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Ein innovatives und nachhaltiges Projekt Eine klare Aussage: „Es braucht Leit mit
Die Kindergartenkinder freuen sich über die neue Struktur und den neuen Natur-Garten. rewe
KLIMA-UMWELTGARTEN UND HAUS AHRN IN ST. GEORGEN Ein innovatives und nachhaltiges Projekt
Vor wenigen Wochen wurde in St. Georgen der neue Klima-Umweltgarten und das „Haus Ahrn“ eröffnet. Beide Projekte sind eng verzahnt, zumal es sich beim „Haus Ahrn“ um den intern neu gestalteten alten Kindergarten handelt. Dort sind nun gleich zehn verschiedene Vereine aus St. Georgen untergebracht worden. Wie die beiden Jörgener Gemeinderäte Lukas Neumair und Rudolf Gruber darlegten, handelt es sich um den Jugenddienst, den Naturtreff Eisvogel, die Bauernjugend, die Jugendgruppe Mallsemms, den Familienverband, den Frauenchor, den KVW, den Hildegardverein, die katholische Männerbewegung und die Volkshochschule Pustertal. Ganz im Sinne der Partizipation wurde die Dorfbevölkerung eingeladen, Namensvorschläge für das neue Haus einzureichen, was auch reichlich geschah. Am Ende wurde aus den verschiedenen Ideen die Bezeichnung „Haus Ahrn“ von Maria Mitterer ausgewählt. Ähnlich partizipativ ging es bei der Gestaltung des Klima-Gartens zu, wobei das Frei-
Rudolf Gruber und Pfarrer P. Lanthaler. rewe gelände zwischen dem alten und dem neuen Kindergarten entsprechend angerichtet wurde. Dort wurden vor allem die Vorschläge der Kindergartenkinder eingebaut. „Das ist euer Garten“, meinte dann auch folgerichtig Lukas Neumair. Sein Amtskollege Rudolf Gruber ging hingegen auf die natürliche und nachhaltige Gestaltung des Gartens im Detail ein und wusste mit viel Fachwissen – wie kann es auch anders sein? – zu überzeugen. So sei versucht worden, den vielen Anforderungen Genüge zu tun. „Der Garten ist ein Ort der Erholung, der Begegnung, des Lernens mit und in der Natur“, so Gruber. Landschaftsarchitekt Andreas Kronbichler zeigte schließlich auf, dass der neue Garten im Sinne eines Schwammstadtsystems umgesetzt worden ist, sodass das Niederschlagswasser abfließen und zugleich auch gespeichert werden kann. So kann die Natur – im Kleinen - zum aktiven Hochwasserschutz beitragen und zugleich muss das Gelände nicht ständig bewässert werden. Ein Projekt mit Vorzeigecharakter! Im Anschluss daran richteten Bürgermeister Roland Griessmair, Landesreferentin Maria Hochgruber-Kuenzer und Schuldirektor Oswald Lanz Worte des Dankes und der Anerkennung an die vielen Akteure und die Dorfgemeinschaft. Diese beiden Projekte zeigen einmal mehr, dass St. Georgen über eine aktive und lebendige Dorfgemeinschaft verfügt. // rewe
50 JAHRE ZWEITES AUTONOMIESTATUT UND SEINE ZUKUNFT Stärke durch Wandel
Im politischen Gedenkjahr stand heuer das zweite Autonomiestatut im Mittelpunkt von Tagungen, Seminaren und Debatten. Auch im Pustertal. Das 1972 in Kraft getretene zweite Statut ist in die Jahre gekommen, hält sich aber dank seiner flexiblen Anpassung an die soziale Wirklichkeit noch immer recht gut. Dieser Wandel und diese Anpassung öffnen das Tor zu einem transformativen Konstitutionalismus des Autonomiestatuts, nicht zu seinem Nachteil.
Eine fundierte Analyse der verschiedenen Themenfelder und Problemfälle des aktuellen Autonomiestatuts liefert Politika 2022, das Jahrbuch der Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft. Darin sind die Vorträge vereint, die anlässlich einer wissenschaftlichen Tagung Ende Mai an der Eurac in Bozen gehalten wurden. Insgesamt gibt es fünf Schwerpunkte. Einmal geht es um den Wandel der Autonomie. Hier spricht unter anderem Joseph Marko von der Universität Graz neue Erfahrungen der Konkordanzdemokratie an, auch wenn die alten Fragen bleiben. Bei der Innensicht der Autonomie beschäftigt sich etwa Roberto Bin von der Universität Ferrara mit Autonomie und Ausnahmezustand auf der Grundlage der Covid-Erfahrung.
Die Herausgebenden bei der Vorstellung von Politika 2002 an der Eurac. V.li.n.re.: Elisabeth Alber, Günther Pallaver und Alice Engl.
VIELE WICHTIGE THEMEN AUFGEARBEITET
Bei der Außensicht der Autonomie fragt beispielsweise Gabriel N. Toggenburg von der EU-Grundrechtsagentur in Wien, ob Südtirol EU-fit ist und bejaht diese Frage. Beim Themenfeld Autonomie und Minderheitenschutz vergleicht unter anderem Jens Woelk von der Universität Trient die rechtliche Situation der ladinischen Minderheit in den drei Provinzen Bozen, Trient und Belluno. Bei Fragen zur Außenwirkung und Vorbild für die anderen gehen Marc Röggla und Josef Prackwieser vom Center for Autonomy Experience/Eurac Research auf die Minderheitendiplomatie Südtirols in Geschichte und Gegenwart ein. In den letzten Jahrzehnten waren immerhin Gäste aus 53 Ländern in Südtirol zu Gast, um das Autonomiemodell zu studieren. Schlussendlich stellen Günther Pallaver, Universität Innsbruck und Institut für vergleichende Föderalismusforschung/Eurac Research, und Staatsadvokat Guido Denicolò die These auf, dass Südtirol im Rahmen der neu entwickelten europäischen Souveränität ein Kondominium besonderer Art der beiden Vertragsländer Italien und Österreich geworden ist. // rewe
POLITIKA 2022 Stärke durch Wandel 50 Jahre Zweites Autonomiestatut und seine Zukunft Das Sachbuch „Politika 2022“ stellt mit seinen 17 ausführliPiù forza dal cambiamento Il cinquantenario del Secondo Statuto di Autonomia e il suo futuro chen Analysen von namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Österreich und Italien ein unverzichtbares Handbuch für all jene dar, POLITIKA 2022 Elisabeth Alber, Roberto Bin, Katharina Crepaz, Guido Denicolò, Alice Engl, Esther Happacher, Emma Lantschner, Joseph Marko, Roberta Medda- Windischer, Francesco Palermo, Günther Pallaver, Sara Parolari, Arianna Piacentini, Josef Prackwieser, Ilaria Riccioni, Marc Röggla, Gabriel N. Toggenburg, Roberto Toniatti, Jens Woelk, Carolin Zwilling A die - ausgehend von der Gegenwart - die zukünftige Entwick-ISBN 978-88-7283-829-7 25,00 Euro lung der Südtiroler Autonomie verstehen wollen. Das interessante Werk ist das Jahrbuch von Politika, der Südtiroler Gesellschaft für Politikwissenschaft und wurde zum Thema „II. Autonomiestatut“ herausgebracht. Es kann im guten Fachhandel käuflich erworben werden. Weitere Informationen: www.politika.bz.it // rewe
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L TII Alice Engl
Günther Pallaver Elisabeth Alber POLITIKA 2022 K Südtiroler Jahrbuch für Politik Annuario di politica dell’Alto Adige Anuar de politica dl Südtirol 22“ Politika 22_Cover.indd Alle Seiten
05.07.22 14:12
„Mein Motto: Geht nicht – gibt’s nicht!“
Michael Mutschlechner (Technik)