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Begegnung Schule-Unternehmen: Ein neues Denken ist nötig
Ein neues Denken ist nötig
Seit vielen Jahren organisiert der Unternehmerverband Südtirol nun schon das Projekt „Begegnung Schule-Unternehmen“, um Jugendliche durch Veranstaltungen und gezielte Initiativen an die Welt der Unternehmen anzunähern. Heimische Unternehmen kennenlernen, Unternehmergeist vermitteln, über wirtschaftliche Grundkonzepte nachdenken, eine Orientierungshilfe geben, die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten in der Industrie darstellen, direkte Kontakte zwischen der Bildungs- und Unternehmenswelt herstellen, das sind die Ziele, die dem jährlichen Austausch zwischen Unternehmen und Schulen zu Grunde liegen. Nach coronabedingter Pause stand die diesjährige 20. Auflage des Projekts unter dem höchst aktuellem Motto „Neues Denken – Nuovi pensieri – New thinking“.
Ganz allgemein wendet sich das Projekt der Begegnung an die Mittelschulen, Gymnasien, Fachoberschulen und Schulen der Berufsbildung aller drei Sprachgruppen sowie an die Freie Universität Bozen. Dabei beteiligen sich jedes Jahr Tausende Jugendliche sowie Lehrkräfte an den verschiedenen Initiativen, die beispielsweise von Veranstaltungen, bei welchen Unternehmer*innen und Manager*innen aus dem beruflichen Nähkästchen plaudern, und „Open Days“ für die Mittelschüler*innen in den Unternehmen über Expertenunterricht und Betriebsbesuche oder Informationsveranstaltungen für die Direktor*innen und Lehrkräfte bis hin zur Organisation/Vermittlung von Sommerjobs und Praktika in den Unternehmen reichen. Im Rahmen des Projekts konnten heuer endlich auch wieder die Veranstaltungen für die Schüler*innen der Abschlussklassen der Berufs- und Oberschulen in den einzelnen Bezirken (zumindest zum Teil) in Präsenz abgehalten werden. Eine Station dabei: Der Bezirk Pustertal mit Bruneck als Veranstaltungsort.
Hinten (v.l.): Alois Seiwald (Kunstgymnasium), Siegfried Schrott, Anton Schenk und Markus Kofler Vorne (v.r.): das Moderatorenteam Severin Alton und Verena Golser. jst
REGES INTERESSE VON SEITEN DER PUSTERTALER SCHULEN
Und so fanden sich am vergangenen Freitag in der Intercable Arena an die 600 Schüler*innen aus verschiedenen Pustertaler Schulen ein: Berufsbildungszentrum Bruneck, WFO Innichen, WFO Bruneck, Schulzentrum Sand in Taufers (WFO und SOGYM), Istituto pluricomprensivo Brunico – Val Pusteria, Sozialwissenschaftliches- und Kunstgymnasium Bruneck, TFO Bruneck und Sprachen- und Realgymnasium Bruneck. Den musikalischen Auftakt (und die weitere Umrahmung) der Veranstaltung gestalteten Schüler*innen der Klasse 5am des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Bruneck mit Auszügen aus ihrem kürzlich erfolgreich auf die Bühne gebrachten Musicals „Who tells your story? / Hamilton“. In seinen anschließenden Grußworten unterstrich der Direktor der Technologischen Fachoberschule, Siegfried Schrott, die Wichtigkeit eines „Neuen Denkens“ in der heutigen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die sich stetig verändert und die Menschen vor neue Herausforderungen stellt, nicht zuletzt durch Phänomene wie Globalisierung, Klimawandel, Ressourcenknappheit, Digitalisierung, neue Formen der Arbeit, aber auch Krisen der jüngsten Zeit. Dies allem zum Trotz sollten die Schüler*innen nicht pessimistisch in die Zukunft schauen, sondern mit Mut und Neugierde und kreativ und lösungsorientiert ihren Lebensweg gehen. Es brauche positives und „neues“ Denken, um die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und zu meistern. In die gleiche Kerbe schlug auch Anton Schenk von der Firma GKN Sinter Metals AG, Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes, in seiner Einführung. Ein neues Denken sei von Nöten, um die anstehenden Herausforderungen in den unterschiedlichsten Bereichen zu stemmen, und aus diesem Grund sei das Motto des heurigen Jahres ja auch bewusst gewählt worden. Den Präsidenten des Unternehmerverbandes, >>
Anton Schenk Markus Kofler Severin Alton Siegfried Schrott Verena Golser
Heiner Oberrauch, mit seinem oft und gerne benutzten Leitspruch zitierend „Weg vom Mehr, hin zum Besseren“, unterstrich der Bezirksvertreter die Unerlässlichkeit, dass jede/r ihren/seinen Beitrag leisten muss und wir alle Verantwortung für unsere Welt und für eine enkeltaugliche Zukunft tragen. Was natürlich auch für die Unternehmen gelte. Und die Mitglieder des Unternehmerverbandes seien sich, so Schenk, dessen durchaus bewusst, bemüht, mit neuen Wegen und Investitionen dieser Verantwortung gerecht zu werden. „Nachhaltigkeit“ lautet das Gebot der Stunde, wobei Nachhaltigkeit nicht nur aus einer Verantwortung heraus gesehen werden sollte, sondern auch als Potential für technologische Entwicklung und Innovation. Energieeffizienz, ein sparsamer Umgang mit kostbaren Ressourcen, die Entwicklung von umweltfreundlichen Lösungen für Mobilität, Wohnen und Arbeiten, vieles sei in ne vergangenen Jahren in diesen Bereichen bereits auf den Weg gebracht worden, und es gelte, am Ball zu bleiben. Nicht zuletzt auch wegen der Wettbewerbsfähigkeit. Gerade die jüngere Generation bringt dem Thema Nachhaltigkeit gegenüber eine starke Sensibilität entgegen, was bedeutet, dass Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, in der globalen Arbeitswelt auch als attraktivere Arbeitgeber gelten können, in Zeiten von stetig steigendem Arbeitskräftemangel ein durchaus nicht unwesentlicher Aspekt und Ansporn für die Unternehmen unseres Landes.
DER UNTERNEHMERVERBAND SÜDTIROL IN ZAHLEN
Denn schließlich ist das Unternehmertum in Südtirol ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor. In den Mitgliedsunternehmen des Verbandes arbeiten über 48.00 Menschen, über 40.000 davon unmittelbar in Südtirol, was 26 Prozent der gesamten unselbstständig Beschäftigten in Südtirol entspricht. Dem Bezirk Pustertal gehören 89 Mitgliedsunternehmen an, die insgesamt 7.200 Mitarbeiter*innen beschäftigen. Zur allgemeinen Information: Der Unternehmerverband Südtirol ist die lokale Vertretung der Confindustria. Der Dachverband ist die wichtigste Interessensvertretung der verarbeitenden Betriebe sowie der Dienstleistungsunternehmen in Italien und hat mehr als 150.000 Mitgliedsbetriebe, die insgesamt rund 5,5 Millionen Menschen beschäftigen. „Die Arbeitsplätze in der Industrie und den industrienahen Dienstleistungen gelten als sicher und gut bezahlt“, sagt Anton Schenk, „ungefähr 90 Prozent der Arbeitsverträge in der Industrie und in der Bauindustrie sind dabei unbefristet. Die Personalkosten und folglich die Entlohnungen sind im Vergleich zum Landesdurchschnitt um ca. 40 Prozent höher. Die Mitgliedsunternehmen unseres Verbandes verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen in mehr als 170 Länder dieser Welt. Damit schaffen sie beinahe 60 Prozent der gesamten Exportleistung Südtirols“. Zahlen, auf welche der Unternehmerverband sichtlich zufrieden und mit Stolz und der Überzeugung blickt, dass diese Unternehmen den Wohlstand in unserem Land sichern. Und den Jugendlichen somit auch ausgezeichnete Möglichkeiten für eine berufliche Entwicklung bieten können, so der Bezirksvertreter. Nicht weiter verwunderlich also, dass dem Unternehmerverband die Zusammenarbeit mit den Schulen und der Austausch mit den Jugendlichen und damit auch potentiellen künftigen Mitarbeiter*innen am Herzen liegt. Das sei, so Schenk, ein zentrales Anliegen des Verbandes. Erfreulich für den Verband dementsprechend das große Interesse der Schüler*innen auch an der heurigen Veranstaltungsreihe, wie die überzeugende Anwesenheitszahl in der Intercable Arena unter Beweis stellte.
DAS TAGUNGSTHEMA AUS VERSCHIEDENEN BLICKWINKELN
Nach Grußworten und Einführung ging es dann auch in medias res, auf dem Programm standen – vorbildlich dreisprachig angelegt – Kurzreferate, die den Jugendlichen spannende Einblicke in die Arbeitsweise und Strategien führender Südtiroler Unternehmen gewähren sollten. Verena Golser, Sales Manager bei Alpiplast KG, lieferte in ihren Ausführungen zum Thema „Bio-Trinkhalme für die ganze Welt“ ein gutes und greifbares Beispiel, wie sich eine Firma neu ausrichten und innovativ denken und handeln muss. Im Jahre 1971 gegründet, ist das Unternehmen mit Sitz in Partschins seit 50 Jahren auf
Die musikalische Umrahmung wurde von den Schülerinnen und Schülern selbst umgesetzt. jst
die Herstellung und den Verkauf von Trinkhalmen für die Lebensmittelindustrie und Gastronomie spezialisiert. Mittlerweile führt die Tendenz vom Plastik weg, die EU-Richtlinie 2019/904 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt zielt darauf ab, die entsprechenden negativen Auswirkungen zu vermeiden und vermindern und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft mit innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen, Artikeln und Werkstoffen zu fördern. Somit bietet das Unternehmen den Kunden in seiner breiten Produktpalette auch eine Reihe von biologisch abbaubaren Trinkhalmen und damit nachhaltige Lösungen an. Severin Alton, Head of IT bei der Rubner Group, setzte sich in seinem Referat „Digitalization in SMEs an the influence on the working world“ mit den Fragen auseinander, welche Rolle die Digitalisierung in Unternehmen spielt und wie sie die Arbeitswelt beeinflusst und erläuterte im Anschluss die Strategie in Bezug auf die Digitalisierung der Rubner Group. Seit über 90 Jahren ist das Unternehmen – bestehend aus Rubner Holzindustrie, Nordpan Rubner, Rubner Haus, holzius, Rubner Objektbau, Rubner Holzbau, Rubner Türen - im (erweiterten) Holzbau-Sektor erfolgreich tätig, mittlerweile in vier Ländern mit 20 Standorten, 27 Gesellschaften und etwa 1.300 Mitarbeiter*innen. Selbstredend wird Innovation bei der Rubner Gruppe großgeschrieben, und ihre Visionen im Bereich der Digitalisierung sind dementsprechend ständig am Puls der Zeit. Markus Kofler, CEO von Kofler & Rech AG sowie Vizepräsident des Unternehmerverbandes, erläuterte anhand seines Unternehmens das nachhaltige Modell der Kreislaufwirtschaft („L‘economia circolare nel settore delle costruzioni“), die im Wesentlichen darauf abzielt, dass Produkte, Materialien und Komponenten innerhalb eines Kreislaufs wiedergenutzt und recycelt werden und am Ende kaum noch Abfälle entstehen, also das Gegenteil zur Linearwirtschaft (Wegwerfwirtschaft“), das derzeit vorherrschende Prinzip der industriellen Produktion. Gerade die Baubranche – das Pustertaler Unternehmen Kofler & Rech AG, entstanden im Jahre 2013 aus der Fusion der beiden Traditionsbetriebe Kofler & Strabit AG sowie der R.G.B. dei F.lli Rech GmbH, ist Experte im Tief- und Straßenbau – ist aufgrund von Faktoren wie Lärm, Staub, Verkehr, Energieverbrauch u.ä. ein vielfach kritisierter Sektor, der Tatsache zum Trotz, dass diese Dienstleistungen unabkömmlich sind. Die Herausforderung der Zukunft liegt dementsprechend in einer ressourcenschonenden Wirtschaft, ein Weg, den auch die Baubranche mit innovativen Produkten und Methoden verstärkt bemüht ist einzuschlagen.
SPANNENDE UND NACHHALTIGE SCHULPROJEKTE
Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten dann einige Schulen konkrete Projekte, passend zum Tagungsthema und zur Nachhaltigkeit im Allgemeinen. So stellten beispielsweise Schüler der Klasse 5 B I.I.S. „Gen. A. Cantore“ die Figur des „Mobility Managers“ vor, eine Person, die für die nachhaltige Mobilität eines Unternehmens oder eines Gebietes verantwortlich ist. Im Grunde schon Ende der 90er Jahre eingeführt, hat der Mobilitätsmanager nun an Bedeutung gewonnen, ist die Ernennung eines solchen für Unternehmen und öffentliche Verwaltungen mit mehr als 100 Beschäftigten und für Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern mittlerweile Pflicht. Das Arbeitsinstrument des Mobilitätsmanagers ist der Home-WorkTravel-Plan (HWTP), mit dem er/sie alternative Reiselösungen zur Reduzierung des Verkehrs und der Umweltverschmutzung sowie zur Förderung des Umweltschutzes und der Verkehrssicherheit festlegt. Eine Figur, so das Fazit der Schüler, die durchaus auch für eine „kleine“ Stadt wie Bruneck interessant und wichtig wäre. Ein fächerübergreifendes Projekt der TFO mit dem Titel „Flüssiges Holz“ setzt sich indes mit dem Thema „Bio-Kunststoff“ auseinander. In Zusammenarbeit mit der Firma Nordpan/ Rubner haben fünf Schülergruppen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen zwei Jahre lang getüftelt und getestet, ob Bio-Kunststoff als Füllung von Astlöchern in Holzplatten eine Alternative zu Echtholz sein kann – mit durchaus positiven Ergebnissen. Aber auch Kunst kann und soll nachhaltig sein, wie die Klassen 5 aK und 5 bK des Kunstgymnasiums Bruneck bei dieser Gelegenheit mit ihren Kunstwerken vor Ort eindrucksvoll zeigten. Alte Kotflügel aus einem Container der Karosserie Huber wurden künstlerisch gestaltet, wobei die große Herausforderung darin bestand, so Kunstlehrer Luis Seiwald bei der Projektpräsentation, im Sinne einer Nachhaltigkeit umweltfreundliche Spraydosen zu benützen.
In seinen abschließenden Dankesworten zeigte sich Anton Schenk, stellvertretend für den Unternehmerverband, dann auch begeistert von der Qualität und dem Engagement der Schüler*innen, hätten sie doch eindrucksvoll bewiesen, dass sie mit komplexen Fragestellungen umgehen können und das schaffe Zuversicht für die Zukunft. Sein Dank galt allen Beteiligten, den Schulen, Schüler*innen und Lehrkräften für die gute Zusammenarbeit, den Referent*innen für die Denkanstöße, den Schüler*innen und Lehrpersonen des SOWIGYM Bruneck für die stimmgewaltigen, musikalischen Einlagen, den drei jugendlichen Moderatorinnen und Moderatoren vom italienischen Oberschulzentrum und nicht zuletzt den Verantwortlichen der Intercable Arena Bruneck, welche die neue Arena zum ersten Mal für eine nicht-sportliche Aktivität zur Verfügung gestellt haben. // Judith Steinmair
Die Kuh wurde einmal mehr aus ihrer Segregation herausgeholt (s. Foto) und in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gestellt. Auslöser hierfür war die zwischen dem Regierungspräsidenten Arno Kompatscher und seinem Ressortchef für Land- und Forstwirtschaft, Arnold Schuler, auf den Weg gebrachte Sonderförderung für Milchwirtschaftsbetriebe, laut der dem Bauern pro Kuh 300 Euro für maximal 30 Stück als einmalige Beitragsleistung zuerkannt wird. Die Maßnahme wird mit der infolge des Ukraine-Krieges verzeichneten Preisexplosion bei Futtermitteln begründet, demgegenüber die Milchpreise mit 50 Cent je Kilogramm ab Hof praktisch unverändert geblieben sind.
Um die Bezuschussung überhaupt geltend machen zu können, muss der Bauer wenigstens drei Kühe halten. Eine Minimalbedingung, die beispielsweise auch Martin Hellweger (St. Lorenzen) erfüllt. In der Tat wurden neulich bei ihm im Parkareal seines herrschaftlichen
IM VERZUG
Die Vegetation ist im Verzug. Auf den Wiesen und Weiden hoch oben auf den Almen ist von frischem Grün nichts bis wenig zu sehen (Foto vom 28.4.22). In schattigen Stellen liegt da und dort gar noch Schnee. In der Sonne ausgesetzten und vom Winde geschützten Stellen blühen zwar die Krokusse, doch sonst dominieren die Brauntöne. Daran Schuld ist insbesondere die Trockenheit der vergangenen Monate. Aufgrund der jüngsten Regenfälle und der höheren Temperaturen dürfte der Weideaustrieb zwar prompt einsetzen, doch der Viehauftrieb dürfte ob des verhaltenen Wachstums bis in den späten Juni hinein auf sich warten lassen. Ergo müssen auch die Wanderer sich noch eine Zeit lang gedulden, bis sie sich zur Brotzeit hoch oben niederlassen und an Almprodukten gütlich tun können. // wp
Ansitzes, der auch als Weißes Haus bekannt ist, von Spaziergängern mehrere weidende Kühe beobachtet; mindestens drei an der Zahl waren‘s ganz bestimmt, so wurde uns versichert. Die Beitragsberechtigung wäre somit grundsätzlich gegeben. Zu den acht Prozent der Südtiroler, welche noch in der Landwirtschaft tätig sind, zählt Dr. Martin Hellweger freilich nicht. Er ist häufig fernab von zu Hause im Immobilien-Business europaweit unterwegs, fühlt sich mit seinem Heimatort trotzdem sehr verbunden, wohin er zu allen freien Zeiten gerne zurückkehrt, und wo er unter den Sport-Sponsoren in der Kategorie „Gold“ gereiht ist. Und die Tiere im Park? Sie bezeugen Martin‘s Wohlwollen gegenüber Melkbarem. // wp
INNOVATION
„Mit dem Strategieplan 2021 - 2023 legt die Sparkasse den Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation sowie auf die damit verbundenen Dienstleistungen für Familien und Unternehmen im Territorium.“ Prima! Das lässt hoffen, dass auch so manch veralteter Bancomat, wie beispielsweise der in der Brunecker Straße im Gewerbegebiet St. Lorenzen (s. Foto) durch ein zeitgemäßes Modell ersetzt oder zumindest dessen unleserliches Ziffernblatt gegen ein entzifferbares ausgetauscht wird. Dienstleister vor Ort will die Bank sein! Der Bancomat ist ein Mosaikstein davon. // wp
REGIONALITÄT
An anderer Stelle dieser Ausgabe berichten wir über die Tour of the Alps, ein provinz- und grenzüberschreitendes (Trentino, Südtirol, Tirol) Radrennen für Profis, das nach 2018 heuer bereits zum zweiten Mal die Bergfahrt von Vintl nach Terenten nahm. Ein kräfteraubender Anstieg und ein zweiter, von St. Vigil auf die Furkel, stand noch bevor. Wohl deshalb händigten diverse Teams ihren Fahrern die Proviantbeutel mit Energiesnacks und Softdrinks in Terenten aus. Zugleich gefüttert wurde auch die Besatzung der hinterherfahrenden Serviceautos. Allerdings hatte sich das Versorgungsteam von Bahrain Victorius hierfür mit Produkten aus dem dörflichen Bäckerladen eingedeckt – ganz im Sinne der Stärkung der Regionalität (s. Foto). // wp
„Beobachten, beobachten und nochmals beobachten!“ Das die dringende Bitte von Dr. Günther Pörnbacher, Direktor des Forstbezirks Welsberg, an die Bauern, die Waldeigentümer sowie an all jene, die mit der Waldbewirtschaftung beruflich irgendwie verbundenen sind. Die Rede geht vom Borkenkäfer. Pörnbachers Kollege, Dr. Wolfgang Werner Weger (WWW), Direktor des Forstbezirks Bruneck, hatte den Zuhörern auf dem bäuerlichen Informationstag in Bruneck hierzu schon im Voraus ein umfassendes Bild vom Leben, von der Überwinterung und der epidemieartigen Vermehrung und Verbreitung des Borkenkäfers, des Buchdruckers im Speziellen, gezeichnet.
Besonders starker Befall wurde im Antholzertal und im Gadertal festgestellt. Ursächlich hierfür waren laut den beiden Forstbeamten (Foto a.) vom 2.4.22) die Unwetter von 2018, 2019 und 2020. „Das Windwurfereignis Vaia (2018) und weitere Unwetter- sowie Schneedruckereignisse der folgenden Jahre haben einen idealen Lebensraum für die Vermehrung des Buchdruckers stark gefördert“, so die Feststellung aus berufenem Munde. Insgesamt fielen bei den genannten Unwettern provinzweit nahezu drei Millionen Vorratsfestmetern (Vfm) an Schadholz an. Aufgearbeitet und abgeräumt wurde mittlerweile jedenfalls der vom Sturmwind Vaia verursachte Anteil. Doch andere Schadholzanfälle konnten ob der weit verstreuten und oft sehr schwer zugänglichen Stellen nicht frühzeitig entrindet, aufgeteilt und abtransportiert werden, weshalb sie, während sie noch im Saft lagen, ideale Brutstätten für den Borkenkäfer abgaben. Tote, ausgetrocknete Bäume stellen für den Borkenkäfer hingegen keinen Fortpflanzungsraum mehr dar (Foto b.) vom 28.4.22). Freilich befallen die Schädlinge auch stehende, gesunde Bäume, mit Vorliebe Fichten. Die Käfer und Larven zerfressen deren Bastbahnen, wodurch der Pflanzensaftfluss zwischen der Krone zu den Wurzeln unterbrochen wird, weswegen der Baum schlichtweg verdurstet! Die Bekämpfung des Borkenkäfers ist äußerst schwierig, wussten die beiden Forstexperten zu berichten. Und wenn Pörnbacher die ständige Beobachtung als wirksames Kampfmittel empfahl, so paarte er damit die frühzeitige Befallserkennung übers Bohrmehl mit folglich obligater Einhackung und Ausbringung der kranken Bäume; diese sollte unbedingt vonstattengehen, noch bevor die Käfer ausschwärmen (April bis Juli) und so neue Bäume befallen. Nun hat der Borkenkäfer zwar auch natürliche Antagonisten in der Welt der Insekten und Vögel, darunter der Specht ein effizienter Jäger ist (Foto c.) vom 28.4.22). Zudem entwickelt der befallene Baum selbst einen Abwehrmechanismus gegen die Schädlinge: die Harzproduktion (Foto d.) vom 28.4.22). Freilich gegen einen epidemischen Befall, wie er zurzeit in manchen Gegenden feststellbar ist, sind all diese Bekämpfungsformen, der Lockfallen und Fangbäume einschließlich, zu schwach, ums Baumsterben weitgehendst zu unterbinden. // wp