The Red Bulletin Februar 2018 - AT

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EDITORIAL

Führungsspieler mit 21 Jahren? Klingt verwegen, für Nikola Bilyk aber nur nach einem weiteren Arbeitstag. Beim THW Kiel, dem FC Bayern des Handballs, ist er es, der Entscheidungen trifft. Und das muss nicht zwingend der Wurf aufs Tor sein. „Egoismus ist kein Zeichen von Führungsstärke“, erklärt er im Interview ab Seite 40. Führen solltest du dich von Guillaume Néry lassen – und zwar in faszinierende Unterwasserwelten. Unterwasserwelten Bilder vom Ausnahme-Apnoetaucher in Aktion gibt es ab Seite 26.

Apnoetaucher Guillaume Néry freut sich über die Bilder auf der Unter­ wasserkamera, Zeugnis seines Tauchgangs zu mystischen Ozeanwelten. Ab Seite 26 gibt es Gelegenheit, diese Freude nachzuvollziehen.

Gesehen hat Tankred Stöbe in seinem Leben schon viel. Der Mediziner reiste für Ärzte ohne Grenzen an die gefährlichsten Plätze der Welt. Die Erkenntnisse, die er aus Einsätzen in Libyen, Somalia und Myanmar gezogen hat, könnten auch deine Sicht auf das Leben verändern. Ab Seite 72.

Viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion

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MIT AN BORD IN DIESEM HEFT

MARKUS BERGER

„Vom Training vor die Linse: Gehört dazu, bringt Abwechslung rein und hat viel Spaß gemacht.“ So kommentierte Nikola Bilyk unser Covershooting via Facebook. Markus Berger ist als erfahrener Fotograf den Umgang mit Sport­ größen (von Marc Márquez über Gregor Schlierenzauer bis Marcel Hirscher) gewohnt, Spaß hatte demgemäß auch er. Grund: ein gut gelaunter Handballstar in Aktion. Zu sehen ab Seite 40.

FRANCK SEGUIN

„Wir strebten nach außer­ gewöhnlichen Momenten in noch unbekannten Tauchrevieren“, fasst der französische Fotograf Franck Seguin seine drei Unterwasser­ expeditionen mit Apnoe­Welt­ meister Guillaume Néry zusam­ men. Die Bilder davon übertreffen alles, was wir bisher kannten. Erkunde mit den beiden Profis japanische Unterwassertempel und tauche an der Seite von Pott­ walen, ab Seite 26.

THE RED BULLETIN

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INHALT Februar

FEATURES 26

Da bleibt dir die Luft weg

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Ein harter Schlag

Staune über die Bilder von Apnoetaucher Guillaume Néry.

Was Drummerin Leah Shapiro durch ihre Erkrankung lernte.

40 Nikola Bilyk, der Sieger

Österreichs Top-Handballer über Druck und Führungsstärke.

48 Mit dem Rad am Vulkan

Wie man neue Erfüllung findet: Ex-Weltklasse-Biker René Wildhaber und seine Zweitkarriere als Abenteurer.

56 Stolz mit Holz

Ross Edgleys Triathlon mit einem 45-Kilo-Baumstamm.

58 Streifzüge auf der Streif Mythos Hahnenkammrennen: Race Director Axel Naglich über die Risiken der extremsten Strecke im Ski-Weltcup.

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Die längste Welle der Welt

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Arzt ohne Grenzen

Mit Destination Red Bull und Sofía Mulánovich nach Peru.

Tankred Stöbes Arbeit an den gefährlichsten Orten der Erde.

58 AXEL NAGLICH

Der Herr der Streif sagt: Wir alle sollten ein bisschen mehr wie Aksel Lund Svindal sein. (Auch wenn’s weh tut.)

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26 WALHEIMAT

Entdecke mit Apnoetaucher Guillaume Néry mystische Unterwasser-Plätze und die Lebenswelt der Pottwale.


BULLEVARD Life and Style Beyond the Ordinary 12 Das neue Leben von

„Punisher“-Star Jon Bernthal

14 Lamborghini Terzo Millennio:

selbstheilender Supersportler

16 Red Bull Crashed Ice: Eine

Sportart wird erwachsen.

18 „Queen“ Claire Foy und

ihre Liebe zum „Boss“ 20 Ein Zombie auf der Tanzfläche 22 Das Geheimnis des peruanischen Oasenorts Huacachina 24 Ein Taco um 25.000 Dollar

GUIDE

Get it. Do it. See it. 80 Highlights auf Red Bull TV 82 Die „Monopoly“-Uhr 83 Die wichtigsten Termine 84 86 97

CARLOS BLANCHARD, FRANCK SEGUIN/BUREAU233, ANTONIN PERGOD

98

der nächsten Wochen Tipps fürs Laufen im Winter Die neuesten Auto-Trends Impressum Das Actionfoto des Monats

48

DER BIKETROTTER

Von Kamerun bis Chile: wo und wie der Schweizer René Wildhaber seine (Fahrrad-) Spuren hinterlässt.

THE RED BULLETIN

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BEFLU¨U¨U¨GELT DURCH DEN WINTER. DIE WINTER EDITION VON RED BULL.

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BULLEVARD LIFE

&

STYLE

BEYOND

THE

ORDINARY

Am Screen und im richtigen Leben am Abgrund: Jon „The Punisher“ Bernthal

ERIK TANNER/GETTY IMAGES

JON BERNTHAL „FÜR DEN ‚PUNISHER‘ GIBT ES KEINE ERLÖSUNG.“ SEITE 12

THE RED BULLETIN

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ERIK TANNER/CONTOUR BY GETTY IMAGES

HOLGER POTYE

BULLEVARD

Netflix-Star Jon Bernthal: lernte in Moskau den Mut, für die Liebe alles zu riskieren.

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THE RED BULLETIN


T

he red bulletin: Du hast die Zombie-Apokalypse in „The Walking Dead“ hinter dir, den Zweiten Weltkrieg in „Fury“. Hattest davor eine heftige Zeit. Wie überlebt man das alles? jon bernthal: Bleib fokus­ siert, Mann. Ist das der Rat, den du auch deinem jüngeren Ich geben würdest? Klar. Und dann noch einen. Welchen? Mach Fehler! Aber verdammt, mach besser nicht meine Fehler. Ich hab ein paar ziem­ lich raue Jahre erlebt und in ein paar ziemlich tiefe Abgründe geblickt. Welche Abgründe? Verrate ich dir nicht. Hat deine Intensität auf der Bühne und am Bildschirm etwas damit zu tun? Die hat eher etwas mit Liebe zu tun.

Wie meinst du das? Riskiere alles – für das, was du liebst. Wie geht das? Such dir die besten Lehrer. Ich hab Schauspiel in Moskau studiert. Meine Lehrer waren in ihrer Jugend mit einem Bein im Arbeitslager gestanden, weil sie heimlich regimekritische Stücke aufgeführt hatten. Liebst du dein Leben? (Überlegt, sagt aber nichts.) Liebst du dein Leben? Jetzt ja. Vor „The Walking Dead“ steckte ich ziemlich in der Scheiße. Was für eine Scheiße? Sag ich dir nicht. Was jetzt? Mann, es geht doch darum: Ich hab damals eine Ent­ scheidung getroffen. Hab auf auf­ gehört, mit gewissen Leuten abzuhängen. Hab mich auf meine Arbeit konzentriert. Hab eine Familie gegründet. Bist du ein strenger Vater? Nur zu meinen Söhnen! Die sind genauso crazy wie ich.

Jon Bernthal Er überlebte Zombie-Apokalypsen, Weltkriege und die eigene Vergangenheit: Hier spricht „The Punisher“ über die Liebe, das Jetzt und die Kunst, nicht abzukratzen.

„RISKIER ALLES! FÜR DAS, WAS DU LIEBST“ THE RED BULLETIN

Und deine Tochter? Die darf alles. Die ist die Prinzessin. Zart und hart wie in deiner neuen Rolle, „The Punisher“ von Marvel. Haha! Privat halte ich ja nichts von Machozeugs. Ich hab viel Zeit in Boxhallen ver ver­ bracht und dabei viel gelernt. Was? Die lauten Typen sind harm­ los. Der Kerl, der dich an­ lächelt und dir freundlich die Hand schüttelt – vor dem nimm dich in Acht!

kannst etwas so sehr lieben, dass du bereit bist, dafür zu sterben. Ich mag Menschen, die aus diesem Holz ge­ schnitzt sind. Was ist die wichtigste Lehre, die du aus deinem Leben gezogen hast? Sei jetzt hier. Wie bitte? Sei jetzt hier. Bin ich ja schon. Bullshit. Bist du nicht. Oder ja, jetzt gerade vielleicht. Aber im nächsten Augenblick bist du mit deinen Gedanken schon wieder woanders. Wir Menschen machen uns fertig damit, dass wir ständig an mindestens zwei Orten gleich­ zeitig sein wollen. Dadurch sind wir nie irgendwo wirk wirk­ lich. Das gilt auch für unsere Beziehungen. Inwiefern? Wir verschwenden Zeit und Energie darauf, zu analysieren, was nicht funktioniert in unseren Beziehungen. Wir glauben, dass es irgendwo da draußen einen besseren Partner für uns geben muss – und ignorieren, was für ein besonderer Mensch gerade vor uns steht. Das klingt … Nein, Mann, im Ernst: Wenn du es schaffst, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, hast du eine echt wichtige Lektion gelernt.

„Marvel’s The Punisher“, Staffel 1, läuft derzeit auf Netflix.

Das ist doch ein Klischee. Gern geschehen. Dann nimm auch gleich das: Die brutalsten Typen sind oft die mit dem größten Herzen. Und du 13


BULLEVARD

Terzo Millennio

Bisher wurden Lamborghinis mit der Zeit nur wertvoller. Ab jetzt werden sie auch fitter.

Die einzelnen Antriebsaggregate in jedem Rad regeln ihr eigenes Drehmoment und leuchten beim Fahren orange.

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ie meisten Lam­ borghinis tragen Stiernamen, weil Gründer Ferruccio Lamborghini Stier im Sternzeichen war. Beim Terzo Millennio (italienisch für „drittes Jahrtausend“) ist das anders. Und nicht nur das: Der tollste Lamborghini aller Zeiten definiert das Automobil an sich ziemlich neu. Zunächst mal gibt es kei­ nen großen, zentralen Antrieb mehr, sondern in allen vier Rädern jeweils einen kleinen E­Motor. Die Power dafür kommt von Superkondensa­ toren, die sich schneller auf­ laden lassen, weniger Hitze erzeugen und sich weniger abnutzen als jene Batterien, die E­mobilen Menschen bis­ her das Leben vermiest haben.

Lamborghini kennt sich mit Superkondensatoren be­ be reits aus, denn solche Wunder­ dinger treiben das Start­Stopp­ System des bewährten Modells Aventador an. Nun aber dienen sie als Grund­ gerüst der Carbon­Karosserie, die – genial – Strom speichert. Noch genialer: Die Haut des Wagens erkennt und repariert Schäden in ihrer Nanostruktur wie von Wunderhand selbst. Wie das alles in der Praxis klappt? Sehen wir relativ bald: am Ende des aktuell laufenden dreijährigen Forschungs­ projekts, das gemeinsam von Lamborghini und dem MIT vorangetrieben wird. lamborghini.com

THE RED BULLETIN

LAMBORGHINI

Beste Aussichten: Der Pilot hockt zwischen den Vorderrädern. Und hat den Hintern ziemlich hart am Asphalt.

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TOM GUISE

SUPERCAR MIT WUNDERHEILUNG


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BULLEVARD

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ANDREAS SCHAAD/RED BULL CONTENT POOL, MIHAI STETCU/RED BULL CONTENT POOL WERNER JESSNER

Action im Eiskanal: der F체hrende Miikka Jouhkimainen (FIN), gejagt von Janis L체tolf (SUI), auf dem Red Bull Crashed Ice-Kurs 2017 in Jyv채skyl채-Laajis, Finnland

THE RED BULLETIN


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Eiskalt bergab Red Bull Crashed Ice geht in seine 17. Saison: härter, stärker und professioneller denn je.

ENDLICH ERWACHSEN! THE RED BULLETIN

s begann als eine Art Experiment: Im März 2001 trafen sich 57 Athleten aus zehn Nationen an einem kalten Frühlingstag in Stock Stock­ holm, um eine neue Sportart auszuprobieren. „Ice Cross Downhill“ sollte Elemente von Eishockey und Boardercross kombinieren. In einem Eis­ kanal. Bergab. Vier Mann pro Wettlauf auf der Strecke. Das Experiment glückte. Und wie! In den nächsten Jahren eroberte der Sport die Winter Winter­ sportnationen rund um den Globus. Überall, wo man mit Snowboard oder Eishockey etwas anfangen kann, boomte Red Bull Crashed Ice – die offizielle Ice­Cross­Downhill­ Rennserie. Die Folgen: fünf fünf­ stellige Zuschauerzahlen, übervolle Starterfelder, un­ gebremste Action auf den Strecken. Seit 2010 wird eine eigene Weltmeisterschaft aus­ getragen, und zwar für Män­ ner, Frauen und Junioren. Die Saison 2018 bringt den Fans zehn Tour Tour­Stopps, die sich auf sechs Riders Cup Events und vier Red Bull Crashed Ice­Bewerbe ver­ teilen: Die Riders Cup­Events dienen dabei als lokale Ren­ nen von Ridern für Rider, bringen aber auch WM­Punk­ Punk Punk­ te. Die vier Red Bull Crashed Ice­Races sind der Grand Slam für die Helden des Eiskanals. Die Locations heißen St. Paul, Minnesota (USA), Marseille (FRA), Jyväskylä­Laajis (FIN) und Edmonton (CAN). Alter und neuer Titel­ verteidiger ist der Amerikaner Cameron Naasz, der seinen ersten WM­Titel ­ ­Titel (2015/16) schon ein Jahr zuvor angekün­ digt hatte. Der Ex­Eishockey­ spieler damals selbstbewusst: „Ich gehe davon aus, dass ich der nächste Weltmeister wer wer­ de. Warum sollte ich sonst an Wettkämpfen teilnehmen?“ Zwei Dinge sind es, die den Mann aus St. Cloud in Minne­

Wendig wie eine Katze: Cameron Naasz, 28, USA, Titelverteidiger der Ice Cross Downhill-WM

sota im Eiskanal so besonders machen. Da ist einmal sein katzenartiger Stil, der die Un­ ebenheiten im Eis gezielt aus­ nutzt, statt sich dadurch aus der Spur bringen zu lassen. Er landet mit seinen Kufen präzise auf Rillen im Eis, die ihm das Quäntchen mehr Grip und Geschwindigkeit bringen, während andere rutschen. Seine zweite große Stärke liegt im Kopf: Cameron Naasz bringt unglaubliche Reaktions­ zeiten am Start mit, die ihn das Rennen in der Regel von vorn kontrollieren lassen. Vor allem aber lässt er sich von Unvorhergesehenem nicht aus der Ruhe bringen. Als das Finale letzte Saison wegen eines technischen Problems wiederholt werden musste, stellte er den bereits errungen geglaubten Pokal im Geiste wieder weg, konzentrierte sich auf den zweiten Start – und siegte erneut. Athleten wie Cameron Naasz sind es, die Red Bull Crashed Ice in der Saison 2018 auf ein neues Level hieven. Denn nur weil ein Sport er er­ wachsen ist, heißt das noch lange nicht, dass er nicht noch etwas dazulernen könnte. crashedice.redbull.com

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laire Foy wurde für die Darstellung der jungen Elisabeth II. in Staffel eins der Netflix-Serie „The Crown“ mit einem Golden Globe gekrönt. Nun tauscht sie die Roben und Juwelen gegen Körper Körperschmuck: Sie spielt die neue Lisbeth Salander in „Verschwörung“, dem vierten Teil der von Stieg Larsson begonnenen, verfilmten „Millennium“Romanreihe. Der Erfolg, sagt die 33-jährige Engländerin, bedeute aber nicht, dass ihr Leben perfekt sei. Doch zum Glück hat sie den Boss … the red bulletin: Du hast Charaktere gespielt, die ex­ trem schwierige Situationen meistern – wie etwa ganz aktuell die Ehefrau eines Gelähmten in „Solange ich atme“. Wie gehst du im ech­ ten Leben mit schwierigen Situationen um? claire foy: Das Leben ist ein wilder Mix aus Herausforderungen, reizvollen und absurden. Damit müssen wir uns abfinden. Du kannst der Realität nicht davonlaufen, früher oder später holt sie dich ein. Aber, ganz ehrlich, ich mag Krisen; sie lehren dich, zu schätzen, was du hast. Ich wünschte, ich könnte das

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Eine deiner berühmtesten Rollen ist die der Queen. Hast du etwas von ihr lernen können? In der zweiten Staffel geht es um ihren Alltag und dass sie immer besser versteht, in was für einer Welt sie lebt. Dass sie eigentlich, egal was sie tut, arbeitet. Und nie Urlaub hat. Das kann man umlegen. Wenn du deine Sache wirklich gut machen willst, dann musst du dich ihr ganz widmen. Ohne Auszeit. Wenn du ein Land regieren würdest, was wäre deine erste Amtshandlung? Ehrlichkeit verlangen! Zu Politikern würde ich sagen: „Keine Lügen und Tricks mehr. Sagt einfach eure Meinung und haltet euch daran.“ Wahrscheinlich würden alle beim Therapeuten enden, aber das wäre es wert. Wer gibt dir Halt im Leben? Meine engsten Freunde – die besten Menschen, die man sich vorstellen kann. Und die Musik von Bruce Springsteen gibt mir wirklich Halt – der Boss war immer für mich da, auch wenn’s mal gar nicht für mich lief. Er will immer Neues entdecken. Seine Musik ist voller Leidenschaft und hilft dir, dich selbst und andere Menschen besser zu verstehen. Bruce ist nie zufrieden, will immer weiter lernen. Deswegen wird er immer so inter interessant bleiben.

Die zweite Staffel von „The Crown“ läuft auf netflix.com

Claire Foy Sie ist die Queen, kümmert sich in „Solange ich atme“ um ihren gelähmten Ehemann und ist die neue Lisbeth Salander. Und das alles dank Bruce Springsteen!

„DER BOSS WAR IMMER FÜR MICH DA“ THE RED BULLETIN

RÜDIGER STURM

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Gibt’s Fortschritte? Ja. Schwierig wird’s, wenn ich komplett erschöpft bin und denke, ich kann nicht mehr. Aber wenn mich meine Tochter mitten in der Nacht weckt, bin ich für sie da.

Welche Springsteen­Anspiel­ tipps hat die Expertin für die dunkleren Tage im Leben? Erstens „Secret Garden“. Ich bin auch ein großer Fan von „If I Should Fall Behind“ und seit kurzem von „Racing in the Street“. Aber ich mag auch die großen Hits wie „Dancing in the Dark“ oder „Tunnel of Love“. Eigentlich mag ich all seine Songs. Aber ich höre jetzt nicht pausenlos Bruce. Ich glaube, für jeden seiner Songs gibt es den richtigen Moment.

JENNIFER S. ALTMAN/CONTOUR BY GETTY IMAGES

bewusster genießen, mehr im Augenblick leben, das Schöne darin sehen, statt rumzugrübeln oder rumzujammern – das ist ein großes Ziel für mich.


BULLEVARD

Als Queen ebenso großartig wie demnächst als Lisbeth Salander: Claire Foy THE RED BULLETIN

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BULLEVARD Ach, Menno: der 28-jährige Niederländer bei einem seiner gruseligen Moves

menno: Weil dort einfach nicht mein Talent liegt. Es war witzig, die anderen Typen zeigten ja schon beim Aufwärmen diese extremen Power-Moves. Und ich dachte nur: „Keine Ahnung, wie mein Körper so was hinkriegen soll.“ Zum Glück habe ich schon früh in meiner Karriere begriffen, dass ich meinen eigenen Style kreieren muss. Wer nicht der Stärkste ist, muss eben der Schlauste werden. Also stichst du deine Konkur Konkurrenten mit Schlauheit aus? Ich versuche, die Leute mit meinem Tanzstil auf falsche Fährten zu locken, sie mit Kreativität auszutricksen. Und ich fische in den unterschiedlichen Gewässern der anderen B-Boys. In meiner Sparte kommt keiner an mich ran.

TANZ DEN ZOMBIE! 20

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ed Bull BC One Weltfinale, November 2017, Amsterdam. Als die 2017 B-Boys Wing und Menno zum letzten Mal in den Ring steigen, hält alles den Atem an. Der gebürtige Rotterdamer Menno hat den Bewerb 2014 gewonnen. Aber reicht das gegen den Power-Mover aus Südkorea? Zum Sieg verhelfen dem Südholländer schlussendlich Moves, die kaum Ähnlichkeit mit denen seiner Mitstreiter haben – und merkwürdige Namen wie „Zombie“ oder „Mumienrolle“ tragen. the red bulletin: Seit Jahren geht bei B-Boy-Competitions nichts ohne akrobatische Power-Moves. Aber du hast bei Red Bull BC One fast ganz darauf verzichtet.

Hast du einen Move, auf den du besonders stolz bist? Es gibt da einen, den ich die „Mumienrolle“ nenne, bei dem ich planke und mich um die eigene Achse drehe. Ich habe ihn schon in der ersten Runde der Red Bull BC One Battle gezeigt. Und dann gibt es noch einen Move, den „Zombie“. Warum heißt der so? Ich slide am Hinterkopf und auf der Oberseite meiner Handgelenke. Und halte dabei meine Arme wie in einer Zombie-Pose gerade nach vorn – nur eben kopfüber.

bcone.redbull.com

THE RED BULLETIN

FLORIAN OBKIRCHER

Beim Red Bull BC One 2017 holte sich B-Boy Menno die Breakdance-Krone. Für den Erfolg hat der Niederländer eine ungewöhnliche Erklärung: Es fehlt ihm an Talent.

RUTGER PAUW/RED BULL CONTENT POOL

Red Bull BC One

Klingt mutig, so gegen den Strom zu schwimmen. Mir macht es einfach mehr Spaß, neue Moves zu kreieren, statt wie ein Kunstturner Bewegungsabläufe zu perfek perfektionieren. Immer, wenn ich trainiere, fallen mir neue Moves ein. Es macht süchtig!



Billiger als ein AlpenSkipass: Ab 40 Dollar geht’s in Peru im Buggy rauf und per Sandboard runter.

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THE RED BULLETIN


BULLEVARD

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Unverwüstliche Oase

TANDEMSTOCK

REINER KAPELLER

In einer der trockensten Gegenden der Welt liegt Huacachina, eine mystische Oase mit gerade einmal 96 Einwohnern und einem Faible für Sandboarding.

DIESES BILD IST KEINE FATA MORGANA THE RED BULLETIN

gal wohin du blickst: Sand, Sand, Sand. Trilliarden von Sandkörnern, arrangiert zu immer neuen Formen, aus allen Wüstenwindrichtungen. Und dann stehst du, nach trostloser Anreise durchs peruanische Nirgendwo, plötz­ lich vor einer Oase. Sie heißt Huacachina und verblüfft mit üppig blühenden Palmen, Hotels und einer grünlich schimmernden Lagune. Eine Fata Morgana? Die Folge von übermäßigem Genuss des peruanischen Nationalgetränks Pisco? Nein, keine Sorge. Die Frage, wie der kleine Ort in der Provinz Ica, gut 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Lima, hier bestehen kann, lässt sich einfach be­ antworten: Ein unterirdischer Andenfluss spendet mineral­ haltiges Wasser und schützt so die Oase vor dem Austrocknen. Lange Zeit wurde die Laguna de Huacachina als Heilbad ge­ gen Rheuma genutzt. Und um ihre Entstehung ranken sich allerlei Sagen (einer ganz be­ zaubernden zufolge betrauerte eine junge Frau den Tod ihres Geliebten; ihre Tränen wurden von den Inka­Göttern in diese Lagune verwandelt – darum der Name Huacachina, was weinendes Mädchen heißt). Das abgelegene Dorf hat sich viel von seinem Charme bewahrt. Besonders abends, wenn du auf die 100 Meter hohen Sanddünen stapfst und das von Laternen erleuchtete Idyll in der untergehenden Sonne betrachtest. Ist dir in der Wüste hingegen mehr nach Action, buchst du eine Tour mit dem Sand­Buggy oder bretterst die Dünen mit den selbst gebauten Sandboards der Einheimischen hinunter. www.huacachina.com

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BULLEVARD Der teuerste Snack der Welt. Zutaten: u. a. Kobe-Rind, Kaviar und natürlich Gold

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Der Mann, der mit Gold würzt: Juan Licerio, Küchenchef im Grand Velas

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Luxus-Fastfood Hier kommt die standesgemäße Hilfe gegen den kleinen Hunger zwischendurch: ein Taco zum Preis eines Neuwagens.

EIN TACO UM 25.000 DOLLAR

CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO

mit Gold angereichertem Teig hergestellt. Für Würze sorgt eine Sauce aus Chili, hochpreisigem Tequila und Kopi Luwak, dem legendären indonesischen Katzenkot-Kaffee. Vollendet wird die Kreation mit Goldblättchen. Und wie schmeckt das Ding? Das weiß bisher kaum jemand. Denn bestellen kann den Super-Snack zum Preis eines Neuwagens nur, wer die Präsidentensuite im Grand Velas gemietet hat und die Hälfte des Preises vor dem ersten Bissen auslegt. Dann gibt es aber auch gleich eine entsprechende Getränkeempfehlung dazu: eine Flasche Tequila Ley 925, Preis: 150.000 Dollar. loscabos.grandvelas.com

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blicherweise ist ein Taco nichts, womit man anspruchsvolle Gaumen herausfordert: Die Weizenoder Maisflade mit beliebiger Fülle und (häufig gnädiger gnädigerweise) scharfer Sauce gibt’s in Nord- und Mittelamerika an jeder Straßenecke. Kostenpunkt: zwischen 50 Cent und zwei Dollar. Jetzt gibt es aber einen Taco um 25.000 Dollar. Wie das? Idee und Rezept stammen von Juan Licerio, Küchenchef in den Restaurants des Luxushotels Grand Velas im mexikanischen Los Cabos. Er sagt: „Der Taco ist sein Geld wert.“ Die Zutatenliste, argumentiert er, ist ein Who’s who der Exklusivität: japanisches KobeRind, Almas-Kaviar aus dem Iran (früher dem Schah vor vorbehalten), Hummer, Foie gras, Brie mit schwarzen Trüffeln, zudem getrocknete Jalapeños. Und das Maisbrot drum herum ist auch kein herkömmlicher Lappen, sondern wurde aus

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DIE WUNDER UNTER WASSER Eine atemlose Reise durch die Unterwasserwelt mit dem Ausnahme-Apnoetaucher GUILLAUME NÉRY. Text: PH CAMY Fotos: FRANCK SEGUIN / BUREAU233

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Besuch in einer anderen Welt: In einem heiligen Brunnen der Maya in Mexiko schwebt Guillaume Néry durch eine Wolke aus Wassersto≠sulfid.


Es war die Neuentdeckung der Schwerelosigkeit – vor den ­Toren zu Japans Atlantis, in den Tiefen der heiligen Brunnen der Maya in Mexiko, auf Tuch­ fühlung mit dem gewaltigsten Apnoetaucher im Tierreich vor Mauritius. Als Guillaume Néry, vielfacher Apnoe-Champion, und der preisgekrönte Fotograf Franck Seguin beschlossen, noch unbekannte Unterwasser­ 28

welten zu bereisen, hatten sie von Abenteuern geträumt. Dass die zwei Franzosen in der Tiefe von der Geschichte ver­ gessene Orte entdeckten und auf Bewohner trafen, die ihnen Respekt einflößten, hat sie ver­ blüfft. Begleiten Sie Néry und Seguin auf drei Etappen ihres Projekts „One Breath around the World“, einer bizarren Reise durch die Ozeane.


Im Meer vor Mauritius: laut­lose Begegnung mit ­einem Pottwal, bevor das Tier in der Tiefe verschwindet


Umgeben von geschichtsträchtiger ­Vergangenheit: die „Unterwelt“ der Maya.


Wenn Guillaume Néry auf Bäume klettert, dann nur in Mexiko und unter Wasser.

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90 Minuten mit einem Atemzug: „Pottwale sind SpitzenApnoetaucher.“


Guillaume Néry auf Tauchgang nahe der Insel Yonaguni, Japan: Die markante Gesteinsformation wurde erst 1985 entdeckt.

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Nahe der Insel Yonaguni: Der geologische Ursprung des Unterwasserfelsens ist bis heute ungewiss.

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Unter Tag: Den Maya dienten diese Höhlen für ­ pferrituale. O



Die stille Reise durch die Ozeane

Unterwasserprofi: der französische Fotograf Franck Seguin

„Der Pottwal erscheint im Vergleich zum Hai eher grob geschnitzt“, sagt der Fotograf Franck Seguin. „Trotzdem ist er ein hervorragend modelliertes Raubtier für die Jagd in der Tiefsee.“

„Begib dich an außergewöhn­ liche Orte, und du findest auch außergewöhnliche Dinge“: So beschreibt Fotograf Franck Seguin das Projekt „One Breath around the World“: „Wir wollten die Bewohner der Meere kennenlernen. Das allein erschien uns jedoch zu banal.“ Also rückten Foto­ graf Franck Seguin und Apnoe­ taucher Guillaume Néry drei Aspekte ins Zentrum ihrer fotografischen Reise, die im April begann: den Ort, die dort lebenden Menschen und Tiere. Das größte Tier, dem sie begegneten, war der Pottwal. „Niemand weiß so ganz genau über ihn Bescheid“, sagt Seguin. „Wie Guillaume ist auch der Pottwal ein Rekord­ halter im Apnoetauchen – bis zu 90 Minuten lang und bis in 3000 Meter Tiefe kann er tauchen. Dort unten findet er seine Nahrung, zum Beispiel

Riesenkalmare.“ Mithilfe eines Hydrofons, einer akustischen Sonde, kam Seguin im offenen Meer vor Mauritius auf die Spur der Riesen. In Mexiko tauchten die Franzosen ab in eine andere Welt: Sie waren an Land und dennoch unter Wasser. Nach fünf Stunden im Gelände­ wagen durch den Dschungel von Yucatán erreichten sie die Cenotes, Süßwasserreservoire und einst heilige Brunnen der Maya. „Vermutlich entstanden sie durch den Einschlag von Asteroiden“, so Seguin. „Knochenfunde deuten auf Opferrituale der Maya hin.“ Mystik ist auch in Japan allgegenwärtig, als Néry und Seguin die Unterwasserforma­ tion nahe der Insel Yonaguni erreichen, südlich von Okina­ wa. „Dieser vermutlich 5000 Jahre alte potenzielle Unter Unter­ wassertempel wurde erst 1985 entdeckt“, erklärt Seguin. „Es ist eine 200 Meter lange und 150 Meter hohe Gesteins­ formation.“ Felsen, die bis heute ihr Geheimnis nicht preisgegeben haben. Was un­ umstritten ist: Yonaguni ist ein faszinierender Tauchplatz, den der französische Apnoe­ taucher Jacques Mayol 1997 bekannt gemacht hat. An allen Schauplätzen genoss Guillaume Néry, mehr mehr­ facher Weltmeister im Apnoe­ tauchen, einen Spaziergang unter Wasser – mitunter bis zum Äußersten. „Einige seiner Tauchgänge machte er mit lee­ ren Lungen, als wäre er von in­ nen versiegelt“, staunt Seguin. Er selbst taucht sowohl mit als auch ohne Sauerstoff, gemein­ sam mit einem Begleittaucher, der für die Sicherheit sorgt. Entscheidend für die Choreografie in der Tiefe: Das Bild wurde zuerst an der Oberfläche „in Szene gesetzt“, auch mithilfe von Nérys Lebensgefährtin Julie Gautier. Mit ihr sind Néry und Seguin bald in kühleren Regionen unterwegs: Ziel ist der Baikal­ see in Sibirien, der tiefste Süß­ wassersee der Welt. @franckseguinphoto; @guillaumenery 37


TAKE FIVE

Drummerin LEAH SHAPIRO über …

LEBENSRETTUNG MIT DRUMSTICKS 2014 wurde bei der Black-Rebel-Motorcycle-Club-Schlagzeugerin die Hirnkrankheit Chiari-Malformation diagnostiziert. Es drohte das Karriere-Aus, doch sie trommelte sich zurück.

2 Humor ist entscheidend

Eine Gehirnoperation ist zweifellos eine einschneidende Erfahrung – aber ohne Humor fallen dir auch schon viel leichtere Dinge schwer. Woher soll man sonst die Kraft nehmen, dranzubleiben und sich durchzubeißen? Selbst wenn es schwarzer Humor ist: es geht nicht ohne!

3 Ich entdeckte tolle Menschen

Obwohl ich sehr viel für meine Krankenversicherung zahle, weigerte sie sich, für die Behandlung aufzukommen. Dann startete ein Fan ein CrowdfundingProjekt. Ein Fan! Damit hätte ich nie gerechnet. Es kamen über 30.000 Dollar zusammen, damit konnte ich den Chirurgen bezahlen. Ich war sehr gerührt von dieser Großzügigkeit. Ich hätte nicht gedacht, dass meine Hirnoperation irgendjemanden kümmern würde.

4 Touren hilft

Schon sechs Monate nach der OP gingen wir auf Tour. Das war sehr, sehr früh, aber ich wollte das so. Die Reha hatte mich nicht nur ausgebrannt, sondern auch von der Musik entfernt. Anfangs bekam ich von der Lautstärke wahnsinnige Kopfschmerzen, als ob man mir auf den Kopf geschlagen hätte, aber das verging bald. So wurde die Tournee dann zur reinsten Medizin. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich den Verstand verloren.

Shapiro mit Bandkollegen Peter Hayes (links) und Robert Levon Been

1 Drummen ist meditativ. Es hat mich entspannt. Aber ich hatte Angst, ich würde nie wieder spielen können.“ LEAH SHAPIRO

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Ich war nicht allein

Drummen ist meditativ, es half mir immer schon dabei, mich zu entspannen. Meine größte Angst war aber, dass irgendwas nicht richtig verheilen würde und ich nie wieder würde spielen können. Nach der OP konnte ich den Kopf nicht bewegen, ich musste mit einfachen Übungen beginnen, meinen Nacken zu mobilisieren. Daran arbeitete ich viermal die Woche in der Physiotherapie. Meine Bandkollegen waren mir in dieser Zeit ein starker Rück Rückhalt, wie auch viele Fans. So blieb ich immer zuversichtlich.

5 Ich bin nicht unbesiegbar

Ich bin es gewohnt, fit und stark zu sein. Aber ganz schnell kann sich alles drehen, und du bist schwach, brauchst Hilfe. Auf Tourneen gebe ich jetzt besser auf mich acht. Ich sage mir ständig: „Du hast Glück, dass du von dem leben kannst, was du liebst, und körperlich in der Lage bist, es zu tun. Fantastisch!“

blackrebelmotorcycleclub.com Neues BRMC-Album: „Wrong Creatures“ Interview: MATT RAY Foto: BRMC TESSA ANGUS THE RED BULLETIN


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DIE ZUKUNFT DIE ZUKUNFT GEHÖRT GEHÖRT ALLEN ALLEN


1,98 Meter, 94 Kilo. „Körperlich kann ich noch zulegen“, sagt Nikola Bilyk. Willkommen in der Welt der Handballprofis!

Der Siegertyp

Der Österreicher NIKOLA BILYK spielt Handball beim deutschen Spitzenverein THW Kiel und hat mit seinen erst 21 Jahren eine Führungsrolle inne. Wie hält er dem Druck der Verantwortung stand und reißt andere mit? Interview: WERNER JESSNER Fotos: MARKUS BERGER Styling und Grooming: MAGDALENA WOLDARKIEWICZ

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THE RED BULLETIN


RĂźckraumspieler, Tormaschine, Spiellenker: Nikola Bilyk, 21, Leader am Spielfeld und in der Kabine


Bilyk beim Red Bulletin-Fotoshooting in Kiel. Auf dem Feld trägt er die Nummer 53 – eine Verbeugung vor seinem ersten Verein, den Fivers Margareten.


N

ikola Bilyk, geboren am 28. November 1996, ist Österreichs erfolgreichster Handball-Export. Schon sein Vater Serhij war Handballprofi – Tormann – und auf der ganzen Welt unterwegs. Das erklärt auch Nikolas Geburtsort Tunis. Als er 16 Jahre alt war, gab er sein Profi-Debüt bei den Fivers Margareten. Im Tor: sein Vater. Mit 17 Jahren stand er erstmals in der österreichischen Nationalmannschaft, nach der Matura wechselte er 2016 als österreichischer Meister, Pokalsieger und Supercupsieger zum deutschen Renommierverein THW Kiel. Bei Redaktionsschluss hielt der linke Rückraumspieler bei 264 Toren in 79 Spielen für die „Zebras“, die seinen Vertrag bereits im Frühling 2017 bis Sommer 2022 verlängerten: „Niko ist eine unserer Säulen für die kommenden Jahre.“

the red bulletin: Du bist direkt nach dem Gymnasium von Wien nach Kiel gewechselt, in die Handballstadt schlechthin. Die Halle des THW ist mit 10.000 Zuschauern permanent ausverkauft. Dauerkarten werden vererbt, selbst eine noch größere Halle könntet ihr problemlos füllen. Du kommst da also rein und bist gleich die coolste Socke am Feld, ziehst dein Team mit und wirst Führungsspieler. Normal ist das ja nicht. nikola bilyk: Mein Ziel war, zu zeigen, dass ich nicht irgendein Jugendspieler bin, der es halt versucht. Ich wollte von der ersten Sekunde, vom ersten Training an beweisen, dass ich hierhergehöre. Klar, das kann man sich vornehmen, vor allem mit deinem Talent und deinem Arbeitsethos. Aber anstatt dich langsam an die Spitze heranzutasten, bist du gleich ganz oben eingestiegen. Das muss doch Druck erzeugt haben: THE RED BULLETIN

ein Bauchfleck in Kiel, und du hättest als gescheitertes Talent gegolten. Über Druck habe ich nie nachgedacht. Handball war immer Spaß für mich, das Allergrößte, das, was ich immer machen wollte. Seit meiner Kindheit habe ich zwei Lieblingsvereine: den FC Barcelona und THW Kiel. Als ich Profi wurde, hatte ich von beiden Klubs Angebote – und von einigen weiteren Klubs auch. Wofür hätten Sie sich entschieden? Die Chance, enttäuscht zu werden, ist aber doch größer, wenn man sich einen vermeintlichen Traum erfüllt. Sagen wir, ich möchte einmal Ferrari fahren, und dann sitze ich erstmals drin … … der THW ist viel besser als ein Ferrari. Klar haben viele gesagt, ich soll klein anfangen und mich langsam auf einen Spitzenklub vorbereiten. Aber welche Garantie habe ich, dass ich mir diesen Traum nach ein paar Jahren bei kleinen Vereinen noch erfüllen kann? Was, wenn

mich die nicht mehr wollen? Freilich hätte der Umzug nach Kiel auch in die Hose gehen können. Wollen wir daraus lernen, dass man Chancen ergreifen soll und erst danach schaut, wie man damit zurande kommt? Unbedingt. Wenn sich eine Chance bietet, greif zu und schau, was passiert. Ich will niemals denken müssen, nicht alles unter unternommen zu haben, um meinen Traum zu verwirklichen. Scheitern kannst du auch im Kleinen. Aber dann wirst du dir immer den Vorwurf machen, das Große nicht probiert zu haben. Lieber scheitere ich an etwas Großem als an etwas Kleinem. Wir reden jetzt über das Scheitern, obwohl es so gut läuft für dich … Ja, weil Scheitern einfach dazugehört. Es gibt keinen Sport und kein Leben, in dem es immer perfekt läuft. Ich habe zwar meine Französisch-Matura, vor 43


der ich mich so gefürchtet hatte, bestan­ den, dafür laufe ich dem Abschluss in Mathematik bis heute nach. Du musst akzeptieren, dass nicht immer alles nach Wunsch läuft. Gibt es Menschen, die das Gute an­ ziehen, weil sie das Schlechte als Teil des Ganzen annehmen, statt es zu bekämpfen? Ich habe das Siegen gelernt. Das hat meine Einstellung geprägt. In der Jugend: alles abgeräumt. Bei den Fivers in Margareten: alles gewonnen, was wir in Österreich gewinnen konnten. Mit dem National­ team: super erfolgreich. In Kiel herrscht eine Kultur des Siegens, selbst wenn es einmal nicht läuft. Der Anspruch ist, zu gewinnen. Siegen ist der Normalzustand, Niederlagen sind die Ausnahme. Es herrscht also die Arroganz, zu sagen, „Heute sind wir besser als ihr“ – und dann trifft das auch ein? Ich nenne es nicht Arroganz. Sieger wol­ len immer top vorbereitet sein. Da gibt es kein „Schauen wir mal, vielleicht ge­ winnen wir ja“. Siegern fällt das Siegen leicht, weil sie es – na ja … geübt haben. Sind etatmäßige Sieger gute oder schlechte Verlierer? Professionelle Verlierer. Professionell im Sinn von „Wir analysieren und ziehen unsere Schlüsse daraus“. Gerade im letzten Jahr ist der THW immer wieder hinter den hohen Er­ wartungen zurückgeblieben. Jeder von uns nimmt sich zuerst an der eigenen Nase. Habe ich persönlich heute alles – und ich meine: wirklich alles – dazu beigetragen, damit wir als Gemein­ schaft erfolgreich sind? Habe ich meinen Job ernst genug genommen? War ich zu selbstsicher und nicht fokussiert genug? Tief im Inneren weißt du, wie gut oder schlecht du warst. Jeder weiß das. Was bedeutet es für dich, wenn du nicht gut warst? Selbst wenn du eine Bombenpartie ab­ geliefert hast, gibt es immer etwas, wo­ ran du arbeiten kannst. Das ist es, was ich am Sport so liebe. Und wenn du scheiße 44

„Tief im Inneren weißt du, wie gut oder schlecht du warst. Jeder weiß das.“ Führungsspieler Bilyk schätzt harte Selbstkritik.

gespielt hast, hast du eben mehr zu tun (lacht). Dann schlafe ich sicher nicht vor drei Uhr morgens ein. Wie bekommst du nach nicht so guten Leistungen wieder Oberwasser? Du musst dich selbst kennen. Ich muss alles, was mich ablenken könnte, geistig wegräumen. Ich höre Musik, rede mit meiner Freundin, spiele PlayStation. Ich stelle mir Spielszenen vor, meine Stärken, die Schwächen der Gegner. Grundsätz­ lich ändere ich so wenig wie möglich

und arbeite nur an Details. Ich habe das Selbstvertrauen, zu wissen, wie ich meine Bestleistung abrufen kann, weil ich weiß, wie sich Bestleistungen anfühlen. Wie? Gut. Leicht. Freudig. Es ist ein riesiger Unterschied, seinen eigenen Laden in Ordnung zu halten oder auch den Teamkollegen zu helfen, den ihren aufzuräumen. Diese Rolle erfüllst du inzwischen ja auch. THE RED BULLETIN


BRÜCKEN BAUEN.


Führungsspieler zu sein ist eine große Aufgabe. Beim THW haben wir viele davon. Einen Kapitän und sechs, die Kapitän sein könnten. Jeder hier weiß genau, wohin die Reise gehen soll. Da liegt es an jedem Einzelnen – natürlich auch an mir –, für das Ganze aufzustehen und seinen Beitrag zu leisten.

hin nur 800, der Rest leidet wie du. Aber man kann die Pfeifer als positive Kraft sehen, wie alles, was gegen dich gerichtet ist: Wir wollen es ihnen zeigen. Danach musst du als Team eine gemeinsame Sprache finden, in der jede Stimme gehört wird und zählt. Allein kannst du gegen sieben nicht viel ausrichten. Du und deine sechs Mitspieler gemeinsam: Das ist dann ein anderes Thema.

Wenn es schlecht läuft, gehst du zu den anderen und sagst ihnen, was ihr Beitrag sein könnte? Nein, so einfach funktionieren Teams nicht. Nicht auf diesem Niveau.

Konkret: Wie bringst du dein Team dazu, dass alle in eine Richtung ziehen? Wir sind in der Kabine erwachsene Män­ ner, die einander auch harte Dinge sagen und solche annehmen können. Klartext sprechen und aushalten, sonst wirst du es nicht weit schaffen – nicht in diesem Sport, nirgends. In schwierigen Phasen ist selten ein Einzelner schuld. Da muss jeder runterschlucken. Private Probleme, Blessuren, schlecht geschlafen: scheiß scheiß­ egal. Es geht um das Gemeinsame.

Sondern? Meistens macht man einfach etwas und zeigt so, was man denkt. Noch am Spiel­ feld. Man übernimmt Verantwortung, wenn man glaubt, etwas beitragen zu können. Man schießt aufs Tor? Oder man schießt eben nicht, sondern spielt den Pass. Egoismus ist keine Füh­ Füh rungsstärke. Führungsstärke ist, richtige Entscheidungen zu treffen. Wie viele Tore ich erzielt habe, sagt nichts über die Ver Ver­ antwortung, die ich übernommen habe. Verantwortung bedeutet Risiko. Und Risiko beinhaltet die Möglichkeit, zu scheitern. Mein Vater war Handballtormann. Er hat immer gesagt: „Niko,, du kannst der schlechteste Tormann der Welt sein. Wenn du den letzten Ball hältst und dein Team gewinnt, wirst du der Held des Abends sein.“ Du hast immer das Risiko, allein dazustehen, wenn es nicht funktioniert. Aber du hast auch die Chance, der Held zu werden. Du lernst, wie viel Verantwortung du dir zutrauen kannst. Ich will ver­ antwortungsvoll mit Risiko umgehen. Ich habe mir ein Zitat aus deiner An­ fangsphase in Kiel rausgeschrieben: „Ich darf hier Verantwortung über­ nehmen.“ Mich interessiert vor allem das Wort „darf“. Nicht „kann“ oder „muss“, sondern „darf“. Ja, weil Verantwortung Vertrauen vor vor­ aussetzt. Und mein Trainer vertraut mir. Er setzt mich ein, er gibt mir den Vorzug gegenüber anderen Spielern, er glaubt, 46

„Egoismus ist keine Führungsstärke. Ein Pass kann mehr sagen als ein Tor.“ Bilyk über Verantwortung am Beispiel Handball

dass ich – obwohl ich jung bin – die rich­ tigen Entscheidungen treffen werde. Ver Ver­ trauen ist eine Belohnung, ein Geschenk. Darum das Wort „darf“. Gedankenspiel: Ihr habt drei Spiele in Serie verloren, 10.000 Zuschauer pfei­ fen. Wie holst du euch da wieder raus? … drei Spiele? Uff. Da reicht es nicht, dass du dich auf dich selbst konzentrierst. Von den 10.000 Zuschauern pfeifen ohne­

Apropos: Kannst du vor Spielen schlafen? Eigentlich ganz gut, und es wird zuneh zuneh­ mend besser. Ich kann mich erinnern, dass ich – damals noch bei den Fivers Margareten – manchmal so aufgeregt und geil aufs Spielen war, dass das Ein Ein­ schlafen zum Horror wurde. Ich wollte nur aufs Spielfeld und habe die Minuten gezählt, bis ich endlich aufstehen durfte. Heute gehe ich am Abend davor den Gameplan durch, merke, dass alles okay ist, und schlafe ein. Den klassischen Mindfuck kennst du nicht, wo sich die Gedanken ewig im Kreis drehen und du im Bett alle zehn Minuten auf die Uhr schaust? Es wäre gelogen, wenn ich sage, dass ich das gar nicht mehr habe. Vor besonders wichtigen Spielen, etwa vor dem Derby gegen Flensburg oder einem Champions­ League­Spiel, kann es schon immer noch passieren, dass die Vorfreude größer ist als das Schlafbedürfnis. Vorfreude, nicht Anspannung? Vorfreude, absolut.

thw-handball.de instagram.com/nikolabilyk53/ THE RED BULLETIN


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DER BIKETROTTER Wie man nach Ende eines Lebensabschnitts neue Erfüllung findet: Der ehemalige Schweizer WeltklasseBiker RENÉ WILDHABER verliert sein Herz an neue Kulturen, Menschen und Landschaften und lebt eine zweite Karriere als Abenteurer – in Regionen, die noch keine Radspur ziert. Text: WERNER JESSNER Fotos: DAN MILNER (Chile), ANTONIN PERGOD (Kamerun)

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VILLARRICA, CHILE

Der aktive Vulkan in den Anden war bislang Wanderern vorbehalten. RenĂŠ Wildhaber und sein kanadischer Partner Matt Hunter entdeckten den Berg fĂźrs Bike.


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MOUNT CAMEROON

Eine absolute Erstbefahrung oder, richtiger, Erstbetragung: In zwei Tagen schleppten Wildhaber und sein Kumpel Alban Aubert die Bikes zum Gipfel, innert zwei Tagen fuhren sie als erste Biker Ăźberhaupt auf unberĂźhrten Trails bergab ans Meer.


RENÉ WILDHABER

Der ehemalige Weltklasse-Downhiller (41) vom Flumserberg, Kanton St. Gallen, fährt seit 2016 nur noch sporadisch Abenteuerrennen. Ihn erfüllen sein Bikepark, Vorträge – und Reisen.

MOUNT CAMEROON KAMERUN

4095 Meter hoch, gehört der aktive Vulkan in Westafrika zu den spektakulären Highlights des Landes. Er wird sogar in der Nationalhymne erwähnt. Seine fruchtbaren Böden erfreuen die Einheimischen – und bieten Bikern perfekten Grip.

FEUER, BITTE!

HINKOMMEN

Mit Air France nach Duala, der größten Stadt Kameruns. Danach mit dem Auto etwa fünf Stunden nach Norden.

LOSLEGEN

Es gibt lokale Trekkingguides, deren Wissen unerlässlich ist. René Wildhaber empfiehlt die Jungs und Mädels von Mount Cameroon Trekking.

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In der Hütte auf 3700 Metern dauerte es sechs Stunden, bis das nasse Holz endlich brannte. René bastelte einen Kamin aus leeren PETFlaschen, um den Rauch abzuleiten.

DANKE, MEER!

Nach zwei Tagen und 4400 Tiefenmetern endete der Trail am Meer. Besser geht’s nicht, sagt René. Das sind Erinnerungen, die bleiben – und der Grund, warum reisen dich innerlich reich macht.

THE RED BULLETIN


„BERG, SAVANNE, MEER: DER TRIP NACH KAMERUN BOT GRANDIOSE NAHRUNG FÜR DEN KOPF.“

TERRA INCOGNITA

Ob der Trail fahrbar sein würde? Das war vorab noch völlig unklar. Klar war: Es wird unterwegs kein Wasser geben. Wildhaber und Aubert mussten über eine Trekking-Agentur vorab Wasserträger organisieren. Nur mit diesen Depots ließen sich die vier Tage am Berg schaffen.


„IN CHILE HABE ICH DIE PERFEKTION UNSERES PLANETEN ERLEBT. ICH MUSSTE SPONTAN BETEN.“

SCHÖNHEIT

Satter Boden ohne Spuren, perfekte Verhältnisse, einzigartige Vegetation: Der große Baum, eine Andentanne, trägt auch den schönen Namen Monkey Puzzle Tree, weil ihn angeblich nicht mal Affen erklettern können. Allerdings: In dieser Region gibt es gar keine Affen.


FEUER UND EIS

In der Nacht wurde der Berg von Schnee ange­ zuckert. Der Plan sah aber ohnehin keinen Gipfelsieg vor, sondern einen Sattel auf 2500 Metern über null. Und dann: das Vergnügen einer endlosen Abfahrt.

VILLARRICA CHILE

2840 Meter hoch und aktiv: Der Vulkan gehört zu den Highlights Chiles – allerdings bloß für Wanderer. Beinahe wäre Wildhabers Expedition an Buschbränden gescheitert, die in der Region wüteten. Der Regen kam gerade zur rechten Zeit.

DIE WELT ERFAHREN ...

HINKOMMEN

Flug nach Santiago, dann 800 Kilometer nach Süden. Lokale Anbieter wie Amity Tours kennen den Weg.

LOSLEGEN

Ohne Einheimische geht gar nichts. Private Grund­ besitzer sind gerade dabei, Bikern ihr Land zu öffnen. Hilfe bieten Agenturen wie H+I Adventures, Amity oder Patagonia MTB Trails. THE RED BULLETIN

Renés Ziel war es schon immer, das Fremde zu entdecken – und zwar mit seinem ureigensten Mittel, dem Fahrrad. Von Pensionsschock also keine Spur!

... UND ERTRAGEN

Auf ausgetretenen Pfaden kann sich jeder bewegen. Neuland muss man sich erarbeiten – mit dem Bike, das man notfalls zwei Tage am Rücken trägt.

renewildhaber.ch

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TAKE FIVE

Strongman ROSS EDGLEY über …

SCHWIMMEN MIT BAUM Der Brite Ross Edgley gilt in seiner Heimat als Fitness-Guru. Warum Fitness? Siehe Bild. Warum Guru? Siehe Ideen wie durchs Meer schwimmen. Mit einem Baum um den Bauch.

2 Es gibt keine Anleitung dafür

Weil niemand es vorher getan hat. Aber wir bekamen einen Tipp von Seglern: „Ein schweres Seil bedeutet mehr Wider Widerstand, bedeutet langsameres Boot.“ Also wählte ich ein Seil, so dünn wie Zahnseide. Und so ein Baum ist kein Schwimmer: Schwimmst du über eine Welle, landet er unter ihr und zieht dich zurück. Ziehst du ihn, knallt er gegen deine Schienbeine. Uh, das kostete mich einige Zehennägel.

3 Unterschätz das Meer nicht

Fünf Kilometer vor der Küste sagte die Support-Crew: „Es herrscht ungünstige Strömung, du bewegst dich rückwärts.“ Okay, Kopf runter, weiter ging’s. Drei Stunden später fragte ich den Kapitän: „Wie sieht’s aus?“ Er: „Du bist kein Stück weiter weitergekommen.“ Fünfmal ging das so, immer wurde ich nach St. Lucia zurückgetrieben.

4 Ich probierte etwas anderes

Ich drehte also um, schwamm mit der Strömung und stopfte zunächst mal alles Essen in mich rein, das ich runter runterkriegte. Ich verlor trotzdem immer mehr Muskelglykogen, meine Arme wurden immer schwerer, ich begann Sterne zu sehen. Ich schrie: „Jungs, mehr Bananen!“ Sie antworteten: „Hast du alle gegessen.“ – „Aber es waren 25 auf dem Boot!“ – „Tja, alle weg.“ Bei 41 Kilometern war Schluss, aber ich stellte einen Rekord auf für die schnellsten 40 Kilometer mit Baum.

„Setz dir irre hohe Ziele. Selbst wenn du scheiterst, kommt vielleicht doch ein Rekord raus.“

1 So ein Baum ist kein Schwimmer. Er knallt gegen deine Schienbeine und reißt dir die Zehennägel weg.“ ROSS EDGLEY

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Weil ich gut darin bin

Vergangenes Jahr machte ich einen Triathlon mit Baum auf dem Rücken. Radfahren und Laufen waren wirklich schlimm, aber beim Schwimmen über überholte ich sogar ein paar Leute. Ein paar Freunde meinten dann: „Hey, das liegt dir. Wieso schwimmst du nicht einfach immer so?“ Also nahmen wir uns vor, mit dem Baum von St. Lucia nach Martinique zu schwimmen: 35 Kilometer Luftlinie. Haha, Luftlinie … beim Schwimmen mäanderte ich in einer Schlangenlinie durchs Meer wie ein betrunkener Segler.

5 Scheitern kann Erfolg sein

Ich dachte, wenn ich den Strand nicht erreiche, bin ich gescheitert. Aber meine Freunde gratulierten mir: „Du bist hin und zurück in Summe mehr als 100 Kilometer mit einem 45-Kilo-Baum geschwommen!“ Was ich gelernt habe: Setz dir irre hohe Ziele. Denn selbst wenn du scheiterst, kommt vielleicht dennoch ein neuer Rekord dabei raus.

rossedgley.com Interview: TOM GUISE Foto: DANI DEVAUX THE RED BULLETIN


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DER HERR DER STREIF AXEL NAGLICH war früher Extremskifahrer, heute kümmert er sich um die extremste Strecke im Skiweltcup. Der Race Director des Hahnenkammrennens über den schmalen Grat zwischen Jubel und Schuld, die Angst vor Aksel Lund Svindal und darüber, was unsere Gesellschaft von der Streif lernen kann. Text: CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO Foto: CARLOS BLANCHARD

Race Director Naglich, 49, blickt auf die Streif. Alles, was innerhalb der Fangnetze passiert, fällt in die Verantwortung des Kitzbühelers.

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„D

ass ich hier aufgewachsen bin, war Zufall. Dass ich noch immer hier bin, nicht.“ Niemand – oder so gut wie niemand –, sagt Axel Naglich, 49, kennt die Streif bes­ ser als er. Und niemandem, ergänzen wir, liegt die legendäre Kitzbüheler Abfahrts­ strecke mehr am Herzen. Schon vom Kinderzimmer aus hatte er den Zielraum im Blick. Franz Klammer und Werner Grissmann waren die Helden seiner Kindheit. Er selbst war elf Jahre lang Vorläufer (und ist dabei „nur einmal ins Netz gesegelt“). Mit dem Film „Streif – One Hell of a Ride“, den er initiierte, setz­ te er dem Rennen 2014 ein Denkmal. Seit zwei Jahren ist der Mann, der wie kein anderer mit den 3312 Metern vom Starthaus bis zur Mausefalle, vom Steil­ hang bis zum Seidlalmsprung, von der Hausbergkante bis zum Zielgelände ver ver­ wachsen ist, Race Director des Hahnen­ kammrennens. Er ist zentrale Ansprech­ stelle für Veranstalter, Fahrer, Betreuer, Skiverband, Medien und Fans; im Zwie­ spalt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Spektakel und Sicherheit, zwi­ schen Jubel und Schuldzuweisungen. the red bulletin: Sie begannen Ihren Job mit einer mittleren Katastrophe: 2016 gab’s auf der Streif viele schwere Stürze, darunter Top-Favorit Aksel Lund Svindal und Hannes Reichelt, Sieger im Jahr davor. Das Rennen wurde nach 30 Fahrern abgebrochen. Für Svindal war die Saison vorbei, für Sie wurde es ungemütlich. Sportler, Funktionäre und Medien erhoben Vorwürfe gegen die Veranstalter. Sie haben Aksel Lund Svindal nach seinem Sturz noch im Krankenhaus besucht. Wie geht man in so ein Gespräch? axel naglich: Mit einem Meter zehn mit Hut. Ich kannte ihn ja nicht näher und wusste nicht, wie es ihm geht, wie er auf mich, auf die Situation reagiert. Ich hatte, 60

Axel Naglich ist am Fuß der Streif aufgewachsen. Wie oft er die Strecke schon befahren hat? „Sicher tausende Male!“

ehrlich gesagt, ein wenig Angst. Hält er uns jetzt vor, was wir Veranstalter für Idioten sind? Gerät er in Rage und macht jede Diskussion unmöglich? Und? Gar nichts. Er sei oben schlecht gefahren und wusste, dass seine einzige Siegchance mit viel Risiko einhergeht. Vor dieser Re­ aktion habe ich größten Respekt. Und ich glaube, diese Einstellung, diese unglaub­ liche Professionalität ist einer der Gründe, dass Svindal so erfolgreich ist. Und er hat definitiv verstanden, wie es wirklich läuft. Wie läuft es denn wirklich? Wir im Organisationskomitee tun alles dafür, dass es sportlich passt. Aber die zentrale Verantwortung liegt bei den Athleten selbst. Der Fahrer muss für sich entscheiden, welche Linie er nimmt, auf wie viel Risiko er gehen darf. In diesem Moment, bei den herrschenden Bedin­ gungen, in seiner aktuellen Verfassung, bei seiner Tagesform. Einzugestehen, dass eine gemäßigtere Linienwahl die bessere Option wäre, fällt einem Rennfahrer nicht leicht.

Zu viele Fahrer geben immer Vollgas, selbst wenn das nicht möglich ist. Beim Skicross ist es gang und gäbe, vor gewissen Sprüngen Tempo rauszunehmen, weil du sonst auf die Schnauze fällst. Warum bei der Abfahrt nicht? Wir treffen Sicher Sicher­ heitsmaßnahmen, falls ein Fahrer eine Kurve nicht schafft, Fangnetze, alles Mög­ liche. Aber die Entscheidung, mit welcher Geschwindigkeit ein Fahrer sie anfährt, trifft er selbst. Wir halten fest: Die Fahrer sollen mehr Verantwortung übernehmen. Eigenverantwortung macht den Sport doch aus. Und nicht nur den Sport! Den Menschen wird in immer mehr Bereichen ihre Selbstverantwortung genommen. Für alles gibt es eine Versicherung. Nie bist du selbst schuld. Wenn du bei Rot über die Ampel gehst, findet ein Winkel­ advokat eine Möglichkeit, jemand an­ derem die Schuld am Unfall zu geben. Vielleicht war ja die Ampel nicht geputzt, der Zebrastreifen abgenutzt oder der Fahrer nicht angeschnallt. Die Schuld auf sich zu nehmen ist heute nicht mehr angesagt. Dabei bringt es dich weiter – siehe Svindal. THE RED BULLETIN


„Die Fahrer geben immer Vollgas. Selbst wenn das nicht möglich ist.“ Das Organisationskomitee kümmert sich um das passende Umfeld – hier um den Aufbau eines Kameraturms an der Abfahrtsstrecke in Kitzbühel.

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Naglich auf dem Weg zu Pistenarbeitern auf der Streif. Wie steil die Strecke ist, wird spätestens bei deren Begehung ersichtlich.

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„Auch wir machen Fehler. Die Piste ändert sich jeden Tag, oft innerhalb weniger Minuten.“

Bauanleitung für einen Kameraturm: 2017 verfolgten 1,6 Millionen Menschen in Österreich die Abfahrt im TV.

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Der Race Director packt mit an. „Wir brauchen jede Hand“, sagt Naglich.

„Was ist das Wesen des Abfahrtslaufs? Er ist gefährlich.“

Speed-Legende: Toni Sailer auf einer „Wall of Fame“ im Büro des Kitzbüheler Ski Clubs

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In der Werkzeugkammer: Fangnetze und Bohrmaschinen im Lager des Kitzbüheler Ski Clubs

Ein Vorwurf, der oft laut wird: Die Piste ist zu unruhig. Nicht mehr fahrbar. Kritik kommt leider zu oft von Leuten, die zu wenig Ahnung haben. Es braucht eine gewisse Unruhe in der Strecke. Präparieren wir eben, wird es zu schnell. Wenn der Hausberg völlig glatt ist, haben die Läufer beim Zielschuss weit über 150 km/h drauf. Und dann stehen sie beim Zielsprung dort, wo Scott Macartney (der US-Amerikaner kam im Jahr 2008 schwer zu Sturz; Anm.) aufgeschlagen ist, noch drei Meter in der Luft. Gegenargument: Es geht bei der Ruppigkeit der Strecke ums Spektakel, um den Nimbus der unbezwingbaren Streif, nicht um den Sport. Und ich erkläre es gern: Schläge hängen von vielen Faktoren ab. Erstens vom Wetter: Ist etwa eine Schlechtwetterfront angesagt, präparieren wir sehr unruhig, weil wir den Neuschnee in die Piste einarbeiten und dieser viel ausgleicht. Was aber, wenn nicht so viel Schnee kommt wie angesagt? So geschehen vor vier Jahren. Zweiter Faktor, die Menschen: Allein bei der Besichtigung fahren an die 200 Leute hinunter – Fahrer, Betreuer, Medien, VIPs, Arbeiter. Das führt zu Abrieb beim THE RED BULLETIN


Rekord-Champion: Der fünffache Kitzbühel-Abfahrtssieger Didier Cuche (hier beim Rennen 2011) war ein Meister des Risikomanagements.

Rutschen und hat noch mehr Unruhe zur Folge. Das richtige Maß zu finden, wie man Speed herausnimmt, ohne die Fahrer zu reinen Passagieren auf der Strecke zu ma­ chen, ist nicht einfach. In der Rennwoche arbeiten wir Tag und Nacht, um allen die gleichen Voraussetzungen zu bieten. Das gelingt mal besser, mal schlechter.

EXPA/PICTUREDESK.COM

Mal schlechter? So wie ein Rennläufer Fehler macht, machen auch wir Fehler. Die Piste ändert sich für jeden, und das jeden Tag, oft innerhalb von Minuten. Was sich am Donnerstag ausgegangen ist, kann am Samstag schiefgehen. Was bei der Start­ nummer 1 kein Problem war, kann für die Startnummer 10 das Rennen entscheiden. Als Rookie ist man auf der Streif also wirklich chancenlos, da kann man ein noch so genialer Abfahrer sein? Wer die Strecke besser kennt, gewinnt. Besichtigen, analysieren, entscheiden – und erst dann fahren. Das gilt hier noch mehr als auf vielleicht jeder anderen Strecke der Welt. Wenn du glaubst, die Kurve ginge noch einen Meter enger, sind es vielleicht nur 70 Zentimeter. Genau weißt du das erst, wenn du durch bist. THE RED BULLETIN

Fährst du mit 95 Prozent in die Kurve, fehlen dir zwei Zehntel. Dieses Risiko­ management macht die Streif aus. Auf dem schmalen Grat bleiben, ohne links oder rechts abzufallen. Links bist du zu lang­ sam. Rechts geht es sich nicht mehr aus. Sind Ihnen die Kritiker also egal? Nein. Im Gegenteil. Es ist Teil meines Jobs, dass ich versuche aufzuklären. Nachdem ein Fernsehkommentator während der 2016er Übertragung immer wieder den 2016er­ Abbruch infrage gestellt hatte, habe ich ihn ein Jahr später eingeladen, sich vor Ort auf dem Berg einen Überblick zu ver ver­ schaffen. Damit er mehr über die Strecke und ihre Eigenschaften erfährt und weiß, worüber er spricht. Und wie war das Treffen? Er hat die Einladung nie angenommen. Aber die Strecke an manchen Stellen doch zu vereinfachen – keine Option? Wir notieren im Organisationskomitee jedes Jahr alle negativen Erfahrungen und arbeiten diese übers Jahr penibel ab. Unsere Intention ist, zu verbessern, was zu verbessern geht – die Strecke wird aber nur verändert, wenn es sinnvoll ist. Die

Hausbergkante werden wir nicht weg­ baggern, selbst wenn dann keiner mehr dort stürzen würde. Den Charakter einer Strecke zu zerstören halte ich nicht für zielführend. Das Hahnenkammrennen ist ein Spektakel, weil es eben nicht einfach ist. Mausefalle, Steilhang und Zielsprung gehören einfach dazu. Sollen wir nur noch Abfahrtsläufe mit 40 km/h Geschwindig­ keit veranstalten? Da kommt doch keiner zusehen. Dann ist der Sport tot. Sicherheitsbefürworter würden entgegnen: besser der Sport als die Sportler. Was ist das Wesen des Abfahrtslaufs? Er ist gefährlich. Die Läufer krachen dünn bekleidet ohne Knautschzone mit 150 km/h durch die Gegend. Hier braucht es keine Hindernisse, um sich schwer zu verletzen. Niemand will Stürze, aber wenn 30 Jahre lang niemand stürzt, vergessen die Menschen die Gefahr der Strecke, die Dramatik und das Risiko, das jeder hier eingeht. Wir geben alles, die Fahrer nicht zusätzlich zu gefährden. Denn dass sich einer der Streif Streif­Abfahrt stellt, ist Gefährdung genug.

78. Hahnenkammrennen Kitzbühel: 14.-21. Jänner, Infos: hahnenkamm.com 65


Destination Red Bull bringt Sie an Orte abseits des Alltäglichen. Diesmal stürzen wir uns in einen magischen Ozean – mit Surf-Ikone SOFÍA MULÁNOVICH als persönlichem Coach. Text: CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO

ALFREDO ESCOBAR/RED BULL CONTENT POOL

EINE REISE ZUR LÄNGSTEN WELLE DER WELT


Voll im Groove: SofĂ­a MulĂĄnovich tanzt mit den Wellen.

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B

is zu eine Minute lang tragen die Wellen vor Chicama ihre Reiter. Beim Surfen ist das lang, sehr lang. Nirgendwo auf der ganzen Welt gibt es so einen Swell wie hier, knapp 600 Kilometer nördlich von Perus Hauptstadt Lima. Deshalb zieht es Wellen-Enthusiasten aus aller Herren Länder an diese Küste, die noch dazu mit bizarr schönen, mondähnlichen Landschaften und perfektem Wetter lockt.

Sofía Mulánovich ging es genauso. „Seit ich von diesen besonderen Wellen erfahren habe, komme ich immer wieder hierher“, sagt sie. Die Frau kennt sich aus. Sie ist die Weltmeisterin von 2004, Perus Surf-Ikone und … Ihr Coach, wenn Sie wollen. Denn Destination Red Bull bringt Sie nach Chicama auf eine Reise, bei der Sie nicht nur die längste Welle der Welt surfen, sondern auch Schamanen und der Magie des Salzwassers begegnen. 68

SIMON WILLIAMS/ RED BULL CONTENT POOL

„IM WASSER BIST DU FREI. PROBLEME KÖNNEN NICHT SCHWIMMEN.“


SofĂ­a taucht unter einer Welle durch. Atemtechnik-Training gehĂśrt zum Programm des Surf-Abenteuers.


„SURFEN IST MEIN LEBEN. ES HAT MICH ALLES GELEHRT.“

Sofía an dem Ort, den sie am meisten liebt: am Ozean

Klingt intensiv. Ist es auch. Das Programm geht über sechs Tage. Wir coachen im Wasser und an Land mit Atemtechnik-Workshops am Morgen, Videoanalysen am Abend, Technik-Training und konkreten Auf Aufgaben, die auf den Wellen umgesetzt werden müssen. Aber keine Sorge, vor allem geht es um Spaß und darum, Selbstvertrauen aufzubauen. Surfen gilt ja als Lebensschule. Stimmt. Ich surfe seit meiner Kindheit. Surfen hat mich alles gelehrt. Es ist mein 70

Leben. Für mich ist Wellenreiten die ideale Möglichkeit, mich auszudrücken, mich zu verwirklichen. Das hat auch mit Peru zu tun, oder? Surfen hat in Peru eine lange Geschichte. Darum fahre ich mit meinen Gästen nach Huanchaco, wo wir uns die caballitos de totora ansehen. Das sind kleine Boote, die die Fischer von jeher zum Wellenreiten nutzten. Manche sagen, das sei die erste Form des Surfens.

„OB ALS TRÄNEN, SCHWEISS, WELLEN: SALZWASSER KURIERT ALLES.“

Ein Surfcamp für Kulturinteressierte … Auf dem Programm steht auch eine Tour zur berühmten Dama de Cao, einer Mumie aus der Moche-Kultur (1. bis 7. Jh. n. Chr.; Anm.), die nahelegt, dass zu jener Zeit die Frauen das Sagen hatten. Danach zeige ich den Teilnehmern eine weitere alte Zeremonienstätte. Dort treffen wir einen Schamanen, erweisen dem Ozean unsere Reverenz und bitten um gute Energie. Der Ozean hat magische Kräfte? Selbstverständlich. Wenn du im Wasser bist, bist du frei. „Probleme können nicht schwimmen“, hat mein Vater immer gesagt. Und: Salzwasser kuriert alles. Entweder als Schweiß, Tränen oder eben auch in Form von Wellen. Wie hart die Umstände auch immer sein mögen – eines ist klar: Nach dem Surfen geht es dir garantiert besser.

Mehr Informationen zu dieser Reise, ständig neue Angebote sowie Buchung unter: www.destination.redbull.com THE RED BULLETIN

ENRIQUE CASTRO MENDIVIL/RED BULL CONTENT POOL

the red bulletin: Warum ist Chicama der beste Spot, um Surfen zu perfek­ tionieren? sofía mulánovich: Weil Sie hier so lang auf jeder einzelnen Welle reiten können, bis Ihre Beine zittern. Das bedeutet, dass mein Team und ich viel Zeit haben, zu sehen, was Sie gut und was Sie schlecht machen. Das ist das produktivste Surf Surftraining aller Zeiten.


REISEN ABSEITS DES ALLT ALLTÄÄGLICHEN ÄGLICHEN

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Entdecken Sie die faszinierende Welt von Red Bull hautnah.

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Schulter an Schulter mit Sportidolen Unvergessliches erleben. Events aus Perspektiven feiern, die sonst nur den Pros vorbehalten sind. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl unserer Reisen abseits des Alltäglichen. Weitere Destinationen und Details zu den Angeboten finden Sie regelmäßig aktualisiert auf unserer Website. RED BULL AIR RACE, ABU DHABI Leben Sie den Traum vom Fliegen in einem Red Bull Air Race-Cockpit.

WINGS FOR LIFE WORLD RUN Mit Ihrem Idol laufen Sie für die, die es nicht können – ein einzigartiger globaler Event.

ICE RALLY MIT MATTIAS EKSTRÖM Der schwedische Motorsport-Meister entführt Sie in sein persönliches Eisparadies.

RED BULL STUDIOS Zeigen Sie, wer wirklich den Ton angibt, und produzieren Sie im Studio Ihre eigene Platte.

EXTREME-SAILING-WETTKAMPF IM TEAM HAGARA-STEINACHER Die Elemente pur erleben mit den DoppelOlympiasiegern.

WINDSURFEN MIT BJØRN DUNKERBECK Im Fahrwasser des 42fachen Weltmeisters behaupten Sie sich gegen Wind und Wellen.

MIT AKSEL LUND SVINDAL NORWEGEN ERLEBEN Verbringen Sie einen Tag mit Ihrem Ski-Idol und entdecken Sie, wo sein Aufstieg begann.

RED BULL CLIFF DIVING WORLD SERIES, POLIGNANO A MARE Mittendrin im Klippenspringer-Finalbewerb. Wagen Sie den Sprung Ihres Lebens!

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„WER ­EXISTENZIELL GEFORDERT IST, KANN AUSSERGEWÖHNLICHES LEISTEN“

Er kämpfte sich mit der ­Machete durch einen verminten Dschungel. Arbeitete in einem EbolaLager bis zur völligen Erschöpfung. Und hatte den Mut, sämt­liche Waffen aus dem Spital in Benghazi zu verbannen. Für Ärzte ohne Grenzen reist TANKRED STÖBE an die gefährlichsten Plätze dieser Welt. Seine Erkenntnis: ­„Anderen zu helfen hilft mir, das Leben zu verstehen.“ Text: WOLFGANG WIESER Fotos: CHRISTOPH VOY

Dr. Tankred Stöbe, 48, arbeitet für Ärzte ohne Grenzen. Sein Metier: der tägliche Kampf ums Überleben

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„ACHTE AUF GELASSENHEIT“ MON-STAAT, MYANMAR, OKTOBER 2002 – AUGUST 2003

„ICH MACHE DAS, WEIL ICH DAVON ÜBERZEUGT BIN“ TANKRED STÖBE, BERLIN, SOMMER 2017 74

Dort lebte ein Mann, der hatte seine Hütte an einem Berg gebaut. Eines Tages war er irgendwo hinuntergestürzt, und er wurde furchtbar zugerichtet zu uns ge­ bracht. In Berlin wären wir in die Charité gefahren, und ein Team von 15 Ärzten hätte sich auf ihn gestürzt. Ich war aber der einzige Arzt. Und wir hatten weder Röntgen noch Ultraschall, noch CT oder MRT. Wir konnten nur seine Wunden reinigen und zusammennähen, was zu­ sammenzunähen war. Ein paar Wochen später habe ich ihn wiedergesehen, wie er zu Fuß in die Klinik kam – das war so ein Moment, wo ich dachte, wir können hier schon etwas erreichen. Ich lernte, dass wir mit unserer einfachen Medizin sehr viel machen können. Wichtig ist auch, zu gucken, was denken die anderen, die Mitarbeiter zu fragen – schließlich ist es nicht immer der Arzt, der die beste Idee hat. Was ich dort auch gelernt habe, war: Wer einmal laut wird, verspielt seine Autorität für immer.

„BEWAHRE DIR DEINE ZÄRTLICHKEIT“ FREETOWN, SIERRA LEONE, JÄNNER 2015

Wir hatten da einen großen, mächtigen Mann, der so grimmig guckte. Der machte allen Angst. Wir hatten ihn aufgenommen, weil er Ebola­positiv war. Er stromerte rum und flößte anderen Patienten Furcht ein. Irgendwann brach er erschöpft zu­ sammen. Er war so schwer krank, dass ich dachte, er schafft das nicht. Aber er hat überlebt. Und andere, von denen ich den Eindruck hatte, sie schaffen es vielleicht, sind gestorben. In dem Akutkrankenzelt, in dem ich zuständig war, ist jeder Zweite gestorben. Das waren fast alles junge Menschen um die zwanzig. Ich wusste, wir können nur ihre Sym­ ptome behandeln, ihnen Sauerstoff und Nahrung verabreichen – aber was diese Menschen vor allem brauchten, war menschliche Solidarität, mein Mitgefühl. Manche haben sich für die Hilfe bedankt, obwohl klar war, dass ich nicht so helfen kann, wie ich als Arzt helfen will, weil es für Ebola keine Medikamente gibt – ich kann ihnen nur beistehen in ihrem Sterben. Manchmal durch ein Gespräch, eine Nackenmassage oder einfach auch nur mal die Hand halten. Manchmal fragte ich die Patienten auch, warum sie wieder gesund werden wollen. Und das waren ganz echte Momente, weil sie erzählten, was sie am Leben hält. Ich sah dabei aus wie ein Außerirdischer. Ich trug einen gelben Schutzanzug, eine Schutzbrille, einen Mundschutz, da durfte kein Zentimeter Haut sichtbar sein. Auf dem linken Oberarm des Anzugs stand die Uhrzeit, zu der wir reingegangen waren. Wir hatten eine Stunde. Nach einer Stunde lässt die Konzentration nach, die Gefahr, Fehler zu machen, nimmt beträchlich zu.

„SEI DIR DEINER AUFGABE BEWUSST“ MISURATA, LIBYEN, JÄNNER 2017

Eines der letzten intensiven Erlebnisse war der Besuch eines Gefangenenlagers in Libyen. Es war ein kleines Lager für 400 Flüchtlinge. Nur 40 waren da. Man möchte annehmen, nahezu ideale Bedingungen – das Gegenteil war der THE RED BULLETIN

TANKRED STÖBE/MSF, ÄRZTE OHNE GRENZEN

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ir treffen Tankred Stöbe in Berlin. Vier Tage war er als Notarzt im Dienst. Heute hat er frei. Er wirkt ausgeruht. Entspannt. Der Mediziner ist ein Mann, der Risiken sehr genau abwägt. Und sie trotzdem manchmal ignorieren muss, um helfen zu können. Ein Arzt, der Grenzen über über­ schreitet, weil er nur so in seinem per­ sönlichen Kampf gegen die Ohnmacht be­ stehen kann. „Wer existenziell gefordert ist, kann Außergewöhnliches leisten“, sagt er. Sechs Geschichten erzählt der Arzt. Es sind Geschichten, die ihn gelehrt haben, was Erfüllung ist.

Das war ein kolossaler Sprung in eine andere Welt. Ich hatte gekündigt – meine Arbeitsstelle, meine Wohnung. Das Auto hatte ich stillgelegt, meine ganzen Sachen in einem Keller verstaut, ich war wirklich weg. Als ich in Myanmar ankam, sah alles so romantisch aus. Aber alles war ver ver­ mint. Viele Jahre war es gar nicht möglich gewesen, sich dort zu bewegen. Wir waren das erste Team, das die Mon besuchen konnte. Sie sind eine ethnische Minder Minder­ heit an der Grenze zu Thailand und lebten dort in zehn Lagern. Zu einem der Lager mussten wir uns zwei Tage und Nächte mit Macheten durch den Urwald kämpfen. Die ersten Wochen habe ich mit großen offenen Augen gestaunt. Und es gab jeden Tag Situationen – und das ist bei Ärzte ohne Grenzen bis heute so –, in denen ich an meine Grenzen gehen musste. Jeden Tag gab es Fragen, auf die es vorerst einmal keine Antworten gab.


Fall. Es waren junge Frauen aus Nigeria, die zuvor viele Monate unterwegs gewesen, nachts gegen ihren Willen in ein Schlauchboot gedrängt und später auf dem offenen Meer von der libyschen Küstenwache aufgegriffen worden waren. Als ich dort hinkam, erlebte ich einen Grad der Verzweiflung wie selten zuvor unter Menschen. Sie flehten mich an, sie in ihre Heimat zurückzubringen, und ich musste sagen: „Ich kann das nicht, ich bin Arzt, kein Diplomat.“

Zustand hat sich in den ersten 24 Stunden so gebessert, wie ich das selten erlebt hatte. Er hatte nur einen Wunsch: Er wollte einmal raus aufs Deck, raus aus dem engen Behandlungsraum. Die Krankenschwester hat ihn gestützt. Und als er draußen war, brach er zusammen und war tot. Das sind Momente, in denen ich an mir zweifle, mich frage, ob ich alles richtig gemacht habe. Aber auch das gehört zu meinem Alltag.

Die Situation in dem Lager war katastrophal. Im Badezimmer standen Urin und Kot knöcheltief, es gab kein fließendes Wasser, keine Toiletten, die Menschen hausten unter entsetzlichen Bedingungen. Die meisten hatten Hautinfektionen, viele körperliche Schmerzen, was oft auf seelische Traumata zurückzuführen ist. Es gab Versuche, einzelne Frauen rauszuholen – sie wussten, sie würden in der Zwangsprostitution landen. Seit einem Monat hatten sie keine Kontakte zur Außenwelt, ihre Familien wussten nicht, ob sie noch lebten. Wie alle Schwarzafrikaner in Libyen waren sie vogelfrei. Völlig wahllos hielt man sie in diesen Lagern fest, ohne Perspektiven, fast ohne medizinische Versorgung, dafür sexueller Gewalt ausgesetzt. Diese Menschen können oft nicht mehr nach Hause. Ich sprach mit Dutzenden von ihnen, sie sagten, sie würden gern nach Hause, könnten aber nicht. Die einzige Möglichkeit rauszukommen war über das Mittelmeer.

„BLEIBE HARTNÄCKIG“ BENGHAZI, LIBYEN, SEPTEMBER 2016

„ERLAUBE DIR ZWEIFEL“ MITTELMEER, SEPTEMBER 2015

Ich arbeitete vier Wochen auf einem Rettungsschiff, der „Dignity I“, im Mittelmeer. Auf dem Schiff hatten wir in den vier Wochen nur einen Toten, einen Jungen aus Somalia. Der war schwer krank, es war eigentlich ein Wunder, dass er es lebend bis auf das Schiff geschafft hatte. Man hätte ihn sofort auf eine Intensivstation bringen müssen, nur gab es die nicht. Er hat aber auf alles, was wir ihm gegeben haben, sehr positiv angesprochen – Sauerstoff, Flüssigkeit, Antibiotika. Sein THE RED BULLETIN

Natürlich war uns klar, dass wir hier auch Kämpfer behandelten. Es war eines der größten Krankenhäuser Libyens. Die Männer kamen ganz selbstverständlich mit ihren Waffen. Ich setzte mich also mit dem Sicherheitschef des Krankenhauses zusammen und sagte, dass es aus unserer Erfahrung besser ist, keine Waffen in der Rettungsstelle zu haben. Weil es das Gefühl der Verletzten, hier auch wirklich sicher zu sein, erhöht, es keine neuen Ver Verletzungen gibt, weil eben nicht geschossen wird, und ein neutraler Raum entsteht. Die erste Reaktion war, dass man mir gesagt hat: „Herr Stöbe, haben Sie keine Angst, Ihnen passiert nichts.“ Da musste ich erst erklären, dass es nicht um mich ging, sondern um die Erkrankten. Es war ein wochenlanger Prozess, sich immer wieder hinzusetzen, aber irgendwann habe ich beobachtet, wie der Sicherheitschef bewaffnete Soldaten gebeten hat, die Rettungsstelle zu verlassen. Das hat mich total gerührt, weil ich gesehen habe, dass meine Geduld gewirkt hat. Ich glaube, es hilft, sich einzugestehen: Ja, es ist Sisyphusarbeit – dann erwarte ich nicht so viel und bin schon glücklich, wenn ich sehe, dass irgendwann weniger Steine den Berg runterrollen. Wenn man eine Beziehung aufbaut, geht es immer um Menschen. Es geht um Menschen, die einander kennenlernen, die sich in ihrer Verschiedenheit auch wertschätzen. Wir sagen ja nicht: „Wir wollen hier eine Friedensbotschaft verbreiten.“ Sondern uns geht es darum, zu sagen: „Wir sind eine medizinisch-humanitäre Organisation, wir wollen hier medizinische Hilfe leisten, und wir wollen, dass die Kranken, die Krankenhäuser und die Ärzte geschützt werden.“ Dafür stehen wir, und das klingt banal, aber die Umsetzung ist oft schwierig. In Afghanistan haben wir monatelang verhandelt, um sicherzustellen, dass die Krankenhäuser tatsächlich waffenfreie Zonen werden.

„RISKIERE IMMER EINEN ZWEITEN BLICK“ MOGADISCHU, SOMALIA, AUGUST 2011

Wir fuhren sehr schnell durch die Stadt, hinter einem Pick-up her, auf dem Männer mit schweren Waffen saßen. Ohne bewaffnete Begleiter unterwegs zu sein war unmöglich, obwohl Ärzte ohne Grenzen das sonst kategorisch ablehnt. Unbewaffnet, das gab es nicht in diesem Land im Ausnahmezustand. Ich kam mittags an, und um 14 Uhr öffneten wir die Klinik. Ab diesem Tag haben wir im Dreischichtsystem – an sieben Tagen die Woche – Kinder aufgenommen, und wir mussten richtig schwer arbeiten, um sie durchzubringen. Die ganze Stadt war in diesem Sommer ein Flüchtlingslager, die Kinder wurden meist sehr spät gebracht, oft lagen sie schon im Koma. Viele starben, weil die Situation so hoffnungslos war. Immer wieder erlebten wir, dass Eltern, deren Kind noch lebte, sagten: „Wir gehen jetzt zurück, zurück zu unserer Familie, den anderen Kindern.“ Auf den ersten Blick barbarisch. Aber in Wahrheit extrem couragiert. Sie mussten abwägen. Sie waren auch noch für ihre anderen Kinder verantwortlich. Diese absolut existenziellen Entscheidungen, die diese Eltern treffen mussten – das war sehr, sehr beeindruckend. In den vier Wochen, die ich in Mogadischu war, war ich nur vier-, fünfmal draußen. Wie so oft hat sich gezeigt, dass die Not der anderen immer viel größer ist als meine eigene.

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Ein Interview mit Tankred Stöbe

the red bulletin: Sind Sie während Ihrer Einsätze jemals selbst krank geworden? tankred stöbe: Ja, aber nie ernsthaft. Ich hatte nicht einmal Malaria, obwohl ich in vielen Malaria-Gebieten gearbeitet habe. Pures Glück, also? Ja. Natürlich kann man sich ein bisschen schützen. In meinem Fall war es aber schlicht glücklicher Zufall. Genießen Sie aufgrund Ihrer Arbeit für Ärzte ohne Grenzen einen besonderen Status unter Ihren Kollegen? Eigentlich nicht. Dass ich nebenher humanitäre Hilfe mache, ist zwar etwas Besonderes. Aber es bedeutet auch, dass ich auf eine klassische Krankenhauskarriere verzichten muss. Wollten Sie denn die angesprochene Krankenhauskarriere nie machen? Was mich an der Medizin interessiert, sind die existenziellen Momente des Menschseins. Diese Momente zwischen Leben und Tod, in denen der Mensch auf seine Ursprungsfragen zurück zurückgeworfen wird: Wer bin ich? Wo will ich hin? Will ich leben? Will ich nicht leben? Das empfinde ich als ungeheuer spannend und zutiefst menschlich. Ein gutes Leben zu führen heißt für mich, helfen zu dürfen. Wieso haben Sie diese Entscheidung getroffen? In letzter Konsequenz weiß ich es noch nicht. Ich kann nur sagen, dass sich – nach ein paar Jahren Medizin in Deutschland – für mich die Frage aufdrängte: Was kommt jetzt? Und dann sagte ein Freund zu mir: „Hey, bewirb dich doch bei Ärzte ohne Grenzen.“ Haben Sie während Ihrer Einsätze Angst zu sterben? Nicht unmittelbar. Es gibt Momente, in denen ich Angst bekomme – nicht 76

häufig, weil nicht überall eine existenzielle Lebensbedrohung herrscht. Aber wenn sich die einstellt, dann merke ich das schon – und dann will ich leben. Haben Sie Mitgefühl mit Ihren Patienten? Ja. Aber ich sehe dieses Mitleid nicht als Lähmung. Das Leid der anderen drängt mich, etwas zu tun. Auf der Facebook-Seite von Ärzte ohne Grenzen steht, dass die Menschen immer wieder zu Tränen gerührt werden. Geht es schon darum, auch ein Bewusstsein für die Ungerechtigkeiten dieser Welt zu wecken? Eines der Hauptmotive für die Gründung von Ärzte ohne Grenzen war – neben der medizinischen und humanitären Arbeit –, als Sprachrohr für die Menschen in Not zu dienen. Das sagen mir die Menschen auch ganz oft. Sie sagen: „Du wirst zurückgehen nach Europa, bitte vergiss uns nicht, bitte erzähl unsere Geschichte.“ Ich mache das, weil ich davon überzeugt bin. Weinen Sie? Selten. Es gibt schon emotionale Momente, die mir auch nahegehen. Und es sind vor allem die Geschichten der Menschen, die mir nahegehen. Die haben so Ungeheures durchgemacht, wo ich sicher bin, ich könnte das nicht. Das ist das Schöne in der humanitären Hilfe: zu sehen, was Menschen in Extremsituationen zu leisten fähig sind. Schlafen Sie gut? Immer. Selbst wenn ich nachts als Notarzt unterwegs bin, schlafe ich oft noch bei der Anfahrt immer wieder ein (lacht). Manchmal ist es eher schwer, wach zu bleiben. Wissen Sie, wie vielen Menschen Sie das Leben gerettet haben? Nein, weil die Menschen manchmal sterben – trotz allem, was wir tun. Und manchmal überleben sie trotz allem, was wir nicht tun können. Die menschliche Natur ist ja nicht vorhersehbar. Ihre Botschaft? Wir leben in einem globalen Dorf. Dieses Dorf hat Wunder und Schrecken. Die großen Übel dieser Welt – Krankheiten und Kriege –, die gab es immer schon, aber wir waren noch nie dermaßen fähig, diesen Dingen etwas entgegenzusetzen. Das Wissen fehlt uns nicht mehr; was fehlt, ist der politische und menschliche Wille, es umzusetzen.

www.aerzte-ohne-grenzen.de

ZUR PERSON Dr. Tankred Stöbe, geboren am 1. Februar 1969. Vater Heilpraktiker, Mutter Kindergärtnerin (baute Ende der 1980er-Jahre in der südafrikanischen Township Khayelitsha einen Kindergarten auf). Der Mediziner hat zwei Geschwister und drei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe seines Vaters. Seit 2011 ist er verheiratet. Mit seiner Frau Judith, 34, einer Ärztin, lebt er in Berlin-Charlottenburg. Wenn er nicht für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz ist, arbeitet er im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe und als leitender Notarzt. Bis 2015 war Dr. Tankred Stöbe Präsident der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen. Aktuell ist er Mitglied des internationalen Vorstandes. Ärzte ohne Grenzen ist mit rund 35.000 Mitarbeitern in 500 Projekten in rund 70 Ländern aktiv, wobei neun von zehn Mitarbeitern vor Ort rekrutiert werden. Von den 3500 internationalen Mitarbeitern sind ein Drittel Ärzte, ein Drittel medizinische Mitarbeiter und ein Drittel Logistiker, Koordinatoren etc. THE RED BULLETIN

MARTA SOSZYNSKA/MSF

„EIN GUTES LEBEN ZU FÜHREN HEISST FÜR MICH, HELFEN ZU DÜRFEN“


„DAS LEID DER ANDEREN DRÄNGT MICH, ETWAS ZU TUN“ Nach einigen Jahren Medizin in Deutschland folgte Tankred Stöbe dem Ruf von Ärzte ohne Grenzen.


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guide uide Get it. Do it. See it.

25 Jänner

RALLYE-ACTION IN DEN BERGEN

JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL

Zum Auftakt der WM-Saison 2018 gastiert die World Rally Championship in Monte Carlo und den französischen Alpen (Bild). Red Bull TV überträgt live. Alle TV-Highlights: Seite 80.

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GUIDE

See it

HELDEN DER KÄLTE

Die Temperaturen sind gefallen, auf Red Bull TV geht’s aber trotzdem heiß her. Hier einige der Highlights in diesem Monat.

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine globale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV. Alle Infos: redbull.tv

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25 bis 28. Jänner

LIVE

FIA WORLD RALLY CHAMPIONSHIP MONTE CARLO

Der Deutsche Armin Kremer glüht durch die Nacht.

Die World Rally Championship 2018 startet mit der 86. Rallye Monte Carlo – für die Fahrer die erste Gelegenheit, ihre neuen Autos unter echten Renn­ bedingungen zu testen. Besonders kni≠lig: die in der Rallye­Geschichte Monte Carlos und der WRC einzigartige neue Routenführung. Highlight sind hier die vereisten Straßen der Hautes­Alpes.

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Jänner / Februar

Erlebe handverlesene Musik und persönliche Künstler-Interviews. Unsere Empfehlung:

Eis-Zauber: Manöver des Niederländers Kevin Abbring bei der Rallye Monte Carlo 2017

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JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL, SCOTT SERFAS, ANDREAS SCHAAD/RED BULL CONTENT POOL, DASH NOSOVA

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Jänner

ON DEMAND

SWEET AND SOUR

Ein Film über die Freuden und Ängste von Ausnahmekönnern unter Ausnahmebedingungen: Freeskier Richard Permin, Snowboarder Victor de Le Rue und mitreißende Challenges im tief verschneiten Alaska.

PEAK TIME

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LIVE

RED BULL CRASHED ICE

Der zweite Saison-Event verspricht wieder High-SpeedAction. Veranstaltungsort ist Jyväskylä, Finnland, wo die Elite des Ice Cross Downhill auf einer der spektakulärsten Natureisbahnen der Welt um den Sieg kämpft.

Jänner

ON AIR

wochentags 18–20 Uhr MEZ

Deine täglichen zwei Update-Stunden für die Ohren: aktuelle Tunes und News, Interviews mit den interessantesten neuen Leuten der Branche (vor kurzem etwa mit dem britischen Blues-Soul-Wunderknaben Yellow Days und der jamaikanischen Rapperin HoodCelebrityy) und Reportagen über lokale Musikszenen (zuletzt etwa Hip-Hop in New Orleans), präsentiert von Musikjournalistin und DJ Vivian Host.

ON DEMAND

METHOD MOVIE 2

Das zweite Filmprojekt der europäischen SnowboardBibel „Method Magazine“ ist noch radikaler als der Vorgänger. Folge Roope Tonteri, Max Zebe und Co auf ihrem Weg durch Backcountry und Urban Playgrounds.

AUFDREHEN: REDBULLRADIO.COM

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GUIDE

Get it

Zeitmesser Alec Monopolys Gra∞ti-inspirierte TAG Heuer ist auf 200 Stück limitiert.

MEISTERSINGER NEO PLUS GREEN

Smaragdgrün

Uhren der deutschen Manufaktur MeisterSinger weisen eine Besonderheit auf: Sie haben nur einen Zeiger und 144 Fünf-Minuten-Striche statt der üblichen 60 Minutenstriche. Das schlichte Design verändert tatsächlich das Zeitgefühl des Trägers. meistersinger.com

TUDOR BLACK BAY RED

Weinrot

SPIELEABEND AM HANDGELENK 1935 wurde der erste Mensch dank einem Brettspiel Millionär: Charles Darrow ver verkaufte der Spielzeugfirma Parker Brothers seine Rechte an „Monopoly“ (dass er die Idee von „The Landlord’s Game“ geklaut hatte, spielte keine Rolle). Parker machte das Spiel bekanntlich zum Welthit. Jahr Jahrzehnte später wählte der New Yorker Graffiti-Künstler Alec Monopoly das Maskottchen des Spiels zum Leitmotiv. Seine Kapitalismus-Spöttelei begeistert Celebrities wie Robert De Niro, Snoop Dogg oder Miley Cyrus; nun ernannte TAG Heuer den New Yorker zum „Kunstprovokateur“.

TAG HEUER FORMULA 1 ALEC MONOPOLY SPECIAL EDITION

Zeit ist Geld

Die Schweizer Uhrenmarke Heuer weiß, wie man gute Deals einfädelt: Das 1860 gegründete Unternehmen verschmolz 1985 mit der TAGGruppe und setzte damit zu neuen Höhenflügen an. Vor kurzem ernannte Heuer den Graffiti-Superstar Alec Monopoly zum Markenbotschafter – mit dem schlauen Hinter Hintergedanken, dadurch die Millennials unter den Luxusuhren-Liebhabern dauerhaft an sich zu binden. Das erste Kind dieser Partnerschaft: diese klassische Quarzuhr mit ALEC-Logo-Spezialgravur auf dem Stahlboden und „Mr. Monopoly“Figur auf dem Zifferblatt im 41-mmGehäuse. Ähnlichkeiten der Figur mit dem verurteilten ehemaligen Wall-Street-Makler Bernie Madoff sind nicht ganz zufällig – typisch für Alecs Liebe zur Provokation. tagheuer.com

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Prominente Markenbotschafter sind in der Uhrenszene aktuell ein Must. Rolex-Tochter Tudor ist da keine Ausnahme. Die mit großer Krone versehene burgunderrote Neuauflage ihrer klassischen Taucheruhr wird von Lady Gaga getragen. tudorwatch.com

HUBLOT BIG BANG CHELSEA FC

The Blues

Als Nicht-Chelsea-Fan kannst du der Uhr mit dem Löwen-Logo wohl eher wenig abgewinnen. Dennoch gibt es, wie beim Team, viel zu bewundern, etwa die Lünette aus der eingefärbten Carbonfaser Texalium. hublot.com

THE RED BULLETIN


Do it

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Jänner/ Februar Jänner Mountain Attack Der Fall der Felle: Der legendäre Tourenskibewerb (20. Auflage!) bringt im MarathonRennen auf 40 Kilometer Streckenlänge sechs Gipfel und 3008 Höhenmeter unter. In Saalbach (Bild: Startsprint durch den Ort) geht’s aber nicht nur um Durchhaltevermögen, sondern auch um Skitechnik und Mut: Abgefahren wird bei Dunkelheit mit bis zu 100 km/h. Für die Sportler eine Grenzerfahrung, für die Zuschauer ein Highlight – atemberaubend ist der Tag für alle. Saalbach; mountain-attack.at

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LIVE IN CONCERT DEPECHE MODE

Mit 100 Millionen verkauften Platten ist das britische Trio eine der erfolgreichsten Bands der Pop-Geschichte. Seit Anfang der 1980er Jahre für Synthie-Pop-Hits wie „People Are People“ kultisch verehrt, brachten Depeche Mode letzten März ihr 14. Album „Spirit“ heraus, auf dem bluesige Sounds mit Elektronik gemixt werden. Guter Spirit wird vorgelebt: Ein Teilerlös der Welttournee geht an die Hilfsorganisation „Charity: Water“.

WILD+TEAM FOTOAGENTUR GMBH, ANTON CORBIJN

Stadthalle, Wien; depechemode.com

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Jänner 5K HD Die Supergroup aus SchmiedsPuls-Frontfrau Mira Lu Kovacs und der Jazzband Kompost 3 legt gleich mal großartig los: Das Debütalbum „And To in A“ ist ein rares Kunstwerk. Schroffe Beats treffen auf Kovacs’ zarte Stimme, das Ergebnis ist zerbrechlich und supergroovig zugleich. Und das Allerbeste: Live klappt der Spagat sogar noch besser. Jazzit, Salzburg; 5khd-music.com

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Februar Red Bull Salzburg vs. Admira Wacker Schon am 3. Februar empfängt Titelverteidiger Red Bull Salzburg die ersten Frühjahrsboten in der Red Bull Arena: das Team der Admira, das wohl auf Revanche für das 1:5 beim letzten Gastspiel sinnt. Bullen-Coach Marco Rose und seine Elf werden ihrerseits versuchen, den Fans zu vorkalendarischen Frühlingsgefühlen zu verhelfen. Red Bull Arena, Salzburg; redbullsalzburg.at

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Februar Juste Debout Der Name „Juste Debout“ (übersetzt: einfach stehen) für diesen Street-Dance-Wettbewerb ist irreführend. Denn 300 internationale Top-Tänzer sorgen mit ihren Künsten im Hip-Hop, House, Popping und Locking für Jubelstürme beim Publikum. Und das im Rahmen der Vorausscheidung fürs Finale in Paris erstmals auch in Österreich. Ein bewegender Tag. Orpheum, Graz; jdworldtour.com

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GUIDE

Do it

Kaltstart

DEIN LAUFJAHR BEGINNT JETZT

Es ist nie zu spät für einen Neujahrsvorsatz. Schon gar nicht für einen so guten wie den, am Wings for Life World Run teilzunehmen. Der Lauf-Event findet in Wien (und weltweit) am 6. Mai statt – wie weit du kommst, entscheidet sich aber bereits jetzt, im Winter. Je frühzeitiger du zu trainieren beginnst, desto später überholt dich im Mai das Catcher Car und beendet dein Rennen. Alle Informationen und Anmeldung: wingsforlifeworldrun.com

Top-Läufe zur Vorbereitung im Winter

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Jänner Neuhofner Geländecup

4,8 bzw. 9,6 Kilometer müssen Teilnehmer beim Crosslauf in Neuhofen an der Krems knapp außerhalb von Linz zurücklegen. Weitere Termine: 27. Jänner und 10. Februar. unionneuhofen.at

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Jänner VCM Winterlaufserie

Im Wiener Prater werden 7, 14 oder 21,1 Kilometer gelaufen. Ideal für Spontane: Welche Strecke dein Ziel ist, kannst du unterwegs noch entscheiden. Weitere Termine: 11. Februar und 11. März. winterlaufserie.at

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Jänner Eisbärlauf

Der erste Wertungslauf zum 18. Eisbärcup (weitere Termine: 18. Februar und 18. März) flutet den Wiener Prater mit Laufbegeisterten. Zur Wahl stehen drei Distanzen: 7 Kilometer, 14 Kilometer, Halbmarathon. lcc-wien.at

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Februar Winter X-Lauf Gnadenwald

In Mils unweit von Innsbruck findet dieser Crosslauf über 4,4 bzw. 8,8 Kilometer statt. Gnadenlos im Gnadenwald: 40 Meter Höhenunterschied pro 2,2-Kilometer-Runde. ttci.at

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März VulkanlandFrühlingslauf

Ehe der Winter zu Ende geht, empfiehlt sich ein Trip in die Südoststeiermark. Nicht zu Kernöl, Wein und Schinken, sondern zum Lauf über 4,2 oder 8,4 Kilometer bzw. die Halbmarathondistanz. vulkanlandlauf.at

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PHILIP PLATZER FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, SIMON PAIS

Nahila Hernández beim Antarktis-Marathon. Ihre besten Winter-Lauftipps: siehe rechte Seite


Winter Running

Nahila Hernández

DIESE 5 TIPPS MACHEN DICH ZUM EIS-LÄUFER

Ultraläuferin Nahila Hernández ist Spe­ zialistin für extreme Verhältnisse. 2017 lief sie als erste Frau 350 Kilometer bei sieben Marathons auf sieben Kontinen­ ten in sieben Tagen. Hier erklärt uns die Antarctic­Ice­Marathon­Veteranin, Veteranin, wor wor­ auf es beim Laufen bei Kälte ankommt.

1 Gib dir kalt-warm Klar, es ist nicht angenehm, mit viel Kleidung zu laufen, aber im Winter un­ vermeidbar. Haube, Handschuhe und Windstopper sind Pflicht. Aber auf­ passen: Wenn dir beim Loslaufen nicht ein bisschen kühl ist, hast du zu viel an.

2 Sei geduldig Du musst deinem Körper Zeit geben, sich an die Verhältnisse anzupassen – sowohl ans Wetter als auch ans Outfit. Beginne mit kurzen Einheiten. Wenn du nur zehn Minuten läufst, reicht das für den Anfang. Denn beim nächsten Mal läufst du schon elf.

3 Hab keine Angst Es ist dunkel, du bist allein – normal, dass dir ein bisschen mulmig wird. Was also tun? Bereite dich auf mögliche Szenarien vor. Recherchiere die kürzeste Strecke zurück zu sicheren Wegen. Und achte auf die richtige Ausrüstung (festes Schuhwerk, Stirnlampe, Handy).

4 Ärgere dich (nicht) Es hilft wenig, sich übers Wetter auf­ zuregen. Akzeptiere die Unannehm­ lichkeiten und investiere die Energie lieber in Gedanken, warum du läufst. Wobei: Wenn es dich entspannt, kannst du auch die ganze Zeit fluchen.

5 Kenne dein Ziel

Beim Laufen gibt es keine Tricks: Es braucht Routine und Disziplin. Und die hältst du besser ein, wenn du auf ein klares Ziel hintrainierst – der Wings for Life World Run ist die ideale Option. Eiskönigin Nahila Hernández

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© 2017 HARMAN International Industries, Incorporated. Alle Rechte vorbehalten. JBL ist eine Marke von HARMAN International Industries, Incorporated, die in den USA und/oder anderen Ländern eingetragen ist. Die Wortmarke Bluetooth® und ihre Logos sind eingetragene Marken von Bluetooth SIG, Inc. Jegliche Nutzung dieser Marken durch HARMAN International Industries, Incorporated erfolgt in Lizenz. Andere Marken oder Handelsbezeichnungen sind im Besitz der jeweiligen Eigentümer. Änderungen an Merkmalen, Spezifikationen und Aussehen können ohne vorherige Ankündigung erfolgen.

Beim Wings for Life World Run gibt es keine fixe Ziellinie. Das Rennen ist für dich vorbei, sobald dich – wie im Bild – das Catcher Car überholt.

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GUIDE

HIER KOMMT DIE

ZUKUNFT

WARUM IHR NEUES AUTO BESSER SEIN WIRD ALS IHR LETZTES: 6 TRENDS UND 19 MODELLE FÜR SMARTE MOBILITÄT VON MORGEN – AB SOFORT. TEXT: WERNER JESSNER


MAZDA CX-5

MEHR ZURÜCKHALTUNG Leicht gesagt, schwer umzu­ setzen: aus weniger tatsächlich mehr machen. Mazdas Chef­ designer Kevin Rice ist das ge­ lungen. Weniger Kanten, weniger Sicken, weniger unterschiedliche Oberflächen heben den CX­5 wohltuend aus der Masse. Auch passend reduziert: Der neue, 194 PS starke Benzinmotor hat eine Zylinderabschaltung, die Sprit spart, indem sie zwei Zylin­ der stilllegt, wenn keine Leistung gefordert wird. mazda.at

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GUIDE

VOLVO XC40

MEHR INTELLIGENZ Bei aller technischen Brillanz sind es oft Kleinigkeiten, die entscheiden, ob man sich im Auto wohlfühlt. Der XC40 ist das perfekte Beispiel dafür, vom Handtaschenhaken bis zu den natürlichen Materialien im Innenraum. Natürlich besetzt der kleinste Volvo-SUV auch das Thema Sicherheit und ergänzt es mit dem „Pilot Assist“, der es erlaubt, bis 130 km/h teilautonom zu fahren. volvocars.at

PEUGEOT 5008

MEHR VARIABILITÄT Anders als sein Vorgänger ist der neue 5008 ein SUV, mit bauartbedingten Vorzügen und optischen Reizen – sowie dazu unglaublichen praktischen Talenten. Die drei Einzelsitze in der mittleren Reihe sind kindersitzkompatibel und lassen sich verschieben und versenken – genau wie die Plätze sechs und sieben ganz hinten. Imposant: mehr als ein Kubikmeter Kofferraumvolumen! peugeot.at

RENAULT KOLEOS

MEHR WOHLFÜHLEN

1.

CROSSOVER-MODELLE SIND DER NEUE MEGATREND.

DIE GRENZEN ZWISCHEN KOMBI UND SUV VERSCHWINDEN ZUSEHENDS.

Die zweite Generation des Koleos ist ein völlig neues, gemeinsam mit Nissan entwickeltes Auto, das konsequent um die Passagiere herum gebaut wurde. Durchdachte Ablagen, Kopfstützen, die sich um den Nacken schmiegen, Ambiente-Licht, verbesserte Geräuschdämmung und Infotainment auf dem Stand der Zeit machen den Koleos zum idealen Langstreckenauto. renault.at

ŠKODA KAROQ

MEHR AERODYNAMIK Der Yeti ist verschwunden, dafür ist der Karoq da: Technisch ist er ein enger Verwandter des VW T-Roc und ver verzichtet als solcher auf den schrankartigen Aufbau seines Vorgängers. Dennoch hat seine Praxistauglichkeit nicht gelitten, im Gegenteil: 16 Zentimeter länger als der Yeti, um 5 Zentimeter breiter, komplett variable Rückbanklandschaft, mehr als 1800 Liter Stauraum. skoda.at

2.

UNSERE AUTOS WERDEN INTELLIGENTER. SYSTEME, DIE BEREITS AN BORD SIND, WERDEN VERNETZT.

RANGE ROVER VELAR

MEHR ELEGANZ

Fans rechter Winkel sind beim klassischen Range Rover richtig, andere werden beim Velar fündig: die Optik dynamisch und muskulös, weniger erdig und brutal. Vor allem innen ist er ein ganz Feiner: Leder, wohin das Auge blickt, tolles Infotainment-System, Luftfederung fürs Schweben über Kanaldeckel und als freundliche Geste Türgriffe, die zur Begrüßung elektrisch ausfahren. landrover.at 88

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BMW 5ER-SERIE

MEHR ÖSTERREICH

Die Bayerischen Motorenwerke sind gerade beim Fünfer auch die österreichischen: Die Diesel werden in Steyr gefertigt, das Auto selbst unter anderem bei Magna in Graz. Weil Patriotismus allein noch kein Kaufgrund ist: ConnectedDrive vernetzt Auto, Fahrer und Außenwelt intelligent. Dazu ist der Neue um bis zu 100 Kilo leichter als sein Vorgänger und spielt die Rolle des Athleten im Anzug noch besser. bmw.at


JAGUAR E-PACE

MEHR AGILITÄT Das „E“ im Namen steht nicht für „elektrisch“, sondern zeigt, dass sich der E-Pace unter dem erfolgreichen großen Bruder F-Pace einordnet. Er ist der kleinste und quirligste Jaguar der Geschichte, ein Kompakt-SUV, das sich mit BMW X1, Audi Q3 & Co anlegt, dabei die sportlichen Gene der Marke nicht verleugnet. Tiefe Sitzposition, knackiges Fahrwerk und Highlights wie Head-up-Display machen den jüngsten Jaguar auch zu jenem für die jüngsten Käufer. jaguar.at


GUIDE

LEXUS LS

TOYOTA YARIS WRC

Einmal alles, aber mit Hybrid: Ein Benzin- und zwei Elektromotoren leisten zusammen 354 PS. Bis 140 km/h kann die Coupé-ähnliche Limousine dank mehrstufigem Hybridsystem rein elektrisch fahren. Innen trifft Lounge-Atmosphäre japanische Handwerkskunst. Händisch plissierte Türverkleidungen, der Umgang mit facettiertem Glas und die selbstverständliche Integration großzügiger Displays in edles Leder sind schon eher First- denn Business-Class. lexus.at

Was war das für ein Einstand: erst der zweite Bewerb nach Toyotas Rückkehr in die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), und schon der erste Sieg. Der Finne Jari-Matti Latvala gewann die prestigereiche Schweden-Rallye, Landsmann Esapekka Lappi fuhr zu Hause auf Platz zwei. In der Konstrukteurs-WM schaffte Toyota Platz 3. 2018 soll der nächste Schritt folgen für das Toyota Gazoo Racing World Rally Team auf dem über 350 PS starken Yaris WRC. toyota.at

MEHR BUSINESS-CLASS

MEHR ERFOLG

3.

DER TREND GEHT RICHTUNG E-MOBILITÄT.

ALLERDINGS WIRD STROM NICHT SCHON MORGEN FOSSILE BRENNSTOFFE ERSETZEN. UM DIE VERBRAUCHSZIELE ZU ERREICHEN, SETZEN DIE KONZERNE AUF EFFIZIENZ – ETWA ALS HYBRIDANTRIEB MIT KLEINEN BENZINERN.

FORD TOURNEO CUSTOM

NISSAN LEAF

Außen Großraum-Van, innen Pkw: Der neue Tourneo Custom lädt nicht nur neun Personen ein und bietet über dreißig Varianten für die Bestuhlung, er lässt sich vor allem so komfortabel bedienen wie ein Premium-Pkw. Von automatischer Verkehrsschilderkennung bis Touchscreen-Display, von Start-Stopp-Automatik bis Abstandstempomat macht der Tourneo alles, damit der Fahrer seine Fracht sicher, entspannt und umweltfreundlich transportiert. ford.at

Das meistverkaufte Elektroauto der Welt ist in seiner zweiten Generation nicht nur hübscher, sondern auch viel ausdauernder geworden: Mehr Akku-Kapazität (40 kWh) ergibt um 50 Prozent mehr Reichweite (378 km nach dem neuen, realistischeren NEFZPrüfzyklus). In nur 40 Minuten ist der neue Leaf zu 80 Prozent geladen – damit kommt man nach einem kurzen Mittagessen schon wieder von Salzburg nach Wien retour. nissan.at

MEHR PLATZ

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MEHR REICHWEITE

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GUIDE

4.

KOMPROMISSE ZWISCHEN KOMFORT UND SPORT SIND NICHT MEHR NÖTIG. ELEKTRONISCH GEREGELTE FAHRWERKE UND ANTRIEBE ENTKOPPELN FAHRER WEITGEHEND VOM UNTERGRUND.

HONDA CIVIC

MEHR DIESEL Scheinbar gegen den Zeitgeist bekommt der Bestseller Civic einen neuen Diesel: 120 PS stark, kann mit Neungang-Automatik kombiniert werden. Beeindruckend die inneren Werte: Die 3,7 Liter Durchschnittsverbrauch sind nach dem neuen NEFZ-Zyklus ermittelt, sollten also der Realität entsprechen. Rekordverdächtig auch die CO²Emissonen mit nur 99 Gramm pro Kilometer. honda.at

SUZUKI SWIFT

MEHR WITZ

Autos müssen nicht streng schauen, das zeigt der Swift. Dem sieht man den Spaß schon von außen an. Fährt auch so: Der 90 PS starke Motor spielt sich mit dem sensationell leichten Swift. Mit Frontantrieb plus Handschalter wiegt er unglaubliche 857 Kilo, und selbst als Allrad mit Automatik bleibt er unter einer Tonne – und verbraucht dabei weniger als 5 Liter Benzin. suzuki.at

5.

DAS DOGMA, JEDES AUTO MÜSSE GRÖSSER SEIN ALS SEIN VORGÄNGER, IST GEFALLEN. DER PLAFOND IST ERREICHT.

AUDI Q5

MEHR PKW-FEELING Die hohe Kunst: ein SUV so konstruieren, dass es fährt wie ein Pkw und die SUV-Vorteile nicht preisgibt. Der neue Audi Q5 schafft das. Selbst wenn er optisch seinem Vorgänger ähnelt, hat er technisch einen Sprung gemacht: neue Hinterachse, neue Luftfederung und bis zu 30 (!) elektronische Hilfssysteme bringen Komfort und Sport auf den Asphalt. Die Möglichkeit, ihn auf Knopfdruck um 45 mm anzuheben, zeigt, dass er trotz allem SUV geblieben ist. audi.at

SEAT ARONA

MEHR CROSSOVER Eine Handbreit höher und breiter als der Kleinwagen Ibiza, mehr Platz, höhere Sitzposition, mehr Übersicht, einfacherer Einstieg: Der Arona ist ein Crossover, das sich auf keine Altersgruppe festlegt. Die einen werden sich an der einfachen Beladbarkeit des Kofferraums erfreuen, die anderen am 8-Zoll-Touchscreen, der Apple CarPlay, Android Auto und Mirror Link kann. seat.at 92

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GUIDE FORD ECOSPORT

MEHR FRISCHE Liebe zum Detail, frische Optik. Nicht nur Front und Heck sind neu, auch der Innenraum kommt technisch aktueller daher: freistehender 8-Zoll-Monitor, sprachgesteuertes Entertainment-System, Rückfahrkamera und optional ein fettes Bang & Olufsen-Soundsystem. Auf Wunsch kontrastierendes Wagendach. ford.at

OPEL GRANDLAND X

MEHR ZUKUNFT

So hat Opels Zukunft begonnen: Noch in Kooperation mit Peugeot entwickelt, sind die Franzosen inzwischen bekanntlich Besitzer der deutschen Traditionsmarke. Der Grandland X gibt einen Vorgeschmack auf kommende französische Menüs: Komfortabel ausgelegtes Fahrwerk, Motoren aus dem Regal der neuen Mutter PSA, LED-Scheinwerfer, dazu ein Interieur wie im Flaggschiff Insignia machen Gusto auf mehr. opel.at

6.

CRASH-NORMEN SIND STRENGE KORSETTE FÜR DESIGNER. DIE REVOLUTIONEN FINDEN DERZEIT IM INNENRAUM STATT. VW T-ROC

MEHR EIGENSTÄNDIGKEIT Einen VW erkennt man blind. Ist das wirklich so? Der T-Roc – etwas größer als der Golf, minimal kleiner als der Tiguan – stößt in die boomende Klasse der Kompakt-SUV und gibt sich optisch geradezu revolutionär mutig: Ecken, Kanten, schräge Dachlinie, Zweifarbenlackierungen, neues Gesicht. Technisch darf man sich auf bewährte Qualität freuen mit Motoren mit 115 oder 150 PS und auf Wunsch einem volldigitalen Cockpit. volkswagen.at

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PROMOTION

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1 ENTDECKE DIE BERGE ...

… auf völlig neue Weise mit dem Scott E­Genius 720. Herzstück des brandneuen E­Mountain­ bikes ist das einzigartige Scott­Vario­Fahrwerk mit dem Scott­X­Fusion­ Nude­Dämpfer mit 3 Fe­ derweg­ und Geometrie­ Einstellungen. Per Twin­ loc­Lenkerhebel können Gabel und Dämpfer blitzschnell angepasst werden. Das Shimano­ STEPS­Antriebssystem sorgt für ein natürliches Fahrverhalten. www.gigasport.at

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2 KORE 105 #TOTHEKORE

Der brandneue KORE 105 erweitert die Sicht auf moderne Freeride­ Ski! Mit einem Kern aus sehr leichtem Karuba­ Holz in Kombination mit dem wabenstruktur­ ähnlichen Material Koroyd, dem nobel­ preisgekrönten Material Graphen und Carbon­ laminaten generiert HEAD hier einen in dieser Gewichtsklasse unvergleichlich per­ formanceorientierten Ski für Freerider. www.head.com

3 KAFFEEGENUSS AUS AFRIKA

Zwei neue Sorten, in­ spiriert von der Entste­ hungsgeschichte des Kaffees. Entdecken Sie mit der neuen Limited Edition von Nespresso die Ursprungsregionen des Kaffees. So kommt Arabica Ethiopia Harrar aus Äthiopien, wo die Arabica­Bohne ihre Wurzeln hat, und Robus­ ta Uganda aus Uganda, einer der Geburtsstät­ ten von Robusta­Kaffee. Erhältlich ab 15. 1., so­ lange der Vorrat reicht. www.nespresso.com

4 COLMAR 2-IN-1HERREN-SKIJACKE BORMIO

Die Herren­Skijacke Bor­ mio ist ein historisches 2­in­1­Teil, bestehend aus einer wasserdichten Hülle und einer vollständig ab­ trennbaren Daunenjacke. Vollkommen thermover­ schweißte Außenjacke aus dreilagigem elasti­ schem Gewebe, laminiert mit einer atmungsakti­ ven und wasserdichten Graphen­G+­Membran, die ein angenehmes Wohlgefühl garantiert. www.colmar.it

5 READY FOR TAKE-OFF!

Willkommen in der Welt der Flying Bulls. Dieser Prachtband präsentiert eine besondere Flug­ zeug­Sammlung, ihre Heimat im Hangar­7 und Hangar­8 in Salz­ burg, erzählt die Ge­ schichten der histori­ schen Flugzeuge und nennt alle Daten und Fakten. „Ein Flugzeug zu erfinden ist nichts. Es zu bauen ein Anfang. Fliegen, das ist alles!“ www.pantauro.com

6 COOLE JACKE FÜR COOLE JUNGS

Die leichte Lammleder­ jacke mit Kapuze ist für den urbanen Herrn wie auch für den Aben­ teurer der perfekte Begleiter. Dank Druck­ knopfverschluss erhält der klassische Schnitt eine sportive Note. Mit der Innenaufmachung aus Jersey bietet die Jacke einen zusätz­ lichen Tragekomfort. www.alphatauri.com

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GUIDE

Check it

THE RED BULLETIN WELTWEIT

GROSSBRITANNIEN TOP OF THE BOTS

Ski-Abenteuer in Nordamerika, ein Ausnahme-Chirurg aus der Schweiz und das kälteste Kanurennen der Welt: die Highlights unserer globalen Ausgaben im Februar.

Diese intelligenten RoRo boter sind auf dem Weg, zum besten Freund des Menschen zu werden.

The Red Bulletin als E-Paper: redbulletin.com

Tengo un gran plan El actor londinense JOHN BOYEGA ha cambiado el mundo en la gran pantalla, con papeles de alto perfil en los filmes Star Wars: el despertar de la Fuerza y Detroit. Pero a sus 25 años él tiene objetivos aún más nobles. Texto: Rüdiger Sturm Fotografía: Shamil Tanna

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MEXIKO JOHN BOYEGA Der Schauspieler und „Star Wars“-Held über den Sinn des Scheiterns.

UNCHARTED

In Cordova, Alaska, the allure of new terrain attracts experienced skiers.

PNH/SVERRE HJORNEVIK

TERRITORY With new terrain opening up across North America, it’s never been easier to taste adventure skiing in the backcountry. Here are five destinations where going astray is the whole point. Words: Megan Michelson

„DEMUT NACH ERFOLGEN IST BESONDERS WICHTIG.“

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USA WINTER TRAVEL Von Colorado bis Kanada, von Alaska bis Kalifornien: Wir präsentieren Topdestinationen für dein nächstes SkiAbenteuer im tiefsten Backcountry.

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SCHWEIZ RENÉ PRÊTRE Der Schweizer Herzchirurg rettete 6000 Kindern das Leben. Und genau das mahnt ihn zur Vorsicht.

THE RED BULLETIN


Februar

IMPRESSUM ÖSTERREICH

Chefredakteur Alexander Macheck

„WER EXISTENZIELL GEFORDERT IST, KANN AUSSERGEWÖHNLICHES LEISTEN“

Er kämpfte sich mit der Machete durch einen verminten Dschungel. Arbeitete in einem EbolaLager bis zur völligen Erschöpfung. Und hatte den Mut, sämtliche Waffen aus dem Spital in Benghazi zu verbannen. Für Ärzte ohne Grenzen reist TANKRED STÖBE an die gefährlichsten Plätze dieser Welt. Seine Erkenntnis: „Anderen zu helfen hilft mir, das Leben zu verstehen.“ Text: WOLFGANG WIESER Fotos: CHRISTOPH VOY

Dr. Tankred Stöbe, 48, arbeitet für Ärzte ohne Grenzen. Sein Metier: der tägliche Kampf ums Überleben.

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DEUTSCHLAND ÄRZTE OHNE GRENZEN

Medizin als Grenzerfahrung: sechs Geschichten aus dem Leben eines Arztes, die ihn gelehrt haben, was Erfüllung ist.

ÖSTERREICH NIKOLA BILYK Der beste Handballer des Landes im Interview: wie er mit Druck umgeht, was Verantwortung bedeutet, wie er andere mitreißt. Ab Seite 40 in diesem Heft.

THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Länderredaktion Christian Eberle-Abasolo Lektorat Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy Kirnbauer-Walek Country Project Management Kristina Hummel Anzeigenverkauf Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Franz Fellner, Thomas Hutterer, Bernhard Schmied anzeigen@at.redbulletin.com Abo Abopreis: 25,90 EUR, 12 Ausgaben/Jahr, www.getredbulletin.com, abo@redbulletin.at Druck Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Nürnberg, D-90471 Nürnberg Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: redbull.com/im/de_AT Redaktionsadresse Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com

Stv. Chefredakteur Andreas Rottenschlager Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English Head of Photography Fritz Schuster Photo Director Rudi Übelhör Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Redaktion Stefan Wagner (Textchef), Arek Piatek Freie Mitarbeiter: Werner Jessner, Florian Wörgötter Grafik Marco Arcangeli, Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Marion Batty, Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Commercial Director Franz Renkin Anzeigendisposition Andrea Tamás-Loprais Creative Solutions Eva Locker (Ltg.), Martina Maier, Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart Country Management & Marketing Sara Varming (Ltg.), Magdalena Bonecker, Kristina Hummel, Stephanie Winkler Marketing Design Peter Knehtl (Ltg.), Simone Fischer, Alexandra Hundsdorfer Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Michael Menitz (Digital) Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailović, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher Office Management Kristina Krizmanic IT Systems Engineer Michael Thaler Abo und Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Web www.redbulletin.com

Marins glacés

Le 11 février, une quarantaine d’équipages s’affronteront sur le Saint-Laurent en partie gelé lors du légendaire DÉFI CANOT. On vous embarque sur la dernière édition. Épique (à glace). Texte : PATRICIA OUDIT

Photos : BERNARD LE BARS

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FRANKREICH EISKANURENNEN Rund 40 Teams stellen sich einer einzigartigen Herausforderung: einem Wettstreit im Kanu auf dem gefrorenen (!) Sankt-Lorenz-Strom.

THE RED BULLETIN

Canoter au Québec, ce n’est pas bucolique comme chez nous. Ou si, en mode bûcheron !

Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl

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GUIDE

Action-Highlight

Als „Hucker“ bezeichnen BMXSportler Athleten, die hohe Sprünge mit mehr Mut als Ver Verstand wagen. Mike Clark gehörte lange in diese Kategorie. „Ich fiel ständig auf die Schnauze“, sagt der Kalifornier, der heute zur Elite seines Sports zählt. Warum er den Spitznamen „Hucker“ noch immer trägt? „Ganz einfach: Ich bin stolz auf jede Schramme.“ redbull.com/bike

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„Wir BMX BMX-Fahrer sind schon seltsame Typen.“ Mike „Hucker“ Clark, 30, Spezialist für lange Flugphasen

GARTH MILAN/RED BULL CONTENT POOL

Lake Forest, Kalifornien

Makes You Fly

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 13. Februar 2018.

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www.volkswagen.at

Selbstbewusstsein in Form gebracht.

Selbstbewusst. Von Anfang an. Der neue T-Roc. Als erstes Volkswagen CUV beeindruckt der neue T-Roc mit einer völlig neuen Formensprache – und sorgt mit seiner Ambientebeleuchtung auch im Interieur für eine ganz besondere Atmosphäre. Zudem beweist er mit seinem Ladevolumen von bis zu 1.290 Litern, dass kompaktes Design und Alltagstauglichkeit wunderbar kooperieren können. Jetzt bei Ihrem Volkswagen Partner.

Wir bringen die Zukunft in Serie. Verbrauch: 4,9 – 5,4 l/100 km. CO2-Emission: 116 – 135 g/km. Stand 12/2017. Symbolfoto.


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