3 minute read
Mobilität und Tourismus: Dem Himmel zu nah?
MOBILITÄT UND TOURISMUS Dem Himmel zu nah?
Das hochkarätige Trio Annika Stifter, Michil Costa und Markus Lobis waren am 3. Dezember 2021 in der Aula des SoWiKunstGym Bruneck dazu eingeladen, das Thema Mobilität und Tourismus zu diskutieren.
Das Bibliotheksteam der Schule durfte neben zahlreichen Schulklassen besonders drei sehr vielseitige Menschen willkommen heißen, die sich in ihrem Alltag mit den Folgen der Mobilität und des Tourismus und sanfteren und praktikablen Alternativen dazu auseinandersetzen. Eingeleitet wurde die Diskussion durch den Kurzfilm Zu nah am Himmel, für den unsere Schülerin Annika Stifter (5aK) den Preis Claus 2020 erhielt. Die Direktorin Isolde Maria Künig fand zur filmischen Dokumentation über den ganz normalen Verkehrswahnsinn rund um den Pragser Wildsee lobende Worte. Annika Stifter schilderte die Entstehungsweise ihres Films, der auf eine leise Art den unglaublichen Lärm des Overtourism porträtiert und der die Anwesenden in nachdenkliches Schweigen versetzte. Michil Costa brachte den Schüler*innen seine Art, Tourismus sanft und wirtschaftlich erfolgreich zugleich zu leben, durch sehr persönliche Einblicke näher. In seinem Hotel La Perla in Corvara versucht
Von links: Katja Renzler, Markus Lobis, Michil Costa und Annika Stifter bei der spannenden Diskussion er, im touristischen Alltag nach den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie soziale wie ökologische Verantwortung zu leben. Denn Gastronom*innen hätten nur die Gäste, die sie verdienen, so einer der Glaubenssätze von Costa. Das heißt in der Praxis, dass es in seinem Hotel keine Cola und keinen Prosecco gibt und dass für das Wohlergehen des Personals zwei eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung stehen.
Bringen Sie Ihre Karriere unter Dach und Fach mit Monier GmbH, dem Marktführer in Italien für Bedachungsmaterialien! Wir suchen für den Standort in Kiens / Pustertal PRODUKTIONSMITARBEITER
und einen MECHANIKER für die Instandhaltungsarbeiten. Wir bieten abwechslungsreiche Tätigkeiten und 4 Tage Woche.
JETZT BEWERBEN UNTER:
recruiting.it@bmigroup.com oder Tel. Nr. 335 5691517 - Monier GmbH
DIE MYTHEN DER MOBILITÄT
Markus Lobis, Aktivist in den Bereichen ökosozialer Innovation und Nachhaltigkeit, räumte mit zehn Mythen der Mobilität auf. So wird Mobilität nicht größer, genausowenig wie wir durch schnelle Verkehrswege Zeit gewinnen. Das Auto ist kein Fahrzeug, sondern ein „Stehzeug“. Nicht die Menschen wollen das Auto, sondern Strukturen steuern menschliches Verhalten, was ein Schnappschuss der Kopenhagener Stoßzeit belegt: volle Fahrradwege, dabei aber kaum Autos auf der Straße. Die Wirtschaft braucht nicht das Auto, sondern Kundinnen sowie Kunden und natürlich auch eine verlässliche Logistik. Weder Elektromobilität noch autonomes Fahren wird die Probleme lösen. Diese und andere Mythen entkräftete Lobis mit vielen praktischen Beispielen. Dass diese Ausführungen auch vonseiten des Publikums aufmerksam verfolgt wurden, zeigten die interessierten Fragen der Schülerinnen und Schüler, die immer wieder an die Gäste gerichtet wurden. Eines bewiesen Gäste wie Schülerinnen und Schüler an diesem Tag: Sanfte Mobilität verlangt nach geistiger Mobilität. Oder, wie Michil Costa sagt: „Man kann nicht allein die Welt retten. Aber man kann seinen kleinen Teil dazu beitragen.“ Gehen wir’s an!
KLIMAAKTIVISTIN JANIN HÖLLRIGL IN BRUNECK „There is no planet B!“
Janin Höllrigl, Klimaaktivistin und Mitbegründerin der Organisation „Mava Seggo“, zeigte am 7. Dezember 2021 in der Aula des SoWiKunstGym Bruneck eindrucksvoll auf, dass wir uns in einer Klimakrise befinden, die nicht mehr geleugnet werden kann. Sie erfordert ein aktives Handeln.
Welche Möglichkeiten gibt es, aktiv werden? Diese Frage beschäftigt wohl nicht nur Jugendliche, sondern viele Menschen, die etwas zur Nachhaltigkeit beitragen möchten. Janin Höllrigl - eine junge Südtiroler Klimaaktivistin - informierte vor versammelter Aula über die „Klimakatastrophe“ und erzählte aus ihrem Alltag und von ihren Überzeugungen. Sie rief dazu auf, sich zusammenzuschließen, Klimakreise zu gründen, aber auch in Form von Leserbriefen oder Stellungnahmen seine Meinung zu äußern und Politikerinnen und Politiker zu einem Umdenken zu bewegen. Auf der Website „klimaland.bz“ können beispielsweise Vorschläge für den Maßnahmenkatalog des neuen Klimaplans gemacht werden. Zudem sei schon allein das Weitererzählen und Informieren ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Als Wählerin und Wähler habe man auch die „Wahl“ und könne Wahlprogramme sichten und sozusagen „das Klima“ wählen. Janin Höllrigl unterstrich, dass auch der Protest als wichtige Maßnahme gesehen werden könne, um wahrgenommen zu werden und etwas zu erreichen. So beispielsweise finde am 10. Dezember in Bozen der Fridays-for-FutureStreik zum Klimaplan statt. Immer wieder muss uns bewusst werden, dass auch jede Einzelne und jeder Einzelne etwas tun kann, um eine Veränderung zu erreichen. Aktivität ist das neue Schlagwort. Dank Janin Höllrigl ist uns dies wieder mal bewusst geworden, denn Nachhaltigkeit muss
gelebt werden. // Barbara Oberrauch Die Klimaaktivistin Janin Höllrigl war in Bruneck.