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aktiv dabei Fachmagazin Bewegung und Sport für Menschen mit Behinderung

Schwerpunkt: Demenz – Vorbeugen und Bewältigen mit sport landestitelkämpfe g-judo: premiere in köln ein voller erfolg inklusion: Wmtv solingen – ein verein im wandel


Lokal. Spannend. Hintergründig.

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EDITORIAL

Nicht vergessen Wenn auf der BSNW-Geschäftsstelle alles mal wieder zeitlich eng und hektisch zugeht, tausend Dinge gleichzeitig zu erledigen sind, das Postfach überquillt, das Telefon klingelt, ein Kollege dringend etwas braucht – dann vergesse ich schon mal, etwas zu erledigen, was ich eigentlich erledigen wollte oder zugesagt habe. Meistens kann man das noch geradebiegen und nachholen, was vergessen wurde, aber die Frotzeleien und Witze sind einem sicher: „Geh mal zu Dieter oder Georg, die machen doch das Demenz-Projekt, vielleicht kann dir einer ein paar Tipps geben.“ … In diesem Fall sind es nur Witzchen, die keinem wehtun, dafür aber ein bisschen Heiterkeit in den Büroalltag bringen. Das ändert sich jedoch schlagartig, wenn einmal die Diagnose „demenzielle Erkrankung“ ­wirklich im Raum steht. Denn die Aussicht auf eine Erkrankung mit progredientem ­Verlauf, an dessen Ende die absolute Nichtselbstständigkeit steht, wird kaum Heiterkeit verur­ sachen. Fachleute schätzen, dass derzeit rund 1,5 Millionen Demenzkranke in Deutschland leben, und jedes Jahr kommen etwa 300.000 dazu. Über diese Krankheit spricht man nicht gerne und geht mit seinen Sorgen und Nöten Wir wünschen nicht gerne an die Öffentlichkeit. Dass für Betroffene und ihre Angehörigen dringend etwas getan werden muss, was ihnen das Leben erleichtert und dafür sorgt, dass diese Menschen nicht stigmatisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, ist lange Zeit vergessen worden.

unseren Lesern ein schönes Osterfest, Gesundheit und Zufriedenheit!

Aus diesem Grund wurde ein Modellprojekt ins Leben gerufen, das vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen und zahlreichen weiteren namhaften Institutionen unterstützt wird. Der BSNW und der Landessportbund NRW wollen gemeinsam mindestens 40 neue Angebote für Menschen mit Demenz schaffen, denn die medizinische und sportwissenschaftliche Forschung haben eindeutig belegt, dass körperliche Aktivität vorbeugend wirkt und hilft, die Auswirkungen der Erkrankung zu bewältigen. Nicht die ganzheitliche Wirkung sportlicher Aktivität, sondern knallharter Leistungssport stand bei den Paralympischen Winterspielen in Sotschi im Blickpunkt. Nun ist Nordrhein-Westfalen kein WintersportEldorado, und lediglich Andrea Eskau aus Bergheim, die jedoch für einen Magdeburger Verein startet, war aus unserem Bundesland am Start. Das jedoch sehr erfolgreich: Mit zwei Goldmedaillen kehrte sie aus Russland zurück, wo das deutsche Team mit dem zweiten Platz in der Gesamtwertung außerordentlich gut ­abgeschnitten hat. Diese Leistung erfordert höchsten Respekt, den auch die Entscheidung von DBSPräsident Friedhelm Julius Beucher verdient, der vor dem Hintergrund der Krim-Krise ein Abendessen mit dem russischen Präsidenten Putin abgesagt hat. Nicht vergessen möchte ich, Sie auf eine besondere Sportveranstaltung hinzuweisen, die vom 11. bis 13. April in Köln ausgetragen wird. Dort findet das 16. Bernd-Best-Rollstuhl-Rugbyturnier statt – das größte weltweit und international besetzt. Unter www.bernd-best-turnier.de finden Sie alle wichtigen Informa­ tionen. Der Eintritt ist frei. Herzlichst Ihr Andreas Geist

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Sport Überregional PARALYMPISCHE WINTERSPIELE Die deutschen Athleten (Foto: Andrea Eskau) sorgten in Sotschi für herausragende Leistungen und eine Medaillenflut, die selbst Experten überraschte

Seite

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6 SPORT ÜBERREGIONAL

Bei den XI. Paralympischen Winterspielen in Sotschi übertrafen die deutschen Athleten die Erwartungen, sicherten sich am Ende Platz zwei im Medaillenspiegel

7 Beim Auftakt in die neue Tischtennis-WM-Saison im ungarischen Eger überzeugte das DBS-Team 8 SCHWERPUNKT

Rund 1,5 Millionen Menschen sind in Deutschland von Demenz betroffen. Sport und Bewegung können dem geistigen Abbau vorbeugen und dabei helfen, die Krankheit zu bewältigen

11 Der BSNW und der LSB wollen in Kooperation mit einem Modellprojekt zahlreiche neue Sportangebote in NRW für demenzkranke Menschen schaffen

12 Buchtipp: „Wenn die Erinnerung schwindet“ – informiert ausführlich über Demenz und bietet Rat und Hilfe

Schwerpunkt BEWEGUNG, SPORT UND DEMENZ Demenziellen Erkrankungen vorbeugen oder diese ­bewältigen – dank Sport- und Bewegungsaktivitäten ist das möglich. Für Betroffene steigt so die Lebensqualität

13 Wie das Solinger Sport-Projekt „Bewegt Leben mit Demenz“ Betroffene fördert und Angehörige einbindet

14 KIJU „Affen stark und Löwen schlau“: So können Trainer und Kids bei der großen Kinderturnshow 2015 dabei sein 15 Maskottchen KiJu hat nun sogar einen eigenen Song

Die nächste „Jugendvollversammlung“ steigt am 18. Mai. KiJu erklärt, was hinter dem Begriff steckt

16 VERANSTALTUNGEN

Diese Events erwarten Sie in den kommenden Monaten

18 ZIELGRUPPE ÜBUNGSLEITER

Seite

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Tanzstunden sollen Menschen mit Demenz Freude bereiten. Nur, welche Faktoren sind für Übungsleiter dabei entscheidend?

Impressum Herausgeber: Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen e.V., Fachverband für Rehabilitation durch Sport, Friedrich-Alfred-Straße 10, 47055 Duisburg, Telefon: 0203/7174-153, Telefax: 0203/7174-163, E-Mail: ageist@bsnw.de, Redaktion: Andreas Geist, Komplettproduktion: Köln.Sport Verlag, Postfach 800620, 51006 Köln, Objektbetreuung im Hause Köln.Sport: Frank Schwantes (Ltg.), Thomas Werner (Red.), Anja Frühauf (Grafik), Druck: Köln.Sport GmbH, Anzeigen und Vertrieb: Andreas Geist, Anschrift Redaktion und Verlag: BSNW, Behindertensport-Verlag GmbH, Friedrich-Alfred-Straße 10, 47055 Duisburg, Telefon 0203/7174-152, Telefax 0203/7174-163, Geschäftsführung und Verlagsleitung: Herbert Kaul, Reinhard Schneider, Bankverbindung: Sparkasse Leverkusen, BLZ 375 514 40, Kto. 100 1135 47, Bezugsgebühren: Jahresabonnement 18 Euro inkl. Versand (12 Ausgaben), Einzelheft 1,50 Euro inkl. MwSt., Erscheinungsweise: monatlich, Nachdruck: Gegen ­Quellenhinweis und Belegexemplar gestattet. Einsender von Manuskripten, Briefen u. ä. erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden. Alle Angaben ohne Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen wird keine Haftung übernommen. Fotos in dieser Ausgabe (sofern nicht gesondert gekennzeichnet): BSNW, Privatfotos 4 | 04/14 | aktiv dabei


INHALTE DIESER AUSGABE

18 Infoschreiben „Sport für Menschen mit Demenz“ des BSNW: Wie sich Vereine und Einrichtungen bewerben können

19 Die Fortbildung „Meditation trifft Feldenkrais“ soll fortgesetzt werden

20 Die Referenten-Tagung Bildung und Lehre im BSNW war ein voller Erfolg

ÜBUNGSLEITER STUNDENTHEMA Demenzkranke Menschen ver­ fügen oft über eine hohe emotio22 ZIELGRUPPE VEREIN nale Intelligenz. Welche Faktoren Wie beim WMTV Solingen Inklusion gelebt wird und sind dabei zu beachten? den Verein nachhaltig verändert hat

23 Vorfreude auf das Jubiläums-Tanzfestival für blinde und sehbehinderte Menschen in Langenwiese

24 SPORT REGIONAL

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Zielgruppe Verein INKLUSION Wie sich der WMTV, einer der führenden Vereine in Solingen, von einem Traditionsverein zu einem modernen Sportdienstleister wandelte

Köln veranstaltete erstmals die Landesmeisterschaft der G-Judoka – und überzeugte alle

25 „Team BSNW“ erfolgreich bei den Internationalen Offenen Süddeutschen Schwimm-Meisterschaften

Seite

Seite

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26 Das inklusive Turnier der RGS Bönen erreicht neue Dimensionen

27 Nordwalde landet Doppel-Coup bei Hallenboccia-Landesmeisterschaften

28 NACHRICHTEN AUS DEM VERBAND

Die große Helferfamilie des Bernd-Best-Turniers sucht neuen Nachwuchs

30 Finale News

Seite Titelfoto: Der WMTV Solingen bietet rund 230 Gruppen mit etwa 100 verschiedenen Sportarten an, darunter auch Pilateskurse, an denen auch behinderte Sportler teilnehmen können.

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Sport regional HALLENBOCCIA Der Landesmeister aus Nordwalde hat sich die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft gesichert

Foto: WMTV Solingen

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Bei der bunten Abschlussfeier (o.l.) in Sotschi konnten Andrea Eskau, Andrea Rothfuss und Anna Schaffelhuber dem Publikum noch einmal zujubeln

Fröhlich und bunt vor dunklem Hintergrund

„Herausragendes Ergebnis“ Bei den XI. Paralympischen Winterspielen sorgten die deutsche Athleten für eine wahre Medaillenflut, die selbst Experten Mit 15 gewonnen Medaillen und Platz zwei im Medaillenspiegel verabschiedete sich die deutsche Mannschaft von den XI. Paralympischen Winterspielen in Sotschi. ­ Ein Ergebnis, das auch Insider so nicht erwartet hatten und das nicht nur bei den Sportlern und Verantwortlichen große Freude ausgelöst hat. Der Chef de Mission, Dr. Karl Quade, zeigte sich bei der AbschlussPressekonferenz sichtlich zufrieden: „Das

ist ein herausragendes Ergebnis für unsere Mannschaft, neben vielen Medaillen konnten hier in Sotschi auch hervorragende Platzierungen erreicht werden. Solch ein gutes Abschneiden haben wir nicht erwarten können.“ Auch zollte er dem Team hinter dem Team, den Betreuern und Technikern, hohe Anerkennung für ihre Arbeit: „Sie haben ihren Job alle mit viel Herzblut und maximalem Einsatz gemacht.“

Medaillenspiegel XI. Winter-Paralympics 2014 Rang Land

Gold

Silber

Bronze

Total

1 Russland

30

28

22

80

2 Deutschland

9

5

1

15

3 Kanada

7 2 7 16

4 Ukraine

5

5 Frankreich

5 3 4 12

6 Slowakei

3 2 2 7

7 Japan

3

1

2

6

8 USA

2

7

9

18

9

11

25

9 Österreich

2

5

4

11

10 Großbritannien

1

3

2

6

Den vollständigen Medaillenspiegel finden Sie unter http://www.sochi2014.com/en/paralympic/medal-standings 6 | 04/14 | aktiv dabei

Über 300.000 verkaufte Tickets zeigen das hohe Interesse der Zuschauer vor Ort. „Diese Spiele sind auf unserem langen ­ Weg, auf Augenhöhe mit dem Nichtbehindertensport zu gelangen, eine wichtige Etappe. Wir haben mit den TV-Übertragungen und der Berichterstattung nach Deutschland eine neue Qualität erreicht. Unsere große Herausforderung wird es nun sein, die Flamme bis zu den nächsten Paralympischen Spielen am Lodern zu halten“, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher der DOSB-Presse. Mit einer emotionalen und bunten Schlussfeier endeten die Paralympics am 16. März nach neun Wettkampftagen. Allerdings trübten die Ereignisse auf der Krim das positive Gesamtbild der Spiele, die Sir Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), mehrfach überschwenglich als die besten aller Zeiten gelobt hatte. Dafür, dass es keinerlei Kritik an Russlands Staatschef Wladimir Putin und dessen Politik von Seiten des IPC gab, erntete Craven auch gehörige Kritik, unter anderem von DBS-Präsident Friedhelm ­Julius Beucher, der aus Protest ein Essen mit Putin abgesagt hatte.


SPORT überREGIONAL

START IN DIE TISCHTENNIS-WM-SAISON

Fotos: Allianz/R.Kuckuck

Deutsches Team holt 18 Medaillen zum Auftakt

in Sotschi und Insider so nicht erwartet hätten. Dennoch waren die Paralympics von Sotschi eine gelungene Sportveranstaltung. Die erfolgreichste Athletin – nicht nur der deutschen Mannschaft – war dabei die alpine Skirennläuferin Anna Schaffelhuber mit fünf Goldmedaillen.

„A-llererste“ Klasse! Eine lustige Besonderheit hat den Me­dail­ len­gewinnern im Deutschen ParalympicsTeam den Spitznamen „Das Deutsche A-Team“ eingebracht: Denn alle Medaillen wurden von Frauen gewonnen, und alle ­ Vornamen der Damen beginnen mit A wie: allererste Klasse! Herzlichen Glückwunsch an: Anna Schaffelhuber, Ski alpin 5 x Gold Andrea Eskau, Ski nordisch, Biathlon 2 x Gold Andrea Rothfuß, Ski alpin, 1 x Gold, 2 xSilber Anja Wicker, Biathlon, 1 x Gold, 1 x Silber Anna-Lena Forster, Ski alpin, 1 x Silber 1 x Bronze

Das Tischtennisteam des DBS hat beim ersten Weltranglistenturnier des Jahres im ungarischen Eger (12.–17. März) 18 Mal Edelmetall mit nach Hause genommen, darunter Gold in der Wettkampfklasse 1 durch Holger Nikelis. Neben Nikelis und seinem Teampartner Marcus Sieger, die im Team der WK 1-2 Bronze gewannen, spielten hauptsächlich Nachwuchsspieler die Hungarian Open. Mit Janina Palm (WK 1), Lisa Hentig (WK 4), Susanne Münch-Fischer(WK 5) und Corinna Hochdörfer (WK 7) wurden vier Spielerinnen neu klassifiziert und sammelten in Eger erste Erfahrungen. Hochdörfer beeindruckte gleich mit Silber im Einzel (WK 6-7) und im Team (WK 6-8) mit der Niederländerin Suzan Klomp. Auch Hentig sicherte sich die Silbermedaille bei den Damen der WK 5, obwohl sie im Nachhinein sogar zurück in die WK 4 klassifiziert wurde. Die anderen Nachwuchsspieler überzeugten genauso: In der WK 6 standen mit Klaus Mewes und Tim Laue zwei deutsche Spieler im Halbfinale, Mewes gewann schließlich Silber. Auch in der WK 7 gewannen mit Christoph Winkler und Silvio Herbig zwei Deutsche Bronze, ebenso wie Johannes Urban und Joshua Wagner in der WK 8 und Jannik Schneider und Yannik Rüddenklau in ­ der WK 9. ­Zudem konnte Lena Kramm in der WK 9-10 Bronze sichern. Im TeamWettbewerb lief es ähnlich gut: Winkler/

Herbig gewannen Silber in der WK 6-7, Schneider/Rüddenklau sicherten sich ebenfalls die Silbermedaille in der WK 9-10. Zudem gewannen Urban/Wagner Bronze in der WK 8. Bundestrainer Volker Ziegler war angetan von seinem Team: „Wir haben in Eger ­einen guten Start in die WM-Saison gehabt. Bei den jungen Spieler(inne)n konnten wir eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber dem Vorjahresturnier an gleicher Stelle beobachten. Holger Nikelis hat unter ­Beweis gestellt, dass er bei der WM im Einzel und im Team zusammen mit ­Marcus Sieger zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen gehört. Jetzt kommt es darauf an, dass wir die sechs Monate bis zur WM in Peking nutzen, um dort bestehen zu können.“ Alle Medaillen im Überblick Gold: Einzel: Holger Nikelis (WK 1), Silber: Einzel: Klaus Mewes (WK 6), Lisa Hentig (WK 5), Corinna Hochdörfer (WK 6-7), Team: Corinna Hochdörfer/ Suzan Klomp NED (WK 6-8), Christoph Winkler/Silvio Herbig (WK 6-7), Jannik ­Schnei­der/Yannik Rüddenklau (WK 9-10) Bronze: Einzel: Marcus Sieger (WK 1), Tim Laue (WK 6), Lena Kramm (WK 9-10), Christoph Winkler (WK 7), Silvio Herbig (WK 7), Johannes Urban (WK 8), Joshua Wagner (WK 8), Jannik ­Schneider (WK 9), Yannik Rüddenklau (WK 9), Team: Holger Nikelis/Marcus Sieger (WK 1-2), Johannes Urban/Joshua ­Wagner (WK 8 ) Alle Ergebnisse: http://www.ipttc.org/ upload/results/files/

V.l.n.r.: Charly Weber, Klaus Mewes, Hannes Dösseler, Fabian Lenke, Corinna Hochdörfer, Holger Nikelis, Lena Kramm, Marlene Reeg, Jannik Schneider, ­Andreas Escher, Marcus Sieger, Tim Laue, Johannes Urban, Yannik Rüddenklau, Silvio Herbig, Janina Palm, Joshua Wagner, Angelika Lütkenhorst, Lisa Hentig, Christoph Winkler, Volker Ziegler, Sonja Scholten und Susanne Münch-Fischer sind erfolgreich in die Saison gestartet. aktiv dabei | 04/14 | 7


Gegenstände mit hohem Aufforderungscharakter eignen sich für die Sportstunde mit Demenzkranken

Bewegung, Sport und Demenz

Vorbeugen und bewä Demenzielle Erkrankungen beginnen oft mit Schwierigkeiten bei Alltagstätigkeiten, später treten verstärkt Vergesslichkeit und weitere Symptome auf. Regelmäßige Bewegung kann vorbeugen und Betroffenen mehr Lebensqualität schenken.

Der Begriff Demenz ist in aller Munde. Aber welche Krankheit verbirgt sich ­ dahinter? Welche Rolle spielen Sport und Bewegung in Prävention und Rehabilitation? Sportwissenschaft wie Medizin erkennen: Sport- und Bewegungsaktivitäten können geistigen Abbauprozessen vorbeugen, und sie können dabei helfen, die Krankheit zu bewältigen. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ­leben in Deutschland heute rund 1,5 Millionen Menschen mit einer diagnostizierten demenziellen Erkrankung. Schätzungen zufolge wird sich diese Zahl bedingt durch den demografischen Wandel bis zum Jahre 2050 in etwa verdoppeln. Vermutlich sind darüber hinaus viele ältere Menschen auch ohne die Diagnose Demenz von der Krankheit betroffen. Außerdem gibt es Übergangsformen, die häufig unerkannt bleiben (MCI: Mild Cognitive Impairment). Demenz ist ein Sammelbegriff für zahlreiche chronisch fortschreitende Erkrankungen, die ausgeprägte Störungen des 8 | 04/14 | aktiv dabei

Denkens, Fühlens sowie des Verhaltens zur Folge haben und für die es keine andere Erklärung als einen hirnorganischen Abbauprozess gibt.

Drei Krankheitsstadien Häufigste Formen einer Demenz sind die Alzheimer-Krankheit (ca. 60 %), die vaskuläre Demenz (ca. 15 %) sowie Mischformen daraus (ca. 15 %). Diese Formen werden als primäre Demenzen zusammengefasst, deren Ursachen noch nicht geklärt sind. Die restlichen zehn Prozent entfallen auf demenzielle Erkrankungen, die als sekundäre Demenzen bezeichnet werden, weil sie Folge einer anderen Erkrankung sind, hervorgerufen beispielsweise durch Entzündungen des Gehirns, Krankheitserreger, Stoffwechselerkrankungen oder Gifte. Das Erscheinungsbild demenzieller Erkrankungen ist breitgefächert und betrifft die gesamte Hirnleistung. So sind kognitive, emotional-affektive und soziale Grundleistungsfunktionen betroffen, wie Kon-

zentration, Gedächtnis, abstraktes Denken, Urteilsfähigkeit, Vitalität, Stimmung sowie Kommunikation und Verhalten. Hilfreich ist die gängige Differenzierung nach drei Krankheitsstadien: (1) Im frühen Stadium zeigen sich bereits die Kernsymp­ tome der Erkrankung, die Störung von Gedächtnis und Konzentration. Komplexere Alltagstätigkeiten sind beeinträchtigt, bei schwierigen Denk- und Rechenaufgaben treten Probleme auf. Neue Informationen werden häufiger vergessen, was einerseits häufig geleugnet oder vertuscht wird, andererseits aber auch zu innerer Unruhe, Angst, Depression oder Aggression führen kann. (2) Im mittleren Stadium schwindet die hirnorganische Leistungs­ fähigkeit zunehmend. Die Betroffenen vergessen die Namen vertrauter Menschen, bringen Gegenwart und Vergangenheit durcheinander und sind immer mehr auf Hilfe angewiesen, beispielsweise beim Waschen, Anziehen oder bei der häuslichen Orientierung. Motivation und Antrieb


Schwerpunkt

Musik, Tanz, Rhythmus – da haben auch die Teilnehmer an der Übungsleiterausbildung für Demenzkranke Spaß

ltigen lassen deutlich nach. Ein Krankheitsgefühl, das im frühen Stadium noch vorlag, geht offenbar verloren. (3) Im späten Stadium verstummen die Betroffenen zusehends. Das Gefühl für den Schlaf-Wach-Rhythmus geht verloren, die Persönlichkeit verändert sich immer gravierender (z.B. Wahnvorstellungen, Apathie, plötzliche Stimmungswechsel), Bezugspersonen werden nicht mehr erkannt. Die Betroffenen verlieren die Fähigkeit zu lächeln, werden schließlich inkontinent und bettlägerig. Bei der Alzheimer-Krankheit beträgt der Verlauf der einzelnen Stadien durchschnittlich drei Jahre, wobei eine Prognose im Einzelfall schwierig ist und kürzere oder längere Krankheitsverläufe von bis zu 20 Jahren möglich sind.

Präventivwirkung Die Trainierbarkeit von Hirnleistungen bleibt bis ins hohe Alter bestehen: Plastizität des Gehirns. Zwar nimmt die geistige Leistungsfähigkeit mit dem Alter kontinuierlich ab.

Aber je niedriger sich das kognitive Ausgangsniveau darstellt, desto größer erweist sich die Leistungsverbesserung. Hier gelten im Übrigen dieselben physiologischen Prinzipien wie beim konditionellen Training. Lebensbegleitende Bewegungs- und Sportaktivitäten steigern die geistige Leistungsfähigkeit dauerhaft und bewirken, dass psychische Störungen, wie Depression und Demenz, seltener auftreten. Insofern stellt regelmäßige Bewegung bis ins hohe Alter einen Schutzfaktor vor demenziellen Erkrankungen dar. Ein wesentlicher Funktions- und Gesundheitsgewinn wird dabei bereits durch die Steigerung von inaktiv auf gelegentlich aktiv erzielt: zwei bis vier Stunden leichte körperliche Aktivität pro Woche oder tägliches Spazierengehen. Struktur, Stoffwechsel und Leistung des Gehirns sind von neurobiologischen Anpassungsprozessen beeinflusst, die durch Bewegungs- und Sportaktivitäten nach­ weislich gefördert werden. Daher sind ­gezielte Bewegungsprogramme zur Stimulation der Bildung von Nervenzellen auch im Alter effektiv. Ferner erzeugt körper­ liche Aktivität offenbar nervenschützende Effekte gegenüber schädigenden Sub­ stanzen und Sauerstoffmangel sowie stimmungsaufhellende Wirkungen durch eine Regulierung des Serotonin-Stoffwechsels und anderer Botenstoffe im Gehirn. Als weitere präventive Wirkmechanismen werden diskutiert: günstige Effekte auf Blut-

fette und Blutdruck, verbesserte Hirndurchblutung, vergrößertes Hirnvolumen sowie ein gesundheitsbewusster Lebensstil. Gerade die Bedeutung verhaltensbedingter Risiko- und Schutzfaktoren wird in jüngster Zeit verstärkt in den Blick genommen. Denn besonders bei hochaltrigen Menschen spielen degenerative Prozesse eine zunehmend wichtige Rolle in der Demenzentwicklung. Eine Differenzierung zwischen Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz ist hier oft schwierig, zumal Mischformen im hohen Alter eher die Regel als die Ausnahme sind. Insofern ist es sinnvoll, das Augenmerk in der Beratung und Betreuung vermehrt auf die modifizier­ baren, vom Lebensstil abhängigen Risikound Schutzfaktoren der vaskulären Demenz zu lenken: Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht, Alkohol, Ernährung und — Bewegung. Demnach haben dieselben Empfehlungen, die zur Vorbeugung sogenannter Zivilisationskrankheiten gegeben werden, wie Hypertonie, Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Adipositas, Diabetes, Krebs und andere, auch für die Vorbeugung der vaskulären Demenz Gültigkeit.

Lebensqualität Positive Effekte körperlicher Aktivität auf die geistige Leistungsfähigkeit zeigen sich auch bei älteren Menschen, die bereits kognitive Einschränkungen oder eine demenzielle aktiv dabei | 04/14 | 9


Erkrankung aufweisen. Bestehende demenzielle Störungen sowie die häufig als Begleiterkrankung einhergehende Depression werden stabilisiert und gemildert. Schon ein einfaches Walking-Programm kann durch „herausforderndes Verhalten“ bedingte Pflegeheim-Einweisungen reduzieren. Die Effektstärken, welche durch ein Ausdauertraining bei Patienten mit leichter bis mittelgradig ausgeprägter AlzheimerDemenz auf Kognition und Verhalten erzielt werden, können sogar mit den Effekten von medikamentösen Behandlungsversuchen vergleichbar sein.

Gezielter Muskeleinsatz Positive kognitive Effekte, beispielsweise auf Konzentration, Gedächtnis und semantisches Verständnis (Wortbedeutungen), scheinen selbst bei mittel- bis schwergradig Demenz-Betroffenen möglich, wenn in der Sportstunde Emotion und Motivation durch gezielten Musikeinsatz gefördert werden. Offensichtlich wirkt der emotional-motivationale Aufforderungscharakter bewegungsrhythmisierender Hilfen auf die Betroffenen besonders anregend: Musik, Klatschen, Stampfen, Stimme und Gesang. Auf diese Weise können auch

Aktivitäten der Selbstpflege stabilisiert ­ und sogar leicht verbessert werden. Zum Erfolg eines Bewegungsprogramms für demenziell Erkrankte tragen psychische Prozesse entscheidend bei: Förderung der Eigeninitiative, Steigerung von Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein, Aufbau eines aktiven Bewältigungsstils sowie die Veränderung negativer Kognitionen, wie ständiges Grübeln oder Sich-Vorwürfe-Machen machen. Baut es doch ­einen Menschen mit Demenz seelisch auf, wenn ihm eine Bewegung gelingt, die er sich zuvor nicht zugetraut hat. Oder wenn die betroffene Person durch das Bewegungsprogramm emotional so angesprochen wird, dass sie zu regelmäßiger Bewegungsaktivität im Alltag ermutigt und motiviert ist, beispielsweise zum Spazierengehen oder Tanzen. Hier bestätigt sich die Beobachtung, dass die Nachhaltigkeit in Sportgruppen mit inhaltlicher und methodischer Vielfalt, in denen funktionale und psychosoziale Ziele integriert werden, für ältere Menschen mit Behinderung am größten ist. Psychosoziale Effekte wirken besonders dann positiv, wenn auf ansprechende psychosoziale Programmumgebung und

Neben viel Bewegung ist ein regelmäßiges Training für das Gedächtnis wichtig

-gestaltung Wert gelegt wird: Interaktion, Kooperation, Bewegungsfreude, spielerische Formen und Musikeinsatz. So entsteht eine Bindung an Übungsleiter und Gruppe, deren Qualität in kurzfristigen Kursprogrammen keinesfalls erreicht werden kann: Erst auf der Basis einer trag­ fähigen psychosozialen Bindung können sich körperlich-funktionale und psycho­ soziale Effekte nachhaltig entfalten. Über kognitive Effekte hinaus sind zahlreiche weitere positive Effekte auf ­ Funktionsfähigkeit und Gesundheit demenziell Erkrankter belegt: die Verbesserung von Kondition (Kraft und Ausdauer), Koordination (Gleichgewicht), verbessertes psychisches Wohlbefinden, gesteigerte Lebensqualität und ausgeglicheneres Verhalten. Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass Personen im Anfangsstadium der Alzheimer-Demenz in Bezug auf Belastbarkeit und Fitness des HerzKreislauf-Systems mit nicht betroffenen Gleichaltrigen vergleichbar sind. Regelmäßige Sport- und Bewegungsaktivitäten können dazu beitragen, dass dies möglichst lange so bleibt.

Ganzheitlich stärken Wir haben ein ganzheitliches Verständnis von Gesundheit und Rehabilitation bei chronischen Erkrankungen, wonach psychosozialen Aspekten und Verhaltensfaktoren eine erhebliche Bedeutung zugemessen wird. In Abhängigkeit von der Stärke psychischer und sozialer Ressourcen der Betroffenen wird sich eine Gesundheitseinschränkung/bedrohung gravierender oder schwächer auswirken. Gesundheitsförderung bedeutet für uns daher ganzheitliche Stärkung der gesundheitsrelevanten Ressourcen in unterschiedlichen Zielbereichen: physisch, psychisch, sozial und edukativ. Dieser ganzheitliche biopsychosozi­ ale Ansatz erweist sich als geeigneter Rahmen, um medizinische und sportwissenschaftliche Erkenntnisse in ein Sportkonzept für Menschen mit Demenz zu integrieren. Im gemeinsamen Modellprojekt von BSNW und LSB NRW wird ein solches Sportkonzept umgesetzt: Vielfältige Inhalte und Methoden werden an die Lebenswirklichkeit der von Demenz Betroffenen angepasst, um ihre Gesundheit, Mobilität und Lebensqualität umfassend zu fördern. Text: Dr. Georg Schick

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Foto © LSB-NRW, Andrea Bowinkelmann


Mindestens 40 neue Angebote sollen geschaffen werden. Musik und Tanz sind dabei besonders beliebt

Kooperation zwischen BSNW und LSB NRW

Gemeinsames ModellProjekt für Betroffene Der Behinderten-Sportverband (BSNW) und der Landessportbund (LSB) setzen auf eine neue Initiative, mit der zahlreiche Sportangebote in Nordrhein-Westfalen für demenzkranke Menschen geschaffen werden sollen. Mit Informationsveranstaltungen und Q ­ uali­fizierungen ist das dreijährige Modellprojekt zum Jahresbeginn gestartet. In Kürze wird eine Ausschreibung folgen, auf die Vereine sich bewerben können, um geförderte Projektvereine zu werden. Voraussetzung ist die Bereitschaft, mit externen Partnern aus Betreuung, Begleitung, Beratung und Pflege zusammenzuarbeiten. Ehrgeiziges Ziel des Modellprojekts ist es, mindestens 40 neue Sportangebote für Menschen mit Demenz in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Einem inklusiven Leitbild folgend sind hier vielfältige Angebotsformen in unterschiedlichen Settings möglich. Angestrebt werden nicht nur homogene Sportgruppen, sondern auch solche, in denen einzelne Betroffene in bereits existierenden oder sich neu entwickelnden Gruppen inkludiert werden. Kooperationspartner des Vorhabens auf Landesebene sind neben BSNW und LSB

NRW die Landesinitiative Demenz-Service sowie Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und der privaten Pflege. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der TU Dortmund, gefördert vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter sowie den Pflegekassen NRW. Wesentliche Eckpfeiler des Projekts sind die Entwicklung von Sportkonzept, Angeboten, Qualifizierungskonzept und Netzwerk.

Ganzheitlicher biopsychosozialer Ansatz Positive gesundheitsbezogene Effekte von Bewegungs- und Sportaktivitäten können sich bei chronisch kranken und behinderten Älteren erst dann umfassend und nachhaltig entfalten, wenn die folgenden Bedingungen gegeben sind: inhaltlich-methodische Vielfalt, dauerhafte und regelmäßige Ausübung sowie psychosoziale Bindung

an Übungsleitung und Gruppe. Ein nach diesen Prinzipien gestaltetes Sportkonzept wird auch und gerade die Entwicklung psychosozialer wie körperlich-funktionaler Gesundheitsressourcen im Leben von Menschen mit Demenz fördern.

An Lebenswelten orientierte Vielfalt Wesentlich für die Angebotsvielfalt ist die Orientierung an den Lebenswelten der Menschen mit Demenz. Zu diesen Settings gehören Sportverein, privates häusliches Umfeld, Stadtteil, Quartier, Einrichtungen des betreuten Wohnens, stationäre Einrichtungen und andere mehr. In Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung werden verschiedene Settings unterschiedlich relevant. Nach bisherigen Erfahrungen ist für den Erfolg spezieller zielgruppenadäquater Angebote die Nähe zum Wohnort entscheidend. So kann insbesonaktiv dabei | 04/14 | 11


dere sozioökonomisch benachteiligten Menschen mit Demenz die Gelegenheit geschaffen werden, so lange wie möglich mit Freude am Leben in der Gemeinschaft teilhaben zu können.

Alltagsaktivitäten pantomimisch darstellen fördert Gedächtnis und Motorik – und der Spaß kommt von allein

Schulungsmaßnahmen, die sich adressatengerecht an die unterschiedlichen Zielgruppen in den Settings richten, verlangen Differenzierung. In Multiplikatorenschulungen wurden Anfang des Jahres Lehrkräfte aus BSNW und LSB NRW weitergebildet, um Übungsleiter, die im Seniorensport tätig sind, ebenso wie interessierte Vereinsmanager für das Thema zu sensibilisieren. Spezielle Qualifizierungen für Übungsleiter B Rehabilitationssport sind bereits in Vorbereitung. Außerdem sind spezielle Schulungen für Pflegekräfte und pflegende Angehörige geplant. Mit Unterstützung von Experten aus dem Kreis der Projektpartner, die in den Bereichen Beratung, Begleitung, Betreuung und Pflege ihre Schwerpunkte haben, sollen diese Schulungsmaßnahmen entwickelt und erprobt werden.

Verknüpfung von Erfahrungswissen Wir befinden uns in einem Prozess der Netzwerkbildung, in dem eigene Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Strukturen des organisierten Sports mit der Expertise anderer Akteure, die mit demenziell erkrankten Menschen arbeiten, im Interesse der Betroffenen sinnvoll verknüpft werden: besonders mit Demenz-Servicezentren, Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege und der privaten Pflege sowie Trägern von Senioreneinrichtungen und Pflegeheimen. Eine Steuerungsgruppe unter der Leitung des LSB NRW ist das strategische Lenkungsgremium des Projekts. Sie setzt sich aus Vertretern aller Kooperationspartner und Projektförderer zusammen. Die Geschäftsführung übernimmt der BSNW. Beraterteams, Informationsveranstaltungen, regionale Projekttreffen, Workshops und Öffentlichkeitsarbeit sollen den Erfolg des Projekts sicherstellen. Ein Abschlussbericht wird das dreijährige Projekt dokumentieren und wesentliche Faktoren, die zur Nachhaltigkeit der neu geschaffenen Sportangebote für Menschen mit Demenz beitragen, identifizieren und benennen. Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung und Erprobung eines Handlungskonzepts für Vereine und Netzwerkpartner in NRW. Text: Dr. Georg Schick 12 | 04/14 | aktiv dabei

Foto: LSB-NRW; Andrea Bowinkelmann

Differenzierung nötig

Buchbesprechung

Wenn die Erinnerung schwindet Der neue Ratgeber von „Reader’s Digest“ informiert ausführlich über Demenz und bietet kompetenten Rat und verlässliche Hilfe Im einleitenden Kapitel des Ratgebers wird die Krankheit erklärt. Auch vorbeugende Maßnahmen werden thematisiert: auch die Bedeutung von Ernährung und Bewegung für die geistige Fitness.

nen, sich zurechtzufinden. Die Bedeutung von Ernährung und Bewegung auch in dieser Krankheitsphase wird erläutert und einfache, praktische Alltagstipps zeigen, was man selbst tun kann.

Das zweite Kapitel befasst sich mit den ersten Anzeichen und der Diagnose sowie den Formen von Demenz. Tipps werden gegeben für die Kommunikation mit Demenzkranken, das richtige Begleiten und für die Organisation von Wohnung und Alltag.

Das vierte Kapitel behandelt die Phase der schweren Demenz und wie die dann hohe Bedürftigkeit gemeistert werden kann, welche Hilfen erforderlich und möglich sind.

Das dritte Kapitel beschreibt die Zwischenphase: Bei mittelschwerer Demenz wird der Alltag zur Herausforderung. Ein strukturierter Tagesablauf gibt dann Orientierung und Sicherheit. Die gewohnte Umgebung und vertraute Rituale stützen das Selbstbild und helfen den Betroffe-

Im Kapitel „So sorgen Angehörige für sich“ stehen die Bedürfnisse von Ange­ hörigen und Pflegenden im Fokus. In einem Schlusskapitel werden die rechtlichen und finanziellen Aspekte ­ behandelt. Abgerundet wird das Buch durch einen Überblick über nützliche Kontaktadressen. Fazit: Ein übersichtlich gestalteter Rat­ geber mit zahlreichen praxisnahen Tipps, bei denen auch Bewegung und Sport nicht zu kurz kommen. Besonders leserfreundlich ist, dass am Ende jedes ­Kapitels häufig gestellte Fragen beantwortet werden. Wenn die Erinnerung schwindet, 256 Seiten, Format 19,7 x 25,4 cm, circa 130 Fotos, Preis 29,95 Euro Artikelnummer: 061 345. Nur erhältlich direkt bei Reader’s ­Digest Deutschland Verlag Das Beste GmbH, 70160 Stuttgart www.readersdigest.de


Freude an der Bewegung ist Basis der „neuen“ Herzsportgruppen

Sportangebote für Hochaltrige und Menschen mit Demenz

Bewegt leben mit Demenz Der Wald-Merscheider Turnverein 1861 e.V. (WMTV) ist ein Breitensportverein aus Solingen mit ca. 2.600 Mitgliedern in 13 Abteilungen. Gemeinsam mit dem Solinger Sportbund und einem weiteren Sportverein, dem TSV Aufderhöhe, sowie dem gemeinnützigen Hauspflegeverein Solingen und dem Demenz-Servicezentrum Bergisch-Land, gründete der WMTV 2012 das Projekt „Bewegt leben mit Demenz“. Hieraus entwickelten sich verschiedene Angebote wie zum Beispiel eine Spaziergänger- und eine GymnastikGruppe. Dieses Projekt läuft auch heute noch sehr erfolgreich.

Professionell betreut Zurzeit bestehen neben der Gruppe in der eigenen WMTV-Halle sieben weitere Angebote in Alteneinrichtungen. Alle Gruppen werden über Rehasport-Verordnungen abgerechnet und sind trotz des gleichen Krankheitsbildes unterschiedlich: Von motorisch stark eingeschränkten Teilnehmern bis hin zu körperlich relativ fitten Betroffenen. Sämtliche Übungsleiter dieser Gruppen haben eine Ausbildung beim BSNW im Profil Neurologie absolviert. Wichtig ist die gute Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und dem Verein. Dabei darf der Rehasport dem Personal aber nicht als Abschiebemöglichkeit die-

nen. Voraussetzung ist die Gruppenfähigkeit: Die Betroffenen sollten noch in irgendeiner Weise durch das Sportangebot erreicht und angesprochen werden können. In der Gruppenaufbauphase ist das Einsammeln der Verordnungen eine organisatorische Herausforderung, ebenso wie die Unterschrift der Teilnehmer in den Stunden, die auch durch die Betreuungsperson möglich ist. Optimal ist eine Unterstützung durch die Einrichtung während des Unterrichts. Die Gruppengröße sollte – je nach den Möglichkeiten der Teilnehmer – wohl überlegt sein. Beim WMTV variieren die Gruppenstärken von sechs bis zwölf Rehasportlern. Zudem sollte der Übungsleiter wissen, dass Situationen auftreten können, die nicht alltäglich sind. Der Übungsleiter sollte sich dessen bewusst sein und sich selbst gut einschätzen können. Wichtig sind Gespräche mit erfahrenen Personen aus dem Pflege- und Beratungsbereich oder mit den Angehörigen. Zu diesem Lernprozess gehört ebenso, die eigenen Grenzen zu respektieren und sich entsprechend selbst Grenzen zu setzen. Es muss nicht jedes Angebot zwanghaft ins Leben gerufen werden. Nach einer gewissen Erfahrungszeit sollte es möglich sein, eine begründete Entscheidung für, aber auch gegen das Angebot treffen zu können. Ein besonders positives Beispiel für ein

freudvolles Miteinander ist die Donnerstagsgruppe, in der Ehepartner und Kinder der Betroffenen mitmachen können. Hier ist eine harmonische, generationenübergreifende Gruppe entstanden, in der mit positiver Stimmung und Spaß geübt und viel gelacht wird. Günstig ist, dass der Übungsleiter einen Ansprechpartner und Helfer direkt vor Ort hat. In dieser Gruppe werden leichte Spiele in Bewegung durchgeführt und wird viel mit Musik und Liedern aus alten Zeiten gearbeitet – bei schönem Wetter gerne auch draußen. Der gemeinsame Spaß in Kombination mit leichter Bewegung ist das, wovon alle Beteiligten profitieren: Gemeinschaftsgefühl entsteht und ein Stück Lebensqualität wird gesichert.

Angehörigen-Angebote Ein mögliches weiteres Ziel könnte eine eigene Sportgruppe für Angehörige sein, die in einem anderen Raum parallel zu dem Angebot für Betroffene stattfindet, damit die Angehörigen die Möglichkeit haben, etwas Gutes für sich selbst zu tun. Wir freuen uns darauf, weitere Erfahrungen in Sportgruppen für Menschen mit Demenz sammeln zu können, und sind gleichzeitig froh, dass unser Verein hinter dieser konzeptionellen Strategie steht und uns dabei unterstützt. Text: Andreas Lukosch aktiv dabei | 04/14 | 13


Affen stark und Löwen schlau Vorinformation zur Kinderturnshow 2015 „Affen stark und Löwen schlau“ ist eine Show für Kinder mit und ohne Behinderungen, die von dem Maskottchen des Kinderturnclubs – dem Affen Taffi – und dem Jungen Paul handelt, die zusammen Taffis Freund, den vegetarischen Graslöwen, im Graslöwenland besuchen. Hier entwickelt sich eine Geschichte rund um das Thema Umweltschutz, die in zehn bunten Bildern erzählt wird. Die Turnregion Mitte wird diese Show in Kooperation mit dem Behinderten-Sportverband Nordrhein Westfalen e.V. und weiteren Partnern Anfang 2015 zur Aufführung bringen. Und du kannst mit deiner Gruppe dabei sein! Wir suchen engagierte Übungsleiter/innen, die mit ihren Kinderturngruppen jeweils an einem Bild mitwirken möchten. Keine Angst: Wir suchen keine „Profi-Gruppen“, sondern breitensportlich orientierte Kindergruppen. Du hast keine Erfahrung bei der Gestaltung einer Showvorführung? Deine Kinder können sich keine komplizierten Choreografien merken? Kein Problem. Alle Bilder sind vor­ choreografiert und leicht zu merken. Da ist auch für deine Gruppe etwas dabei: Turnen in einer Gerätelandschaft, Akrobatik, Kindertanz, Rope Skipping, Mini-Tramp, Kreative Bewegung mit verschiedenen Requisiten, Trommeln auf Pezzi-Bällen. Was erwartet dich? þ eine Tagesfortbildung zum Thema Kinderturnshow þ neue Impulse für deine Sportstunden þ Verlängerung der ÜL-C-Lizenz Kinderturnen þ Die Teilnahme an der Kinderturnshow wird zur Verlängerung der ÜL-B-Lizenz Rehabilitationssport des BSNW mit 16 Lerneinheiten anerkannt. þ du bist mit deiner Gruppe Teil einer großen Show þ neue Kontakte zu Gleichgesinnten Fühlst du dich angesprochen? Dann werde mit deiner Gruppe Teil der Kinderturnshow 2015! In Kürze erhältst du die Ausschreibung, mit der du dich und deine Gruppe anmelden kannst. Hast du vorab Fragen oder möchtest du dir schon jetzt einen Platz in der Show sichern, dann wende dich an uns.

Eure Ansprechpartner: Turnregion Mitte im RTB Anke Wodarz Tel.: 0211-346023 anke.wodarz@turnregion-mitte.de BSNW Sara-M. Wolfram Tel.: 0203-7174161 wolfram@bsnw.de

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KINDER UND JUGEND

Ein Song für KiJu

Dagmar Lenter war vom KiJuSong begeistert

Der kleine KiJu ist bereits seit Januar 2012 das Maskottchen der Jugend des Behinderten-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen, und sicherlich ist er euch auch allen bestens bekannt. KiJu kann liegen, springen, toben sowie posen, und auch das ist keine Neuigkeit, aber KiJu hat nun sogar einen eigenen Song:

Conny Jung und Britta Indenhuck bewiesen, dass frau beim BSNW nicht nur sportlich, sondern auch musikalisch ist!

„KiJu, der Gepard“

Die Band des Kompetenzteam-Mitgliedes Thomas Börger hat unserem Maskottchen einen Song auf den Leib geschneidert, der uns am vergangenen Wochenende im Vorfeld der ersten Teamsitzung 2014 präsentiert worden ist. Dabei sein durften auch die Mitglieder des BSNW-Hauptvorstandes, die zuvor ihre Sitzung in der Sportschule durchgeführt hatten. Aber damit nicht genug, neben der musikalischen Darbietung gab es auch noch eine kleine tänzerische Einlage von drei Gepardinnen, die den Zuhörern ordentlich einheizten. Ein besonderer Dank gilt dafür Gerda Visse, Monika Hahnefeld und Dorothee Börger. Der Song handelt von KiJus Aktivitäten im Sport, zu denen Laufen, Tanzen und Spurten gehören. Noch ist der KiJu-Song nicht zu kaufen, sondern nur bei Live-Auftritten der Band zu bewundern. Notiert euch deswegen unbedingt den Termin der Jugendvollversammlung 2014, die am 18. Mai stattfindet, denn dort wird die Band den KiJu-Song und weitere Highlights ihres Programms präsentieren. Helmut Visse (Gesang und Gitarre), Rex Kraemer (Bass und Saxophon), Hans Hahnefeld (Sänger, Gitarrist, Komponist, Liedschreiber) und Thomas Börger (Gesang und Keyboard) bilden gemeinsam die Band „Tontopf“. Die Jungs sind bzw. waren alle in der Hauptschwerbehindertenvertretung der Polizei NRW oder in der örtlichen Schwerbehindertenvertretung der Polizei tätig und kommen aus Dülmen, Warendorf, Hamm und Nettetal. Wir freuen uns auf weitere Auftritte und sagen DANKE für diesen großartigen Auftritt und die vielen damit verbundenen Mühen, die „Tontopf“ für uns auf sich genommen haben, DANKE!

Jugendvollversammlung 18.05.2014 Viele haben bestimmt schon mal von einer Vollversammlung gehört, doch wahrscheinlich wissen die wenigsten, was dort in welchem Rahmen beschlossen wird. Die Vollversammlung besteht aus den von den Mitgliedsvereinen entsandten Delegierten und den Mitgliedern des Jugendhauptausschusses. Bei KiJu bildet die Vollversammlung das oberste Organ. Jeder Verein, der mindestens sechs Kinder oder Jugendliche als Mitglieder hat, ist berechtigt, zwei Vertreter zu entsenden. Für je weitere 50 Mitglieder kann ein weiterer Vertreter entsandt werden. Zum Aufgabenfeld der Vollversammlung gehören Erlass und Änderung der Jugendordnung, Beratung von grundsätzlichen Angelegenheiten und die Entgegennahme des Berichts der Landesjugendwarte. Alle vier Jahre tritt die Vollversammlung zusammen, jeweils vor dem Verbandstag des BSNW. Somit ist es 2014 wieder so weit, und aktuell beginnen wir bereits mit den Planungen, denn in diesem Jahr erwartet euch weit mehr als eine „normale“ Jugendvollversammlung. Neben dem parlamentarischen Teil wird es auch einen öffentlichen geben, der jede Menge Spaß, Begegnung und Erlebnisse bereithalten wird.

Die Band „Tontopf“ von Thomas Börger hat den KiJu-Song komponiert

Ihr dürft gespannt sein. Notiert euch bitte bereits heute den Termin:

18.05.2014 in Lüdinghausen

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… immer was los bei uns … Sonntag, 11. Mai 2014

Rollstuhltanz-Breitensportwettbewerb Am Sonntag, 11. Mai 2014, veranstaltet der TSC Olsberg e. V. in ­Bigge einen Rollstuhltanz-Breitensportwettkampf. Getanzt wird in zwei Durchgängen auf Holzparkettboden. Gefordert werden zwei Pflichttänze sowie ein Wahltanz. Gleichgeschlechtliche Paare und Duo-Tanzpaare sind herzlich willkommen. Ort: Josefsheim Bigge, Josef-Prior-Saal, Heinrich-Sommer-Straße 13, 59939 Olsberg, Beginn: 14.00 Uhr, Anmeldung: Wer ­mittanzen möchte, kann sich bis zum 2. Mai 2014 bei Marcus Rohrer, Am ­Widey 37, 59757 Arnsberg, Tel.: 02932/280490, melden. Samstag, 17. Mai 2014

Offene Bezirksmeisterschaften Bogen-WA im Freien 2014 Veranstalter: Behindertensport NRW e. V. Ausrichter: SV Benediktushof Reken Ort: Sportanlage des SVB Reken, Meisenweg 15, 48734 Reken Regeln: Sportordnung des BSNW in Verbindung mit der des DBS Wettbewerb: Nach der Turnierordnung des DBS WA im Freien Recurve- und Compoundschützen ohne Behinderung dürfen ­gegen Zahlung des Startgeldes außer Konkurrenz mitschießen. Urkunden: Die ersten drei jeder Klasse erhalten eine Urkunde. Mannschaftswertung: Eine Vereinsmannschaftswertung mit 3 Schützen (über alle Klassen außer Schüler) wird durchgeführt, wenn mindestens 3 Mannschaften am Start sind. Zeitplan: Begrüßung 10.00 Uhr; Bogenkontrolle ca. 10 Min. nach der Begrüßung Leitung: Wolfgang Bark, Organisationsbeitrag: 5,00 Euro pro Schütze Meldungen an: Wolfgang Bark, Zugspitzstr. 9, 47249 Duisburg, Tel.: 0203/727184, Fax: 0203/727103, E-Mail: wbark@web.de, ­ Handy: 0170/2349833, Meldeschluss: 1. Mai 2014. Bitte laden Sie die vollständige Ausschreibung aus dem Internet herunter! www.bsnw.de Donnerstag, 22. Mai 2014

Vereine die Abrechnung des Rehasportes gegenüber den Rehaträgern und führt dabei eine qualifizierte Rückläuferbearbeitung durch. Christoph Soldanski (Optadata) und J. Dahlmanns (BSNW) werden in die Thematik einführen, vorhandene Stolperfallen aufzeigen, das korrekte Vorgehen erläutern und mit den Vereinen über ihre Probleme diskutieren. Zielgruppe: Vereinsvorsitzende und für die Abrechnung zuständige Mitarbeiter der Mitgliedsvereine des BSNW Termin/Ort: Donnerstag, 22.05.2014, 18.00 – 21.00 Uhr, Sportschule Kamen-Kaiserau, Jakob-Koenen-Str. 2, 59174 Kamen, Anmeldungen: bis 17.04.2014 an die BSNW-Geschäftsstelle, Friedrich-Alfred Str. 10, 47055 Duisburg. Oder per E-Mail an: mahler@bsnw.de

Ab Samstag, 24. Mai 2014

Rollator-Training Viele Senioren und Hochbetagte leben mit der ständigen Unsicherheit, nur ja nicht zu fallen. Ein Rollator kann da eine wichtige Hilfe sein und die Ausbildung zum Rollator-Trainer eine ­interessante ­Ergänzung zum Übungsleiterschein. Kurse bietet Ulla Schlösser vom Verein Spomobil e. V. in Lippstadt in Kooperation mit dem Institut für Mobilität und Dialog im Alter an. Die Veranstaltungen werden vom BSNW mit 8 Lerneinheiten zur Verlängerung der ÜL-B-Lizenz Rehabilitationssport anerkannt! Kosten: 94,00 Euro, inkl. Handout + Vorlage Rollator Pass; inkl. Pausensnack und Getränke, Ort: Musikschule Goth, Cappelstraße 18/Stiftstraße 3, 59555 Lippstadt Anmeldungen an: MUDA – Institut für Mobilität und Dialog im Alter, Siemshofer Kirchstraße 6b, 32584 Löhne, Tel.: 05732/730697, www.imuda.de Anmeldefrist: bis 2 Wochen vor Kursbeginn Termine: Kurs-Nr. RTF_022014 RTF_032014 RTF_042014 Zeit:

Datum 24. Mai 2014 28. Juni 2014 27. September 2014 9.00–15.30 Uhr

Reha-Infotag: Stolperfalle Abrechnung

Ab Samstag, 24. Mai 2014

Gerade in den ersten Monaten dieses Jahres häufen sich Informationen aus unseren Vereinen, dass Abrechnungen von den Rehaträgern unbearbeitet zurückgeschickt werden oder Absetzungen vorgenommen wurden. Die Prüfroutinen bei den Kostenträgern werden immer schärfer und dadurch die Anforderungen an eine korrekte Abrechnung immer höher.

Termine Abteilung Segeln, 1. Halbjahr

Das Unternehmen Optadata ist langjähriger Partner des BSNW und übernimmt als Dienstleister im Abrechnungswesen bereits für ­viele 16 | 04/14 | aktiv dabei

Die Termine aus der zweiten Jahreshälfte erscheinen im nächsten Heft! 24.–25. Mai 2014 Meldeschluss: 17. Mai 2014 „24. Ruhrpokal“ des BSNW, Leistungsregatta in Witten auf dem Kemnader See, Ausrichter: Reha Aktiv Sport RAS Witten e. V., Peter Rücker, Höltkenstraße 46, 58300 Wetter, Tel.: 02335/71430


VERANSTALTUNGEN

7.–8. Juni 2014 Meldeschluss: 31. Mai 2014 „2. Kemnade Trophy“ des BSNW innerhalb HST, ­Leistungsregatta Crewboote EFSIX, Kemnader See, Ausrichter: SC Hattingen, O ­ liver Babik, Tel.: 0281/52595, E-Mail: oliver@babik.de 14.–15. Juni 2014 Meldeschluss: 7. Juni 2014 „38. Blaues Band“ des BSNW, Leistungsregatta in Gummersbach auf der Aggertalsperre, Ausrichter: BSG Gummersbach, Karl Zeider, Tel.: 02261/560597, www.bsgGummersbach.de

Meldungen: Meldungen der Vertreter/-innen sind bis zum 31. Mai 2014 an die Geschäftsstelle des BSNW zu richten. Der Meldung muss eine Bestätigung des Vorstandes beigefügt sein, aus der hervorgeht, dass die betreffende Person für die Mannschaft, bei Einzelwettbewerben für die jeweilige Disziplin, stimmberechtigt ist. Stimmrecht: Stimmberechtigt ist jeweils ein Vertreter/-in jeder gemeldeten Mannschaft, bei Einzelwettbewerben für die jeweilige Disziplin des betreffenden Vereins.

Weitere Informationen bei: Abteilung Wassersport Segeln im BSNW, Abt.-Leiter Wolfgang Grupe, Parkweg 15, 45549 Sprockhövel, Tel.: 02324/22073, E-Mail: Skipper-Wolfgang@arcor.de

Anträge: Änderungsanträge, die nicht Punkte der Tagesordnung betreffen, müssen spätestens 14 Tage vor dem Veranstaltungstermin dem Abteilungsleiter, Hans-Peter Vieth, in schriftlicher Form vorliegen.

Sonntag, 29. Juni 2014

Der Vorstand würde sich über eine rege Teilnahme sehr freuen. Auch Gäste sind herzlich willkommen.

Zusätzliche Übungsleiterfortbildung Im Rahmen der Veranstaltung „Tag der Begegnung“ am 29. Juni 2014 im Rheinpark in Köln bietet der BSNW wieder eine Übungsleiterfortbildung an. Lehrgangsnummer: 148840 Zielgruppe: Alle Fachübungsleiter im BSNW Inhalte: Durchführung eines Familien-Spielfestes am 28.06.2014 unter Anleitung von Referenten des BSNW-Referententeams Lerneinheiten: 16 für alle Bereiche bis auf Innere Organe (hier 8) Anmeldung: BSNW-Geschäftsstelle Hinweis: Interessierte Übungsleiter melden sich möglichst umgehend beim BSNW, Frau Neuwald/Herr Mahler, Tel.: 0203/7174-157 oder -166), E-Mail: neuwald@bsnw.de oder mahler@bsnw.de Interessierte Personen (auch „Nichtübungsleiter“) können sich ebenfalls als Helfer melden. Sonntag, 29. Juni 2014

Ausschreibung zur Vollversammlung der Abteilung Spiele im BSNW Ort: im Städtischen Saalbau Iserlohn-Letmathe, Von-der-KuhlenStr. 35, 58636 Iserlohn, Beginn: 10.00 Uhr, Ende: ca. 12.00 Uhr

Abteilungsleiter Spiele im BSNW Hans-Peter Vieth Waldecker Str. 6 58135 Hagen Telefon und Fax: 02331-405989 E-Mail: do_pe@gmx.de

Montag, 7. Juli – Donnerstag, 19. Juli 2014

Wander- und Sportfreizeit für ­Menschen mit geistiger Behinderung Vom 7. bis 19. Juli führt der BSNW wieder seine beliebte Freizeit für Menschen mit geistiger Behinderung durch. Unter dem Thema Wandern, (Nordic) Walking, Spiel und Sport ­findet in der o. g. Zeit im „Haus des Behindertensports“ in Winterberg-Langewiese auf dem Höhenrücken des Rothaargebirges die diesjährige Sommerfreizeit 2014 statt. Bei schlechtem Wetter bieten wir in der hauseigenen Turnhalle Gymnastik, Ausdauertraining und Spiele an. Leitung: Ursula Czerwonka Leistungen: Unterbringung und Vollpension im „Haus des Behindertensports“, Betreuung Kosten: 520,00 Euro (bei eigener Anreise), 80 Euro Taschengeld Meldeschluss: 30. Mai 2014

Tagesordnung: • • • • • •

Begrüßung durch den Abteilungsleiter und Genehmigung der Tagesordnung Tätigkeitsbericht des Abteilungsvorstandes Entlastung und Rücktritt des Abteilungsvorstandes Spiele im BSNW und Wahl eines Wahlleiters Neuwahl des Abteilungsvorstandes Spiele im BSNW für 4 Jahre lt. gültiger Abteilungsordnung des BSNW. Aussichten auf die Spielzeit 2014/2015 im Spielbetrieb des BSNW Verschiedenes

Anmeldung muss enthalten: Vorname, Name, vollständige Postanschrift, Telefonnummer für Rückfragen, Geburtsdatum und Bestätigung über die Mitgliedschaft eines Mitgliedsvereines des BSNW. Die Gruppenfähigkeit und selbstständige hygienische Pflege der gemeldeten Teilnehmer/-innen muss gegeben sein! Anmeldungen an: Behinderten-Sportverband NRW e. V., Silke Neuwald, Friedrich-Alfred-Str. 10, 47055 Duisburg, Tel: 0203/7174-157, E-Mail: neuwald@bsnw.de aktiv dabei | 04/14 | 17


Ausdrucksvolle Gesten gehören dazu, etwa: meinem Schöpfer danken (l.). Oben: Arnold Schwarzeneggers (Arnies) Muskeln sind dagegen nur Krampfadern!

Stundenthema

Tanz für Menschen mit Demenz Neben einer guten Musikauswahl, der angemessenen Methodik und dem richtigen Stundenaufbau gehört besonders die Persönlichkeit des Übungsleiters zu den Faktoren, die eine Tanzstunde im Sport für Menschen mit Demenz gelingen lassen. Entscheidend für den Erfolg bei der Umsetzung tänzerisch-musikalischer Inhalte ist die fundierte Selbsterfahrung in diesem Bereich und – was noch wichtiger ist – die Identifikation mit dem, was man macht. Denn Men-

schen mit Demenz verfügen oft über eine ausgeprägte emotionale Intelligenz und würden den „Gefühlsbetrug“ erkennen. Das, was ich als Übungsleiter tue, muss echt sein: Nur dann werde ich Erfolg haben.

Tanzen ist Musik Die Musikauswahl und das Verständnis für den Aufbau von Musik sind von fundamentaler Bedeutung für guten Tanzunterricht. Auch eine geeignete technische Ausstattung kann den Tanzunterricht sehr erleichtern, zum Beispiel eine Musikanlage mit PitchFunktion zur Regulierung der Musikgeschwindigkeit. Bei der Musikauswahl ist es in der Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen hilfreich, ihnen im Sinne der Biografiearbeit „Brücken zu bauen“ – indem man etwa Musiktitel wählt, die den Teilnehmern bekannt sind: alte Schlager, instrumentale Volksweisen, Titel „aus der Jugend“ der Teilnehmer etc. Dies schließt die Nutzung auch von modernen Musikstücken nicht aus. BeiDie Partner informierten die Vereine über das Projekt 18| 04/14 | aktiv dabei

spielsweise sind bekannte Karnevalslieder und Popsongs sehr beliebt. Folgende Musiktitel eignen sich z.B. gut für den Einsatz im Tanz für Menschen mit Demenz: Oh Susanna – Das bisschen Haushalt – Tulpen aus Amsterdam –  Ich will ‘nen Cowboy als Mann – Ich tanze mit dir in den Himmel hinein – Square-Dance (Cotton Eye Joe) – Schneewalzer – Agadou – Raspa Mexicana – Komm hol das Lasso raus – Heut ist so ein schöner Tag – Das Wandern ist des Müllers Lust – Mir losse de Dom in Kölle uvm.

Methodik: Der Weg ist das Ziel Der Lernprozess ist ebenso wichtig wie das Lernergebnis. Selbstverständlich ist ein gelingender Tanz Teil des Ziels. Wichtiger ist jedoch der Weg dorthin, sind die Erfahrungen, die dabei gemacht werden können, sowie die Freude an der Musik, an den Bewegungen und dem zu erlernenden Tanz. Lieber also keinen perfekten Tanz erzielen, dafür aber Freude und Lust an der Bewegung erhalten und fördern! Der Stundenaufbau sollte diesem Prinzip Rechnung tragen:

EINSTIMMUNG Aufwärmen, lockern, beweglich machen:   Dies kann auch bereits durch Tanzen geschehen.

• Tanz, den die Teilnehmer •  Einen bereits gut können, nur so zum Spaß durchtanzen.


Unterricht immer mit dem gleichen, •  Den einfachen Tanz beginnen: Ritual.

HAUPTTEIL Zeigen, was für die Stunde geplant ist, dann einzelne Elemente üben:   Flexibel auf den Leistungsstand der Gruppe abstimmen: Die Folge/Choreografie so vorbereiten, dass schwierige Elemente durch Vereinfachungen ersetzt werden können (Bewegung, Rhythmik etc.).   Kurze Sequenzen erarbeiten und diese sofort – auch bereits abschnittsweise – zu langsamer Musik üben. Das fördert und sichert die Motivation.

immer auf exakte Demonstration •  Dabei und das Verhältnis zur Musik achten.   Auch kleine Fortschritte anerkennen • und loben. Das schafft Erfolgserlebnisse

und steigert die Motivation. Dabei immer die individuellen Möglichkeiten beachten.   Die einzelnen Elemente zu der

gewünschten Folge zusammenstellen.

Achtsamkeit in Ruhe & Bewegung ohne Musik, dann mit langsamer •  Üben Musik, allmählich das Tempo steigern. Meditation trifft die „Geschichte erzählen“ •  Gegebenenfalls und weniger „den Tanz unterrichten“. Feldenkrais …   Immer darauf achten, dass die • Anweisungen klar und für jedermann … war der Titel einer erstmals im BSNW verständlich gegeben werden und die Demonstration der Bewegung exakt und zur Erklärung passend erfolgt.

angebotenen Fortbildung für ÜbungsleiterInnen im ambulanten Rehabilitationssport.

Dies ist auch und besonders für das Anzählen wichtig. Beispiel: „Ich zähle vier vor!“   Das Anzählen soll knapp und deutlich sein: „Eins, zwei drei, vier!“ und nicht „Eeeins, zweeeei, dreeei, viiier!“

Die Idee für dieses Angebot basiert auf den Auswertungen der Teilnehmerzufriedenheitsbögen der Ausbildung im Block 80 – Sport und Psychiatrie. Hier wurde wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass ein ruhiges bis sehr ruhiges, meditatives Angebot gewünscht wird, das in die Übungsstunden integriert werden kann. Gleichzeitig wurde eine direkte Umsetzbarkeit des Angebots in der Sportstunde erwartet. Diesen Ansprüchen konnte die Fortbildung, die an der malerischen und ruhigen Arnsberger Country-Lodge durchgeführt wurde, gerecht werden. Das Seminarhaus aus Holz bot hierfür die perfekte Wohlfühl-Atmosphäre. Selbst­ erfahrungsanteile aus der Feldenkrais­ methode und Ideen, um die Meditation als festes Ritual im Rehasport zu installieren, wurden mit intensiven Gesprächen und Best-Practice-Beispielen verbunden und den Teilnehmern vermittelt.

AUSKLANG Leicht, spielerisch und heiter beenden:   Niemals mit einem gerade neu erlernten Tanz oder schwierigen Tanzelementen schließen! Text: Udo Dumbeck, Foto: Dr. Georg Schick

BEISPIEL

DAS BISSCHEN HAUSHALT (JOHANNA VON KOCZIAN)

Das bisschen …

Hände zur Seite (Handfläche oben)

Macht sich …

rechte Hand über Schulter werfen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Das bisschen …

Hände zur Seite (Handfläche oben)

Kann so …

rechte Hand über Schulter werfen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Wie eine ...

Hände in die Hüfte, Kopf schütteln

Ist unbegreiflich

rechte Hand abwertend nach vorne

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Das bisschen Kochen ...

rühren vor dem Körper

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Was für den …

Handflächen zueinander, abwaschen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Wie eine …

Hände in die Hüfte, Kopf schütteln

Ist ihm …

am Kopf kratzen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Und was ...

Arnie-Arme

Stimmt haar ...

Fingerzeig energisch

Ich muss ...

Hände auf Brust

Ich bin ja ...

Handfläche zu sich und Fingerwackeln (Ring zeigen)

1-4

Körper rechts, links, rechts, links

Das bisschen …

Wäsche von unten holen und oben aufhängen (beide Hände)

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Und auch …

vorm Körper bügeln

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Wie eine …

Hände in die Hüfte, Kopf schütteln

Ist nicht …

rechte Hand abwertend nach vorne

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Er muss …

Auto fahren

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Die Frau …

gelangweilt gähnen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Dass ich auf …

Hände gefaltet nach oben (siehe Foto linke Seite)

Wie gut …

auf sich selbst zeigen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Dass ich auf …

Hände gefaltet nach oben

Wie gut …

auf sich selbst zeigen

Sagt mein Mann

Arnie-Arme

Wiederholen bis zum Ende der Musik

Einige Teilnehmerstimmen: •  Feldenkrais als Möglichkeit – belebend und entspannend •  (Er-)finde dich selbst •  Faul sein kann gesund sein •  Lob auf den Müßiggang •  Bewegung selbstbestimmt neu erfahren •  Elemente aus den Methoden beleben den Rehasport •  Lernen im Urlaub, wie schön! Die Veranstaltung war nach kurzer Zeit ausgebucht und wird im nächsten Jahr neu aufgelegt. Text und Foto: Dirk Kubatzki

Die Wohlfühl-Atmosphäre in der Country-Lodge fördert die Entspannung aktiv dabei | 04/13 | 19


ÜBUNGSLEITER

Bildung und Lehre im BSNW 2014

Erfolgreicher Austausch

Kommunikationsverhalten im Rollenspiel: Wie reagiert mein Gegenüber?

Die Referenten-Tagung fand diesmal in Duisburg statt. Erfahrungsaustausch, Informationsgespräche, Maßnahmen-Planung für das anstehende Lehrgangsjahr, AGs und Workshops: Die Referenten-Tagung zu Jahresbeginn ist inzwischen fester Bestandteil im Terminkalender der rund 120 Referenten im Lehrteam des BSNW. In diesem Jahr traf man sich vom 17. bis 18. Januar in der neuen Jugendherberge im Duisburger Sportpark, um aktuelle Infos zu erhalten, didaktische und methodische Aspekte in den zahlreichen Arbeitsgruppen der einzelnen Ausbildungsbereiche zu erörtern und vor allem mit den Kollegen auch das abgelaufene Jahr zu reflektieren. Ziel ist es, Ansatzpunkte für eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Bildung und Lehre im BSNW zu ermitteln und die Qualität von Aus- und Fortbildung sicherzustellen und zu optimieren. Qualitätsmanagement ist auch hier das Stichwort, wie bei den für

die Rehasport-Übungsleiter mit Erfolg durchgeführten „Qualitätszirkeltagen“. Ludger Elling, zuständiges BSNW-Vorstandsmitglied für die Lehre, begrüßte die Teilnehmer und dankte dem Referenten-Team im Namen des Vorstandes für die erfolgreiche Lehrarbeit in 2013. Holger Woelk vom DBS stellte anschließend die neue „DBSLernplattform“ vor, ein Internet-Portal mit vielen zukunftsorientierten Entwicklungsmöglichkeiten im Hinblick auf Bildung und Lehre. Neben den „klassischen“ Unterrichtsmaterialien soll diese Plattform künftig für die Bildungsarbeit und „e-learning“ für die Übungsleiter im BSNW eingesetzt werden. Jupp Dahlmanns und Ludger Elling verabschiedeten im Rahmen der Tagung Dr. Reinhard Kalies als Referent und Moderator im BSNW. Mit fast 70 Jahren steigt der ehemalige Hochschullehrer aus der aktiven Lehrarbeit aus, bleibt aber als Übungsleiter im ­Rehasport aktiv. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank und alles Gute! Dahlmanns und Elling referierten zur Entwicklung des BSNW. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen (Rehabilitations-)Sportangeboten wächst – und damit die Nachfrage an Qualifizierungsmaßnahmen. Auch das Beschwerdemanagement ist ein permanentes Thema. Petra Wüstner-Michels berichtet von „Audits“, die im Rahmen des Qualitäts-

managements bei Vereinen durchgeführt werden, bei denen es zu Beschwerden von Rehasport-Teilnehmern gegenüber Krankenkassen kam. Gemäß der Übereinkünfte mit den Krankenkassen ist hier der BSNW verpflichtet, dieses „Beschwerdemanagement“ durchzuführen und Vereine dahingehend zu beraten, dass sie für entsprechende Nachbesserung sorgen – Qualität hat Priorität!

Positives Feedback und steigender Bedarf „Qualitätszirkeltage“ (QZT) sind inzwischen feste Tagesordnungspunkte der ReferentenTagung, zu denen Arnd Köster, Dr. Corinna Moos–Thiele und Anne Piepel-Taeger referierten. QZT als zukunftsorientierte Instru­ mente zur Qualitätssicherung und Fortbildung sind mehr und mehr gefragt. Dies gilt auch für den Bereich KiJu, den BSNWLandesjugendwartin Steffi Plümper vertrat. Sportentwicklung und Modellprojekte sind ebenfalls Dauerbrenner der Tagung. Dr. ­Georg Schick informierte zum neuen, von der Landesregierung geförderten Modellprojekt „Sport für Menschen mit Demenz“, das der BSNW mit dem LSB, der Landesinitiative Demenz-Service und der Freien Wohlfahrtspflege durchführt.

Teamarbeit in den indikationsspezifischen Arbeitsgruppen innerhalb des Referententeams und ein Mode„Get together“ im Lehrausschuss: Letzte Abstimmung ratoren-Meeting mit anschlieund Details vor der Referenten-Tagung ßendem Fortbildungsmodul „Kommunikation“ sind ein absolutes Muss während der Tagung, um Inhalte und Vorgehensweisen aufeinander abzustimmen.

Kommunikation als Fortbildung sthema ist immer wieder aktuell, auch hier im Rahmen des Moderatoren-Meetin gs 20 | 04/14 | aktiv dabei

Am Samstag endete die erfolgreiche Tagung. Die nächste Tagung findet traditionell wieder am dritten Wochenende im Januar statt. Text und Bilder: A. Piepel-Taeger


ADVERTORIAL

Ein gutes Gefühl, vorgesorgt zu haben! Sterbegeld-Vorsorge Plus und Unfall-Vorsorge mit Notfall-Plus Premium für Mitglieder des DBS. „Vorsorge und Sicherheit“ sind Themen, die uns alle bewegen. Der Deutsche ­Behindertensportverband e.V. (DBS) bietet in Kooperation mit ERGO seinen Mitgliedern zahlreiche Serviceangebote zu besonderen Konditionen an. Diese Vorsorgemöglichkeiten bestehen auch für Ehepartner oder in häuslicher Gemeinschaft lebende Partner. Viele Mitglieder des DBS haben mittlerweile die Vorteile der Sterbegeld- und Unfall-Vorsorge genutzt. Mit der Sterbegeld-Vorsorge Plus für Mitglieder kann schon zu Lebzeiten vieles geregelt werden. Zu der emotionalen Belastung durch den Verlust sind die Angehörigen mit beträchtlichen finanziellen Auswirkungen konfrontiert. Eine würdevolle Beerdigung kostet mehr, als viele vermuten. Auch eine kleine Trauerfeier kostet schnell 3.000 bis 4.000 Euro (Quelle: Stiftung Warentest, Sonderheft Bestattung 11/08) – ohne Grabstein oder Bepflanzung des Grabes! Insgesamt können, so die Stiftung Warentest, schnell 7.000 Euro oder noch höhere Summen im

Raum stehen. Mit einer 24-Stunden-ServiceHotline steht die ERGO Lebensversicherung AG im Trauerfall den Angehörigen rund um die Uhr hilfreich zur Seite. Auf Wunsch wird ein Bestatter vor Ort vermittelt und ein hilfreicher Leitfaden für den Trauerfall versandt. Die beste Unfallvorsorge heißt „Vorsicht walten lassen“, damit es gar nicht erst zu einem Unfall kommt. Dennoch ereignen sich mehr als 8 Millionen Unfälle pro Jahr in Deutschland, alle 4 Sekunden einer. 70 Prozent dieser Unfälle passieren in der Freizeit, und genau hier schützt die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Versicherungsexperten empfehlen daher eine private Unfallversicherung, die nach einem Unfall hilft, auch die Versorgung zu Hause zu organisieren (Assistenz-Leistungen). Auch hier hat der DBS in Kooperation mit der ERGO ein Angebot für seine Mitglieder. Die VolksUnfallversicherung mit Notfall-Plus Basis und Notfall-Plus Premium. Von der Tag- und Nachtwache, dem Menüservice, den Haushaltsarbeiten, Ihren Einkäufe, einer Beglei-

tung bei Arzt- und Behördengängen, der Reinigung der Wohnung bis hin zur Versorgung der Wäsche und der Vermittlung einer Tierbetreuung – das Angebot an Hilfe- und Pflegeleistungen ist sehr umfangreich. Viele unfallversicherte Mitglieder des DBS vertrauen ihre Unfallvorsorge der ERGO/OVG an. Mit kompetenter Beratung in den eigenen vier Wänden. Von Menschen, für die unsere Mitglieder keine Nummer sind. Von Menschen, die die Themen unseres Verbandes kennen und unseren Mitgliedern bedarfsgerechte Vorsorgeprodukte vorstellen. Menschen, die auch wir kennen. Sorgen Sie vor. Denn: Vorsorge ist Vertrauenssache! Weitere Informationen erhalten Sie bei der ERGO Lebensversicherung AG Organisation für Verbandsgruppenversicherungen Überseering 45, 22297 Hamburg Tel.: 0800-3746006 (gebührenfrei) Anzeige

Das Bild der Draisine im Kopf kann als Anschauung für abwechselnde Kniebeugen dienen

aktiv dabei | 03/14 | 21


Inklusion beim WMTV Solingen

Vom Traditionsverein zum Sportdienstleister

Geocaching in Paderborn

Mit Wathose im Untergrund Seit drei Jahren ist das Geocaching ein „Heimspiel“ des BSNW in WinterbergLangewiese. Auf Wunsch der Teilnehmer aus Ostwestfalen gab es nun auch erstmals auf unbekanntem Terrain die Fortbildung „Geocaching im Sport für Menschen mit Behinderung“. Bei bestem Sommerwetter Anfang März war diese ein großer Erfolg. Drei „offizielle“ Caches in Paderborn wurden von den 16 Teilnehmern gehoben, darunter war die „Paderborner Höllenpforte“ wohl der spektakulärste. Hier musste sogar eine Wathose im Untergrund getragen werden. In der Hauptsache ging es dann aber um das eigene Legen eines Caches sowie um den Transfer der Aktivitäten in den ambulanten Rehasport oder einen möglichen Ausflugs- oder Wandertag im Verein. Der Ahornsportpark erwies sich als geniales Umfeld, um drei eigene Caches zu legen – und von den Kollegen finden zu lassen. Alles ist nun vorbereitet für die Fortbildung „Geocaching II“, bei dem sogar der erste offizielle BSNW-Cache gelegt werden soll. Dann allerdings wieder beim Heimspiel in Winterberg … Tex und Bilder: Dirk Kubatzki

Die 16 Teilnehmer des Lehrganges konnten drei Caches in Paderborn bergen 22 | 04/14 | aktiv dabei

wicklungen besprechen“, erklärt Klaus Dreikausen, Verantwortlicher für Kommunikation beim WMTV. „Darüber haben wir einen Weg gefunden, Menschen mit Behinderungen über die Institutionen anzusprechen, zu denen sie Kontakt und vor allem Vertrauen haben.“ Auch die spezielle Ausbildung der Übungsleiter steht auf dem Programm sowie die

Foto: WMTV Solingen

Ab in die „Höllenpforte“: Manche Caches liegen an exotischen Orten

Der WMTV ist einer der führenden Sportvereine in Solingen. In rund 230 Gruppen mit etwa 100 verschiedenen Sportarten gibt es Angebote für alle Lebensphasen und -situationen. Seit ca. zwei Jahren beschäftigt sich der Verein mit dem Thema Inklusion. Und eins stand sofort fest: Es wird keine außergewöhnlichen Sporteinheiten beim WMTV geben. Alle Angebote sollen allen Vereinsmitgliedern offen ste-

Die Sportgruppen beim WMTV Solingen stehen allen Mitgliedern offen

hen, egal ob sie gehandicapt sind oder nicht, unter einer chronischen Erkrankung leiden oder aus sozial schwachen Familien kommen. Die Teilhabe aller Menschen am gemeinsamen Sport, unabhängig von ihren speziellen Bedürfnissen – das ist gelebte Inklusion beim WMTV.

Information, Dialog und Entwicklung Für die erste Planungsphase wurde der Verein finanziell von der Aktion Mensch unterstützt. Nun geht es ohne Förderung weiter, aber nicht weniger engagiert: Kontinuierlich baut der Verein ein Netzwerk auf, zum Beispiel besteht bereits eine Kooperation mit dem Solinger Sportbund und der Lebenshilfe Solingen. „In diesem Netzwerk wollen wir Informationen austauschen, in den Dialog treten und Ent-

Bereitstellung adäquater Sportstätten. Bisher wird in 30 Sportstätten trainiert, die nicht alle barrierefrei sind. Ein weiteres Thema sind die logistischen Herausforderungen und die Frage, wie die Sportler mit Behinderungen von zu Hause zum Verein kommen. „Die Gesamtthematik wird dazu führen, dass wir uns vom traditionellen Verein zum modernen Sportdienstleister entwickeln“, resümiert Dreikausen.

Kontakt zum Verein: Andreas Lukosch WMTV Solingen Adolf-Clarenbach-Str. 41 42719 Solingen Tel. 0212/318597 E-Mail: lukosch@wmtv.de Internet: www.wmtv.de


VBGS Mülheim Alaaf und Helau – beim versteht man zu feiern

ZIELGRUPPE VEREIN

Birgit und Reiner verbi nden gute Laune mit hochkarätig em Sport

Inklusionsveranstaltung „Grenzenlos“

Zur fünften Jahreszeit ein großer Erfolg Am 28. Februar hatte der VBGS Mülheim in Zusammenarbeit mit der KG Stadtwache zur inklusiven Feier „Grenzenlos“ eingeladen. Das Motto des Abends lautete: „Auf dem Weg zur Inklusion – mit Musik und Tanz Grenzen überwinden“. Alfred Beyer und Bürgermeisterin Renate aus der Beek begrüßten das Publikum und waren von der guten Stimmung begeistert. Selbst der Präsident der Stadtwache,

Hans Klingels, hatte seine zuvor kritische Meinung geändert und war froh, Teil des Ganzen zu sein. Mit einem bunten Showprogramm ging die Veranstaltung weiter. Der Musikzug der Mölmschen Houltköpp, die Tanzgarden der KG Stadtwache, der MükaGe und der KG Blau Weiß sorgten für ausgelassene Stimmung. Jung und Alt, Menschen mit Handicap oder ohne, verschiedene Nationalitä-

ten, alle tanzten und feierten gemeinsam. Clown Christa Pappe-Haeusler mit ihrer Ballonkunst wurde geradezu bestürmt. Ein besonderes Highlight des Abends: Die Deutschen Meister im Rollstuhltanz, Birgit Habben-Kober und Reiner Kober, führten ihr neues Programm vor. Es war eine tolle und erfolgreiche Veranstaltung, und die Beteiligten hoffen, diese im nächsten Jahr wiederholen zu können. A. Beyer

Tanz-Festival für blinde und sehbehinderte Menschen

Große Jubiläumsveranstaltung in Langewiese ten-Sportverband NRW zu überweisen. Die Meldung wird erst nach Zahlung der Teilnahmegebühr gültig. Eine Stornierung der Meldung ist nur bis zum Meldeschluss kostenfrei möglich.

Vom 5. bis 7. September 2014 findet das 20. Tanz-Festival mit blinden und sehbehinderten Menschen im Haus des Behindertensports in Winterberg-Langewiese im Sauerland statt. Die Jubiläumsveranstaltung beginnt am Freitag, dem 5. September um 18 Uhr mit dem Abendessen und endet am Sonntag, dem 7. September gegen 11.30 Uhr. In dieser Zeit haben die Teilnehmer die Möglichkeit, verschiedene Tanzschritte in ihrer Grundform zu erlernen oder als Fortgeschrittene neue Figuren hinzuzulernen. In Zusammenarbeit der Abteilung Tanz des Behinderten-Sportverbandes NRW und der Fachgruppe Sport des Blinden- und Sehbehindertenvereins Westfalen begann im März 1995 das jährliche Tanz-Festival mit ihrer ersten Veranstaltung im Haus Valbert in Meinerzhagen. Das Interesse war damals schon sehr groß. Im Jahr 2000 musste das Haus Valbert schließen, so dass ein neuer Ort gefunden werden musste. Nach einer

Blindentanz: 20 Jahre Tanzfestival sind ein Grund zum Feiern! Zwischenstation in Gelsenkirchen im Jahr 2000 findet seit 2001 das Tanz-Festival mittlerweile schon viele Jahre in Winterberg-Langewiese statt und ist auch dort sehr beliebt. Die Tanzsport-Lehrer Udo Dumbeck und Andrea Volkmann freuen sich, nun zum 20. TanzFestival in Langewiese viele bekannte und neue Teilnehmer zur Jubiläumsveranstaltung begrüßen zu können. Die Kosten für das Wochenende – Unterkunft, Verpflegung (einschl. Lunchpaket für die Heimreise), Tanzunterricht – betragen pro Person 120 Euro. Der Betrag ist nach Erhalt der Anmeldebestätigung an den Behinder-

Erfolgt eine Stornierung der Teilnahme nach dem Meldeschluss, ist eine Rückzahlung der Teilnahmegebühr nicht möglich. Dies ist unabhängig vom Grund der Stornierung. Für Zugreisende wird ein Transfer vom Bahnhof Winterberg/Westfalen nach Langewiese gegen ein kleines Entgelt eingerichtet. Der Transfer ist aber nur mit der Ankunftszeit des Zuges (16.27 Uhr) möglich. Anmeldungen (auch Einzelanmeldung) mit Namen, Anschrift, Telefon und ggf. E-Mail richten Sie bitte bis spätestens 30. Juni 2014 an: Helmut Jürgen, Am Bentenskamp 27, 44143 Dortmund, Tel. 02 31/55 32 62, E-Mail: h.juergen@versanet.de Bei Mitnahme eines Blindenführhundes: Bitte unbedingt angeben! aktiv dabei | 04/14 | 23


Foto: Roswitha Bosbach

Hochklassige Kämpfe und eine hochklassige Organisation machten die Meisterschaft in Köln zu einem einmaligen Erlebnis

Landesmeisterschaft G-Judo

Überwältigende Veranstaltung in Köln Weil die langjährigen Veranstalter in Hückeswagen nicht mehr in der Lage waren, die Landesmeisterschaften im ­G-Judo auszurichten, gingen diese nach Köln. Organisation und Wettkämpfe wurden zu einem vollen Erfolg. Am 15. März 2014 wurde die Landesmeisterschaft der G-Judoka zum ersten Mal in Köln ausgetragen. Aus einer kleinen Veranstaltung von anfangs 40 Judoka, die auf einer Matte kämpften, ist innerhalb der letzten Jahre ein Riesenevent mit 200 Teilnehmern geworden. Zehn Jahre lang wurde diese Veranstaltung mit großer Begeisterung in Hückeswagen durchgeführt. Der ausrichtende Judoverein, Mifune Hückeswagen, sah sich jedoch nicht mehr in der Lage, diese Großver-

anstaltung abzuwickeln. Schweren Herzens wurde im letzten Jahr entschieden, die Landesmeisterschaft zukünftig in der Domstadt auszutragen. Schon die Ankündigung der Veranstaltung in der Georg-Simon-Ohm-Sporthalle im Internet ließ Großes erwarten – eine solche Homepage hat es im G-Judo noch nie gegeben. Übertroffen wurde das Ganze aber von der professionellen Durchführung des Turniers. Während des

gesamten Tages wurde für alle Teilnehmer kostenlose, umfangreiche und hervorragende Verpflegung bereitgehalten. Vor Wettkampfbeginn bot Benjamin Münch, Mitglied der Judonationalmannschaft, ein gemeinsames Aufwärmprogramm für alle Athleten an. Die Bürgermeisterin der Stadt Köln, Elfi ­S cho-Antwerpes, und der Präsident des Deutschen Judo-Bundes, Peter Frese, eröffneten gemeinsam die Landesmeisterschaft. Der Präsident des deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius B ­eucher, der zeitgleich bei den Paralympics in ­S otschi weilte, ließ eine Grußbotschaft ausrichten.

Generalprobe für IDM Mit dem Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Tokio 1964, ­Wolfgang Hofmann, weilte eine lebende Judo-Legende unter den Ehrengästen. Mit einer kleinen Verspätung ging es um 11.30 Uhr endlich los. DBS-Präsident Beucher lies eine Grußbotschaft aus Sotschi an die Teilnehmer verlesen 24 | 04/14 | aktiv dabei

Allerdings wurde vorher noch dem anwesenden Turnierarzt, Dr. Schirmer, Foto: www.jens-wagner.de


SPORT REGIONAL aus über 200 Kehlen ein Geburtstagsständchen vorgetragen. Gekämpft wurde auf drei Judomatten, dort ermittelten drei unterschiedliche Wettkampfklassen ihre Sieger. Die Landesmeisterschaft diente einem Teil der Judoka zugleich als Überprüfung und Vorbereitung für die Internationale Deutsche Meisterschaft, die am 5. April 2014 in Berlin ausgetragen wird. Im ersten Wettkampfabschnitt ermittelten die Judoka der Wettkampfklasse II in 20 Gewichtsklassen über fast drei Stunden ihre Landesmeister. Vor der Siegerehrung gab es noch ein besonderes Highlight. Die jungen Damen der Voltigiergruppe der Malteser-Komturei Bergisch Gladbach unter der Leitung von Frau von Laufenberg zeigten ihre exzellente Akrobatik in einer fulminanten 15-minütigen Vorführung. Die Siegerehrung der Wettkampfklasse II wurde von dem Nationalkämpfer Benjamin Münch und vom Behinderten-Beauftragen der Stadt Köln durchgeführt. Im zweiten Wettkampfabschnitt kämpften noch einmal über zwei Stunden ca. 100 Judoka in den Wettkampfklassen III und I um die zu vergebenden Landes­ titel. Während in der Wettkampfklasse III homogene Gruppen mit drei bis sechs Kämpfern gebildet wurden, maßen sich die Athleten der WK I in den DJBGewichtsklassen. Nach Abschluss der Siegerehrung fand noch eine außerordentliche Abendveranstaltung statt, an der leider nicht mehr alle angereisten Vereine teilnehmen konnten. Für die Anwesenden gab es großartige Musikkunst „Made in Cologne“. Zu Ehren der Landesmeister spielte das weltberühmte und einzigartige Kunstorchester Kwaggawerk in der Sporthalle auf. Für 15 Minuten verzauberten die Musiker alle Zuhörer. Ein umfangreiches Abendbuffet mit vielen leckeren Spezialitäten ließ diese eindrucksvolle Landesmeisterschaft würdig ausklingen. Der ganz besondere Dank aller G-Judoka gilt dem JC Bushido Köln, und hier besonders Klaus Gdowczok sowie Alexandra Rossbach. Was die beiden zusammen mit ihren Mitstreitern, den G-Judoka aus NRW, geboten haben, war atemberaubend. Wir alle hoffen, dass wir ein solches Fest auch 2015 in Köln wieder erleben dürfen. Text: Dr. Wolfgang Janko

Internat. Offene Süddeutsche Schwimm-Meisterschaften

Medaillen, Bestzeiten und ein Abschied

Bekannt für Top-Leistungen ist das NRW-Schwimmteam um Marion Haas-Faller und Lukas Niedenzu

Am 22. Februar fanden unter der Schirmherrschaft von Brigitte Zypries (MdB und Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Behindertensportverbandes e.V.) die Internationalen Offenen Süddeutschen Schwimm-Meisterschaften für allgemein, geistig, körperlich und lernbehinderte Menschen im Darmstädter Nordbad statt. 469 Meldungen von 120 Aktiven aus 36 Vereinen lagen dem HBRS vor. Darunter auch internationale Teilnehmer aus Kroatien, Frankreich und das österreichische Nationalteam. Der BSNW-Landeskader startete diesmal als „Team BSNW“ bei den Meisterschaften. Die 14 Kaderschwimmer, die 62 Einzelstarts absolvierten, wurden von Landestrainer Lukas Niedenzu und der Stützpunkttrainerin am Paralympischen Trainingsstützpunkt Leverkusen, Marion Haas-Faller, betreut. Aus dem Sportland NRW ebenfalls am Start: der MTV Köln 1850 mit zwei Aktiven, die für zwölf Starts gemeldet hatten. Insgesamt war das Team im Darmstädter Nordbad mit neun Meistertiteln in der ­Offenen Jugendwertung und sechs Meistertiteln in der Offenen Wertung jeweils das Maß aller Dinge und belegte in der Teamwertung Platz eins. Erfolgreich aus BSNW-Sicht waren auch die Schwimmer des MTV Köln 1850, die in der Offenen Masters-Wertung acht Titel erreichten. In der Offenen Jugendwertung war Bastian Fontayne mit fünf Titeln der erfolgreichste Schwimmer. In der offenen Klasse trug sich Tobias ­ Pollap mit vier

Meistertiteln als erfolgreichster männlicher Teilnehmer in die Siegerlisten ein. In der Masters-Wertung war Jozef Balicki vom MTV Köln 1850 mit acht Titeln erfolgreichster Seniorenschwimmer.

Thamm ausgezeichnet Am erfolgreichen Abschneiden des Teams BSNW beteiligt waren auch Anna Krzyzaniak als jüngste Teilnehmerin der ­ Meisterschaften, Annika Lekon, Fabian Brune, Jan Rauhaus und Dustin Schmitz, die alle in den Jahrgangswertungen der Jugend A–D zu überzeugen wussten. Am Ende des Wettkampfes wurde die „NRW-Sportlerin des Jahres 2013“ und Weltmeisterin Vera Thamm als punktbeste Schwimmerin mit einem Pokal ausgezeichnet. Über 50 m Brust erreichte sie in der Zeit von 1:18,70 min. 862 Punkte, was auch gleichzeitig die B-Norm für die diesjährige EM in Eindhoven bedeutete. Konstantin Wolski bestritt in Darmstadt seinen letzten Wettkampf als Landeskaderathlet. Aus privaten Gründen nimmt er freiwillig Abschied vom Kader. Wir, Vorstand und Trainer der Abteilung Schwimmen, wünschen Konstantin alles Gute für die Zukunft und hoffen, ihn noch oft bei Wettkämpfen als Starter für seinen Stammverein BS Essen zu treffen. Alle Einzelergebnisse sind im Protokoll der Süddeutschen Meisterschaften unter www.abteilung-schwimmen.de sowie auf der Homepage des BSNW unter www.bsnw.de einzusehen.

aktiv dabei | 04/14 | 25


Die behinderten Cheerleader aus Bönen heizen die Stimmung mit jedem Auftritt neu an

Die Bönener mussten in eine größere Halle ausweichen, um das Turnier zu spielen

Inklusives Turnier

Neue Dimensionen in Bönen Rudolf Mäkler und sein Verein, die Reha- und Gesundheitssportgemeinschaft Bönen (RGS), richteten am 8. Februar in Kooperation mit dem KreisSportBund Unna (KSB) und dem BSNW das 3. Inklusive Hallen-­Bocciaturnier aus. 14 Mannschaften, darunter deutsche und Landesmeister, waren gemeldet. Wegen der vielen Teilnehmer verlegten die Bönener das Turnier von der Hellwegsporthalle in die größere Goethehalle. Ab 14 Uhr rollten die Bocciakugeln. Eingeladen waren Sportler mit und ohne Handicap, ganz im Sinne der Inklusion. Die Verantwortlichen der RGS sehen Inklusion nicht als Einbahnstraße, in der Menschen

mit Behinderung an Sportveranstaltungen nicht behinderter Sportler teilnehmen, sondern auch einmal andersherum. Daher hatte ­ Rudolf Mäkler, der zugleich KSB-Inklusionsbeauftragter ist, auch Mannschaften aus Politik und Gemeindeverwaltung eingeladen. Mit SPD, CDU, Bündnis 90/ Die Grünen und der Gemeindeverwaltung Bönen nahmen gleich vier „Amateur“­ Teams teil. Dazu stellten auch der KSB und die TuS Bönen Mannschaften. Außerdem standen sechs Behindertensport-Teams aus Dortmund, Löhne, Kaiserau, Mettmann, Nordwalde und Bönen an der Linie. Gespielt wurde in zwei Grup-

pen ­(Zusammensetzung gelost). Die Gruppensieger kämpften im Finale um den von der Verkehrsgesellschaft des Kreises Unna (VKU) gestifteten Wanderpokal. Den konnten sich nach spannenden Spielen die Allstars vom TuS Bönen sichern, sie lösten damit den Vorjahressieger von der CDU Bönen ab. Unabhängig von der Platzierung erhielt jedes Team einen Erinnerungspokal. Natürlich gab es auch ein ansprechendes Rahmenprogramm. So traten die geistig behinderten Cheerleader der RGS auf, ebenso begeisterten die Fahnenschwenker des Vereins das Publikum. Eine Fortsetzung des Turniers ist in Planung.

Landesmeisterschaften Kegeln

Seriensieger BSG Ahaus Die Kegler der BSG Ahaus haben bei den Landesmeisterschaften am 8. März in Eschweiler zum vierten Mal in Folge den Landesmeistertitel geholt. Als Landeschampion haben sich die Ahauser Kegler souverän für die erneute Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, die in diesem Jahr vom Landesverband Rheinland-Pfalz in Morbach ausgetragen wird, qualifiziert. Die Kegler erreichten folgende Ergebnisse: Michael Voß (777 Holz), Johannes Pauly (751 Holz), Ludwig Liesner (743 Holz), Heinz Heising (742 Holz), Herbert Matrusch (731 Holz), und Ewald Deiters (704 Holz). 26 | 04/14 | aktiv dabei

„In die Vollen“ ging das Ahauser Team. Turnierleiter Josef Felten (r.) gratulierte herzlich


SPORT REGIONAL

Boccia-Sieger: Der Landesmeister aus Nordwalde hat sich die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft gesichert

Landesmeisterschaften Hallenboccia

Nordwalde II stellt Champion Neben Gelsenkirchen fahren gleich zwei Nordwalder Teams zur DM – der NRW-Viertplatzierte Mettmann hofft noch. Am 1. März trafen sich alle Mannschaften der Boccia–­Landesliga NRW in Ahaus, um die letzten Spiele der Saison auszutragen. Die zwölf Teams traten an, um den Landesmeister zu ermitteln und gleichzeitig, um sich eine Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften, die im September im Saarland stattfinden, zu sichern. Die ersten drei Mannschaften haben eine Fahr­karte sicher. Die viertplatzierte (Mettmann) kann als Nachrücker hoffen, ebenfalls noch einen Fahrschein zu erhalten.

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Spannender Dreikampf um den NRW-Landestitel Um 10 Uhr startete der letzte Spieltag. Nach den ersten Spielen stachen drei Mannschaften heraus, die den Thron unter sich ausmachen sollten. Gegen 16 Uhr standen dann die Sieger fest. Die Medaillen wurden vom BSNW-Boccia-Beauftragten Thomas Menke übergeben. Die bronzenen Auszeichnungen durfte er an die 1. Mannschaft aus seinem Heimatverein Nordwalde überreichen. Mit einem Punktestand von 16:6 sicherten sie sich den dritten Platz. Die silbernen Medaillen mit einem Punktestand von 17:5 überreichte er an die erste Mannschaft aus Gelsenkirchen. Über den Sieger freute sich Thomas Menke ganz besonders, denn er durfte die goldenen Plaketten – und damit die Auszeichnung „Boccia-Landesmeister NRW 2013/14“ – an die 2. Mannschaft aus Nordwalde übergeben. Dort ist der BSNW-Boccia-Beauftragte selbst aktiv. Mit einem Punkte­ stand von 18:4 hatte sich das Team den Platz ganz oben auf dem Siegertreppchen gesichert. Text und Bild: Roland Bendig aktiv dabei | 04/14 | 27


bernd-best-turnier sucht ehrenamtliche helfer

Be the Best Teamer! Engagiere dich!

Neue Vereine im BSNW TV Friesen Telgte Telgte TuS Oberbrügge 1870 e.V. Halver Herz- und Gefäßsportgruppe Gütersloh von 1918 e.V.  Gütersloh

Wir trauern um unsere Verstorbenen Aundrup, Josef BSG Warendorf e.V. Benna, Kurt BSG Burgsteinfurt e.V. Deckers, Josef (Gründungsmitglied) BSG Heinsberg-Oberbruch e.V. Detka, Egon BS Nettetal e.V. Erlbruch, Walter BSG Wesseling e.V. Feldmann, Dieter (ehem. Vorsitzender) RBS Solingen 1953 e.V. Gerth, Friedhelm BSG Walsum Grawinkel, Hildegard BSG Menden/Sauerland e.V. Hille, Georg BSG Ahlen e.V. Hofmann, Erich BSG Walsum Klaus, Agnes BRSG Haltern e.V. Pigulla, Friedrich SV Derne 49 e.V. Voska, Stanko BSG Do-Mengede Wendt,Heinz BSG Menden/Sauerland e.V. Wittke, Dieter BSG Dülmen e.V. 28 | 04/14 | aktiv dabei

Erinnert sei zu Beginn an die Anfänge des Bernd-Best-Turniers im Jahre 1972, als 20 Rollstuhl-Basketball-Mannschaften aus Deutschland mit ihrem Sport Lebensfreude und Leistungsfähigkeit demonstrierten, um die öffentliche Wahrnehmung von Rollstuhlfahrern aufzuwerten sowie Vorurteile und Ängste im Miteinander zu beheben. Diese entscheidenden Grundüberzeugungen wurden 1999 nahtlos von den Rugby spielenden Tetraplegikern übernommen. Rollstuhlrugby entstand vor 30 Jahren in Kanada unter dem Namen „Murderball“. Es wird hauptsächlich von Menschen mit einer Schädigung der Halswirbelsäule oder vergleichbaren Behinderungen gespielt. Alle Spieler haben Einschränkungen an den Beinen als auch an den Armen. In einer spektakulären Mischung aus Autoskooter und Schach versuchen sie, mit einem Volleyball möglichst viele Tore zu erzielen. Dabei krachen die Spieler mit ihren speziell angepassten Sportstühlen regelmäßig aneinander und vereinen raffinierte Strategien mit rasantem Sport, was diese Sportart zu einer der attraktivsten im Rollstuhlsport macht. Dabei versteht sich das Turnier auch immer als Sprungbrett für Nachwuchsspieler, weswegen es in vier verschiedenen Leistungsklassen ausgetragen wird. So kann es sein, dass der Leistungsspieler aus Kanada direkt auf dem Nachbarfeld spielt – das ist eine Extra-Portion Motivation für junge, aufstrebende Spieler. Das Turnier findet traditionell am Wochenende vor Ostern in drei verschiedenen Kölner Sporthallen gleichzeitig statt. ­ ­Erwartet werden jährlich 50 Teams, die aus der ganzen Welt anreisen. Die organisatorischen Herausforderungen stemmt ein aus-

Das Organisationsteam des Bernd-Best-Turniers ist ein eingespieltes Team – mach mit!

schließlich ehrenamtlich tätiges Team aus ehemaligen Spielern, Pfadfindern, Spielerangehörigen und Interessierten. Sie kümmern sich um die Spielorganisation, zu der das Erstellen von Spielplänen, die Einhaltung der Regularien sowie die Einteilung der Ligen, das Catering, die Unterkunft der Teams, das Turnierbüro, Schiedsrichter und Anschreiber gehören – um hier nur einige Bereiche anzureißen. Dabei finden die Haupttätigkeiten am Turnierwochenende statt, wobei für einen Teil des Teams jedes Turnierende den Start des nächstjährigen Turniers markiert. Schlussendlich engagieren sich insgesamt mehr als 400 Helfer ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen, um den teilweise aus Kanada, Israel oder Neuseeland angereisten Teams jedes Jahr erneut ein unvergessliches Wochenende zu bereiten. Diese große Helferfamilie sucht nun Nachwuchs. ✓  Du möchtest dich ehrenamtlich engagieren? ✓  Probleme sind für dich Herausforderungen? ✓  Dieser nimmst du dich auch gerne in einem Team an? ✓  Hast du an dem Wochenende vor Ostern Zeit? ✓  Oder möchtest du weitergehende organisatorische Verantwortung übernehmen und dich auch im Laufe des Jahres kontinuierlich einbringen? Egal, ob du Häuptling oder Indianer, Experte oder Generalist bist, etwas bewegen oder einfach nur eine helfende Hand beisteuern möchtest, im Rahmen des Bernd-Best-­ Turniers sind die Möglichkeiten vielfältig – und so wird auch für dich das Passende dabei sein. Sprich uns einfach an!


NACHRICHTEN AUS DEM VERBAND

Rehasport Deutschland

DBS erkennt Ausbildungen nun an Nach sehr konstruktiven Gesprächen zwischen dem Lehrausschuss des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) unter Leitung von Ludger Elling und Rehasport Deutschland e.V. (RSD) konnten die inhaltlichen Bedenken gegen die Anerkennung der Ausbildungen von Rehasport Deutschland beseitigt werden. Somit wird der Übungsleiter-Ausweis vom RSD in den Bereichen Orthopädie und Neurologie für die Lizenzen

Übungsleiter B Rehabilitationssport Orthopädie und Neurologie des DBS ­ ­an­erkannt.

RSD und DBS einig Durch Vorlage des Übungsleiter-Ausweises wird durch den RSD dokumentiert, dass die Ausweis-Inhaber die Ausbildung gemäß den Vorgaben (zum Beispiel ­ ­Sonderlehrgänge für Physiotherapeuten, Ausbildung für Übungsleiter C) ordnungsgemäß absolviert haben.

Die Ausweisinhaber müssen lediglich den Block P8 absolvieren, um bei Vorliegen der Voraussetzungen für eine DBS-Lizenz (Mitarbeit im Verein, 1. HilfeNachweis) die DBS-Lizenz zu erhalten. RSD und DBS sind sich einig, dass die Grundlagenseminare von Rehasport Deutschland und die P8-Lehrgänge vom DBS für die jeweiligen Strukturen unumgänglich sind. Eine gegenseitige Anerkennung dieser beiden ­Lehrgänge ist nicht vorgesehen.

Ehrungen März 2014 Treuenadel 25 Jahre

15 Jahre Mitgliedschaft

60 Jahre Mitgliedschaft

VSG Plettenberg 1975 e.V. Elisabeth Wilhelmi, Stanislaus Wilhelmi, Friedrich Kampmann

VSG Plettenberg 1975 e.V. Hans-Werner Flick, Anneliese Kellermann

RBSG Marl-Hüls 1953 e.V. Hans-Werner Pienkowski

VSG Wetter (Ruhr) e.V. Werner Pelzer, Ingrid Dubies

20 Jahre Mitgliedschaft

Ehrenzeichen Gold

VSG Plettenberg 1975 e.V. Renate Störmann

Verein für Gesundheitsförderung Finnentrop e.V. Winfried Müller, Dr. Ernst Brill

BSG Bochum-Südwest e.V. Irmgard Glittenberg, Wilhelm Herbert VSG Bottrop 1953 e.V. Günther Schott, Gisela Scholten Reha- und Behinderten-Sport e.V. Gladbeck Manfred Kowalzik RBSG Marl-Hüls 1953 e.V. Hildegard Bock, Yvonne Garwermann, Michael Karow, Ulrich Zoranski

RSG Lemgo e.V. Peter Pomplun

Ehrenzeichen Silber

30 Jahre Mitgliedschaft

VSG Wetter (Ruhr) e.V. Gerda Langsch

RSG Lemgo e.V. Horst Zeuner

BSG Recklinghausen e.V. Johannes Geurtz

Schwimmverein Derne 1949 Dortmund e.V. Ingrid Sternberg, Lothar Sternberg 40 Jahre Mitgliedschaft

Behinderten-Sport Münster e.V. Natalie Gross, Ernst Graeler, Siegfried Terzenbach

Verein für Gesundheitsförderung Finnentrop e.V.

BSG Wesseling Adolf Berens, Liesel Berens, Reinhard Brühöfner, Klaus Grund, Bärbel Heidemann, Martina Hildebrand, Hans-Hermann Kaas, Friedhelm Klingenhagen, Silvia Littwin, Herbert Lüker, Marco Lüker, Karin Luttmann, Constantin Lutzke, Gerhard Rohlfing, Horst Rührup, Christian Sperlich

Dr. Ernst Brill, Winfried Müller, Hildegard Krabbe, Günter Schröder RBSG Marl-Hüls 1953 e.V. Martin Baumann, Monika Lechtenböhmer, Heinrich Schäpers

BSG Wesseling Inge Bruckamp Ehrenzeichen in Bronze BSG Bochum-Südwest e.V. Gisela Berthold, Heinz Temme Verein für Gesundheitsförderung Finnentrop e.V. Bettina Becker BSG Alsdorf e.V. Heinz Mareck

50 Jahre Mitgliedschaft

BSG Wesseling Karin Berkemeyer, Tanja Eikenhorst, Hubert Kirchner, Ilse Kirchner, Ulrich Kramer, Christiane Schreiber

10 Jahre Mitgliedschaft

Reha- und Behinderten-Sport e.V. Gladbeck Wilhelm Etheber

Vereinsjubiläum 30 Jahre

VSG Plettenberg 1975 e.V. Jürgen Hauck

RBSG Marl-Hüls 1953 e.V. Heinz Simon

BSC Ibbenbüren e.V.

aktiv dabei | 04/14 | 29


NACHRICHTEN AUS DEM VERBAND

Umfrage startet in Kürze

Vereine mit Rehabilitationssport-Angeboten im Wasser

n, beklagt, dass die Kurse nicht kostendeckend ­durchgeführt werImmer wieder wird von Vereinen, die „Rehasport im Wasser“ anbiete oder len“ Hallen- oder Freiluftstunde fallen z. B. zusätzliche Eintrittsden können. Das leuchtet ein, denn im Gegensatz zu einer „norma Mietkosten an, die vom Verein ­geschultert werden

Foto: Kurverwaltung Bad Füssing

müssen. Um die Interessen unserer Mitgliedsvereine hier ­effektiv vertreten zu können und ggf. bei den Kos­ trägern Anpassungen zu erreichen, benötigen ten­ wir konkretes Zahlenmaterial. Damit kann dann die Diskrepanz zwischen entstehenden Kosten und Erstattungen hieb- und stichfest belegt werden. Aus diesem Grund werden wir bei unseren Vereinen in Kürze eine Umfrage durchführen. Damit soll ermittelt werden, wie viele Angebote es gibt, wie groß der Bedarf ist und wie die Finanzierung von „Rehabilitationssport im Wasser“ in der ­Realität aussieht.

Nachruf

Trauer um Paul van der Schoot Am 5. März 2014 verstarb Univ.-Prof. Dr. Paul van der Schoot. Paul van der Schoot gehörte mit Kurt-Alfons Jochheim, Horst Kosel und Renate Scholtzmethner zu den Gründern des Instituts für Rehabilitation und Behindertensport der Deutschen Sporthochschule in Köln und damit zu jenen Personen, die dem modernen Behindertensport die wissenschaftliche Basis gegeben haben. Insbesondere die Didaktik und Methodik des Sports mit geistig behinderten Menschen, lernbehinderten oder verhaltensauffälligen Kindern wurden von Paul van der Schoot geprägt und sind bis heute Grundlage ganzheitlich orientierten Behinderten- und Rehabilitationssports und Inhalt der Aus- und Fortbildung im BSNW. Unzählige Diplomsportlehrer, die heute lehren, haben vom Fachwissen, besonders aber auch von der offenen und freundlichen Persönlichkeit Paul van der Schoots profitiert. Bei ihm zu lernen war ein Vergnügen – und ihn als Mensch erleben zu dürfen eine Bereicherung. Der Behinderten-Sportverband Nordrhein-Westfalen verabschiedet sich in Dankbarkeit von Paul van der Schoot, dessen Forschung und Wirken die Verbandsentwicklung erheblich beeinflusst hat. Für den gesamten BehindertenSportverband NRW e. V.: Andreas Geist Jupp Dahlmanns Dieter Keuther

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Neue Einlagen für das SportabzeichenHandbuch sind eingetroffen! Sie sind Sportabzeichenabnehmer unter Behindertenbedingungen? Dann benötigen Sie sicher die neu eingetroffenen Einlagen mit den aktuellen Änderungen. Bitte senden Sie uns einen Freiumschlag (DIN A4, 2,40 Euro) ­zusammen mit der K ­ opie Ihres Prüfausweises ein und wir senden Ihnen die neuen Bedingungen zu: Behinde rten-Sp ortverband NW e. V. (BSNW), FriedrichAlfred-Str. 10, 47055 Duisburg, Stichwort: neue Bedingungen Sportabzeichen




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