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MARCO ROSE
DER SIEGER-MACHER Österreichs erfolgreichster Fußballtrainer verrät das Geheimnis guter Teamführung
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E DI TO R I A L
WILLKOMMEN
DIE ELF GEBOTE
SPIELMACHER PETER RIGAUD
Drei Stunden – inklusive Nachspielzeit – dauerte das „Duell“ zwischen Fotograf Peter Rigaud (links) und Red Bull Salzburg-Coach Marco Rose in Leipzig. Das Resultat des Aufeinandertreffens und Roses wichtigste Prinzipien: ab Seite 38.
Extrem-Radfahrer Michael Strasser stieß bei seiner Tour durch Amerika früh an seine Grenzen. Er hielt elf weitere Wochen durch. Ab Seite 22.
Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion
KÖRPEREINSATZ NICHOLAS OFCZAREK
„Manchmal verliert man sich im Moment und merkt es nicht einmal“, sagt der Schauspieler über seine Profession. Beim Fototermin in Wien gelangte er in einen ä hnlichen Zustand. Das bühnenreife Ergebnis ist ab Seite 48 zu sehen.
FRIEDENSSTIFTER GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL
Die Ideen des deutschen Philosophen – und anderer großer Denker – haben bis heute Gültigkeit und können helfen, Streit mit Kollegen zu schlichten. Wie das geht? Ab Seite 56.
4
THE RED BULLETIN
BENE ROHLMANN
Die Londoner Autorin besuchte für uns EVE Wrestling in ihrer Heimatstadt, wobei sie journalistische Distanz neu definierte: Sie beschrieb die schlagfertigen Power frauen nicht nur, sie stieg auch selbst in den Ring. Ihre Erfahrungen schildert sie ab Seite 62.
Marco Rose ist erst seit eineinhalb Jahren Chefcoach bei Red Bull Salzburg. Seine Bilanz kann sich aber jetzt schon sehen lassen: Meistertitel mit Punkterekord, Europacup-Halbfinale und in der aktuellen Saison mit seiner Mannschaft nach 31 Spielen noch ungeschlagen. Was macht den Leipziger so erfolgreich? Wie formt er aus Individualisten eine Einheit? Wo holt er sich Expertisen? Und wie motiviert er seine Spieler? Wir haben Rose seine elf Prinzipien guter Teamführung entlockt (die ü brigens auch abseits von Kabine und Trainingsplatz taugen). Nachzulesen ist das Ganze ab Seite 38.
„ Nach der ersten Woche dachte ich, mir springt die Kniescheibe heraus.“
PETER RIGAUD (COVER)
KÄMPFERNATUR RACHAEL SIGEE
SATZ DES MONATS
I N H A LT The Red Bulletin März 2019
COVERSTORY
38 K ABINEN-PREDIGER
Die Elf Gebote guter Team führung von Marco Rose, dem Meistertrainer des FC Red Bull Salzburg.
REKORDFAHRT
22 Z WISCHEN WAHN UND WAHNSINN
32 VON DER SEXAFFÄRE ZUR MEDITATION
Leinwand-Politiker Hugh Jack man im Interview über große Ziele und kleine Schwächen.
34 WENN EIN TRAUM BERGE VERSETZT
Wie mit Manuela Mandl aus gerechnet eine Wienerin Freeride-Weltmeisterin wurde.
MUSIK
36 SPANISCHES FEUER
Rosalía schickt sich an, 2019 die Charts zu stürmen. Und revolutioniert dabei ein ganzes Genre.
6
Der 47-Jährige geht in seinem Beruf oft Irrwege. Und erreicht gerade deshalb seine Ziele.
RATGEBER
56 WAS WÜRDE HEGEL TUN?
SNOWBOARD
8 GALLERY 14 ZAHLEN, BITTE! 16 KOLUMNE
48 N AVIGATION NACH NICHOLAS OFCZAREK
18 FUNDSTÜCK 20 LIFE HACKS 46 I NNOVATOR
RADTOUR DER REKORDE. 22.642 Kilometer in 84 Tagen: Michael Strassers Extremritt von Alaska nach Patagonien
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Ob dicke Luft im Büro oder Liebeskummer – bei den großen Philosophen findest du Lösungen für fast jedes Problem.
BENE ROHLMANN
HOLLYWOOD
SCHAUSPIELKUNST
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REPORTAGE
SAMUEL RENNER, PETER RIGAUD, SONY
Wie Radfahrer Michael Strasser 84 Tage lang Wetter, Monotonie und inneren Ängsten trotzte.
62 SELBSTBEFREIUNG IM SCHWITZKASTEN
So intensiv geht es bei den Powerfrauen von EVE Wrestling zur Sache. Plus: Tipps für deinen ersten Kampf im Ring. 92 READ BULL 96 IMPRESSUM 98 LIFESTYLE, EXTRAORDINÄR
PHILOSOPHEN FÜR DEN ALLTAG. Pro blemlösung mit Hegel, Wittgenstein & Co.
THE RED BULLETIN
„ Wir sind die WrestlingPlattform, die allen anderen auf den Sack geht.“ EMILY READ, die Leiterin von EVE Women’s Wrestling, zeigt, wie man sich respektvoll vermöbelt. Seite 62
guide
DEIN PROGRAMM
76 REISEN Surfen in Alaska: wo du kalbende Gletscher reiten kannst 80 GAMING Im Flugmodus: Das kann „Anthem“, das erste Gaming-Highlight 2019. 82 EVENTS Die wichtigsten Konzerte und Sportevents der kommenden Wochen 84 ENTERTAINMENT Red Bull TV-Highlights, live und on demand 86 OUTDOORAUSRÜSTUNG Gute Figur in der Natur: mit innovativen Schuhen, Jacken und Rucksäcken.
48 GRATWANDERN RICHTUNG ERFOLG. Nicholas Ofczareks Weg zwischen Hoch- und Popkultur THE RED BULLETIN
36 FLAMENCO FÜR ALLE SINNE. Ihr Name: Rosalía. Ihre Berufung: Musik-Revolutionärin 7
GA L L E RY
Revelstoke, British Columbia, Kanada
BAISER-WETTER Eine Winterwelt als riesiges, fluffiges Baiser. Freerider Mark Abma schwingt in elastischer Hocke durch dieses unwirkliche Wunderland, taucht tief ein in die üppigen, watteweichen Schneepolster. Skifahren wird hier zum geradezu surrealen Trip, „deshalb ist das Revelstoke Resort einer meiner Favoriten“. revelstokemountainresort.com
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THE RED BULLETIN
GRANT GUNDERSON
THE RED BULLETIN
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GA L L E RY
Miami, Florida, USA
FEUER-PROBE
Ein Comeback, das für Furore sorgte: Beim 20-Jahr-Jubiläum des legendären „Ultra Music Festival“ feierte das DJ-Trio Swedish House Mafia eine triumphale Rückkehr (Bild). 2019 wird fast alles anders. Das ElektronikFestival übersiedelt auf die vor Miami ge legene Insel Virginia Key. Die Feuer-Probe: 29. bis 31. März. ultramusicfestival.com
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THE RED BULLETIN
ALIVE COVERAGE
THE RED BULLETIN
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GA L L E RY
El Colorado, Chile
IM BÜSSER-EIS
Der Mann, der sich da auf dem Bike durchs Eis kämpft, ist Max Kausch. Der Alpinist aus Argentinien hat bereits mehr als 80 Sechs tausender in den Anden bestiegen – Welt rekord. Hier fährt er Anden-wärts, leicht macht es ihm die Natur nicht. „Büßereis“ heißt das Meer aus scharfen Schneespitzen. Wer stürzt, versteht, warum. redbull.com
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THE RED BULLETIN
THE RED BULLETIN
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GABRIEL TARSO/RED BULL CONTENT POOL
ZAHL E N, B I TT E
Rekordjäger
SUPERHELDEN DER SUPERLATIVE Captain Marvel (Brie Larson) bekommt als erste Superheldin aus dem Marvel-Universum ihren eigenen Kinofilm – und eröffnet ein weiteres Kapitel des erfolgreichsten Franchise der Filmgeschichte.
40,8
Kilo wog die Rüstung, die Robert Downey Jr. im ersten „Iron Man“-Film trug.
9
Auftritte in Marvel-Filmen hatten bislang nur zwei Schauspieler: Robert Downey Jr. und Chris Evans.
35
Jahre waren Kinos in Saudi-Arabien verboten. Im April 2018 wurde das Gesetz aufgehoben. Der erste Film, der gezeigt wurde: „Black Panther“.
80
Prozent Umsatzplus verzeichneten arabische Imbissbuden in L. A. nach dem Start von „The Avengers“, in dem die Helden Schawarma snacken.
14
2009
verriet Marvel-Mastermind Stan Lee, dass Michael Jackson den Verlag in den 1990ern hatte kaufen wollen, um selbst SpiderMan spielen zu können.
365.000.000
Dollar kostete die Produktion von „Avengers: Age of Ultron“, was es zum zweitteuersten Film aller Zeiten macht, nach „Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“ (379 Mio. $).
30
Kilo nahm Chris Pratt in sechs Monaten ab, um Peter Quill in „Guardians of the Galaxy“ zu spielen.
17.528.287.709
Dollar haben die Filme im Kino eingespielt. Der erfolgreichste der Serie, „Avengers: Infinity War“, ist gleichzeitig der vierterfolgreichste Streifen aller Zeiten. Die Plätze davor belegen: „Avatar“, „Titanic“ und „Star Wars: Das Erwachen der Macht“. THE RED BULLETIN
CLAUDIA MEITERT
1972
hieß der Superheld Black Panther kurzzeitig Black Leopard, um nicht mit der US-Bürgerrechtspartei verwechselt zu werden.
6
Helden verlieren im Laufe der Filme eine Hand. Als Hommage an „Star Wars“, wo Darth Vader Luke Skywalker die Hand abhackt.
GETTY IMAGES, IMAGO, MARVEL STUDIO (3)
2563
Minuten (42:43 Stunden) würde es dauern, sich alle 20 MarvelFilme am Stück anzusehen.
2008
produzierte Marvel seinen ersten Film selbst. Davor hatte man die Rechte an seinen Comic-Helden an Hollywood-Studios vergeben.
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KO LUM NE
Thilo Mischke
BEGEGNUNGEN
er trockene Wind, der nur aus rotem Sand zu bestehen scheint, verklebt unsere Augen, als wir uns verabschieden. Ousmane zieht sich den fünf Meter langen Tuareg-Schal vom Kopf und gibt ihn mir. „Nimm“, sagt er. „Damit du mich nicht vergisst, ein Souvenir“, sagt er. Dann weint Ousmane, dann weine auch ich. Es ist ein Abschied ohne Wiedersehen, wir wissen das. Wir stehen am Eingang von Camp Castor, der Militärbasis für die UN-Truppen, im Hintergrund liegt die Stadt Gao, ein Nest im Norden Malis. Eine der ältesten Moscheen der Welt steht hier, früher kamen hierher Touristen, heute kommt nur noch der heiße Wind aus der Sahara. Es kommen die Menschen mit den Maschinengewehren, organisiert in Militärlagern, zu Tausenden. Die Gegner, sie kommen auf Pick-ups, und sie entführen, morden, ver gewaltigen und schmuggeln. Hier findet sich nicht mehr die Wiege der Menschheit, sondern der zurzeit Ousmane verspricht: gefährlichste UN-Einsatz. Islamisten Es wird schön in Mali, nicht gegen den Rest der Welt. Wir beide hören die Schüsse, gefährlich. Ich glaube, wir beide hören die Verzweiflung er will mir zeigen, wie die der Menschen in dieser Stadt.
Ousmane ist Journalist in Mali, er ist Vater, und er liebt Kekse, er kann Wasser nicht richtig aus einer Flasche trinken und mag am Huhn am liebsten das Knorpelige. „Das Leben ist traurig“, sagt er mir. „Deswegen müssen wir für Heiterkeit sorgen.“ Wir essen in Restaurants, die erst gesprengt, dann wiederaufgebaut wurden. Alte Männer, an Theken, aus Libyen, die mir erzählen, das warme Herz Afrikas, es liegt in Mali. Und ich sehe, wie Ousmane diese Sätze übersetzt, für mich, und ich weiß: Es schlägt in seiner Brust, das warme Herz Malis.
Hoffnung funktioniert.
Vierzehn Tage zuvor haben Ousmane und ich einander am Flughafen der Hauptstadt getroffen, in Bamako. Er hat die Zollbeamten bestochen, damit wir ohne Probleme unser Filmequipment ins Land bekommen, er hat uns Fahrer besorgt und gesagt: „Willkommen in Mali, dem schönsten Land Afrikas.“ Wir haben gelacht und uns sofort verstanden, haben uns geherzt – und das ist sehr ungewöhnlich für mich, weil ich Menschen lieber die Hand gebe, als sie zu um armen. Wir waren uns sofort nah. Ousmane, der Gitarrenspieler, der Jazzmusiker, der Künstler unterstützt, der Muslim ist und die Freuden der Welt kennt, der das nicht Doppelmoral, sondern Leben nennt. Er zeigt mir seine 16
Aber es nützt alles nichts. Sein Land zerbricht vor aller Augen. Während wir in Gao Interviews mit der Bevölkerung führen, zerschneiden trockene Schüsse einer AK-47 die Luft. Wir müssen zurück, wir sind in Lebensgefahr. Zwei Araber sterben, mehrere Tage versinkt die Stadt in einem Bürgerkrieg. Ein Ausbruch, der immer wieder geschieht. Und Ousmane sagt zum Abschied: „Das ist nicht mein Land. Mein Land ist das schönste Afrikas.“ Ich muss Ousmane in diese Stadt entlassen. Später schreibt er mir via Facebook. „Komm noch mal, wenn alles vorbei ist“, sagt er. „Dann kann ich dir dieses Land richtig zeigen.“ Sein Mut, seine Hoffnung sollen mir Vorbild sein. Er beeindruckt mich.
THE RED BULLETIN
THILO MISCHKE
Selten habe ich mich auf ein Land so vorbereitet. Habe einen Sicherheitskurs besucht, habe Waffen neben meinem Kopf abfeuern lassen, damit ich lerne, wie eine Entführung klingt. Wie sie sich anfühlt, kann man nicht lernen. Jeden Morgen habe ich das Auto nach Sprengfallen abgesucht. Und Ousmane, er hat immer gelacht. „Lass das doch“, hat er gesagt. „Es ist hier nicht gefährlich.“ Und dann hat er ernst aus dem Auto gestarrt, und ich wollte von ihm wissen, was los sei. Wenn wir nicht reden, dann versinkt er in Gedanken, ich spüre, seine Heimat, sie beschäftigt ihn. Oft flüstert er, dass er verfolgt wird, dass die Islamisten ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hätten. „Wer genau?“, will ich wissen. „Boko Haram, ISIS, al-Qaida … Ich kann sie alle nicht mehr auseinanderhalten.“
BLAGOVESTA BAKARDJIEVA
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Heimat, die ich besuche, weil sie ein Kriegsgebiet ist. Er verspricht mir, es wird schön und nicht gefährlich. Aber ich spüre, er will mir nicht sein Land zeigen, sondern wie Hoffnung funktioniert. Er ist ein Mensch, der im größten Leid noch die Schönheit findet.
THILO MISCHKE
Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reisereporter Thilo Mischke (TVDokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expeditionen trifft der 37-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszi nieren. Dieses Mal: Ousmane, der ihn lehrte, dass man selbst im Leid noch Schönheit finden kann.
F U ND ST Ü CK
Warhols Pinsel
SIEBEN AUF EINEN STREICH
HENRY LEUTWYLER, FRANCOIS LOCHON/GAMMA-RAPHO
Eine Devotionalie aus den 1980er-Jahren, als Andy Warhol mit Kult-Kumpels wie Keith Haring und Jean-Michel Basquiat arbeitete. Und vielleicht das Werkzeug großer Werke. O∞ziell sind auf Griff und Borsten dieses exakt 29,2 Zentimeter langen Pinsels Kleckse in mindestens sieben unterschiedlichen Acrylfarben zu sehen: Blau, Gelb, Grün, Rosa, Rot, Violett und Weiß. Dokumentiert wurden sie anlässlich einer Versteigerung bei Christie’s, wo das bunte KunstStück 4000 US-Dollar (3500 Euro) erzielte. Bunter Vogel mit silbergrauem Haar: Andy Warhol (1928–1987) war Maler, Regisseur, Musikproduzent.
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THE RED BULLETIN
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L IF E HACKS
Hilf dir selbst
SO PIMPST DU DEIN AUTO Pfiffige Tricks für deinen Alltag. Dieses Mal: warum dein Kopf die Reichweite des Funkschlüssels erweitert und wie du mit Katzenstreu ein Beschlagen der Autoscheiben verhinderst.
FÜR KALTE NÄCHTE
Verwandle deine Socke in einen Wassersauger
FÜR LANGE FAHRTEN
Mach dein Handy zum Navi Keine Halterung fürs Handy? Gummiband durch die Rillen der Lüftung fädeln und Telefon einspannen.
Nie mehr beschlagene Scheiben – dank alter Socken und Katzenstreu: Das Granulat speichert Feuchtigkeit aus der Luft und bindet es auf kleinem Raum.
1 Stülpe die Socke über eine Klebebandrolle, um das Einfüllen der Katzenstreu (bis zum oberen Rand) zu erleichtern.
FÜR EISIGE TAGE
Trickse die Kälte aus Desinfektionsmittel auf den Schlüssel geben, wenn das Türschloss am Auto zugefroren ist.
2 Socke abkleben und eine zweite Socke darüberstülpen, damit sicher nichts ausläuft.
FÜR VERGESSLICHE FAHRER
SASCHA BIERL
3 Socke über Nacht am Armaturenbrett lagern und morgens ohne Verzögerung losstarten.
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FLORIAN OBKIRCHER
Nutze dein Gehirn
Vergessen, wo dein Auto parkt? Press den Schlüssel beim Öffnen ans Kinn. Die Wassermoleküle im Gehirn verstärken die Reichweite des Funksignals.
THE RED BULLETIN
F Ü R K U RV E N E R S C H A F F E N
Verbrauch (kombiniert): 4,9 - 9,8 l/100 km und CO2 - Emissionen (kombiniert): 128 - 227 g/km. Abbildung zeigt Sondermodelle.
M IT
A L L R A DSYST EM
KOLLISIONSWARNSYSTEM
SPURHALTEASSISTENZ
AUTONOMES NOTBREMSSYSTEM
ALLRADSYSTEM
ALFA ROMEO GIULIA UND STELVIO
Mit dem Rad von Alaska nach Patagonien: 22.642 Kilometer, 168.000 Höhenmeter, Hitze, Kälte, Wind, Einsamkeit. MICHAEL STRASSER und sein Extremritt im Windschatten des inneren Schweinehunds. Text CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO Fotos CHRISTOPH WISSER UND SAMUEL RENNER Prudhoe Bay, Alaska
IN 84 TAGEN Ushuaia, Patagonien
Brachialer Roadtrip. Michael Strasser, 35, fuhr mit seinem Rad die Panamericana von Alaska bis nach Patagonien entlang: in 84 Tagen, 11 Stunden und 50 Minuten.
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Einsame Spitze auf der Straße: Zärtlichkeiten spürt hier nur der Lenkeraufsatz, für Interaktion hält der Bordcomputer her.
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LEISTUNG Extremwerte einer Tour de Force zwi schen Hitze, Kälte und existenzieller Mindest geschwindigkeit.
94 KM/H Den Topspeed meiner Tour habe ich in Puebla, Mexiko, erreicht, auf einer brutal steilen Straße. Ansonsten käme ich mit meinen 62 Kilo gramm niemals auf so eine Geschwindigkeit.
60 KM/H
Um im Verkehr von Santiago de Chile nicht buchstäblich unter die Räder zu kommen, musste ich den Geschwindig keitsunterschied zu den Autos so gering wie möglich halten. Also ging es mit 60 Sachen durch den Stadttunnel.
–4 °C
Daunenjacke, Daunenhand schuhe und Heizeinlagen haben den Start in den Tag in Pata gonien etwas erträglicher ge macht. Schlimmer als die Kälte war aber die Feuchtigkeit. Mehrmals täglich hieß es: raus aus der nassen, rein in die trockene Kleidung.
+51 °C
Eine Grenzerfahrung – nicht nur, weil wir auf der Straße von Texas nach Mexiko unterwegs waren. Zu extremer Hitze kam auch noch starker Gegenwind. Ich musste mehrere Stunden kämpfen, nicht zu kollabieren.
SO EIN DRECK!
27. JULI 2018, DALTON HIGHWAY, ALASKA
Diese Tour wird nicht sauber abgehen: So viel ist schon früh klar. Die Straßen hier sind Verbindungsstrecken zwischen Raffinerien, auf denen fast nur schwere Trucks ver kehren. Schotter und Matsch setzen mir und meinem Rad ebenso zu wie Steinschläge auf grund des Verkehrs.
NORD- UND MITTELAMERIKA
STEINIGE WEGE, MAHL MIT QUAL UND EINE ZEIT, DIE NOCH NICHT GEKOMMEN IST.
Achtung, Steinschlag! Trucks verwandeln Steine in scharfe Geschoße. Härtetest für meinen Helm.
BOXENSTOPP 5. AUGUST 2018, ALBERTA, KANADA
Shit happens: Eine über große Heftklammer auf der Straße zwingt mich zum Schlauchtausch und kostet zwölf Minuten. Abnützungserscheinun gen am Rad sind täglich zu beheben. Für den Weltrekord ist ein Radwechsel nur bei Totalschaden erlaubt.
Achtung, Hitze! Bei 40°C machte der Generator im Campervan schlapp. Ich nicht. Dank 8,5 Liter Flüssigkeit am Tag!
IN LETZTER SEKUNDE
18. AUGUST 2018, COAHUILA, MEXIKO
Während einer Pause am Straßenrand rammt uns ein Truck. Im letzten Moment springe ich in den Graben und über lebe. Mit meiner ge schockten Freundin und den anderen Teammit gliedern arbeite ich den Unfall auf. Fazit: Meine Zeit ist noch nicht ge kommen. Aber dieser „Warnschuss“ macht uns alle vorsichtiger.
Achtung, Wildwechsel! Kühe oder auch Klapperschlangen zu sehen ist schön. Hungrige Hunde eher nicht.
ESSEN WIRD ZUR PLAGE 25. AUGUST 2018, CHIAPAS, MEXIKO
Gluthitze und völlige Erschöpfung machen ausreichende Nährstoff aufnahme zum täglichen Kampf. Mein Team ist um Abwechslung be müht, trotzdem muss ich mich zum Essen zwingen. 4500 Kalorien schaffe ich. Zu wenig. 27
„WARUM ICH MIR DAS ANTUE? WEIL ICH MEINE PERSÖNLICHEN GRENZEN VERSCHIEBEN MÖCHTE.“
GEGNER NR. 1: DER WIND 2. OKTOBER 2018, COQUIMBO, CHILE
Entlang der Küste Perus und Chiles bin ich ganz knapp vorm Aufgeben. Dauerwind und starke Böen haben mich mürbe gemacht. Kurz nach der Passage muss ich erst mals in meinem Leben aufgrund des Windes absteigen. Weiter fahren? Unmöglich! 28
Achtung, gefähr liches Gefälle! Bis zu 5300 Höhenmeter pro Tag, rasante Abfahrten, extreme Temperaturschwankungen. Aber: immerhin nicht eintönig.
SCHADEN UND HÖHERE GEWALT 5. SEPTEMBER 2018, CÓRDOBA, KOLUMBIEN
Nach dem Flug über den Tapón del Darién, ein sump figes, wegloses Teilstück in Panama, bin ich in Süd amerika. Die Verhältnisse sind wenig erquicklich: Schlaglöcher, Dauerregen, tropische Temperaturen. Und die Anstiege der Anden liegen noch vor mir.
SÜDAMERIKA
WENN ES AUF UND AB GEHT, GIBT’S HÖHEN UND TIEFEN.
Achtung, Windböen! Gegenwind und Spitzen von 100 km/h – hier stirbt mein Traum einer Fahrzeit von 80 Tagen.
AM ENDE DER WELT
16. OKTOBER 2018, USHUAIA, PATAGONIEN
Die letzten drei Wochen dominieren Wind, Regen, Kälte – eine prägende Phase. Umso stolzer bin ich auf meine mentale Leistung. Und natürlich auf meinen Weltrekord: 15 Tage schneller als der bisherige Rekordhalter. Eine neue Dimension.
BLACKOUT
5. OKTOBER 2018, BÍO BÍO, CHILE
Eine der größten Her ausforderungen bei so einer so langen Tour ist es, bei aller Monotonie konzentriert zu bleiben. 74 Tage gelang mir das gut, dann ist es passiert: auf einem Reflektor streifen komme ich zu Sturz, mit Prellungen und Schürfwunden an Knie und Schulter aber noch glimpflich davon.
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Achtung, Eisglätte! Eisregen martert mein Gesicht. Auf der Straße hilft gestreutes Salz.
SPUREN DER
Muskelabbau vom ersten, Schmerzen vom fünften Tag an, außerdem wochenlange Wahn vorstellungen: Das machen 22.642 Kilometer mit dir.
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VON EIS ZU EIS 8. OKTOBER 2018, LOS LAGOS, ARGENTINIEN
Ich habe meine Tour „Ice2Ice“ getauft. So mild sich Alaska zeigte, so sehr wurde Argentinien diesem Namen gerecht – mit Graupelschauer auf dem Pass zwischen Chile und Argentinien.
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DER KOPF
Ich schwanke zwischen Stolz, das durchgestanden zu haben, und Demut, weil es grenzwertig war. Noch Wochen danach riss es mich immer wieder aus dem Schlaf – im Glauben, noch fahren zu müssen. 2
DER KÖRPER
Ich war von Anfang an katabol, habe also Muskeln abgebaut. Daher ist meine Hose in den letzten Tagen schon ordentlich an den Beinen geflattert. Zu viel Bewegung, zu wenig Essen. 3
DIE GELENKE
Nach der ersten Woche dachte ich, mir springt die Kniescheibe heraus. Doch der Körper gewöhnt sich an alle Belastungen. Am Ende ging es mir sogar besser als zu Beginn. 4
DER HINTERN
Voller Furunkel und Ekzeme, grauslich und wund. Die Schmerzen beim Sitzen hielten sich jedoch in Grenzen. Das Geheimnis: der passende Sattel und billige Babywindel-Schutzcreme.
In seinem neuen Film ein Visionär, privat stets fokussiert: Hugh Jackman, 50
HE RO ES
Hugh Jackman
SEX, MEDITATION UND FUTURISMUS
Der Hollywood-Star über große Ambitionen, kleine Schwächen und die hohe Kunst, seine Ziele im Auge zu behalten.
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RÜDIGER STURM
ass er weiß, wie man seine Krallen erfolgreich ausfährt, hat Hugh Jackman sattsam bewiesen. Die Figur des Wolverine in der Marvel-Blockbuster-Reihe „X-Men“ machte den heute fünfzigjährigen Australier weltberühmt. Die aktuell boomende KarriereFormel „Comic-Superheld = Hollywood-Superstar“ war Jackman dennoch stets zu glatt, es zog ihn immer wieder auch ins Charakterfach. Zuletzt in dem vielbeachteten Biopic „The Front Runner“ („Der Spitzenkandidat“), in dem er in die Rolle des US-Senators Gary Hart schlüpft. Der Mann wollte zweimal (1984, 1988) Präsident werden – und scheiterte zweimal. Für Jackman war die intensive Beschäftigung mit dem Polit-Visionär, der über eine angebliche Sexaffäre stolperte, trotzdem ein persönlicher Gewinn.
„Wenn du den Job als Politiker richtig machst, wirst du die meiste Zeit unpopulär sein.“
THE RED BULLETIN
the red bulletin: Gary Hart war ein Visionär, ein demokratischer ShootingStar. Sein großes Ziel hat er schlussendlich aber verfehlt. Kann man von so einem Mann etwas lernen? hugh jackman: Auf jeden Fall. Eben weil er ein visionärer Politiker war und das auch lebte. Er sagte zu mir: „Ich versuchte stets, vorauszudenken. Große Politiker blicken in die Zukunft. Abraham Lincoln zum Beispiel sah eine Welt ohne Sklaverei vor sich – und er setzte den ersten Schritt zu ihrer Verwirklichung.“ Im Allgemeinen neigt die Gesellschaft dazu, Vor denker erst im Nachhinein anzuerkennen. Tja, das liegt in der Natur der Sache. Ich hatte einmal ein Abendessen mit Shimon Peres, dem damaligen israelischen Präsidenten, und er erklärte mir Folgendes: „Alle glauben, dass ein Staatenlenker an der Spitze stehen muss. Aber das ist ein Irrtum. Du musst den Leuten voraus sein. Wenn du diesen Job richtig machst, dann wirst du die meiste Zeit unpopulär sein. Denn ein Großteil der Menschen versteht nicht, was du machst. Wenn du führst, musst du Futurist sein.“
Aber wie überzeugt man Menschen von einem Ziel, ohne den Weg dorthin wirklich zu kennen? Wenn du die richtigen Ideen hast, musst du diese auf eine Weise kommunizieren, dass die Leute neugierig werden, dass sie sagen: „Okay, so eine Welt möchte ich sehen.“ Du musst es ihnen schmackhaft machen: „Zerbrechen wir uns nicht den Kopf über unser jetziges Dasein, sondern schaffen wir diese neue Welt.“ Setzen Sie auch bei Ihren persönlichen Zielen auf diese Erfolgsstrategie? In gewissem Sinne. Als Erstes frage ich mich: Worin liegt das eigentliche Ziel? Was ist meine Aufgabe? Dafür setze ich Prioritäten. Nummer eins ist meine Familie, dann kommt die Arbeit. Daraus folgt: Worauf muss ich mich konzentrieren, damit ich meine Pläne realisieren kann? Diese Fragen stelle ich mir tatsächlich fast jeden Tag. So bewahre ich meinen Fokus. Klingt fast wie ein Ritual? Ich praktiziere zweimal am Tag Transzendentale Meditation. Ich habe diese Technik entdeckt, als ich 24 war – und sie hat mein Leben verändert. Damit beruhige ich meinen Geist. Durch meinen Kopf rasen nun keine Gedanken der Sorte „Ich müsste, müsste, müsste, sollte, sollte, sollte …“ mehr. „Der Spitzenkandidat“ läuft am 8. März in Österreichs Kinos an.
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Manuela Mandl
DIE PROPHETIN UND DER BERG
Manuela Mandl ist Wienerin. Und Profi-Snowboarderin. Zwei Dinge, die nicht so recht zusammenpassen. Dass sie trotzdem Freeride-Weltmeisterin wurde, bestätigt eine alte Weisheit: Nutze den Moment!
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samtsiegerin der Tour ganz oben. Das Stadtkind aus Wien ist Österreichs erste Snowboard-Freeride-Weltmeisterin. „Vermutlich hat es deshalb geklappt, weil ich mir selbst am wenigsten Druck gemacht habe und einfach riesige Freude am Snowboarden hatte.“ manuelamandl.com
AUS DEM FREERIDE- LEXIKON
Drei Begriffe, die du kennen (und zwei, die du besser nicht umsetzen) solltest. CLIFFDROP
Auch wenn der englische Begriff „Drop“ ein Her unterfallen vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen kontrollierten Sprung über eine Felsklippe.
BOMBHOLE
Entsteht meist dann, wenn der Cliffdrop nicht sauber gelandet wird und der Rider dabei ein großes Schneeloch hinterlässt.
TOMAHAWK
Wenn der Rider stürzt und sich aufgrund des Rotationsmoments mehrmals im Schnee überschlägt.
THE RED BULLETIN
ROBERT MARUNA
„Mein Vorteil? Nie auf Top-Bedingungen warten zu können.“
ieser topografische Nachteil d als taktischer Vorteil erweisen. „Nach der langen Anreise war ich immer topmotiviert, aufs Brett zu steigen, egal wie schlecht der Schnee oder das Wetter war.“ Die ambitionierte Einstellung machte ihren Fahrstil nicht nur kraftvoll, sondern auch kreativ. Und wettbewerbsfähig. 2016 qualifiziert sich die „Flachländerin“ für die Free ride World Tour – die Cham pions League des Freeridens. Als sie im Folgejahr aufgrund schlechter Ergebnisse von der Tour zu fliegen droht, setzt sie alles auf eine Karte. Sie lässt sich von der Universität beurlauben, kündigt ihren Teilzeitjob und erkämpft sich ihren Startplatz für 2018 zurück. „Geistig entspannt und ohne große Erwartungen“ startet sie in die neue Saison – und gewinnt einen Bewerb nach dem anderen. Am Ende steht Manuela Mandl als Ge-
Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg: Manuela Mandl, 30, Profi-Snowboarderin
MARIA KNOLL
ufgewachsen ist die heute 30-jährige Manuela Mandl in Wien-Hernals, einer Gegend, wo die Hügel meist von Maulwürfen stammen. Trotzdem entdeckt sie bereits im Teenageralter das Snowboarden als Faszination, der sie sich nicht entziehen kann. Also lautet ihr Motto: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berg – das elterliche Ferienhaus in Schladming dient als Startrampe. „Ich habe mich jedes Wochenende in den Zug gesetzt und bin zum Dachstein ge fahren“, erinnert sich Mandl. „Wenn man in Tirol oder Salzburg aufwächst, kann man es sich aussuchen, nur bei frischem Powder zu fahren – diese Wahl hatte ich nicht.“ Im Nachhinein sollte sich
RED BULL MIT DEM GESCHMACK VON KOKOS-BLAUBEERE.
BELEBT GEIST UND KÖRPER®.
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Rosalía
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m Anfang war „Despacito“. Der Hit der puerto-ricanischen Künstler Luis Fonsi und Daddy Yankee stand 2017 in 46 Ländern auf Platz 1, bis heute ist es das auf YouTube am häufigsten aufgerufene Musikvideo (5,8 Milliarden Klicks). Von der M usikpresse damals noch als One-HitWonder eingestuft, mauserten sich Latin-Pop und Reggaeton (Mix aus Hip-Hop und Pop mit lateinamerikanischen Rhythmen) zu den globalen Musiktrends von 2018. Künstler wie Ozuna oder J Balvin ließen im vergangenen Jahr – zumindest was den Erfolg bei StreamingServices angeht – Popstars wie Katy Perry oder Justin Timberlake locker hinter sich. Ganz oben, auf den Schaumkronen dieser Erfolgswelle, surft derzeit Rosalía. Mit ihrem zweiten Album „El mal querer“, das im November 2018 erschien, gelang der 25-jährigen Katalanin ein erstaunliches Kunststück:
„Ich bin eine Flamenca, wenn auch auf meine ganz eigene Art.“
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Sie machte Flamenco cool. In ihren Songs kombiniert sie traditionelle Grundelemente des 250 Jahre alten andalu sischen Genres – gezupfte Akustikgitarre und Pitos (Fingerschnippen) – mit elektronischen Beats, experimentellen Synthesizer-Klängen und eingängigen Auto-Tune-Effekten. Dass Rosalía die knisternde Erotik des Fandango in ihren Musikvideos auch optisch artgerecht umzusetzen weiß, schadet der Sache natur gemäß nicht. Ein so frischer wie frecher Stilmix also, der in Rosalías Heimat schnell Flamenco- Traditionalisten auf den Plan rief: Vergeht sich da eine junge Sängerin an altem spanischem Kulturgut? Keinesfalls. Rosalía weiß genau, was sie tut. Sie hat Flamenco an der MusikUni in Barcelona studiert. Ein Fach, in dem pro Jahr nur ein Student aufgenommen wird. „Flamenco ist die Basis meiner Musik, und ich behandle die Tradition mit dem größten Respekt“, betont sie. „Ich bin eine Flamenca, wenn auch auf meine ganz eigene Art.“ Die Single „Malamente“ wurde Ende 2018 mit zwei Grammys ausgezeichnet, das zugehörige Album hatte sie kurz davor bei einem OpenAir-Spektakel in Madrid vor 11.000 Fans präsentiert. Die spanische Presse adelte sie umgehend als „Rihanna des
rosalia.com
DA WIRST DU ROSALÍA HEUER BEGEGNEN 2019 startet die Sängerin international voll durch:
MIT PHARRELL WILLIAMS
Der US-Starproduzent arbeitete an ihrem Song „Esto está encendido“, der demnächst erscheinen soll.
MIT PEDRO ALMODÓVAR
An der Seite von Penélope Cruz spielt sie im nächsten Film („Dolor y gloria“) des Regiemeisters.
AM COACHELLA FESTIVAL
Am Trendsetter-Musikfest in der kalifornischen Wüste im April wird ihr Auftritt als Highlight gehandelt.
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MARCO PAYAN
Kompromisslos sinnlich: Die katalanische Sängerin revolutioniert das alte Genre Flamenco, ohne dessen traditionelle Wurzeln zu kappen. Ihr Sound geht ins Ohr – und international durch die Decke.
Flamenco“ und als eine Künstlerin, die das ehrwürdige Genre revolutioniert und einem jungen, internationalen Publikum schmackhaft macht. Auch Kollegen wie Dua Lipa und Pharrell Williams haben sich bereits als Fans geoutet. Ob sie glaubt, dass sich ihre Musik wegen der globalen Aufmerksamkeit verändern wird? „Keinesfalls“, sagt sie entschlossen. „Bislang habe ich mich beim Musikmachen stets auf meine Intuition verlassen. Keine künstlerischen Zugeständnisse. Und genau deshalb hat’s geklappt.“
SONY
DIE RIHANNA DES FLAMENCO
Seit ihrem 13. Lebensjahr ist RosalĂa Vila Tobella, 25, FlamencoFan, nun gilt sie als ÂErneuerin des Genres.
Kick-Tipps: Fußballtrainer Marco Rose weiß, wie man aus einem Team das Beste herausholt.
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THE RED BULLETIN
MARCO’S ELEVEN
Kollektiv durch Kollegialität, Vertrauen durch Fehler und Hingabe durch eine gescheiterte Rebellion. Elf Prinzipien guter Teamführung von Red Bull Salzburg-Coach MARCO ROSE. Text CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO Fotos PETER RIGAUD
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E
r arbeitete vier Jahre erfolgreich in der Red Bull Akademie und hat 2017 mit Achtzehnjährigen die Champions League der Junioren gewonnen. Nur ein Jahr später führte er mit Red Bull Salzburg erstmals ein österreichisches Team ins Halbfinale der Europa League. Er brach in seiner Debütsaison als Profitrainer gleich den Punkterekord der Bundesliga, und er steuert in dieser Spielzeit darauf zu, abermals Geschichte zu schreiben: sechs Spiele, sechs Siege in der Europa League, achtzehn Spiele ohne Niederlage in der laufenden Meisterschaft. Warum wir diese Erfolge von Marco Rose voranstellen? Weil er selbst das nie tun würde. Der 42-jährige gebürtige Leipziger spricht lieber über seine Spieler als über sich, kümmert sich eher um den Fußball als um die Ergebnisse und baut mehr auf persönliche Eindrücke als auf Statistiken. Aus einem ehemaligen Fußballprofi, dessen Wille weitaus größer war als sein Talent, ist ein Role Model der neuen Trainergeneration geworden – empathisch, engagiert, erfolgreich. Wir haben Marco Rose nach seinen Methoden gefragt. Und einen univer sellen Leitfaden zur Team führung erhalten.
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2. Interesse schafft Verbundenheit
1. Fehler führen zu Vertrauen In der Akademie war ich nicht gerade als Chef-Pädagoge bekannt. Ich habe alles so gemacht, wie ich es für richtig gehalten habe. Dabei habe ich Dinge vorausgesetzt, die man bei so jungen Menschen vielleicht noch nicht voraussetzen kann, habe die Spieler manchmal zu hart rangenommen. Das war ein Fehler. Aber man kann – und muss – in seiner Entwicklung Dinge manchmal falsch machen, auch als Trainer. Das Entscheidende ist, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Selbst jetzt mache ich noch Dinge falsch. Ich beanspruche nicht für mich, immer richtigzuliegen, alle Situationen richtig einzuschätzen oder die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben. Es ist wichtig, sich das selbst einzugestehen. Und das auch vor dem Team zuzugeben. Das schafft ein gewisses Gefühl von Vertrauen. Fehler zuzugeben zeigt den anderen, dass man niemand ist, der alles gnadenlos durchzieht, sondern bereit ist, Kompromisse einzugehen, zuzuhören und Probleme gemeinschaftlich zu lösen.
Wenn du mit Menschen zusammenarbeitest, willst du nicht nur, dass sie funktionieren, sondern du willst auch verstehen, wie sie funktionieren. Was bringen sie mit? Wo holst du sie ab? Das habe ich schon als aktiver Spieler so gelebt. Wenn neue Mitspieler nach dem Training allein ins Hotel gefahren sind, habe ich versucht, ihnen die Stadt zu zeigen, sie zum Essen mitzunehmen. Mir war klar, wenn sie gut funktionieren und schnell ins Team integriert werden, können wir erfolgreich sein. Und davon profi tiere ich dann auch. Bei uns kommen Spieler aus unterschiedlichsten Kulturen, aber es gibt klare gemeinsame Werte wie Heimat oder Familie. Wenn dort Probleme aufkommen, hat das Vorrang – das ist unser Credo. Diesen gegenseitigen Respekt spürt man bei uns untereinander. Es gibt diese klassischen Teambuilding-Maßnahmen, aber für so was haben wir gar nicht die Zeit gefunden. Trotzdem habe ich das Gefühl, es passt. Weil die Spieler sich fürein ander interessieren. Nur in der Kabine das gleiche Trikot anzuziehen reicht nicht, du musst es auch mit Leben füllen.
3. Kollegialität formt das Kollektiv Ich halte nichts von einer strengen Hierarchie, glaube aber trotzdem, dass du nicht jeden Spieler gleich behandeln darfst. Dazu sind ihre Persönlichkeiten zu verschieden. Es geht immer darum, Dinge gemeinsam zu erarbeiten und zu erleben. Das verlangt eine gewisse Kollegialität. In dem Wort schwingt Verbundenheit und Respekt mit. Das braucht es, um zu einem Kollektiv zu wachsen. Dort, wo ich herkomme, aus der ehemaligen DDR, war das Kollektiv ein ganz wichtiger Faktor. Das klingt etwas hochgestochen, aber für mich heißt das, dass wir zusammenkommen, uns untereinander sozial verhalten und an den gemeinsamen Zielen arbeiten. Wenn ich dann einmal den Eindruck habe, dass ich zu nahe dran bin, muss ich mich zurücknehmen, mich rausnehmen, andere die Dinge machen lassen, zum Beispiel meine Führungsspieler. Wobei ich grundsätzlich immer versuche, selbst nah dran zu sein – denn sonst könnte ich den Menschen nicht verstehen.
„NUR IN DER KABINE DAS GLEICHE TRIKOT ANZUZIEHEN REICHT NICHT, DU MUSST ES AUCH MIT LEBEN FÜLLEN.“ THE RED BULLETIN
Gewinnerlächeln: Unter Marco Rose wurde Red Bull Salzburg 2018 österreichischer Meister und zog ins Europa-LeagueHalbfinale ein.
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Sich nach Erfolgen zurücklehnen ist unter Rose verpönt: „Du kannst nicht das eine Mal mit 120 Prozent und nächstes Mal mit 60 Prozent antreten.“
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4. Kompetenz ist Autorität Es gibt eine gewisse natürliche Autorität, die man als Trainer hat. Aber Autorität erarbeitet man sich auch über Kom petenzen, die man ausstrahlt. Du musst schon mehr als nur eine gewisse Ahnung von dem haben, was du machst – ohne Fachkompetenz ist Autorität nur Fassade. Darüber hinaus geht es aber auch um Sozial kompetenz und Empathie, also die Fähigkeit und auch Bereitschaft, ein Gefühl für gewisse Dinge zu entwickeln. Das ist keine einfache Nummer. Ich glaube, dass Führung heutzutage flexibel, situativ sein muss. Man muss ein Sensorium entwickeln für das, was im Moment richtig ist – natürlich kann das nicht immer richtig sein, muss es auch nicht. Auch da wird man mal falsche Entscheidungen treffen, falsche Wege gehen.
5. Freiheit nährt Selbstregulation Auch die Spieler werden bei uns eingebunden. So haben sie beispielsweise die Termine der Leistungsdiagnostik selbst gewählt – nämlich am Schluss der Herbstmeisterschaft statt zum Trainingsauftakt im Jänner. Dadurch haben sie sich den einen oder anderen Urlaubstag mehr rausgeholt, standen aber gleichzeitig in der Pflicht, eigenverantwort lich wieder in bestmöglichem Zustand zum Trainingsauftakt zu erscheinen. Mit beeindruckendem Er gebnis. Das beweist, dass die Spieler selbst für regulierende Maßnahmen sorgen, wenn man ihnen Freiheiten lässt, ihnen Vertrauen schenkt. Es hilft dir als Trainer, wenn deine Mannschaft es schafft, sich teil weise ein bisschen selbst zu er ziehen, Dinge selber zu regeln oder zu klären. Das ist eine enorme Arbeitserleichterung. THE RED BULLETIN
6. Kommunikation schafft Verständnis Ehrlichkeit ist für mich ganz wichtig. Man muss sich also in einem Team auch unangeneh me Wahrheiten sagen können. Für mich nicht einfach: Große Gruppe, viele Leute, und du musst versuchen, allen gerecht zu werden. Da wirst du immer wieder mal jemanden ent täuschen. Als Trainer habe ich den Anspruch, viel zu kommu nizieren. Nicht jedes Wochen ende, nicht mit jedem Spieler, nicht bei jeder Entscheidung. Aber es gibt Momente, in denen du merkst, du musst hingehen und deine Ent scheidung erklären. Mehr kannst du nicht tun, aber das ist für mich auch eine Form von Wertschätzung. Dann kommt es darauf an, wie der Spieler das aufnimmt und annimmt. Wenn ich das Gefühl habe, ein Spieler schätzt das, dann mache ich es immer wieder – auch wenn es mehr Energie kostet, als Entscheidungen einfach nur an die Tafel zu schreiben.
Rose verfolgt eine klare Spielidee. Wichtig ist, diese auch klar zu vermitteln.
7. Trotz führt zu nichts Als Jürgen Klopp mein Trainer war, saß ich lange Zeit auf der Bank und habe immer wieder versucht, ihm meine Unzu friedenheit darüber zu zeigen. „Pass auf! Du schätzt mich nicht wert, du lässt mich nicht spielen, deshalb habe ich jetzt auch keinen Bock.“ Dabei habe ich mich schlecht ge fühlt, weil dieses Verhalten so gar nicht meinem Naturell entsprach: Ich habe immer mehr von meiner Mentalität gelebt als von meinen Fähig keiten. Und siehe da, nach ein paar Tagen lustlosen Trainings habe ich festgestellt: Meine „Rebellion“ interessierte den Trainer herzlich wenig. Da habe ich für mich ent schieden, wieder Gas zu ge ben. Das ist das Einzige, was ich beeinflussen kann. Nach dem ich aber eine Woche wie eine Wurst trainiert hatte, brauchte ich noch eine Woche, um auf einem Niveau zu sein,
„ICH HABE JÜRGEN KLOPP IMMER WIEDER MEINE UNZUFRIEDENHEIT ZU ZEIGEN VERSUCHT. NACH EIN PAAR TAGEN HABE ICH FESTGESTELLT: MEINE ‚REBELLION‘ INTERESSIERTE IHN HERZLICH WENIG.“ 43
das es rechtfertigt, beachtet zu werden. Und noch zwei Wochen, bis ich tatsächlich gesehen wurde. In dieser Zeit habe ich aber zumindest ein gutes Gefühl gehabt. Ich hatte alles dafür getan, in die Mannschaft zu kommen. Für mich als Spieler war das eine wichtige – wenn auch leider sehr späte – Erkenntnis. Umso wichtiger ist dieses Thema jetzt für mich als Trainer. Jeder kann mal unzufrieden sein. Keiner muss stets mit einem Lächeln durch die Tür kommen. Aber wenn wir auf den Trainingsplatz gehen, erwarte ich einfach, dass Bereitschaft, Haltung und Laune da sind.
8. Teamwork schafft Konsens Es ist klug, dass du dich in vielen Dingen auf die Spezialisten verlässt, die du um dich herum hast. Ich habe das Glück, in Salzburg ein herausragendes Team rundherum zu haben. Vom Co-Trainer bis zum Zeugwart erfüllt jeder seine Aufgabe gerne und mit maximaler Hingabe. Daher vertraue ich jedem Einzelnen auch voll und ganz. Natürlich kommt es in unseren Sitzungen immer wieder einmal zu kontroversen Diskussionen, aber am Ende finden wir immer einen Konsens. Wenn dann die Ent scheidung getroffen ist, ist es immer unsere Entscheidung. Wir hängen zu 100 Prozent gemeinsam in der Nummer. Sollte sich diese als falsch herausstellen, heißt es nicht, dieser oder jener hat einen Fehler gemacht, sondern wir haben an dem Tag etwas nicht gut gemacht. Das ist wichtig. Ist die Entscheidung getroffen, ist sie getroffen. Wenn sie nicht richtig war, muss man sie korrigieren und es beim nächsten Mal besser machen. Da gibt es kein Nachhaken, keine Schuldzuweisungen, kein tagelanges Hinterfragen.
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9. Verantwortung definiert die Linie Entscheidungen zu treffen ist oft nicht einfach, aber eine der wichtigsten Aufgaben, wenn du eine Gruppe führst. Manchmal hast du Zeit, um eine Entscheidung wohlüberlegt zu treffen. Manchmal hast du keine Zeit und musst sie trotzdem fällen. Was ich über die Jahre gelernt habe: Du kannst Dinge durchaus siebenmal hin- und herwälzen, am Ende musst du dich entscheiden. Und dann musst du dahinterstehen, den Entschluss kommunizieren und ihn durchziehen. Auch im Trainerteam drehen und wenden wir viele Entscheidungen, weil wir eben alles miteinander besprechen. Am Ende musst du aber aufstehen und sagen: „So machen wir es.“ Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Der Trainer gibt den jeweiligen Rahmen vor, wie die Dinge laufen sollten. Und er ist der Verantwortliche, der rausgeht und die Entscheidung anderen übermittelt.
10. Wissen schafft Motivation Du musst immer wieder das Bewusstsein dafür schaffen: Was machen wir eigentlich? Wofür machen wir das eigentlich? Was ist uns wichtig? Was ist unsere Identität? Was wollen wir ausstrahlen? Wir sind Red Bull Salzburg. Wir wollen Fußball spielen, mutig sein, jedes Spiel gewinnen. Was gehört da dazu? Du kannst nicht das eine Mal emotional mit 120 Prozent und das nächste Mal mit 60 Prozent antreten. Das versuchen wir mit unseren Spielern zu verinnerlichen. Am Tag vor einem Spiel haben wir daher eher eine fachliche und inhaltliche Vorbereitung auf das, was kommt. Am Spieltag selbst entwickeln wir ein Gefühl, welche Art von
„WENN EINE ENTSCHEIDUNG GETROFFEN IST, HÄNGEN WIR ZU 100 PROZENT GEMEINSAM IN DER NUMMER. DA GIBT ES KEIN NACHHAKEN, KEINE SCHULDZUWEISUNGEN, KEIN HINTERFRAGEN.“ Marco Rose ist Spezialist darin, sich auf die Spezialisten in seinem Team zu verlassen.
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„EIN ZIEL ZU VERPASSEN IST SCHEISSE. DESHALB DARFST DU DICH AUCH SCHEISSE FÜHLEN.“ Emotionalität für die bevor stehende Partie wichtig ist, vielleicht noch benötigt wird. Und alle paar Wochen rufen wir den Jungs die Dinge, die wir auf unsere Art schon ge leistet haben, in Erinnerung.
11. Rückschläge nähren den Erfolgshunger Der größte Rückschlag für uns in Salzburg war sicher das erneute Verpassen der Cham pions League. Eine solche Ent täuschung erst zu begreifen und dann auch auszuleben ist zumindest für mich enorm wichtig. Durchhalteparolen am nächsten Tag sind da fehl am Platz. Ein Ziel zu verpassen ist scheiße. Punkt. Also darfst du dich auch scheiße fühlen. So lange, wie du brauchst. Der eine war am nächsten Tag raus und hatte wieder ein Lächeln auf den Lippen, der andere brauchte drei, vier Tage. Ich habe damals oft über den Faktor Zeit gesprochen. Wie immer, wenn du im Leben Enttäuschungen oder Verluste hinnehmen musst. Im Fußball hast du aber die Chance, dir schnell wieder Erfolgserlebnisse zu holen. Wenn du ein Spiel gewinnst, in die Kabine kommst und wieder weißt, wie sich ge winnen anfühlt, ist das eine andere Nummer. Selbst wenn dich der Rückschlag am Abend wieder einholt, bietet jedes Spiel eine neue Chance. Und je mehr du gewinnst, desto schneller wächst Gras drüber. Also willst du gewinnen. redbullsalzburg.at Styling VICTORIA BECK Grooming ASTRID SCHEPPAN Apparel ALPHA TAURI Digital Operator FELIX STROSETZKI THE RED BULLETIN
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INNOVATOR
START- U PS PIONIER , UND GEN E IALE IDEEN
EcoGarden
Fish & Grips Glashaus meets Aquarium: Ein Miniatur-Ökosystem bringt nachhaltigen Lebensmittelanbau ins Wohnzimmer.
WECHSELSEITIGES SYSTEM Die Pflanzen filtern auf natürliche Weise das Wasser für die Fische …
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it seinem EcoGarden will der Schwede Hamza Qadoumi mehr als nur ein Statement setzen. Tatsächlich will er den Lebensmittelanbau nachhaltig revolutionieren. Denn eines ist für ihn klar: Auf unserem Planeten steht die steigende Lebensmittelnachfrage einer wachsenden Bevölkerung den rasant schrumpfenden Flächen an fruchtbarem Ackerboden gegenüber. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen: Diese Rechnung wird sich auf Dauer nicht ausgehen.
DER GRÜNDER Hamza Qadoumi, 24, EcoGarden-Erfinder und Lehrassistent am Stockholmer Institut für Technologie
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… und die Fische liefern mit ihren Ausscheidungen Nährstoffe für die Pflanzen.
THE RED BULLETIN
Diese nachhaltige Methode des Lebensmittelanbaus heißt Aquaponik und wurde bereits im alten Ägypten und von den Azteken angewandt. Das Prinzip ist simpel: Die Fische werden (per App) gefüttert, die Ausscheidungen der Fische versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen, wobei die Pflanzen wiederum den Lebensraum der Fische filtern und reinigen. Mit seinem EcoGarden will der 24-jährige ChemieIngenieur den nachhaltigen Anbau von Nutzpflanzen für alle zugänglich machen. „Wir gehen extrem ineffizient mit unseren Ressourcen um, weil wir den Bezug zu Pflanzen und dem Anbau von Lebensmitteln verloren haben“, erklärt er. Ab März sind die ersten Exemplare des EcoGardens erhältlich. ecobloom.se
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Die All-Bottle: Eine abnehmbare Kappe und ein Spezialdeckel sollen „erdiges“ Trinkvergnügen ermöglichen.
SKIKURS FINDEN LEICHT GEMACHT CheckYeti durchsucht und vergleicht 6000 Wintersportangebote in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Italien, samt Online-Buchung deines Skilehrers. Auch im Programm: Rafting und Paragleiten. checkyeti.com
Vostok Space Beer
Houston, wir haben ein Problem weniger Ein Bierchen für Weltraum-Touristen? Wegen der Schwerelosigkeit eine echte Challenge. Australische Experten sind der Lösung nahe.
INDIVIDUELLE UND INTELLIGENTE SKI Siegfried Rumpfhuber liefert mit Original+ maßgeschneiderte Ski. Möglich macht es ein dank künstlicher Intelligenz selbstlernendes Programm. Auf Basis von Angaben über Fahrkönnen und Vorlieben entstehen in Salzburg indivuelle Brettln. original.plus
N
LEA WIESER
Mit der App steuert man die Fischfütterung und tauscht sich online mit anderen EcoGärtnern aus.
IN ALLER KÜRZE COOLE START- UPS FÜR DIE SKIPISTE
Mehr Inspiration für ukunftsmacher gibt es Z im aktuellen INNOVATOR. Infos und Abo unter: redbulletininnovator.com
ECOBLOOM.SE/DAVID LAGERHOLM
Hier kommt Qadoumis EcoGarden, eine Kombination aus Miniatur-Glashaus und Aquarium, ins Spiel: Aufgrund der Symbiose von Fischen und Pflanzen entsteht ein sich selbst versorgendes, intelli gentes Mini-Ökosystem fürs Wohnzimmer. So können das ganze Jahr über Kräuter und Keimlinge wie Basilikum und Kresse auch ohne fruchtbaren Boden biologisch zu Hause angebaut werden. Dabei wird der EcoGarden bequem aus der Ferne via App gesteuert.
icht für diese Welt: Das Vostok Space Beer ist für All-Touristen gedacht, die es auch in der Schwerelosigkeit zischen lassen wollen. Das klingt einfacher, als es ist. Denn bei null Gravitation bedarf es erstens einer besonderen Weltall-Bottle und zweitens eines speziell entwickelten Biers. Daran arbeiten die Braumeister der australischen 4 Pines Brewing Company aktuell mit den Technikern von Sabre Astronautics. Sabre-CEO Dr. Jason Held: „Wir haben die
Kraftstofftank-Technologie modifiziert, um Bier aus der Flasche trinken zu können – wie hier auf der Erde.“ Knifflig für die Brauer: Im All schwillt die Zunge an, was den Geschmackssinn verändert. Dazu kommt, dass kohlensäurebedingte Rülpser im Weltraum ganz zu unterlassen sind (weil die Flüssigkeit nach oben will). Diese Probleme sind bereits gelöst. Offen ist, wie wir A lkohol im All vertragen. vostokspacebeer.com
Wissenstransfer: Kraftstofftanks als Inspiration für die Flaschentechnik
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Der Grenzgänger NICHOLAS OFCZAREK spielt in der Champions League der deutschsprachigen Schauspielszene. Und er hat keine Angst vor dem Abseits. Ein Gespräch mit einem, der gerne Grenzen überschreitet, weil er sich dort manchmal selbst wiederfindet. Text HOLGER POTYE Fotos PETER RIGAUD
Immer in Bewegung: Charaktermime Niki Ofczarek schätzt den Stillstand gar nicht – dann schon lieber Grenzen überschreiten.
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WANDELBAR: Der Schauspieler hat viele Ge sichter. Sich seiner Um gebung anzupassen ist allerdings nicht sein Ding.
Manchmal merkt man das ja nicht einmal. Es passiert fließend, man verliert sich halt ein bisschen. Mir beispielsweise passiert das oft beim Proben oder auch beim Drehen. Da herrscht bei mir Ausnahmezustand, weil der Tagesablauf völlig unregelmäßig ist. Der Ort, an dem ich mich befinde, ist kein bekannter. Das macht mich immer haltlos.
A
ktuell ist Nicholas Ofczarek in der Sky‑Serie „Der Pass“ zu sehen. Als des illusionierter, zynischer Großstadt-Bulle namens Gedeon Winter jagt er gemeinsam mit einer so ambitionierten wie widerspenstigen Kollegin aus Berchtes gaden (Julia Jentsch) im deutsch-österreichischen Bergland einen teuflischen Serienmörder. Diese Rolle des Gedeon Winter ist also im wahrsten Sinne des Wortes die eines Grenzgängers – und damit eine maßgeschneiderte für Nicholas Ofczarek. Denn der 47-jährige öster reichische Ausnahme-Schauspieler flirtet liebend gern mit der Provokation, dem Unbequemen und Unberechenbaren – und dem möglichen Scheitern. Warum er das als wesentliche Notwendigkeit seines Berufs begreift, erzählt er im Interview. the red bulletin: Sie gelten als Grenzgänger, sowohl im Job als auch privat. nicholas ofczarek: Mag sein, dass man mich so sieht, ich bin aber ein stinknormaler Mensch. Ist ein Grenzgänger jemand, der seine Grenzen nicht erkennt, oder einer, der sie ganz bewusst überschreitet? Ich kenne meine Grenzen und über schreite sie persönlich regelmäßig. Sind Sie von sich selbst überrascht, wenn Sie Grenzen überschreiten? 50
„Haltlos“ heißt … … dass ich keine Struktur habe. Obwohl es eigentlich an der Zeit wäre. Als erwachsener Mensch ist man ja imstande, sich auch in solchen Situationen eine Struktur zu schaffen – und sie nicht als Einschränkung zu sehen, sondern als einen stabilisierenden Faktor. Aber manchmal mag ich es einfach, keine Struktur zu haben. Das ist relativ kindisch, dessen bin ich mir bewusst. Auf der anderen Seite weiß ich auch, dass das Über-Grenzen-Gehen in meinem Beruf ganz wichtig ist. Du willst dich und den Zuseher überraschen und nicht immer wieder Althergebrachtes neu kauen. Also musst du Irrwege gehen. Viele Ihrer Schauspielerkollegen antworten auf die Frage nach der wichtigsten Lektion im Leben, dass man seine Komfortzone verlassen muss. (Seufzt.) Ja, leider. Ich mach das aber nicht gern. Es ist sehr schmerzhaft. Es ist nicht schön. Am liebsten würde ich überhaupt nicht aus der Komfortzone raus, ganz ehrlich. Das ist allerdings in diesem Job leider notwendig. Was ich aber nicht wusste, als ich den Beruf ergriffen habe. Aber Sie können Ihre Komfortzone verlassen, wenn es notwendig ist. Die Kunst ist, dabei heil zu bleiben. Wenn man fruchtbar in einem schönen Prozess über Grenzen geht, ist das toll. Man darf sich halt nicht verlieren. Andererseits sollte man sich aber auch verlieren. Klingt, als würden Sie noch ganz viel inneres Kind in sich tragen. Ja. Gott sei Dank. Zu viel wahrscheinlich. Das ist ungesund.
Ein anderer Grenzgang, den Sie beschreiten, ist der zwischen Popkultur und Hochkultur: von TV-Serien wie „Braunschlag“ bis zum Mephisto am Burgtheater. Da nehmen Sie ein großes Risiko auf sich, weil man als Schau spieler ja einen Ruf zu verlieren hat … Also mir geht’s nicht um den Ruf. Mir ist es wichtig, dass ich qualitativ hochwertig arbeite und Unterschiedlichstes mache. Nicht wegen der Außenwirkung, sondern meinetwegen. Es gibt mir das Gefühl der Unabhängigkeit – und ich sag bewusst, nur das Gefühl, weil wann ist man schon unabhängig? Aber es erweitert das Spek trum, in unterschiedlichsten Metiers zu arbeiten. Ich denke nicht in Popkultur und Hochkultur. Der Spagat geht sich also aus? Es ist kein Spagat. Du kannst sogenannte Popkultur machen, die künstlerisch hochwertigst ist, und andererseits ein sogenanntes Hochkulturprojekt, wo’s dir ehrlich die Schuh’ auszieht, weil’s so schlecht ist. Trotzdem hast du das dem Publikum nicht unter die Nase zu reiben. Das ist Teil meines Berufs. Ich stehe nicht hinter allem, was ich tue. Man weiß ja nie, wie es wird. Meine Aufgabe ist trotzdem, so zu tun, als würde ich komplett dahinterstehen. Es muss hart sein, wenn man merkt, dass etwas gerade schiefgeht … Stimmt, das ist hart. Es geht schief, und trotzdem steht man dahinter und sagt: „Ja, ich bin sehr stolz drauf.“ Es geht allerdings auch keinen etwas an, wenn ich nicht stolz drauf bin. Ehrlich gesagt, bin ich auf das wenigste stolz.
„Am liebsten würde ich überhaupt nicht aus der Komfortzone raus. Es ist allerdings in diesem Job leider notwendig.“
Gerade die ungesunden Dinge machen am meisten Spaß. Leider. THE RED BULLETIN
„Es erweitert das Spektrum, in unterschiedlichsten Metiers zu arbeiten. Ich denke nicht in ‚Popkultur‘ und ‚Hochkultur‘.“ Auf was sind Sie denn stolz? Zum Beispiel auf „Der Pass“. Weil das eine gute Arbeit war – künstlerisch und menschlich. Wir haben in allen Departments hart, aber auf Augenhöhe gearbeitet. Und in der Arbeit miteinander war so etwas wie Freiheit und Gemeinsamkeit spürbar. Das macht mich happy. Sie spielen darin einen Polizisten, der an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland ermittelt und gleichzeitig seine eigenen Grenzen auslotet. Es handelt sich um einen Menschen, der als Polizist in Wien tätig war – drogensüchtig und ein bisschen alkoholkrank – und deswegen nach Salzburg versetzt wurde. Ein guter Polizist, aber frustriert. Dann trifft er auf eine junge deutsche Kollegin, die ziemlich genau das Gegenteil ist, die sehr ambitioniert mit einer Vision und einem unbedingten Wollen in ihren Beruf reingeht. Die beiden werden auf denselben Fall angesetzt, und irgendwann wird ihnen klar, dass sie es mit einem S erientäter zu tun haben. Das heißt, sie können möglicherweise diese Serie unterbrechen – und endlich einmal rechtzeitig dran sein. Dabei stößt sie erstmals an ihre Grenzen, und er hat wieder einen Lichtblick in seinem Leben … Sie sind beruflich höchst erfolgreich, spielen in der A-Liga Österreichs. Wie haben Sie gelernt, Grenzen zu überwinden, um Ihr Ziel zu erreichen? Ich mach das jetzt seit 27 Jahren. Ich habe erst nach und nach begriffen, um was es in diesem Beruf eigentlich geht. Oft scheinen die Aufgaben, die da auf einen zukommen, unüberwindbar und flößen einem so viel Respekt und Furcht ein, dass man vor Angst fast stirbt. Kein Mensch empfindet gerne übergroße Angst. Du kannst einen Schritt zurück machen und flüchten. Das ist total okay. Manchmal sollte ich das auch tun und sagen: „Das ist mir eine Nummer zu groß!“ Aber mir schien einfach alles eine Nummer zu 51
groß. (Lacht.) So viel flüchten hätte ich gar nicht können. Also stell ich mich halt. Und ich habe stets versucht – egal was ich tue –, handwerklich auf der Höhe zu sein. Also ist die Technik Teil Ihres Erfolgs geheimnisses. Ja. Wenn du technisch auf der Höhe bist, kommst du in einen Zustand, den man auch aus dem Sport kennt. Im Spitzensport sind alle technisch hervorragend – der eine vielleicht ein wenig besser als der andere, aber letztendlich ist es immer eine Kopfsache. Im Schauspiel musst du als Basis technisch sehr weit sein, um zu etwas zu gelangen, das man Freiheit nennt. Man darf die Technik nicht mehr sehen. Es muss spontan stattfinden und ganz leicht rüberkommen. Ganz ohne Anstrengung. Und manchmal muss man sich Dinge einfach zutrauen. Man spürt sie oft ganz entfernt und weiß nicht, wie man hinkommt. Mir geht es tatsächlich oft so: Ich weiß nicht, wie ich hinkommen soll, aber irgendwas in mir sagt: Es wird einen Weg geben! Meistens ist es Loslassen. (Lacht.) Womit wir bei einem weiteren Punkt Ihrer Arbeit wären: der Risikobereit schaft. Sie ecken auch gerne mal poli tisch an. Da macht man sich vermutlich Feinde. Aber so denke ich nicht. Sie denken nie strategisch? Überhaupt nicht. Nein! Das darf man gar nicht. Aber gibt’s dann nicht des Öfteren eine auf den Deckel? Ja, aber das ist okay. Ich freue mich, wenn
„Oft scheinen die Aufgaben, die da auf einen zukommen, so unüberwindbar, dass man vor Angst fast stirbt.“ 52
ich jemanden erreiche oder berühre oder ärgere. Es gibt viele Meinungen. Ein paar Leute kennen mich aus dem Theater, ein paar aus der Werbung, ein paar aus Serien. Das ist okay so. Ein paar Leuten gefällt’s, andere finden mich grauenvoll. Ich kann nicht jeden zufriedenstellen. Wenn ich jetzt auch noch strategisch unterwegs wäre, mich als Marke produzieren würde … Es gibt – bei allem nötigen Respekt – viele Kollegen, die massiv um ihre Marke bemüht sind. Aber damit wird deine Range schnell sehr klein. Ich stell mich lieber zur Diskussion. Jeder soll sein Urteil fällen. Ich weiß schon, was ich mach. Wenn es ganz gut ist, weiß ich es. Und wenn es weniger gut ist, weiß ich es wirklich auch. Und ich sag: Wir sind Menschen. Manche Dinge gelingen uns, manche nicht. Wie ist das mit dem Scheitern als Schauspieler? Wenn man merkt, das war nix? Furchtbar. Beim Theater ist es noch schmerzhafter, weil ich es ja weiterspielen muss. Beim Drehen ist das anders, da liegt ja meist ungefähr ein Jahr dazwischen. Wenn es dann schiefgeht, tut es kurz weh, aber man hat bereits eine Distanz dazu – der Misserfolg in diesem Bereich ist also keine Operation am offenen Herzen. Apropos Herz: Wie ist Ofczarek privat? Ist er streng – zum Beispiel als Vater? (Lacht.) Meine 20-jährige Tochter hat mir kürzlich erklärt, dass jetzt die Zeit gekommen ist, wo sie mehr weiß als ich. Streng klingt mir zu prinzipiell. Wenn Grenzen notwendig sind, setze ich sie. Auch sich selbst? Sie haben mir im Zuge der Verabredung zu diesem Gespräch erzählt, dass Sie mit dem Rauchen aufhören wollen. Ich hab aufgehört. Seit ein paar Tagen. Ja, weil es jetzt auch langsam genug ist. Mit dem Rauchen aufhören, das habe ich schon ein paarmal hinter mir. Und dann ist da das Monster in dir, das sagt: „Hey, du kannst ja aufhören. Jetzt rauch eine, weil du ja eh aufhören kannst! Du kannst es ja. Also kannst jetzt auch eine rauchen, weilst aufhören kannst.“ Den Trigger kann man bestimmt auch umprogrammieren. Ich weiß zwar nicht, wie, aber es geht
estimmt. Wenn, dann ist das Rauchen b mein Problem – nicht der Alkohol. Der ist mir wurscht. Wie geht es Ihnen mit alten Schul freunden? Wenn Sie gleichzeitig Kum pel und ein bekannter Schauspieler sind, wird man da ausgenutzt? Ich lasse eigentlich selten den Schau spieler raushängen. Aber jeder von uns erlebt seine Enttäuschungen. Da geht es mir nicht anders. Ich führe ein sehr unspektakuläres, normales Leben und lege auch Wert drauf. Ich bin öffentlichkeitsscheu. Ich brauch keine Empfänge, keine Veranstaltungen, keinen Glitzer. Da fühlen Sie sich unwohl? Ich kann auch da funktionieren. Aber es gibt mir einfach nicht so viel. Ich geh lieber ins Fußballstadion oder bleib daheim. Sind Sie eine Spielernatur? Nein! Null Zocker. Ich komme aus einer Zockerfamilie. Da ist sehr viel kaputt gegangen. Sie setzen auch nicht auf Ihren Lieb lingsfußballverein Rapid Wien? Nein. Wenn es einen fetten Lotto-Jackpot gibt, spiele ich mit, falls ich dran denke. Als Schauspieler setzt man sich ständig einer Bewertung aus. Über lange Zeit muss das an die Substanz gehen. Du lernst, damit umzugehen. Ich lese beispielsweise keine Kritiken. Ohne Scheiß? Ja. Ohne Scheiß. Ich lese sie nicht, weil ich meistens ungefähr weiß, wie ich war. Ich kann mich in den Spiegel schauen und sagen: Ich hab mein Bestes unter den gegenwärtigen Umständen getan. Man ist nie absichtlich schlecht. Und soziale Netzwerke nutze ich nicht. Aber wie bekommen Sie Feedback? Kommt das von den Kollegen? Ich mach das nicht wegen einem Feedback. Ich mach das … weil ich nicht anders kann. Dafür braucht es kein Feedback. Sie haben in einem Interview über Ihre depressiven Verstimmungen gesprochen.
„Im Schauspiel musst du als Basis technisch sehr weit sein, um zu etwas zu gelangen, das man Freiheit nennt.“ Ofczarek musste lernen, dass es für den Schauspielberuf essenziell ist, seine Komfortzone zu verlassen. Was schwerfällt, wenn man einen „riesigen Schweinehund“ in sich trägt.
GRENZGANG ZWISCHEN HOCH- UND POPKULTUR
Ja, die gibt es immer wieder. Das ist eine Grundveranlagung in mir. Werden die durch den Beruf nicht verstärkt? Doch, natürlich verstärkt sich das. Aber das hat nichts mit dem Außen zu tun. Vielmehr mit dem inneren Anspruch an mich, dem ich nie gerecht werden kann. Deshalb ist es gut, loszulassen und zu sagen: Mehr kann ich nicht. Gab es schon einmal einen Zeitpunkt, an dem Sie gesagt haben … … ich will nimmer? … jetzt wäre es an der Zeit für einen Plan B! Immer wieder! (Lacht.) Eigentlich sollte man einen Plan B schon mal leben. Ich würde nicht zusammenbrechen, wenn ich mit dem Beruf aufhöre. Nur weiß ich nicht, was ich dann machen soll. Deshalb mach ich weiter. Christiane Paul, eine deutsche Kollegin von mir, dreht Filme und ist Chirurgin an der Berliner Charité. Super! Da hast du deinen Plan B. Dieser Zug ist für Sie abgefahren. Der Zug ist leider abgefahren. (Lacht.) Haben Sie vielleicht ein spezielles Talent, das man nicht kennt? Können Sie kochen? Ich kann kochen. Und ganz ehrlich, das ist hart! Da ist ja Schauspielen nichts dagegen. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würden Sie weiter als Schauspieler arbeiten? Ja, ich wäre aber noch genauer mit dem, was ich mache. Klar, manchmal muss die Miete auch bezahlt werden. Ich würde vermutlich noch öfter Nein sagen. Ist eine internationale Karriere außerhalb des deutschsprachigen Raums ein Thema? Nein, das ist kein Thema für mich, die kochen auch nur mit Wasser. Außerdem 54
bin ich schon als Kind die ganze Zeit herumgezogen. Weil Ihre Eltern Opernsänger waren. Ja, ich war alle vier Jahre woanders. Hat das wehgetan? Ich war schon ein bisschen entwurzelt. Das war nicht so schön.
FALCO – VERDAMMT, WIR LEBEN NOCH! (2008), FILM Verfilmung des Lebens von Österreichs erfolgreichstem Popstar. Ofczarek gibt darin Falco-Entdecker Markus Spiegel.
Sie machen das also anders als Vater? Ja, aber jetzt ist meine Tochter Maeve aus dem Haus. Fehlt sie Ihnen? Genau genommen wohnt sie noch daheim, aber es handelt sich immer nur um Minuten. Ist aber total okay. Ich wollte ihr das Rumziehen ersparen. In der Wohnung, in der sie momentan noch mit uns lebt, ist sie vermutlich gezeugt worden und auf die Welt gekommen, in den Kindergarten, die Volksschule und das Gymnasium gegangen. Diese Stabilität wollte ich ihr geben, weil sie mir gefehlt hat. Wie streng ist Niki Ofczarek als Vater, wenn die Tochter einen Freund mitbringt? Einen Typen? Ich weiß nicht …
JEDERMANN (2010–12), THEATER
Fraglos das Highlight der Salzburger Fest spiele. Von 2010 bis 2012 schlüpfte Ofcza rek in die Rolle des Jedermann – und ver zauberte das Publikum am Domplatz.
BRAUNSCHLAG (2012), TV
In der achtteiligen Kultserie von David Schalko soll eine inszenierte Marien erscheinung einem Kaff im Waldviertel den touristischen Aufschwung bescheren.
Ich glaube, Sie sind … … was glaubst? Ich sag’s mal so: eine Herausforderung für den Boyfriend Ihrer Tochter. Na geh! Also eher der Kumpeltyp? Wahrscheinlich zuerst: „Servas! I bin dei Kumpel!“ Und dann … (Lacht fies.) Nein, meine Tochter war immer schon leiwand. Ich vertrau ihr, sie weiß schon, was sie macht. War ich ein strenger Vater? Kann ich nicht sagen. Das Wichtigste ist, ich war da und hab sie begleitet. Ein bisserl wie der große Bruder, und manchmal hab ich gesagt: „Hier! Grenze! Aufpassen. Nicht wegen mir, sondern wegen dir.“ Das hat sie dann auch annehmen können? Ja, wir sind gut miteinander. Ein paar Sachen habe ich ganz gut gemacht in meinem Leben. Wahrscheinlich bin ich ein besserer Vater als Schauspieler. Also, die Burschen können kommen …
BÖSTERREICH (2014), TV
Ofczarek und Robert Palfrader auf einer Tour de Force durch die „emotionalen Hinterhöfe“ des Alpenlandes. Zehnteilige Sketchserie – lustig und sehr böse.
DER PASS (2018), TV
Aktuell ist Ofczarek in der Sky-Serie als Ermittler zu sehen, der mit deutscher Kol legin einem Serienmörder an der österrei chisch-deutschen Grenze auf der Spur ist.
Styling MAX MERZINGER Make-up CHRISTOPHER KOLLER THE RED BULLETIN
APA PICTUREDESK (2), ANDREAS KOLARIK, ORF, SKY DEUTSCHLAND/WIEDEMANN&BERG TELEVISION GMBH&CO.KG/SAMMY HART
„Manchmal hab ich gesagt: ‚Hier! Grenze! Aufpassen. Nicht wegen mir, sondern wegen dir.‘“
Nicholas Ofczarek im Overview: fünf Highlights in seinem bis herigen Schaffen.
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ALLTAGSPROBLEME?
Wie dir Philosophen helfen können Große Denker wie Platon, Hegel oder Nietzsche haben uns die Welt erklärt. Aber können sie sich bitte mal um die wirklich wichtigen Dinge kümmern? Bestseller-Autor Christoph Quarch erklärt, wie du private und berufliche Sorgen mit dem Wissen der alten Meister in den Griff kriegst. Text MARC BAUMANN Illustrationen BENE ROHLMANN
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PLATON
HEGEL
SENECA
(ca. 428 – ca. 347 v. Chr.) Philosophen sollten die Welt regieren. Dachte Platon. Die Welt sah es anders: Sein Lehrer Sokrates wurde von Politikern zum Tod verurteilt, Platon versuchte, drei Tyrannen zu weisen Staatslenkern umzuerziehen, und wurde zum Dank als Sklave verkauft.
(1770 – 1831) Schlimm am Hochbegabt-Sein ist, dass einen keiner versteht. Hegels Anhänger teilten sich nach dessen Tod in zwei Lager: Linkshegelianer wie Karl Marx deuteten ihn anders als Rechtshegelianer, von denen einige dem Faschismus nahestanden.
(ca. 1 – 65 n. Chr.) Kränklich, verbannt, am Ende zum Selbstmord gezwungen, der erst im dritten Versuch klappte. Senecas Leben möchte man nicht haben. Nur gut, dass er Stoiker war. Deren Philosophie: durch emotionale Selbstbeherrschung sein Los akzeptieren.
NIETZSCHE
WITTGENSTEIN
(1844 – 1900) Friedrich Nietzsche hatte von seinen Erkenntnissen selbst am wenigsten. Seinen späten Ruhm? Bekam er nicht mit, weil er die letzten zwölf Jahre seines Lebens geisteskrank war. Und was seinen berühmten Ausspruch „Gott ist tot“ angeht: Die Mutter begrub ihn nach christlicher Tradition.
(1889 – 1951) Ludwig Wittgenstein arbeitete nach seiner „Logisch-philosophischen Abhandlung“ an einer Volksschule in einem Bergdorf. Bis er einem Elfjährigen mit einem Buch so auf den Kopf schlug, dass der ohnmächtig wurde. Danach lehrte Wittgenstein in Cambridge.
THE RED BULLETIN
1 LIEBES- KUMMER? PLATON spendet Trost Der Namensgeber der „platonischen Liebe“ hat sich in seinem Werk oft dem Eros gewidmet. Und Herzschmerz war vor 2400 Jahren auch nicht weniger schlimm.
D
eshalb nun behaupte ich, dass jeder mann den Eros ehren müsse, und ich selber ehre seine Kunst und übe sie vor allen und empfehle sie allen.“ Das schreibt Platon vor über 2400 Jahren in seinem in Dialogform verfassten Werk „Das Trinkgelage“. Hier bekennt sich der große griechische Philo soph unumwunden zum Verliebtsein; denn nichts anderes bedeutet „Eros“ auf Griechisch. Sich verlieben, so die Weisheit Platons, ist etwas, was wir auf jeden Fall begrüßen sollten. Sogar wenn wir unglücklich verliebt sind und Liebeskummer spüren. Was wir von Platon lernen können, ist mit anderen Worten: Liebes kummer ist nicht schlimm. Wie kann man so etwas behaupten? Nur dann, wenn man be griffen hat, was es mit dem Eros auf sich hat. Wenn man verstanden hat, dass die Liebe nicht dafür da ist, unsere egoistischen Bedürfnisse zu befriedigen oder uns ins Unglück zu stürzen, THE RED BULLETIN
GEHEIMTIPP: KÄMMEN GEGEN KUMMER
Zwölf Prozent der spanischen Frauen lindern ihren Herz schmerz durch einen Besuch beim Friseur.
Darauf vertrauen auch sieben Prozent der italienischen Männer – Topwerte in Europa. QUELLE: EDARLING
wenn wir nicht bekommen, was wir wollen. Sondern dass die Liebe ein Geschenk des Him mels ist, das uns widerfährt, wenn wir uns dafür empfänglich zeigen. „Eros ist ein großer Geist“, lässt Platon seine Leser wissen, „der uns ergreift und hinreißt.“ Verliebte kennen das. Sie fühlen sich beflügelt und ermutigt, Großes zu leisten. Dafür ist es Platon zufolge am Ende völlig egal, ob sie glück lich oder unglücklich verliebt sind. Auch ein Eros, der nicht bekommt, was er begehrt, ist pure Energie. Die Lebenskunst, die Platon lehrt, besteht nun darin, zu verstehen, wofür uns die Liebe geschenkt wurde: damit wir lebendig sind. Mit Lachen und Weinen. Liebeskummer ist um Welten besser als die öde Coolness derer, die sich von nichts und niemanden berühren lassen. Wer nie verlassen wurde, hat nicht er fahren, wie sich Leben anfühlt. 57
2 STREIT MIT DEN KOLLEGEN? HEGEL dient als Mediator Mit einem Satz, der mit „Ich finde aber …!“ beginnt, beendet man selten Meinungsverschiedenheiten. Viel besser ist da doch: „Hegel sagt aber …“
G
eorg Wilhelm Friedrich Hegel kannte sich mit Zankereien aus. Nicht nur, weil er Schwabe war und wie viele seiner Landsleute das Disputieren grundsätzlich liebte. Hegel lebte zudem in einer Zeit des Schlachtenlärms und der Kriege, in der alle Welt darum stritt, wie es nach der großen Revolution von 1789 in Europa weitergehen sollte. Und da kam nun dieser Hegel und sagte in seiner „Phänomenologie des Geistes“: „Das Wahre ist das Ganze.“ Bei einem Streit kann weder der eine für sich die ganze Wahrheit in Anspruch nehmen noch der andere – ein Schuh wird erst dann daraus, wenn man beides zusammennimmt. Aber nicht, indem man Meinung A und Meinung B einfach nebeneinander stehen oder gelten lässt. Das wäre in Hegels Augen wohl eher ein fauler Kom promiss. Nein, eine philosophisch begründete Streitkultur sieht so aus, dass man beide Posi
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JE HÖHER DIE POSITION, DESTO STILLER DER TAG
35 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer klagen über ständig dicke Luft im Büro.
Besser, man ist Führungskraft. Von diesen sehen sich nämlich nur 14 Prozent von ständigem Streit belastet. QUELLE: KARRIERE.AT
tionen miteinander vermittelt, aus These und Antithese als Drittes eine Synthese erzeugt. Die ist dann das Ganze – und weil da die Wahrheit liegt, ist man gut beraten, sich im Falle eines Streites dieser Dynamik anzuvertrauen. Darum solle man einem Streit in der Arbeit nicht ausweichen. Denn in der Spannung von These und Antithese steckt für Hegel die Ener gie, die überhaupt erst Neuerungen und Ver änderungen in die Welt bringt und uns näher an die Wahrheit gelangen lässt. Das wird aber nur gelingen, wenn man den Mut und den W illen zur Verständigung aufbringt. Wenn man die Größe hat, die These des anderen anzuerkennen, und eine klare Gegenthese formuliert – um dann gemeinsam nach einer Synthese zu fahnden. Was ganz etwas anderes ist, als seine Meinung durchzusetzen. Wer im Streit nur s eine Sicht durchzusetzen versucht, verspielt die Chance auf Wahrheit und Fortschritt.
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3 NEID DURCH INSTAGRAM? SENECA macht genügsam Der römische Stoiker hat uns Weisheiten hinterlassen, die als Postings jede Menge Likes bekommen würden.
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ie alle echten Philosophen würde Seneca mit einer Gegenfrage antworten: Wie entsteht Neid? Die Antwort: Man sieht, dass es anderen besser geht. Das war zur Zeit des römischen Kaisers Nero, als Seneca lebte, nicht anders als heute. Heute allerdings steigert Instagram diese Neidgefühle ins Maßlose, weil wir dort nur Bilder des vermeintlich guten Lebens posten: Reisen, teure Anschaffungen, besonders schöne Selfies. Da hilft Seneca, denn der wusste schon vor knapp 2000 Jahren: Nicht die anderen sind der Grund dafür, dass du neidisch bist. Den Neid gebierst du selbst – durch dein Denken. „Der Geist“, sagt Seneca, „ist der Herr über sein Schicksal: Er kann sowohl Ursache seines Glücks als auch seines Unglücks sein.“ Es ist also das eigene Mindset, wie man heute so schön sagt, das unser Neidgefühl besiegen kann. Und wie? Hör auf, dich selbst nach Kriterien THE RED BULLETIN
DER GRAM MIT INSTAGRAM
Instagram macht einem die eigenen vier Wände schlecht: Eine Befragung von 1500 Briten, die Instagram als Inspiration für Inneneinrichtung nutzen, ergab, dass fast 90 Prozent ihre Unzufriedenheit mit ihrem Zuhause auf Instagram zurückführen, wo sie vermeintlich schönere Wohnungen anderer Menschen sehen. QUELLE: ORIGIN
zu beurteilen, die nicht deine eigenen sind, sondern dir von der Werbung, von Influencern, von Medien oder wem immer aufgeschwatzt wurden. Lass dich nicht von künstlich produzierten Idealen manipulieren, die irgendjemand ersonnen hat, um seine eigenen politischen oder wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen. Willst du dich vom Neid befreien, würde Seneca wohl sagen, dann suche dir die richtigen Kriterien, nach denen du dein Leben und das Leben anderer beurteilst. Und wo findet man die? Auch da hilft Seneca. „Ich halte mich an die Natur“, sagt er. „Die Natur hat uns zu beidem geschaffen, zur Betrachtung der Welt und zum Handeln.“ Ins Jahr 2019 übersetzt: Wenn ein Bekannter auf Instagram Fotos seiner Tiefschneeabfahrten postet, ist das kein Grund, im Büro vor Neid zu zerfließen, sondern eine Ortsmarkierung für den nächsten freien Tag mit Neuschnee. 59
4 STILLSTAND IM BERUF? NIETZSCHE hält dir die Karriereleiter Sich einen so eindrucksvollen Schnauzbart wie der Denker wachsen zu lassen wäre die eine Möglichkeit. Die bessere: vom Übermenschen lernen.
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anz oben, wenn er in den Bergen des Oberengadin seine ausgedehnten Spaziergänge unternahm, war Nietzsche am kreativsten. Dabei kam ihm die Idee zu seinem Hauptwerk „Also sprach Zarathustra“, einem 1883 erschienenen philosophischen Roman. Darin beschreibt Nietzsche „den Übermenschen“. Der hat den Mut und die Kraft, über sich hinauszuwachsen, ist einer, „der den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft“. Klingt nach Steve Jobs und den vielen Gründern des Silicon Valley. Und wie kriegt man so eine Karriere hin? Zarathustra antwortet mit einer Frage: „Kannst du dir dein Böses und dein Gutes geben und deinen Willen darüber aufhängen wie ein Gesetz?“ Das sei es, was den wahren, freien Menschen auszeichne: den Übermenschen. Aber der „Weg des Schaffenden“ führt nicht nur in die Höhe – sondern ebenso in die Einsamkeit: 60
ZUM ERFOLG VERDAMMT
30 Prozent der Deutschen wünschen sich, Erfolg würde von der Gesellschaft nicht so hoch gewichtet.
Bis es aber so weit ist, hätten 20 Prozent der Deutschen gern, dass Erfolg einfacher zu erreichen wäre. QUELLE: LINKEDIN
„Du zwingst viele, über dich umzulernen. Du gehst über sie hinaus, aber je höher du steigst, umso kleiner sieht dich das Auge des Neides. Am meisten aber wird der Fliegende gehasst.“ Wer nach oben will, so Nietzsche, muss das aushalten. Großer Erfolg fordert große Opfer: sich selbst. „Verbrennen musst du dich wollen in deiner eigenen Flamme: Wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist?“ Selbst Asche werden ist übrigens etwas anderes, als Asche verdienen zu wollen. Nietzsche mahnt: Wer nur Geld im Sinn hat, wird zum „letzten Menschen“, der „alles klein macht“ und wie ein „Erdfloh“ unaustilgbar ist. Wenn der sich einbildet zu fliegen, dann nicht, weil er zum Übermenschen geworden ist, sondern zu einer giftigen „Fliege des Marktes“, die Nietzsche verachtete.
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5 WHATSAPPWAHNSINN? WITTGENSTEIN sorgt für Ruhe in der Familiengruppe Der gebürtige Wiener hätte deine WhatsApp-süchtige Verwandtschaft schon mit dem ersten Satz zerlegt – wenn er ihn denn ausspräche.
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achen wir es kurz. Am Ende seines „Tractatus logico-philosophicus“ aus dem Jahre 1918 notierte Ludwig Wittgenstein: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Diesen Satz zu beherzigen dürfte nicht nur Ihrer WhatsApp-Gruppe guttun, sondern der gesamten Kommunikation innerhalb von sozialen Netzwerken. Wittgenstein hatte in seinem berühmten Text den Versuch unternommen, die Reichweite von Sprache und Denken auszuloten. Sein Anliegen formulierte er im Vorwort: „Das Buch will dem Denken eine Grenze ziehen, oder vielmehr – nicht dem Denken, sondern dem Ausdruck der Gedanken.“ Und er führte es aus, indem er zunächst feststellte, dass das Denken sich in Sätzen
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HANDY IN DER HAND. WARUM? IRRELEVANT! Erstaunlich viele Menschen tragen ihr Smartphone in der Hand, selbst wenn sie es nicht benutzen. Wissenschaftler be obachteten 3000 Passanten in sechs Stadtteilen von Chicago:
33,3 Prozent der Frauen und 19,7 Prozent der Männer trugen das Handy ohne Anlass herum. Am seltensten hatten Paare das Handy in der Hand. QUELLE: UNIVERSITY OF ILLINOIS
itteilt, die ihrerseits von dreierlei Art sein m können: sinnvoll, sinnlos oder unsinnig. Wobei ihm als sinnvolle Sätze nur solche galten, die einen Sachverhalt oder eine Tatsache ab bilden. Und nun fragen wir uns: Wie viele der Sätze, die über WhatsApp laufen (nicht nur in Ihrer Familiengruppe) halten diesem Kriterium stand? Zehn Prozent? Oder noch weniger? Egal. Wittgenstein jedenfalls war der Auffassung, dass sinnlose oder unsinnige Sätze nicht der Mühe wert sind, ausgesprochen – oder, sogar noch zeitaufwendiger: ins Smartphone getippt zu werden. Würde man sich seine Auffassung zu eigen machen, der Datenfluss würde auf wohltuende Weise nachlassen. Und man hätte plötzlich wieder mehr Zeit zum Leben – etwa um es schweigend zu genießen. 61
Wie eine Gruppe britischer Riot Girls das Frauen-Wrestling neu erfand. Wie man einander respektvoll vermöbelt. Und warum Schwitzkästen bei der Selbstbefreiung helfen.
Kämpf EVE OFwie ein DESTRUCTION MÄDCHEN Text RACHAEL SIGEE Fotos DAN WILTON 62
Akademie-Trainerin Rhia O’Reilly (links) zeigt Sierra Loxton im EVE-Ring, wie man mit Schmackes auf die Matte knallt.
E
in Samstagnachmittag in der Resistance Gallery in Bethnal Green, East London. An diesem Abend werden Kay Lee Ray und Viper einander durch den WrestlingRing prügeln. Aber jetzt sitzen die beiden friedlich auf der Matte im Ring und spielen „Vier gewinnt“. Direkt neben ihnen: ein in Lametta gehüllter Mops namens Bubba und eine improvisierte Frisier station mit Trockenhaube, an der die anderen Mädels zum Lockenwickeln Schlange stehen. Fünf Stunden später brüllen zwei hundert Fans in der ausverkauften Halle auf Kay Lee Ray und Viper ein. Die beiden stürmen von gegenüberliegenden Eckpfosten aufeinander los, lassen sich aus den Seilen schnalzen, knallen einander mit Schwung auf die Matte (auf der – autsch! – noch immer die „Vier gewinnt“Chips herumliegen). Bei einem von Rays herzhaften Fußtritten fliegen Vipers falsche Wimpern in hohem Bogen davon. Ja, die beiden sind beste Freundinnen.
Heute ist Fight-Night bei EVE, der f eministischsten, punkigsten, buntesten Wrestling-Vereinigung der Welt. Das Besondere an EVE: Bei ihren fast immer ausverkauften Shows kämpfen ausschließlich Frauen. Die Rede ist hier nicht von den knapp geschürzten Bikini-Mädchen, die in herkömmlichen Wrestling-Shows als Pausenfüller dienen. Sondern von echten Powerfrauen. Emily Read, Gründern und Leiterin von EVE, ist eine von ihnen. Am Anfang jeder Show tritt sie mit ihrem neonpinken Iro auf die Bühne und verkündet: „Die erste Regel unserer geheimen Girl-Gang ist: Erzähl jedem von unserer geheimen Girl-Gang!“ Noch wichtiger ist Read eine andere Regel, die sie sofort nachschiebt: „Null Toleranz für Hate Speech!“ Denn EVE ist – auch wenn das am ersten Blick ein wenig anders aussehen mag – vor allem eines: ein Safe Space für Frauen. Die Wrestlerinnen mögen sich im Ring, angefeuert von einer kläffenden
Großes Finale: Zoe Lucas aus Portsmouth (vorn) muss sich Laura di Matteo geschlagen geben.
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„EVE ist die WrestlingPlattform, die allen anderen auf den Sack geht.“ Gründerin Emily Read (rechts)
„Wir erzählen auf der Bühne Geschichten, die die Leute zum Lachen oder Heulen bringen.“ Oben: Wrestling ist für Leah Owens eine Familienangelegenheit – auch ihre eineiige Zwillingsschwester Kasey ist dabei. Unten: So sieht ein wahrer EVE-Fan aus.
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„Du hilfst Leuten, den Alltag hinter sich zu lassen. Das ist die coolste Sache der Welt.“ Oben: Dave Coulson ist einer von vielen EVE-Hardcore-Fans, die an diesem Samstag in der Resistance Gallery mitfeiern. Unten: Für die australische Fighterin Charli Evans ist Wrestling eine eigene Kunstform.
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Menge, gegenseitig grün und blau schlagen. Doch das tun sie mit einer klaren, inspirierenden Botschaft von Empowerment, Inklusivität und gegenseitigem Respekt. Wer gewinnt, ist für die Fans zweitrangig. Findet es einen Kampf richtig gut, schreit das ganze Publikum im Chor: „Bei-de Frau-en, bei-de Frau-en!“
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evor hier jemand auf falsche Gedanken kommt: Das Spektakel im Ring ist trotz dieser freund lichen Grundwerte kein bisschen weniger dreckig als jenes der männlichen Kollegen. Der Eröffnungskampf von Rhia O’Reilly und Sierra Loxton endet mit einer wüsten Rauferei im Zuschauerraum, nachdem die beiden Konkurrentinnen in einander verkeilt durch die Seile aus dem Ring gestürzt sind. Und für den Hauptkampf der Nacht müssen die Fans sogar hinaus auf die Straße, wo die amtierende EVE-Championess Charlie Morgan und ihre Gegnerin Kasey Owens die Prügelei fortsetzen. Für Owens’ eineiige Zwillingsschwester Leah ganz normal: „Du musst auch im Publikum auf alles gefasst sein. Das alles ist ein Riesentheater, in dem die ganze Verrücktheit unserer Welt Platz hat, Trauer, Glück, jedes Gefühl, das du dir vorstellen kannst. Man kann das nicht erklären, man muss das selbst gesehen haben.“ Drastische Rollen sind für dieses Stück von großer Bedeutung: Jetta verkörpert die „Prinzessin Diana des britischen Wrestlings“, betritt den Ring zu Carly Simons „Nobody Does It Better“ und animiert das Publikum zum Mitsingen. Zoe Lucas gibt die zickige HighschoolBitch, beim Einzug flankieren sie zwei Schlägertypen mit furchteinflößendem Blick. Und Charli Evans markiert die jähzornige Regelbrecherin: Nach ihrer Niederlage gegen Addy Star (im zivilen Leben Realschullehrerin) schubst sie den Schiedsrichter zur Seite und attackiert ihre Widersacherin so „brutal“, dass diese – so will es das geplant Script – von der Bühne getragen werden muss. Die meisten dieser Frauen waren von klein auf Wrestling-Fans und stolperten schließlich aus Neugier oder über Freunde in eine der Trainingsschulen. „Wrestlen ist eine eigene Kunstform“, sagt Evans, 24, Profi-Wrestlerin aus Central Coast in der Nähe von Sydney, Aus tralien. „Wir spielen Theater, wir erzählen auf der Bühne Geschichten, die die Leute zum Lachen oder zum Heulen bringen. Du weckst in den Leuten echte Gefühle und hilfst ihnen, für ein paar Momente ihren Alltag hinter sich zu lassen. Für mich ist das die coolste Sache der Welt.“ 68
Voller Einsatz: Der Kampf zwischen Charlie Morgan (aufrecht) und Kasey Owens (leicht in Bedrängnis) zog sich bis hinaus auf die Straße.
Bei den besten Kämpfen skandiert das Publikum: „Bei-de Frau-en!“
Lichter aus: Kay Lee Ray (rechts) und Viper schlugen sich gegenseitig k. o.
„Die erste Regel unserer geheimen Girl-Gang ist: Erzähl jedem von unserer geheimen Girl-Gang!“
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Überlebenstipps für dein erstes Mal im Ring Als unsere Autorin Rachael Sigee (unten im Bild rechts mit Cydoni Trusste) in der EVE Academy eine Probestunde nahm, ahnte sie nicht, dass ihr eine Prüfung auf Herz und Nieren bevorstand.
1. Such dir eine(n) erfahrene(n) Partner(in) Wrestling ist Teamwork: Der er fahrenere Partner sorgt dafür, dass auch der Newcomer cool aussieht.
2. Lass dich nicht einschüchtern
Die Leute mögen furchterregend aussehen. Aber sie sind über jede(n) froh, der/die ihre Leidenschaft teilt. Und können es kaum erwarten, bis du gut genug bist, dass sie dich bedenkenlos in eine Boston Crab (einen ziemlich unangenehmen Pro‑Haltegriff) quetschen dürfen.
3. Kämpfe mit Hirn
Wrestlen ist auch harte Kopfarbeit. Während des Kampfes musst du voll konzentriert sein. Dabei geht es nicht nur um die korrekte Ausfüh rung der Moves, sondern auch um die perfekte Position dafür – das Publikum soll schließlich immer dein Gesicht sehen. Stell dir Wrest ling in Sachen Choreografie, Team
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work und Show-Faktor wie eine ultra-anstrengende Tanzstunde vor, in der du permanent Haue kassierst.
4. Verkauf dich gut
Die meisten Aktiven betrachten Wrestling als Kunstform und nicht als Sportart. Wichtigster Kniff: Benommenheit kurz vor dem K. o. vorspielen können – obwohl du in Wahrheit jeden Move unter Kontrolle hast.
5. Schrammen gehören dazu
Auch wenn Bewegungsabläufe und Storylines eintrainiert sind, sind alle Moves verdammt echt. Am Tag nach dem Training wer den dir Stellen wehtun, die du an dir noch gar nicht gekannt hast – und du wirst voller blauer Fle cken sein, bevor du von der Matte runter bist. Aber du kannst mit Recht sagen: „Du solltest erst den/die andere(n) sehen.“ THE RED BULLETIN
Noch cooler ist nur, was das Wrestlen mit den Protagonistinnen selbst macht: „In den letzten acht Jahren bin ich als Performerin und als Person unglaublich gereift“, sagt die in Belfast geborene Rhia O’Reilly, 33, die für eine Wohltätigkeits organisation arbeitet, wenn sie gerade nicht im Ring steht. „Ich war früher nervös und schüchtern, aber mittler weile kann ich richtig mit dem Publikum spielen. Mit dem Selbstvertrauen im Ring ist auch mein Selbstvertrauen im Alltagsleben gewachsen. Ich gehe jetzt Risiken ein, die ich mir früher niemals zugetraut hätte.“ Die Anziehungskraft von EVE wirkt inzwischen weit über Großbritanniens Grenzen hinaus. Heute Abend zählen auch Australierinnen und Kanadierinnen zum Line-up, beim Training schauen regelmäßig Frauen aus Neuseeland, Deutschland, den USA und aus Japan vorbei, wo eine besonders große FrauenWrestling-Szene existiert. Das Erfolgsgeheimnis? „Ungeduld“, sagt EVE-Gründerin Read. „Die Leute sagen immer, man muss den Dingen Zeit geben. Aber das ist Unsinn. Dinge passie ren, wenn man sie macht. Gutes Frauen wrestling entsteht nicht durch Warten. Wir haben uns einfach gute Wrestlerinnen geschnappt und in eine Wrestling-Show gesteckt.“ Gemeinsam mit ihrem Mann Dan setzte Read diese ausgeklügelte Strategie erstmals 2009 um. Die Show fand im klei nen Rahmen statt, das Ziel dahinter war aber schon damals ehrgeizig: „Wir wollen Frauen dabei helfen, Heldinnen zu wer den und über sich selbst hinauszuwach sen. Seit damals sind wir die WrestlingPlattform, die allen anderen auf den Sack geht.“ Der Bedarf war groß: Frauenkämpfe hatten bis vor zehn Jahren nur im Rah menprogramm der Mainstream-Events stattgefunden – als Lückenfüller zwischen den „echten“ Kämpfen, um den Zuschau ern ein paar Minuten Zeit für eine Pinkel pause zu ermöglichen. Mittlerweile haben sich die Dinge geändert. Vor kurzem veranstaltete der Marktführer WWE (World Wrestling Entertainment Inc.) seinen ersten rein weiblichen Pay-per-View-Event. Das Verdienst dafür gebührt nicht allein der Lobby-Arbeit von EVE, sondern auch dem Netflix-Hit „GLOW“, bei dem sich eine Gruppe arbeitsloser Schauspie lerinnen als Wrestlerinnen neu erfindet. Inzwischen ist nicht nur Kate Nash – die in der Serie die Britannica spielt – Stamm gast bei den Kämpfen, sondern auch viele Hardcore-Fans der Serie. Kyle aus Denver THE RED BULLETIN
„Bei EVE können wir Wrestlerinnen sein, nicht bloß ein sexy Aufputz.“ ist heute zum ersten Mal dabei: „Ich habe noch nie so viele toughe Frauen in einem Raum gesehen“, sagt sie. „Jedes einzelne Match war ein Knaller.“ Neueinsteigerin Laura aus London hat sich in den Stiegenaufgang hineinge quetscht und sieht kaum bis zum Ring. Doch auch sie ist begeistert: „‚GLOW‘ hat mich einfach inspiriert“, überbrüllt sie den Lärm der Menge, „eigentlich wollte ich das Wrestlen sogar selbst ausprobie ren. Aber seit ich weiß, wie gut diese Kämpferinnen sind, verschiebe ich das noch ein bisschen. Ich glaube, ich brauche vorher noch ein paar Muskeln.“ Sollte es Laura auf einen Versuch an kommen lassen, ist die EVE Academy die richtige Adresse dafür. Sie wird von Rhia O’Reilly geführt, die schon bei der aller ersten EVE-Show dabei war und seitdem quasi zum Inventar zählt. Am Sonntag morgen ist die Resistance Gallery nach der Party vom Vorabend wieder blitz blank: Alles glänzt und funkelt, der Laut stärkepegel der Musik steht auf 11, und rund zwanzig Frauen trainieren auf den Matten Vorwärts- und Rückwärtsrollen, während Limp Bizkits „Rollin’“ aus den Lautsprechern wummert. Alle paar Minu ten brüllt entweder O’Reilly oder ihr CoTrainer, der Ex-Wrestler und Stuntman Greg Burridge: „Welchen Tag haben wir?“ Dann gehen alle Hände hoch und jede brüllt zurück: „EVE Sunday!“
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eim Training darf jede mit machen, die sich selbst als Frau sieht. Das Durchschnittsalter liegt zwischen 18 und 35, das Leistungslevel reicht von der Anfängerin bis zur erfahrenen Amateur-Kämpferin. Das Hobby scheint süchtig zu machen: „Etliche kamen nur hierher, weil sie ‚GLOW‘ gesehen hatten, und hatten keine Ahnung, worauf sie sich einlassen“, sagt O’Reilly, „aber nach sechs Monaten sind sie noch immer dabei.“ Vielleicht hat das ja mit der besonderen Atmosphäre in dieser Trainingsschule zu tun: Gemein schaftsgefühl, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung stehen an erster Stelle. „Das hier ist eine Trainingsschule“, sagt O’Reilly, „aber es ist auch ein Raum, in dem sich Frauen sicher fühlen können.
Hier dürfen sie Lärm machen und Dinge tun, die sie sich draußen nicht erlauben.“ Diese Grundsätze machten die EVE Academy zur weltgrößten Frauen-Wrest ling-Trainingseinrichtung. Becki Ashton und Winona Makanji sind heute Morgen mit dem Zug aus Nottingham angereist, um zu trainieren. „Hier ist es egal, wie viele Kilo man hat, wie fit man ist oder wie man sich an zieht“, sagt Ashton. Makanji wusste schon nach dem Probetraining im Dezember, dass sie Teil der EVE-Show sein will. „Es war genial, der beste Tag meines Lebens“, sagt sie. Ein Wrestling-Talent, das sich bereits für den Ring in einer der NachwuchsShows namens „SHEVOLUTION“ quali fiziert hat, ist Cydoni Trusste, die unter dem N amen Psycho Dyke Rebel Kinney kämpft. Trusste war schon zehn Jahre lang Wrestlerin gewesen, ehe sie bei EVE eine neue Heimat fand, „weil wir hier Wrestlerinnen sein können und nicht bloß sexy Aufputz.“ Am besten gefällt ihr, dass EVE her kömmliche Normen sprengt: „Wir haben eine lesbische Championess. Und wir haben Leute wie mich.“ Dabei zieht sie den Ausschnitt ihres T-Shirts herunter und gibt den Blick auf den fetten „QUEER“Schriftzug frei, den sie sich quer über die Brust tätowieren ließ. Die angesprochene lesbische Cham pioness ist Charlie Morgan, EVEs haus gemachter Star, für die „ein Kindestraum wahr geworden ist“, als sie den Vertrag mit dem britischen Zweig des WWE unter schrieb. Die 26-Jährige aus Norwich – Motto: „Be#brave. Be#you. Be#fearless“ – ist seit acht Jahren Wrestlerin, und ihr Coming-out im EVE-Ring war für sie „einer der schönsten Momente meiner Karriere“. Für sie war eine Plattform wie EVE überfällig: „Alle Welt macht sich viel zu viele Gedanken darüber, was die Leute denken könnten. Darum finde ich es gut, dass sich EVE für Dinge stark macht, hinter denen nicht so viele andere ste hen“, sagt Morgan. Wer einen EVE-Event besuchen will, sollte allerdings hart im Nehmen sein. Auch als Zuschauer kann man durchaus den einen oder anderen Tritt abbekom men – wenn zum Beispiel eine Wrestlerin über die Seile fliegt (ein Stammgast trug in der vergangenen Saison sogar eine Gehirnerschütterung davon). Wer sich bis vorn durchkämpft, bekommt dafür auch Kekse. Denn das ist typisch EVE: Ein Arm nimmt dich in den Schwitzkasten, der andere gibt dir eine fette Umarmung. evewrestling.com
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DER RITT DEINES LEBENS
SCOTT DICKERSON
Kyle Hofseth surft im eisigen Wasser Alaskas – dank kalbender Gletscher. Wie auch du zu den Wellen kommst? Bitte umblättern!
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Reisen
Jetzt zählt’s: Ein riesiger Eisbrocken bricht aus dem Gletscher, groß genug, um eine Welle zu erzeugen.
SURFEN AM GEFRIERPUNKT
SO REITEST DU DAS GLETSCHER-KALB Kalbende Gletscher sind der Albtraum aller NordmeerKapitäne. Nur Alaskas Extrem-Surfer suchen bewusst ihre Nähe. Kyle Hofseth ist einer von ihnen. Er erklärt, warum.
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a ist es endlich, das ohren betäubende Grollen, die Explosion purer Energie. Ich muss d iese Welle kriegen. Nichts sonst zählt. Den ganzen Tag habe ich gegen die Unterkühlung an gekämpft, jetzt ist mir die Kälte egal. Ich bewege mich schneller
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voran als je zuvor. Tief in der Kehle dieses Fjords steckt ein gewaltiger, ächzender Gletscher. Sein Eis ragt meterdick aus dem Meerwasser, und gerade ist ein hausgroßes Stück davon herausgebrochen. Auf genau diesen Moment habe ich gewartet.
Surfer und Reisejournalist Kyle Hofseth in seinem Element
THE RED BULLETIN
guide
REISETIPPS
AM ENDE DER WELT
Kyle Hofseth verrät, was Alaska zum ultimativen, äh, Hotspot für abenteuerlustige Surfer macht und warum man dafür eine etwas andere Packliste braucht. Alaskas Tidenküste misst 55.000 Kilometer. Die besten Surf-Bedingungen herrschen im Frühjahr (April) und Herbst (September).
Objekt der Begierde: eine ein Grad Celsius frische Flutwelle
ALASKA
USA
Kanada
Anchorage Homer Kenai-Fjorde
EXPLORE HOME BASE Scott Dickersons Reisebüro „Ocean Swell Ventures“ hat seinen Sitz in Homer, einem malerischen Fischerdorf mit rund 5700 Einwohnern. Die Gletscher der Kenai Mountains kann man bereits vom Hafen aus sehen.
SCOTT DICKERSON, GETTY IMAGES (MAP)
Hofseth und Dickerson erkunden mit der „M/V Milo“ die Kenai-Fjorde.
Ich paddle wie verrückt genau auf das Ergebnis dieser Explosion zu: eine perfekt geformte, eis durchsetzte Welle. Am Kamm dre he ich das Brett. Ich pflüge durch Eisbrocken hindurch, ein Platz regen aus golfballgroßen Hagel körnern geht auf mich nieder. Jetzt trägt mich die Welle mit, der Ride meines Lebens beginnt. Mein Adrenalin geht durch die Decke. Ich surfe die Welle 100 Meter lang, ehe sie an einer Schotterbank bricht und an Land brandet. Ich bin hin und weg. Dieses Gletschermonster in Alas kas Kenai-Fjorden ist so groß, dass es sein eigenes Mikroklima hat, und es zieht sich durch das
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„Nimm ein Surfboard, das kaputtgehen darf.“ ganze Kenai-Gebirge. Doch hier, an diesem abgelegenen Ort, kommt es mir vor, als wäre dieser Gletscher in seiner stillen Erhaben heit allein für mich gemacht. Da bei bin ich gar nicht allein hier. Ich ziehe die Kapuze meines Neoprenanzugs vom Kopf und höre, dass mir Scott Dickerson vom Boot aus zuruft, wie genial die Aufnahmen meiner Fahrt ge worden sind. Dickerson ist Boss
DER TRIP Von ihrem Heimathafen aus steuert die „M/V Milo“ den Golf von Alaska, die Kenai-Fjorde und die Aleuten-Inseln an, die sich in Richtung Russland erstrecken. Die Küste ist zerklüftet, am Ufer leben Bären und Elche. Orcas, Buckelwale und Otter sind zwischen den Inseln und Kanälen ein häufiger Anblick.
GLETSCHERSURFEN 4 TIPPS FÜR DEN UMGANG MIT EISWELLEN 1. Bring eine geräumige, robuste Coffin-SurfboardBag mit. Sie wird dir am Strand gute Dienste leisten – du kannst dich drin mit heißem Kaffee aus der Thermoskanne und einer Wärmflasche aufwärmen. 2. Ein Motorradhelm ist eine gute Investition. Schütz deinen Kopf – es ist viel Eis im Wasser.
3. Apropos Eis im Wasser: Ich habe alle meine Bretter zerstört. Nimm ein älteres, das kaputt werden darf. 4. Nimm einen Neoprenanzug, der mindestens 5 mm dick ist. Und Booties und Handschuhe mit 7 mm. Das Wasser hatte 1 °C, und der eisige Wind vom Gletscher kühlt dich zusätzlich aus.
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Reisen
guide
SCHIFF AHOI
WELLENJAGD AUF DER „MILO“
Die „M/V Milo“ ging zwar schon 1966 als Lachsfischerboot mit Dieselmotor in Pension. Ein paar surfverrückte Einheimische haben sie aber 2009 zu einem Forschungsschiff umgebaut. DIE FAKTEN ZUR „M/V MILO“ Länge 17,68 m
Kabinen 2
Hauptmotor 380 PS
Equipment 4 m RIB (Schlauchboot), Angelausrüstung
Crew 5 oder 6 Passagiere, 1 Skipper
Reisegeschwindigkeit 8 Knoten (14,8 km/h)
ROCK THE BOAT UNTER DECK Umkleide- und Trockenmöglichkeit im umgebauten Fischraum. Schlafkojen mit Surf-Charakter unterhalb der Wasserlinie im Rumpf. Tipp: Begleite Kapitän oder Crew zur Mitternachtswache am Ruder und beobachte, wie ein Sonnenuntergang in nur 30 Minuten zu einem Sonnenaufgang wird. AN DECK Genieß die heiße Außendusche: Steck den Handbrausekopf in deinen Neoprenanzug, leg dich auf das Deck und füll ihn voll. Bald hast du deinen ganz persönlichen Whirlpool. Perfekt nach einer Surf-Session in eisigem Wasser!
Gut versorgt: Die Kühltruhen der „M/V Milo“ sind für die einwöchigen Trips mit Wild und Gemüse gefüllt.
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von „Surf Alaska“ und Kapitän der „M/V Milo“, eines fast 18 Meter langen ehemaligen Fischerboots, das zu einem Forschungsschiff umgebaut wurde. Dickerson ist in der Küstenstadt Homer stationiert, zentral in der Bucht des Golfs von Alaska ge legen. Es gibt niemanden auf der Welt, der das Surf-Potenzial von Nordamerikas längster Küste so akribisch erforscht, dokumentiert und fotografiert hat wie er. Bevor ich hierherkam, habe ich seine Fotos gesehen: Sie zeigen Aben teurer, die Wellen aller Art reiten, hinter ihnen atemberaubende Berge, kristallklares blaues Eis, Alaskas raue Urgewalt. Jeder seiner Trips hat etwas von jenem puren Entdeckertum, das in überfüllten, etablierten Surf-Spots verlorenging. Heute gilt das noch mehr als sonst: Zum ersten Mal ist Dickerson allein des halb hier draußen, um Gletscher wellen zu surfen – also Flutwellen, die allein durch wegbrechendes Eis des Gletschers entstehen. Dass die Sache nur halb so spaßig ist, wie sie klingt, zeigten schon seine Instruktionen in der Nacht meiner Ankunft in Alaska. Zuerst bekam ich einen alten Motorradhelm, dann einen guten Rat: „Schnapp
dir ein Board, das kaputtgehen kann. Denn wir werden Eisbergen begegnen.“ Zusätzlicher Kitzel: Hier drau ßen gibt es weder Handyempfang noch menschliche Siedlungen, Letztere fehlen oft über hunderte von Kilometern. So viel zum Sicherheitsnetz. Das Wichtigste ist jetzt, Ort und Größe der heraus brechenden Eisbrocken vorherzu sagen. Ein Eisblock von der Größe eines Einfamilienhauses kann eine Zwei-Meter-Welle erzeugen. Darum müssen wir dauernd auf der Hut sein: Wo könnte sich ein Eisblock lösen? Und wie schnell können wir vor Ort sein? Unsere Woche auf der „M/V Milo“ ver sorgt uns mit unvergesslichen Surf-Erinnerungen und vielen fett- und proteinreichen Mahl zeiten (Butter, Speck, fangfrischer Fisch) zur Kompensation der Kalorien, die wir im 1 °C kalten Wasser verbrennen. Wir schlafen kurz, erkunden stattdessen den Fjord im alaskischen Sommer licht. Beim Surfen fühlen wir diese jahrtausendealte Energie, die durch das zerbrechende Eis frei wird, mit jeder Faser. Lust, selbst Alaskas wilde Küste auf der „M/V Milo“ zu erkunden? Hier entlang: oceanswellventures.com
THE RED BULLETIN
SCOTT DICKERSON
Fang des Tages: Frischer als auf der „M/V Milo“ kann Heilbutt nicht sein.
SEI DABEI!
WIR LAUFEN FÜR ALLE, DIE NICHT LAUFEN KÖNNEN. IN WIEN ODER MIT DER APP
5. MAI 2019 – 13:00 UHR 100% DER STARTGELDER FLIESSEN IN DIE RÜCKENMARKSFORSCHUNG.
WINGSFORLIFEWORLDRUN.COM
Gaming
guide
5
Probier alle aus Alle vier Javelin-Kampfanzüge verfügen über Waffen, die den Gegner erst bewegungsunfähig machen, ehe du ihn ausschal‑ test. Wie, bleibt dir überlassen. „Anthem“: auf regende Kämpfe
Integriere in deine Combo z. B. eine Lenkgranate. Diese teilt sich in kleinere Geschosse auf, die den nächsten Gegner ansteuern.
INSIDE THE GAME
DRESSCODE FÜR ACTIONHELDEN „Anthem“ ist das erste Gaming-Highlight 2019. Dank genialer Kampfanzüge, die jedem Superkräfte verleihen.
3
Teile richtig aus
D
Das Beste daran, dass deine Gegner noch paralysiert sind – du kannst selbst die härtesten unter ihnen mit einer Combo, einer Mehrfach-Attacke, ausschalten. Feuer frei!
2
DER ENTWICKLER
JON WARNER
Game Director von „Anthem“
1
Fixier dein Ziel
FLUGSTUNDE
ATTACKE IM ANZUG
Fünf Profi-Tipps für den Ranger Javelin
Begib dich aus der Schusslinie des Feindes. Zieh deinen Schockkolben, der mit einer vollen Ladung Energie deine Gegner bewegungs unfähig macht.
Bevor er „Mass Effect 3“ entwickelte, war Jon Warner bei Disney und Microsoft und arbeitete als Analyst für das US‑Mi‑ litär. „Diese Erfahrungen kommen jetzt ‚Anthem‘ zugute. Ich k enne mich mit schweren Geschützen und Angriffstaktiken aus und konnte bei Disney und Pixar von den besten Geschichtenerzählern lernen.“ SELBER SPIELEN „Anthem“ ist ab 22. 2. im Handel erhältlich – für PS4, Xbox One und PC. anthem.ea.de
THE RED BULLETIN
CHRISTINA LOCK
Springe über den Kopf deines Gegners und gehe in die Schwebeposition. Bleib dabei hinter deinen Feinden, bereit zum Angriff.
TOM GUISE
Gewinne die Oberhand
BIOWARE
ie „Hymne“ (Anthem) ist eine alte, mächtige Technologie, mit deren Hilfe die Götter die Welt erschaffen haben. Doch ihr Werk blieb unvollendet, und die Hymne verdarb all jene, die ihre Kraft für sich nutzen wollten. Daher ist der Planet nun von gigantischen Bestien besiedelt – und die Menschheit kämpft um ihr Überleben. So weit der Hintergrund zum Game „Anthem“, bei dem du mit bis zu vier Spielern im Team agierst. Der wahre Hype geht jedoch weder von der umfassenden Spielewelt noch von der Story, sondern ganz klar von den sogenannten JavelinKampfanzügen aus. Diese handgefertigten Rüstungen – insgesamt gibt es vier Varianten mit individualisierbaren Features – verleihen jedem Spieler übermenschliche Kräfte. „Die Javelins sind eine gelebte MachtFantasie. Damit kann jeder plötzlich die heroischsten Dinge tun“, schwärmt Game Director Jonathan Warner. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Actionspielen bist du viel mobiler, kannst über dem Gegner schweben und ihn von oben attackieren.“
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4
Nutze dein Arsenal
ne o r K LITY I B O E - M Y DAYS PLA
DIE EVENTHIGHLIGHTS 2019 AM SPIELBERG! 30.03.-31.03. 13.04.-14.04. 03.05.-05.05. 24.05.-25.05. 07.06.-09.06. 28.06.-30.06. 12.07.-14.07. 09.08.-11.08. 17.08.-18.08. 28.09.-29.09. 12.10.-13.10.
JOSEFIMARKT HISTO CUP FERRARI CHALLENGE KTM X-BOW BATTLE ADAC GT MASTERS FORMULA 1 MYWORLD GROSSER PREIS VON ÖSTERREICH 2019 GT OPEN MYWORLD MOTORRAD GRAND PRIX VON ÖSTERREICH 2019 RUPERT HOLLAUS GEDÄCHTNISRENNEN KRONE E-MOBILITY PLAY DAYS HISTO CUP FINALE
SEASON PASS 2019
POLE POSITION AM SPIELBERG AB 195 EURO NÄHERE INFORMATIONEN UND TICKETS UNTER: PROJEKT-SPIELBERG.COM ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
Events
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Februar Der neue Held des Wienerlieds
bis
2018 war er der große Durch starter am heimischen Musik markt: Felix Kramer, 25. Mit dem Debütalbum „Wahrnehmungs sache“ gelang dem Wiener ein intimes Meisterwerk zwischen Chanson und Wienerlied. Ein Pflichttermin für Fans klassi scher Liedermacher und der lyrischen Kraft der l eisen Töne. Jazzit, Salzburg; felixkramer.at
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Februar Formel Eis am Red Bull Ring Um Action in Spielberg zu er leben, muss keine Motorsport- Saison sein. Auch im Winter lockt ein reichhaltiges Freizeit angebot in die Steiermark. Wenn du mit einem Buggy oder Ski-Doo über den Red Bull Ring jagst, zieht pures Adrenalin die Spuren in den Schnee. Lang laufen, Biathlon oder Rodeln runden das Programm ab. Spielberg; projekt-spielberg.com
14
28
Februar Berlins fetteste Beats Kaum jemand hat den Sound of Berlin in den letzten 20 Jahren so stark geprägt wie Mode selektor. Groove-verwurzelt im Techno, hat das Duo stets mit den innovativsten Club-MusikStrömungen experimentiert. Hauptsache Underground, Hauptsache Mega-Bass. Nach zuhören auch auf dem neuen, vierten Album „Who Else“. Arena, Wien; modeselektor.com
und 15. Februar
EXTREMSPORT IM KURORT
Wenn Red Bull PlayStreets die schmalen Gässchen von Bad Gastein in einen Slopestyle- Parcours verwandelt, erobern die weltbesten Ski-Freestyler den Kurort. Wo man sonst einen gemütlichen Spaziergang machen kann, gibt’s an diesen beiden Tagen A ction vom Allerfeinsten. Slides auf Hausdächern und Jumps hautnah am Publikum (Bild: Andri Ragettli 2017) – so belebt man ein historisches Ortszentrum spektakulär.
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JOERG MITTER/RED BULL CONTENT POOL, NIELS MÜLLER, CHRISTIAN POSCHNER
Bad Gastein; redbull.com/playstreets
Februar Sein Rap sagt mehr als tausend Worte Um die Jahrtausendwende wurde Dendemann mit seiner Gruppe Eins Zwo als innovativster Rapper und Wortakrobat Deutschlands gefei ert. Legendär auch seine Acts als musikali scher Einpeitscher von Jan Böhmermanns „Neo Magazin Royale“ im ZDF. Jetzt kehrt der Hamburger mit neuem Album („da nich für!“) auf die Bühne zurück. Hingehen, hinhören! Gasometer, Wien; dendemann.de
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THE RED BULLETIN
guide
15
und 16. März
BATTLEFIELD SALZBURG CITY
Circle Industry bestellt die internationale Breakdance-Elite zum Battle nach Salzburg: darunter Champion Lil Zoo, die preisgekrönte Crew Squadron (tanzend im Bild: RoxRite) und DJ Fleg aus den USA. Neben den Formaten „2vs2“ und „Checkmate“ (5erTeams) haben beim „Kids Battle“ erstmals auch junge Talente die Chance, ihre Breakdance-Skills auf einer großen Bühne zu zeigen. SZENE, Salzburg; circleindustry.at
Jubi – , 30 1)
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Time to Der neue Suzuki VITARA. Schon ab € 18.168,– 2) Suzuki Austria feiert 30 Jahre VITARA: Mit der exklusiven Sonderausgabe zum Österreich-Jubiläum! Erleben Sie kraftvolle Boosterjet-Motoren, authentisches Design und das optionale ALLGRIP SELECT Allradsystem für perfekte Traktion auf jedem Untergrund. Jetzt inklusive Metallic- und Zwei-Ton-Lackierung! Mehr auf www.suzuki.at Verbrauch „kombiniert“: 5,3-6,3 l/100 km, CO2-Emission: 121-143 g/km3) Am Beispiel VITARA 1.4 DITC ALLGRIP AT „flash“: Gesamtersparnis ergibt sich aus € 822,– Jubiläumsbonus; Metallic-Lackierung im Wert von € 490,–; Zwei-Ton-Lackierung im Wert von € 360,– und € 1.358,11 Zinsersparnis bei 1/3 Finanzierung. Die Abwicklung der Finanzierungsmöglichkeiten erfolgt über die Santander Consumer Bank GmbH. Bankübliche Bonitätskriterien vorausgesetzt. Inkl. Händlerbeteiligung. Aktion gültig für Neu- und Vorführfahrzeuge von 01.01.2019 bis 31.03.2019 bei allen teilnehmenden Suzuki Händlern. 2)Unverbindlich empfohlener Richtpreis inkl. 20% MwSt. und NoVA sowie inkl. der Maximalbeträge für §6a NoVAG – Ökologisierungsgesetz, € 822,– Jubiläumsbonus bereits berücksichtigt. 3)WLTP-geprüft, auf NEFZ zurückgerechnet. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Symbolfoto. Abbildung zeigt Modell in Sonderausstattung. Mehr Informationen auf www.suzuki.at oder bei allen teilnehmenden Suzuki Händlern.
1)
Entertainment
Snowboard-Weltklasse in den USA, ein RapAufsteiger aus Indien und die Rallye-WM zu Gast in Mexikos Bergen: Red Bull TV geht auf Weltreise.
Ausgewählte Musik und inspirierende Interviews. Unsere aktuelle Empfehlung:
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US-Freestyler Ben Ferguson bei einem Air-to-Fakie
Februar bis 2. März LIVE
BURTON US OPEN
Die Snowboard-Elite trifft sich wie jedes Jahr in Vail, Colorado, zum sportlichen Höhepunkt der Saison: den 37. Burton US Open Snowboarding Championships. Die Superstars von heute treffen in den Slopestyle- und Halfpipe-Events aufeinander, die Superstars von morgen im Halfpipe-Junior-Jam der spannendsten Talente bis 14 Jahre.
19
März ON
Red Bull TV ist deine g lobale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV.
DEMAND
Alle Infos: redbull.tv
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Indiens Hip-Hop-Szene steht auf der globalen Bühne vor dem Durchbruch. „Divine“ erzählt die faszinierende Geschichte eines Superstars: des MumbaiRappers Vivian Fernandes alias Divine.
8
14 März ON AIR
DIVINE
SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL
OMAR S PRESENTS WFXHE
bis 10. März
LIVE
RALLYE MEXIKO
Die dritte Station im World-Rally-Championship-Kalender ist eine Extrem-Herausforderung, vor allem auf den Hochland-Sonderprüfungen durch die Sierra de Lobos und die Sierra de Guanajuato.
Omar S beherrscht die gesamte SoundPalette von tief und emotional bis hart und minimalistisch. Seine „raw and dirty“ HouseTracks, die er als White Labels auf FXHE Records herausgibt, inspirieren DJs. Mit seiner Arbeit zollt der mysteriöse Mann aus Detroit dem Jackin’ Chicago House und dem Motor City Techno Tribut, in seiner monatlichen Mitternachts-Show spielt der Drag-Racing-Fan Highlights aus seiner enormen Sammlung.
AUFDREHEN: REDBULLRADIO.COM
THE RED BULLETIN
AARON BLATT/RED BULL CONTENT POOL, ALI BHARMAL/RED BULL CONTENT POOL, @WORLD/RED BULL CONTENT POOL
GANZ NACH OBEN
guide
P RO M OT I O N
must-haves
1
2
VIP Experience
3 1 ENTWICKELT, UM ZU PERFORMEN
Als Partner von Red Bull Playstreets unterstützt Jabra das Event mit seinen einzigartigen Produkten. Das X Mic ist ein bluetooth Microphone, das ent wickelt wurde, um die beste Tonqualität unter extremen Bedingungen zu garantieren. Die Jabra Elite Active 65t sorgen für ein einwandfreies Sounderlebnis unter anderem beim Sport – mit einer Akkuleistung von bis zu 15 Stunden. jabra.com
THE RED BULLETIN
4 2 READY TO RACE: GLORYFY & KTM
Damit das Red Bull KTM Factory Racing MotoGP-Team auf all den Reisen in der kommenden Saison bestens ausgerüstet ist, hat gloryfy gemeinsam mit dem KTM-DesignTeam eine eigene Kollektion ent wickelt. Unbreakable und made in Austria: Bügel, Rahmen und Linsen der Brille sind unzerbrechlich! gloryfy.com
3 HOLMES PLACE VIP-PASS
Dir ist auch beim Sport die gewisse VIP-Experience wichtig? Dann regis triere dich für einen kostenlosen Besuch bei Holmes Place und genieß den Premium-Service inklusive per sönlicher Präsentation des Clubs, individueller Beratung und ent spannenden Momenten in unseren Wellnessbereichen mit Pool, Jacuzzi, Dampfbad und Sauna. holmesplace.at
4 EINE FLASCHE FÜRS GANZE JAHR!
Schlankes Design und nach aktuellen Pantone-Trends ausgesuchte Farben: So schön kann dein neuer ständiger Begleiter sein, der deine Erfrischungsgetränke unterwegs bis zu 24 Stunden lang eisgekühlt (oder bis zu 12 Stunden lang heiß) hält. Mit deiner persönlichen vakuumisolierten Hydro Flask gibst du Lauwarm keine Chance mehr! Hilf mit, unnötiges Plastik zu reduzieren. hydroflask.com
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Raus mit dir! Langsam neigt sich der Winter dem Ende zu – und wir freuen uns auf erfrischende OutdoorAction: 19 Begleiter für dein sportliches Frühlingserwachen. Text WOLFGANG WIESER
1
2
Harte Schale: Das 14,9-Millimeter- Gehäuse wurde nach US-Militär standards getestet.
1 MAMMUT NORDWAND ADVANCED
Lässt dich im Regen tanzen
Die „Nordwand Advanced“ bietet ausgezeichnete Bewegungsfrei heit, ist erfreulich leicht und hält auch bei heftigem Regen hundert prozentig dicht. Möglich macht das ein kompromissloses Design – auf große Innentaschen und einen Schneefang wurde verzichtet. ¤ 599,–; mammut.com 2 CASIO WSD-F30
Zeigt zwei Gesichter
3
Eine Smartwatch, zwei Anzeigen: In Schwarzweiß zeigt die WSD-F30 Uhrzeit, Luftdruck, Höhe und Kompasspeilung an. Per Knopfdruck wechselst du in den Farbmodus, der Karten und Daten detailreich wiedergibt. Vorteil der unterschiedlichen Ansichten: Du sparst Energie und verlängerst so die Akku-Laufzeit. ¤ 549,–; wsd.casio.com 3 ADIDAS TERREX
Macht dich zu Bruder Leichtfuß Ein Schuh, der sicheren Tritt verspricht, aber bequem wie ein Socken ist (und nur 385 g schwer); ein T-Shirt, das perfekt entlüftet, und eine Jacke, die dank speziellem Gewebe bei jedem Wetter trocken und warm hält – alles aus der aktuellen Terrex-Kollektion. Free Hiker ¤ 200,–; Trailcross Tee ¤ 50,–; AX Jacket ¤ 100,–; adidas.com/terrex
Profi-Profil: auch in felsigem Gelände sicher unterwegs 4
5
6
LUKE KIRWAN
4 KEEN TARGHEE LACE
5 MERRELL MQM
6 SALOMON X ULTRA
Geht mit Bambus
Schützt die Fersen
Gibt doppelt Gummi
Innen Bambus(kohle), außen Leder – eine natürliche Kombination, mit der der Targhee Lace auch bei kühlem Frühlingswetter für ent spannte Füße sorgt. Inspiriert wurde er übrigens von einem be reits preisgekrönten Wanderschuh aus der Keen-Family. ¤ 119,–; keenfootwear.com
Ein Schuh für alle, die sich gerne in hartes Gelände wagen und Berge auch abseits ausgetretener Pfade erklimmen. Der „MQM“ macht’s leichter: dank speziell verstärkter Ferse, einer stoß absorbierenden Polsterung und einer perfekten Profilierung der Außensohle (3,5 mm Tiefe). ¤ 155,–; merrell.com
Zwei verschiedene, sorgfältig verarbeitete Gummisohlen ver leihen dem „X Ultra Mid 3 GTX“ einen ganz besonderen Grip. Damit gibt dieses Modell auch bei flottem Gehen – und selbst auf nassem Untergrund – sicheren Halt. ¤ 165,–; salomon.com
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Boots, die dich zu jeder Jahreszeit auf Trab halten 2
1
3
Für alle, die sich auch im Frühjahr in Höhen wagen, in denen es empfindlich kalt sein kann. Das „OmniHeat“-Futter dieses ColumbiaSchuhs schützt erwiesenermaßen bis minus 54 Grad, die Sohle greift bis minus 30 Grad. (Für den nächsten Winter bist du damit also auch gleich bestens gerüstet.) ¤ 219,99; columbiasportswear.at
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2 THE NORTH FACE VERTO
Sorgt für erhöhtes Schritttempo Bewegungsfreiheit dank angeneh mem Schnitt, entspanntes Laufen durch spezielle Polsterung – und eine Membran aus Gore-Tex, die einen ganzen Tag für Trockenheit sorgt – so leicht (582 g) geht Wandern mit dem Verto S3K II GTX. ¤ 200,–; at.thenorthface.com
3 MERRELL THERMO ROGUE
Funktioniert immer Ein Hybrid – und zwar nach Eigendefinition. Geeignet für Winter und Sommer (und alles dazwischen). Ein Schuh, der sicheren Schutz bietet, ohne klobig am Fuß zu kleben. Gibt es in Schwarz oder „Sublime“ – das ist das Modell mit leuchtend hellgrünen Appli kationen (wie im Bild zu sehen). ¤ 147,–; merrell.com
LUKE KIRWAN
1 COLUMBIA CANUK TITANIUM
Trotzt jeder Kälte
THE RED BULLETIN
4 SALOMON S/LAB NSO
Aktiviert deine Energiereserven Diese Sportkleidung reflektiert dank einer Mischung aus Minera lien und metallischen Stoffen die Infrarotenergie deines Körpers. Platziert wurde dieser Cocktail an Akupunktur-Punkten. Sie sollen den Energiefluss aktivieren und dir helfen, dich während des Sports schnell zu erholen. Tee ¤ 100,–; Tight ¤ 150,–; salomon.com
4
5 JACK WOLFSKIN KALARI KINGSTON KIT
Macht dich zum Umweltschützer Der große Rucksack heißt Kalari (56 l Fassungsvermögen) und wur de aus 19 PET-Flaschen gefertigt, der kleine Bruder des TrekkingRucksacks nennt sich Kingston und fasst 16 l. Als Extra gibt es einen knallgelben Müllbeutel. ¤ 199,95; jack-wolfskin.at 6 SCHÖFFEL TORONTO 2
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Hält dich mit Kaffee trocken
5
Das Herrenmodell wiegt 234 g, jenes für Damen gar nur 216 g, außerdem ist die Toronto 2 windund wasserdicht und in sich selbst verpackbar. Noch lässiger: Per P4Dry-Technologie wird Kaffee satz für die Funktionsschicht ge nutzt – weshalb sie schnell trock net und Gerüche neutralisiert. ¤ 199,95; schoeffel.de
„Re Wasty“ heißt der Müllbeutel, der daran erinnern soll, deinen Mist nach Hause zu nehmen.
CARE – DIE TÄGLICHE AUGENPFLEGE.
Hersteller: URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße 35, 66129 Saarbrücken Vertrieb Österreich: URSAPHARM Ges.m.b.H., 3400 Klosterneuburg, Tel. +43 2243 26006, www.ursapharm.at
hyloeyecare.at
1 COLUMBIA CALDORADO III
2 SALOMON OUTPATH GTX
Gibt dir mehr Grip
Stein, Wurzeln, unebene Böden? Dieser Schuh bietet auf jedem Terrain Halt und Komfort – dank vier Millimeter Stollenhöhe an der Außenseite, Zehenschutz und Hightech-Schaum. ¤ 77,99; columbiasportswear.at
Lässt dich länger durchhalten
Der Salomon OUTpath GTX wiegt nur 330 g. Damit macht es dir dieser Fast-Hiking-Schuh besonders einfach, länger und weiter voranzukommen. Abriebfestes Mesh und eine nahtlos verschweißte Konstruktion sorgen zudem für lange Haltbarkeit. ¤ 160,–; salomon.com
3 KEEN VENTURE LOW
Verleiht Strahlkraft Den „Venture“ gibt es auch in dezentem Schwarz oder zurückhaltendem Olive, optische Power entwickelt er aber vor allem in dieser geradezu sommerlichen Farb kombination. Empfehlung für alle, die sich nach Strahlkraft sehnen. ¤ 150,–; keenfootwear.com
Optimale Bodenhaftung in lässigem Outdoor-Style 1
2
LUKE KIRWAN
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THE RED BULLETIN PROMOTION
Partnerlook mit feinen Unter schieden: Die Exo 15 gibt’s für sie und ihn.
Gewinne Tickets für die JBL Snow Party!
4
Drei Tage, Europas höchstes Skigebiet & viele unglaubliche Künstler. Mit ein bisschen Glück feierst du von 4. bis 7. April als einer von 250 VIPGästen epische Partys in Val Thorens, Frankreich.
4 NORTHLAND EX0 15
Passt in der Natur und in der Stadt Feiner Look für Wanderer, der auch einen sportlichen Auftritt in der Stadt erlaubt. Die Zipp-Taschen sind spritzwasserfest, die Jacke ist bis 15.000 mm wasserdicht. ¤ 249,95; northland-pro.com
Als Gewinner * wartet dieses Package auf dich: 2 Karten zur JBL Snow Party 2 Hin- und Rückflugtickets in der Economy-Class vom/zum Ab-/Rückflughafen ** und Hotel-Flughafen-Transfer
5 DEUTER TRAIL 26
Lässt sich vielseitig einsetzen Ein Rucksack, der sich bei einer Wanderung ebenso gut macht wie auf dem Klettersteig. Dafür sorgt u. a. ein innovatives Detail: die Karabiner-Fixierung am Schulterträger. ¤ 119,95; deuter.com
5
3 ÜN (all-inclusive) im DZ im Hotel Club Med Val Thorens Sensations Verpflegung für bestimmte Veranstaltungen Skiausleihe vom 5. bis zum 7. April 2019
6
6 BLACK YAK TULIM
Anreisetag ist der 4. April 2019. Weitere Infos zur Veranstaltung und zum Programm findest du auf www.jbl.at/jblsnowparty ***
Hat Notfalljacke integriert Mit ihrer flachen Silhouette ge eignet für schnelle und leichte Action. Besonders praktisch: Die Tulim verfügt über eine integrierte Pop-out-Notfalljacke, die in Se kundenschnelle zum Schutz vor Wind eingesetzt werden kann. ¤ 299,95; blackyak.de
MITMACHEN UND GEWINNEN Schick uns einfach eine Mail an: jbl@redbulletin.com mit dem Betreff „JBL Snow Party“ unter Angabe deines Geburtsjahres, und verrate uns, warum du dabei sein willst.
7 DACHSTEIN ALPHA BOA LC
Stellt sich blitzschnell auf dich ein
7 JBL
Der Drehverschluss an der Seite macht es möglich, den Alpha Boa präzis auf deinen Fuß einzustellen. Der Vorteil des patentierten Sys tems: bessere Druckverteilung, sicherer Halt. Den Alpha Boa gibt es übrigens auch in einer Mid-cut- Variante. ¤ 149,95; dachsteinschuhe.com
Durch die Teilnahme am Gewinnspiel bin ich mit den auf https://bit.ly/2R8oSUG angeführten Teilnahmebedingungen einverstanden. Einsendeschluss: 12. März 2019.
* Mindestalter: 18 Jahre. **Abflughafen ist jener, der dem Wohnsitz des Gewinners am nächsten gelegen ist; der Zielflughafen in Genf/Schweiz oder Lyon/Frankreich wird vom Sponsor festgelegt. Für den Fall, dass ein Flug aufgrund des Wohnortes des Gewinners nicht durchführbar ist, bestimmt der Sponsor nach eigenem Ermessen eine andere Reiseform. ***Auf der Homepage angeführte Gewinnspielmodalitäten und Teilnahmebedingungen gelten nicht für das hier ausgelobte Gewinnspiel.
Read Bull
UNMÖGLICH D Daniel Wisser, 47,
arbeitete 18 Jahre lang als Software entwickler. Nebenbei schrieb der studierte Germanist vier Bücher und gewann bei der ORF-„Millionenshow“ 300.000 Euro. Sein fünftes Buch – „Königin der Berge“, ein Roman über einen MS-kranken Mann, der sich nach Sterbehilfe sehnt – gewann den Österreichischen Buchpreis 2018. Wisser lebt und arbeitet in Wien, als passionierter Musiker und Mitglied des Ersten Wiener Heimorgelorchesters schreibt er auch Songtexte.
92
as Lesen von Literatur, das Schreiben von Literatur und die Beschäftigung mit Literatur sind mein Leben – und auch mein Lebensinhalt und mein Beruf geworden, nach zähem, jahrelangem Ringen, in dem es mir lange unmöglich schien. Literatur war für mich immer da, von Kindheit an, in den Bücherregalen und in Gesprächen meiner Eltern. Sie war aber auch in Form von Liedern, Popmusik, Comics, Fernsehund Radiosendungen und anderen Erscheinungsformen da. Geschrieben habe ich immer, und ich hatte auch schon vier Bücher veröffentlicht, als ich mich 2017 – nachdem ich 18 Jahre lang als Angestellter in der Informationstechnologie nebenberuflicher Schriftsteller gewesen war – entschloss, hauptberuflicher Schriftsteller zu werden. Ich habe diese Entscheidung bis jetzt nicht bereut. Sie hat mein Leben wesentlich und zum Besseren verändert. Und 2018 kam mit den höchst erfreulichen Reaktionen auf meinen Roman „Königin der Berge“ frischer Wind in die Sache. Ich bin in der glücklichen Lage, das, was ich mache, selbst bestimmen zu können. Die Hoffnung, mit meiner Tätigkeit bis zu meinem Lebensende wirtschaftlich ein Auslangen zu finden, ist nicht unbegründet. An diesem Punkt sind zwei ganz verschiedene Motivationen des Handelns
zu unterscheiden: 1. Der äußere Aspekt, der mit materiellen Fragen, Verträgen, Verlagen, Preisen, Aufträgen u. v. m. zu tun hat. 2. Der innere Aspekt, der allein um die Frage kreist, was ich tun und schreiben will. Und obwohl ich die Frage, ob diese beiden Aspekte immer völlig voneinander zu trennen sind, mit Nein beantworte, ist Letzteres doch der entscheidende Faktor, denn beim Schreiben geht es immer darum, bei sich zu bleiben, aus sich selbst zu schöpfen, und ein Versiegen dieser Quelle wäre für das ganze Unternehmen per se das Ende. Es geht also im Wesentlichen darum, Texte zu produzieren, die ich für be deutsam und für lesenswert halte. Denn was geschrieben wird, soll auch gelesen werden, so meine Überzeugung. Dabei ist für mich von zentraler Bedeutung, dass Schreiben immer Schreiben über das Leben in der Gesellschaft, in der ich lebe, bedeutet. Schreiben über zeitlich entfernte Gesellschaften – egal ob in der Vergangen heit oder der Zukunft – ist für mich kein Thema. Die erste und wichtigste Moti vation meiner Arbeit ist also die Wahrnehmung von Problemen, Konflikten oder Realitäten des Lebens. In „Königin der Berge“ ist es das Leben eines chronisch Kranken, eines MS-Patienten, der sich nicht nur um sein Leben Sorgen macht, sondern auch um sein Ableben. Darüber hätte ich nicht schreiben können, wäre ich nicht lange mit einem derartigen Fall konfrontiert gewesen.
A
n diesem Punkt bin ich bei einer zweiten Motivation angelangt: Ich halte nicht viel von Recherche. Damit will ich nicht sagen, dass Sich- Informieren über bestimmte Themen nicht zur Tätigkeit des Schriftstellers gehört. Doch der eigentliche Motor eines Texts und die inhaltliche Tiefe müssen für mich einen unmittelbareren Ausgangspunkt haben, als es eine reine Informationsquelle darstellt: Ich brauche die räumliche und gedankliche Umgebung einer Figur, ihre Widersprüche, ihre Eigenheiten und Aporien, um über sie zu schreiben.
THE RED BULLETIN
ANKE WAELISCHMILLER/FOTOAGENTUR SVEN SIMON
ES SCHEINT
DANIEL WISSER
Hier schreiben namhafte österreichische Literatinnen und Literaten jeden Monat über Motivation.
Daniel Wisser
Das hat mit einer Forderung an meine Texte zu tun, die ich mir selbst stelle: Ich lehne Schwarzweißmalerei in jeder Hin sicht ab. Ich lehne es ab, die Welt in gut und böse einzuteilen. Um die Realität zu beschreiben, braucht man Graustufen. Und man braucht sie auch, um ein Thema durchzuhalten, es dabei zu variieren und brechen zu können. Das ist wahrscheinlich eine der größ ten Schwächen vieler Romane unserer Zeit: Eine gute Ausgangskonstellation, die wahrscheinlich eine brillante Kurz geschichte oder passable Erzählung liefern würde, wird auf Romanlänge aus gedehnt, ohne dass es genug Brechungen und Überraschungen gibt, um das Inter esse dafür über 250 Seiten am Leben zu erhalten. Besonders bei herkömmlichen Erzählmustern wird der zugrundeliegende Konflikt dadurch disproportional klein. Das passiert nicht nur in simpel kon struierten Unterhaltungsfilmen, sondern auch mehr und mehr in der Literatur. Wenn ein todkranker Mann sterben möchte und eine Frau kennenlernt, die ebenfalls sterben möchte, es aber in der zweiten Hälfte des Films oder Romans nur mehr darum geht, dass er sie kriegt oder dass sie einander kriegen, die Krank heit des Mannes aber gar keine Rolle mehr spielt, zerfällt die Erzählung in zwei nur durch die handelnden Personen verbundene Teile.
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berhaupt ist ein starkes Thema Fluch und Segen zugleich. Es kann Leserinnen und Leser genauso anlocken wie abstoßen. In Rezensionen meines Romans „Königin der Berge“ ist immer wieder davon die Rede, dass hier ein schweres Thema (der Freitod, das Sterben-Wollen) in unterhaltsamer, humorvoller Weise erzählt ist. Und immer, wenn ich solche Sätze lese, denke ich: Es ist nicht humorvoll, sondern einfach nur realistisch erzählt. Aber ich belasse es einmal dabei, dass meine Erzählweise als humorvoll bezeichnet wird. Ich glaube, dass eine meiner wesent lichen Motivationen der Blick auf alltäg liche Situationen ist, auf Details, scheinbar uninteressante Vorkommnisse. Ich mag es, in Lokale zu gehen, wo ich niemanden kenne und mich niemand kennt. Ich begebe mich gern in Situationen, die zu ungewöhnlichen Begegnungen führen, mich unbemerkt in Beobachterpositionen bringen, um zunächst nur zu protokol
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lieren. Was ich dabei erlebe, ist so viel stärker und wichtiger als ein Thema oder ein gut durchdachter Plot. Aus diesen Protokollen sind letztlich immer gute Szenen zu gewinnen, widersprüchliche oder mehrschichtige Geschehnisse, die das Erzählte beleben können.
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ehlt noch der wichtigste Punkt der schriftstellerischen Tätigkeit – und jener, für den ich mich manch mal nur schwer oder gar nicht motivieren kann: die Arbeit am Text. Jeder kennt diese Tätigkeiten oder Vorhaben oder Pläne, an die man sich immer wieder ein wenig missmutig setzt, nur um festzu stellen, dass einem jede noch so geringe Ablenkung sofort willkommen ist: Plötz lich entdeckt man die bis dahin verborgen gebliebene Liebe für das Staubsaugen, beginnt die Urlaubsfotos von 2008 zu
„Auch die Vergangenheit ist eine Motivation. Die Tatsache, dass es mir schon früher gelungen ist, einen Roman fertig zustellen, gibt mir Hoffnung.“ sichten und gibt den Files statt CIMG3934 sprechende Namen oder beschließt, eine eigene Weltsprache zu entwickeln. Ich benutze zunächst einfache Metho den, jeden einzelnen Satz zu analysieren. Beispielsweise ordne ich die Wortstellung um und kümmere mich dabei besonders um Satzanfang und Satzende. Oder ich er setze ein Possessivpronomen durch e inen bestimmten Artikel und einen bestimmten Artikel durch einen unbestimmten Artikel oder lasse Artikel weg. In e inem zweiten Durchgang werden alle Absätze gelesen und korrigiert. Manche lerne ich aus wendig, spreche sie beim G ehen vor mich her, um festzustellen, wo der Text rhyth misch ist und wo unrhythmisch. Jeder
Text braucht unrhythmische Stellen, nur sollen sie sich dort befinden, wo der Autor sie haben will. Meist aber sind die auf diese Weise bearbeiteten Texte am Ende nicht brauch bar. Sie sind ausgefeilt und durchdacht und wirken gerade aus diesem Grund unrund, künstlich. Oft hilft es, ein Kapitel aus dem Gedächtnis neu zu schreiben, ohne einen Blick in das Manuskript zu werfen. Dabei kann ich feststellen, was wichtig ist und hängengeblieben ist und was dabei auf der Strecke bleibt.
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iese Arbeit am Text ist für mich quälend. Ich zwinge mich dazu, sie wenigstens zwei oder drei Stunden am Tag zu machen. Sosehr das angestrengt und (zu) verbissen klingt, um einen ansprechenden Text zu schreiben, ist mir doch aufgefallen, dass gerade in die ser Arbeitsphase interessante Gedanken über das Gesamtkonzept auftauchen. Sie kommen sehr überraschend, und manche von ihnen sind jene unbezahlbaren Ideen, die man nicht erzwingen kann. Ein Beispiel: Von 1999 bis 2015 habe ich immer wieder an dem Manuskript gearbeitet, aus dem später der Roman „Königin der Berge“ wurde. Nachdem ich hunderte Male zwischen der Erzählung in der ersten und der dritten Person ge wechselt hatte, kam die entscheidende Idee: Was, wenn die Hauptfigur ihre Ver gangenheit in der ersten Person erzählt, in der Gegenwart aber über sich in der dritten Person spricht? Dieser Einfall war die rettende Idee und ein ungeheuerlicher Motivationsmotor. Ich habe im Herbst 2016 begonnen, den Roman nochmals ganz neu zu schreiben. Plötzlich konnte ich genau so erzählen, wie ich es immer vorgehabt hatte; ich musste nur den Per spektivwechsel mitdenken und an die richtigen Stellen setzen. Wenn ich also jetzt an meinem Schreib tisch sitze und an etwas Neuem schreibe (meist wollen die Menschen diesen kur zen Satz hören und keine erklärenden Details dazu), dann muss ich mich daran erinnern, wie frühere Romane entstanden sind. Denn auch die Vergangenheit ist eine Motivation. Die Tatsache, dass es früher gelungen ist, einen Roman fertig zustellen, und zwar für mich zufrieden stellend fertigzustellen, gibt mir die Hoff nung, dass es noch einmal gelingen kann – auch wenn es im Augenblick ganz und gar unmöglich scheint.
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Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Waltraud Hable, Andreas Rottenschlager Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Fritz Schuster Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Freie Mitarbeiter Jakob Hübner, Werner Jessner, Alex Lisetz, Stefan Wagner Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Global Head of Media Sales Gerhard Riedler Head of Media Sales International Peter Strutz Head of Commercial & Publishing Management Stefan Ebner Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Magdalena Bonecker, Manuela Gesslbauer, Melissa Stutz, Mia Wienerberger Communication Christoph Rietner Head of Creative Markus Kietreiber Creative Solutions Eva Locker (Ltg.), Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier Anzeigendisposition Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Friedrich Indich, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailović, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher Office Management Yvonne Tremmel (Ltg.), Alexander Peham MIT-Experte Michael Thaler Abo und Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl
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Die Red Bulletin To-do-Liste
Weil das Leben zu kurz ist für lähmende Routine, gibt es hier jeden Monat eine herzerfrischende Challenge. Diesmal:
SHOPPEN FÜR FORTENTSCHRITTENE *
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Im Elektronikfachmarkt bei allen Smartphone-Testgeräten die Weckfunktion auf dieselbe Uhrzeit setzen. Warten. Sich an der „Symphonie à Larm in Google-Moll“ erfreuen.
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In der Matratzenabteilung im Pyjama auftauchen. Hinlegen. „Schlafen“. Verzweifeltes Verkaufspersonal sehr grantig verscheuchen.
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Im Zoofachgeschäft ein Flohschutzband für Hunde- um den eigenen Hals legen. Sich kratzen. Passanten mit den Augen verfolgen.
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Mit Freunden in einem Laden eine Warteschlange bilden, wo’s nichts zum Anstehen gibt. Aufgeregt agieren. Passanten anherrschen, sich gefälligst hinten einzureihen.
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In der Abteilung Elektronik kryptische Weisheiten auf Test-Computern hinterlassen – Beispiel: „Löscht das Internet, wir treffen uns bei den Tischtennisplatten!“
Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 12. März 2019 98
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Die Schaufensterpuppen in eindeutig zweideutige Posen bringen. Fantasie ist von Vorteil. Gewisse Umstyling-Talente auch.
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In engen Supermarktgängen mit dem Einkaufswagerl un erträglich langsam dahinschleichen. Sich zu Dränglern umdrehen, ihnen zuflüstern: „Du hast Zeit.“
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In der Gepäckabteilung eines Kaufhauses testen, ob der Freund zusammengekauert in die Reisetasche passt. Auf Nachfrage des Verkaufspersonals erkären, man habe demnächst etwas Schweres zu transportieren. Freundlich lächeln. Nasenbluten muss nicht sein. Hilft aber.
* Warnung: Diese Aktivitäten können zu sozialen Unverträglichkeiten führen.
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NICOLAS MAHLER
Im Schlabberjogger den teuersten Juwelier der Stadt betreten. Die pikierten Blicke der Kundenberater abperlen lassen und den nicht existenten Devisenhändler am Handy anweisen, „zehntausend Bitcoins“ zu kaufen, „aber dalli, Alter!“.
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