The Red Bulletin DE 01/20

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DEUTSCHLAND JAN./FEBR. 2020, € 2,50

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

ALICE MERTON Die Sängerin erklärt, wie du neue Städte eroberst

VINZENZ GEIGER

GETREDBULLETIN.COM

Für Abonnenten der JETZT ABONNIEREN!

Der Nordische Kombinierer über die Kraft der inneren Ruhe

16 SEITEN

RALLYE DAKAR

SZENEN EINER EHE

REKORDSIEGER STÉPHANE PETERHANSEL UND SEINE FRAU ANDREA über Liebe im Cockpit, geheime Codewörter und den schlechtesten Beifahrer der Welt


Elegance is an attitude Mikaela Shiffrin

Erhältlich in der Longines Online-Boutique — www.longines.de

Conquest Classic


E D I TO R I A L

WILLKOMMEN

GIB GAS, SCHATZ! DEN KOPF IN DEN SAND STECKEN …

FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL(COVER), LENSCAPE PRODUCTIONS

JOCHEN SCHIEVINK

… bedeutet hier das ­ultimative Rallye-Dakar-­ Buch lesen: verfasst von Werner Jessner, Autor unseres DakarSpecials. Ab Seite 46

80

Prozent Gefälle können Skischanzen haben. Wie du dort die Nerven behältst, erklärt der hochbegabte Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger ab Seite 72.

Dieser Satz dürfte im Auto der Peterhansels demnächst öfter fallen. Allerdings nicht auf dem Weg zum Flughafen oder zum Abendessen bei Freunden, sondern im Wüstensand. Beim Ehepaar Peterhansel handelt es sich nämlich um zwei Rennfahrer, die bei der kommenden Rallye Dakar erstmals im selben Auto starten. Rekordsieger Stéphane­P­eterhansel sitzt am Steuer, seine Frau Andrea als Navigatorin auf dem Beifahrersitz. Im Interview ab Seite 58 ­erzählen sie, wie sie als erstes Ehepaar das härteste Rennen der Welt gewinnen wollen und warum ­Rallye-Sport die Liebe stärkt. Wie Rückschläge dich stärken können, erläutert ab Seite 64 Ski-Profi Thomas Dreßen, der seinen Sieg beim legendären Kitz­büheler Hahnenkamm-Rennen nach einer langen Verletzungspause nun u ­ nbedingt wiederholen möchte.

ABSTEIGEN MAL GANZ ANDERS

Drei Freestyler und eine ungewöhnliche Expedition mit dem Zeppelin. Die spektakulären Bilder gibt’s ab Seite 24.

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion

ES LIEGT IN DEINER HAND

Ob das Smartphone deine Zeit frisst oder dich klüger und sozialer macht, entscheidest du selbst. Unser MobileGaming-Guide: ab Seite 66

THE RED BULLETIN

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D I S C O V E R T H A T F E E L I N G | M O N S R O YA L E . C O M


CRAIG MURRAY | ARROWSMITH RANGE, NZ




I N H A LT

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The Red Bulletin im Januar /  Februar 2020

ABFLUG Navigation, neue Technik und ein schnelles Ehepaar: der Dakar-Guide 2020

COVERSTORY

GAMING

66 SMARTER PER PHONE

46 INSIDE DAKAR

Unser Guide zur härtesten Rallye der Welt: vom schnellsten Ehepaar im Cockpit bis zum Roadbook-Kurs für Einsteiger.

Von wegen Zeitverschwendung! Diese Mobile Games machen dich schlauer und sozialer.

NORDISCHE KOMBINATION

72 I N DER INNEREN RUHE LIEGT DIE KRAFT

ABENTEUER

24 STEILE TOUR MIT LUFTSCHIFF

Olympiasieger Vinzenz Geiger erklärt, wie er trotz seiner erst 22 Jahre in den entscheidenden Momenten abgebrüht bleibt.

Heliskiing war gestern. Drei Free­rider erfinden die Reise zum Gipfel neu – per Zeppelin.

HOLLYWOOD

38 D IE MACHT IST MIT IHR

guide

Sie jobbte als Barkellnerin und sagt, sie könne Glück erzwingen: „Star Wars“-Darstellerin Daisy Ridley im Interview.

BMX

42 D IESER ÜBERFLIEGER HAT HÖHENANGST

BMX-Star Kriss Kyle erklärt, wie er trotz Handicap seine Wolkenkratzer-Stunts übersteht.

DEIN

PROGRAMM

82 REISEN. Die bayerische KletterLegende Stefan Glowacz führt dich durch das wilde Verdon-Tal in Südfrankreich. 86 E NTERTAINMENT. Unterwegs mit Downhill-Ass Rob Warner und den besten „Street Fighter“E-Sportlern – Red Bull TV-High­ lights, live und on demand

MUSIK

87 EVENTS. Skibergsteigen in Berchtesgarden und SupercrossBiken in Dortmund: spektakuläre Events der kommenden Wochen

So fühlst du dich in fremden ­Städten schnell zu Hause – Tipps von Sängerin Alice Merton.

90 W INTER-EQUIPMENT. Wenn der schneebedeckte Gipfel ruft: innovative Produkte für deinen nächsten Schneeurlaub

44 HEIMAT IST KOPFSACHE

1 2 GALLERY 18 ZAHLEN, BITTE! 20 KOLUMNE

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2 1 FUNDSTÜCK 22 LIFE HACKS 62 INNOVATOR

64 5-MINUTEN-COACH 96 IMPRESSUM 98 PERFEKTER ABGANG

ABSPRUNG Der Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger über mentale Stärke auf der Skischanze

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ABREISE Sängerin Alice Merton über ihre Lehren aus zwölf Umzügen in vier Ländern

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FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL, CARLOS BLANCHARD, DANNY JUNGSLUND, MIRJA GEH


24 ABSEIL-ACTION Wie drei Freerider das Zeppelin-Skiing in den Alpen erfanden

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GA L L E RY

Makatea, FranzösischPolynesien

RESPEKTAKULÄR

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JEREMY BERNARD

Makatea ist winzig: 7,5 Kilometer lang,­­­7 Kilometer breit und Heimat von rund 60 Menschen. Von 1917 bis 1964 wurde hier Phosphat abgebaut – was die Landschaft radikal veränderte. Doch Kletterer wie die sechsfache französische Weltmeisterin Charlotte Durif (Bild) haben das bizarre Atoll als geradezu einzigartigen Platz entdeckt und bescheren dem Pazifik-Inselchen neues Leben – und Respekt.  chadurif.fr

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GA L L E RY

Zakopane, Polen

VOR DEM STURM

Dehnen, strecken, beugen: Hier wärmen sich die Teilnehmer des Red Bull 400 in Zakopane auf. Gleich werden sie versuchen, eine 89,11 Meter hohe Sprungschanze mit bis zu 35 Grad Steigung von unten nach oben zu bezwingen. Viele Athleten formen mit ihren Beinen ein V wie Victory – ja, die schaffen das.  redbull.com/400

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DAMIAN KRAMSKI/RED BULL CONTENT POOL


GA L L E RY

Lincoln, Nebraska

TOLLE AUSSICHT

JAMES MARCUS HANEY

Die Füße im Bild gehören dem Fotografen James Marcus Haney, 31, er hat sich den Platz hoch über der Bühne der Pinewood Bowl ausgesucht, um ungewöhnliche Bilder vom Auftritt der ­britischen Band Mumford & Sons zu machen. Der Amerikaner begann seine Karriere, indem er sich mit gefälschten Armbändern Zugang zu Musikfestivals erschlich. Er ist stolz darauf, bei Konzerten bis heute noch nie Eintritt bezahlt zu haben.  jamesmarcushaney.com

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ZAHL E N, B I TT E !

Silvester

PROSIT NEUJAHR! Neues Jahr, neue Vorsätze – und trotzdem brummt der Schädel? Als Starthilfe für den 1. Januar: Zahlen, die dir dabei helfen, deinen Kater zu verstehen, zu lindern – oder gleich zu vermeiden.

¼

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der Menschheit ist laut verschiedenen Studien „katerresistent“.

200

Dollar kostet es in Colorado, die dortigen „Hangover Helpers“ zu buchen: Sie b ­ ringen Frühstück und ­kümmern sich um das Chaos.

6  %

Wochen soll der längste Kater gedauert haben: Ein Schotte vernichtete dazu 60 Biere.

gehen mindestens einmal pro Monat verkatert in die Arbeit, fand eine US-Studie heraus.

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2000

-mal häufiger für einen Kater ver­­ant­wort­liche Zusatzstoffe hat Bourbon im Vergleich zu Wodka. ­Darunter: ­Methanol, Fuselöle und T ­ annine.

Dollar Schaden pro Arbeitnehmer kostet Alkohol­konsum US-Arbeitgeber jährlich, ergab eine Studie der Universität von Kalifornien.

0,15  ‰

Um so viel sinkt der Blutalkoholspiegel im Schnitt pro Stunde. Wer um Mitternacht 1,9 ‰ hat, braucht bis 9.20 Uhr vormittags, um auf 0,5 ‰ zu kommen.

Jahre alt wurde Motörhead-Sänger L­ emmy ­Kilmister. Sein Lebensmotto: „Du musst mit dem Trinken aufhören, um einen ­Kater zu bekommen.“

218.000.000

Dollar kostete der teuerste „Hangover“ (1 – 3): Regisseur Todd Phillips’ drei Komödien spielten allerdings auch das Sechseinhalbfache ein. 18

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CLAUDIA MEITERT

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Um 10 Minuten verpasste Seth MacFarlane („Family Guy“-­ Erfinder) eines der Flugzeuge, die 2001 ins World Trade Center rasten. Lebensretter: ein Kater nach einer wilden Party-Nacht.

GETTY IMAGES (7), APA PICTUREDESK

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Unendlich viele Mittel gibt es gegen den Kater: Bloody Mary, Rollmops, Vitamin B6, kalte Dusche, Sex. Was hilft, bleibt situationsabhängig.


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KO LUM NE

Thilo Mischke

BEGEGNUNGEN

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

„Der Wald, er hätte mich umbringen können. Aber er hat mich am Leben gelassen.“

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THILO MISCHKE

a stehen wir beide auf einem Holzschiff, das sich durch das schwarze Wasser des Rio Negro in Brasilien kämpft, flussaufwärts, langsam zieht die Landschaft an uns vorbei. Eine Landschaft, die Sandro und mir viel bedeutet. Kaimane rutschen träge ins Der Wald wird licht, während wir fahren. Obwohl er es hier Wasser, Vögel schreien, und Kinder schwimmen hier. nicht sein dürfte. Flächen, so groß wie ganze Bundes­ Wir fahren durch den Amazonas, durch den Regen­ länder in Deutschland, stehen in Flammen. „Es tut weh, wald, suchen für eine Fernsehreportage das Kokain, das wenn ich das sehe“, sagt er. Der Nachmittag kommt hier über die Flussarme geschmuggelt wird. Aber eigent­ schnell, die Sonne verschwindet, das Licht wird erträg­ lich interessiert mich diese dumme Droge nicht, die Nasen licher. „Das Verrückte ist, dass wir etwas zer­stören, was und Natur zerstört. Ich interessiere mich nur für diesen Millionen von Lebensformen beherbergt. Wir zerstören Wald. Kann nicht aufhören, hin­ etwas, was Nahrung, Heimat einzublicken in dieses endlose und Geburtsstätte ist. Das ergibt Grün. Ich starre, bis die Augen doch keinen Sinn, oder?“ Aber brennen. die Welt, sie will Gold, Uran, Der Amazonas bedeutet mir Drogen, Holz, Essen, sie will viel – als Kind in der DDR wollte Rindfleisch und Kokosöl. Und ich hier immer hin. Ich wusste ich kann es der Welt nicht mal noch nicht, was Freiheit wirklich vorwerfen. Wir haben es uns ist. Aber unter diesen Bäumen, ­bequem gemacht. Diese Be­ quemlichkeit aufzu­geben wird im Mulch, zwischen Tieren und schwierig. Vielleicht müssten Pflanzen, da dachte ich, läge die Menschen der Welt hierher­ diese Freiheit, die ein Mensch kommen, müssten sich ansehen, braucht. Ich habe so viel über was wir zerstören für unseren den Urwald gelesen, jedes Buch, Luxus. das es gab. Jedes Mal, wenn ich im Amazonas bin, wenn ich „Einmal, da ging es nur ums Früchte probiere, die nicht gut Überleben, ich hatte mich ver­ aussehen, aber nach Käsekuchen irrt“, erzählt Sandro. „Der Wald, schmecken, wenn ich mich zu­ sammen mit Indigenen von er hätte mich umbringen kön­ Einst erlebte Guide Sandro die Güte der Natur. Heute fürchtet er ihren Zorn darüber, dass wir sie zerstören. nen, aber er hat mich am Leben Ameisen stechen lasse, wenn gelassen. Mit seinen Früchten, ich nachts mit Naturschützern dem frischen Wasser, mit allem.“ Dort habe er gemerkt, durch den Wald robbe, um illegale Goldgräber zu ver­ wie unbedeutend wir sind. Wir machen alles kaputt, weil jagen, fühle ich die Freiheit, die ich als Kind geahnt habe. wir wissen, dass wir schwach sind. Wir wollen die Natur beherrschen, weil wir ahnen, dass wir gegen sie keine Sandro ist hier groß geworden. Er ist ein kleiner Mann Chance hätten. Sandro schlägt mit den Händen auf die mit kleinen Händen, einem kleinen Kopf. Würden wir Reling des Schiffes. „Ich konnte noch lernen, weil der uns umarmen, könnte ich mein Kinn in seinem Haar Wald existierte, aber jetzt verschwindet er, und die ­ablegen. Er besteht hauptsächlich aus Muskeln und ­Konsequenzen werden unsere Kinder spüren.“ Weil das ­funktionaler Kleidung. Sein Blick ist wissend, ein Blick, Wetter wütend werden wird, weil wir verstehen werden: der giftige Schlangen und Pflanzen erkennt. Er hat von Nicht nur Tiere und Pflanzen kommen aus diesem Wald, ­diesem Wald vieles gelernt. Vielleicht sogar alles, was im sondern auch der gute Wille der Natur. Leben wichtig ist. Vor allem eins: Wenn der Wald geht,

BLAGOVESTA BAKARDJIEVA

D

ist auch unsere Zeit auf der Erde vorbei. Weil wir dann bewiesen haben, wie egoistisch wir sind. Wie dumm. „Ich bin durch den Amazonas gelaufen, damals in den Acht­zigern. Ich bin hier groß geworden. Aber ich wollte die Natur begreifen“, sagt er, als ich ihn frage, wie er diese Natur verstehen konnte. Heute begleitet er ausländische Journalisten in diesen Wald, will ihnen zeigen, was er ­gelernt hat. Diese Fläche, so groß wie Europa – grün, feucht und tödlich. „Ich habe die Menschen, die mit dem Wald leben, kennengelernt.“ Er meint die Indigenen, die hier noch so leben, als gäbe es keine Handelskriege, keine Umweltverschmutzung. „Sie haben mich aufgenommen“, sagt er, „und mir alles beigebracht.“

MICHAEL TERHORST

Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reise­ reporter Thilo Mischke (TV-Dokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expedi­tionen trifft der 38-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszi­nieren. Dieses Mal: Sandro, einen Brasilianer, der im Amazonas vom Urwald fürs Leben lernt.


F U ND ST Ü CK

50 Jahre Mondlandung

DER GRIFF NACH DEN STERNEN

DAN WINTERS, NASA

Diesen Handschuh trug Neil Armstrong, als er am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Die Smithsonian Institution hat Armstrongs An­ zug um eine halbe Million Dollar restaurieren lassen, um der Nachwelt den Glanz des Ereig­ nisses noch einmal vor Augen zu führen. Die berühmteste Funk­ tionswäsche der Welt, Modell A7L, Seriennummer 056, wurde von Hand zusammengenäht und ­kostete damals 100.000 Dollar.

Pionier: US-Astronaut und Apollo-11Kommandant Neil Armstrong 1969 beim NASA-Foto-Shooting

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L IF E HACKS

Science-Bastler

TRICKS FÜR DEINE WINTERKLEIDUNG Große Ideen für kleine Probleme, Volume 16: Wir lieben Wintermode – doch jedes Kleidungsstück hat seine Tücken. Diese Tipps schenken dir Freude, Wärme und Lebenszeit.

HOODIE

KOPFBEDECKUNG

Die verlorene Schnur

Die T- Maske

Hoodie-Kordeln lieben es, sich unauffällig zurück­ zuziehen. So holst du sie wieder an die frische Luft.

Auf der Bergstation stürmt es oft heftiger als gedacht: Im Nu wird aus deinem T-Shirt eine Skimaske.

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Schnur ganz aus dem ­Hoodie ziehen. In einen Strohhalm fädeln und ein Ende doppelt nehmen, ­sodass ein kleiner Knubbel rausschaut. Einfädeln.

HANDY

Das T-Shirt über das ­Gesicht ziehen. Deine ­Augen schauen durch die Kopföffnung. Ärmel ­hinter dem Kopf verknoten. Helm und Brille aufsetzen.

TEXTILPFLEGE

Smarte Handschuhe

Der Bart muss ab

Du willst das Handy bedienen, ohne die Handschuhe auszuziehen? So funktioniert es.

Größtes Ärgernis bei Lieblingskleidung: ­Faserkügelchen, die nie verschwinden. Rasieren hilft.

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Frische Rasierklingen in den Nassrasierer einlegen. In schnellen Zügen über den Pullover fahren. Die abgeschnittenen Kügelchen mit einer Fusselrolle abnehmen.

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SASCHA BIERL

An Zeigefinger oder Daumen des Handschuhs mit einem Silberfaden einen Stern mit ca. 1 cm Durchmesser ein­ nähen. An der Innenseite vernähen. Sollte klappen.

CLEMENS MAKANAKY

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LET’S ZEPPELIN Klingt wie aus der Luft gegriffen, ist aber wahr: Drei Freerider sind mit dem Luftschiff von Friedrichshafen zum Skifahren ins Vorarl­berger Brandnertal geflogen. Und haben damit das ZEPPELIN SKIING erfunden.

Text SABRINA LUTTENBERGER Fotos MIRJA GEH, LENSECAPE PRODUCTIONS

Hier liegt was in der Luft: Die Freerider Stefan Ager, Andreas Gumpenberger und Fabian Lentsch seilen sich auf den Kleinen Val­kastiel in Vorarlberg ab.

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ABSTIEG UNTER DRUCK Das Aussteigen aus der Kabine und das Abseilen aus 60 Me­tern müssen schnell gehen. Der Zeppelin bietet dem Wind eine große Angri≠sfläche und ist daher in ständiger Bewegung.

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„Draußen schaut man sich an und wundert sich, was ma n da gerade macht.“


EXTREME FLUGHÖHE Die Aussicht auf 2300 Metern: gewaltig. Dass der Zeppelin eine solche Höhe überhaupt erreichen konnte, ist den Berechnungen des Teams im Vorfeld zu verdanken. Und dem Können der Piloten.

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DER ERSTE KONTAKT Nach zehn Minuten am Seil spüren die Jungs am Gipfel wieder festen Boden unter den Füßen. Die Bedingungen fürs Zeppelin Skiing sind ideal: windstill, kalt, sonnig.


„Das war eine Challenge. Nicht nur für uns Rider, auch für die Piloten.“ THE RED BULLETIN

RISKANTES ABSEILEN Für die 60 Meter am Seil vom Zeppelin zum Berg musste ein spezielles Sicherungsgerät für Industriekletterer verwendet werden – eine der Vorgaben seitens der Luftfahrtbehörde.

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SPEZIELLER GIPFELSIEG High Five auf 2233 Metern für die spektakuläre Premiere. Zwei Jahre Planung bis ins allerkleinste Detail haben sich in genau diesem Augenblick bezahlt gemacht.


UND JETZT: ACTION Die Abfahrt auf Skiern ist für die Freerider nur noch Form­ sache. Stefan Ager: „Von da an haben wir es genießen können. Ein paar ‚Juhuu!‘-Schreie waren natürlich dabei.“

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Fabian Lentsch, Andreas Gumpenberger und Stefan Ager (von links) vor dem start­bereiten Zeppelin NT

Die Bergwelten-Doku „Zeppelinskiing – mit dem Luftschi≠ in die Berge“ läuft am 16. 12. um 21.15 Uhr auf ServusTV.

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Giganten am Himmel

75 m

Zeppelin NT Reichweite: 1000  km max. Geschwindigkeit: 125 km/h

71 m

Boeing 747-400 Reichweite: 13.449  km max. Geschwindigkeit: 942 km/h

37 m

Space Shuttle Reichweite: 1,7 Mio.  km max. Geschwindigkeit: 27.000 km/h

13 m

Airbus H125 Écureuil Reichweite: 661  km max. Geschwindigkeit: 287 km/h

1900  Der erste Zeppelin

1937  Die Katastrophe Bei der Landung in New Jersey fängt das Heck der „Hindenburg“ Feuer. 36 Tote bedeuten das Ende der Luftschi≠fahrt.

1928  Die Hochzeit der Luftschi≠fahrt Mit dem über 236 Meter langen LZ 127 („Graf Zeppelin“) geht es bis nach Amerika. Ab 1930 auch für Touristen.

1997  Das Comeback

Der LZ-1-Jungfernflug mit dem Erfinder Ferdinand Graf von Zeppelin endet nach 18 Minuten mit einer Notlandung.

Der Zeppelin NT steigt erstmals auf. „Zeppeline neuer Technologie“ führen Rund- und Forschungsflüge durch. THE RED BULLETIN

TOM MACKINGER

Zeppeline galten lange als die Könige der Lüfte – und stellen mit ihrer Größe noch heute alle in den Schatten.

DANIEL HUG @TERRAGRAPHY

W

ährend die einen den Berg in einer Gondel hinaufschaukeln, seilen sich andere lieber direkt auf den Gipfel ab. So wie die Freeskier Stefan Ager, Andreas Gumpenberger und Fabian Lentsch. In ihrem Fall auch aus einer Gondel, der Passagier­ gondel eines Zeppelins. Echte Luftschi(ff)fahrt. „Wir haben eine abenteuerliche Alternative zum Heliskiing gesucht“, erzählt Stefan Ager hörbar begeistert, „als wir zufällig einen Zeppelin fliegen gesehen haben.“ Zeppelin Skiing, das wär’s, dachten sie sich. Fast wäre es bei dem Gedanken geblieben. Luftschiffe, wie sie heute für Rundflüge ein­ gesetzt werden, sind für eine Flughöhe von 1000 Metern gebaut. Soll’s darüber hinausgehen, wird’s kompliziert: Dann stellt jede Windböe, jede Temperaturschwankung ein Risiko dar. Und die drei wollten sehr hoch hinaus: auf den Kleinen Valkastiel in Vorarlberg, der mit 2233 Metern die Maximalflughöhe gleich doppelt übersteigt. Zwei Jahre haben Ingenieure und Piloten mit Berech­ nungen verbracht, bis sie mit einer zufrieden waren. Als der Zeppelin schließlich wie geplant abhob, lag es nur noch an den drei Burschen. Sie mussten sich aus 60 Metern möglichst ­synchron und zügig abseilen. Als sie am Gipfel ankamen, waren sie kurz sprachlos. Ager: „Vor uns hat das noch niemand gemacht – das Gefühl ist unbeschreiblich!“ Die Abfahrt ins Tal war für die Profis daraufhin ein Leichtes. Klar, nach dem gelungenen Zeppelinflug fiel einiges an Ballast ab.



Daisy Ridley

Vor vier Jahren landete die damals völlig unbekannte Britin Daisy Ridley in der Stratosphäre von „Star Wars“. Anlässlich des dritten Teils der neuen Trilogie erzählt die 27-Jährige, mit welchen Strategien sie sich durchboxte. Text RÜDIGER STURM

the red bulletin: Ihre Figur in den „Star Wars“-Filmen wird dazu verführt, sich der dunklen Seite der Macht anzuschließen. Aber was ist das überhaupt, die dunkle Seite der Macht? daisy ridley: Wenn du Dinge, die sich für gute Zwecke nutzen ließen, genau für das Gegenteil einsetzt. Man könnte auch sagen: Wenn du etwas ausschließlich für dich selbst statt zum Nutzen der Gemeinschaft tust. Die dunkle Seite der Macht gibt es also tatsächlich. Die meisten Leute sind zu anderen nett, aber manche kennen keine Grenzen und glauben, sie leben in einer anderen Welt als der Rest der Menschheit. Warum verhalten Sie sich anders? Erst einmal habe ich einen guten moralischen Maßstab. Wenn ich zum Beispiel wirklich müde bin, könnte es leicht passieren, dass ich zu jemandem grob bin. Aber da muss ich mich eben ein bisschen zusammenreißen, denn der andere kann ja nichts dafür.

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Wie bewahren Sie sich diese löbliche Haltung? Genügend Stress haben Sie ja … Du musst einfach dankbar sein, dann bekommst du erst gar keine miesen Gefühle. Ich bin also meistens dankbar für die Menschen, die ich kenne, und die Dinge, die ich tun darf. Und das bedeutet wiederum, dass ich nichts für selbstverständlich erachte. Es war zum Beispiel sicher nicht selbstverständlich, dass Sie eine „Star Wars“-Hauptrolle bekommen haben. ­Warum hat das Ihrer Meinung nach geklappt? Dazu gehört viel Glück. Und dieses Glück muss mit harter Arbeit ergänzt werden. Aber das Verhältnis ist nicht 50:50. Das ändert sich – manchmal ist es mehr Glück, das andere Mal wieder mehr harte Arbeit. Und mit dieser Kombination habe ich gute Leute kennengelernt, über die ich noch mehr gute Leute getroffen habe. Das ist auch wichtig. Und was war bei „Star Wars“ das Entscheidende? Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Und ich habe offenbar etwas verkörpert, wonach Regisseur

Wie geht das denn? Als ich zum ersten Mal von einer Freundin von der neuen „Star Wars“Trilogie hörte, dachte ich mir: „Ich werde eine Rolle in diesem Film bekommen.“ Danach habe ich sie­ben Monate lang vorgesprochen. Manchmal dachte ich: „Ich habe Mist gebaut, ich schaffe das nicht. Ich bin einfach nicht die Richtige.“ Aber du musst dich weiter vorwärtstreiben, auch wenn du an dir zweifelst. Du machst dir selbst etwas vor, bis du’s geschafft hast. Wie machen Sie das? Ich sage mir, dass ich’s kann. Selbst wenn ich im Stillen das Gegenteil denke. Rede dir’s einfach ein. Und lass auch schwache Momente zu, in denen du denkst: „Fuck, das ist nicht das Richtige.“ Hoffe einfach, dass die Leute etwas in dir sehen. Zu dieser Zeit haben Sie doch als Barkellnerin gearbeitet? Richtig. Nach Weihnachten wollte ich mir ein paar Monate vom Pub freinehmen, und mein letztes Vorsprechen war im Februar. Haben Sie sich damals nicht einen etwas leichteren Weg zum Erfolg gewünscht? Es gab diesen superschmierigen Typen im Pub, der ständig meinte:­ „Komm mit mir zu der und der Party, ich kann dich da Leuten ­vorstellen.“ Ich dachte mir nur: „Das kaufe ich dir nicht ab.“ Selbst wenn das eine Party gewesen wäre, wo ich jemand Wichtigen hätte treffen können: Ich will das nicht! Ich will für Rollen vorsprechen und meinen eigenen Weg gehen.

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JUMBO TSUI/TRUNK ARCHIVE

„Irgendeine Macht ist da draußen“

J.  J. Abrams suchte. Abgesehen davon glaube ich auch, dass du deine Fühler ins Universum ausstrecken musst.


„Erfolg ist Glück plus harte Arbeit. Aber das Ver­­hältnis ist nicht 50:50.“ Schauspielerin Daisy Ridley über Karrierechancen

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Daisy Ridley

„Star Wars – Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers“

Sie meinten doch, es ginge auch darum, gute Leute zu treffen. Natürlich frage ich Leute um Rat, aber niemand soll mir meine Arbeit abnehmen. Ich will mein Ziel aus eigener Kraft erreichen. Außerdem – wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es meistens auch nicht wahr. Waren Sie eigentlich gut als Barkeeperin? Ich war toll. Ich war nicht aufgesetzt freundlich, sondern ganz sachlich zu den Gästen: „Was wollt ihr?“ Ich machte ihnen ihre Drinks, und das war’s. Ich mag es, zu arbeiten und Drinks schnell zu organisieren. Ich bringe nichts durcheinander. Deshalb habe ich mich auch bei der Abschlussparty zu „Episode VIII: Die letzten Jedi“ hinter die Bar gestellt. Ganz ehrlich, ich war besser als die anderen. Ich dachte mir: „Ihr braucht ja ewig, lasst mich das machen.“ Ich

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mag es, mit verschiedensten Sachen gleichzeitig zu jonglieren. Außerdem habe ich ein gutes Gedächtnis. Sie wussten aber immer, dass das nur ein vorübergehender Job war, und zweifelten nie daran, dass Sie’s als Schauspielerin schaffen würden? Ja, ich weiß selbst nicht, warum. Denn ich hatte mich noch gar nicht bewiesen. Bei meinem ersten Job als Schauspielerin wurde ich ge­feuert, weil die Leute meinten, dass ich schrecklich sei. Ich bildete mir auch nicht ein, die beste Schauspielerin der Welt zu sein. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Sterne irgendwann auf meiner Seite sein würden. Gibt es also so etwas wie eine himmlische Macht? Ich glaube, dass alle guten Dinge aus einem bestimmten Grund passieren. Schlechtes ist meistens nur dummer Zufall. Irgendeine Macht ist da draußen – wir Menschen sind nicht allein. Verbreiten Sie je negative Energie? Beim Autofahren werde ich sehr leicht wütend. Meistens schreie ich: „Würde es dich umbringen, den Blinker zu setzen? Könntest du vielleicht dem Auto hinter dir zeigen, dass du die Spur wechselst?!“ Die Menschen sind rücksichtslos, und ich hasse es, wenn jemand andere in Gefahr bringt. Es gibt auch Strecken in London, wo

Fahrradfahrer mit Kopfhörern durch den Verkehr kurven, was so was von gefährlich ist. Aber als Autofahrer wärst du natürlich der Schuldige, würde etwas passieren. Total verantwortungslos! Wie kriegen Sie sich wieder ein? Ich höre meist Musik. Zuerst ­brülle ich los – dann singe ich weiter. Welche Songs? Die sanften Klassiker – Fleetwood Mac, Barbra Streisand. Ich bin auch ein Fan von Ariana Grande. Heute morgen hörte ich Bonnie Tyler – ­„Total Eclipse of the Heart“. Aber Autofahren ist immer noch besser als U-Bahn-Fahren, oder? Ich fahre mit der U-Bahn! Es ist interessant – obwohl es im Zug oft nach Schweiß riecht und eklig ist, musst du dich verantwortungsvoller verhalten als im Straßenverkehr. Denn jeder hängt mit dem anderen zu­sammen. Keiner überholt den anderen. Jeder, der einsteigt, bleibt gelassen. Das heißt: Wenn du Menschen kennenlernen willst, die sich zu benehmen wissen, dann nimm ­U-Bahn und Bus.

LUCASFILM

Daisy Ridley schlüpft nach „Das Erwachen der Macht“ und „Die letzten Jedi“ auch im dritten Teil der Sequel-Trilogie in die Rolle der Schrottsammlerin Rey. Die Schülerin Luke Skywalkers will ­diesmal gemeinsam mit ihren Verbündeten den Kampf gegen die Erste Ordnung rund um Anführer Kylo Ren (Adam Driver) endlich gewinnen. Kinostart: 18. Dezember

THE RED BULLETIN


©JÜRGEN SKARWAN

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SAIL & RUN DIE DRITTE ETAPPE VON BALI AUF DIE SALOMONEN JETZT ANSCHAUEN AUF


Kriss Kyle

BMX-Profi Kriss Kyle springt für seine Stunts schon mal aus dem Hubschrauber auf Wolkenkratzer. Der Schotte hat nur ein Problem: seine Höhenangst. Interview NICLAS SEYDACK

the red bulletin: Viele Menschen mit Höhenangst können nicht einmal von einem Balkon nach unten schauen. Du bist 2019 aus einem Helikopter auf das Dach des Burjal-Arab-Wolkenkratzers gesprungen – wie machst du das? kriss kyle: Wenn ich mit meinem Team einen Stunt plane, bin ich total euphorisch. Als wir zum ersten Mal über den Stunt in Dänemark ge­ sprochen haben (für Kyles aktuelles Video; Anm.), habe ich vorgeschlagen: „Wie wäre es, wenn ich mit einem Gleitschirm angesegelt komme?“ Es war ein Witz von mir, und wir haben alle herzlich gelacht – bis mein Team die Idee immer besser fand. Tja, da kam ich dann nicht mehr raus.

Team, das wegen mir und meinem Stunt um die ganze Welt gereist ist. Die kann ich nicht enttäuschen. Meinen Körper muss ich eben zwin­ gen mitzumachen. Ich versuche mir selbst gut zuzureden: „Du schaffst das, alles wird gut, tu es einfach!“ Was hilft dir, deine Angst endgültig zu besiegen? Kurz vor dem Absprung kommt das Adrenalin, das betäubt meine Angst.

Wirst du auch in Zukunft aus ­Helikoptern springen? Ich lerne da gar nichts draus, dass ich vorher gedacht habe: „Warum folterst du dich selbst so?“ Immer, wenn ich das fertige Video eines Stunts sehe, denke ich: „Ich liebe es.“ Und wenn das nächste Projekt an­ steht und ich wieder irgendwo raus­ springen muss, bin ich sofort dabei!

Wie bekommst du deine Furcht in den Griff? Im Planungsprozess vergesse ich sie oft. Ich denke das Ganze vom Ende her: Ich stelle mir das glück­ liche Gefühl vor, wenn ich den Stunt durchgezogen habe. Aber je näher der Termin rückt, desto mehr denke ich daran, dass ich mit meiner Angst konfrontiert werde. Vor einem Stunt habe ich schlaflose Nächte. „Warum, Kriss“, sage ich dann zu mir, „sagst du bei so was überhaupt zu?“ Und, warum machst du’s? Ich bin jemand, der Sachen durch­ zieht, die er anfängt. Es geht nicht nur um mich, da geht’s um mein ganzes

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Der wilde Norden Nach Dubai besichtigt BMX-Star Kriss Kyle jetzt Dänemark – auf seine Art. Er grindet spektakulär in Legoland, stürzt sich mit dem BMX die Achterbahn im Freizeitpark „Bakken“ runter und fährt Loops zwischen den Haien im Aquarium von Kopenhagen – in seinem atemberaubenden, neuen Clip macht Kriss Kyle ganz Dänemark zu seinem Spielplatz, mit Stunts, die man so noch nie gesehen hat.  Jetzt anschauen auf: youtube.com/redbull THE RED BULLETIN

ESBEN ZØLLNER OLESEN/RED BULL MEDIA HOUSE

„Adrenalin ist wirklich mächtig“

Ich konzentriere mich darauf, dass alles leichter wird, sobald ich auf meinem Bike sitze. Ich denke nur noch an den Stunt, nicht mehr daran, was alles schiefgehen könnte. Adre­ nalin ist wirklich mächtig! Ich halte mich an meinem Bike fest, das gibt mir Sicherheit, weil ich weiß, dass ich das kann: BMX-Fahren. Und ich habe ein Ritual. Ich klopfe vor einem Stunt immer dreimal auf Holz. Total blöd, ich weiß, aber mir hilft es. Und wenn ich kein Holz finde – an einem Gleitschirm in Dänemark hängend, zum Beispiel –, dann klopf ich ein­ fach dreimal gegen meinen Helm.


„Ich stelle mir das Glücksgefühl danach schon vor dem Stunt vor.“ BMX-Ästhet Kriss Kyle erklärt seine Anti-Angst-Strategie.

THE RED BULLETIN

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Alice Merton

Nach zwölf Umzügen in vier Ländern: Sängerin Alice Merton erklärt, wie du dich in fremden Städten schnell zu Hause fühlst. Text BJÖRN SPRINGORUM

the red bulletin: Kanada, USA, England, Deutschland – du bist in vier Ländern und Kulturen aufgewachsen, weil dein Vater als ­Ingenieur oft umziehen musste. War das immer nur cool? alice merton: Ich hatte sehr oft keine Lust darauf, schon wieder umzuziehen. Das Schwierigste war immer, sich von Freunden oder der Familie zu verabschieden und wieder einmal ganz von vorne anzufangen. Durch meine vielen Umzüge habe ich aber gelernt, flexibel zu sein, wenn ich es sein muss. Dein Hit „No Roots“ handelt ja genau davon. Aber hast du wirk­ lich keine Wurzeln? Meine Wurzeln finden sich zumin­ dest nicht im Boden. Mein Zuhause ist bei anderen Menschen. Ich habe an so vielen Orten gewohnt, dass ich nie Heimweh nach einem be­ stimmten Ort habe. Du bist erst 26, hast aber schon in so unterschiedlichen Gegenden und Städten wie Connecticut, Ontario und München gelebt und wohnst jetzt in Berlin. Wie schaffst du es, dich an einem fremden Ort einzuleben?

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Wenig hilft dir beim Ankommen in einer neuen Stadt so sehr, wie viel zu Fuß unterwegs zu sein. Ich gehe in die Shops und Cafés – dorthin, wo die Einheimischen auch hingehen. Mit Menschen in Kontakt zu kommen ist der Schlüssel – und außerdem ist es wunderschön. Und wie stellt man das an? Je offener du selbst bist, desto offener wirst du auch empfangen. Wir mögen alle aus verschiedenen Orten, Hinter­ gründen oder Kulturen kommen, doch wenn wir uns wirklich auf an­ dere Menschen einlassen, finden wir überall Freunde. Deine Vater ist Ire, deine Mutter ist Deutsche. Ihr seid aber schon aus Deutschland weggezogen, als du noch ein Baby warst. Du hast erst mit dreizehn an einem Münch­ ner Gymnasium richtig Deutsch gelernt. Ist dir das leichtgefallen? Sagen wir es so: Ich habe mich sehr oft darüber beschwert! Deutsch ist keine leichte Sprache, und ich brauchte Jahre, um es einigermaßen sprechen zu können. Wenn ich allein an „der, die, das“ denke … Was machen Menschen eigentlich falsch, denen es schwerfällt, in einer neuen Stadt anzukommen? Das ist Kopfsache. Du musst zulassen, dich irgendwo zu Hause zu fühlen, dann klappt es auch. Am wichtigsten:

Jeder Umzug ist auch ein Neu­ anfang. Hast du aus den vielen Neustarts etwas gelernt? Ich liebe es, das Leben zu beobachten. Manchmal spiegelt sich das dann auch unmittelbar in meiner Musik wider – aber nicht zwangsläufig. Wenn ich eine Stadt nicht gut kenne, setze ich mich einfach eine Weile hin und beobachte die Menschen auf der Straße. Ich studiere gern, wie Menschen in anderen Ländern mit­ einander umgehen. Das sagt viel über ihre ­Kultur aus. Am Ende ist Inte­ gration auch einfach Übungssache. Das Reisen hat mich viel offener gemacht. Früher war ich ziemlich schüchtern, heute finde ich es total schön, mit einem anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Du wurdest also von deinem früheren Nomadenleben gut auf deine Karriere vorbereitet? Auf jeden Fall! Ich reise sehr viel – und komme gut damit klar. Viele ­Kollegen sind nicht gern unterwegs. Das ist bei mir anders. Auf Tournee freue mich auf jede einzelne Stadt, die ich besuchen kann.

Hier kommt Alice Erlebe, wie die Sängerin auch deine Stadt erobert: 23. 2. 2020 München, Technikum 24. 2. 2020 Frankfurt, Batschkapp 26. 2. 2020 Stuttgart, Im Wizemann 27. 2. 2020 Berlin, Kesselhaus 1. 3. 2020 Köln, Live Music Hall 2. 3. 2020 Hamburg, Gruenspan alicemerton.com

THE RED BULLETIN

DANNY JUNGSLUND

„Heimat ist Kopfsache“

Urteile am Anfang erst mal nicht über die Menschen, nur weil etwas anders ist, als du es gewohnt bist. In München granteln die Leute zum Beispiel gerne, das nehmen viele Zugezogene schnell persönlich. Dabei gehört es einfach dazu und ist selten böse gemeint.


„Wenig hilft dir beim Ankommen so sehr, wie viel zu Fuß unterwegs zu sein.“ Alice Merton über ihre Streifzüge durch neue Städte

THE RED BULLETIN

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R A L LY E D A K A R

17,78

0,53

18,60

0,82

18,94

0,34

21,10

50m

2,16

21,33

0,23

SPRICHST DU

ROADBOOK? Du verstehst bei den kryptischen Zeichen auf dieser Seite nur Bahnhof? Auf den nächsten Seiten ändern wir das. Kleiner Trost: Du musst sie nicht auf dem Motorrad bei 140 km/h entschlüsseln wie die Profis der Rallye Dakar. Text WERNER JESSNER


PICTUREDESK.COM

ALLEIN IM SAND Rallye-Dakar-Pilot in Peru 2019. Erster potenzieller Fehler: nur den Spuren der anderen zu folgen. Merke: Dein bester Freund ist das Roadbook.

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MARCIN KIN, FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

SCHÖN SCHRÄG Das ist 2020 neu: Die Roadbooks werden an die Fahrer wie Matthias Walkner (im Bild) erst 15 Minuten vor dem Start ausgegeben. Das heißt: Es besteht keine Chance, sich vor­ zubereiten wie in den Jahren zuvor.


R A L LY E D A K A R

AM ARBEITSPLATZ Ganz oben: Kilometerzähler, Kompass. Darunter: das Roadbook. Am Lenker in der Mitte: Das GPS des Veranstalters, es zeigt die Kontrollpunkte.

A 17,78

0,53

„ Jetzt geht’s los!“ Bei Kilometer 17,78, 530 Meter nach der letzten Info, befindet sich ein versteckter Kontrollpunkt (C), den zu verfehlen mindestens 15 Minuten Strafzeit bedeuten würde. Achtung, potenzielle Gefahrenstelle, wenn es leicht links o≠road in die Dünen (siehe rechts: HP DS DN = hors-piste dans les dunes) geht! Kompasskurs ist 268 Grad.

rgentinien, Tag 10 der Rallye Dakar 2018. Eine Gruppe von sechs Motorrädern heizt durch die Wüste. Eine Sandebene, die immer wieder von ausgetrockneten, nicht einsehbaren Flussbetten durchzogen wird. Einer aus unserer Gruppe fühlt sich nicht wohl. Sein Name: Matthias Walkner.­Sein Problem: Die andern fahren zu schnell. Wie schaffen die es bloß, bei diesem Affenzahn fehlerlos zu navi­gieren, ohne Zögern Unmengen an Information korrekt zu verarbeiten – bei Tempo 140 km/h und mehr? Walkner nimmt Tempo raus und lässt abreißen. Einen Grundsatz, den ihm Teamchef und Navigations-Spezialist Jordi Viladoms eingebläut hat, seit Walkner den Umstieg vom Motocross zur Rallye gewagt hatte, würde er unter keinen Umständen verraten: Nie, nie, nie bloß den Spuren der anderen folgen, immer selbst navigieren! Schließlich kam Eintrag Nummer 349 an diesem Tag. Walkner: „Die Kilometer am Roadbook stimmten mit denen am Kilo­ meterzähler nicht mehr perfekt überein. In solchen Fällen kommt Gefühl oder Instinkt – oder wie immer man das nennen will – ins Spiel. Die Spuren vor mir bogen links in einen Sandtrichter ein, im Roadbook stand aber, dass ich mich rechts halten soll. Doch war das die richtige Stelle in diesem Labyrinth? Vermutlich treffen sich die beiden   49


R A L LY E D A K A R

18,60

0,82

„Ab ins Gelände!“ Bei Kilometer 18,60, 820 Meter nach der letzten Info, geht es von der Route L3 leicht rechts querfeldein in die Dünen, die Straße endet. Kompasskurs ist 180, es geht also gerade­ wegs Richtung Süden. (Das Kürzel HP DS DN kennen wir bereits von der vorigen Seite.)

18,94

0,34

„Aufpassen, hier droht das Ende!“ Achtung: Bei Kilometer 18,94, 340 Meter nach dem letzten Eintrag, muss ich einen Sicherheits-Kontrollpunkt (S) genau treffen. Höchste, weil dritte Alarmstufe! Nach der Ausfahrt aus den Dünen („END DN“) lauert auf schlechter (MVS = frz. mauvais) Strecke ein kaum sichtbarer Graben. Nachdem der überquert ist, geht es mit einem Kompasskurs von ungefähr 80 Grad in einer leichten Rechtskurve weiter.


21,10

50m

2,16

„Vorsicht, nasse Füße!“

EDOARDO BAUER/RED BULL CONTENT POOL

Bei Kilometer 21,1, das ist 2,16 Kilometer nach der letzten An­weisung, geht es bergab durch mit Büschen durchsetzte Dünen und einen 300 Meter breiten Fluss. Danach muss ich mich leicht rechts o≠road in ein etwa 50 Meter breites Wadi (ausgetrockneter Flusslauf, frz. oued) einfädeln, Kompass­ kurs durchschnittlich (Moy = frz. moyen) fünf Grad.

FINDE DEINE SPUR Den Kompasskurs präzise einzu­ halten erlaubt das Gelände nicht oft. Und dann wird’s interessant.

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21,33

0,23

„Zurück auf die Piste!“ Kilometer 21,33, 230 Meter nach der letzten Info, muss ich an der Spitze der Erhebung nach rechts auf eine gut sichtbare, markierte Piste abbiegen, neben der parallel noch weitere Spuren verlaufen („ET P //“ bedeutet: „et pistes parallèles“).

Ríos bald ohnehin wieder, dachte ich und hielt mich trotzdem sicherheitshalber rechts. Auf den nächsten Kilometern waren alle Spuren weg. Richtig oder falsch? Auch der Cap, also der Kompasskurs, war mir kein großer Anhaltspunkt, denn der war mit ‚moyen‘ angegeben, war also ein Mittel­ wert für das Geschlängel durch die Ríos. Zwischen Kilometer 350 und Kilometer 368, bei dem die nächste Info im Road­ book verzeichnet war, hatte ich ewig lang Zeit zum Grübeln, ob ich der Depp war oder doch als Einziger richtiglag.“ Heute wissen wir, wie die Sache aus­ ging: Der Hiasi lag richtig, machte an ­diesem Tag sagenhafte 50 Minuten gut und gewann die Rallye Dakar.

MARCIN KIN

D

DER FAKTOR MENSCH Pro Tag verarbeitet Hiasi Walkners Kopf hunderte Roadbook-Einträge – fehlerfrei und in Rekordtempo.

ie Dakar ist für einen Motorrad­ fahrer geistig mindestens so fordernd wie körperlich. Alles, was die Fahrer haben, ist eine Papierrolle, auf der Anweisungen stehen. Nur wer es schafft, ihnen präzise zu folgen, sieht überhaupt das Ziel. Und so funktioniert es: In der linken Spalte sind Entfernungen vermerkt, und zwar absolut und auch relativ im Vergleich zum letzten Referenzpunkt. Weil die ­Fahrer aber selten eine schnurgerade Linie fahren können, müssen sie den Kilometer­ zähler permanent nachkalibrieren. In der mittleren Spalte zeigen Piktogramme das Gelände und die Route an, zusätzlich den Kompasskurs. Hier müssen die Fahrer ein eigenes Alphabet mit über 100 Piktogram­ men lernen. Ganz rechts stehen allfällige verbale Ergänzungen – und damit das alles nicht zu einfach wird, in Abkürzungen, die auf französischen Wörtern basieren. Job der Fahrer ist es nicht nur, diese Info während der Fahrt fehlerfrei zu dechiffrieren und umzusetzen, sondern stets auch mit einem Auge bereits auf den nächsten Eintrag zu schielen, um den Überblick zu behalten. Jordi Viladoms: „Man kann es mit dem Lernen einer neuen­ Sprache vergleichen: Um Navigation wirklich zu beherrschen, muss man üben, üben und nochmals üben. Schnell Motor­ rad fahren kann an der Spitze jeder. Den Unterschied macht die geistige Kapazität, die für Navigation übrig bleibt.“ Eine Aussage, die Matthias Walkner nur unterschreiben kann.   53


DIGITALE GEBURT

HIER KOMMT DAS NAVI

„Wir haben den OT3 von einem leeren Blatt Papier weg konstruiert“, sagt Overdrive-Chef Jean Marc Fortin. Später kam wie hier der Monitor ins Spiel.

Obwohl nur wenig Platz ist, bekommt der Copilot dieselbe doppelt aus­­ geführte Navigationsausstattung, die ein „erwachsenes“ Rallye-Auto hat.

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THE RED BULLETIN

FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

R A L LY E D A K A R


DER RASENDE

SANDFLOH

Wie findet man die Dakar-Sieger der Zukunft? Indem man ein Renngerät konstruiert, das künftige Sieger fördert. Vorhang auf für den OT3 Sideby-Side-Buggy und seine Piloten, die bei der Dakar 2020 zum ersten Mal durchstarten werden! Text WERNER JESSNER

NEUE GENERATION Im brandneuen OT3 Side-by-Side Buggy des belgischen Rennstalls Overdrive soll das junge Team Red Bull O≠road S×S Program Dakar-Erfahrung sammeln.

ALLES IN HANDARBEIT

DER BLICK NACH INNEN

Sämtliche OT3 entstehen händisch in der Overdrive-Zentrale im belgischen Villers-le-Bouillet bei Lüttich. Erster Start: Dakar 2020 in Saudi-Arabien.

Was es nicht gibt: Verkleidungen, also Ballast. Jede Leitung liegt offen, jedes Teil erfüllt seinen speziellen Zweck. Sicherheit: höchste Priorität.

THE RED BULLETIN

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R A L LY E D A K A R

Der OT3 von Overdrive ist der erste speziell für die Dakar konstruierte Side-by-Side-Buggy.

GERINGES GEWICHT Side-by-Side-Buggys sind die leichtesten Dakar-Fahr­zeuge. Der OT3 wiegt dank Carbon- und Kevlar-Haut sowie intelligenter Details wie dieser LED-Beleuchtung nur schmächtige 890 Kilo!

JUNGE PILOTEN

WEITE SPUR

Die Amerikaner Blade Hildebrand, 21, Seth Quintero – mit 17 Jahren der jüngste DakarStarter – und Mitch ­Guthrie Jr., 22 (von links), gehen in Saudi-Arabien als Team Red Bull O≠road S×S Program an den Start.

Im Sinne maximaler Stabilität ist der OT3 2,08 Meter breit – das ist sogar mehr als etwa bei einem High‑Performance-SUV wie dem ­Lamborghini Urus!

FREIE SICHT Die Windschutzscheibe fehlt. Das ist vom Reglement so vorgeschrieben.


STEIFES CHASSIS „Beeindruckend, wie präzise sich der OT3 dadurch fährt“, sagt der fünffache Dakar-Sieger Cyril Despres nach ersten Tests.

SIMPLER ZUGRIFF Höchste Priorität bei der Konstruktion hatte die einfache Zugänglichkeit aller Teile für eventuelle Reparaturen draußen in den Dünen.

KLEINER MOTOR

FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

1000 Kubik, Turbo, 177 PS: Das reicht aus, um auf Sand ­gegen weit stärkere Autos zu bestehen. Der Grund: das geringe Gewicht.

STARKER SCHUTZ Verletzliche Technik wurde strategisch an sichere Stellen verlegt, der Unterboden mit einer durchgehenden Aluplatte geschützt.

SCHNELLES STOPPEN Die eigens auf S×S abgestimmte Scheibenbremsanlage stellt US-Spezialist Wilwood bei.   57


R A L LY E D A K A R

„WAS IM AUTO PASSIERT, BLEIBT IM AUTO“

Niemand hat die Dakar so oft gewonnen wie STÉPHANE PETERHANSEL. Auch seine Frau ANDREA zählt zur Racing-Elite. 2020 treten die beiden an, die härteste Rallye der Welt zu gewinnen – als erstes Ehepaar der Geschichte.

FLOTTES DUO Andrea und Stéphane ­Peterhansel: Die Dakar wird ihre Ehe strapazieren, „aber uns zusammenschweißen“, sagt der Champ.

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NAIM CHIDIAC/RED BULL CONTENT POOL

Interview WERNER JESSNER



R A L LY E D A K A R

Andrea fährt nie? andrea: Höchstens, wenn unse­ rem Hund nicht schlecht werden soll. Bei Stéphanes Fahrweise kotzt er. Bevor du den Kofferraum sauber machst … stéphane: … überlasse ich dir das Steuer. Selbstverständlich fährst du super Auto. Ich bin bloß fürchterlich schlecht daneben. Warum wollt ihr überhaupt gemeinsam die Dakar bestreiten? andrea: Das war Stéphanes Idee. Wir haben 2018 geheiratet, ich sah das als eine Art Hochzeits­ reise: Wir mieten einen Buggy und fahren ein paar Tage in der Wüste herum. Mittlerweile haben wir gemeinsam den Rally Raid World Cup gewonnen und stehen am Start der Dakar. Wir sind wohl ehrgeizig. (Beide lachen.) Ehrgeiz reicht? stéphane: Natürlich nicht! Ich wollte das von Anfang an ordentlich betreiben, immerhin sind wir Profis. Wir fuhren ein paar kleinere Bewerbe in Sideby-Side-Buggys (siehe auch S. 54) und merkten, dass uns die Tage im Cockpit Spaß machten. Eines Tages bekam ich ein Angebot von Toyota für die Dakar, doch deren Management akzeptierte Andrea nicht, sondern bestand auf einen Profi-Copiloten. MINI war hin­ gegen bereit, uns gemeinsam einen Test fahren zu lassen. Der war allerdings bald vorbei: Andrea wurde speiübel. 60

Damit hätte man es auch wieder lassen können, oder? andrea: Ja, aber inzwischen hat­ te Stéphane das gemeinsame Ziel definiert, zu versuchen, als erstes Ehepaar die Dakar zu gewinnen. Jetzt musste ich mein Problem mit der Übelkeit lösen. Es stellte sich heraus, dass ein Nerv im Innenohr chronisch gereizt war. Ich musste zwei Monate lang Cor­ tison schlucken, bevor ich über­ haupt mit meinem Anti-SicknessTraining beginnen konnte. Anti-Sickness-Training? andrea: Ich war in der Schwindel­ ambulanz im süddeutschen Sins­ heim, die Fälle von „Motion-Sick­ ness“ kuriert. Man sitzt während der Therapie beispielsweise auf einem rotierenden Stuhl und muss dabei lesen. Oder soll in einem dunklen Raum mit Lichtern, die sich in unterschiedliche Richtun­ gen bewegen, geradeaus gehen. stéphane: Ja, du hast einiges in unseren Traum investiert. Klingt so. Mir wird allein beim Gedanken an den Drehstuhl fürchterlich schlecht. andrea: Noch dazu hatte ich immer gesagt, dass ich niemals Rallye-Beifahrerin werden will. Aber mir war klar: Wenn ich den Traum, eines Tages die Dakar zu gewinnen, in meinem Alter noch wahr machen will, dann an der Seite des besten Fahrers der Ge­ schichte, meines Mannes. Andersrum: Warum macht sich ein Rekordsieger das Leben so schwer? Jeder Profi würde ­liebend gern bei dir einsteigen. stéphane: Mit Jean-Paul „Polo“ Cottret bestritt ich zwanzig Dakars und gewann sieben davon. Eine mehr oder weniger fiele kaum ins Gewicht. Mit Andrea zu gewinnen wäre etwas völlig anderes. Schwie­ riger, aber potenziell schöner. ­Unser Sieg bei der Abu Dhabi ­Desert Challenge war bereits zehn­ mal so emotional wie jeder Sieg mit Polo. Bei der Dakar würde sich dieses Gefühl potenzieren.

FAMILIEN -AUSFLUG Die Peterhansels treten bei der Rallye Dakar im MINI Buggy gegen eingespielte Profi-Crews an – und wollen sie mehr als nur fordern.

Wie funktioniert ihr als Ehepaar unter Druck? andrea: Man entdeckt Eigenschaften an seinem Gegenüber, die man vielleicht gar nicht sehen wollte. Aber das ist Liebe für mich: Dinge, die einem nicht gefallen, zu akzeptieren und gemein­ sam sicherzustellen, dass es trotzdem funktioniert. Wenn im normalen Leben einer den Müll nicht rausträgt, geht es trotzdem weiter. Im Auto kannst du nicht voreinander davonlaufen. Die Labor-Situation eines Rennens beeinflusst euer Verhalten? andrea: Stéphane ist im normalen Leben ein Fluss, aber im Rennen wird er zum Wasserfall. stéphane: Während du im Alltag ein Wasserfall bist, wirst du im Auto zum See. (Beide lachen.)

„Wir sind einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert – und wir freuen uns darauf.“ ANDREA PETERHANSEL THE RED BULLETIN

FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL, NAIM CHIDIAC/RED BULL CONTENT POOL(2)

T

he red bulletin: Andrea, Stéphane, ihr seid beide erfolgreiche Motorsportler. War von Anfang an klar, wer lenkt? stéphane: Als wir uns vor mehr als 15 Jahren kennengelernt haben, haben wir einmal versucht, die Plätze zu tauschen. Die Wahrheit ist: Ich halte es auf dem Beifahrer­ sitz nicht aus. Ich bin viel zu recht­ haberisch.


„Wer seinen Finger in die Wunde des anderen legt, schwächt am Ende auch sich selbst.“ STÉPHANE PETERHANSEL

Unterm Strich muss bei Paaren das gemeinsame Ziel wichtiger sein als persönliche Eitelkeiten? andrea: Genau. stéphane: Wenn Andrea einen Navigationsfehler macht, verzeihe ich ihr das viel schneller als einem Profi. Umgekehrt: Wenn ich einen Fahrfehler mache und wir uns überschlagen – was bereits pas­ siert ist –, nimmt sie mir das nicht krumm, obwohl ich es eigentlich hätte besser wissen müssen. Nie­ mand macht Fehler absichtlich. Also alles eitel Wonne im Auto? andrea: Ich habe noch nie so laut und so viel mit ihm geschrien wie im Auto! stéphane: Das muss ich überhört haben. (Beide lachen.) Es ist doch nur ein Rennen. Okay, das wich­ tigste und bedeutendste Rennen der Welt, aber eben doch nur ein Rennen. Nicht wert, sich deswegen unglücklich zu machen. Ich bin auch wahnsinnig schnell darin, zu vergessen. Schlechtes, aber auch THE RED BULLETIN

Siege. Ich freue mich kurz, dann ist’s auch wieder gut. andrea: Das kann man von dir wirklich lernen – und du hast recht! Besser, sich auf den nächs­ ten Schritt zu konzentrieren, als Energie mit Vergangenem zu vergeuden. Und sachliche Kritik nicht persönlich zu nehmen hilft. Wir haben beide gern recht. Aber was im Auto passiert, bleibt im Auto. Klar kann man nachher Fehler analysieren, aber es wäre Kraftverschwendung, darauf ­herumzureiten. In einer gesunden Partnerschaft wollen ohnehin beide dasselbe, und bei uns ist dieses Ziel eben noch deutlicher definiert. stéphane: Dem Gegenüber seine Fehler nicht vorzuhalten ist sicher ein probates Mittel für gute Partnerschaft. Das habe ich in den letzten zwanzig Jahren bei unzähligen Gespannen in Renn­ wagen erlebt. Wer den Finger in die Wunde des anderen legt, schwächt im Endeffekt auch sich selbst.

Und wenn die Situation wirklich eskaliert? stéphane: Haben wir ein Code­ wort, das wir verwenden, wenn einer von uns den Eindruck hat, dass wir nicht mehr produktiv ar­ gumentieren, sondern bloß recht behalten wollen. andrea: Reset, analysieren. Das brauchen wir allerdings nur im Auto, nicht im Alltag. stéphane: Ich wurde von vielen Freunden davor gewarnt, unsere Ehe nicht durch die extreme Be­ lastung einer Dakar zu gefährden, bei der man während zweier Wochen Tag und Nacht auf­ einanderklebt und jeder Fehler unmittelbare Auswirkungen hat. Aber ich glaube, dass uns das gemeinsame Erlebnis bloß noch mehr zusammenschweißen wird. Hoffe ich zumindest. andrea: Im Alltag kann man ­immer die Tür hinter sich zu­ machen, kurz an die frische Luft gehen und durchatmen. Auf der Dakar hingegen können wir keine Entscheidungen vertagen, keine Kompromisse schließen: links oder rechts? Das hat unmittel­ bare Auswirkungen. Wir werden einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sein – und freuen uns darauf. Wer ist der Boss im Auto? stéphane: Im Auto ich. Denn ich sitze am Steuer! andrea: Warte, bis wir wieder zu Hause sind. (Beide lachen.)

STÉPHANE PETERHANSEL Jahrgang 1965, hat die Rallye Dakar 13-mal gewonnen: 6-mal auf dem Motorrad, 7-mal mit dem Auto. Beides ist un­erreicht. Seit 1987 stand er ­jedes Jahr am Start der härtesten Wüstenrallye der Welt.

ANDREA PETERHANSEL geborene Mayer, Jahrgang 1968, bestritt die Dakar ebenfalls mit Bike und Auto. Sie war Werkspilotin bei KTM, BMW und Mit­su­bishi. Highlights: jeweils Platz 5 in der Auto- und in der Bike-Kategorie.

Was würde ein gemeinsamer Dakar-Sieg bedeuten? andrea: Die Erfüllung eines Lebenstraums. stéphane: Das perfekte Ende. Wenn ich mit Andrea gewinne, beende ich meine Profi-Karriere.   61


INNOVATOR

STARTPIONIEREUPS, U GENIA ND ERFINDU LE NGEN

V wie Vision

Die neue Form E des Fliegens Wie sehen die Flugzeuge von morgen aus? In den Niederlanden arbeiten Forscher an einer Antwort – sie sieht aus wie ein riesiges V.

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s ist 55 Meter lang, 17 Meter hoch, hat eine Flügelspannweite von 65 Metern, Platz für 314 Passagiere und 160 Kubikmeter Fracht. Und es kann (fast) alles, was der Airbus 350-900, mit dem es die Forscher an der Technischen Universität Delft (Niederlande) gerne vergleichen, auch kann – aller­ dings ist es kleiner und hat einen um 20 Prozent geringeren Kerosinverbrauch. Denn dieses spektakuläre Langstreckenflugzeug, Projektname „Flying V“, hat die Form eines V. Treibstofftanks,

Laderaum und Passagier­ kabine sind in die Tragflächen integriert. Das bringt aero­ dynamische Vorteile – und

Ein Ingenieur bei der Arbeit am Maßstabsmodell für den Testflug.

THE RED BULLETIN


IN ALLER KÜRZE SOCIAL IMPACT AUS DEM SHOWBIZ Zwei Stars, zwei Ideen: präsentiert am Web Summit, Europas größter Tech-Konferenz.

Zusammen stark: Bis zu 50 kW Leistung generieren die Turbinen des Modells Mowea Net. Dafür werden 24 Module zusammengeschaltet.

Energiewende

EINE WÄHRUNG FÜR GANZ AFRIKA „Lonely“-Sänger Akon launcht 2020 eine Kryptowährung namens AKoin. Sie soll Zahlungsmittel für junge Afrikaner ohne Bankkonto sein. akoin.io

Turbinen für alle Klein, leise, stylish: So will Mowea-Gründer Till Naumann Windkraftanlagen in deine Stadt bringen (und sogar auf dein Dach).

E

Platz: Lounge- und Gruppen­ sessel und sogar Klappbetten machen Reisen äußerst komfortabel. Die Triebwerke sind oberhalb der Flügel montiert. Aktuell laufen in Delft die Vorbereitungen für Testflüge mit einem maßstabsgetreuen Modell (Spannweite: 3,06 m). Diese sind notwendig, um u. a. die perfekten Winkel für Start und Landung zu berechnen. Weitere Schritte sollen spätestens im Juni 2020 bei einem Treffen der International Air Transport Association vor­ gestellt vorgestellt werden. tudelft.nl

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SAUBERES TRINKWASSER FÜR ALLE Schauspieler Jaden Smith lässt mobile Anlagen zur Aufbereitung von verschmutzem Wasser in Flint, Michigan (und weiteren ­Problemzonen), bauen. 501cthree.org

Mehr Inspiration für ­ ukunftsmacher gibt es Z im aktuellen INNOVATOR. Infos und Abo unter: ­redbulletininnovator.com

EDWIN WALLET/OSO STUDIO FOR TU DELFT, HENRI WERIJ, THE OCEAN CLEANUP, GETTY IMAGES, MOWEA

Im „Flying V“-Flieger finden Passagiere in den Tragflächen Platz zum Sitzen.

rneuerbare Energien? Ja, bitte! Erzeugt in meiner Nähe? Nein, danke! So in etwa lässt sich die Haltung der meisten Menschen zur Windkraft zusammenfassen. Zu groß, zu laut, zu hässlich, lauten die häufigsten Argumente gegen Windanlagen in der Nachbarschaft – und genau hier möchte Till Naumann mit seinem Berliner Start-up Mowea ansetzen. „Wenn wir es mit der Energiewende ernst meinen, müssen wir Windräder auch in unseren Städten zulassen“, sagt er. Seine Lösung, die im Anschluss an die zweite Finanzierungsrunde 2020 in Serie gehen soll: kleine, extrem effiziente und intelligente Anlagen, die sich per Steck­ system erweitern lassen – zunächst für Industriekunden, dann auch für Wohnhäuser. Rotoren mit nur 1,5 Meter Durchmesser (bei herkömmlichen Windrädern sind es bis zu 130 Meter) er­lauben dynamisches Sty-

Windfänger: Mowea-Gründer Till Naumann und Andreas Amberger

ling und vermindern die ­Geräuschkulisse. Um die Größe derart reduzieren zu können, entwickelte Till Naumann eine neue Berechnungsmethode zur Verbesserung des Luftwiderstands der Rotorblätter. ­Diese er­ möglicht – gemeinsam mit einem optimierten­Generator und einer schlauen Steuerung – eine besonders öko­nomische Energiegewinnung. Der damit gewonnene Strom kostet nur halb so viel wie üblich. Anschaffungspreis: ab 2.000 Euro. mowea.world

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5 -M I NU TE N -C OACH

00:00

01:59 WIE KRISEN D IC STÄRKE H R MACHEN

00:18

Akzeptiere den Worst Case Nach meinem Rennunfall in Beaver Creek 2018 lag ich im Krankenhaus. Die erste Diagnose lautete: Schulter ausgekugelt, vorderes Kreuzband im Knie gerissen, hinteres Kreuzband gerissen, Innenband, Innen- und Außenmeniskus und Knorpel im Knie kaputt. Das klang furchtbar für mich. Gerade für Skifahrer sind die Knie ja essenziell fürs Fahren. Ich habe versucht, mich von der ersten Diagnose nicht entmutigen lassen. Zurück in Deutschland, bei der zweiten Diagnose, kam dann raus, dass „nur“ das vordere Kreuzband gerissen ist. Das war schlimm genug, aber ich hatte ja bereits das Allerschlimmste akzeptiert. Das hat es leichter gemacht.

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Tritt einen Schritt zurück Wenig nervt nach einer schweren Verletzung mehr als der gut gemeinte Rat „Finde das Gute im Schlechten“. Ich

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Frag dich: Warum ist dieser Rückschlag passiert? Es gibt natürlich diese Dinge, die kann man nicht erklären: Schicksals­ schläge. Aber meistens ist es ja so wie bei meiner Verletzung: Ich habe einen Fehler gemacht und bin deshalb gestürzt. Erst habe ich mir trotzdem fest eingeredet, dass es nicht meine Schuld gewesen sei. Aber dann musste ich an meine Oma denken. Jedes Mal, wenn wir miteinander reden, erzählt sie mir, was sie Neues gelernt hat. „Man lernt nie aus“, sagt sie immer. Und das stimmt. Du wirst nie perfekt sein. Aber du kannst nur Fehler beheben, die du dir eingestehst. Sonst wiederholst du sie. Also habe ich analysiert, warum ich gestürzt bin: Ich habe beim Fahren zu viel riskiert! Vielleicht gehen wir Skifahrer anders mit Gefahren um. Jeder, der startet, weiß, dass er sich jederzeit verletzen kann. Was ich gelernt habe: Entscheide dich, wie viel Risiko der mög­ liche Sieg wert ist. Du kannst nicht immer voll ins Risiko gehen, ohne auch mal zu verlieren. Ich habe das auf die harte Tour gelernt. Aber ich denke, echte Rückschläge erleidet auch nur der, der sich traut, etwas außerhalb seiner Komfortzone zu riskieren. Wenn du einen Rückschlag erleidest – völlig egal! Du kannst stolz sein, dass du es versucht hast.

musste das auch erst lernen: Was soll für mich als Profisportler das Positive an einer schweren Verletzung sein? Ich würde schließlich die ganze Saison verpassen. Einerseits. Andererseits konnte man es auch so sehen: Ich bekam eine ganze Saison Zeit nur für mich geschenkt. Nutze die Verschnaufpause und schau kritisch, wo du besser werden kannst. Ich konnte mich darauf konzentrieren, gesund zu werden und im Aufbautraining an Details zu ­arbeiten, für die ich sonst wenig Zeit habe. Auch die siebenmonatige Intensiv­ betreuung durch Red Bull Athletes ­Special Projects war eine riesige Hilfe. Das ist medizinische Kompetenz, die kein Geld der Welt kaufen kann. Und noch etwas findest du mit ein wenig Distanz zum Rampenlicht heraus: auf wen du dich verlassen kannst. Es gibt Leute, die da sind, solange es gut läuft. Von denen hörst du erstaun- 03:07 lich wenig, wenn es nicht mehr läuft – im Gegensatz zu vielen Konkurrenten (siehe „Teile dein Schicksal“). Nach ­einem echten Rückschlag weißt du, auf wen du zählen kannst. Ich bin keinem böse, der sich nicht bei mir gemeldet Ich habe so viele Nachrichten von hat. Dazu ist ja niemand verpflichtet, anderen Skifahrern bekommen mit aber bei einer Verletzung, die dich Genesungswünschen und Tipps, was erst einmal aus dem Rampenlicht verschwinden lässt, merkst du rasch, ihnen geholfen hat, als sie zum ersten wer wirklich hinter dir steht. Mal schwer verletzt waren. Da habe ich

Teile dein Schicksal

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THE RED BULLETIN

NICLAS SEYDACK

Nach seinem Sensations-Sieg beim HahnenkammRennen 2018 erlitt Ski-Profi Thomas Dreßen einen Kreuzbandriss und fiel eine Saison aus. Pünktlich zum Comeback erklärt er, wie du Krisen meisterst.

Sieh den Fehlern ins Gesicht

ENNO KAPITZA/ AGENTUR FOCUS, SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL

So kommst du zurück


03:08

gemerkt: Auf der Piste mögen wir Konkurrenten sein, außerhalb davon aber eine große Familie. Wir helfen uns gegenseitig. Wenn Menschen, die etwas Ähnliches erlebt haben, einem liebe Worte schreiben und Tipps geben, hilft das: Man glaubt daran, den Rückschlag zu überstehen. Andere haben es vor dir auch geschafft. Frag ruhig aktiv nach Ratschlägen. Du wirst dich wundern, wie groß die Hilfsbereitschaft ist – selbst die von Konkurrenten.

04:13

Zerlege dein großes Ziel

„Jeder Rückschlag ist auch eine Auszeit. Nutz sie, um deine Schwächen zu besiegen.“ Thomas Dreßen

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Erlebe Dreßens Streif-Rückkehr Bis zu 85 Prozent Gefälle, Top-Speed über 140 km/h, Sprünge über 80 Meter: Zum 80. Mal bringt das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel (20.–26. 1. 2020) die Ski-Profis an ihre Grenzen. Die Abfahrt mit Dreßen startet Samstag um 11.30 Uhr. hahnenkamm.com

Ich stand mit drei Jahren zum ersten Mal auf Skiern, kurz darauf bin ich ­meine ersten Rennen gefahren. In mir wuchs dann der Wunsch, im Weltcup zu fahren. Dann fuhr ich dort und setzte mir ein neues Ziel: das erste Mal unter die besten dreißig; unter die besten zehn; das erste Mal aufs Treppchen; der erste Sieg. Als Sportler, als Mensch musst du dir Ziele setzen. Wenn du keine hast, bist du orientierungslos. Und wenn du dein Ziel erreichst hast, feiere es – und such dir gleich ein neues. Nach meiner Verletzung musste ich wieder ganz von vorn anfangen. Ich wusste: Ich will das Comeback im Welt­ cup. Das war das große Ziel. Aber an­ gefangen habe ich ganz klein: ohne ­Krücken ­laufen. Dann: ohne Probleme Treppen steigen; zum ersten Mal wieder auf Skiern stehen. Und jetzt feiere ich mein Comeback! Wenn du deine Ziele erreichst, gibt dir das die Bestätigung, dass du ­erfolgreich an dir arbeitest, und die Motivation, dass du weitermachst.

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SPIEL DICH SCHLAU Eine Milliarde Menschen nutzen ihr Smartphone zum Spielen. Wir nennen FÜNF GRÜNDE, warum Handy-Games dein Leben verbessern, empfehlen dir Spiele, die dich aufs nächste Level heben, und verraten, wie du Kostenfallen umgehst. Text MARC BAUMANN Illustrationen JOCHEN SCHIEVINK


1 WEIL SIE ­KLÜGER ­MACHEN Was Lehrern selten gelingt, bringen Handy­spiele tatsächlich zuwege: dass Lernen Spaß macht. Zum Beispiel, wenn ein Wissenstest als spannendes Duell daherkommt. Oder wenn Erdkunde auf spielerische Weise vermittelt wird.

VOM QUIZ BIS ZUM ABENTEUER: Diese Spiele ­machen dich zum Experten.

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Musik

Wissen

Konflikte

Erdkunde

„Song Pop 2“ verbindet auf pfiffige Art zwei unter­ haltsame Sachen: Quiz und Playlists. Zuerst wählst du deinen Musik­ geschmack, daraus werden Playlists erstellt. Dann rätst du auf Zeit gegen ­einen Online-Gegner, ­welcher Song läuft. Was du neben Musikwissen noch brauchst: gute Kopfhörer. Denn ohne kriegst du im Nahverkehr schnell Ärger.

Die Mutter aller Quiz-Apps: Zeitweise forderte sich, so kam’s einem vor, ganz Deutschland zum „Quiz Duell“ heraus. Das Prinzip: Zwei Spieler beantworten auf ihren Handys in sechs Runden je drei Fragen mit je vier Antwortmöglich­ keiten. Klingt sehr tech­ nisch, macht aber süchtig. Die ARD adaptierte das Spiel sogar für eine Fern­ seh-Show mit Jörg Pilawa.

Ein preisgekröntes Jump ’n’ Run, das nicht nur die Spieler, sondern auch Apple vor Probleme stellte. In „Liyla and the Shadows of War“ geht es um eine Familie, die aus umkämpf­ ten Palästinenser-Gebieten flieht. Apple ließ das Spiel erst nicht zu – zu politisch! –, dann aber doch. So lernt man hier doppelt: über Krieg und Flucht – und ­Firmenpolitik.

Wo in der Türkei liegt noch mal Ankara? Und wo zum Teufel Avarua? (auf den Cookinseln im Südpazifik). Das lernst du in „Unsere Welt: Geographie Lernen“. So spröde wie der Name ist auch das Design. Aber das Schönste ist hier ja die Fantasie. San Diego? Da wollte ich doch schon lange hin. Palermo? Ach, wie toll war der ­Urlaub in Sizilien.

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OB ALTES ROM ODER NEUES U-BAHN-NETZ: Strategische Planung für Fortgeschrittene.

Wer gerne Länder erobert, hat hoffentlich ein Handy (und keine Armee) zur Hand. Diese Apps schulen in der Kunst der Strategie.

SO VERMEIDEST DU ABZOCKE 1. SEI VORSICHTIG Bei „Free to Play“-Spielen ist oft nur das Runterladen kostenlos. Bei der Nutzung können sehr wohl Kosten entstehen – etwa für das frühzeitige Freischalten besonderer Features.

2. MACH DICH SCHLAU Informiere dich vorab auf der Website des Spiels, ob Kosten entstehen können, und lies dir auch die Kommentare anderer Nutzer durch.

3. SCHÜTZ DEIN KONTO Bezahle am besten nur mit ­Prepaid-Gutscheinen und

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­speichere keine Kontodaten ­in  In-Game-Shops.

4. SICHER IST SICHER Über die Einstellungen ­deines Handys kannst du dich ab­ sichern – etwa, indem du einen Passwortschutz bei In-App-­ Käufen einrichtest. Oder sie gleich komplett verhinderst.

5. VERBANNE TRICKSER Mit einer sogenannten Dritt­ anbietersperre schließt du ­versehentliche Käufe über die Handyrechnung aus. Für Details frag die Suchmaschine deines Vertrauens.

Schlachtfeld

Wer nicht in Japan wohnt (wo Lokführer bei fünf ­Sekunden Verspätung vor Scham am liebsten im ­Boden versänken), kennt das Warten auf den Zug, die U-Bahn. Dann gilt es: Nerven bewahren und sich irgendwie ablenken. „Mini Metro“ ist für solche Ge­ legenheiten ideal: Begleitet von meditativer Musik gilt es, sein eigenes U-BahnNetz aufzubauen.

„Rome Total War“ braucht 4 GB Speicherplatz. Das kann dazu führen, dass man stundenlang HandyFotos löschen muss (vielleicht ist es aber auch gut, da mal aufzuräumen). Darüber hinaus kostet der totale Krieg im alten Rom 11 Euro. Dafür bekommt man ein äußerst komplexes Strategiespiel für viele Stunden blutrünstigen Feldherrnspaß.

Sammelkarten

Kämpfe

„Mein Sieg beweist, dass Mädchen genauso starke Pro-Gamer sein können wie Jungs“, sagte Li Xiaomeng, als sie Anfang November als erste Frau ein BlizzCon-Turnier gewann (und 200.000 US-Dollar). Das Sammelkartenspiel „Hearthstone“ schafft es, dass Anfänger schnell Spaß haben – und Experten immer noch genug Her­ ausforderungen finden.

In „Brawl Stars“ erspielst du deine eigene Figur – zum Beispiel Colt (mittelselten), Frank (ziemlich selten) oder Spike (extrem selten) – und trittst mit ihr in Spielen wie „Tresorraub“ oder „Juwelenjagd“ gegen andere Nutzer an. Es gewinnt, wer seine – ebenfalls erspielten – Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten am geschicktesten einsetzt.

DU GEGEN DEN REST DER WELT! Bei der globalen Mobile-­GamingTurnierserie Red Bull M.E.O. kann jeder dabei sein.

OFFEN FÜR ALLE, ABER NUR EINER KANN SIEGEN Nach dem Motto treten bei Red Bull M.E.O. Spieler aus gut 30 Ländern an. In Deutschland steigen die Qualifier für „Hearthstone“, „Clash Royale“ und „Brawl Stars“ am 4. und 5. Januar. Die Sieger reisen im Februar zum Weltfinale nach Madrid. Anmeldung: bis 4. 1., 11.55 Uhr: redbull.com

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ARMON RUETZ/RED BULL CONTENT POOL

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WEIL ES DICH ZUM STRATEGEN MACHT

Nahverkehr


3 WEIL ES DEIN GEHIRN TRAINIERT Das Smartphone ist ziemlich gut darin, einen zu verblöden (zu bemerken nach 50 Kilometern Instagram-Scrollen). Mit der richtigen App kann man seinem Gehirn aber auch Gutes tun: etwa mit von Forschern an Elite-Universitäten entwickelten Logik­ rätseln.

VON ­LEONARDO DA VINCI BIS ZU BUNTEN BUBBELS: Ausgleichssport für die grauen Zellen.

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Denkspiele

Puzzle

Seifenblasen

Rätsel

Das soll jetzt nicht res­ pektlos klingen, aber die wenigsten von uns würden in Cambridge, Yale oder King’s College London ­einen Studienplatz kriegen. Eliteuniversitäten eben. Dafür haben die sehr ­klugen Menschen, die dort lehren, netterweise die Denkspiel-App „Peak“ mitentwickelt. Die trainiert Gedächtnis, Sprache und Konzentration.

Der 1452 geborene ­Leonardo da Vinci war ein Universalgenie, der Meis­ terleistungen auf so unter­ schiedlichen Gebieten wie der Malerei, der Ingenieurs­ kunst und der Musik schuf. Insofern ist es fast ein ­wenig vermessen, dass er in „House of da Vinci“ ausgerechnet unsere Hilfe braucht und wir seine Rät­ sel in diesem Puzzle-Aben­ teuer-Spiel lösen können.

Es gibt Games, die einen fertigmachen. Weil im Ex­ plosionswirrwarr Kämpfer aufeinander einschlagen, bis der Kopf schwirrt. Oder man seinen besten Freund verliert, weil man dessen Stürmer einen Kreuz­bandriss verpasst. „Tiny Bubbles“ dagegen: nichts als Frieden, Ruhe, bunte platzende Bläschen. Und nebenbei wird das ­logische Denken trainiert.

Eine App, bei der man den Bildschirm nicht berühren soll. Aber vielleicht hilft es, das Handy anzuschreien oder die Lautstärke auf null zu drücken oder das Gerät umzudrehen? Die Rätsel in „Blackbox“ sind wirklich anders. Verrückter, kreativer, frustrierender. Das Motto der App ist „Think outside the box“ – oder ist das nur wieder ein versteckter Hinweis?

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VON WEISSEN EULEN BIS POKÉMON: Damit erlebst du Gemeinschaft online.

Schlachten

Zauberei

Wettrennen

Frische Luft

Was J. R. R. Tolkien in „Der Herr der Ringe“ konnte, können die Entwickler von „Clash Royale“ schon lang. Bei Tolkien kämpfen ganze Clans um „Die zwei Türme“, hier prügelt man sich um sechs von ihnen. Auf die Kämpfer wäre Tolkien stolz: jede Menge fantasievoller Gestalten – von Rittern über Elektrodrachen, Skelettarmeen bis zum Schweinereiter.

Nicht das erste Harry-­ Potter-Handygame, aber das beste. Dragon Alley, weiße Eulen, Hermine … ­alles aus dem J.-K.-Rowling-Universum ist in ­„Wizards Unite“ dabei. Die Teams laufen durch die realen Straßen und kämpfen gegen auf­ tauchende Zauberwesen. Dabei müssen sie vor­ gegebene Zaubereien schnell nachvollziehen.

Nintendo hat den Handyspielmarkt lang gemieden – wohl, um den eigenen Konsolen keine Konkurrenz zu machen. Jetzt ­haben die Japaner mit „Super Mario Run“ und „Super Mario Kart“ gleich zwei Legenden in die AppStores gelassen. „Mario Kart“ macht noch einen Tick mehr Spaß, feines ­Detail: die eingeblendeten Namen der Online-Gegner.

„Pokémon Go“ hat die Menschheit mehr bewegt als alle Marathons zusammen. Millionen Menschen liefen – meist mit Freunden – auf der Suche nach ­Pokémon durch die Gegend. Das ursprüngliche Spiel wurde klug weiterentwickelt, es ist immer noch so unterhaltsam wie früher. Und mehr als genug begeisterte Mitspieler ­finden sich ebenfalls.

4 WEIL DU FREUNDE FINDEN KANNST Wer beim Wort „Clan“ als Erstes an Berlin-Neukölln denkt, sollte w ­ eniger „Bild“ lesen und mehr auf seinem Handy spielen. Echt erfreuliche Clans gibt es nämlich bei Spielen wie „Clash Royale“, wo man mit bis zu 50 anderen eine Gemeinschaft bilden kann.

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WEIL DU DIE WELT MIT NEUEN AUGEN SIEHST Deine Stadt kommt dir so grau und trist vor? Öffne ein Augmented-Reality-Spiel, dann warten hinter jeder Ecke bunte Monster.

DANIEL SOMMER/RED BULL CONTENT POOL

1. DU BRAUCHST KEIN HANDY

5 PROFITIPPS Was Mobile-­ Gaming-Ass ­Berin Bjelak ­A nfängern rät.

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„Das ist vielleicht etwas ungewöhnlich, aber ich spiele Handygames lieber auf dem iPad. Der Bildschirm ist größer, und man kann es trotzdem unterwegs dabei­ haben. Mein Tablet ist drei Jahre alt, aber das macht nichts, man braucht nicht das neueste Gerät und kann sich das Geld sparen. Viele Spiele kosten ja ohnehin schon was. Auf dem iPad kann ich zudem länger spielen, auf dem Handy ist bei mir nach einer Stunde Schluss, dann brauche ich eine Pause.

2. OHNE FLEISS KEIN PREIS(GELD) „Ich spiele sechs bis acht Stunden am Tag ‚Clash Royale‘, es ist ja mein Beruf – aber bis ich um Preisgeld gespielt habe, hab ich 15 Monate geübt. Drei

VON WILDEN TIEREN BIS ZU KNACKIGEM GEMÜSE: Spiele, die deinen Sinn für Realität ziemlich verändern.

Zornige Vögel

Auf der Flucht

Seit 2009 gibt es das ­Handyspiel „Angry Birds“. Es folgten neun Fortsetzungen bis zu „Angry Birds Star Wars“. 2016 kam ein „Angry Birds“-Film ins Kino, 2019 ein zweiter. Und jetzt: „Angry Birds AR“. Muss das wirklich sein? Ja! Weil die Augmented Reality gut funktioniert, wirklich schön umgesetzt ist und das Spielprinzip auch noch Spaß macht.

Vorweg: „Zombies Run“ gibt es nur in Englisch, das sollte man gut können. Und weil der Titel zwei Deutungsmöglichkeiten zulässt: Nicht die Zombies rennen hier weg, sondern wir. Es beginnt eine atemberaubende Flucht, auf die man vom Erzähler per Kopfhörer geschickt wird. Eine smarte Kombination aus Tracking, Fitness und Geschichte.

Avocados

Schatzsuche

Ist das noch Augmented? In „Avo“ steuerst du eine Avocado durch die echte Welt – die wiederum ein kleiner Spielfilm ist. Keine spielerische Herausforderung, aber man schaut der Avocado (und den Schauspielern) gerne zu. Nebeneffekt: Man hat künftig Skrupel, Avocados auf­ zuschneiden (im echten Leben). Aber die sind ja ohnehin Kalorienbomben.

Kein Spiel, das einen ­monatelang fesseln wird, aber ein netter Zeit­ vertreib, wenn Kinder von Freunden zu Besuch sind. Vor allem ist „ARrrrrgh“ ein Spiel, das zeigt, ­welche Möglichkeiten in AR s­ tecken. Spielprinzip: Der eine „vergräbt“ einen Schatz in der Wohnung, und der andere sucht ihn – mithilfe einer Schatzkarte auf dem Handy.

Monate später konnte ich davon leben. Ich spiele am liebsten daheim, un­ gestört. Mittags bis nachmittags, denn spätabends fehlt mir einfach die Kon­ zentration. Dabei trage ich Kopfhörer, und den Sound lasse ich an, ich brauch das, das macht mich besser.“

3. SCHAU PROFIS GENAU ZU „Als Fußballfan muss man oft bis zum folgenden Samstag warten, um den Profis zusehen zu können. Gamer können jeden Tag Spiele ansehen – auf You­Tube oder Twitch zum Beispiel. Ich habe früher anderen häufig zugeguckt, um zu sehen, wie die ihre Spiele aufbau­ en, wie sie in Bedrängnis reagieren. Das kann man bei gestreamten Turnieren gut sehen. Außerdem gibt es Tutorials für Anfänger und Fortgeschrittene.“

4. REG DICH NICHT AUF „Ein neues Spiel zu lernen kann frus­ trieren. Wenn man bei ‚Clash Royale‘ die ersten Male gegen erfahrene Gegner spielt, verliert man einfach. Reg dich nicht auf. Man läuft nur Gefahr, das Spiel vor Wut zu deinstallieren. Klar bin ich auch mal genervt. Aber meistens weiß ich genau, warum ich verloren habe. Ich habe dann oft zu aggressiv ­gespielt. Klug verteidigen bringt mehr.“

5. SUCH DIR EINEN CLAN „Wenn ich trainiere, spiele ich am liebs­ ten gegen zwei, drei feste Gegner an einem Tag. Bei ‚Clash Royale‘ gibt es Clans für bis zu 50 Spieler. Man kann selbst einen gründen oder einem bei­ treten. Im Clan-Chat kann man sich aus­ tauschen oder Wiederholungen teilen.“

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DER ZEN-KÄMPFER VINZENZ GEIGER ist das größte deutsche Talent in der Nordischen Kombination seit Jahren. Was ihn so stark macht: Er denkt positiv und bleibt locker. Immer? Ja, immer! Daran verzweifeln manchmal nicht nur seine Gegner.

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Text DOMINIK SCHÜTTE  Fotos CARLOS BLANCHARD

Wie im Flug: Vinzenz Geiger in seinem Element

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Mit Leichtigkeit zum Erfolg: Vinzenz Geiger zieht seine Locker­ heit aus seiner inneren Ruhe.

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tell dir vor, du sitzt auf einem schmalen Holzbrett, unter dir führt eine 80 Meter lange Spur mit 80 Prozent Gefälle in die Tiefe, Millionen Augen sind auf dich ­gerichtet. Und jetzt musst du springen. ­Wenig später: Deine Oberschenkel bren­ nen, in deinem Mund schmeckst du Blut vom kilometerlangen Rennen auf Lang­ laufskiern. Und jetzt musst du den per­ fekten Zeitpunkt finden, um zum alles entscheidenden Schlussspurt anzusetzen. Wenn du tickst wie die meisten Men­ schen, bereiten dir diese Situationen schon als Vorstellung Herzflattern. Für Vinzenz Geiger sind sie Alltag. Er meistert

sie mit einer Abgebrühtheit, die selbst ­Experten staunen lässt. Und das mit 22. In der Nordischen Kombination, jener Disziplin, in der sich die Athleten im Ski­ springen und Langlaufen messen, ist Vin­ zenz Geiger das größte deutsche Talent. 2017 holte er bei der Junioren-WM Gold im Einzel, bei den Olympischen Spielen in Südkorea 2018 Gold und bei der WM 2019 Silber im Team. 2020 will er nun im Weltcup aufs Treppchen, sooft es geht, vor allem beim Heimspiel in Oberstdorf (24. bis 26. Januar). Vorher erklärt er in The Red Bulletin, woher er seine unglaub­ liche mentale Stärke bezieht. THE RED BULLETIN


„Klar kenne ich Nervosität. Aber ich wandle sie in Energie um.“ Angeboren. Das war schon immer so. Ich bin auch nie der Typ gewesen, der sich vor Klausuren ins Hemd gemacht hat oder vor Schulaufführungen Lampen­ fieber hatte. Als Kind in der Geisterbahn? Da war ich tiefenentspannt. Beim Zahnarzt? Gar kein Problem. Hat dir das beim Einstieg in die Nordische Kombination geholfen? Der erste Sprung von der Schanze ist für einen kleinen Jungen schon eine Mutprobe. Meine Gelassenheit hat mir von Anfang an genutzt. Bei der nächstgrößeren Schanze hatte ich aber schon auch Schiss, ich konnte bloß besser damit umgehen als die meisten anderen.

Stufe für Stufe: Vinzenz Geiger auf der Treppe der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf

the red bulletin: Wenn man mit ­Kollegen über dich spricht, hört man: „Der Vinzenz, der ist ein cooler Hund.“ Stimmst du dem zu? vinzenz geiger: Ja, mich zeichnet aus, dass ich auch in brenzligen Situationen stets entspannt bleibe. Ich mag den Druck. Nervosität kennst du nicht? Doch, doch. Aber es gelingt mir, sie in Energie umzuwandeln. Das ist ja fast schon eine Superkraft. Ist diese Lockerheit angeboren oder antrainiert? THE RED BULLETIN

Nordische Kombination geht mit großer Qual, Ausdauertraining und niedrigen Temperaturen einher. Wenn man in so jungen Jahren einen Olympiasieg einfährt, trägt das nochmals zu einer gesunden Entspannung bei? Schon. Ich bin jetzt 22, beim Team-Gold war ich 20. Viel früher geht das nicht. Es war ja meine erste Chance überhaupt. 2014 war ich noch zu jung. Und auch 2018 war die Konkurrenz im Team groß, aber ich wurde von Tag zu Tag zu besser, und so bin ich da reingeraten. Ich stand im Team, und bumms – wir haben ge­ wonnen. Das ging alles viel zu schnell, um es ganz zu begreifen: Olympia­sieger, meine Herren! Hast du mal analysiert, wie es dir gelingt, so cool zu bleiben? Andere gehen dafür ihr Leben lang zum Coaching oder holen sich einen Schamanen. Nö, habe ich nicht analysiert. Atmen? Schreien? Meditation? Ich bleibe halt immer positiv. Das kann doch nicht alles sein! Doch, doch. In jeder Situation habe ich den Gedanken, dass es gleich noch besser wird. Das ist dann wohl das Geheim­ rezept.

Gerätst du denn nie an deine Grenzen? Im Auto, bei IKEA, an der Kasse im verdammten Supermarkt? Passiert schon mal. Aber auf die Palme kriegt man mich selten. Im Auto manch­ mal, aber nur, wenn ich allein bin. An­ sonsten bleibe ich auch da gelassen. Dein Bundestrainer ist eine Legende. Hermann Weinbuch trainiert seit 1996 die Nordischen Kombinierer. Da warst du noch nicht mal auf der Welt. Hat er dich in Korea ins Team gehievt, weil er weiß, was er an deiner Coolness hat? Mag sein, hat er so aber nicht gesagt. Ist er eine Quelle deiner Coolness? Ich bin die Quelle meiner Coolness. Ich brauche auch keine Anleitung, um ­gelassen zu bleiben. Trainieren muss ich es auch nicht. Eher anders herum: Manchmal brauche ich einen Tritt in den Hintern, um nicht zu sorglos zu sein. Deine Sportart ist schizophren. Als ­Skispringer musst du sehr leicht sein, gleichzeitig braucht man Substanz für den Ausdauersport Langlaufen. Man muss also eine Balance finden. Ist ein ausgeglichener Typ wie du dafür perfekt geeignet? Gelassenheit ist hier entscheidend. Man kommt durch sie aber nicht ans Ziel. Man muss im Training das exakt richtige Maß finden, um sowohl die Schnellkraft auf den Schanzentisch zu bringen als auch Ausdauer in der Loipe zu haben. Macht dir eine Disziplin deutlich mehr Spaß als die andere? Ich bin ein sehr ausgeglichener Athlet … Warum überrascht uns das nicht? … und beherrsche beide Disziplinen ähn­ lich gut. Manchmal aber frustriert’s einen aber schon, wenn man beim Skispringen das Timing gerade nicht so hat oder beim Langlaufen noch eine Stunde durch den Regen soll. Der herausragende Kombinierer in der vergangenen Weltcupsaison war Jarl Magnus Riiber. Der ist genauso jung wie du. Ein solch gleichwertiger Gegner,   75


Keine Angst vorm Abgrund: Am Start hat Vinzenz höchstens mal ein Kribbeln im Magen.

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AB NACH ­DRAUSSEN!

Im Winter macht Sport im Freien keinen Spaß? Das hält Vinzenz Geiger für großen Quatsch. Fünf Tipps vom Vollprofi. 1. Tu’s für die Weih­ nachtsgans Positiv denken, dann hält der innere Schweinehund die Schnauze! Für mich ist Sport im Winter ja viel schöner als im Sommer. Und ohne Plauze schmeckt die Weihnachtsgans noch leckerer!

2. Bauch und Rücken geben dir Halt Rumpfstabilität ist so wichtig – gerade im Wintersport. Vier Übungen für zu Hause sind ideal dafür. Liegestütze, Klimmzüge, Sit-ups und Planks. Wenn du das durchziehst, verletzt du dich nicht so leicht, wenn du mal ausrutschst.

3. Langlauf ist Trumpf Wenn’s die Möglichkeit gibt, dann probier mal Langlaufen. Es ist einfach die schönste ­Ausdauersportart im Winter. Wenn du in der Stadt wohnst, dann gehst du halt joggen. Der wichtigste Tipp: Im Winter eher kürzere Distanzen und dafür etwas schneller laufen. Dann wird dir warm.

4. Lass dich pushen Ich höre immer Musik beim Sport, wenn ich allein bin. Nichts Getragenes, eher etwas, was pusht. Noch besser ist, nicht allein rauszugehen, sondern mit Freunden, um sich gegenseitig zu motivieren.

5. Denk an später Geh doch dann raus, wenn’s am schlimmsten ist – wenn es regnet und graupelt –, und bring es hinter dich! Nichts geht über den Stolz, wenn du später nach der heißen Dusche auf dem Sofa sitzt. THE RED BULLETIN

Entspannt by nature: Vinzenz kannte schon vor Schulaufführungen kein Lampenfieber.

der einem manchmal einen Schritt voraus ist, den man aber manchmal um Haaresbreite schlägt – ist das die beste Motivation überhaupt? Jarl hat letzte Saison nichts anbrennen lassen. Es war zwar ein paar Mal richtig knapp, und auch wenn ein zweiter Platz nicht direkt eine Niederlage bedeutet, nervt ein zweiter Platz doch tierisch. Hier muss man Motivation und Ehrgeiz draus ziehen, also ja: Es ist auch mein Ziel, Jarl dieses Jahr zu schlagen. Dafür muss ich in den Flow kommen. Locker bleiben halt. Was würdest du jemandem raten, der im ­Gegensatz zu dir Schwierigkeiten hat, locker zu bleiben? Das Negative ausblenden. Ans Positive denken. Mit dem Gedanken im Kopf, dass etwas nichts wird, wird’s auch nichts. So einfach sehe ich das. Leichter gesagt als getan. Manche ­nutzen Meditation, um ihre Gedanken zu ordnen. Du auch? Ich selbst nutze Meditation nicht, kann mir aber vorstellen, dass sie ein gutes Hilfs­ mittel sein könnte. Bei mir klappt’s einfach

„Performen kann ich nur im Flow. Locker bleiben halt.“

von selbst, dass ich loslaufe und immer daran denke, das Beste rauszu­holen – auch wenn’s hart ist, auch wenn’s wehtut. Eine andere Chance hat man eh nicht. Mal ehrlich: Reizt du deine Freunde und Familie mit deiner Lockerheit manchmal? Wollen die dich manchmal schütteln nach dem Motto: „Vinzenz, jetzt reg dich doch auch mal auf!“ Ja, schon. Vor allem meine Freundin treibe ich manchmal zur Weißglut. Warum? Was ist die dunkle Seite deiner Ausgeglichenheit? Bei der Pünktlichkeit hapert’s. Da stößt meine Passt-schon-Mentalität dann schon auf heftigen Widerstand. Ein Satz, den ich häufig höre, lautet: „Vinzenz, jetzt nimm das doch mal ernst!“ Womöglich hat deine Freundin aber auch viel von dir gelernt in Sachen Gelassenheit? Sie bleibt in vielen Situationen lockerer als früher, ja. Aber so ganz ändert man sich ja doch nicht. Also gibt’s schon noch häufig Ärger. Was machst du dann? Na ja, cool bleiben. Rennrad, Trailrun und natürlich Skisport: Auf Instagram zeigt Vinzenz die Vielfalt seines Trainings: @vinzenz_geiger Styling ELCIN AISER, Lederjacke ALPHATAURI

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Der neue BMW M2 CS ist das Topmodell der BMW 2er Reihe und die Basis für den BMW M2 CS Racing.

RENNWAGEN

MIT NUMMERNSCHILD

Sportwagen-Fans bekommen bei diesem Anblick definitiv einen höheren Puls. Mit dem neuen BMW M2 CS warten 450 PS, die Rennsport-Feeling versprechen. Perfekt abgestimmte Features garantieren höchste Agilität und sportliche Fahrdynamik – für adrenalingeladenen Fahrspaß auf der Straße wie auf der Rennstrecke.


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W

er dachte, da geht nicht mehr Performance, wird eines Besseren belehrt. Herzstück des neuen BMW M2 CS ist der 450 PS starke HighPerformance M Twin­Power Turbo Reihen-6-Zylinder-Benzinmotor. 40 PS mehr im Vergleich zum ­bislang stärksten 2er BMW, dem M2 Competition. Features der Sonderklasse Ein 7-Gang-Doppelkupplungs­ getriebe sowie ein sechsstufiges Handschaltgetriebe stehen zur Wahl. Die Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h wird dank Auspuffanlage mit vier Edelstahl­ endrohren auch akustisch in ­Szene gesetzt. Der Einsatz von Carbon verleiht einen dynamischen Look. Das leichte Material findet sich im Interieur wieder, so ist die Mittelkonsole auch aus leichtgewichtigem Carbon gefertigt.

Die Sportsitze im Innenraum sind mit einem Mix aus Merino-Leder und Alcantara bezogen. Auch das  Sport­lenkrad ist in Alcantara gefasst.

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3 FRAGEN AN … Markus Flasch Geschäftsführer BMW M GmbH

Was war der Anstoß für die Entwicklung des M2 CS? Der BMW M2 CS bietet als exklusives und limitiertes Topmodell der M2 Reihe höchste Performance und bildet die Basis für das ab 2020 verfügbare Einstiegsmodell für den Breitensport: den BMW M2 CS Racing.

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Was unterscheidet den M2 CS von einem Rennauto? Gefühlt ist der Unterschied die Straßenzulassung. Als viersitziger Sportwagen kombiniert er hervorragende Performance mit uneingeschränkter Alltagstauglichkeit.   Was ist das absolute Highlight des neuen BMW? Vor allem die Carbonbauteile wie das Dach in Sandwich­ bauweise und die Motorhaube mit mittigem Lufteinlass, die eine Gewichtsersparnis von 50 % bringt. Zum ersten Mal gibt es eine CS Version auch mit 6-Gang-Handschalt­ getriebe – von 0 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden.


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guide Dein Programm

ENTERTAINMENT

Rallye Dakar, DownhillMountainbike, „Street Fighter“: unsere Highlights auf Red Bull TV. SEITE 86

EVENTS

Von Indie-Rock bis Supercross: die wichtigsten Termine der kommenden Wochen.

KONSTANTIN REYER

SEITE 87

REISEN

WINTER GEAR

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SEITE 90

Kletter-Legende Stefan Glowacz führt durch das Verdon-Tal in Südfrankreich.

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Von Skiern bis Schuhen: die beste Ausrüstung für deinen nächsten Winterurlaub.

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Reisen

Reisebegleiter Glowacz: Die bayerische Kletter-Legende, 54, reist mit seinen Gästen eine Woche lang durch Südfrankreich.

KLETTERN IM VERDON-TAL

GEHEIMNISSE DER RIESENSCHLUCHT Bei Destination Red Bull kannst du Reisen mit WeltklasseAthleten buchen. Hier erzählt Abenteurer Stefan Glowacz, was seine Gäste in Frankreichs Kletter-Paradies erwartet.

A

ls Kletterer und Abenteurer faszi­niert mich die VerdonSchlucht – französisch: les gorges du Verdon – schon seit mehr als zwanzig Jahren: ein ­gigantischer Graben, zwei Autostunden westlich von Nizza, der sich vierzig Kilometer durch die

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Provence zieht. Über Millio­nen Jahre hat sich der Fluss Verdon 700 Meter tief ins Gestein gefressen. Man nennt die Schlucht deshalb den „Grand Canyon Europas“. Der Anblick der steil abfallenden Felswände raubt mir jedes Mal den Atem. Außerdem ist die Qua-

Majestätisch: Schroffe Kalksteinwände prägen das Verdon-Tal.

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guide

REISE-INFO

EUROPAS GRAND CANYON

Steile Kalksteinwände, BASE-Jumper, ein Fluss ins Schattenreich: Frankreichs Verdon-Tal verspricht Abenteuer pur.

Paris

Frankreich Immer mobil: Die Reisegäste erkunden das Verdon-Tal in gemütlichen Vans. La Palud Nizza

Die Anreise erfolgt über den Flughafen Nizza. Dort steigen die Gäste in ihre Vans und fahren nach La Palud, das als Ausgangspunkt der Kletter-Reise mit Stefan Glowacz dient.

REISE-HIGHLIGHTS

KONSTANTIN REYER, GETTY IMAGES

Outdoor-Profi: Glowacz bestritt Expeditionen durch Grönland und in die Antarktis.

lität des Kalksteins unvergleichlich. Mittlerweile reise ich fast ­jedes Jahr in die Verdon-Schlucht. Auch weil mir der ungezwungene Lifestyle dort so gut gefällt. Auf unserer zehntägigen Des­ tination Red Bull-Reise haben wir genug Zeit, um das weit­läufige Tal zu erkunden. Ich kenne das Verdon-Gebiet wie meine Westen­ tasche und kann euch Routen ­zeigen, die in keinem Kletter­ führer stehen. Ein kleiner Vorteil, wenn man die Menschen vor Ort gut kennt. Wichtig ist: Wir klettern nur dort, wo sich meine Gäste wohlfühlen. Deshalb nähern wir uns der Verdon-Schlucht behutsam und starten mit lockeren Routen

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„Auf dieser Reise gebe ich auch mein Wissen weiter, das ich mir in meiner vierzigjährigen ­Kletter-Karriere angeeignet habe.“ in den umliegenden Kletter­gärten. So gewöhnen wir uns lang­sam an die Felsqualität vor Ort. In der Schlucht selbst b ­ egleiten uns fachkundige Bergführer, die sich um Ausrüstung und Sicherheit kümmern.

WO DER FLUSS ZUM STYX WIRD In der griechischen Mythologie ist Styx der Fluss, der in das Totenreich führt. Der „Styx du Verdon“ ist eine ­berühmte Wildwasserstelle, an der der Verdon scheinbar vom Fels „verschluckt“ wird und unterirdisch weiterfließt. IM DORF DER SPORTLER „Der Ort hat sich in den ver­gangenen zwanzig Jahren kaum verändert“, sagt Verdon-Kenner Stefan Glowacz über La Palud: „Dort hängen die Kletterer und die ­BASE-Jumper ab. Die Stimmung ist sehr gemütlich. Auch weil die meisten ­Touristen schon weg sind, wenn wir im September ankommen.“

REISE-WISSEN WIE GUT MUSS ICH KLETTERN? „Wir finden für alle Teilnehmer die passende Tour“, sagt Glowacz. „Um die Reise genießen zu können, solltest du im 6. Grad der französischen Skala klettern können und die Basis-Seiltechniken beherrschen.“ WAS GIBT’S ZU ESSEN? Selbst zubereitete Speisen mit frischen Zutaten aus dem Supermarkt in La Palud. Denn authentisch reisen heißt für Vanlife-Fan Glowacz: „Gemeinsam kochen und abends am Lagerfeuer grillen.“

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Reisen

guide

DESTINATION RED BULL

DEINE ABENTEUER MIT TOP-ATHLETEN

MotoGP-Training auf einer exklusiven Privatstrecke, im Red Bull-Style New York entdecken oder mit dem Ironman-HawaiiSieger Triathlon trainieren: Diese (und noch mehr) Reisen warten auf dich.

BARCELONA

MIT SETE GIBERNAU UND DANI PEDROSA Verbessere deine Fahrtechnik auf der Privatstrecke von MotoGP-Legende Sete Gibernau und erlebe den Grand Prix von Barcelona als VIP hinter den Kulissen.

FUERTEVENTURA

MIT SEBASTIAN KIENLE Trainiere mit dem Ironman-Hawaii-Sieger von 2014 im exklusiven Triathlon-Resort am Meer und lass dir von Sportwissenschaftlern dein Programm maßschneidern.

SPIELBERG

MIT MARK WEBBER Erlebe den Grand Prix von Österreich als VIP, genieße feinste steirische Gastlichkeit und wage dich am Tag nach dem Rennen selbst auf die Strecke.

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Am Lagerfeuer: Gekocht wird bei Stefan Glowacz prinzipiell draußen und gemeinsam.

Als Kletterer und Abenteurer will ich meinen Life­style mit den Gästen teilen. Dass wir in Vans reisen und wohnen, ist für mich ein essenzieller Teil dieses Erleb­ nisses. Mein ganzes Leben bin ich schon so unterwegs. Ich mag die Unabhängigkeit, nicht jeden Abend am selben Ort sein zu müs­ sen – sondern einfach dort stehen zu bleiben, wo ein schöner Platz ist; in der Früh aufzuwachen, den Sonnenaufgang zu erleben, draußen Kaffee zu kochen und am Abend gemeinsam zu grillen und über die Erlebnisse des zu Ende gehenden Tages zu plaudern. In La Palud gibt es einen Super­ markt, in dem wir frische Zutaten kaufen können. Kochen ist Team­ arbeit, und ich bin mir sicher, dass wir manch kulinarisches High­ light zaubern werden. Auf unserer Reise werde ich auch versuchen, mein Wissen, das ich mir in meiner vierzigjährigen Kletterkarriere und auf meinen Expeditionen an­geeignet habe, weiterzugeben – nicht nur was das Klettern angeht, sondern auch wie man eine Expedition plant oder am Ende der Welt campiert. Ich kann von Fehlern erzählen und von Strategien, die unter­

wegs gut funk­tionieren. Kurz ge­ sagt: Ich will für meine Gäste ein offenes Buch sein. Was von unserer Reise bleiben soll? Für mich ist das Leben eine Aneinanderreihung von Augen­ blicken. Je intensiver diese Augen­ blicke sind, desto weniger vergisst du sie. Gerade in der VerdonSchlucht habe ich schon viele ­solcher Augenblicke erlebt: wenn du am Standplatz stehst, die Geier über dir vorbeiziehen und du ­ihnen hinterherschaust; oder wenn du in der Schlucht am Fluss sitzt, das Wasser glitzert und du ganz bei dir selbst bist. Diese ­Augenblicke haben einen beson­ deren Wert in meinem Leben. Deshalb will ich sie an meine ­Gäste weitergeben. Destination Red Bull-Reise mit Stefan Glowacz: 11.–20. 9. 2020. Alle Infos: destination.redbull.com

Alle Reisen 2020 findest du im Destination Red Bull-Magazin. Bestellungen: redaktion@at. redbulletin.com

Alle Reisen, Infos und Buchungen unter:

destination.redbull.com  oder  destinationredbull@thetravelbirds.at

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KONSTANTIN REYER

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MIT KULTUR-KENNERN Erkunde den Big Apple an der Seite von waschechten New Yorkern. Egal ob Top-Restaurants, Sport-Events oder Partys: Du genießt VIP-Zugang ohne Wartezeiten.


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BEYOND THE ORDINARY Erhältlich am Kiosk, im Abo, als E-Paper, auf theredbulletin.com oder als Beilage in einer Teilauflage von:

LITTLE SHAO/RED BULL CONTENT POOL


Entertainment

Unterwegs in der Wüste Saudi-Arabiens, auf den Trails im Süden Afrikas und in Japans digitalen Kampfarenen – hier sind die Highlights des Monats auf Red Bull TV.

Schnelle Legende: Carlos Sainz, DakarSieger 2010 und 2018, in seinem MINI X-Raid

4

bis 17. Januar   LIVE

RALLYE DAKAR

Wie man die härteste Rally Raid der Welt erfolgreich absolviert, verraten die Dakar-Sieger Matthias Walkner und Stéphane Peterhansel auf den Seiten 46  –   61. Wie sich die ­beiden und alle anderen Fahrer dieses Mal auf den kräfte­raubenden Etappen schlagen, kannst du auf Red Bull TV live verfolgen. Verpasse keinen Kilometer des Kultrennens, das nach neunundzwanzig Jahren in Afrika und weiteren elf in Südamerika erstmals durch die Wüste Saudi-Arabiens führt.

10

Dezember   ON

DEMAND

ROB WARNER’S WILD RIDES

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine g ­ lobale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV. Alle Infos: redbull.tv

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Begleite Downhill-Mountainbiker Rob Warner und seine Kollegen sechs Folgen lang auf ihren Reisen zu abgelegenen Trails und fremden Kulturen von Lesotho (Bild) bis Nepal.

21

und 22. Dezember   LIVE

RED BULL KUMITE

Wer jemals an Videospielautomaten gezockt hat, kennt „Street Fighter“ nur zu gut. Im Aichi Sky Expo in Tokoname, Japan, zeigen die weltbesten 16 Gamer, was sie aus Kämpfern wie Ryu oder ChunLi rausholen: Skills, die dich garantiert umhauen.

THE RED BULLETIN

MARCIN KIN/RED BULL CONTENT POOL, TYRONNE BRADLEY/RED BULL CONTENT POOL, HADRIEN PICARD/RED BULL CONTENT POOL

REISE UM DEN ERDBALL

guide


Events

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und 29. Dezember Wer schafft den Auftaktsieg? Sie gehört zum Jahreswechsel wie das ­Raclette und die guten Vorsätze: Die Vierschanzentournee ist eines der ­absoluten Highlights der SkisprungSaison. Rekordmann Gregor Schlierenzauer will nach erfolgreicher Sommervorbereitung wieder angreifen. Los geht’s wie immer in Oberstdorf, danach folgen die Stationen GarmischPartenkirchen (31. 12. –  1. 1.), Innsbruck (3. –   4. 1.) und Bischofshofen (5. –   6. 1.). Schattenbergschanze, Oberstdorf; vierschanzentournee.com

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bis 26. Januar Kampf um eine Million Dollar 16 „Defense of the Ancients 2“­Teams aus der ganzen Welt kämpfen beim Gaming-Festival DreamHack Leipzig um eine ­Million Dollar Preisgeld. Neben E‑Sport-Highlights erwarten die Zuschauer eine Messe mit neuen Spielen und Gadgets sowie reich­ lich Cosplay-Action, Influencer aus der Gaming-Szene und Deutschlands größte LAN-Party. Messegelände, Leipzig; dreamhack-leipzig.de

7

5

guide Februar Grölen mit Gallagher Mit der legendären Band Oasis hießen seine Hits „Wonderwall“ oder „Champagne Supernova“. Heute ist Liam Gallagher solo unterwegs. Songs wie „Now That I’ve Found You“ sind nicht ganz so bekannt, verströmen aber dieselbe Energie – vor allem live. Sporthalle, Hamburg; weitere Termine: 10. 2. Köln, 11. 2. Berlin, 13. 2. München

bis 9. Februar

AUF ZUR WELTSPITZE

Es ist der erste Weltcupbewerb der International Ski Mountaineering Federation in Deutschland: ­Ab 2020 zählt das traditionelle Skitourenrennen „Jennerstier“ zur internationalen ­Wertung. Kein Wunder, dass ­Lokalmatador und Mitfavorit Anton Palzer (Bild) die Weltelite auf seinem Hausberg unbedingt schlagen will. Als Zuschauer kannst du die spektakulären Rennen vor Ort von mehreren Positionen aus verfolgen.

BALZ WEBER , JAN BRUCKE/ADAC

Jenner, Berchtesgaden; jennerstier.de

10 THE RED BULLETIN

bis 12. Januar Feinste Vollgasaction Wenn 10.000 Besucher in der Westfalenhalle den Stars der Supercross-Szene zujubeln, ahnt kaum jemand, welcher Aufwand zuvor betrieben wurde: 200 Lkw haben 4000 Tonnen Natur­ boden geliefert, 1200 Strohballen sind für die Streckenbegrenzung notwendig. Insgesamt werden 95 Fahrer für Vollgasaction vom Feinsten sorgen. Den Abschluss bildet jeden Tag die spektakuläre Red Bull FMX-Show – unter anderem mit Ausnahmekönner Luc Ackermann. Westfalenhalle, Dortmund, supercross-dortmund.de

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Sonntags Sonntagsmehr mehr Ideen Ideenbekommen bekommen als alsE-Mails. E-Mails.


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SCHNEE.COM Bist du bereit, wenn der Berg ruft? Hier unsere Pack-Tipps für deine Winterreisen – vom Curry-Helm über die Rücken-Rüstung bis zu ofenwarmen Socken. Text WOLFGANG WIESER

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1 DYNAFIT HOJI FREE TOURENSCHUH

Einer für fast alles Der Schuh zum Tourenski rechts: leicht im Handling, fein für schnelle Abfahrten. Mit ­alpinen Bindungen kompatibel. ¤ 750; dynafit.com

1

2 DYNAFIT SPEEDFIT PRO 81

Rascher aufsteigen Für alle, die möglichst schnell möglichst viele Höhenmeter machen wollen – dieser Ski funktioniert bestens bergauf (und selbst auf pickelharten Pisten auch bergab). 81 steht für die 81-Millimeter-Taille. ¤ 600; dynafit.com

Perfektes Paar für blitzartige Performance am Berg, egal ob rauf oder runter

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3 JACK WOLFSKIN NORTHWIND JACKET

3

Trotzt den Böen

Gut gegen Nordwind – 660 Gramm leichte, super­ warme Strickjacke mit hohem, ­um­legbarem Kragen für ­optimalen Kälteschutz. ¤ 199,95; jack-wolfskin.de 6

4 SCOTT PATROL E1 22

Retter am Rücken

Für Fahrten in ungesichertem Gelände: Scott-Rucksack mit 150-Liter-Airbag, notfalls in drei Sekunden aufgeblasen. ¤ 899,95; scott-sports.com 5 DANNER LIGHT 40TH ANNIVERSARY

Der Wegbereiter Die Gore-Tex-Pioniere feiern noch immer ihren 40er. All­ wetterschuh mit Reminiszen­ zen ans Gründungsjahr 1978. ca. ¤ 380; danner.com

7

6 HEAD RADAR

Beste Aussichten Dieser Helm kommt mit AntiFog-Visier und Schnellwechsel­ system. Schaum an der Unter­ kante ermöglicht optimale Passform. ¤ 200; head.com

4

7 COLMAR PUFFY

Für Berg und Tal Ideal für Reisende, die Gepäck sparen wollen: daunengefüt­ terte Jacke mit Doppelnutzen – passt am Berg und in der Stadt. ¤ 249; colmar.it 8 BUFF MOUNTAIN

Das ist die Höhe Halstuch für Gipfelstürmer: mit Berg-Print von Groß­ glockner (Bild), Zugspitze oder Mont Blanc – das gibt uns Berge. ¤ 17,95; buff.com

5

8

So kannst du den Großglockner um den Hals tragen. THE RED BULLETIN

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4 1 CEP SKI MERINO SOCKS

1

Die Heizung bist du

Warme Füße bis in die Zehenspitzen: Die Merino Socks mit spezieller Kompression nützen mit bioaktiven Garnen die körpereigene Infrarotstrahlung – der „Heizkörper“ in ­diesen Skisocken ist also niemand Geringerer als du selbst. ¤ 54,95; cepcompression.com 2 G-STAR WESTERN PUFFER JACKET

Schick mit Trick Kuschelig warme Winterjacke mit dem Kragen-Trick: Der ist höhenverstellbar und verschafft dir auch bei eisigen Temperaturen warme Backen. ¤ 499,95; g-star.com 2

3 BURTON STEP-ONBINDUNG & BOOT

Schneller einsteigen Ganz leicht rein, noch schneller raus: Die neue Step-on-Bindung macht es dir leicht und gibt dir trotzdem die Kontrolle über dein Board. Passende Schuhe gibt es natürlich auch. ¤ 260 (Bindung); ¤ 390 (Boot); burton.com 4 SCARPA F1

Kraft an den Beinen Bessere Kraftübertragung, weniger Anstrengung: Der mit Carbon-Technologie aufgespritzte Schuh beschert dir sofort ein Leistungsplus. ¤ 580; scarpa.com 5

5 BURTON DEEP THINKER & TALENT SCOUT

Zweimal brettstark

3

Zwei Allrounder mit unterschiedlichen Stärken: Deep Thinker (für Männer) liebt ­Pulverschnee, Talent Scout (für Frauen) ermöglicht perfekte Kontrolle im Snowpark auf Profi-Niveau. ¤ 580 (Thinker), ¤ 500 (Scout); burton.com

Fein ausgedacht: Das Board für ihn heißt „Deep Thinker“. 92

THE RED BULLETIN


Perfekte Kombi für Freerider: Helm und Brille in Curry-Gelb

6

Mehr Würze im Leben gefällig? Dann brauchst du diesen Helm.

6 ALPINA MAROI & GRANBY HM

Geschmackvoll

7

Bringt neben Sicherheit zusätzlich Würze ins FreeriderLeben: Helm und Skibrille in stylischem Curry-Gelb. ¤ 129,95 (Helm), ¤ 109,95 (Brille); alpina-sports.com 7 VÖLKL SECRET 102

Großer Dämpfer

­Dank Titanal-Rahmen und ­Carbon-Spitzen garantiert dieser Freeride-Ski seinem Fahrer hervorragende Stabilität und Dämpfung. ¤ 800; voelkl.com

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8 SCOTT AIRFLEX LIGHT PROTECTORWESTE

Ritter der Berge

Sieht nach Rüstung aus? Die Idee ist nicht ganz falsch. Die Protectorweste schützt mit einer eingebauten Platte ­deinen Rücken und lässt sich schnell an- und ausziehen. ¤ 139,95; scott-sports.com 8

9 HEAD MAX MIDLAYER

Schön warm

Schmeichelweiches Stretchmaterial hält warm, trocken und lässt dich gut aussehen. ¤ 150; head.com THE RED BULLETIN

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1 DANNER ARCTIC 600

Außen Top-Grip, ­ihnen herrlich warm – der Danner Arctic 600

Gut zum Fuß

Auch wenn du einmal vom Weg abkommst: Der „Arctic“ sorgt dank patentierter Sohle und spezieller Isolierung auch bei Minusgraden für warme Füße. ca. ¤ 220; danner.com

1

2 LUPINE BETTY RX7

Für hellere Köpfe Keine strahlt so wie Betty: Die hellste Stirnlampe der Welt bringt mit 5000 Lumen Licht ins Dunkel. Per App und Fern­ bedienung für Handgelenk oder Skistock steuerbar. Ab ¤ 799; lupine.de 3 SALEWA ANTELAO POWERTEX

Trocken bleiben

4 2

Jacke wie Hose: so dicht, dass nicht der kleinste Wasser­ tropfen durchdringt; und so ­atmungsaktiv, dass du garan­ tiert nicht verdunstest – für alles, was am Berg ein bisschen mehr Einsatz erfordert. ¤ 360 (Hose), ¤ 420 (Jacke); salewa.com 4 ORTOVOX ROCK ’N’ WOOL LONGSLEEVE

Öko? Logisch! Die Wolle dieses LangarmShirts ist zu 100 Prozent öko, stammt von tasmanischen Schafen und absorbiert ­Gerüche. ¤ 100; ortovox.com

3

5 ORTOVOX CROSS RIDER 20

Geniales Gepäck

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Toller Begleiter für entspannte Tage auf Tour (oder auf der Piste). Der Cross Rider hat ­alles, was dafür nötig ist, z. B. diverse Halterungen, Helm­ netz, Brustgurt mit Signal­ pfeife. ¤ 120; ortovox.com 6 K2 MINDBENDER 116

Abteilung Attacke

Ab ins Gelände: dichter Anzug, Rucksack und Freeride-Ski.

Entschlossenes, aggresives Fahren in jeder Lage: Dafür ist dieses Freeride-Modell gebaut. ¤ 599,95; k2snow.com

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THE RED BULLETIN


OFFICIAL GAMEPLAY HEADBAND OF NINJA

REDBULLSHOP.COM


IMPRESSUM

THE RED BULLETIN WELTWEIT

Aktuell ­erscheint The Red Bulletin in sechs Ländern. Das Cover unserer Schweizer Ausgabe zieren mit Timo Meier und Joe Thornton NHL-Stars aus zwei ­Generationen, die uns erzählen, wie sie von­ einander profitieren. Mehr Storys ­abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

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Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Andreas Rottenschlager, Nina Treml Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Eva Kerschbaum Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Textchef Andreas Wollinger Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Freie Mitarbeiter Jakob Hübner, Werner Jessner, Alex Lisetz, Stefan Wagner Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de ­Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Tahira Mirza Head of Commercial & Publishing Management Stefan Ebner Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Ivona Glibusic, Bernhard Schmied, Melissa Stutz, Mia Wienerberger B2B-Marketing & -Kommunikation Katrin Sigl (Ltg.), Agnes Hager, Teresa Kronreif Executive Creative Director Markus Kietreiber Co-Publishing Susanne Degn-Pfleger, Elisabeth Staber (beide Ltg.), Mathias Blaha, Vanessa Elwitschger, Raffael Fritz, Marlene Hinterleitner, Valentina ­Pierer, Mariella Reithoffer, Verena Schörkhuber, Julia Zmek, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier, Florian Solly Anzeigenservice Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Sandra Maiko Krutz, Nenad Isailović, Josef Mühlbacher MIT Michael Thaler, Christoph Kocsisek Operations Yvonne Tremmel, Alexander Peham Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus ­Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), ­Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl

THE RED BULLETIN Deutschland ISSN 2079-4258 Länderredaktion David Mayer Lektorat Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy KirnbauerWalek, Belinda Mautner, Klaus Peham, Vera Pink Country Project Management Natascha Djodat Media Sales Matej Anusic, matej.anusic@redbull.com Thomas Keihl, thomas.keihl@redbull.com Abo Abopreis: 21,90 EUR, 10 Ausgaben/Jahr, getredbulletin.com, abo@de.redbulletin.com Druck Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Nürnberg, 90471 Nürnberg

THE RED BULLETIN Frankreich, ISSN 2225-4722 Länderredaktion Pierre-Henri Camy Country Coordinator Christine Vitel Country Project M ­ anagement Alessandra Ballabeni

THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308-5894 Länderredaktion Tom Guise (Ltg.), Lou Boyd, Florian Obkircher Lektorat Davydd Chong (Ltg.), Nick Mee Publishing Manager Ollie Stretton Media Sales Mark Bishop, mark.bishop@redbull.com Fabienne Peters, fabienne.peters@redbull.com

THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Länderredaktion Christian Eberle-Abasolo Lektorat siehe entsprechenden Eintrag bei Deutschland Publishing Management Bernhard Schmied Sales Management The Red Bulletin Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Thomas Hutterer, Stefanie Krallinger Media Sales Gerald Daum, Franz Fellner, Wolfgang Götz, Christopher Miesbauer, Nicole Okasek-Lang, ­Jennifer Sabejew, Johannes Wahrmann-Schär; Kristina Krizmanic (Team Assistant) anzeigen@at.redbulletin.com Sales Operations & Development Stefanie Boruta (Ltg.), Anna Schönauer

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A NZ E I GE

must-haves

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1  WARME FÜSSE IM WINTER

Egal, ob auf der Berghütte oder beim Wintercamping – die Tundra Aerogel Booties liefern mit einer Kombination aus kälteblockierendem Aerogel und Outdoor Researchs exklusiver Vertical­ X-Isolierung schon wenige Momenten nach dem Anziehen wohlige Wärme und Komfort. Die rutschfeste S ­ ohle sorgt für sicheren Stand auf ver­ schneiten Oberflächen. Erhältlich in mehreren Farben. UVP: € 69,90 outdoorresearch.com

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2 FREERIDE-BOARD

Dieses Board setzt neue Freeride-­ Maßstäbe. Das Flagship von Jones hat schon zahlreiche Preise ab­ gesahnt – zu Recht! Technisch an­ spruchsvolles Terrain, steile Hänge, Tiefschnee und Buckelpiste sind mit dem Brett kein Problem. Zur neuen Saison 2020 punktet das Flagship mit einigen Verbesserungen, unter anderen beim Shape. Zeit für lustige Powder-Tage auf der Piste. jonessnowboards.com

3  LICHT, SOUND UND PARTY

360-Grad-Sounderlebnis mit dyna­ mischen Lichtshows – das ist der JBL Pulse 4. Hochauflösende LED-Leuch­ ten er­zeugen atemberaubende Licht­ shows, die den Lieblingssongs eine völlig neue Dimension verleihen. Ob Party-­Modus oder einfach zum Chillen – der Lautsprecher schafft die per­ fekte Stimmung im Wohnzimmer, am Strand und überall dazwischen. UVP: € 229,– de.jbl.com

4 OCEAN STAR CALIBER 80

Das blaue und vertikal satinierte Ziffer­blatt der Ocean Star lässt so­ fort an die Tiefen des Ozeans denken.  Doch die Ocean Star Caliber 80 schaut nicht nur gut aus, sondern hält auch richtig viel aus: Bis zu 200 Meter ­wasserdicht und mit einem robusten Edelstahlgehäuse ist sie optimal ge­ schützt. Das automatische Uhrwerk der neuesten Generation verleiht eine Gangreserve von bis zu 80 Stunden. midowatches.com

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Perfekter Abgang

Wie Pelé und Neymar Jr., die Helden seiner Kindheit, wollte Felipe Gustavo eigentlich Fußballer werden. Doch dann tauschte er den Ball gegen ein Brett aus – der Rest ist Street-Skateboarding-Geschichte. In „All on Me“ sinniert der in den USA lebende Brasilianer während einer Fahrt durch New York über die Entscheidungen, die ihn an die Spitze seines Sports gebracht haben. Video unter redbull.com

Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 11. Februar 2020. 98

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JONATHAN MEHRING/RED BULL CONTENT POOL

Sprung an die Spitze


Willst du ein Held sein? Echte Helden tragen keinen Umhang – sie retten Leben! Registrier’ Dich jetzt als Stammzellspender, denn noch immer findet jeder 10. Blutkrebspatient in Deutschland keinen geeigneten Spender. Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.

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