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Georg Erlacher: Das verlorene Paradies

AUSSTELLUNG VON GEORG ERLACHER IN INNICHEN Das verlorene Paradies

Seit vielen Jahren ein Garant für erstklassige Ausstellungen bei uns im Pustertal: das Café Mitterhofer in Innichen. Derzeit und noch bis zum 10. Juni 2022 sind dort die Bilder des in St. Vigil in Enneberg lebenden Künstlers Georg Erlacher zu sehen.

In seiner aktuellen Ausstellung widmet sich der Fotograf der Welt der Bienen, ein Thema, das letzthin immer aktueller zu werden scheint. Das Bienensterben und die Bemühungen, diesem entgegenzuwirken, lässt in den vergangenen Jahren aufhorchen und beschäftigt mittlerweile beileibe nicht nur Imker. Auch den Künstler, selbst Imker, ist sich des Dilemmas bewusst und hat einschlägige Erfahrungen.

Als er im Frühjahr 2018 nachschaut, wie die Bienen die Wintermonate überstanden haben, stellt er fest, dass eines seiner Völker verhungert ist. Seine Nachlässigkeit, hat er es doch im Herbst zu wenig aufgefüttert und verabsäumt, früher zu kontrollieren, vielleicht hätte es durch eine nachträgliche Futtergabe ja gerettet werden können… Was bleibt, ist ein Gefühl der Wut, über das eigene Versagen, ein schlechtes Gewissen? Wem gegenüber? Den Bienen, der Natur, seinem Vater, von dem er vor vielen Jahren die Bienenstöcke übernommen hat?

DIE WICHTIGKEIT DER BIENEN

Indem Bienen Blüten anfliegen, um Nektar und Pollen zu sammeln, bestäuben sie 80 Prozent unserer Nutzpflanzen und auch viele Wildpflanzen. Die Arbeit der Honigbienen ist für die Produktivität der Landwirtschaft immer wichtiger, zumal es immer weniger Insekten wie Wildbienen, Hummeln und dergleichen gibt, die diese leisten könnten. Der wirtschaftliche Wert der Honigbiene weltweit wird in Hunderten Milliarden Euro angegeben. Trotzdem schwindet die Zahl der Bienen. Imker sind alarmiert. Bereits seit vielen Jahren wird vom Bienensterben berichtet. Die Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Auf der Hand liegt aber, dass unser Umgang mit der Natur nicht unschuldig daran ist: Monokulturen, massiver Herbizid- und Insektizid-Einsatz, Zerstörung von Lebensräumen bringen unser Ökosystem aus dem Gleichgewicht, lassen Tier- und Pflanzenarten verschwinden und machen eben auch den Honigbienen das Leben schwer. Viele kehren von ihren Sammelflügen nicht mehr zurück.

WIR MÜSSEN UMDENKEN

Fehlen die Insekten als Bestäuber, muss diese Arbeit der Mensch übernehmen. Was das bedeutet, lässt sich heute beispielsweise schon in China beobachten. Mit Pinseln ausgerüstet tummeln sich unzählige Menschen in Obstplantagen und übertragen Pollen auf die Fruchtknoten. Ohne diese Bemühungen ist mit empfindlichen Ernteeinbußen zu rechnen. Deshalb scheint es nicht überzogen, wenn Forscher durch das Bienensterben auch die Ernährung der Menschen bedroht sehen und vor Hungerkatastrophen warnen. che Zerstörung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, müssen wir darüber nicht alle wehmütig werden …. oder ein schlechtes Gewissen haben?“

Die Öffnungszeiten der Ausstellung:

Montag bis Samstag 7:30–20:00 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 10.06.2022 zu sehen. // jst

Wir suchen MITARBEITER

„Mein Gefühl im Frühjahr 2018“, schreibt der Künstler nach diesem Vorspann, „galt meinem toten Bienenvolk. Müssten wir aber in Anbetracht der oben geschilderten Tatsachen nicht alle so fühlen? Dieser unwiederbringliche Verlust von Arten, Lebensräumen, diese tägli-

Tel.: 0472 86 90 29 www.gruber-steinmetz.it

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