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Die Menschen des Jahres 2021
RÜCKBLICK Die Menschen des Jahres 2021
Der Designer, die Schauspielerin, der Käseproduzent. Die Spitzenklöpplerin, der Uni-Professor, die Forscherin – die Rubrik Menschen in Porträt der Pustertaler Zeitung zeigt Menschen, die für das brennen, was sie tun. Vielleicht sind diese Geschichten deshalb bei den Leserinnen und Lesern so beliebt? Im großen Jahresrückblick öffnen wir noch einmal den Blick auf 24 Porträts.
von Verena Duregger
1) JOHANNES PRAMSOHLER
Veränderung? Unbedingt! Johannes Pramsohler sucht gerade das. Wendepunkte in der Musikgeschichte, die alles auf den Kopf gestellt haben. Die findet der Geiger in der Zeit des Barocks und beim Aufspüren in Vergessenheit geratener Komponisten. Der gebürtige Sterzinger ist Artist in Residence des Euregio Kulturzentrums Gustav Mahler und kommt mit dem von ihm gegründeten Ensemble Diderot mehrmals im Jahr aus seiner Wahlheimat Paris nach Toblach, um CDAufnahmen zu machen. „Es ist die Akustik, die uns immer wieder nach Toblach führt”, sagte er im Gespräch mit der PZ.
2) STEFANO RECCHIA
Als Politikwissenschaftler beschäftigt sich Stefano Recchia mit längerfristigen Tendenzen und Regelmäßigkeiten im politischen Geschehen. Wirklich überrascht war der in Dietenheim bei Bruneck aufgewachsene 42-Jährige deshalb nicht, als Anfang Januar 2021 Anhänger von Donald Trump den US-Parlamentssitz stürmten. Im Interview gab Recchia, der Inhaber des Lehrstuhls für internationale Beziehungen am Tower Center for Public Policy and International Affairs in Dallas, Texas ist, eine Einschätzung, ob die USA die Gefahr im eigenen Land unterschätzt haben und ob Südtirol ein Vorzeigemodell für die Lösung ethnischer Konflikte ist. „Die Entscheidungsträger auf Landesebene befürchten anscheinend, wenn sie sich zu sehr in Richtung Mehrsprachigkeit öffnen, dann könnten Wählerstimmen verloren gehen. Aber eine politische Führung sollte auch Mut beweisen, um die eigene Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten. “
3) ALFRED VALENTIN
Mehr als 20 Jahre prägte Alfred Valentin die Geschicke der Gemeinde Bruneck als Generalsekretär. Im Gespräch erzählte er, warum die Zugangsvoraussetzungen für den Beruf erleichtert werden müssen, um endlich
Mein Name ist Priv. Doz. Dr. Peter Olbert.
Ich arbeite für IHR Leben gern. Damit Sie rundum gesund bleiben. Ich wünsche gesunde und entspannte Festtage.
Wahrer Reichtum liegt in der Gesundheit, und nicht in Schätzen aus Gold und Silber. Gesundheit allein macht Sie zum reichsten Mensch der Welt. Frohe Festtage und bleiben Sie gesund!
Univ. Prof. Dr. Michael Pedrini
Facharzt für Innere Medizin und medizinische und chemische Labordiagnostik Tel: 0472/824830 interne@brixsana.it
mehr Anwärter*innen zu gewinnen. Mit gerade einmal 21 Jahren trat Valentin als damals jüngster Gemeindesekretär Italiens seine erste Stelle in Feldthurns an, bevor er nach St. Lorenzen und später nach Bruneck wechselte. Sein Fazit nach 43 Jahren in den Gemeindestuben: „Dieser Beruf ist keine Einbahnstraße. Du musst deine Stärken dort einsetzen, wo du sie hast.” Angst vor Entscheidungen hatte Valentin nach eigener Aussage nie. Besonders knifflig sei die Urbanistik, weil der Bereich mit großen Interessen verbunden sei.
4) WALTER UNTERHOFER
Stunden zählen, Dienst nach Vorschrift: Das kannte Walter Unterhofer nicht. Ob in seinem Beruf als Autovertreter bei Opel Crepaz (es heißt, auch die Unterlandler kamen nach Bruneck, um ihr Auto beim Walter zu kaufen), als Stadtrat der Gemeinde Bruneck (von 1990 bis 2005), Feuerwehrmann, begeisterter Tänzer und prägender Mit-Organisator des Altstadtfests, dessen Interims-Bürgermeister er 1997 zum ersten Mal war. Im Februar starb der rührige Aufhofner mit 70 Jahren nach kurzer Krankheit. Wegbegleiter erinnerten sich aus diesem Anlass an einen Mann mit Gemeinsinn, Humor und großem Herz zurück.
5) VIKTOR MATIC
Neugier ist der rote Faden im Leben von Viktor Matic. Der Grafik- und Produktdesigner wuchs in der Nähe von Sarajewo auf, flüchtete mit seiner Familie nach Bayern und kam mit seinen Eltern 2001 nach Südtirol. Sein Leben in verschiedenen Kulturen ist in seiner Arbeit eine Inspirationsquelle. Als Gestalter bleibt er der Bauhaus-Philosophie treu; seine Entwürfe sind meist puristisch und lösungsorientiert. Matic hat ein Fashion-Label mitbegründet, Konzerte organisiert und selbst als DJ den Leuten eingeheizt. Heute leitet er mit drei Freunden die Strategie-, Branding- und Marketingagentur Zukunvt. Er sagt: „Eine gute Marke und eine gute Kommunikation muss immer beide Seiten ansprechen: Kopf und Herz.”
6) BRUDER MARKUS MACHUDERA
Hat die Kirche in Westeuropa noch eine Zukunft? Diese Frage betrachtete Bruder Markus Machudera für die PZ. Bis Februar 2021 leitete der in Neusalz an der Oder geborene Guardian das Kapuzinerkloster in Bruneck. Die Kirche brauche dringend Lösungen, so Machudera. „Die Pfarreien schrumpfen und werden von immer weniger und älter werdenden Priestern betreut.“ Und dann sind da noch die Auswirkungen der Pandemie. „Bei jeder Messe beten wir auch ein Gebet um die Eindämmung der Pandemie. Es freut mich, dass ziemlich viele Menschen diese beiden neuen Angebote in Anspruch nehmen und schätzen. Dadurch, dass wir im Kloster mehr Priester sind, bieten wir als einzige Kirche im Pustertal jeden Tag zwei Messen, eine Eucharistische Andacht, das Rosenkranzgebet und Beichtgelegenheit an.“
7) KATRIN WATSCHINGER
Ein Beruf in der Forschung ist Langstreckenlauf, kein Sprint: Seit über 15 Jahren beschäftigt sich Katrin Watschinger mit Grundlagenforschung und der Entschlüsselung der DNA. Die gebürtige Sextnerin studierte Chemie und arbeitet als assoziierte Professorin am Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck, wo sie sich eingehend mit Calziumkanälen beschäftigt. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet. „Forschung”, sagt sie, „lebt von Erfolgsmomenten und viel Durchhaltevermögen.” Watschinger weiß, dass es für Frauen in der Forschung immer noch schwierig ist. „Ein Beispiel: Im Moment schließen mehr Frauen als Männer ein Medizinstudium ab. Aber in den Führungspositionen bleiben sie weiter extrem unterrepräsentiert.” >>
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Doz. Dr. Alexander Gardetto
Facharzt für Plastische-, Ästhetische- und Rekonstruktion Chirurgie mit Handchirurgie. Kompetenzzentrum für Bionische Prothetik. alexander.gardetto@brixsana.it
Im Bruchteil einer Sekunde änderte sich 2017 das Leben von Hans Peter Schraffl aus Olang. Seit einem schweren Sturz mit dem Rad sitzt der dreifache Familienvater im Rollstuhl. Aufgeben war für ihn nie eine Option. Schon in der Reha-Klinik in Murnau schaute er nach vorn, auch weil er gesehen hat, dass es andere noch viel härter traf als ihn. Im Interview erzählte er, wie wichtig es ist, Menschen mit Behinderung bei öffentlichen Bauten mitzudenken, inwieweit er sich durch das Geschehene verändert hat und was das Schwierigste ist, das er seit dem Unfall geschafft hat. Besonders am Herzen liegt Schraffl die Initiative „Wings for Life”, die Geld für die Rückenmarksforschung sammelt. Entwicklungen in der Forschung sieht er als kleine Lichtblicke. Deshalb will er für den Tag X fit bleiben. „Wenn es in zehn Jahren eine Möglichkeit zur Heilung gäbe, könnte ich mir das nie verzeihen, wenn ich mich hätte gehen lassen.”
9) GERHARD WIESER
Der gebürtige Pusterer gehört seit Jahrzehnten zu den besten Köchen des Landes und ist mit seinen Kochbüchern („So kocht Südtirol“) regelmäßig Stammgast in den Bestsellerlisten. Seit 2009 hält er im Gourmetrestaurant Trenkerstube im Hotel Castel in Tirol zwei Sterne. Die alpinen Wurzeln prägen seine Küche. Auch deshalb widmete er zusammen mit seinen Kollegen Helmut Bachmann und Heinrich Gasteiger einer runden Sache ein ganzes Kochbuch: In „Das Südtiroler Knödelhandbuch” geben die drei Köche die besten herzhaften und süßen Rezepte zur Hand. „Wenn Südtirol ein Nationalgericht haben würde, wäre es der Knödel.”
10) MATTHIAS ENGL
Inklusion ist ein großes Wort, das an der Landeshotelfachschule Bruneck gelebt wird. Zehn Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigung besuchten im Mai 2021 die Schule – Maturant Matthias Engl aus Pfalzen ist einer von ihnen. Mit vier Mitschüler*innen hat er ein besonderes Projekt auf die Beine gestellt. Die fünf Mitglieder der Eventmanagementgruppe haben geschnippelt, gebrutzelt und gekocht und mit „Meina Köchrezepte” ein auf die Bedürfnisse für Menschen mit Behinderung zugeschnittenes Kochbuch herausgegeben. Im Interview erzählten sie, wie man gemeinsam wachsen kann. „Fleisch ist mein Hobby. Das esse ich für mein Leben gern”, sagte Matthias.
11) BERNADETTE ELLEMUNTER MAYR
Eine Frau möchte ihren Mann verlassen, hat aber kein Geld, sich eine eigene Wohnung zu nehmen. Die Kinder kommen in die Pubertät und die Mutter weiß sich nicht mehr zu helfen. Der Mann ist spielsüchtig: Es sind Geschichten und Sorgen wie diese, mit denen Frauen sich an den Verein „Frauen helfen Frauen Bruneck“ wenden – und Unterstützung erfahren. Bernadette Ellemunter Mayr steht dem Verein seit vier Jahren vor. Im Interview erzählte sie, warum es manchen immer noch schwerfällt, Hilfe anzunehmen und wie auch nur kleine Schritte etwas zum Besseren verändern können: „Wir sind an die Schweigepflicht gebunden. Eine Frau, die zu uns kommt, muss keinen Namen nennen. Alles, was wir besprechen, bleibt hier bei uns. Sie erzählt ihre Geschichte, und wir schauen, was sie braucht.”
12) GÜNTHER PÖRNBACHER
Spätestens Sturmtief Vaia und die riesigen Schäden, die dadurch verursacht wurden, brachten den Wald ins kollektive Bewusstsein zurück. Für Günther Pörnbacher ist die Frage, wie es um den Pusterer Wald bestellt ist, seit jeher zentral. Der Leiter des Forstinspektorats Welsberg beobachtet, dass der Borkenkäfer durch vermehrte Trockenheit
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auch für Südtiroler Wälder in Zukunft zur Bedrohung werden kann. Das Vaia-Holz war im Juni im Pustertal zu 95 Prozent aufgearbeitet, berichtete Pörnbacher. Auch auf die Verantwortung der Waldeigentümer ging er im Gespräch ein. „Downhillstrecken überall, Schneeschuhwanderer und Skitourengehen, der im Gelände kreuz und quer gehen, haben extrem zugenommen. Diese Freizeitnutzung schafft zunehmend Probleme.”
13) JOSEF DUREGGER
Er hat viele Jahr lang unterrichtet, war Direktor, Schulführungskraft und Schulinspektor. Auch in Literatur und Kunst ist er Zuhause. Josef Duregger, 72, schreibt Bücher und leistet ehrenamtliche Kulturarbeit, besonders für seinen Heimatort Gais. Im Interview mit der PZ sprach er über Coronaleugner, die sozialen Medien, Bildung, Kultur und Religion. „Ich erlaube mir, immer dort Widerspruch anzumelden, wo ich die Meinungsvielfalt, Toleranz und den Respekt vor der menschlichen Würde in Gefahr sehe”, sagte er. „Dabei möchte ich klarstellen, dass ich die sozialen Medien im Unterschied zu manchen Experten nicht nur als Segen für unser demokratisches Zusammenleben in Frieden und Freiheit sehe, sondern sehr wohl auch als Gefahr.”
14) MARIANNE RIGO
Nicht weniger als einen Lebenstraum erfüllte sich die 84-Jährige Marianne Rigo aus Pfalzen. Sie machte einen Tandemflug mit Pilot Chris Niederkofler und erreichte über 3000 Meter Höhe. Es war im Übrigen schon ihr vierter Flug – und wenn es nach der rüstigen Dame ginge, könnten es ruhig noch ein paar mehr werden.
15) ADELHEID WALCHER UND ANNA KAMMERLANDER
Seit Jahrzehnten setzt sich der Klöppelverein Prettau für die Erhaltung des alten Kunsthandwerks ein. Auch im August gaben Präsidentin Adelheid Walcher und Anna Kammerlander ihr Wissen wieder in der Sommerklöppelschule an junge Mädchen weiter. Was es zum Klöppeln braucht? Ein Klöppelkissen, das sogenannte Binggile, ein Körbchen, in das es hineinkommt und die Klöppel, die immer paarweise verwendet werden. Dazu noch Garn, der auf die Klöppel aufgespult wird, die Vorlagen, die auf dem Binggile angebracht werden und Stecknadeln. „Und Geduld”, so Adelheid Walcher. Es gab eine Zeit, da war das Klöppelhandwerk vom Aussterben bedroht, auch deshalb engagieren sie sich. „Wenn die jungen Mädchen Erfolgserlebnisse haben und gute Erinnerungen an die Zeit, dann wird es sie auch weiter interessieren.”
16) KARL BAUMGARTNER UND ALFRED MAIRL
Eigentlich ist diese Speise in gesundheitsbewussten Zeiten ein Affront und trotzdem ist es großartig, dass es das Tirtl gibt: Für Sternekoch Karl Baumgartner und Gastwirt Alfred Mairl ist es aus der Küche nicht wegzudenken. Wie das Südtiroler Traditionsgericht in Pfalzen und Aufhofen auf sehr unterschiedliche Weise zu den Gästen geschickt und genossen wird, erzählten wir in der Geschichte „Schweres Gebäck”. >>
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„Ich hab sie selbst einfach brutal gern”, sagt Karl Baumgartner, der die runden Teigfladen als Amuse-Gueule in den Wintergarten und auf die Terrasse schickt. Und Alfred Mairl weiß: „Die Tirtlan braucht es.”
17) JASMIN MAIRHOFER
In einer Figur lebendig zu werden, sich in sie hineinzuversetzen, mit der eigenen Vorstellungskraft und dem eigenen Körper zum Leben zu erwecken und ihr eine Stimme zu verleihen – dieser Vorgang hat Jasmin Mairhofer von Anfang an fasziniert. Theaterliebhaber aus dem Pustertal kennen die Schauspielerin von Stadttheater-Produktionen wie „Stallerhof“ oder „Antigone“. Theater, Kino, Fernsehen: Ihr Wirkungskreis geht weit über die Landesgrenzen hinaus. Im Interview erzählte sie, was es braucht, um im Beruf langfristig zu bestehen, wofür ihr Herz am meisten schlägt und ob sie gerne unterwegs ist. „Von unterschiedlichen Orten bekommt man unterschiedliche Inputs, das wirkt sich auf das schauspielerische Schöpfen bereichernd aus.“
18) HELMUT KOFLER
Ahrntaler Graukäse ist das, was man einen echten Überlebenskünstler nennt. Über Jahrhunderte wurde er auf Höfen und Almen hergestellt. Seit Slow Food ihn 2005 zum Presidio, also zum schützenswerten Produkt ernannt hat, erlebt er eine Renaissance – in der Spitzengastronomie und bei den Bauern selbst. Helmut Kofler aus Prettau ist einer von ihnen: Seit Generationen versteht man sich in der Familie auf die Herstellung dieses ganz besonderen Produkts, wie er bei einem Besuch auf der Oberhitte an der Fuchsalm in Kasern erzählte. „Zwei ganz gleiche Käselaibe zu machen, ist fast unmöglich. Mal ist die Luft trocken, mal nass. Man muss aufpassen, dass es keinen Schimmel gibt oder der Laib Klüfte aufreißt. Das gefällt mir daran: Sich jeden Tag neu darauf einstellen und das Gegenteil von einem normierten Käse herstellen.”
19) JOSEF UNTEREGELSBACHER
Soziales Engagement als Lebensaufgabe: Das trifft auf Josef Unteregelsbacher zu. Ob in seinem ehemaligen Beruf als Krankenpfleger, als freiwilliger Helfer auf Bergbauernhöfen, Mitglied des Pfarrgemeinderats oder Vorsitzender des Projekts LeO, das Lebensmittel an Bedürftige verteilt, der 72-Jährige setzt sich gerne für andere ein. In seiner Arbeit in der Lebensmittelausgabestelle sieht er, wie groß die Not bei manchen ist und was für ein sensibles Thema Armut ist. „Sie ist selten sichtbar, aber allgegenwärtig. Viele trauen sich einfach nicht, sich zu outen. Darauf angesprochen zu werden, kommt einer Kränkung gleich. Das wiegt alles so schwer, dass viele trotz Bewilligung nicht zu uns kommen. Ich kann allen, die Hemmungen haben den Dienst in Anspruch zu nehmen, nur sagen: Kommt zu uns, niemand braucht sich zu schämen!“
20) FRAUENKOMITEE WALDFRIEDHOF BRUNECK
Fast 900 Soldaten unterschiedlicher Nationalitäten sind auf dem Brunecker Waldfriedhof begraben. Die meisten verloren ihr Leben im Ersten Weltkrieg, auch fünf Bru-
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necker, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, sind hier beerdigt. Es ist mehr als ein Ort des Erinnerns – es ist ein Stück Bruneck. Dass das so ist und auch weiter so bleibt, dafür sorgt seit 100 Jahren das 1921 gegründete Frauenkomitee. Die Pflege der Gräber hat sich mit den Jahrzehnten nicht geändert und doch blicken Johanna Ganthaler, Karin Baumgartner, Resi Eisath und die vielen anderen freiwilligen Helfer an diesem geschichtsträchtigen Ort Richtung Zukunft. Im Gespräch erzählten sie von der Allerheiligenandacht als besonderem Moment im Jahreskreis, vom Hegen und Pflegen und von einem Ort, der auch ihnen Kraft spendet. „Ich wünsche mir, dass der Waldfriedhof so bleibt wie er ist“, so Resi Eisath.
21) MANFRED REICHEGGER
Als Freizeitsport ist Skitourengehen der breiten Masse bekannt. Dass die besten Profis in dieser Disziplin aus Italien kommen und ein Südtiroler jahrzehntelang mit vorne dabei war, das wissen viele nicht. Das wird sich in Zukunft ändern. Denn 2026 wird Skibergsteigen olympisch. „Ein historischer Moment”, sagt Manfred Reichegger im Gespräch mit der PZ. Der gebürtige Mühlwalder hat alles gewonnen, was es in diesem Sport zu gewinnen gibt. Seit drei Jahren ist er einer der Trainer der Nationalmannschaft. Im Interview erzählte er, wie sich der Sport nun verändern wird, ob Tourengehen auf die Skipiste gehört und warum Konstanz sein größter Erfolg war. „Im professionellen Rennen geht es um Schnelligkeit. Das war für mich immer ein Reiz, den Wettkampf zu leben. Genießen kann ich den Sport jetzt aber mehr.“ Seit 2007 setzt sich mamazone in Südtirol dafür ein, Frauen zu einem gesunden Umgang mit ihrer Brustgesundheit zu motivieren. „Wir wollen Aufmerksamkeit für das Thema schaffen, aber keine Panik machen”, sagt Erika Laner. Die Sprecherin von mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs in Südtirol weiß aus eigener Erfahrung, was die Diagnose Brustkrebs bedeutet. „Brustkrebs ist im Anfangsstadium meistens symptomlos, wenn man selbst etwas spürt, ist der Tumor meistens schon etwas größer. Deshalb ist unser Appell an jede Frau, sich einen gesunden Umgang mit der eigenen Brust aufzubauen.” Im Interview ging sie auf ein wichtiges Anliegen von mamazone ein: Betroffene von der erkrankten zur handelnden Patientin zu machen. Ihre Forderung: Dass Frauen schon ab 40 Jahren das Mammographie-Screening ermöglicht und dass es auch über das Alter von 69 Jahren hinaus angeboten wird.
23) WALTER THOMASER
Man kann ihn getrost als großes Kaliber bezeichnen: Walter Thomaser gehört zu jenen Menschen, die das Vereinswesen prägen. Über 40 Jahre führte er die Sportschützengilde St. Lorenzen als Präsident an und nahm wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Vereins und eines für viele unbekannten Sports. Er selbst kam durch Zufall zum ersten Einsatz auf dem Schießstand und schnitt dabei gleich gut ab. In seiner aktiven Zeit kam er viel herum und feierte Erfolge. Stolzer als auf seine eigene Leistung ist der ehemalige Oberschützenmeister und nunmehrige Ehren-Oberschützenmeister der Sportschützengilde St. Lorenzen aber auf das gemeinsam Erreichte im Verein. „Es ist ein gutes Gefühl etwas voranzubringen.”
24) RUTH INNERHOFER
Das neue Kochbuch von Ruth Innerhofer aus Sand in Taufers könnte sich zum Standardwerk für glutenfreie Teige mausern. Im Jahr 2000 bekam Innerhofer die Diagnose Zöliakie. Weil glutenfreie Produkte damals rar waren und ihr nicht schmeckten, tüftelte die gelernte Köchin so lange herum, bis ihr Knödel, Schlutzer und Kuchen gelangen. Seither bietet sie diese auch den Gästen ihres Hotels Drumlerhof an, das zu den ersten Adressen des Landes gehört, wenn es um glutenfreie Küche geht. In „Know-how glutenfrei” verrät sie 66 Rezepte für alle Teige. „Ein Mensch, der Zöliakie hat, will wissen: Wie mache ich Brot, Focaccia, Pizza? Bekomme ich leckere Kekse für Weihnachten hin? Das Filet schafft er auch ohne mein Kochbuch.” //
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