 2014 sogar Platz 36 in der Doppel-Weltrangliste. Gegen Prader/Gitzl waren sie jedoch chancenlos: Die Eisacktaler konnten sich in zwei Sätzen mit 6:4, 6:3 behaupten. Im kleinen Finale um Platz 3 setzten sich die Topgesetzten Kirill Kivattsev aus Russland und der Pustertaler Thomas Berger gegen Adelchi Virgili und Johannes Koeb aus Völs mit 6:2, 6:2 durch.

Massimo Bertolini, Paolo Dagnino, Daniel Gitzl und Patrick Prader bei der Siegerehrung in Welsberg.

Der Titel im Herren-Doppel der 4. Kategorie ging hingegen an das Duo aus Treviso, Massimo Caneva und Alessandro Finco, die im Endspiel gegen Klubpräsident Pietro Baruchello und Peter Holzer mit 7:6, 6:2 die Oberhand behielten. Die Pusterer warfen in der Vorschlussrunde die Topgesetzten Lorenzo Montaruli und St. Georgens Fußballtrainer Patrizio Morini im Match-Tiebreak auf dem Turnier. // fit

TOBLACHER NACHTLAUF

Exakt 394 Teilnehmer – darunter 100 Kinder - wurden beim 43. Toblacher Nachtlauf am 14. August 2019 gezählt. Das ist eine neue Rekordbeteiligung. Matthias Steinwandter siegte vor Fabian Fronthaler und Luis Schenk. Bei den Frauen war Agnes Tschurtschenthaler vor Julia Kuen und Birgit Klammer das Maß der Dinge.

ten nicht. Natürlich durfte beim Toblacher Nachtlauf der Spaß nicht fehlen und so liefen vom Team Friedla gleich 30 Cousinen und Cousins gemeinsam in Lederhosen durch das Ziel, unter ihnen der jüngste Teilnehmer mit gerade einmal ein paar Monaten. Folgerichtig ging auch der große Geschenkkorb an die „Friedla“. Der AC 2000 Toblach vermochte ebenfalls zahlreiche Teilnehmer zu mobilisieren. Der Tourismusverein, OrganisaEin voller Erfolg wurde auch tor des traditionellen Toblacher die Kinderlauf über 2,4 km, woNachtlaufs, zieht eine durch- Heuer nahmen besonders viele Athleten am Nachtlauf teil. bei Kinder und Jugendliche zwiWisthaler wegs positive Bilanz. Tourismusschen 6 und 14 Jahren mit dabei vereins-Präsident Andreas Trenker konnte 394 Athleten - 216 Herren, waren. Doch auch sie kämpften verbissen um Sekunden und Pokale. 78 Damen und 100 Kinder - begrüßen. So viele waren es noch nie. Der Nachtlauf selbst war jedenfalls ein großer Erfolg, wie auch im Entsprechend freudig ließ Trenker die Sportlerschar aus nah und Rahmen der Preisverteilung festgestellt wurde. Da ist nicht nur auf fern auf die Strecke, die immerhin zehn von Neutoblach bis nach die tadellose organisatorische Leistung zurückzuführen, sondern Neunhäusern, weiter nach Aufkirchen und Wahlen bis ins Dorfzen- auch der tatkräftigen Unterstützung der zahlreichen freiwilligen trum von Toblach führte. Helfer geschuldet. Das nächste Rennen ist bereits fixiert und findet Bei den Männern war Matthias Steinwandter vor Fabian Fronthaler am 14.08.2020 statt. Alle Resultate können im Internet unter www. // rewe und Luis Schenk siegreich. Bei den Frauen war die unverwüstliche toblach.info nachgelesen werden. Agnes Tschurtschenthaler abermals nicht zu schlagen. Sie verwies Julia Kuen und Birgit Klammer auf die Plätze. Unter den Teilnehmern waren Sportler aus dem ganzen Land, aber auch die Feriengäste aus Toblach und der umliegenden Dörfer fehl-

SPORT & FREIZEIT

Die Rekordteilnahme

Alperia Cup Die Südtiroler Challenge Wölfe – HC Pustertal Rittner Buam tten Ri r, Uh 0 .0 um 20 4. September

Das Team „Friedla“ stellte am meisten Teilnehmer.

Strobl Peppe

l Alperia fe – HCB Südtiro öl W l ta er st HC Pu Bruneck um 20.30 Uhr, 6. September r Buam peria – Rittne HCB Südtirol Al zen Bo um 19.00 Uhr, 8. September

www.alperia.eu

Tschurtschenthaler Agnes und Steinwandter Matthias.

Strobl Peppe PZ 1 7 | 29. AU G U ST 2019

TAUERNCROSS AM 8. SEPTEMBER 2019

SPORT & FREIZEIT

ECHT ANSPRUCHSVOLL… „Heure miswo die Strecke ondoscht renn, weil wegn Unwetto die zwua Bruggn ba Trinkstua gspescht san, söi……!“ Wer diese Anweisung der Präsidentin des AVS Prettau Sektion Laufen, Christine Griessmair, nicht genau verstanden hat, kann sich am 8. September 2019 bei der Anmeldung zum Tauerncross Run and Bike 2019 detaillierte Informationen holen. Die Strecke wurde im Vergleich zum Vorjahr wegen der Unwetterschäden um drei Kilometer verkürzt, ist deswegen aber nicht weniger anspruchsvoll. 1161 Höhenmeter sind auf 9,73 Kilometern Länge zu bewältigen, eine Herausforderung für ambitionierte Sportlerinnen und Sportler. Für die Anstrengung im Training zum Lauf und während des Wettkampfes entschädigt aber das wunderschöne Panorama über dem malerischen Bergdorf Prettau. Wie schon in den Jahren zuvor gibt es wieder eine Strecke für Mountainbiker/innen und dem neuen Sporttrend folgend wurde

Die Laufstrecke führt über Stock und Stein… mg

Präsidentin Christine Griessmair und Topfavoritin Claudia Sieder. mg

heuer sogar eine Wertung für E-Bikes eingebaut. Ansporn zur Teilnahme soll nicht nur die herausfordernde Lauf- und Bikestrecke

sein, sondern auch das anschließende gemeinsame Zusammensitzen im Ziel auf der Tauernalm, wo Hüttenwirt Konny mit Speis und Trank aufwarten wird. Dort findet auch die Verlosung spannender Sachpreise statt. Einzig die traditionelle Kombiwertung kann heuer nicht durchgeführt werden, da der Alprechtlauf im Juni wegen gesperrter Wege nicht durchgeführt werden konnte. Anmeldungen für den Lauf bis eine Stunde vor dem Start am Sportplatz in Prettau oder unter www.lauf.it // mg

TRIATHLETEN AUS BRUNECK

REICHE AUSBEUTE IN ZELL AM SEE Am letzten Wochenende im Juli fand auch in diesem Jahr wieder der Triathlon in Zell am See statt, an dem der SSV Bruneck mit einer breit aufgestellten Mannschaft teilnahm. Angeboten wurden für die Kinder je nach Alter verschiedene Aquathlon-Rennen, bestehend aus Schwimmen und Laufen. Die Erwachsenen konnten sich beim Sprint-Triathlon (750m Schwimmen/20km Radfahren/5km Laufen) oder den olympischen Triathlon über die doppelte Distanz einschreiben. Die Kinderrennen brachten dann hervorragende Platzierungen in den jeweiligen Kategorien mit sich. Andreas Hackhofer (1. Platz), Anna Hackhofer (2.), Julia Maurberger (3.), Rebecca Vetturini (4.), Teresa Preindl (5.) und Kristy Milesi (6.) räumten ordentlich ab. Am frühen Nachmittag fiel dann auch für die Erwachsenen der Startschuss. Trotz Neoprenverbots und einem kurzen Regenschau54

PZ 17 | 29. AU G U ST 2019

er auf der Radstrecke wussten die Brunecker Athleten ebenfalls zu überzeugen und konnten sich in ihren jeweiligen Kategorien auf dem ersten oder zweiten Platz positionieren (siehe Wertungstabelle). // fjh

Die Nachwuchs-Triathleten des SSV Bruneck zeigten sich von der besten Seite. Name Casiraghi Luca

Strecke

Kategorie

Zeit

Kategorie

Gesamt

Sprint

Jahrgang 60-64