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Tierhobby: Seit 50 Jahren voller Freude mit dabei

DIE FAMILIE LANER UND IHR TIERHOBBY Seit 50 Jahren voller Freude mit dabei

Im Dezember 1971 eröffneten Pepi und Erika Laner die Kleintierhandlung „Tierhobby“ in Bruneck. Seither hat sich viel getan. Mittlerweile ist daraus ein kleines Familienimperium mit vier Standbeinen entstanden. Es ist dies eine tolle Erfolgsgeschichte eines Brunecker Traditionsgeschäftes.

Die Familie Laner war schon immer sehr rührig. Pepi und Erika Laner waren überaus fleißig und sprühten nur so vor Ideen. Das war auch der Grund, dass sie vor exakt 50 Jahren die Kleintierhandlung „Tierhobby“ in Bruneck eröffneten. Allen Unkenrufen zum Trotz. Doch die beiden ließen sich nicht beirren. „Wir hatten schon immer eine enge Beziehung zu Groß- und Kleintieren“, erzählte Erika dem PZ-Reporter. Neben der Handlung mit Tieren wurde der Import von Futtermitteln, die Teilnahme an Fachmessen, die Organisation von Vogelschauen in Brixen und der Ankauf von Produkten für Haflinger- und Kaninchenzüchter Schritt für Schritt umgesetzt. Dann legten sie den Schwerpunkt auf die Hundehaltung und die Abrichtung sowie die Zucht von deutschen Schäferhunden. Das klappte letztlich so gut, dass sie ihr gemeinsames Hobby schließlich definitiv zum Beruf machten. Sie eröffneten ihr erstes Geschäft für Kleintiere. Spätestens da erklärten gar einige das Paar schlichtweg für verrückt. In den Augen vieler war der Konkurs nur eine (kurze) Frage der Zeit. Sogar kleine Geschenkgaben „zum Überleben“ wurden vorbeigebracht.

Die Familie Laner: Juniorchefin Astrid, Mutter Erika und die Kinder von Astrid: Nicole (14) sowie Alex.

RASANTER AUFSCHWUNG

Doch es kam völlig anders. Das Geschäft lief gut und das Angebot konnte Schritt für Schritt erweitert werden. Neben den normalen Tätigkeiten kümmerte sich die Familie Laner liebevoll um kranke Tiere, um entflogene Vögel und betreute streunende Hunde – ehrenamtlich! Mit den Tieren im Ge-

Vater Pepi mit Töchterchen Astrid als echtes Nesthäkchen... Erika hinter dem Verkaufsbudel war stets eine starke Bezugsgröße.

Die Vorlieben für Haustiere haben sich im Laufe der Jahre geändert. Die Einweihung des neuen Geschäftes wurde zu einem kleinen Volksfest.

schäft hatten Große wie Kleine ihre hellste Freude. Damit war ein starkes Fundament für den dauerhaften Erfolg gelegt. Nicht zuletzt auch deswegen, weil Tochter Astrid die Tierliebe gewissermaßen in die Wiege gelegt bekam. Sie war von Anfang an mit dabei. Ganz wie Mama und Papa! Schon mit drei Jahren half sie überall mit und war besonders bei der Pflege und Ausbildung von Hunden eine wertvolle Stütze. In Udine absolvierte sie nach dem Abschluss der Oberschule die Ausbildung zur Hundefriseurin. In Turin schaute sie sich dann auch den Hundesport „Agility“ näher an und erkannte sofort das große Potential. So wurde die erste Südtiroler Agility-Station in Bruneck eröffnet. gemeinsam mit ihrer Mutter Erika die Geschicke des familieneigenen Unternehmens weiter. Mit viel Elan und neuen Ideen wurde der väterliche Betrieb „Tierhobby“ mit dem vielseitigen Geschäft, dem Hundesalon, der Hundezucht sowie der Hundepension auf vier >>

spezialisiert für Hunde und Kleintiere seit 1971

DER TOD VON PEPI

Dann schlug das Schicksal hart zu. Vater Pepi wurde im Jahr 2001 ganz unerwartet aus der Mitte des Lebens gerissen. Ein Herzinfarkt wurde ihm zum tödlichen Verhängnis. Ihm, der zeitlebens nur so vor Vitalität strotzte und keine Ängste kannte. Aber das Leben kann mitunter ungerecht sein. Dieser harte Schicksalsschlag schweißte die Familie aber noch enger zusammen und Tochter Astrid führte

Tierfachgeschäft

TIERE, FUTTER & ZUBEHÖR KOMPETENTE BERATUNG

Hundesalon

BÜRSTEN WASCHEN SCHNEIDEN TRIMMEN

Hundepension

GROSSE ZWINGERANLAGE RIESENGROSSE AUSLAUFWIESE

Hundezucht

DEUTSCHE SCHÄFERHUNDE JACK RUSSELL TERRIER

Stegenerstraße 1, 39031 Bruneck +39 0474 555882 +39 347 4341371 / +39 347 9648959 info@tierhobby.it www.tierhobby.it Öffnungszeiten Montag – Freitag: 9 – 12 / 15 – 19 Samstag: 9 – 12 Sonntag: geschlossen

Haustiere sind einfach liebevolle und treue Begleiter - früher wie heute! Nicole und Alex, die beiden Kinder von Astrid, helfen schon voller Elan mit.

starke Füße gestellt. Mittlerweile hat sich Mutter Erika aus dem aktiven Geschäft zurückgezogen, steht aber mit Rat und Tat zur Seite – immer wo sie gebraucht wird. Das ist echter Zusammenhalt!

PEPI UND DIE RETTUNGSHUNDESTAFFEL

DIE RASANTE ENTWICKLUNG

Der Rückblick auf die letzten 50 Jahre ist jedenfalls sehr spannend. Während es früher nur einfache Futtermittel gab und nur wenige Zusatzprodukte, so hat sich dies unheimlich erweitert. Und während früher die Kunden wenige mit noch weniger Fachwissen waren, gibt es heute viele Kunden mit enorm viel Wissen und vielen Tierarten mit höchst unterschiedlichen Anforderungen. Bei den Vögeln werden regulär gezüchtete Vögel gehalten und Zwergkaninchen, Hunde, Katzen, Hamster und Meerschweinchen erfreuen sich größter Beliebtheit als Haustiere. Die Tiere werden aber zunehmend „vermenschlicht“ und mit Futtermitteln sowie Leckereien schlicht überhäuft. Aber eines ist gleich geblieben: Die Tiere sind nach wie vor treue und liebevoller Begleiter – besonders in schwierigen Zeiten. Damit schließt sich der Kreis zwischen Mensch und Tier. Alles Gute zum 50. und macht so weiter!

// Reinhard Weger

„Emotionen schaffen mit Stimme und Musik – das bin Ich!“

Judith Brugger (Radiomoderatorin)

Pepi Laner begann im Jahr 1973 mit der Ausbildung seines geliebten Schäferhundes „Ex“ zum Lawinenhund. Beide kamen noch im selben Jahr im Ahrntal in den Einsatz, wo eine große Lawine abgegangen war. In der Folge gründete er die Rettungshundestaffel Bruneck-Südtirol, der er über 20 Jahre als Präsident vorstand. Der Verein zählte viele aktive Mitglieder, die sich in den unterschiedlichen Bereichen auf nationaler und internationaler Ebene fortbildeten. Das führte dazu, dass die Rettungshundestaffel bei allen möglichen Einsätzen wie Lawinenabgängen, Suchaktionen, Bergaktionen, aber auch bei Erdbebeneinsätzen von lokalen, nationalen und internationalen Zivilschutzorganisationen angefordert wurden. Nach seinem Tod führte Tochter Astrid Laner die Geschicke dieses Vereins weiter, den sie zu einer Zivilschutzorganisation machte. Am Ende war die Vereinsführung dann doch zu zeitaufwändig, sodass sie das abgab. Sie selbst ist nach wie vor als Leistungsrichterin der IRO (Internationale Rettungshunde-Organisation) und als Hundeführerin tätig. Sie hat an den Weltmeisterschaften in Trümmersuche teilgenommen und dabei den ersten Platz im August 2014 und einen dritten Platz im September 2017 erzielt. Sie führt auch in dieser Hinsicht das Vermächtnis ihres unvergessenen Vaters weiter. // rewe

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