The Red Bulletin AT 06/19

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ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

Sänger Maurice Ernst über Nächstenliebe, Mamas Tricks und den Reiz des Risikos

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WENN ICH NICHT BILDERBUCH WÄRE …

„ Ich bin nicht ganz richtig im Kopf – und das ist gut so“

ÖSTERREICHISCHE POST AG 1140 WIEN GETREDBULLETIN.COM

ie Die Frau, dTagen in zwei iver zum Freedt mach

EMMA STONE

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YES, YOU CAdNich!


Elektro ist jetzt quattro. Mehr persönlicher Freiraum für selbstbestimmte Mobilität: Als erstes Serienfahrzeug kann der Audi e-tron an Schnellladesäulen mit 150 kW Gleichstrom geladen werden und ist damit in 30 Minuten wieder startklar für die nächste Langstreckenetappe. Seine leistungsstarke Hochvoltbatterie garantiert eine alltagstaugliche Reichweite von 400 Kilometern*. Für optimale Traktion und Dynamik sorgt eine neue Generation des quattro Antriebs. www.audi.at/etron

gemessen nach WLTP-Fahrzyklus. Verbrauch kombiniert in Elektro in kWh/100 km: 23,6 – 24,1. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 0. Symbolfoto. Stand 03/2019.

*



E DI TO R I A L

WILLKOMMEN

Der Mitbegründer des Cocktail-Festivals „Liquid Market“ gibt auf Seite 76 Antwort auf die Frage „Geschüttelt oder gerührt?“ und ­überrascht uns mit dem ­Rezept eines eigens für uns kreierten Drinks.

ZUM GESPRÄCH NINA KALTENBÖCK

Wenn die charmante Autorin zu Tisch bittet, stehen scharfzüngige Fragen am Menüplan. Probieren durfte diesmal Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst. Das Interview über eigene Wege und Nächstenliebe liest du ab Seite 42.

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion

„ Er sagte, dass ein Mostfass in unserem Keller ihm das Leben gerettet hatte.“ Welche Geschichte hinter diesen Worten von Autorin Judith W. Taschler steckt: ab Seite 92

ZUM STAUNEN MARY JANE PAULA

Die 28-Jährige lehrt ihre Schüler Apnoe-Tauchen und verspricht Tiefen bis zu 20 Meter. Ob das klappt, haben wir auf den Philippinen selbst getestet: ab Seite 54

ZUM REINHÖREN THORSTEINN EINARSSON

Früher pendelte er zwischen Island und Österreich, heute zwischen Wien und Salzburg. Uns gibt der Musiker Song-Tipps für unterwegs. Seite 40

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THE RED BULLETIN

CLAUDIA MEITERT

ZUM WOHL BERT JACHMANN

Je wärmer die Tage werden, desto sommer­licher die ­Metaphern: „Wer gegen den Strom schwimmt, kommt dahin, wo er hinwill, und nicht dorthin, wo es ihn hintreibt“, sagt Bilderbuch-Frontmann Maurice Ernst. Der Dreißig­jährige weiß, wovon er spricht. Seit Jahren bricht er mit seiner Band gängige Regeln der Musikbranche – und hat ­damit außergewöhnlichen Erfolg. Der etwas ­andere Schwimmkurs: ab Seite 42. Im wahrsten Sinne des Wortes ab­ getaucht ist unser Autor Andreas Rottenschlager auf den Philippinen. Als völliger Anfänger hat er sich dem Abenteuer Apnoe-Tauchen gestellt. Begleite ihn bei seinem atemberaubenden Selbstversuch ab Seite 54.

SATZ DES MONATS

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I N H A LT The Red Bulletin Juni 2019

34 COVERSTORY

42 B ILDERBUCH-KARRIERE Bandleader Maurice Ernst spricht über die Vorteile, im Leben öfter mal gegen den Strom zu schwimmen.

BERGSTEIGEN

38 D IE KÖNIGIN DER ALPEN

Wie – und vor allem wieso – Liv Sansoz alle 82 Viertausender der Alpen erklomm.

MUSIK

ENDURO

22 DIE REIFEPRÜFUNG

40 D IE PLAYLIST FÜR UNTERWEGS

HOLLYWOOD

ABENTEUER

Früher plagten Panikattacken die Schauspielerin, heute hat sie ihren inneren Frieden gefunden. Wie, erzählt sie im Interview.

Explorerin Sarah Marquis verrät, was du in den entlegensten Winkeln des Planeten lernst.

500 starten. Keine 30 kommen durch. Die Faszination Erzberg­ rodeo Red Bull Hare Scramble.

34 DIE NEUE EMMA STONE

FILM

36 AUF DEN SPUREN EINER IKONE

Zwischen Drogensumpf und Jahrhunderthits: Taron Egerton glänzt als Elton John. 8 GALLERY 14 ZAHLEN, BITTE! 16 KOLUMNE

6

18 FUNDSTÜCK 20 LIFE HACKS 52 I NNOVATOR

Sänger Thorsteinn Einarsson nimmt uns mit auf (s)eine musikalische Reise.

48 ALLEIN IN DER WILDNIS Sarah Marquis erkundet die Welt. Und entdeckt sich selbst.

48 IHR KLASSENZIMMER IST DIE WELT

TAUCHEN

54 H ALT DIE LUFT AN!

Der Red Bulletin-Selbstversuch: So schlägt sich ein blutiger Anfänger beim Freediving auf den Philippinen. 92 READ BULL 96 IMPRESSUM 98 LIFESTYLE, EXTRAORDINÄR

22 RAUF AUF DEN BERG Faszinierende Bilder vom Erzbergrodeo – Red Bull Hare Scramble

THE RED BULLETIN

ART STREIBER/AUGUST, KRYSTLE WRIGHT, SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL, HEIKO LASCHITZKI

GELASSEN IM INNEREN Wie HollywoodSuperstar Emma Stone ihre Zweifel besiegte


54 YES, YOU CAN! 20 Meter ohne Sauerstoffgerät mit nur zwei Tagen Training? Der Selbstversuch.

„ Ich bin ein kleiner Schauspieler. Er ist Elton John.“ TARON EGERTON über die Herausforderungen seiner jüngsten Rolle. Seite 36

guide DEIN PROGRAMM 68 REISEN Mit Destination Red Bull ins 1000-Insel-Paradies 72 UHREN Härter als Stahl: So entsteht die Hightech-Rado. 74 FITNESS Der Power-Bauer und sein rustikales Workout 76 DRINKS Geschüttelt oder doch gerührt? Basiswissen für Cocktail-Liebhaber 78 EVENTS Pflichttermine für die kommenden Wochen 80 FESTIVALS Wo der Soundtrack deines Sommers läuft 82 ENTERTAINMENT Red Bull TV-Highlights, live und on demand 86 GADGETS Technisches Upgrade für deine vier Wände

THE RED BULLETIN

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GA L L E RY

Magheroarty, Irland

WETTER-GOTT

JOERG MITTER/RED BULL CONTENT POOL

Windböen bis zu 130 km/h, masthohe Wellen, Hagel, Eis – und Schnee: Für acht der weltweit besten Windsurfer war die Red Bull Storm Chase der härteste, verrückteste und anstrengendste Wettkampf, den sie bis dahin erlebt hatten. Der 28-jährige Australier Jaeger Stone (Bild) triumphierte – über die Kontrahenten und die Elemente. redbull.com/surfing

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THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN

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GA L L E RY

Kapstadt, Südafrika

DANCING QUEEN Khetsiwe Morgan, auf dem Bild in der Mitte, versteht es, das Tanzbein zu schwingen – den Soundtrack dafür liefert sie selbst. Als DJ Doowap ist die 29-Jährige aus Swasiland seit Jahren eine Szenegröße. Hier begeistert sie die Besucher beim Cape Town Electronic Music Festival (CTEMF), einem der wich­ tigsten Musik-Events in Afrika.  ctemf.com

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THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN

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JONATHAN FERREIRA/RED BULL CONTENT POOL


GA L L E RY

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THE RED BULLETIN


Bilbao, Spanien

KUNST-SPRUNG

DEAN TREML/RED BULL CONTENT POOL

Gerade ist der Mexikaner Jonathan Paredes aus 27 Meter Höhe abgesprungen, gleich wird er in den Nervión eintauchen. Wir sind beim Red Bull Cliff Diving-Stopp in Bilbao, ganz in der Nähe des Guggenheim-Museums. Aber auch auf der Puente La Salve, von der Paredes springt, prangt Kunst. Wir fühlen uns plötzlich wie im Museum, bewundern das Bild – grandiose Sport-Art, nicht wahr? redbull.com/cliffdiving

THE RED BULLETIN

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ZAHL E N, B I TT E !

Festivalsaison

ZU - GA- BE! ZU - GA- BE! Sommerzeit ist Festivalzeit. Das ist schon seit gut 2500 Jahren so. Zur Einstimmung hier die Zahlen zu Dixi-Klo-Sex, Düsenflugzeug-Dezibel und den Langzeitfolgen von zu hartem Headbangen.

9,4

Prozent der Besucher, die Sex am Festival haben, machen das nicht im Zelt (58,1 %), sondern im Dixi-Klo.

3.300.000

Besucher hatte das Wiener Donauinselfest 2015 und gilt damit als das größte Musikfestival der Welt.

139

15

Dezibel erreichte die Metal-Band Manowar am Magic Circle Festival 2008 mit speziellen Verstärkern. Selbst ein vorbeifliegendes Düsenflugzeug hätte man nicht gehört.

Kilo Abfall hinterlässt im Durchschnitt jeder Festivalbesucher.

4

50

Subduralhämatome wurden bisher nach exzessivem Head­bangen diagnostiziert. Der Auslöser bei einem der Hirnblutungspatienten: ein Motörhead-Konzert.

Jahre ist es her, dass die Hells Angels am Altamont Festival als Securitys engagiert wurden und – anstatt das Publikum zu schützen – einen Zuschauer umbrachten.

60 1.000.000

Festivalgäste pro Dixi-Klo, so lautet ein grober Richtwert. Dass der kaum eingehalten wird, weiß auch jeder Gast.

14

0

bestätigte Geburten hat es in Woodstock gegeben, auch wenn seit jeher Gerüchte über zwei Festival-Babys kursieren.

US-Dollar kostet der Luxus-Festivalpass für das Secret Solstice in Reykjavík. Inkludiert sind neben den üblichen VIP-Exklusivitäten u. a. Flüge im Privatjet, ein persönlicher Chefkoch und Konzerte in einem 5000 Jahre alten Lavatunnel.

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Tage dauerte das GEM Fest in Georgien: ein ­Monat Techno nonstop.

THE RED BULLETIN

CLAUDIA MEITERT

In einer Sekunde war das belgische Tomorrowland Festival 2013 ausverkauft (183.000 Besucher).

vor unserer Zeitrechnung fand das erste Musikfestival statt: die Pythischen Spiele in Delphi.

GETTY IMAGES

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KO LUM NE

Thilo Mischke

BEGEGNUNGEN Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reisereporter Thilo Mischke (TVDokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expedi­tionen trifft der 38-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszi­ nieren. Dieses Mal: Juan Carlos, der ihn im Angesicht dreier Mörder lehrte, seine Furcht zu überwinden.

meine feuchten Hände an der Hose getrocknet. „Hilfst du mir, alle drei Gangs an einen Tisch zu bekommen?“, fragte ich ihn, als wir zwei Tage zuvor erfuhren: Es herrscht Waffenstillstand, für 72 Stunden. Und er nickte. Er blickte mich an. „Das ist aber gefährlich“, sagte er.

Es sind nicht die Politiker, die in diesem Land das Sagen haben, es sind die Gangs. Gangs, die mystifiziert werden, die als Inspiration für Rapsongs dienen, als Vorbilder. Ich mag Hip-Hop, aber ich fand es falsch, solche Vorbilder zu wählen. Das wollte ich zeigen. Vorbilder, wie diese drei. ie Nachmittagssonne zeichnet Schatten auf die Sie haben aus El Salvador, einem kleinen, unscheinbaren Wand. Die Sonne zwingt sich durch ein kleines, Land in Mittelamerika, einen Unort gemacht. „Mach dir vergittertes Fenster eines Tankstellen-Hinterkeine Sorgen“, sagt Juan Carlos, als ich vor ihm laufe, wir zimmers in San Salvador, der Hauptstadt von El Salvador. die Tür aufstoßen und ich in die maskierten Gesichter Fünf Menschen sitzen um einen Tisch herum, es ist heiß. dreier Mörder sehe. Fünf Menschen, die schwitzen, und einer von ihnen hat „Lasst uns anfangen“, habe ich gesagt. Die Angst Angst, echte, richtige Angst. Die Person, die sich fürchtet, weicht meiner Neugierde, die Sonne verschwindet, und bin ich. es wird Nacht, die Temperatur in diesem Raum bleibt Der Schweiß läuft mir den Rücken ­unangenehm. Wir haben die Klimaanlage ausgemacht, damit die Tonhinab, panisch blicke ich immer wieder zur Tür, zum kleinen Fenster. Ich dokumente, die wir aufzeichnen, erwarte jeden Moment eine Handverständlich bleiben. Wir reden granate, hereingeworfen, um uns fast vier Stunden miteinander, Juan alle zu töten, warte auf maskierte Carlos übersetzt, ich frage. Warum Männer, die mit Maschinenpistolen die Verzweiflung und, vor allem, hereinstürmen. Ich sitze an diesem warum die Brutalität? Je mehr Zeit Tisch mit Vertretern der drei größverstreicht, umso weniger Angst ten Gangs El Salvadors. Ein tätohabe ich. Irgendwann sind wir alle wierter Mann, Mitglied der Maras; erschöpft, hungrig. Wir sind uns sogar nahegekommen, Hände werden einer von MS-13, der Nikes als sein geschüttelt, es werden die Masken Erkennungszeichen trägt; und ein abgenommen, und ich sehe in die dritter, Mitglied der Gang Barrio 18, Gesichter dieser Männer, an denen im typischen blauen T‑Shirt seiner nichts Gutes ist. Bande. Sie morden, sie vergewaltigen, sie foltern. „Das ist das, was wir Und sie sind mir nahe. Ich habe können“, sagt einer im Interview. Er keine Angst mehr, sondern sehe in „Wäre ich ängstlich“, sagt auch: „Gäbe es keinen 72-stündie Augen von Menschen, die vielsagte Juan Carlos, „dann digen Waffen­stillstand, hätte jeder leicht Mitte zwanzig sind. Augen, von uns dich ­getötet. Wir reden mit die keine Kindheit kennen, sondern hätte man mich schon niemandem, schon gar nicht mit nur den Tod. im gelben Boden dieses Journalisten.“ Landes verscharrt.“ Aus meiner Angst zu sterben wurde Ich wollte sie sprechen, weil nieeines der besten Gespräche, die ich mand mit ihnen spricht. Ein einfacher Grund, ich weiß. je geführt habe. Sie haben sich mir geöffnet, sie erklärten Ich habe Juan Carlos gefragt, ob er mir hilft. Er ist Fotomir ihre Ausweglosigkeit. Sie halten das gegenseitige graf und Salvadorianer, der in den USA lebt. Er übersetzt. Ermorden selbst für Wahnsinn – nur wissen sie einfach Und Juan Carlos hat mir etwas beigebracht, mir die Angst nicht weiter. Sie leben in einer Welt, die sie geschaffen genommen. Von ihm habe ich gelernt, dass Furcht dich haben, sie spielen nach den Regeln der Gewalt, und sie umbringt, besonders wenn du etwas erreichen willst. finden keinen Ausweg. Ihre Freunde sterben, ihre Frauen „Würde ich ängstlich auf Gesprächspartner zugehen“, und Kinder sterben, sie erklären mir, dass Worte nichts sagte er, „dann wäre ich schon längst im gelben Boden helfen: „Trauer heißt hier Rache.“ Hätte ich mich gefürchtet, hätte ich nichts erfahren. dieses Landes verscharrt.“ Ich fürchte mich nicht mehr, damit ich mehr von Mehr musste er nicht sagen, ich habe mich zusammengenommen, als wir im Auto zur Tankstelle fuhren, habe ­Menschen erfahren kann.

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THE RED BULLETIN

VICTOR PEÑA

BLAGOVESTA BAKARDJIEVA

THILO MISCHKE

D



F U ND ST Ü CK

James Deans Geldbörse

MILLIONENERBE

HENRY LEUTWYLER, PICTURE DESK.COM

Eine abgegriffene Lederbörse der Marke Rolfs. Neun gülden geprägte Buchstaben sagen, wem sie gehört hat: James Dean leistet sich das Portemonnaie 1955. In diesem Jahr dreht er „Giganten“. Noch bevor die letzte Klappe fällt, stirbt er bei einem Autounfall – und plötzlich dreht sich alles nur noch ums Geld. Damit gewinnt diese Börse an Symbolkraft. Der Streifen, in dem Dean zum Ölbaron aufsteigt, wird für die Produktionsfirma Warner Brothers ein Segen. Sie hält den Film ein Jahr zurück, heizt den Hype an und scheffelt Millionen.

James Dean starb am 30. September 1955 bei einem Autounfall. Er wurde nur 24 Jahre alt.

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THE RED BULLETIN


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DER SOMMER IST HEISS – SO BLEIBST DU COOL! Tricks und Hacks für den Alltag, Volume 9: wie du deine Füße mit Babypuder sandfrei bekommst, Wertsachen mit Sonnencreme schützt und dein eigenes Eis designst.

EIS AM STIEL

Doppeldecker für Feinschlecker

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Die Bar als Boje Null Bock, für einen Drink den Pool zu verlassen? Kein Problem – mit der schwimmenden Kühlbox!

Wer braucht Eislutscher aus dem Supermarkt, wenn du dir – mit Becher, Stiel und Gummibändern – deine eigene Lieblingssorte ganz einfach selber kreieren kannst? Plastikbox abmessen, Poolnudeln entsprechend teilen, auffädeln und um die mit Eis befüllte Box herumspannen.

1 Fixiere den Holzstiel mit zwei über­ kreuzten Gummibädern im Plastik­ becher, sodass dessen Spitze den Becherboden berührt.

DIE KOHLE IN DER TUBE 2 Befülle den Becher bis zu einem Drittel mit einem Drink deiner Wahl und stell ihn für zwei Stunden ins Gefrierfach.

Hoher Schutzfaktor

Keiner klaut die Creme! Daher am Strand: leere Tube aufschneiden, Wertsachen rein, schwimmen gehen.

SAND IM SCHUH?

Für optimalen Farb­ effekt den Becher mit einem anderen Getränk auffüllen, noch einmal ins ­Gefrierfach geben – guten Appetit!

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Füße waschen, trocknen, Puder auftragen, pinseln: So fällt jedes Sandkorn ab.

SASCHA BIERL

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Nach dem Strand: Babypuder hilft dabei, Schuhe, Auto und Quartier sandfrei zu halten.

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Sauberer Abgang

THE RED BULLETIN


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QUALEN IN ZAHLEN 25 JAHRE des Umfallens, Sich-Überschlagens und Wieder-Aufstehens, der ramponierten Knochen und zerschundenen Maschinen, des Scheiterns, Leidens und Dennoch-Wiederkommens: harte ­Daten zur J ­ ubiläumsauflage des RED BULL HARE SCRAMBLE, des genussvollen MotorradMasochismus am steirischen Erzberg. Text WERNER JESSNER


MARKUS BERGER/RED BULL CONTENT POOL

45.000 FREIWILLIGE HELFER

So viele Zuschauer finden sich jedes Jahr an den vier Tagen am Erzberg ein. Mit Seilen und Gurten, mit Tröten und vollen Lungen, mit Blasen an den Händen und SchotterAusschlag an den Schien­ beinen helfen sie den Fahrern über die Schlüsselstellen. Sie leben den Geist des Erzbergs so intensiv wie die Fahrer.   23


1500 ATHLETEN AM START

SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL

Du glaubst, du kannst ordentlich Motorrad fahren? Hand aufs Herz: Wie weit bist du letztes Jahr am Erzberg gekommen? Die Zahl der dort absolvierten Checkpoints ist eine harte Währung in der ­internationalen OffroadCommunity. Die härteste.

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500

An den Prolog-Tagen vor dem Erzbergrodeo – Red Bull Hare Scramble hüllt eine gigantische Staubwolke den Berg ein. 1500 in 30-SekundenIntervallen startende Fahrer brettern über die Erz-Trassen bergwärts, 13 Kilometer weit. Nur das schnellste Drittel darf beim Wettkampf am Sonntag ran. 26

T.GROMIK

ERREICHEN DIE NÄCHSTE STUFE



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GRÖBERE VERLETZUNGEN

SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL

pro Jahr rapportiert der Rennarzt im Schnitt. Wobei „gröber“ bedeutet, dass der Fahrer den Ort des Gemetzels nicht selbständig verlassen kann und auf seinem Weg ins Krankenhaus auf fremde Hilfe angewiesen ist. Nicht in die Kategorie „gröbere Verletzung“ fallen übrigens Platz-, Fleisch- und Schürf­ wunden, Bänderrisse oder Knochenbrüche.

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97 % MAXIMALE STEIGUNG

Das steilste Stück ist der oberste Teil des Check­ points „Wasserleitung“, ­gefolgt von „Badewanne“ und „Dreikönig“. Warum ­Letztgenannter unter den ­Fahrern dennoch am meisten Schrecken verbreitet: Du musst quasi aus dem Stand losfahren, während du an den anderen beiden ein wenig Schwung holen kannst.

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T.GROMIK


4

STUNDEN RENNDAUER Völlig egal, wo du bist, wie viele Reserven du noch in dir vermutest, welche intelligente Linie du soeben ent­deckt zu haben glaubst: Nach ­exakt vier Stunden wird die Flagge geschwenkt. Wer bis jetzt nicht im Ziel ist, ist raus.

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MAL HAT DER BERG GERUFEN

Erzbergrodeo – Red Bull Hare Scramble, 29. Mai bis 2. Juni 2019, redbull.com/erzbergrodeo Live auf Red Bull TV und ServusTV

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THE RED BULLETIN

T.GROMIK

Das bedeutet: Eine komplette Generation an Bikern ist mit dem Erzberg aufgewachsen. Noch bemerkenswerter: 55 Prozent aller Teil­ nehmer sind unter ­dreißig Jahre alt. Das härteste MotorradEnduro der Welt wird also i­ mmer jünger. ­Happy Birthday, Gigant!


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Stßrmische Erfolge dank innerer Ruhe: Oscarpreisträgerin Emma Stone, 30, hat sich neu entdeckt.


HE RO ES

Emma Stone

DAS GROSSE ICH BIN ICH

Bevor US-Schauspielerin Emma Stone in Hollywood auftrumpfte, kämpfte sie mit sich selbst. Und ­gewann, i­ndem sie ihre eigenen Zweifel besiegte.

ART STREIBER/AUGUST

RÜDIGER STURM

S

ie war dreimal für den Oscar und viermal für einen Golden Globe Award nominiert – mit „La La Land“ räumte sie 2017 beide Trophäen ab, dank ihrer Leistung in „The Favourite“ wurde sie bei den Hollywood-Buchmachern auch 2019 als Favoritin gehandelt. Für eine junge Frau, die gerade erst ihren Dreißiger gefeiert hat, blickt Emma Stone bereits auf eine erstaunliche Karriere zurück. Dennoch spricht sie lieber über die Schattenseiten ihres Lebens – weil diese nicht nur eine große Charakterdarstellerin geformt haben, sondern auch einen großen Charakter.

Durchblick verloren. Wie passt das zusammen? emma stone: Eigentlich gar nicht. Aber es war so. Ich ­hatte tatsächlich das Gefühl, als wären Teile meines inneren Selbst weggebröckelt. Ich dachte mir: Ich verstehe diese neue Version meines Ichs nicht.

the red bulletin: Wenn man so eine Karriere hinlegt, gehen alle davon aus, dass man klare Perspektiven verfolgt. Du hingegen sagst, du hättest zeitweise den

Wie würdest du dieses neue Ich beschreiben? Auf jeden Fall habe ich mehr innere Ruhe gefunden. Ich weiß, es gibt etliche Erfahrungen, die ich noch zum ersten Mal machen muss. Aber – und das ist das Schöne am Älterwerden – es sind nicht mehr so viele wie früher. Also denke ich mir: Hey, ich habe das schon mal erlebt. Ich weiß, das werde ich überstehen. Das Leben ist immer eine ­Reise voller Höhen und Tiefen, für beides bin ich jetzt besser ­gerüstet.

„Ich bin nicht ganz richtig im Kopf – und das ist okay.“

THE RED BULLETIN

Wie hast du in die Spur ­zurückgefunden? Durch Psychotherapie. Und durch intensive Gespräche mit Freunden. Auf diese Weise habe ich Teile von mir wiederentdeckt. Das war ein Prozess, der sich vor allem in meinen Zwanzigern abgespielt hat.

Hattest du in dieser Zeit auch mit Panikattacken zu kämpfen? Leider ja. Wenn du so viel überschüssige Energie hast wie ich, dann richtet die sich automatisch mal nach innen. Gegen dich. Du denkst zu viel nach, und irgendwann – zack! – flippst du aus. Für solche ­Situationen brauchst du ein Ventil, um den Druck raus­ zunehmen. Du kannst reiten gehen, mit engen Freunden sprechen oder meditieren. Da muss jeder seine individuelle Lösung finden. Was das betrifft, habe ich wirklich Glück, denn mein bestes Ventil ist mein Job – das Schauspielen. Der größte Druck kommt also meist von einem selbst? Definitiv. Im Lauf der Zeit habe ich aber gelernt, nicht so hart mit mir zu sein. Hilft der Erfolg, netter zu sich selbst zu sein? Das glaube ich nicht. Denn ­Erfolg ist etwas Äußeres. Das verstärkt meine Beklemmungsgefühle sogar noch. Es geht nicht um Lob wie „Du bist die Beste“. Im Gegenteil. Du musst dir denken: Ich bin nicht ganz richtig im Kopf, und das ist okay. Du musst dich deshalb nicht selbst ­geißeln. Diese Änderung in meinem Denken kann nur ich beeinflussen. Niemand sonst, kein netter Spruch, keine Auszeichnung. Das zu begreifen hat mir viel geholfen. Bist du jetzt weniger ­sensibel als früher? O Gott, nein. Lange Zeit ­dachte ich, dass meine Sensibilität ein Fluch wäre. Weil mir eben Dinge so sehr wehtun. Aber ­eigentlich ist sie ein Segen. Es ist gut, sensibel zu sein. ­Anstatt mich deshalb fertig­zumachen, versuche ich, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Ja, ich verhalte mich manchmal nicht richtig, denn ich bin ein Mensch. Aber ich mache einfach weiter. Im Kino ist Emma Stone wieder Ende 2019 in „Zombieland 2“ zu sehen.

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HE RO ES

Ich kann nur meine Inter­ pretation von Elton John abliefern – einer Person mit vielen Facetten, manche davon sind schwierig und extrem, aber in Summe ist er eine unglaubliche Persönlichkeit.

Der 29-jährige Brite verkörpert in „Rocketman“ Musiklegende Elton John, 72. Der war so beeindruckt, dass er ihm sogar seine Tagebücher zu lesen gab.

T

he red bulletin: Wie alt warst du, als du Elton John zum ersten Mal am Schirm hattest? taron egerton: Schwer zu sagen, er war mein ganzes Leben irgendwie präsent. Mein Stiefvater und ich haben im Auto, auf dem Weg zur Schule, oft „I Guess That’s Why They Call It the Blues“ gesungen. Da muss ich so 12 gewesen sein. Und mit 17, bei der Aufnahmeprüfung für die Schauspielklasse, habe ich dann „Your Song“ zum Besten gegeben. Schon schräg, dass ich ihn nun leibhaftig spiele.

Wie bereitet man sich darauf vor, eine lebende Legende zu verkörpern? Das Wichtigste ist: Du musst dich von dem Gedanken ver­ abschieden, dich komplett in den anderen zu verwandeln. Egal wie sehr du dich auch bemühst, so was klappt nicht. 36

Hast du ihn persönlich ­kennengelernt? Ja. Wir sind sogar Freunde geworden. Ich weiß, das klingt wie schnöde PR für den Film. Aber es stimmt tatsächlich. Ich darf mich glücklich schät­ zen, dass Elton mich in sein Leben gelassen hat. Darum ist es mir auch so wichtig, die Rolle gut hinzu­ kriegen: Ich mag ihn sehr.

„Ich weiß nicht, ob Elton versucht hat, sich zu schützen.“

Stimmt es, dass er dir seine Tagebücher zum Lesen ge­ geben hat? Ja, ich durfte sie lesen, als ich bei ihm zu Hause war. Die Aufzeichnungen sind von 1971 bis 1976. Elton dachte erst, die Tagebücher seien ver­ schollen, aber er konnte sie letztlich wieder auftreiben. Ein Eintrag ist mir besonders in Erinnerung: „Aufgewacht – Wäsche gewaschen – habe einen Song mit dem Titel ‚Honky Cat‘ geschrieben.“ Und am nächsten Tag fand sich etwas ähnlich Geschichts­ trächtiges (lacht). Der Film geht offen mit ­Elton Johns Drogenproblemen in der Vergangenheit um. Kannst du seinen Absturz nachvollziehen? Sehr gut sogar. Drogen findest du in der Unterhaltungsindus­

Wie kann man sich vor dem Absturz schützen? Nachdem ich nicht Elton bin, kann ich auch nicht sagen, ob er in den schlimmsten Phasen überhaupt versucht hat, sich zu schützen. Er landete in der Entzugsklinik, und das hat ihn gerettet. Eigentlich hat er sich selbst gerettet. Auch darum geht’s im Film. Er zeigt, wie Elton John sich selbst gerettet hat. „Rocketman“ läuft ab 30. Mai im Kino.

RÜDIGER STURM UND JULIA ZIMANOFSKY

RAKETENSTART

Fühlst du den auch? Teilweise, ja. Nach Interviews kann ich nicht allein in mei­ ner Wohnung rumsitzen. Ich bin aufgekratzt, muss Leute an­rufen, was unternehmen. Auch wenn ich in Interviews ehrlich und authentisch sein will – ich spiele dennoch zwangsweise eine Rolle. Als Schauspieler will man gefal­ len. Nur bei meiner Mutter ist das anders: Wenn ich Rat brauche, ruf ich sie an. Sie ist eine sehr rationale Frau, sie hat die bes­ ten Weisheiten parat. Ich weiß nicht, ob Elton John auch so eine Mutter oder andere Leute hatte, denen er sich anver­ trauen konnte.

PARAMOUNT PICTURES

Taron Egerton

Hast du keine Angst gehabt, es zu versauen? Wer hätte das nicht? Ich bin ein kleiner Schauspieler aus Wales, der bisher in fünf oder sechs Filmen mitgespielt hat. Er ist Elton John!

trie überall. Du kannst ihnen kaum entkommen. Und man darf nicht vergessen: Künst­ ler sind oft sehr emotionale und verletzliche Menschen; ständig kritisiert zu werden – dafür braucht man ein dickes Fell. Bei Elton John kam dazu: Er war mit 23 schon Elton John, er steht seit 50 Jahren im Rampenlicht, jeder kennt ihn. Das bringt Druck.


Was Taron Egerton laut Eigenaussage mit Elton John gemeinsam hat? „Ein großes Ego und die emotionale Verletzlichkeit.“


HE RO ES Sansoz auf der Pointe Carmen, einer der fünf Felsnadeln an der Arête du Diable (Teufelsgrat) im Mont-Blanc-Massiv

Liv Sansoz

DIE ALPEN­ KÖNIGIN

Die Kletter-Weltmeisterin verletzte sich am Karrierehöhepunkt schwer. Doch sie kämpfte sich zurück und bestieg als erste Frau alle Viertausender der Alpen.

S

Du möchtest selbst hoch hinaus? Mach mit bei Red Bull Gipfel­ stürmer! Mehr Infos auf Seite 78 und unter redbull.com/gipfel

„Der Berg hat immer das letzte Wort. Das musst du akzeptieren.“ Liv Sansoz

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MIKE DOUGLASS

STUART KENNY

eptember 2018: Liv ­Sansoz blickt vom Gipfel der Aiguille Blanche de Peuterey. Mit 4112 Metern gilt der Berg als einer der härtesten Aufstiege im Mont-Blanc-Massiv. Es ist der letzte Akt eines großen Traums. Sansoz atmet tief durch, lächelt und springt ins Nichts. Ihr Schirm trägt sie davon, heim nach Chamonix. Als erster Frau ist ihr gelungen, was nur wenige Menschen geschafft haben: Sansoz hat al­le 82 Viertausender der ­Alpen bezwungen. Rauf zu Fuß, runter per Ski oder Para­ gleiter. „Fliegen ist der älteste Traum des Menschen“, sagt sie. „Und das mit meiner Leidenschaft, dem Klettern, zu verbinden ist etwas Besonderes.“ Etwas Besonderes sind auch ihre Gipfelsiege. Denn bei einem Absturz 2001 am Virgin River (USA) zog sich die zweifache Kletter-Weltmeisterin und vierfache Gesamtweltcupsiegerin schwere Rückenverletzungen zu. Sechs Jahre lang wagte sich die heute

42-jährige Französin in keine Wand. Aber sie wagt Neues: ein Psychologiestudium, ­Ausbildungen in Paragleiten, ­BASE-Jumpen und Fallschirmspringen. Und 2007 steht sie wieder auf dem Berg. Acht Jahre danach erkennt sie auf dem Schreckhorn (4078 m), „wie schön die Gipfel um mich herum sind und wie wenig ich über sie weiß“. Also beschließt sie, sie alle zu besteigen. Ihre „Mission 4000“ beginnt am 2. März 2017 mit dem Gran Paradiso (4061 m). Nach 37 Gipfeln in nur zwei Monaten zwingt ihr Knie sie zu einer Pause. Liv Sansoz ­akzeptiert das. Sie weiß, dass bei Zielen, die man sich als Bergsteiger setzt, die Berge immer das letzte Wort haben. Sie gibt nicht auf. Sie sagt: „Wenn du etwas wirklich willst, schaffst du es.“ Und am 11. September 2018 steht sie auf der Aiguille Blanche de Peuterey. Und lächelt.


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HE RO ES

Thorsteinn Einarsson

T

horsteinn Einarsson ist schon als Kind viel herumgekommen. Der 23-jährige Musiker ist in Island geboren, in Salzburg und Reykjavík aufgewachsen. Seit seinem Erfolg mit dem Song „Leya“ aus dem Debütalbum „1;“ (2016) ist Einarsson wieder viel auf Achse: Mindestens dreimal die Woche pendelt er von Salzburg nach Wien, um im Studio an neuer Musik zu arbeiten. Mit seinem zweiten Album „INGI“ geht auch Einarssons musikalische Reise weiter – für uns hat er vier Songs aus seiner persönlichen Playlist gesucht, mit denen es einfach ist, in Bewegung zu bleiben. Das Album „INGI“ erscheint am 24. Mai, das Release-Konzert „Red Bull Music presents Thorsteinn Einarsson“ findet am 28. Mai im Palais Wertheim in Wien statt.

KALEO: „AUTOMOBILE“ (2016) „Die perfekte Nummer zum Autofahren. Es ist ein unglaublich amerikanischer Song, obwohl er von einer isländischen Band ist. An manchen Stellen wirkt er fast wie eine Parodie, bleibt aber immer gemütlich und ehrlich. Als ich zum Musikvideodreh in L. A. unterwegs war, hab ich die Nummer ständig gehört.“ 40

„Meiner Meinung nach der beste Song aller Zeiten. Er lässt die Zeit schneller vorbeigehen: gut sechs Minuten lang, fühlt sich aber an wie drei. Ich schulde ihm und dieser Band so viel. Freddie Mercury war immer mein Vorbild. Er hat mich inspiriert, gewagtere Sachen zu machen, weil er es sich auch getraut hat.“

FOO FIGHTERS: „THE PRETENDER“ (2007) „Ich fand das ganze ‚Wasting Light‘-Album absurd gut, aber diese Nummer besonders. Sie macht dir Feuer unterm Arsch, um den Tag anzu­ gehen. Auch für eine Zugfahrt passt das Tempo gut. Ich hab die Foo Fighters dreimal live gesehen, auch als Dave Grohl mit Gipsbein auf der Bühne saß. Einfach großartig!“

MUSE: „KNIGHTS OF CYDONIA“ (2006) „Egal wo ich bin, ich fühl mich immer zu Hause, wenn ich Muse höre. Ich schau mir im Zug auch gerne Live-Performances von ihnen an. Sie haben so eine fantastische Bühnenshow, so einen klaren Live-Sound. Jetzt klingen viele so, aber sie waren die Ersten. Ich halte sie für die ‚Queen meiner Generation‘.“ THE RED BULLETIN

JONAS VOGT

Der Salzburger Musiker wählt vier Songs aus seiner Playlist für alle, die oft unterwegs sind.

QUEEN: „BOHEMIAN RHAPSODY“ (1975)

RAPHAEL MOSER

PENDLERBESCHALLUNG


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Der neue ŠKODA SCALA – eine brillante neue Welt. Das brandneue Kompaktmodell setzt mit seiner raffinierten Formensprache noch nie dagewesene Maßstäbe und steht für den Beginn einer neuen Ära bei ŠKODA. Die dynamische Silhouette verleiht in Kombination mit dem modernen Interieur eine einzigartige Identität, die Sie mit Sicherheit begeistern wird. Lassen Sie sich bei einer Probefahrt von den einzigartigen Innovationen überzeugen. Jetzt bei Ihrem ŠKODA Betrieb. Symbolfoto. Stand 05/2019. Details bei Ihrem ŠKODA Berater.

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Bilderbuch tanzen aus der Reihe. Die Band aus Kremsmünster macht seit 2005 Musik fernab der Genre-Regeln.

„WEIL ES SICH RICHTIG ANFÜHLT“


Zwei Alben in drei Monaten, Verzicht auf Werbekampagnen, schriller Style sowie Genre- und Stimmungswechsel. Die Musiker von BILDERBUCH schwimmen gegen den Strom. Das kostet Kraft, ergibt aber Sinn – schwört Sänger Maurice Ernst. Text NINA KALTENBÖCK  Fotos LEONARDO SCOTTI

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F

reiheit. Frohsinn. Frisbee. Nach der Melancholie des Vorgängeralbums „Mea Culpa“ feiert der damals waidwunde ­Bilderbuch-Häuptling Maurice Ernst mit „Vernissage My Heart“ eine Art Auf­ erstehung. Emotional betrachtet ist das neue Album ein radikaler U-Turn, Frühlingsgefühle sind angesagt. Doch Bilderbuch erfreuen sich wie gehabt daran, gegen alle Regeln zu musizieren. „Wenn du das Hirn ausschaltest, entdeckst du wieder ­Sachen in dir“, so der Dreißigjährige über seine wiedergefundene Leichtigkeit. Aber blättern wir zu Kapitel eins: Die ­Bilderbuch-Karriere beginnt im Teenie-­ alter. Vier Klosterschüler aus Kremsmünster gründen 2005 die Band und ­singen Kinderbuchtexte. Acht Jahre und einen Genrewechsel von Rock zu Pop ­später gelingt mit der Single „Maschin“ der Durchbruch. Ihr Schaffen beschreiben sie als „trotzig, naiv, manchmal abstrakt, aber sehr bildlich in dem Sinn, dass man die Dinge auch gut sehen kann, die gesungen werden“. Euphorisch und melancholisch gehörten zusammen, die Kunst lebe schließlich von beiden Teilen. Bevor sich Bilderbuch, neu gewandet als Outta-Space-Cowboys, am 24. und 25. Mai im Ehrenhof von Schloss Schönbrunn die konzertante Ehre geben, unterhielten wir uns mit Sänger Maurice über sein partielles Selbstbewusstsein, Mamas Energie-Tricks und den Reiz des Risikos.

the red bulletin: Bist du auf der Bühne selbstbewusster als abseits davon? maurice ernst: Ja, das glaub ich schon. Es ist ein anderes Selbstbewusstsein, ein überzogenes. Eines, wo der Kopf nicht eingeschaltet ist. Auf der Bühne darf man nicht denken. Kannst du den Schalter für „sehr präsent und selbstbewusst sein“ auch in ­anderen Lebenssituationen umlegen und nützen? Nicht so wie auf der Bühne. Ich würde mir wünschen, ich könnte diese Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit überall anwenden. Aber so läuft das nicht: Das funktioniert nur bei Dingen, die man am öftesten oder am liebsten macht. Was bedeutet dir Style? Er bedeutet mir viel. Das hat bereits früh angefangen. Mit vierzehn hab ich die Kleiderschränke meiner Großeltern ausgeraubt, viel herumprobiert und mich schon in der Schule ausgesucht schlecht angezogen. Es ist nicht so, dass ich der stilsicherste Mensch bin, aber Kleidung in Kombination mit Musik – wie man das stilisiert und wie das dann wirkt – hat mich immer schon interessiert. Oft geht es einfach darum, seinem Gefühl nach­ zugehen: Will man gerade schrill sein wie ein Papagei oder einfach nur still? Hat dich modetechnisch auch deine Mama beeinflusst? Ich bin allein bei meiner Mutter auf­ gewachsen, seit ich elf oder zwölf war. Der Style war ein spaßiges Element. Nie verkrampft, nie zu markenbezogen, nie zu etepetete. Meine Mutter hat so ziemlich alle Styles gemischt, auch mit alten Sachen, und so hab ich das spielerisch mitgekriegt. Bis ich dann meinen eigenen Stil in dem ganzen Wahnsinn gefunden hab. Von der Mode zur Musik: Habt ihr euch von Marketingzwängen befreit, indem ihr es gewagt habt, das Album „Mea Culpa“ über Nacht auf den Markt zu bringen, ohne große Vorab-Promotion? Sucht ihr den Reiz des Risikos? Es ist eine Mischung. In Amerika ist ein Overnight Release gängiger. Wir sind

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„ICH WILL AN DIE NÄCHSTE PLATTE DENKEN UND NICHT AN DIE NÄCHSTE KAMPAGNE.“ ­ usiker. Wir haben uns gefragt: Wollen M wir zwei Monate lang etwas verkaufen, bevor eigentlich der Song da ist? Einfach ein Album rauszuhauen ist zeitgeistig. Es fühlt sich richtig an, wenn man’s macht. Wie waren die Reaktionen? Manche Leute haben das Album anfänglich nicht ernst genommen, nur weil sie von einer „Nicht-Kampagne“ auf die Musik schließen. Da sieht man, wie konditioniert wir sind. So auf die Art: „Es kann nicht ernst gemeint sein, es wurde mir nicht oft genug angepriesen.“ Ich will aber an das nächste Musikstück, an die nächste Platte denken – und nicht an die nächste Kampagne. Nur elf Wochen später folgte euer sechstes Album „Vernissage My Heart“. Dachten da manche, das ist jetzt die Nachgeburt, die muss einfach schlechter sein als „Mea Culpa“? Eine Art Restl­verwertung? Hundertprozentig. Aber da bin ich dann wieder recht romantisch. Meine Traumvorstellung war, dass sich Leute darüber unterhalten, welche Platte man warum besser findet. Hat euch irgendjemand von diesen ­Aktionen abgeraten? Nicht unser Manager. Der möchte auch Sachen probieren. Es ist momentan einfach eine Zeit des wunderbaren Chaos – nichts funktioniert wirklich, und alles funktioniert. Seid ihr abseits der Musik ebenfalls mutig? Ich glaub, dass wir tendenziell unseren ganzen Mut und unsere ganze WaghalsigTHE RED BULLETIN


„ICH WÜSSTE GAR NICHT, WER ICH BIN, WENN ICH NICHT BILDERBUCH WÄRE.“ Maurice Ernst, Gesicht von Österreichs neuer Musikergeneration, umarmt seinen Gitarristen Michael Krammer.


„WENN DU GEGEN DEN STROM SCHWIMMST, KOMMST DU DAHIN, WO DU HINMÖCHTEST – UND NICHT DORTHIN, WO ES DICH HINTREIBT.“ Maurice Ernst (rechts) findet mit Gitarrist Michael Krammer, Bassist Peter Horazdovsky und Schlagzeuger Philipp Scheibl (von links) stets eigene Wege.


keit in der Musik und der Kunst ausleben. Strategisch machen wir dermaßen des­ truktive Moves, dass man sagen könnte: „Jungs, wollts ihr Geld verdienen auch mit dem, was ihr machts?“ Wir sind da viel mutiger als im Privatleben. Abseits der Musik kommt man heim und schläft, dann steht man auf und isst ein Brot und geht wieder in den Proberaum.

morgen ist ein Auftritt. Ich glaub, ich werd krank. Ich kann das nicht dersingen.“ Du empfindest jeden Schnäuzer als kleinen Weltuntergang. Jetzt, wo die Konzerte größer werden, denk ich nur: „Ja, ich war zwar ein bissl unfit und ich bin ein bissl heiser, aber egal. Geht schon!“ Es ist jedes Mal eine Lehrstunde, wie mächtig deine Einstellung ist.

Schwimmt man gegen den Strom schneller? Nein! Auf keinen Fall. Es ist furchtbar mühsam, bewusste Veränderungen herbeizuführen. Das kostet Kraft, wird manchmal missverstanden und dauert länger. Aber man muss das machen, was man fühlt. Es zahlt sich aus, wenn man den langen Pass spielt und an sich glaubt.

Du hast auch einmal Psychologie ­studiert. Hast du davon – in Hinblick auf diese Kopf-Körper-Sache – etwas mitgenommen? Ich glaube eher von meiner Mutter. Sie hat gesagt: „Wenn du daran glaubst, kannst du es erreichen.“ Wenn ich in der Volksschule Angst vor einer Prüfung ge­ habt hab, hat sie ihre Hände aneinander­ gerieben, bis sie warm waren, mir vor meine geschlossenen Augen gehalten und mir „Energie“ gegeben. Das war ihr kleiner Trick. Warm und elektrisch ge­ laden. Das ist für mich jetzt das Sinnbild, mir selbst zu sagen: „Hey, du hast die Energie. Du musst sie nur aktivieren.“

Kannst du mir Beispiele nennen? Wir haben drei verschiedene Bühnen­ bilder zu dem Album „Magic Life“ gehabt. Diesen Aufwand, auch in finanzieller Hin­ sicht, betreiben wir, weil wir das einfach so wollen. Oder dass wir „Bungalow“, den Hit, erst nach drei anderen Nummern serviert haben. Was ist das Ergebnis davon, gegen den Strom zu schwimmen? Du kommst dahin, wo du hinmöchtest, und nicht dorthin, wo es dich hintreibt. Und wo möchtest du hin? Dorthin, wo ich hingehöre. Wenn man seine Ideen lange genug verfolgt hat, ohne bei jedem leisesten Zweifel gleich einzuknicken, kann man zurückschauen und sagen: Wenn was schiefgelaufen ist, dann war das unser Fehler und nicht der von irgendeinem Deppen, dem wir das dann vorwerfen könnten. Es ist eine harte Schule, etwas anzufangen und es auch durchzuziehen. Man geht das Risiko ein, sich nackt auszuziehen. Aktuell seid ihr auf Tour. Was macht diese Phase angenehm? Dass wir so eine eingespielte Crew sind. Positiv bleiben und auch Partys können das Tourleben erträglicher machen. Wenn du’s zu sportlich angehst, so Marcel-­ Hirscher-Style, dann könnt ich mir vor­ stellen, dass man ein bissl leer wird. Inwiefern? Es ist einfach unfassbar, wie Kopf und Körper zusammenspielen. Wenn du dar­ über nachdenkst, dass dir der Hals weh­ tut, triffst du keinen Ton. Bei den aller­ ersten Konzerten dachte ich oft: „Hach, THE RED BULLETIN

Wirst du bei all der Energie womöglich zum Solo-Artisten? Ich hab keine Brüder oder Schwestern. Meine Bandkollegen liebe ich, als wären sie meine Familie. Ich könnte nicht so schnell eine Soloplatte machen, denn ich liebe es, in der Gruppe für eine Idee zu ­arbeiten. Ich wüsste auch gar nicht, wer ich bin, wenn ich nicht Bilderbuch wäre. Wie sieht die Bilderbuch-Familien­ aufstellung aus? Wer hat welchen Platz in der Band? Die Jungs haben mich mal als Häuptling bezeichnet. Sie sind die besseren Instru­ mentalisten, ich bin der, der das Ganze formt und sich vor die Band stellt. Peter (Peter Horazdovsky; Anm.) ist der weise Großvater, sehr reflektiert. Der Sturste und Naivste ist Mike (Michael Krammer), der Autoritäten hasst, Schulabbrecher, mit siebzehn nach Wien. Zu ihm geh ich, wenn mir die Frechheit fehlt. Pille (Philipp Scheibl), der Jüngste und Schlagzeuger, ist von der Mutterfigur nicht weit entfernt. Er ist der ruhende Pol, die stabile Mitte. Die brauchen wir, denn – na ja – ich bin ja auch nicht ganz normal. Aber ich bin der Kommunikative, das hab ich sicher von meinen Eltern. Die waren Wirten. Welche brauchbaren Erkenntnisse hast du von der Klosterschule mitgenommen und welche aus dem Nachtlokal deiner Eltern?

„ICH FINDE NÄCHSTENLIEBE SPANNEND UND DENKE, DASS WIR DIE WIEDER EIN BISSL MEHR ÜBEN KÖNNTEN.“ Den Pathos und die große Geste aus der Klosterschule. Und dass ich etwas Tiefes oder den Sinn hinter allem suche. Das Nachtlokal hat mir den humorvollen Um­ gang mit Musik, Entertainment und Gast­ freundlichkeit vermittelt. Im Prinzip ist ein Konzert zu geben und Gäste dazu ein­ zuladen eh sehr nahe an dem, was meine Eltern in ihrem Lokal gemacht haben. Welche Tendenz in der Gesellschaft hat dich zuletzt nachdenklich gestimmt? Ich finde Ideale wie Nächstenliebe span­ nend und denke, dass wir die wieder ein bissl mehr üben könnten. Das mein ich nicht im katholischen Sinn. Es gibt wirk­ lich viele Leute, die vermeintlich intellek­ tuell und reflektiert sind, aber unglaub­ lich viel Scheiße ins Internet stellen. Ich versteh gar nicht, was das für Menschen sind, die Menschen wehtun, die sie nicht einmal kennen. In eurem Song „Europa 22“ sprecht ihr euch für mehr Weltoffenheit aus. Man könnte mich mit einem Anwalt, ­einem Installateur und einem Maurer in einen Raum setzen, und ich hätte eine gute Zeit. Warum muss man andere immer so schnell aburteilen? Man muss einfach den Stolz ablegen und aufhören, mit Negativem Aufmerksamkeit erzeugen zu wollen. Es gibt ja das Bibelzitat: Bevor man den Splitter im Auge des anderen sucht, sollte man den Balken im eigenen Auge suchen und herausziehen. Den Spruch hab ich mir mein Leben lang gemerkt. Alle Menschen, die so kotzig und negativ sind, sollen sich das auf die Hand tätowieren. bilderbuch-musik.at

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RUF DER WILDNIS Allein und zu Fuß erkundet die Abenteurerin und Autorin SARAH MARQUIS die entlegensten Winkel unseres Planeten. Ihre Expeditionen unter extremen Bedingungen haben ihr eines beigebracht: Dein eigenes Wesen entdeckst du am besten, indem du es der Wildnis aussetzt. Text CLAIRE SCHIEFFER  Fotos KRYSTLE WRIGHT

Wandern extrem: Sarah Marquis unter­wegs in entlegenen Sumpfgebieten auf Tasmanien, Australien, 2018

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A

ls Sarah Marquis das erste Mal das Bedürfnis verspürt, die Natur zu erforschen, ist sie gerade mal acht Jahre alt: Gemeinsam mit ihrem Hund erkundet sie die versteckten Winkel ihrer Heimatregion, des Jura, entdeckt dabei eine von Fledermäusen bewohnte Höhle und beschließt, dort zu übernachten. Mittlerweile ist die 46-jährige Schwei­ zerin offizieller Explorer für „National Geographic“ und Spezialistin für Extrem­ wanderungen zu den rauesten Ecken des Planeten. Im Laufe ihrer Solo-Expedi­ tionen hat sie gelernt, den Gesetzen des ­Universums zu vertrauen und die Ver­ bindungen zwischen Mensch und Natur zu verstehen – und ist dabei Schritt für Schritt sich selbst nähergekommen. the red bulletin: Deine erste Expe­ dition, mit 21 Jahren, dauerte nur vier Tage und war ein einziges Desaster: Du warst weder vorbereitet noch mit der richtigen Ausrüstung unterwegs. Trotzdem haben diese Tage dein Leben für immer verändert. Warum? sarah marquis: Weil sie mir einen ­Vorgeschmack auf das gaben, was ich in den folgenden 25 Jahren erlebt habe. Ich war in Neuseeland, in einem winzigen Dorf, und hatte keine Ahnung, was ich in der Gegend unternehmen sollte. Die Dame bei der Touristeninfo riet mir zu dieser viertägigen Tour im Wald, und da bin ich einfach losmarschiert, allein, mit meinem viel zu schweren Rucksack. Ich hatte Bücher mit, ein Radio, sagenhaftes Zeug … also alles außer Nützlichem! Es regnete ständig, und ich musste mich durch den Schlamm kämpfen. Aber irgendwann landete ich auf einer Lichtung, die von Bäumen und riesigen Farnen in leuchtendem Grün umgeben war – und in diesem Moment hat es Klick gemacht. Klick, wie man einen Auslöser betätigt? Genau. Ich habe plötzlich eine Symbiose zwischen der Natur und mir verspürt. Es war ein intensives, warmes Gefühl. Ich wusste instinktiv, ich bin am richtigen Ort. Wie sieht der Inhalt deines Rucksacks heute, also ein Vierteljahrhundert ­Expeditionserfahrung später, aus? 50

Sarah Marquis: Abenteurerin, Buchautorin und Motivational Speaker

„Wer die Natur richtig liest, ist in ihr selbst vor Raubtieren sicher.“ Was die Ausrüstung betrifft, muss ich Kompromisse eingehen. Einerseits muss sie leicht sein, andererseits robust genug, um den widrigsten Gegebenheiten standzuhalten. Auf jeden Fall in meinem Rucksack sind aber: eine Solarzelle, die alle Akkus meines elektronischen Equipments auflädt, wie meinen Tracker, mein Leuchtfeuer, mein Satellitentelefon, mein

GPS-Gerät etc., und – vermutlich das Allerwichtigste – ein MSR-Wasserfilter aus Keramik, der mir ermöglicht, so ziemlich jedes verschmutzte Wasser zu trinken, zur Not auch solches mit toten Tieren darin. Ach ja, und meine Teekanne. Deine Teekanne? Ja, ich nehme sie überallhin mit: Sie ist mein psychologisches Werkzeug. Wenn alles schiefgeht, halte ich inne und mache mir einen Tee. Es ist eine Art Ritual, um neue positive Energie zu sammeln. Glaub mir, die Macht, die unser Geist auf den Körper ausübt, ist etwas sehr Reales. Du hast zigtausende Kilometer zurück­ gelegt, allein, in den entlegensten ­Gegenden des Erdballs. Was hast du dabei gelernt? THE RED BULLETIN


„Die schönste Expedition spielt sich im Inneren ab: Du wirst eins mit der Natur.“

Ein Beispiel? Ich weiß, welche Pflanze am Fuße wel­ ches Baumes wächst und dass es gewisse Vögel gibt, die diese Pflanzen fressen. Und da dieser Vogel nie weiter als fünf Kilometer von seinem Nest wegfliegt, weiß ich, dass sich in einem Umkreis von fünf Kilometern um diesen Baum eine Wasserstelle befindet. Aber ich weiß nicht, wo. Das ist wie bei einer Schatzkarte!

Vor allem habe ich gelernt, meine Positio­ nierung inmitten einer feindlichen Umwelt zu verstehen, in der ich die klimatischen Bedingungen, die Bedrohung durch Raubtiere, meine Wasser- und Nahrungs­ mittelversorgung bewäl­tigen muss – und zwar alles gleichzeitig. Das funktioniert nur, wenn du lernst, die Natur bis ins kleinste Detail zu lesen.

Hast du dir das Wissen selbst an­ geeignet? Ja. Bevor ich verreise, informiere ich mich akribisch über Fauna, Flora und Klima des Landes. Erst sind das freilich nur Wörter, die mir Sicherheit geben. Aber wenn ich dann im Gelände bin, ermöglicht mir dieses Wissen im Hinterkopf, vollkommen loszulassen – das ist das Entscheidende.

Tägliches Brot auf Marquis’ Expeditionen: das Überwinden natürlicher Hindernisse

Stärkung vor Sonnenaufgang: Marquis bereitet ihr Frühstück beim Zelt. Tasmanien, 2018

THE RED BULLETIN

Kommen die größten Gefahren denn aus der Natur? Nein, nie. Man kann selbstverständlich Überraschungen erleben, aber grundsätz­ lich lässt sich die Natur lesen. Tiere haben Reviere: Man muss sich also immer fragen, wer Herr über das Gebiet ist, das man gerade durchquert. Ist es ein Wolf, ein Bär, oder sind es Vögel? Bevor ich direkt am Boden schlafe, muss ich wissen, wer hier lebt. Davon hängt ab, wo ich mein Zelt aufschlage: auf einem Bergkamm, unter einem Baum oder mitten in der Tiefebene, um möglichst alles kommen zu sehen … Welche Rolle spielt das Wetter dabei? Leider eine sehr unberechenbare. In der Mongolei etwa gibt es im Flachland heftige Stürme, und ich war nächtelang Gewittern und Blitzen ausgeliefert, ohne etwas da­­ gegen tun zu können. Aber manchmal muss man dem Universum einfach ver­ trauen. Und glauben. Nicht im religiösen Sinn, sondern an den Rhythmus der Natur – und dass man selbst Teil dieser Natur ist. Und schließlich rede ich heute mit dir, also ist alles gut gelaufen! (Lacht.) Apropos reden: Wie gehst du auf deinen Expeditionen mit der Einsamkeit um? Tatsächlich passiert es manchmal, dass ich Halsweh bekomme, wenn ich zurück in der Zivilisation bin, weil ich meine Stimmbänder zwei oder drei Monate nicht benutzt habe. Einsam oder allein fühle ich mich aber trotzdem nie. Ich vergleiche mich mit einem kleinen Eiswürfel, der in der Sonne schmilzt: Ich verliere meine Identität und werde Teil der Natur. Und wenn ich in die Gesellschaft zurückkehre, habe ich viel mehr Verständnis für die Menschen. Diese subtile Verbindung mit dem Universum hilft mir schlussendlich, die Menschen besser zu verstehen. Ist eine Solowanderung also der beste Weg, um sich selbst kennenzulernen? Auf jeden Fall. Weil die schönste aller Expeditionen diejenige ist, die sich in unserem tief­sten Inneren abspielt. Wir alle sind Exploratoren! In jedem von uns schlummert ein wildes Tier, das danach schreit, nackt durch die Ebene zu rennen, den Wind zu spüren, reine Luft zu atmen. Wir haben diesen Instinkt, der im Laufe der Jahrhunderte durch Gesellschaft, Religionen und soziale Härte vollkom­ men erstickt wurde. Kurz: Es ist für die Menschen essenziell, ihr Innenleben und ihre Beziehung zur Natur zu verstehen. Tatsächlich, glaube ich, ist das die einzige Art, um auf Dauer durch­zukommen … sarahmarquis.ch

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INNOVATOR

STARTPIONIEREUPS, U GENIA ND ERFINDU LE NGEN

Rasse-Robo

Ein „Hund“ als Postbote Dieser elektronische Vierbeiner könnte bald Pakete zustellen. Oder auch wirklich gefährliche Aufgaben übernehmen.

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r gibt Pfote, macht Platz und bringt die Zeitung: ANYmal kann vieles, was ein echter Hund auch kann – aber noch mehr. Bis zu 10 Kilo schwere Lasten trägt der dobermanngroße Roboter und geht damit dank den um 360 Grad drehbaren Aluminiumbeinen sowie Sensoren und 3D-Kameras trotz Hindernissen seinen Weg, zielstrebig und autonom. Ob dieser Fähigkeiten sah der Automobilzulieferer Continental Potenzial für den Einsatz als Warenlieferant und schloss sich mit dem Zürcher Start-up ANYbotics, den Entwicklern des ANYmal, zusammen. Gemeinsam verblüfften sie Anfang 2019 Besucher der Elektronikfachmesse CES in Las Vegas, als ihr Superhund von einem Lieferwagen hüpfte, zur Eingangstür eines inszenierten Vorstadthauses spazierte, an der Türe klingelte und ein Paket hinterlegte. Dabei ist ANYmal mit Botendiensten unterfordert. Nachgerüstet mit Wärme- oder Gas-Sensoren eignet er sich nämlich perfekt für Katas­ tro­pheneinsätze – der beste Freund des Menschen eben. anybotics.com

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„ANYmal kann überall helfen, wo es für Menschen unangenehm oder gefährlich ist.“ Péter Fankhauser, Co-Founder von ANYbotics

IN ALLER KÜRZE GEH DEM PLASTIK AN DIE WÄSCHE Der Einsatz für saubere Gewässer beginnt in deiner Waschmaschine.

Dieser bohnenförmige Polster stimuliert eine gleichmäßige Atmung, wodurch ein tiefer Schlaf gefördert werden soll.

Smarter Polster

Schon gewusst? Bei fast jedem Waschgang gelangen kleine Kunst­ sto≠fasern syntheti­ scher Kleidung in unsere Gewässer und somit in die Tier- und Umwelt.

Die Revolution im Bett Ein niederländisches Start-up will Schlaflosigkeit bekämpfen. Mit buddhistischem Wissen, vertrauten Formen und der Kraft des Meeres.

Da dies gravierende Schäden hinterlässt, haben Alexander Nolte und Oliver Spies den ­„Guppyfriend“ entwi­ ckelt. Der Waschbeutel filtert kleinste Fasern und bewahrt sie im ­Inneren auf. Von dort können sie händisch entfernt und entsorgt werden – im Müll, wo Plastik auch hingehört. guppyfriend.com

Ein Roboterhund aus Aluminium und Carbon: 70 Zentimeter groß, 30 Kilo schwer

THE RED BULLETIN

Mehr Inspiration für ­ ukunftsmacher gibt es Z im aktuellen INNOVATOR. Infos und Abo unter: ­redbulletininnovator.com

ANYBOTICS, STOP! MICROWASTE, SOMNOX

LEA WIESER

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chlafprobleme? Die Lösung für alle Bettenwälzer kommt in Form einer überdimensionalen gepolsterten Bohne. Das behauptet zumindest Julian Jagtenberg, Mitgründer des niederländischen Start-ups Somnox. Der gleichnamige Schlafroboter, wie das Gadget ­genannt wird, bedient sich uralter buddhistischer ­Atemtechniken: Indem sich Somnox langsam zusammenzieht und ausdehnt, gibt es einen Atemrhythmus vor, der ideal für erholsamen Schlaf ist. Wer sich an den smarten Polster anschmiegt, imitiert automatisch dessen ruhiges, gleichmäßiges „­Atmen“ – und das ist laut dem Start-up der Schlüssel zur Entspannung und somit zum Einschlafen. Die Bohnenform ist übrigens von jener eines Fötus

Der Schlaf­ roboter Somnox wird über die SmartphoneApp gesteuert und kostet 599 Euro.

inspiriert. „Du hast das Gefühl, dass du mit etwas kuschelst, was lebendig ist“, so Jagtenberg, der zuvor selbst lange mit Schlafproblem zu kämpfen hatte. Gesteigert wird die be­ ruhigende Wirkung von Somnox durch Geräusche wie Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen, die über eine App programmiert ­werden können. Und da wir selbst aus dem erholsamsten Schlaf wieder einmal er­ wachen müssen, ist ein Lichtwecker ebenso integriert. meetsomnox.com

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D RED BUELR LETIN SELBSTV ERSU C H

DU WIRST ÜBERRASCHT SEIN

Die meisten von uns ahnen nicht, was sie alles schaffen. Zum Beispiel binnen zweier Tage lernen, wie man ohne Sauerstoffgerät in 20 Meter Tiefe abtaucht. Wir machten den Test und schickten einen blutigen Anfänger zum FREEDIVING auf die Philippinen. Text ANDREAS ROTTENSCHLAGER  Fotos HEIKO LASCHITZKI

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Amateur taucht ab Unser Autor beim Freediving auf Coron Island, Philippinen. Trainerin Mary Jane Paula eilt lieber gleich zu Hilfe.


Unsere Expertin Apnoe-Coach Mary Jane Paula, 28, lehrt Schüler aus der ganzen Welt, mit einem Atemzug zu tauchen. Sie sagt: „Die meisten wundern sich, wie viel sie schaffen.“


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ine Minute vor meinem letzten Tauchgang klammere ich mich mit beiden Händen an der orangen Plastik­ boje fest und versuche, ruhig zu atmen. Ich treibe in der Mitte ­eines smaragdgrünen Sees auf der philippinischen Insel Coron. Rings um mich glitzert Sonnenlicht im Wasser. Paula, meine Trainerin, schwimmt neben mir und fixiert mich durch die Gläser ihrer Taucherbrille. In wenigen Sekunden soll ich zwanzig Meter tief in den See ab­ tauchen. Nur mit der Luft eines Atemzugs, ohne zusätzliche Ge­ räte. Meine Abschlussprüfung im Freediving: Der Versuch klappt nur, wenn ich mental ausgeglichen und absolut entspannt bin. Ich atme tief ein und langsam aus und versuche, den Lärm der chinesischen Reisegruppe auszu­ blenden, die dummerweise gerade jetzt durch den See planscht. Dann gebe ich Paula das Zei­ chen zum Start.

ISTOCK/GETTY IMAGES

Rückblende: Meine Karriere als

Freitaucher beginnt zwei Wochen davor, als ich mich, nur mit Unter­ hosen und Socken bekleidet, auf die Behandlungsbank einer Wie­ ner Tauchärztin lege. An meiner Brust kleben Sensoren, die meine Herzfrequenz messen. Später muss ich möglichst fest und lange in ein Plastikröhrchen blasen, wie bei der Alkohol-Verkehrskontrolle. „Tauchtauglich“, sagt die Ärztin nach 50 Minuten. Nur beim Lun­ genvolumen hätte ich – es klingt wie ein Wortwitz – noch etwas „Luft nach oben“. Das ist meine Aufgabe: als ­absolute Tauch-Niete binnen zwei Tagen Freitauchen lernen – zwan­ zig Meter tief mit einem Atemzug, THE RED BULLETIN

Bizarr schön: Kalksteinfelsen, wie hier an der Nordküste von Coron Island, prägen die Inselwelt der Philippinen. An Bord der landestypischen Auslegerboote (re.) kann man sie am besten erkunden.

ohne zusätzlichen Sauerstoff. Der Freediving-Kurs für Anfänger findet 300 Kilometer südlich von Manila auf der Philippinen-Insel Coron statt, die laut „Forbes Traveler“ zu den zehn schönsten Tauchrevieren der Welt zählt. Das Problem: Meine bisherige Unterwasser-Karriere ist eine ­Ansammlung von Peinlichkeiten. Die einzige Atemtechnik, die ich beherrsche, ist heftiges Hyper­ ventilieren. Ohrenstechen bekom­ me ich schon ab zwei Meter Tiefe. Und statt beim Schnorcheln auf die Schönheit der Natur zu achten, halte ich panisch Ausschau nach Quallen oder seltsam anmutenden Fischen. Zwanzig Meter tief zu tauchen klingt für mich völlig unvorstell­ bar. Was, wenn mir ganz unten die Luft ausgeht? Es gibt nur wenige Gewissheiten in meinem Leben. Eine lautet: Wer nicht atmet, stirbt. Andererseits gilt Freitauchen als Mentalsport, bei dem man lernt, sich seinen Ängsten zu ­stellen. Es geht um Achtsamkeit, ­Entspannung und das Ausloten geistiger Grenzen. Ein weiterer, entscheidender Grund, es zu ver­ suchen: Google spuckt unfassbar schöne Bilder aus, wenn man „­Coron Island“ eintippt.

Um mich optimal auf mein Tauch­ abenteuer vorzubereiten, kaufe ich zwei schmale Bücher, die ich

„Es gibt nur wenige Gewissheiten in meinem Leben. Eine lautet: Wer nicht atmet, stirbt.“ Südchinesisches Meer

Philippinensee

Busuanga Manila

Coron

Coron Island CalamianInseln

PHILIPPINEN Sulusee

Tauchziel im Pazifik Die Insel Coron liegt 300 Kilometer südlich von Manila in der Sulusee. Die Anreise erfolgt über den Airport der Nachbarinsel Busuanga.

Celebessee

57


während der 19-stündigen An­ reise im Flugzeug lese: Frei- oder Apnoe­tauchen (die Begriffe werden synonym verwendet) wird von Speerfischern seit mehr als zweitausend Jahren praktiziert. Profi-Wettkämpfe gibt es seit den 1960ern. Die aktuelle Bestleistung in der Disziplin Free Immersion – das Abtauchen an einem Seil ohne Flossen – liegt bei unvorstellbaren 125 Metern. Der Rekordhalter, Alexei Moltschanow aus Russland, kann seinen Atem mehr als acht Minuten lang anhalten. Ich klappe das Buch zu, schiebe meinen Becher Weißwein zur Seite und hole im Flugzeugsitz tief Luft. Als ich eine gefühlte Ewigkeit s­ päter mit hochrotem Kopf los­pruste, zeigt die Stoppuhr auf meinem iPhone 1:05 Minuten. So viel zum Thema erfolgreiche Selbstmotivation.

C

oron Town, Provinz Palawan, Philippinen, ein lichtdurchfluteter Seminarraum am nächsten Morgen: Die Trainerin, die während der nächsten 48 Stunden über mein Leben wacht, heißt Mary Jane Paula Jumuad-Craciun, 28, rabenschwarze lange Haare. Eine kleine, selbstbewusste Frau, die gerne lacht. Mary Jane, die alle nur „Paula“ nennen, ist ehemalige Landesmeisterin im Freediving, Mutter eines einjährigen Sohnes und hat seit 2016 mehr als

300 Schüler aus der ganzen Welt unterrichtet. Das Motto der Tauchschule, die sie mit ihrem Mann führt, lautet: „Zwei Tage, zwanzig Meter, ein Atemzug“. „Du musst kein Top-Athlet sein, um die zwanzig Meter zu schaffen“, sagt Paula. „Viel wichtiger als Muskelkraft ist die Fähigkeit, auf Knopfdruck zu entspannen.“ In den nächsten zwei Stunden lerne ich von Paula, wie man den Druckausgleich durchführt, der vor Ohrenstechen unter Wasser schützt (beide Nasenlöcher zu­ halten, sanft pusten). Und dass panisches Hyperventilieren nicht zu den empfohlenen Atemtech­ niken im Freitauchen zählt. „Wir atmen erst tief in den Bauch und in die Brust ein und dann sehr langsam wieder aus“, sagt Paula, formt ihren Mund zu einem kleinen „O“ und saugt Luft ein. Ihr langsames Ausatmen danach klingt, als würde man ein Schlauchboot ausquetschen: tssssssssssssssssssss. Die Atem-Vorbereitung, der ­sogenannte Breath-up, soll den Herzschlag senken und die Gefäße mit möglichst viel Sauerstoff versorgen. Das Ein- und Ausatmen wird dafür fünfmal wiederholt. Danach folgt der Final Breath, der letzte lange Atemzug. Dann geht es ab in die Tiefe. Zum Abschluss der Theorie­ einheit zeigt Paula ein Demons­ trationsvideo, in dem sich ein sehr

Bitte festhalten: Vor jedem Tauchgang wird an der Boje tief ein- und ausgeatmet.

58

Techniktraining Apnoe-Anfängerkurs, Tag 1: Trainerin Mary Jane Paula verzweifelt am Flossenschlag unseres Autors.


„Ich muss unvorstellbar tief getaucht sein.“ „Vier Meter“, sagt Paula.


Kraft aus der Lunge Trainerin Paula unterrichtet unseren Autor in der Pranayama-Atemtechnik. Ziel: mehr Gelassenheit unter Wasser

Die Ruhe vor dem Start Mit dem „Breath-up“, der Atemvorbereitung, senkt unser Autor vor dem Tauchgang seinen Herzschlag.


Apnoe-Tipp für den Alltag: So atmest du Stress weg einatmen (durch die Nase)

Luft anhalten

6 sec

6 sec

Pause

6 sec

6 sec

ausatmen (durch den Mund)

„Quadratatmen“ zählt zu den Standardübungen der yogischen Pranayama-Atemschule. ApnoeCoach Mary Jane Paula: „Es beruhigt dich binnen Sekunden. Sogar während nerviger Meetings.“

durchtrainierter Mann sehr ­elegant an einem Seil Richtung Ozeanboden hangelt, bis er in der Dunkelheit verschwindet. „Free Immersion“, sagt Paula, „das machen wir als Nächstes.“ Ich versuche, selbstbewusst zu lächeln.

D

ie quälend lange Anreise, sieben Stunden Zeit­ verschiebung, mein peinlicher Versuch, Luft anzuhalten: All das ist vergessen, als ich zum ersten Mal am Barracuda Lake stehe, unserem Tauchrevier auf Coron Island, zehn Motorboot­ minuten südlich von Coron Town (das verwirrenderweise nicht auf der Insel Coron liegt). Klares, grünes Wasser, umringt von steil aufragenden Kalksteinzacken: Jedes Foto hier wäre ein Postkartenmotiv. Für Tauch-Anfänger herrschen beste Bedingungen: 28 Grad warmes Wasser und freie Sicht bis 14 Meter Tiefe.

Ich zwänge mich in den hautengen Wetsuit, putze meine ­Taucherbrillengläser mit Spucke, wie Paula es mir gezeigt hat, und springe zu ihr ins Wasser. Paula zieht eine orange Boje neben sich her – unsere Tauchbasis. An der Unterseite hängt ein 30 Meter ­langes Seil, dessen Ende Paula am Boden beschwert, als wir die Mitte des Sees erreichen. Zu Paulas Stärken als Coach zählt, dass sie ihren Schülern keine Zeit für Selbstzweifel lässt. „Auf geht’s“, sagt sie. Für meinen ersten Versuch hangle ich mich mit den Füßen voran am Seil nach unten. Paula taucht neben mir. Zwei Züge, Druckausgleich. Zwei Züge, Druckausgleich. Erste große Erkenntnis: Wer den Druckausgleich präventiv ausführt, bekommt kein Ohrenstechen. Die Sicht unter Wasser ist ­fantastisch: senkrecht abfallende, ­bizarre Felswände, überlagert von einem grünen Filter. Keine Quallen weit und breit. Als ich die Wasseroberfläche wieder durchbreche, bin ich stolz. Ich muss unvorstellbar tief ge­ wesen sein. „Vier Meter“, sagt Paula und zeigt auf das Display des Tauchcomputers, den sie an ihrem linken Handgelenk trägt.

Wir wechseln in die Disziplin

Constant Weight. Das freie Tauchen mit Flossen ist die ideale Technik für Erkundungstouren im Urlaub. Statt an der Boje führe ich den Breath-up im Wasser treibend mit dem Schnorchel durch. Ab­ getaucht wird per Duck Dive. In der Theorie kippe ich dafür den Oberkörper um neunzig Grad nach unten, strecke meinen Körper kerzengerade durch und gleite mit sanften Flossenkicks in die Tiefe. Leider vergesse ich nach dem Abtauchen die Schwimmtempi. Kopf und Oberkörper stecken

„Dein Gehirn sagt dir, dass du nicht tiefer gehen kannst“, sagt Paula und tippt sich an die Stirn. „Also musst du gegen dein Gehirn rebellieren.“ THE RED BULLETIN

­ nter Wasser, meine Beine stramu peln in der Luft. Ich sehe aus wie ein Idiot. Wieder hilft mir Paula mit ­ihrer Mischung aus Lockerheit und Strenge. Sie korrigiert unter Wasser meine Beinstellung und ermuntert mich, unten zu bleiben, wenn ich nach kurzer Zeit wieder auftauchen will. Trotzdem liegt mir das Abtauchen am Seil besser. Am Ende des Tages schaffe ich zehn Meter. Viel mehr, als ich erwartet habe. Aber weit entfernt von meinem Ziel.

„Tag eins war für die Technik“, sagt Paula, als wir wieder am Steg sitzen. „Morgen fordern wir deinen Willen.“ Meinen Einwand, dass ich mir die zwanzig Meter trotzdem nicht zutraue, kontert Paula mit ihrer eigenen Geschichte. „Bis 2014 war ich Nichtschwimmerin“, erzählt sie. „Dann lernte ich meinen Mann kennen, einen Apnoe-Trainer. Ich sah ihm zu und dachte: Warum soll ich das nicht auch schaffen, wenn er es kann? Wir sind ja beide Menschen.“ Fünf Monate nachdem Paula ihren Job als Buchhalterin gekündigt, schwimmen gelernt und wie eine Besessene geübt hatte, stellte sie 2015 mit 32 Metern einen ­nationalen Damenrekord in der Disziplin „Constant Weight“ auf. „Dein Gehirn sagt dir, dass du nicht tiefer gehen kannst“, sagt Paula und tippt sich mit dem Zeige­ finger an die Stirn. „Also musst du gegen dein Gehirn rebellieren. Denk nicht an Zahlen, sondern trainiere deine Atemtechnik. Das wird dir helfen, zu entspannen.“ Der nächste Tag, 4.15 Uhr. Dank eines mustergültig ausgeprägten Jetlags sitze ich putzmunter auf meinem Bett und übe Breath-ups. Apnoe-Taucher nutzen für ihr Training mehrere tausend Jahre alte Pranayama-Atemübungen aus dem Yoga. Es gibt Techniken, die das Zwerchfell stärken oder die Lungen aufwärmen. Oder helfen, sich binnen Sekunden zu entspannen (siehe Kasten oben). Tatsächlich beruhigt das tiefe Ein- und langsame Ausatmen und vertreibt, zumindest für einige Momente, negative Gedanken. Selten war ich vor fünf Uhr früh so gut gelaunt.   61


Trainerin Paula zählt die „Bottom Time“, die beim nächsten Tauchgang in Extra-Tiefe umgewandelt wird.

Mein entscheidender Kurs-Nachmittag beginnt mit einer Über­ raschung. Zwei weitere Schüler fahren mit uns an den See. Chen, 22, aus China und Henry, 28, aus England. Beide erfahrene ApnoeTaucher. Statt allein von Paulas Unterricht zu profitieren, hängen Chen, Hendrik und ich nun zu dritt an der autoreifen­großen Boje. Während meines Breath-ups muss ich ihre Gesprächsfetzen aus­ blenden. Eigentlich eine gute Übung, denke ich. Der nächste Moment, in dem ich Gesprächs­ fetzen anderer Leute ausblenden will, kommt bestimmt. Trotzdem wird der Druck nun größer. Durch meine Taucher­ brille kann ich beobachten, wie Hendrik gleich bei seinem ersten Versuch jenseits der Sichtgrenze in 14 Meter Tiefe verschwindet. Ziemlich sicher hat er gerade beim Aufwärmen mein Tagesziel geknackt. Ich schaffe beim Warm-up neun Meter. Meilenweit entfernt von meinem Ziel.

W

ieder einmal heißt meine Hoffnung Paula, die unter Wasser die Ruhe einer ZenMeisterin ausstrahlt. Mit spar­ samen Handzeichen korrigiert sie meine Kopfhaltung (zu schräg), die Zug-Geschwindigkeit (zu langsam) und zählt meine Bottom Time – jene Extra-Sekunden, die ich am tiefsten Punkt meines Tauchgangs anhänge –, um sie

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Ganz unten

Anfänger- und Profi-Tiefen der Apnoe-Disziplin „Free Immersion“ (Tauchen am Seil) im Vergleich:

0 m Anfängerkurs Tag 1, ca. 10 m Anfängerkurs Tag 2, ca. 20 m 25 m Master-Freediver (3 –  5 Wochen Training) ca. 50 m 50 m

beim nächsten Versuch in noch mehr Tiefe umzuwandeln. Bei 14 Metern und 10 Sekunden Bottom Time stoße ich an meine Grenze. „Sehr gut“, sagt Paula, als ich sie davon in Kenntnis setze. „Ab jetzt wird der Kurs für dich spannend.“ Ich erfahre nun am eigenen Leib, was Paula heute morgen im Theorie-Referat erklärt hat: Hält ein Mensch die Luft an, erhöht sich der Kohlenstoffdioxid-Gehalt in seinem Blut, und der Körper sendet einen Atemreiz aus. Es folgt der entscheidende mentale Kampf, den jeder Freediver früher oder später führen muss: dein Wille, die Luft anzuhalten, gegen deinen Wunsch, zu atmen. Interessanterweise befindet sich meine mentale Grenze genau in jener Tiefe, in der sich der Barracuda Lake merklich erwärmt. Vulkanische Aktivität im Insel­ inneren heizt ihn ab 14 Meter ­Tiefe auf. Paula macht daraus eine Aufgabe: Sobald ich das warme Wasser an den Zehenspitzen spüre, soll ich mich vier weitere Arm­ längen nach unten ziehen. „Vier?“, frage ich verdutzt. „Fünf, wenn du dich fordern willst.“ Paula möchte mich an die Zwanzig-Meter-Marke bringen. Weil ich mich nicht vor ihr blamieren will, sage ich zu. Eine Minute vor meinem letzten Tauchgang klammere ich mich also mit beiden Händen an der orangen Plastikboje fest und versuche, ruhig zu atmen. Es ist jener Moment, in dem die chinesische Reisegruppe vor mir auftaucht.

Während meines Breath-ups

75 m Weltrekord Damen: 97 m, Sayuri Kinoshita, Japan 100 m Weltrekord Herren: 125 m, Alexei Moltschanow, Russland 125 m

s­ püre ich tief in meinen Körper ­hinein. Die Welt an der Ober­ fläche atme ich einfach weg. Die planschenden Chinesen. Chen und Hendrik, die an meiner Boje ­hängen. Ich fühle mich wohl mit meinem Bauch, der sich mit immer mehr Sauerstoff füllt. Mein Selbstvertrauen wächst mit jedem Atemzug. Ich mache den „Final Breath“ und gebe Paula das Zeichen zum Start. Zügig hangle ich mich nach ­unten: zwei Armlängen, Druckausgleich. Zwei Armlängen, Druck­ ausgleich. Paula schwebt als Begleitschutz mit mir in die Tiefe. THE RED BULLETIN


„Was ist stärker? Dein Wille, die Luft anzuhalten, oder dein Wunsch, zu atmen?“

Jeder Meter zählt Unser Autor hangelt sich am zweiten Kurs­ tag immer tiefer in den See. Ein zusätzlicher Kick: Ab 14 Metern steigt die Wasser­ temperatur auf 38 Grad.


„Hastig ziehe ich mich am Seil hoch. Und blicke dabei nach oben. Ein Fehler.“


Fokussiert: Coach Paula bei der Tauch-Nachbesprechung am Steg des Barracuda Lake

Pause an der Boje Autor und Trainerin an der Oberfläche des Barracuda Lake. Für Anfänger perfekt: Es herrschen weder Wellengang noch Strömung.

Irgendwann fühlen meine ­ ehenspitzen warmes Wasser. Z Ab nun wird die Sicht schlechter. Die Unterwasserwelt verschwindet hinter einem grünen Schleier. Eine weitere Armlänge. Noch eine. Noch eine. Das Wasser muss mittlerweile deutlich mehr als 30 Grad haben. Ich fühle mich, als würde ich in eine heiße Badewanne tauchen. Noch eine Armlänge. Paula blickt mir in die Augen. Sie zeigt noch eine Armlänge an. Ich ziehe mich nach unten und halte meine Position. Genau jetzt setzt der Atem­ reflex ein. Eine Kontraktion im Brustkorb. Ich will Luft holen. Kurz bekomme ich Panik. Paula gibt das Okay zum Auftauchen. Ich beginne, mich hastig am Seil nach oben zu ziehen. Raus aus dem heißen Badewasser. Eine goldene Regel von Paula lautet, beim Auftauchen nie nach oben zu schauen, um sich nicht von der restlichen Wegstrecke einschüchtern zu lassen. Genau das mache ich jetzt. Ein Fehler. Meine Boje, die die Wasseroberfläche markiert, schwebt als klitze­ kleiner Kreis unerreichbar weit über mir. Ich hangle mich jetzt schnell und ungeschickt nach oben. Mit jedem Meter verringert sich der Druck auf meiner Brust. Als ich die Wasseroberfläche erreiche, schnappe ich nach Luft. Paula leitet, wie nach jedem Auftauchen, sofort das Recovery Breathing ein – das bedeutet: vollständiges Ein- und etwa fünfzig Prozent Ausatmen, um den

Sauerstoff­gehalt im Blut schnellstmöglich wieder anzuheben. „Schätz mal, wie tief du warst“, sagt sie, als wir fertig sind, und setzt ihr Pokerface auf. Ich bin noch nicht in der Lage zu sprechen. Paula zeigt auf das Display ­ihres Tauchcomputers. „12:43“ lese ich – weniger als 13 Meter. Das kann nicht stimmen. Es dauert ­einige Augenblicke, bis ich merke, dass ich die falsche Zeile am Display abgelesen habe. „12:43“ ist die Uhrzeit. Ich schaue ein zweites Mal auf Paulas Handgelenk. „22,4 m“ – meine Tauchtiefe. Paula gibt mir ein nasses High-Five.

S

päter am Abend, Abschiedsessen in Coron Town. Draußen knattern Dreirad-Taxis durch verstopfte Straßen. Drinnen erzählt mir Paula von einem Schüler, der ihr besonders in Erinnerung geblieben ist. Marc aus England, der mittlerweile 42 Meter tief taucht. Marc ist 63 Jahre alt. „Die meisten Anfänger unterschätzen sich“, sagt Paula. „Aber am Ende sind sie überrascht, welche Tiefen sie schaffen, wenn sie sich selbst mental fordern.“ „Ging mir genauso“, sage ich. „Aber dank dir kenne ich jetzt mein Limit.“ „Falsch“, sagt Paula und grinst. „Du entdeckst gerade erst dein Potenzial.“ Freediver werden: freediving-coron.com; Apnoe-Trainerin Mary Jane Paulas Abenteuer auf Instagram: @mj_paula

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THE RED BULLETIN PROMOTION

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guide Dein Programm

REISEN

Mit Destination Red Bull und Ex-Ultrarunner Christian Schiester ins 1000-Insel-Paradies

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SEITE 68

FITNESS

Der Power-Bauer und sein rustikales Workout SEITE 74

DRINKS

Geschüttelt oder doch gerührt? Basiswissen für Cocktail-Liebhaber

FESTIVALS

Wo der Soundtrack deines Sommers läuft SEITE 80

SEITE 76

THE RED BULLETIN

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Reisen

Auf dem Ozean daheim: An Bord der „El Toro“ erkunden Christian Schiesters Gäste die Inselwelt der Salomonen.

SALOMONEN-ARCHIPEL

EINE JACHT FÜR 1000 INSELN Bei Destination Red Bull kannst du Weltklasse-Athleten als Reiseführer buchen. Hier erzählt Ex-Ultrarunner Christian Schiester, wie du auf seinem Schiff lernst abzuschalten.

I

n meinem Leben als ExtremLäufer habe ich 160.000 Kilometer hinter mich gebracht. Seit 2016 umrunde ich als Kapitän meines 18 Meter langen Segelboots „El Toro“ die Welt. Wellen statt Blasen, die Nase im Wind, vor mir das Unbekannte. Volle

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s­ ieben Jahre will ich mir für den Törn meines Lebens Zeit nehmen. Nach einer Karriere, während der mein Fokus immer nach vorn gerichtet war, möchte ich die Natur nun möglichst umfassend, mit ­allen Sinnen und sehr bewusst ­erleben, segelnd am Schiff und

Deine Reisebegleiter: Christian Schiester mit Freundin Daniela

THE RED BULLETIN


guide

Reise-Info

IM NAMEN DES KÖNIGS Warum die Geschichte der Salomonen weit länger als 500 Jahre zurückreicht und wie die halbe Welt versuchte, die Inseln zu erobern.

Salomonen Buala Gizo Auki

Laufpause: der frühere Weltklasseläufer Schiester während eines Insel-Stopps

Tulagi

Die Inselgruppe liegt südöstlich von Neuguinea im Pazifik. Zum Archipel zählen rund tausend Inseln.

Honiara Kirakira

WISSENSWERTES

JUERGEN SKARWAN, HARALD TAUDERER/RED BULL CONTENT POOL, GETTY IMAGES

WERNER JESSNER

URSPRUNG Die größte Inselgruppe der Südsee wurde 1568 von einem spanischen Seefahrer entdeckt, der sie nach König Salomon benannte. Besiedelt sind sie freilich schon deutlich länger, nämlich seit über 30.000 Jahren. GESCHICHTE Nach ihrer Entdeckung gaben sich Menschenhändler, christliche Missionare, britische, deutsche, japanische und amerikanische Eroberer den Anker in die Hand, bevor das Land erst 1976 unabhängig wurde.

Reise-Geheimtipp: Die Salomonen liegen abseits aller Touristen-Pfade.

laufend an Land. Versteckte Plätze entdecken, weitab von den Massen. In andere Kulturen eintauchen, verstehen, was uns Menschen ver­ bindet, was uns unterscheidet. Die Fragilität des Planeten be­ greifen. Mahlzeiten nicht nur selbst zubereiten, sondern auch selbst an Bord ziehen: Thunfische, Kalmare, Wahoos. Immer an meiner Seite dabei, durch dick und dünn, durch Flaute und Sturm, am Paradiesstrand und in der Bilge: meine Freundin Daniela, die ursprünglich genau wie ich eine ausgewiesene Land­ ratte war. Doch das Meer mit sei­ ner Schönheit und Vielfalt hat uns zwei Binnensteirer sehr schnell zu seinen Verehrern gemacht.

THE RED BULLETIN

„Wir wollen die Natur möglichst umfassend mit allen Sinnen genießen.“ Selbst wenn ich immer sage, dass Segeln und Laufen nichts ­gemein haben: Das Alleinsein, die Zeit zum Nachdenken, das langsame Annähern an ein Ziel, aber auch die Idee des traveling light verbinden beides sehr wohl. Wenn du allein durch die Sahara rennst, beschränkst du dein Ge­ päck ebenso auf das Notwendigste wie auf See. Es braucht kein Insta­

GEAR Drei Dinge, die für Christian an Bord unentbehrlich sind:

SPECT-SONNENBRILLE Unentbehrlich bei täg­ lichem Sonnenschein. Ich trage Modelle aus der Red Bull Spect Collection. specteyewear.com ALPHA-TAURI-T-SHIRT Die innovative Taurex-Technologie führt körpereigene Energie mittels Ferninfrarotstrahlen an den Körper zurück. Das fördert den Blutkreislauf und erhöht die Sauerstoffaufnahme. alphatauri.com

JABRA-KOPFHÖRER Stehe ich am Ruder, nehme ich ein klassisches Modell zum Musikhören, beim Laufen die In-Ear-Kopfhörer. jabra.com

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Reisen

guide

DESTINATION RED BULL

DEINE ABENTEUER MIT TOP-ATHLETEN

Mit ehemaligen MotoGP-Profis auf ­exklusiven Privatstrecken trainieren oder Klippenspringen von einem Weltmeister lernen? Diese (und noch mehr) Reisen warten auf dich.

LESOTHO

AZOREN

MIT ORLANDO DUQUE Mit dem Red Bull Cliff-Diving-Champion schnorcheln, schwimmen, Wale beobachten und im Workshop ­Klippenspringen lernen (aus variablen Höhen).

MUMBAI

MIT DEN RED BULL BC ONE-STARS Triff die weltbesten B-Boys beim Red Bull BC One World Final, lerne ihre Moves in eigenen Trainings-Sessions und tauch ein in Mumbais faszinierendes Nachtleben.

BARCELONA

MIT SETE GIBERNAU UND DANI PEDROSA Ein professionelles Motorradtraining auf der  exklusiven Privat­rennstrecke von Sete Gibernau plus VIP-Paket für den Gran Premi de Catalunya.

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Skipper in Aktion: Christian Schiester justiert die Segelstellung mithilfe der Winsch.

gram und kein Facebook, um zu spüren, dass du am Leben bist. Auf unserem Trip umrunden wir die Welt von West nach Ost, also gegen die vorherrschende Windrichtung. Dauert zwar länger, aber diese Zeit nehmen wir uns. Und es ist segeltechnisch die ­größere Herausforderung. Das geht nur, wenn du autark und dar­ auf vorbereitet bist, auch einmal 2500 Seemeilen (4630 Kilometer), also ungefähr zwei Monate lang, keine Menschenseele zu Gesicht zu bekommen. Derzeit liegen wir vor Komodo, jener Insel im Osten Indonesiens, auf der die berühmten Warane ­leben – große Echsen, denen die Evolution seit Urzeiten nichts an­ haben konnte. Danach führt uns unsere Route weiter Richtung Australien, mit einem Zwischen­ stopp auf den Salomonen. Destination Red Bull bietet die Gelegenheit, ausgesuchte Aben­ teuer mit Athleten zu er­leben. Wie die Woche an Bord mit Dani­ ela und mir auf den Salomonen werden wird, entscheiden Wellen­ gang und Wetter. Es könnten (fast

zu) traumhafte Tage werden, redu­ ziert auf das Notwendigste. Salz­ wasser. Windkraft. Sonnenschein. Eine Badehose. Ein T-Shirt. Ein Badetuch. Und Zeit. Viel Zeit. Während es in der Vergangen­ heit auf einzelnen Etappen durch­ aus extrem zugegangen ist und ich im Kampf gegen Wind und Wellen öfter mehr als 24 Stunden am Stück allein am Steuerrad ver­ bracht habe, versprechen die rund tausend Salomonen-Inseln im September – das ist der Termin für unsere Gäste – deutlich ent­ spanntere Bedingungen. Para­ diesisch, möchte ich meinen. Der Passatwind sorgt während der Trockenzeit auf der Südsee-Insel­ gruppe für gutes Segelwetter und geringe Luftfeuchtigkeit im an­ sonsten schwülen Klima. Wenn wir abends an Land ­gehen und an einem seit Monaten unberührten Strand ein Lagerfeuer entzünden, um unseren frisch ­gefangenen Fisch zu grillen, wird sich jedem erschließen, warum die Salomonen schlicht „die glück­ lichen Inseln“ genannt werden. christian-schiester.com

Noch mehr Reisen, Infos und Buchungen unter:

destination.redbull.com  oder  +43/664/88 11 07 06

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Hier verrät dir FitnessFarmer Tom Kemp, wie du deinen Garten mit einfachsten Mitteln in ein Gym verwandelst: DAS GEWICHT Geeignet ist alles, was du finden kannst – ein Sandsack, ein Sixpack ­Wasserflaschen oder dein schwer beladener ­Rucksack. Sei kreativ! DIE ÜBUNGEN Stemme das Gewicht 5-mal vom Boden bis ­überkopf, laufe damit ­an­schließend 30-mal eine Strecke von 25 Metern hin und her und beende das Set mit 10 Burpees.

Fitness-Experte Tom Kemp beim Training auf dem Bauernhof: „Studios waren mir ­immer zu beengt. Mein Leben spielt sich draußen ab.“

DIE WIEDERHOLUNGEN Absolviere so viele Runden wie möglich innerhalb von 15 Minuten und lege zwischen jedem Set einen 100-Meter-Sprint ein.

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elten liegen Herkunft und Erfolgsrezept so nah bei­ einander wie bei Tom Kemp. Der 26-jährige Personal Trainer wuchs auf einer rund 250 Hektar großen Farm in Südengland auf. „Mein Leben spielte sich fast ­immer draußen ab. Ständig war ­Action“, sagt Kemp. Als Jugend­ lichem reichte ihm der Besuch im Fitnessstudio nicht. So kreierte er sein eigenes Zirkeltraining auf der elterlichen Farm. „Geräte“ ­dafür gab’s genug, vieles auf dem ­Bauernhof lässt sich für Kemps Trainingsmix aus Strongman-, Bodybuilding-, Calisthenics- und Cardio-Elementen verwenden. 2016 ging er mit Farm Fitness an den Start.

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Schon ein Jahr später wurde das Konzept von „Men’s Health“ als eines der besten Gyms welt­ weit gepriesen. Profis wie KanuOlympiasieger Joe Clarke oder die Rugby-Champions der Wigan Warriors trainieren bei ihm: Sie stemmen gefüllte Kornsäcke in die Höhe, wuchten und ziehen ­gigantische Traktorreifen von A nach B oder schwingen ellenlange Metallketten. „Wer fit werden will, braucht dafür weder hoch­ komplexe Geräte noch minutiös ausgefeilte Trainingspläne“, sagt Kemp. „Back to basics“ ist sein Motto. Einfache Übungen – ­maximaler Ertrag. Aber es gilt: Malochen bis zum Umfallen. farm-fitness.co.uk

Lust auf einen kompletten Fitness-Event im Grünen? Red Bull Almauftrieb, 15. Juni, Mayrhofen. Infos und Anmeldung: redbull.com/almauftrieb

Tom Kemp, Gründer von Farm Fitness

FLORIAN STURM

Wenn Kornsäcke Hanteln ersetzen: Der Brite Tom Kemp krempelt mit einer simplen Idee die Fitness-Szene um.

„Du brauchst keine kompli­zierten Geräte, um dich maximal auszupowern.“

Reifen-Training: Die Bootcamps auf seiner Farm leitet Kemp selbst.

THE RED BULLETIN

CHRIS PARKES

DER POWER-BAUER



Drinks

guide

NEUE SORTEN LIQUID MARKET FESTIVAL

SCHLUCK! Warum wir alle was davon haben, dass Mixologen nun Wien und Linz aufmischen.

G

eschüttelt oder gerührt? Das ist nicht nur eine Frage für wählerische Geheim­ agenten. Unter Fans gehobener Trinkkultur bricht darob regel­ mäßig ein Glaubenskrieg aus. Prinzipiell gilt: Geschüttelt wird, was sich schwer verbinden lässt, also Sirup, Eiweiß, Obers. Schüt­ teln macht Cocktails auch kühler, weil die schnellen Bewegungen dafür sorgen, dass das Eis dem Drink rascher die Wärme entzieht.

GINS, MADE IN AUSTRIA

Diese 3 Kandidaten sind geschmacklich besonders spannend.

Dieser Cocktail wird gerührt, nicht geschüttelt!

BERT JACHMANN, Mitbegründer des Liquid Market Festivals, hat THE BITTER THE BETTER für uns kreiert.

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ZUTATEN 4 cl Burschik’s Vermouth 4 cl Nginious Smoked & Salted Gin 3 cl Reduktion von Organics by Red Bull Bitter Lemon ½ cl frischer Zitronensaft Espuma aus Organics by Red Bull Bitter Lemon Für die Deko: kandierte Zitronen-Chips SO GEHT’S: Alle Zutaten im Rührglas mit doppelt gefrosteten Eiswürfeln ungefähr zehn Sekunden kalt rühren, in ein vorgekühltes Coupetteglas abseihen und mit Bitter-­LemonEspuma auffüllen.

Reine Spirituosen-Drinks hin­ gegen werden gerührt. Warum wir das erzählen? ­Damit du am Liquid Market – dem Cocktail Festival in Linz und Wien, bei dem jeweils die besten Bars der Stadt ihre Kreationen verkos­ ten lassen – nicht völlig ver­loren bist. Der Drink am Foto stammt übrigens von Mitorganisator Bert Jachmann.

WÜRZIG Dieser Dry Gin zweier ­befreundeter Wachauer Winzer besticht mit ­feiner Rosmarinnote. wildstueckgin.com

WALTRAUD HABLE

THE BITTER THE BETTER

Über 30 Bars zeigen in Linz und Wien ihre Cocktailkreationen. Im Eintrittspreis sind alle Drinks inkludiert. Cheers!

Termin Linz: 17. Mai, City Park. Termin Wien: 11. –   1 3. Juli, Volksgarten. liquidmarket.bar

Jetzt am Kiosk: Noch mehr Cocktails findest du im ORGANICS Magazin, der Feel Good Edition von The Red Bulletin.

MUTIG Der Dry Gin Brave von Rick aus der ­Steiermark wartet mit feurigen Pfefferaromen und Ingwerschärfe auf. rick-gin.at

THE RED BULLETIN

KONRAD LIMBECK , MEDIANOMIA

„GINIALER“ MIX

CLAUDIA MEITERT

PURISTISCH Der steirische Pale Gin von Aeijst schmeckt nach Koriander, Wacholder und Zitrone. aeijst.at


P RO M OT I O N

must-haves

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1 UNBREAKABLE

Das härteste Enduro-Rennen der Welt und unzerbrechliche Brillen? Die perfekte Paarung! Die neue gloryfy G14 Erzbergrodeo XX5 macht es möglich! Die charakterstarken Sonnenbrillen „Made in Austria“ kombinieren zeitgeistiges Design mit unzerbrechlichen Hightech-Eigenschaften: Bügel, Rahmen und Linsen der Brille sind dank des eigens entwickelten High End Polymers NBFX™ unzerbrechlich. gloryfy.com/erzbergrodeo

THE RED BULLETIN

2 POLAR VANTAGE V TITAN

Polar Vantage V Titan ist die Premium-­ Multisportuhr der Extraklasse – für alle, die wie ein Profi trainieren. Das Titangehäuse und das schlanke Design sorgen für eine herausragende Optik sowie höchsten Tragekomfort und bietet zudem integriertes GPS, Pulsmessung, Smartphone Benachrichtigungen und eine ultralange Akkulaufzeit – der perfekte Trainingspartner für ambitionierte Sportler. polar.com #bloodsweatanddata

3 HIGH-TECH DER EXTRAKLASSE

Swatch stellt mit seiner neuen Uhrenlinie FLYMAGIC die Branche auf den Kopf. Die revolutionäre amagnetische NivachronTM-Spiralfeder verringert die Einflüsse des Erdmagnetfelds auf das Uhrwerk. Die drei Modelle sind mit je 500 Stück weltweit streng limitiert. In Österreich ist sie an einem einzigen Tag erhältlich. Nähere Infos in diesem Heft auf Seite 66. swatchgroup.com

4 IM LEBEN BLEIBEN

… ist für Paul van Dyk mehr als nur ein Buchtitel. Nach einem metertiefen Sturz von der Bühne liegt er im Koma. Trotz aussichtsloser Diagnose hat sich der DJ zurück ins Leben gekämpft. Ein medizinisches Wunder, das nicht zuletzt seiner Verlobten Margarita zu verdanken ist, die niemals die Hoffnung verloren hat. beneventobooks.com

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Events

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Mai Luftkampf der Papierpiloten Kein Kerosin, keine Motoren, nur ein Blatt Papier und viel technisches Verständnis: Das sind die Zutaten für Red Bull Paper Wings, die offizielle Papierflug-Weltmeisterschaft. Nachdem die Qualifier geschlagen sind, hast du nun Gelegenheit, die internationale Elite der drei Disziplinen Distanz, Flugdauer und Aerobatics (Kunstflug) beim Weltfinale im Hangar-7 zu bestaunen. Hangar-7, Salzburg; redbull.com/paperwings

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Mai Triathlon-Unikat Viele Veranstalter versprechen einzigartige Events. Der Ironman 70.3 St. Pölten ist definitiv ein solches. Einzig bei diesem Ironman-Stopp führt der Schwimmbewerb (Distanz: 1,93 km) über zwei Seen. Danach geht es für die Athleten 90,1 Kilometer am Rad durch die Wachau sowie 21,1 Kilometer per pedes durch die Stadt, u. a. vorbei an der Ironmile – mit Tribünen und Videowalls der ideale Ort für Fans. St. Pölten; ironman.com

7

Juni Der letzte Dandy Der Popstar von heute ist zielstrebig. Für Stilbewusstsein und ausschweifenden Lebenswandel hat er keine Zeit. Traurig. Umso bemerkenswerter, dass Bryan Ferry das Banner des PopDandys hochhält: Mit dem neuen Album entführt der frü­here Roxy-Music-Sänger musikalisch ins Berlin der 1920er-Jahre. Stadthalle, Wien; bryanferry.com

23 AUFNACHDEMOBENWEG

Hoch hinaus wollen viele. Aber selten ein ganzes Land. Bei Red Bull Gipfelstürmer ist Österreich als Team vereint. Mach mit, sei aktiv und sammle mit tausenden Radfahrern, Berg­ läufern, Wanderern und sonstigen passio­nierten „Aufsteigern“ (im Bild Red Bull X-Alps-Ikone Paul Guschlbauer) per RuntasticApp Höhenmeter. Auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel gibt es für dich fünf Leistungslevel sowie zahlreiche Preise zu erreichen. Infos und Anmeldung: redbull.com/gipfel

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bis 9. Juni Die Liga der außergewöhnlichen Autos Porsche 911 GT3 R, Lamborghini Huracán GT3 oder Ferrari 488 GT3: Mehr Supersportwagen auf einer Strecke geht kaum. Auch 2019 macht das ADAC GT Masters wieder in Spielberg halt (im Bild die Corvette C7 GT3-R der Sieger von 2018, Daniel Keilwitz und Marvin Kirchhöfer) und bietet neben rasanter Racing-Action auch Backstage-Flair – der Zutritt zum Fahrerlager ist im Ticket inkludiert. Red Bull Ring, Spielberg; projekt-spielberg.com

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THE RED BULLETIN

ULRICH GRILL/RED BULL CONTENT POOL, PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL­­­­­­­­­­­­­­, GETTY IMAGES

Mai bis 31. August


guide

29 ABSCHIEDS KUSS Mai

Nach 45 Jahren und gut 100 Millio­ nen verkauften Alben werfen sie das verschwitzte Handtuch: KISS sind auf Abschiedstour. Die heißt „End of the Road“ und verspricht die größte und aufwendigste Show der Bandgeschichte. Das soll etwas heißen, schließlich waren die Makeup-Rocker die Ersten, die in den 1970ern opulente Show-Effekte wie schwebende Drum-Sets und Pyrotechnik auf die Rockbühne holten. Prädikat: super-legendär! Stadthalle, Wien; kissonline.com

Schnell, schneller,

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Festivals

SOMMER-SOUNDCHECK

Hoch die Hände, Wochenende! Die Musik-Festival-Saison 2019 ist eröffnet. Mit diesen Tipps holst du dir die heißesten Tix.

JUNI

Nova Rock

13. bis 16. Juni Zum 15-Jahr-Jubiläum des ­größten heimischen Rockfestivals ­tanzen, neben anderen, Slipknot, The Cure und Die Toten Hosen an. ­Geheimtipp: die Post-Grunge-­ Legende Puddle of Mudd auf der Red Bull Music Stage. Pannonia Fields, Nickelsdorf; novarock.at

Spring Festival 19. bis 23. Juni

Electronic Music vom Feinsten – und deshalb schnell ausverkauft. Mit Tocotronic, Soap&Skin und der DJ-Legende Monika Kruse. Graz (diverse Locations); springfestival.at

Donauinselfest 21. bis 23. Juni

Freier Eintritt und fetter Sound aus Österreich, etwa von Seiler und Speer oder Darius & Finlay. Donauinsel; donauinselfest.at

JULI

Electric Love 4. bis 7. Juli

Schlaf? Kannst du an diesem Wochenende ­vergessen – dank 150 Electro-Acts auf acht Bühnen, darunter Superstars wie Afrojack, Axwell, Sven Väth, Tiësto und Diplo. Party pur. Salzburgring, Salzburg; electriclove.at

Ahoi! Pop-Sommer 13. Juli

Österreichs musikalischer Exportschlager ­Bilderbuch feiern am Ahoi! den Abschluss ihrer viermonatigen Europa-Tournee. Auch am Start: Rapper Yung Hurn und Soul-Sänger Lou Asril. Donaulände, Linz; posthof.at

poolbar-Festival 26. Juli

Bilderbuch feiern am Ahoi! in Linz den Abschluss ihrer Tour.

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Markus Wagner und Reinhard Rietsch füllen als Drum ’n’ Bass-Duo Camo & Krooked die Hallen – und holen sich für ihre Feldkirch-Show Daxt MC und weitere DJs als Support mit an Bord. Altes Hallenbad, Feldkirch; poolbar.at

THE RED BULLETIN

MATTHIAS HESCHL/RED BULL CONTENT POOL, JOSEF BEYER, HEIMO SPINDLER/FREQUENCY

Red Bull Music Stage am Nova Rock: 2019 die Bühne für Puddle of Mudd


guide

AUGUST

Szene Openair 1. bis 3. August

Wilder Mix quer durch alle Genres, u. a. mit UK-Chartsstürmer Frank ­Turner, der deutschen Politpunkband Feine Sahne Fischfilet sowie Otto Waalkes und den Friesenjungs. Lustenau; szeneopenair.com

Picture on Festival 9. und 10. August

Starauflauf im 350-Seelen-Dorf ­Bildein im Südburgenland: Erwartet werden u. a. The Sisters of Mercy und die skandinavische Rap-Metal-Band Clawfinger.  Bildein; pictureon.at

Frequency

15. bis 17. August

Frequency Festival: seit 2001 Garant für heiße Open-Air-Acts

Sunrise Avenue, Twenty One Pilots, Macklemore – dafür schlägt man in St. Pölten gerne seine Zelte auf. Die Line-up-Sensation ist aber Billie Eilish – die erst 17-jährige US-Amerikanerin, die nie lächelt und mit ihrem düsteren Alternative-Pop einen Verkaufs­ rekord nach dem anderen bricht. Green Park, St. Pölten; frequency.at

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BEREIT FÜR EINEN SPANNENDEN JOB? Wien sucht ausgebildete Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen. Steigen Sie jetzt ein in den Beruf. Kein Tag wird wie der andere sein. Freuen Sie sich auf ein gleichermaßen herausforderndes und spannendes Arbeitsumfeld. Sie können Ihre pädagogischen, kreativen und musikalischen Stärken beweisen. Aber auch Ihre umfassenden Kompetenzen, wenn es um die Gestaltung der Bildungsprozesse mit den Kindern geht. Bewerbungen: MA 10 – Kompetenzbereich Personal, Referat Personalaufnahme Thomas-Klestil-Platz 11, 1030 Wien, bewerbungen@ma10.wien.gv.at Telefon +43 1 4000 90244. Mehr Infos unter www.kindergaerten.wien.at

EN B E WE R B S I E S I CH J E T Z T!


Entertainment

Auf japanischen Dancefloors, azorischen Klippen und salzburgischen Trails: neue Ideen zur Selbstverwirklichung nach Art von Red Bull TV.

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Hip-Hop-Tänzer Leo beim QualifierEvent 2018

Juni   LIVE

RED BULL DANCE YOUR STYLE: JAPAN-FINALE

Red Bull Dance Your Style ist die wichtigste Plattform für Ausdruckstanz und präsentiert neue Szenen und Communitys, die sich damit beschäftigen. Nach drei Vorausscheidungen steht nun Japans nationales ­Fi­nale im Tokioter Club Warp Shinjuku am Programm – ein Vorgeschmack auf den Event in Wien am 6. Juli.

22

Juni   LIVE

RED BULL CLIFF DIVING, PORTUGAL

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine g ­ lobale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV. Alle Infos: redbull.tv

82

Bei Destination Red Bull kannst du den exklusiven Trip mit Orlando Duque auf die Azoren buchen. Hier siehst du die Sprünge des Hauptcontests.

9

Juni   LIVE

UCI MTB WORLD CUP IN LEOGANG

Noch größer, noch cooler: In dieser Saison warten gleich acht Stationen auf die Downhiller. Highlight in diesem Monat: der Österreich-Bewerb in Leogang.

THIS SIDE OF NOWHERE

17 Juni

ON AIR

Jeden dritten Montag im Monat folgt Veronica Vasicka den Spuren elektronischer Underground-Künstler. In ihrer Red Bull Radio-Show um 20 Uhr holt die New Yorker Electro Queen und Minimal-Wave-­ Labelgründerin rebellische Klangbastler vors Mikro. Und zieht den Bogen von legendären Drum Machines bis zu den Wurzeln der Synthesizer-Musik, von japanischen Synth-Tracks bis australischem Post-Punk. AUFDREHEN: REDBULLRADIO.COM

THE RED BULLETIN

JASON HALAYKO/RED BULL CONTENT POOL, DEAN TREML/RED BULL CONTENT POOL, NATHAN HUGHES/RED BULL CONTENT POOL, GOLD & GOOSE/RED BULL CONTENT POOL, SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL, JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL

RICHTIG AUF-­ DREHEN

Ausgewählte Musik und ­inspi­rierende ­Interviews. Unsere aktuelle Empfehlung:


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bis 19. Mai   LIVE

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guide bis 16. Juni   LIVE

RALLYE ITALIEN

„Abgehobene Typen“ sind hier ausdrücklich erwünscht. Denn der spezielle Kurs macht die Rallye Italien-Sardinien, Station acht der aktuellen WRC-Saison, zu einer der spektakulärsten für die Zuseher vor Ort und vor den Screens.

MOTOGP FRANKREICH

Fünfter Saisonstopp im legendären Le Mans – ServusTV zeigt wie gewohnt Trainings, Qualifyings und Rennen live. Plus: Rennen der Moto2 und Moto3.

2

Juni   LIVE

ERZBERG-RODEO RED BULL HARE SCRAMBLE

Folge den Spuren der 500 Fahrer durchs Geröll beim härtesten Dirt-Bike-Rennen der Welt am steirischen Erzberg.

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STILBEWUSST Im Job oder privat bleibt jetzt alles eine Frage des Stils.

Der Anzug, unendliche Möglichkeiten. Die Uniform erfolgreicher Geschäftsmänner? Natürlich. Doch jetzt hat sich der Anzug emanzipiert und zeigt sich facettenreich wie nie zuvor. Ihr Weg zum Stil: www.kleiderbauer.at/anzug

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HAMMER-HEIM Dein Home ist mehr als nur dein Castle. Diese Gadgets helfen dir, es frisch zu definieren: als Rennstrecke, Tonstudio oder Kinosaal. Text WOLFGANG WIESER

iXOOST XILO ALL BLACK GIB DIR DEN SOUND AUS ALLEN ROHREN

Wenn Italiener ihre Leiden­ schaft für Formel 1 und formi­ dables Handwerk in Einklang bringen, steht ein Monster vor dir: 18 Kilo schwer, einen halben Meter hoch, 60 Zenti­ meter breit. Dieses Audio­ system beschallt dich aus fünf Auspuffrohren – und dein Sofa wird zur Klangwolke. Fünf Rohre mit tollen Schweiß­ nähten liefern 200 Watt Sound, steuerbar per App und Smartphone.

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THE RED BULLETIN


H OM E EN T ERTA INM EN T

LG POCKET PHOTO SNAP MACH DIR EIN BILD

Mit dieser Sofortbildkamera kannst du dank eingebautem Drucker jedes Bild kurz nach dem Auslösen anfassen – und so zum Beispiel einzigartige Erinnerungen an deine letzte Hausparty fabrizieren. Auch für deine Smartphone-Fotos kann die Kamera als mobiler Drucker dienen. lg.com; Bezug z. B. via real.de

Fotos teilen – analog und digital: Diese Kamera kann Bilder selbst ausdrucken und auch ans Smartphone schicken.

BCON GAMING WEARABLE BESCHLEUNIGE DEIN GAME

Der Bcon wiegt 40 Gramm, ist 63 Millimeter lang und 50 Millimeter breit – ein unspektakuläres schwarzes Ding. Doch wenn du es dir erst um den Fuß gebunden hast, wird es zur Wunderwaffe, mit der du deine Games im Blitztempo steuerst – fabelhaft für deine Spielhöhle. ¤ 129,–; bcon.zone

MONTBLANC AUGMENTED PAPER SCHREIB’S DIREKT IN DIE CLOUD

Du liebst es, mit der Hand zu schreiben – auf Papier? Du willst deine Notizen aber auch digital zur Verfügung haben? Dieses rote Buch ist die Lösung. Dank Augmen­ted Paper und einem speziellen Stift wird alles, was du notierst, in deine digitale Welt übertragen – willkommen in der Schreibstube der Zukunft! ¤ 730,–; montblanc.com

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FASETECH RC4 4DOF SPÜR DIE STRECKE

Wenn du dich erst einmal ­angeschnallt hast, weißt du, was es heißt, wirklich in einem Boliden unterwegs zu sein. Du spürst die Kurven, hebst bei jeder Erschütterung ab. Und wenn es mal wieder knapp war, presst dich die Anspannung zusätzlich in den Sitz. Zum Durch­starten – auf dem Heimatring.

Dieser Stuhl ist heiß: Er macht dein Zuhause zur Rennstrecke – und dich zum Top-Piloten.

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Das Wunder geschieht, wenn du sie aufsetzt: Noch nie klang Spielen schöner.

LG OLED65B8 SCHÄRFE DEINEN BLICK

Wenn das Pixel-Rauschen verschwindet, die Kontraste grandios und die Farben brillant sind, liegt das am Alpha-7-Prozessor in deinem LG Oled TV. Gemeinsam mit einer Bilddiagonale von 65 Zoll (165 cm) und einem feinen Soundsystem macht er dein Zuhause zum Kino. ¤ 1999,–; lg.com

SENNHEISER GSP 550 FÜHL DEN KLANG

Dolby Surround Sound in bester Qualität, kristallklare Sprachübertragung dank Mikro mit Geräuschunter­ drückung: Diese SennheiserKopfhörer machen Gaming zum Klangerlebnis – sie lassen dich Geräusche fühlen, als wärst du im Tonstudio. ¤ 249,–; sennheiser.com

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H OM E EN T ERTA INM EN T

TOSHIBA RENKFORCE SOUNDBASE STÄRKE DEINE BASIS

Kraftvollen 60-Watt-Sound mit satten Bässen liefert die Renkforce Soundbase von Toshiba. Sie trägt übrigens Fernsehgeräte bis zu einem Gewicht von 50 Kilo – ein grundsolides Fundament für dein Home Entertainment. ¤ 79,99; conrad.at

TEUFEL STEREO L EROBERE DIE BÜHNE

Zwei Lautsprecher mit dem Selbstbewusstsein eines Rockstars: „In ihnen schlägt das Herz brillanter Voll­ blutmusiker, die revolutionär aufspielen und mit kraft­ vollem Sound alles von der Bühne fegen“, heißt es bei Teufel. Für dich heißt das: My home is my stage. ¤ 1499,99; teufel.de

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HO M E EN T ERTA INM EN T

ACER TRAVELMATE X5 MACH ES DIR LEICHT

Dieses Notebook hat eine harte Schale und einen flotten Kern: Das 15 Millimeter schlanke Travelmate X5 hat ein Gehäuse aus Magnesiumlegierungen. Das macht es robuster, trotzdem wiegt es weniger (unter 1 kg) als seine Alu-Kollegen. So macht es dir die Arbeit um einiges leichter – auch im Homeoffice. ¤ 1099,–; acer.com

Schlanker Begleiter mit schnellem Kern, einem i5 Core Prozessor

Die virtuelle Welt lässt sich mit Handarbeit kontrollieren.

SENSORYX VR FREE GLOVES WERDE ZUM HANDHELD

Sobald du deine VR Free Gloves übergezogen hast, hast du dein Gaming-Leben in der Hand: ohne Controller, ohne Kabel. So wird das Dirigieren der virtuellen Realität zur lockeren Fingerübung. Preis auf Anfrage; sensoryx.com

SONY XPERIA 10 GÖNN DIR DIE BREITSEITE

Es gibt Momente, in denen Größe doch eine Rolle spielt. Zum Beispiel wenn du dieses schlanke (8,4 mm) und leichte (162 g) Smartphone in die Hand nimmst. Denn es macht mit seinem 21:9-Display sogar dein Bade­ zimmer zum Kinosaal (mit Filmen im Breitbildformat). ¤ 349,–; sonymobile.com

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JABRA EVOLVE 65T HÖR, WAS DU WILLST

Immer verbunden – dank einer Akkulaufzeit von bis zu 15 Stunden kannst du etwa beim Hometraining Heavy Metal hören, ohne deine Mit­ bewohner zu stören. Wenn du selbst deine Ruhe willst, kannst du den Trubel der anderen per Noise-Cancelling quasi ausschalten.

LEXIP PU94 SPIEL MIT DER MAUS

¤ 362,–; jabra.com

Eine Maus im Haus kann eine wunderbare Sache sein. Vor allem dann, wenn sie gleich zwei Joysticks an Bord hat wie dieses Modell. Einer sitzt unsichtbar am Boden, der andere seitlich links und wird mit dem Daumen gesteuert. Belebt dein Spiel, bringt Schwung ins Heim. ¤ 129,90; lexip.co

HARMAN SOUNDSTICKS DURCHSCHAUE DEINE MUSIK

Ihre transparente Optik machen die SoundSticks zum ab­so­luten Hingucker. Ihre 40 Watt mit perfekter Ab­ stimmung von Subwoofer und Satelliten verwandeln jede Listening-Session in ein Klangerlebnis – egal ob die Musik vom Smartphone, MP3-Player oder Laptop kommt. ¤ 279,–; harmankardon.at

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Read Bull Hier schreiben namhafte österreichische Literatinnen und Literaten jeden Monat über ein Thema, das sie bewegt.

C Judith W. Taschler Die Oberösterreicherin, Jahrgang 1970, ging nach der Matura in die USA (ein Abenteuer, über das sie hier berichtet) und unterrichtete später als Deutschlehrerin. Den Traum, Bücher zu schreiben, erfüllte sie sich 2011 mit ihrem Debüt „Sommer wie Winter“. Seither sind u. a. „Die Deutschlehrerin“, „Roman ohne U“, „bleiben“ und, im April 2019, „Das Geburtstagsfest“ ­erschienen. Taschler ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Tirol.

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lint Eastwood saß mit mir auf der Terrasse des kleinen Strandrestaurants gegenüber und hielt in seiner l­ inken Hand meine rechte, wäh­ rend er mir unentwegt liebe­ voll ins Gesicht schaute. Als die ­warme Meeresbrise mir eine Strähne ins Gesicht wehte, strich er sie sanft hinter mein Ohr. Ich hätte ihn gerne geküsst, wagte es aber nicht. Die Gäste sahen i­ mmer wieder zu uns herüber, manche ­tuschelten, Clint nahm das nicht einmal annähernd zur Kenntnis. Die Kellnerin servierte schwung­ voll die bestellten Gerichte, dabei trieften ihre an Clint gerichteten Bemerkungen nur so vor Witz und Charme, mich igno­ rierte sie. Clintie ließ meine Hand los, griff zum Besteck und sagte leichthin, mit seinem typischen schiefen Grinsen, das ich so sehr an ihm liebte: „I have to tell you something, honey.“ Er eröffnete mir, dass er mich nach Hollywood mitzuneh­ men gedenke. „You have got talent“, sagte er mit seiner rauchigen, sexy Stimme, „and I will make a star of you.“ Einer jungen Frau am Nebentisch fiel die Kinnlade her­ unter, und ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, ich musste ihn küssen, auf den Mund, lange und leidenschaftlich.

E

ine Bekannte gab mir am Telefon (ich musste heimlich telefonieren) Name, Adresse und Nummer einer wiederum ihr Bekannten, die in der Nähe San Franciscos lebte, diese bot mir Unter­ schlupf an. Es folgte eine abenteuerliche Fahrt mit dem Greyhound von Carmel nach San Francisco, der Bus hatte einen Motorschaden, wir warteten stundenlang auf dem Highway auf einen Ersatzbus. Ich wollte nur noch nach Hause, meine Eltern sagten am Telefon dazu: Setz dich

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JUDITH W. TASCHLER

AM ANDEREN ENDE DER WELT

MARIA NOISTERNIG

FAMILIEN­ GEHEIMNISSE

D

as war einer der unzähligen Tag­ träume, in denen ich mich im Frühsommer 1989 verlor. Im Juli, einen Monat nach der absolvierten Matura, flog ich in die Staaten, um als Au-pair in Carmel, Kalifornien, zu arbeiten. In einer Frauenzeitschrift hatte ich zufällig ge­ lesen, dass Clint Eastwood dort als Bürger­ meister amtierte, daraufhin bestanden die Vorbereitungen für die Reise vor allem darin, mich meinen Tagträumen hinzu­ geben: Ich würde Clintie kennenlernen, am Strand natürlich, er würde sich stante pede in mich verlieben und mich berühmt machen. Natürlich lernte ich Clintie nicht ken­ nen, nicht einmal bis an den Strand kam ich. Ich landete ziemlich unsanft auf dem kalifornischen Boden der Au-pair-Realität. Die Familie war nicht besonders nett, ich fühlte mich verloren und einsam. Oben­ drein gab es Schwierigkeiten verschie­ denster Art. Die Familie händigte mir den wöchentlichen Lohn nicht aus, auch als ich sie darum bat, was mir derart peinlich war, ich stand stammelnd und hochrot im Gesicht vor der host mother, sie ver­ tröstete mich, das ging drei Wochen so. Der host father presste sich jedes Mal, ­bevor wir mit dem Schlitten von Auto los­ fuhren, fest über meine Brüste, weil er, wie er sagte, kontrollieren müsse, ob ich denn die Autotür auf meiner Seite richtig zugemacht hatte, offenbar waren seiner Meinung nach Europäerinnen dazu nicht in der Lage, dabei griff er auf meine Schenkel, mit der anderen riss er am Tür­ griff herum und ließ sich dabei Zeit.


Judith W. Taschler

in den Flieger und komm heim!, und ich sagte: Das mache ich. Doch am nächsten Morgen beschloss ich, meinem Auslandsjahr noch eine Chance zu geben, so schnell würde ich nicht das Handtuch werfen! Und kurz ­darauf fand ich über eine Anzeige im „San Francisco Chronicle“ eine neue Bleibe als Au-pair bei einer jungen, dreiköpfigen ­Familie, die in der Stadt Vallejo in der San Francisco Bay Area lebte, wir waren uns auf Anhieb sympathisch, sie nahmen mich mit in ihr Haus. Auf der Fahrt dorthin l­ uden sie mich in ein mexikanisches Restaurant ein, ich aß zum ersten Mal in meinem Leben einen Taco, kostete von Burrito, Fajita, Nachos, anschließend ­blieben wir bei einem Frozen-Yogurt-­Laden stehen. Für mich, aufgewachsen mit Grieß­ nockerlsuppe, Kaiserschmarren, Beuschel, Semmelknödeln, Grießschmarren, Pala­tschinken, waren das selig­machende Geschmacksexplosionen auf meinem Gaumen, ich fühlte mich wie im siebten Himmel und war froh, nicht so schnell nach Europa zurückgekehrt zu sein.

F

ünf Tage die Woche passte ich auf das Baby auf, Ryan war süß und brav, roch gut, schlief viel. Untertags unternahmen wir stundenlange Spaziergänge. Abends saß ich mit der Familie zusammen, oder ich lag in meinem Zimmer und las. Ich hatte immer gerne gelesen, doch dieses Jahr wurde mein absolutes Leserekordjahr. Dennoch begann ich mich zu langweilen und war ratlos: Wie und wo sollte ich Leute meines Alters kennenlernen?! Zu meinem großen Glück wurde Baby Ryan nach zwei Wochen krank, denn nach einem Kinderarztbesuch änderte sich mein Au-pair-Dasein von Grund auf. Noch heute bin ich Doktor Gary S. dankbar, er stellte an dem Abend die Weichen für eines der schönsten und intensivsten Jahre in meinem jungen Erwachsenen­ leben (und befreite mich obendrein Wochen später von der lästigen Akne auf der Stirn durch ein Medikament, das es in ­Österreich noch gar nicht gab). Beim Ver-

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abschieden fragte er mich, ob ich ein Aupair sei, das andere Au-pairs kennenlernen wolle, seine kleine Tochter hätte eines aus Norwegen, ob ich die Telefonnummer haben wolle, ich konnte nicht aufhören, dankbar zu nicken. Wibeke rief schon am nächsten Tag an, wir mochten uns auf ­Anhieb, sie war groß, blond, blauäugig, vollbusig, fröhlich, genau so hatte ich mir

Er erklärte mir, dass ein Mostfass in unserem Keller ihm das Leben gerettet hatte. Norwegerinnen immer vorgestellt. Das Beste an ihr war, dass sie eine Menge anderer Au-pairs kannte, aus Deutschland, Schweden, Dänemark, Norwegen, aus der Schweiz. Wir feierten Partys, gingen ins Kino, besuchten Konzerte (mein erstes großes Livekonzert mit Billy Joel werde ich nie vergessen), feierten Partys, gingen oft essen (vor allem mexikanisch), in Shoppingmalls, feierten Partys, quasselten viel, besuchten Ausstellungen, feierten Partys, machten unzählige Tagesausflüge nach San Francisco, Sacramento, Santa Cruz und flogen in den Urlaub nach Los Angeles, Chicago, Hawaii. Doch den interessantesten und auch skurrilsten Abend in diesem Jahr verbrachte ich mit einem Mr. John Huber in einem deutschen Biergartenrestaurant in San Francisco, wo ich nach langer Zeit wieder Kaiserschmarren mit Apfelmus aß.

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ines Tages im Frühling 1990 stand ein alter Mann an der Tür und begrüßte mich mit einem euphorischen „Hello darling!“. Er stellte sich als John Huber vor. Die Arme ausgebreitet,

strahlte er mich an, offensichtlich wollte er mich umarmen, ich machte einen erschrockenen Schritt zurück, daraufhin streckte er mir die Hand entgegen. Mir war mulmig zumute, ich wollte nicht ­unhöflich sein, hatte aber ein bisschen Angst. Der Mann fing an Deutsch zu sprechen, mit einem furchtbaren Akzent fragte er mich, ob es in meinem Elternhaus immer noch Mostfässer gebe, mit offenem Mund starrte ich ihn an. In meiner Kindheit ­hatte ich oft in den großen Keller gehen müssen, um für meinen Vater Most zu ­holen, jedes Mal hatte ich mich dabei ­gefürchtet. In einem dunklen Raum im hintersten Ende des Kellers standen vier große hölzerne Mostfässer, gefüllt mit Apfelmost, der selbst gepresst worden war, in einem weiteren Raum befand sich die Mostpresse. Wir Kinder hatten stets beim Klauben des Streuobstes helfen müssen, regelmäßig war ich dabei von Bienen gestochen worden. Der alte Mann erklärte mir, dass ein Mostfass im Keller meines Elternhauses ihm vor vielen Jahren das Leben gerettet hatte, und fragte mich, ob er nicht mit hineinkommen dürfe, er habe mir so viel zu erzählen.

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ch wusste nicht, was ich tun sollte, mir erschien der Mann einfach nur ­verwirrt. Ich faselte etwas davon, dass meine host parents mir verboten hätten, fremde Leute ins Haus zu lassen, er wirkte sehr enttäuscht und bat mich, mit ihm am nächsten Tag essen zu gehen, er war den ganzen langen Weg vom Bundesstaat ­Colorado gefahren, um mich zu sehen. Im Wohnzimmer begann das Baby zu ­weinen, es lieferte mir einen Grund dafür, das Gespräch zu beenden. Ich schloss die Tür vor John Hubers bestürzter Nase. Später entdeckte ich ein von ihm beschriebenes Blatt Papier im Briefkasten, auf dem er mich noch einmal bat, mit ihm essen zu gehen, er würde mich gegen sieben Uhr abholen. Meine Motivation, einen Abend mit dem alten Mann zu verbringen, war gleich null. Doch am nächsten Morgen

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war ich mir dessen nicht mehr sicher, und im Laufe des Tages erwachte meine Neu­ gier: Welche Geschichte hatte der alte Mann zu erzählen? Sollte ich ihm nicht doch eine Chance geben? Warum sollte ich nicht mit ihm essen gehen? Er würde mich schon nicht umbringen und meine Leiche irgendwo verscharren.

D

ie Geschichte, die John Huber er­ zählte, war spannend, und je länger er sprach, desto flüssiger wurde sein Deutsch. Meine Großeltern hatten ihn, den neunzehnjährigen Deserteur, im Früh­ ling 1943 in ihrem Keller versteckt und nicht einmal ihre Kinder, darunter mein Vater, in die Sache eingeweiht. Ich kannte meine Großeltern nicht beziehungsweise kaum, mein Großvater war vor meiner Ge­ burt gestorben, meine Großmutter, als ich sechs war, ich hatte nur vage Erinnerungen an sie, nämlich dass sie entweder kochte oder betete und ich damals schon den Wunsch gehabt hatte, nie so zu werden wie sie. Johannes war in der Schlacht in Stalingrad schwer verletzt worden und aus dem Lazarett, kurz vor seiner Gesund­ schreibung, in sein Heimatdorf desertiert, wo ihm seine Familie aus Angst ein Ver­ steck verweigerte. Nur meine Großeltern, die eine Mühle besaßen, in der Johannes Lehrling gewesen war, führten ihn kurz­ entschlossen in den Keller. Wenn er hörte, dass sich die Kellertür quietschend öffnete, – es war meistens eines der Kinder, das zum Most- oder Brennholzholen in den Keller geschickt wurde –, stieg er in ein halbleeres Mostfass, das mein Großvater so präpariert hatte, dass man von oben aus- und einsteigen konnte.

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lötzlich fiel mir eine Geschichte ein, die mein Vater erzählt hatte, als ich ungefähr vier gewesen war, weil ich Most holen sollte und mich aus Angst geweigert hatte. Mein Vater lachte und sagte, dass er als kleines Kind auch Angst beim Mostholen gehabt hatte, er hatte immer wieder undefinierbare Geräusche gehört. Seine Mutter hatte ihm schließ­ lich die Geschichte mit dem Gespenst er­ zählt: Im Keller wohnte ein lieber guter

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Judith W. Taschler

alter Geist mit dem Namen Zwackel­ hannes, der das Haus und alle Bewohner darin, vor allem die Kinder, beschütze. Gibt es das Gespenst wirklich?, fragte ich ihn, und er nickte. Daraufhin stellte ich mir jedes Mal beim Mostholen den Geist Zwackelhannes vor, der über mir schwebend auf mich aufpasste.

Bei den Behörden gaben sie an, den Pass habe die Muttersau ratzeputz aufgefressen. Mit einem falschen Pass versehen, es war der des Schwiegersohns der ältesten Tochter, verhalfen meine Großeltern ­Johannes schließlich zur Flucht, bei den Behörden gaben sie Wochen später an, der Pass sei in den Schweinetrog ge­fallen, wo ihn die Muttersau ratzeputz aufgefres­ sen habe. Der ahnungslose Schwieger­ sohn, mein Onkel, bekam anstandslos ­einen neuen Pass. Im Juli 1943 ging ­Johannes in New York an Land, in seine Heimat kehrte er nie wieder zurück. Sein Leben widmete er dem Most, cider sagte man in den USA dazu, er besaß nun seine eigene kleine Farm in Colorado. Mit der ältesten Tante war er nach dem Tod mei­ ner Großmutter in Kontakt geblieben. Sie war es auch gewesen, die in ihrem letzten Brief beiläufig erwähnt hatte, dass eine ihrer Nichten für ein Jahr in den USA ver­ weilte, woraufhin er um meine Adresse gebeten hatte.

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ohn Huber griff in seine Jacken­ tasche und überreichte mir feierlich den uralten abgegriffenen Reise­ pass. Zum Schluss wünschte er sich, dass ich mit ihm eine Polka tanzte, und obwohl es mir peinlich war, denn niemand im ­Restaurant tanzte, erfüllte ich ihm den

Wunsch. Als er mich vor dem Haus aus­ stiegen ließ, öffnete er den Kofferraum und hob eine Kiste mit Flaschen heraus. Für deine Tanten und Onkel, sagte er strahlend, mein Cider ist der beste weit und breit. Und schließlich überreichte er mir noch ein Buch und sagte: Deine Tante hat mir geschrieben, dass du gerne liest. Das ist ein junger amerikanischer Autor, der ganz groß im Kommen ist, und in sei­ nem jüngsten Roman hat er über Most ge­ schrieben, da hab sogar ich es gelesen, war echt gut. Ich betrachtete das Buch und las: John Irving, The Cider House Rules. Zum Abschied umarmte mich Mr. John Huber fest, und schließlich brauste er davon.

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in großes Feuerwerk begleitete meinen Heimflug nach Österreich um elf Uhr nachts am Fourth of July, dem Nationalfeiertag. Ich saß im Flieger, sah unter mir San Francisco kleiner wer­ den und das sprühende, lichtgewaltige Spektakel am Nachthimmel. Ich fühlte mich reif, erwachsen, bereit für mein ­Leben! Meine Veränderung war offenbar auf den ersten Blick ersichtlich. Mein jüngster Bruder konstatierte: Du hast dich verändert. Deine Haut ist volle schön. Und nach einer Weile fügte er hin­ zu: Und du bist dick geworden. (Die Tacound Burrito-Geschmacksexplosionen ­waren vielleicht doch eine Spur zu heftig ausgefallen.) Dieses Jahr in den Staaten zwischen der Schulzeit und dem Studium habe ich nie bereut. Viele Dinge, die ich damals über mich erfuhr, prägten mein erwach­ senes Leben: Ich bekam drei Kinder. Ich kann nicht ohne Bücher leben, und John Irving gehört immer noch zu meinen Lieblingsautoren. Die beste Motivation funktioniert nicht ohne eine gewisse Portion Beharrlichkeit. Die Geschichten alter Leute haben es mir angetan. Immer noch stehe ich auf Mexican food. Und auf Clint Eastwood. Den habe ich übrigens kürzlich wiedergesehen, in seinem Film „The Mule“.

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Aktuell ­erscheint The Red Bulletin in sieben Ländern. In der Coverstory der Schweizer Ausgabe haben wir „Chrigel“ Maurer, dem fünf­ maligen Sieger von Red Bull X-Alps, ­Geheimnisse entlockt – die nicht nur beim Abenteuer Alpen­ überquerung zum ­Erfolg führen. Mehr Storys abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

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Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Waltraud Hable, Andreas Rottenschlager Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Fritz Schuster Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Freie Mitarbeiter Jakob Hübner, Werner Jessner, Alex Lisetz, Nina Treml, Stefan Wagner Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de ­Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Global Head of Media Sales Gerhard Riedler Head of Media Sales International Peter Strutz Head of Commercial & Publishing Management Stefan Ebner Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Bernhard Schmied, Melissa Stutz, Mia Wienerberger Communication Christoph Rietner Head of Creative Markus Kietreiber Creative Solutions Eva Locker (Ltg.), Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier Anzeigendisposition Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailović, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher Office Management Yvonne Tremmel (Ltg.), Alexander Peham MIT-Experte Michael Thaler Abo und Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus ­Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), ­Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl

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Die Red Bulletin To-do-Liste

Weil das Leben zu kurz ist für lähmende Routine, gibt es hier jeden Monat eine herzerfrischende Challenge. Diesmal:

SO WIRD DAS MUSIKFESTIVAL ZUM ERLEBNIS *

Bei Einlass den Ticketabreißer beleidigt darüber informieren, dass er die Eintrittskarte zerstört habe. Mit einem aufgewühlten „Das ist so gemein!“ abziehen.

Einem schwer verliebten Pärchen stoisch zuraunen: „Festival-Bändchen halten länger als jede Beziehung.“ Sich langsam von der Szenerie entfernen.

Der Band auf der Bühne mit einem Pappschild zujubeln. Darauf achten, dass a) ein völlig falscher Bandname, b) „Justin Bieber forever“ oder c) „Stop playback!“ darauf geschrieben steht.

Mit Sonnenbrille und über­ dimensioniertem Hut über das Festivalgelände spazieren. Regel­mäßig „No photos“ murmeln. Das Ganze mit einer abwehrenden Handhaltung professionalisieren.

Pudrig-feinen Silberglitzer in die Schlafsäcke der Zeltnachbarn streuen. Sich daran er­ freuen, dass diese die nächsten Tage wie Edward Cullen aus dem VampirEpos „Twilight“ herumlaufen müssen. Mit einer Gasmaske in der Schlange vor den Toiletten anstehen. Den restlichen Wartenden freundlich zunicken.

Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 11. Juni 2019 98

Im Gemenge lautstark telefo­ nieren: „Dieser schlimme Ausschlag, den ich seit gestern habe: Ich hoffe, das ist nicht ansteckend, mein Zeltkumpane hat ihn auch schon.“ Den frei werdenden Platz genießen.

Ins schale Plastikbecher-Bier des Nebenstehenden blitzschnell einen Strohhalm stecken, um Luft ins Getränk zu blasen. Das Werk wohlwollend mit „Da hat Schaum ge­ fehlt“ kommentieren. Mutige schießen „Nichts zu danken“ nach.

Mit einer Blockflöte die live gespielten Songs begleiten. Die Nebenstehenden damit in den Wahnsinn treiben.

* Warnung: Diese Aktivitäten können zu sozialen Unverträglichkeiten führen.

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NICOLAS MAHLER



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