DEUTSCHLAND
ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN
SCHLAFLOS IN KÖLN
EINE LANGE NACHT MIT TECHNOMAGIER ALEX.DO
BILDER, DIE DIE WELT VERÄNDERTEN
WIR FEIERN 70 JAHRE MAGNUM SPORTFOTOGRAFIE
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HUNGRIG WOTAN WILKE MÖHRING UND SEIN REZEPT FÜR EIN GENIALES LEBEN
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CONTRIBUTORS
EDITORIAL
Henri Cartier-Bresson
Yuky Lutz
Der in Barcelona lebende Schweizer Modefotograf ist ein Meister darin, die Energie flüchtiger Momente einzufangen. Während unserer Reportage über den Berliner Techno-DJ Alex.Do profitierte Lutz aber nicht nur von seinem geschulten Auge, sondern testete auch erfolgreich seine Kondition. Lutz flog nach Köln, fotografierte bis acht Uhr früh und stieg – ohne eine Minute geschlafen zu haben – wieder in den Flieger. SEITE 6 8
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Viele Wege führen ans Ziel Die Welt ist groß und Rettung lauert überall – so der Titel eines Buchs von Ilija Trojanow. Ein zuversicht licher Zugang zur allgegenwärtigen Aufgabe: Wie behaupte ich mich in einer fordernden Situation? Das klappt, wenn ich mich selbstbewusst auf mein Können und meine Kreativität verlasse, wie Techno DJ Alex.Do das tut. Dass ihm das Wetter vor seinem Gig im Kölner Bootshaus den Zeitplan zerzaust? Bleibt in diesem Fall Nebensache (ab Seite 68). Auch das Motto von Wotan Wilke Möhring ergibt Sinn: „Bleib wach und hungrig. Erst wenn du tot bist, ist es vorbei.“ Möhring, Deutschlands aktuell schärfste schauspielerische Allzweckwaffe, weiß, wovon er spricht: Hat er doch den erstaunlichen Weg vom Punk zum Bundeswehrsoldaten absolviert (ab Seite 32). Man kann Aufgaben auch auf ein hochmotiviertes Team verteilen. Die Zweiradfirma KTM springt 2017 ins eisige Wasser der Königsklasse MotoGP. Und setzt auf eine spezielle Strategie: anstelle ausgetretener Pfade ganz neue Wege zu gehen – auch eine Variante, um am Ende Erfolg zu haben (ab Seite 38). Viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion THE RED BULLETIN
DAVID FISCHER (COVER), RENE BURRI/MAGNUM PHOTOS
„Magnum ist ein Gedankengebäude, geteilte menschliche Qualität, Neugier an dem, was in der Welt vorgeht, Respekt davor und Sehnsucht, es bildlich umzusetzen.“ Sagt Cartier-Bresson, einer der Gründerväter. Den 70. Geburtstag feiert die Fotoagentur 2017 weltweit (siehe www.magnumphotos. com/magnum-photos-70) – auch mit dem Buch „Magnum Manifesto“ (Thames & Hudson). Magnums beste Sportfotos ab SEITE 46.
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INHALT Mai
BULLEVARD GUIDE 14 Das ist Thors Frau 16 57er-Jaguar, wiederbelebt 18 Was Dinge über ihre be-
rühmten Besitzer verraten
19 Adam Trent, Magier
Get it. Do it. See it. 76 Red Bull TV: Tipps für
aktive Couch-Potatoes!
78 Red Bull Flying Illusion 80 82
20 Ein Abend mit Olga,
dem russischen Model
22 YouTube-(Klick-)Millionär 24 Festivals: ja, aber bitte 25 26 28 30
mit allem Komfort Der 200.000-DollarSneaker Das Eis des Columbus Das Fahrrad-Puzzle Der beste Koch der Welt auf Mexiko-Tour
85 90 96 98
erstmals auf US-Tour Anstehende Top-Events Wings for Life World Run: Laufen für einen guten Zweck Uhren-Special: für ein Leben hart am Limit Kolumne Marcel Reif Impressum Makes You Fly
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ILFENESH HADERA
Der Star des neuen „Baywatch“Films lässt sich nicht auf ihre Bikinifigur reduzieren: Producer Dwayne Johnson hat mit ihr eine starke Frau mit Herz und Hirn gecastet.
38 DIE KÖNIGSKLASSE
KTM stellt sich der bisher größten Aufgabe seiner Firmengeschichte – der MotoGP –, mit Demut und zäher Verbissenheit.
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THE RED BULLETIN
DOVE SHORE, GREG FUNNELL
Life and Style Beyond the Ordinary
FEATURES 32
Wotan Wilke Möhring
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Der Rookie der Königsklasse
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Opus Magnum
sucht immer nach neuen Wegen. Das hält den Schauspieler frisch, auch wenn er dabei bisweilen Haifischen und Schlangen begegnet. Über 260 WM-Titel sind eine seriöse Basis: Nun nimmt Europas größter Zweiradhersteller KTM die MotoGP ins Visier. Siebzig Jahre Magnum heißt auch: siebzig Jahre Sportfotografie auf höchstem Niveau. Eine Bilderstrecke zum Geburtstag.
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Ilfenesh Hadera
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Nachts im Bootshaus in Köln
fiel einmal bei einem Schwimmbewerb vom Startblock ins Wasser. In „Baywatch“, der Neuverfilmung der Kultserie, taucht sie als Star wieder auf.
AUF AUGENHÖHE
Wenn mit Magnum die prominenteste Fotoagentur der Welt feiert, darf „The Greatest of All Time“ nicht fehlen: Muhammad Ali.
PHILIPPE HALSMAN/MAGNUM PHOTOS
Aus der Perspektive von DJ Alex.Do erleben wir einen der hundert besten Clubs der Welt.
46
THE RED BULLETIN
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BEFLÜÜÜGELT DURCH DEN SOMMER. MIT DEM GESCHMACK VON PINK GRAPEFRUIT.
SEN NUR DIE ER
SOMM
BELEBT GEIST UND KÖRPER®.
BULLEVARD LIFE
&
STYLE
BEYOND
THE
ORDINARY
JUAN ALDABALDETRECU/TRUNK ARCHIVE
Elsa Pataky schlüpft in „Fast & Furious 8“ wieder in die Rolle der taffen Elena Neves.
DIE ROLLEN DER ELSA PATAKY SCHAUSPIELERIN, , GOTTHEIT MODEL SEITE 14 13
BULLEVARD
Das ist Thors Frau
Einst eroberte Elsa Pataky das Herz eines Avengers – nun die Kino-Leinwand. Chris Hemsworth’ Heimtrainerin macht bösen Jungs wieder Angst.
FAST, FURIOUS, FIT-FANATISCH 14
S
chon lange vor ihrer Heirat mit Chris Hemsworth war Schauspielerin und Model Elsa Pataky in ihrer Heimat Spanien ein Star. In „Fast & Furious 8“, dem achten Teil der Blockbuster-Franchise, spielt die vielsprachige Schönheit (Spanisch, Englisch, Französisch, Rumänisch, Italienisch) wieder – nach „Fast & Furious“
5 bis 7 – die unbestechliche Polizistin Elena Neves. Eine Rolle, die der Globetrotterin, Sport- und Fitnessfanatikerin passt wie angegossen. Wenn sie zu Hause in Australien gerade mal nicht mit dem Dirtbike durch die Gegend flitzt, legt sie sich in knallharten Workouts mit ihrem Mann an. Thor herausfordern? Klarer Fall: Elena ist eine Göttin. @elsapatakyconfidential THE RED BULLETIN
JUAN ALDABALDETRECU/TRUNK ARCHIVE
Zierlich, aber ganz schön kämpferisch: Pataky, 40, hält sich mit Yoga, Surfen und Boxen in Hochform.
Foto: R. Schedl Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
KTM 125 DUKE
DIE DUKE-ACTION BEGINNT HIER Das aggressive Design und die neue LED-Lichtmaske lassen keine Zweifel offen: Die neue KTM 125 DUKE stammt direkt vom BEAST ab. Lass das TFT-Farbdisplay durch eine hohe Drehzahl aufleuchten und mach dich bereit für den READY TO RACE Adrenalinkick. Mit dem ultraleichten Gitterrohr- und Heckrahmen behältst du dabei spielend die Kontrolle und erlebst das aufregendste Fahrgefühl dieser Klasse.
BULLEVARD
Jaguar XKSS
Am Abend des 12. Februar 1957 verbrannten in Coventrys Jaguar-Fabrik neun Supercars. Nun sind sie wieder da.
JUSTIN HYNES
DAS WUNDER VON COVENTRY
G
erade 16 (sechzehn!) Stück gibt es weltweit vom Jaguar XKSS, Baujahr 1957, dem ersten Supercar der Geschichte. Die Chance, einen davon in deiner Auffahrt parken zu dürfen, ist etwa so groß, wie den LottoJackpot zu knacken – zweimal nacheinander. Letzteres wäre aber wohl auch Voraussetzung für den Erwerb: Gerade kommt zum ersten Mal seit 2005 ein XKSS auf den Markt. Im US-Auktionshaus Gooding & Company erwartet man ein Höchstgebot in der Dimension von 16 bis 18 Millionen Dollar.
Um diesem Engpass abzuhelfen, beschloss Jaguar im vergangenen Jahr, eine wohlfeile Alternative anzubieten: Um schlanke 1,2 Millionen Euro bekam man einen von neun brandneuen XKSS, dem Original in allen verführerischen Details nachempfunden. Wobei „bekam“ nur theoretisch zu verstehen ist. In der Praxis sind sie längst ausverkauft. Warum gerade neun? Nun: Damals, im Jänner 1957, beschloss Jaguar, sein Motor Motorsport-Engagement auslaufen zu lassen (beim 24-StundenRennen in Le Mans Ende Juni 1957 standen fünf Jaguar auf den ersten sechs Plätzen). 25 D-Types waren übrig, sie waren für den lukrativen USMarkt bestimmt. 16 wurden verkauft und ausgeliefert, ehe am Abend des 12. Februar 1957 in der Jaguar-Fabrik in Coventry ein verheerendes Feuer ausbrach. Und die neun restlichen Autos zerstörte.
2016, also knapp 60 Jahre später, verkündete Jaguars Classic-Abteilung den Bau von „Nachfolgemodellen“ der neun verlorenen XKSS. Jede Mutter und jede Schraube wurden exakt nachgebildet: vom 262-PS-3,4-Liter-Reihen-Sechszylinder-D-Type-Motor bis zu den Vollledersitzen, den Messingknöpfen am Armaturenbrett und sogar den originalen Smiths-Anzeigegeräten – alles detailgetreu wie 1957. Nette Kuriosität: Die Autos erfüllen auch die Emissionsund Sicherheitsstandards von 1957 auf Punkt und Beistrich. Heißt, man darf 2017 damit nicht auf öffentlichen Straßen fahren. Besitzern wird empfohlen, um individuelle Berechtigungen anzusuchen oder auf private Straßen auszuweichen. Was für Leute, die sich ein Auto um 1,2 Millionen leisten können, kein unlösbares Problem sein sollte. jaguar.com
Zeitreise: Der neue XKSS ist „Baujahr 1957“ bis zur Straßenverkehrsordnung.
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Sende-Schuss
Henry Leutwyler erzählt von Idolen des letzten Jahrhunderts – von Gandhi bis Elvis – anhand spezieller Fotos ihrer Besitztümer.
„ELVIS WAR KEIN FAN DER TV-NEWS“ 18
C
harlie Chaplins Stock, Michael Jacksons Tanzschuhe, Alfred Hitchcocks Reisepass und Elvis Presleys TV-Gerät – mit Einschussloch: Vor zwölf Jahren stellte sich der Schweizer Celebrity-Fotograf Henry Leutwyler der Auf Aufgabe, emblematische Besitztümer seiner Idole aufzuspüren und abzulichten. 124 solcher Objekte hat er in seinem Buch „Document“ vereint. the red bulletin: Berühmt wurden Sie durch Ihre Por träts von Stars. Was reizte Sie daran, deren Habselig keiten zu fotografieren? henry leutwyler: Weil Gegenstände oft mehr über
ihre Eigentümer erzählen als deren Fotos. Inwiefern? Porträts in Magazinen werden heute extrem nachbearbeitet. Bei den Gegenständen im Buch ging ich mit der Nüchternheit eines Kriminalfotografen ans Werk: von oben, brutal und ungeschönt. Wie kommen Sie an Objekte wie Elvis’ Fernseher? Ich wurde von seiner Familie nach Memphis eingeladen, um den Nachlass des „King“ für ein Buch zu fotografieren. Was ist die Geschichte hinter dem Einschussloch? Elvis war ein Waffennarr – und angeblich kein großer Fan der TV-Nachrichten. www.henryleutwyler.com
THE RED BULLETIN
HENRY LEUTWYLER
Elvis’ Fernseher aus Leutwylers Buch „Elvis by the Presleys“
FLORIAN OBKIRCHER
BULLEVARD
BULLEVARD
Meister der Illusion
Das Entertainment-Biz kennt keinen härteren Job als den des Magiers. Doch dem ehemaligen Straßenkünstler Adam Trent gelang eine zauberhafte Karriere.
TRICKTÄTER
„The Road Trick“ mit Adam Trent – alle Episoden nur auf Red Bull TV
CORY JONES
ANDREAS TZORTZIS
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THE RED BULLETIN
dam Trent wurde Magier, weil er stotterte. Als Kind war er wegen des Sprachfehlers gehänselt worden, aber sobald er anderen Leuten Zaubertricks vorführte, konnte er plötzlich mit großer Selbstverständlichkeit flüssig reden. the red bulletin: Nach der Uni schlugst du dich ein Jahr lang als Straßenkünstler durch, warst auf Kreuzfahrtschiffen und bei bunten Schulabenden zu Gast. Du bist offenbar einer, der sich durchbeißen kann … adam trent: Du musst etwas nur wirklich wollen, dann findest du deinen Weg. Das hat nicht mal was mit Talent zu tun. Es gibt viele Magier, die talentierter sind als ich. Aber ich arbeite härter. Was fasziniert dich an deinem Job? Es war von jeher die Magie, die mir im Leben neue Türen geöffnet hat. Immer schon. Und, hey, ich bekomme stets Gratis-Drinks in den Bars. Und lerne wirklich nette Menschen kennen. … was so viel heißt wie: Frauen. Ich sage dir eines: Magie ist der beste Eisbrecher, den du dir denken kannst. Abonniere den The Red Bulletin Podcast auf iTunes und höre das gesamte Interview. 19
BULLEVARD
D
ie Nacht begann im VIP-Raum auf der Rue de Rivoli, wo Fotograf Keffer auf der Feier des „Playboy“-Comebacks in Frankreich vorbeischaute. Auf der Tanzfläche bewegten sich zwei Models, nach denen sich jeder umdrehte: Olga Kobzar und Maria Demina. „Wir lernten uns in Moskau kennen“, so Olga. „Und sind oft gemeinsam nach Paris gereist. Maria ist jünger als ich und mehr das Partygirl.“ Olga hatte mit achtzehn zu modeln begonnen – zuerst nur aus Spaß, dann wurde es zum Beruf. Die 25-jährige Russin hatte auch ein Playmate-Shooting mit Fotografin Ana Dias. „Ich liebte es, für Ana und den ‚Playboy‘ zu posieren. Es ist wichtig, mit jemandem zu arbeiten, der deine Ansichten über Schönheit und Fotografie teilt.“ Im VIP-Raum wollte Olga „in die Nacht starten und neue inter interessante Leute kennenlernen“. Olga und Keffer zogen dann weiter zum Versailles, einem superluxuriösen Loft, das dem Schweizer Fotografen Damien Ropero gehört. Ob Olga so hart feiert, wie sie beim Fotoshooting rackert? „Nein, in Fotoshootings stecke ich viel mehr Energie“, sagt sie. „Und ich mag eher kleine Partys in Clubs mit Freunden. Und kleine Pariser Bars wie das La Maison Sage“ (am Boulevard Saint-Martin; Anm.). Und sie scheint die Wahrheit zu sagen, wenn man sich ihr Instagram-Profil so ansieht. instagram.com/bugs_bunny_gf
Nachtschwarm Fotograf Keffer ist der König des Pariser Nachtlebens. Diesmal war er mit Model Olga Kobzar unterwegs.
EIN HARTES LEBEN 20
KEFFER
PIERRE-HENRI CAMY
Völkerverbindender VIP-Raum bei der Party von „Playboy“ Frankreich: Olga Kobzar (Russland) und ein Glas Bordeaux (Frankreich)
BULLEVARD
Einer der DownhillHelden: Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger Greg Minnaar
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THE RED BULLETIN
Der YouTube-Millionär
Selbstgespräche bei 70 km/h, Angst, Freude, Jubel, und alles ohne Filter: Claudio Caluori begeistert seine Zuseher.
SO FAHREN ALLE AUF DEINE VIDEOS AB
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er ehemalige ProfiDownhiller Claudio Caluori präsentiert auf Red Bull TV die schnellsten und schwierigsten Bike-Strecken der Welt. Seine YouTube-Clips sind Kult für Millionen Zuseher. Uns nennt er seine drei Schritte auf dem Weg zum YouTube-Ruhm.
DANIEL KUDERNATSCH
Schritt 1: Check das richtige Equipment.
MICHAL CERVENY, DAN CERMAK
„Drei GoPros, eine am Helm, eine am Lenker, eine auf der Brust, dazu ein hochsensibles, aber gegen Windgeräusche unempfindliches Mikrofon. Das garantiert gestochen scharfe Aufnahmen – bei eindrucksvoller Soundkulisse.“
das Alltag – für den Zuseher aber Wahnsinn. Ich kann das Gefühl nur vermitteln, indem ich selbst Gas gebe – und das kann ich nur, weil ich perfekt vorbereitet bin. Ich kenne die Strecken von früher oder gehe sie vor der Fahrt ab. Und bei der Fahrt selbst bin ich konzentriert, als ginge es für mich um Weltcuppunkte.“
Schritt 3: Zeig, wie viel Spaß du hast. Und wie viel Angst.
„Die Strategie hinter meinen Live-Kommentaren? Gar keine. Es gibt zwei Dinge, auf die ich achte: die Live-Analyse der Strecke für den Zuseher – ‚Lots of dust, slippery!‘ –, konkrete Tipps zu Linie und Technik – ‚Try to take the inside line; no, that doesn’t work‘. Da ist doch noch was: Wenn ich richtig Schiss habe oder richtig Spaß, dann beginne ich mit mir selbst zu reden. ‚First little crash at the first corner, you better focus, Claudio.‘ Oder: ‚Oh, oh, oh, whaaaa! Stay on your bike, stay on your bike, Claudio!‘ Also sobald du mich meinen Namen sagen hörst, weißt du: Schlüsselstelle!“
Suche nach „Claudio“ auf dem YouTube-Kanal von Red Bull. Der regelmäßige Bonustrack: Red Bull TV überträgt alle UCI Mountainbike-Weltcup-Rennen 2017 live. Die Saison startet mit dem Downhill am 30. April in Lourdes, Frankreich.
Schritt 2: Du weißt, wovon du sprichst.
„Mit bis zu 70 km/h durch den Wald, über 20 Meter weite Sprünge: Für Kaliber wie Weltmeister Loïc Bruni oder Weltcupsieger Aaron Gwin ist THE RED BULLETIN
Claudio mit seinen Arbeitsgeräten: Helm, GoPro, Downhillbike
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BULLEVARD
Komfortzone
Du willst nicht mehr drei Tage wach sein? Musst du auch nicht. So überlebst du ein Musikfestival mit 30 plus.
FESTIVALS SIND FÜR JEDERMANN
F
estivals sind eine tolle Sache, vorausgesetzt, man ist etwa 20 Jahre alt. Man trinkt viel, wälzt sich im Schlamm, duscht drei Tage nicht und findet trotzdem problemlos einen Sexualpartner. Bloß: Irgendwann ist man keine 20 mehr. Und trotzdem haben viele Leute Lust auf Festivals. Zu Recht. Sie sind auch eine tolle Sache, wenn man aus den ganz jungen Jahren rausgewachsen ist. Man muss manche Dinge nicht mehr machen, kann dafür andere viel intensiver genießen. Hier sind ein paar Tipps, wie du Festivals auch mit 30 plus zu einem Erlebnis machst.
Kein Zelt: Wenn irgend-
wie möglich, such dir eine Gelegenheit, in einem Bett zu schlafen. Viele Festivals ver vermieten Hütten, andere bieten
Shuttles an, die Gäste aus den Hotels der nächstgelegenen Stadt zum Gelände und wieder zurück bringen. Ein Bett und eine eigene Dusche wirken Wunder, was die verfügbare Energie angeht.
Genieß die Musik:
Du hast schon einiges gesehen und musst nicht mehr jede Hype-Band feiern. Aber du kannst es natürlich. Informier dich im Vorfeld, was du dir anschauen möchtest.
Wähle die richtige Kleidung: Funktions-
kleidung (warm, wasserdicht, viele Taschen) schaut seltsam aus. Aber wen willst du beeindrucken? Die 20-Jährigen? Du bist erwachsen. Zieh an, was du willst. Und hab’s bequem.
Gib Geld aus: Du hast einen Job und musst nicht mehr so auf jeden Euro achten wie die Studenten um dich herum. Nutze es! Zumal viele Festivals Möglichkeiten bieten, Geld für sinnlose Dinge wie Bungee-Jumping auf den Kopf zu hauen. Mach, was du willst. Du bist auf Urlaub. Pfeif auf alles:
JULIAN BAJSEL
Die Red Hot Chili Peppers sind 50 plus. Wenn die auf Festivals gehen können, kannst du das auch.
JONAS VOGT
Du willst dich im Schlamm wälzen und drei Tage nicht duschen? Go for it. Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Auch mit 30 plus.
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THE RED BULLETIN
BULLEVARD
Schuhkult
In Sneaker zu investieren macht dich vielleicht nicht reich. Aber es macht ganz sicher eine Menge Spaß.
rinnerst du dich an den einen Kumpel, der dir seine schrankgroße SneakerSammlung zeigte, aber du durftest um Himmels willen nur ja keinen Schuh anfassen? Der Typ dachte mit Sicherheit, er sitzt auf einer Goldmine. Womit er vielleicht sogar recht hatte. Wie man Sneaker zu Barem macht, weiß niemand besser als Josh Luber, Daten- und Sneakerfanatiker. Er betreibt StockX, eine Art Sneaker-Börse. „Der Wiederverkaufsmarkt erinnert an das Nike-Symbol“, beschreibt Luber. „Vor dem Release schießt der Preis in die Höhe, dann stürzt er ab und klettert danach wieder nach oben.“ Wie hoch, das bestimmt die Nachfrage. Ein Paar der Yeezy Boost 350 V2 Zebra,
Der Nike Mag aus „Zurück in die Zukunft II“. Letzten Herbst kam er auf den Markt – und war sofort ausverkauft.
ANDREAS TZORTZIS
DER 200.000DOLLARSNEAKER
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die adidas im Februar rausbrachte, kostete 250 Dollar. Gehandelt werden sie bereits um das Dreifache – weil das Gerücht umging, die Schuhe würden nur in einer Kleinauflage produziert. Gibt es eine Garantie, dass du mit deinen Schuhen Geld machst? „Nein. Aber behalte dein Paar zumindest zwei Jahre lang“, sagt Luber, „dann siehst du, was sich tut.“ Der ultimative Geheimtipp: Verschaffe dir Insiderwissen aus der Produkduk duktion – ein streng gehütetes Geheimnis. Von den selbstschnürenden Nike Mags etwa kamen nur 89 Paar auf den Markt. Was erklärt, warum beim Release ein Einzelpaar um 200.000 Dollar im Zuge einer Charity versteigert wurde. Und nun auf StockX zuletzt um stattliche 28.000 Dollar gehandelt wurde. www.stockx.com
THE RED BULLETIN
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BULLEVARD
Evolutionsführer
Journalist Scott Carney hielt Kälte künstler Wim Hof für einen Scharlatan. Wollte ihn eiskalt überführen. Das Ergebnis: Er wurde Fan des „Iceman“.
m extreme Kälte zu überstehen, braucht Wim Hof nur die richtigen Gedanken, eine spezielle Atemtechnik und Shorts. Das brachte dem 57-jährigen Niederländer den Spitznamen „The Iceman“ ein – und einiges an kritischem Zweifel. Der US-Investigativjournalist Scott Carney, 39, wollte Hof als Scharlatan über überführen. Dessen Fähigkeiten seien einfach eine genetische Laune der Natur, fernab jeder – von Hof behaupteten – nachahmbaren Methode. „Ich traf Wim das erste Mal 2011. Ich hielt seine Behauptungen für gefährlich, ihn selbst für einen dieser selbsternannten Gurus“, sagt Carney. „Aber ich lag ordentlich daneben.“ Wie Carney in seinem neuen Buch „Extrem gesund“ erklärt, lösen Hofs Methoden tief in unserer DNA verborgene Reaktionen aus. Die sich evolutionär ganz einfach erklären
Scott Carney (ausnahmsweise bekleidet) verliebte sich in Kälte.
lassen, denn unsere Vorfahren mussten sich ja, um als Spezies zu überleben, extremen Umwelteinflüssen anpassen. Diese Fähigkeit hat sich unser Körper bewahrt. Carney: „Was die Wim-HofMethode und – wichtiger noch – die Evolutionsbiologie zeigen: Ständig wechselnde Umwelteinflüsse wecken in uns er erstaunliche Fähigkeiten. Die gesamte, durch Jahrmillionen an Evolution gestählte Maschinerie wird in Gang gesetzt, unser Körper kann sich auf Kälte, Hitze und Höhe extrem gut einstellen. Du kannst sogar deine Körpertemperatur bewusst erhöhen!“ Man überlege nur, was das für unsere Heizkosten bedeuten könnte!
SONYA DOCTORIAN/HENNY BOOGERT
JOSH RAKIC
DAS EIS DES KOLUMBUS
U
1:52 Stunden: Wim Hof hält den Welt rekord im Eissitzen.
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THE RED BULLETIN
InspIratIonen und denk anstösse für dIe Welt von morgen. Jetzt neu: Entdecken Sie ein einzigartiges Magazin. Für Mode, Design und Stil. Für Kultur, Wirtschaft und Politik. Mit Geschichten, Reportagen und Analysen renommierter Autoren. Mit exklusiven Beiträgen kluger Denker. Mit Fotostrecken und Bildern wegweisender Künstler. Mit Eleganz und Leidenschaft. Freuen Sie sich viermal im Jahr auf über 200 Seiten ausgiebigen Lesegenuss. fazquarterly.de
BULLEVARD
Radikales Rad
14 Quadratmeter Carbonmatten, zerschnipselt in 400 Puzzlestücke, gebacken bei 400 Grad: Das ist Unno, der Fahrradrahmen der Superlative.
DENKSPORT FÜR DOWNHILLER 28
THE RED BULLETIN
ROBERT SPERL UNNO.COM
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er Rahmen ist das Herzstück eines Fahrrads – er verleiht Schönheit und entscheidet über Charakter und Fahreigenschaften. Cesar Rojo, einst Downhill-WorldCup-Rider und jetzt Inhaber von Cero Design in Barcelona, tüftelt seit Jahren an der endgültigen Rahmenform. Erst
THE RED BULLETIN
für die Edelschmiede Mondraker, nun fürs eigene Projekt Unno. Macht alles selbst, ist deshalb nie ganz zufrieden. Weil Cesar sich auch heute noch downhillend talwärts stürzt (2015 war er immerhin Weltmeister seiner Altersklasse), ist sein Unno kompromisslos detailverliebt. Das Besondere ist die Carbonstruktur. 400 Einzelteile
werden in Aluformen gesteckt, verklebt, im Autoklav herausgebacken, bei 400 Grad und zehn Atmosphären Überdruck. Prototypen werden bis zur Zerstörung gemartert, nichts überlässt Rojo dem Zufall. Nur 25 Rahmen wird er 2017 bauen, zum Freundschaftspreis von 4000 Euro. Kein Geschäft, es bleibt Liebe. www.unno.com 29
BULLEVARD
Noma(d) Chef
René Redzepis Kopenhagener Restaurant „Noma“ wurde viermal zum besten der Welt gekürt. Aber sein Style setzt sich überall durch.
DAS SIND MENÜS DES BESTEN KOCHS DER WELT
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René Redzepi, Koch-Revolutionär
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Sydney touren Redzepi, mittlerweile 39, und seine Crew durch Mexiko, um neue Zutaten und Ideen zu sammeln. Es wird dort vom 12. April bis 28. Mai verrückte Variationen von Tacos und Gerichten aus Masa (spanisch, Maisteig; Anm.) geben. Die schlechte Nachricht: Die 600-DollarTickets waren bereits nach einem Tag ausverkauft. noma.dk/mexico
In die Gänge kommen: So erobert ein Däne die kulinarische Welt. ANDREAS TZORTZIS
Ergebnisse seiner Streifzüge durch die Natur servierte: in Ziegenbutter angebratene Karotten mit Kamillenzweigen. Oder mit Kräutern und Seetang vom nahen Strand gedünstete Austern. Und es schmeckte: 2010 bis 2012 sowie 2014 wurde „Noma“ von der Fachzeitschrift „Restaurant“ als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. Nach Popup-Triumphen in Tokio und
VINCENT LONG
ange bevor „saisonale Küche“ zum globalen gastronomischen Killerargument wurde, ging René Redzepi in Skandinavien in den Wald. Der ehemalige Lehrling des berühmten US-Restaurants „French Laundry“ eröffnete mit nur 25 Jahren sein Restaurant „Noma“ im Hafen von Kopenhagen, in dem er die
THE RED BULLETIN
MANNERPFLEGE
MANCHMAL
MUSS MAN’S
EINFACH MACHEN
„ICH BIEGE …
… GERN VOM WEG AB“ NUR WER NEUGIERIG BLEIBT, FÜHRT EIN ERFÜLLTES LEBEN, SAGT WOTAN WILKE MÖHRING. DER SCHAUSPIELER WEISS, WOVON ER SPRICHT. EIN INTERVIEW ÜBER FALLSCHIRMSPRÜNGE, SPANISCH-STUNDEN UND DIE SACHE MIT DER GIFTSCHLANGE IN MEXIKO. TEXT: RÜDIGER STURM FOTOS: DAVID FISCHER
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GRAU-TRISTES REGENWETTER in Köln, doch Wotan Wilke Möhring ist davon unbeeindruckt. Wie ein junger Hund tobt der Schauspieler hier am Rheinufer entlang, joggt Treppen rauf und runter, klettert auf Bäume, wirft Steine. Diese Überdosis an Energie hat den Neunundvierzigjährigen zur aktuell ehrlichsten Allzweckwaffe im deutschen Film und Fernsehen gemacht. In seinem neuesten Streifen, der Komödie „Happy Burnout“, verblüfft er in einer Rolle, die ganz im Widerspruch zum adrenalin geladenen Sportler steht: Er flüchtet als leidenschaftlich fauler Punk in ein Sanatorium, um eine Bescheinigung für Arbeitsunfähigkeit zu bekommen. Für Möhring ein Ausflug in seine eigene Vergangenheit.
the red bulletin: Beim Red BulletinShoot trotzen Sie als gestählter Rocky-Typ --Typ Wind und Wetter. Im Film „Happy Burnout“ spielen Sie einen phlegmatischen Punk, der in den Tag hineinlebt. Haben diese beiden Figuren noch was gemeinsam? wotan wilke möhring: Der Punker ver ver körpert das Element des Chaos. Und Chaos tut vielen eingefahrenen Situationen gut, auch wenn es manchmal mit schmerz haften Erfahrungen verbunden ist – du musst vom Gewohnten Abschied nehmen, musst neuen Dingen begegnen. Für einen Sportler ist das wie ein Kick, der ähnlich wirkt wie Chaos. Physische Strapazen sind ja manchmal gut, um den Geist anzuschubsen … Ja. Das merke ich, wenn ich mal bei einem Dreh eine Nacht nicht schlafe. Wenn du da durchmachst, kommst du danach auf ganz andere Gedanken. Sie waren in Ihrer Jugend selbst Punk – warum eigentlich? Es war eine wichtige Ablösung und Ab grenzung vom Elternhaus. Und ich habe dabei gelernt, dass die Meinung anderer nicht so wichtig ist. Dass der Wert eines 34
Menschen nichts mit seinem Äußeren zu tun haben muss und es auf das Innen leben ankommt. Viele Menschen haben das anders gesehen. Was ist da passiert? Ich bin wegen meines Aussehens nicht mehr in Kneipen hineingekommen, in denen ich vor meiner Punkzeit keine Schwierigkeit gehabt hatte. Einmal sah ich in einem Baumarkt eine alte Frau, die schwere Holzlatten gekauft hatte. Ich wollte ihr helfen, sie nach Hause zu tragen, aber sie ist vor mir weggerannt, weil sie wohl dachte, ich wollte sie ihr klauen. Das Extremste war, als ich von Neonazis angegriffen wurde. Einmal hielten sie mir eine Knarre an den Kopf, ein andermal wurde ich krankenhausreif geprügelt. Hat Sie das eingeschüchtert? Ich fand das alles grotesk. Das hat mich darin bestätigt, noch mehr dagegen zu sein und die Haltung „Du darfst nur so sein und nicht anders“ nicht an mich her her anzulassen. Sie gingen danach zur Bundeswehr – das passte ja so gar nicht zusammen … Ich wollte erst verweigern und mit geistig Behinderten in New York arbeiten, aber das ging nicht, war zu kompliziert. Und dann habe ich gesehen, dass sich viele von meinen Freunden nur drücken wollten, aber ich hatte keine Lust dazu. Viele, die über die Bundeswehr genörgelt haben, waren gar nicht dabei gewesen. Ich dachte mir: „Jetzt gehe ich hin und schaue mir das an.“ Etwas aus erster Hand zu erfahren ist was anderes, als Halbwahrheiten wieder wieder zukäuen, die man aufgeschnappt hat. Wir ahnen es bereits: Nun folgte ein Albtraum …
Meine Haare wurden abgeschnitten, meine Ringe und Armbänder mussten runter – anfangs habe ich es angenommen wie ein Gefangener in Alcatraz, nach dem Motto „Jetzt musst du das durchhalten“. Aber ich hatte einen sehr starken Willen und habe viel auf diese Weise geschafft. Auch mit Hilfe von Sport? Ich war komplett unsportlich, als ich da hin bin, aber dann war ich einer der Besten, weil ich es den Leuten zeigen wollte. Das mache ich immer noch: Ich mag es, ins kalte Wasser zu springen und meinen Mann zu stehen. Letztlich hatte ich dann dort eine Superzeit. Wir kon kurrierten alle miteinander: Wer darf als Erster springen? Wer macht den besten Offizierslehrgang? Ich habe sogar ver längert. Für mich war das wie ein Riesen spielplatz. Ich habe auch noch nie so viel Zeit in der Natur verbracht. Und danach war ich fit wie ein Turnschuh. Muskel kater hat mir nichts mehr ausgemacht. Dass Soldaten als reine Befehlsempfänger gelten: Damit hatten Sie keine Probleme? Im Soldatengesetz steht, es gebe keinen Befehl wider das eigene Gewissen. Warum soll dir jemand einen Schwachsinnsbefehl geben? Übungen haben einen Zweck, und zwar den, dass du im Notfall alles automatisiert beherrscht. Außerdem war es für mich wichtig, dass das ständige Auf begehren, mit dem ich als Punk meinen Vater nervte, nicht zu einer Masche wird. Eine innere Stimme sagte: „Du musst lernen, die Schnauze zu halten und nicht immer die erste Geige zu spielen.“ Konnten Sie danach mit diesen neuen Erfahrungen etwas anfangen? Sie wurden ja nicht sofort Schauspieler. Nach der Bundeswehr überlegte ich, ob ich nicht in den USA Firejumper werde – also zu den Spezialeinheiten der Feuer wehr gehe, die in der Natur in einem Brandgebiet abspringen. Allerdings schei terte es daran, dass ich keine Green Card hatte. Ich habe mich dann für jeden mög lichen Scheißdienst gemeldet und bin mit der kompletten Kohle eineinhalb Jahre auf Reisen gegangen. Vermutlich nicht auf Wellness-Urlaub. Garantiert nicht. Ich habe da tausend ge fährliche Situationen erlebt. Zum Beispiel? In Mexiko war ich sechs Wochen mit Hippies unterwegs, und einmal hat mich beim Wandern eine Schlange gebissen. Einer der Typen hat mir etwas gegeben THE RED BULLETIN
„ICH MAG ES, INS KALTE WASSER ZU SPRINGEN.“
Styling: Sina Braetz Jacke und RollkragenSweater: Obscur Shorts: Lacoste Running-Leggings: Reebok Sneaker: Nike
„BLEIB WACH UND HUNGRIG …
und an der Wunde rumgesaugt, und damit hatte sich das Ganze erledigt. Oder in Las Vegas wollte ich von einem Dealer was zum Rauchen kaufen. Das war dummerweise zwei Nebenstraßen vom Strip entfernt. Er meinte, ich solle dort warten, und ist mit meinen 20 Dollar weg – das war für mich unendlich viel Geld, und so bin ich hinterher. Aber dann wurde ich von seinen Kompagnons verjagt und hatte mich am Ende total verlaufen. Ich kann es keinem empfehlen, in Las Vegas nachts abseits der beleuchteten Straßen loszuziehen. Sie haben auch als Türsteher gejobbt. Gab’s da ebenfalls haarige Situationen? Klar. Ich hatte zwar einen Rausschmeißer, aber der war aus der russischen Armee desertiert und durfte in keine Schlägerei verwickelt werden. Also stand ich immer allein da. Einmal habe ich ein paar Typen weggeschickt, die Drogen verticken wollten, aber die warteten bis morgens um fünf, sechs Uhr draußen auf mich. Wir hatten kein Telefon, um die Polizei zu rufen. Also musste ich durchs Klofenster in den Innenhof und mich nach Hause verdrücken. Ein andermal war ich unter wegs, um Eis für den Club zu kaufen, und auf dem Berliner Ku’damm hätte ich bei nah einen Wagen gerammt, in dem gerade ein MafiaDeal am Laufen war. Mir sind da alle möglichen Sachen passiert. Hatten Sie jemals richtig Angst? Wirklich Panik hatte ich nur einmal, bei meinem Aufenthalt in Mexiko. Mit einer Bekannten bin ich aufs Meer raus geschwommen. Da war ein Boot draußen im Wasser, zu dem wollten wir hin. Die Wellen wurden immer größer, und auf einmal habe ich um das Boot rum viele dunkle Flossen gesehen. Da war klar: Das ist ein Fischerboot, und um das kreisen lauter Haie. Keiner hat einen Mucks ge macht, um den anderen nicht noch mehr zu ängstigen. Wir meinten nur: Lass uns umdrehen. Aber ich hatte noch die Spuren meines Schlangenbisses an mir, und Haie können Blut ja meilenweit riechen. Ich dachte, die kommen jeden Moment, und bin wie ein Wahnsinniger geschwommen und dann mit Armen wie aus Blei auf dem Strand gelegen. In Ihrem Film geht’s auch ums Erwachsenwerden. Sind es solche Erfahrungen, die einen zum Mann machen? Nein. Das war kein Vergleich zur Geburt meines ersten Kindes, bei der ich auch da bei war. Da habe ich mich zum ersten Mal erwachsen gefühlt. Geburt und Tod, das sind die größten Offenbarungen, das sind THE RED BULLETIN
…ERST WENN DU TOT BIST, IST ES VORBEI.“
Schnittstellen zu einer anderen Welt. Die Geburt meiner Kinder, auch der Tod mei nes Vaters, das sind ebenfalls Erfahrungen von Chaos, wo du dich selbst erkennst und dein Leben umso intensiver spürst. Sie holen sich Ihre Dosis Chaos aber nicht nur bei Extremerfahrungen … Natürlich nicht. Dafür habe ich meinen Beruf. Ich habe das Glück, dass ich zwischen den Projekten wählen kann. Jede Rolle ist anders. Das ist die maximale Befriedigung, dass wir über einen Punk wie in „Happy Burnout“, einen „Tatort“ Kommissar oder über Old Shatterhand reden. Dieser Beruf ist für mich genau das Richtige an Adrenalin und Heraus forderung. Außerdem habe ich noch
meine mittlerweile drei Kinder – mit denen ist jeder Tag anders. Aber Ihr eigenes Leben planen Sie? Nein, überhaupt nicht. Es gibt bei mir nichts Geradliniges, ich bin immer vom Weg abgebogen, weil sich das für mich richtig anfühlte. Mein einziges Ziel ist es, meine Lebensfreude und Kraft zu erhalten. Und das erfordert, dass du nicht immer dasselbe machst und nicht aufhörst, zu lernen. Deshalb habe ich jetzt Spanisch gelernt und bin gerade dabei, Surfen zu lernen. Du musst wach und hungrig auf das Leben bleiben, das ist nicht mit einem bestimmten Alter vorüber. Erst wenn du tot bist, ist es vorbei. www.happyburnout-derfilm.de 37
M A E T ILDIN BU
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HEN C S N E M 8 3 , XEN O B T R ND O P S N 64 TRA EN, 4 BIKES, 2 FAHREERDUET: I N AUS 10 NARTAIOUS EINE EINHEIT SGCPH-MTEAM. WIE MAN DRABOX VON KTMS MOTO IN DE
r er Jessne Text: Wern
Fotos: Gre
g Funnell
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Unmittelbar nach der Session erster Ansprech partner: Crew Chief Tom Jojic
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„WAS ICH MIR WÜNSCHE? DIE ERFAHRUNG VON ZEHN TESTTAGEN MEHR.“ BRADLEY SMITH, WERKSFAHRER
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ie besteht man als Rookie gegen den Platzhirsch? Nicht durch Kopieren. Nur wer seinen eigenen Pfad sucht, kürzere Wege geht und zielorientierte Hemdsärmeligkeit über hierarchische Strukturen stellt, hat eine reelle Chance, die Etablierten auszuhebeln. Wie KTM den Einstieg in die Königsklasse des Zweiradsports anlegt, ist ein Muster Muster beispiel dafür.
„Egal ob Regen oder nicht, langsam brauche ich eine Aussage“, sagt Günter Bauer, der Chefdesigner des Chassis. Das Warten zerrt an den Nerven, und man will endlich arbeiten. In der Nacht davor sind schwere Schauer über die Rennstrecke von Sepang, Malaysia, gezogen, und nun, zu Mittag, ist die Strecke immer noch nicht ganz auf getrocknet. Nicht so jedenfalls, dass die Techniker vernünftige Rückschlüsse ziehen könnten. Zwar ist das bereits der 46. Testtag in der noch jungen MotoGPGeschichte von KTM, zwar ist in den Bikes der beiden Piloten Pol Espargaró und Bradley Smith bereits die xte Version eines Rahmens verbaut, aber in diesem Biotop ist das KTMTeam blutiger Rookie. Sepang ist der erste offizielle Test der Saison 2017, erstes Messen mit der Konkurrenz, erster Ernstfall. Gegner wie Honda, Yamaha, Ducati haben jahrzehntelange Erfahrung und bewegen sich am technischen Optimum: KTM muss noch die Grundlinie finden. „Was ich mir wünsche?“ Rider Bradley Smith in seinem Klappstuhl links in der Box fährt sich über den kahl rasierten Schädel: „Die Erfahrung von zehn Testtagen mehr.“ Manager. 15 Jahre lang hat Einen ficht das nicht an: Mike Leitner, 54, den KTMTeam er bei Honda in unterschiedlichen Positionen in der MotoGP gearbeitet, unter anderem als Crew Chief des mehrmaligen Vizeweltmeisters Dani Pedrosa. Seine wichtigste Auf Auf gabe bei KTM war und ist es, von der grünen Wiese weg ein Team aufzubauen, das es mit seinem früheren Arbeitgeber aufnehmen kann, mehr noch: das Weltmeisterteam der der einst schlagen soll – mit dessen ureigenen Methoden. Leitner: „In Mattighofen machen wir Dinge anders. Wir fragen nicht lang, sondern handeln. Egal wie viele Nationalitäten du an Bord hast: Das Mutterhaus gibt die Kultur vor.“ Das heißt in diesem Fall: keine langatmigen Board Meetings, keine Abstimmung mit einer fernen Konzernzentrale, sondern kurze Wege und Eigenverantwortung.
37 Leute, die mit dieser Philosophie zurechtkommen, hat Leitner ausgesucht, zum Großteil kommen sie natürlich aus dem „Metier“. Jetzt müssen sie lernen zusammenzuarbeiten. „Das größte Genie hilft dir nichts, wenn es lieber daheim am Laptop sitzt oder während der Arbeit auf die Uhr schaut. Jeder, der in meinem Team ist, muss für die Sache brennen, leidensfähig sein und das ständige Unter Unter wegssein wegstecken können. Den fach lich Besten kannst du nicht brauchen, wenn er mit der Situation in der Box nicht umgehen kann: dem Druck, der Enge, dem Stress. Das Fahrerlager gebiert einen eigenen Menschenschlag.“ Der Großteil spricht bereits eine gemeinsame Sprache, als er hierher zum Test kommt. Aber jetzt muss KTM seine eigene entwickeln. Andreas Rieger ist einer der wenigen „Zivilisten“, die sich für die Arbeit an der Strecke qualifiziert haben, ein Mann ohne MotoGPErfahrung. Der Mechaniker hat früher bei einem KTMHändler
„WAS BRAUCHEN WIR? KURZE WEGE, EIGENVERANTWORTUNG.“
Pro Fahrer kümmert sich ein Dutzend Fachkräfte allein um die Technik des Bikes.
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Als einziger Her steller im Feld baut KTM die Rahmen aus Stahl statt Alu. Auch beim Fahrwerk geht man eigene Wege.
„DAS MÜSSEN WIR UNTER KONTROLLE KRIEGEN.“ POL ESPARGARÓ SUCHT SEIN HECK.
geschraubt, bevor er sich ins Werksteam hocharbeiten konnte. „Gestern waren wir von 8 bis kurz vor 23 Uhr in der Box, mit 15 Minuten Mittagspause.“ Immerhin gibt es Einzelzimmer für alle: „Wenn du abends nicht die Tür hinter dir zumachen kannst und so ein wenig Privatsphäre kriegst, drehst du irgendwann durch.“ Sein Boss Mike Leitner pflichtet bei: „Selbst wenn ich den Großteil aus Kandidaten rekrutiert habe, die Stress gewohnt sind: Du willst ein Team, das das ganze Jahr hindurch funktioniert. Die Leute brauchen Freiräume und eine Möglichkeit zum Rückzug. Wir kleben ohnehin den ganzen Tag aufeinander.“ Dass es 38 Personen braucht, um zwei Bikes auf die Rennstrecke zu bringen, klingt erst mal nach viel. Und doch gibt es mehr Jobs als Köpfe. Leitner: „Mir ist lieber, wir rücken zusammen und teilen die Aufgaben, als dass einer an der Strecke steht und nicht weiß, was er tun soll: so groß wie nötig, so klein wie möglich.“
DAS TEAM: SO GROSS WIE NÖTIG, SO KLEIN WIE MÖGLICH.
Kein Platz für Ausreden: Dank Telemetrie ist der Fahrer genauso gläsern wie seine Rennmaschine.
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ie Truck-Fahrer sind etwa auch für die Rennreifen zuständig, und während die Fahrer auf der Strecke sind, sind sie es, die über Pit-Boards – Tafeln, die über die Boxenmauer gehalten werden – mit den Fahrern kommunizieren. Denn Boxenfunk wie in der Formel 1 gibt es in der MotoGP nicht. Und so fällt scheinbar minder wichtigen Chargen eine ganz entscheidende Rolle zu. „Jeder Fahrer will seine eigene Art der Kommunikation, du musst dich in ihn und den Rennverlauf reinfühlen“, verrät einer der Jungs. „T während eines Rennens hieß etwa bei einem: Time. Zeit, anzugreifen. Manchmal war das ganze Board voll mit harten T.“ In Mike Leitners Auffassung von Teamgeist gibt es keine unwichtigen Jobs: „Der, der das Kettenschloss vernietet, ist so wichtig wie jeder andere. Das habe ich allen gleich am ersten Tag gesagt: Was nützt mir der stärkste Motor, die beste Elektronik, wenn sich die Räder nicht mehr drehen? Dieser Respekt vor dem Kollegen wird von oben gelenkt und gelebt.“ Hier hilft ihm sein Vorwissen: „Ich habe in beinahe jeder Position gearbeitet. Daher kann ich mich in meine Mannschaft hineinversetzen und verstehe, warum sie welche Entscheidungen getroffen hat. Mein Job? Das Gesamte zu begreifen und zu optimieren. Kein Tag, an dem ich nicht eine Verbesserung anstoßen würde.“ In der Box herrscht mittlerweile Betriebsamkeit. Die Strecke ist komplett aufgetrocknet, das Testprogramm beginnt. Fünf Runden, dann wieder in die Box, um ein besseres Set-up zu finden. Jeder THE RED BULLETIN
Der Boss: Mike Leitner, im Fahrerlager sozialisiert. Ein Muskelpaket mit eisernen Nerven, das nichts überrascht. Schon gar nicht beim Testen.
Fahrer hat zwei Bikes. Selbst die Piloten können optisch keinen Unterschied ausmachen, „aber wenn du draufsitzt, spürst du ihn nach wenigen Metern“, sagt Bradley Smith. Nuancen machen den Unterschied aus: die Wandstärke des Rahmens, ein geringfügig anderes Innenleben der Gabel. Bevor ein Fahrer auf die Strecke geht, wird aus dem hinteren Teil der Box eine Garnitur Räder geholt, auf 90 Grad er erhitzt. Nun werden zwei Carbon-Bremsscheiben montiert, Stückpreis: 5000 Euro. Die Räder kommen in Position, die Bremssättel werden angeschraubt, die Bremsanlage entlüftet und mit frischer Bremsflüssigkeit gefüllt. Was beim örtlichen Bikeshop nach einem Service mit Wartezeit klingt, ist hier Routine. Zwölf Liter Benzin werden aus der Kühltruhe im Boxentrakt geholt und abgefüllt. Kühltruhe? Ja, denn im Rennen muss die Temperatur des Treibstoffs zwischen 15 und 20 Grad betragen. Man mischt also Benzin auf Raumtemperatur so lang mit gekühltem, bis man „legal“ unterwegs ist.
Kaltes Benzin hat weniger Volumen, man könnte damit mehr als die erlaubten 22 Liter mitnehmen, daher die Übung. Heizdecken runter, der 270 PS starke V4-Motor startet, sein Urschrei aus TitanAuspuffrohren erhellt die Boxengasse. Zwölf Minuten später ist Pol Espargaró wieder da. Ein Laptop wird angeschlossen, Daten werden ausgelesen. Ein Ventilator kühlt die Elektronik des Bikes am Stand. Ein Schluck aus der Trinkflasche, dann Debrief: „Am Beginn der Bremsphase verliert das Hinterrad Grip. Ich muss den Bremsdruck modulieren. In dieser Phase tänzelt das Heck. Das müssen wir unter Kontrolle kriegen.“ Der Fahrer ist der Boss. Sein Crew Chief Paul Trevathan gibt Anweisung an Chefmechaniker Christophe Leonce, die Jungs machen sich an die Arbeit. Während Mike Leitner kurz bei seinem Fahrer nachfragt, wird die Ver Verkleidung demontiert, der Schwingendrehpunkt um Millimeter verändert, der Dämpfer angepasst. Und weiter geht’s. Für Laien mag das alles sehr routiniert wirken, doch nicht für Mike Leitner: „Wir haben überall Verbesserungspotential.“ Diese Einstellung zieht sich durchs ganze Team. Jeder sucht in seinem Bereich. Mechaniker Andreas Rieger: „Das Bike muss schrauberfreundlicher werden. Ein Motortausch dauert noch drei Stunden. Im Ernstfall zu lang. Wir haben noch viele Kabelbinder und einfache Lösungen, wo am fertigen Bike Clips und Schnellverschlüsse sitzen. Crasht ein Fahrer im Qualifying, zählt jede Sekunde.“ Chassistechniker Günter Bauer: „Für den nächsten Test bauen wir neue Rahmen. Auch die Verkleidung wird sich ändern.“ Motorenbauer Kurt Trieb: „Unsere Updates kommen später im Laufe der Saison.“ Pilot Bradley Smith: „Das Team ist schon recht gut, aber jeder Einzelne muss noch ein Prozent aus sich rausquetschen. Wenn 38 Menschen jeweils ein weiteres Prozent Leistung in ihrem Bereich finden, ergibt das unterm Strich eine ganze Menge.“ Darin sieht Smith den größten Unter Unterschied zwischen Werks- und Satellitenteams, die bis dato seine Arbeitgeber waren: „In einem Werksteam gibt es keine 99 Prozent.“ Das ist genau die Einstellung, die Mike Leitner sehen will. Und dann? „Dann kriegen wir bei den ersten Rennen kräftig eine über den Schädel, rücken noch näher zusammen und beginnen, den Rückstand auf die etablierten Teams abzutragen. Wenn du gewinnst, funktioniert jede Truppe. Aber wenn du unten liegst, dann entscheidet der Charakter.“ „Ready to Race: KTM Goes MotoGP“-Doku on Demand auf redbull.tv 45
MAGNUM
FORCE 70 JAHRE SPORT-FOTOGRAFIE 1947 gründeten die Fotografen Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, William Vandivert, George Rodger und David Seymour (alias Chim) in New York eine Fotoagentur, und weil dabei (angeblich) eine 1½-Liter-Champagnerflasche im Spiel war, gaben sie ihrer Agentur den Namen Magnum. Gegründet als Kooperative, um in Sachen Qualität und Honorare souveräner gegenüber Kunden auftreten zu können, entwickelte sich Magnum dank seiner kreativen Mitglieder zur Messlatte der Pressefotografie – in jedem Bereich des Genres. Im Red Bulletin, das künftig mit Magnum kooperieren wird, zeigen wir die besten Sport-Beispiele aus siebzig Jahren Visual Storytelling.
Text: Robert Sperl
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THE RED BULLETIN
MICHAEL SCHUMACHER Peter Marlow, 2001
Die Melancholie eines dreifachen Weltmeisters: Michael Schumacher entspannt sich im Zuge von Testfahrten in Mugello, Italien, in seinem Wohnmobil. Peter Marlow gelang hier, was nur exzellente Fotografen beherrschen: Er machte sich quasi unsichtbar – und das Foto zum Gemälde.
THE RED BULLETIN
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WASSERSPRINGER IN SANT’ELIA
Ferdinando Scianna, 1982
Der Sizilianer Scianna war eine rare Doppelbegabung, sowohl brillanter Schreiber als auch begabter Fotograf. Als Meister des Moments lässt er auch Inszenierungen aussehen wie Produkte des Zufalls – wie hier in Sant’Elia nahe Siracusa, Sizilien.
ARNOLD SCHWARZENEGGER Elliott Erwitt, 1977
Aufgewachsen in Paris und Mailand, 1939 in die USA emigriert, hatte Elliott Erwitt bereits mit Stars wie Marilyn Monroe gearbeitet (und Bob Dylan noch vor sich), als er Arnold Schwarzenegger fotografierte. Ebenfalls Emigrant, war Schwarzenegger damals als Bodybuilder bereits eine BerĂźhmtheit.
THE RED BULLETIN
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RUGBY-TRAINING John Vink, 1999
Fabrikarbeiter, Marktfahrer, Bauern: Das Rugby-Team der südfranzösischen Kleinstadt Villefranche-de-Lauragais setzt sich aus Amateuren zusammen. Ehrgeizig, aber ohne Tagesfreizeit, weshalb die Sportler nur abends trainieren können. Geübt wird dann bis spät in die Nacht, oft bis zur völligen Erschöpfung.
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TOUR DE FRANCE Harry Gruyaert, 1982 Bekannt wurde Harry Gruyaert mit Reportagen über Marokko, Indien und Ägypten. Als gebürtiger Belgier hatte er jedoch auch stets ein emotionales Nahe verhältnis zum Radsport und damit zur Tour de France. Dort waren es nicht nur die Stars, die ihn faszinierten, sondern auch Nebendarsteller wie der Öster reicher Harald Maier, der im Foto oben in voller Fahrt zeitsparend verarztet wird, oder skurrile Episoden wie der Sitzstreik auf der 12. Etappe, ebenfalls 1982.
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THE RED BULLETIN
IM VÉLODROME D’HIVER Henri Cartier-Bresson, 1957
Der Mitbegründer von Magnum, das Genie der Schwarzweiß fotografie, setzte jahrzehntelang Maßstäbe. Sein Credo: sich auf leisen Sohlen, quasi stumm, annähern – ein Wort kann alles verderben – und den entscheidenden Augenblick einfangen. So wie hier in der Pause beim Sechstagerennen in Paris.
MUHAMMAD ALI Abbas Attar, 1974 (oben), Thomas Höpker, 1966 (unten) Zwei Ansichten des besten Boxers aller Zeiten. Oben in Kinshasa vor seinem epischen Kampf gegen George Foreman, dem „Rumble in the Jungle“ – schier unverwundbar, unbewegt, unbeeindruckt von der internationalen Presse. Unten in London, beim Besuch von Dreharbeiten, von einer nervösen Biene irritiert – empfindsam, verschreckt, ja ängstlich. Dabei hatte Ali auf seinen seidenen Bademantel, mit dem er den Ring betrat, den Spruch „Float like a butterfly, sting like a bee“ aufsticken lassen.
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CASSIUS CLAY
Philippe Halsman, 1963
101 Covermotive des berühmten „Life“-Magazins stammen von dem amerikanischen Fotografen, dazu herausragende Porträts von Dalí, Einstein oder Chagall. Das schafft nur, wer wie Halsman stets tiefer blickte: „In jedem Gesicht versteckt sich das Geheimnis eines anderen Menschen.“ Als Halsman den jungen Box-Profi und Olympiasieger von 1960 in New York fotografierte, hieß der noch Cassius Clay, ließ aber bereits sein zweites Gesicht erahnen: das des unumstrittenen Weltmeisters.
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MEXIKANISCHES RINGEN Alex Webb, 1978
Der Amerikaner Webb sieht sich als Straßenfotograf: Das heißt leben mit permanenten Konflikten und Konfrontationen, während du deinem inneren Kompass folgst. Bisweilen sucht er auch die Auseinandersetzung u nter einem Dach, wie hier beim „Lucha libre“.
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DER BOXER
Peter Marlow, 1996 Ihre Kämpfe finden im Rampenlicht statt, doch im Training tauchen die Boxer ab in die triste Atmosphäre der Gyms, wo es nach Schweiß riecht und nach geplatzten Träumen. Hier „Prince“ Naseem Hamed, damals WBO-Weltmeister im Federgewicht, bei einem Adidas-Werbedreh, in New York.
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MARADONA John Vink, 1986 Argentinien wurde 1986 Fußball-Weltmeister, mit einem 3:2 im Endspiel gegen Deutschland. Für John Vink steht Argentiniens Nummer 10, Diego Maradona, sinnbildlich für den Erfolg: zum einen durch sein spielerisches Genie, zum anderen durch ein schlitzohrig gegen England erzieltes Tor. Die Hand Gottes sei dabei im Spiel gewesen, beteuerte Maradona hinterher, und der WM-Titel adelte seinen Betrug.
EN GARDE! Christopher Anderson, 2015 Der gebürtige Kanadier Christopher Anderson wurde durch seine Fotos aus den Kriegsgebieten dieser Welt bekannt. Da war es gewiss eine erfreuliche Alternative, einmal in der ältesten Fechtschule in Paris arbeiten zu dürfen, in der Salle d’Armes Coudurier (nahe Notre-Dame). Auch hier werden Kämpfe mit äußerster Vehemenz ausgetragen, jedoch nach streng einzuhaltenden Regeln.
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FUSSBALL Abbas Attar, 1976 (oben), Harry Gruyaert, 1998 (unten) Warum Fußball das faszinierendste und weltumspannendste aller Spiele ist? Zwei Fotos mögen als nonverbale Antwort genügen. Ob in den Untiefen eines regengetränkten Spielfelds in Guapi, an Kolumbiens Pazifikküste, oder der roten Erde auf dem Trainingsplatz von Canon Sportif de Yaoundé, Kamerun: Windschiefe Tore zur Orientierung, ein Ball und der Ehrgeiz der Spieler reichen aus, um ein wahres Feuer der Begeisterung zu entfachen.
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MAGNUM FORCE 70 JAHRE SPORTFOTOGRAFIE
ROBERT CAPA/INTERNATIONAL CENTER OF PHOTOGRAPHY/MAGNUM PHOTOS,RENE BURRI/MAGNUM PHOTOS, HELGE KIRCHBERGER PHOTOGRAPHY/RED BULL HANGAR-7
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ls die Fotoagentur Magnum im Frühjahr 1947 bei einem Mittag essen im New Yorker Museum of Modern Art gegründet wurde, hatten ihre Gründungsväter mit Sport wenig im Sinn. Robert Capa, William Vandivert, David Seymour, genannt „Chim“, George Rodger und Henri Cartier Cartier Bresson waren Kriegsberichterstatter ge wesen. Nun trieb sie an, die Neugier der Menschen nach anderen Dingen als den Schrecken des Krieges zu befriedigen. Eine Mischung aus Reportern und Künstlern, waren MagnumFotografen auf der Suche nach ungewöhnlichen Formaten. Sie fühlten sich dabei nur der höchsten Qualität verpflichtet: Bis heute haben sich nur knapp 100 Fotografen für eine Mitarbeit bei Magnum qualifiziert. Oft war ihre Arbeit ein Aufbegehren gegen den Mainstream, den die Magazine, Illustrierten und Zeitschriften der dama ligen Zeit vorgaben. Da war es doppelt sinnvoll, dass Magnum sich nicht nur als künstlerische Instanz etablierte, sondern auch als wirtschaftliches Konstrukt – die Mitglieder leisteten Beiträge, die allen zugutekamen –, was für die notwendige Unabhängigkeit gegenüber Kunden sorgte. Auch wenn sportliche Themen speziell in der Gründerzeit nahezu keine Rolle spielten: Wenn ein Robert Capa oder ein Henri Cartier CartierBresson sich in diesem Bereich äußerten, ließ sich ihre Meister Meister schaft nicht verbergen. Capas Aufnahmen von Ringern in Georgien von 1947 waren etwa so eine fabelhafte Fingerübung. In welchem Ansehen Capa damals stand, belegt folgende Tatsache: Der Autor einer RusslandReportage im „Ladies’ Home Journal“, der Pulitzer Pulitzer und spätere Nobel preisträger John Steinbeck, wurde damals mit 3000 Dollar honoriert. Capa bekam 20.000 Dollar. (Ein Mittelklasseauto kostete zu der Zeit rund 1500 Dollar.)
THE RED BULLETIN
Magnum-Fotografen als Miterfinder einer Sprache, die jedes Auge versteht: James Dean von Dennis Stock (o.), „D-Day“ von Robert Capa (Mitte), Ché Guevara von René Burri (u.). Und: der Katalog zur Jubiläums-Ausstellung.
Fachlich war es für die MagnumFoto grafen problemlos, sich im Genre Sport zurechtzufinden. Capas berühmtes Credo „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nahe genug dran“ galt zynischerweise für Aufnahmen unter feindlichem Feuer ebenso wie für Pferde rennen, Ringkämpfe und Baseballspiele. Auch das Handwerkszeug für den Ein satz im Schützengraben hatte eine ähn liche Qualität wie für die Arbeit an der Laufbahn: kleine, schnell bedienbare Fotokameras und sensibles Filmmaterial. Und wenn Cartier CartierBresson in seinem 1952 erschienenen Buch „Images à la sau vette““ („Bilder im Vorübergehen“) von der Pflicht des Fotografen spricht, stets bleibende Eindrücke von flüchtigen Ereig nissen zu kreieren, trifft er exakt den ent scheidenden Punkt der Sportfotografie bei Magnum: Ziel war nicht, eine Aktion
bloß einzufrieren, damit der Betrachter diesen Moment noch einmal „konsumie ren“ konnte. Es ging darum, eine Aktion regelrecht zu entschlüsseln. Doch der noch viel wichtigere Punkt war: MagnumFotografen waren auch im Genre Sport grandiose Geschichten erzähler. Ihre Fotos sind nicht der Zucker Zucker guss, sondern die Torte. Ein einziges Bild mit seiner Vielzahl an Details, Phrasen, Schattierungen und Zwischentönen reicht aus, um eine zweite, dritte, ja vierte Ebene eines Ereignisses herauszuschälen, welche die Phantasie des Betrachters erst anregten und ihm halfen, ein Ereignis zu Ende zu denken. MagnumFotografen nahmen Sport stets als eine spezielle Herausforderung an, so zum Beispiel Jonas Bendiksen. Der reißt sich im Winter oft von seiner Arbeit als Dokumentarfotograf los, um beim Ski fahren spezielle Motive einzufangen. Etwa 2014, als er mit Freeskier Henrik Windstedt unterwegs war und danach schwärmte: „Die interessantesten Momente für mich sind die, wenn Kunst auf Sport trifft.“ MagnumFotografen sind auch bereit, mehr Mühe zu investieren und geduldig auf den rechten Moment zu warten. Thomas Höpker, dem wir einige der eindringlichsten MuhammadAliBilder verdanken, begleitete den Boxer fast drei ßig Jahre lang. Höpkers Ziel war, irgend wann unsichtbar zu sein: Erst dann war der verschlossene Ali zu enträtseln. Höpkers Vorbild war wohl Magnum Kollegin Inge Morath. Die geradezu in die Haut von Marilyn Monroe schlüpfte, um 1960 auf dem Filmset von „The Misfits“ an deren wahres Ich heranzukommen. „Die Monroe beherrschte alle Tricks, um zu posieren und sich zu verstellen“, erzählte Morath. Doch irgendwann kam ihr Moment. magnumphotos.com
MAGNUM ZU GAST IM SALZBURGER HANGAR-7
Die Ausstellung „70 Jahre Sportfotografie“ wird von 5. April bis 1. Mai bei freiem Eintritt im architektonisch einzigartigen Hangar-7 zu sehen sein, der eine Sammlung von historischen Flugzeugen der Flying Bulls sowie Formel-1-Rennwagen beherbergt. Der Hangar-7 bietet aber nicht nur Raum für Kunstausstellungen, sondern ist mit seinem Restaurant „Ikarus“, zwei Bars, einer Outdoor Lounge und einem Café auch ein Treffpunkt für (kunstliebhabende) Genießer. hangar-7.com
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FRAU SCHWIMMEN
DIESE
INS
BRINGT DICH
D E N „ B AY WAT C H “ - S TA R I L F E N E S H H A D E R A M Ö C H T E M A N N I E M E H R L O S L A S S E N . D I E N E W YO R K E R I N I S T B O D E N S TÄ N D I G , BEWEIST MITGEFÜHL UND SIEHT DAZU NOCH HAMMER AUS. DA – EINE WELLE! BITTE RETTE UNS! T E X T: N O R A O ’ D O N N E L L F O T O S : D O V E S H O R E
Bikini: Duskii
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Einteiler: Duskii Sonnenbrille: Vintage
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I E R E C Y C E LT M A N D I E 1 9 9 0 E R -T V - K U LT S E R I E „ B AY W AT C H “ U N D M A C H T DARAUS EINEN FILM, DER S I C H N A C H 2 0 1 7 A N F Ü H LT ? MIT AUGENZWINKERN. UND D E M R I C H T I G E N C A S T. F Ü R D W AY N E J O H N S O N , H A U P TDARSTELLER UND PRODUZ E N T, WA R D A S C A S T I N G SEINER ANGEBETETEN N I C H T G E R A D E E I N FAC H . „SIE MUSSTE SO VIEL S E I N “, SC H R I E B J O H N SO N A U F I N S TA G R A M . „ S TA R K , I N T E L L I G E N T, S C H Ö N , BEEINDRUCKEND, WITZIG. DARF ICH VORSTELLEN: D I E TA L E N T I E R T E I L F E N E S H HADERA GEHÖRT JETZT Z U U N S E R E R ‚ B AY W AT C H ‘ FA M I LI E .“ Wir können das Anforderungsprofil be stätigen: Hadera ist all das und mehr. Die 31jährige jährige Schauspielerin ist eine echte New Yorkerin (präzise: Harlem), spielte bereits im gefeierten HBOSechsteiler „Show Me a Hero“ sowie in Showtimes „Billions“ und ist einer der Lieblinge von Regisseur Spike Lee. Nicht unbedingt der Lebenslauf, den man hinter einer Rolle in „Baywatch“ erwarten würde, aber Hadera ist eben alles andere als gewöhnlich. Kurz gesagt: The Rock hat einfach Geschmack.
THE RED BULLETIN
the red bulletin: 1989 schrieb „The Hollywood Reporter“ zur „Baywatch“Pilotfolge: „Natürlich beißen die Zuseher wegen der geölten Körper an.“ Hat sich ein Vierteljahrhundert später etwas am „Baywatch“-Mindset geändert? ilfenesh hadera (lacht): Na ja, klar geht es immer noch um Fitness, um gutes Aussehen. Zac Efron wurde zur Maschine. Und Dwayne war ohnehin nie etwas an deres. Aber der Film hat auch Witz und nimmt sich nicht super ernst, ohne dabei zur Parodie des Originals zu verkommen. Plus: Wir haben fette Explosionen und Verfolgungsjagden am Wasser! Wie empfindet man als Frau den Ver Vergleich von damals und heute? Das Lustige an meiner Figur (Stephanie Holden; Anm.) ist, dass sie die zugeknöpf zugeknöpf teste der drei Rettungsschwimmerinnen ist. Darum habe ich mich nie wie ein Objekt gefühlt. Dwayne Johnson sagte, du bist härter als ein Diamant. Hat er recht? Ich hatte das Glück, dass mich unglaub lich starke Frauen aufzogen: meine Mutter und meine Großmutter. Meine Groß mutter ist 84, aktiv, unabhängig, schlau, abenteuerlustig und verdammt hart. Das gilt auch für meine Mutter. Sie ist meine beste Freundin, und niemand ist so cool wie sie. Sie kommt aus Vermont und hat diesen lässigen HippieVibe. Vibe. Mum und Granny sind die mitfühlendsten, wunder wunder vollsten, liebenswertesten Frauen, die ich kenne, aber eben auch verdammt taff. Deine Eltern leiten das „African Services Committee“, eine New Yorker Organisation, die Flüchtlingen hilft. Dein Vater flüchtete ja selbst aus Äthiopien in die USA. Was an der Arbeit deiner Eltern hat dich am meisten geprägt? Sie brachten mir bei, dass ich wirklich immer versuchen soll, ein guter Mensch zu sein, in jeder Situation. Man weiß ja nie, was andere durchmachen mussten. Darum muss man Menschen mit Mit gefühl und Großzügigkeit begegnen.
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Top: Duskii Einteiler: Duskii Sonnenbrille: Vintage
MAN ALLES GIBT, KOMMEN, MÖCHTE, NICHT ZIEL ERREICHT.“ SCHÄMEN,
„SOLANGE
WO MAN HIN
UM DORTHIN ZU
MUSS MAN SICH
FÜR DEN WEG
AUF DEM MAN SEIN
Stylist: CHRISTINA PACELLI, TheOnly.Agency Assistant Stylist: CAROLINE CURTIS Hair: MATT FUGATE, Exclusive Artists using Kerastase Paris Make-up: CAROLA GONZALEZ, Forward Artists
Hat diese Einstellung deiner Eltern einen Anteil an deinem Erfolg beim Film? Hm … wenn ich mir ansehe, was meine Eltern leisten, dann kommt mir meine Schauspielerei ziemlich dürftig vor. Verstehst du, was ich meine? Aber mit der Schauspielerei kannst du doch enorm viele Menschen erreichen. Das stimmt, aber man muss sich ständig an die Möglichkeiten dieses Jobs erinnern. Ich schätze mich glücklich, jeden Tag das tun zu können, was ich liebe. Jahrelang arbeitete ich in einem Restaurant, ich schlug mich durch, um die Rechnungen bezahlen zu können. Was war ich denn? Eine Bedienung, keine Schauspielerin. Aber so sah ich das nie, das hätte ja nichts gebracht. Solange man alles gibt, um dorthin zu kommen, wo man hin möchte, muss man sich nicht für den Weg schämen, auf dem man sein Ziel erreicht. Jetzt hast du es geschafft. Der Traum ist wahr, ja. Aber es ist hart, wenn mich meine Eltern wegen einer abgelehnten Förderung anrufen und ich am Strand in meinem roten Bikini rumstolziere. Sagen wir mal: Von außen ist der Einfluss der Arbeit meiner Eltern auf meine nicht leicht zu erkennen. Aber als Celebrity kannst du doch Gutes für die Sache tun! Das stimmt auch, ja. Und endlich spüre ich, dass ich mich nützlich machen kann. Vor kurzem gründeten meine Eltern einen Jugendausschuss und fragten mich, ob ich eine Rede halte, um das Ganze anzuschieben. Ich rede nicht gerne vor Leuten, aber ich habe ihnen zugesagt, ein Video zu machen. Und ich dachte mir, wäre es nicht cool, wenn Dwayne die Kids zu Beginn begeistert? Jeder liebt The Rock. Ich musste ihm das nicht groß erklären. Er wusste, was meine Eltern machen, meinte nur: „Klar, ich bin dabei“, und machte das coolste, netteste Video, das man sich vorstellen kann.
Apropos: Dwaynes Instagram-Post hast du mit „Für alle, die mich auslachten, als ich 1997 beim Schwimmen vom Startblock fiel“ beantwortet. Klär uns auf. Ich war im YMCA-Schwimmteam, bevor ich zur Highschool ging. Beim letzten Bewerb machte ich mich auf dem Startblock bereit – aber ich fiel noch vor dem Startschuss ins Wasser. Der wohl peinlichste Moment meines Lebens. Ich wollte nie mehr auftauchen. Schrecklich. Wie gut schwimmst du heute? Ich bin eine ziemlich gute Schwimmerin. Zwei Monate lang trainierten wir zweimal die Woche, je zwei Stunden am Stück. Ist jetzt nicht die Welt, aber bei zwei Stunden im Pool geht etwas weiter. Voll krasses Training, ein Ganzkörper-Workout. Wie war denn die Stimmung am Set? Wir hatten eine großartige Zeit. So viele unterschiedliche Charaktere. Alexandra Daddario etwa ist ein Clown. Sie kommt auch aus New York, es war schön, noch jemanden von dort dabei zu haben. In den TV-Shows der 1990er hörte man immer wieder von Zickenalarm. Keine Spur! Drei Mädels im Badeanzug – da erwartet offenbar jeder, dass es da gleich mal heftig abgeht, dass abschätzige Kommentare kommen. Aber da war gar nichts. Wahrscheinlich ist es auch nur die Erwartung, die Leute haben, wenn drei Mädels aufeinandertreffen. Auf dem Set jedenfalls haben wir alle unser Bestes gegeben – und keine hat versucht, die anderen auszustechen. Auf gewisse Art definiert ihr neu, was es heißt, ein „Baywatch“ babe zu sein. Was für ein schräger Ausdruck – was soll das überhaupt bedeuten? Dass man seine Intelligenz nie ver verstecken soll, um Männer nicht einzuschüchtern? Die alten „Baywatch“Zeiten sind ja so was von vorbei … Und das ist gut so. „Baywatch“ kommt am 1. Juni ins Kino
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IM KOPF DES DJs THE RED BULLETIN
Welcher Plan steht hinter der Playlist eines Top-DJs? Helfen Beats gegen Müdigkeit? Und wie bringt man tausend Menschen um sechs Uhr früh zum Tanzen? Die Reportage einer extralangen Clubnacht – live aus dem Kopf des Berliner Techno-DJs Alex.Do. Text: Andreas Rottenschlager Fotos: Yuki Lutz
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5:50
EIN SAMSTAG
Mitte Februar, morgens um 5.35 Uhr, auf der Autobahn Richtung Köln: Alex.Do, Berliner Techno-DJ mit zehnjähriger Er Erfahrung, wird in einem schwarzen Jaguar F-Pace SUV an seinen letzten Arbeitsplatz für diese Nacht chauffiert. Der 27-Jährige soll erstmals im Kölner Bootshaus-Club spielen, laut Szene-Bibel „DJ Mag“ 2016 einer der Top-20-Clubs der Welt. Nicht nur das: Auf Alex.Do wartet eine besondere Herausforderung, das Closing-Set, Beginnzeit: fünf Uhr morgens. Doch der Wagen hat jede Menge Verspätung.
5:35
Ich mag es nicht, wenn die Nacht nicht nach Plan läuft … Wir schleichen mit 70 km/h durch den Neuschnee … ich bin mir sicher, dass wir nicht pünktlich ankommen. Im Bootshaus warten tausend Leute auf mein geplantes Set. Wegen der Ver Verspätung wird meine Spielzeit drastisch gekürzt. Die Play Playlist, die ich vorbereitet habe, ist nutzlos. Ich muss mich thematisch umorientieren.
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Endlich angekommen, das muss es sein, dieses Gebäude, das aussieht wie eine alte Fabrik oder eine Werft. Vor dem Absperrgitter warten Leute in dicken Winterjacken. Haben die überhaupt noch Bock? Langsam macht sich Anspannung bemerkbar, und ich fühle mich nicht mehr müde. Der Gig im Bootshaus ist eine doppelte Herausforderung für Alex.Do. Mit Chris Liebing, einem Pionier der deutschen Techno-Szene, und Rødhåd, dem Aushängeschild von Alex.Dos Berliner Plattenlabel Dystopian, haben zwei Spitzen-DJs den Abend eröffnet.
Zudem hat Alex.Do nur noch eine Stunde Zeit für das Closing. Diese Sets entscheiden stets darüber, wie die Besucher die Nacht in Erinnerung behalten. 5:55
Gut! Die Leute tanzen noch. Die Stimmung scheint ausgelassen zu sein. Hoch zum DJPult. Es ist recht dunkel, eine Stufe, zwei. Da steht Rødhåd und spielt gewohnt routiniert seine einprägsamen Tracks. „Musstest Überstunden machen, was?“ Er grinst. Schnell raus aus der Jacke. Ein Schluck Wasser. Neu orientieren … Rødhåd spielt deepen, monotonen Techno – absolut passend für die Uhrzeit … In genau diese Richtung muss ich jetzt auch gehen.
6:01
Rein mit dem USB-Stick, 5000 Songs … Auf meiner eigentlichen Playlist sind Tracks, die ich definitiv nicht mehr spielen kann, zu wenig Zeit, die Stimmung viel zu aufgedreht. Ich werde vor tausend Leuten improvisieren müssen … Der letzte Track
von Rødhåd läuft schon … scrollen … scrollen … der Einstieg könnte passen: „Ricardo Garduno – Alteraciones de Amor“ – klassischer Techno, repetitiv, hypnotisch … das macht Sinn!
6:15
Ich muss Rødhåds Energie-Level halten … Seinen hypnotischen Sound zu übernehmen, finde ich gerade sehr willkommen. Zum Ende hin kann ich noch mal melodiöser werden. Für ein Closing-Set gibt es zwei Strategien, sagt Alex.Do. Erstens: die Stimmung bis zum Schluss am Kochen halten. Zweitens: die Leute noch einmal auf aufputschen, dann einen sanften Übergang schaffen, der die Besucher in den anbrechenden Tag entlässt. Nummer zwei ist die schwierige Variante. Techno-Ästhet Alex.Do will sie in 45 Minuten umsetzen.
6:20
Die Leute, die auf dem Dancefloor bis sechs Uhr durchhalten, bleiben auch bis zum Ende. Der harte Kern. Sie muss ich erreichen. Was fühlen sie gerade jetzt? Ich muss ihre Gesichter erkennen … das geht nur in den Sekundenbruchteilen, in denen das grelle Licht aufblitzt. Da! Die Leute in der ersten Reihe tanzen mit geschlossenen Augen … die schweben förmlich. Ein gutes Zeichen.
THE RED BULLETIN
„Wer um sechs Uhr früh noch tanzt, hält bis zum Ende durch“, sagt Alex.Do über sein Publikum, „das ist der harte Kern.“
Die entscheidende Phase des Abends: der Übergang in den entspannten Teil des DJ-Sets. Techno-Ästhet Alex. Do hat dafür weniger als eine Stunde Zeit.
„ALEX.DOs NACHT ENDET UM 7.30 UHR. NÄCHSTER STOPP: ROTTERDAM.“
6:35
Erstaunlich, wie schnell man in den Maschinenmodus abdriftet. Die Track-Auswahl in den letzten 15 Minuten passierte fast automatisch. Gerade läuft „Lattice“ von Marcel Dettmann. Für mich ein AllTime-Favourite. Ultra-reduziert, nur drei bis vier rhythmische Elemente. Der Track erzeugt einen Sog …
6:55
Mit dem letzten Lied möchte ich noch mal einen Akzent setzen … mein Remix von Howlings „Phases“, welcher erst in den nächsten Monaten erscheint. Geschwindigkeit rausnehmen … behutsam reinfaden. Wie nimmt ihn das Publikum auf?
6:59
Der ganze Saal wird von orangefarbenem Licht geflutet. Der Lichtmann weiß, was er tut … er unterstützt meine atmosphärische Musik. Jetzt kann ich alle sehen … die Leute hören langsam auf zu tanzen …
6:38
… und das tut er wirklich. Ich habe das Gefühl, dass sich alle dem Track hingeben.
7:01
Einige haben die Augen noch immer geschlossen, Wahnsinn … klatschen … Puh! Mission accomplished.
Die entscheidende Phase des Abends sei der Übergang in den ruhigeren Teil des Sets, sagt Alex.Do. Ein guter DJ müsse „Brücken bauen“, müsse – wie er es formuliert – „Stimmungsschichten übereinanderlegen“.
Während er Tracks ineinandermixt, achtet Alex.Do ganz genau 7:30 Uhr, vor dem Bootsauf das Feedback haus: Alex.Do atmet die Morgenluft an des Publikums. Werden diesem Kölner Wintermorgen und ver vergräbt seine Hände in den Jackentaschen. die Tanzbewegungen „Ich könnte auf der Stelle umfallen“, sagt weicher? Funktionieren er. „Wenn das Adrenalin weg ist, trifft dich die Müdigkeit mit einem Schlag.“ die Breaks in den Am Abend wird er in Rotterdam auflegen. Songs? Gibt’s spontane Alex.Do blickt auf sein Handy-Display. „Bis Mittag schaffe ich noch fünf Stunden Freudenschreie? Schlaf“, sagt er. 6:50
dystopian.de/booking/alex-do bootshaus.tv
Ich muss die Leute langsam runterholen. Die Musik hat mich komplett weggetragen. Für das Finale brauche ich mehr Melodie. „Drenched“ würde dafür passen, ein Track von mir, etwas melodiöser und dennoch reduziert … THE RED BULLETIN
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guide Get it. Do it. See it.
7 GARTH MILAN/WINGS FOR LIFE WORLD RUN
Mai 2017
DIE GANZE WELT LÄUFT
Der ungewöhnlichste LaufEvent des Jahres: Die Starter treten miteinander an – gegen das sie verfolgende Catcher Car. Wo? Weltweit und für einen guten Zweck. Alles über den Wings for Life World Run auf Seite 82.
THE RED BULLETIN
75
GUIDE
See it Poo Bear (links) blickt aufregenden sechs Monaten entgegen.
DA STEPPT DER BÄR
Auf Red Bull TV ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Dieses Monat top: bärige Produzenten, bezaubernde Männer und rasante Action auf zwei und vier Rädern.
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Robin Thicke: „Poo Bear und ich denken in denselben Mustern.“
THE RED BULLETIN
April/Mai
29 THE RED BULLETIN
April
SERIE
POO BEAR – AFRAID OF FOREVER
Jason „Poo Bear“ Boyd schrieb Hits für Usher, Kelly Rowland und Justin Bieber. Kann er nun in diesem knallharten Geschäft den nächsten großen Wurf landen? Und wie stellt er sich den seelischen Narben seiner Kindheit, um bereit zu sein für die Hochzeit mit seiner Verlobten?
DUSTIN DOWNING (2), GRIT KOENIG/RED BULL CONTENT POOL, JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL, ALBERTO POLO/RED BULL CONTENT POOL
20 28 11
April
DOKU
V-MAX
Extrem-Radfahrer Max Stöckl aus Tirol hält aktuell vier Geschwindigkeits-Weltrekorde – mit einem Serien-Mountainbike. Diese 60-minütige Dokumentation zeigt seinen jüngsten Coup: mit 167,6 km/h über Sand und Geröll in der Atacama-Wüste in Chile.
bis 30. April
LIVE
WRC RALLYE ARGENTINIEN
Erstmals 1980 ausgetragen, begeistert Südamerikas einziger WRCLauf durch Vielfalt. So wechseln Sonderprüfungen auf schnellen, sandigen Straßen nach Santa Rosa de Calamuchita mit engen Bergstraßen in der „Mondlandschaft“ des Traslasierra-Gebirges.
Mai
SERIE
THE ROAD TRICK
Adam Trent ist zur Zeit einer der angesagtesten jungen Illusionisten. Zehn Episoden lang reist der 31-jährige Amerikaner durch 13 europäische und nordafrikanische Länder. Mit Hilfe seiner Magie-Künste durchbricht er kulturelle Barrieren und lernt Land und Leute kennen.
77
GUIDE
Do it
12
Die Tänzer der Dark Illusions in Battle-Pose
Kämpfer, Kulissen, Kilometer: die Show in Zahlen
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der weltbesten Tänzer, aufgeteilt in zwei rivalisierende Gruppen, liefern sich bei Red Bull Flying Illusion ein Superhelden-Battle. Die Story der Show: Die düsteren Gestalten der Dark Illusions fordern die Flying Heroes zum Kampf. Die Helden haben eine Nacht Zeit, um die dunklen Mächte in die Unterwelt zu vertreiben. Gelingt ihnen das nicht, erlischt das Licht des Lebens für immer.
8976
Tour-Kilometer durch Frankreich, Belgien, Schweden, Österreich und die Schweiz hat Red Bull Flying Illusion bereits zurückgelegt, über 90.000 Zuschauer hat die Show seit 2014 zum Staunen gebracht. Damit ist das Programm dem Erfolg seines Vorgängers Red Bull Flying Bach (Premiere: 2010) auf den Fersen: Seinerzeit gab es mehr als 500.000 Zuschauer in 35 Ländern.
THE RED BULLETIN
GUILLAUME MEGEVAND/RED BULL CONTENT POOL, ADAM KLINGETEG/RED BULL CONTENT POOL, LITTLE SHAO/RED BULL CONTENT POOL
RED BULL FLYING ILLUSION
Spektakuläre Tanzakrobatik, atem beraubende Illusionen, schwebende BühnenDekoration: Mit ihrer magischen BBoyShow überwinden die Berliner BreakdanceWeltmeister Flying Steps die Grenzen der Schwer und Vorstellungskraft. Schwer
April/Mai Überflieger auf Tour Die neuen Termine der Magie-trifft-Breakdance-Show
8
und 9. April
München Olympiahalle (3 Shows)
21
bis 23. April
Frankfurt Jahrhunderthalle (5 Shows)
28
und 29. April
Berlin Tempodrom (4 Shows)
5
und 6. Mai
Hamburg Barclaycard Arena
12
(2 Shows)
und 13. Mai
Stuttgart PorscheArena (3 Shows)
Die Premiere im Jahr 2014 fand im Berliner Tempodrom statt, nun kehrt Red Bull Flying Illusion – unter anderem – dorthin zurück. Mit ganz neuen Moves, noch imposanteren Illusionen – und einer um zehn Minuten verlängerten Spielzeit. „Wir haben die Show komplett upgedatet“, sagt Mastermind Vartan Bassil. „Auch wer sie schon einmal gesehen hat, wird wieder staunen.“ Tickets gibt’s auf flyingillusion.redbull.com
NEU AUF RED BULL TV
„FOLLOW THE STEPS – BREAKIN’ THE WORLD“
Die DokuSerie begleitet sechs Tänzer der Flying Steps auf dem Weg zu ihrem großen Traum: Amerika zu erobern. In sechs Episoden zu je 26 Minuten erhält der Zuschauer quasi einen Backstage Zugang zu den spektakulären Shows der „Steps“ und einzigartige Einblicke in den Alltag der besten BBoys der Welt. redbull.tv/followthesteps
Vartan Bassil
„IST DAS ECHT ODER EIN TRICK?“ THE RED BULLETIN: Mit Shows wie
Red Bull Flying Bach, bei der B-Boys zu Barockmusik tanzen, und Red Bull Flying Illusion verbinden Sie Welten, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören. Was reizt Sie daran? VARTAN BASSIL: Breakdance wird meist als Sport wahrgenommen. Wir wollen zeigen, dass Breakdance eine Kunst form ist. Dass man damit auch zu klas sischer Musik tanzen kann. Oder eine MultimediaShow aufziehen, bei der die Grenzen zwischen Können und Magie verschwimmen. Wenn ein Tänzer mitten in der Bewegung plötzlich abhebt, fragst du dich: Ist das echt oder ein Trick?
THE RED BULLETIN
Die Doku-Serie „Follow the Steps“ begleitet Ihre Crew auf US-Tournee. Wie verkauft man den Amerikanern als Deutscher Breakdance? Zu unseren Red Bull Flying BachShows kommen viele Familien. KlassikFans kommen mit ihren Kindern, die sonst nie zu einem BarockKonzert gehen würden. Dieser Crossover sorgte auch im Heimat land des Breakdance für Neugierde. Breakdance entstand vor 40 Jahren in der Bronx. Warum ist die Begeisterung dafür bis heute ungebrochen? Weil sich der Tanz noch immer weiter weiter entwickelt, die Moves ständig krasser werden. Und: Breakdance ist das beste Ventil, um den Kopf frei zu kriegen. Bassil ist künstlerischer Leiter der Flying Steps.
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GUIDE
Do it
21
April bis 21. Mai Neymar Jr’s Five „Ich habe Neymar getunnelt.“ Wenn du Freunden diesen kecken Satz an den Kopf werfen willst, kannst du beim weltweiten Kleinfeld‑Fußballturnier Neymar Jr’s Five Vorarbeit leisten. Die letzten deutschen Qualifier‑Turniere steigen (in dieser Reihenfolge) in Mönchengladbach, Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Gießen, Mainz, Köln, Leipzig und München. Also: anmelden und (vielleicht) Ticket zum Weltfinale lösen: Ganz Deutschland; neymarjrsfive.com
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April Hamburg Marathon 42,195 Kilometer zu laufen setzt nicht nur Ausdauer voraus, son‑ dern auch jede Menge Motivation. Bei Deutschlands größtem Früh‑ jahrsmarathon (über 25.000 Star‑ ter!) ist die Sightseeing‑Tour als Motivations‑Bonus inkludiert. Ebenso wie Weltmeister und Olym‑ piasieger Stephen Kiprotich aus Uganda. Ganz Motivierte lassen auch ihn nicht aus den Augen. Messe, Hamburg; haspa-marathon-hamburg.de
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April/Mai/Juni April bis 7. Mai BMW Open Dinge, die du als Sieger beim ATP‑Tennisturnier in München tun darfst: Eltern danken, Gegner loben, mit neuer Karre einen Burnout machen. Gerade das Letzte erscheint auf Sandplatz verlockend. 2016 hatte Philipp Kohlschreiber die Gelegenheit, hielt sich aber wegen guter Manieren zurück. 2017 gibt auch Jungstar Alexander Zverev Gas. MTTC Iphitos, München; bmwopen.de
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bis 5. Juni
STEVE AOKI BEIM SPUTNIK SPRING BREAK
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Goitzschesee, Pouch, Sachsen-Anhalt; sputnik.de/springbreak
Mai Eschborn–Frankfurt Diese Zahlen gehen runter wie Power Power‑Gel: 17 Rennen, 180 Profis, 6000 Radfahrer, eine 218,7 Kilometer lange Strecke und jährlich mehr als 800.000 Zuschauer. Das Traditions‑ rennen Eschborn–Frankfurt – Rund um den Finanzplatz gehört zu den wichtigsten deut‑ schen Eintagesrennen. 2016 holte sich der Norweger Alexander Kristoff (im Bild rechts im roten Trikot) den Sieg. Dieses Jahr wird erstmals in der UCI WorldTour gefahren, der höchsten Radsportliga der Welt.
ROTH-FOTO.DE
1
Beschwingte Teenager mit Sixpacks, fette EDM‑Beats, Glow‑Sticks im Mund und am Arm: Springbreak ist schon speziell. Wen das zu sehr anstrengt, der kann zwischendurch auf der Halb‑ insel Pouch in den Goitzschesee hüpfen oder gleich mit der Surfausrüstung antanzen. Über alles erhaben ist das elektronische Line‑up mit Rave‑Gott Steve Aoki (Bild). Aber auch Deutsch‑ rap (Marteria, Trailerpark) und punkiger Indie‑ Rock (Kraftklub) bekommen eine Bühne.
Eschborn; eschborn-frankfurt.de
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Do it
Mai Du läufst, wo du willst Wings for Life World Run-App
Wo die Bilder laufen lernen Red Bull TV-Live-Stream
Am Wings for Life World Run teilnehmen, wo immer du willst? Vor deiner Haustür, auf deiner Lieblingsrunde? Geht. Einfach App runterladen und am 7. Mai gegen das virtuelle Catcher Car (und alle anderen Runner weltweit!) antreten. Mehr Info auf: wingsforlifeworldrun.com
Red Bull TV liefert dir die spektakulären Bilder der Läufe aus aller Welt als Live-Stream ins Wohnzimmer. Von CatcherCar-Action und Statistiken über Celebrity-Interviews auf und an der Strecke bis zu interaktiven Features. Ab 12.00 Uhr auf redbull.tv
7 WINGS FOR LIFE Mai
WORLD RUN
Beim globalen Lauf-Event, dessen Erlöse helfen, Querschnittslähmung heilbar zu machen, wachsen Hobby- und Profiläufer über sich hinaus. Warum, weiß Psychologin Dr. Rhonda Cohen: „Das Catcher Car motiviert. Die Angst, ‚gefangen‘ zu werden, setzt ungeahnte Kräfte frei.“ Deutschland-Start des Wings for Life World Run 2017: 13 Uhr im Münchner Olympiapark. Start des Catcher Cars: 13.30 Uhr. Anmelden: wingsforlifeworldrun.com
„ENTSCHEIDEND IST DIE PACE“
Florian Neuschwander, 35: „Wer zu schnell startet, muss büßen.“
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Florian, du bist Titelverteidiger des Wings for Life World Run in Deutschland. Wie motivierst du dich für eine anstrengende Trainingseinheit? Ich lenke mich gut ab und gehe vor und nach dem Training gern mit Freunden weg. Wenn das nicht hilft, höre ich Musik, um mich zu motivieren. Welche Bands sind dafür ideal? Bei harten Tempoläufen setze ich auf harte Bands wie Taking Back Sunday, um mir den letzten Kick zu holen. The Gaslight Anthem sind ebenfalls gut. Falls das auch nicht hilft: Welche Motivationstricks kennst du noch? Verabrede dich mit deinen Kumpels zum Laufen und mach dir eine genaue Startzeit aus. Aufgrund des Gruppendrucks fällt es einem schwerer, sich zu drücken.
Vertraust du während des Rennens auf technische Hilfsmittel? Ich trage eine GPS-Uhr. Für mich ist generell die Pace wichtiger als der Puls. Ich weiß zum Beispiel, dass ich den Kilometer in 3:48 Minuten laufen muss, um dieses Jahr die 80-Kilometer-Streckenmarke zu knacken. Deshalb versuche ich von Anfang an, diese Pace zu treffen und möglichst lange durchzuziehen. 80 Kilometer laufen, bevor man vom Catcher Car eingeholt wird: Das ist ein internationaler Topwert. Was rätst du Hobbyläufern für die wichtigen ersten Kilometer? Die ersten zehn Kilometer sind deine Einrollphase. Man sollte eher langsamer loslaufen und nach etwa 3½ Kilometern in die Ziel-Pace reinfinden. Wie errechne ich meine Ziel-Pace? Auf der Wings for Life World Run-Website gibt es einen Ziel-Kalkulator, in den du deine Wunschkilometer eingibst. Der spuckt dann die Pace aus. Fertig!
THE RED BULLETIN
MARC MÜLLER FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, RICHARD STRÖM/RED BULL CONTENT POOL
Florian Neuschwander
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ADVENTURE Die Anforderungen an das Material haben sich von der Ära der frühen Entdecker bis zu jener der modernen Abenteurer massiv gewandelt. Doch eines ist gewiss: Die Zeit bleibt niemals stehen – und das gilt auch für die Uhr eines wahren Globetrotters.
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GUIDE
Read it
Marcel Reif
TV-Kommentator, Sportjournalist, Buchautor: Der Fußballexperte hat dank seiner Leidenschaft und Präzision eine Fangemeinde – auch wenn seine scharfen Analysen mitunter das Publikum spalten. Diesmal fragt er sich, wie lang Superklubs wie Barcelona und Bayern noch ihre Ligen dominieren können.
IST
ABGEBRANNT 90
s ist das Normalste auf der Welt, dass auch bei den ganz großen Klubs der Erfolg in Zyklen verläuft. Nur können die Schwer Schwergewichte des europäischen Fußballs diese Ausschläge bis zu einem gewissen Grad abfedern, indem sie sich bei jeder noch so minimalen Abweichung vom obligatorischen Siegespfad fragen: Wie kann ich meinen Platz an der sportlichen und ökonomischen Sonne auf lange Zeit sichern? Beim FC Barcelona scheint dieser sensible Seismograph jedoch an Sensibilität verloren zu haben, und nicht erst seit dem 0:4-Desaster gegen Paris Saint-Germain im Achtelfinale der Champions League – trotz des beispiellosen 6:1-Jahrhundert6:1-Jahrhundert siegs im Rückspiel – droht der Stolz Kataloniens seine Vorherrschaft einzubüßen. Machen wir uns nichts vor: Ein Verein wie Barça wird immer eine wichtige Rolle spielen, aber die Zeiten, als die Katalanen mit traumwandlerischer Selbstverständ-
THE RED BULLETIN
BLAGOVESTA BAKARDJIEVA
MÄRCHENLAND
E
Reif für die Bundesliga
lichkeit ihr kunstvolles Tiqui-taca zelebrierten, sind vorbei. Das hat Gründe: Auch wenn es die Entscheidungsträger in den Chefetagen anders sehen, verspüren junge Menschen eine gewisse Sättigung, wenn sie ein Jahrzehnt lang alle Pokale dieser Welt abgeräumt haben.
U
nd die Schere in der Primera División klafft mittlerweile so weit auseinander, dass die Spieler nicht mehr jede Woche gefordert sind, wenn es gegen Underdogs wie Alavés, Eibar, Gijon oder Osasuna geht. Die Frage, ob man da nicht während der Saison die Füße hochlegen und, voll im Saft stehend, in die entscheidende Phase des Fußballjahres tänzeln könne, mag legitim sein. Aber es ist nicht so einfach, den Schalter umzulegen und sich Woche für Woche durch die Mühen der Liga zu wühlen. Es kostet vor allem sehr viel mentale Kraft, die irgendwann aufgebraucht ist. Die Stars aus dem Camp Nou wie Piqué, Iniesta, Busquets und bis vor kurzem Xavi haben ein Jahrzehnt lang die Szene dominiert und auch für Spanien alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Über Genius Messi mag ich nicht diskutieren – bei ihm ist die ganze Region beleidigt, wenn er nicht im Alleingang sämtliche Klubtitel holt (und für Argentinien die Weltmeisterschaft). Er ist noch immer der Beste der Welt, aber auch er lässt ver verdrossen die schmalen Schultern hängen, wenn’s nicht so funktioniert wie gewohnt. Seit Pep Guardiolas emotionalem Abgang hat Barcelona die Meriten verdienstvoller Spieler allzu hoch gehängt und es verabsäumt, rechtzeitig eine neue Ära einzuläuten. So wie es einst Juventus vor vorexerziert hat, als man gerade im Moment der bedeutendsten Erfolge Weltstars wie Zidane oder Platini in Würde verabschiedet hat. Frei nach dem Motto: Mehr ist nicht mehr rauszuholen, zurück an den Start.
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n Barcelona hat man sich zu sehr im hellen Glanz des Tiqui-taca gesonnt und sich selbstverliebt als Erfinder des allein selig machenden Systems gefeiert. Heute ist dieser Barça-Code längst entschlüsselt, aber die Spieler können sich nicht mehr umstellen. Input von außen täte gut, jedoch hat jeder Trainer außer außerhalb der von Cruyff angepflanzten Monokultur automatisch schlechte Karten.
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Der Stolz Kataloniens droht seine jahrelange Vorherrschaft unauf haltsam einzubüßen. Doch die wahre Götter dämmerung könnte Barcelona bevor stehen, wenn Messi noch einmal was erleben will und sich in Richtung Paris oder Manchester aufmacht.
Barcelonas legendäre Talentequelle „La Masia“ sprudelt nicht mehr so wie unter dem großen Holländer, der in sechs Jahren 30 Akademiespieler zu den Profis beförderte. Und Barça muss heute beim Rest der Welt gucken, schließlich kann das Reservoir an Hochbegabten auch in Katalonien nicht unerschöpflich sein. Trainer Luis Enrique, der in seinem ersten Jahr (2014/15) noch das Triple holte, hat sich am Umbruch die Zähne ausgebissen. Es wundert daher keinen, dass Präsident Josep Bartomeu den Taktstock im Sommer einem neuen Dirigenten in die Hand drücken wird. Die wahre Götterdämmerung könnte Barcelona jedoch noch bevorstehen: Es ist für mich durchaus denkbar, dass der bald dreißigjährige Messi noch einmal etwas anderes erleben will und sich in Richtung Paris oder Manchester aufmacht. Auch der unter Carlo Ancelotti bisher mehr durch gnadenlose Effizienz denn spielerische Brillanz imponierende FC Bayern steht vor einer einschneidenden Neuausrichtung – darüber können auch
Spektakel wie gegen Arsenal oder den HSV nicht hinwegtäuschen. Im Gegensatz zu Barcelona haben die Münchner jedoch selbst erkannt, dass ihr Personal in kurzen Hosen an biologische Grenzen stößt. Lahm wurde bewusst, dass Alter nicht nur eine Zahl ist, Stratege Alonso geht ebenso in Pension, und das baldige Ende der Flügelzange mit Robben und Ribéry ist zum Greifen nahe.
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it Hoeneß und Rummenigge sind jedoch richtig fähige Patriarchen am Ruder, die vorsorgen und sich immer wieder neu erfinden. Sie wollen einen sanften Übergang, und irrwitzige Transfers jenseits der 50-Millionen-Grenze sind an der Säbener Straße ohnehin tabu – auch wenn solche Summen durchaus zu stemmen wären. Die Crux dabei: Ein Übergangsjahr ist in München undenkbar, ein Erreichen des Champions-League-Halbfinales genügt den eigenen Ansprüchen nicht, Meister Meistertitel und Pokalsieg sind obligat geworden. Ob das neue Jugendzentrum mittelfristig eine Lösung für die Kostenexplosion auf dem internationalen Transfermarkt bieten kann, wage ich zu bezweifeln. So schön das Lied von eigenen Leuten mit bayrischer Identität auch klingen mag – es funktioniert nicht. Müller, Alaba und Badstuber waren die Letzten, die es damals, 2010 unter van Gaal, in den Profikader geschafft haben. Heute würde ich keinem Talent raten, zu versuchen, sich bei den Bayern durchzusetzen, und sogar ein vielversprechender Nationalspieler wie Kimmich bekommt kaum Einsätze. Richten muss es mit Michael Reschke der wohl beste Kaderplaner, der zu bekommen ist. Der ist permanent unterwegs, lebt Understatement und verschwendet seine Zeit nicht mit Interviews. Zeigt RB Leipzig nicht vor, dass es sehr wohl möglich ist, mit ganz jungen Spielern Richtung Europa zu stürmen? Was in Leipzig mit viel Gespür und sinnvollem Einsatz der Mittel passiert, ist ein anderes Modell als das der Bayern. Und ich bin schon sehr gespannt, ob Leipzig im Falle einer Qualifikation für die Champions League am Credo des Alterslimits und der Gehaltsobergrenze festhält. Denn gerade für den Visionär Dietrich Mateschitz gilt: Nichts schmeckt besser als der Erfolg.
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„Betrachte die Angst als Freund, nicht als Feind.“ Streetrunner Gabriel „Jaywalker“ Nunez hat keinen Horror davor, bei riskanten Abflügen auch einmal zu scheitern.
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Der Ford Mustang steht nicht für Fahrvergnügen, er ist das Fahrvergnügen. Zähmen kann man das legendäre Ponycar vermutlich nie so ganz. Aber es macht so verdammt viel Spaß, es zu versuchen.
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung) für den Ford Mustang mit 5,0-l-Ti-VCT V8: 20,1–19,9 (innerorts), 9,8–8,7 (außerorts), 13,6–12,8 (kombiniert). CO2 -Emissionen: 306–289 g/km (kombiniert).