2 minute read
Die Burgenstraße: Armins Wegweiser
DIE BURGENSTRASSE Armins Wegweiser
Südtirol ist das Land der Burgen. An kaum einem anderen Ort Europas ist die Dichte der monumentalen Bauwerke so hoch wie in Südtirol. Das Projekt „Burgenstraße Südtirol“ – eine Initiative des kulturverein bruneck und des Südtiroler Burgeninstituts – erfasst 33 Burgen und Ansitze unter der gleichnamigen Dachmarke. Autor Armin Plankensteiner aus Percha hat umfassendes Material zusammengetragen.
Die Burgen dienten im Mittelalter als Wohnstätten für den Adel, sie boten Schutz vor Angreifern, dienten der territorialen Machtausübung und waren Repräsentationsbauten ihrer Zeit. Auch gegenwärtig sind sie auffallende Landmarken in der Südtiroler Kulturlandschaft und für viele Menschen ein begehrtes Ausflugsziel. Beachtet man zudem die neuzeitlichen Wohnsitze des Adels - die so genannten „Ansitze“ – so zählt man in Südtirol rund 800 Objekte. Burgen und Ansitze dienen auch heute noch den Menschen als eigenes Heim, sind landwirtschaftliche oder gastronomische Betriebe und öffnen ihre Tore für interessierte Besucher.
EINE LÜCKE GESCHLOSSEN
Dass sich immer mehr Menschen für diese stummen und mächtigen Zeitzeugen begeistern, belegen allein schon die Besucherzahlen. Immerhin spielen kunsthistorische Bauwerke bei der Auswahl des Urlaubsortes in 35 Prozent der Fälle eine wesentliche Rolle. Doch bis dato gab es kein einheitliches Informationswerk, keinen einheitlichen Burgenführer, der in den Tourismusvereinen vor Ort zur freien Entnahme auflag. Die Publikation „Burgenstraße Südtirol“ soll hierfür ein Angebot schaffen, und zwar für Gäste und Einheimische gleichermaßen. Konkret werden im Burgenführer 33 Burgen und Ansitze entlang der Hauptverkehrsrouten zusammengefasst und unter einer eigenen Dachmarke vermarktet. Neben dem Printmedium gibt es darüber hinaus einen Internetauftritt mit weiteren Informationen zu Wanderungen und Spaziergängen, die die mittelalterlichen Bauten nicht nur in einen geografischen, sondern auch in einen thematischen Rahmen setzen sollen. Das Naturerlebnis tritt mit der kulturhistorischen Besonderheit der Burgen in eine Wechselbeziehung, die dem Menschen den Genuss der Ästhetik eröffnen soll. Der Burgenführer dient hierfür als erste Orientierung. Das heißt die Burgen sind nach den Kriterien „Museum und Besichtigung“, „Essen und Trinken“, „Unterkunft“ oder „Gartenanlage“ geordnet und farblich gekennzeichnet. Außerdem wird mit Hilfe von Piktogrammen das Angebot der Burgen unmittelbar kommuniziert oder aber sie geben Auskunft darüber, ob das Objekt mit öf-
LA VIA DEI CASTELLI SUDTiRoLESI
fentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, ob der Eintritt mit der Museumscard möglich ist, ob es eine Führung im Museum gibt und ob spezielle Angebote für Kinder organisiert werden.
VIELE BESONDERHEITEN
Als Unterscheidungsmerkmal wurde schließlich für jedes der vorgestellten Bauwerke ein „Alleinstellungsmerkmal“ formuliert, um dem Leser einen besseren Eindruck über das mittelalterliche Bauwerk zu vermitteln. So wird zum Beispiel mit dem Hinweis „Iwein-Zyklus, der älteste Freskenzyklus Europas“ die Besonderheit von Schloss „Rodenegg“ aufgezeigt oder das Schloss Thurn als „Brennpunkt der ladinischen Kultur“ ausgemacht. Auf den letzten drei Seiten findet sich schließlich eine ausklappbare Burgenkarte, in der alle 33 Burgen und Ansitze eingetragen und durchnummeriert sind. Der Burgenführer umfasst 82 Seiten und wurde in einer Auflagenstärke von 20.000 Stück gedruckt. // ap