The Red Bulletin Juni 2013 – AT

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Das Magazin abseits des Alltäglichen

Juni 2013

Tennis-Ass Viktoria Azarenka

Geliebt, gehasst, gefürchtet RallyeChampion Sébastien Loeb

875 PS für den Pikes Peak

EUR 3,50

Mein Sprung vom Everest

Juni 2013

Exklusiv  Valery Rozov


BMW X3

Freude am Fahren

Symbolfoto

www.bmw.at/X3

ausdruck schöner eindrücke. Lassen Sie sich beeindrucken! Von seinen eleganten, aber doch X-Familie typischen, sportlichen Proportionen. Von den exklusiven Materialien im ergonomisch geformten Innenraum. Den intelligenten Fahrerassistenzsystemen, die in ihm stecken. Und seiner unglaublichen Vielseitigkeit. Doch was den BMW X3 wirklich zum Ausdruck schöner Eindrücke macht, erkennt man erst, wenn man ihn fährt.

der BMW X3. BMW X3: von 105 kW (143 PS) bis 230 kW (313 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 5,1 l/100 km bis 8,8 l/100 km, CO2-Emission von 135 g/km bis 204 g/km.


Die Welt von Red Bull

Juni 32

Titelstory: der Vogelmann am Dach der Welt

Valery Rozovs Flug vom Mount Everest.

Coverbild: thomas senf. Bilder: Thomas Senf

Willkommen!

Das authentische Erleben dieser Ausgabe verlangt nach festem Schuhwerk, Helm und Pickel, es findet nämlich zwischen Himalaya und Alpen statt. Ab Seite 32 begleiten Sie Valery Rozov auf den Mount Everest – hinauf und gleich wieder hinunter. Letzteres auf ungewöhnliche Art, nämlich per Wingsuit: Nie zuvor ist ein Mensch von einem höheren Punkt auf der Erde abgesprungen. Danach erwarten Sie schon die Teilnehmer am Red Bull X-Alps 2013: Das Rennen führt von Salzburg nach Monte Carlo, die einzig gestat­teten Arten der Fortbewegung sind Laufen und Gleitschirmfliegen. Ab Seite 76 lernen Sie unter ­anderem, wie man Qualen genießt.

Viel Vergnügen mit diesem Heft Die Redaktion the red bulletin

„ Leider hatte ich kaum Zeit, auf das Panorama zu achten.“ Valery Rozov, Everest-Bezwinger 3


Die Welt von Red Bull

Juni Auf einen Blick Bullevard

68

15 20 22 26 28 30

Mit 875 Ps Bergauf

Die Fahrt auf den 4300 Meter hohen Pikes Peak in Colorado ist selbst für Rallye-Champ Sébastien Loeb kein Klacks.

news  Das Wichtigste in Kurzform meine welt  Brad Pitt einst und jetzt  TV-Geräte mein Körper  Josef Ajram Formel  Die Physik des Wiegetritts Glückszahlen  Superman

Features 32 Sprung vom Mt. Everest Das Abenteuer von Valery Rozov

46 Spin it!

Drehender Derwisch trifft B-Boy.

52 Victoria Azarenka

26 Josef Ajrams Körper

Der Triathlet und ausgewiesene TattooAficionado aus Katalonien offenbart körperliche Stärken und Schwächen.

76 Das Boden-Luft-Rennen

Von Salzburg nach Monaco, zu Fuß und per Gleitschirm – möglichst schnell. Die Geheimnisse von Red Bull X-Alps.

60 Sigi Schwarz Der Helikopter-Dompteur 66 Francesco Tristano

Bringt Barockklänge in die Clubs und die Beats ins Konzerthaus.

68 Dach-Geschoss

Ein Peugeot für den Pikes Peak

76 Ü ber den Wolken

Das Red Bull X-Alps ist das endgültige Rennen entlang der Luftlinie.

Action!

52 Champion aus der Kälte

20 Millionen Dollar Preisgeld und ein Herz für Oma: Zu Besuch in Minsk bei Tennis-Weltstar Viktoria Azarenka. 4

89 WorkOut: James Spithill

Der America’s-Cup-Sieger über Boxtechnik für Skipper und Klimmzüge der Extraklasse für jedermann.

86 REisen  Düsenjet-Fliegen in Russland 87 Werkzeug Tools für Bergflieger 88 party  Insel Pag, Kroatien 89 WorkOut  Segler James Spithill 90 City Guide Was in Kapstadt los ist 92 Musik  DJ João Barbosas Playlist 94 Events  Nationale Top-Termine 96 TV -Highlights  Red Bulls TV-Fenster 98 Zeitsprung

the red bulletin

bilder: Duhamel Flavien/Red Bull Content Pool, Sebas Romero/Red Bull Content Pool, Felix Woelk/Red Bull Content Pool, greg funnell, Olaf Pignataro/Red Bull Content Pool

Der Tennis-Champion aus der Kälte


Direkt aus dem Rauch-Tal:

Der Sommer wird beerig!

Erfrischend fruchtig, mit frischem Wasser aus Ă–sterreichs Alpen. Echter Tee & echte Frucht. RAUCH. Frucht, Familie & Natur. Seit 1919.


contributors mit an bord im juni THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Herausgeber und Verleger Red Bull Media House GmbH General Manager Wolfgang Winter Verlagsleitung Franz Renkin Chefredakteur Robert Sperl

Jork Weismann

THomas SENF Der deutsche Fotograf schoss die entscheidenden Fotos, als Valery Rozov vom Mount Everest sprang (Höhenflug, ab Seite 32): „Ver­ schlusszeit 1/2500 Sekunde, Fokus ma­nuell. Ich kontrolliere meine zwei Kameras. 7200 Meter über dem Meer: Ich hänge am Seil, neben mir steht Valery in seinem Wingsuit, zum Absprung bereit. Ich bin mir nicht sicher, wer von uns schneller atmet. Fehler­ toleranz für uns beide gleich null, zweiter Versuch ausgeschlossen.“

Stefan Wagner Minsk statt Monaco, Plat­ tenbauten statt Nobelvillen, ungeheizte Trainings­ hallen statt Plätzen unter Palmen: Die Reise zu den Wurzeln eines Tennischampions kann mühsam sein, handelt es sich um Viktoria Azarenka. Stefan Wagner war das egal: Der Red Bulletin-Mit­arbeiter ist als Autor in jedem Metier zu Hause, aber als Tennisexperte, der er ist, waren die Tage mit der aktuellen Nummer 3 der DamenWeltrangliste ein Love Game. Krieg und Frieden, ab Seite 52.

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Schlafende Berühmtheiten, internationale Kampagnen oder berühmte Kolle­ gen (etwa Annie Leibovitz): Wenn der Deutsche Jork Weismann foto­ grafiert, be- und verzaubert das Ergebnis stets mit Eleganz und Ästhetik. Für uns traf er in Istan­ bul Sufi-Tänzer Ceyhun Varıs¸lı und B-Boy Mounir und enthüllte die verblüffende Verwandtschaft die­ ser beiden Tanzstile, ab Seite 46. (Unser Fotochef sorgte für den passenden Hintergrund: Er ließ den Tanzsaal extra ausmalen.)

Creative Director Erik Turek Art Director Kasimir Reimann Photo Director Fritz Schuster Chefin vom Dienst Marion Wildmann Redaktion Alexander Macheck (Stv. Chefredakteur), Werner Jessner (Leitender Redakteur), Lisa Blazek, Ulrich Corazza, Florian Obkircher, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager; Daniel Kudernatsch (App), Christoph Rietner (App) Mitarbeit Stefan Wagner Lektorat Hans Fleißner Grafik Miles English (Ltg.), Martina de Carvalho-Hutter, Silvia Druml, Kevin Goll, Carita Najewitz, Esther Straganz Fotoredaktion Susie Forman (Creative Photo Director), Ellen Haas, Catherine Shaw, Rudi Übelhör Senior Illustrator Dietmar Kainrath Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Karsten Lehmann, Josef Mühlbacher Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba; Christian Graf-Simpson (App) Druck Prinovis Ltd. & Co. KG, D-90471 Nürnberg Finanzen Siegmar Hofstetter, Simone Mihalits Marketing & Country Management Barbara Kaiser (Ltg.), Stefan Ebner, Stefan Hötschl, Elisabeth Salcher, Lukas Scharmbacher, Sara Varming Abo und Vertrieb Klaus Pleninger, Peter Schiffer Marketing-Grafik Julia Schweikhardt, Peter Knethl

herbert völker Alles, was Flügel hat, fliegt – aber bleibt es auch oben? Wenn der Helikopter-Kunstflugweltmeister Siegfried „Blacky“ Schwarz zum Looping ansetzt, ist man da im ersten Moment nicht so sicher. Herbert Völker, der seit seinen Tagen als Chefredakteur der „Auto­revue“ eine begeisterte Lesergemeinde besitzt, ist aber geeicht in Sachen Fliehkraft: Er hat als Beifahrer schon Lenker wie Niki Lauda und Walter Röhrl erduldet. Steigflug, ab Seite 60.

„Ich bin mir nicht sicher, wer schneller atmet, Valery vor dem Absprung oder ich hinter der Kamera.“ Thomas Senf

Anzeigenverkauf Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Thomas Hutterer, Romana Müller, anzeigen@at.redbulletin.com Anzeigendisposition Sabrina Schneider O∞ce Management Manuela Geßlbauer, Anna Jankovic, Anna Schober IT Michael Thaler Firmensitz Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 Sitz der Redaktion Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com Web www.redbulletin.com Erscheinungsweise The Red Bulletin erscheint in Österreich monatlich am Kiosk, im Abo, im alternativen Vertrieb und als Eigenbeilage von und in Kooperation mit folgenden Partnerzeitungen: Kleine Zeitung, Kurier, Die Presse, Salzburger Nachrichten, Der Standard, ­Tiroler Tageszeitung, Vorarlberger Nachrichten. Weiters wird The Red Bulletin monatlich in folgenden Ländern vertrieben: Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Kuwait, Mexiko, Neuseeland, der Schweiz, Südafrika und in den USA. Leserbriefe bitte an leserbriefe@at.redbulletin.com Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: www.redbulletin.at/impressum

the red bulletin




W i e n , Ö ste r r e i c h

LICHTSPUR Mehr als 1000 LEDs verband Fotograf Christoph Meissner mittels 150 Meter Kabel, verteilte sie in diesem Achter-Ruderboot und zauberte Lichtspuren in die Dunkelheit der Alten Donau – genau an jener Stelle, an der am 29. Juni die internationale ­Achter-Nachtsprintregatta „Vienna Night Row“ über die Bühne gehen wird. Mit dabei auch die Damen aus unserem Foto-Boot. Allesamt c­ harming, berichtet unser Bildredakteur, und auf eine ­Weise ­athletisch, „die dir verbietet, sie allzu forsch anzuflirten“. Alle Infos zum Event: www.vienna-nightrow.com Bild: Christoph Meissner

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Pe t s c h o r a- I ly t s c h -­ Natu r r e s e rvat, Ru s s l an d

Hochstand

In der kargen Landschaft des nördlichen Ural ragen auf einem Felsplateau die sieben Manpupuner-Felsen – was in der mansischen Regionalsprache „sieben starke Männer“ heißt – gen Himmel; bizarre Stein­säulen mit bis zu 42 Meter Höhe. Die Mission des deutschen ­Kletterprofis Stefan Glowacz: Erstbesteigung der ­gesamten Gruppe. Sieben Reise- und zwei Kletter­ tage benötigte Glowacz für seinen Kraftakt. Der Lohn: ein Schnappschuss auf dem „großen Bruder“ – dem ­höchsten der steinernen Riesen. Glowaczs Expeditionen: www.glowacz.de Bild: Klaus Fengler/Red Bull Content Pool

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Q u e e n stow n , N eu s e e l an d

Fluchtweg

Mit bis zu 240 km/h heizt Neuseelands Drift-­ Spezialist Mike Whiddett über die Crown Range Road in Queenstown – die höchste Schnellstraße im Land der Kiwis. Der Höhenunterschied: 1080 Meter. Streckenprofil: 47 Kurven auf 10,47 Kilometern. „Arbeitsplatz“ nennt Whiddett solche Orte. Die Neuseeländer nennen Whiddett nachvollziehbarerweise „Mad Mike“. Whiddett im Netz: www.madmike.co.nz Bild: Graeme Murray/Red Bull Content Pool

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Der neue Suzuki S-CroSS SX4: revolution im kompaktSegment

Ab Oktober wird das sparsame Raumwunder im Crossover Design zu haben sein. Wer sich die Poleposition unter den Käufern sichern will, unterschreibt bis zum 14. September 2013 den Kaufvertrag und profitiert vom Insider-Bonus im Wert von € 1.000,–. Der S-Cross SX4 kombiniert Design und Nutzen wie kein anderer: Charakterstarke, dynamische Linien und zahlreiche sportliche Details sorgen für optische Highlights, während das einzigartige Raumangebot und die beispielhafte Sparsamkeit seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen. Spart beim Verbrauch, nicht bei der Leistung Niedrige CO2 -Emissionen und geringer Verbrauch – dafür sorgen modernste, leistungsstarke 1.6-Liter-Benzin- beziehungsweise Dieselmotoren, beide mit 120 PS. Zur Wahl stehen Modelle mit kostengünstigem Frontantrieb oder mit dem neu entwickelten ALLGRIP Allradantrieb für entspanntes, kraftstoffeffizientes Fahren auf jedem Terrain und bei jedem Wetter. Mehr Platz für alles und jeden So sparsam sich der neue S-Cross SX4 sonst auch gibt, beim Raumangebot ist er großzügig wie kein anderer. Er hat mit 430 Litern das größte Kofferraumvolumen seiner Klasse. Rücksitz und Gepäckraumabdeckung können umgeklappt bzw.

abgenommen werden und bieten jede Menge Platz für Snowboards, Kites und alles, was sonst noch mit muss. Überhaupt ist der Innenraum so geräumig, dass Fahrer und Passagiere auch auf langen Fahrten komfortabel sitzen. Das unschlagbare Raumangebot, die Sparsamkeit und das riesige PanoramaSonnendach sind Argumente für sich. Noch ein Argument, den neuen S-Cross SX4 sofort zu kaufen, ist der Insider-Bonus im Wert von € 1.000,– auf Zubehör bei Abschluss eines Kaufvertrages bis 14. September 2013. Nähere Details und laufend neue Insider-Informationen gibt’s beim nächsten Suzuki Händler oder auf: cross.suzuki.at Gesamtlänge Gesamtbreite Gesamthöhe 16"-Räder Gesamthöhe 17"-Räder Radstand Gepäckkapazität (VDA) Reifengrößen

4.300 mm 1.765 mm 1.580 mm 1.575 mm 2.600 mm 430 l 205/60 R16, 205/50 R17


Bullevard Beflügelndes in kleinen Dosen

Härtebälle Das Finale des FIFA Confederations Cup – der Generalprobe für die WM 2014 – am 30. Juni in Rio de Janeiro mag umkämpft sein. Aber sicher nicht sooo hart …

Bilder: Getty images, picturedesk.com (2), archie fergusson, brian schopf & packer schopf Gallery

Sepak Takraw Super Series Der asiatische Ballsport vereint Elemente aus Volleyball, Fußball … und Martial Arts. 2. Tourstopp in Thailand: 27.– 30. 6.

Calcio Storico In der dritten Juni-Woche wird das historische Zentrum von Florenz zu einer Art Schlachtfeld.

Der Buch­ macher US-Künstler Brian Dettmer verwandelt alte Schmöker in Skulpturen. Er arbeitet mit Skalpell und Pinzette, und seine Materialien sind Landkarten, Enzyklopädien und Wörterbücher. „Das Buch hat durch die digitale Revolution sein Monopol als Quelle des Wissens verloren“, sagt Brian Dettmer. „Nun stellt sich die Frage: Was geschieht in Zukunft mit diesen Schwarten?“ Der 38-jährige Künstler aus Chicago hat eine kreative Antwort ­gefunden. Er verwandelt ausgediente Schmöker in Papier-Skulpturen. In Feinarbeit dringt er mit dem Messer Seite für Seite tiefer ins Buch vor und setzt dabei Abbildungen und Wörter in neue Zusammenhänge. Klebstoff ist ebenso verboten wie der Zusatz externer Materialien. An einem einfachen Buch arbeitet er fünf Tage, an einer ganzen Serie oft bis zu fünf Monate. Bereitet ihm das Zerschneiden von Büchern ein schlechtes Gewissen? „Nur anfangs“, sagt er, „doch heute weiß ich: Die Bücher bekommen in meiner Werkstatt neues Leben eingehaucht.“ Aktuelle Ausstellungstermine und weitere Buchskulpturen: www.briandettmer.com

Swamp Soccer World Cup Bei der WM in Blairmore (GBR) (29./30. 6.) stürzen sich SechserTeams in eine Schlammschlacht.

RoboCup In Eindhoven (NED) kicken Roboter ab 26. 6. um die WM-Titel in gleich fünf Kategorien.

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Dettmer, „Complete Guide“, 2011

Bilder des MOnats

Moment  mal!

Szenen aus dem abenteuerlichen Alltag unserer Leser. Einfach per Mail an: phototicker@redbulletin.com Unter den Einsendern der veröffentlichten Fotos wird eine Trinkflasche des Schweizer Herstellers SIGG im speziellen Red Bulletin-Design verlost.

Dubai Der Spanier Maikel Melero fliegt beim zweiten Stopp der Red Bull X-Fighters durch den Nacht­ himmel über der Wüstenstadt. Daniel Grund 15


Wimbledon: Das Hochamt des Tennis bewegt Rackets, Erdbeeren und Millionen.

Eine temporäre Street-Art-Galerie im Herzen von Paris. Mit Kunst von u. a. YZ aus Frankreich (oben)

Kunst im Badehaus Seit seiner Gründung 1885 erlebte das Pariser Badehaus Les Bains einige Veränderungen. Zunächst lange Zeit Treffpunkt der feinen Gesellschaft, ab 1978 coolster Club der Stadt, mit Stammgästen wie Mick Jagger, Kate Moss und Johnny Depp. Vor drei Jahren ging bei Umbauarbeiten etwas schief, so dass man schließen musste. Nach den demnächst einsetzenden Renovierungsarbeiten soll 2014 neu eröffnet werden. Um die Zeit sinnvoll zu überbrücken, lud Besitzer Jean-Pierre Marois 50 der besten Street Artists aus aller Welt ein und überließ ihnen vorläufig das 3000-m²Gebäude. Vhils, Sten Lex, Space Invader, Futura und andere verwandelten den Bau in das spannendste Street-Art-Museum der Stunde. Ein Museum, das aus baubehördlichen Gründen aber nie für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Dafür haben die Künstler einen Blog eingerichtet, auf dem sie ihre Arbeiten dokumentieren und die Welt daran teilhaben lassen. Die Werke gibt’s auf: www.lesbains-paris.com

Final-ticket In der Ticketverlosung kostet die Karte 78 Euro. Auf eBay wurden 2012 bis zu 30.000 Euro pro Karte geboten.

erdbeeren Knapp 30 Tonnen Erdbeeren werden jährlich vernascht, zum saftigen Preis von rund 3 Euro für 10 Stück.

Preisgeld Krise? Welche Krise? Preisgeld-Plus von 40 Prozent gegenüber 2012 bedeutet: 1,87 Millionen Euro für den Sieger.

Electro-Blues James Blake wird als ElektronikWunderkind gefeiert. Der Brite über Mentor Brian Eno, Arbeiten im Flugzeug und die neue Platte. Sein Debütalbum 2011 war die Popsensation des Jahres: fragile Melodien, knisternde Elektronik, grollender Bass. Kurz: Blues fürs 21. Jahrhundert. Die Platte verkaufte sich eine halbe Million Mal und machte Stevie Wonder und Brian Eno zu Blake-Fans. Nun veröffentlichte der 24-Jährige das Nachfolgewerk. the red bulletin: Man sagt, die zweite Platte sei die schwierigste. Stimmt das? james blake: Klar hätte ich nach dem ersten Album die Füße hochlagern können. Aber stattdessen war ich ständig auf Reisen und traf persönliche Helden wie Joni Mitchell. Das war prägend. In der Platte ver­ arbeite ich meine Erlebnisse der letzten zwei Jahre.

Wo kannst du am besten konzentriert arbeiten? Im Flugzeug. Eigentlich ist es ja der lauteste und unruhigste Ort überhaupt, aber ich kann über den Wolken am besten an Texten arbeiten. Du bist ein­ gezwängt inmitten all der Men­ schen, aber trotzdem allein. Wie kam es zur Zusammen­ arbeit mit Elektronik-­ Legende Brian Eno? Während der Aufnahmen kam ich an einen Punkt, an dem ich nicht weiterwusste. Deshalb fragte ich ihn um Rat. Er lud mich ein, ihn zu besuchen. Es war dann wie bei einem Onkel. Er schenkte mir ständig Tee nach und bestärkte mich in meinen Ideen. „Overgrown“: bereits im Handel; im Sommer ist Blake auf Festivaltour

König der leisen Klänge: James Blake

DAS GEWINNERBILD

Santos Brasiliens Fußball-Topstar ­ eymar gratuliert Kelvin Santos Silva, Sieger N des Red Bull Príncipe da Vila. Fabio Piva 16

Doha

150 Mountainbiker kämpften in Katar bei der Red Bull Fortress Challenge gegen Hitze, Sand und schwieriges Gelände. Sharbel Najem

Bangkok

Für die Hip-Hop-Tanzformation Flying Steps steht die Welt in Thailands Hauptstadt buchstäblich Kopf. Dean Treml the red bulletin

Bilder: Jerome Coton, reuters, bulls, rex Features, getty images

Lieb & teuer


Stolpersteine sind nicht gut f체r Bikerbeine. Aber wir lassen Sie nicht im Stich. Unsere Personen-Assistance hilft Ihnen finanziell und organisatorisch zum Beispiel bei Sport- und Freizeitunf채llen. Im In- und Ausland.

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Hoffentlich Allianz.


Bullevard

Linda McCartney (o.) und ihre VIP-Motive

Ein Kätzchen im Sarg

Die coolste Punk ’n’ Roll-Band des Landes stellt ihre neue Platte am heißen Blechdach des Red Bull Brandwagen vor.

Legenden vor Lindas Linse Im Frühjahr 1967 reiste die junge US-Fotografin Linda Eastman nach London, um dort für ein ­Magazin die Swinging Sixties zu dokumentieren. Dabei traf sie Künstler wie Eric Clapton, The Who, Neil Young – und ihren späteren Ehemann Paul McCartney. Ihm verdankte sie über viele ­Jahre einen privilegierten Zugang zu Musikern, den sie für Aufnahmen nützte, deren Privatheit und Offenheit keinem anderen Fotografen möglich gewesen wären. Bis 6. Oktober zeigt das Kunsthaus Wien die ­weltweit erste umfassende Retro­ spektive der 1998 verstorbenen Künstlerin. Linda McCartney: ab 6. Juni, kunsthauswien.com

Dschidda Hoch konzentriert gingen die

Breakdancer beim Red Bull BC One Cypher in Saudi-Arabien ans Werk. Stefan Voitl

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Sie lieben Lederjacken, Horrorfilme und süße Kätzchen: Wie kaum eine andere heimische Band überwinden Kitty in a Casket scheinbare Gegen­ sätze. Sie vermählen poppige Melodien mit Blut-und-Beuschel-Texten, in ­ihren Songs verwenden sie verzerrte Gitarren und klassische Kontrabass­ klänge gleichzeitig. Am Nova Rock Festival (14.–16. Juni) stellt das 2008 gegründete Quintett nun sein neues, drittes Album „Bittersweet“ vor – und rockt dort mit 17 anderen Bands die Red Bull Brandwagen-Bühne. the red bulletin: Welche Momente im Bandleben verdienen das Prädikat „bittersüß“? kitty: Viele. Zum Beispiel unser Kon­ zert in Rumänien vor zwei Jahren. Die Straßen dort waren teils unbe­

San Francisco Die Radakrobaten demons­ trierten beim Red Bull Ride + Style ihr Können auf den kunstvoll designten Obstacles. Garth Milan

fahrbar, wir brauchten zehn Stunden für 500 Kilometer. Die Show selbst hat dann aber für alles entschädigt. Ein Kontrabass ist ungewöhnlich für eine Punk-Band, nicht? Er gibt unseren Songs das gewisse ­Etwas. Nur Tontechniker sind gelegent­ lich verwirrt. Die kennen das Instru­ ment nur von Jazz-Bands. Wie hast du deiner Großmutter ­euren Sound beschrieben? Ich sagte ihr, wir klingen wie Elvis. Nur schneller, lauter, krachiger. Welche Bands wollt ihr euch am Nova Rock selbst anschauen? Ich freu mich auf die Punk-Band ­Para­more. Deren Sängerin hat eine Mörderstimme. Die volle Rampensau! Live am Red Bull Brandwagen: 14. Juni, Nova Rock, Nickelsdorf; www.kittyinacasket.com

Córdoba Nur kurz verlor Sébastien Loeb bei der Rallye Argentinien die Bodenhaftung. Dann holte er seinen 78. WM-Sieg. Marcelo Maragni the red bulletin

Bilder: Linda McCartney/ Kunst Haus Wien (3), eric clapton/ Kunst Haus Wien, Kitty in a Casket

Sängerin Kitty im Kreise ihrer Band Kitty in a Casket


Bullevard

Ötztal extrem

Anhängern der Adrenalinausschüttung ist die AREA 47 im Tiroler Ötztal schon seit drei Jahren ein Begriff: Auf dem 6,5 Hektar großen Gelände können über vierzig verschiedene Sportarten be­trieben werden, die Canyoning- und Rafting-Wildwasser­ strecken sind atemberaubend, der Hochseilgarten und die Kletterwand ohne Beispiel in Österreich. Wasserratten erwartet eine fix installierte Blobbing-Anlage, ein Cannonball-Wasserkatapult und die Freefall-Rutsche, auf der Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreicht werden. Die neue Saison präsentiert außerdem einige spektakuläre Neuheiten: Eine ist das KTM Elektro Freeride, in dem man ab ­sofort ohne Emissionen und Lärm auf elektrobetriebenen KTMMotocross-Maschinen durch einen Enduro-Park reitet, eine andere die größte Riversurf-Welle Europas am Inn. Besonders viel los ist in der AREA 47 am Samstag, dem 15. Juni. An diesem Tag lädt man zu Beyond Gravity, einer Freestyle-Battle, bei der Sportler aus vielen Disziplinen aufeinandertreffen: Cliff­ diver, Freestyler, Paraglider, Freestyle-Motocrosser, Trial-Freestyler. Das Feld ist illuster, 2012 etwa waren Freeski-Olympia­ sieger Aleš Valenta, Red Bull Cliff Diving-Weltmeister Gary Hunt und Stuntrider Chris Pfeiffer mit dabei. Tickets und Anmeldung zu den Aktivitäten auf: www.area47.at

Umweltschonend: der KTM Elektro-Enduro-Park

communico

Bilder: area47

Die AREA 47 lockt mit Europas größter Riversurf-Welle, dem leisesten Enduro-Park und dem spannendsten 15. Juni.

Sprungakrobatik von Orlando Duque bei Beyond Gravity

HONDA empfiehlt

Die vielseitige CB500F, die sportliche CBR500R und die handliche Straßenenduro CB500X – alle verfügen über serienmäßiges ABS, einen hochmodernen Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor mit 470 ccm und 35 kW (48 PS). Egal ob du in die nächste Führerscheinklasse aufsteigen oder einfach Motorradfeeling pur genießen möchtest, die CB500-Serie wurde für deinen Fahrspaß entwickelt! Details unter www.honda.at.


Bullevard

Meine Welt

brad pitt

Er dreht Blockbuster über Zombies ebenso wie höchst anspruchsvolle Filme – und begann seine Karriere als Huhn. Im Dezember wird Hollywoods Leinwand-Achill fünfzig. Eine Karriere im Schnelldurchlauf.

Nackt im Auto

Der am 18. Dezember 1963 ­geborene William Bradley Pitt wächst in Springfield, Missouri, auf. Sein Studium bricht er ab und zieht, der Schauspielerei wegen, nach L. A. Dort verkauft er als Huhn verkleidet Burritos, chauffiert Stripperinnen auf Partys und ergattert erste Komparsenrollen.

Erfolg als Affe

Vier Auftritte in der TV-Serie „Dallas“ beschleunigen Pitts Karriere: 1991 debütiert er in „Thelma & Louise“, 1994 spielt er in „Legenden der Leidenschaft“, 1995 folgen die Serienkiller-Studie „Sieben“ und eine Oscar-Nominierung für „12 Monkeys“.

Geld stinkt nicht

„Wohin ich auch gehe, da bist du: mein Glück, mein Schicksal, meine Fügung. Chanel Nº 5“, säuselt Pitt in einem TV-Spot aus dem Jahr 2012. Für seinen Parfum-Werbeauftritt erntet der Schauspieler beißenden Spott – und sieben Millionen Dollar Gage.

Curry für Papa

Was schenken einander Partner, die 300 Millionen Dollar besitzen? Richtig: gefrorenes Fast Food. Vergangenen April lässt Jolie in Pitts Londoner Lieblings-Currylokal Lunchpakete packen und exportiert die Menüs per Flugzeug nach L. A. – so schmeckt Liebe.

Flotter Dreier

Um sich auf die Rolle des ­Untergrund-Gurus Tyler ­Durden in „Fight Club“ vor­ zubereiten, tapeziert Pitt ­seinen Wohnwagen mit Pornobildern. Dumm nur, dass ihn S ­ usan Sarandon am Set ­besucht – in Begleitung ihrer kleinen Tochter.

Untote unter uns

Teure Babys

Mit Ehefrau Angelina Jolie kümmert sich Pitt um drei leibliche und drei adoptierte Kinder. 2008 erhält das Paar 14 Millionen Dollar für den Verkauf der ersten Fotos ihrer Zwillinge Knox und Vivienne an das „People“-Magazin – und spendet die Summe!

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Pitts Zombie-Kracher „World War Z“ feiert diesen Monat Weltpremiere. „Ich wollte ­einen Film drehen, der meinen Jungs Spaß macht“, sagt der Hauptdarsteller. ZombieFilme für Kinder? Finden sie vielleicht spannender als ein Rendezvous mit Joe Black.

Brad Pitt als Zombiejäger: www.worldwarzmovie.com the red bulletin

text: paul wilson. illustration: lie-ins and tigers

Die Porno-Tapete

2004 landet Pitt mit „Troja“, „Ocean’s 12“ und „Mr. & Mrs. Smith“ gleich drei Block­ buster. Seither dreht er Filme wie „Babel“, „Burn After Reading“ oder „The Tree of Life“. „Was mir fehlt“, sagt Pitt, „ist die Relevanz jener Schau­ spieler, die ich bewundere.“


Adrenalineinspritzpumpe.

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20 % stärker, 20 % sparsamer – der Fiesta ST ist der stärkste Fiesta, den es je gab. Der 1,6-Liter-EcoBoost-Vierzylinder leistet 134 kW (182 PS) und bringt beeindruckende 240 Nm auf die Straße. Und es ist alles dabei, was Fahrspaß macht: vom 3-Wege-ESP über Recaro-Sitze bis hin zum Sound-Symposer. Jetzt bei Ihrem Ford-Händler.

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Einst und jetzt

Fernsehgeräte

Vor fünfzig Jahren kam die Welt schwarz-weiß durch eine Guckkastenbühne auf Besuch in unsere Wohnzimmer. Jetzt prangt sie auf einer digitalen Superleinwand.

Technik

Das Innenleben der 59-cm-Bildröhre war mit ihren Spulen, Kondensatoren und Widerständen für Laien damals so undurchschaubar wie heute. Zudem schien jedes Detail Wärme abzustrahlen, zu brummen und zu verstauben.

Optik Bedienung

So einfach war’s: vier Drehknöpfe (davon einer an der Seite) und sechs Tasten für die Feinjustierung. Die ­einzige damals erlebbare Variante der Fernbedienung war der Stromausfall.

Fernsehgeräte waren auch Möbel: Deren ­Holzge­häu­se musste zur übrigen Einrichtung passen. Auf dem Gerät fand sich Platz für Allfälliges, etwa Fernsehleuchten, welche nach langläufiger Meinung die Strahlung der Bildröhre entschärften.

1960 Philips Regent Automatic Console Fernsehen Anfang der 1960er Jahre war schwarz-weiß: Farbfernsehen kannte außerhalb der USA und ­Japans fast niemand. Und man brauchte auch Geduld: Es dauerte, bis die Geräte nach dem Einschalten e­ rwachten, sprich: warm geworden waren. Das Einstellen der Antenne war ein Balanceakt (oft auf auf dem Dach). In vielen Ländern gab es zudem fernsehfreie Zeiten (mit Testbildern als Vertröster). Außerdem waren TVGeräte damals noch echte Möbel: ein Faktum, das durch die Größe der neuen Geräte wieder aktuell wird.

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Anfang der 1960er Jahre gab es weltweit etwa 200 Millionen TV-Geräte …

the red bulletin

text: robert sperl & ulrich corazza

23"


Bullevard Technik

Full HD war gestern: Das Display stellt 3840 × 2160 Bildpunkte dar, was der vierfachen High-DefinitionAuflösung entspricht. Die 3-D-Wiedergabe erfolgt im flimmerfreien PolfilterVerfahren und erreicht auch Full-HD-Qualität.

ERSCHEINUNG

Bei einer 213-cm-Bildschirmdiagonale (84 Zoll) stellt sich doch die Frage nach einem geeigneten Wohnzimmer. Das Gerät wiegt 80 Kilo, sein Gehäuse ist aber nur 4 cm schlank. Der dünne Rahmen trägt zum kinoleinwand­ haften Charakter bei.

Bedienung

bilder: kurt keinrath, getty images (2)

84"

Nie wieder die Fernbedienung verlegen: Mittels der „Magic Remote Voice“ kann das Fernsehgerät durch Zeigen, Gesten oder die e­ igene Stimme gesteuert werden.

2013 LG 84LM960V Zum Preis eines Mittelklasseautos gingen sich wohl einige Kinobesuche aus, aber wären die auch so auf­ regend? Für sein Geld bekommt man mit LGs modernstem LED-Fernseher eine Multimediazentrale ins Haus geliefert: Via LAN oder WLAN verwandelt sich der „Smart-TV“ in ein Online-Infocenter mit PremiumApps, das auch Videotelefonie und die Nutzung von Video-on-Demand und Internetradio ermöglicht. Und wer nicht ohne Twitter und Facebook auszukommen vermag: Die sind bereits vorinstalliert.   www.lg.com/at

the red bulletin

… aktuell sind es 1,5 Milliarden. Plus: Auch jeder Computerbild­ schirm ist TV-tauglich.

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illustration: dietmar kainrath

Bullevard

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Die Sieger des Monats

Hollywood wartet schon: Die Leistungen ­dieser jungen Athleten waren filmreif. Mit einem 2. Platz beim letzten Saisonrennen in Las Vegas krönte sich der 19-jährige deutsche KTM-Pilot Ken Roczen erstmals zum AMA ­Supercross Champion in der 250-ccm-Klasse.

Bilder: cudby s./Ktm Images, craig kolesky/red bull content Pool, bruno terena/red bull content pool, getty images. Illustration: Dietmar Kainrath

Bei den X Games Real Surf wurde Jordy Smith (RSA) für das spektakulärste Actionvideo mit einer Goldmedaille gewürdigt – und e­ inem Scheck über 50.000 Dollar.

Ein perfektes StockCar-Wochenende erlebte Red Bull RacingPilot Daniel Serra (BRA) in Tarumã (São Paulo): Pole-Position, schnellste Runde und Rennsieg.

Die 24-jährige Britin Shanaze Reade (Mi.) war beim BMX Supercross Weltcup im heimischen Manchester sowie beim WeltcupBewerb in Santiago del Estero (ARG) nicht zu schlagen.

the red bulletin


Bullevard

Mein Körper und ich

Josef Ajram

Der 35-jährige Triathlet aus Katalonien liebt Tattoos, kennt keine freien Tage und weiß, wo seine Grenzen ­liegen … oder auch nicht.

Farbenfreude

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Ich liebe Tattoos! Bislang hatte ich 24 Sitzungen. ­Meinen Körper zieren zum Beispiel Logos bestrittener Wettbewerbe oder der Name meiner Tochter. Mein liebstes Tattoo habe ich am Hals: „Ich weiß nicht, wo das Limit ist, aber ich weiß, wo es nicht ist.“

www.josefajram.es

Wertverlust

Meine stärkste Muskelgruppe nach zigtausenden Rad- und Laufkilometern: meine Oberschenkel. Trainiert wird zweimal täglich, selbst sonntags oder zu Weihnachten. Eines habe ich aber gelernt: Die wöchentliche Physiotherapie zur Muskelentspannung ist unverzichtbar.

Muskelberge sind kontra­ produktiv. Als Triathlet ist es wichtig, einen schlanken Oberkörper zu haben, aber gleichzeitig kräftig zu sein – vor allem in den Beinen. Bei einer Größe von 190 cm wiege ich rund 81 kg – und nach einem Ironman (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren, 42,195 km Laufen) um mehr als 3 kg weniger.

Kühlwasser

2 Zehenqual

Radfahren belastet durch die ständige „L-Position“ die Nackenmuskulatur und Wirbelsäule, Laufen vor allem Knie und Knöchel. Womit wohl schon viele Läufer konfrontiert wurden: Bei extrem langen Distanzen im – noch so komfortablen – Laufschuh werden die Zehen­ nägel unweigerlich schwarz.

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5

Die größten Feinde eines Ausdauersportlers? Die Krämpfe. Ganz wichtig ist es daher, bei Rennen regelmäßig, aber nie zu viel auf einmal zu trinken. Ich trinke alle sieben Minuten ein paar Schlucke. In acht IronmanStunden kommen da schon 14 Liter Wasser zusammen.

the red bulletin

text: ulrich corazza. bild: philipp forstner

1 Dauereinsatz

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Bullevard

Briefe an die Redaktion. Ich freute mich sehr, als ich in Ihrer April-Ausgabe die Leistungsberechnung von Gewichtheber Matthias Steiner bei seinem Versuch im Stoßen von 258 kg (bei Olympia in Peking 2008; Anm.) sah. Als Leiter der Forschungsgruppe Gewicht­

heben von 1976 bis 1986 in Leipzig habe ich dazu noch ­einige Ergänzungen und Unterlagen aus meiner Zeit. Die momentane Leistung errechnet sich nach der Formel P = F · v, die mittlere Leistung errechnet sich nach der Formel

Gewichtheben, dargestellt von Red Bulletin-Leser Gerhard Richter

Kleine, runde Beträge.

P = W/t. Wie die Abbildung aus den achtziger Jahren zeigt, liegt die maximale Leistung Pmax zwischen F² und vmax. Bei vmax ist die Kraft auf die Hantel F gleich dem Eigengewicht der Hantel, die Kraft auf das Körpergewicht ungefähr null. P = F · v = 258 kp · 1,41 m/s = 364 kpm/s = 3,57 kW = 4,85 PS Die Leistung bei vmax ist um ungefähr ein Prozent höher als die mittlere, bis vmax ein­ schließlich der Beschleunigung des Körpers, da beide bei null beginnen. In der Abbildung ist die Leistung bei negativer Geschwindigkeit nur der Übersichtlich­ keit wegen auch negativ dargestellt. Die Leistung ist in Wirklichkeit immer eine positive Größe. DI Gerhard Richter, per E-Mail

Es freut uns, dass die „Formeln“ auch von Experten gelesen ­werden. Sie haben natürlich recht, und unser Physiker Mag. DDr. Martin Apolin hat zunächst auch mit der Idee gespielt, das so zu rechnen. Letztlich erschien es ihm aber beein­druckender, dass Matthias ­Steiner fast 1 sec lang 4,3 PS leistet anstatt ein paar 1/100 sec lang 4,8 PS. Die Redaktion.

Leserbriefe an The Red Bulletin richten Sie bitte per Fax an +43 (0)1 90221-28809, per E-Mail an leserbriefe@at.redbulletin.com oder per Post an Heinrich-CollinStraße 1, 1140 Wien. Leserreaktionen werden nur ver­öffentlicht, wenn sie Name und Adresse bzw. E‑Mail-Adresse enthalten. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor, wenn es Länge und Klarheit erfordern.

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Bullevard

FormelSammlung

Wiege der Schmerzen

Formelkaiser Wer sich per Fahrrad eine Steigung hinaufquält, tut das meist im sogenannten Wiegetritt – man steht auf den Pedalen, Körper und Rad wiegen beim Treten hin und her (Abb. 1). Der Körperschwerpunkt (KSP) des Fahrers wird so bei jedem Tritt etwas gehoben. Dazu ist eine Hebeleistung PH = (m · g · h)/t notwendig, die jedoch nicht direkt für den Vortrieb genutzt werden kann. Beim Wiegetritt wird also Leistung vergeudet. Warum hilft er uns trotzdem? Sehen wir uns zuerst den Rundtritt an, das „normale“ Fahren im Sattel. Rein theoretisch sollte dabei die Tangentialkraft, die auf die Pedale wirkt, über die ganze Umdrehung gleich groß bleiben. Man müsste die Pedale also nicht nur hinuntertreten, sondern auch mit gleicher Kraft ziehen und schieben. Untersuchungen ­haben jedoch gezeigt, dass selbst Weltklassefahrer keinen absolut „runden Tritt“ schaffen: Die Hauptaktion liegt immer auf dem ­Hinunterdrücken des Pedals (Abb. 2). Der Begriff Rundtritt ­bezieht sich also nicht auf eine gleichbleibende Tangentialkraft, sondern darauf, dass man nicht abgehackt strampelt. Arbeit ist allgemein Kraft mal Weg: W = F ∙ s. In unserem Fall ist der Weg bei einer Kurbeldrehung der Kreisumfang 2r π und die Kraft die durchschnittliche Tangentialkraft FT über eine volle ­Umdrehung: W = FT ∙ 2r π. Leistung ist wiederum Arbeit pro Zeit: P = W/t. Die Leistung des Radfahrers ist daher P = FT ∙ (2r π)/t, ­wobei die Zeit t für eine volle Umdrehung der Pedale steht. Bei konstant angenommener Trittfrequenz ist daher die Leistung proportional zur durchschnittlichen Tangentialkraft: P ~ FT . Und das führt uns zum Nachteil des Rundtritts: Die maximale tangentiale Kraft wird beim Hinuntertreten erreicht und kann maximal so groß werden wie die Gewichtskraft G = m ∙ g des Fahrers, weil er sonst aus dem Sattel gehoben wird. Das bedeutet aber, dass auch die durchschnittliche tangentiale Kraft nicht größer sein kann als die Gewichtskraft. Die erreichbare Leistung bei einer bestimmten Übersetzung und Trittfrequenz ist also letztlich ­indirekt vom Gewicht des Fahrers limitiert: P ~ FT < G. Und da kommt abermals der Wiegetritt ins Spiel. Beim Wiegetritt zieht man sich nämlich mit den Armen am Lenker nach unten. Dadurch entsteht eine zusätzliche Kraft auf die Pedale, wodurch FT und somit auch die Leistung größer ­werden. Daher eignet sich der Wiegetritt zum Beschleunigen und Sprinten – oder eben fürs Bergauffahren. Pedalritter „Als Training empfehle ich Sprintfahrten einen Hügel hinauf“, sagt Tim Johnson (Bild rechts), dreifacher US-Champion im Cyclocross (Querfeldeinfahren mit [Quasi-]Rennrädern). Sein BergaufMotivationstipp: „Stell dir vor, dich jagt ein bissiger Hund.“ Das Zweiradleben des Tim Johnson: twitter.com/timjohnsoncx * Mag. DDr. Martin Apolin, 48, Physiker und Sportwissenschaftler, arbeitet als AHSLehrer und Lektor an der Fakultät für Physik in Wien und ist mehrfacher Buch­ autor. Mitarbeit: Andreas Notz, 24, Maschinenbau-Student an der TU Wien.

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illustration: Mandy fischer. bild: chris milliman/red bull content pool

Geht es per Rad steil nach oben, hilft die Flucht aus dem Sattel, erklärt unser Physiker*.


US-Querfeldein-Champion Tim Johnson: „Stell dir ­einfach vor, ein scharfer Hund ist hinter dir her.“


Bullevard

Zahlen des Monats

Superman

Der Mann aus Stahl kehrt zu seinem 75. Geburtstag auf die Leinwand zurück. Weltrettende Daten zum größten Superhelden unserer Zeit.

130

1940 Christopher Reeve

27

„The Death of Superman“

2.160.000 Im April 1938 hatte Superman ­seinen ersten Einsatz, als Coverstar von „Action Comics“. Damals kostete das Heft 10 Cent, Ende 2011 erzielte die Erstausgabe – von der heute noch geschätzte 50 Stück existieren – bei einer Versteigerung die Rekordsumme von 2,16 Mil­lionen Dollar. Der Verkäufer war angeblich der glühende Superman-Fan Nicolas Cage.

1,9

Der größte Comic-Held der Welt ist 1,90 Meter groß und wiegt 102 Kilo. Mit einer Hand stemmt Superman 200 Trillionen Tonnen. Doch er ist nicht unverwundbar: 1992 starb er im Kampf gegen seinen Feind Doomsday. Ein cleverer Schachzug des Verlags: „The Death of Superman“ wurde sofort zum Comic-Bestseller – und ­Superman kehrte wenig später, zudem wiedererstarkt, zurück.

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Henry Cavill

Der erste SupermanComic

George Reeves

Letzten November begab sich ­Astrophysiker Neil deGrasse Tyson auf die Suche nach Supermans Heimatplanet Krypton – und fand wirklich einen vergleichbaren Himmelskörper. Ausgehend von Supermans Alter und Kryptons roter Sonne, fand er LHS 2520. Dieser „Rote Zwerg“ im Sternbild Rabe (Corvus) ist 27 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Nicolas Cage

Die Sonne des Planeten Krypton? LHS 2520

SupermanErfinder Jerry Siegel & Joe Shuster

5

Aktuell trägt Henry Cavill in „Man of Steel“ den blauen Spandex-­ Anzug. Damit ist er der fünfte ­Kinodarsteller Supermans. Die Rolle scheint aber mit einem Fluch behaftet: Der zweite Superman George Reeves beging 1959 (unter ungeklärten Umständen) Selbstmord, 1995 stürzte sein Nach­ folger Christopher Reeve beim Reiten und war bis zu seinem Tod 2004 querschnittgelähmt. „Man of Steel“ läuft ab 20. Juni im Kino; mehr Infos über den Superhelden: www.superman.com

the red bulletin

text: florian obkircher. bilder: picturedesk.com, warner bros., mptv/kobal collection, getty images (2), shutterstock, corbis

1932 kreierten zwei US-Teenager, Jerry Siegel und Joe Shuster, eine Comic-Figur: den glatzköpfigen Schurken Superman. Weil der nicht gut ankam, verwandelten sie ihn in einen von den Guten. 1938 verkauften sie die Rechte an der Figur – für lachhafte 130 Dollar. Nach diversen Prozessen bekamen die zwei Erfinder immer wieder kleinere Summen zugesprochen, trotzdem starben sie in Armut.

Während des Zweiten Weltkriegs setzten die USA Superman als Propaganda-Instrument ein: In einem Comic aus dem Jahr 1940 schleppte er Hitler und Stalin gar vor den Gerichtshof des Völkerbundes. Die Nazis fanden das gar nicht lustig: Propagandaminister Goebbels erklärte SupermanErfinder Siegel zum Staatsfeind und ließ die Comics verbieten.


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Va l e r y R o z o v i s t der erste Mensch, der mit einem Wingsuit von der Everest-Nordwand geflogen ist. Nicht, dass es dem sym­ pathischen Russen wichtig wäre, aber: Noch kein Mensch ist je von einem ­h ö h e r e n P u n k t a u f der Erde gestartet.

Höhen flug T e x t: w e r n e r j e s s n e r , B i l d e r : T h o m a s S e n f & D e n i s K l e r o

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Der Aufstieg vom Base-Camp da u e r t d r e i Ta g e . B e i m N o r t h C o l b i egt d i e E x p e d i t i o n stat t nac h l i n k s z u m G i p f e l nac h r e c h t s ab . A b s p r u n g p u n k t : 7217 Meter über null. Das ist die größte Höhe, aus der je ein Mensch zu einen BASE-Jump oder Wingsuit-Flug gestartet ist.

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D er Everest fasziniert mich, seit ich ein Kind bin. Schon als Jugendlicher habe ich die Geschichten der Helden auf diesem Berg verschlungen, ihre Triumphe und Tragödien. Darum war es etwas ganz Besonderes für mich, im Base-Camp aufzuwachen und den Mount Everest tatsächlich vor mir zu sehen. Es hat mich berührt. Der Everest ist für mich mit keinem anderen Berg der Welt zu vergleichen.“ Valery Rozov, der 48 Jahre alte Abenteuersportler aus Nischni Nowgorod, Russland, ist nach einem Monat im Himalaya wieder zurück in der Zivilisation, präzise gesprochen: im „Yak & Yeti“-Hotel in Nepals Hauptstadt Kathmandu, mit ­seiner heißen Dusche, dem weichen Bett, Internetverbindung, seinen Restaurants. Vor genau dreißig Tagen ist er von hier aufgebrochen, um sich einen Traum zu erfüllen: Er wollte der erste Mensch sein, der von der Nordflanke des Everest fliegt. Der dreifache Familienvater hat bis dato über 9000 BASE-Jumps absolviert und dabei immer wieder Neuland betreten und die Grenzen des Machbaren verschoben. Der Everest war aber selbst für ihn etwas Besonderes: „Nicht, weil es der höchste Wingsuit-Flug der Geschichte ist, sondern weil dieser Berg so viel Historie hat. Etwas ganz Neues zu machen, das war es, was mich gereizt hat.“ Satte vier Jahre dauerte es von der Idee bis zum tatsächlichen Flug: „Mein guter Freund Alex Abramov, der Präsident des ‚7 Summits Club‘, organisiert seit zwölf Jahren Touren im Himalaya. 2009 haben wir uns getroffen, er hat mir Bilder dieser 36

„ Da s Wette rfe n ste r fü r de n Flug war nur drei Tage lang offen. Wir mussten auf unser G l ü c k v e r t ra u e n .“ Wand gezeigt und gefragt: ‚Was hältst du davon, hier zu springen?‘ Die Idee hat mich nicht mehr losgelassen. Im Frühling 2011 bin ich zum Location-Check gereist: Geht das, was ich mir im Kopf ausmale, überhaupt? Ist das realistisch?“ Drei Dinge gab es zu berücksichtigen: Erstens: Findet sich ein geeigneter Absprungpunkt, wo die Wand steil genug


Die Busreise von K at h m a n d u z u r chinesischen Grenze dauerte v i e r Tag e . F 端 n f w e i t e r e Tag e 足d a u e r t e a l l e i n d e r F u SS m a r s c h z u m B a s e - C a m p.



Va l e r y R o z o v s Expedition umfasste 14 Personen, ­d a r u n t e r v i e r B e r g f ü h r e r. Sicherheit hatte stets höchste ­P r i o r i t ä t .

„Bewegend: im Base-Camp aufzuwachen und vor sich den Everest zu sehen.“ ist? Zweitens: Hat der Wingsuit in der dünnen Höhenluft genug Zeit, vom freien Fall in die Vorwärtsbewegung überzugehen? Drittens: Wo am Rongbuk-Gletscher, der am Fuß der Nordwand beginnt, ist der ideale Landeplatz? Der Rongbuk ist – wie viele Gletscher im Himalaya-Massiv – ­berüchtigt für seine Gletscherspalten. Rozov stellte eine Expedition zusammen und sichtete mögliche Start- und Landepunkte. Die Route war bald klar: Man wollte über die klassische Nordroute aufsteigen, dann aber am North Col nicht nach links weiter Richtung Everest-Gipfel, sondern nach rechts abbiegen bis zum höchsten Punkt des North Face auf 7217 Metern über dem Meer.

Unter Berücksichtigung aller Erfahrung und Expertise kam man zum Schluss, dass der Sprung zwar technisch schwierig sein würde – die erste Felswand ist nicht besonders hoch –, allerdings machbar. Blieben zwei Unbekannte: Wie würde sich Rozov nach dem anstrengenden Aufstieg in der dünnen Luft fühlen? Würden seine „Fluginstinkte“ unter diesen Bedingungen intakt sein? Und wie könnte man den Wingsuit optimieren, um schneller von der Wand wegzukommen, raus in den freien Luftraum? Das Projekt machte den BASE-Jumper Rozov zu einem noch besseren Bergsteiger, als er ohnehin schon war. Während der letzten zwei Jahre verbrachte Valery viele Monate in der Höhe. „Das hilft gewaltig, selbst wenn ich nie ein professioneller Höhenbergsteiger sein werde“, wie er selbstkritisch anmerkt. Aus dem Munde von einem, der den fast 6000 Meter hohen Kilimandscharo bloß zu Trainingszwecken bestiegen hat, klingt das ausgesprochen bescheiden. Auf technischer Seite war zum Gelingen des Projekts ein Wingsuit mit besseren Flat-Start-Eigenschaften erforderlich. In Zusammenarbeit mit der Firma Tony Suits

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E i n S c h r i t t, f체nf Sekunden U n g e w i ss h e i t ... ... d a n n g i n g d e r Fall in eine Vo r w채 r t s b e w e g u n g 체be r.


A

„Bei der landung war ich so e r s c h ö p f t, d a s s i c h k a u m w a s g e f ü h l t h ab e . E m o t i o n e n k a m e n e r s t i m ba s e - Ca m p . “ aus Florida entwickelte man ein passendes Modell, das Rozov bei seinen Probesprüngen testete: Im Juni 2012 sprang er damit vom Shivling, einem 6543 Meter hohen Berg im nordindischen Teil des ­Himalaya. Wie das Matterhorn – dessen Nordflanke er im Zuge der Vorbereitungen auf das Everest-Projekt letzten Oktober ebenfalls beflog – hat der Shivling eine kurze „Startgerade“, Rozov konnte sich also auf die Bedingungen, die ihn beim 42

großen Sprung erwarten würden, schon grob einstellen. Das Projekt nahm zu­ sehends wissenschaftliche Züge an: Im Windkanal der Universität Stuttgart versuchte man, mehr Daten zu sammeln, konnte aber die Realität eines WingsuitFluges nur bedingt simulieren. Letzten ­November traf sich Valery ein weiteres Mal mit den Wingsuit-Schneidern von Tony Suits, um die letzten Erkenntnisse in den finalen Anzug einfließen zu lassen.

m 10. April schließlich flog der Expeditionstrupp nach Kathmandu.­ Man hoffte auf ein brauchbares Wetterfenster in der ersten Mai-Woche. Das Prozedere war wie bei allen anderen Everest-Expeditionen auch: drei Tage Equipment-Check, mit dem Bus Richtung chinesische Grenze, fünf Tage bis zum ­Base-Camp, dort ein paar Tage lang akklimatisieren: rauf auf 6000 Meter, wieder runter, eine essenzielle Strapaze, um den Körper an die Höhe zu gewöhnen. Dann die Landezone inspizieren, der Aufbruch Richtung North Col schließlich am 1. Mai. Im Gegensatz zu allen anderen im ­Base-Camp hatte Valery Rozovs Team nicht den Gipfel im Visier: „Der Gipfel ist keine große Motivation für mich. Mit Sauerstoff und genügend Sherpas ist das nicht sonderlich schwierig. Gerade beim Bergsteigen ist der Stil entscheidend. Da bin ich Purist.“ Jeden Frühling herrscht Rushhour am Everest, und nicht jeder benimmt sich am Weg zum Dach der Welt so, wie man es von Bergsteigern erwarten darf. Unrühmlicher Höhepunkt in diesem Frühling eine Schlägerei auf dem Weg zum Gipfel, die the red bulletin


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Stärke von sechs bis teilweise acht Metern pro Sekunde“ (also fast 30 km/h; Anm.). ­Insgesamt waren vier Bergführer Teil der Expedition, man wollte auch beim Aufstieg nichts dem Zufall überlassen. ­Sicherheit hatte absolute Priorität. Endlich oben angelangt, die letzten Handgriffe: Wingsuit anziehen, Sicherheits- und Windchecks, schließlich ein paar letzte Züge aus der Sauerstoffflasche, um den Kopf klar zu bekommen, dann endlich der Absprung um 14.30 Uhr Ortszeit: „Nach den ersten vier, fünf Sekunden war ich sehr froh, als ich gemerkt habe, dass ich mich von der Wand entferne und

Mount Everest Z w e i R o u t e n f ü h r e n a u f d e n Q o m o ­l a n g m a , so der tibetische Name für das Dach der We l t . Vo r 6 0 J a h r e n , a m 2 9 .   M a i 1 9 5 3 , e r r e i c h t e n der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa T ­ e n z i n g No rg ay a l s E rs te d e n „d r i t te n Pol“ . S ie n ä he r te n s ich de m G ip fe l von S üde n h e r. D i e E r s t b e s t e i g u n g ü b e r d i e N o rd ro u t e , die auch Rozov nehmen sollte, glückte einer c h i n e ­s i s c h e n E x p e d i t i o n e r s t 1 9 6 0 . 44

­ lles nach Plan läuft. Das war großartig. a Der weitere Flug, der etwas weniger als eine Minute gedauert hat, war ziemlich unspektakulär. Ich habe meine Körper­ position und meinen Flugpfad kontrolliert und auf die Kommandos meines Teams gehört. Da gab es leider keine Gelegenheit, auf das Panorama zu achten oder die Aussicht zu genießen. Den Fallschirm habe ich relativ früh gezogen, etwa 20 Sekunden vor der Landung. Mein Team hatte den Landepunkt am Fuß der Nordwand gut markiert, inklusive Windsack. Alles war professionell vorbereitet.“ Wie cool ist dieser Mann denn? Kaum Emotionen, kein erhöhter Pulsschlag? „Ich habe zwei Jahre so hart auf dieses Ziel hintrainiert, dass es sich fast logisch angefühlt hat. Natürlich macht es mich stolz und froh, aber der Flug war nur der letzte Schritt in einer langen Kette. Und es macht in der Luft keinen dramatischen Unterschied, ob du aus 7000 oder aus 2000 Meter Seehöhe springst. Man fühlt die Geschwindigkeit und die Höhe nicht. Erst auf den Videos merkst du, wie lang es dauert, bis du vom Fallen ins Fliegen kommst. Aber der Unterschied ist weniger groß als gedacht, vielleicht 25 Prozent.“ Und bei der Landung? „Ich war so ­erschöpft, dass ich kaum etwas fühlte. Natürlich war ich froh, wohlbehalten ­gelandet zu sein, dass alles gut gegangen war, aber die große, tiefe Freude, die ­Befriedigung etwas geschafft zu haben, das noch keinem Menschen vor mir vergönnt war, ist erst zwei Tage später im ­Base-Camp hochgekommen.“ Wenn er heute, fünf Tage nach dem Sprung, das Videomaterial des Fluges auf dem Laptop in seinem Zimmer im „Yak & Yeti“ in Kathmandu sichtet, fühlt sich ­alles real an, frisch, als wäre es gerade erst passiert. Der Wind, die Luft, das Rauschen, die Wand, der Everest, der dunkle Himmel, der Gletscher, die Pioniertat. Jetzt erlebt er die einzelnen Phasen des Fluges noch einmal, intensiv, bewusst, Bild für Bild, mit großer Freude und Befriedigung. Aber da gibt es dieses Phänomen, das er von seinen vergangenen großen Projekten kennt: „Je länger ein Sprung zurückliegt, desto öfter kommt es vor, dass ich mir denke: „War das wirklich ich? Habe ich das tatsächlich gemacht?“ Manche Dinge sind so gewaltig, dass sie sich dem Verstand entziehen. www.redbull.com the red bulletin

Bild: Corbis

es sogar in die westlichen Hauptabendnachrichten geschafft hat. Wie wild geht es also zu? „Als wir im Base-Camp waren, haben dort zirka 200 bis 250 Bergsteiger auf ihren Aufstieg zum Everest gewartet. Ihre Fitness- und Erfahrungslevels haben sich dramatisch unterschieden. War ­witzig, so was zu beobachten.“ Wingsuit, Fallschirm und Helm wiegen zusammen etwas über neun Kilo, Ehren­ sache, dass Rozov sie am eigenen Rücken Schritt für Schritt, Seillänge für Seillänge bis auf 7217 Meter zum Absprungpunkt trug. Der Weg vom Base-Camp nach oben dauerte vier Tage und war – trotz Sauerstoffunterstützung – irrsinnig ermüdend: „Wir mussten uns beeilen, denn wir wussten, das Wetterfenster für den Sprung würde genau drei Tage lang offen sein.“ Ein ­weiterer Faktor kam erschwerend dazu: „Wir hatten böigen Wind mit einer

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Sieben Jahrhunderte und 8000 Kilometer liegen zwischen ihnen. Dennoch sind sie untrennbar miteinander verbunden – durch die Freude an der Bewegung und das Streben nach Perfektion. TE X T : B a r l a s H u n a l p & P a u l W i l s o n Bilder: Jork Weismann

Credit:

B-B oy Ursprung: New York, USA, 20. Jahrhundert


Credit:

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ie coole Lebendigkeit eines Straßenfests in der New Yorker Bronx, Mitte der 1970er Jahre. Und der Trubel eines ­türkischen Marktes, Mitte der 1270er ­Jahre. Die beiden haben nicht viel gemein? Weit gefehlt. Der Rhythmus der Straße – ein Hip-Hop-Soundsystem da, das Hämmern der Goldschmiede beim Bearbeiten ihres kostbaren Metalls dort – war hier wie dort Inspiration zu einer neuen Art der Bewegung. In New York waren es Hip-Hop-Kids, die zum Rhythmus ihrer Musik mit Spins und Moves begannen – und damit Breakdance erfanden. 700 Jahre davor war es ein Mann namens Rumi, der dem Hämmern der Goldschmiede lauschte und ­ihren religiösen Gesängen, mit denen sie ihrer Arbeit Rhythmus gaben. Rumi, Gelehrter einer spirituell-mystischen Spielart des ­Islam namens Sufismus, begann sich in diesem Rhythmus mit ausgestreckten Armen über den Marktplatz zu drehen. In diesem Moment war der Sema erfunden. Rumis Anhänger gründeten später ihm zu Ehren einen Sufi-Orden, die MevleviBruderschaft. Ihre rituellen Darbietungen des Sema machten sie als „Drehende ­Derwische“ weltweit bekannt. Im Jahr 1925 wurde der religiöse Orden verboten, trotzdem überlebte er bis heute und mit ihm der Sema als Ausdrucksform, die die Derwische mit ihren Shows hinaus in alle Welt tragen. B-Boying wiederum ist fester Bestandteil der Hip-Hop-Kultur, und nicht nur dieser: Heutzutage finden sich Breakdance-Moves im Repertoire jedes Straßentänzers, Background-Tänzers und ­sogar Pop-Sternchens. the red bulletin

„Befreie dich von deinen Gedanken. Dann bist du bereit für den Rhythmus, der dich mit deinem inneren Ich verbindet – d e i n e m e i n z i g e n G e g n e r. Sobald du den Rhythmus spürst, inspiriert er dich zu deinen Moves.“ Mounir

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„Es war nicht ­m ö g l i c h , s i c h d e r Energie im Raum zu entziehen. Als ich auf die Bühne kam, um meinen Sema zu tanzen, fühlte ich etwas Unbeschreibliches, die Verschmelzung zweier Seelen. Es war der Rhythmus, der uns zu einer Einheit gemacht hat.“ Ceyhun Varışlı „Es ist wichtig, die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Kulturen zu sehen“, betont Murat Demirhan, ein türkischer B-Boy, bekannt unter dem Namen Joker. „B-Boys haben genauso ein Meister-undSchüler-System wie der Mevlevi-Orden. Beide sind Gemeinschaften, in denen Neulinge großen Respekt vor der Erfahrung Älterer und der Gemeinschaft an sich haben.“ Joker veranstaltete das Red Bull BC One-Event am Sirkeci-Bahnterminal in ­Istanbul, das nationale türkische Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft der B-Boys, die im November in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul über die Bühne gehen wird. Dieser Event und das zehnjährige Jubiläum des Red Bull BC One brachten den französischen B-Boy und regierenden Weltmeister Mounir Biba und Ceyhun Varışlı vom Mevlevi-Orden zusammen. Nach hunderten Jahren der Parallel-Existenz tanzten erstmals ein drehender Derwisch und ein B-Boy ­gemeinsam auf einer Bühne. www.redbullbcone.com Exklusiver Clip: Erleben Sie B-Boy Mounir gemeinsam mit einem drehenden Derwisch in der gratis Red Bulletin Tablet Edition.

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Heimkehr: In diesem Raum im nationalen weißrussischen Tenniszentrum in Minsk schlug sie als ­Siebenjährige die ersten Bälle gegen die Wand.


Geliebt, gehasst, gef체rchtet: Viktoria Azarenka ist die kontroversiellste Tennisspielerin der Welt. Besuch bei einem Champion, der aus der K채lte kam. Text: Stefan Wagner, Bilder: Greg Funnell

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Oben: Viktoria Azarenka unterstützt ­ katerina und Ulyana Grib seit vier JahE ren. Rechts: In diesem Block lebte Familie Azarenka zu sechst in einer Wohnung. Unten: Court im Tenniszentrum Minsk.

er Moment, der am meisten von Viktoria Azarenka preisgibt – über 20 Millionen Dollar Preisgeld, lautestes Kreischen im professionellen Sport, Freundin des BizarrEntertainers RedFoo –, ist dieser: Sonntag, später Vormittag, zwei holprige Autostunden hinter der Hauptstadt Minsk, ein Ferienheim, das aussieht wie ein havariertes UFO nach einer Notlandung im weißrussischen Wald. Viktoria Azarenka schiebt sich mit kleinen Schritten durch die Lobby, Hand in Hand mit einer älteren Dame. Es ist ihre Großmutter. Sie arbeitete über fünfzig Jahre lang als Kindergärt­ nerin, täglich ab fünf Uhr früh, jetzt verbringt sie zweimal im Jahr drei Wochen zur Erholung hier. Als die Großmutter gestern erfuhr, dass die Enkelin auf Besuch kommt, ­besorgte sie hastig Trauben und weiße Schokolade. Die alte Dame geht gebückt, „langsam, Babuschka, langsam“, sagt die Enkelin. „Wir haben alle Zeit der Welt.“ Das Racket von Viktoria Azarenka unterscheidet sich nicht von den Rackets auf der Männer-Tour: Griffstärke vier, darüber ein schweißsaugendes Band gewickelt, es greift sich an wie ein junger Birkenstamm. Ihr Ausrüster Wilson liefert Azarenkas 54

Rackets mit Gravur an der Innenseite, ­einen Pokal pro Grand Slam-Titel. Seit Jänner sind es zwei Pokale, da verteidigte sie ihren Titel bei den Australian Open und kehrte an die Spitze der Damen-­ Tennis-Weltrangliste zurück, vor Serena Williams und Maria Scharapowa. Im Dreikampf um die Nummer eins sind die Rollen gut verteilt: Williams, sie hat Damentennis zum Kraftsport gemacht, 15 Grand-Slam-Titel, mittlerweile 31, ist die Grande Dame des Welttennis. Scharapowa, sie hat Damentennis zum Laufsteg gemacht, ist seit acht Jahren die ungeschlagen bestverdienende Sportlerin der Welt. Und Viktoria Azarenka? Viktoria Azarenka gewinnt. 19 Siege in 21 Matches seit Jahresbeginn, zu zwei Matches konnte sie wegen Verletzungen nicht antreten. Viktoria Azarenka heißt „Viktoria“, wie „Victory“, die Eltern wählten den Namen 1989 bewusst. Weißrussland gehörte damals noch zur Sowjetunion. „Wir lebten zu sechst in einer kleinen Wohnung, mein Bruder und ich, Eltern, Großeltern. Mein Vater hatte zwei Berufe, meine Großmutter arbeitete ab fünf Uhr früh, meine Mutter bis spät abends – um mir zu ermöglichen, Tennis zu spielen.“ Viktoria Azarenka war neun, als ihre erste Trainerin den Kindern der Tennisgruppe die Aufgabe stellte, den Ball 1000‑mal ohne Fehler gegen die Wand zu schlagen. Die Zahl war utopisch, die Trainerin wollte lediglich herausfinden, wie die Kinder mit einer unlösbaren Aufgabe umgehen. Viktoria schaffte 1460 Schläge.


„Mein Vater hatte zwei Berufe. Meine Grossmutter arbeitete ab fünf Uhr früh, meine Mutter bis spätabends – um mir zu ermöglichen, Tennis zu spielen.“

Mit dreizehn gewann sie in Usbekistan ihr erstes Turnier der internationalen ­Junioren-Tour für bis zu Achtzehnjährige, da gab es in Weißrussland keine Gegnerinnen mehr für sie. Ein Jahr später – sie trainierte ­bereits in einem Camp in der spanischen Stadt Marbella – tauchte sie auf der Damen-Tour auf. Kristin HaiderMaurer, ein früherer Profi, die bei einem kleinen Turnier in Kroatien gegen die Vierzehnjährige spielte, erinnert sich an ein „richtiges Biest, die keinen Ball auf­ gegeben hat, extrem ehrgeizig, verbissen“. Die routiniertere Haider-Maurer führte 3:0, Azarenka weinte beim Seitenwechsel, dann stieß sie einen wütenden Schrei aus und überließ ihrer vier Jahre älteren Gegnerin nur noch ein Game: 6:4, 6:0. Azarenkas Trainer ist seit drei Jahren Sam Sumyk, ein unerschütterlich gelassener Franzose. Auf die Frage, was Azarenka

zur Nummer eins der Welt gemacht hat, ihre Rückhand vielleicht?, schüttelt er den Kopf. „Den Unterschied macht ihre Professionalität. Es ist faszinierend, wie sie bereit ist, alles dem Erfolg zu opfern.“ Bei den Australian Open wurde die Lautstärke von Azarenkas Schreien gemessen, die sie bei jedem Schlag ausstößt: knapp über 100 Dezibel. Die Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs liegt bei 110 Dezibel. Manche Journalisten fordern Regel­ änderungen, um das Kreischen der Tennisdamen zu verbieten, vor allem Azarenka und Scharapowa werden scharf kritisiert. „Es ist unfair“, sagt eine der schärfsten Rivalinnen Azarenkas, die Polin Agnieszka Radwańska. „Es zerstört das Spiel“, sagt Martina Navrátilová, eine Säulenheilige des Tennis. „Es gehört zu meinem Spiel“, sagt Azarenka. 55


Viktoria Azarenka sollte ja eigentlich gerade gar nicht in Minsk sein, wo der Winter auch Anfang April nicht lockerlässt, sondern in Miami, wo das fünftgrößte Tennisturnier der Welt stattfindet. Oder in Arizona, wo sie ab ihrem 15. Lebensjahr bei der Familie des russischen NHLGoalies Nikolai Khabibulin lebte, der ihr das Training in den USA finanzierte. Oder wenigstens in Monte Carlo, wo sie ein Apartment bewohnt. Aber sie entschied, die in Indian Wells erlittene Verletzung zu Hause auskurieren zu wollen, „und ‚zu Hause‘ wird immer Minsk bedeuten“. Rekonvaleszenz verbindet sich mit Familienbesuch mit Trainingslager: Es bleiben genug Körperteile zum Quälen übrig, wenn man einen Knöchel schont. Während Azarenka in einem Gymnastikraum des nationalen weißrussischen Tenniscenters in Minsk beim Yoga ausspannt, nippen vor der Tür Coach Sam Sumyk und Agentin Meilen Tu, Physio­ therapeut Per Bastholt und Konditionstrainer Mike Guevara am Kaffee. Es ist ein eigenartiger Gegensatz zwischen der welt­ läufigen High-End-Entourage eines Multimillionen-Dollar-Stars – zwei Amerikaner, ein Däne, ein Franzose – und dem Ambiente: grünliches Neonlicht, abgetretener Boden, schäbige Kassettendecken, an den Wänden ausgebleichte Schwarzweißfotos sowjetischer Tennispioniere. Das nationale Tenniszentrum von Minsk sieht an manchen Stellen nicht mehr so aus wie vor 15 Jahren, man hat moderne Courts verlegt und die Fenster so abgedichtet, dass im Winter keine Eisblumen mehr von den Innenseiten zu kratzen sind. Aber die Garderoben, die Gänge, die Gymnastikräume sehen noch so aus wie damals, als die siebenjährige Vika hier zum ersten Mal durchlief, weil

Oben: Sascha Skrypko wuchs mit Azarenka auf. „Nummer eins zu werden war Vikas ­Bestimmung. Ich habe niemals jemanden gesehen, der etwas unbedingter wollte.“ Unten: Sam Sumyk, Azarenkas Coach.

Hat Viktoria Azarenka ihr erstes Racket noch? „Nein. Ich bin sicher, ich habe es einmal vor Wut zerhackt.“

ihre Mutter einen neuen Job bekommen hatte: Sie saß an der Rezeption, einer ­gläsernen Kanzel, täglich von acht Uhr früh bis zehn Uhr abends. An ihrem ersten Arbeitstag drückte Mutter Alla der kleinen Vika ein Racket in die Hand. (Azarenka erinnert sich an ein frühes Prince-Aluminiumracket, ein Modell, das in der Handhabung selbst Erwachsene vor ernsthafte Probleme stellte. Hat sie ihr erstes Racket noch? „Nein. Ich war ein verrücktes Kind. Ich bin sicher, ich habe es einmal vor Wut zerhackt.“) Das Mädchen stieß im Untergeschoss auf eine Art Turnsaal, mit waagrechtem Strich an der Wand und bunten Linien auf dem Boden. Dort schlug sie die nächsten zwei Jahre lang Tag für Tag einen Tennisball an die Wand, bis kurz nach zehn Uhr nachts die Mutter kam, um sie abzuholen. Viktoria Azarenka, der Weltstar, kommt vom Yoga, Mike Guevara erwartet sie schon für eine Ausdauereinheit auf dem Ergometer. Um ungestört zu sein, hat Guevara den Ergometer in einen etwas schäbigen Raum am Ende eines dunklen Ganges geschoben. Viktoria Azarenka lacht, als sie den Raum betritt. Sie deutet auf die Wand: „Das war mein Netz.“ Und auf ein paar bunte Linien auf dem Boden: „Das war mein Center-Court.“ Die Reize von Viktoria Azarenkas ­Heimat erschließen sich dem Besucher nur zaghaft. Weißrussland liegt zwischen Polen und Russland, dem Baltikum und der Ukraine, knapp 9,5 Millionen Einwohner. Die Stabilität der politischen Machtverhältnisse ist einen Tick zu groß, um das Wort „Diktatur“ unpassend erscheinen zu lassen: Präsident Lukaschenko feiert 2014 das zwanzigjährige Amtsjubiläum. Bevorzugte außenpolitische Ansprechpartner sind Russland, der Iran und Venezuela. Die Kappen der Militärs in den Straßen von Minsk sind lächerlich überdimensioniert, und beinahe hat man das Gefühl,

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Oben: Yoga-Einheit zur Entspannung. ­Unten: Viktoria Azarenka ist Weißruss­ lands Nationalheldin. „Ich will meinem Land Selbstvertrauen geben“, sagt sie.

manche der Uniformierten verdanken ­ihren staatstragend balancierenden Gang dem Bemühen, dass ihnen die Riesen­ dinger nicht vom Kopf fallen. Das fröhliche Bild steht im Gegensatz zum ortsüblichen Umgang Offizieller mit Nichtoffiziellen, der nicht durch besonderen Humor ge­ kennzeichnet ist. Den routinierten weiß­ russischen Autofahrer etwa erkennt man an der in Fahrtrichtung hinter der Wind­ schutzscheibe angebrachten Webcam; sie soll allzu willkürliche Übergriffe der Exekutive wenigstens dokumentieren, wenn schon nicht verhindern. Großformatige Plakate an Straßen­ kreuzungen zeigen das Bild eines Mannes, der rauchend im Bett liegt, das Bild ist dick und rot durchgestrichen: Betrunken und rauchend im Bett einzuschlafen ist eine populäre Todesursache in Minsk. Das Plakat ist sehr einfach gestaltet, in der Art der Piktogramme olympischer Sportarten, the red bulletin

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herumgedruckst. Und dann sagten sie: ‚Bitte sei nicht böse. Aber wir wollen bes­ ser werden als du.‘ – Da wusste ich: Diese Mädchen will ich unterstützen.“

als wäre betrunken im Bett zu rauchen eine weißrussische olympische Disziplin. In Weißrussland spricht man nicht gern über politische oder gesellschaft­ liche Angelegenheiten, postsowjetischer Fatalismus. Aber man spricht in Weißruss­ land gern über Land, Volk, Traditionen, Kultur. Der weißrussische Patriotismus ist stolz, fröhlich und allgegenwärtig. Viktoria Azarenka spricht zum Beispiel gerne über andere weißrussische Sportler: über Natallja Zwerewa, die für die zerfallende Sowjetunion 1988 das ­Finale der French Open in Paris erreichte, über Max Mirny, einen Doppelspieler der Weltklasse, aber auch über die BiathlonWeltmeisterin Darja Domratschawa, „sie ist unglaublich!“. Viktoria Azarenka spricht auch gerne über ihre Rolle als Nationalheldin, die sie ganz einfach interpretiert. Wenn sie mit ihrem weinroten Porsche Cayenne durch Minsk fährt, heißt das nicht: Ich bin besser als ihr. Sondern es heißt: Ich bin eine von euch. Seht, was ich geschafft habe – das könnt ihr auch schaffen. „Ich möchte ­etwas beitragen, dass unser Volk mehr Selbstvertrauen bekommt“, sagt sie. Besonders gerne spricht Azarenka über Ulyana Grib, dreizehn, und Ekaterina Grib, zwölf Jahre alt. Sie trainieren im Leistungszentrum, in dem auch Azarenka aufwuchs. „Sie können sehr, sehr gut ­werden“, sagt Azarenka. Sie überwies die Prämien für ihre in London gewonnenen Olympiamedaillen – Bronze im Einzel, Gold im Mixed Doppel mit Mirny – an die jungen Mädchen, damit sie Turnierreisen bezahlen konnten, sie trainiert mit ihnen, sie erkundigt sich per SMS danach, wie es ihnen geht, sie muntert auf, ermahnt, gibt Tipps. Wie gut ist sehr, sehr gut? „Sie haben etwas, das es ganz selten gibt“, antwortet Azarenka. „Als ich sie gefragt habe, was ihr Traum ist, haben sie zunächst verlegen 58

„Wer unsere Regeln nicht versteht, versteht uns Weißrussen nicht. Unsere

wichtigste RegeL? Respekt

vor dem Alter!“

Oben: Viktoria Azarenka zeigt auch beim Karaoke Ehrgeiz und Talent. Unten: Valentina ­Rzhanih war Azarenkas erste Trainerin, sie unterrichtete sie von sieben bis elf Jahren. „Als ich sagte, sie muss zu einem anderen Trainer wechseln, weil ich ihr nichts mehr beibringen kann, hat sie geweint.“ Den Kontakt zu Rzhanih hält ­Azarenka bis heute aufrecht.

„In unserer weißrussischen Kultur“, sagt Viktoria Azarenka, „gibt es drei Grundregeln. Wer die nicht versteht, ver­ steht uns nicht. Die erste: Die Familie ist heilig. Die zweite: Alles für die Kinder. Die wichtigste: Respekt vor dem Alter.“ Im Frühjahr 2011, Viktoria Azarenka hatte sich bereits in die erweiterte Welt­ klasse gekämpft, verlor sie die Freude am Tennis. „Trainieren, mich quälen, um ­einen Tennisball kämpfen wie um mein Leben, ich wollte das nicht mehr. Ich wollte ­irgendetwas anderes machen. Ich fragte meine Großmutter um Rat. Sie hörte mir zu, nickte, lächelte und sagte: ‚Du musst herausfinden, was dich glücklich macht. Und das musst du tun, egal ob du gerade Lust darauf hast.‘ Sie sagte nichts anderes. Ich ging nach Hause, dachte nach, und am nächsten Tag begann ich wieder zu trainieren.“ Ein Dreivierteljahr später gewann ­Viktoria Azarenka die Australian Open und wurde Nummer eins der Weltrangliste. Es ist Sonntagmittag im UFO mit der angekratzten Fassade tief im weiß­ russischen Wald. Viktoria Azarenka sitzt gemeinsam mit ihrer Großmutter auf der Couch der kleinen Ferienwohnung, auf dem Tisch davor Trauben, weiße Schoko­ lade und Tolstois „Krieg und Frieden“, die Ferienlektüre der Großmutter. Krieg und Frieden: Welche Viktoria Azarenka ist die echte? „Es gibt nur eine. Die hat zwei Seiten. Wenn du gewinnen willst, musst du kämpfen. Keine Schwäche zeigen, nie­ mals weich sein, niemals sensibel. Sonst

the red bulletin


Viktoria Azarenka mit Großmutter Nina. 2011 wollte Azarenka ihre Karriere be­ enden. Sie holte Rat bei der Großmutter – im Jahr darauf wurde sie Nummer eins.

nützt das deine Gegnerin aus. Während eines Matchs bin ich eine Kriegerin.“ Wie schaltet man zwischen Krieg und Frieden um? „Es ist natürlich. Wie eine Löwen­ mutter, die geht hinaus und kämpft. Wenn es nötig ist, tötet sie. Doch ihren Jungen ist sie die liebevollste Mutter, die man sich vor­stellen kann. So ist das Leben.“ Sonntagmittag, Viktoria Azarenka nascht Trauben und streichelt die Hand der Großmutter. Sobald der Knöchel hält, wird sie wieder hinausgehen, bei jedem Schlag bis an die Schmerzgrenze schreien und um einen Tennisball kämpfen, als ginge es um Leben und Tod. Folgen Sie Viktoria Azarenka bei ihrem Streifzug durch ihre Heimatstadt Minsk in der Red Bulletin Tablet Edition. the red bulletin

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Credit:

g i e t S


g u l f Kunstflug-Weltmeister

Sigi Schwarz bringt ein Juwel der Hubschraubergeschichte wieder in die Luft. TE X T : H e r b e r t V ö l k e r , B I L D ER : J ü r g e n S k a r w a n

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Bristol T y p 17 1 „ Sycamore “ ENTWICKELT durch den gebürtigen Österreicher R ­ aoul ­Hafner, Erstflug 1947 in England. Bis 1959 wurden 178 Stück gebaut. LEGIERUNG „Hydro­nalium“ (Al + Mg + Mn + Si) für die Zelle. TRIEBWERK Alvis Leo­nides, 9-Zylinder-Sternmotor, 11.780 ccm, 550 PS bei 3200/ min. Jeweils drei Hauptund Heckrotorblätter, ­gefertigt aus Holz.

Blacky Schwarz und die Technik-­ Ästhetik der frühen Nachkriegsjahre: r­ obuste englische ­Hand­arbeit

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E

s ist offenbar unvermeidlich, dass ein Mensch, der einfach Schwarz heißt, „Blacky“ gerufen wird. Das ist nicht besonders originell, aber es ist so. Bei Siegfried Schwarz kam dazu, dass „Siegfried“ nicht so wahnsinnig angesagt ist bei den Kids und den Nerds, eher in der Oper, und dass also schon reflexmäßig auf „Sigi“ verkürzt wird. Da es im Kunstflugteam der Flying Bulls aber die Lichtgestalt Siegfried „Sigi“ Angerer gibt, sagten alle halt „Blacky“ zu dem jüngeren Sigi, der eh auch schon längst Lichtgestalt aus eigener Größe geworden ist. Blacky also. Schwarzens Frau übrigens, die es wirklich besser weiß, sagt sehr lieb „Sigi“. „Wollen wir fliegen?“, sagt Blacky (nicht zu seiner Frau, die das eh nicht so mag). „Gern“, sagt der Tapfere (= der Autor), „aber ich hab leider Erfahrung. Bob in St. Moritz, die Rechte in Paul ­Ricard (gemeint ist die Signes-Rechtskurve am Circuit Paul Ricard in Le Castellet; Anm.), Alpha Jet mit Sigi Angerer, Quattro-S1 mit Walter Röhrl. Bei 3g meldet sich mein Magen, und ab 5g wirst du diesen strengen Geruch nicht mögen. Der andere Sigi, im Alpha Jet, ist ganz-schnellganz-brav geradeaus ge­flogen, wenn ich gesagt hab, jetzt kommt’s.“ Blacky sagt, mit den g-Kräften sei es nicht so arg, deutlich weniger als im Vergleich zum Flächenflugzeug. Was uns zu der Frage bringt, wie das Beherrschen von Starrund Drehflüglern sich überhaupt vergleichen ließe. Etwa anhand unterschiedlicher Feinfühligkeit in der Bedienung? Na ja, sagt Blacky, ein Heli sei halt doch feinfühliger als ein Flächenflieger. Um wie viel delikater? Doppelt so feinfühlig? Dreimal, viermal? „Zehnmal“, sagt Blacky Schwarz ganz sanft. Und: „Im Kunstflug sowieso dreißigmal.“ Zum Kunstflug-Stress in beiden Welten, kurz gesagt: Der Flächenflieger braucht einen ordentlichen Anlauf für eine Figur und drückt dann mit 5g aufs Beuschl, das sozusagen Unterluft bekommt, wie wir uns in der Formel 1 ausdrücken. Der Heli hingegen kann zum ­Beispiel die Rolle rückwärts aus dem Stand machen, aus dem Schwebeflug, daher geht es nicht so sehr in die Magen-Unterluft. Na dann, Blacky. Wie erzähle ich euch von der Glücksausschüttung im Heli-Looping, zuerst das Blau da oben, dann der Blick nach hinten und wie die Berge seitenverkehrt kommen, die Ohren sind völlig abgemeldet, als ob es da überhaupt kein Geräusch gäbe, nix wie Staunen und Wonne, im Vorzimmer zur Schwerelosigkeit. Dann taucht wieder die Erde auf, aber bevor du noch selig seufzen kannst, geht’s schon wieder rauf oder runter oder rüber oder hintenrum, denn das hat Blacky vorher nicht so richtig klargemacht: Die Wendigkeit des Heli erlaubt eine viel raschere Abfolge der Figuren. Mag die Schwerkraft auch nicht so brutal


Die letzte flugfähige

Sycamore

Rainer Wilke

ist ein bewegliches Denkmal der Fliegerei und ein Beispiel britischer Handwerkskunst.

Entwickelte das Kunstflug-Know-how für Helikopter und teilt es nun mit den Flying Bulls.

Chuck Aaron

durchschlagen, das Hirn hat Verspätung, die Ohren sind noch immer zu, und in den Kaldaunen wird’s jetzt doch auch mulmig. Fürn Anfang reicht’s. Aber eh super.

A

n dieser Stelle sollte man erwähnen, dass Siegfried ­„Blacky“ Schwarz der amtierende Weltmeister im Heli­ kopter-Kunstflug (offiziell: „Freestyle“) ist. Dieses Wissen war oben im Himmel sehr beruhigend. Das Problem beim Heli: Der will keinen Kunstflug machen – im Gegensatz zum Flächenflieger. Die Maschinen vom Red Bull Air Race etwa sind speziell dafür gebaut, „wenn du den Stick auf die Seite gibst, hört der Flieger gar nicht mehr auf, Rollen zu machen“, sagt Schwarz. „Der Heli will das nicht, den muss man dazu zwingen. Der schüttelt sich auch. Er hält das leicht aus, das ist ­getestet, aber trotzdem, er will das nicht. Man muss ihn wirklich mit Gewalt dazu zwingen, eine Rolle zu machen. Wenn man so etwas als Pilot machen kann, ist das einzigartig. Vor allen Dingen dann, wenn man die Sicherheit 64

hat, dass es auch funktioniert. Das dauert eine Weile, bei mir hat es ein Jahr gedauert, aber dann ist es einfach unbeschreiblich.“ Jetzt macht er acht Jahre Kunstflug, davor ist Schwarz schon 25 Jahre „normal“ Heli geflogen, mit allen Finessen des Berufs, Rettungsflüge für den ÖAMTC, Bergungen, drei Mann am Seil. Wie lernt man die Kunstfliegerei im Heli? „Du brauchst einen Lehrer, klar, aber es gibt praktisch keine. Ich war schon bei den Flying Bulls, da hab ich durch Zufall von einem Menschen gehört, der Loopings mit der Bo-105 macht. Ich hab’s nicht geglaubt, aber wir sind auf Rainer Wilke gestoßen. Der war über zwanzig Jahre Fluglehrer auf der Bo-105 bei der deutschen Luftwaffe, hat also fast jeden deutschen Militärpiloten ausgebildet.“ So kam die Idee der Kunstfliegerei bei den Flying Bulls auf die Welt. Da fehlte nur noch Chuck Aaron, eine Fliegerlegende in Amerika. Er ist alle denkbaren Stunts geflogen, mit Sean Connery out of Alcatraz („The Rock“), Testflüge fürs US-Militär – also wenn es für irgendjemand in Amerika eine Experimental-Zulassung (vergleichbar mit unserer Kunstfluglizenz) geben konnte, dann für Chuck Aaron. In Europa haben nur Rainer Wilke und Blacky Schwarz eine zivile Kunstflugberechtigung, und es gibt nur zwei in Europa für Kunstflug zugelassene Helis, das sind die beiden Bo-105 der Flying Bulls – zu sehen bei den besten Airshows des Kontinents. the red bulletin

zusatzbilder: cornelius braun/the flying bulls, adam koch/red bull content pool

Fliegerlegende in den USA, unerreicht als Stunt- und Testflieger.


Blacky Schwarz ist auch Flugbetriebsleiter der Flying Bulls und Hubschrauber-Chefpilot. Als solcher hat er einen phantastischen Neuzugang in der Flotte zu vermelden, ein Rarissimum weltweit. Der Typ Bristol 171 Sycamore war 1947 in England flugfertig. Der Name kommt von den propellerförmigen Samen des Ahorns, die so hübsch sanft zur Erde tanzen, sehr beliebt als Nasenflügel bei den Kindern vor der Internet-Ära. Ist aber bloß ein zärtlicher Beiname, der mit ­keiner speziellen Eigenschaft des Bristol 171 zu tun hat. Jedenfalls: Die Fliegerwelt sagt Sycamore. Österreich-Connection: Konstrukteur der Sycamore war der Wiener Raoul Hafner (1905–1980), seine Vita böte Lesevergnügen im Internet für Stunden, das nur ­nebenbei. Ganz kurz: Hafner war schon als Student ­besessen von der Idee Rotor vs. Flächenflügel, ging 28-jährig nach England und wurde zu einem welt­ berühmten Pionier der Flugtechnik. Nach dem Dienst in der Air-Force-Forschung kam Hafner zur Flugzeug-­ Division von Bristol und entwickelte dort den Typ 171, den ersten nach dem Zweiten Weltkrieg in Groß­ britannien gebauten Hubschrauber. Die Sycamore als Rettungshubschrauber war in ­vielerlei Hinsicht ihrer Zeit voraus, angefangen beim ­Material über interne Gewichtsverlagerung bis zu Details der britischen Handwerkskunst und den ersten Winden, die der Pilot vom Steuerknüppel aus bedienen konnte.

Ganz abgesehen vom fabelhaften Motor: ein 9-Zylinder12-Liter-Sternmotor Alvis Leonides. Zwischen 1947 und 1959 wurden 178 Exemplare gebaut, genutzt in der Air Force, der Bundeswehr, in Belgien, Australien und von zivilen Betreibern. Nach den Militär- und Rettungsdiensten wurde es ­immer schwieriger, eine Sycamore mit ihrem aufwendigen Service über die Jahre hinweg in Betrieb zu halten. Die meisten landeten am Ende in Museen, niemand konnte sich mehr leisten, ein Gerät flugfähig zu halten. Bis auf den Weinbauern Peter Schmid im schweizerischen Rheintal: ein Fan mit übergroßem Herzen für diese wundersame Art von Maschinerie. Er hielt seine Sycamore am Leben, veranstaltete Rundflüge, hortete Ersatzteile, wie sie ja seinerzeit vom Militär in Übermengen an­ geschafft worden waren. Dies war die letzte flugfähige Sycamore – bis 2005 auch die Energie Peter Schmids am Ende war. Er war der letzte Pilot, der eine Bewilligung hatte, den Hubschrauber zu fliegen. Nun ist die Sycamore bei den Flying Bulls gelandet, und Blacky Schwarz wartet auf die Zustimmung der ­Behörde, um sie ganz behutsam in Betrieb zu nehmen und ein bewegliches Denkmal der Fliegerei jenen Fans zu ­zeigen, die sich an außerordentlicher Flugtechnik begeistern – und dann erstmals eine Sycamore erleben werden. www.flyingbulls.com

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Francesco Tristano

Grenzenlos Er bringt Beats ins Konzerthaus – und Barockklänge in den Club. Der Musiker aus Luxemburg wird in beiden Welten als Wunderknabe und Brückenbauer gefeiert. Interview: Florian Obkircher

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uns ergibt diese Unterscheidung keinen Sinn. Alles fließt organisch ineinander. Was reizt Sie als klassischen Musiker an elektronischer Tanzmusik? Es ist der Beat. Er hat etwas Ursprüng­ liches, Ritualistisches. Dein Köper bewegt sich automatisch. Mich erinnert das stark an die Barockzeit und ihre Tanzkultur. Gibt es strukturelle Ähnlichkeiten zwischen Barockmusik und Techno? Ja. Denn das Grundgerüst der meisten Techno-Tracks bildet die pulsierende Kick-

the red bulletin

Bilder: Fabien Breuil, corbis

abend hörst du Musik aus der Vergangen­ heit, die der Pianist interpretiert. Und ein DJ macht im Prinzip nichts anderes: Er spielt auch Tracks anderer Künstler und verwebt sie zu einem großen Ganzen. Auf Ihrem Album „Not for Piano“ ­interpretieren Sie Jeff Mills’ TechnoKlassiker „The Bells“ am Klavier. Wie kamen Sie auf die Idee? Ich wollte es einfach ausprobieren. Das Wichtigste dabei ist, die Energie des Beats aufs Piano zu übertragen. Und das geht. Denn das Klavier ist ein Proto-Syn­ thesizer. Du hast einen wahnsinnig großen Dynamikbereich, von sanft bis extrem laut. Damit kannst du viele Effekte des Synthesizers auf natür­ liche Weise erzielen. Ist es an der Zeit, dass Techno ins Konzerthaus einzieht? In den dreißiger Jahren spielte Benny the red bulletin: Genießen Sie Goodman eines der ersten Jazzkon­ Ihr Leben zwischen den Stühlen? zerte in der Carnegie Hall, das war francesco tristano: Ich bin ein ein großer Schritt für die Verbreitung Chamäleon (lacht). Obwohl ich Kon­ des Genres. Deshalb ist es toll, dass zerthaus und Club nicht als konträre Techno heute auch in der Berliner Welten wahrnehme. Wenn ich auf Philharmonie aufgeführt wird. Weil der Bühne stehe, geht es immer um dadurch Menschen auf Techno auf­ Rhythmus, Melodie, Harmonik und Aufgang: Francesco Tristano, Rami Khalifé, Aymeric Westrich merksam werden, die nicht in Clubs Klangfarbe. Ob ich dabei Klavier spiele Drum. Dieses Element gibt’s in ähnlicher gehen. Andersherum ist es wichtig, dass oder Synthesizer, ist Nebensache. Form auch bei Johann Sebastian Bach. Er die Klassik in den Club kommt. Wie verbinden Sie Klassik und Techno? hat viele Partiten geschrieben, die eben­ Erleben Sie diese Neugierde bei Ihren Ich und meine beiden Bandkollegen von falls diese konstanten Akzente haben. Auftritten? Aufgang haben am Konservatorium stu­ ­Alles hängt zusammen. Ohne Bach gäbe Klar. Letztes Jahr gab ich eine Konzert­ diert und klassische Musik quasi verinner­ es keinen Techno – und umgekehrt! Denn reihe mit Musik des Barock-Komponisten licht. Wir setzen uns nicht hin und sagen, wenn man auf die Vergangenheit zurück­ Dieterich Buxtehude, Bachs Lehrer. Gegen jetzt machen wir eine Fusion aus Barock blickt, versteht man vieles erst richtig Ende der Shows mischte ich oft noch elek­ und Techno. Mit zwei Pianisten in der Band durch das Prisma der heutigen Musik. tronische Beats dazu. Das Klassikpublikum ergeben sich harmonische und kontra­ Gibt’s Parallelen zwischen einem Klafand das toll. Viele betagte Herrschaften punktische Elemente wie von selbst. vierkonzert und einem DJ-Set? meinten sogar, der Schluss hätte ihnen am Ihre Band Aufgang ist also das GegenKlavier erfordert jahrelange Übung. Das besten gefallen. Jedes Publikum mag Ab­ teil von einem Reißbrett-Projekt? Tempo von zwei Schallplatten anzuglei­ wechslung. Es ist hungrig auf Neues – und Genau. Diese Trennung zwischen E- und chen ist aus handwerklicher Sicht nicht diesem Appetit möchte ich entsprechen. U-Musik ist erst im letzten Jahrhundert „Istiklaliya“ (Infiné) von Aufgang ist bereits vergleichbar. Aber darum geht es gar entstanden. Davor war klassische Musik erschienen; www.francescotristano.com nicht. Auf einem klassischen Konzert­ eben der Rock oder Techno ihrer Zeit. Für Francesco Tristano spricht sieben Spra­ chen. Sein erstes abendfüllendes Klavier­ konzert mit Eigenkompositionen gab er als Dreizehnjähriger. Auch wenn der ­bescheidene Luxemburger den Ausdruck nicht mag – die Musikwelt feiert ihn als Wunderknaben. Er selbst sieht sich eher als Brückenbauer. Denn in der Brust des 31-Jährigen schlagen zwei Herzen: eines für Klassik, eines für Techno. Während sei­ nes Studiums an der New Yorker Juilliard School, dem wohl besten Konservatorium der Welt, verliebte er sich in elektro­ nische Tanzmusik. Heute konzertiert er an einem Wochenende beim BachFestival in Leipzig, am nächsten rockt er mit seiner Barock-Techno-Band Aufgang die Clubs. Seine Mission lau­ tet schlicht: Grenzen niederreißen.


„ Ohne J. S. Bach gäb’s keinen Techno.“ Name Francesco Tristano Schlimé Geburtsdatum 16. September 1981 Beruf Komponist, Konzertpianist, Elektroniker, DJ Fans Techno-Legenden wie Carl Craig und Moritz von Oswald, mit denen er oft kollaboriert. Lebensaufgabe Tristano möchte den gesamten Bach-Katalog zeitgenössisch interpretieren. Maxime „Ein gutes Piano Recital ist wie ein DJ-Set.“


DACHG ES C HOSS Te xt: Chr istophe Cou v r at


wohl berühmtesten Bergrennen der USA, a u c h „ Ra c e t o t h e Cl o u d s “ g e n a n n t . In Color ado erwarten den Franzosen k n app 2 0 K i l o m e t e r A sp h al t , 1 5 6 K u r v e n und 1500 Meter ­H ö h e n u n t e r s c h i e d .

Peugeot hat Loeb für dieses Rennen e i n u n g la u b l i c h e s Auto gebaut, 875 PS, A ll r a d a n t r i e b , 2 4 0 k m / h s c h n e ll . Und möchte auf dem Pikes Peak eine Erfolgsgeschichte neu schreiben.

Bild: Flavien Duhamel

Am 30. Juni wird S é b as t i e n L o e b ­v e r s u c h e n , endgültig zur Legende zu werden: Der neunfache Rall y e - W e l t m e i s t e r w i ll d e n R e k o r d hinauf auf den Pikes Peak brechen, im

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wird es letzten Tests unterzogen, einer mechanischen „Jungfernfahrt“ sozusagen, auf dem nach außen hin hermetisch abge­ riegelten Testgelände des PSA-Konzerns, auf dem die neuesten Modelle von Peugeot (und auch Citroën) getestet werden. Die Anspannung der Techniker, die in geordneter Hektik dieses Batmobil um­ schwirren, ist deutlich spürbar. Peugeot und Pikes Peak – das ist eine symbiotische Beziehung, getrieben von Adrenalin und zugleich sehr fragil. Im kollektiven Gedächtnis der Motor­ sport-Community ist Peugeot, die Marke mit dem Löwen, vor allem dank zweier Modelle präsent: 205 T16 und 405 T16, die in der Rallye Dakar und bei der RallyeWeltmeisterschaft Sieg auf Sieg aneinan­ derreihen konnten. Am Steuer saßen Ari ­Vatanen, Timo Salonen und Juha Kank­ kunen, drei finnische Draufgänger, die

Die mittige Sitzposition, die Sébastien Loeb als ­Pilot einnimmt, ermöglichte den Konstrukteuren eine besser ausbalancierte Gewichtsverteilung. Von vorn beeindruckt der 208 T16 Pikes Peak durch seinen Diffusor und den spektakulären Spoiler (Bild unten).

Pikes Peak ist ein Teil der Geschichte von P eug eo t. Es wird Zeit, da hin zurück­ zukehren. the red bulletin

Bilder: Flavien Duhamel (2), thomas butler

M Mit einem Mal heult da etwas auf, in der Ferne im Wald. Rau und kehlig geht es durch Mark und Bein, wohl ein wildes Tier, das seine Wut und seinen Schmerz loswerden will. Immer näher jagt die ­Bestie durchs Gehölz, klingt immer bös­ artiger und wird plötzlich sichtbar: Schwarz und geduckt hetzt sie heran – auf vier Rädern – und ist auch schon ­wieder verschwunden. An diesem Frühlingsmorgen erwacht die friedliche, 150 Kilometer von Paris ­entfernt gelegene Ortschaft La Ferté-­ Vidame am Rande des Naturparks Perche auf besondere Art aus ihrer Verschlafen­ heit. Die „Tiermaschine“ ist in Wahrheit ein Rennwagen, ein Peugeot 208 T16. Ein Einzelstück, von Peugeot Sport speziell für das berühmte Bergrennen Pikes Peak International Hill Climb im US-Bundesstaat Colorado konzipiert und entwickelt. Heute

Wo alles begann: In der Werkstatt von Peugeot Sport in ­Vélizy nahe Paris ­­(unweit Versailles) wurde der 208 T16 Pikes Peak aufgebaut.


der Legende Glanz verliehen: Zwischen 1985 und 1990 holte Peugeot sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel in der Rallye-WM und sicherte sich viermal in Folge den Sieg in Dakar. Irgendwann konnte Peugeot Motorsport dem Lockruf des Rennens auf den Pikes Peak nicht länger widerstehen. Und so verschiffte man einen 700 PS starken 405 T16 in die USA und kam mit zwei Siegen aus Colorado zurück, eingefahren 1988 vom unersättlichen Ari Vatanen (in Rekordzeit) und im Jahr darauf vom Amerikaner Robby Unser. Das Medienecho war gewaltig, zeigte Auswirkungen unverhofften Ausmaßes, beinahe im Grenzbereich des Unterbewussten. Nach der Einstellung des Langstrecken­ programms (mit dem Modell 908) im letzten Jahr geht es nun darum, die Moral der Peugeot-Truppe mit etwas Lorbeer zu the red bulletin

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„Eine schöne Heraus­ forderung“

Auch wenn er 2013 nur wenige WRC-Rallyes fährt: Sébastien Loebs Terminkalender ist dennoch voll. Mit seinem Rennstall ­Sébastien Loeb Racing bestreitet er Sportwagen­rennen; 2014 will er bei den 24 Stunden von Le Mans antreten. Am 30. Juni dieses Jahres hatte Loeb noch nichts vor. So konnten Red Bull und PSA ihn überreden, an diesem Tag in Colo­rado hinterm Steuer des 208 T16 Pikes Peak Platz zu nehmen. The Red Bulletin: Warum haben Sie sich für das Pikes-Peak-Bergrennen entschieden? Sébastien Loeb: Pikes Peak ist vor allem ein Mythos. Eine schöne Herausforderung. In mancher Hinsicht wie eine Rallye, in anderer wiederum wie ein Rundstreckenrennen. Wie war das Kennenlernen des 208 T16 Pikes Peak? Bissig und knallhart. Bei meiner ersten Fahrt habe ich mir bei jedem Schaltvorgang beinahe eine Gehirnerschütterung geholt, aber dann ­gewöhnt man sich daran. Der aerodynamische Abtrieb und die Bremsen sind beeindruckend. Das fühlt sich an wie in einem Flugzeug! Wie fällt der Vergleich mit Ihrem aktuellen RallyeCitroën aus? Dieser 208 T16 hat mehr von ­einem Formel-1-Gefährt als von einem Rallye-Auto. Er fährt sich anders als alles, was ich bisher erlebt habe.

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heben. Die Wahl fiel auf einen One-Shot, der relativ simpel aufzubauen ist und ­international zu Recht für Auf­sehen sorgt. Ein Pikes-Peak-Revival? Bruno Famin, 51, Geschäftsführer von Peugeot Sport, verteidigt die Entscheidung: „Dieses Bergrennen ist einfach Teil unserer Geschichte. In unseren Werkstätten hatten wir die 205-T16-Weiterentwicklungen 1 und 2 und die 405 T16 von Pikes Peak. Seit Jahren schon träumten alle davon, mit denen noch einmal etwas zu machen.“ Der Ende 1989 – vor dem letzten Sieg in Dakar – zu Peugeot gestoßene Famin ist nun der Kopf hinter dem Comeback auf den Straßen des höchstgelegenen Rennens der Welt: ­Gestartet wird auf 2862 Meter Seehöhe, das Ziel liegt auf 4301 Metern. „Nach Einstellung des Langstreckenprogramms waren viele Mitarbeiter ziemlich frustriert“, so Famin. „Wir haben uns gefragt: Was für Möglichkeiten haben wir jetzt?“ Es galt zu beweisen, dass Peugeot noch immer eine feste Größe im Motorrennsport ist. Und schnell entspann sich eine Diskussion über die Silhouette. Famin: „Ich wollte eine Außenhaut, die einem Serienwagen ähnelt. Ich besprach die Sache mit den Produkt- und Marketingexperten. Die Zeit verging, und es kam keine Antwort. Also habe ich mich für den 208 entschieden.“ Im September 2012 wurde Maxime ­Picat Geschäftsführer von Peugeot. Der neue Boss, der in einem Konflikt zwischen wirtschaftlichen Notwendigkeiten und sozialen Härten mit unangenehmen Folgen

steckte, war begeistert von dem Gedanken, Peugeot über Pikes Peak zu neuem Glanz zu verhelfen. Gleich bei seiner ersten Begegnung mit Maxime Picat hatte Peugeot-Motorsportleiter Famin diesem von seiner Idee erzählt: Picat war sofort von dem Projekt angetan und gab Anfang November 2012 grünes Licht. Famin: „Das ist ein Kult­ rennen, das sich kein Team entgehen lässt. Und es ist eine Herausforderung, die ­keine Fehler verzeiht – genau von der Art, die Peugeot immer gerne annimmt. Wir haben nur ein Ziel: den Sieg!“

D

Der Countdown begann. Pikes Peak sollte bereits sieben Monate später stattfinden, am 30. Juni 2013. Ein lächerlich kurzer Zeitraum in der Welt des Motorrennsports, wenn es darum geht, ein Auto von A bis Z neu zu entwickeln. Alles muss schnell ­gehen: Ein Motor muss gefunden werden, ein Chassis, ein Fahrer, ein Team. Das Triebwerk holt man aus dem Konzernregal: einen 3,2-Liter-V6-BiturboBenziner, der 2000/2001 für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans konstruiert wurde. Was rund um die Uhr durchhält, sollte mit den knapp zehn Minuten auf den Pikes Peak keine Probleme haben. „Wir hatten auch kurz an den V8 HDI ­gedacht, aber es wäre sehr kompliziert gewesen, diesen Dieselmotor in einem the red bulletin

Bilder: flavien duhamel, getty images

Sébastien Loeb:

Versteckt hinter ­lebenswichtigen Eingeweiden: die 875 PS des V6-Bi­ turbo-Benzinmotors.


30.8.-1.9.2013

HMBC

DJANGO 3000 IRISHsteirisch

Federspiel • Herbert Pixner Projekt DJ Japun Beats • Da Blechhauf’n • Die Tanzgeiger Bernd Prettenthaler & Freunde • Heidi Pixner & Manuel Randi Sänger- & Musikantentreffen mit Wietinger Trio, Afritz Quintett u. v. m.

www.spielbergmusikfestival.at • www.facebook.com/SpielbergMusikfestival Tickets gibts bei oeticket und unter spielbergmusikfestival.at


Im ziel g ib t e s sauerstoff für champion loeb. Der Peugeot 208 T16 Pikes Peak erinnert Sébastien Loeb ein wenig an ein Flugzeug. Insofern ­erwartet ihn im Ziel auch die passende Verpflegung.

208 unter­zubringen“, so Projektleiter Jean-Chris­tophe Pallier, Famins rechte Hand. „Der ältere Motor gab uns mehr Spielraum in Bezug auf die Leistung. Und er ist eben kompakter.“ In den Werkstätten von Peugeot Sport in Vélizy dachte in diesen Tagen einer ­besonders intensiv an den 208 T16: Attila Bocsi. Der einstige Rallyefahrer ist zum Chefdesigner des Wagens aufgestiegen, der die beste ­jemals am Pikes Peak gefahrene Zeit in der offenen Klasse (9:46,164 min) unterbieten soll. Der 45-jährige Bocsi ist stolz auf die ihm ­anvertraute Aufgabe. „Alle wissen, dass Design meine Leidenschaft ist“, sagt er. „Ich bin seit 2001 bei Peugeot und habe eine Menge Modelle gezeichnet. Ich war begeistert, dass sie mich für diesen Job wollten.“

B

Bocsi sorgte von Anfang an dafür, dass der 208 die richtigen Formen annahm. Muskulös wirkt er, kräftig, dominiert von seinem Spoiler und einem Heckflügel, der wie das Leitwerk eines Tarnkappenflugzeugs aufragt. Oder ist der Vergleich mit einem UFO zutreffender? „Bei den Kot­ flügeln habe ich vielleicht ein bisschen dick aufgetragen“, lacht Bocsi. So viele Elemente wie möglich wurden vom Peugeot 908 übernommen, dem Langstreckenmodell, das die letzten Jahre vor allem in ­Le Mans eingesetzt wurde. Bei einem ­Gewicht von 875 Kilo wurde die PS-Zahl gegenüber dem „alten“ V6-Motor 74

auf 875 erhöht. Famin: „Das war unser Ziel: pro Kilogramm ein PS.“ Der Wagen besitzt Allradantrieb – obwohl seit 2012 die gesamte Strecke schotterfrei ist –, geschaltet wird über ein sequentielles Sechsganggetriebe, und von 0 auf 100 km/h ­beschleunigt der Wagen in 1,8 Sekunden. Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h. Mehr ist bergauf nicht notwendig. 2013 feiert Peugeot das hundertjährige Jubiläum seines ersten Sieges bei den 500 Meilen von Indianapolis (1916 und 1919 gewann man ebenfalls). Ein bemerkenswertes ­Detail, das in Vergessenheit ­geraten ist: „Kaum jemand weiß, dass

Peugeot einmal in Indianapolis gesiegt hat, geschweige denn dreimal“, so Famin. Ein Erfolg am Pikes Peak im Jubiläumsjahr? Diese Herausforderung motiviert wohl auch Sébastien Loeb. Für den besten Rallyefahrer aller Zeiten hat Bruno Famin im Übrigen an alles gedacht. Der Gitterrohrrahmen unter der Kevlarhaut ist eine stabile Sicherheitszelle: „Selbst wenn er sich drei Minuten lang überschlägt, wird ihm nichts passieren.“ Und im Ziel wird es auf jeden Fall Sauerstoff geben: So hoch ­hinauf wie auf den Pikes Peak musste ­Maestro Loeb bislang noch nie. www.redbull.com the red bulletin


0 0 100

KALORIen.

ZuCKeR.

PROZenT FLÜÜÜGeL.

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Einer der acht Wendepunkte der Red Bull X-AlpsRoute 2011: der ­Gebirgsstock Tre Cime (Drei Zinnen), Sextener Dolomiten


Ăœber alle

Bild: Felix Woelk/red bull content pool

Berge Start in Salzburg, Ziel in Monte Carlo. Dazwischen 1031 Kilometer Luftlinie im weiten Schwung Ăźber die Alpen. Die Regeln erlauben Laufen und Gleitschirmfliegen. Das Ergebnis? Ein gnadenloses Adventure-Rennen jenseits aller Limits. Willkommen bei den Red Bull X-Alps 2013. Text: Arek Piatek 77


„Meine Strategie? Viel fliegen, am Limit laufen und die Qualen geniessen.“

Credit:

Max Mittmann, Team GER 3


Bilder: oliver laugero/red bull content pool (2), chris hoerner/red bull content pool, vitek ludvik/red bull content pool

Je länger man sich beim Red Bull X-Alps in der Luft hält, umso mehr erspart man sich die Mühen des Fußmarschs. Links oben: Thomas de Dorlodot (BEL) hebt von den Tre Cime ab. Links unten: Nuno Virgílio (POR) am Dachstein; Chrigel Maurer (SUI) auf dem Weg zum nächsten Takeoff. Rechts: Auch 2013 liegt Chamonix, am Fuß des Mont Blanc, auf der Route.

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Der alpine Härtetest

1031 Kilometer Luftlinie durch  &   ü ber fünf Länder ger

Start

Salzburg   Gaisberg   Zugspitze   424 m

FrA

1287 m

2962 m

Aut

Dachstein   Interlaken   568 m

Mont Blanc   4810 m

SUI

Matterhorn   4478 m

Wildkogel

2995 m

2224 m

Ortler   1906 m

Saint-Hilaire   995 m

Ziel   Monaco

Peille   600 m

I tA

0 m

Modus: 32 Athleten aus 21 Nationen nehmen am 7. Juli 2013 die Route Salzburg–­ Monaco über zehn Wendepunkte in Angriff. Distanz: 1031 km Luftlinie. Wer es ins Ziel schafft, wird im Schnitt die doppelte Entfernung bewältigt haben. Red Bull X-Alps-­ Dominator Maurer: „Die Strecke führt nicht die Täler entlang, sondern quer darüber. Es ist, als hätte jemand den beschwerlichsten Weg über die Alpen ausgesucht.“

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich die Dimensionen des Red Bull X-Alps vor Augen zu führen. Zum Beispiel anhand der Skills einiger Protagonisten 2013: Antoine Girard etwa ist einer der besten Gleitschirmpiloten Frankreichs, zudem ein Top-Geländeläufer und hat mehrere Himalaya-Expeditionen hinter sich. Der österreichische Paragleiter-Testpilot Mike Küng war als erster Mensch mit Gleitschirm auf 10.000 Meter Höhe – der Rekord hält bis heute. Am Boden praktiziert Küng regelmäßig Bergläufe und ­bewältigt rund 6000 Höhenmeter die Woche. Der Schweizer Christian „Chrigel“ Maurer, Red Bull X-Alps-Champion 2009 und 2011, gilt als Ausnahmepilot im Paragleiten. Darin hält er zwei Weltrekorde sowie die Europa-Bestweite im Streckenfliegen: mit 323 Flugkilometern. Oder man betrachtet den Wettkampfmodus: Der ist ebenso simpel wie brutal. Von Salzburg bis Monaco müssen sich die Top-Athleten in kürzester Zeit über eine 1031 Kilometer lange Strecke quer durch die Alpen (siehe Karte) quälen. Nur zu Fuß oder per Gleitschirm: Wie sie sich wann fortbewegen, entscheiden sie im Rahmen ihrer Taktik selbst. Ruhetage gibt es während des rund zweiwöchigen Rennens keine. Hilfe von außen auch nicht, abgesehen von einem ein- oder zweiköpfigen Supporterteam, das die Starter mit Nahrung, tröstenden Worten und einem mobilen Schlafplatz in der Nacht versorgt. Man kann aber auch einfach die Zahlen für sich sprechen lassen: So haben sich die Athleten im Schnitt achtzehn Monate auf diesen Bewerb vorbereitet, und im Jahr 2011 haben bloß zwei von dreißig das Ziel erreicht. Aus welcher Perspektive auch immer, Red Bulls X-Alps ist eine Expedition an die Grenzen der körperlichen und mentalen Belastbarkeit. An der Tagesordnung stehen Märsche von bis zu 100 Kilometern, Gletschertouren und Gleitschirmflüge in bis zu 4000 Meter Höhe und der Tribut, den man den ständigen Druck-und Temperaturschwankungen, Wetterkapriolen und der Dauerbelastung ­zollen muss: Schmerzen, Übermüdung und Unfälle. 2011 musste der entkräftete Mike Küng wegen einer Lungenentzündung aufgeben. Der übernächtigte Franzose Vincent Sprüngli touchierte mit seinem Gleitschirm das Seil einer Gondelbahn. Die Folge: Materialschaden, Aufgabe. Drei weitere Starter zwang ihre Physis zur Kapitulation, fünf anderen wurde ihr zu geringes Tempo zum Verhängnis. Denn das Red Bull X-Alps-­Reglement besagt: Alle 48 Stunden wird der jeweils an letzter Stelle liegende Athlet auto­ matisch aus dem Rennen entfernt. Das Rennen online in Echtzeit: per Live-Tracking auf www.redbullxalps.com

Bilder: oliver laugero/red bull content pool, vitek ludvik/red bull content pool, felix woelk/red bull content pool

Zahlen, Hard Facts und Kurzporträts rund um die härteste OutdoorCompetition der Welt.


„Paragleiten ist immer ein Risiko. Du kannst bei Problemen nicht gleich aussteigen.“ Chrigel Maurer, Team Sui 1


Das Ziel: Monaco, Mittelmeerkßste. 48 Stunden nachdem der erste Athlet das Ziel erreicht hat, wird das Rennen beendet.


Paul Guschlbauer Der 29-jährige österreichische Red Bull X-Alps-Starter über brutales ­A lpin-Training, lebensgefährliche Manöver und mentale Painkiller.

Guschlbauer, hauptberuflich Gleitschirm-Testpilot, wurde 2011 bei seinem Red Bull X-Alps-Debüt gleich Dritter. Nach 1781 bewältigten Kilometern hätte er noch neun vor sich gehabt, als das Rennen beendet wurde (48 Stunden nach Chrigel Maurers Ankunft).

× Training: Auf 7000 Meter Höhe

Mein Training besteht aus kurzen Bergläufen, langen Cross-Country-Runs und so vielen Flugeinheiten pro Woche wie möglich. Höhentraining absolvierte ich auf dem Muztagata in China. Optimal, um den Körper an dünne Luft anzupassen, auch wenn du auf 7000 Meter Höhe kaum vom Fleck kommst.

Bilder: felix woelk/red bull content pool (2), erwin polanc/red bull content pool, oliver laugero/red bull content pool

× Risiko: Fliegen unter harten bedingungen

Gleich am Tag eins beim Rennen 2011 ist mein Gleitschirm in der Luft kollabiert. Spannend, den Schirm wieder zu kontrollieren, während du massiv an Höhe verlierst. Alles ging gut, doch passiert dir das, wenn du müde bist, hast du ein Problem.

Zermatt aus der Athleten­ perspektive. ­Unten: Chrigel Maurer verteidigt seinen Titel. Seine Siegerzeit: 11 Tage, 4 Stunden, 52 Minuten.

× Tagesbedarf: 16 Teller Spaghetti

Beim Red Bull X-Alps herrscht täglich von 22.30 bis 5 Uhr Nachtruhe. Sonst machst du pausenlos Meter im Gelände. Nicht einfach, den Tagesbedarf von 8000 Kalorien zu decken – das entspricht 16 Tellern Spaghetti! Proteinpulver und Powerriegel sind unentbehrlich. Dazu trinke ich täglich acht Liter Wasser.

× Regenerationszeit: 5 Monate

Auch wenn dich die atemberaubende Perspektive aus der Luft oft die Qualen vergessen lässt: Schmerzen gehören beim Red Bull X-Alps dazu. Einmal musste ich bergab sogar rückwärts gehen, weil einige Muskeln nicht mehr wollten. Die Erholung nach dem Race dauert ewig. Ich brauche ganze fünf Monate, um ­körperlich wiederhergestellt zu sein. 83


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Stell dir vor, du fühlst die Performance von fast 30 Jahren Motorsporterfahrung in deinem Bauch. Kombiniert mit der Spannung eines Games: Jetzt kannst du die Beschleunigung nicht nur in jeder Sekunde fühlen. Du kannst sie auch analysieren und teilen. Jeden Tag besser werden. Das ist die Fusion von Performance und virtuellem Wettbewerb. Das ist der JUKE, getunt von Nismo. Erlebe die Power von Nismo. Jetzt entfesselt im NISSAN JUKE. Bist du bereit für die Herausforderung? Dann nimm nach Kauf an einem Gratis-RennfahrerLizenz-Lehrgang teil. Und entdecke auf deinem Gratis-iPad mini1 die spannende NISSAN Welt. Mehr auf www.nissan.at

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America’s-Cup-Sieger James Spithill erklärt seine Box-Technik – für Segler. workout: Seite 89.

Dein Programm im Juni

ac t i o n !

R E i s e n   /   W er k z e u g / P a r t y / W o r k O u t   /   c i t y g u i d e   /   M USI k /   E v e n t s / TV

Flieg mit einer MiG über Moskau Sightseeing mit Mach 2: Der spektakulärste Trip über Russlands Hauptstadt beginnt in der Airbase von Sokol.

Bilder: Incredible Adventures, shutterstock

Reisen: Seite 86.

Urlaub im Überschallbereich? Die Miet-MiG macht’s möglich.

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Action!

Reisen

Nach der Landung Antaspeliae molorib eaquias reped que vita dolo volum et facitatiis mo intiiss imendi occusaesti cum Essen, ipicidiTrinken tiumquiat

MiG-29-Ausflug in Russland: „Wie im Actionfilm – nur intensiver.“

und Relaxen in Moskau

Entspannend: Russen-Spa Ideal für erschöpfte Piloten: das ­opulente Moskauer Badehaus „Sandunowski Banja“. Das Programm: Sauna, Dampfbad und eine Runde im Eisbecken. www.sanduny.ru

Überschall-Trip Flieg eine MiG-29 Einen Kampfjet ganz ohne Pilotenschein durch die Schallmauer jagen? Herzlich willkommen in Russland!

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Rustikal: Sowjet-Küche Russisches Retrokitsch-Ambiente und OriginalGerichte aus der UdSSR-Ära bieten die Betreiber des „Club Petrovich“. Metrostation: Tschistyje Prudi. www.club-petrovich.ru

Tipp aus dem Cockpit: Piloten-Yoga

„Verbessern Sie Ihre Rumpfspannung“, rät MiG-Tester Paul Cusma. Der Grund: „Ihre Bauchmuskeln ziehen sich während des Fluges zusammen.“ Cusmas Vorbereitung: „Zwerchfelltraining und Yoga.“

Wie man die MiG mietet:

Legendär: Wodka Eine Moskaureise ohne Verkostung des National­ getränks? Undenkbar. Unser Tipp: Die „Stariki Bar“ – ehemals ein Observatorium, heute Szenetreff. www.starikibar.ru

Mehr als hundert Portale verkaufen mittlerweile MiGFlüge im Netz – teilweise (noch stärker) überteuert oder via Drittanbieter. Die US-amerikanische Firma Incre­dible Adventures und die Schweizer Plattform MiGFlug arbeiten direkt mit dem Team der Sokol Airbase zusammen, von der die MiG-29-Düsenjäger abheben. www.incredible-adventures.com www.migflug.com

the red bulletin

Text: Ruth Morgan. Bilder: Giel Sweertvaegher, Incredible Adventures, Shutterstock (2)

Der Spielplatz für Luftfahrtfreunde liegt 410 Kilometer nordöstlich von Moskau an der Fernstraße M7: die Sokol Airbase, ehedem Hort der sowjetischen FliegerElite, heute Tummelplatz für Adrenalin-Urlauber aus der ganzen Welt. Wer Mut und genügend Bares mitbringt, kann hier gemeinsam mit einem erfahrenen Piloten an Bord einer MiG-29 (bis zu 2390 km/h schnell) abheben – und dank Doppelsteuersystem ­sogar selbst Manöver fliegen. Je nach Paket im Preis enthalten: Steigflug mit 330 Metern pro Sekunde, Durchbrechen der Schallmauer oder Aufstieg bis in die Stratosphäre (21 Kilometer Preis Höhe). Belastung: bis zu 9g. Flug­ Das Portal „MiGFlug“ bietet 45 erfahrung? Nicht nötig. Warum Minuten ÜberschallZivilisten Düsenjäger fliegen dürreise für 13.500 fen? Weil die US-Firma Incredi­ Euro. Der Aufstieg ble Adventures 1993 einen Deal in die Stratosphäre mit der Airbase schloss. „Ich habe kostet 16.500 Euro. noch nie etwas Vergleichbares Verfügbarkeit ­erlebt“, erzählt der amerikaniFlüge sollten sechs sche Wall-Street-Banker und Monate im Voraus MiG-Testpassagier Paul Cusma. gebucht werden. „Es fühlt sich wie ein Actionfilm Mindestalter für Passagiere: 17 Jahre an, nur intensiver – wie der Freifall beim Skydiven.“ Cusmas StartPlatz ­Resümee: „Nach der Landung Sokol Airbase in war ich schweißgebadet – aber Nischni Nowgorod, Russland ich wollte sofort wieder rauf.“


Action!

Werkzeug

Robust & Leicht Chrigel Maurers Favoriten

Christian „Chrigel“ Maurer (SUI) startet als Titelverteidiger in den Red Bull X-Alps-Bewerb 2013.

Der Hammer Haken sind in die Bergwand schlagen? Ist mit der Hinter­ seite des Pickels kein Problem.

Bissigkeit Haue – zum Einrammen in steile Eispassagen. Die bissige Verzahnung sorgt für festen Halt am Berg.

Unterwäsche x-bionic Hebelwirkung Die Krümmung des Alu-Schafts erleichtert Klettern in steilem Gelände.

Tools für Berg-Flieger

Bilder: Hugo Silva/Red Bull Content Pool, kurt keinrath (2), GLOBALFINDER, GLORYFY, X-BIONIC ENERGY

Red Bull X-Alps Was Champion Chrigel Maurer mit zum Abenteuerrennen Quer durch die Alpen nimmt. 100-Kilometer-Läufe – Tag für Tag! – im Gelände, Gletscherbesteigungen, Gleitschirmflüge aus 4000 Meter Höhe: Red Bull X-Alps, die Alpenüberquerung im Rennformat (siehe Story ab Seite 76), ist ein gnadenloser Härtetest. Nicht nur für den Athleten, auch fürs Material: „Rund zehn Kilo Equipment führe ich beim Rennen mit mir“, sagt Titelverteidiger Christian „Chrigel“ Maurer, „mein Zeug muss robust, extrem zuverlässig und vor allem leicht sein.“ Für das Red Bulletin erklärt der Schweizer die Vorzüge von vier unverzichtbaren ­Alpenrace-Tools.

Gehbehelf Bei flacherem Anstieg dient der Pickel als Wanderstock. Die Stahlspitze unten ­garantiert Halt auch in hartem Schnee.

Atmungsaktives und „intelligentes“ Material: sorgt für konstante Körperschalentemperatur. Ganz egal ob ich bei Kälte fliege, bei Regen wandere oder bei Hitze laufe. www.x-bionic.com

BLACK DIAMOND VENOM Eispickel

Wiegt als Ganzes nur 500 Gramm, inklusive austauschbarer Haue. Diese weniger verzahnte Variante eignet sich gut für flache Firnrouten.

Globalfinder von Pieps Lebensretter im ­Taschenformat. Dieses Iridium-Kommunikationstool dient der Ortung meiner Position, empfängt sowie versendet SMS und liefert, ganz wichtig!, Wetterdaten. www.pieps.com

Comfort-Zone Gummigriff mit DualDensity-Technologie: Zwei Lagen Material absorbieren die ­Einschlagenergie. Sehr armschonend.

sonnenbrille Gloryfy Ob als Schutz vor der Sonne oder für bessere Sicht bei Nebel. Von dieser bruchfesten Sonnenbrille besitze ich drei Modelle. www.gloryfy.com

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Action!

party

Let the sunshine in: Im Club Aquarius feiert man unter freiem Himmel.

Prost!

Der Erlöser Travarica Dem Kräuterschnaps – in ­Kroatien auch „Der Doktor“ genannt – werden heilende Kräfte zugesprochen. Eine der Hauptzutaten, Rosmarin, stimuliert zum Beispiel Nieren und Leber. Außerdem soll der Saft die Potenz steigern.

Tanz den Balkan!

24 Stunden volle Kanne auf der Insel Pag. Keine fünf Minuten ­außerhalb der Stadt Novalja warten 32.000 Quadratmeter Partyzone, direkt am Meer, auf dem Sandstrand von Zrće. Nachts legen die bekanntesten DJs der Welt in vier Freiluft-Clubs auf, am Morgen danach genehmigt man sich einen Cocktail am Jacuzzi – oder einen Sprung ins 26 Grad warme Salzwasser, das nirgendwo an der Adria so klar ist wie hier an der dalmatinischen Küste.

Feiern am Meer Clubs

Papaya Der Klassiker: Das Papaya ist der größte und älteste Club am Strand (seit 2002). www.papaya.com.hr

Aquarius Der Allrounder: ein Restau­ rant, zwei Pools und zwei Dancefloors in einem. www.aquarius.hr

Noa Der Wahnsinn: auf Stegen im Meer gebaut, Dancefloor und Pool inklusive.

der vernichter medica Leicht und süß im Geschmack – doch hochprozentig. Deshalb wird der beliebte Honigschnaps auch als „Wolf im Schafspelz“ bezeichnet. Die Kroaten warnen: Setzt der Rausch ein, ist es meist schon zu spät.

www.noa-beach.com

festival

Bor a-Al arm! Wenn Sie diese Wolken über den Bergen vis-à-vis von Pag sehen, zieht Sturm auf, die berüchtigte Bora.

Hideout 3.– 5. Juli Über hundert DJs zwischen House und Techno binnen drei Tagen. Tipp: Sichern Sie sich Tickets für die heiß­ begehrten Boot-Partys – und feiern Sie mit Star-DJs draußen auf der Adria. www.hideoutfestival.com

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text: Florian obkircher. Bilder: Goran Telak, goran persin (2), mario pavlovic

Pag, Kroatien Mit nur wenigen Schritten vom Meer auf den Dancefloor? Willkommen an Europas heiSSestem PartyStrand.


Action!

workout

James Spithill wurde 2005 Weltmeister und gewann 2010 den America’s Cup.

Text: Ruth Morgan. Bilder: Olaf Pignataro/Red Bull Content Pool, cameron Baird/red Bull Content Pool, shutterstock. illustration: heri irawan

Der Renn­ fahrer im Katamaran

Wasser-Kraft: Mit den America’s-Cup­ Katamaranen der AC72-Klasse wird Segeln endgültig zum Rennsport.

Segeln Der 33-jährige America’s-CupSkipper trainiert zu Wasser, zu Land und an der Klimmzugstange. Der America’s Cup gilt als Formel 1 des Segelsports – das ultimative Rennen in ­Bezug auf Geschwindigkeit, Design, Taktik und physische Belastung. 2010 wurde James Spithill mit seinem Oracle Racing Team der jüngste Sieger der Geschichte. „Das S ­ egeln mit unseren Booten kann man mit dem Fahren eines Rennautos ­vergleichen“, sagt der Australier. „Mittlerweile ist unser Sport sehr athletisch geworden. Zumindest viermal pro Woche wird für einige Stunden auf dem Wasser trainiert. Zusätzlich verbringt das Team viel Zeit im F ­ itnessstudio – hauptsächlich für Gewichtstrainings, Cross-Fit-Workouts und zur Rumpfstärkung. Zudem steht täglich ein intensives Zirkeltraining mit einem Coach auf dem Programm.“ Dieses nennt Spithill ­respektvoll „the finisher“.

Trimm dich fit „Beim Segeln sind schnelle, kräftige Hände und Koordination gefragt. Mit Burpee-Pull-ups – einer Kombination aus Kniebeuge, Liegestütz, Strecksprung und Klimmzug – lässt sich alles trainieren. “

1

Benötigt wird eine Klimmzug­ stange. Ein paar Mal tief ein­ atmen – und los geht’s.

2

Begonnen wird mit einem Burpee – dabei geht es nach einer Knie­ beuge in Liegestützposition.

3

Oberkörper und Kopf bilden eine Linie. Die Muskeln halten beim Beugen & Strecken die Spannung.

4

5

6

Mit Kraft aus den Hüften in den Stand springen und einen Strecksprung ausführen.

Den Schwung nützen, um sich an der Stange – Hände in Schulterbreite – hochzuziehen.

Das Kinn über die Stange ziehen. Die Übung kann man bis zur völ­ ligen E ­ rschöpfung wiederholen.

Ring frei! Spithills Trainingstipp

Der geeignete Sparringspartner „Geboxt habe ich bereits als kleiner Bub“, sagt Spithill. „Es ist eines der wirkungs­ vollsten ganzheitlichen Trai­ nings – ein hervorragendes kardiovaskuläres Work­ out, das auch die Koordination verbessert. Außerdem steigert es die Reaktionszeiten … auf High-SpeedBooten wie unseren ein ­wesentlicher Faktor.“

the red bulletin

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Action!

City Guide

Extra

Helen Suzman Blvd

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Zwei OutdoorTipps in & um Kapstadt

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Capetown, South Africa

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Kapstadt, Südafrika

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Stadtführer: der gebürtige Kapstädter und südafrikanische Top-Elektro-DJ Haezer

„Wo meine Stadt wie Tom Waits klingt“ Kapstadt Bergtouren bei Vollmond, Clubs mit tollen Vibes, inoffizielle Skatespots. ElektroDJ Haezer offenbart uns die angesagtesten ­Locations seiner ­H eimatstadt. „Der beste Ort, um dorthin heimzukehren.“ Noch ­etwas zerknittert blickt Haezer vom Balkon seines Apartments neun Stockwerke über Kapstadts Zen­ trum: „So ein 30-Stunden-Trip von Australien nach Hause ist eben hart, besonders wenn man den Flug im Mittelsitz zwischen zwei beleibten Gentlemen ver­ bringt.“ Nach seiner Australien- und vor der Europa­ tour gönnt sich der Elektro-DJ in seiner Geburtstadt eine kleine Pause – und verrät uns seine Lieblings­ spots, um in Kapstadt abzuhängen: „Was ich an dieser Stadt so l­ iebe? Sie ist herrlich relaxt. Und für Besucher ein a ­ bsolutes Must sind ­folgende Locations …“ 90

Top Fünf Meine Kapstadt-Highlights

auf den Lion’s Head Pflicht. Die Aussicht vom 600 Meter hohen Berg auf das Meer, die Stadt und den Tafelberg ist gerade in der Nacht grandios.“

1 Aces & Spades

62 Hout Street „Eine tolle Bar, und das gleich gegenüber meiner Wohnung. Wie ich selbst ist der Besitzer der Bar­ein großer Nick-Caveund Tom-Waits-Fan. Letzterem sieht er s­ ogar ähnlich.“

4 Fiction

227 Long Street „Wer angesagte Clubs sucht, checkt am besten die lokalen Blogs. Im Fiction steigt aber ­garantiert so gut wie immer eine Top-Party. Ein legendärer Club mit tollen Vibes und einem großen Balkon, wo du mit deinen Freunden chillen kannst.“

2 Bombay Bicycle Club

156 Kloof Street „Ein kleines Restaurant mit wunderschön theatralischer ­Atmosphäre und eklektischem Dekor. Die Gerichte auf der ­Karte sind ausgefallen und schmecken phantastisch.“

3 Lion’s Head

gleich beim Tafelberg „Bei Vollmond ist der Aufstieg

5 The Roundhouse

Roundhouse Road, The Glen, Camps Bay „Das beste Restaurant, um ein fünfgängiges Menü mit er­ lesenen heimischen Weinen zu genießen. Legendär ist die Aussicht auf die Camps Bay.“

Skateparks gibt es in Kapstadt keine. Wenn du ­also einen Skatespot suchst, gibt es für dich nur ­eine einzige Option: den großen Parkplatz auf der ­Somerset Road, Green Point. Seit 2010 stehen dort Street-Rampen und Transitions bereit für Kickflips, Ollies und Grinds. Das Beste: Skaten kannst du dort gratis.

Urbane downhillchallenge Es ist zwar der Kurs des jährlichen Red Bull Urban AssaultDownhill-Rennens, doch wer will, kann sich täglich daran versuchen: Die Route beginnt als Asphaltweg am ­Signal Hill, geht über in eine Forststraße, führt dann in ­einen Wanderweg und am Ende über Stiegen und Seitengassen hinunter auf die Buitengracht Road.

Kapstadts DownhillStrecke endet mitten in der City

the red bulletin

words: Steve smith. photography: haezer

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PRESENTED BY

15.-17. AUGUST 2013

GREEN PARK · ST. PÖLTEN

DAYPARK

SYSTEM oF A DowN · ToTEN HoSEN · TENACioUS D

NiCk CAvE

AND THE BAD SEEDS

DIE

· FrANz FErDiNAND · BiLLY TALENT

NEro · FLoggiNg MoLLY · LEFT BoY · EMPirE oF THE SUN TriCkY · BAD rELigioN · CASPEr · krAFTkLUB · oF MoNSTErS AND MEN

HUrTS · SkUNk ANANSiE · THE gASLigHT ANTHEM · FALL oUT BoY JAMES BLAkE · rEgiNA SPEkTor · CrYSTAL CASTLES · iMAgiNE DrAgoNS · MADSEN

THE FrATELLiS · PENNYwiSE · JAkE BUgg · 3 FEET SMALLEr · ArCHivE · THEES UHLMANN AwoLNATioN · SHoUT oUT LoUDS · LiTTLE BooTS · BrENDAN BENSoN · MAX HErrE · FriSkA viLJor

JoNATHAN JErEMiAH · koDALiNE · SizArr · ok kiD · DEAP vALLY · CHAD vALLEY · LAUrA MvULA · wiLLY MooN · ToM oDELL LiTTLE grEEN CArS · BEwArE oF DArkNESS · JoSH kUMrA · THE DrowNiNg MEN · SkATErS · ToNBANDgErÄT · U.v.M.

N I G H T PA R K

CHASE & STATUS · MAJor LAzEr · SUBFoCUS DJ SET

LivE

DiLLoN FrANCiS · FLoSSTrADAMUS · zEDS DEAD

PorTEr roBiNSoN · SkiSM · LoADSTAr · TigA

LEXY & k-PAUL · STEPHAN BoDziN · DELTA HEAvY · ALEX METriC

kiLLSoNik · APHroDiTE · A.g. Trio · JoHN B · iLLSkiLLz · NiLS HoFFMANN roBErT DELoNg · BoDY&SoUL · STEvE HoPE · FoUrwArD · AToMiQUE · NAkED FiSH · DJ MoSAkEN · gHoST CAPSULES · MC DAXTA · wEST MB

~ 2 FESTIVALS IN 1 · 3 TAGE · 7 BÜHNEN · 100 ACTS ~ Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) bzw. unter 01/24924 erhältlich.


Action!

musik

Branko, 31, ist DJ und Mastermind von Buraka Som Sistema.

In 80 Takten um die Welt playlist House aus Angola, Techno aus Venezuela: Spürnase Branko verrät, welche tracks die Clubwelt tanzen lassen. João Barbosa alias Branko ist ­gewissermaßen der Alexander von Humboldt der DJ-Szene. Mit seinem Aufnahmegerät reist er um die Welt und spürt lokale Sub­ kulturen auf, die er in westliche Clubs importiert. Mit seiner ­Electro-Band Buraka Som Sistema ­verpasste er dem afrikanischen House-Genre Kuduro eine Frischzellenkur – und gewann 2008 ­damit den europäischen MTVAward. Welche verborgenen Beats der 31-jährige Portugiese unlängst entdeckt hat, verrät er hier.

bas s- m as sag e musik-gadget des monats

SubPac

Diese Rückenmatte wandelt tiefe Frequenzen in taktile Signale um. Perfekt fürs Wohn­ zimmerstudio: Dieser „Bassverstärker“ ist absolut lautlos. Preis: ca. 270 Euro www.thesubpac.com

92

Tuki Love

Pocz & Pacheko

Vor kurzem reiste ich nach Venezuela. Wegen einer neuen Musikbewegung namens Tuki, zu der dort derzeit alle Kids abgehen. Klingt wie tropischer Techno-Hardcore. Elektronisch und schnell. Zum Ursprung: Vor Jahren versuchten zwei lokale DJs den Hit „Pump Up the Jam“ von Technotronic zu kopieren – und unbeabsichtigt entstand ein neues Genre.

2 Afro House DJ Havaiana

In Südafrika ist Deephouse von Musikern wie Blackcoffee gerade sehr angesagt. Das neueste Ding liefert aber Angola, wo junge Produzenten den Stil in ihren Schlafzimmern nachahmen, allerdings klingt deren Version viel räudiger, vertrackter – und dadurch einfach geiler. Der beste Track trägt auch den Namen des Genres: „Afro House“.

3 Waves

Branko feat. Roses Gabor

Der Track stammt von meinem neuen Mix­ tape „Drums Slums & Hums“, das es auf ­meiner Website als Download gibt. Meistens kreist meine Musik ja auf DJ-Tellern, mit „Waves“ wollte ich nun auch ein Stück für den Kopfhörer machen – und gleichzeitig eine der talentiertesten Sänngerinnen Londons vorstellen: Roses Gabor.

4 Zouk Flute

Buraka Som Sistema

Zouk ist ein Musikstil, der in den Achtzigern von den Antillen nach Europa schwappte, heute aber fast vergessen ist (zumindest in der Clubszene). Dabei ist die Rhythmik total ausgefeilt, das gedrosselte Tempo geradezu hypnotisch. Mit Buraka Som Sistema haben wir Zouk nun neu aufgegriffen und mit ­frischen Elektronik-Sounds aufgerüstet.

5 The Blow Yadi

Yadi ist eine der aufregendsten Sängerinnen der Stunde, sie wird das nächste große Ding. Kein Scheiß. Denn auf der einen Seite ist die Musik der jungen Britin sehr zugänglich, auf der anderen verwendet sie für ihre Popsongs seltsame Instrumente und Einflüsse aus Nordafrika, der Heimat ihrer Eltern. Wer auf Buraka Som Sistema steht, wird Yadi lieben.

Dein Lieblingsfestival ist ausverkauft? Hier drei Wege, um dieses Problem zu lösen.

Der klassische Weg

Der FestivalZaun ist keine uneinnehm­ bare Festung. Besorg dir ­eine Leiter oder eine Schaufel und schummle dich nachts aufs Gelände. Der kreative Weg

Schnorr dir am Campingplatz von Festival­ besuchern die ­abstehenden Enden ihrer Armbänder und nähe dir daraus dein eigenes. Der ehrliche Weg

Wer blaue Flecken und die Securities vermeiden will: Melde dich als freiwilliger Helfer. Und lege ­während des Konzerts ­deiner Lieblingsband ­eine lange „Toiletten­ pause“ ein.

the red bulletin

Bild: Nian Canard

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Action!

Events

Kurz +gut

Akrobat schööön: ­die Flying Bulls bei der Airpower in Zeltweg

Was diesen Monat sonst noch Spass macht

15 Samstag

Electric City Len Faki ist Produzent staubtrockener Techno-Hits und Stamm-DJ im Berliner Berghain, dem besten Club der Welt. Beim Electronic City steht er als HauptAct an den Plattenspielern. 15. 6., Salzlager, Hall

18 Dienstag

Die Herausforderung lautet: Fantasie gegen Schwerkraft. Die Aufgabe: Wer schafft es, ein Ei aus 15 Meter Höhe möglichst kreativ – aber vor allem unbeschädigt – landen zu lassen? 18. 6., MuseumsQuartier, Wien

28./29. 6., Fliegerhorst Hinterstoisser, Zeltweg

Airpower13

Die schönsten historischen Fluggeräte und die besten Kunstflugstaffeln der Welt kehren 2013 nach Zeltweg in der Steiermark zurück. So werden die Frecce Tricolori (ITA), die Flying Bulls, die Patrouille de France, die Turkish Stars oder die Flotte der österreichischen Luftstreitkräfte sowie das Red Bull Skydive Team atemberaubende Flugakrobatik im Murtaler Luftraum demonstrieren. Live auf ServusTV: am 29. 6., 10 Uhr; www.airpower13.at

29. 6., Kirchberg, Tirol

KitzAlpBike Marathon WM

7./8. 6., Wiesen

Krunk Hip-Hop-Festival mit B‑Boy-Workshops, GraffitiWänden und Sprachakrobaten wie den Vamummtn (Bild), Texta und PerVers. www.wiesen.at

94

Schwierige Singletrails, schnelle Steilkurven und schmale Pfade erwarten die Mountainbiker auf der 94 km (Herren) bzw. 85 km (Damen) langen Strecke. Auf ihre Marathon-Premiere freut sich Lokalmatadorin Lisi Osl. „Wer hat schon die Chance, direkt vor der Haustüre eine WM zu fahren?“ www.kitzalpbike.at

14.– 16. 6., Pannonia Fields II, Nickelsdorf

Nova Rock Einmal im Jahr wird das idyllische Nickelsdorf im Burgenland nachdrücklich um den Schlaf gebracht. Nämlich wenn beim Nova Rock Festival Bands wie Kiss, Rammstein, Kings of Leon und Heaven’s Basement ihre Verstärkertürme voll aufdrehen. In diesem Jahr dürfen sich die 150.000 Headbanger auch auf eine Portion Electro freuen: Die Hamburger Pop-Aktionisten Deichkind (Bild) sorgen für Krawall und Remmidemmi. www.novarock.at

18 Dienstag

Kurt Vile Indie-Rock-Vete­ ranen von Sonic Youth bis Dinosaur Jr. sind sich einig: Kurt Vile ist der talentierteste Songschreiber der Stunde. Im Juni feiert er seine Österreich­ premiere. 18. 6., WUK, Wien

the red bulletin

Bilder: joerg mitter/Red Bull Content POol, Picturedesk.com, Mirja geh/red bull content pool, lukas gansterer, sarah schönfeld, brian adams, marcel lämmerhirt/red bull content pool

Red Bull Gravity Challenge


19. 6.– 21. 9., OstLicht, Wien

Bryan Adams Exposed Seit zehn Jahren ist der kanadi­ sche Rockstar auch als Fotograf erfolgreich. Im Fokus seiner Aus­ stellung „Exposed“, die erstmals in Österreich präsentiert wird, stehen Persönlichkeiten wie Amy Winehouse, Mick Jagger, Königin Elisabeth II., Dustin Hoffman, Ben Kingsley und Pink. www.ostlicht.at 21.– 23. 6., Donauinsel, Wien

Donauinselfest 1972 wurde mit dem Bau der ­Donauinsel begonnen. Der ur­ sprüngliche Zweck war die Hoch­ wasserregulierung. Heute ist sie ein grünes Paradies – und Aus­ tragungsort des größten Freiluft­ spektakels Europas: 600 Stunden Programm an drei Tagen, 2000 Künstler, eine Million Besucher. Als Pflichttermin für die jungen Insulaner gilt dabei die RadioFM4-Bühne mit Künstlern wie Texta, The Pharcyde, Naked Lunch und Jeans Team (Bild). 2013.donauinselfest.at

14./15. 6., Handelshafen Linz

Red Bull Wake of Steel

Die Location für den Wakeboard-Contest, der im Vorjahr Premiere feierte, ist einzigartig: ein 65 Meter langes, halb versunkenes Frachtschiff mit 150 m² großem Wasserbecken, 28-Meter-Rampe, zwei ­Kickern sowie einem 20-Meter-Stahlrohr für Slides. Als Rahmenprogramm: Konzerte der Stereo MCs, Roots Manuva oder Kings Crown Sound. www.redbullwakeofsteel.at

Träume. Tränen. Triumphe. Was wirklich geschah: Der Mann, der schneller war als der Schall, erzählt seine Geschichte. Film AB!

Hintergrundmotiv: baladsgardi.com/Red Bull. Fotos klein: Wolfgang Luif/Red Bull, ulrichgrill.com/Red Bull, Stefan Aufschnaiter/Red Bull, Ned Dawson

256 Seiten. Gebunden. € 19.99 (A)

mehr erleben


Action!

TV-Highlights

M ust See

Volles Programm

Helden auf Ihrem Bildschirm

das red bull tv-fenster bei servus-tv

Breaking Reality Drei B-Boys, ein gemeinsamer Traum: Erfolg auf der großen Bühne. 8. 6., 10.45 Uhr

Aufgetaucht: Herbert Nitsch gelang der harte Weg zurück in die Normalität.

Wir zeigen alle Highlights des vierten Stopps aus dem japanischen Osaka. 15. 6., 12.00 Uhr

Donnerstag, 6. 6. 2013, 21.15 Uhr

Nitsch: Zurück aus der Tiefe

Am 6. Juni 2012 will der Apnoe-Taucher Herbert Nitsch seinen eigenen Weltrekord im Freitauchen auf 244 Meter verbessern – eine Tiefe, die Mediziner für unerreichbar halten. Nitsch riskiert es dennoch, doch der Versuch geht schief. Ohnmächtig wird er aus dem Wasser gezogen und ins nächste Krankenhaus gebracht. Lange ist es ruhig um ihn, doch ein Jahr später bricht er sein Schweigen. Erstmals spricht der ehemalige Berufspilot über seinen Unfall und den harten Weg zurück in ein ganz normales Leben. Samstag, 22. 6., 12.00 Uhr

Erzberg Rodeo Highlights

Samstag, 8. 6., 12.00 Uhr

Red Bull Cliff Diving Es wird wieder gesprungen! Die Saison der Red Bull Cliff Diver beginnt in La Rochelle (FRA), zu Deutsch: auf der „kleinen Klippe“.

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Samstag, 22. 6., 10.40 Uhr

Sonntag, 30. 6., 23.05 Uhr

Mountain Bike World Cup

Blick ins Innere

Große Steinfelder, endlose Wurzelpassagen, heftiges Gefälle – das ist der Track in Val di Sole. Kann Aaron Gwin auch hier gewinnen?

Pastorensohn, Fotograf, Regisseur – der Nieder­ länder Anton Corbijn begibt sich in dieser Doku auf die Suche nach sich selbst.

Bereits zum 19. Mal verwandelte sich der steirische Erzberg in ein Mekka für die besten EnduroFahrer der Welt. 1800 Teilnehmer suchten in diesem Jahr wieder nach der ultimativen Herausforderung, doch nur die wenigsten erreichten auch das Ziel. Mit am Start: Titelverteidiger Jonny ­Walker und Graham Jarvis, der nach seiner letztjährigen Disqualifikation auf Revanche aus ist. ServusTV zeigt exklusiv alle Highlights des extremen Events.

Bullit – The documentary Früher war Toni Joubert passionierter Jäger, doch dann veränderte ein Nilpferd sein Leben für immer. 16. 6., 17.00 Uhr Sie finden ServusTV mit dem Red Bull TV-Fenster nicht auf Ihrem Fernsehgerät? Rat und Hilfe zum Nulltarif unter

0800 100 30 70 the red bulletin

Bilder: phil simha, jürgen skarwan/red bull content pool, augustin munoz/red bull content pool, ddpimages, sven martin, maria ziegelböck, romina amato/red bull content pool, getty images

Red Bull X-Fighters


••p ro m ot i o n

Must-haves! 1

1 PS-verdächtige EDIFICE Uhr Bei der EDIFICE ERA-200DB-1AVER trifft sportlicher Look auf Funktionalität, gepaart mit hochwertigen Materialien. Technische Raffinessen wie der integrierte Digital­ kompass, das Thermometer oder die 1/100-Sekunden-Stoppuhr machen die Uhr zum praktischen Wegbegleiter. Weitere EDIFICE Highlights wie die EQW-A1110DB mit innovativer Smart Access Technology finden Sie auf:

www.edifice.de

DOSH „AERO“ – MADE IN SYDNEY Einzigartiges Design, 100  % wasserfeste Materialien, handlich und praktisch unzerstörbar – das sind die unglaublichen DOSH® Geldbörsen aus Sydney, Australien. Die Weltneuheit im Hinblick auf Design, Konstruktion und Fertigung ist ein Must-Have beim Einsatz im Extremsport und ein Eye­ catcher im City-Jungle! Hol dir jetzt die beste Geldbörse des Sommers. Die gesamte ­Kollektion gibt’s nur bei uns – check it out! 2

2

www.ceeple.com 3 COULD YOU BE THE LAST OF US? THE LAST OF US™ für PlayStation®3 ist nichts für schwache Nerven, denn Naughty Dog, die Macher von UNCHARTED, bringen euch das Survival-Action-Highlight des Jahres. In einer postapokalyptischen Welt müssen sich Joel und Ellie, zwei der wenigen Überlebenden, durch ein zerstörtes Amerika kämpfen. Also macht euch bereit, denn am 14. Juni beginnt das Überleben – aber nur auf PS3™.

3

playstation.com/thelastofus 4 RED BANANA – STEH AM WASSER Die aufblasbaren Stand-up-Paddelboards der Kultmarke RED BANANA bringen den ultimativen Spaß am Wasser. Genieße die Ruhe eines Bergsees auf dem COMO, oder flieg, den Sturm im Rücken, auf dem Downwinder GRAND TOUR übers Wasser. Fahr mit dem PICCOLO radikale Manöver schon auf kleinen Wellen, und geh mit den Kids auf dem 11 Fuß langen LAGO auf Aben­ teuerfahrt. Jetzt ab unglaublichen 499 Euro.

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www.redbanana.at 5 VOLUME.at SUMMER MADNESS Lasset den sommerlichen Wahnsinn beginnen: VOLUME.at startet ab sofort die ultimativ sonnige und laute Sommeroffensive auf Facebook! Bis Ende August gibt es für alle Fans täglich Festivaltickets fürs Nova Rock oder Frequency, haufenweise Konzert­ karten, starke Video-Games bzw. -Konsolen oder stylische Accessoires abzustauben. Join the SUMMER MADNESS!

www.facebook.com/volume.at

6 5

6 ZEIT FÜR ROT Auf ganzer Linie punktet die Powerplay von LOTUS mit ihrem schnittigen Design. Ein massives PVD-schwarz beschichtetes Edelstahlgehäuse bildet gemeinsam mit dem gehärteten Mineralglas und der 10-BarWasserdichtheit die Grundlage für die Minuten-, Sekunden- und Stunden-Stopp­ anzeigen. Abgerundet wird das Aussehen des sportlichen Chronographen durch das rote Lederband und das schwarze Lochmuster an der Außenseite.

www.timemode.com


281 Meter zur Weltberühmtheit

Unter bürgerlichem Namen war Samuel J. Dixon Fotograf in Toronto. Seine Freizeit verbrachte er als „Daring Dixon“ auf der anderen Seite der Linse, hier etwa bei der Überquerung des Niagaraflusses am 6. September 1890. Der damals 38-Jährige ­bewältigte das 281 Meter lange, knapp zwei Zentimeter dicke Kabel in zwölf Minuten. 5000 Menschen jubelten vor Ort, sogar Zeitungen in Australien berichteten.

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 2. Juli 2013. 98

the red bulletin

Bild: time & life pictures/Getty Images

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Symbolfoto. Verbrauch: 7,4 – 8,1 l/100 km. CO2-Emission: 194 – 213 g/km.


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