Köln.Sport Magazin Leseprobe 05/14

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17. April bis 14. Mai 31. Jahrgang

2,90 € G7085E

Stadtsportbund

Warum in der Kölner Sportpolitik wenig geht

Kölner Haie

Arena, Trainer, Verträge: Der KEC vor ungewisser Zukunft

Köln.Sport

www.koelnsport.de

# 05/2014

Das Stadt-Sport-Magazin

Jörg Schmadtke exklusiv

Masterplaner

Wie der FC-sportdirektor den Effzeh als Erstligisten Neu erfindet


Seite

Köln.Sport.Inhalt

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Das nächste Duell zwischen Viktoria (l., Mike Wunderlich und Yannick Löhden) und Fortuna Köln (r., Thomas Kraus) steht an. Köln.Sport befasst sich auf sechs Seiten mit dem Derby

Sport iM veedel: Innenstadt

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Freizeitsport Im Gegensatz zu den anderen Bezirken der Stadt hat in der Innenstadt der Freizeitsport die Oberhand gegenüber dem Vereinssport. Wo andernorts in Köln Fußball oder Basketball gespielt wird, stehen hier Skaten, oder Fitness-Varianten im Vordergrund. Wir zeigen, was der Stadtteil bietet

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Freestyle Der Kölner Adrian Fogel begeistert mit seinen Tricks am runden Ball. Köln.Sport stellt den Zauberer vor

SPORT

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Prunkstück Mit der Lanxess Arena verfügt die Innenstadt über eine Halle, der deutschlandweit nur wenige das Wasser reichen können. Köln.Sport zeigt, welche Events Jahr für Jahr nahe der Deutzer Freiheit über die Bühne gehen. Dazu: Die Cologne Brownies spielen in der 2. Eishockey-Bundes­ liga der Frauen. Ein Kurzporträt

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Überblick Das sind die Vereine im Veedel: Ein Überblick, wo Sie Ihren Sport am besten ausüben oder neue Sportarten entdecken können

KÖLN.SPORT | Mai 2014

FUSSBALL 1. FC Köln Einmal mehr hat der FC eine Strafe aufgrund seiner „Fans“ erhalten. Wie geht der Verein damit um? Come-Together-Cup Zum 20. ­Geburtstag des Turniers verabschiedet sich Organisator Andreas Stiene

Regionalliga West Die Duelle zwischen Viktoria und Fortuna Köln existieren bereits seit über 40 Jahren. Köln.Sport hat sich bei den Fans umgehört Derbyfieber Steigt Fortuna in Höhenberg auf? Wie verhalten sich die Trainer? Köln.Sport beantwortet die wichtigsten Fragen zum Duell Viktoria gegen Fortuna

Landesliga Schafft der SC Borussia Lindenthal-Hohenlind nach dem Fehlstart doch noch den Klassenerhalt?

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Bezirksliga Bergfried Leverkusen kämpft gegen den ­ bstieg. Wie konnte es dazu kommen? A

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Fußball Die SV Deutz 05 herrscht fußballerisch nicht nur über den Bezirk, sondern ist dank seines neuen Kunstrasenplatzes auch stadtweit auf dem Vormarsch

Fotos: IMAGO (1), Benjamin Horn (1)

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Jörg Schmadtke Der Geschäftsführer Sport erklärt, wie er den FC in der Ersten Liga etablieren will

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Boxen Der US-Boy Jerry Elliott leitet ein Box-Gym. Doch dort trainiert er nicht nur, sondern übernimmt auch Verantwortung für Jugendliche

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KÖLNER GESPRÄCH

Im großen Special zum Sport in der Innenstadt stellt Kö ln.Sport Klubs, Trends und Projekte im Bezirk vor

Kreisliga A Marschiert WesthovenEnsen in die Bezirksliga durch?

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Die Kölner Haie marschieren durch die Playoffs, stehen aber vor einer ungewissen Zukunft. Warum? Das erklärt Köln.Sport!

Lauf-Chaos Die Zahl der Lauf-­ Veranstaltungen in Köln ist in den vergangenen Jahren explodiert. Wie lösen Stadt und Verantwortliche das Problem? Kölner Haie Unabhängig vom Ausgang der Finalserie steht der KEC vor einer ungewissen Zukunft. Können die Haie ihre Baustellen im Sommer schließen?

StadtSportBund Der SSBK war ­zuletzt heftiger Kritik ausgesetzt. Köln.Sport erklärt, was er sich von Bünden in anderen Städten abgucken kann Fitness Der Sommer lässt auch in Köln nicht mehr auf sich warten. Köln.Sport zeigt Anlaufstellen, bei denen Sie sich fit für den Strand machen können

RUBRIKEN 03 Editorial • 04 ­Inhalt • 06 Szene • 16 Meinung • 17 Termine • 31 Quiz • 50 Vorschau • 50 ­Impressum


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Köln.Sport.Szene Saisonstart in weidenpesch Gerald Ciolek hofft auf einen Heimsieg

Starker Auftakt! Hengst Novellist wurde auf der Galopprennbahn in Weidenpesch als „Galopper des Jahres” geehrt

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napp 14.000 Besucher erlebten bei idealem Rennwetter den Start in die Kölner Galoppsaison. Insgesamt acht Rennen standen dabei auf dem Programm. Höhepunkt war der Bet3000 Grand Prix-Aufgalopp: Es gewann nach einem Glanzfinish der Münchner Gast Night Wish aus dem Stall Salzburg. Weiteres Highlight: Deutschlands Stargalopper Novellist wurde zum „Galopper des Jahres 2013“ gekrönt. Auf die Teilnehmer an der ältesten Publikumswahl im deutschen Sport (seit 1957) warteten zudem attraktive Preise. FC-Torhüter Timo Horn zog die glücklichen ­Gewinner. Ein Vorgeschmack: Der nächste Renntag am 21. April steht ganz im Zeichen der Stiftung des 1. FC Köln.

rund um köln

Links: Night Wish triumphierte überraschend beim Aufgalopp in Köln. Unten: Moderator Ulli Potofski (l.) und FCKeeper Timo Horn

Ciolek dabei G

roße Freude bei Veranstalter Artur Tabat: Gerald Ciolek wird am Oster­ sonntag beim traditionellen Radrennen „Rund um Köln“ dabei sein. Der 27-­jährige Radstar aus der Domstadt, der im letzten Jahr den Radklassiker Mailand – San Remo gewinnen konnte, führt zusammen mit dem deutschen Topstar Linus Gerdemann den Rennstall MTN Qhubeka an. „Ich bin Kölner und habe immer noch den Traum, in meiner Heimatstadt zu ­gewinnen. Meine Freunde und Familie sind an der Strecke, und es ist für mich ein ganz besonderes Erlebnis“, freut sich Ciolek. „Meine Form stimmt in diesem Frühjahr. Wir starten mit einer guten Truppe und werden ­alles daransetzen, ganz vorne zu landen.“ Mit dabei werden auch der Kölner Radprofi Andreas Stauff sowie der ehemalige ­ Deutsche Straßenmeister Martin ­Reimer aus Cottbus sein.

köln.sport informiert

KÖLN.SPORT berichtet

FC-MitGliederoffensiVE

fortuna tankt neue kraft

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it Anzeigen, Radiospots, Plakaten, ­Videos und anderen Aktionen will der FC die Zahl seiner Mitglieder in den kommenden Monaten deutlich steigern. Zum Start gibt es für jedes Neumitglied eine besondere Willkommensprämie: Wer vor dem 1. Juni eintritt, zahlt bis zum Ende der Saison (30. Juni 2014) keinen Mitgliedsbeitrag.

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urch die 0:1-Niederlage von Fortuna Köln bei den SF Lotte wurde der Titelkampf in der Regionalliga West wieder richtig spannend. Damit auf den letzten Metern nicht die Kraft ausgeht, wurden die Fortunen von der KölnBäder GmbH zu einem Besuch im Agrippabad eingeladen. (Bild: Jan-André Sievers, Ercan Aydogmus, Hamdi Dahmani, Kusi Kwame, Stipe Batarilo, v. l.)

↑TOP Andreas Rettig, Geschäftsführer der DFL, lobt ausdrücklich die vorbildliche Arbeit des 1. FC Köln und von Bayer 04 Leverkusen. ●

↓FLOP Profiboxer Manuel Charr lässt sich zu wüsten Schimpftiraden im Internet hinreißen. Unnötig! ●


Im Vorjahr sicherte sich die U9 von Feyenoord Rotterdam ­den „Pfingstpokal“

Internationales U9-Turnier

Die Stars von morgen sehen Fußballfans aufgepasst: Beim U9-Pfingstturnier des SV Schlebusch sind jede Menge Top-Klubs vertreten

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as internationale U9-Pfingstturnier des SV Schlebusch 1923 hat ­inzwischen Tradition. Auch in diesem Jahr lädt der SVS am Samstag, dem 7. Juni, sowie am Sonntag, dem 8. Juni, die Jugend wieder zum ­Kicken ein – und viele namhafte Vereine sind der Einladung gefolgt. So werden unter anderem die U9-Mannschaften von ChampionsLeague-Sieger­Bayern München, des 1. FC Kaiserslautern, vom SV Werder Bremen, vom Hamburger SV und von FSV Mainz 05 dabei sein. Die Region wird durch Bayer 04 Leverkusen, den SC West und Borussia LindenthalHohenlind vertreten sein. Und für internationales Flair sorgen die Jung­ kicker von PAOK Saloniki und dem HJK Helsinki. Anzeige


Köln.Sport.Gespräch Jörg Schmadtke

„Die Kritiker sollen

sich an

mich wenden“ Bei aller Aufstiegs-Euphorie in Köln, der Job als FC-Geschäftsführer Sport ist kein leichter. Vor allem in Sachen Transfers sind Jörg Schmadtke finanziell Grenzen gesetzt. In Köln.Sport erklärt der FC-Macher, wie sein Masterplan für die Zukunft aussieht

Fotos: Horst Fadel (4), Stand: 10. April 2014

Herr Schmadtke, nach dem Abstieg 2012 hatte es beim 1. FC Köln 44 Transferbewegungen gegeben. Mit wie vielen rechnen Sie bei einer Rückkehr in die Bundesliga nach dieser Saison? Jedenfalls mit deutlich weniger als vor zwei Jahren. (schmunzelt) Eine sol­ che Zahl an Transferbewegungen ist eher ungewöhnlich, so viele werden wir am Saisonende definitiv nicht haben. Wir haben eine gute und junge Truppe beisammen, die wir punktuell ergänzen wollen.

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Wie sehen Sie die aktuelle Mannschaft für die nächste Saison aufgestellt? Wir sind stabil, haben bislang 43 Tore geschossen, 15 Gegentore bekom­ men, die Tordifferenz ist richtig gut, das ist mir wichtig. Es ist aber ein großer Fehler, wenn man glaubt, die Dinge eins zu eins auf die nächste Saison übertragen zu können, denn jede Liga hat ihre Eigenheiten. Im Moment sind wir Favorit in jedem Spiel und treffen in der Regel auf sehr tief stehende Gegner, die versuchen, aus Kontern heraus zu agieren. ­Nächste Saison wird sich unsere Spielweise mit anderen Gegnern ein Stück weit verändern. Vielleicht wird das Spiel für uns dann auch etwas leichter, das wird sich zeigen. Insgesamt ist unsere junge Mannschaft – die jüngste in der Zweiten Liga – schon sehr leistungsfähig, ihr Potenzial ist aber ­weiter entwicklungsfähig, davon bin ich überzeugt. Planen Sie trotz des nahenden Aufstiegs für beide Ligen? Wir gehen professionell damit um und planen seriös für die nächste S­ aison, das heißt Plan A und Plan B. Zugegebenermaßen würden wir uns freuen, wenn wir nur noch die Erste Liga planen müssten.

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Welchen Unterschied macht es für Sie in Verhandlungen mit Spielern, ob der FC bereits vier Spieltage vor Saisonschluss in die Bundesliga aufsteigt oder erst am letzten? Da wir wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet sind: Je früher wir Klarheit über den Aufstieg haben, umso besser. Desto früher können wir auch mit Spielern in konkrete Verhandlungen treten. Gibt es tatsächlich Profis, die auf Geld verzichten, nur um für den 1. FC Köln spielen zu können? Es gibt solche Äußerungen von Spielern. Am Ende sieht so etwas in ­Verhandlungen aber immer anders aus. (schmunzelt) Letztlich haben die meisten Klubs wirtschaftliche Zwänge und müssen ihre Angebote dem­ entsprechend gestalten. Wir versuchen, mit unseren Kontakten etwas schneller zu sein und dabei weniger Öffentlichkeit zu produzieren. Wenn wir ein wirtschaftlich gleiches oder ähnliches Angebot abgeben wie ein Mitwerber, haben wir aufgrund der Wucht der Marke FC, der Stadt, des Stadions und auch der Fans gegenüber dem einen oder anderen Konkur­ renten bessere Chancen. Trainer Peter Stöger bemängelte kürzlich, das Team müsse schwierige Phasen stets spielerisch lösen, weil ihm die Standardspieler fehlen. Sehen Sie diesbezüglich Handlungsbedarf? Wir werden darüber nachdenken, wenn ein solcher Spieler in unser K ­ onzept passt. Es macht keinen Sinn, einen 2,20 Meter großen Spieler zu holen, der zwar köpfen, aber sonst nicht viel kann. Aber es ist richtig, dass uns ­beispielsweise der eine der andere kopfballstarke Spieler in der Offensive gut täte. Eine „Waffe“, wie sie eine Spitzenmannschaft in der Zweiten Liga normalerweise hat. Braucht der FC mehr Torgefahr im Mittelfeld, idealerweise einen tor­ gefährlichen Freistoßschützen? Wir können uns die Dinge nicht immer so rauspicken, wie wir sie gerne ­hätten. Generell sehe ich unser Mittelfeld torgefährlich, neben Marcel Risse treffen auch Slawomir Peszko, Yannick Gerhardt, Daniel Halfar – das passt schon. Aber aus Standardsituationen haben wir nicht so viele Tore gemacht, das stimmt. Es wird aber bei Freistößen immer komplizierter, die Torhüter sind heutzutage besser, nicht mehr so schlecht wie früher. (schmunzelt) Wie sieht die Rollenverteilung zwischen Ihnen und Trainer Peter ­Stöger in Bezug auf die Mannschaft aus? In der Regel spricht der Trainer mehr über die Mannschaft als ich. Ich greife lediglich ein, wenn ich das Gefühl habe, dass von außen ungerecht mit der Arbeit Einzelner umgegangen wird. Ich melde mich intern auch zu Wort, wenn aus meiner Sicht Grundsätzliches angesprochen werden muss. Dabei kann es einmal vorkommen, dass ich loben oder wachrütteln muss. Zuletzt haben Sie den Medien eine kollektive Schelte verpasst, als ­diese die Sturmflaute der FC-Stürmer Patrick Helmes und Anthony Ujah in diesem Jahr kritisierten. Was hat Sie daran geärgert? Es wurde über Dinge diskutiert, die keinen Bestand haben, und dagegen habe ich mich gewehrt. Es hieß, wir hätten nicht die nötige Qualität für


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Köln.Sport.Gespräch die Erste Liga. Erst einmal spreche ich dem einen oder anderen ab, ob er das überhaupt beurteilen kann. Und zum anderen hat der Kader unser ­vollstes Vertrauen und soll den Aufstieg realisieren. Hin und wieder muss man den Jungs helfen, damit sie den Glauben in die eigenen Stärken wie­ derfinden. Für manche ist es noch neu, an der Tabellenspitze zu stehen, permanent gefordert zu sein und mit den Erwartungshaltungen umzu­ gehen. Generell ist unsere Mannschaft aber keine, die man ständig­ ­kitzeln muss, um Leistung zu erzeugen, sondern sie trägt von sich aus eine Leistungsorientiertheit in sich. Diese Dinge muss man nur begleiten und darauf achten, dass sie nicht in ein Ungleichgewicht geraten. Letzt­ lich lebt unser Team von der Stärke der Gruppierung. Denn wir haben unsere Tore auch in Phasen geschossen, in denen es für unsere Stürmer nicht so gut lief. Und noch etwas: Obwohl wir nur 15 Gegentore erhalten haben, wurde geschrieben, dass wir zu viele Torchancen zulassen – da hört für mich die Diskussion auf.

Fans und Medien in Köln sorgen sich halt ständig um „ihren“ FC. H ­ aben Sie dafür Verständnis? Damit habe ich überhaupt kein Problem, das macht ja auch zum großen Teil die Qualität und den Charme dieses Vereins aus. Aber bitte dann in einer vernünftigen Art und Weise, statt sich einzelne Spieler herauszu­ picken. Dann sollen sich die Kritiker lieber an den Geschäftsführer Sport wenden, denn ich bin dafür verantwortlich, wer in unserem Kader steht. Zuletzt wurde beim Thema Neuverpflichtungen nur der Name von Kaiserslauterns Simon Zoller spekuliert. Ist das ein Typ Stürmer, der dem FC weiterhelfen würde? Die Geschichte ist entstanden, als ich beim Spiel in Kaiserslautern (0:0, Anm. d. Red.) mit FCK-Vorstand Stefan Kuntz vor der Kamera stand und zu Simon Zoller befragt wurde. Da habe ich gesagt, dass Zoller ein guter Spieler ist. Aber Kaiserslautern hat im Winter bereits ein Angebot von etwa drei Millionen Euro für ihn abgelehnt. Da sollten wir mit unseren rund 30 Millionen Euro Verbindlichkeiten nicht mit weiteren Gedanken Zeit vergeuden. Sie sehen, so entstehen solche Geschichten … Sie sind nicht erst seit der Verpflichtung von Bard Finne auf dem skandinavischen Markt unterwegs, haben schon in Ihrer Zeit als Sportdirektor von Hannover 96 immer wieder mit Verpflichtungen aus Nordeuropa überrascht. Zählt die Region weiterhin zu Ihren ­bevorzugten Märkten? Ich arbeite in Köln nicht so wie in Hannover und dort wiederum nicht wie in Aachen, das ist nicht vergleichbar. Aber es kann sein, dass wir wieder auf dem Markt in Skandinavien unterwegs sind, weil wir uns dort ganz gut auskennen. In der Regel unterhalten wir uns vor der Saison über Kern­ märkte und durchleuchten diese anschließend. Kernmärkte kristallisieren sich generell heraus anhand der sportlichen Qualifikation sowie der Wirt­ schaftlichkeit im jeweiligen Land. Letztlich sind unsere Kernmärkte über­ all dort, wo sich auch unsere Mitbewerber bewegen. Neben Bard Finne haben Sie mit Kazuki Nagasawa ein weiteres ­Talent verpflichtet, das zuletzt für Furore gesorgt hat. Wo sind die beiden am wertvollsten für den FC? Beide sind zum heutigen Zeitpunkt deutlich weiter, als wir es uns erhofft haben. Sie haben schon nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht, ­zeigen großes Potenzial und haben eine tolle Perspektive. Bard Finne ist ein Bewegungsspieler, der am liebsten um einen Stoßstürmer herum in die Lücken geht. Kazuki Nagasawa kann auf allen drei Mittelfeld­ positionen hinter der Spitze spielen, er ist technisch stark und steckt ganz gerne mal einen Ball für den Mitspieler durch.

Jörg Schmadtke (r.) mit Köln.Sport-Redaktionsleiter Frank Schwantes

Der FC-Geschäftsführer in s­ einem Büro am Geißbockheim vor einem Gemälde mit Köln-Panorama (l.).

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Im „Geißbock-Echo“ sagten Sie kürzlich, im aktuellen Team seien viele Schwiegersöhne dabei – und „vielleicht könnten wir noch den ein oder anderen Schweinehund mehr gebrauchen“. Suchen Sie noch ­einen Typ Effenberg? Wir haben viele nette junge Spieler in der Mannschaft, die bislang wenig Erfahrung im Profigeschäft haben. Es wäre durchaus wünschenswert, wenn jemand mal ein Stoppschild aufstellen würde und unangenehmer wird. Unsere Spieler sind aber auch selbstständig, kritisch und hinter­ fragen Dinge. Doch von der Grundtendenz haben wir eine eher „liebe“ Mannschaft. Das ist wiederum auch nicht so verkehrt, denn bislang haben wir die wenigsten Gelben Karten (39, d. Red.) und noch keinen Platzver­ weis erhalten. Das zeigt, dass sich der Schwiegersohn-Charakter der Mannschaft auf dem Platz widerspiegelt. Ist die Mannschaft mit genügend Führungsspielern gesegnet? Ich glaube, dass sich die Zeiten deutlich geändert haben. ­Früher sind Mannschaften von einzelnen Spielern geführt worden, das hatte aber nicht nur Vor-, sondern auch Nach­ teile. Heute ist es mehr eine Gruppierung, die das Team führt – und das muss nicht immer lautstark sein. Gewöhnlich sind es mehr zentrale Spieler, die ein Ausrufezeichen setzen können. Was ich mit dem Schweinehund meinte, ist einer, der auf dem Platz auch einmal unangenehm werden kann und ein­ fordert – vom Mitspieler, aber auch vom Gegenspieler.

Den Betrag würden wir größtenteils zum Schuldenabbau verwenden und nur ein wenig davon zur Reinvestition ins Team. Ein solcher Vorgang ist aber normal im Profigeschäft. Vorausschauend denken gehört zu Ihrem Business. Wie weit planen Sie heute schon die sportliche Zukunft des FC voraus? Einerseits sind wir in der Sommerplanung, andererseits denken wir aber auch schon darüber nach, was im Winter passiert. Zum Beispiel sollte man wissen, in welchen anderen Ligen die Verträge früher – nämlich im Winter – auslaufen. Gleiches gilt für Spieler, deren Verträge in diesem Zeitraum zu Ende gehen. Solche Dinge bereiten wir heute schon vor. Der Verein geht den Weg, vor allem den eigenen Nachwuchs zu den Profis hochzuziehen. Glauben Sie, dass sich diese Philosophie mittel­ fristig ändern kann und dann wieder stärker zugekauft wird? Natürlich ist es ein Idealzustand, ein Talent in den Lizenzspieler­ bereich einzubauen und dafür den etwas älteren Spieler teuer zu verkaufen. Das wird sich aber so nicht ständig realisieren las­ sen. Wir werden auch immer wie­ der Spielerpersonal von außen hinzunehmen müssen. Doch diese beiden Wege der Kaderplanung können sich sinnvoll ergänzen und ­positiv aufeinander einwirken. Auch weil Spieler aus anderen Klubs eine andere Sozialisierung haben und Erfahrungen mitbringen, was sich wiederum belebend auf den gesamten Spielerkader auswirken kann.

Wenn uns jemand 20 Millionen Euro Ablöse anbietet, wären wir gezwungen, den Spieler abzugeben“

FC-Talente wie Timo Horn, Jonas Hector oder Yannick Gerhardt gehö­ ren vermutlich zur Kategorie „Schwiegersöhne“, sind aber wegen ­ihrer Entwicklung begehrte Spieler auf dem Markt. Wie schwer wird es, sie auf Sicht in Köln zu halten? Yannick Gerhardt und Jonas Hector haben wir langfristig gebunden, Timo Horn hat noch zwei Jahre Vertrag, und alle drei haben bei Aufstieg gültige Verträge für die Erste Liga. Diese Talente fühlen sich in ihrer Entwicklung beim FC gut aufgehoben, und sie wollen hier ihre nächsten Schritte tun. Alle wissen, dass bei uns eine relativ hohe Durchlässigkeit gegeben ist, heißt: Wenn sie regelmäßig ihre Leistungen bringen, dann spielen sie. Das gibt jungen Spielern eine gewisse Ruhe, die für ihre Entwicklung notwendig ist. Und diese Gegebenheiten finden sie längst nicht bei jedem Verein. Wenn morgen der FC Chelsea mit einem 20-Millionen-Angebot für Yannick Gerhardt vor der Tür steht, wie handeln Sie dann? Wenn uns jemand 20 Millionen Euro Ablöse anbietet, wären wir aufgrund unserer wirtschaftlichen Lage dazu gezwungen, den Spieler abzugeben.

Zur Person: jörg schmadtke

► Jörg Schmadtke, geboren am 16. März 1964 in Düsseldorf, spielte für Fortuna Düsseldorf und den SC Freiburg. Später stand er noch bei Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Der Torhüter absolvierte 266 Spiele in der 1. Bundesliga, weitere 109 in der 2. Liga. ► Als Funktionär arbeitete der zweifache Familienvater für Alemannia Aachen und Hannover 96. Dort erwarb er sich als Sportdirektor einen ausgezeichneten Ruf, besonders wegen seines Geschicks bei Transfers. Für FC-Vizepräsident Toni Schumacher ist Schmadtke gar „der Beste, den es nach Uli Hoeneß gibt“. ► Seit 1. Juli 2013 ist Jörg Schmadtke Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln. Sein Vertrag bei den Geißböcken läuft bis 30. Juni 2017.

Während viele Profiklubs ihre zweite Mannschaft ab der Saison 2014/15 nicht mehr zum Spielbetrieb melden werden, will der FC wei­ ter an seiner U21 festhalten. Was sind die Gründe? Weil wir zum einen eine sehr junge Lizenzspieler-Mannschaft haben und die Jungs – sofern das nicht in der 1. Mannschaft möglich ist – nötige Spielpraxis in der Regionalliga erhalten. Das gilt auch für Spieler, die lange verletzt waren. Zum anderen glauben wir, dass für viele Jugendliche des Klubs ein Zwischenjahr zur Gewöhnung an den Seniorenfußball sinnvoll ist. Andererseits würde der Verein mit der Abschaffung seiner U21 Kosten sparen, was in seiner Situation nicht unerheblich ist. Das stimmt, aber wir würden unsere Planungen im Unterbau damit konter­karieren und erschweren. Wir setzen auch weiter auf den Spiel­ betrieb für die „Zweite“, weil es kaum möglich ist, Freundschaftsspiele unter der Woche zu organisieren, die den Talenten als Spielpraxis dienen. Wir würden uns wünschen, dass die Spiele der 1. und 2. Mannschaften nicht immer zeitgleich stattfinden, aber dass dies aus Sicherheitsgründen nicht geht, ist nachvollziehbar. Auf der anderen Rheinseite etwa wird dies ganz anders gesehen. Überraschen Sie die unterschiedlichen Meinungen? Wir haben der Satzungsänderung zugestimmt, weil wir glauben, dass es jedem selbst überlassen sein sollte, wie er mit der Entscheidung umgeht. Ich kann auch das manches Argument von Vereinen nachvollziehen, die sagen: Für uns ist das nicht sinnvoll, weil wir eine ganz andere Mannschaftsstruktur haben. Bayern und Dortmund zum Beispiel haben dagegen gestimmt, für diese Klubs ist es extrem wichtig, diese Zweiten zu haben, in Leverkusen dagegen wird dies ganz anders gesehen. Jetzt schauen wir uns in nächster Zeit an, welcher Weg der richtige ist. Für uns jedenfalls ist unsere U21 derzeit ein sehr wichtiger Bestandteil der Nachwuchsförderung. Interview: Frank Schwantes ●

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Köln.Sport.Eishockey Köln.Sport.Eishockey

xxxxxxtyler Adrian Fogel (re.) sein Können an den Nachwuchs weiter

Seit 2000 die Heimat der Haie: die Köln­ arena 2 (l.). Bereits seit 1998 tragen die Profis des KEC ihre Heimspiele in der Lanxess Arena aus

Fotos: PR (4)

Uwe Krupp absolvierte über 800 Spiele in der NHL und genießt noch heute großes Ansehen in Nordamerika

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? ? Andreas Falk wechselte 2012 aus Jönköping (Schweden) nach Köln und ist Leistungsträger der Haie


Kölner Haie

Viele Baustellen Top-Playoffs hin oder her: Die Baustellen häufen sich beim KEC. Hinter Team, Trainer und Heimat mehren sich die Fragezeichen. Bedroht der mögliche Verkauf der Kölnarena 2 sogar den Fortbestand des Eishockeystandortes Köln?

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er die letzten Spielzeiten der Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) Revue passieren lässt, muss konstatieren, dass die Verantwortlichen dem KEC wieder zu altem Glanz verholfen haben. Spätestens mit der Ankunft von Headcoach und Sportchef Uwe Krupp (48) 2011 wandelte sich das Image nach und nach wieder vom sportlich höchstens mittelmäßigen sowie ständig am Rande der Insolvenz agierenden Klubs hin zu einer der ers­ten Adressen im deutschen Eishockey. Als Vizemeister der vergangenen Saison galten die Haie auch 2013/14 als Anwärter auf die Meisterschaft. Doch ganz unabhängig davon, ob am Ende der neunte Titel steht (nach Redaktionsschluss) – die Zukunft des KEC ist trotz aller Erfolge gleich in mehrfacher Weise ungewiss. Ein Blick in den Kader genügt, um festzustellen, dass die Verträge vieler Leistungsträger 2014 auslaufen (siehe Kasten). Sportchef Krupp und Manager Lance Nethery (56) streben jedoch eine weitere Zusammenarbeit mit der Mehrzahl der möglichen Abgänge an. Ganz vorne auf der „To-do“-Liste steht der Name Andreas Falk (31). Der zweikampfstarke Stürmer und Co-Kapitän ist nicht nur ein Liebling der Fans, sondern gehört zu den Führungsspielern von Coach Krupp: „Andreas ist aus unserem Team nicht mehr wegzudenken.“ Allerdings liebäugelte der Schwede bis zuletzt mit einer Rückkehr in seine Heimat. Zum einen liegen ihm offenbar einige Anfragen aus der schwedischen Elite-Liga vor. Ex-Hai Daniel Rudslätt, aktuell Headcoach und Sportchef bei AIK Solna, wurde zuletzt häufiger in der Arena gesichtet. Wie Köln. Sport erfuhr, stehen die Chancen auf einen Verbleib des Fighters zwar nicht schlecht. Unterschrieben ist allerdings noch nichts. Ebenso wie bei Routinier Daniel Tjärnqvist (37) und KEC-Legende Mirko Lüdemann (40). Beide unterschreiben schon lange nur noch EinJahres-Verträge. Neue Unterschriften sollen nach Saisonende folgen. Hoffnung und Risiko zugleich. „Lüde“ und „Tjärner“ zählen nach wie vor zu den Säulen des Teams. Dennoch ist deren Alter schon mehr als fortgeschritten. Können sie ihr Leis­ tungs­ver­mögen noch einmal über eine lange Vorrunde auf kons­ tant hohem Niveau halten?

Keine Unterschrift ist von Durchstarter Rok Ticar (24) zu erwarten. Der Slowene spielte eine starke Hauptrunde, war bester Vorlagengeber und zweitbester Scorer der Haie. Das weckt Begehrlichkeiten. Unter anderem soll Ingolstadt ein Auge auf den Stürmer geworfen haben. Wohl nicht der einzige Interessent. Zudem kühlte gerade in den Playoffs das Vertrauen von Trainer Krupp in Ticars Defensiv-Fähigkeiten merklich ab. Diese wohl entstehende Lücke muss adäquat geschlossen werden. Genauso wie die beiden Rosterplätze der Nachverpflichtungen Rob Collins (36) und Mika Hannula (35), die, sollten sie die Haie nicht im Alleingang zum Titel schießen, ihr Soll in Köln erfüllt haben.

Krupp in die NHL? Und wer eine internationale EishockeyLegende wie Uwe Krupp hinter der Bande stehen hat, läuft zumindest unterschwellig immer Gefahr, diesen an die beste Liga der Welt zu verlieren. Gerade in Nordamerika wird das Tun des zweimaligen Stanley-Cup-Champions mit Argus­augen verfolgt. Die erfolgreiche Arbeit Krupps bei den Haien ist bei den Managern der NHL-Klubs kein Geheimnis, und sollte Krupp den KEC tatsächlich zum Titel führen, hätte er das große Ziel, seinem Heimatverein eine Meis­ ter­schaft zu schenken, erreicht. Krupps Vertrag in Köln läuft zwar noch bis 2017, ohne Ausstiegsklausel, doch bei einem konkreten Angebot aus der NHL bräuchte er eine solche wohl auch nicht. Derzeit ist zwar kein HeadcoachJob in der NHL vakant, doch nach dem Ende der Hauptrunde (13. April) drehen sich auch in den Staaten die Trainerstühle schneller. Doch die größte Baustelle droht den Machern der Haie nicht etwa bei der Zusammenstellung des neuen Teams. Denn: Der Verkauf der Lanxess Arena und ihrer Nebengebäude wird von den Eignern (Oppenheim-EschFonds) wieder einmal vorangetrieben. Eigentlich nichts Neues, wird über den Verkauf der Halle doch immer wieder spekuliert. Neu ist, dass die Arena, die Kölnarena 2 sowie die dazugehörigen Gebäude nicht mehr als Paket, sondern einzeln veräußert werden sollen. Und für den KEC könnte sich genau das zu einer Katastrophe entwickeln.

Gerade eine Aufteilung zwischen Arena und Kölnarena 2 würde den Haien große Sorgen bereiten. Nicht nur, dass Gerätschaften wie die Eismaschinen in beiden Hallen genutzt werden. Hätte ein möglicher Käufer mit der Kölnarena 2 gänzlich andere Pläne, was die Nutzung angeht, stünde der KEC plötzlich ohne Heimat und Trainingshalle da, befinden sich doch neben der Eisfläche auch die komplette Geschäftsstelle sowie weitere Trainingsräumlichkeiten hier. Nach Informationen von Köln.Sport läuft der Vertrag zwischen den Haien und der Arena GmbH zwar noch bis 2016. Doch was kommt danach? Die Arena selber für das Training der Profis und Junghaie zu nutzen, ist wegen der Aus­las­tung unmöglich. Ein ständiges Ausweichen in die Eishalle an der Lentstraße allein aufgrund der Größe der Räumlichkeiten nicht denkbar. Weitere Eisflächen existieren in Köln nicht. Jetzt ist es wieder einmal an den Verantwortlichen der Haie, den aktuell sehr gut aufgestellten KEC auch für die Zukunft zu rüsten. Philippe Rasch ●

Die Spieler-Verträge Spieler Vertrag bis Danny aus den Birken 2016 Torsten Ankert 2016 Moritz Müller 2016 Alexander Weiß 2016 Philip Gogulla 2016 Andreas Holmqvist 2015 Pascal Zerressen 2015 Ales Kranjc 2015 Björn Krupp 2015 Philip Riefers 2015 John Tripp 2015 Daniel Schmölz 2015 Marcel Ohmann 2015 Chris Minard 2015 Marcel Müller 2015 Youri Ziffzer 2014 Mirko Lüdemann 2014 Daniel Tjärnqvist 2014 Maik Blankart 2014 Charlie Stephens 2014 Rob Collins 2014 Yared Hagos 2014 Rok Ticar 2014 Mika Hannula 2014 Andreas Falk 2014

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Köln.Sport.Innenstadt

Freizeit - statt V

(F a s t ) f u ereinss

Der Kölner Skateprofi Patrick Bös trickst am „Kap 686“

port

ßballfreie

Zone

Klar, in d en Parks und auf hauptsä den Wie chlich Fr senfläch eizeitspo en fliegt rtler ihre auch ma m Hobby l ein Fuß . Denn sie ball. Doc finden h ür mich ist das hier ein h in der ier teilw Kölner In eise para Traum!“ Wenn der Kölner Skateprofi Patrick Bös über nenstad diesisch t frönen e Möglic die Skateanlage am Rheinauhafen spricht, kommt er aus dem Schwärmen gar hkeiten vor nicht mehr heraus. Früher traf sich die Skateboard-Szene Tag für Tag an der sondere in der City,

Fotos: Horst Fadel (3), IMAGO (4)

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Domplatte und war dort eigentlich immer unerwünscht. Heute ist das „Kap 686“ der Anlaufpunkt der kölschen „Rollbrettfahrer“. Die Skater stehen in der Kölner Innenstadt stellvertretend für einen sportlichen Trend: Versammeln sich die Aktiven in den Stadtteilen doch eher in einem Verein und jagen da vornehmlich dem runden Leder hinterher, geben sich die Sportwütigen in der Innenstadt eher dem Freizeitsport hin. Tummeln sich in ­Nippes oder Rodenkirchen bis zu sechs verschiedene Fußball-Klubs, sind in der näheren Domumgebung gerade einmal zwei Vereine aktiv – den SV Deutz 05 mit einbezogen. Wer nach Vorurteilen sucht, könnte sagen: Klar, in einer Großstadt wie Köln und insbe-

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ist alles nur anonym und jeder kocht sein eigenes (sportliches) Süppchen. Doch weit gefehlt! Sicher, in der Innenstadt wird vornehmlich Individualsport ­betrieben. Doch auch dabei muss man noch lange nicht alleine sein! Im Juli 2011 eröffnete Oberbürger­ meister Jürgen Roters das neue Skater-­ paradies am Rheinkilometer 686. In den ers­ten ­Wochen danach kamen täglich 200 bis 300 Skater, nicht nur aus Köln, um sich hier tricktechnisch mal so richtig auszu­ toben. So viele sind es heute nicht mehr, doch das Kap hat sich in der Szene rum­ gesprochen. Alleine stehen die Jungs und Mädels nur auf ihrem Board, gerollt wird


t

stad

Innen

Dank ihrer vielen Grünflächen bietet auch die Kölner Innenstadt genügend Platz und Angebote, sportlich fit und aktiv zu sein. Und zum Skaten, Streetballspielen, Laufen, Tischtennis oder Boule muss man noch nicht einmal Mitglied in einem Verein werden.

gemeinsam. Und die Begeisterung über den Umzug von der Domplatte in den Rheinauhafen ist noch immer groß. Es nerven keine Junggesellen­ abschiede mehr, die irgendwelche Tricks sehen wollen“, erzählt Bös. Er weiß, wovon er spricht. In der Kölner Skateszene verwurzelt, war der 34-Jährige zusammen mit seinen Mitstreitern vom „Dom Skateboarding e. V.“ mitverantwortlich für die Entwicklung des Skateparks und die ­Umsiedlung der Szene. Metropolen wie New York oder Barcelona sind ­bekannt für ihre Skatespots. Und genau hier haben sich Bös und Co. Ideen geholt, um auch in Kölle fast paradiesische Voraussetzungen zum Skaten zu schaffen. Das beste daran: Das Kap ist nicht nur etwas für die abso­ luten Experten. Hier kommen auch Skaterookies voll auf ihre Kosten.

Zocken bis die Socken glühen Ganz ohne Ball kommt allerdings auch die Innenstadt nicht aus. Neben den Park- und Wiesen-Kickern versammeln sich vor allem auf dem Streetballplatz im Schatten des Fernsehturms, zwischen Vogelsanger und Venloer Straße, die Freizeit-Basketballer. Der deutschlandweit als „Nike Court“ bekannte Freiplatz wurde 1995 vom damaligen NBA-Superstar Scottie Pippen eröffnet und ist heute eigentlich nur noch ein Schatten seiner selbst. Betonboden und Korbanlagen müssten dringend einmal überholt werden. An der Anziehungskraft der Platzes hat sich jedoch nichts geändert. Sobald die ersten Sonnenstrahlen herauskommen, wird hier gezockt, bis die Socken glühen. Und das teilweise bis spät in die Abendstunden. Solange der Ball noch schemenhaft zu erkennen ist, gibt es hier kein Halten. Dazu wummernde Bässe aus den portablen Musikboxen und ein dampfender Grill. Ja, auch das ist Sport!

Ohne Grill, dafür aber mit einem traumhaften Panorama, sind das Rheinufer zwischen Altstadt und Niederländer Ufer linksrheinisch sowie der Rhein- und Jugendpark rechtsrheinisch ein Paradies für Jogger. Bei gutem Wetter muss man allerdings hier tatsächlich aufpassen, sich nicht gegen­ seitig in die Hacken zu treten. Alleine laufen die Jogger hier also auch nicht. Absolut im Trend ist Tischtennis unter freiem Himmel. Wer in der ­Innenstadt, und das nicht nur hier, im Frühling oder Sommer eine freie Platte sucht, braucht Geduld bei der Suche. Auf Schulhöfen, in Parkanlagen oder auf Spielplätzen werden die Ping-Pong-Kugeln nur so hin und her gejagt. Einzel, Doppel oder Rundlauf – hier kommen alle auf ihre Kosten. Während beim Tischtennis eigentlich fast jede Altersklasse vertreten ist, ist eine Partie Boule eher etwas für die ältere Generation. Aber dennoch nicht minder beliebt. In vielen Parks sind Boule-Bahnen verlegt – eine herrliche Nachmittagsbeschäftigung im Sonnenschein. Sportlich aktiv und Großstadt? Das passt! Philippe Rasch ● Anzeige

Der Skatepark am Rheinauhafen bietet verschiedenste Elemente

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Köln.Sport.INnenstadt Der Sport im Veedel

Auf einen Blick

Sie sind auf der Suche nach dem richtigen Sportangebot? Köln.Sport zeigt 24 Top-Adressen im Bezirk

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FuSSball, Tennis & Teamsport 1. AFC Köln e.V., Im Zollhafen 24, 50678 Köln, Telefon: 0221-60605916, Ansprechpartner: Oliver Over, verwaltung@cologne-falcons.de 2. BSG Bezirksregierung, Zeughausstraße 2-10, 50667 Köln, Ansprechpartner: Andreas Hein, Telefon: 0211-8701110 3. Betriebssportgemeinschaft Stadt Köln e.V., Willy-Brandt-Platz 3, 50679 Köln, Ansprech­­­partner: M. Köppler, Telefon: 0221-22124137, betriebssportgemeinschaft@stadt-koeln.de 4. SV Deutz 05, Dr.-Simons-Str. 10, 50679 Köln, Ansprechpartner: Stefan Bedorf, Telefon: 0157-76821805, info@deutz05.de 5. DJK spinfactory Köln, Heinrichstr. 45, 50676 Köln, Ansprechpartner: Thomas Bollmann, Telefon: 0221-316984, jhuettenberger@web.de 6. Eishockey-Damen-Team „Cologne Brownies“ e.V., Elisenstr. 14, 50667 Köln, info@cologne-brownies.de 7. SpVg. Arminia 09 Köln e.V., Fleischmengergasse 7, 50676 Köln, Telefon: 0221-244745, arminia-09@stadie-gmbh.de 8. Rollstuhl-Club Köln e.V., Auf der Ruhr 7, 50667 Köln, Telefon: 0221-25085189, info@rsc-koeln.de 9. SC Janus e.V., Mittelstraße 52-54, 50672 Köln, Telefon: 0221-9255932, info@sc-janus.de

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4 Grafik: openstreetmap.de (1)

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10. KEC „Die Haie“ e.V., KölnArena 2, Gummersbacher Straße 4, 50679 Köln, Telefon: 0221-2795222, www.haie-ev.de 11. Lufthansa Sportverein Köln e.V, Von-GablenzStraße 2-6, 50679 Köln, Telefon: 0221-8263885, vorstand@lsv-koeln.de Fitness & Kampfsport 12. Schüler SV Griechenmarkt e.V. 84, Großer Griechenmarkt 76, 50676 Köln, Ansprechpartner: Klaus Hoffmann, Telefon: 0221-9215830, 13. Kölner Taekwondo Sterne e.V., Salierring 1, 50677 Köln, Ansprechpartner: Hüseyin Kulac, Mustafa Yurttas, Telefon: 0175-1626270 14. Shinson Hapkido Köln e.V., Maybachstraße 172-174, 50670 Köln, Ansprechpartner: Uwe Dallwitz, 0221-7393272, www.shinsonhapkidokoeln.de 15. Frauen KungFuSchule Köln, Tempelstraße 10, 50679 Köln, Ansprechpartner: Anja Schulte, Telefon: 0221-3366288, www.frauenkungfuschule-koeln.de

17. WDR Aktiv Das Sozialwerk e.V., Appellhofplatz 1, 50667 Köln, Ansprechpartner: Udo Abels, Telefon: 0221-2202122 und 02212206991, geschaeftsstelle.wdr-aktiv@wdr.de 18. if e.V. – Initiative zur Förderung des Freizeitund Breitensports, Gotenring 4, 50679 Köln, Telefon: 0221-29762583, jakobzoth@gmx.de 19. BSG Rheinpark e.V., Postfach 10 08 08, 50670 Köln, Ansprechpartner: Oswald Mölter, Telefon: 0221-1445363, info@bsg-rheinpark.de 20. BSP Friedenspark, Kinder- u. Jugendzentrum, Oberländer Wall 1, 50678 Köln, Ansprechpartner: G. Schweitzer, Telefon: 0221-374742, info@jugz.de 21. Grün-Weiß-Klub Köln e.V., Mauritiussteinweg 90-92, 50676 Köln, Ansprechpartner: Karl Breuer, Telefon: 0221-481172 und 02203-16160 22. RC Adler Köln 1921 e.V., Karl-Korn-Str. 6, 50678 Köln, Telefon: 0221-7602695, radsport@rc-adler.de

Freizeitsport

23. Ruder-Riege Gymnasium, Thusneldastraße Köln, Thusneldastraße 15-17, 50679 Köln, Ansprech­ partner: Michael Blum, Telefon: 0221-88791211, info@krv77.de

16. Deutscher Alpenverein Sektion Rheinland-Köln e.V., Clemensstr. 5-7,50676 Köln, Telefon: 0221-2406754, Homepage: www.dav-koeln.de

24. Wild & Free Classic e.V., Friesenstr. 27, 50670 Köln, Ansprechpartner: Hans-Hubert Werner, Telefon: 0221-2577004, wildandfree@wernerdruck.de


Köln.Sport.Expertenquiz

TESTEN Sie iHr wissen!

Hier ist wieder Ihr kölsches Sportwissen gefragt! Nur echte Experten haben eine Chance im Rennen um unsere attraktiven Preise

1

Welche Ehrung erhielt Haie-Keeper Danny aus den Birken in dieser DEL-Saison?

2

Wer schoss im FVM-Pokal-Derby zwischen Fortuna und Viktoria Köln das einzige Tor?

3

Welches jecke Jubiläum feiern sowohl der 1. FC Köln als auch Fortuna Köln in diesem Jahr?

4

Bei welchem Verein wurde Christoph Daum im März 2014 als Trainer entlassen?

5

Wie heißt der japanische FC-Winterneuzugang Nagasawa mit Vornamen?

6

Den Aufstieg in welche Spielklasse strebt die zweite Mannschaft von Fortuna Köln an?

A bester Torhüter K bester Vorlagengeber

R Ercan Aydogmus I Mike Wunderlich

E 55 Jahre C 77 Jahre

T Marcus Feinbier U Torsten Reisewitz

Zu gewinnen!

vs. 1. Preis: 2 x 2 Eintrittskarten zum letzten Heimspiel des SC Fortuna Köln gegen den SC Wiedenbrück am 10. Mai 2014 im Südstadion 2. Preis: ein Jahresabonnement von Köln.Sport – Das Stadt-Sport-Magazin

E Tsubasa C Oshikuru

Bezirksliga E G Kreisliga B

3.–4. Preis: je eine Ausgabe des Buches „Als der Geißbock Moped fuhr“ von Dirk Unschuld

S Landesliga i Kreisliga A

Lösungswort:

Original & Fälschung

Wer ist Trainer des Kölner FußballLandesligisten FC Pesch?

Oguz Kahraman O G Reinhold Höck

S Bursaspor C Antalyaspor

T Kazuki B Shinji

Fotos: IMAGO (2)

8

F 66 Jahre T 111 Jahre

T FC Brügge R Fenerbahce

1

Für welchen Verein bestritt FC-Sportdirektor Jörg Schmadtke 244 Bundesligaspiele?

I SC Freiburg E Fortuna Düsseldorf P Alemannia Aachen R Hannover 96

B schönster DEL-Spieler F keine

L Lukas Nottbeck U Fatih Candan

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Aus den Buchstaben vor den richtigen Antworten setzt sich das Lösungswort zusammen. Gesucht wird diesmal ein Begriff aus dem Bergsteigen.

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Wenn Sie gewinnen wollen …

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… schicken Sie das richtige Lösungswort per E-Mail an gewinnspiel@koelnsport.de oder per Postkarte an: Köln.Sport Verlag, Schanzenstraße 36, Geb. 31b, 51063 Köln. Einsendeschluss ist der 02. Mai 2014 (Post­ stempel). Die Gewinner werden schriftlich benach­ richtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ein Rätsel für richtige Adleraugen! Im rechten Bild haben wir gegenüber dem Original einige kleine Retuschen vorgenommen – dort sind fünf Dinge verändert worden oder nicht mehr sichtbar. Wer aber ganz genau hinsieht, der kommt den eingebauten Fehlern bestimmt ganz schnell auf die Spur.

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Köln.Sport.Kategorie Köln.Sport.Freizeitsport

Das Training im Freien lässt sich mit einfachen en Mitteln effektiv gestalt

n ie e r F im n e z it w h c S fit für den sommer

denn mit Gleichgesinnten ßerer Beliebtheit. Kein Wunder – grö er imm ss tne r-Fi doo Out sich Besonders in Köln erfreut ht auch eine Menge Spaß nicht nur den Körper, sondern mac kt stär en, nier trai zu Luft n che an der fris ie Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und die Lust auf Bewegung wächst. Der Frühling ist da! Und mit den ersten Sonnenstrahlen kehrt auch die Motivation zurück, die Begeisterung, sich an der frischen Luft zu bewegen, hinauszugehen ins Grüne, Sport zu treiben. Vor allem in Köln entdecken immer mehr Sportbegeisterte die Faszination „Outdoor-Fitness“ für sich. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: „Es liegt in der Natur des Menschen, sich draußen zu bewegen, die Sonne zu spüren und seinen eigenen Körper zu erleben“, sagt Christoph Adelmann. Der Personal Trainer arbeitet mit seinen Kunden schon lange im Freien, schätzt die Möglichkeiten, die ein Fitnessprogramm in der Natur bietet: „Es ist ein tolles Gefühl, gemeinsam mit anderen Sportlern die Natur zu erleben und sich Herausforderungen zu stellen.“ Herausforderungen werden den Teilnehmern des „Original Bootcamps“ in jedem Fall geboten. Zweimal pro Woche schwitzen die maximal zwölf Teilnehmer je eine Stunde im Freien. Und das über einen Zeitraum von zwei Monaten. „Sport ist ein Erlebnis. Und das wollen wir vermitteln. Wenn man gemeinsam Ziele erreicht, ist das ein unbeschreiblich tolles Gefühl“, versichert Adelmann, der einer von insgesamt 80 Trainern des Unternehmens ist, das 2009 in Köln gegründet wurde und von der Domstadt aus erfolgreich 17 weitere deutsche Städte eroberte. Anders als

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es der Name „Original Bootcamp“ vielleicht vermuten lässt, geht es beim Training keineswegs darum, die Sportler anzuschreien oder einem harten militärischen Drill zu unterziehen. „Klar soll jeder bei uns an seine persönlichen Grenzen gehen, aber mit positiver Motivation“, erklärt Adelmann. Fitnessorientierte Teamspiele und ein in Kleingruppen durchgeführtes Zirkeltraining sollen neben sportlichen Erfolgen auch eine Menge Spaß garantieren.

„Trimm Dich fit“ wieder im Trend Spaß, der im Fitness-Studio nicht unbedingt aufkommt. „Die natürlichen Einflüsse sind gut für den Körper. Viele Menschen vermissen in der heutigen Zeit den Kontakt zur Natur und erleben durch das Outdoor-Training ein Lebensgefühl, das sie in dieser Form vielleicht

gar nicht mehr gekannt haben“, sagt Andrea Ede von „Outdoor Gym“. „Zurück zur Natur“ lautet also der Trend in diesem Frühjahr. Gänzlich neu ist diese Form des Fitnesstrainings allerdings nicht. Schon in den 1970er startete der Deutsche Sportbund die „Trimm-Dich“-Bewegung. In zahlreichen Städten wurden sogenannte Trimm-DichPfade angelegt, an denen Sportler im Freien trainieren konnten. Der Trend von damals blüht wieder auf und lockt die Kölner in die Parks und Grünanlagen der Stadt. „Nach einem Workout an der frischen Luft fühlt man sich einfach besser. Und das Beste: Die Natur hat keine Öffnungszeiten“, sagt Jessi Kreuzer von „BodyUpgrade“. Ausreden gibt es in diesem Frühjahr also keine mehr! Stefan Kühlborn ●

outdoor-fitness in köln

•  „Trimm-Dich-fit“-Stationen

halten wieder in allen deutschen Städten Einzug. In Köln gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, die Joggingrunde mit einigen Fitnessübungen zu kombinieren. Zum Beispiel am Decksteiner Weiher, unweit der Berrenrather Straße. Eine weitere Trainingsstation befindet sich in der Ludolf-Camphausen-Straße in der Nähe des Westbahnhofs

•  Professionell geleitetes Training an der frischen Luft versprechen die Personal Trainer des „Original Bootcamps“ aus Köln. Spezielles Zirkeltraining im Team wird unter anderem im Stadtgarten, Beethovenpark und am Decksteiner Weiher angeboten. Infos gibt es unter www.original-bootcamp.com •  Fitness in der Natur bietet auch das „Outdoor Gym“-Team an verschiedenen Standorten in Köln. Infos zum Konzept und den Trainingsorten der Personal Trainer gibt es unter www. outdoorgym.de •  Intensives Training und dabei den Partner fürs Leben finden? Das verspricht das spezielle Trainings­ konzept für Singles des Anbieters „Body-Upgrade“. Infos gibt es unter www.body-upgrade.de

Fotos: Lara Burr (1), Original Bootcamp (1)

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SV Westhoven-Ensen

Der Traum vom Durchmarsch

Als Aufsteiger direkt in die Bezirksliga? Was vor der Saison noch wie ein Märchen klang, könnte in Westhoven Realität werden. Das Erfolgsgeheimnis der Fielen-Elf: Jungs aus dem Veedel und die nötige Unbekümmertheit uf der Homepage des SV Westhoven-Ensen ist das ursprüngliche Saisonziel noch nachzulesen. In der Gratulation zum Aufstieg heißt es dort: „In der Hoffnung, dass sie dort auch die Klasse halten können.“ Das ist mittlerweile totaler Quatsch, aber anders als gedacht. „Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, dass wir Herbstmeister werden und auch noch im April an der Tabellenspitze stehen, ich hätte ihn für verrückt erklärt“, sagt Westhovens Erfolgscoach Ralf Fielen. Nach dem Aufstieg hatte der Verein ursprünglich den frühzeitigen Klassenerhalt anvisiert – und dreht seitdem den Spitzenteams der Liga wie den Lokalrivalen SpVg Porz und Prometheus Porz eine lange Nase. Eine „graue Maus“ (O-Ton Fielen) sei Westhoven-Ensen doch in der Vergangenheit gewesen. Ein Kreisliga-B-Verein, der ab und an in die höchste Kreisklasse aufstieg, um alsbald darauf wieder nach unten zu verschwinden. In den vergangenen 18 Monaten hat sich dieses Image geändert: „Wir haben uns einen Namen gemacht“, bestätigt Fielen, „allein dass ein Spieler vom Format eines Marcel Manderfeld für uns spielt, sagt schon alles.“ Dabei setzen die Porzer auf eine einfache wie erfolgreiche Philosophie: „Der Verein baut auf Jungs aus dem Veedel,

Kurz notiert

→ Germania setzt sich vom Tabellenkeller ab: Den Klassenerhalt wieder deutlicher im Visier hat Ossendorf. Auch dank Rückkehrer Ludwig Wolper, der im Winter von Fortuna Kölns Reserve an die Rochusstraße wechselte: Der Torjäger, vergangenes Jahr Garant für den Aufstieg, soll die DaskinElf in der höchste Kreisklasse halten. Bisher gelingt das der Germania: Vier Siege nach der Winterpause lassen die Jungs von der Rochusstraße im Abstiegskampf vorerst durchatmen. ●

darauf legen wir unsere Priorität“, so Fielen. 80 bis 90 Prozent der Spieler kommen aus Westhoven oder der Umgebung. Das soll auch im Falle eines Aufstiegs nicht geändert werden. „Die Mannschaft würde sicherlich nicht auf zehn Positionen durcheinander gewirbelt werden. Wir behalten unsere Philosophie bei, egal in welcher Liga“, erklärt der Westhovener Erfolgstrainer.

Respektvolle Rivalität in Porz Druck spürt der Tabellenführer nicht: „Wir müssen gar nichts. Die SpVg Porz hat weiterhin den besten Kader der Liga, die müssen eigentlich aufsteigen“, gibt Fielen die Favoritenrolle an den Lokalrivalen ab. Dennoch: „Wenn man schon einmal Erster ist, will man natürlich auch aufsteigen!“ Trotz des Duells um den Aufstieg ist der Umgangston respektvoll. „Die Sportvereinigung ist die Nummer eins in Porz, sie ist das Aushängeschild“, verweist Fielen auf die ruhmreiche Historie der SpVg, die Größen wie Wolfgang Weber oder Bernd Cullmann hervorgebracht hat. Dennoch: Hat am Ende der Aufsteiger im Rennen um Platz eins die Nase vorn, dann, da ist sich Fielen sicher, steht das Veedel Kopf. Und wird wieder nur vom Klassenerhalt träumen. Thomas Reinscheid ●

Klassenerhalt im Visier: Ossendorf hat gute Chancen im Abstiegskampf der Kreisliga A → Überraschender Dämpfer: Fortuna Köln II musste während der Englischen Woche seine erste Saisonniederlage hinnehmen. 2:3 unterlag die Regionalliga-Reserve in Vingst. „Wir sind natürlich riesig enttäuscht über diese Niederlage. Kompliment an Vingst“, erklärte Stefan Puczynski, sportlicher Leiter der Südstädter, im Anschluss. Dennoch: Fortuna II ist weiterhin auf dem besten Weg in die Kreisliga A. ●

KREISLIGA A: Platz Verein

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Spiele Tore Punkte

Westhoven-Ensen 21 SpVg Porz 21 SpVg Flittard 21 Prometheus Porz 21 TFC Köln 21 Deutz 05 II 21 Ford Niehl 21 Lindenthal-Hhld. II 21 Rheingold Poll 21 Germ. Ossendorf 21 Rheinkassel-Langel 21 Weiler-Volkhoven 21 SV Schlebusch II 21 Blau-Weiß Köln 21 Lindenthal-Hhld. III 21 Vorwärts Spoho 21

59:18 62:23 44:24 58:21 54:36 49:35 46:52 45:40 36:35 45:65 39:44 25:49 32:58 41:67 33:50 32:83

53 50 42 40 39 39 31 28 26 24 23 21 20 19 18 5

Stand der Daten: 11. April 2014, Fotos: Benjamin Horn (2)

A

Kreisliga:

23. Spieltag: 21.04.2014 13.00 Uhr Deutz 05 II – Vorwärts Spoho 13.00 Uhr Schlebusch II – Blau-Weiß Köln 15.00 Uhr Prometheus Porz – SpVg Porz 15.00 Uhr Ford Niehl – TFC Köln 15.00 Uhr Rheinkassel-Langel – Lindenthal-Hhld. II 15.00 Uhr Germ. Ossendorf – Weiler-Volkhoven 15.00 Uhr Lindenthal-Hhld. III – SpVg Flittard 15.00 Uhr Rheingold Poll – Westhoven-Ensen

Westhovens Jansen (l.) enteilt der jagenden Konkurrenz

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