The Red Bulletin April 2016 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

SO ÜBERSTEHST DU DIE APOKALYPSE Ein US-Geheimdienst­ offizier packt aus

SO GEHT WANDA

Lass dir Eier wachsen

SO SEXY

E11even Miami – der Club, in dem Erotik Kunst ist

SO ÜBERLEBST DU

GAME OF THRONES Jaime Lannister alias Nikolaj Coster-Waldau über die Regeln des Glücks

NOCH MEHR VIDEOS, BILDER, STORYS

REDBULLETIN.COM APRIL 2016 € 2,50 COVERFOTOGRAFIE VON SIMON EMMETT




DIE WELT VON RED BULL

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KRIEGER AUF DEM MOUNTAINBIKE

„Game of Thrones“-Star Nikolaj Coster-Waldau findet sein Glück im Schlamm.

Dass Nikolaj Coster-Waldau die bisherigen fünf Staffeln von „Game of Thrones“ überlebte (abzu­ leben gilt ja als bevorzugter Zeitvertreib unter den Charakteren des Serien-Welterfolgs), ließ ihn er­ staunlich unberührt. „Flieg nur so hoch, wie deine Ohren dich tragen“, hatte ihm sein Vater als Rat auf den Weg gegeben, und daran hält sich der be­ neidenswert aussehende Däne konsequent. Beim exklusiven Red Bulletin-Termin erzählte er offen­ herzig über Schicksalsschläge, Niederlagen und Peinlichkeiten auf dem Weg zum Weltruhm – und wie er alle Hindernisse überwand. Durchhalte­ vermögen bewies Coster-Waldau auch beim ActionShooting auf dem Bike: „Ich liebe den Dreck, die Kälte, den Schlamm“, Bestätigung ab Seite 26. Viel Vergnügen mit diesem Heft! Die Redaktion 4

„Du schaffst alles aus eigener Kraft!“ HAILEE STEINFELD, SEITE 21 THE RED BULLETIN

SIMON EMMETT (COVER), JOSEPH LLANES/CONTOUR BY GETTY IMAGES

WILLKOMMEN


APRIL 2016

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IHR TIEFSTER FALL

Zwei Weltklasse-Cliff-Diver und ihr unfassbares Projekt an den Victoriafällen. Und wir waren dabei.

AUF EINEN BLICK GALLERY 12 HOT SHOTS  Die Fotos des Monats

BULLEVARD 19 IDOLE UND IKONEN  Inspirationen von Henry Cavill, Kanye West, Bruce Lee, Daniel Craig und anderen.

FEATURES 26 Nikolaj Coster-Waldau

SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL, RICHARD LANE, LAST NIGHTS PARTY, MARIA ZIEGELBÖCK

Im Dreck mit dem Schwertkämpfer aus „Game of Thrones“.

76 54 FIT WIE EIN RUGBY-PROFI

High-Pulls, Powerjumps, B-Skips: RugbyMaschine Christian Wade erklärt, wie du Speed mit Superkraft kombinierst.

PARTY-MARATHON IN MIAMI

Eine Nacht hinter den Kulissen des E11even in Miami: VIP-Treff und Stripclub, immer und für alles offen.

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34 Cliff Diving in Afrika

Der lebensgefährliche Sprung am weltgrößten Wasserfall.

46 Heroes

Lernen von Brie Larson, Nikola Bilyk, Karl Stanley und Macklemore.

54 Dauerparty in Miami

VIP-Party und sexy Akrobatik: Durchmachen im Edel-Stripclub E11even.

60 Marco Michael Wanda Österreichs Botschafter für Amore läuft zur Bestform auf.

ACTION!

60 MEETING MISTER WANDA

Aug’ in Aug’ mit Österreichs größtem Popstar: Marco Michael Wanda gibt Kreativ-Tipps (inklusive Sex, natürlich). THE RED BULLETIN

69 SEE IT. GET IT. DO IT.  Reise, Gadgets, Uhren, Musik und Motor

HALLO, SIXTIES!

Best of Cars: Der Beetle Dune zelebriert Kaliforniens goldene 1960er. Audi lädt die ganze Familie in den Supersportler.

89 SPECIAL  Die Motorräder des Jahres 94 READ BULL  Jakob Heins Shortstory 98 MAKES YOU FLY  Magischer Moment

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THE RED BULLETIN BACKSTAGE APRIL 2016

CONTRIBUTORS MIT AN BORD

MAN VS OCEAN

JAKOB HEIN

Klippenspringer Duque (re.) mit seinem Team in Afrika

Der Sound der Victoriafälle Die Victoriafälle zwischen Sambia und Simbabwe sind ein Weltwunder der Natur: Auf 1,7 Kilometer Breite donnert der Sambesi dort 110 Meter tief in eine Felsenschlucht. Ideal für Klippenspringer, dachten die Weltklasse-Cliff-Diver Orlando Duque und Jonathan Paredes. Nach tagelangem Fluss-Studium und einer gefährlichen Klettertour erreichten die ­beiden einen 30 Meter hohen Felsvorsprung. „Die Szenerie hat etwas Irreales“, sagte Duque, bevor er mit 85 km/h auf dem Wasser aufschlug. Seite 34.

Der Leipziger Roman- und Theaterautor praktizierte 13 Jahre lang als Oberarzt an der Berliner Charité. In ­seiner Shortstory erzählt er, wie ein narzisstischer Patient an seinem Therapeuten scheitert. Seite 94.

ADAM WALKER USED TO SPEND HIS DAYS SELLING TOASTERS – THEN A DESIRE TO SWIM THE WORLD’S MOST GRUELLING OPEN WATERS CHANGED EVERYTHING WORDS: ALEX HARRIS PHOTOGRAPHY: ANDREW WHITTON

Seven down: Walker is the second person in history to complete all the Oceans 7 channel swims on first attempt

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0416Feature-ZA_AdamWalker [P];6_View.indd 62-63

17.02.16 13:53

RED BULLETIN WELTWEIT The Red Bulletin erscheint ­aktuell in zehn Ländern. In der Südafrika-Ausgabe verrät uns Extrem-Schwimmer Adam ­Walker seine Motivationstricks.

KAT BEIN

Alle Ausgaben zum Download: www.redbulletin.com/howtoget

Als Musik-Journalistin der „Miami New Times“ ist Bein Expertin für ­Floridas exzessive Party-Szene. Für uns verbrachte sie eine extralange Nacht im E11even, dem Edelstripclub, der nie schließt. Seite 54.

MAKING OF DAS SHOOTING DES MONATS

„Nikolajs Ausdauer auf dem Bike ist phänomenal.“ FOTOGRAF EMMETT ÜBER COVER-MODEL COSTER-WALDAU Simon Emmetts Bilder erscheinen auf den Coverseiten von „Rolling Stone“ und „Esquire“. Für uns fotografierte der Brite „Game of Thrones“-Schwertkämpfer Nikolaj Coster-Waldau bei dessen Mountainbike-Tour an Dänemarks Küste. Seite 26.

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Fotograf Emmett und Biker Coster-Waldau in Dänemark

THE RED BULLETIN


BMW Motorrad

F 800 GS

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THE RED BULLETIN: WEB-HIGHLIGHTS

Video: New Yorks Straßen-Athleten Die Parkour-Profis des Big Apple trainieren auf Bussen und Feuerleitern. Uns zeigen sie, wie man Salti über Hausdächer schlägt. redbulletin.com/parkournewyork

EXKLUSIV AUF

REDBULLETIN.COM Alle Storys sofort lesen:

DIE 11 SKURRILSTEN STADIEN DER WELT

COSTER-WALDAUS FRAUEN-DOPPEL

Vom Kunstrasen im Meer bis zur Burgmauer an der Seitenlinie: Wir präsentieren elf Fußball­ stadien, die auf keiner Ground­ hopping-Liste fehlen dürfen.

Red Bulletin-Coverstar Nikolaj Coster-Waldau über Filmküsse mit „Game of Thrones“-Kollegin Lena Headey (Bild) – und wie ­seine Ehefrau darauf reagiert.

redbulletin.com/stadien

redbulletin.com/gameofthrones

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BEN FRANKE, WIKIMEDIA COMMONS/CALISTEMON, HBO

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THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308-5894 Länderredaktion Ruth Morgan Redaktion Tom Guise, Florian Obkircher Lektorat Nancy James (Ltg.), Davydd Chong Contributing Editor Alex Harris Country Project & Sales Management Sam Warriner Anzeigenverkauf Mark Bishop, +44 (0)77 20088588, mark.bishop@uk.redbull.com Redaktionsadresse 155-171 Tooley Street, London SE1 2JP, +44 (0)20 3117 2000

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GALLERY

FLUGSHOW HRADEC NAD MORAVICÍ, TSCHECHIEN BILD: LUKAS WAGNETER

Mit ihrem Mix aus Uptempo-Hymnen und Dudelsack-Punk haben sich Pipes and Pints in ihrer tschechischen Heimat ein treues Live-Publikum erspielt. Dass Sänger Syco Mike seinen Fans sogar in Gesundheitsfragen vertraut, beweist seine Hemmungslosigkeit beim Stagediving – wie hier vom Dach des Red Bull Brandwagens. Tourdaten: www.pipesandpints.com

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LUKAS WAGNETER/RED BULL CONTENT POOL


JUMPSTYLE SÖLDEN, ÖSTERREICH BILD: MARKUS FISCHER

Einen Backside Double Rodeo 1260 über Riesen­ kicker zu springen gehört zu den leichteren Übungen des Kanadiers Mark McMorris, 22. Welche Tricks der sechsfache X-Games-Sieger sonst noch abfeuert, zeigt die Snowboard-Doku „In Motion“, die McMorris in hochalpine Fun Parks und epische Backcountry-Hänge folgt. „In Motion“ ist auf iTunes, Google Play, Amazon, PlayStation und Xbox erhältlich.

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FAHRERFLUCHT

MONT-SAINTE-ANNE, KANADA BILD: SVEN MARTIN Der UCI Mountainbike-Weltcup ist die Cham­ pions League der O≠road-Biker. In sechs Cross-Country- und sieben Downhill-Bewerben kämpfen die Fahrer (im Bild: der Franzose ­Benoit Coulanges) 2016 um den Gesamtweltcup. Zum Saisonauftakt am 9. und 10. April wartet die besonders schnelle Downhill-­ Strecke in Lourdes, Frankreich. Alle Entscheidungen 2016 live auf Red Bull TV

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BULLEVARD MENSCHEN, DIE UNS INSPIRIEREN

SUPERMENSCH HENRY CAVILL IST VERLETZLICH UND SELBSTKRITISCH UND LERNTE MISSERFOLG KENNEN. DAS MACHT IHN STARK.

PATRIK GIARDINO

Die Hollywood-Karriere von Henry Cavill startete im Konjunktiv. Er war beinahe Bond. Er war fast Edward in „Twilight“. Und wäre das Filmprojekt zu „Superman: Flyby“ nicht verworfen worden, hätte er 2003 den Mann von Krypton verkörpert. So dauerte es bis 2013 und „Man of Steel“. Cavill bringt alles mit, was einen maskulinen ­Helden ausmacht, samt der richtigen Dosis Verletzlichkeit – perfekt, um Clark Kent und sein mächtiges Alter Ego zu mimen. „Ich bin sehr selbstkritisch. Mit Selbstkritik motiviere ich mich“, sagt der 32-jährige Brite. Übrigens: Cavill ist angeblich erneut im Rennen um die Rolle des James Bond.

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BULLEVARD

2015 1977

Yeezy ist Glastonbury-Head­ liner, obwohl eine 136.000Unterschriften-Petition das verhindern will. Es folgt ein furioses Set mit einer Prise Größenwahn. „Ihr seht den größten lebenden Rockstar dieses Planeten“, verkündet er. Die tobende Crowd widerspricht ihm nicht.

Geboren als Star: Von seiner Mutter Donda, einer Englischlehrerin, aufgezogen, rappt Yeezy bereits mit acht. Er schmeißt die Schule (Titel seines späteren Debüt­ albums: „The College Dropout“). „Für manche Karriere­ ziele braucht man eben kein College“, sagte (die mittlerweile verstorbene) Donda.

2001 West verschafft sich Gehör bei Jay-Z, der ihn als Produzent für fünf Tracks auf seinem legendären Album „The Blueprint“ engagiert. Es folgen Aufträge für Ludacris und Beyoncé. Yeezy möchte jedoch ans Mic und nicht ans Mischpult. Aber das traut ihm niemand zu, auch Jay-Z nicht …

2013

Bei einem Unfall auf der Rückfahrt vom Studio bricht sich Kanye den Kiefer an drei Stellen. Zwei Wochen später verarbeitet er den Schmerz in „Through the Wire“. „Der Song war meine Medizin“, sagt Kanye. Der Track findet sich auf seinem Debüt – „The College Dropout“ schafft es an die Spitze von Charts und Jahresbestenlisten.

2005 Genervt von immer mehr Nachahmern, investiert er zwei Millionen Dollar aus eigener Tasche in „Late Registration“. Und erfindet sich damit neu. „Ich gehe so lang nach links, bis es alle tun, dann gehe ich nach rechts“, sagt er. Der „Rolling Stone“ feiert das Album als Triumph.

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2007 50 Cent fordert Kanye zum Duell. Der konventionelle Sound des Gangsta-Rappers zieht gegen Kanyes drittes Album „Graduation“ klar den Kürzeren – ein Werk, dessen House- und Elektronik-Elemente gängige GenreBezeichnungen ad absurdum führen. „Ich muss ständig kreativ sein, und ich muss lernen“, sagt er. Pinkes Polo-Shirt: 1, Waffen-und-DrogenLeier: 0.

Kanye und Mentor Jay-Z arbeiten zusammen an „Watch the Throne“ und gehen auf gemeinsame Tour. Eine Art Ritterschlag für Kanye. „Ich war immer der schwächste Rapper“, sagt er. „Aber ich arbeitete jeden Tag hart.“ Das Set der beiden am Coachella-Festival wird gefeiert.

2009 Kanye West leistet sich ein Highlight an Arroganz: Bei den MTV Video Music Awards entreißt er Taylor Swift das Mikro und fordert den Preis für Beyoncé. Auf dem musikalisch bahn­ brechenden „My Beautiful Dark Twisted Fantasy“ verarbeitet er die Dekadenz der Celebrities.

THE RED BULLETIN

TIM MÖLLER-KAYA

2002

YEEZUS, ER IST EIN GOTT: DIE ARROGANZ VON KANYE WEST WIRD NUR VON SEINEM KÖNNEN GETOPPT. DIE STATIONEN SEINES WEGS ZUM SONNENKÖNIG DES MIC.

2012

GETTY IMAGES

MEIN WEG NACH OBEN

15 Tage vor dem Release krempelt Kanye mit Produzent Rick Rubin das sechste Album, „Yeezus“, noch einmal um. „Das größte Risiko ist es, keine Risiken einzu­ gehen“, kommentiert er. Das experimentelle Album wird zur Nr. 1 und kassiert jede Menge Awards.


BULLEVARD „WENN DU KAPIERST, DASS DU SO ZIEMLICH ALLES AUS EIGENER KRAFT SCHAFFEN KANNST, GIBT DIR DAS UNGLAUBLICHE KRAFT.“

3-SÄULENMODELL JOSEPH LLANES/CONTOUR BY GETTY IMAGES

HAILEE STEINFELD: ERFOLG KENNT KEIN MINDESTALTER. Gut Ding braucht Weile? Nichts da: Ihre erste Oscar-Nominierung – für ihren Part im Coen-Brüder-Hit „True Grit“ (2010) – erhielt Hailee Steinfeld mit vierzehn. Und mit neunzehn ist die Kalifornierin nach wie vor im Steigflug: Neben Rollen wie aktuell in „Term Life“ mit Vince Vaughn ist sie Popstar mit Platin-Status und Mode­botschafterin für Miu Miu. Ihr ­Geheimnis? „Drei Dinge: Leidenschaft, Hartnäckigkeit und Vorbereitung.“

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BULLEVARD

NETZWERKAUSBAU

WIE BITTE?

FOLGEN, LIKEN UND RETWEETEN: SO WIRD DER MONAT EIN ERFOLG.

DER WEG ZUM ERFOLG IST STEINIG. HIER ZUR MOTIVATION UNTERWEGS EIN PAAR INSPIRIERENDE WORTE VON SIEGERTYPEN, DIE IHN GEMEISTERT HABEN.

„Jage nicht der Kohle, jage der Leidenschaft nach.“ TONY HSIEH

„Ich habe überhaupt kein Interesse, mich mit anderen zu messen. Der Einzige, den ich jeden Tag übertreffen möchte, bin ich selbst.“

DESIGN TAXI twitter.com/designtaxi

Ein wunderbar inspirierender Twitter-Feed mit einem Auge auf ­Innovationen – Design, Technologie, Produkte, Fotografie – und dem anderen auf Wegbereitern der Pop-Kultur. Wer auf unkonven­ tionelle Technik und geniales Design steht, wird hier garantiert glücklich.

DANIEL CRAIG

„Der erste Schritt ist zu sagen: Ich kann das.“ WILL SMITH

„Wenn du schon scheiterst, dann scheitere fulminant.“ CATE BLANCHETT

LIFE OF RILEY instagram.com/ lifeof_riley

BRUCE LEE

„Setz dir selbst keine Grenzen. Wenn du etwas wirklich tun willst, kannst du das auch tun.“ RYAN GOSLING

„Es gibt eine innere Kraft, die aus uns Gewinner oder Verlierer macht. Die Gewinner sind jene, denen es gelingt, die Wahrheit in ihrem Herzen zu hören.“  SYLVESTER STALLONE 22

„Erfolg? Ich weiß nicht, was das Wort ­bedeuten soll. Ich bin glücklich. Aber ‚Erfolg‘ ist im Grunde das, was ­irgendwer darin sieht. Für mich ist Erfolg einfach nur innerer Frieden.“ DENZEL WASHINGTON

Stuntman und Fotograf Riley Harper führt ein Leben wie in einem Hollywoodstreifen. Seine Reisen, meist im Sattel einer 1959erTriumph-Bonneville, bringen ihn an die coolsten Orte der Welt. Seine sehr entspannten Bilder wecken viel Fernweh … und ein bisschen Neid.

ROOFTOPPING facebook.com/ rooftopping

Wer sich für neue Trends interessiert, landet unweigerlich bei „rooftopping“, wo Adrenalin--Junkies Blicke von hohen ­Bauten einfangen – schwindelerregend, selbst wenn man die Fotos nur am Handy ansieht. Eine Page, diexfasziniert oder ­abschreckt, je nach ­Gemütsverfassung. THE RED BULLETIN

GETTY IMAGES (7), PICTUREDESK.COM

„Der erfolgreiche Krieger ist der Durchschnittstyp – aber mit laser­artigem Fokus.“


JEDER BRAUCHT ETWAS, DAS IHN ANTREIBT.

M{ZD{ MX-5 Der neue Mazda MX-5 lässt niemanden kalt. Wenn Sie sein direktes Handling erfahren, eins werden mit der Straße und den Fahrtwind auf der Haut spüren, werden Sie nie mehr anhalten wollen. Also überlegen Sie sich schon mal ein paar Ziele. Denn unsere neueste Interpretation des legendären Roadsters hält alles, was sein Design verspricht: unbegrenzten Fahrspaß. MEHR AUF MAZDA.AT

Verbrauchswerte: 6,0 – 6,6 l/100 km, CO2-Emissionen: 139 – 154 g/km. Symbolfoto.


BULLEVARD

INNOVATOR

SKATEPARK TO GO

KEINE HALFPIPE IN DER NÄHE? KEIN PROBLEM. ­DIESER MODULARE SKATEPARK MACHT RAMPEN UND SPRÜNGE MOBIL.

Künstler Leon Karssen hatte kein Briefing. „Wir sagten nur: Tob dich aus.“

Eine Gussform garantiert exakt gleich große Seitenwände – und damit Stabilität.

Robust: Die ­Rampe besteht aus zwei drei Milli­ meter dicken, verleimten Sperrholzplatten.

1. OKAY, WAS GENAU SEHEN WIR HIER?

Was als Design-Projekt für Dario Goldbach und Koproduzent Martijn Hartwig begann, wuchs und wuchs. „Nun haben wir einen mobilen modularen Skatepark, der in jedes Stadtbild passt“, sagt Goldbach. „Im Wesent­ lichen sind es neun Elemente, eigentlich eigenständige urbane Objekte.“

DER MANN HINTER DER IDEE DARIO GOLDBACH, 23

„Ich komme aus Rotterdam, und da gab es einen Skatepark. Nur hatte den eine Firma gebaut, die sonst Kinderspielplätze macht. Der Park bestand größtenteils aus Metall, der blanke Horror für Skater. Und er war ständig ­wegen Reparaturen geschlossen. Wir gaben Skatern eine Alternative, die wir im Stadtzentrum aufstellten, ohne um Erlaubnis zu fragen – daraus wurde ein tolles Event. Wir hatten keine Ahnung, welche Reaktionen unser Guerilla-Projekt auslösen würde, aber sogar die Polizei fand die Aktion gut!“

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4. NEUE PROJEKTE IN DER PIPELINE? 3. IRGENDWAS BEIM BAUEN GELERNT?

„Das war unser erster Park. Wir ­sprachen mit erfahrenen Leuten und lernten viel über Materialien und so weiter. Jeder wollte helfen, das war toll und brachte uns enorm viel. Ein paar der Elemente wurden von Leon Karssen und Vincent Blok bemalt, zwei Künstlern der SkateboardingSzene. Leon hat 50.000 Follower auf Instagram, das hat sehr geholfen.“

„Die ursprüngliche Idee war, weiter gemeinsam zu arbeiten und zu bauen. Allerdings wurde Martijn ein Traineeprogramm angeboten, ich hatte andere Projekte, also gaben wir die Elemente an Skate-Shops weiter. S ­ kater können sie jetzt einfach nehmen und überall hinstellen, wo sie wollen. Das Wichtigste ist ja die Grundidee, andere zu inspirieren und Skater mit gewöhn­ lichen Leuten zusammen­zubringen. Am Ende sollen Leute die Stadt mit anderen Augen sehen.“

HERI IRAWAN

2. COOL. NUR WER BRAUCHT SO WAS?

Hier sehen wir ihn (mit Sonnenbrille) neben Co-Gründer Martijn Hartwig. Der Holländer liebt es, seine Leidenschaften Skating und Design zu vereinen. Er lebt, designt und skatet in Australien.  jirajira.nl

THE RED BULLETIN


DIE NEUE

TRUE ADVENTURE

Zur Neuauflage der legend채ren Rally Ikone stattet Honda Austria die ersten hundert CRF1000L Africa Twin mit einem streng limitierten und nummerierten RNS XL2 TripMaster aus. Sichern Sie sich jetzt eines dieser limitierten Fahrzeuge mit Ihrer Vorbestellung! Aktion g체ltig f체r Neufahrzeuge, solange der Vorrat reicht, bei allen teilnehmenden Honda-H채ndlern. Weitere Informationen zum Modell unter www.honda.at facebook.com/ HONDA.AUSTRIA.MOTORRAD


Mountainbiken bei fünf Grad und eisigem Wind. Das macht Spaß? „Na klar!“, sagt NCW.

DAS GLÜCK IM Er überlebte sämtliche Staffeln von GAME OF THRONES, weiß, dass wir alle ­Tiere sind, und kennt das Geheimnis des Glücks. Nikolaj Coster-Waldau sagt: Lass dein Ego los, sonst landest du in der Klapse.

Text: Rüdiger Sturm Bilder: Simon Emmett Produktion: Josef Siegle 26


SCHLAMM


D 28

er Wind schneidet eisig ins Gesicht an der Kattegat-Küste, siebzig Kilometer nördlich von Kopenhagen: Der Winter braust näher, doch Nikolaj Coster-Waldau radelt unermüdlich über die Dünen und durch den Wald bei Tisvildeleje und sieht auch in dieser Kälte noch so unverschämt gut aus wie Jaime Lannister, geläuterter „Game of Thrones“-Bösling. Heute ohne goldene Rüstung, dafür mit umso strahlenderem Grinsen. the red bulletin: Mountainbiken bei fünf Grad. Macht Ihnen so etwas Spaß? nikolaj coster-waldau: Aber klar. Zu Hause habe ich lauter Frauen um mich. Da brauche ich meine Ausflüge mit Freunden, den Dreck, die Kälte, den Schlamm. Sind Sie ein Naturbursche? Wir sind doch im Grunde alle Tiere, und deshalb hat die Natur eine tiefe Wirkung auf uns. Vor kurzem war ich in der Wildnis im Süden von Grönland allein fischen. Eine magische Erfahrung. Ist das ein Rezept fürs Glücklichsein? Die Dänen sind ja angeblich eine der glücklichsten Nationen der Erde. Der Trick ist: Wir Dänen haben niedrige Erwartungen. Mein Vater sagte immer zu mir: „Flieg nur so hoch, wie deine Ohren dich tragen.“ Als Star einer der erfolgreichsten ­Serien, die es je gab, sind Sie aber deut­ lich über Ohren-Höhe. Wenn der Erfolg der Serie irgendeinen Einfluss auf mein Selbstgefühl hätte, wäre ich schon vor Jahren in der Klapsmühle gelandet. Außerdem wird Angeberei in Dänemark nicht toleriert. Sie behalten es also für sich, wenn Sie mal so richtig zufrieden sind? Gelegentlich sage ich Freunden: „Schau dir das mal an.“ Aber ehrlich, wer so ­etwas tut, der will doch nur hören, wie fantastisch er ist. Ist der Applaus nicht die Belohnung des Schauspielers? Ich kenne Kollegen, die mit den Nerven fertig sind, weil sie permanent hinter­ fragen, ob man sie eh liebt und sie ihrer ungeheuren Großartigkeit gerecht werden. Daher: Lass dein Ego los und erzähl deinem Publikum eine Geschichte. Was hat Ihnen geholfen, diese Haltung einzunehmen?

Vater zu werden. Das ist wie ein Schock. Du bist auf einmal nicht mehr die wichtigste Person auf der Welt. Bis dahin hast du dich vor deiner eigenen Sterblichkeit gefürchtet, und plötzlich ist es die Sterblichkeit eines anderen Menschen. Das macht dir Angst, du hast keine ­Kontrolle. Meine jüngere Tochter wurde­ von einem Pferd am Kopf getroffen. Sie musste ins Krankenhaus. Sie hätte­ sterben können. Es war furchtbar. ­Gleichzeitig ist es wunderschön und ­berauschend, Kinder zu haben. Wann sind Ihre Kinder am glück­ lichsten? Wenn wir zusammen sind und etwas ­gemeinsam unternehmen. Was hat Sie als Kind glücklich gemacht? Wenn mein Vater zu Hause war und er nicht zu besoffen war, haben wir Karten gespielt. Oder es gab diese Sendung „Sportsonntag“, wo am Nachmittag ein Spiel aus der ersten englischen Liga übertragen wurde. In der Halbzeit gingen wir nach draußen und spielten selbst. Ein besoffener Vater – das klingt nicht nach sorgenfreier Kindheit. Er war Alkoholiker, er starb 1998. Aber ich hatte eine großartige Mutter – auch wenn wir manchmal Besuch von der ­Polizei bekamen. Warum das? Meine Mutter ließ sich immer wieder hinreißen und kaufte Geschenke für meine beiden Schwestern und mich, die sie dann leider doch nicht bezahlen konnte. Ich erinnere mich an jenen Tag, an dem ich meine Mini-Stereoanlage wieder ­zurückgeben musste  … Peinliche Situation. Mir tat es hauptsächlich wegen meiner Mutter leid. Ich wusste, wie beschämend das für sie war. Sie hatte einen Job, sie THE RED BULLETIN


„GoT“-Feschak ­Coster-Waldau beim Biken im ­Hinterland der ­Kattegat-Küste



„Wir sind doch im Grunde alle Tiere, und deshalb hat die Natur eine tiefe Wirkung auf uns.“ NCW über die ­Notwendigkeit, mit Freunden durch Kälte und Schlamm zu radeln

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„Wir sind Menschen. Es entspricht unserer Natur, nach vorne zu schauen und nach Lösungen für unsere Probleme zu suchen. Denn wir haben nur dieses eine Leben.“ ­ rbeitete hart, aber es war schwierig, a mit dem Geld über die Runden zu kommen. Wissen Ihre Kinder, was Sie in Ihrer ­Jugend durchmachten? Ja, und ich erkläre ihnen auch, dass ihr Leben nicht normal ist. Sie müssen das verstehen. Es ist nicht selbstverständlich, dass du dir wegen Essen und Geld keine 32

Sorgen machen musst. Trotzdem bin ich stolz auf meine Kindheit. Ich war glücklich. Glücklich? Ich finde: Es ist gut, wenn du die dunk­ leren Seiten des Lebens kennenlernst. Zum Beispiel, wenn Kinder in der Schule gemobbt werden. Das ist heftig, aber wenn du Eltern hast, die dich bedin­ gungslos lieben, dann lernst du, dass du gut genug bist – egal was manche Leute sagen. Wann haben Sie Ablehnung erfahren? Tausende Male – jedes Mal, wenn ich eine Rolle nicht bekam. Besonders pein­ lich war die Geschichte mit meinem Vorsprechen für „Vertical Limit“. Aus ­irgendeinem Grund redete ich mir ein, dass die Testaufnahmen gut gelaufen waren, ging zu „Lisa Kline Men“ am ­Robertson Boulevard in Los Angeles THE RED BULLETIN


STYLIST Nathalie Riddle @WiB Agency GROOMER Mads Stig @Scoop Agency LOCAL PRODUCER Matt Peschcke-Køedt @M Production

und belohnte mich mit einem grotesken 1500-Dollar-Einkauf. Als ich erfuhr, dass ich das Vorsprechen ver­semmelt hatte, brachte ich die Klamotten zurück. Das war am nächsten Morgen, pünktlich zur Ladenöffnung. Ich murmelte etwas von „Es tut mir leid, aber da ist ein Fehler passiert“ und bekam zum Glück mein Geld retour. Den Blick der Verkäuferin hätten Sie sehen sollen. Die pure Abscheu. Ich habe übrigens in meinem ganzen Leben nie wieder so viel Kohle für Kleidung ­ausgegeben. Sie klingen gut gelaunt, wenn Sie das erzählen. Weil ich im Großen und Ganzen Glück ­gehabt habe. Ich arbeite seit zwanzig ­Jahren, und ich war immer imstande, meine Familie zu ernähren. Apropos: Was Glück und was Pech ist, erkennst du oft erst ganz am Ende. THE RED BULLETIN

Zum Beispiel? Dass ich die Hauptrolle in „John Carter“ nicht bekam, das war Pech. Zuerst. Aber dadurch konnte ich das Engagement für „Game of Thrones“ annehmen. „GoT“ wurde ein Riesenerfolg. Und „John Carter“ eher nicht so. Als einer von ganz wenigen Darstellern schafften Sie es bis in die sechste ­Staffel von „Game of Thrones“. Haben Sie manchmal Angst, die Schöpfer der Serie könnten Ihre Figur killen? Nein. Ich bin neugierig, wie alles ausgeht. Gibt es auch etwas, was Sie an Ihrem Job nervt? Ja, derzeit die Kritik an „Gods of Egypt“. Da regen sich eine Menge Leute im Netz fürchterlich auf, dass ich ein Weißer bin. Dabei ist meine Rolle nicht einmal ein Ägypter. Ich bin ein zweieinhalb Meter großer Gott, der sich in einen Falken verwandelt. Ein Teil von mir will da einfach nur ausflippen, aber dann sagt mein Verstand: „Du kannst nichts dagegen tun. In dieser Diskussion kannst du nicht gewinnen.“ Bewundernswerte Haltung. Wen ­bewundern Sie? Jene Hunderttausende, die den Mut ­haben, den schrecklichen Alltag in ihrer Heimat zu verlassen – mit nichts als ihrer Kleidung am Leib. Diese Menschen bewundere ich. Und wir sollten diese Art von Power nutzen, anstatt uns davor zu

fürchten. Nehmen Sie die Vereinigten Staaten von Amerika – die wurden von Menschen aufgebaut, die nur eines hatten: die Sehnsucht nach einem besseren Dasein. Sind Sie ein Optimist? Wir sind Menschen. Es entspricht unserer Natur, nach vorne zu schauen und nach Lösungen für unsere Probleme zu suchen. Denn wir haben nur dieses eine Leben. hbo.com/game-of-thrones

MT500 Burner-Hose (robuste Downhillhose); Singletrack II-Short (widerstandsfähige Baggy-Short, über den Hosen getragen) beide: www.endurasport.com  hohe Leder-Trainingsschuhe, schwarz www.clarks.co.uk Endura-Hoodie (Casualwear Essential), www.endurasport. com  Helm: Specialized Ambush-Helm, schwarz, large; Handschuhe: Specialized LoDown-Handschuhe, schwarz, XL beide: www.specialized.com  Bike: Specialized Enduro Expert Carbon, 650B, blau-weiß, large www.tredz.co.uk/mountain-bikes LINKE SEITE  Nike-Pulli, schwarz (getragen unter grauem Kurzarm-Sweatshirt); Kurzarm-Heros-Sweatshirt, grau beide: www.urbanoutfitters.com

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LUKASZ NAZDRACZEW/RED BULL CONTENT POOL

Jonathan Paredes wird 85 km/h schnell sein, wenn er in knapp zwei Sekunden ins Wasser eintaucht.


ENDE DER WELT

ORLANDO DUQUE UND JONATHAN PAREDES SIND CLIFF DIVER DER WELTKLASSE. IHRE SUCHE NACH DER ULTIMATIVEN HERAUSFORDERUNG FÜHRTE SIE ZU DEN VICTORIAFÄLLEN ZWISCHEN SAMBIA UND SIMBABWE.

SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL

TEXT: ANGUS POWERS


CRAIG KOLESKY/RED BULL CONTENT POOL


DER GRÖSSTE WASSERFALL DER WELT HAT VIELE NAMEN. IHNEN ALLEN IST EINES ­G EMEIN: SIE BEZEICHNEN EIN NATUR­ WUNDER VON URALTER, ­M AGISCHER KRAFT.

„Selbst die Engel müssen entzückt sein, wenn sie über die Fälle fliegen“, schrieb der Entdecker David Livingstone 1855, als er zum ersten Mal Mosioa-Tunya sah, den „donnernden Rauch“.

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CRAIG KOLESKY/RED BULL CONTENT POOL

„DAS HIER IST EINER DER SCHÖNSTEN PLÄTZE DER WELT. WAS ES SO BESONDERS MACHT, HIER ZU SPRINGEN? DIE KOMPLEXITÄT UND DIE VIELFALT DER ANSPRÜCHE.“


Der Mexikaner Jonathan Paredes (Porträt auf die­ ser Seite) wurde Dritter der Red Bull Cli≠ Diving World Series 2015. Der Kolum­ bianer Orlando Duque ist die große Legende seines Sports. Linke Seite: Die beiden Wasser­ springer widmen sich vor Ort tage­ lang den Vor­ bereitungen auf die Sprünge.

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Orlando Duque, mittlerweile 41, immer noch einer der besten Cli≠Diver der Welt


DEAN TREML/RED BULL CONTENT POOL, CRAIG KOLESKY/RED BULL CONTENT POOL

D

er größte Wasserfall der Erde ist ein Ort ­magischer, unbändiger Urgewalt: die Victoriafälle oder, wie die Einheimischen sagen, Mosioa-Tunya. Donnernder Rauch. Hier stürzt der Sambesi nach seiner verwinkelten Reise durch die afrikanische Savanne von einem über 1,7 Kilometer breiten Abgrund in eine 110 Meter tiefe Schlucht. Über dieser Sturzflut bildet sich ein ewiger Regenbogen, Sprühnebel steigt auf wie heißer Dampf, tief unten in der Schlucht die Gischt des blaugrünen Stroms. Hier treten Orlando Duque und Jonathan Paredes zur ultimativen Prüfung an, zwei Stars der Red Bull Cliff Diving

THE RED BULLETIN

Um den Sambesi zu verstehen, ver­ brachten Duque und Paredes während der Vor­ bereitung einen Tag beim Rafting.

World Series. „Das ist einer der schönsten Plätze der Welt, die gesamte Szenerie hat etwas Irreales“, sagt Duque, zehnfacher Weltmeister und dreimal Saison-Weltbester, zwei Einträge im Guinness-Buch der Rekorde, gut 20 Jahre Erfahrung im Sport. „Was den Sprung so speziell macht? Seine Komplexität, die Vielfalt der Herausforderungen.“ Denn der Fluss lebt, ist launisch, kaum berechenbar – das macht ihn so gefährlich: Passagen wie glucksende Tümpel folgen auf gewaltig schäumende Stromschnellen. In den Strudeln wirbeln zersplitterte Ruder, Wasserflaschen, die Rafting-Touristen aus den Händen gerissen wurden, und genug herrenlose Schuhe für ein ganzes Secondhand­ geschäft. In den langsameren Flussabschnitten lauern drei Meter lange Krokodile (flussabwärts messen die ­Exemplare bis zu sechs Meter). Abgenagte Fischköpfe auf flachen Steinen verraten, wo Otter gefressen haben. 35 Grad Hitze, Luftfeuchtigkeit knapp 100 Prozent. Paredes ist ein absoluter Weltklassespringer, aber hier fühlt er sich wie ein Lehrling. „Ich vertraue Orlando völlig – er ist die Legende unseres Sports“, sagt der 26-jährige Mexikaner. „Ich werde tun, was er sagt. Wenn er sagt, dass hier ein guter Platz ist, um zu springen, dann springe ich.“ Die beiden tasten sich an ihr Ziel – einen 30-MeterSprung – heran: 21 Meter, 22, dann 24. Für Paredes ist diese Höhe Neuland (Sprünge in der Red Bull Cliff Diving World Series sind auf 28 Meter beschränkt). Und auch Duque hat die 30 Meter seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr gewagt. 41


DUQUE: „ICH KANN MIR VERTRAUEN. MEINEM TRAINING, MEINER VORBEREITUNG. ICH HABE MEINE HAUSAUFGABEN GEMACHT. IN UNSEREM SPORT DARFST DU NICHTS DEM ZUFALL ÜBERLASSEN.“

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Ganz oben: Wo geht’s hier zum Lift? Duque und Paredes scha≠ten es nur mit Klettergeschirr und einer ­Strickleiter zum Absprung.

Oben: Der Devil’s Pool an der Living­stone-Insel bietet einen atemberaubenden Ausblick über den Rand der Victoriafälle.


CRAIG KOLESKY/RED BULL CONTENT POOL

Geht beim Sprung etwas schief, müssen Sport­ taucher die Cliff Diver aus den ­trüben Gewässern des Sambesi ­retten – es geht dabei um Zehntel­ sekunden, um Leben und Tod.


Zur Feier des erfolgreichen 30-Meter-Sprungs fliegen Duque und Paredes im Tandem durch den vom Regenbogen gefärbten ­Sprühnebel.


Jeder zusätzliche Meter bedeutet zusätzliches Risiko, zusätzliche Exponiertheit, Geschwindigkeit, Wucht: Vom Absprung bis zum Eintauchen ins Wasser dauert es drei Sekunden, der Aufprall auf die Wasseroberfläche erfolgt mit 85 km/h und wird binnen 1,5 Sekunden in vier bis fünf Meter Tiefe abgebremst. Die üblichen Risiken jedes Sprungs aus einer solchen Höhe – geprellte Rippen, ein gebrochenes Steißbein, Gehirnerschütterungen – steigen hier deutlich. Doch die größte Gefahr ist die schlechte Sicht im trüben Fluss: Wenn bei der Landung etwas schiefgeht, ein Springer das Bewusstsein verliert, zählt für das Rettungsteam der Sicherheitstaucher jede Zehntel­ sekunde. Doch bei der schlechten Sicht ist es schwierig, den Sportler überhaupt zu finden. (Und der Sambesi hat schon viele für immer weggeschwemmt.) Dazu kommt: Den 30-Meter-Sprung wagen die beiden von einem durch den Sprühnebel extrem glatten Felsvorsprung.

D SAMO VIDIC/RED BULL CONTENT POOL

uques Verantwortung ist es, seinen eigenen Ehrgeiz im Zaum zu halten, den jüngeren Mann ruhig zu führen und, ­natürlich, zuerst zu springen. Darauf hat er sich monatelang vorbereitet. „Ich kann mir ver­ trauen. Ich habe meine Haus­ aufgaben gemacht. In unserem Sport darfst du nichts dem ­Zufall überlassen.“ Paredes kämpft mit seiner nagenden Angst vorm Klet­ tern. „Ich gäbe alles für einen Lift“, stöhnt er, nur halb im Scherz. Oben angekommen, mit den Zehen am gähnenden Abgrund, quälen ihn Zweifel. „Nur Klippenspringer ver­ stehen mich“, sagt er. „Bist du einmal oben, gibt es eigentlich keinen Weg zurück.“ Die Verletzlichkeit der ­beiden Athleten wird hier noch deutlicher als sonst schon in diesem archaischen Sport, ­angesichts der gewaltigen, in Millionen von Jahren vom Wasser geformten Klippen, des ohrenbetäubenden Lärms des Wassers, der enormen Kraft der wütenden Gischt tief unten. Langsam, elegant setzen beide zum Gruß an, ­strecken die Arme über den Kopf, bevor sie sich mit den Zehen abstoßen und der Flug in den Raum beginnt, die gestreckten Beine zum Salto an den Körper gepresst, dann der Fall, der Springer muss steif sein wie ein Brett, wenn er mit den Füßen voran aufs Wasser prallt. Zuerst taucht Duque in den Sambesi, dann Paredes … Bange Sekunden des Wartens, aber dann schießen sie zurück an die Oberfläche, klatschen mit der flachen Hand auf das Wasser, jubeln, den Körper voll Adrenalin. Sie haben die ultimative Prüfung bestanden.

Red Bull Cliff Diving World Series 2016 In dieser Saison gibt es mit Japan und Dubai zwei neue Locations, außerdem mit sieben um vier mehr Frauen-Bewerbe als 2015. Alle Events werden live auf Red Bull TV gezeigt. Genaue Übertragungs­ zeiten auf redbullcliffdiving.com

4. JUNI USA (Männer/Frauen)

18. JUNI Dänemark (Männer)

9. JULI Portugal (Männer/Frauen)

23. JULI Frankreich (Männer)

28. AUGUST Italien (Männer/Frauen)

11. SEPTEMBER Großbritannien (Männer/Frauen)

24. SEPTEMBER Bosnien und Herzegowina (Männer/Frauen)

16. OKTOBER Japan (Männer/Frauen)

28. OKTOBER Vereinigte Arabische Emirate (Männer/Frauen)

Die Cli≠-Diving-Dokumentation „The Smoke That Thunders“ ist ab 26. April 2016 auf Red Bull TV zu sehen. THE RED BULLETIN

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HEROES

„SEI MENSCH, SPRENG DEINE FESSELN!“ BRIE LARSON ist mittlerweile eine der heißesten Aktien Hollywoods. Das wichtigste Tool in ­ihrem Werkzeugkoffer: Neugier.

the red bulletin: In „Raum“ spielen Sie eine junge Frau, die sieben Jahre lang gefangen gehalten wurde. Gibt es denn Momente in der Realität, wo Sie das Gefühl haben: Ich habe keine Kontrolle über mein Leben? brie larson: Wann haben wir schon über alles Kontrolle? Ganz selten. Diese Lektion lernte ich, als ich vor ein paar Jahren in Indien drehte. Da gibt es keine Adressen. Du fährst zwei Stunden im Kreis, um ein Haus zu finden, das nur ums Eck liegt. Da kommst du an den Punkt, wo du in die Knie gehst. Und du kannst dich entscheiden: Lache ich oder weine ich? Und ich fand raus, dass ich mich beim Lachen wieder wie ich selbst fühle. 46

Fühlen Sie sich frei? Die meiste Zeit schon, aber wir alle sind mit Fesseln auf die Welt gekommen. Das heißt: Wir werden auf eine ­bestimmte Weise erzogen, wir leben in e­ iner bestimmten­ Gemeinschaft in einem bestimmten Teil der Welt. Aber dank u ­ nserer Neugier können wir uns da immer weiter herauswagen und diese Beschränkungen abwerfen. Ich wäre nicht auf diesem Lebensweg gelandet, und ich hätte keine solche Karriere erlebt, wenn ich diese Neugier nicht hätte.

ist das einfach unglaublich. Nicht viele Lebewesen haben diese Option. Mein Hund stupst mich in der Früh ins Gesicht und bellt, weil er sein Essen haben will. Und mittags will er Gassi gehen. Aber wir Menschen können aufwachen, wenn wir wollen, wir können Auto fahren und die Welt bereisen. Wir haben so viele Möglichkeiten. Das ist einerseits eine große Belastung, aber gleichzeitig ist das enorm befreiend. Sie haben für „Raum“ sehr viele Auszeichnungen bekommen. Ist das belastend oder befreiend? Das ist nicht die Frage. Die Preise waren nicht das Entscheidende bei diesem Film.

„LACHE ICH ODER WEINE ICH? ICH FAND HERAUS, DASS ICH MICH BEIM LACHEN WIEDER MEHR WIE ICH SELBST FÜHLE.“ Können Sie ein Beispiel nennen, wie Sie solche Fesseln abgeworfen haben? Ich lese ständig Autoren und Denker, die mich inspirieren. Es gibt auch eine tolle Website namens www.brainpickings. org, die jeden Tag Auszüge aus den Werken verschiedener Künstler veröffentlicht. Auch liebe ich das Reisen. In Indien bewegen sich die Leute zum Beispiel in einem ganz anderen Tempo. Du musst also deine ganzen Gewohn-

als Kind. Aber gleichzeitig ­haben auch die Gefühle von Liebe und Glück viel mehr ­Tiefe. Diese Phänomene sind eben Segen und Fluch des Erwachsenwerdens. Deshalb ist es auch so hart, aber auch so aufregend, ein Mensch zu sein. Jeden Tag müssen wir uns entscheiden, aktiv am ­Leben teilzunehmen. Und warum sollten wir das? Wenn du in der Früh aufwachst und etwas aus deinem Leben machen kannst, dann

Es geht hier nicht um mich. Wichtig waren die Begegnungen mit Menschen, die mir „Raum“ ermöglicht hat. Wenn du dich mit anderen Leuten über Themen wie Kunst unterhältst, lernst du so viel Neues über dich und das Leben. Jeder hat eine persönliche Sichtweise dazu, und diese Erkenntnisse verändern dich grundlegend. Rüdiger Sturm Mehr auf: twitter/brielarson THE RED BULLETIN

MATT IRWIN/TRUNK ARCHIVE

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ir haben ­erlebt, wie sie sich in „21 Jump Street“ in ­Jonah Hill verliebte, dank „Raum“ wissen wir, dass Brie Larson mittlerweile auch Oscar-reif ist, und in diesem Interview lernen wir die 26-jährige Schauspielerin als originelle Denkerin kennen.

heiten abstreifen und dich auf das einlassen, was gerade im Moment geschieht. Auf diese Weise nimmst du die Schönheit eines einzelnen Augenblicks ganz anders wahr – das hatte ich in meinem Leben in den USA total vermisst. Sie genießen es also, solche Grenzen zu überwinden? Es macht mir schon auch mal Angst. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre zu Hause bei meinen Eltern und müsste bloß in die Schule gehen. Das Leben wäre so viel einfacher. Im Innersten sehnen Sie sich also nach der Einfachheit Ihrer Kindheit? Das nicht. Wenn du älter wirst, dann empfindest du Trauer und Verlust viel stärker denn


Brie Larson, 26, Ăźberwindet persĂśnliche Grenzen mit Neugier.


Nikola Bilyk, 19, Deutschland-Eroberer: „… oder dass du im ganz normalen Leben deinen Mann stehst.“


„JEDER IST FÜRS GANZE VERANTWORTLICH“ NIKOLA BILYK ist Österreichs Handball-Alaba.

Er sagt: Du musst für andere da sein, wenn du mit deinem Team Erfolg haben willst.

OLIVER JISZDA

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uerst noch schnell die Matura, dann ab nach Deutschland, in die stärkste Liga der Welt: Der erst 19-jährige zweifache Pokal­ sieger, SupercupSieger und Assistant Captain der Fivers Margareten aus Wien ist Österreichs erster Handballer, der den direkten Sprung zu einem europäischen Spitzenverein geschafft hat. Für den deutschen ­Rekordmeister THW Kiel hat Bilyk sogar ein Angebot des FC Barcelona ausgeschlagen. „Es sind die entscheidenden Tage meiner Karriere“, sagt er. „Jetzt stelle ich die Weichen für mein weiteres Leben.“

Ist man zum Leader ge­ boren? Oder kann man’s lernen? Ich glaube, man kann’s lernen. Auch leise Menschen können Leader sein, Verantwortung übernehmen – durch Taten, durch Körpersprache, durch die Art, wie sie Dinge tun. Menschen mitreißen, auch an schlechten Tagen, darum geht’s vielleicht. Was macht einen guten ­Leader aus? Dass er zunächst versucht, die Seele von Menschen zu begreifen, um so ihre Handlungen zu verstehen.

the red bulletin: Zweifel? nikola bilyk: Nein. Ich bin es ja gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Was heißt Verantwortung für dich? Das kann eine Ansprache in der Kabine sein, oder ein mutiger Spielzug, oder dass du im ganz normalen Leben deinen Mann stehst. Es geht einfach darum, dass du in entscheidenden Situationen aufstehst und für deine Leute da bist.

Zum Beispiel? Wenn ein Kollege plötzlich schlecht spielt, interessiert mich, warum. Vielleicht hat er persönliche Probleme, vielleicht will er mit mir drüber sprechen. Du musst für jeden Einzelnen da sein. Denn wenn es ihm danach besser geht, geht es dem Team besser. Nur so kannst du Erfolg haben – als Einheit. Jeder Einzelne ist verantwortlich für das Ganze, ungeachtet seines Alters oder seiner Position.

THE RED BULLETIN

Akzeptierst du Kritik? Als Kind willst du nur hören, dass alles super ist. Mit meinem Papa, der ja auch mein Teamkollege ist, musste ich eine gemeinsame Sprache ­finden, wie wir uns gegenseitig Kritik ausrichten, ohne dass einer böse ist. Wie artikulierst du Kritik? Kritik passiert manchmal im Affekt, aber in einem guten Team wissen die Beteiligten ohnehin selbst, was sie falsch gemacht haben. Und selbst bei berechtigter Kritik sollte man auf den richtigen Zeitpunkt warten. Schlechte Stimmung zu verbreiten ist kontraproduktiv für das gemeinsame Ziel. – Mir ist noch etwas zu Verantwortung eingefallen.

­ afelschwamm den Spiegel T im Klassenzimmer zer­ schossen … … natürlich stelle ich mich. Was soll schon passieren? Von der Schule werfen werden sie mich nicht. Einmal habe ich nach dem Training hungrig im Supermarkt eingekauft und vergessen, eine Banane­ zu bezahlen. Da bin ich selbstverständlich umgekehrt und habe mich an der Kassa entschuldigt. Selbst wenn es nur 50 Cent waren: Weiter­ zugehen wäre für mich un­ vorstellbar gewesen. Woher kommt diese ­Einstellung? Ich bin sehr religiös und bete regelmäßig. Vor dem Schlafengehen bedanke ich

„BEI KRITIK IMMER AUF DEN RICHTIGEN ZEITPUNKT WARTEN! SCHLECHTE STIMMUNG ZU VERBREITEN IST KONTRAPRODUKTIV.“ Bitte gern. Verantwortung zu zeigen heißt – vor allem in einem professionellen Umfeld –, nicht der Versuchung zu er­ liegen, an manchen Tagen bloß 80 Prozent zu geben in dem Bewusstsein, dass dich die anderen ohnehin auf­ fangen. Das ist wichtig. Akzeptiert. Mit Verant­ wortung geht auch einher, dass man für seine Taten verantwortlich ist. Nehmen wir an, du hättest mit dem

mich bei Gott, manchmal denke ich in der Kabine oder während eines Spiels an Ihn. Wenn du Gottes Nähe spürst, willst du … … Ihm gefällig sein? So ungefähr. Ob es in Kiel eine orthodoxe Kirche gibt, habe ich noch nicht recherchiert. Aber gläubig sein, ein verantwortungsvolles Leben führen kann man auch ohne Kirche. Werner Jessner www.fivers.at

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„VERGISS DIE UNI“ KARL STANLEY kann U-Boote ohne Geld bauen.

Ihm reichen Schrott und Begeisterung. Auf Schatzsuche geht er aber, aus gutem Grund, nie.

the red bulletin: Der Bau eines U-Boots kostet üblicherweise ein paar ­Millionen Dollar. Wie haben Sie als Fünfzehnjähriger die Kohle für den Bau Ihres Boots aufgetrieben? 50

karl stanley: Schritt für Schritt. Ich musste zuerst eine Schweißerausbildung machen. Die haben mir meine Eltern bezahlt, aber dann sagten sie: „Wir können dich nicht weiter unterstützen.“ Dann habe ich Eis verkauft und in der UniBibliothek mit gebrauchten Büchern gehandelt. So habe ich die 20.000 Dollar für die Produktion verdient. Wie baut man bitte mit 20.000 Dollar ein U-Boot? Indem man viel selbst macht. Und das Material am Schrottplatz einkauft. Nur beim Stahl darf man keinesfalls geizen,

Was, wenn nun jemand das hier liest und ebenfalls ein U-Boot zu bauen beschließt? Was würden Sie ihm raten? Durchhalten. Einfach durchhalten. Und nie an sich selbst zweifeln. Und dann auf dem Meeresgrund nach Schätzen suchen und steinreich werden? Nein, das nicht. Man würde sich sehr bald vor Gericht wiederfinden. Wem gehört denn der Schatz, den man findet? Meistens beanspruchen ihn die Regierungen für sich. Vergessen Sie’s. Ich kenne keine Happy-End-Geschichten von Schatzfunden. Warum dann die See er­ kunden? Was ist es, das die ganze Mühe wert macht?

„MAN MUSS SELBST ANPACKEN, WENN MAN WIRKLICH WAS LERNEN WILL. DAS GILT FÜR ALLES IM LEBEN.“ denn man braucht Stahl, der nicht rostet und dem Druck standhält. U-Boote werden üblicherweise von ganzen Ingenieur­ teams konstruiert und gebaut. Sie waren ein Teenager und allein. Sind Sie ein U-Boot-Genie? Nein, ich war nur motiviert. Ich habe lange recherchiert, viele Bücher gelesen, mich mit Menschen getroffen, die in den 1960er Jahren Tauch­ boote gebastelt hatten.

Ja. Es kommt wirklich nur auf die Entschlossenheit an. Ich hatte am Anfang weder Kohle noch eine Ausbildung. Geld kann man aber verdienen und ansparen. Und natürlich muss man lernen, aber man braucht die Uni nicht. Dort lernt man nur langweilige Theorie. Man muss selbst anpacken, wenn man wirklich was lernen will. Das hat nicht nur was mit U-Booten zu tun. Ich bin überzeugt, dass dieses Prinzip für alles im Leben gilt.

Mich hat immer das Abenteuer getrieben. Ich bin wahnsinnig eifersüchtig auf die Menschen, die vor 300 Jahren gelebt haben. Sie konnten einfach irgendwohin reisen und etwas Neues entdecken. Heutzutage ist alles entdeckt, alles vermessen. Außer dem Meer. Das Meer ist der letzte Ort, an dem man sich noch wie ein Ent­ decker fühlen kann. Muhamed Beganovic www.stanleysubmarines.com THE RED BULLETIN

DEVON STEPHENS

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n einem Abend im Jahr 1983 ­änderte sich Karl Stanleys Leben. Er war damals neun und las ein Kinderbuch über drei Buben, die sich ein Tauchboot basteln. „Ich wusste sofort: Das ist es, was ich tun will.“ Stanley wurde ein wenig unterstützt und ziemlich viel verlacht („Ich brach den Kontakt zu vielen Freunden ab“). Als er fünfzehn war, begann er mit der konkreten Arbeit: recherchierte, zeichnete Baupläne, sparte das Geld aus Verlegenheitsjobs an. Acht Jahre später tauchte er mit seinem selbstgebauten Boot 200 Meter tief. Ein weiteres Jahr später engagierte ihn ein Hotelier aus Honduras als UnterwasserFremdenführer in der Karibik, was Karl Stanley bis heute ist. Seit 2002 auch mit einem zweiten U-Boot, das bis zu 900 Meter tief tauchen kann.

Nun, man könnte auch ­ ücher über Autos lesen B und mit noch so vielen ­Inge­nieuren reden, trotzdem gelingt es einem nicht, daheim in der Garage ein Tesla Model S zu bauen. Ein Tauchboot ist viel leichter zu bauen als ein Auto. Es muss entweder kugelrund oder ­zylinderförmig sein. Sonst kann es weder tauchen noch dem Druck standhalten. Und es muss aus Stahl sein. Diese Reduktionen machen die ­Sache einfacher. Sie sagen also, man braucht weder einen Haufen Geld noch die Ausbildung an einer Elite-Uni, um ein U-Boot zu bauen. Der Wille allein reicht. Stimmt das?




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Karl Stanley, 41, Meer‑Entdecker: „Es kommt nur auf die Entschlossenheit an.“


Macklemore, 32, Hip-Hop-Philosoph: „Zieh sofort den Stecker!“


„MACH FEHLER, TRAU DICH!“ MACKLEMORE sagt, dass Perfektionismus unsere

Kreativität killt. Außerdem weiß der Superstar, wo man Probleme löst: in der Suppenküche.

SARAH MCCOLGAN

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he red bulletin: Perfektionisten sind die Helden unserer Zeit, das Streben nach ­Perfektion gehört zum guten Ton. Sie halten Perfektionismus für Unfug. Warum? macklemore: Es liegt in der Natur des Menschen, das Beste aus sich rausholen zu wollen. Aber dieser Ehrgeiz geht leicht nach hinten los. Perfektionismus kann Kreativität killen. Ihr Welthit „Thrift Shop“ von 2012 (vier Grammys, zehn Millionen verkaufte Exemplare allein in den USA; Anm.) entstand also … irgendwie, aus Zufall? Verstehen Sie mich richtig: Die Frage ist, wie sehr man nach Perfektion streben soll. Denn dieses Streben schürt oft Selbstzweifel. Ein Beispiel aus meinem Alltag: Auch als Profimusiker kann ich einen Song oft nicht so umsetzen, wie ich ihn im Kopf höre. Das ist extrem frustrierend. Und führt am Ende dazu, dass ich erst gar nicht versuche, Ideen zu verwirklichen. Aus Angst, mich zu enttäuschen oder, besser gesagt: meine perfektionistischen Erwartungen. Was tun Sie also? Mich daran erinnern, dass ich nicht zur Perfektion verpflichtet bin. Dass Makel zum Menschen und zur Kunst gehören. In der Musik gibt’s Effekte, mit denen sich jeder falsche Ton korrigieren lässt. Ich halte nichts davon. Perfektion macht auswechselbar. Mach deine Fehler, trau dich, steh zu ihnen!

Lässt sich Ihr Ansatz auf einen ganz normalen Büroalltag umlegen? „Hab keine Angst vor Perfektion, du erreichst sie ohnehin nie.“ Mit diesem Zitat von Salvador Dalí funktioniert das ganz gut. Befrei dich vom Perfektionismus, egal welchen Job du hast. Erst wenn du erkannt hast, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, der ans Ziel führt, kannst du deine Ideen frei realisieren, ohne Knoten im Kopf. Klingt ja plausibel. Aber wenn mich ein Arzt behandelt, wünsche ich mir dennoch, er hätte zumindest einen kleinen Hang zum Perfektionismus. Apropos Medizin: Wussten Sie, dass Perfektionismus einer der Hauptauslöser von Depressionen ist? Wer diesem allgegenwärtigen Erwartungsdruck nicht mehr standhält, fühlt sich als Versager – und die Krankheit nimmt ihren Lauf. Wenn du merkst, dass du in diesen Teufelskreis zu geraten drohst, zieh sofort den Stecker. Was meinen Sie damit? Nimm dir Urlaub, schalte dein Handy aus. Verbring Zeit mit Familie, Freunden, Nachbarn. Biete Leuten deine Hilfe an. Sie meinen: Ich soll Hilfe suchen, oder? Nein. Wenn ich Selbstzweifel habe, hilft mir karitative ­Arbeit. Sie gibt mir eine neue Perspektive. Arbeite einen Tag in einer Suppenküche, und deine Probleme wirken plötzlich sehr bewältigbar. Florian Obkircher Neues Album: „This Unruly Mess I’ve Made“; www.macklemore.com


TH

R A E

F O T

Das E Erotik11even in ­f e i e r z u r K u n s M i a m i e r J a h r et s e i n e P a t f o r m u n k l ä r t n non rty se d Te x t : Kat B s it zwe top. e Fotos : L a s t i n  i Night sPar ty

Mit den Stunden verschwimmen die Grenzen zwischen denen, die hier arbeiten, und denen, die hier feiern.

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X E S


Die Art Basel sp체lt K체nstler, Galeristen und andere Prominenz in den Club, der niemals schl채ft.


Offenherziges ­Selbst­bewusstsein à la E11even Miami

b‘ u l c rip ir als t S , o r t d e n w t ­G i n o W s „ D a e m p f i ng “ , s a g e r d a s . n rr üb dies u g i id He ara ­B e l eo P i n t o , d i g e P L sün

Über den Köpfen der Besucher treten Trapezkünstler auf.


17.00 UHR

Ken DeGori kommt in sein Büro und reibt sich das Sandmännchen aus den Augen. Mit dem Schlaf ist das so eine Sache, wenn du eine Party ausrichtest, die nie endet. Seit ­seiner Eröffnung im Februar 2014 hat das E11even Miami keinen Tag Pause eingelegt. DeGori ist einer von fünf Partnern, und er ist der Erste, der heute auftaucht. Diese Woche ist besonders brutal. Es ist Samstag, und die Art Basel hält die Stadt seit Tagen in Atem: Künstler, Promis, Galeristen und absurd ­Reiche. Für das E11even Miami eine der wichtigsten Wochen im Jahr. Anspruchsvolle Klientel, Gastauftritte berühmter DJs und ausgefallene Performances. DeGori begegnet dem mit Selbstbewusstsein: „So etwas wie das E11even Miami hat’s noch nie gegeben.“ DeGori und seine Partner bringen zusammen mehr als hundert Jahre

Nachtlebenerfahrung auf die Waage. „Wir haben das ‚Touché‘-Restaurant von Carla Pellegrino“, ­erzählt er, „Livebands, Kabarett, Cirque-du-­ Soleil-artige Shows … Da passiert verdammt viel.“

22:00 UHR

DeGori hat die Lounge auf der Dachterrasse und das Restaurant für eine Party zu Ehren des Managers von Basketball-Superstar Dwyane Wade absperren lassen. Alle Spieler der Miami Heat kommen. Trick Daddy und Mystikal, der Star hinter „Shake Ya Ass“, geben ihren dreckigen Southern ­Partyrap zum Besten.

Tr M y s tiic k D a d d y kal, d und hinte er Star Ya   A s r „ S h a k e s “, ­i h S o u t hr e n d r e c kg e b e n ern P igen z u m Ba r t y r a p esten .

23:30 UHR

DeGoris Partner Gino LoPinto und Daniel Solomon treffen ein. Sie haben Sponsoren-Events und Art-BaselPartys hinter sich. Networking ist daily business, wenn man eine der zehn umsatzstärksten Locations in den USA leitet. 2015 nahm der Club fast 34 Millionen Dollar ein. Zusammen mit einem weiteren Partner, Derick Henry, halfen Ken DeGori, LoPinto und Solomon dem Eigentümer und älteren Bruder von Ken, Dennis DeGori, dessen Vision einer neuen Art-Party-Location umzusetzen: ein sündiges Paradies, das Stil genug hat, dass die Hälfte der Kundschaft weiblich ist. „Das Wort ‚Stripclub‘ empfinden wir als Beleidigung“, sagt LoPinto.

1:45 UHR

Go-go-­ Tänzerinnen und Trapezkünstler

sammeln sich in der Garderobe. Perücken werden aufgesetzt, Dehnübungen absolviert, dann geht es raus in die Scheinwerfer der Arena des E11even Miami. „Schlangentänzerin“ ­Irina Kazakova trägt schwarzen Latex. In ­einer Stunde ist ihr ­Auftritt. Dann wird sie, von einer blau aus­ geleuchteten Decke ­hängend, knapp einen Meter über den Köpfen der Gäste schweben.

2:30 UHR

Hampus und Milena, auch im wirklichen ­Leben ein Paar, wirbeln und drehen sich mit lasziven Körperbewegun-

Fotos sind normalerweise nicht erlaubt, wegen der strengen Club-Regeln gegen das Paparazzi-Unwesen.

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Erste Hilfe ­jenseits der Geisterstunde

kt. n u p H ö h es a u f , r e d en ist „ D a ss t e h m o r gu n d d a n kne. “ Ich ife mich es Lebe kne für dies Gott gen in der Luft. Unter ihnen bricht Applaus los. „Wenn ich einen Handschuh oder einen Strumpf ausziehen soll, macht Hampus das für mich“, erklärt Milena die Methode. „Ich strippe nicht. Er zieht mich aus. Das lädt die Erotik romantisch auf und macht die Sache noch spannender.“

2:40 UHR

Der Produzent der Show, Dan Rowland, kommt ins Schwitzen. Er sitzt versteckt hinter der Bar am Ende des ­Lokals und steuert das Trapez-Equipment, auf dem Hampus und Milena ihren Act zelebrieren. 58

Rowland ist seit der Eröffnung des E11even Miami dabei. Davor war er 15 Jahre Produzent der beiden Cirque-du-Soleil-Shows „Kà“ in Las Vegas und „Iris“ in Los Angeles. „Wir lassen Menschen in Vogelkäfigen tanzen und durch die Luft fliegen“, sagt Rowland. „Ich liebe es einfach, wenn die Leute staunen.“

5:15 UHR

Die Energie im E11even Miami erreicht ihren kritischen Wert. Es regnet Geld von der Decke. Mit brennenden Sprühkerzen dekorierte Cham­ pagnerflaschen finden ihren Weg durch sich windende Horden. Aus den Lautsprechern brüllt Drakes „Hotline Bling“, DJ Savi schraubt an den Decks. Frauen geben ihren männlichen Begleitern private Tanzvorführungen, inspiriert von den Go-gos in hohen Strümpfen

und bauchfreien Tops. Nachteulen trinken Cocktails und starren aus ihren Balkonen.

6:30 UHR

Ken DeGori checkt den Eingang des Clubs. Eben geht die Sonne auf. Trotzdem wächst die Schlange vor den Türstehern. Die Leute ­wissen, dass die Party drinnen weiterkocht, als wäre es erst ein Uhr nachts. DeGori findet, dass heute für ihn Schluss ist, und macht einen Abgang.

9:00 UHR

Frühstück! Das Restaurant im Obergeschoss

5:15 Uhr. Die Party ­erreicht den kritischen Wert. Aus den Lautsprechern brüllt „Hotline Bling“ von Drake.

des E11even Miami kredenzt Sandwiches, Rührei mit Bohnen und Burritos mit Chorizo. Zum ersten Mal seit einer Woche regnet es nicht. Hungrige Partygäste mit zerzausten Haaren und müden Augen trifft das volle Sonnenlicht eines prachtvollen Tages.

11:00 UHR

Nach zwölf Stunden Händeschütteln machen auch Daniel Solomon und Gino Lo­ Pinto Feierabend. In zwölf Stunden geht es wieder los, wenn Hard­ 2Leave ansteht, die traditionelle Abschlussfeier der Art Basel. Die gilt es vorzubereiten. Was genau das ist, was die beiden lieben. „Hier fühle ich mich angekommen“, sagt LoPinto, „das ist der Höhepunkt meiner Karriere. Ich steh morgens auf, kneife mich und danke Gott für dieses Leben.“ 11miami.com

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Es regn Decke. et Geld von d p a g n e r fV o r b e i a n C h e r brennen laschen, dieam­ kerzen den Sprüh­ mit dekorie rt sind.

Männersache? Keineswegs. Gut 50 Prozent der Gäste im E11even ­Miami sind Frauen.


„MAN KANN SICH AUCH IN STIMMUNG FICKEN“ Seine Songtexte retten kaputte Ehen. ­I nspirieren lässt er sich von Taxifahrern und den Beatles. Und er weiß, wie man ­K reativität erzwingt. (Spoiler: Um eine gute Idee zu entwickeln, muss man kein Genie sein.) Wanda-Sänger Marco Michael Wanda im Interview.   Text: Andreas Rottenschlager  Fotos: Maria Ziegelböck

Sänger Marco M. Wanda DArit im Wiener Hotel Bristol: apisciur, „Wer gut werden consequat. will, muss Hiciam nis-Niederlagen schneller cipsam rem wegstecken.“ cus de porenih icimus

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„Sie würden staunen, wie hart Mozart an sich gearbeitet hat, um gut zu werden. Harte Arbeit ist viel wichtiger als Kreativität.“

T Er will Schnaps: Wanda spielen mittlerweile vor 20.000 Fans, ihre Alben „Amore“ und „Bussi“ sind mit Platin dekoriert.

Styling: Maximilian Märzinger Make-up: Christine Sutterlüty

he red bulletin: Marco, Ihre Band wird im ­gesamten deutschen Sprachraum für Lieder ­gefeiert, deren Texte Sie schreiben. Was machen Sie, wenn Ihnen einmal nichts mehr einfällt? marco michael wanda: Sie meinen Schreib­ blockaden? Die gibt es immer wieder. Meistens sitze ich sie einfach aus. Sie sagen das so lapidar. Immerhin leben Sie von Ihrer Musik. Ja. Aber ich habe mittlerweile gemerkt, dass ich ­immer etwas schreiben kann, wenn es ernst wird. Was macht Sie so sicher? Dass ich mein Handwerk gelernt habe. Bevor ich ­anfing, Lieder zu schreiben, bin ich jahrelang durch Wien gezogen und habe interessanten Leuten zu­ gehört: Schriftstellern, Jazzmusikern, Betrunkenen, Taxifahrern. Ich habe meine Seele mit ihren Ge­ schichten aufgeladen und so meine Sprache als ­Liedermacher gefunden. Wenn ich heute einen Song schreibe, rufe ich diese Sprache ab. Dass Sie sich von Musikern und Schriftstellern inspirieren lassen, verstehen wir. Aber was kann man von Betrunkenen und Taxifahrern über Kreativität lernen? Dass es egal ist, wer etwas sagt. Solange die Leute ihre Geschichten aufrichtig erzählen. Nur das zählt. Mit Ihrer Art, Geschichten zu erzählen, sind Sie extrem erfolgreich. Die beiden Wanda-Alben „Amore“ und „Bussi“ wurden mit Platin aus­ gezeichnet. Auf Ihren Konzerten tanzen Künstler neben Geschäftsleuten, egal ob Sie in Vorarlberg oder Berlin spielen. Wie erreichen Sie so ein ­großes Publikum? Mit Ehrlichkeit. Unsere Herzen stehen offen, sobald wir die Bühne betreten. Die Leute merken das. Wir haben uns als Band unsere Mission lange überlegt. Wanda grenzen niemanden aus: Die Künstler und ­Geschäftsleute können gemeinsam an der hemmungs­ losen Rock-’n’-Roll-Party teilhaben. Zu Ihren Partys kommen mittlerweile bis zu 20.000 Menschen. Sind Sie vor Auftritten nervös? Nein. Warum? Weil es für die meisten Menschen schwierig ist, das Ergebnis ihrer kreativen Arbeit vor Publikum zu präsentieren.

Mag sein. Für mich ist das die Erfüllung meines ­Lebens. Ich habe nichts so sehr genossen wie die 120 Konzerte mit Wanda in den vergangenen sechs Monaten. Was machen Sie, wenn im Publikum keine Stimmung aufkommt? Auch solche Abende gibt es, klar. Aber spätestens nach der Hälfte des Konzerts haben wir die Leute ­immer (lacht). Sie sagten vorher, dass Sie mehrere Jahre gebraucht haben, um das Liederschreiben zu lernen. Wir wollen heute über Rezepte sprechen, mit ­denen man Kreativität ganz spontan anregen … Drogen. Wie bitte? Drogen müssen auf die Liste. Ein verstaubtes Klischee. Finden Sie nicht? Es schadet jedenfalls nicht, Grenzen überschritten zu haben. Und zurückzukommen. Und dann darüber zu schreiben. Das ist auch eine Erfahrung. Nehmen wir an, es sind gerade keine Drogen da: Wie kann man Kreativität spontan anregen? Es hilft, sich an guten Beispielen zu orientieren. Ein Song. Ein Buch. Ein Gemälde. Man kann diese Beispiele als Sprungbretter nutzen und sich auf ein Niveau federn, auf dem es sich leichter arbeiten lässt. Als ich die Lieder für Wanda schrieb, habe ich zum Beispiel oft die Beatles gehört. Welcher Beatles-Song eignet sich besonders gut als kreatives Sprungbrett? „Strawberry Fields Forever“. Ein eher komplexer Song. Angeblich brauchten die Beatles 26 Takes, um das Lied einzuspielen. Was ist daran inspirierend? Dass die Akkorde keinem fixen Schema folgen, wie im Blues oder Rock ’n’ Roll. Der Song hat alle tradi­ tionellen Strukturen gesprengt. Genau das macht ihn so spannend. Hilft die Sprungbrett-Methode auch bei kreativen Aufgaben im Alltag? Wenn ich eine PowerPointPräsentation erstellen muss? Oder einen Geschäftsbericht für meinen Chef schreiben? Klar. Man kann sich für alles in Stimmung bringen. Beim Schreiben. Beim Ostereiermalen. Man kann sich auch in Stimmung ficken! Wunderbar. Aber was ist, wenn ich mich von den Beispielen eingeschüchtert fühle? Weil ich niemals so kreativ werde wie die Beatles? Sie müssen aufhören, Kreativität zu bewundern! Das ist ganz wichtig. Hört auf zu staunen! Wie meinen Sie das? Kreativität an sich hat nichts mit Hochkultur zu tun. Sie kommt aus dem Volk. Handwerk ist kreativ. Tassen anmalen. Decken häkeln. Kreativität ist das Natür­ lichste überhaupt. Jeder Mensch kann kreativ sein. Aber nicht jeder kann Lieder schreiben wie John Lennon und Paul McCartney. Oder Opern kom­ ponieren wie Mozart. 63


„Es tut gut, mit einer Idee gescheitert zu sein. Sonst gewinnt deine Arbeit nicht an Dringlichkeit.“ 64



„Wie man es schafft, negative Kritik nicht persönlich zu nehmen? Lass dir ein paar Eier wachsen! Das ist eine Frage des Willens.“ Sie würden staunen, wie hart Mozart an sich ge­ arbeitet hat, um gut zu werden. Er hat sogar Konzerte abgebrochen, wenn ihm etwas Neues eingefallen ist. Er sagte zu seinem Publikum: „Sie können jetzt ­gehen. Ich muss komponieren.“ Hart arbeiten ist viel wichtiger als Kreativität. Ich muss also nicht hochbegabt, sondern nur extrem fleißig sein, um mit meiner PowerPointPräsentation Erfolg zu haben? Egal mit welcher kreativen Leistung Sie Geld ver­ dienen wollen: Sie müssen viel mehr arbeiten als in einem normalen Beruf. So viel ist sicher. Zu Ihren kreativen Leistungen gehört, neben ­Liederschreiben und Singen, auch Ihre LivePerformance. Sie springen ins Publikum, werfen Frauen Kusshände zu oder drehen Pirouetten wie ein Tänzer. Von welchen Rockstars schauen Sie sich solche Posen ab? Mit gefallen Sänger, die mit ihrem Körper ihrer ­Stimme dienen. Die einen Ton singen und ihren ­Körper darauf reagieren lassen. Kurt Cobain zum ­Beispiel  … … der Sänger von Nirvana? Der war doch eher für zertrümmerte Gitarren berühmt. In einem Konzertvideo hechtet er in das Drum-Set seines Schlagzeugers. Er war eben ein Bewegungstalent. Kurt Cobain hat mit seiner Gitarre getanzt und sich wundervoll be­ wegt. Das versuche ich auch. Es ist also okay, wenn sich ein Kreativer seinen Stil zusammenkopiert? Na klar. Rock ’n’ Roll ist Diebstahl. Außerdem blickt die Menschheit auf ein 120.000 Jahre altes kulturelles Erbe zurück. Warum sollten wir das nicht nutzen? Jeder Handwerker lernte früher von seinem Vater. Man gab Wissen weiter und fügte Neues hinzu. Was ist, wenn ich mit meiner PowerPoint-Präsentation trotzdem scheitere? Es ist gut, einmal gescheitert zu sein. Sonst gewinnt die Arbeit nicht an Dringlichkeit. Als erfolgreicher Künstler sagt sich das leicht. Woran sind Sie gescheitert? Ich bin oft und hart kritisiert worden. Von meinem

„Anscheinend sind unsere Konzerte Drehscheiben für menschliche Kontakte. Den Gedanken finde ich schön.“

Vater zum Beispiel. Ich habe ihn einen meiner ersten Prosatexte lesen lassen, noch bevor ich mit dem ­Liederschreiben anfing. Er hat sich eine Woche mit dem Text beschäftigt. Dann teilte er mir sein Urteil mit: „Der Text ist scheiße.“ Hatte er recht? Im ersten Moment dachte ich nein. Ich war furchtbar wütend. Ein paar Tage später las ich den Text noch einmal mit fremden Augen. Da bemerkte ich dessen Schwäche: Man konnte ihn nicht nachfühlen. Mein Vater hatte also recht. Was haben Sie aus seiner Kritik gelernt? Dass man wenig Zeit hat, um gut zu werden. Man muss Niederlagen schneller wegstecken. Das unter­ scheidet erfolglose von erfolgreichen Kreativen. Wie schaffe ich es, negative Kritik nicht persönlich zu nehmen? Lass dir ein paar Eier wachsen. Okay. Das ist eine Frage des Willens, wirklich. Einfach ­weitermachen. Es gibt keine Blamagen. Fassen wir zusammen: Ich lasse mich inspirieren, kopiere selbstbewusst von meinen Idolen, arbeite­ hart an meiner PowerPoint-Präsentation und ­nehme Kritik nicht persönlich. Wie erkenne ich am Ende, ob das Ergebnis gut ist? Indem Sie schauen, ob es den Leuten gefällt. Es muss ein gesundes Verhältnis zwischen Zuspruch und ­Qualität geben. Wenn einer sagt: „Oh, ihr versteht mich alle nicht, aber schaut her: Hier ist ein Einzelner, der mich versteht!“, ist das falsch. Es muss genau ­umgekehrt sein. Mit Wanda ist Ihnen das jedenfalls gelungen. Ihre Botschaften sind Exzess und Liebe. Stimmt es, dass Sie mit Ihrer Musik sogar ein geschiedenes Ehepaar versöhnt haben? Ja. Die zwei kamen nach einem Konzert in München zu uns. Das Paar hatte sich scheiden lassen. Danach kauften sie sich unabhängig voneinander unser ­Album „Amore“. Irgendwann begannen sie sich über unsere Liedtexte zu unterhalten. So fanden die beiden wieder zusammen. Wow. Sie finden das bemerkenswert? Natürlich. Sie nicht? Christina Aguilera hat sicher auch einige Ehen ­gerettet mit ihrer Musik. Ihre Lieder haben zwei Menschenleben positiv ­beeinflusst. Das schafft man mit einer PowerPointPräsentation eher selten. Vielleicht haben Sie recht. Erst kürzlich hat mir ­wieder ein Fan erzählt, dass er auf einem WandaKonzert eine Frau kennengelernt hat. Anscheinend sind unsere Auftritte Drehscheiben für zwischen­ menschliche Kontakte. Diesen Gedanken finde ich schön. Wanda live: 22. April 2016, Wiener Stadthalle. Alle Tourdaten: www.wandamusik.com

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Dürfen Kreative bei Vorbildern kopieren? „Klar“, sagt Wanda. „Jeder Handwerker lernte früher von seinem Vater.“


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See it. Get it. Do it.

AC T I O N ! 70

TRAVEL 73

GEAR 75

TRAVEL

WHEELS 76

FITNESS 78

CULTURE 82 MARTIN DATZINGER

EVENTS

HEIZEN IN DER HÖLLE

Ein Highspeed-Tag auf einer echt infernalischen Rennstrecke. Niki Lauda verlor hier ein Ohr, tausende andere (Hobby-)Rennfahrer zumindest ihre fahrbaren ­Untersätze. Die Nordschleife des Nürburgrings in den Wäldern der Eifel heißt nicht umsonst „Grüne Hölle“. Wie man sie unbeschadet übersteht, dabei auch noch Spaß hat und ein besserer Fahrer wird? Willkommen beim Sportfahrertraining der Scuderia S7.

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HOW TO

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ACTION

TRAVEL VOLLGAS So holst du dir die Hölle nach Hause Computer „Assetto Corsa“ ist die aktuell realistischste Simulation, wenn’s um Autos und Strecken­ führung geht. Die Nordschleife wurde in 3D Laser-gescannt, obendrauf gibt’s zahlreiche Profi-Tipps. assettocorsa.net

INSIDER-TIPP

Buch

Sucht nach der Hölle: Wer auf der Nordschleife des Nürburgrings einmal Blut ­geleckt hat, kommt immer wieder.

Nürburg in der Eifel Köln Lust auf die Grüne Hölle? Alle näheren Infos gibt’s auf: scuderia-s7.com

SONNENSCHEIN AUF DER DÖTTINGER HÖHE, NEBEL IN BREIDSCHEID, IDEALE BEDINGUNGEN BEIM BERGWERK, REGEN IN DER FUCHSRÖHRE: DIE NÜRBURGRING-NORDSCHLEIFE KANN AUF 20 KILOMETERN ALLE VIER JAHRESZEITEN UNTERBRINGEN. SEI AUF ALLES GEFASST!

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punkt in der Kompression der Fuchsröhre, bei dem es einem die Augen fast aus dem Kopf drückt und das Hirn beim Gedanken, den Fuß am Gaspedal zu lassen, auf Über­ lebensmodus schalten will. „Je minimaler deine Lenkbewegungen sind, desto runder läuft’s“, sagt Instruktor Friedhelm Mihm. „Und umso entspannter und schneller packst du den Kurs. Vorausdenken und die Scheitelpunkte mit der ­Ideallinie verbinden sind hier das Um und Auf – aber gilt ebenso im Straßenverkehr.“ Seine Theorie wird am zweiten Tag belegt, als es für einige Fahrer mit ziemlich schnellen Wagen an der Zeit ist, die einzelnen ­Abschnitte zusammenzufügen und im freien Training anzuwenden, was sie gelernt haben. Auf einigen der legendären Streckenabschnitte (mit irreführend harmlosen ­Namen wie Brünnchen, Wippermann und Hoher Acht) stinken sie unschön ab gegen einen Opel Corsa OPC mit nur 207 PS – weil sie am Vortag nicht so gut aufgepasst haben wie der wackere Opel-Fahrer. Wie so oft gilt auch hier: Muskeln bringen nichts, wenn der Geist nicht mithält. Martin Stucky behält jedenfalls recht: ­Einige der Teilnehmer buchen ihren nächsten Ring-Trip, unmittelbar nachdem der ­aktuelle zu Ende gegangen ist.

Karten, Kurspläne, Fotos und die gesammelte Erfahrung aus 10.000 Runden, plus DVD mit Videomaterial: Das „Ideal­ linie-Konzept“ von Martin Stucky und Lothar Faßnacht ist die Nürburgring-Bibel schlechthin. ideallinie-konzept.de

DVD Das 24-Stunden-­ Rennen zieht Profis und Amateure in allen erdenklichen Wagen an. Die jährliche DVD zum Event vereint Drama und Sport und macht Lust auf einen Selbstversuch. 24hrennen-paddockshop.de

MARTIN DATZINGER

Martin Stucky hat sein Leben der Nordschleife verschrieben. Der Schweizer Fahr-Instruktor hat auf dem 20,8-Kilometer-Kurs mit den 73 Kurven unglaubliche 25.000 Runden gedreht, ein Buch über dessen Ideallinie veröffentlicht und tausenden Neulingen die Basics dieser legendären Achterbahn von Rennstrecke (300 Höhenmeter zwischen höchstem und tiefstem Punkt!) beigebracht. „Wollt ihr das wirklich?“, fragt er seine Schüler am ersten Tag. „Die Nordschleife ist eine Droge. Jeder, der mit uns da jetzt rausfährt, kriegt sie nie wieder aus seinem System.“ Natürlich wollen alle, sonst hätten sie keine 2690 Euro für ein zweitägiges ­Intensivtraining hingelegt – Auto nicht ­inklusive. „Immer noch günstiger, als sich die Karosserie zu ruinieren“, sagt einer, bevor er in seinen 740-PS-Ferrari F12 steigt, um wieder zum Fahrschüler zu mutieren. Die Experten der Scuderia S7 unterteilen die Hölle in sechs überschaubare Abschnitte, jeder Abschnitt ist etwa drei Kilometer lang und wird in kleinen Gruppen wieder und wieder hinter dem Instruktor abgefahren, während über Funk Anweisungen kommen, bis man die Ideallinie verstoffwechselt hat. Richtig zu tun hat vor allem der Kopf: Wer nicht bereit ist, kriegt Probleme – nicht nur in einer Kurve, sondern auch in den darauf folgenden. Wer aber ruhig und konzentriert den Anweisungen der Instruktoren folgt, packt selbst die haarigsten ­Abschnitte – zum Beispiel den Einlenk-

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2016

TRUCK RACE TROPHY

29. APRIL BIS 01. MAI 2016 AM RED BULL RING N채here Informationen und Tickets unter: www.projekt-spielberg.com

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ACTION

TRAVEL Chema Martínez, letztes Jahr Sieger in Madrid, freut sich 2016 auf Valencia.

AUCH SUPER! Drei Alter­ nativen für den Lauftrip

Valencia, Spanien Valencia Rund 300 Kilometer von Barcelona und Madrid entfernt. Mehr auf visitvalencia.com

PORTO

Portugal

AUSWÄRTSSPIEL

Typisch Valencia: spek­ takuläre Architektur

Laufen in histori­ schem Ambiente mit (quasi) Schönwetter­ garantie. Nach ein paar Kilometern sieht man den Atlantik. Großartiges Essen, tolle Atmosphäre, ­moderate Preise.

Verlasst die ausgetretenen Pfade! Bei 34 Städten weltweit findet jeder seine Location, zum Beispiel: Valencia.

EXPERTENTIPP

„BEDINGUNGEN, DIE IDEAL SIND FÜR REKORDE: KAUM STEIGUN­ GEN, PERFEKTE TEMPERATUREN, LAUFBEGEISTERTE BEVÖLKERUNG!“ Danach: Selbst­ belohnung am Meer

vor dem Wings for Life World Run schon einmal warm laufen, während etwa die Kinder im Gulliver-Park auf dem 70 Meter großen liegenden Riesen klettern und rutschen. Der Kurs des Wings for Life World Run führt dann weiter Richtung Hafen. Wer die Segel gestrichen hat, dem stellt sich die ewige Frage nach Kaloriennachschub und Rehydrierung. Passende Antwort: Die Fideuà ist ein Nudel­ eintopf mit Fisch und Meeresfrüchten, einer Paella nicht unähnlich. Die Nudeln werden mit Safran gelb oder mit Sepia schwarz gefärbt. Eine Delikatesse, bestens geeignet, die Kohlehydratspeicher rasch aufzufüllen. Dazu gibt es ein Glas lokalen Rotweins. Wer um 23 Uhr noch auf den Beinen ist, möge sich auf diesen beispielsweise ins Café del Duende in der Altstadt schleppen: Bei der dortigen Flamenco-Show wird auch der müdeste Läufer wieder wach! Du schaffst es am 8. Mai 2016 in keine der 34 Städte des Wings for Life World Run? Mit dem Wings for Life World Run – Selfie Run bist du trotzdem Teil dieses globalen Events! Einfach die Gratis-App für iOS oder Android downloaden, und das virtuelle Catcher Car fährt los. www.wingsforlifeworldrun.com

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NIAGARA FALLS Kanada

Garantiert unvergess­ lich: Start am Fuße der majestätischen Was­ serfälle mit tausenden Gleichgesinnten. Ein exklusives Erlebnis. Funktionswäsche nicht vergessen!

MAILAND Italien

Italienisches Flair und unendliche Begeiste­ rung: die „Navigli“ ­genannten Kanäle ent­ lang zur San-BabilaKirche laufen, das Giu­ seppe-Meazza-Stadion passieren, danach ein Espresso im Freien.

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ALBERTO LESSMANN FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, PICTUREDESK.COM, VALENCIA TURISMO, GETTY IMAGES, DALE TIDY FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, CORBIS

Als Motivationsspritze mit Selbstbelohnung bietet sich ein Wochenendtrip an, mit Kultur, Kulinarik und Rennteilnahme, zum Beispiel nach Valencia, der selbstproklamierten ­„Ciudad del Running“. Kaum woanders werden Sport und Sightseeing so geschmeidig verbunden wie hier. Das beginnt beim Startpunkt des Wings for Life World Run, der ­Ciudad de las Artes y Ciencias. Fünf tolle ­Museen warten darauf, vor oder nach dem Lauf entdeckt zu werden. Vor allem das ­Ozeanographische Museum mit Europas größtem Aquarium sei empfohlen. Die Turia-Gärten (Jardín del Turia) sind der Running-Treff in Valencia: Hier versammeln sich ­jedes Wochenende bis zu 50.000. Auf neun Kilometern kann man sich an den Tagen


ACTION

GEAR

KLASSISCHE MODERNE

Und wenn wir ganz ehrlich sind: Die Glücks­gefühle der analogen Welt kann am Ende keine App ersetzen.

Geo Pocket Transit Compass Da packt jeder Smartphone-Kompass ein: Im ­Inneren des Alu-Gehäuses sorgt eine Saphir-­ gelagerte Seltenerdmagnetnadel für blitzschnelle und hochpräzise Peilungen.  brunton.com Die Platte schwebt rund um ihr Artwork: Der vertikale Plattenspieler lässt einen Musik neu hören und neu sehen.

Hot Box Dieser schlichte Würfel mit einer Seitenlänge von 24 Zentimetern wiegt 12 Kilo und eignet sich als Feuerstelle im Winter ebenso wie als BBQ-Grill für den Sommer.  bertandmaykitchens.com

Floating Record Turntable Der Vinyl-Renaissance verdanken wir dieses a­ ufsehenerregende Schmuckstück. Der platz­ sparende Plattenspieler verfügt über eingebaute Lautsprecher im Unterbau (erhältlich mit Ahorn- oder Walnussfurnier).  gramovox.com

Great American Flask

Marostica Mid Sneakers

Schweizer Werkzeugkasten

Dieser handgemachte Wegbegleiter altert wie sein Besitzer in Würde. Dank verzinntem Inneren und Stöpsel aus amerikanischer Birke und Kork bleibt auch der Drink geschmackvoll.  jacobbromwell.com

Gut, diese halbhohen Sneaker können keine Schritte zählen. Aber dafür machen die hand­ gemachten Italiener aus Velours- oder Rindsleder jeden Schritt schöner.  diemmefootwear.com

Niemand kann dem Charme dieses 24-teiligen Werkzeugkoffers widerstehen: Schweizer ­Massivholz, fein geschliffen und geölt, so geht Qualität.  wohngeist.ch

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ACTION

GEAR

WATCHES

Redaktion: Gisbert L. Brunner

DAS STATEMENT Longines HydroConquest

Im Inneren der HydroConquest verbirgt sich ein L688-AutomatikKaliber von ETA mit ­einer Frequenz von 4 Hertz, 54 Stunden Gangreserve und ­klassischem Chronographen-Schwungrad.

Niemand braucht heutzutage wirklich ­einen mechanischen Chronographen am Handgelenk – alles, was er kann, hat ein Smartphone genauso drauf. Doch Smartphones sind eben Smartphones. Und ein Chronograph ist ein Chronograph. Und der bezieht seinen Reiz nicht nur aus der Funktion, sondern auch der Form. Da gibt es die Drücker seitlich der Krone – einen zum Starten und Anhalten, einen zum ­Zurücksetzen der Stoppuhr. Oder das in verschiedene Bereiche unterteilte Zifferblatt. Den zentralen Sekundenzeiger. Und Zähler für Minuten und Stunden. Es ist ein komplexes Stück klassischer Ingenieurskunst. Und die Welt müssen Sportchronographen auch nicht kosten. So bietet ­Longines zu einem vernünftigen Preis die attraktive HydroConquest mit Kautschukarmband, einseitig drehbarer Lünette, 41-Millimeter-Edelstahlgehäuse und ­Wasserdichtigkeit bis 300 Meter. Und spätestens da kann kein iPhone mehr mit. longines.com

SEKUNDEN-ZEIGER Männlich, elegant und erschwinglich

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Certina DS-1 Chronograph

Hanhart Pioneer TwinControl

Wempe Zeitmeister Fliegeruhr Chronograph XL

Die DS-1 mit klassischem ETA-7750-Kaliber bietet auf ihrem Zifferblattring eine Tachymeterskala zur Geschwindigkeitsmessung. Die drei Stoppuhrzeiger heben sich elegant vom schwarzen ­Zifferblatt ab.  certina.com

Der deutsche Hersteller lässt einen Chrono­ graphen von 1939 wiederaufleben. Der rote Rückstelldrücker erinnert an eine der Fliegerfrauen: Sie markierte ihn mit Nagellack, damit ihr Mann die Knöpfe nur ja nicht vertauschte.  hanhart.com

Ein o∞zielles Chronometer-Zertifikat bescheinigt diesem Prachtstück mit modifiziertem ETAA07.211-Automatikwerk eine Ganggenauigkeit von –4 bis +6 Sekunden pro Tag. Das Edelstahlge­häuse ist bis 50 Meter wasserdicht.  wempe.com

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ACTION

WHEELS

MOTORMERCH Extras, die was hermachen

ScramblerSonnenbrillen

Beetle Dune: der Strand-­ Käfer für den urbanen Auftritt

Ducati hat mit Italia I­ ndependent eine perfekt auf den Klassiker Scrambler abgestimmte Sonnenbrille herausgebracht: mattschwarzer gummierter Rahmen, ­kupferfarbige verspiegelte Gläser. Und am linken Bügel das Logo des Motorrads. scramblerducati.com

STRASSENKÄFER

Volkswagen lässt die sonnigen 60er auferstehen. Selten ist ein Concept Car zugleich Messebesucher-Magnet und ernsthafter Vorläufer einer Serienversion. Volkswagens Beetle Dune – erstmals gezeigt bei der Detroit Motor Show im Jänner 2014 – schafft diesen Spagat mühelos. Er kommt tatsächlich auf die Straße. Ja, auf die Straße. (Und gar nicht so sehr auf den Strand.) Genetisch ist der Beetle Dune zurück­ zuverfolgen bis zu den strand- und wüstentauglichen „Baja Bugs“ der 1960er. Er ist eine Hommage an Kaliforniens goldene Ära – allerdings frei von jeglicher Intention, sich die Felgen wirklich dreckig zu machen. Wie seine Brüder kommt auch der Beetle

Dune als reiner Fronttriebler – also nicht unbedingt das Richtige für tiefen Sand. Wo er hingegen gute Figur macht, ist in seinem natürlichen Lebensraum: beim Rumcruisen in der Großstadt oder prominent geparkt vor einem Starbucks. Der als Coupé und Cabrio erhältliche Dune hat 10 Millimeter mehr Bodenfreiheit als ein Standard-Beetle. Was aber deut­ licher hervorsticht, ist seine Aufmachung mit neuer Frontschürze, seitlichen Streifen, Grafiken und großem Heckspoiler. Innen warten Sportsitze, Lederausstattung und optional ein Soundsystem von Fender, alles durchaus stilecht also.  vw.com

MoparBuchstützen In Kooperation mit ­ tefani & Co MetalS works bietet Mopar exklusive Buchstützen aus gewachstem Naturstahl mit pulverbeschichtetem Logo. Nicht günstig, aber der perfekte ­Rahmen für geliebte alte Handbücher. wearmopar.com

SUPERKOMBI

Hier kommt die Familien­ kutsche mit Superkräften. Audis RS-Reihe ist ja schon lang ein Geheimtipp für alle, die einen Supersportler und einen Familienwagen in der Garage stehen haben wollen, aber mit einem Stellplatz auskommen müssen. Die neuesten „Performance“-Modelle des RS 6 Avant und RS 7 reduzieren die dafür nötige Kompromissbereitschaft noch mal: weiterhin fünf Sitze und viel Platz für Babybuggy und Gepäck, dennoch zusätzliche 45 PS. Sie holen damit aus ihren 4,0-Liter-V8-BiturboBenzinmotoren rund 600 PS, das bedeutet: von 0 auf 100 in 3,7 Sekunden, Spitzengeschwindigkeit bei 300 km/h. Und mittels Overboost-Funktion lässt sich das Dreh­ moment um 50 Nm auf eindrucksvolle 750 Nm steigern. Kaum ein anderer Supersportler bringt den Samstag­ vormittagseinkauf so schnell nach Hause.  audi.com

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Amalgam-­ Modell Kürzlich stellte McLaren seinen 375. und letzten P1 fertig. Der Supersportwagen ist jedoch weiter erhältlich: als Modell von Amalgam im Maßstab 1:8 – bis auf 0,1 mm genau und mit optionalen Extras. finemodelcars.com

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ACTION

STARKE ZAHLEN CHRISTIAN WADE

Der englische Rugby-Star ist nicht nur für seine ­Urkraft, sondern auch für seinen Speed gefürchtet. Wie kombiniert er das?

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FITNESS

10,8 WADES 100-METER-ZEIT – DAMALS WAR ER ERST 16. „Meine Geschwindigkeit ist großteils vererbt“, sagt er. „Aber schnell bleiben heißt hart dafür arbeiten. Man muss maximale Kraft auf den Boden bringen, bei kürzestmöglichem ­Kontakt.“ Wade arbeitet mit Darren Campbell, 2004 Olympiasieger der britischen 4 × 100-Meter-Staffel, an seiner Schnelligkeit. Etwa mit dem B-Skip: Knie hochziehen, den Fuß kräftig nach vor kicken und sanft landen.

TRAINERWECHSEL Richtig auf Touren kommen

TREND Dash 28

Sie kennen Spinning (alias Indoorcycling)? Hier kommt das Äquivalent für Läufer. Der New Yorker Mile High Run Club entwickelte ein Kraft-Ausdauer-Programm für Laufbänder. milehighrunclub.com

WADES SPRUNGHÖHE AUS DEM STAND IN ZENTIMETERN. Wie trainiert er die legendäre ­Explosivität seines Antritts? Er hält ein Paar Kurz­ hanteln, geht leicht in die Hocke, lässt die Gewichte ­fallen, schießt nach oben – und bleibt mittels Muskeldehnungsreflex länger in der Luft.

DAS GEWICHT, DAS WADE BEIM HIGH PULL NUTZT (einer Abwandlung olympischen Gewichthebens), um Explosivität aufzubauen. „Diese Übung ist für mich ideal“, sagt er. Geh in eine leichte Kniebeuge, greif eine Langhantel etwas außerhalb der Knie. Reiße ruckartig mit dem Momentum der Beinbewegung bis zur Brust, lass die Hantel wieder runter. Mach fünfmal drei Wiederholungen.

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Reich an Protein, einfach zu züchten, weniger Methan als Kühe: Bereits ein halbes Dutzend Firmen bringt die Gliederfüßer in Riegelform. Der mit Grillenmehl und Heidelbeeren schmeckt noch am besten. exoprotein.com

SPIELER-­ STAMMBLATT Sportart Rugby Union Alter 24 Größe 1,73 m Gewicht 86 kg Erfolge Players’ Player of the Year und Young Player of the Year (beides 2012/13), vier Länderspiele ­(englisches  Nationalteam)

APP Twilight

Blaues Licht drückt den Melatoninspiegel und erschwert das Einschlafen. Wer im Bett unbedingt noch Tweets senden muss, verwendet die rötlichen Farbfilter der Twilight-App. play.google.com

THE RED BULLETIN

RICHARD LANE PHOTOGRAPHY

3 95 kg

TREIBSTOFF Insekten

TAGE ZWISCHEN DEM LETZTEN WORKOUT UND DEM NÄCHSTEN MATCH. „Drills für die Beinarbeit, Kraft, Jumps“, sagt er. „Nichts, was einen fertigmacht. Man will ja bereit sein, nicht ausgelaugt.“ Gilt übrigens für alle sportlichen Wettkämpfe: Die letzte Einheit sollte so locker sein, dass man sich am Ende kraftvoller fühlt als zu Beginn.


© aSIcS

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ACTION

CULTURE Eine der großen Fragen: Kommt Daenerys gut an? Oder schlecht? Oder überhaupt?

VORFREUDE!

Die kurzweiligsten Film- und GameHighlights für lange Nächte.

FILM „Captain America: Civil War“ Phase drei in „Marvels Cinematic Universe“ beginnt mit dem Fight zwischen „Cap“ (Chris Evans) und Avenger-Kollege Iron Man (Robert Downey) im Superhelden-Gesetzes­ krieg.  Ab 5. Mai im Kino. marvel.com

TV

LOS WESTEROS

Das HBO-Fantasy-Drama „Game of Thrones“ kehrt im April zurück. Wird Staffel sechs den hohen Erwartungen gerecht? Wir sagen: Ja. Es wird einschlagen wie eine Bombe. Staffel fünf fiel für den Kritikergeschmack punkto Erzähltempo ein wenig gemächlich aus. Doch die zahlreichen Cli≠hanger im Finale machen das verschmerzbar: Cerseis (Lena Headey) „Weg der Schande“, Daenerys’ (Emilia Clarke) Begegnung mit einer Horde berittener Dothrakis und Jon Snows (Kit Harington) blutiger Abgang, um nur ein paar zu nennen. Die neue Staffel nimmt von Be­ ginn an Fahrt auf, „es gibt ja nur wenig zu erklären“, sagt Regisseur Jeremy Podeswa. „Man steckt sofort mitten in der Action.“ Viele neue Charaktere … und ein paar bekannte Gesichter. Die schon bisher große Besetzung wird noch besser. Neben Ve­ teranen wie Richard E. Grant und Ian McShane führt die sechste Staffel unter anderen Essie Davis (aus dem australischen Horror­ film „Der Babadook“) und Pilou Asbæk (Star des dänischen TVDramas „Borgen“). Nach einer Pause wieder mit dabei sind der mit Psi-Kräften ausgestattete Bran Stark (Isaac Hempstead-Wright) und der hinterhältige Walder Frey („Harry Potters“ David Bradley), dessen berüchtigter Auftritt auf der „Roten Hochzeit“ nach Ver­ geltung schreit. Diesmal ist alles möglich. Bei Charakteren und Sub-Plots erlaubte sich „GoT“ Abweichungen von George R. R. Martins ursprünglicher Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“, in der Hauptstory größtenteils nicht. Weil Martin die Deadline verpasste, muss die Serie nun die Bücher überholen. „Das macht mich gleichzeitig nervös und stolz“, sagt Podeswa. „Aber ich glaube, die Zuseher sind bereit, das Buch komplett hinter sich zu lassen.“ Schließlich gibt’s auch keine Spoiler-Gefahr mehr durch Leser.  „Game of Thrones“ startet am 24. April auf Sky Go. sky.de/serien/game-of-thrones-11004

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TOT ODER LEBENDIG? Drei „GoT“-Charaktere mit ungewissem Schicksal Jon Snow (Kit Harrington) Hinterhältig abgestochen von den Mitgliedern der Nacht­ wache im Finale der fünften Staffel. HBO kündigte seine Rückkehr an – ließ ihn die „Rote Priesterin“ (Carice van Houten) auferstehen? Sansa Stark (Sophie Turner, Bild unten) Auf der Flucht vor ihrem sadis­ tischen Mann Ramsay Bolton (Iwan Rheon) wagte sie den Sprung von der Burgmauer. Der Fall war tief, aber sie können nicht noch eine(n) Stark um­ bringen … oder?

GAME „Total War: Warhammer“ Das jüngste Spiel der „Total War“-Serie verlegt die Rundenstrategie von his­ torischen Schlachtfeldern in das fan­ tastische „Warhammer“-Universum, in dem Orks, Vampire und Zwerge um die Vorherrschaft kämpfen. Erhältlich für Windows und Mac ab 28. April. totalwar.com

Gregor „Der Berg“ ­Clegane (Hafþór Júlíus Björnsson) Cerseis riesiger Champion ­wurde in Staffel vier im Kampf Opfer eines vergifteten Speers, aber sein maskierter Auftritt am Ende der letzten Staffel legt etwas anderes nahe. Ist er am Leben? Oder gar … untot?

FILM „Das Dschungelbuch“ Unter der Regie von Jon Favreau („Iron Man“, „Cowboys & Aliens“) zeigt die Disney-Neuverfilmung der klassischen Kipling-Erzählungen spektakuläre Effekte und sprechende Tiere in realer Umgebung. Im Kino ab 14. April. disney.de

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ACTION

CULTURE

PLAYLIST DEFTONES

LETZTE ZUGABE

Pflicht-Tickets: drei Bands, die 2016 wahrscheinlich für immer von der Bühne verschwinden und du vorher noch ge­ sehen haben solltest.

Mit ihrem Debüt „Adrenaline“ legten die Kali­ fornier 1995 den Grundstein für das Nu-MetalGenre – und Bands wie Linkin Park. Statt sich auf den Lorbeeren auszuruhen, experimentierte das Quintett mit New Wave, Dream Pop und Shoe­ gaze, fünf Jahre später gab’s Platin für das Meis­ terwerk „White Pony“. Prägend blieb aber die Lust der Band, musikalisches Neuland zu erkun­ den. Kurz vor der Veröffentlichung ihres achten Albums „Gore“ verrät Bassist Sergio Vega (ganz li.) fünf Tracks, die ihn inspirieren. Wenig über­ raschend wählte er statt Rockklassikern Songs, die er in seinen DJ-Sets spielt.  deftones.com

Panda Bear

The Juan MacLean

„Crosswords“

„Running Back to You“

„Am frühen Abend spiele ich gern Songs, die ein wenig fahrig wirken, aber die Leute dennoch zum Nicken bringen. ‚Crosswords‘ ist so ein Track. Panda Bears Songs sind mit ihren elektronischen Rhythmen und schrägen DelayEffekten eine moderne Version psychedelischer Musik. Spielst du Songs wie ‚Crosswords‘, gibt es Coolness-Punkte von den Nerds, und die anderen fragen nach, was du da spielst.“

„Ich liebe es, diesen Track in meinen Sets zu spielen. Dank Nancy Whangs cooler Vocals macht es bei jedem am Dance­ floor sofort klick!, wirklich jedem. Das hier ist kein Club-Banger, es ist ein Downbeat-Track, ein Electro-Popsong mit Disco- und Funkelementen; perfekt, um ­zwischen Genres zu wechseln, etwa von schrägeren Sachen zu Hip-Hop. Er hält meine DJ-Sets zusammen.“

Ty Dolla $ign

Migos

„Blasé“

„Look at My Dab“

„Hip-Hop ist wichtig in meinen Sets, ich liebe es, in welche Richtung sich das Genre entwickelt. Manche beschweren sich über den Mangel an lyrischer Qualität, aber für mich geht es um die experimentellen Sounds vieler neuer Hip-Hop-Tracks. Nimm ‚Blasé‘: kommt die meiste Zeit ohne Bass aus, großartig! Das zeigt, dass man nicht immer voll aufdrehen muss und Musik dabei sogar Effekt gewinnt.“

„Mit diesem Supertrack bringt man die Leute auf Touren. Migos sind die Könige des aktuell im Hip-Hop extrem populären ­‚Triolen-Flows‘. In diesem Song rappen sie von ,dab‘, quasi ein Syn­onym für ,swag‘. Weil das ­Video viral kursierte, wurde ‚Look at My Dab‘ zu einer Bewegung ­inklusive Tanz. Das ist großartig für DJs, denn wenn man es spielt, bringt der komplette Dancefloor diese Moves.“

Yo Gotti „Down in the DM“ „Diesen Rap-Song wünschen sich nur Frauen – aber das dafür ziemlich oft. Im Text ruft Gotti Mädchen dazu auf, ihm delikate Aufnahmen von sich via Snapchat zu schicken. Es ist ziemlich an der Grenze, und seine Ausdrucksweise ist nicht gerade harmlos, aber ich glaube, genau darum funktioniert es. Wer also die Ladys im Club auf s­ einer Seite haben will, packt den Track auf die Playlist.“

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„Nach dieser Tour wird es definitiv zu Ende sein“, verkündete die wohl größte Metal-Band der Musikgeschichte bei der Vorstellung ihrer aktuellen Welttournee. Leider ist das im Angesicht der gesundheitlichen Pro­ bleme von Gitarrist Tony Iommi, 68, wohl tatsächlich kein PR-Gag. blacksabbath.com

Haben die nicht erst ihre Reunion am CoachellaMusikfestival angekündigt? Ja, haben sie, aber in Anbetracht der stän­ digen Spannungen zwischen Axl Rose und Slash ist es unwahrscheinlich, dass der erste gemein­ same Auftritt seit 1993 das Zeug hat, zu einer vollen Tour zu werden. gunsnroses.com

THE GADGET Nervana

Dieses Ding für die Hosen­ tasche sendet beim Musikhören via Kopfhörer elek­ tronische Impulse in den Gehörgang und stimuliert damit den Vagus-Nerv, der das Gehirn dazu bringen soll, Neurotransmitter auszuschütten. Die Folge (so zumindest das Versprechen): Gefühle des Glücks und der Entspannung. experiencenervana.com

Wenn „A Head Full of Dreams“ wirklich Coldplays letztes Album ist, dann bringt der Sommer die letzte Chance, die Soft-Rocker live zu sehen. Die Entscheidung der Band, Song-Wünsche während der Tour zu spielen, ist ein weiteres Anzeichen für ein nahes Ende.  coldplay.com

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CULTURE

ACTION

KUNST IN KLEINEN DOSEN

DIETMAR KAINRATH

Dietmar Kainraths spitze Feder

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ACTION

EVENTS

Der Amerikaner Addison Zawada war im Vorjahr nicht zu schlagen.

RED BULL FUXJAGD Neuer Termin, neue Location. Die FixieBike-Jagd geht in Wiens Innenstadt weiter.

Die dritte Auflage der Verfolgungsjagd auf Fixie-Bikes findet heuer im Rahmen von Europas größtem Bikefestival am Wiener Rathausplatz statt. Per Rundenzeitfahren (Samstag ab 12 Uhr) auf dem Obstacles-gespickten Parcours mit Steilkurve quali­ fizieren sich die 64 Besten fürs Finale. Dort starten jeweils zwei Fahrer von gegenüberliegenden Punkten zum K.-o.-Duell (am Sonntag ab 12 Uhr). Jeder Biker ist Jäger und Gejagter zugleich. Wer seinen Gegner einholt oder binnen festgelegter Zeitspanne weiter fährt, kommt in die nächste Runde. Dabei sind Athletik und Radfahr-Skills gleichermaßen gefragt! Das große Finale ist am Sonntag um 16 Uhr angesetzt. Teilnahmeberechtigt sind Hobbyfahrer ebenso wie Profis; so kann man sich etwa mit Vorjahressieger Addison Zawada oder dem weltbesten Fahrradboten Austin Horse messen. Außerdem wird erstmals auch ein Damenbewerb ausgetragen. Red Bull Fuxjagd@Argus Bike Festival, 2. & 3. April, Rathausplatz, Wien. Anmeldung: www.redbullfuxjagd.com, #fuxjagd

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Die Red Bull Fuxjagd findet erstmals vor dem Wiener Rathaus statt.

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BREMSMANÖVER

Fixie-Experte Danny Müller

Danny Müller erklärt, auf welche zwei Arten man mit einem Fixie-Bike richtig bremst. Da es bei einem Fixie-Bike einen ­starren Antrieb und keine Bremsen gibt, muss man das Rad anders zum Stehen bekommen: Beim Skidden (Englisch: „gleiten“, „rutschen“) wird der Körperschwerpunkt so weit wie möglich auf oder über das Vorderrad verlagert, gleichzeitig wird mit beiden Beinen ein ­Blockieren des Hinterrades herbeigeführt. Im Gegensatz dazu wird beim ­materialschonenderen Skippen („springen“, „hopsen“) bei waag­ rechter Kurbelstellung das Hinterrad kurz angehoben, blockiert und wieder abgesetzt. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis man zum Stillstand kommt. Diese Variante ist vor allem bei stärkerem Gefälle von Vorteil. An beiden Tagen lädt Danny Müller vom Bikeshop FixDich zu umfassenden Workshops. www.fixdich.at

IN DEN SATTEL

FRANZ-JOSEFS-KAI

Wir präsentieren acht Spots in Wien, die ideal fürs Fixie-Trainingsprogramm sind.

Je nach Verkehrslage sucht man die perfekte und schnellste Linie, um die Autos abzuhängen.

BERGGASSE

PHILIPP GREINDL/RED BULL CONTENT POOL, FLAP.AT, MARKUS KUCERA

SOPHIENALPE Für den Bergsprint im Trainigsprogramm und landschaftlich lohnend: die Sophienalpe auf 505 Meter Seehöhe.

Mit 10 % Steigung befindet sich hier der steilste befestigte Fahrradweg Wiens.

DONAUKANAL Weder Steigungen noch ­Kurven, und das in autofreier Umgebung. Hier lässt sich ein Geschwindigkeitsrekord am Fixie aufstellen.

STADIONPARKPLATZ Kraftvolles Beschleunigen aus engen Kurven übt man neben der U2-­Station „Stadion“, wo Radbügel und Beton-Fußbälle einen Slalomkurs bilden.

WIENTALRADWEG Zwischen Kennedybrücke und Hütteldorf liegt die längste Gerade Wiens: ­wenig Autolärm und fast keine Fußgänger – ideal für hohe Trittfrequenzen.

SCHWARZENBERGPLATZ Mit den breiten „Curbs“ hier kann man sich das Fahrgefühl für Schräglagen aneignen.

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DONAUINSEL Die Grundlagenausdauer holt man sich auf den vielen Asphaltstrecken der gut 20 Kilometer langen Insel.

RAHMEN­ PROGRAMM Drei weitere Highlights des Argus Bike Festivals

1

School2Rock Macht mit beim neuen Workshop von BMX-­ Legende Senad Grosic. Ambitionierte Biker können hier gemeinsam mit Senad einen neuen Trick erlernen, der vor Publikum einstudiert wird, um am Sonntagnachmittag im Rahmen einer gemeinsamen Show mit Senad vor­ geführt zu werden. senad-grosic.com

2

Pumptrack Probiere am Rathausplatz den neuen Be­ wegungstrend im BikeBereich. Ohne in die Pedale zu treten, wird durch vertikale Ver­ lagerung des Körper­ gewichts in der Wellenbahn beschleunigt. Immer schneller geht es durch den Rundkurs. Doch Achtung: Die Oberschenkel fangen sehr bald zu brennen an.

3

Bike-Messe und E-BikeTest Das Argus Bike Festival ist Österreichs größte Fahrradmesse mit über 100 Ausstellern und dem umfangreichsten E-Bike-Test des Jahres. 20 Marken und rund 100 Räder können probiert werden, darunter natürlich die neuesten E-Mountainbikes – der große Rad-Trend des Jahres 2016. bikefestival.at

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ACTION

EVENTS SAVE THE DATE

Die Flying Steps stellen die Klassik auf den Kopf.

Weitere Pflichttermine in den nächsten Wochen

20 März MotoGP

2016 überträgt Servus­ TV alle 18 Rennwochen­ enden der schnellsten Motorradserie live. ­Saisonbeginn ist der MotoGP von Katar. Rennstart: 20. 3. um 19 Uhr live bei ServusTV

8

1./2. April Red Bull Flying Bach Brucknerhaus, Linz Klassisches Klavier trifft auf Breakdance. Seit 2010 tourt die Berliner B-Boy-Formation Flying Steps mit ihrem Erfolgsprogramm um die Welt. Die imposante Bilanz der Fusion von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ und Urban Art: über 380.000 Zuschauer und ein ECHO Klassik-Sonderpreis. Nun kehren die vierfachen Breakdance-Weltmeister mit ihren atem­ beraubenden Headspins und Freezes für elf Veranstaltungen nach Österreich zurück (weitere Termine: 6. 4. Bregenz, 9. 4. Salzburg, 10. 4. Graz, 4. – 8. 5. Wien).  redbullflyingbach.at

3. April Amadeus Awards Volkstheater, Wien

28. März bis 3. April Full Metal Mountain Hermagor, Kärnten Das Wacken Open Air in Schleswig-Holstein ist das größte ­Heavy-Metal-Festival der Welt. Um den hartgesottenen Fans die Wartezeit auf den Sommer zu verkürzen, rufen die WackenMacher nun ein neues Festival ins Leben – am Nassfeld, dem größten Skigebiet Kärntens. Das heißt: Neben weißen Pisten erwarten die 3000 Metalheads Konzerte von Bands wie Accept, Heaven Shall Burn, Powerwolf, Dog Eat Dog, Gamma Ray und Monster Magnet (Foto).  full-metal-mountain.com

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Österreichs wich­ tigster Musik­ preis wird heuer zum 16. Mal ­vergeben (LiveÜbertragung auf ATV ab 21:20 Uhr). Die besten Siegeschancen in den zehn allgemeinen und acht Genrekategorien hat mit sechs Nominierun­ gen das Comedy-MusikDuo Seiler und Speer, dicht gefolgt von Bilder­ buch und Wanda mit immerhin jeweils fünf Nominierungen. amadeusawards.at Nominiert für fünf Amadeus Awards: Wanda

Zwei Nächte spielen die coolsten lokalen Elek­ tronik-Acts bei freiem Eintritt im Wiener ­MuseumsQuartier. 8./9. 4., MQ, Wien

9

April Beast.Mode Jam Der wichtigste heimi­ sche Hip-Hop- und House-Tanzwettbewerb für junge Talente ab 14. facebook.com/ beastmodebattelz

10

April Vienna City Marathon 33. Auflage des größten österreichischen Lauf­ events (42.742 Starter im Vorjahr bedeuteten Rekord). Titelverteidiger: Sisay Lemma (ETH). 10. April, Wien

WTHE RED BULLETIN

NAIM CHIDIAC/RED BULL CONTENT POOL, FLORIAN SENEKOWITSCH, HARALD ILLMER/HIFOTO, THOMAS LESKOSCHEK, MIKE MASSARO

April Electric Spring


Im Vorjahr eine Klasse für sich: Raimund Baumschlager

14. März Years & Years Arena, Wien Letztes Jahres gewann das Londoner Trio den Nachwuchspreis „BBC Sound of 2015“. Der Gewinn dieses prestigeträchtigen Awards legte schon den Grundstein der Karriere heutiger Superstars wie jener von Adele, Ellie Goulding oder Sam Smith. Ent­ sprechend viel Aufmerksamkeit erhielt die Band, als sie im Juli ihr Debütalbum „Com­ munion“ veröffentlichte. Ein Meisterwerk, gespickt mit luftigen Elektro-Pop-Hymnen im 1980er-Stil, das sich weltweit über eine Million Mal verkaufte. Nun sind Years & ­Years erstmals live in Österreich zu sehen. yearsandyearsofficial.com

19./20. März Snow Volleyball

18./19. März Rebenland Rallye

Wagrain-Kleinarl, Salzburg

Leutschach, Steiermark Die österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft 2016 startet heuer mit der Rebenland Rallye. Und Rallye-Großmeister Rai­ mund Baumschlager hat ein klares Ziel. Sollte ihm heuer sein 14. Meistertitel gelingen, stellt er den Rekord an gewonnenen regionalen Meisterschaften von Mohammed Bin Sulayem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten ein. Die Asphaltstraßen der Südsteirischen Weinstraße sind jedenfalls ein guter Boden für den 56-Jährigen. Seit 2012 ausgetragen, hieß der Sieger stets: Raimund Baumschlager.  rallye-oem.at

Österreich-Premiere: Years & Years

Zweiter Tourstopp der ersten o∞zi­ ellen CEV Snow Volleyball European Tour. Für packende Ballwechsel am malerisch schneebedeckten CenterCourt auf 1850 Meter Seehöhe sorgt ein internationales Starterfeld, das auch einige Beachvolleyballprofis auf­ weist. (Dritter und letzter Tourstopp: 2./3. April in Kronplatz, Südtirol.) snowvolleyball.at

ducati.at

5.000 Umdrehungen bei max. Drehmoment

60 ergonomische Konfigurationen

40° maximale Schräglage


ACTION

HOW TO

SO ÜBERSTEHST DU DIE APOKALYPSE Spätestens nach einer Episode „The Walking Dead“ haben wir alle schon an einen Überlebensplan gedacht. Aber sind wir bereit? „Im Schnitt hat eine Familie Essen für drei Tage im Haus“, sagt Jim Rawles, ein ehemaliger US-Geheimdiensto∞zier. „Ich habe Vorräte für drei Jahre.“ Der Autor lebt auf einer Selbstversorger-Ranch an einem geheim gehaltenen Ort. „Ich bin bekannt dafür, gut für die Apokalypse gerüstet zu sein“, sagt er. „Wenn also der Tag kommt, möchte ich nicht tausend Leute vor der Tür haben.“ Danke für die Tipps, jedenfalls!  survivalblog.com

1

Aufrüsten

„Lern eine Kampfsportart, etwa Krav Maga, und mach dich mit ­Waffen vertraut. Hier in den Staaten habe ich einen Lebensvorrat an Munition. Zur Not tun’s Luftgewehr, Recurvebogen, Leuchtfackeln oder Feldmesser auch – ich würde übrigens ein Tanto¯ wählen, ein japanisches Kampfmesser.“

2

Bereit sein

„Halte einen farblich neutralen Rucksack mit Outdoor-tauglicher Kleidung in ähnlicher Farbe bereit. Er sollte leicht genug sein, um ihn tagelang zu tra­ gen. Schlafausrüstung und grundlegende Überlebenstools sind Pflicht – vom An­ zünder über eine LED-Taschenlampe bis hin zu Angelausrüstung und Erste-HilfeKit. Und ein Wasserfilter, logisch.“

3

Raus aus der Stadt

„Wenn es zur Katastrophe kommt, ist die Stadt der letzte Ort, an dem du sein willst. Weil ein Jahresvorrat an Essen aber Platz braucht, zählt Vorausplanung: Bleib bei Verwandten am Land oder miete Lagerraum. Besitzt du ein Ferienhaus, musst du deine Vorräte verstecken, damit sie nicht geplündert werden. Im sozialen Kollaps ist ein gut bestückter Rückzugsort am Land die einzig vernünftige Option.“

4

Halte Kontakt

„Am wichtigsten ist ein ver­ trauenswürdiger Freund – wähle einen Macher, keinen Schwätzer. Besorgt euch Amateurfunk-Lizenzen, um über große Distanzen zu kommunizieren. Kauft günstige Multi-Band-Sendeempfänger in der Größe eines Walkie-Talkies. Amateur­ funk-Relaisstationen sollten funktionieren, viele sind ja bereits solarbetrieben.“

5

Mach Essen haltbar

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MARK THOMAS

„Essen ohne Elektrizität zu lagern kann schwierig sein. In heißeren Ge­ genden kann man es einfach trocknen, sonst braucht man alternative Techniken. Leg Essen ein, mach Sauerkraut oder verwende – wie die Norweger – Lauge, um Fisch zu ­pökeln. Dass dieser ‚Lutefisk‘ gewöhnungs­bedürftig schmeckt, ist jetzt egal.“

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ENTDECKEN

AUF DÜNNEM EIS Grönlands vernachlässigte Kinder suchen nach ihren Wurzeln MYTHOS EL DORADO Wie ein sagenhafter Schatz die Eroberung Südamerikas befeuerte RÄTSEL SCHWERKRAFT Gelingt jetzt der Nachweis von Einsteins Berechnungen?

© Palani Mohan

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KTM 1290 Super Duke GT Was sie hat: Gri≠heizung, Tempomat, ABS und mit 173 PS den stärksten Motor aller Sport-Tourer. Wer sie fährt: Menschen, die jetzt zum Beispiel ganz schnell einmal runter nach Barcelona müssen. Wohin sie gehört: Damit kann man sogar auf der Rennstrecke die Gebückten ärgern, wenn man mag. www.ktm.com

IN DEN SATTEL!

2016 WIRD EIN MOTORRAD-JAHR: DIE BESTEN BIKES DER SAISON VON KLASSISCH BIS BRUTAL, VON PRAKTISCH BIS WILD, VON BÖSE BIS BRAV. THE RED BULLETIN

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BMW R nineT Scrambler Was sie hat: Sex ohne Ende. Einen 110 PS starken Boxermotor. Den gerade so angesagten Scrambler-Look. Wer sie fährt: Stilbewusste natürlich. Und dank der längeren Federwege alle, denen die normale nineT zu sehr Straßenmotorrad ist.

Wohin sie gehört: in die Garage oder, noch besser, ins Wohnzimmer. Zum Aufder-Straße-Stehenlassen ist sie eindeutig zu schade. www.bmw-motorrad.at

Harley-Davidson Forty-Eight Was sie hat: den 1948 erst­ mals verwendeten tropfen­ förmigen Tank, der dieser Sportster ihren Namen gibt. Wer sie fährt: der HarleyConnaisseur. Und sonst niemand! 90

Wohin sie gehört: Eine Harley gehört in jedes geglückte Leben, sagen die, die es wissen müssen – Harley-Fahrer nämlich. www.harley-davidson.com

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Ducati XDiavel Was sie hat: eine so böse Optik mit einem so scharfen 156 PS starken Motor, dass man ihr den Cruiser fast nicht glaubt. Wer sie fährt: Dank vier Fußrasten-, fünf Sattel- und drei Lenkerpositionen passt sie jedem. Wohin sie gehört: ins Design-Museum und dank Launch-Automatik an rote Innenstadt-Ampeln. www.ducati.at

Yamaha XSR900 Was sie hat: den sympathischen 115 PS starken Dreizylindermotor in einem Kleid, das von US-Designer Roland Sands beeinflusst wurde. Wer sie fährt: alle, die eigentlich gern ein VintageBike hätten, dabei aber auf Streetfighter-Performance nicht verzichten wollen. Wohin sie gehört: vor den Eissalon genauso wie ins kurvenreiche Hinterland oder zum Mechaniker, der sie zusätzlich verschönert. www.yamaha-motor.eu/at

BMW: Helm mit Head-up Display Eine Zukunft ohne Armaturen: BMW arbeitet derzeit intensiv an der Integration aller relevanten Informationen direkt in den Helm. Eine Kamera zeigt nach hinten und ersetzt quasi den Rückspiegel, eine zweite, nach vorn gerichtete fungiert als Action-Cam. Informatio­nen wie Geschwindigkeit, Navi, aber auch Reifendruck oder eingelegter Gang können frei programmierbar ins Gesichtsfeld des Fahrers projiziert werden. Funktioniert auch für Brillenträger. Serienreife: schon bald.

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Kawasaki Ninja ZX-10R Was sie hat: 200 PS auf 206 Kilo, vollgetankt. Noch Fragen irgendwer? Wer sie fährt: vermutlich der kommende SupersportWeltmeister – auf der Teststrecke um 2,7 Sekunden schneller als der Vorgänger! Wohin sie gehört: auf den Weg zur Rennstrecke, auf die Rennstrecke und auf den Weg zurück nach Hause. www.kawasaki.at

Lotus’ MarcMárquez-Kollektion Der junge Mann war mit noch nicht einmal 22 Jahren bereits vierfacher Weltmeister, überrascht immer wieder mit Manövern jenseits physikalischer Logik und ist auch im Zweikampf ein beinharter Hund. Selbst wenn wir nie so sein werden wie Marc, können wir uns zumindest täglich daran erinnern, wie wir vielleicht sein möchten: Die MarcMárquez-Kollektion von Lotus hält für jeden Geschmack etwas bereit.

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Honda CRF1000L Africa Twin Was sie hat: 95 PS, Doppel­ kupplungsgetriebe, ABS und eine bequeme Sitzposition für die längsten aller Touren. Wer sie fährt: Weltenbummler und solche, die zumindest davon träumen. Wohin sie gehört: überall­ hin. Wie schon ihre Vor­ gängerin wird man sie in jedem Eck der Welt finden. www.honda.at/motorraeder

Aprilia RSV4 R-FW Was sie hat: alles, was ein Superbike für Siege braucht. 230 PS und Werkselektronik zum Beispiel. Wer sie fährt: ausschließlich Kenner und Könner. Kostet in der höchsten

Ausbaustufe immerhin fast 80.000 Euro – ohne Steuer. Wohin sie gehört: ins Fahrerlager. Anders als die normale RF hat die R-FW keine Straßenzulassung. www.aprilia.at

Suzuki SV650A Was sie hat: Alltagstalente, ABS und einen sympathischen V2-Motor mit 76 PS. Wer sie fährt: WiederAufsteiger und alle, die einfach nur ein ganz normales Motorrad wollen. Wohin sie gehört: als Pendler-Fahrzeug genauso geeignet wie für die Wochenend-Ausfahrt. www.suzuki.at/bike

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KTM Custom Leathers Ob Rennleder, Zweiteiler oder Touring-Jacke: Bei KTM kann man sich sein Leder indivi­ duell anfertigen lassen. Nicht nur, dass maßgeschneiderte Leder einfach besser passen und daher sicherer sind: Noch so kleine Details wie die Art des Futters, Protektoren oder Perforation sind verhandelbar. Und ganz wichtig: der Name auf dem Rücken, damit die anderen wissen, von wem sie gerade überholt worden sind!

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PHASE EINS VON JAKOB HEIN

E

in Mann ging einmal zum Psychothera­ peuten. Er meldete sich am Tresen an und las eine Weile in einer Zeitschrift über Geysire. Als sein Name aufgerufen wurde, ging er ins Büro, an dessen Tür ihn der Therapeut begrüßte. Sie schüttelten die Hände, ­gingen hinein und setzten sich. „Was ist Ihr Problem?“, fragte der Therapeut. „Meine Frau glaubt, ich sei zu bescheiden“, sagte der Mann. „Wie kommt denn Ihre Frau darauf?“ „Wissen Sie, ich arbeite als Chemiker in einem großen Labor. Ich habe bei ein paar interessanten Entdeckungen mitgemacht. Meine Frau findet, dass ich heute eine ordentliche Professor haben sollte. Stattdessen haben zahlreiche ehemalige Mitarbeiter von mir Professuren. Meine Frau sagt, deren Entdeckungen seien doch eigentlich meine Entdeckungen.“ „Aha.“ „Ja, und sie sagt, es wäre nur fair gewesen, wenn ich auch den großen Preis angenommen hätte, den unsere Arbeitsgruppe erhalten hat.“ „Warum haben Sie ihn denn nicht ange­nommen?“ „Das ist gegen meine Prinzipien. Wissen Sie, es gibt so viele großartige Chemiker, und die Bestimmung, wer von ihnen einen Preis erhält, ist doch ­immer auch das Produkt verschiedener Zufälle und Glücks­ momente. Ich möchte diese Verantwortung nicht übernehmen, ich kann besser damit leben, wenn ­jemand anders die Preise hat.“ „Gibt es sonst noch etwas?“, fragte der Therapeut. „Nein, ich glaube, das waren die wesentlichen Dinge“, sagte der Mann. „Gut“, sagte der Therapeut. „Ich kann Ihnen ­genau sagen, was Ihr Problem ist: Sie leiden an ­übergroßer Selbstsucht. Wir Fachleute sprechen ­dabei von Narzissmus.“ „Ich glaube, ich habe mich nicht richtig verständ­

Jakob Hein

Jahrgang 1971, geboren in Leipzig. Hein arbeitet als Psychiater. Bereits vor seiner Promotion schrieb er erste Texte, seit 1998 ist er Mitglied der Reformbühne Heim & Welt, der – Zitat Hein – „ältesten, erfolgreichsten und vermutlich besten Lesebühne der Welt“. Hein schreibt Drehbücher, Bühnenstücke und Bücher, darunter „Mein erstes T-Shirt“ (2001), „Herr Jensen steigt aus“ (2006), „Wurst und Wahn“ (2011) sowie zuletzt, gemeinsam mit Jacinta Nandi, „Fish ’n’ Chips & Spreewaldgurken“ (2012). „Kaltes Wasser“ (erschienen Anfang März 2016) erzählt die Geschichte eines Ostlers, der sich als besserer Westler entpuppt. Hein lebt mit seiner Familie in Berlin.

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lich machen können. Mein Problem ist eher meine Bescheidenheit.“ „Keineswegs!“, versetzte der Psychotherapeut. „Ich habe Sie bestens verstanden, und glauben Sie mir: Ihr Problem heißt Narzissmus. Sie verdrängen ihn vielleicht, Sie können es nicht akzeptieren, und doch sind Sie ein selbstsüchtiger Egomane.“ „Das verstehe ich nicht“, sagte der Chemiker. „Ich bin immer nur für andere da.“ „Das ist das Schlimmste“, sagte der Therapeut. „Sie sind dermaßen narzisstisch, dass Sie noch nicht einmal die Würdigung Ihrer Person selbst herbei­ führen können. Sie wollen, dass die ganze Welt ­gleichzeitig vor Ihnen auf die Knie fällt. Ein Preis ist Ihnen nicht genug, ein Professorentitel: lächerlich. Sie könnten es nur ertragen, wenn die ganze Welt gleichzeitig Ihre Größe anerkennt.“ „Aber ich habe nie irgendetwas getan, um mich zu profilieren. Ich habe immer nur zugesehen, dass ich meine Arbeit ordentlich mache.“ „Das ist genau, was ich meine: Sie vermeiden ­eigene Anstrengungen, um nach oben zu kommen, Sie erwarten, dass andere für Sie tätig werden. Sie machen das selbst nicht, weil Sie scheitern könnten und dann Ihre narzisstische Blase platzen würde. Sie haben so viel Angst vorm Scheitern, dass Sie jegliche Anstrengung vermeiden, andere sollen sich für Sie anstrengen.“ „Und ich dachte immer, ich wäre tatsächlich recht bescheiden“, wunderte sich der Chemiker. „Das ist sozusagen das i-Tüpfelchen! Sie sind einer der selbstsüchtigsten Menschen aller Zeiten und halten sich sogar noch für bescheiden. Gewissermaßen haben Sie die narzisstische Weltumsegelung geschafft. Und dass Sie nicht einmal hier im therapeutischen Setting Ihr Problem offen formulieren können, sondern mir mit Ihrer Frau kommen, das spricht Bände. Bände!“ „Das ist wirklich interessant“, sagte der Mann. „Allein wäre ich nie daraufgekommen.“ „Verschonen Sie mich bitte mit Ihren gönnerhaften Gesten“, sagte der Psychotherapeut voll Abscheu. „Vielleicht gehen Sie zunächst einmal nach Hause und kommen mit sich ins Reine. Und Ihrer Frau.“ Der Mann schüttelte dem Therapeuten nach­ denklich die Hand und nahm seinen Hut. Draußen am Tresen vereinbarte er einen neuen Termin. „Ein fas­zinierender Mann“, sagte er zur Anmeldekraft. „Er hat bei mir einen schweren Fall von Narzissmus diagnostiziert, von dem ich selbst noch nichts wusste.“ „Ja, das ist sein Spezialgebiet“, sagte die Frau. „Er konnte das schon bei vielen feststellen. Er hatte sogar Mutter Teresa in ihren letzten Jahren in Behandlung.“ „Mutter Teresa litt an Narzissmus?“ „Ein ganz schwerer Fall“, sagte die Anmeldedame. „Denken Sie nur an die Kameras und den permanenten Medienrummel! Und wenn Sie an all die Menschen denken, die ihr angeblich so wichtig waren, überlegen Sie mal, wer Ihnen von diesen Menschen einfällt. Nur ein einziger Name, ein einziges Bild. Na? Lassen Sie

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mich raten, Sie sehen nur die Nonne, stimmt’s? Ein ganz schwerer Fall.“ „Unglaublich“, sagte der Chemiker. „Unglaublich!“ Grübelnd verließ er die Praxis. Eine Woche später war er wieder da. „Und“, sagte der Psychotherapeut, „haben Sie über meine Worte nachgedacht?“ „Ja“, sagte der Mann. „Und ich habe tatsächlich ein paar Fragen.“ „Nur zu“, sagte der Therapeut. „Sie haben doch in Ihrer Praxis bestimmt schon öfter Fälle von Selbstsucht diagnostiziert?“ „Jeden Tag“, bestätigte der Therapeut. „Fälle wie meine.“ „Sind häufig.“ „Und Fälle, wo auch jeder andere von Narzissmus sprechen würde: eitle, eingebildete Menschen mit teuren Anzügen, Autos und jüngeren Frauen.“ „Sie meinen die offenen Narzissten. Sind mitunter sogar leichter zu behandeln.“ „Aber“, fuhr der Mann fort, „wer ist denn bei ­Ihnen dann kein Narzisst?“ „Aha“, sagte der Therapeut. „Phase zwei. Das ist gut, Sie machen Fortschritte.“ „Was meinen Sie mit ‚Phase zwei‘?“ „Nach der Nennung der Diagnose folgt nach einer Phase der Verwirrung eine Phase der Abwehr der Di­ agnose, die sich oft gegen den Therapeuten richtet.“ „Aber ich richte mich gar nicht gegen Sie, ich ­würde nur gern wissen, wie man es schafft, in Ihrer ­Praxis nicht die Diagnose Narzissmus zu erhalten?“ „Oho, Sie richten sich nicht gegen mich? Sie sind Chemiker, richtig? Was würden Sie denken, wenn ich Ihnen sagen würde, wie Sie Tannin und Ammonium miteinander verbinden sollten?“ „Tannin und Ammonium gehen gar keine Ver­ bindung miteinander ein.“ „Jetzt lassen Sie mal Ihren narzisstischen Scheiß und versuchen meinen Punkt zu sehen. Sie sind ­Chemiker, damit kennen Sie sich aus. Ich bin Psycho­ therapeut. Seit Jahrzehnten. Wenn ich eine Diagnose stelle, wie kommen Sie dann dazu, diese in Frage zu stellen, es sei denn, es handelt sich bei Ihnen um ­einen schweren Fall von Omnipotenzfantasien, wie er so typisch für Narzissten ist?“ „Aber ich kenne mich doch mit mir aus!“, beharrte der Mann. „Einerseits ist das objektiv falsch, weil Sie sich sonst wohl kaum bis zur vergangenen Woche als ­bescheidenen Menschen gesehen hätten, und ande­ rerseits, wenn Sie sich so gut auskennen, warum kommen Sie dann zu mir?“ „Aber wie kann ein Mensch es denn überhaupt schaffen, von Ihnen als bescheiden anerkannt zu werden? Wer selbstsüchtig ist, der ist es, und wer ­bescheiden ist, der hat es nur selbst nicht erkannt.“ „Nicht jeder, der selbstsüchtig erscheint, ist es tat­ sächlich auch. Ich habe schon des Öfteren Fälle von gehemmtem Altruismus hier behandelt. Das waren

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„Gehen Sie nach Hause und ­kommen Sie mit sich ins Reine.“

sehr bescheidene Menschen, die diese Eigenschaft über­ kompensierten. Aber das können Sie sich nicht v­ orstellen, Sie leben noch viel zu sehr in Ihrem e­ gozentrischen Universum. Ich, ich, ich.“ Mit leichtem Grimm verließ der Mann die Praxis, kam aber doch in der nächsten Woche wieder. „Ehrlich gesagt, geht es mir schon besser“, sagte er zum Therapeuten. „Inwiefern?“, fragte der. „Ich bin jetzt selbstbewusster, fordere mehr Dinge für mich ein und lasse mich nicht mehr so schnell ­abservieren. Und ich habe mich hingesetzt, um ­meine Habilitation zu schreiben.“ „Phase drei“, lächelte der Therapeut. „Was ist Phase drei?“ „Sie haben die Diagnose akzeptiert. Das ist eine sehr wichtige Phase. Sie leben jetzt erstmals bewusst mit dem Umstand, dass Sie selbstsüchtig sind.“ „Ja, meine Frau ist auch sehr zufrieden“, bestätigte der Mann. „Sie ist sehr glücklich darüber, wie sich ­alles entwickelt hat.“ „Zu Recht, zu Recht“, bekräftigte der Therapeut. In den folgenden Wochen war der Therapeut auf Kongressen und Außenterminen. Die beiden sahen sich daher erst nach drei Wochen wieder. „Gott sei Dank, dass Sie wieder da sind“, sagte der Mann. „Warum?“ „Mir geht es wieder schlecht“, sagte der Mann. „Ich bin wieder in meine alten Verhaltensweisen zu­ rückgefallen, kümmere mich um andere, achte auf deren Bedürfnisse, lasse anderen den Vortritt. Sogar meine Habilitation habe ich schon vernachlässigt.“ „Phase vier“, stellte der Therapeut fest. „Was, wie bitte? Ich habe einen Rückfall“, sagte der Mann. „Nein, das ist nur Phase vier“, widersprach der Therapeut. „Nach einer Phase der Akzeptanz haben Sie mit Ihrem narzisstischen Verhalten aufgeräumt. Sie haben sich davon befreit und sind zu einem be­ scheidenen Menschen geworden. Das war eine wirk­ lich sehr erfolgreiche Therapie! Ich bin zufrieden.“ Ratlos verließ der Mann die Praxis. „Was haben Sie denn?“, fragte die Sprechstunden­ hilfe. „Ich bin geheilt“, sagte der Mann. „Das ist doch schön?“ „Ich schätze ja. Jetzt bin ich bescheiden.“ „Wie wunderbar.“ „Aber deswegen war ich doch hergekommen.“ „Nun lassen Sie den Kopf nicht hängen. Probieren Sie es einfach eine Weile aus, und wenn alles nicht hilft, wissen Sie ja, wie Sie uns erreichen können.“ „Ja“, sagte der Mann nachdenklich und verließ die Praxis.

READ BULL Lesevergnügen im Red Bulletin

Jeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. Dies­ mal ist es Jakob Hein, Schriftsteller, Psychia­ ter und Psychothera­ peut. Heins aktuelles Buch „Kaltes Wasser“ erscheint im Galiani Verlag Berlin.

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Freeride-Mountainbiker Darren Berrecloth, nun 34, hat sich seine frühkindliche Begeisterung für Outdoor-Spielplätze bewahrt.

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 12. APRIL 2016. 98

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STERLING LORENCE

CAINEVILLE, UTAH, USA,  NOVEMBER 2002

„Ich spielte schon als Kind am liebsten draußen.“


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