The Red Bulletin Februar 2016 - DE

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DEUTSCHLAND

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

SURVIVALGUIDE

TECHSPECIAL

So überlebst du eine BärenAttacke

Dinge, die dein Leben verändern

AOKI, SKRILLEX, DIPLO & CO

MASTERS OF THE NIGHT

Die Erfolgsrezepte der Mega-DJs

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DIE WELT VON RED BULL

26 KALTFRONT

Dany Bruch war der Erste, der die eisige Wildnis um die Färöer-Inseln mit dem Surfbrett befuhr.

Wir stehen für Erfahrungsaustausch abseits des Alltäglichen und präsentieren Ihnen in diesem Sinne und Monat: Anna Gasser, auf eine Weise fotografiert, wie man die Snowboard-Beauty noch nicht gesehen hat (Seite 44). Was Mega-DJs wie Skrillex, Diplo, Steve Aoki & Co so unverschämt erfolgreich macht (S. 36). Warum Jean Reno neuerdings Anweisungen von Falknern befolgt (S. 64). Was Tom Hardys Gefühlsleben mit dem von Müttern gemein hat (S. 62). Was ein Windsurfer in der eisigen Wildnis der Färöer sucht (S. 26). Und wie man ein Rendezvous mit einem B ­ ären überlebt (S. 83). Viel Vergnügen mit diesem Heft. Die Redaktion 4

Ulkige Brille, Mordskohle, Millionen Fans. DJ-STARS, SEITE 36 THE RED BULLETIN

F.SCOTT SCHAFER (COVER), SERGIO VILLALBA / WE PHOTO AGENCY, WARNER MUSIC

WILLKOMMEN


FEBRUAR 2016

44 EISERNE NERVEN

bewies Slopestyle-Champ Anna Gasser – und erklärt uns im Interview, wie.

AUF EINEN BLICK GALLERY 14 HOT SHOTS  Die Fotos des Monats

BULLEVARD 21 IDOLE UND IKONEN  Wie sie wurden, was sie sind, was sie sagen und tun

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FEATURES 26 Surfen in der Kälte

Dany Bruchs Trip auf die Färöer.

36 Masters of the Night

Die Erfolgsrezepte der Mega-DJs.

44 Anna Gasser

Die Snowboard-Queen über die Kunst, die Nerven zu bewahren.

LINA TESCH, GREG FUNNELL, GETTY IMAGES (2), MARIA ZIEGELBÖCK

DIE ZWEITE LUFT

Red Bull Air Race-Star Hannes Arch ­lüftet seinen Kopf in einem M ­ azda MX-5 an der Küste der nördlichen Adria aus.

EIN MANN WIE EINE MUTTER

52 Hannes Arch

Der Red Bull Air Race-Star cruist mit dem Mazda MX-5 an der Adria.

Film-Härtling Tom Hardy sagt: „Wenn du ein guter Mann sein willst, musst du dich um jemanden kümmern.“

58 Heroes

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64 Jean Reno

Teresa Palmer, Dani Arnold, Tom Hardy und Thato Kgatlhanye Der legendäre Schauspieler über die ­Zusammenarbeit mit sehr großen Raubvögeln.

ACTION!

58 ALLES IST MÖGLICH

„Point Break“-Star Teresa Palmer meisterte ihre Angst vor dem Wasser, indem sie wie eine Meerjungfrau sein wollte. THE RED BULLETIN

71 SEE IT. GET IT. DO IT.  Reise, Gadgets, Filme, Musik und Motor

UNTER ADLERN

Schauspiel-Ikone Jean Reno ­über den richtigen Umgang mit Raubvögeln beim Dreh von „Wie Brüder im Wind“.

85 SPECIAL  Der Tech-Guide 2016 94 READ BULL  Robert Kisch 98 MAKES YOU FLY  Magischer Moment

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THE RED BULLETIN BACKSTAGE FEBRUAR 2016

CONTRIBUTORS MIT AN BORD

GREG FUNNELL

Wetterfest: Windsurfer Dany Bruch auf den Färöer-Inseln

Surf-Premiere im Nordatlantik Die Färöer-Inseln liegen 300 Kilometer nördlich von Schottland im Sturmkanal des Atlantiks und waren bisher eine No-Go-Area für Windsurfer. Schroffe Felsen, versteckte Riffe und drei Grad kaltes Wasser überforderten selbst die robustesten Profis. Bis jetzt. Begleitet vom spanischen Fotografen und OutdoorVeteranen Sergio Villalba, wagte der deutsche Wind­ surfer Dany Bruch vor der Insel Húsavík die Erst­ befahrung dieses lebensgefährlichen Reviers. Folgen Sie ihm auf die Wellen, ab Seite 26.

MAKING OF DAS SHOOTING DES MONATS

Der Londoner Fotograf und Motorsport-Fan, der für „Vanity Fair“ und die „Financial Times“ arbeitet, be­ bilderte für uns die Testfahrt von Red Bull Air Racer Hannes Arch im Mazda MX-5 an der Adriaküste. Seite 52.

RED BULLETIN WELTWEIT The Red Bulletin erscheint ­aktuell in zehn Ländern. In ­unserer Südafrika-Ausgabe ­erzählen vier führende Street Artists, wie man Städte mit subversiver Kunst verändert.

MARIA ZIEGELBÖCK

Die gebürtige Oberösterreicherin ­fotografiert für „Le Monde“ und das „Süddeutsche Zeitung Magazin“. Für uns porträtierte sie Jean Reno und seinen Filmpartner (einen Steinadler) am Set in Südtirol. Seite 64.

Alle Ausgaben zum Download: www.redbulletin.com/howtoget

Fotografin Tesch (li.) und Anna Gasser beim Shooting im Gletscher-Chalet

„Mit so viel Talent hatte ich nicht gerechnet.“ FOTOGRAFIN LINA TESCH ÜBER IHR MODEL ANNA GASSER Zum Shooting mit Slopestyle-Vizeweltmeisterin Anna Gasser reiste Fotografin Lina Tesch (ihre Bilder erscheinen u. a. in der Mode-Bibel „L’O≠iciel“) aus Hamburg ins Tiroler Stubaital. Ihre intimen Schwarzweißbilder raubten uns den Atem. Seite 44.

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THE RED BULLETIN: WEB-HIGHLIGHTS

Video: Ritt durch die Kaltfront Eisige Wellen, versteckte Riffe, Schneestürme: Wir zeigen Windsurfer Dany Bruchs Extremfahrt vor den Färöer-Inseln. redbulletin.com/danybruch

EXKLUSIV AUF

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IN SIEBEN SCHRITTEN ZUM DJ-WELTSTAR

ANNA GASSER IM MÄNNER-TALK

Produziere wenig, vertrau dir selbst, feiere die Nächte durch: Techno-DJ Seth Troxler verrät seine beinharten Erfolgstipps.

Die Snowboard-Queen beantwortet unsere 20 Fragen: vom dümmsten Anmachspruch bis zur idealen Bar fürs erste Date.

redbulletin.com/dj

redbulletin.com/annagasser

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SERGIO VILLALBA/WE PHOTO AGENCY, CARLO CRUZ/RED BULL CONTENT POOL, LINA TESCH

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GALLERY


SEILBAHN DOM DAHER/RED BULL CONTENT POOL

LA PLAGNE, FRANKREICH BILD: DOM DAHER

„Im Leben geht es immer um die richtige ­Balance“, sagt Trial-Biker Kenny Belaey, hier bei einem Stunt nahe La Plagne in Frankreichs Alpen. Über einem 112 Meter hohen ­Abgrund rollte der Belgier 18 Meter über eine zigarettenschachtelbreite Slackline zwischen zwei Felstürmen. „Mein schwierigstes Hindernis bisher“, sagt Belaey, der auch Geduld ­bewies: Die hochalpine Überfahrt klappte erst beim achtzigsten Versuch. Belaeys Bike-Tricks: www.belaeytrials.com

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SUPER BOWL KOPENHAGEN, DÄNEMARK BILD: MICHAEL TÆRSBØL JEPSEN

Als während der Wasserknappheit der späten 1970er Jahre Kaliforniens Swimmingpools ­trocken blieben, entdeckten Skater die leeren Betonwannen als idealen Spielplatz. Seither sehen Skate-„Bowls“ auf der ganzen Welt aus wie leere kalifornische Pools. Die Bauherren im Fælledparken in Dänemarks Hauptstadt dachten sogar an einen „Love Seat“ – jene ­Betonstufe im Becken, über der Lokalmatador Bjørn Lillesøe seinen Frontside-Tailslide zeigt. Skate-Highlights: redbull.com/skateboarding

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MICHAEL TÆRSBØL JEPSEN/RED BULL CONTENT POOL


MARCO CAMPELLI/RED BULL CONTENT POOL


SPRITZTOUR RIMINI, ITALIEN BILD: MARCO CAMPELLI

Beim Red Bull Aqua Battle rasen 16 MotorradProfis auf 290 PS starken Jet-Skis in Eins-­ gegen-eins-Duellen über die italienische A ­ dria. Der Tscheche Karel Hanika (Bild) wurde Dritter. Zum König der Jet-Ski-Reiter krönte sich der Australier Jack Miller, im Brotberuf ­Pilot auf den Asphaltstrecken der MotoGP-WM. Hanika auf Asphalt: twitter.com/98hanika

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STARTE DIE REISE AUF REDBULLCANYOUMAKEIT.COM

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RED BULL VERLEIHT FLÜÜÜGEL.

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BULLEVARD MENSCHEN, DIE UNS INSPIRIEREN

JEFF VESPA/CONTOUR BY GETTY IMAGES

ALTE SCHULE ADAM DRIVER BEWEIST, DASS MAN ALS SCHAUSPIELER AUCH OHNE INSTAGRAM-SELFIES KARRIERE MACHEN KANN. ER SETZT STATTDESSEN AUF DISZIPLIN. WIR MÖGEN DAS. Adam Driver war zuerst Chorknabe, dann Marineinfanterist und zuletzt Kylo Ren (der Typ von der dunklen Seite in „Star Wars: Episode VII“). Das ist ein unkonventioneller Weg zum Ruhm, aber immer noch konventioneller als sein Look. Der ist, sagen wir mal, nicht Hollywood-Mainstream. Außerdem hat Driver keinen Twitter-Account (im Gegensatz zu seinem Oberkörper, twitter.com/AdamsChest). Er geht die Dinge anders an. Nicht etwa wegen eines Strategieplans, sondern weil er Old-SchoolMethoden bevorzugt: So steht er im Ruf, jede seiner Rollen mit militärischer Disziplin anzugehen – ob als Priester in Scorseses „Silence“ oder in unorthodoxen Sexszenen in der TV-Serie „Girls“.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD 1993

2016

Aufgewachsen in einer rauen Ecke Hollywoods, schwor er sich: Kriege ich eine Chance im Leben, nutze ich sie. Die Chance kam ziemlich früh: Mit 18 spielte er in „This Boy’s Life“ seine erste große Rolle. Er nutzte sie. Co-Star Robert De Niro empfahl Regisseur Martin Scorsese: Behalt den Knaben im Auge.

DiCaprio tut sich für den epischen Western-Thriller „The Revenant“ mit „Bird­ man“-Regisseur Alejandro González Iñárritu zu­ sammen. Dank seiner ­engagierten Performance gilt er Gerüchten zufolge als ziemlich sicherer ­Oscar-Kandidat. Klappt es beim sechsten Anlauf endlich? „Ich erwarte nichts“, behauptet er.

2014 1994 Für die Rolle als Johnny Depps geistig behinderter Bruder in „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“ gab’s mit 19 die erste Oscar-Nominierung. (Vier weitere sollten folgen, der Oscar fehlt noch.) Um im Indie-­ Streifen mitzuspielen, lehnte er „mehr Geld, als ich mir je erträumt hatte“, ab – für den Disney-Film „Hocus Pocus“ – und ­befand: „Ich bin stolz, ein junger Mann zu sein, der sich selbst treu geblieben ist.“

DiCaprio, der ein E-Auto fährt, Solarpaneele benutzt und Millionen seines Ver­ mögens spendet, wird zum UN-Friedensbotschafter ernannt.

2013

MEIN WEG NACH OBEN WAR KINDERSTAR, GERIET TROTZDEM NICHT AUS DER BAHN. IST MEGASTAR, WILL ABER KEIN SUPERHELD SEIN. LEONARDO DiCAPRIO ZÄHLT ZU HOLLYWOODS UNKONVENTIONELLSTEN ­TALENTEN. SO VERLIEF SEIN AUFSTIEG.

Die Verkörperung des ­korrupten Börsenmaklers ­Jordan Belfort im kontroversiellen Film „The Wolf of Wall Street“ (fünfte ­Zusammenarbeit mit Scorsese) beschert DiCaprio ­einige seiner besten Kritiken. „Ich will Filme machen, die sich etwas trauen“, sagt er, „Filme wie diesen: ein großes Epos über Hedonismus und Ausschweifung.“

1996

Der Mega-Erfolg „Titanic“ zementiert DiCaprios Ruf als Kassenmagnet. Private Liebschaften macht er nur ungern öffentlich. „Ich will wie Robert De Niro sein“, sagt er. „Diskret zu sein hat ihn auf der Leinwand glaubwürdiger gemacht.“

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Er lehnt die Titelrolle in „Spider-Man“ ab (sie geht an seinen Kumpel Tobey Maguire), um „Gangs of New York“ zu drehen. Es ist DiCaprios erster Film mit seinem Helden Martin Scorsese, fast 20 Jahre nach De Niros Empfehlung. „Ich war total beeindruckt von Leos Engagement, ­seiner Bereitschaft, sich auf alles einzulassen“, sagt Scorsese.

2012 DiCaprio spielt den sadistischen Plantagenbesitzer Calvin Candie, seinen ersten echten Bösewicht, in Quentin Tarantinos „Django Unchained“. „Als Buhmann musst du keine Regeln befolgen“, sagt er. „Du lernst deine dunkelste Seite kennen und kannst dich ihr ganz hingeben.“

THE RED BULLETIN

TIM MÖLLER-KAYA

1997

2002

DANNY MOLOSHOK/REUTERS

Schlägt das Angebot aus, in „Batman Forever“ Robin zu spielen – weil er lieber der Romeo in „Romeo & Julia“ sein will. Dass das seinen Ruf als MainstreamSoftie stärkt, ist ihm egal.


BULLEVARD

EXTRA ORDINÄR NICKI MINAJ WIE DU ZUR NUMMER EINS WIRST? SEI EINFACH BESSER ALS ALLE. IN ALLEM. Nicki Minaj balanciert ­trippelnd auf dem schmalen Grat zwischen Rap-Credi­ bility und PopsternchenRuhm. Und wirkt dabei ­sogar dann authentisch, wenn sie das in Schuhen aus Kinderspielzeug tut. Die 33-Jährige ist die erfolgreichste Rapperin der Jetztzeit. Im Moment widmet sich gar eine eigene Sitcom ihrer Kindheit im New Yorker Stadtteil Queens. Einziges Problem: Wie findet man eine Schauspielerin, die ­Nicki Minaj gerecht wird?

HOWARD HUANG

„ICH MUSS NUR SO SEIN, WIE ICH BIN. DAS GENÜGT. DAMIT BERÜHRE ICH VIELE LEUTE, DIE EINE RAPPERIN ÜBLICHERWEISE NIE BEACHTET HÄTTEN.“ THE RED BULLETIN

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BULLEVARD

MEINE HELDEN DER AMERIKANISCHE WEITSPRINGER WILL CLAYE HOLTE BEI OLYMPIA 2012 IN LONDON BRONZE UND SILBER. WER INSPIRIERT IHN, 2016 NACH GOLD ZU GREIFEN?

QUEEN HARRISON

Freundin und Top-­ Hürdenläuferin „Die Opfer, die Queen bringt, um ihre Ziele zu erreichen, inspirieren mich sehr. Und ihr Eifer spornt mich an, selbst mehr zu geben, um das nächste Level zu er­ reichen. Ich kann die Spiele 2016 kaum erwarten!“

SAFFIE TUNIS

Mutter und Mentorin „Meine Mutter, die vor dem Bürgerkrieg in Sierra Leone geflohen war, zog in den USA drei Jungs auf, während sie ihren Doktor in Ernährungswissenschaften machte. Sie war bei jedem Bewerb von mir dabei, machte aber nie Druck. Ihr war nur wichtig, dass ich gute Schulnoten hatte – und Spaß.“

DEION SANDERS

Ehemaliger AmericanFootball-Star „Ich mochte Sanders schon als Kind. Er hatte seinen ganz eigenen Stil, machte Football unterhaltsam. Sein Motto war: ‚Sieh gut aus, fühl dich gut, spiel gut.‘ Das blieb mir im Kopf. Profisport ist Entertainment. Es ist nicht selbstverständlich, dass uns Fans zusehen.“

KENDRICK ­L AMAR

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BRUCE LEE

Kampfkunst-Legende und Schauspieler „Lee sagte: ‚Der steifste Baum bricht am leichtesten, doch Bambus und die Weide überleben, weil sie sich im Wind biegen.‘ Bei Schul- und Trainerwechseln, Reisen, ­allen Veränderungen … der Satz von Bruce hat mich ­immer begleitet.“

THE RED BULLETIN

CARLO CRUZ/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES (4)

US-Hip-Hopper „Jeder Song auf Lamars ­Album ‚good kid, m.A.A.d. city‘ erzählt von Dingen, die ich als Kind in Phoenix selbst erlebt habe – von erschossenen Freunden bis zur Angst vorm Gefängnis. Seit ich ihn auf der Bühne gesehen habe, bemühe ich mich bei meinen Wettkämpfen um dieselbe Leidenschaft.“


BULLEVARD

IM DUELL DER ZWEIFACHE GRANDSLAM-CHAMPION GEGEN DEN KÖNIG DES SLOW JAM.

ANDY MURRAY

Brite. 28 Jahre alt. Einer der besten Tennisspieler der Welt.

85 Millionen $

2015 kamen geschätzte 16 Millionen Dollar von Sponsoren, dazu 6,3 Millionen Dollar Preisgeld.

vs GELD

0 :1

DRAKE

Kanadier. 29 Jahre alt. Einer der größten Rapper des Planeten.

100 Millionen $

39,5 Millionen davon machte er 2015. Gut für Ego und Konto: Eine Maschine der Virgin Airlines trägt seinen Namen.

AUTO VW POLO Verkaufte seinen Ferrari, weil er sich damit „ein wenig wie ein Trottel“ gefühlt hatte, und fährt wieder sein erstes Auto, einen Polo. In der Garage: ein Aston Martin DB9.

0:2

BUGATTI VEYRON Sein erster Wagen war ein alter Chevrolet Malibu, mittlerweile fährt er lieber die limitierte Sang-NoirVersion des Bugatti Veyron. Wert: 3,4 Millionen Dollar.

LIEBE FESTE HÄNDE Auf zehn Jahre Beziehung mit Kim Sears (und lediglich einer kleinen Unterbrechung) folgte im April die Hochzeit, und im Februar kommt das erste Baby.

1:2

SOLO-YOLO Seine Ex Nicki Minaj ist mittlerweile mit Meek Mill liiert, Drakes Rap-Feind Nr. 1. Angeblich ist er aber jetzt hinter Tennis-Pro Serena Williams her.

FANS

3,4 Millionen TWITTER-FOLLOWER Andy

1:3

26,9 Millionen

TWITTER-FOLLOWER Immerhin siebeneinhalbmal Berlin. Und, je nach Zählweise, Zürich obendrauf.

­Murrays Twitter-Acount ist eine mit Emojis gepolsterte Fan-Welt.

STYLE

1:4

GRUSS AN FRED Sein Logo enthält neben seinen Initialen die Zahl 77: So viele Jahre vergingen zwischen den beiden britischen Wimbledon-Siegen von Fred Perry und Andy Murray.

NORMCORE IDOL Allgemein sieht man in Drake eine Art werdende Stil­ ikone. Eine Eule ziert seine Kleider­ linie October’s Very Own (kurz OVO) und als Schmuckstück seinen Hals.

ATTITUDE MURRISCH Fair, witzig und intelligent aus der Nähe. Aber spröde, rüpel- und launenhaft aus der Distanz.

1:5

GEPFLEGT AGGRO Die Fehde mit Meek Mill blieb doch deutlich unter Tupac-vs.-Biggie-Niveau.

BUDDYS UNTER SICH Nicht mal Federer und Djokovic wurden zur Hochzeit eingeladen.

2:5 TRIUMPHE

GETTY IMAGES (7)

35 KARRIERE-TITEL, 2 GRAND SLAMS Sein Wimbledon-Sieg gewann ihm die Herzen der Briten.

THE RED BULLETIN

3:5

MIT MARIO Der Rapper schätzt Mario ­Balotelli, den Bad Boy des Strafraums. 51 AWARDS, 1 GRAMMY 2013 gab es für „Take Care“ den Grammy und den Titel „Bestes Rap Album“.

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KALT FRONT Kein Windsurfer hatte je zuvor versucht, die eisige Wildnis der Färöer-Inseln zu bezwingen – bis sich Dany Bruch der größten Herausforderung seines Lebens stellte. Text: Jenni Doggett  Fotos: Sergio Villalba/WE Photo Agency


Dany Bruch vor ­Húsavík: Schroffe Felsen an der Küste und versteckte Riffe unter der Brandung machen das Surf-Abenteuer lebensgefährlich.

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„Jedes Mal, wenn ich rausfuhr, fragte ich mich, ob ich zurückkehren würde. Ich war der Erste, der das wagte. Ich wusste nicht, worauf ich mich einließ.“


Dany Bruch gewöhnt seine Hände an die Kälte, indem er sie ins eisige Wasser taucht – schmerzhaft, aber nötig.

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„Unerwartet starke Strömungen, Wind, Wellen, alles krachte aus verschiedenen Richtungen ­z usammen. Ich dachte, ich schaffe es nicht mehr zurück.“

Ein Sturz ins Meer könnte tödlich enden. Nicht nur wegen mög­ licher Verletzungen durchs Riff. Sondern auch wegen der ­drohenden Unter­ kühlung – „bevor du das Land erreichst, bist du erfroren“.

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„Die Färöer faszinierten mich von jeher. Die Bedingungen sind so unberechenbar, die Lage ist so exponiert. Das ­U nbekannte in Angriff zu ­n ehmen treibt mich an.“

Tindhólmur ist zwar wunderschön, doch die Strömungen, die seine schmalen Grate umspülen, sind enorm stark – und ebenso unberechenbar.

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THE RED BULLETIN


ie wütende See wirft ein ramponiertes ­altes Fischerboot auf weiß schäumenden Wellen hin und her. Doch den Kapitän kümmert das in diesem Moment wenig – er ist abgelenkt: Über den unscharfen Umrissen eines Schwarms Sturmschwalben hängt für eine Sekunde Extrem-Windsurfer Dany Bruch seitwärts in der Luft. Seine Füße an einem leuchtend orangefarbenen Board, die gefrorenen Hände klammern sich an den Gabelbaum, vom Segel regnet silbriger Sprühnebel auf sein Gesicht. Der Fischer schüttelt ungläubig den Kopf. So etwas hat man auf den Färöer-Inseln noch nicht gesehen. Zu viele Menschen haben THE RED BULLETIN

in den tückischen Gewässern des Nord­ atlantiks ihr Leben gelassen, als dass die Einheimischen hier zum Spaß rausfahren würden. Dann fällt Dany Bruch zurück in die teuflische Dünung und verschwindet aus dem Blickfeld des Kapitäns. Als Windsurf-Profi hat der gebürtige Deutsche schon auf der ganzen Welt Wettbewerbe bestritten. Aber dieser Trip ist auch für ihn etwas ganz Besonderes. Dafür ist der 34-Jährige knapp 6000 Kilometer weit von seiner Wahlheimat, den Kanarischen Inseln, angereist. Hier, auf halbem Weg zwischen Schottland und ­Island, liegen die 18 zerklüfteten vulkanischen Inseln der Färöer direkt im Sturmkanal des Nordatlantiks. Hier will Bruch etwas wagen, was noch keiner zuvor gewagt hat. „Die Färöer-Inseln faszinierten mich von jeher“, sagt er. „Die Bedingungen sind so unberechenbar, die Lage ist so exponiert. Das Unbekannte in Angriff zu nehmen treibt mich an. Noch niemand hat versucht, auf den Färöern zu surfen – also musste ich es versuchen.“ 33


Wegen der hohen Berge und des sie umgebenden ­tiefen Meers herrschen auf den subarktischen Färöer-Inseln extreme Luftdruck-Systeme. Da kommt es auch schon mal vor, dass es im August friert – also nicht gerade die angenehmsten Bedingungen für Windsurfer. Aber umso herausforderndere. „Schon wenn du dich dem Wasser näherst, ist das ein einziger gewaltiger Adrenalinrausch“, sagt Bruch. „Ich hatte meinen Körper daheim auf drei Grad kaltes Wasser vorbereiten können – doch der Rest war Neuland für mich.“

Auf Bruch warten schroffe Klippen, ­ edrohliche Riffe und Schneestürme mit b bis zu 80 km/h. „Ich bin so ein Typ, der, wenn er heute zehn Meter springt, morgen zwanzig schaffen möchte“, sagt er. „In ­extremem, unbekanntem Territorium zu surfen ist genau dieselbe Herausforderung – aber auf einem anderen Level.“ Aufnahmen von Danys Versuchen am ersten Tag beeindrucken den färöischen Meteorologen Hanus Kjølbro – und sie machen ihm Sorgen. Denn an seinem ersten Tag wagte sich Bruch in einem weiten Kanal mit 5-Meter-Wellen und tückischen Strömungen zwei Kilometer hinaus aufs Meer. „Es ist, als würde man ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springen und auf einem Heuhaufen landen“, sagt Kjølbro. Er bietet Bruch seine Hilfe dabei an, das unberechenbare Wetter im Blick zu behalten, und weist ihn in Richtung Húsavík: eine Schere aus dunklem Fels, die Schutz vor der vollen Wucht des Nordatlantiks bietet. Schneestürme zwingen Bruch, einige Tage zu warten, dann kann er endlich die Gewässer vor Húsavík in Angriff nehmen, trotz der grauen Regensäulen, die vor der Küste mit den kleinen grasgedeckten Häusern und wilden Schafen durch­ ziehen. Bruch bereitet seine Ausrüstung vor, schnallt die wasserdichten Split-ToeBoots fest und blickt hinaus aufs Meer. Als er ins eisige Wasser steigt, muss er mit seinem Segel gegen den heftigen Wind ankämpfen. Die Brandung wirft Bruch herum. Es sieht schon so aus, als würde er die Schlacht gegen die Gewalten verlieren, 34

da erwischt er eine Böe, schafft es hoch und rast über die Bucht: weit zurück­ gelehnt, eine Hand am Gabelbaum – als wäre es die einfachste Sache der Welt, mit einem Surfbrett über subarktische Gewässer zu fliegen. Eine volle Stunde mit Flips und Tricks vergeht, bevor Bruch an die Küste zurückkehrt. Länger draußen zu bleiben wäre extrem riskant gewesen: Zu viel Kälte kann zu Krämpfen führen, in diesem Fall lebensgefährlichen Krämpfen. Seine Hände sind mit Blasen übersät und steif vom eisigen Wasser. Doch Bruch ist so lebendig, wie’s nur jemand sein kann, der sich gerade ins Unbekannte gestürzt und überlebt hat. „Seit gut zwanzig Jahren surfe ich auf der ganzen Welt und in allen möglichen Bedingungen“, sagt er. „Aber nichts ist mit dem hier vergleichbar. Die Angst, das Adrenalin … heftig.“ Das exklusive Video von Dany Bruchs SurfAbenteuer gibt’s auf: redbulletin.com/faroes THE RED BULLETIN



Mega-DJ Steve Aoki bei einem seiner Rockstar-Auftritte: geköpfte Champagner­ flaschen, gefolgt von Tortenschlacht. Geschätztes Vermögen: 55 Millionen Dollar

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Sie definieren globale Trends, füllen Stadien, Die große Kultur- kassieren Hollyform unserer wood-Gagen. Zeit heißt Party. ­Feiern als Selbst- Wer sind diese zweck, Loslassen Superstars? Was und Abtanzen als treibt sie, wofür stehen sie, und Way of Life. was lernen wir Die Kultur-Ikonen von ihnen? unserer Zeit sind Mega-DJs.

Party

ERIK VOAKE

Götter


Der Alexander von Humboldt der DJ-Szene reist um die Welt, entdeckt subkulturelle Trends wie brasilianischen Baile Funk und verhilft ­ihnen zum globalen Durchbruch. 2008 wurde Diplo (mittlerweile 37) an der ­Seite von Rapperin M.I.A. mit „Paper Planes“ zum Weltstar. Der Song verkaufte sich allein in den USA vier Millionen Mal und lief im ­Oscar-Film „Slumdog Millionaire“. Seither produziert Diplo Hits für seine Band Major Lazer und Popstars wie Beyoncé, Justin Bieber und Madonna.

Social Media: 2,25 Mio. Fans auf Facebook  Besitzt: 15 Mio. Dollar (geschätzt)  Auftritte: 72 (2015, plus Gigs seiner Band Major Lazer)

Der Entdecker:

DIPLO Sein Markenzeichen? Er folgt Trends nicht, er macht sie.

Was lernen wir von ihm? Inspiration findest du nicht vor der Haustür. Reise um die Welt und hol dir damit neue Perspektiven.

Cool: Sein Sound verlieh sogar Justin Bieber Glaubwürdigkeit.

Uncool: Weil er selbst am meisten vom Aufspüren exotischer Subkulturen profitiert, werfen ihm Kritiker ­„kulturellen Kolonialismus“ vor.

ROMINA ROSALES

„Ich habe Erfolg, weil ich Trends früher erkenne als andere.“


Der Godfather:

SVEN VÄTH

„… sich selbst treu bleiben und das Feiern nicht vergessen!“ Als er 1982 loslegte, räumte man als DJ am Ende der Nacht noch den Club auf – aber er liebte seinen Job genauso wie heute. Väth war Lehrmeister von Tiësto, dem ersten globalen MegaDJ, feierte 1986 mit „Electric Salsa“ den Durchbruch, eröffnete 1988 in Frankfurt/ Main Deutschlands ersten Techno-Club. Und legt auch heute als 51-Jähriger noch jedes Wochenende in den besten Clubs der Welt auf, wenn’s gut läuft, auch mal 30 Stunden am Stück.

Sein Markenzeichen?

Social Media: 1 Mio. Fans auf Facebook  Besitzt: 14 Mio. Dollar (gesch.)  Auftritte: 106 (2015)

Uncool:

Die Selbstverständlichkeit, als über Fünfzigjähriger im DJ-Geschäft mitzumischen – und dank seiner ehr­ lichen Leidenschaft für Tanz­musik dennoch relevant zu bleiben. Viele seiner Veteranen-Kollegen ver­ walten nur noch ihr Erbe, Väth ­entdeckt neue Talente, fördert sie, arbeitet mit ihnen zusammen.

Was lernen wir von ihm? Egal was die Leute sagen: Wenn es sich richtig anfühlt, dann tu’s. Und du wirst Erfolg haben.

Cool: Seine kultigen Bühnenansagen wie „The message is gude Laune, Alda!“. Die besten gibt’s auf Väths Fanseite. „Papa Sven“ ist kein Spitzname, auf den man stolz sein muss.

Der Visionär:

RICHIE HAWTIN KIDKUTSMEDIA(2), CARLO CRUZ/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES

„Für mich gibt es in der Musik keine Regeln.“ Schon mit seiner ersten Platte unter dem Pseud­ onym F.U.S.E. löste der damals 19-jährige Kanadier 1989 eine Techno-Revolu­ tion aus. Vor 14 Jahren entwickelte er eine Software, die es DJs erstmals ermöglichte, mit MP3s aufzulegen statt mit Vinyl. Anfangs verlacht, schuf er damit einen neuen Standard.

Social Media: 1 Mio. Fans auf ­Facebook  Besitzt: 9 Mio. Dollar (gesch.)  Auftritte: 82 (2015)

Sein Markenzeichen? Musikalisch gilt er als Miterfinder von Minimal-Techno, einer Art von Musik, die auf ihre hypnotische Wirkung und Funktionalität reduziert ist. In technischer Hinsicht ent­wickelt er neue DJ-Controller und die erste DJ-Twitter-App (Live-­ Sharing der Playlist auf Twitter).

Was lernen wir von ihm? Gib dich niemals mit dem Status quo zufrieden. Niemals. Niemals!

Cool: 2015 verlieh ihm die Universität im englischen Huddersfield als erstem DJ überhaupt den Ehrendoktor.

Uncool: Obwohl sich viele DJs dank seiner Erfindungen den Besuch beim ­Orthopäden ersparen, gilt Hawtin als Totengräber der guten alten Vinyl-Kultur.

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Vor 2010 interessierten sich Rock-Fans nicht für Club­ musik. Skrillex änderte das mit einer einzigen Platte: „Scary Monsters and Nice Sprites“. Das Mini-Album, das der damals 22-Jährige in seinem Schlafzimmer aufnahm und eigenhändig via Social Media verbreitete, verkaufte sich zwei Millio­ nen Mal und gewann zwei Grammys. Heute besitzt Skrillex sechs Stück davon, mehr als jeder andere DJ, und arbeitet mit so unter­ schiedlichen Künstlern wie den Ex-Doors, Justin Bieber und Bob Marleys Sohn.

Die Tastemakerin:

ANNIE MAC

„Das Wichtigste in meiner Karriere ist Glaubwürdigkeit. Ich stehe zu hundert Prozent hinter allem, was Ihr Markenzeichen? Die Britin hat einen unglaublichen ich sage.“ Riecher für Hits. Sie macht Talente Annie Mac, 37, hat selbst nie einen Track produziert. Sie ist ein DJ im ganz tradi­ tionellen Sinn, spürt Talente auf, stellt sie dem Publikum vor. Das tut sie in ihrer täg­ lichen BBC-Radiosendung – nach der Plattenfirmen mitunter Veröffentlichungs­ daten richten –, in ihren Club-Sets und auf ihrem ­eigenen Musikfestival.

zu Stars – die bleiben ihr loyal ver­ bunden, geben ihr exklusive Mixes und neue Tracks, was wieder Macs Status als Tastemakerin stärkt.

Was lernen wir von ihr? Du kannst auch an die Spitze ge­ langen, indem du dich um andere kümmerst.

Cool: Mac setzte sich als Frau in der ­Männerdomäne Nachtclub durch. An einem Ort, an dem Frauen viel zu oft hinter der Bar stehen oder sich halbnackt auf der Bühne räkeln.

Social Media: 300.000 Fans auf Facebook  Besitzt: keine öffent­ Uncool: lichen Angaben zum Vermögen ver­ Es ist kein Satz bekannt, in dem die fügbar  Auftritte: 48 (2015, plus Worte „Annie Mac“ und „uncool“ fünf Radiosendungen pro Woche) gemeinsam vorkommen.

Social Media: 19 Mio. Fans auf Facebook  Besitzt: 36 Mio. Dollar (gesch.)  Auftritte: 81 (2015; 2011 waren es unglaubliche 322)

Der Wunderknabe:

SKRILLEX

Sein Markenzeichen? Pfeift auf die Regeln des Business, veröffentlicht Songs spontan und ohne Werbekampagne, verbreitet seine Musik via Smartphone-Apps.

Was lernen wir von ihm? Auf Hilfe zu warten heißt Zeit vergeuden. Mach dein eigenes Ding, auch wenn du objektiv keine Chance auf Erfolg hast. „Betrachte Hindernisse als Möglichkeiten, etwas ­Neues zu erschaffen.“

Cool: Zu Beginn galt Skrillex wegen seines im Vergleich eingängigen Sounds als meistgehasste Person der Clubmusik. Seine Reaktion? „Sorry, für Hater im Internet hab ich keine Zeit.“

Uncool: Sein Styling: langes Haar mit Under­ cut und Hornbrille. Herrliche Persi­ flage: der Foto-Blog „Girls That Look Like Skrillex“.

HOUSETRIBECA.COM(2), BREE KRISTEL CLARKE/RED BULL CONTENT POOL

„Wenn ich einen Grammy gewinnen kann, dann könnt ihr Genies in euren Kinderzimmern dort ­draußen die Welt übernehmen.“


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Der Geschäftsmann:

CALVIN HARRIS

Sein Markenzeichen? Geschäftssinn. Jahrelang remixte er Kollegen wie Florence + The Machine – und verlangte statt Honorar einen Studiobesuch. So kann er seine Singles mit dem Gesang von Stars wie Rihanna schmücken.

Was lernen wir von ihm? Für den großen Erfolg brauchst du Geduld und langfristige Planung.

Cool: Models und Pop-Göttinnen reißen sich um ihn. Er ging mit Rita Ora und Anne Vyalitsyna aus, derzeit ist er mit Taylor Swift liiert.

Uncool: Für Giorgio Armani als UnterhosenModel posieren und zugleich sagen, man wolle kein Justin-TimberlakeTyp sein: kommt nicht gut.

Er hasse Interviews und könne weder tanzen noch ­singen, bekennt Calvin ­Harris, 31. Dennoch ist der Brite mit bis zu 400.000 Dollar pro Auftritt der bestbezahlte DJ der Welt. Harris selbst sagt, sein Erfolg sei einfach Glück. Aber wer sein „We Found Love“ mit Rihanna hört, erkennt Harris’ unglaubliches Talent für Ohrwurm-Melodien.

Social Media: 13 Mio. Fans auf Facebook  Besitzt: 110 Mio. Dollar (gesch.)  Auftritte: 77 (2015)

GETTY IMAGES(4), DREW RESSLER/RUKES.COM, NICOLAS KANTOR

„Ich weiß, wie ich meine Stimme okay klingen lassen kann – mehr geht nicht. Seine Schwächen zu kennen ist ein wichtiger Schritt zum Erfolg.“


Der Bad Boy:

DEADMAU5

„Fall auf, sei so sichtbar wie ­irgend möglich.“ Seine Songs kennt kaum ­jemand beim Namen, sein Markenzeichen jeder: den blinkenden Mäusehelm. Daft-Punk-Fan Deadmau5, 35, liebt es, via Twitter zu provozieren. Dass Superstars auf seine Attacken ­reagieren, hat einen simplen Grund: Mittlerweile ist er selbst einer von ihnen.

Social Media: 9 Mio. Fans auf ­Facebook  Besitzt: 53 Mio. Dollar (gesch.)  Auftritte: 34 (2015)

Sein Markenzeichen? Der Bad Boy im Mainstream-DJ-Zirkus sucht die Konfrontation. Er richtete seinem ehemaligen Zögling Skrillex via Twitter aus, dass dessen neue Musik scheiße sei. Madonna warf er vor, Drogenkonsum zu propagieren. Seine Fans, die er „Horde“ nennt, lieben ihn dafür. Und dafür, dass er der erste DJ mit Live-VideoStreaming-Events war. Nach einer dieser Studio-Sessions schickte ein Fan einen Text zum Song. Deadmau5 verwendete ihn. Die Fan-Kollaboration „The Veldt“ wurde zu einem von Deadmau5’ größten Hits.

Was lernen wir von ihm? Sag deine Meinung gerade heraus. Manche werden Probleme damit ­haben. Aber du wirst auffallen – und Respekt ernten.

Cool: Disney verklagte ihn wegen seines Markenzeichens. Deadmau5 zeigte dem Konzern den Mittelfinger – und man einigte sich außergerichtlich.

Uncool: Der Speed-Freak ließ seinen Ferrari 458 Italia hellblau lackieren und mit einem Bild der Regenbogen-­ furzenden Internet-Meme-Katze Nyan Cat bemalen. Der Wagen sah so schrecklich aus, dass Ferrari ihm eine Unterlassungsklage schickte.

Der Unternehmer:

STEVE AOKI „Ich fühle mich immer noch wie ein junger Punk mit 200 Dollar am Konto.“ Als Achtzehnjähriger organisierte Aoki Konzerte von Hardcore-Punks und b ­ etrieb ein 1-Mann-Label. Später wurde er DJ-Unternehmer, heute mit 38 betreibt er vier Restaurants, eine DJManagementagentur, eine Modelinie, vermarktet Kopfhörer. Gastauftritte in TVSerien und Filmen erschließen ihm neue Zielgruppen.

Social Media: 7 Mio. Fans auf ­Facebook  Besitzt: 55 Mio. Dollar (gesch.)  Auftritte: 143 (2015; 2014 waren es 217)

Sein Markenzeichen? Kapierte als Erster, dass ein DJ im 21. Jahrhundert nicht nur Platten spielen, sondern sich als Marke etablieren, einen Lifestyle ver­kaufen muss. Wie er sein Business schaukelt, nebenbei Musik produziert und im Jahr 217-mal (2014) auflegt? Mit der Disziplin eines Spitzensportlers: Aoki trinkt nicht, lebt ­vegan, trainiert täglich. Auch damit definiert er den DJ-Typus neu: Party mit Passion, aber ohne Kater.

Was lernen wir von ihm? Du kannst zugleich authentisch und reich sein.

Cool: Aoki machte den DJ zum Rockstar. Er headbangt auf der Bühne, köpft Champagnerflaschen, Damen in der ersten Reihe kriegen Champagnerduschen. Der große Moment jeder Aoki-Show: die legendäre Tortenschlacht mit dem Publikum.

Uncool: Weil sich die Satire-Website ­Wundergroundmusic.com über sein Bühnengehabe lustig machte, drohte Aoki mit Klage.

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Vom Hoppala zur Medaille: Snowboard-Queen Anna Gasser zeigt uns, wie man seine Ner ven im Zaum hält, wenn es darauf ankommt.

HOCHSPANNUNG TEXT: WER NER JESSNER  FOTOS: LINA TESCH


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sie sich zum Ziel gesetzt, doch ihr erster Platz 1 in der Quali verschob die Erwartungen naturgemäß völlig, zumindest für die Umgebung: „Ich habe nach der Quali begriffen, wie groß Olympia überhaupt ist. Alle haben auf mich geschaut. Da ist mir die Nervosität voll eingefahren.“

Styling: Petra Wiebe Hair & Make-up: Sigi Kumpfmüller Fashion Credits: Belstaff, Burlington, Calvin Klein, Dr. Martens, Guess by Marciano, Triumph International Partner Anna Gasser: Burton, MINI, Red Bull Agentur: Starelation THE RED BULLETIN

ie Situation, deretwegen die mittlerweile 24-jährige Anna Gasser beinahe welt­ berühmt geworden wäre, hatte etwas Slapstickartiges: Ausgerechnet bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi, nachdem sie noch dazu die Qualifikation für den Slopestyle-Bewerb dominiert hatte, kugelte sie aus dem Starthaus, beinahe einen Startrichter an der Hand hinter sich herziehend. Was war passiert? „Ein Missverständnis. Bislang war das Startsignal ein Thumbs-up gewesen. Doch der eine Startrichter wollte mir bloß viel Glück wünschen, indem er den Daumen nach oben streckte.“ Anna wollte los, der zweite Startrichter wollte sie zurückhalten. Es dauerte, bis Anna mit Hilfe ihres Trainers den eisigen Starthügel wieder hinaufgekraxelt war. Die Kameras liefen weiter, die Konzentration war völlig hin­ über, an ein vernünftiges Resultat nicht mehr zu denken. Die Situation, mit der Anna Gasser dann tatsächlich berühmt wurde, war die Art, wie sie 2015 bei der Heim-WM am Kreischberg in der Steiermark die Silbermedaille geholt hat, die linke Hand noch im Gips. Was ist in der Zwischenzeit passiert? „Ein Jahr im Fast Forward, in dem ich so viel lernen musste wie noch nie.“ Nach Sotschi war Anna noch fast ohne Druck gereist. Ein Top-Ten-Ergebnis hatte

the red bulletin: Bist du vor Wettkämpfen generell nervös? anna gasser: Und wie! Ich habe aber gelernt, dass ich diese Nervosität brauche, dass sie gut ist, selbst wenn sie sich im Moment schrecklich anfühlt. Warum das? Nur wenn du unter Spannung stehst, kannst du gute Leistungen bringen. Wenn ich am Start zu cool bin, wird das nichts. Du musst den feinen Grat zwischen Verkrampfung und Lockerheit treffen. Wie schaffst du das? Ich schaffe es eh nicht immer. Aber Erfahrung hilft. Situationen, auch ungewöhn­ liche, schon erlebt zu haben. Man muss vielleicht nicht unbedingt bei Olympischen Spielen aus dem Starthaus purzeln. Wie bist du, wenn du nervös bist? Ich mag mit keinem reden. Meine Trainer kennen das und wissen es zu respektieren. Woran denkst du am Start? Durchaus auch an negative Dinge. Wie es wäre, zu versagen. Dann fahre ich gut, damit es nicht so weit kommt. Leistung als Selbstschutz, wenn man so will. Gibt es Routinen, die dir helfen? Am Abend vor einem Contest gehe ich gut essen. Und danach werden die Snowboard-Sachen im Zimmer penibel auf­ gereiht, ready to go. Im normalen Leben bin ich eher chaotisch. Da liegen die ­Straßenklamotten einfach rum. Das klingt logisch und strukturiert … Klingt aber nur so. Ich habe schon auch meine Marotten. Glückssocken, die ich eine ganze Saison lang trage. Eine Jacke, mit der ich gut gefahren bin, trage ich auch beim nächsten Contest. Mein Board dürfen nur bestimmte Menschen prä­ parieren – oder ich mache es gleich selbst. Vertrautheit gibt Vertrauen. Vertrauen

„Das Jahr sei t Ol y mpia war im Fast Fo rwa rd. A lle haben plöt zlich au f mich geschau t.“ 47


resultiert in Selbstgewissheit und nimmt den Druck. Das verpatzte Olympia-Abenteuer hat Anna weniger geschmerzt als ihre Umwelt, „teilweise haben mich die Leute zu trösten versucht, als ob jemand gestorben wäre“. War ja nur Olympia oder so, und das kommt verlässlich alle vier Jahre wieder. Das dominierende Gefühl, nachdem der Bewerb vorbei war? „Erleichterung.“ Nach ihrer Rückkehr verschwand sie ein paar Tage daheim bei der Familie, ­kuschelte sich ins Bett, streichelte die ­Katzen, schnappte sich untertags ihr ­Burton, um auf ihrem Hausberg Goldeck über Spittal/Drau ein paar Turns fürs ­innere Gleichgewicht zu machen.

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Was konntest du aus dem OlympiaAbenteuer mitnehmen? Mehr als an den schlechten Medaillen-Tag erinnerte ich mich an meine Quali. Mich für das Finale zu qualifizieren war mein eigentliches Ziel gewesen. An Gold, Silber oder Bronze hatte ich keinen Gedanken verschwendet. Im Quali-Lauf war ich erstmals komplett in meiner Zone. Ich kriegte nichts mit, war innerlich ruhig, alles funktionierte genau so, wie es sollte. Diesen Zustand wollte ich wieder herbeirufen. Wie macht man das? Große Aufgaben zerlege ich seither in ­viele kleine. Am Start arbeite ich im Kopf einen Trick nach dem anderen ab. Ich sehe jeden Sprung, aber auch jede Transition, jede Einheit eines Runs als eigenen Teil,


„Im normalen Leben bin ich eher chaotisch. Da liegen die S traßen ­ k lamot ten einfach r um.“



„Ich musste erst lernen, Spannung neu au fzubauen, an die z wei te Chance zu glauben.“

der meine volle Aufmerksamkeit verdient. Selbst die, die ich im Schlaf kenne. Punkt zwei in der großen Post-OlympiaSelbstanalyse: Wie schafft man es, wieder am Punkt zu sein, den Kopf hochzufahren, selbst wenn der so wichtige erste Run schiefgegangen ist? Slopestyle ist ein sehr fairer Sport: Du hast in jedem Bewerb eine zweite, manchmal eine dritte Chance. Anna Gasser war berüchtigt dafür, ausschließlich im ersten Run Highlights zu setzen. Eine Verbesserung im zweiten oder dritten gab es selten. In Sotschi sah man sie nach ihrem Starthütten-Hoppala und dem konsequenterweise verpatzten ersten Lauf noch gedankenverloren im Ziel stehen. Schon die Körpersprache ­sagte: Das wird heute nichts mehr.

Ich musste lernen, Spannung neu aufzubauen, an die zweite Chance zu glauben. Kann man sich schon vornehmen, aber wie setzt man es um? Am Kreischberg haben mir die äußeren Umstände geholfen. Nach dem ersten Lauf war ich Vierte, den zweiten Lauf habe ich – erwartungsgemäß! – völlig verpatzt. Als ich im dritten Lauf oben gestanden bin, wollte ich alles, nur nicht Vierte werden. Ich habe mir am Start überlegt, was ich unten sagen würde, wenn ich Vierte werde. Dann habe ich es geschafft, mich umzupolen und mir vorzustellen, wie es sein würde, wenn ich eine Medaille hole. Es war kein schönes Gefühl da oben. In meinem Kopf hat es sich mächtig abgespielt. Wenn ich heute bloß daran denke, werde ich noch immer nervös. Was man dazu wissen muss: Anna hatte sich zuvor die Hand gebrochen und alle Sehnen und Bänder gerissen. Sie war mit einem Gips am Start, obwohl ihr die Ärzte davon abgeraten hatten. „Im Training bin ich gestürzt und voll auf die verletzte Hand geknallt. Dass dabei nichts passiert ist, hat mir geholfen, im Finale Gas zu ­geben und im Kopf bereit zu sein, alles zu riskieren. Gleichzeitig hat der Gips Druck von mir genommen. Ich hätte ihn als Ausrede benutzen können, falls es nicht geklappt hätte. Jeder hätte das verstanden. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte nicht unten stehen und Platz vier erklären.“ Warum wäre Platz vier hier so schlimm gewesen, während du anderswo schon mit einem Finale zufrieden warst? Wegen der Zuschauer. Meine Eltern waren da, es war das erste Mal, dass sie mich in Österreich live gesehen haben. Du bist so gut gefahren, weil du deine Eltern beeindrucken wolltest? Zumindest nicht enttäuschen. Ich wollte nicht, dass sie umsonst gekommen sind. Macht es für dich einen Unterschied, ob dich eine Million Amerikaner bei den X Games im Fernsehen sehen oder eine Million Österreicher am Kreischberg? Ja. Weil ich will, dass mich meine Freunde snowboarden sehen. Macht dich das nicht nervös? Doch, aber auf eine gute Art. An den Run, mit dem Anna Gasser ihre WM-Silbermedaille geholt hat, kann sie sich nicht mehr erinnern. „Es war, als ob jemand oben den Ton abgedreht hätte.“ Als er unten wieder anging, war ihr klar: Sie hatte ihre Nerven im Zaum gehalten. Sie war wieder in die Zone gekommen. Es war ihr nicht passiert. Sie hatte es erzwungen. www.facebook.com/annagassersnow

THE RED BULLETIN

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Dort, wo sich Österreich, ­Italien, Slowenien und Kroatien beinahe auf die Zehen steigen, liegt ein verkanntes Paradies für Cabriofahrer.


DIE ZWEITE LUFT

Wie tanken Champs nach einer langen Saison neue Kraft? ­H annes Arch, ­D ritter in der ­G esamtwertung des Red Bull Air Race, lüftet seinen Kopf in einem ­M azda MX-5 an der Adriaküste aus. Text: Werner Jessner Fotos: Greg Funnell

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Hannes Arch: Platz 3 in der Red Bull Air Race World Championship 2015, zwei Siege, einer davon ums Eck in Rovinj, Kroatien

„Ich fahre gern Auto, und hier ist es perfekt: super Wetter, super Straßen und das ideale Auto.“


„A

bschalten, das sagt sich so leicht. Wenn ich abschalte, muss ich gleich drei Hannes Arch abschalten: den ­Piloten, den Manager und den Athleten. Ich bin ja nicht nur für mich verantwortlich, sondern für das gesamte Team. Die Business-Seite des Red Bull Air Race ist von außen leicht zu unterschätzen. Dazu kommt die öffent­ liche Funktion: Der Fan, der am Rennwochenende ein Autogramm von mir will, will nur dieses eine Autogramm, und das ist auch völlig okay. Für mich ist es vielleicht schon das hundertste. Dabei zählt im Endeffekt nur das Rennen. Rennen zu gewinnen ist mein Job. Ablenkungen sind per se schlecht und können in unserem Fall sogar gefährlich sein. Trotzdem geht es nicht ohne. Du musst das alles unter einen Hut kriegen, und der Druck lässt ­eigentlich nie nach. Er wird in unserem Sport zum ­Dauerzustand. Natürlich kannst du dich im Idealfall über die Energie, die dir die Fans geben, aufladen, aber das funktioniert auch nur bis zu einem gewissen Moment. ­Irgendwann brauchst du eine Pause. Wenn es so weit ist, gehe ich in die Berge. Die Ruhe dort zwingt dich, loszulassen. Es gibt keinen Handy-Empfang, du spürst wieder deinen Herzschlag, deine Muskeln, die Luft, die Steine und den Fels unter dir. Diese Tage sind sehr heilsam, weil sie die extreme Welt des Red Bull Air Race wieder erden. Einmal im Jahr ist es nötig, völlig vom Gas zu gehen und die Systeme für ein paar Wochen runterzufahren. ­Normalerweise mache ich das rund um Weihnachten auf Hawaii. Das ist ein Ort, an dem du gar nicht hektisch sein kannst. Wäre ich ein Motor, wäre ich am Berg ein klassischer amerikanischer V8 mit viel Kraft und Ausdauer. Beim Red Bull Air Race werde ich eher zur Dragster-Turbine, die in eineinhalb Minuten ihre ganze Kraft rausschießt.

Der Mazda MX-5 hat die ­Klappscheinwerfer der ersten ­Generation längst abgelegt. Trotzdem schaut er von vorn verdammt gut aus.

Du bist furchtbar gespannt, extrem schnell und wahnsinnig präzise. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich kein Sportwagenfahrer bin. Die Geschwindigkeit, auch die Querbeschleunigung auf der Straße können mich als Piloten nicht reizen, und ein Auto zur Selbst­ darstellung brauche ich nicht, habe ich nie gebraucht. Mein erstes Auto war ein alter Citroën, danach wurde ich zum Busfahrer, des Kletterns wegen. Damals habe ich auch in meinen Bussen geschlafen. Heute fahre ich privat einen Mazda CX-5, ein sehr praktisches, geräumiges und auch unauffälliges Auto, was bei meiner Fahrweise definitiv Vorteile hat. Dass man sich pro Jahr eine gewisse Summe für Strafmandate zur Seite legen muss, ist einfach so. Wobei sich das mit sinkender Kilometerleistung deutlich reduziert hat, einfach weil ich alles, was geht, mit meinem Hubschrauber fliege. Salzburg – Wien oder Salzburg – München auf der Autobahn, da schlafe ich ein. Und wenn ich schon fahren muss, dann sind mir eine gute Sound-Anlage und eine exzellente Freisprecheinrichtung die wichtigsten Extras. Dabei fahre ich gern Auto, es passt halt meist die ­Situation nicht. So wie hier an der Adria ist es natürlich perfekt: Super Wetter, super Straßen ohne Verkehr, die Saison ist vorbei, und ich komme langsam runter – und der Mazda MX-5 ist das ideale Auto dafür. Ein Roadster, aber kein Angeber-Auto. Ein Cabrio, das sogar mir als Motorradfahrer Spaß macht. Ein Auto, bei dem du nicht mühsam Knöpfe drücken musst, um dann warten zu 55


­ ürfen, wie irgendwelche Elektromotoren das Verdeck d auf- oder ­zumachen, sondern wo du einen Hebel ent­ riegelst, das Verdeck wie eine Kapuze nach hinten wirfst und losfährst. Wenn sich neugierige Menschen um die Unversehrtheit meiner Frisur im Cabrio Gedanken machen: Die kann ich beruhigen. Meiner Frisur kann nicht einmal ein Helm etwas anhaben, geschweige denn der Fahrtwind. Ich weiß das deswegen, weil ich viele Helme trage: Im Flugzeug natürlich, aber ich fahre auch viel Motorrad, im Moment eine KTM Adventure und zwischendurch immer wieder einmal etwas Kleines, Wendiges von KTM. Es heißt ja, dass Motorrad- und Cabriofahrer zwei ­unterschiedliche Spezies Mensch sind. Bei mir geht sich das problemlos nebeneinander aus. Cabriofahren ist halt was anderes, und für mich heißt es nicht Sport und Speed, sondern Entspannung. Darum auch Mazda MX-5: Du sitzt gut drin, bist aber zu nichts verpflichtet. In diesem Auto hetzt dich keiner, was der Entspannung sehr zuträglich ist. Ich finde, dass der Motor mit seinen 131 PS völlig ausreicht, weil das Getriebe so knackig ist, dass du gern schaltest und so ohnehin ständig im richtigen Gang unterwegs bist. Dazu passt natürlich auch die Gegend an der Adria. Ich war als Kind vermutlich schon einmal in Triest, kann es aber nicht mehr mit Sicherheit sagen. Der Stopp des Red Bull Air Race 2015 in Rovinj gleich nebenan gehört zu meinen Lieblingsrennen neben dem Heim-Event in Spielberg. Mir kommt ja oft vor, dass wir Österreicher

Was zu beweisen war: „Der 131 PS starke Motor reicht ­völlig, um mit dem Mazda MX-5 Spaß zu haben. Ich bin ja kein Sportwagenfahrer in dem Sinn.“

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nicht nur geografisch zwischen Deutschland und Italien oder Slowenien liegen. Auch unsere Mentalität spiegelt das wider. Vor allem das alte Triest mit seiner reichen – auch österreichischen – Geschichte lädt zum Träumen ein, zu einer Spazierfahrt der Gedanken. Da kriegst du die zweite Luft, wie wir Sportler sagen, es geht plötzlich wieder, und zwar gut. Ich sollte das vielleicht hie und da während der Saison machen, um zwischendurch die ­Akkus aufzuladen. In meiner Phantasie sieht der perfekte Tag mit einem MX-5 an der Adria so aus: In der Früh fliege ich mit dem Heli aus Salzburg nach Portorož, wo das Auto schon auf mich wartet. Dann fahre ich mit meiner Freundin Miri ein, zwei Stunden in der Gegend herum. Am Meer entlang natürlich, aber auch im Hinterland, der lässigen Straßen wegen. Dann gehen wir auf einen Kaffee und ­essen vielleicht etwas Süßes dazu, ein zweites Frühstück. Dann wieder ein bisschen Autofahren, aber nicht zu viel, eine halbe Stunde vielleicht bis in eine einsame Bucht. Das müsste wegen der Einsamkeit in der Nebensaison sein, aber schon noch so sommernah, dass man auch ­baden kann. Wenn wir dann wieder trocken sind, fahre ich nach Triest rein, und wir essen in einem schönen ­Lokal Spaghetti, ganz klassisch. Dann geht es mit dem Mazda, Dach offen selbstverständlich, wieder zum Heli zurück, ich lasse den Autoschlüssel lässig am Flughafen fallen und steige mit dem Heli im Abendrot auf. Klingt in Summe nach einem exzellenten Plan.“ www.hannesarch.com


„Das Dach mache ich nur am Abend zu. Als Motorradfahrer bin ich Zugluft gewohnt.“

Wozu Rückfahrkamera und Einparkhilfe? Ein knackiger Roadster sitzt wie eine Lederjacke.

„Zum Abschluss Spaghetti in Triest. Dann im offenen Auto zum Heliport und im Abendrot abheben.“


HEROES

„DANN IST ALLES MÖGLICH“ TERESA PALMER meisterte ihre Wasser-Phobie beim

„Point Break“-Dreh mit voller Konzen­tration – auf sich selbst und eine Meerjungfrau.

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und Geborgenheit in Dingen außerhalb von mir selbst. Welche äußeren Dinge mei­ nen Sie? Vor allem Beziehungen. Es waren andere Menschen, die mir Halt gaben, aber nicht ich selbst. Und meine Karriere, schon wegen der ganzen Aufmerksamkeit, die ich als Schauspielerin bekomme. Viele Menschen träumen von Beziehungen oder auch Ruhm. Was ist daran schlimm? Das ist nicht grundsätzlich schlimm. Aber du kannst darauf nicht aufbauen. Diese­

war das für mich eine ziem­ liche Herausforderung. Wie wurden Sie mit Ihrer Wasserphobie unter diesen verschärften Bedingungen fertig? Zuerst mit Meditation. Ich begriff, dass meine Angst mit einer Erfahrung in meiner Kindheit zu tun hat. Und ich lernte, wie ich diese Angst loslassen kann. Und dann? Ich konzentrierte mich komplett auf unsere FreedivingTrainerin. Sie ist Champion in dieser Disziplin und bewegt sich unter Wasser wie eine Meerjungfrau, ruhig und souverän. Ich nahm mir vor, mich buchstäblich in sie zu verwandeln. Die allerletzten

„ICH BAUMELTE MIT GEWICHTEN AN DEN BEINEN AM MEERESGRUND. NOCH DAZU OHNE SAUERSTOFF-FLASCHE.“ Dinge sind flüchtig und ­daher instabil. Ich habe das erst dank meinem Ehemann verstanden. Er hat mich dazu gebracht, meine alten Muster zu durchbrechen. Wie können wir das ver­ stehen? Ich konzentriere mich auf mich selbst und lerne, mich zu mögen. Das klingt banal und leicht im ersten Hinhören. Ist jedoch bei genauerer Betrachtung schwer. Aber nur so kann ich mich auf gesunde und be-

Gewichten an den Beinen, die mich auf dem Meeresboden festhielten. Diese Gewichte wurden nur entfernt, wenn wir drehten. Den Rest der Zeit baumelte ich da herum. Noch dazu ohne Sauerstoffflasche. Moment … unter Wasser ohne Sauerstoff? Wie soll das funktionieren? Wenn dir die Luft ausging, dann hast du ein Zeichen gegeben. Dann tauchte jemand zu dir und gab dir schnell Luft aus seiner Flasche. Mental

Reserven mobilisierte ich mit den Gedanken an die Geburt meines Sohnes, eine echte Power-Erfahrung. Sie arbeiten also mit der Kraft der Vorstellung. Ja, bereits seit meiner Jugend. Damit ist alles möglich. Das hat mir meine Großmutter beigebracht, und genau das werde ich auch meinen Kindern vermitteln. Rüdiger Sturm twitter.com/tez _ palmer THE RED BULLETIN

JUSTIN R. CAMPBELL/CONTOUR BY GETTY IMAGES

T

he red bulletin: Ihr Sohn trägt denselben Namen wie eine der Hauptfiguren in „Point Break“. Ist das ein Zufall? teresa palmer: Ja, mein Sohn war schon geboren, bevor die Dreharbeiten für den Film begannen. Aber einen bemerkenswerten Zusammenhang gibt es schon: „Bodhi“ bedeutet im Buddhismus-Kontext „Erleuchtung“. Eine Actionkracher-Haupt­ figur steht für buddhistische Erleuchtung? Bodhi folgt in „Point Break“ nur seinem eigenen Taktschlag. Er weiß, wie wichtig es ist, sich selbst zu mögen und seinen eigenen Weg zu gehen. Was auch meine Philosophie ist und die meines Mannes und unserer engen Freunde. Sie waren bereits früh auf sich selbst gestellt. Nach der Scheidung Ihrer Eltern lebten Sie phasenweise bei Ihrer manisch-depressiven Mutter im Sozialbau. Ja, meine Kindheit war, sagen wir mal, nicht traditionell. Früher traf ich viele meiner Entscheidungen aus Angst. Statt auf mich selbst zu vertrauen, suchte ich Sicherheit

wusste Art durch mein Leben bewegen. Was tun Sie, um diese Hal­ tung einzunehmen? Ich lese Bücher, meditiere und umgebe mich mit Menschen, die bewusst leben und ähnlich denken wie ich. Außerdem trainiere ich meine Achtsamkeit. Was meinen Sie mit „Acht­ samkeit trainieren“? Dazu gibt es ständig Gelegen­ heit. Beim Dreh zu „Point Break“ hatte ich zum Beispiel diese einschneidende Erfahrung bei der Arbeit an den Unterwasserszenen. Seit meiner Kindheit habe ich latent Angst vor dem Meer. Und ausgerechnet ich hing beim Dreh in sieben Meter Tiefe mit


Teresa Palmer, 29, tauschte ein be­ scheidenes Leben in Aus­tralien gegen die ­Höhen Hollywoods und fand zurück vom Ruhm in die Kraft der Achtsamkeit.


Dani Arnold, 31, ­Gipfelstürmer: „Man muss zuerst den Geist stärken. Er treibt den Körper an.“


„SELBSTKRITIK IST DEIN BESTER FREUND“ DANI ARNOLD weiß, wie man die gefährlichsten

Berge der Welt rascher erklimmt als jeder andere. Und wie man überhaupt an die Spitze kommt.

LUKAS MAEDER

D

– und Selbstbewusstsein be­ deutet mentale Stärke. Sich mit den eigenen Grenzen zu beschäftigen ist schmerzvoll. Man muss immer knallhart ehrlich zu sich selbst sein. Dazu gehört auch, sich Schwächen und Grenzen einzugestehen. Und dann an ihnen zu arbeiten. Wie tut man das? Mentale Stärke kann man nur durch progressive Steigerung der Anforderungen an die ­Psyche erlangen. … äh? Ich beginne bei einfachen, kurzen Routen und steigere mich. So weit, dass ich weiß, dass es klappen wird. Dadurch baut man geistige Kraft auf.

und Schwäche. Wer zweifelt, kommt nicht voran. Doch am Beginn der Matter­ horn-Besteigung dachten Sie ans Aufhören. War da der Geist nicht kräftig genug? Keineswegs. Ich kenne meine Fähigkeiten, an denen zweifle ich nie. Doch manches kann man nicht steuern. Der erste Teil der Strecke verlief leider über eine Schneeflanke, ich sank zu tief in den Schnee. Ich befürchtete, die Bedingungen auf dem Berg würden nicht passen. Da habe ich sogar kurz überlegt abzubrechen. Doch so leicht wollte ich dann doch nicht aufgeben. Sie stiegen ohne Sicherheitsausrüstung auf. Mögen Sie Risiken?

ie Nordwand des Matterhorns in ­einer Stunde und 46 Minuten (statt in für geübte Alpinisten üblichen rund zwölf Stunden), die EigerNordwand in zwei Stunden und 28 Minuten (statt zirka zwölf Stunden) und die enorm schwierige Eiskletter-Route „Crack Baby“ im Kanton Bern in unfassbaren 27 Minuten (statt fünf Stunden): Dani ­Arnold ist einer der schnellsten Extrembergsteiger der Welt. Er sagt: Das hat weniger mit physischer als mit psychischer Fitness zu tun. „Du musst zuerst den Geist in Form bringen. Dann folgt der Körper.“

„BEI EINEM SCHWIERIGEN PROJEKT GIBT ES KEINEN RAUM FÜR ZWEIFEL UND SCHWÄCHE. WER ZWEIFELT, KOMMT NICHT VORAN.“

the red bulletin: Herr Arnold, in 106 Minuten haben Sie das Matterhorn bestiegen, lediglich mit zwei Eispickeln und ganz wenig Klettermaterial ausgerüstet. Was macht Sie siebenmal so schnell wie einen geübten Alpinisten? dani arnold: Mein Kopf. Klettern ist Kopfsache. Es geht um das volle Bewusstsein im Hier und Jetzt, sich von nichts ablenken zu lassen, völlig ­fokussiert zu sein.

Auf jeden Fall! Selbstkritik ist dein bester Freund! Selbstkritik hat doch mit Selbstzweifeln zu tun. Man achtet auf seine Schwächen, nicht auf seine Stärken. Im Gegenteil. Man lernt sich selbst und die eigenen Grenzen kennen. Zweifel und Schwäche muss man aus­schalten. Aber um sie ausschalten zu können, muss man sie sich zuerst bewusst machen. Erst dann kann man Selbstbewusstsein erreichen

THE RED BULLETIN

Ich dachte immer, beim Bergsteigen entscheiden Muskeln und Kondition. Starke Muskeln machen dich gut. Ein starker Kopf macht dich sehr gut. Man muss zuerst den Geist stärken. Er wird den Körper antreiben. Es gibt unzählige Wege, Muskeln zu trainieren. Wie trainiert man den Geist? Ich habe da meine eigene Strategie. Und zwar schaffe ich das, indem ich mich ehrlich und kritisch mit meiner Leistung auseinandersetze. Sie stärken sich durch Selbstkritik?

Und diese Kraft macht Sie dann zu einem WeltrekordKletterer? Die hilft dir in allen Bereichen weiter, beim Klettern oder der Karriere. Es geht im Kern darum, durch Wiederholung und Steigerung der Anforderungen Zweifel und Schwächen auszuräumen. So lange, bis man bereit ist. Denn wenn man ein schwieriges Projekt meistern möchte, zum Beispiel das Matterhorn erklettern, gibt es keinen Raum für Zweifel

Risiko gehört zum Erfolg. Es gibt Träume und Visionen, für die es sich lohnt, etwas mehr zu riskieren. Ich bin bereit, ein hohes Risiko einzugehen, aber nur wenn die äußeren Bedingungen, wie zum Beispiel das Wetter, zu 100 Prozent stimmen und ich gut vorbereitet bin. Und Sie haben nie Angst? Vor dem Scheitern nicht. Muhamed Beganovic www.daniarnold.ch

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Tom Hardy, 38, hat ein Herz für Krieger, und er fühlt sich „ein wenig schuldig, dass ich selbst keiner bin“.


„SEI EIN MANN WIE EINE MUTTER“ TOM HARDY kämpft in seinen Filmen mit harten

Bandagen. Und weiß: Willst du ein guter Mann sein, musst du dich um jemanden kümmern.

SYDELLE WILLOW SMITH, JAY L. CLENDENIN/CONTOUR BY GETTY IMAGES

T

he red bulletin: Was bedeuten die Armbänder, die Sie tragen? tom hardy: Die sind für Organisa­ tionen wie „Help for Heroes“. Ich habe viele Freunde beim Militär. Einige von ihnen haben Körperteile verloren oder sind psychisch schwer versehrt. Das sind Leute, die für unsere Freiheit kämpfen. Krieger sind eine besondere Sorte Mensch, und ich fühle mich ein wenig schuldig, dass ich keiner bin. Es ist wichtig, zu wissen, dass es so etwas in dieser Welt gibt. Wir sollten dem nicht den Rücken zukehren. Aber jeder scheut doch vor Gewalt zurück. Ich kann nur für mich selbst sprechen. Kunst entsteht häufig aus Dunkelheit. Mein Job ist es, alles über eine ­Figur herauszufinden, egal wie schrecklich sie ist. Sie haben also viel über die Natur der Gewalt heraus­ gefunden. Wirkliche Gewalt ist ver­ störend, ekelerregend und gleichzeitig nüchtern, prosa­ isch. Wenn etwas Gewalt­ sames passiert, dann schockt dich das, zumal es meist aus dem Nichts kommt. Zugleich können Gewalttäter sehr para­ dox sein. Zum Beispiel Ronnie Kray, einer der Gangster­ zwillinge, die ich in „Legend“ (bereits im Kino; Anm.) spiele: Wenn er seine Pillen nicht nahm, neigte er zu massiven Wut­anfällen. Aber er konnte auch ansteckend komisch sein. Er war ein total warm­ herziges Individuum. THE RED BULLETIN

Ist ein bestimmtes Maß an Gewalt auch ein Ausdruck von Männlichkeit? Du musst deine eigene Männlichkeit voll akzeptieren. Aber es geht dabei nicht um Machismo. Damit meine ich, dass du auch wie eine Mutter sein kannst. Du kümmerst dich. Es geht um Rücksicht, Geduld, Erkenntnisfähigkeit. Und wenn du je diesen Zu­ stand erreichst, dann wird sich bei deinem Tod jemand umdrehen und sagen: „Das war ein guter Mann.“ Wie kann man im Arbeits­ leben ein guter Mann sein? Mit gegenseitigem Respekt. Den musst du deinem Kol­ legen zollen, wenn du weißt, dass er sein Handwerk schon eine gute Zeitlang macht. Du weißt, dieser Typ ist kein Schlafwandler. Du sagst dir selbst: Ich helfe diesem Menschen bei allem, was er braucht. Ich versuche ihm seinen Job leichter zu machen. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit. Du förderst den anderen und er dich. Und damit siegt man in den Schlachten einer Karriere? Damit und mit Disziplin und dem Maß von Druck, den du dir und deinem Talent machst. Du musst auch wissen: Du kannst Scheiße bauen, blöde aussehen und versagen. Aber du machst es wieder. Du kannst keinen Kampf gewinnen, wenn du nicht vorher mal k. o. ge­ schlagen wurdest. Du weiß nicht, wie es ist, zu gewinnen, wenn du nicht weißt, wie sich das Verlieren anfühlt. Rüdiger Sturm legend-the-movie.com

Thato Kgatlhanye, 22: „Nichts ist wertlos.“

„DU KANNST DIE WELT ÄNDERN“ THATO KGATLHANYE gibt Plastikmüll ein zweites Leben. Die Südafrikanerin erklärt, wie man mit einem Sozialprojekt Bill Gates begeistert.

the red bulletin: Ihr Unternehmen fertigt aus AbfallPlastiktüten Schultaschen mit eingenähten Solarpaneelen, die Kinder nachts als Lampe verwenden, um ihre Haus­ aufgaben zu machen. Wie kommt man auf so eine Idee? thato kgatlhanye: Mit der richtigen Art zu denken. Viele Menschen glauben, dass sich die großen Probleme unserer Gesellschaft nur mit Geld lösen lassen. Das ist Unsinn. Unser Projekt zeigt, dass es auf nur die Sichtweise ankommt. Was meinen Sie damit? Dass es keine wertlosen Dinge gibt. Es kommt nur darauf an, ihren Sinn zu erkennen. Wenn ich einen Berg Plastikabfall sehe, dann sehe ich einen Berg Rohstoff. Bill Gates twitterte enthusiastisch über Ihr Projekt. Er machte unser Projekt weltbekannt. Sein Tweet war die Be­ stätigung, dass du mit einer simplen Idee viel bewegen kannst. Du musst kein Wissenschaftler sein, um die Welt zu verändern. amaphiko.redbull.com

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Atemraubende Erlebnisse mit Adlern, die einen Film in sensationellen Aufwind bringen: „Wie Brüder im Wind“ zeigt zudem die neue Seite jenes Mannes, der einmal Léon war, das aber für völlig unwichtig hält, Jean Reno. Text: Herbert Völker Fotos: Maria Ziegelböck

„WIE EIN CÄSAR, DER AUF DAS NIEDERE VOLK BLICKT“

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J

ean Reno hat diesen leicht verschleppten Gang, als wäre der Mensch etwas unfroh, aber so war er ja auch in der geschmeidigsten seiner Filmrollen. In „Léon – der Profi“ trainierte der französische Schau­ spieler täglich hundert Bauchaufzüge, was ihm zugute­ kam, als er kopfunter aus der Plafond-Luke feuerte und wieder in die obere Etage zurückfederte. Er mag auch so dreinschauen, wie er geht: Das klassische ­fade Aug’ kann blitzartig scharfstellen und teuflisch glitzern, je nach Bedarf. Dies macht ja diesen absolut einmaligen Jean Reno aus, wie er geht und schaut und gerne schweigt. Die Nase hilft auch, natürlich. Jetzt sitzt Jean Reno im Neutral-Modus an einem Dorfplatz in Südtirol. Hier würde grundsätzlich tiefer Friede herrschen, wenn nicht gerade Tobias Moretti um die Ecke dröhnte und eine heftig plusternde KTM so abstellte, wie eben Moretti eine KTM abstellt. Da hat das ganze Tal was davon, und auf der Alm pfeift das Murmeltier die Jungen zurück in den Bau. Reno und Moretti sind Gegenspieler im Film „Wie Brüder im Wind“, in dem ein Adler und ein Junge auf faszinierende Weise die Hauptrollen spielen. ­Tobias indes erzählt, dass er kürzlich eine klassische MV-Agusta-Rennmaschine gekauft hat. Aber ja doch, Straßenzulassung hat sie auch, da grinst er ziem­ lich tirolerisch. Jean Reno, der im West Village in Manhattan wohnt, lächelt milde. Das Thema einer Stradale ist ihm fern. Tobias geht duschen, er ist fünf Stunden über die Berge geritten. Reno sagt, wir ­sollen endlich anfangen mit den Fragen.

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the red bulletin: Sie spielen im Film „Wie ­Brüder im Wind“ sehr überzeugend einen Mann aus den Bergen. Haben Sie da Erfahrung? jean reno: Überhaupt nicht. Ich komme vom Meer, dann von der Großstadt. Als ich herkam, gab es sechs Meter Schnee, und an die Höhenluft musste ich mich auch erst gewöhnen. Dann war ich fasziniert von ­dieser Schönheit da oben – fantastisch, einzigartig. ­Allerdings schaue ich auch jetzt im Sommer jeden Morgen noch ziemlich ratlos auf diese klobigen ­Bergschuhe, die ich anziehen soll. Was hat Sie dazu gebracht, hier heraufzukommen und sich mit Felsen und Adlern einzulassen? Die Story war gut. Sie hat eine Menge von dem, was mich interessiert – einsame Menschen auf der Suche nach ihrer Identität, ein Leben in Freiheit, und das in dieser unglaublichen Landschaft. Ihre Rolle ist die eines Einzelgängers in einer ­Story, deren Ende offen bleibt. Als Typ werden Sie danach aber in besserem Zustand ins Leben entlassen, als man das von den meisten Ihrer ­Rollen gewohnt ist. Schließt sich da der Kreis vom Auftragskiller zum Lonely Cowboy, der ­seinen Frieden mit der Welt findet? Uh-uh, nur keine Missverständnisse! Ich halte immer Distanz zu meinen Rollen. Ich möchte eine Rolle auf­ bauen, die nicht ich ist. Ich glaube, ein Schauspieler sollte nicht nur sich selber benutzen, er sollte etwas aufbauen. Die Story ist interessanter als ich. Ich will nicht mein eigenes Leben mit meinen Rollen ver­ mischen. Wenn ich meine Arbeit fertig habe, gehe ich heim und bin daheim. Mein Leben lässt sich nicht an­ hand meiner Rollen nachzeichnen. Hier sitze ich und bin Jean Reno, nicht der einsame Ranger im Gebirge … und hier wuseln übrigens meine Kinder herum. Zurück zum Film. Wie sieht für Sie die Verdichtung des Plots aus? THE RED BULLETIN


Jean Reno über seine Filmarbeit mit den Adlern: „Ich musste haargenau befolgen, was der Falkner sagte, dann gab es kein Problem.“


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„Wie Brüder im Wind“: So sieht ein Adler die Welt für den Film

Einen Kinofilm dieser Art hat es noch nie ­gegeben, wenn auch mit „Der Bär“ (JeanJacques Annaud, 1988) ein Markstein für das Genre gesetzt wurde. Steinadler sind indes nicht so kuschelig wie schlaue Bären und sehr viel schwieriger zu irgendwelchen Filmrollen zu überreden. Abgesehen davon stand reiner WildlifeDreh am Beginn des aktuellen Werks. Vorerst wurde drei Jahre lang das Leben von Adlern in den verschiedensten ­Gegenden verfolgt, mit sensationellen ­Ergebnissen. Erst dann wurde mit der ­Zusammenführung von Natur- und Spielfilm begonnen. Ein ewiges Thema in der Natur: Dass sich oft nur das stärkste unter den Jungtieren durchsetzen kann, ­schwächere werden von den älteren preis­ gegeben. Im Film „Wie Brüder im Wind“ ­ergibt sich daraus die Spielfilmhandlung von der Bergung eines Adlerkükens bis zu einem Open End unter den extremen ­Umständen des Hochgebirges. Jean Reno und Tobias Moretti geben archaisch an­ mutende Einzel­gängertypen.

Die Greifvogelwarte Landskron in Kärnten versorgte die Drehorte in Ost- und Südtirol mit ­Adlern in ihren verschiedenen Phasen der Entwicklung. Die Vögel sind zwar an ­ihren Falkner gewöhnt, behalten aber ihre grundsätzliche Lebensart bei, und die ­findet sich ganz sicher nicht in einem ­Doku-Fiction-Drehbuch. So konnte das Projekt nur durch eine ­Qualität von Film­arbeit funktionieren, die einen neuen ­Standard in puncto Aufwand,

Perfektion und Präzision setzt. Ein Beispiel: die Entwicklung einer ultraleichten Kamera für Vögel mit Brustgeschirr, H ­ alterungen, ­Mini-Spezialgelenken und Optiken. Alles ist so winzig, dass sich ein halbwegs freundlich gestimmtes Tier das Ding gern ins Gefieder steckt und sensationelle On‑board-Aufnahmen ­ermöglicht, wie eben der Adler die Welt sieht. Federführend für den Wildlife-Part sind die ohnedies schon hoch akklamierten ­Österreicher Otmar Penker (im Bild oben rechts) und Gerald ­Salmina, der erstaun­ liche Adler-Coach ist Franz Schüttelkopf (im Bild oben links). Regisseur für die ­Reno-und-Moretti-Abteilung des Films ist der Spanier Gerardo Olivares. Filmstart: 28. Dezember 2015

Wir ersparen uns die Frage nach Ihrem Lieblings­ film, weil man da eh nie eine Antwort kriegt … … richtig … … und fragen halt andersrum: Was war Ihnen am wichtigsten bislang, insgesamt? Das Wichtigste sind die Leute, mit denen ich ­gearbeitet habe. Ich habe immer noch Kontakt mit Natalie Portman (als sie das Mädchen Mathilda in „Léon“ spielte, war sie noch nicht mal zwölf; Anm.), hab mitgekriegt, wie sie erwachsen wurde, geheiratet, eine Familie gegründet hat. Das ist wertvoller als ein Film. Ein Film, das ist Vergangenheit – sobald er gedreht, geschnitten und in den Kinos gelaufen ist. Er ist vorbei. Ich kann nicht in der Vergangenheit ­leben. Die Erinnerung an die alten Filme kommt, wenn ich an die Menschen denke, mit denen ich diese Filme gemacht habe, an das gemeinsam Erlebte. Hier werde ich an die Berge denken, was sich da oben abgespielt hat, mit einem fabelhaften Jungen, mit Tobias, mit den Adlern, natürlich: mit den ­Adlern, die bleiben unvergesslich.

TERRA MATER FACTUAL STUDIOS/OLIVER OPPITZ

Sehr spezielle Menschen, jedenfalls Einzelgänger, ­haben irgendwann eine gemeinsame Story. Es ist ein Adler, der sie zusammenführt, das ist fantastisch, vor allem in der Art, wie Naturdoku und Fiction mitein­ ander verschmelzen. Das ist schon etwas ganz Außer­ gewöhnliches, ich glaube weltweit außergewöhnlich. Hatten Sie selber Kontakt mit dem Adler, habt ihr euch berührt, einander ins Auge geschaut, sozu­ sagen Kräfte gemessen? Es gab ja etliche Adler im Film, in allen Entwicklungs­ stufen, teilweise an den Menschen gewöhnt oder auch völlig frei in der Natur. Ich erlebte die Küken, die Heranwachsenden bei ihren ersten Flugversuchen. Ich spürte die Klauen, die sind ja auch bei jungen ­Tieren unglaublich kräftig. Den engsten Kontakt hatte ich dann mit der ausgewachsenen Cleopatra. Ich musste haargenau befolgen, was der Falkner sagte, dann gab es kein Problem. Ich durfte den Vogel ­nehmen, er schaute mich an … unglaublich … wie ein Cäsar, der auf das niedere Volk blickt. … oder eben wie Cleopatra dreinschaut … … im herrschaftlichen Gehabe scheint es wenig ­Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Steinadlern zu geben – und beim Beutemachen schon gar nicht. Fantastisch ist die Adlerbetreuung oben nahe dem Drehort, das machen zwei Männer und eine Frau. Ihre Dusche ist der Wasserfall an den Felsen, sie schauen auf das Tal, sie schauen auf die Wolken, sie leben wie Philosophen, und sie sind glücklich. Für heutzutage ist das sehr unwirklich. Sie sind übrigens zuständig für bis zu zehn Adler, ­Jungvögel und ausgewachsene Tiere, das wechselt während des Drehs. Fiction und Naturfilm sind in „Wie Brüder im Wind“ auf eine derart aufregende Weise ver­ woben, wie man das noch nie erlebt hat. Sehen Sie in der Kinolandschaft eine Zukunft für ein Genre Fictional/Factual? Auf jeden Fall. Wenn du eine Erfahrung gewonnen hast, möchtest du sie fortsetzen. Viele Geschichten ­kommen aus der Natur, und dann möchte man ­erleben, wie sie weitergehen. Als Kinogeher erleben wir Sie seit gut 25 Jahren, aber nur durch Ihre Rollen. Sie halten sich aus dem Gerede raus. Wie hat sich Ihr Leben als Künstler und Mensch geändert? Ich habe weniger Geduld als früher. Nicht wegen mei­ ner Arbeit, sondern wegen meiner Familie. I hope that I am a better person. Insgesamt habe ich ein wunder­ bares Patchwork-Kuddelmuddel mit sechs Kindern aus drei Ehen. Ich versuche, meinen Job umfassender zu verstehen, indem ich Menschen besser akzeptiere. Ich habe mit Autoren, Regisseuren, Kameraleuten, Schau­ spielern zu tun, die jede Menge Ideen einbringen. Das Talent dieser Menschen, ihre zündenden Funken kann ich jederzeit in meinen Job einfließen lassen. Ich lebe mehr von den Geistesblitzen und Impulsen meiner Umwelt, da bin ich viel offener geworden.

THE RED BULLETIN


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IM SCHLEUDERGANG Tube-Riding durch die unfassbarsten Wellen­ tunnel der Welt. Jetzt!

GETTY IMAGES

Wenn man herausfinden möchte, wie ein sogenanntes „Barrel“ von innen aussieht, ist Bodyboarding eine ziemlich gute Herangehens­ weise. Besonders viel Spaß macht das in einigen der groß­ artigsten Wellentunnels der Welt. Die findet man in e­ inem Paradies am Rande der Zivilisation.

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TRAVEL

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TRAVEL Licht am Ende des Tunnels: TubeRiding-Paradies Mentawai-Inseln

Mentawai, Indonesien Padang Lust auf ganz große ­Wellen? Surf auf: bodyboard-­ holidays.com

Das Paradies für Bodyboarder liegt südwestlich von Sumatra, der größten Insel Indonesiens, an der Küste der Mentawai-Inseln: Jede Menge große Wellen – und jede einzelne eine ­Herausforderung für sich – schaffen einen Skateboard-artigen Wasserspielplatz mit perfekten Set-ups. „Schon die Anreise hierher ist ein Abenteuer, aber der Aufwand lohnt definitiv“, sagt Rob Barber, selbst erfahrener Bodyboarder und Leiter des Reisespezialisten Bodyboard Holidays, der Anfänger wie Profis zu ausgewählten Spots auf der ganzen Welt führt. „Mentawai ist aber nichts für Anfänger“, sagt der Experte. „Mentawai ist etwas für Boarder, die ihr Handwerk verstehen und die einige der besten Wellen der Welt reiten wollen. Um Mentawai genießen zu können, brauchst du die entsprechenden Skills.“ Anders als beim Surfen geht es beim ­Bodyboarding nicht darum, auf den Wellen zu reiten, sondern durch einen Wellentunnel

Mehr erleben

Tiefgang Mit großartigen ­Korallen und farbenprächtigem Meeres­ leben stehen die Mentawai-Gewässer unter der Oberfläche den Traumwellen darüber um nichts nach. www.aloitaresort.com

INSIDER-TIPP „CHECK DIR EQUIPMENT, DAS AUCH WAS TAUGT“, SAGT ROB BARBER. „AM BESTEN EIN BOARD MIT LEICHTEM POLYPROPYLEN-KERN UND GUTEM STRINGER (IN LÄNGSRICHTUNG VERLAUFENDER ­STABILISATOR-STAB, ANM.). UND GUT ­EINCREMEN NICHT VERGESSEN!“

Lords of the Boards: täglicher Unterricht mit ­einem Coach

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INDONESIEN

Zeitreise

Mit dem Boot geht’s zur Action.

zu jagen. „Es ist ultimatives ‚Tube Riding‘“, Barber bezieht sich dabei auf den Ritt durch den röhrenartigen Hohlraum, der entsteht, wenn die Welle bricht. „Gerade das Gebiet der indonesischen Inselgruppe ist berühmt für diese fantastischen, glasklaren Wellentunnel. Sie zu surfen ist der endgültige Kick für Bodyboarder.“ Vor den Genuss hat der BodyboardingGott aber einiges an harter Arbeit gesetzt. „Grundvoraussetzung ist gute kardiovas­ kuläre Fitness“, sagt Barber. „Das ständige Paddeln von Welle zu Welle ist extrem anstrengend. Ich empfehle als Vorbereitung Radfahren, weil es das Herz-Kreislauf-­ System trainiert und die Beinmuskulatur stärkt. Außerdem brauchst du eine solide Kernmuskulatur, um zu beschleunigen und das Tempo durch die Wellen zu halten, und einen fitten unteren Rücken, um große ­Wellen durchzutauchen. Ich empfehle auch Yoga, damit trainierst du Flexibilität und Muskelkraft.“ Und noch ein letzter Tipp von Experte Barber: „Nimm auf jeden Fall eine GoPro mit. Die Bilder aus dem Wellentunnel sind einfach nur der Wahnsinn. Deine Freunde werden vor Neid platzen.“

Eine herausfordernde, aber lohnende Tour durch den Dschungel der Insel führt zum gastfreundlichen Stamm der Mentawai und ihren einzig­ artigen Traditionen. indonesia tripadvisors.com

Wahoo! Wer es lieber gemächlich angeht, findet auf Mentawai grandiose Angelgebiete. Mit dem Boot raus aufs Meer, wo Wahoo, Barrakuda oder Thunfisch schon warten. wavepark.com

GETTY IMAGES

ACTION

THE RED BULLETIN


ACTION

GEAR

LEBEN DURCH DIE LINSE

Das beste Equipment für preisverdächtige Bilder Sony

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Sonys neueste Systemkamera liefert dank Vollformatsensor mit Back Side Illumination und 42,2 Megapixeln beeindruckende Fotos für eine Kamera dieser Größe. Hinzu kommen ein starker Bildstabilisator und die 4KVideofunktion, mit der Top-Aufnahmen von jedem Abenteuer gelingen.  sony.com

Die Deadline für Red Bull Illume, den weltgrößten FotoContest für Action & Adventure Sports, ist der 31. März. Dieses Jahr neu: eine MobileKategorie für SmartphoneShots.  redbullillume.com

Broncolor FT System

Fotohandschuh von COOPH

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Mit dem innovativen Dauerlicht-System aus ParaSchirm und „FT“-Licht lässt sich jedes Objekt perfekt beleuchten. Einzigartige Lichtcharakteristik für weiche, plastische Ergebnisse.  bron.ch

Fotografierhandschuhe für kalte Wintertage: Guter Grip und hohe Sensitivität für Daumen und Zeigefinger ermöglichen Feineinstellungen sowie Touchscreen-Bedienung.  yodobashi.com

Dank anpassbarer Staufächer schafft dieser ProfiRucksack auch die umfassendste Fotoausrüstung. Speziell designter Schaumstoff schützt das ­Equipment.  tamrac.com

iBlazr2

G-Drive ev RaW SSD

DxO One

Smartphone-Kameras werden besser und besser, kämpfen aber noch immer mit schwachem Licht. Rettung bringt dieser Mini-LED-Blitz, den man ­anklippt oder via Bluetooth verbindet.  iblazr.com

Robuste SSD-Platte fürs Back-up unterwegs. Die Gummihülle schützt die Festplatte vor einem Sturz aus bis zu zwei Meter Höhe, sie übersteht sogar kurzen Wasserkontakt.  g-technology.com

Dieses Gadget macht das Smartphone zur DSLRKonkurrenz, es verfügt über einen Slot für micro­ SD-Karten und schießt neben Standard-RAW-Files auch im eigenen SuperRAW-Format.  dxo.com

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ACTION

GEAR

UHREN

Redaktion: Gisbert L. Brunner

BRONZEZEIT

Anonimo Nautilo Automatic

Uhren mit Bronzegehäuse sind nicht jedermanns Sache, viele Erzeuger machen um die Kupferlegierung der typischen Patina wegen ­einen Bogen. Denn über die Zeit dunkelt der ­anfänglich golden anmutende Farbton nach, je nach Körperwärme, Feuchtigkeit und anderen Einflüssen. Gerade diese Oberflächen-Oxidation verleiht einer Bronze-Uhr aber ihren ganz ­eigenen Charakter – und jenen Vintage-Look, den Fans so sehr an ihr schätzen. Das schweizerisch-italienische Unternehmen Anonimo ist seit 1997 auf Bronze-Uhren spezialisiert und setzt bei seinem neuesten Modell auf ­„Marine-Bronze“ mit einer dünnen AluminiumBeschichtung: Die „Nautilo“ ist so besser gegen mechanische Belastungen, Salzwasser und Rost geschützt. 20 bar Wasserdichtigkeit und ein Sellita-SW-200-1-Automatikuhrwerk machen diese ­Reminiszenz an die Taucher­ uhren von einst endgültig zur modernen Version eines Klassikers.  anonimo.com

Bronzegehäuse verändern sich, nehmen mit der Zeit ­einen natürlichen Beschlag an, der durch den Kontakt mit Luft, Feuchtigkeit und Ölen der Haut entsteht. Wer diese Patina nicht möchte, entfernt sie einfach, etwa mit einer Paste aus Zitronensaft und Backpulver.

AUF DEM PODIUM

Unsere Favoriten unter den Bronze-Uhren Zenith Pilot Type 20 Extra Special Die bis 10 bar wasserdichte Bronze-Schönheit kommt mit einem Automatik-Kaliber (50 Stunden Gangreserve) und SuperLuminova-beschichteten Ziffern und Zeigern für ideale Lesbarkeit selbst bei schwachem Licht. zenith-watches.com

IWC Aquatimer Chronograph Edition: Expedition Charles Darwin Bis 30 bar wasserdichtes

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Aluminium-Bronze-Gehäuse, einseitig drehbare Tauchzeitskala-Lünette: Die Rückkehr zur Oberfläche ist jedenfalls gut getimt.  iwc.com

Bulgari GG Gefica GMT Moon Phase Die von Uhrmacher-­ Legende Gérald Genta ­inspirierte Limited ­Edition besticht durch ihr Bronze­gehäuse und das Automatik-Kaliber GG 1006 mit springender Stunde, 24-Stunden- und Mondphasen-Anzeige. bulgari.com

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ACTION

WHEELS Helden-Praga: Le Mans auf tschechisch

MOTORMERCH Klassisches mit OldtimerCharme

Land Rover ­Heritage Sechzig Jahre sind seit Land Rovers erster Überland­expedition von London nach Singapur vergangen. In der Kollektion dominieren als Hommage das Hell- und Dunkelblau der damaligen Fahrzeuge. shop.landrover.co.uk

COMEBACK-KÖNIG

Praga meldet sich sehr laut zurück. Seit 1947 hat Sportwagenhersteller Praga kein Auto mit Straßenzulassung mehr gebaut. Doch nun scheint die Zeit wieder reif geworden zu sein für ein tschechisches Supercar auf unseren Straßen. Also baute man 68 Stück des R1R (richtig, einen pro Jahr Absenz). Die Optik erinnert an ein Le-Mansoptimiertes Geschoss, der 2,0-LiterKompressormotor liefert bis zu 390 PS. In der Liga der modernen Supercars ist das zwar nichts ­Außergewöhnliches, doch der R1R

wiegt nur 670 Kilogramm – weniger als ein Formel-1-Bolide – und bietet ambitionierten Fahrern damit dann doch einiges für ihr Geld. Wer noch was draufpacken will, wählt Features wie ABS, Traction und Launch Control oder Extras wie Klimaanlage und Alcantara-Bezüge, die Praga schlicht als „Luxus“ bezeichnet. Das mag auch den Grundgedanken des R1R gut verdeutlichen: ein Rennwagen mit gerade genug Manieren, um unter die Leute zu dürfen. pragaglobal.com

Porsche Classic Cooler Air-Condition kostet extra. (Und ist bei 390 PS für 670 Kilo zu empfehlen.)

Ein Flaschenkühler im Retro-Chic der frühen luftgekühlten 911er. ­Optionale (in diesem Fall: essentielle) Extras: Flaschenöffner und Weinflaschenverschluss. shop.porsche.com

M & M’S

BMW beweist: Größer ist nicht immer besser. Der neue M2 zielt auf jene ab, die einen kleineren (oder günstigeren) M4 möchten, und sie kriegen eine ganze Menge M dafür. Denn der M2 kommt mit BMWs neuem 3,0-Liter-Reihensechszylinder mit TwinPower Turbo und 370 PS, und mit dem optionalen M-Doppelkupplungsgetriebe sprintet er in 4,3 Sekunden von 0 auf 100. Die Top-Variante des 2er Coupés bietet viel von der Technik des M4 Coupés sowie das übliche M-Klasse-Set-up für Bremsen und Karosserie samt standardmäßiger Dakota-Leder-Innenausstattung. bmw.com

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The Jaguar ­Collection Jaguars jüngste Kollektion besteht aus Fahrerhandschuhen, Portemonnaies, Poloshirts sowie Ledertaschen und -jacken „made in England“ und im Geist des 1957er-XKSS. jaguar.co.uk

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finale 05.03.2016 Die Teilnahme ist Kostenlos.

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ACTION

CULTURE UND ALS NÄCHSTES?

Die beste neue Unterhaltung zum Abnerden

GAME „Plants vs Zombies: Garden Warfare 2“

Deadpool beim ­Regeln des Verkehrs: Wahre Superhelden sind sich für keine Aufgabe zu schade.

FILM

PUBLIKUMSFIESLING

Ryan Reynolds übernimmt in „Deadpool“ die Rolle des sarkastischen Antihelden. Regisseur Tim ­Miller geht im Genre Comicverfilmung neue Wege.

The Red Bulletin: Kein Studio möchte sich einen brutalen Superheldenfilm mit einem gestörten, vulgären Antihelden antun, der auch noch direkt zum Publikum spricht. Hat „Deadpool“ deswegen fünf Jahre bis zur Fertigstellung gebraucht? Tim Miller: Alles war vorbereitet, aber das Studio zog die Notbremse. Dann lag das Material ein paar Jahre rum. Irgendwie wurde irgendwann Testmaterial online veröffentlicht, und die Reaktionen waren enthusiastisch. Danach ging es von null auf hundert! Ich glaube, es war einfach an der Zeit, etwas anders zu machen. Ihr Film verarscht andere Superheldenstreifen, „X-Men Origins: Wolverine“ allen voran, Reynolds’ ersten Auftritt als Deadpool … Oh ja, der Film kriegt kräftig sein Fett ab. Aber zu Recht. Die haben es mit „Deadpool“ ordentlich verschissen. (Siehe Kasten rechts.) Hollywood glaubt alles immer besser zu wissen als die Fans. Was für ein Bullshit! Es gibt einen Grund, warum die Leute diesen Charakter lieben. Warum gerade Reynolds für die Rolle? Er ist dafür geboren. Er ist stark genug für die Stunts, hat den Superhelden-Look und ist witzig. Fünfzig oder sechzig Witze im Film sind von ihm! Was unterscheidet diesen Superheldenfilm von den gefühlten zweitausend anderen? Der Humor. Er ist erbarmungslos witzig, auch in den dunklen Teilen. Und die Action geht ab. Deadpool ist skrupellos, das lieben die Leute. Er ist nicht Superman, macht nicht auf moralisch und verliert auch mal. Ein menschlicher Superheld. „Deadpool“ ist ab 11. Februar im Kino, deadpoolwebsite.com

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Es begann als süchtig machendes Tower-Defense-Spiel fürs Smart­phone, jetzt steht der zweite Konsolenableger an. Weniger strategisch, dank ThirdPerson-Shooter-Komponente aber noch actionreicher. Ab 25. Februar auf PS4, Xbox One und PC.  pvzgw2.com

COMIC-JUNGE Ryan Reynolds’ Auftritte in Superheldenfilmen „Blade: Trinity“ (2004) In seiner ersten ComicVerfilmung – gleich im ­Finale der „Blade“-Trilogie – zeigte Reynolds als ­Vampirjäger Hannibal King Heldenpotential. „X-Men Origins: Wolverine“ (2009) Reynolds’ Debüt als Wade Wilson alias Deadpool. Der flache Bösewicht, der nicht einmal sprechen konnte, nervte die Fans.

FILM „Zoolander 2“ 15 Jahre ist es her, dass Ben Stiller als vom Glück verlassenes Model Derek Zoolander auf der großen Leinwand auftrat. Jetzt gibt’s mehr vom Catwalk-Wahnsinn, wenn Zoolander und Freundfeind Hansel (Owen Wilson) Europas Modeszene aufmischen. Ab 11. Februar im Kino.  zoolander.com

„Green Lantern“ (2011) In „Deadpool“ witzelt Reynolds über diesen Flop (in dem er Superheld Hal Jordan war) und verlangt ein Outfit, das „weder grün … noch animiert ist“.

GAME „Street Fighter V“ Grün steht Ryan Reynolds nicht.

Teil fünf der klassischen Beat-’em-upReihe (Ableger ausgenommen) bringt neue Charaktere, etwa den Wirbelwind Rashid und die brasilianische Jiu-JitsuExpertin Laura, ebenso wie Ryu, ChunLi und den bekannten Rest der Gang. Erhältlich auf PS4 und PC ab dem 16. Februar.  streetfighter.com

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CULTURE

ACTION

CARTOON

Dietmar Kainraths spitze Feder.

DIETMAR KAINRATH

„MÜSSEN WIR AUS JEDER MÜCKE EINEN ELEFANTEN MACHEN?“

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CULTURE

THE PLAYLIST BLOC PARTY

FOLGEN, BITTE! Snapchat ist eine rasant wachsende Social-Networ­ king-App. Musiker nutzen den Video Messaging Ser­ vice, um mit ihren Fans Kontakt zu halten. Diese drei machen es richtig gut.

Die ruppigen New-Wave-Gitarrenri≠s und feinen Texte auf Bloc Partys „Silent Alarm“ waren eine Kriegserklärung an das Machogehabe im Rock – und der perfekte Soundtrack für die unschlüssige Generation Y. Das 2005er-Debüt des Londoner ­Indie-Rock-Quartetts wurde nicht nur von der ­Kritik gefeiert, sondern verkaufte sich auch über eine Million Mal. Nach dreieinhalbjähriger Auszeit veröffentlichen Frontmann Kele Okereke und seine Band mit „Hymns“ nun ihr fünftes Album, bei dessen Entstehung spirituelle Musik eine wichtige Rolle spielte. Hier erzählt der 34-jährige Londoner, welche Songs ihn inspirierten.  blocparty.com

Donna Summer

The Consolers

„State of Independence“

„May the Work I’ve Done Speak for Me“ (von „The Best of …“)

„Jedes Mal, wenn ich diesen Song höre, erstarre ich in Ehr­ furcht vor ihm – und vor Donnas Stimme. Der Backing Track klingt fast nach Industrial, aber der Song wächst zu einem ge­ waltigen Gospelstück. Die Idee, synthetische Elemente mit Soul zusammenzubringen, ist wahn­ sinnig faszinierend. Dieser Song war mein Ausgangspunkt für den Sound des neuen Albums.“

„Ich bin nicht religiös, aber die letzten Monate hörte ich viel ­Gospel. Zufällig entdeckte ich da­ bei diese CD in einem Londoner Musikladen. Mir gefiel das Cover, das die Musiker – Mann und Frau – in ihrem besten Gewand zeigt. Ihre unglaublichen Bluessongs beweisen, dass Glaube und Hin­ gabe in der Lage sind, besondere Kunst zu schaffen. Sie können den Geist auf eine Reise schicken und verändern.“

Julio Bashmore

John Coltrane

„Battle for Middle You“

„A Love Supreme, Part 4: Psalm“ (von „A Love Supreme“)

„Vor ein paar Jahren traf ich Julio zufällig am Frankfurter Flug­ hafen, als wir einen Nachmittag lang auf den Flieger warteten. Wir sprachen über ‚Battle for Middle You‘, meine absolute Lieblings­ nummer von ihm. Ich weiß nicht, ob es am Sound des Tracks oder am Gospel-Sample liegt, aber die Nummer bringt Leute einfach zum Tanzen. Sie hat die Power und den souligen Sound unseres Albums beeinflusst.“

„Als wir begannen, als Band ­Musik zu machen, konnte ich mit Jazz nichts anfangen. Doch je älter ich werde, umso besser ­verstehe und desto mehr liebe ich ihn. Dieses Album ist kein Pop, klar, darauf muss man sich konzentrieren. Aber es lohnt die Mühe, man wird von Coltrane auf eine spirituelle Reise mitgenommen. Auf unserem Album habe ich versucht, dieser Stimmung nahezukommen.“

Stevie Wonder „As“ „2013 sah ich ein tolles Set von Stevie bei einem Musikfestival in Alabama, dann hörte ich mir sein Album ‚Songs in the Key of Life‘ aus der Plattensammlung meiner Eltern an. ‚As‘ ist mein Lieblings­ song. Der Liedtext hat etwas sehr Tiefgründiges; er handelt davon, jemanden von Anbeginn bis zum Ende der Zeit zu lieben. Das ist eine so starke Idee. Sie begleitete mich, als ich die Lyrics für ‚Hymns‘ schrieb.“

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Rihanna

Fixstarterin: Die SocialMedia-Queen der Pop­ musik postet nicht nur Filter-Bilder auf Insta­ gram, sondern ist auch begeisterte Snap­ chatterin und zeigt mit Snaps ihr grelles Leben hinter den Kulissen.

Dev Hynes (Blood Orange) Der Hipster-Producer (Florence + The Machine, Solange) filmt intime Aufnahmesessions und Live-Gigs. Hin und wieder versorgt er seine Snap­ chat-Fans auch mit Songskizzen.

THE GADGET SubPac M2

2013 brachte SubPac den S2 raus – einen Polster für die Rückenlehne, der BassFrequenzen in Vibrationen verwandelt. Für den M2, den ersten tragbaren Subwoofer, braucht es keinen Stuhl. Via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden, rockt der 2,3-KiloRucksack den Körper unterwegs.  thesubpac.com

Schoolboy Q Der L.-A.-Rapper ist ganz klar der unterhaltsamste Musikstar auf Snapchat. Seine Abonnenten sehen, wie Schoolboy mit seiner kleinen Tochter oder mit Freunden Spaß hat, mit seinem Hund spielt und auch mal Tierkostüme trägt.

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NEIL KRUG, GETTY IMAGES (3)

ACTION


ACTION

EVENTS

SAVE THE DATE Weitere Pflichttermine in den nächsten Wochen

19 Januar Laibach

Im August 2015 spielten Laibach auf Einladung von Kim Jong-un als erste westliche Band ein Konzert in Nord­korea. Die Pointe: Die slowenische Kunst-Gruppe ist dafür bekannt, sich mit ihrer Musik gerade über totalitäre Regime lustig zu machen. 19. 1., KNUST, Hamburg

Der Schwede Ludwig Lejker im Allgäuer Snowboard-Street-Battle

6. Januar & 13. Februar Red Bull Station Riots Snowpark Nesselwang (Allgäu) Sobald die Schneelage es zulässt, entsteht im Snowpark Nesselwang wie schon im Vorjahr ein einzigartiger Playground im „Bronx-Look“ – mit urbanen Obstacles wie einem Yellow Cab oder einem US-Polizeiauto. Ab dann heißt es dort: shredden für die beiden Qualifier-Bewerbe am 6. 1. und 13. 2., wo sich jeweils die besten zwei Snowboarder für das Finale am 5. März qualifizieren, um sich mit Pro-Ridern wie Benny Urban zu messen.  redbull.com/stationriots

26. Januar Henry Rollins

11. – 21. 2. 2016 Berlinale Berlin

Kampnagel, Hamburg

Die Berlinale ist das größte Publikumsfestival der Welt (die 334.000 verkauften Tickets des Vorjahrs bedeuteten Rekord). Rund 400 Filme aus unterschiedlichsten Genres werden dabei geboten. Am Red Carpet sind ­jedes Jahr zahlreiche (Hollywood-)Filmstars hautnah zu er­ leben. So g­ aben 2015 Christoph Waltz, James Franco, Nicole Kidman oder Daniel Brühl Berlin die Ehre. berlinale.de

FLORIAN JAEGER/RED BULL CONTENT POOL, BERLINALE

Um 1980 begründete er mit seiner Band Black Flag das ­legendäre Punk-Genre Hardcore. Heute ist der 54-Jährige vor ­allem als politisch provokanter Comedian bekannt. Sein neues Programm führt ihn für fünf Auftritte nach Deutschland. henryrollins.com

6./7. Februar ADAC Jump & Race Masters Sparkassen-Arena, Kiel Ein großes Feuerwerk und eine Lasershow eröffnen ein zweitägiges Motorrad-Event der Extraklasse: mit einem Freestyle-Motocross- sowie einem Supercross-Bewerb in vier Klassen. Besonders das FMX-Starterfeld ist ­erlesen. So werden die Local Heroes Luc (gilt mit seinen 17 Jahren als größtes Talent im FMX-Sport) und sein Bruder Hannes Ackermann von den tschechischen Brüdern Libor und Filip Podmol sowie dem Australier Pat Bowden herausgefordert.  jump-and-race.com

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26 Januar Fraktus

Das Comedy-Trio Studio Braun aus Hamburg schlüpft erneut in die Rolle der fiktiven Band Fraktus, der „Pioniere des Techno“, und stellt deren wahnwitziges Synth-Pop-Album „Welcome to the Internet“ live auf der Bühne vor. 26. 1., Wagenhallen, Stuttgart

14

Februar Red Bull Can You Make It? Quer durch Europa reisen – ohne Geld, Karten, Handy? Dazu unterwegs kni≠lige Aufgaben lösen? Bei dieser Studenten-Challenge sind Red Bull-Dosen die einzig ­erlaubte „Währung“. Anmeldung: redbull­ canyoumakeit.com

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ACTION

EVENTS SPANNEND! 4 Tipps für Abwechslung beim Laufen

Dreh um! Die ewig gleiche Runde fadisiert dich? Lauf in die Gegenrichtung, und du wirst staunen, wie scheinbar Alt­ bekanntes wieder spannend wird.

Sei bereit!

Catch me if you can: Florian Neuschwander ist einer der Favoriten für den Wings for Life World Run 2016.

„LAUFEN WIRD NIE FAD“

Gelegenheit macht Meter: Wer stets einen Laufrucksack gepackt hat, kann gleich los­ legen, wann und wo immer sich die ­Gelegenheit bietet.

Florian Neuschwander, Deutschland-Sieger des Wings for Life World Run 2015, läuft täglich mehrere Stunden. Langweilig wird ihm dabei nie, sagt er. Wie geht das?

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Florian sieht Laufen auch als Mittel der Fortbewegung: „Ich laufe zur Arbeit oder zu Freunden, die weiter entfernt wohnen. Eine Dusche gibt es schließlich überall.“ Oft fährt er mit S-Bahn oder Bus, steigt ­irgendwo aus und läuft von dort aus nach Hause. „Den Heimweg schaue ich mir auf Google Earth so ungefähr an, dann kann es auch schon losgehen. Solcherart komme ich in Gegenden, in denen ich noch nie war.“ Besonders jene Menschen, die beruflich viel unterwegs seien, fänden paradiesische Laufgelegenheiten vor: „Habt keine Angst, Training und Alltag zu vermischen! Ein Paar Laufschuhe hat in jedem Koffer Platz. Raus aus dem Hotel und rein in eine neue Welt!“ Du schaffst es am 8. Mai 2016 in keine der 34 Städte des Wings for Life World Run? Mit dem Wings for Life Selfie Run bist du trotzdem Teil dieses globalen Events! Einfach die App für iOS oder Android downloaden, und das virtuelle Catcher Car fährt los. www.wingsforlifeworldrun.com

Bieg ab! Du kennst jeden Stein im Asphalt bereits beim Vornamen? Runter von den Hauptstraßen, rein in die Nebenfahrbahnen und Feldwege.

Vernetz dich! Laufen in der Gruppe macht mehr Spaß. Suche Gleichgesinnte, aber Vorsicht: Alles ohne Startnummer ist kein Rennen.

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RED BULL CONTENT POOL/HANS HERBIG, ISAAK PAPADOPOULOS

Ob 800 Meter, Ultramarathon, Extremläufe durch die Rocky Mountains oder der Wings for Life World Run: Der 34-jährige Frankfurter läuft alle Distanzen mit Freude. „Auch zu HauFlorian Neuschwander, se laufe ich selten die34, Pfad-Finder selbe Strecke. Laufen bedeutet für mich entdecken. Auf unbekannten Strecken vergeht die Zeit viel schneller als auf der ewig gleichen Standardrunde. ­Variation ist alles.“ Florian nutzt soziale Medien, um seinen Trainingsalltag spannend zu gestalten: „Ich verabrede mich mit Menschen, die ich noch nicht kenne, über Facebook, um gemeinsam laufen zu gehen.“ Was Neuschwander in ­diesem speziellen Punkt von den anderen Teilnehmern unterscheidet: „Ich laufe auch schon zum gemeinsamen Treffpunkt und nach der Einheit wieder nach Hause.“


ACTION

HOW TO

SO ÜBERLEBST DU EIN DATE MIT EINEM BÄREN Was tun, wenn man beim Wandern den Weg eines wilden Bären kreuzt? „Davonlaufen funktioniert nicht“, verrät ­Bärentrainerin Ruth LaBarge auf Basis ihrer 48-jährigen ­Erfahrung. Ihre Tiere, drei Braunbären und ein Schwarzbär, leben in Calgary, Kanada, spielen in TV‑Spots, „Dr. Dolittle“Filmen und in der HBO-Miniserie über die US-Entdecker ­Lewis und Clark. Hier erzählt uns Ruth LaBarge, wie man mit einem blauen Auge davonkommt.  bearwithus.biz

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Check die Jahreszeit

„Das Verhalten der Bären hängt von den Jahreszeiten ab. Im Frühling etwa umsorgen die Bärinnen ihre Jungen und sind tendenziell sehr aggressiv. Im Sommer ist ihre Futterzeit, und sie drehen durch, wenn es nichts zu fressen gibt. Und im Winter halten die Tiere Winterschlaf.“

MARK THOMAS

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Mach so richtig Krach

„Braunbären sind keine Jäger in dem Sinn, dass sich auf die Lauer legen. Aber ein Grizzly kann sehr un­angenehm werden, wenn er sich ­bedroht fühlt – besonders von Menschen, die still und leise durch den Wald wandern. Also Radio mitnehmen und bei Bedarf voll aufdrehen.“

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3

Stink ihn nieder

„Bärenspray mitnehmen. Der enthält hochdosierten Cayennepfeffer und wirkt bis auf sechs Meter. Bekomt man das selbst ab, weint man. Für den Bären ist es wie ein Stinktierangriff und vertreibt seine Angriffslust.“

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5 Lass dich nicht beeindrucken

„Ein Bär testet dich mit e­ inem Bluff. Er senkt den Kopf, legt die Ohren an und brüllt. Bleib cool, mach keine Geräusche, schau ihm nicht in die Augen, dann trollt er sich. Bei Schwarzbären muss man jedoch um sein Leben kämpfen, die sind geborene Jäger.“

Stell dich einfach tot

„Wenn du bei einer Attacke umgeworfen wirst, dann kannst du nur noch eins tun: dich tot stellen. Auf gar keinen Fall schreien – das pumpt bloß zusätzlich Adrenalin in den Bären. Nach Möglichkeit solltest du auf dem Bauch zu liegen kommen und die ­Hände hinter dem Hals verschränken, denn auf diesen Körperteil geht das Tier zuerst los. Und wenn du vom ­Bären umgewälzt wirst, versuch einfach weiterzurollen.“

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PIC MARKUS ROHRBACHER

RIDER DOMINIK WAGNER

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T H E R E D B U L L E T I N I N N O VA T I O N S

DIE WELT VON

MORGEN ISPO BRANDNEW: OVERALL WINNER

DIESE ERFINDUNGEN UND IDEEN KÖNNTEN IN ZUKUNFT IHR LEBEN VERÄNDERN. EINIGE SPEZIELL SMARTE PRODUKTE WURDEN B E R E I T S M I T D E M I S P O B R A N D N E W A U S G E Z E I C H N E T.

ICAROS Was? Ein Gerät, mit dem man in ­virtuelle Welten eintaucht und ­gleich­zeitig Trainingse≠ekte erzielt. ­Warum? Computer spielen und sich dabei das Fitnesscenter sparen. Wann erhältlich: noch 2016 ­(Vor­bestellungen bereits möglich). Virtuelle Rundflüge (durchs All und den Grand Canyon, über die Alpen etc.) mit e­ inem 3-D-Gerät sind schon cool – ICAROS ist aber das nächste Level. Denn gleichzeitig werden die Balance geschult, die Konzentration gefördert und die Muskulatur ­stimuliert.  icaros.net

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I N N O VA T I O N S

Was? Thermoelektrischer Generator. Warum? Strom aus dem Ofen. Wann erhältlich: bereits im Handel. Ein erheblicher Nachteil von Outdoor-Solarpaneelen: Bei Dunkelheit ist nichts mit Energiegewinnung. Anders hier: Holz sammeln, anzünden, und während man das Essen auf der 900 Gramm leichten Feuerstelle zubereitet, wird nebenbei das Handy aufgeladen (20 Minuten ­Ladezeit für 60 Minuten Gesprächszeit). biolitestove.com

ISPO BRANDNEW: WHEELER

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BIOLITE

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I S P O B R A N D N E W: H A R DWA R E S U M M E R

ISPO BRANDNEW: ACCESSORIES

E I N S TA N D - U P - PA D D L E- B O A R D, F Ü R D A S M A N K E I N E N M I N I VA N O D E R D A C H T R Ä G E R B R A U C H T

TRIPSTIX Was? Aufblasbares SUP-Board mit Hardboard-Eigenschaften. Warum? Optimierte Performance. Wann ­erhältlich: schon am Markt. Rein in die Tragetasche, umhängen (zehn Kilo halten gesunde Schultern schon aus) und auf zum nächst­ gelegenen Gewässer. In nur drei ­Minuten ist das Board mit seinen getrennten und mit Granulat gefüllten Luftkammern (sorgen für die perfekte Steifigkeit des Bretts) einsatzbereit. tripstix.de

ONEWHEEL Was? Elektrisches Skateboard. ­Warum? Müssen’s immer zwei Räder sein? Wann erhältlich: ab sofort. Einfach Gewicht verlagern, und los geht’s: Damit spart man sich das lästige Anschieben wie beim ­herkömmlichen Skateboard. Der breite G ­ ummireifen macht das Einrad auch geländegängig. Höchsttempo: knapp 20 km/h, Reichweite: rund elf Kilometer. Und: Nach 20 Minuten Ladezeit ist das Onewheel startklar für die nächste Runde. rideonewheel.com

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I S P O B R A N D N E W : AT H L E I S U R E

I N N O VA T I O N S

S AY S K Y Was? Performance-Bekleidung für Athleten. Warum? Urbaner Style beim Sporteln. Wann erhältlich: bereits im Handel. Der dänische Bekleidungshersteller hat sich ganz den Ausdauersportarten Laufen, Triathlon und Radfahren verschrieben. Aus funktionalen Merino-, Baumwoll- und Spandex-Sto≠en produziert, wirken die Shirts und Shorts im Urban Style nicht wie gewöhnliches Sportgewand. saysky.dk

DIE SMARTE KOMMANDOZENTRALE FÜR DA S FA H R R A D

ISPO BRANDNEW: WEARABLES

COBI Was? Bike-Partner für alle Straßenlagen. Warum? Macht jedes Fahrrad zum Smartbike. Wann erhältlich: Gibt’s schon. Die Frankfurter Firma COBI GmbH ent­wickelte das erste vernetzte BikeSystem, das Fahrräder (in Kombi­ nation mit einem Smartphone) mit über 100 Funktionen ausstattet – wie LED-Frontleuchte, Navigationssystem, Bremslicht, Fitness-Schnittstelle, Alarmanlage und Musikplayer. cobi.bike

SPECIALIZED BIKE

CARSON BLUME

I S P O B R A N D N E W: H A R DWA R E W I N T E R

Was? Das Rennrad der Zukunft. Warum? … sollen nur Automobile mit der Zeit gehen? Wann erhältlich: vielleicht nie. „Erfinder“ Robert Egger ist Creative Director bei Specialized. Sein Statement zur Überreglementierungstendenz des Internationalen Radverbands UCI – mit hinterer 33,3-Zoll-Felge, unorthodoxem Rahmen und ultra-­ aerodynamischem Design – wird wohl nicht so bald in Serie gehen. veryspecialthings.specialized.com

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DMOS Was? Schneeschaufel für Freestyle-Sportler. ­Warum? Klein und praktisch. Wann erhältlich: ab sofort. Endlich ein ordentliches Werkzeug, um stets den eigenen Kicker zu shapen. Selbst Eisblöcke stellen für die 1,5 Kilo leichte Schaufel mit 142 Zentimeter Teleskopschaft kein Problem dar. Macht sich für den Fall eines Wintereinbruchs mit schweren Schnee­ fällen auch im Autoko≠erraum nicht schlecht. dmoscollective.com

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I N N O VA T I O N S

DRAS PHONE

ISPO BRANDNEW: STYLE

Was? Faltbares Smart­ phone. Warum? Small is beautiful. Wann erhältlich: vielleicht in naher Zukunft. Eine Hosentasche bietet nur begrenzt Platz, doch das Dras Phone ist zusam­ mengefaltet kaum größer als ein Feuerzeug. Feiner Nebene≠ekt: Beim Runter­ fallen knallt es garantiert nicht aufs Display. rndcore.com

4 EIN SMARTPHONE, DAS SELBST IN DIE ALLERKLEINSTE HOSEN­ TA S C H E PA S S T

AZTECH M O U N TA I N Was? Performance Sports­ wear. Warum? Chic am Berg und in der Stadt. Wann erhältlich: ab sofort. Zugegeben: Wirklich billig sind die Ski- und Outdoor­ jacken nicht (ab ca. 1300 Euro). Dafür bekommt man ein in Europa produziertes Outfit aus hochwertigsten Sto≠en, mit dem man auch beim Après-Ski eine gute Figur macht. aztechmountain.com

BLUESMART Was? Smarter Ko≠er. Warum? Ein Gepäckstück muss heute schon bisschen mehr können. Wann erhältlich: noch in diesem Jahr. Wirklich praktisch auf Reisen. Denn: Entfernt man sich zu weit vom Ko≠er, versperrt er sich selbständig. Und wenn er am Flughafen wieder mal ver­ schwunden ist? Dann hilft ein integriertes GPS-Tracking. Nebenbei ist er auch Docking-Station fürs Smartphone … Nur tragen müssen Sie ihn noch selber. bluesmart.com

L A S E R S H AV E R Was? Laser-Rasierer. ­Warum? Gründliche Rasur mit Hightech. Wann ­erhältlich: gute Frage. Die kalifornische Firma Skarp hatte die Vision, die Bartrasur zu revolutionieren – mittels Laser. Über vier Millionen Dollar wurden per Crowdfunding investiert. Pech: Es konnte noch kein funktionierender Prototyp vorgewiesen werden. Daher musste das Projekt (vor­ läufig) bei „Kickstarter“ entfernt werden. skarptechnologies.com

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I N N O VA T I O N S

I S P O B R A N D N E W: S O C I A L AWA R E N ES S GORILLA DEUTSCHLAND

BLOCKS Was? Modulare Smartwatch. Warum? Weil maß­ geschneidert. Wann erhältlich: voraussichtlich Mai 2016. 1,6 Millionen Dollar brachte das Projekt bei Kickstarter auf. Jedes einzelne Uhrbandglied hat sein ganz eigenes Feature wie zum Beispiel: kontaktlosen Zahlungsverkehr, GPS-Modul oder kinetisches Ladegerät. chooseblocks.com

ISPO MUNICH 2 4 . – 2 7. JANUAR 2016 W E LT W E I T G R Ö S S T E F A C H M E S S E F Ü R S P O R T­ ARTIKEL UND -MODE

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Satte 78 Prozent Gefälle machen die Harakiri in Mayrhofen zum steilsten Pistenerlebnis Österreichs.

Hier brauchst du 100 Prozent Mut! Die längst zur Legende gewordene Abfahrt am Actionberg Penken in Mayrhofen ist zwar schon zehn Jahre alt, aber immer noch ein Mythos. 2012

Europas Gesellschaft hat ein Gewichtspro­ blem. Laut Studie der WHO sind annähernd 13 Prozent der deut­ schen Kinder zu dick, 5 % sogar fettleibig. Die Folgen: schwere körper­ liche und seelische Krankheiten und eine große Belastung für das Gesundheitssystem. Hier will GORILLA

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STEIL, STEILER, HARAKIRI Schwarz ist hier nicht schwarz genug – die zwei Kilometer lange Piste 34, so die offizielle Bezeichnung, ist eine echte Mutprobe und nur etwas für Könner.

15 Ernährungsexperten und Freestyle-Profis motivieren Kinder und Jugendliche in deutschen Schulen, in Form zu bleiben.

­Ab­hilfe scha≠en: Herz­ stück sind Tageswork­ shops, wo die 10- bis 20-jährigen Kinder und Jugendlichen von Exper­ ten über Bewegungs­ möglichkeiten, ausge­ wogene Ernährung und nachhaltigen Konsum informiert werden. Dazu gibt’s auch eLearningModule, Videos und ­Mobile Apps. Beson­ deres Highlight für die Schüler: Meet & Greets mit Freestyle-Athleten (wie dem deutschen Skateboardweltmeister ­Tobias Kupfer), die ihre ­persönlichen Fitness­ tipps weitergeben. gorilladeutschland.de

wurde sie vom weltweit größten Testportal von Skigebieten zur „Besten schwarzen Piste“ gekürt. Schon die Fahrt in der 6er-Sesselbahn Knorren, die entlang der Harakiri verläuft, gibt einen eindrucksvollen Ausblick darauf, was einen erwartet. Und das ist auch gut so, denn das flache Einstiegsstück täuscht: Wenn sich die Harakiri für 400 Meter in das sagenumwobene

78 Prozent Gefälle verwandelt, das ist steiler als die Anlaufspur einer Sprungschanze, gibt es kein Zurück mehr. Darum sollten sich auch nur Könner auf die Harakiri wagen. Also jene, die körperlich fit sind und ihre Ski oder ihr Board voll im Griff haben. Hast du es drauf? Um den Mythos Harakiri zu bezwingen, braucht es eine stabile Körperposition, versierte Skitechnik, entschlossenes Aufkanten und optimale Ausrüstung. Dazu gehören gut geschliffene Kanten und ein Helm. Snowblades und Kurzski haben dagegen hier nichts verloren. Noch Zweifel? Dann versuch dich vorher auf der nicht ganz so extremen Piste 12, dem Devil’s Run. Ihr Steilhang am Schluss gilt bei Einheimischen auch als der „Harakiri-Test“. Wer hier sicher runter kommt, ist bereit für Österreichs steilstes Pistenerlebnis!

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DIE BIRNE AN! WAS WÄRE, WENN wir Neujahrsvorsätze ausnahmsweise nicht vergessen wollten? DER GEISTESBLITZ SAGT: Vergesse­n ist eine Kunst, die notwendig ist, um unser Gehirn zu entlasten. Und wir vergessen einiges: was wir nicht gelernt haben, was wir nur flüchtig aufschnappen oder was uns unangeneh­m ist. Ergo: Heuer formulieren wir besonder­s gute Vorsätze wie diese hier, sprechen sie auf Video und lassen uns jeden Tag vom Tracker an sie erinnern. Gutes neues Jahr!

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DIE EWIGE SUCHE VON ROBERT KISCH

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änner sprechen über Fußball, sagt Amelie, und sie sprechen alle über Fußball, kennen dabei angeblich alles, wissen dabei angeblich alles – oder sie hassen Sport und sind witzig und dick. Dabei ist das völliger Blödsinn. Denke ich. Also nicht, dass wir alle über Fußball sprechen oder dicklich sind. Sondern dass es innerhalb der Sport­ liebhaber eine gemeinsame Sprache gäbe. Weil es nämlich zwei Sorten von Männersportlern gibt, die sich untereinander nicht vermischen lassen. Es sind zum einen die Kämpfer, die Schwitzenden – und zum anderen die Gemütlichen. Und eines der schwierigsten Dinge im Leben eines Mannes ist es, einen Freund für den gemeinsamen Sport zu finden. Das sage ich allerdings laut. „Wohl­ gemerkt, es geht nicht um das berühmte erste Mal, an dem sich zwei Männer lautstark und enthusiastisch zu einer Form von Bewegung entschließen, sei es nun wildes Herumgerenne im Wald oder tumbes Herumgeschieße gegen einen Ball.“ Beim ersten Mal macht das noch Spaß, denke ich, und gilt als Auftakt zu einem lebenslangen Ritual. Beim zweiten Mal allerdings stellt sich heraus, dass die Pausen zwischen den Wiesenspurts für den einen überlebensnotwendig, für den anderen mehr erkältend sind. Und beim dritten Mal kommt gerade was ganz Dringendes dazwischen. Von diesem Tag an lernst du als Mann eine ent­ scheidende Lektion: Du bist allein. Und du wirst immer allein bleiben. Vor allem, wenn es regnet. Die zweite Lektion, die du als Mann lernst, ­aufbauend auf der ersten, denke ich, die du aber als Mann nicht einmal denken solltest, denke ich, ist: Du wirst nie eine Frau finden, mit der du Sport machen kannst. Auch nicht, wenn die Sonne scheint. Erst recht nicht, wenn die Sonne scheint. Und erst recht nicht, wenn es regnet oder bewölkt ist oder wenn der Berg zu steil oder die Jogginghose noch in der Wäsche ist.

Robert Kisch

Geboren im Norden Deutschlands, wo er noch immer lebt. Als Journalist be‑ richtete er über das Elend der anderen, das er in einprägsame Geschichten verwandelte, die Preise und Anerkennung brachten. Dann folgten Verlust des Jobs, Verlust der Familie, Verlust der Würde, und er schrieb sich unter dem Pseudonym Robert Kisch das Elend in Buchform von der Seele. „Möbelhaus“ schildert nicht nur seinen neuen Arbeitsplatz als umsatzbeteiligter Verkäufer, sondern auch eine Ausweglosigkeit, die seinen Arbeitskollegen ebenso zu schaffen macht: Auch sie sind in dieser Vorhölle gelandet – einstige Musiker, Ex‑Hoteldirektoren, frühere Architekturstudenten. In einem ZDF-TV-Interview sprach Kisch davon, dass ihm das Buch seine Würde zurückgegeben habe.

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Frauen, die Sport machen, denke ich, und die nicht gerade talentiert sind, also ganz normale Frauen, denke ich, erinnern mich irgendwie an die zwanziger Jahre. Gerade wenn sie Tennis oder Bad­ minton spielen. Sie folgen dem Schläger, vorneweg gestreckt, steif, als jagten sie Schmetterlinge. Wie mit einem Schwert. Und immer dem Ball ausgeliefert. Aber ich lächle Amelie an, weil sie sich schon auf­ wärmt, und nicke. „Wir sind aus der gleichen Schule“, sage ich ­freudig. Was sie ein wenig wundert, denn sie ist in Berlin geboren und aufgewachsen, ich in Köln. Zudem ist sie zwanzig Jahre jünger. „Ich meine dein Aufwärmen“, sage ich, „du dehnst dich sehr schnell und federst bei den Dehnübungen immer nach. Das ist unverkennbar meine Schulzeit, lange her, und es stimmt mich beinahe melancholisch. Dieses Wippen geht nämlich nicht mehr raus. Ich will auch immer noch wippen, beim Aufwärmen …“ Amelie hingegen stimmt ihr Aufwärmen überhaupt nicht melancholisch. Sie stellt es augenblicklich ein und schaut mich befremdlich an. Irgendwie beleidigt. Dabei hat es bei mir erst sehr spät angefangen, mit dem Sport, sage ich, denn mein Vater hat mir jeden Spaß daran abgetötet, sogar an Fußball. „Er hat mich als Kind immer zu Benefizspielen von ehemaligen Nationalspielern mitgeschleppt.“ Und das ist furcht­ bar, das ist grauenhaft, Folter. Er schleppte mich zu irgendwelchen verrotteten Provinzaschenplätzen und sagte: „Schau, der Schnellinger“ und „Huu, der Uwe Seeler!“. Schnellinger und Seeler sind alte Männer, die ein paar Schritte tun und dann furchtbar keuchen, schlechten Fußball spielen, keine Technik mehr haben und tumbe Tore schießen. Ich wollte mit Sport nichts zu tun haben. Einer war dabei, sage ich, bei diesem Benefiz­ gekicke, der war nun wirklich richtig dick. So richtig fett. Der lief auch kaum noch, der stand mehr rum und stolperte herum, wenn er den Ball bekam. Es war soo jämmerlich. Aber die Leute und mein Vater sagten nur: „Huu, das ist doch der XY aus der Vierund­ fünfziger-Elf“, und ich dachte nur: Mein Gott, ist das peinlich! Aber das durfte man nicht sagen. Weil, es war für einen guten Zweck. Also schauten wir dicken Männern zu, die sich nicht mehr bewegen konnten, und zählten lächerliche Tore, weil der Torwart nicht mehr springen konnte. Und in der Pause gab es Brat­ wurst. Das war das Beste an diesen Tagen. Amelie schweigt bezüglich der deutschen Ver­ gangenheit, aber sie greift sich einen Badmintonball und tastet an den Plastikfedern herum. Es soll ­wahrscheinlich wissend wirken. Vielleicht mag sie auch einfach nur Plastik.

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Irgendwann habe ich dann doch im Verein Fußball gespielt, sage ich, während Amelie einen ersten Schlag versucht. „Und ich war angeblich richtig gut.“ Das Absurde war nur, dass ich zu diesem Zeitpunkt begann, extrem kurzsichtig zu werden, aber noch keine Brille hatte, weil man als Kind den Verlust der Augenkraft selber nicht so recht versteht und von daher nicht handelt, stattdessen halbblind durch die Gegend läuft. Und aus – im wahrsten Sinne des Wortes – blinder Verzweiflung schlug ich Pässe, die man traumhaft nennt, und schoss unentwegt ins Tor, weil ich den Ball nicht zu einem Nebenmann spielen konnte.

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melie nickt überraschend. „Ich schaue auch jeden Samstag Fußball“, sagt sie. „Jeden Samstag, obwohl ich es tatsächlich nicht spielen kann und auch manche Regeln nicht verstehe. Dafür sage ich sogar Verabredungen ab, wenn Fußball kommt. Ich habe nämlich mit meinem verstorbenen Vater früher immer zusammen Fußball geguckt. Ein Ritual, das einzige Symbol der Nähe, das bis heute geblieben ist.“ Dabei klopft sie auf das Netz im Spielfeld, als wolle sie mich an den Grund unseres Aufenthalts erinnern. Also setze ich einen kurzen Aufschlag, mit dem sie nicht gerechnet hat. Daraufhin ist sie leicht angesäuert und sagt, ich solle richtig spielen. „Ich habe mal in einer Buchhandlung gearbeitet“, sage ich, um sie aus dieser resignierten Haltung zu lösen, die schnell in offene Aggression kippen kann. „Und da kam eines Tages genau so ein riesiger Bodybuilder hinein. Er betrat den Laden und suchte zielstrebig ein Buch.“ Er war ein Mann von mildem Stumpfsinn, der mit Sicherheit weder Beratung noch Gesellschaft suchte. Der Sportsmann blätterte dann konzentriert in einem dicken Buch, das er wohl schon von draußen entdeckt hatte. Es war ein Schwarzenegger-Gesamtpaket, mit hunderten ­Trainingsanweisungen und tausenden Fotos. Oberes Preissegment. Gebunden. Luxus. Ihn zu beobachten hatte einen gewissen Reiz, weil dieser Bodybuilder mit Sicherheit noch niemals zuvor in einer Buchhandlung gewesen war. Selbst meinen Kollegen fiel das auf. Sie kamen zu mir rüber und deuteten auf die Kraftmaschine. Es war uns allen klar, dass er nichts kaufen würde. Erst recht nicht so einen teuren ­Schinken. Wir wollten sogar darauf wetten. Bevor wir aber den Einsatz austauschen konnten, regis­ trierte der Sportsmann, dass wir über ihn sprachen. Er klappte das Buch theatralisch zu und suchte nach einer Rechtfertigung für sein ausdauerndes Lesen. Ohne zu kaufen. In diesem fremden, unwirklichen Geschäft, in dem ein Mann seiner Klasse normaler-

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Du bist allein. Vor allem, wenn es regnet.

weise nichts verloren hatte. Er suchte deutlich sichtbar nach einem Wort, das ihn entlastete und gleichzeitig zu diesem Ort passte, und es musste ihn von dem Klischee reinwaschen, ein Dummkopf zu sein. Er suchte also nach einer Beschreibung, einer Dechiffrierung, einer Metapher, die ihn auswies als einen Eingeweihten, einen Geistmenschen. Er suchte nach dem Klang eines Wortes, das man wohl so ­ausstieß, in diesen Buchhandlungen, wie er sich das so vorstellte. „Ein Meisterwerk …“, sagte er schließlich und atmete dabei langgezogen aus, wie ein Schauspielschüler. Amelie allerdings antwortet nicht. Sie versucht eine Täuschung, die ich meinerseits mit einem verdeckten, angeschnittenen Ball retourniere. Das Interessante ist doch, denke ich, dass sich heterosexuelle Männer beim Sport heutzutage in einer Weise anstarren, den Körper vergleichen, wie wohl niemals zuvor in einer Epoche. Und dass dabei niemand homosexuelle Absichten unterstellt. „Schon Adorno und Horkheimer haben übrigens das ‚Interesse am Körper‘ als ‚todbringend‘ bezeichnet“, sage ich zu Amelie, während sie moniert, dass auf ihrer Seite des Platzes das Deckenlicht ungleich unfairer eingestellt sei. „Der Umgang des modernen Menschen mit seinem Körper erschien ihnen als gestört, denn der Mensch gehe mit seinen Körper­ teilen um, als wären sie bereits Prothesen.“ Sie schmeißt derweil den Schläger auf den Boden und verflucht den Bodenbelag.

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er Bauch hat sich verändert, denke ich dabei plötzlich, als sie sich so müht und streckt. Bei den Männern. Und seitdem der Körperkult bei uns Männern ausgebrochen ist, also dem Waschbrettbauchkult, wirkt auch der weibliche Bauch so schwabbelig und fehl. Dicklich, untrainiert, uninteressant. Aber erst seitdem der männliche Bauch so im Blickpunkt steht. Ich schaue inzwischen tatsächlich auch oft auf den Bauch bei einer Frau. Und dieses Bauchgefühl sagt mir, ob mich eine Frau interessiert. „Großartig“, sage ich also zu Amelie und setze den letzten Punkt zum Satzgewinn. „Schau mich nicht so an!“, flucht sie daraufhin, greift ihre Tasche und verlässt grußlos den Platz. „Wir haben doch noch eine Viertelstunde …“ Aber sie sieht sich nicht einmal nach mir um. Es ist wirklich eine bittere Lektion: Du bist allein. Und wirst allein bleiben. Vor allem, wenn es regnet.

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Jeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. Diesmal ist es ein ehemals sehr erfolgreicher Journalist, der sich mit dem Tatsachenroman „Möbelhaus“ (Verlag Droemer), veröffentlicht unter dem Pseudonym Robert Kisch, aus einer existentiellen Krise herausschrieb.

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