The Red Bulletin Oktober 2013 – AT

Page 1

Das Magazin abseits des Alltäglichen

oktober 2013

Powerboat Racing

Jung

Laut

Wild  E lliphant   u nd das   s chwedische   Pop-Wunder

Oktober 2013

der Regisseur über dichtung und wahrheit

EUR 3,50

Niki Lauda Der Film

Mit 1700 PS übers ­Wasser


Designt, um zu

beeindrucken. DER NEUE m{zd{ 3.

} o o

-Z

Zo

o}

Wie ein Magnet zieht der brandneue Mazda3 die Blicke auf sich. Ein Phänomen, für das es viele Gründe gibt. Einer davon: sein neues Design „KODO – Soul of Motion“. Es vermittelt Power, Dynamik und versprüht unstillbaren Bewegungsdrang – selbst im Stand. Konzentriert und furchtlos richtet der Mazda3 dabei seinen Blick mit LED-Tagfahrlicht und Lichtleitringen auf die Straße und macht sie zu seinem Territorium. Kombiniert mit seinem innovativen Bediensystem mit neuem Konnektivitäts-Konzept reagieren Sie nicht nur schneller und präziser, sondern holen sich sogar Ihre sozialen Netzwerke und mobilen Services direkt ins Auto.

Der neue M{zd{ 3. Leidenschaftlich anders.


„eine Kompaktklasse mit Klasse.“

Der neue MazDa3 wirD ihre erwartungen übertreffen. Mit einer SyntheSe auS DeSign, LeiStung unD effizienz bietet er ein fahrerLebniS, DaS begeiStert. DaS bereitS Mehrfach auSgezeichnete KODO-DeSign iSt für Seine unverwechSeLbare, faSzinierenDe, aerODynaMiSche Linienführung verantwOrtLich unD Den SKyactiv-technOLOgien verDanKt er Seine agiLität, fahrDynaMiK unD wirtSchaftLichKeit. DaS ergebniS: Sein fahrverhaLten häLt, waS Sein DeSign verSpricht.

„SKYACTIVTeChnologIe“ Energie ist einfach zu wertvoll, um sie zu verschwenden: Darum wurde die SKYACTIV-Technologie im neuen Mazda3 ein weiteres Mal optimiert: Sie starten den Motor, lassen seiner Kraft freien Lauf – und wissen gleichzeitig, dass kein Liter zu viel verbraucht und kein Gramm CO2 zu viel in die Umwelt geblasen wird. Die modernen SKYACTIV-Motoren

sowie 6-Gang-Schalt- und -Automatikgetriebe sind nicht nur effizient, sondern dank Start-/StoppSystem i-stop und regenerativem Bremssystem i-ELOOP auch gut zur Umwelt. Die radargestützten i-ACTIVSENSE Assistenzsysteme sorgen auch im neuen Mazda3 für ein Höchstmaß an Sicherheit. Egal für welche Motorvariante Sie sich entscheiden, die umweltfreundlichen SKYACTIV-Motoren, egal ob als Benziner oder Diesel, überzeugen durch spontanes Ansprechverhalten und hohe Leis-

tungsbereitschaft. Darüber hinaus vereinen sie Fahrspaß mit Ersparnis im Verbrauch und bei den CO2-Emissionen. Zusätzlich profitiert die Agilität durch die Leichtbauweise aller SKYACTIV-Komponenten: Getriebe, Karosserie und Fahrwerk.

„KoDo – Soul of MoTIon“ Innen wie außen nach höchsten Qualitätsansprüchen gefertigt, ist der brandneue Mazda3 ein echter


Hingucker. Stellen Sie sich genau vor ihn und Sie werden sie spüren, die atemberaubende Dynamik des neuen Mazda3. Diese Erfahrung verdanken Sie der Mazda Designsprache KODO – Soul of Motion, die nun auch dem Mazda3 seine individuelle Agilität und einzigartige Lebhaftigkeit verleiht.

„PRoACTIVe SAfeTY“ Sicherheit ist reine Kopfsache – zumindest im neuen Mazda3 mit seinen

intelligenten elektronischen i-ACTIVSENSE Assistenzsystemen. Dazu zählen je nach Ausstattung und Wunsch: ein adaptiver Tempomat mit radargestützter Distanzregelung, ein Pre-Crash-Safety-System mit aktivem Bremseingriff, die Abstandserkennung, der City-Notbremsassistent, die Spurhaltekontrolle und der Fernlichtassistent.

Motorisierungsvarianten: SKYACTIV-G (Benzin) ■ 100 PS ■ 120 PS (auch als Automatik verfügbar) ■ 165 PS

SKYACTIV-D (Diesel) ■ 150 PS (auch als Automatik verfügbar)

www.mazda.at


Die Welt von Red Bull

Oktober 74 Do It Yourself!

Zwei Dänen wollen mit einer selbstgebauten Rakete ins All fliegen. Wir haben sie in ihrer Werkstatt besucht.

Coverbild: miko lim. Bilder: thomas pedersen, Miko lim

Willkommen!

Dieses Heft möchte Ihnen zwei Filme empfehlen, denen man nicht vorwerfen kann, es sich in der Auswahl der Plots leichtgemacht zu haben: Der eine erzählt vom Leben und Sterben eines der besten Extremsportler der Welt, der andere von einem der großen Duelle der Sportgeschichte. Wir nähern uns den bemerkenswerten Streifen mit je einem ausführlichen Interview: Sherry McConkey spricht ab Seite 82 über ihre Ehe mit und das Leben ohne Shane, über den Film „McConkey“ – und wie sie ihn sieht. „Rush“Regisseur Ron Howard erzählt ab Seite 60, was Chris Hemsworth und Daniel Brühl zu James Hunt und Niki Lauda macht, wie man Crashes dreht, ohne die Autos zu zertrümmern, und über Niki Laudas sentimentale Seite, nämlich wirklich. Viel Vergnügen! Die Redaktion the red bulletin

„Jetzt sind alle heiß drauf, sich etwas aus Schweden zu holen.“  Pop-Wunder Elliphant, S. 52

3


Die Welt von Red Bull

Oktober Auf einen Blick 16 20 22 23 24 26 28 30

82

FLug des Adlers

Ein Film würdigt das Erbe des verunglückten BASEPioniers Shane McConkey.

news  Das Wichtigste in Kurzform Interview  Gerards Rap-Geheimnis Mein Körper  Danny MacAskill KAINRATH  Kalenderblatt Einst und Jetzt  Auto-Cockpits Meine Welt  Chris Hemsworth Formel  Monsterwellen surfen Glückszahlen  Kino-Megaflops

Features 40 Das 1700-PS-Rennen Backstage im Powerboot-Zirkus

22

48 Eddie Jordan rockt

Ein Gentleman erklärt den Punk

50 Caspers Comeback

Der Rap-Innovator im Interview

52 Elliphant dreht auf

98 DEr Heavy-Metal-Biker

Tricks am Trial-Bike, Nagel im Hand­ gelenk: Bewegungswunder Danny MacAskill lüftet seine Krankenakte.

Auckland Für Auskenner

Konzerte in einem Biergarten am anderen Ende der Welt? DJ Nick D führt durch Neuseelands Szene-Stadt.

66 60 Einmal Hölle und zurück

Hollywood-Regisseur Ron Howard über seinen Formel-1-Film „Rush“ und Niki Laudas Leinwandliebe. 4

Spider-Woman

Auf ihren Händen: Nagellack und Kalk. Sasha DiGiulian etabliert sich im absoluten Grenzbereich des Klettersports.

Schwedens Pop-Röhre hautnah

60 Ron Howards „Rush“

Der Regisseur über den Mythos F1

66 Blutige Finger

Das Kletter-Wunder Sasha DiGiulian

74 Die Raketenmänner Per Baumarkt in den Weltraum

82 McConkeys Erbe

Die Witwe des BASE-Helden im Talk

Action! 94 profi-gear  Der Öko-Nassanzug 95 Club-Hits  Wo Montenegro tanzt 96 REisen  Eis-Driften wie die Finnen 97 WorkOut Der Bauch-weg-Golf-Effekt 98 City Guide  Aucklands Wiedergeburt 100 Musik  Jack Johnsons Playlist 102 Termine  Wohin in diesem Monat? 104 TV-Highlights  Red Bulls TV-Fenster 106 Zeitsprung the red bulletin

bilder: alfredo martÍnez/red bull content pool, nathan gallagher/red bull content pool, getty images, atp Bildagentur münchen, Reinhard Fichtinger

Bullevard


Wir helfen den Regenwald zu schützen.

dlich. n u e r f lt e w Um ntwortlich. a r e v l ia z o S . Nachhaltig

—>

Der kleine grüne Frosch versichert Ihnen, dass Produkte in umweltfreundlicher, sozial und wirtschaftlich nachhaltiger Weise erzeugt wurden. Rauch EisTee „weniger Zucker“ enthält 100% Schwarztee von Rainforest-Alliancezertifizierten Farmen!

RAUCH. Frucht. Familie & Natur. Seit 1919.

Abbrederis.cc

Nachhaltiger und weniger Zucker!


Contributors Mit an Bord im Oktober THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Herausgeber und Verleger Red Bull Media House GmbH General Manager Wolfgang Winter Verlagsleitung Franz Renkin Chefredakteur Robert Sperl Stv. Chefredakteur Alexander Macheck

Caroline Ryder

keith ladzinski Als einer der weltweit führenden Abenteuer-Fotografen – zuletzt gewann er mit einer EiskletterAufnahme einen Maggie Award – begleitete Keith Ladzinski seine US-Landsfrau Sasha DiGiulian auf eine Expedition nach Südafrika. DiGiulian hatte sich einige herausfordernde Erstbesteigungen vorgenommen, die Ladzinski mit der Kamera minutiös dokumentierte. Wie weit DiGiulian ihr ­Vorhaben im roten Fels Afrikas verwirklichen konnte, lesen Sie ab Seite 66 („Dünne Luft“).

Die britische Autorin ist in der Welt der Musik genauso heimisch wie in jener der Mode – als Mitarbeiterin von „Village Voice“ ebenso wie des „Cosmopolitan“ – und damit die Idealbesetzung für unsere Story über Elliphant (ab Seite 52): Die Schwedin war einst ein erfolg­ reiches Model, ehe sie sich auf die Musik konzentrierte. Ryder über Elliphant alias Ellinor Olovsdotter: „Sie flucht wie ein Matrose, ist ­beinahe naiv aufrichtig und das mit Sicherheit bescheidenste Top­ model, das ich je getroffen habe.“

Seine Repor­ tagen aus Afrika sind preisgekrönt. Dieses Mal brauchte Hauser, 42, kein Flugzeug, um an seinen Einsatzort zu gelangen – er nahm das Fahrrad: Das dänische Raumfahrtzentrum (ab Seite 74), in dem Kristian von Bengtson und Peter Madsen tätig sind, liegt eineinhalb Kilometer von Hausers Wohnung in Kopenhagen entfernt. Am meisten beeindruckte ihn die Ausdauer der beiden: „Sie arbeiten seit vielen Jahren an ihrem verrückten Projekt, und trotz Rückschlägen stehen sie jeden Tag aufs Neue in ihrer Werkstatt.“

6

Photo Director Fritz Schuster Chefin vom Dienst Marion Wildmann Redaktion Werner Jessner (Leitender Redakteur), Lisa Blazek, Ulrich Corazza, Florian Obkircher, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager; Daniel Kudernatsch (App), Christoph Rietner (App) Mitarbeit Stefan Wagner Lektorat Hans Fleißner Grafik Miles English (Ltg.), Martina de Carvalho-Hutter, Silvia Druml, Kevin Goll, Carita Najewitz, Esther Straganz Fotoredaktion Susie Forman (Creative Photo Director), Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Catherine Shaw, Rudi Übelhör Senior Illustrator Dietmar Kainrath Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Karsten Lehmann, Josef Mühlbacher Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba; Christian Graf-Simpson (App) Druck Prinovis Ltd. & Co. KG, D-90471 Nürnberg Finanzen Siegmar Hofstetter, Simone Mihalits Marketing & Country Management Stefan Ebner (Ltg.), Stefan Hötschl, Elisabeth Salcher, Lukas Scharmbacher, Sara Varming Abo und Vertrieb Klaus Pleninger, Peter Schiffer Marketing-Grafik Julia Schweikhardt, Peter Knethl Anzeigenverkauf Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Thomas Hutterer, Romana Müller, anzeigen@at.redbulletin.com Anzeigendisposition Sabrina Schneider

Herbert Völker Bernd ­Hauser

Creative Director Erik Turek Art Director Kasimir Reimann

Um Regisseur und Oscar-Gewinner Ron Howard zum Film „Rush“ (ab Seite 60) zu interviewen, hätten wir keinen Kompetenteren finden können als Völker. „Rush“ lässt das Formel-1-Jahr 1976 Revue passieren, das legendäre Match Niki Lauda gegen James Hunt, samt Laudas Feuerunfall am ­Nürburgring und seiner „Auf­ erstehung“ in Monza nur sechs Wochen später. Völker war näher dran als alle anderen, als Freund Laudas und Ghostwriter von dessen Biografie „Meine Story“.

„Elliphant flucht wie ein Matrose und ist naiv aufrichtig: unmöglich, sie zu ignorieren.“  caroline ryder

O∞ce Management Manuela Geßlbauer, Kristina Krizmanic, Anna Schober IT Michael Thaler Firmensitz Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 Sitz der Redaktion Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com Web www.redbulletin.com Erscheinungsweise The Red Bulletin erscheint in Österreich monatlich am Kiosk, im Abo, im alternativen Vertrieb und als Eigenbeilage von und in Kooperation mit folgenden Partnerzeitungen: Kleine Zeitung, Kurier, Die Presse, Salzburger Nachrichten, Der Standard, ­Tiroler Tageszeitung, Vorarlberger Nachrichten. Weiters wird The Red Bulletin monatlich in folgenden Ländern vertrieben: Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Kuwait, Mexiko, Neuseeland, der Schweiz, Südafrika und in den USA. Leserbriefe bitte an leserbriefe@at.redbulletin.com Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: www.redbulletin.at/impressum

the red bulletin


Das Beste von Sony. Für dich. Halte deine schönsten Momente fest – egal wo, egal wann! Dank des wasserdichten* Designs des neuen Xperia™ Z1 kannst du Fotos und Videos auch unter Wasser bis zu einer Tiefe von 1,5 Metern für 30 Minuten aufnehmen. Das Beste von Sony. Für dich.

*Das Xperia™ Z1 verfügt über eine Kamera, die den größten Bildsensor der Welt (1/2,3 Zoll) mit der höchsten Auflösung (20,7 MP) bei einem wasserdichten Smartphone vereint. Außerdem besitzt sie das lichtstärkste Objektiv (f/2,0), das in einem dünnen (8,5 mm), wasserdichten (IPX5/IPX8) Smartphone verfügbar ist. Die Angaben wurden durch den SpecTRAX Service von Strategy Analytics zum Stichtag 10. Mai 2013 überprüft. Weitere Informationen zu den Ergebnissen von Strategy Analytics findest du hier: www.sonymobile.com/testresults/ © 2013 Sony Mobile Communications AB



Tuam otu, Fr z .- P o lyn e s i en

Aussichtsreich Bei allem Respekt vor Surfern wie Manu Bouvet und Co, hat manchmal doch der Fotograf den gefährlicheren Part als der Athlet: „Losgeflogen bin ich von einem kleinen Atoll, mitten im Pazifik – mit einem motorisierten Gleitschirm“, sagt Ben Thouard, „ich sah eine Wellenformation und folgte ihr. Als mich Manu heranfliegen sah, wusste er, dass auch die Wellen kommen.“ Noch beeindruckender als das nonverbale französische Teamwork ist ihr StressManagement: „Von dem Hai unter seinem Board oder ­meinem kaputten Motor sagte ich ihm nichts.“ www.benthouard.com  Bild: Red Bull Illume/Ben Thouard

9



An n ec y, Fr an kr e i c h

Einfallsreich Low-Tech in gewaltiger Höhe – so entstand dieses Foto von Tim Alongi und Pierre Augier: „Mit einem FußballSchienbeinschützer fixierte ich die Kamera an Tims Bein“, sagt der Franzose Augier. Tim Alongi, 2012 Dritter bei der Kunstflug-WM, gehört zu den besten Gleitschirmpiloten der Welt. Fotograf Augier ist zwar auf Action-Shots spezialisiert, man kann ihn aber auch für Hochzeiten buchen. Er ist der Richtige für alle, die dem Partner „Ja, ich will“ sagen möchten – kurz bevor sich der Fallschirm öffnet, das Bungee-Seil spannt etc. www.pierreaugier.com   Bild: Red Bull Illume/Pierre Augier

11


12


B o u ld e r , Co lo r ad o, U SA

Facettenreich „Manche Details“, sagt Dave Trumpore, „fängst du nur auf eine Art ein: Du steckst Gesicht und Kamera buchstäblich in die Action hinein. Bis du richtiggehend Schlamm in den Augen hast.“ Bis vor kurzem war der US-Amerikaner selbst als Bike-Pro aktiv. Seine Entscheidung, Bike-Fotograf zu werden, bringt ihm einen Startvorteil: Blickwinkel und Perspektiven, die andere nicht einkalkulieren. Die Session mit Joey Schusler in Colorado – mit den seitlich wegspritzenden Steinen – ist ein anschauliches Beispiel für Daves Insiderblick. www.davetrumporephoto.com   Bild: Red Bull Illume/Dave Trumpore


TE HAC HAPI , K ALI FO R N I E N , U SA

Schattenreich Halfpipe? Fehlanzeige! Normalerweise führt diese ­Rinne im Städtchen Tehachapi Wasser, weil Holzfäller darin ihre Baumstämme Richtung Tal schicken. Nur alle zehn Jahre wird der Transportweg trockengelegt. Grund genug für Skate-Pro Geoff Rowley, den Foto­ grafen Anthony Acosta ins Auto zu packen und nach Tehachapi zu düsen. Um 8 Uhr morgens legten beide los: Geoff beim „Ollie to Fakie“ in der Röhre, Anthony hinter der Kamera. Das Ergebnis der Kanal-Expedition: ein Bild, das zehn Jahre Wartezeit rechtfertigt. www.anthonyacosta.com   Bild: Red Bull Illume/Anthony Acosta


15


Bullevard Beflügelndes in kleinen Dosen

Klingt kurios Wer Daft Punk mit ihren Helmen für durchgeknallt hält, wird hier staunen: vier Bands, die (noch) nicht weltberühmt sind, dafür absolut einzigartig.

Roll and Rock Ezequiel Galasso schenkt kaputten Skateboards ein zweites Leben: als Stromgitarren.

The Zimmers Mit 15 Mitgliedern zwischen 67 und 89 Jahren die älteste Band der Welt. Der Chor covert jüngere Kollegen wie die Beastie Boys.

The Vegetable Orchestra Das 12-köpfige Orchester schnitzt seine Instrumente für jedes Konzert neu. Und verkocht sie nachher zu Gemüsesuppe.

Jeder leidenschaftliche Skater kennt das Problem: Pro Jahr gehen leicht an die fünf Decks in die Brüche. Doch was tun mit den kaputten Dingern? Der argentinische Instrumentenbauer Ezequiel Galasso hatte 2011 eine Idee. Mit Hilfe des Pro-Skaters Gianfranco de Gennaro entwirft er aus abgefahrenen Boards ausgefallene E-Gitarren. Aus zwei Decks baut er eine komplette Klampfe. Praktisch: Durch Länge und Biegung eignet sich ein Brett perfekt als Hals. Seit Mike McCready von Pearl Jam live eine von Galassos Gitarren spielte, zog die Nachfrage immens an. Trotzdem stellt er nicht auf maschinelle Produktion um – Qualität ist ihm wichtig. Wer selbst eine Skate-Gitarre (Preis: 1000 Dollar) zupfen will, schreibt Ezequiel Galasso eine E-Mail.

Aus zwei Skateboards baut Ezequiel Galasso eine Gitarre.

www.facebook.com/galassoguitars Anamanaguchi Knallbunt: Die vier New Yorker machen Punk-Rock mit Sounds von Nintendo-Game-Boys und ­alten Videospiel-Automaten.

Caninus Knüppelharte Drums und verzerrte Gitarren. Am Mikrofon: zwei Bulldogen. Eine davon starb 2011, was zur Bandauflösung führte.

16

Bilder des MOnats

Moment  mal!

Szenen aus dem abenteuerlichen Alltag unserer Leser. Einfach per Mail an: phototicker@redbulletin.com Unter den Einsendern der veröffentlichten Fotos wird eine Trinkflasche des Schweizer Herstellers SIGG im speziellen Red Bulletin-Design verlost.

Whistler

Martin Söderström präsentiert sich beim Red Bull Joyride im kanadischen Whistler erst in Hochform – und verletzt sich dann. Dale Tidy the red bulletin


Bestseller Die drei meist­ verkauften ­Bücher der Literatur­ geschichte

„Muscle Shoals“ erzählt die unglaubliche Erfolgsgeschichte eines kleinen Tonstudios in Alabama.

a tale of two cities Charles Dickens’ Meisterwerk,   erschienen 1859, Gesamtauflage:   200 Mio.

bilder: rex features, picturedesk.com, mr. gif, yael gottlieb, skate guitar, erwin polanc/red bull content pool, jay nemeth/red bull content pool

Die Wiege der Hits Muscle Shoals ist ein Kaff in Alabama. Umgeben von Kornfeldern, mitten im Nirgendwo. Doch in den siebziger Jahren wurde just in dem verschlafenen Örtchen Musik­geschichte geschrieben, wie eine neue Dokumentation zeigt. Die Rolling Stones, Aretha Franklin, Paul Simon, Bob Dylan, Wilson Picket – sie alle reisten damals nach Muscle Shoals, um dort Hits aufzunehmen. Keith Richards beschreibt den Ort im Film gar als Rock-’n’-Roll-Himmel. Der Grund: Vier junge Musiker des lokalen Tonstudios erspielten sich binnen kurzer Zeit den Ruf als heißeste Rhythmusgruppe der Welt. In der Doku erklären die Männer, heute alle um die siebzig Jahre alt, wie es dazu kam. Legenden wie Mick Jagger und Jimmy Cliff schwärmen von der Atmosphäre im Kleinstadtstudio. Und die jüngere Generation – von Bono Vox (U2) bis The Black Keys – deklariert ihre Liebe zum Muscle-Shoals-Sound. „Muscle Shoals“ läuft derzeit im Kino; www.muscleshoalsmovie.com

the lord of the rings J. R. R. Tolkiens Frodo-Hobbit-Trilogie von 1954/55, Auf­ lage: 150 Mio.

„Es musste sein“ Ein Jahr nach Felix Baumgartners historischem Sprung erzählt die gleichnamige Doku die „Inside Story“ von Red Bull Stratos. the red bulletin: Wie hat sich dein Leben nach Red Bull Stratos geändert? Felix Baumgartner: Das Privatleben hat definitiv gelit­ ten. Es ist nicht mehr so leicht, mit Freunden in einem Lokal zu sitzen. Aber ich habe mir ein perfektes Netzwerk inter­ essanter Menschen und TopCelebrities aus der ganzen Welt aufgebaut. Persönlich bin ich ganz der Alte geblieben. Die Doku „Mission to the Edge of Space – The Inside Story of Red Bull Stratos“ erzählt vom Druck … … und von der riesigen Erleich­ terung danach. Die Belastung während der Vorbereitung und auch während des Sprungs selbst war an der Grenze des­ sen, was ein Mensch aushalten kann. Aber ich habe nie an

mir gezweifelt. Ich wollte in die Stratosphäre und heil wieder zurück. Es musste sein. Wie geht es dir, wenn du die Bilder von damals siehst? Manchmal gruselt es mich. Ich denke mir: Wie hast du es nur geschafft, mit all den Ups und Downs umzugehen?! Und: Nie wieder lasse ich mich auf ein Projekt dieser Größenordnung ein! Aber die Wahrheit ist: Wenn etwas des Weges käme, das mich dermaßen fasziniert wie Red Bull Stratos, würde, nein: müsste ich es wieder tun. Was sollen die Zuseher aus der Doku mitnehmen? Dass alles, was du im Kopf hast, Realität werden kann – wenn du auch alles dafür gibst. Die Dokumentation ab 14. Oktober im Online-Stream unter rdio.com/ redbullstratos

le petit prince Antoine de SaintExupérys Erzählung von 1943 verkaufte 140 Mio. Exemplare. Frankfurter Buchmesse (9.–13. 10.)

14. Oktober 2012: Es ist so weit …

DAS GEWINNERBILD

Yamaguchi Kart an der Grenze: Sintflutartige Regenfälle machen Red Bull Kart Fight zur Wasserschlacht. Jason Halayko the red bulletin

Seignosse Die 19-jährige US-Profi-Surferin Brianna Cope präpariert ihr Board für das Swatch Girls Pro in Le Penon, Frankreich. Laurent Masurel

Linz

Trialbiker Tom Öhler unterbietet im „Bunny Hop“ mit 44,62 Sekunden den aktuellen 400-Meter Hürden-Weltrekord. Enrique Castro Mendivil

17


MUSIKKASSETTE UND RADIO WAREN GESTERN: HEUTE STREAMT MAN DIE COOLEN VIBES DIREKT VOM HANDY ODER AUS DEM INTERNET. WIR BATEN DIE LA ROCHELLE BAND ZUM SOUNDCHECK IM NEUEN MAZDA3. Text: Peter Schรถnlaub, Fotos: Kurt Pinter


B E Z A H LT E A N Z E I G E

as da gerade aus den Boxen des neuen Mazda3 strömt, nennt Peter Cruseder „Electro-Soul“. Vor zwei Jahren gegründet, ist die La Rochelle Band mittlerweile eine der heißesten Aktien im heimischen Musikbusiness, mit Live-Auftritten von London über Zypern bis zum Schwarzen Meer. Wer die coolen Vibes des Trios noch nicht kennt, surft auf YouTube oder gleich direkt auf www.larochelleband.com. Peter Cruseder, 33, ist Mastermind, Producer und Bandleader; die quirlige Farina Miss leiht der Band ihre Stimme. Die aus Deutschland stammende Sängerin ist auch aus der Sendung „Sport & Talk aus dem Hangar-7“ auf ServusTV bekannt; dort tritt sie seit vier Jahren jeden Montag mit den Red Blues auf. Beide gemeinsam begehen heute einen Soundcheck im neuen Mazda3. Musik im Auto ist beiden wichtig – genauso wie die Art, mit der man auf sie zugreift. „Ich höre mir neue Nummern immer gerne zuerst im Auto an“, erklärt der gebürtige Linzer. „In einem guten Auto genießt man eine ähnliche Akustik wie in einem Club – es sind begrenzte Räumlichkeiten, und die Musik kommt aus allen Richtungen. Damit ergeben sich ganz andere Effekte als in einem Studio, und man kann hier gut überprüfen, ob die Mischung passt und die Beats gut rüberkommen.“ Als Hörprobe streamen wir den neuen Hit der Band „Burning in My Soul“ auf das Musiksystem. Dazu braucht man nur das Smartphone via Bluetooth zu koppeln, dann wird sogar das Cover am sieben Zoll großen Touchscreen dargestellt. Weiterer Bonus: Man kann via Sprachbefehl, HMICommander in der Mittelkonsole oder per Fingertipp am Touchscreen den Titel wiederholen oder zum nächsten klicken; das Smartphone rastet dabei sicher in einer der vielen Ablagen. Diese Möglichkeiten gefallen auch Farina Miss: „Ich bin sehr viel im Auto unterwegs, probe dort sogar. Die Musik

Musik mit Style: Vom Handy kommt nicht nur die Musik, sondern auch das neue CD-Cover der La Rochelle Band; per HMI-Commander steuert man das komplexe System, ohne hinzusehen.

dafür kommt natürlich vom Handy – klar, das ist ja immer dabei. Am liebsten höre ich übrigens Instrumentalmusik“, grinst sie. „Dazu singen kann ich ja selber.“ Der neue Mazda3 geht aber noch einen Schritt weiter: Über die Verbindung mit dem Smartphone holt er auch das Internet ins Auto. Als besonderer Clou wurde dabei die neue Cloud-basierte Plattform „Aha“ in das Fahrzeugsystem integriert: So bekommt man Zugriff auf über 30.000 Internet-Radiostationen weltweit, auf Podcasts und Hörbücher. Auch Twitter- oder Facebook-Feeds lassen sich auf diese Weise ins Auto holen. Der Weg dahin ist denkbar einfach: Man muss lediglich die entsprechende App – kostenlos – aufs Handy laden. Das Infotainmentsystem des neuen Mazda3 erkennt nach der Verbindung mit dem Smartphone automatisch, dass diese App an Bord ist, und ermöglicht die Nutzung der beschriebenen „Aha“-Services. Die Darstellung und Bedienung bleibt kinderleicht; unter den verfügbaren Quellen wählt man einfach „Aha“ und hat dann sofort Zugriff auf die nach Musikgenres geordneten Radiostationen oder ausgewählte persönliche Favoriten. „Perfekt“, urteilt Cruseder. „Dieser Trend wird sich künftig wohl durchsetzen: Ich gebe mich nicht mehr mit vorgegebenen Programmen zufrieden, sondern selektiere meine Unterhaltung nach den eigenen Vorlieben – durch den fast unerschöpflichen Quell der mehr als 30.000 Radiostationen. Schöner Nebeneffekt: Durch die riesige Auswahl kann ich neue Musik entdecken, die abseits des Mainstreams produziert wird.“ Auch die Bedienung selbst hat es dem studierten Jazz-Pianisten Cruseder angetan: Rund um den großen multifunktionellen HMI-Commander sind fünf Tasten mit wichtigen Funktionen für „blinde“ Bedienung angebracht: eine pro Finger – was dem Klavierspieler naturgemäß gefällt.

Mit dem optional erhältlichen Premium Surround-Soundsystem von Bose bringt Mazda eine der fortschrittlichsten Musikanlagen in die Kompaktklasse. Schon die Hardware beschreitet neue Wege: Das gesamte System ist sowohl um 20 Prozent leichter als auch energieeffizienter als bisherige Systeme und trägt damit zum niedrigen Spritverbrauch des neuen Mazda3 bei. Mit neun Lautsprechern, acht Soundkanälen und dem erstmaligen Einsatz der Bose Centerpoint 2-Signalverstärkung eröffnet es auch in der Klangfarbe und -reinheit neue Dimensionen. Die Bose AudioPilot 2-Technologie entdeckt und kompensiert zudem unerwünschte Geräuscheinflüsse, etwa Abrollgeräusche auf schlechtem Asphalt.


Bullevard

Über den Köpfen der Stadt

Wundervolle Worte Am Anfang von Thomas Glavinics neuem Roman steht Tourist Jonas am Fuße des Mount Everest. Sein Ziel: der Gipfel. Doch der Aufstieg ist qualvoller als g ­ edacht und wird für den Protagonisten zur Sinnsuche, gespickt mit Erinnerungen an seine Jugend im Haus eines ­Mafia-Paten und den Verlust seiner großen Liebe Marie. „Es ist ein Buch über die Angst. Oder besser, über die Überwindung der Angst“, sagt der 41-jäh­ rige Grazer über seinen faszinierenden Abenteuer­roman. Im Oktober und November geht Glavinic damit auf Lesereise durch Österreich. Tourdaten und Leseproben: www.thomas-glavinic.de Thomas Glavinic: „Das größere Wunder“, Hanser Verlag

Bergen

Seifenkistenrennen auf nor­ wegisch, samt rauchenden Reifen und Steil­ kurven. Vegard Breie, Red Bull Olabilløp

20

Silverstone

Gerard rappt für die „Generation Maybe“.

„Das Leben ist Geil!“

Marteria und Casper zählen zu seinen Fans, deutsche Magazine feiern ihn als Durchstarter: Gerard aus Wien über seine Lehrjahre und sein neues Meisterstück. 2003, als Sechzehnjähriger, ver­ öffentlichte er seinen ersten Track, seither gilt Gerard als Szene-Talent. Nun will der Rapper aus Wien höher hinaus. Nach dem Erfolg mit seiner basslastigen, wortgewaltigen Single „Lissabon“ erscheint dieser Tage sein neues Album. Und glaubt man Magazinen von „Juice“ bis „Bravo“, wird ihn dieses in den deutschen Hip-Hop-Olymp katapultieren. the red bulletin: Dein Album „Blausicht“ ist seit 20. September im Handel erhältlich. Was bedeutet der Titel? gerard: Es geht um die „Genera­ tion Maybe“. Also um junge Men­ schen, die alle Möglichkeiten haben, etwas im Leben zu erreichen – und die das überfordert. Bietest du einen Lösungsansatz? Ich sage: Das Leben ist geil! Man muss nur seine größte Leidenschaft

Der 15-jährige Spanier Jorge ­ artin macht sich fertig für den Start beim Red Bull M Rookies Cup in Silverstone. Gold & Goose

entdecken. Und alles dafür geben, sein ganzes Potential auszuschöpfen. „Blausicht“ entstand im Berliner Beatlefield-Studio, wo Casper sein Album „XOXO“ aufgenommen hat. Das war eine mächtige Motivation. Ich habe dort auf einer unbequemen Couch geschlafen und meine Zähne in einer heruntergekommenen ­Toilette geputzt. Denn ich wusste: Casper hatte das ein Jahr zuvor ­genauso gemacht. Fühlst du dich nach zehn Jahren als Geheimtipp endlich im RapBusiness angekommen? Die Zeit war manchmal hart, aber nötig: Dieses Lehrgeld muss man zahlen, um das Geschäft zu verste­ hen. Ich habe ja schon zwei Platten draußen, aber „Blausicht“ fühlt sich wie mein Debütalbum an. Ab jetzt gibt’s keine Kompromisse mehr. www.gerardmc.at

Haarlemmermeer Das Prunkstück beim holländischen Mysteryland Festival: die Vollholzbühne von Red Bull Studio Connect. Arenda de Hoop the red bulletin

Bilder: jana & Js, picturedesk.com, pamela russmann

Wer dieser Tage mit offenen Augen durch die Gumpendorfer Straße im 6. Wiener Bezirk spaziert, bleibt an der Ecke Hornbostelgasse staunend stehen: Neuerdings zieren dort riesige Stencil-Gemälde die Häuserfassaden. Schematische Polaroids, jedes meterhoch. Dazwischen ein riesengroßer Fotograf, der seine Kamera auf die Passanten richtet: Bitte lächeln! Fünf Tage lang arbeitete das österreichisch-französische Künstlerpaar Jana & JS an seinem Meisterwerk, dem besten neuen Street-Art-Gemälde des Landes. Weitere Bilder des Stencils auf www.inoperable.at


Wichtige Anliegen halten sich nicht an Öffnungszeiten.

Jetzt Samsung GALAXY Tab 3 sichern!

Wir sind immer und überall für Sie da. Mit unserem neuen SmartBanking. Erledigen Sie jetzt Ihre Bankgeschäfte wann und wo Sie wollen – auch per VideoTelefonie. Beim neuen SmartBanking für Privatkunden ist Ihr persönlicher Betreuer Mo–Fr bis 20 Uhr für Sie online. Infos und Bedingungen auf smartbanking.at


Bullevard

Nervensache

Danny MacAskill

Der 27-jährige schottische Street Trial Biker begeistert Millionen Menschen mit ­seinen atemberaubenden FahrradVideos. Doch der Ruhm hat seinen Preis: Schmerzen … und Metall im Körper.

1  NIcht kindgerecht

GEsetz der Serie

Vor einigen Jahren benutzte ich ein Kinder-BMX-Rad bei einem Dirt-Jump-Contest. Was keine gute Idee war – ich stürzte schwer! Das Andenken: ein Nagel in meinem rechten Handgelenk.

Shit Happens

2  Satanische Ferse Die Folgen diverser Rückwärts­ sprünge: Ich brach mir den rechten Fuß zweimal, den ­linken dreimal … dazu kamen Bänderrisse in den Knöcheln. Aber alles kein Vergleich mit den Schmerzen einer Fersenquetschung!

4

Innerhalb von nur sechs ­Monaten brach ich mir dreimal (!) das linke Schlüsselbein. Zunächst beim Sturz auf einem Pumptrack. Beim zweiten Mal rutschte ich von einem Randstein ab (das brachte mir eine Metallplatte ein). Zu guter Letzt flog ich beim Downhill-Mountainbiken über den Lenker.

5

2011 crashte ich bei Dreh­ arbeiten in der Nähe von Vancouver, Kanada. Ich landete – kein Witz! – mit dem linken Fuß auf Gänsemist, rutschte aus, verdrehte mir das Knie. Der dabei geris­ sene M ­ eniskus musste ­arthroskopiert werden.

redbull.com/imaginate

22

the red bulletin

text: ruth morgan. bild: chris parsons

Mein Körper und ich

3

Bei einem Vier-Meter-Sprung 2009 beleidigte ich meine Bandscheiben. Sie drückten zunehmend auf einen Nerv, was die Schmerzen im Rücken und im linken Knie immer schlimmer werden ließ. 2012 folgte die Operation … Erst nach zehn Monaten Behandlung war alles wieder okay.


illustration: dietmar kainrath

Bullevard

the red bulletin

23


Bullevard

Einst und jetzt

Auto-cockpits Mazda von innen – die Entwicklung der puristischen Steuer- zur multifunktionalen Infotainment-Zentrale.

Rundholz

Das dünne Holzlenkrad mit den drei Metall­ speichen verkörpert die Sinnlich- und Leichtig­ keit einer vergangenen Sportwagen-Ära. An die passive Sicherheit im Fall eines Aufpralls wurde noch kein Gedanke ver­ schwendet.

Nachgerüstet

Zündstoff

In den Siebzigern wurde geraucht, alles und über­ all, kann man durchaus sagen. Daher auch die prominente Platzierung und Beschriftung: CL steht für Cigar Lighter – Zigarrenanzünder (!).

1969

Mazda 110 S Cosmo Sport

Das avantgardistische zweisitzige Coupé war ein Traumsportwagen seiner Zeit, wurde aber o∞ziell nur in Japan verkauft – daher die Rechtslenkung. Die Sonderstellung des ­futuristisch geformten Fahrzeugs mit Wankelmotor spiegelt sich im Design des Innen­ raums wider: Rundinstrumente und Holzlenkrad waren diesen raren, teuren Fahrzeugen vorbehalten – so stellte sich sportlicher, automobiler Luxus Ende der 60er Jahre dar.

24

Ein Autoradio war seiner­ zeit nicht im Serien­ umfang enthalten. Das hier verbaute Sharp-­ Radio ist eine Ikone des Verzichts: Es bietet weder ­Stereo-Sound noch UKW-Empfang, noch eine ­Abspielmöglichkeit für Musikkassetten.

Mazdas 110 S Cosmo Sport (gebaut: 1967 bis 1972) war der erste Serienwagen mit Zwei­ scheiben-Wankelmotor; er leistete 110 PS.

the red bulletin


Eingespiegelt

Das Head-up-Display ist ausfahrbar. Durch einen optischen Trick scheinen die Zahlen 1,5 Meter vom Fahrer entfernt zu sein. So kann das Auge schneller zwischen Straße und Zahlen scharf stellen.

Touchscreen

MZD Connect, Mazdas Konnektivitäts-Konzept für Audio, Kommunika­ tion und Navi, ist auf leichte Bedienung und Ablesbarkeit ausgelegt. Via Smartphone kommt das Internet ins Fahrzeug.

Drehfreudig

Das Lenkrad ist multi­ taskingfähig. Von hier lässt sich das per Bluetooth verbundene Mobiltelefon ebenso steuern wie die Mazda Radar Cruise ­Control: Der adaptive Tempomat hält den Abstand zum davor fahrenden Fahrzeug konstant.

bilder: kurt keinrath

2013

Kontrollorgan

Der „HMI Commander“– ein Dreh- und Drückregler – befehligt das gesamte Infotainmentsystem. Rundherum platziert: fünf Tasten, eine pro Finger. So lassen sich komplexe Anwendungen steuern, ohne dafür hinsehen zu müssen.

Mazda3

Heute stehen Automobildesigner und -strategen vor der Herausforderung, dem Fahrer eine Fülle an Informationen zu vermitteln, ohne ihn vom Straßenverkehr abzulenken. ­Dieser Spagat gelingt dem Mazda3 mit hoch positioniertem 7-Zoll-Bildschirm, übersichtlichen Instrumenten und ausfahrbarem Head-up-Display. Zusätzlich muss der Innenraum höchste Anforderungen in Bezug auf Komfort, Sicherheit und Ergonomie erfüllen.

the red bulletin

Der neue Mazda3 mit innovativer SkyactivTechnologie: ab 25. Oktober in Österreich. www.mazda.at

25


Bullevard

Meine Welt

Chris Hemsworth

Der Mann mit dem Hammer kehrt auf die Kinoleinwand zurück. Doch wer steckt eigentlich hinter dem blonden Darsteller des Comic-Helden Thor?

Ein Mann für alle Fälle

Beach Boy

Christopher Bruce Hemsworth wurde am 11. August 1983 in Melbourne (AUS) geboren. Seine Familie pendelte zwischen Stadt, Outback („zwischen Krokodilen und Büffeln“, wie er später sagte) und Phillip Island. Dort arbeiteten die drei Brüder Chris, Luke und Liam an ihren Surfing-Skills.

Michael Mann („Heat“, „Ali“, „Collateral“) beendete gerade die Dreharbeiten zu „Cyber“, einem Hacker-Thriller mit Hemsworth in der Hauptrolle. 2015 kommt „Avengers 2“ in die Kinos. Daneben sollte Chris noch Zeit für Gattin Elsa Pataky und die 1½-jährige Tochter India Rose bleiben.

Die Hemsworth-Brüder tauchten alle in der populärsten australischen Seifenoper „Nachbarn“ (aktuell über 6700 Episoden) auf. Nebenbei spielte Chris auch dreieinhalb Jahre in der Konkurrenz-Produktion „Home and Away“ mit, die bislang nicht im deutschsprachigen Raum ausgestrahlt wurde.

26

Thor-Mann

Hemsworth wirkte erst in gut ­einem Dutzend Filmen mit: u. a. dreimal als Thor (auch im Kassenhit „The Avengers“), zweimal als George Kirk, Vater von James T. Kirk, im neuen „Star Trek“-Streifen. Erwähnt sei noch der Thriller „Ein perfekter Ausflug“ … kein Meisterwerk, aber sehenswert.

Rush-Hour

Kürzlich angelaufen: „Rush“ mit Hemsworth als James Hunt im Duell mit Niki Lauda um den Formel-1-WM-Titel 1976. Regisseur Ron Howard ortete danach völlig neue Möglichkeiten für Hemsworth. „Für Chris … ein Durchbruch. Leute in Hollywood bieten ihm nun dramatische Rollen an.“

„Ich werde einen Weg finden, uns alle zu retten“, verspricht Thor in Kettenhemd und ­rotem Cape in „Thor 2: The Dark Kingdom“, der am 30. Oktober weltweit in den Kinos startet. Übrigens: Auch Bruder Liam hatte sich für diese Rolle beworben … aber keine Sorge, die beiden sind nach wie vor beste Freunde.

www.marvel.com/thor the red bulletin

text: Paul Wilson. Illustration: Ryan Inzana

Retter in höchster Not

Dramatische Seife


Bullevard

Teens heben ab

Andreas Goldberger fördert die Nachfolger von Schlierenzauer, Morgenstern und Co. Österreich ist bekanntlich die Skisprung-Nation Nummer 1 – aber der Vorsprung auf die Verfolger ist geschmolzen. „Bei den Jugendlichen haben uns Nationen wie Slowenien, Norwegen oder Polen sogar schon ein wenig den Rang abgelaufen“, beurteilt Andi Goldberger die Lage. Mit seinem Goldi Cup setzt der SkiflugweltAndi Goldberger: meister von 1996 schon seit einiger Zeit frische Skiflugweltmeis- Akzente im österreichischen Nachwuchsbereich, ter und Weltcup- nun weitet er sein Engagement auf den Spitzengesamtsieger sport aus: Beim zweiten Goldi Talente Cup ­Sommer Camp versammelte Goldi vier Tage lang 21 der größten ­Talente unter den Zwölf- bis Vierzehnjährigen aller neun Bundesländer in Villach. „Im Vordergrund stand Teambuilding“, erzählt Goldberger, „eine starke Mannschaft ist extrem wichtig, wenn man im Weltcup jährlich 250 Tage zusammen verbringt.“ Das Goldi Talente Cup Sommer Camp bot den Landestrainern die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs und des direkten Vergleichs ihrer Schützlinge, denn auf dem Programm standen Leistungstests, Videoanalysen und ein Testwettkampf. Goldberger: „Wir haben Sprungkraft-, Schnelligkeits-, Ausdauer- und Koordinationseinheiten ebenso absolviert wie zahlreiche Sprünge auf

Skisprung-Hoffnungsträger beim Goldi Talente Cup Sommer Camp

der 60- und der 90-Meter-Schanze. Das Wichtigste bei Jugend­ lichen ist vor allem die Abwechslung.“ Wertvolle (Technik-)Tipps gab es auch seitens aktuellen Weltcup-Vorbilder Thomas Morgenstern, Daniela Iraschko und Jacqueline Seifriedsberger. Sind Österreichs nächste Weltcup-Stars womöglich schon im Anflug? „Vier bis fünf Talente haben das gewisse Etwas, die Lernbereitschaft, den Ehrgeiz, das schnelle Umsetzungsvermögen“, meint der dreifache Gesamtweltcupsieger. „In fünf Jahren werden wir einige von ihnen mit Sicherheit im Weltcup sehen.“ www.goldi-cup.at

Die Sieger des Monats

bilder: Enrique Castro-Mendivil/Red Bull Content Pool (2), Ray archer/ktm/Red Bull Content Pool, McKlein/Red Bull Content Pool, ASP red bull

Mit Vollgas und Fingerspitzengefühl auf das oberste Treppchen des Siegerpodests.

Der 28-jährige Italiener Tony Cairoli fixierte mit dem Triumph beim MX1-Grand-Prix von England seinen fünften MotocrossWeltmeistertitel in Folge.

ÖSTERREICHS GÜNSTIGSTES GEHALTSKONTO Das Gratis-Girokonto von direktanlage.at bietet Ihnen kostenlos*: it Kontoführung Jetzt m

Der Spanier Daniel Sordo feierte mit 30 bei der Rallye Deutschland seinen allerersten Sieg in der World Rally Championship.

Bankomatkarte Kreditkarte Internet- und mobiles Banking

Mit der Goldmedaille bei der Boulder-Europameisterschaft in Eindhoven durfte sich Kilian Fischhuber ­endlich über seinen ersten großen Einzeltitel freuen.

€ 75 nus!

Startbo

**

Mehr Service. Weniger Spesen.

Mehr Informationen: www.direktanlage.at · 0810 201221

* Gehalts-/Pensionskonto. ** Startbonus nach dem dritten Gehalts-/Pensionseingang; Angebot bis auf weiteres.

the red bulletin DAT-AZ_Girokonto_HJ_2013_Gehaltskonto_86x125.indd 1

04.09.13 09:41


Bullevard

Formelsammlung

Big-WaveWahnsinn

Tanz der Teilchen Normalerweise schwingen die Teilchen einer Welle ­entweder in Ausbreitungsrichtung (wie Luftteilchen in Schallwellen) oder quer dazu (etwa bei einer gezupften Saite). Wasserwellen hingegen schwingen kreisförmig, was man anhand eines schwimmenden Korkens sehr gut beobachten kann (Abb. 1). Auch die Teilchen unter Wasser bewegen sich kreisförmig, aber mit geringer werdendem Radius, je mehr die Tiefe zunimmt. Wegen dieser Kreisbewegung haben Wellen im tiefen Wasser immer die Form von Rollkurven. Diese erhält man, wenn man einen Punkt auf ein rollendes Rad malt und diesen von der Seite betrachtet (Abb. 2). Bei a befindet sich der Punkt auf halbem Radius, bei b exakt am Rand. Wasserwellen haben genau solche Formen, allerdings kopfstehend wie in Abb. 1. Die spitze Rollkurve bei b ist der Grenzfall – höher können Wasserwellen nicht werden. Daraus kann man das maximale Verhältnis der Wellenhöhe h zur Wellenlänge λ ableiten. Die Wellenlänge entspricht dem Umfang des Rades und somit der Rollstrecke bei einer Umdrehung, also U = λ = 2r π, die maximale Höhe ist h = 2r. Es gilt somit λ = 2r π = h π. Damit eine Welle wie im Bild 8 m hoch werden kann, muss sie also mindestens 8 π Meter lang sein (≈ 25 m). Die Geschwindigkeit in tiefem Wasser berechnet man vtief = √ g ∙ λ /2 π; g ist die Fallbeschleunigung (9,81 m/s²). Eine Welle mit 25 m Länge kommt also mit 6,25 m/s oder rund 23 km/h daher. Ziemlich genau diese Geschwindigkeit sollte der Surfer bereits haben, damit die Welle nicht an ihm vorbeirollt. Deshalb lassen sich Profis bei großen Wellen mit dem Jet-Ski auf Tempo bringen. Wird das Wasser am Ufer flacher, beginnt die Welle „den Boden zu spüren“. Die Bewegung der Teilchen wird dann elliptisch (s. Bild). Flachwasserwellen haben eine Geschwindigkeit von vflach = √ g ∙ d , wobei d die Wasser­ tiefe ist. Wird das Wasser flacher, werden die Teilchen in den tieferen Schichten immer stärker abgebremst, während sich die oberen ungebremst weiterbewegen. Die Welle bricht am Strand aufgrund ihrer Trägheit. Bei Stürzen besteht die Gefahr, von der Wasserbewegung ­unter die Welle gezogen zu werden. Big-Wave-Surfer brauchen daher vor allem eines: exaktes Timing. Tanz am Abgrund Wie fühlt sich eine Riesenwelle an? Der Australier Ross Clarke-Jones (Bild) sagt: „Wie der Sprung aus einem Flugzeug. Die Beschleunigung, die Fliehkräfte – du glaubst, es schält dir das Fiberglas vom Surfboard.“ Die Big-Wave-Bezwinger: www.stormsurfers.com.au * Mag. DDr. Martin Apolin, 48, Physiker, und Sportwissenschaftler, arbeitet als AHS-Lehrer und Lektor an der Fakultät für Physik in Wien und ist mehrfacher Buch­autor.

28

bild: storm surfers 3d/red bull content pool. Illustration: Mandy Fischer

Wie Riesenwellen entstehen und wie man diese Biester surft, erklärt unser Physiker*.


Mutig: Big-Wave-足 Veteran Ross ClarkeJones am Ship Stern Bluff vor der S端dostk端ste Tasmaniens


Bullevard

Zahlen des Monats

Mega-Kinoflops

Nicht jedes 100-Millionen-Kinoprojekt zeitigt ein 200-Millionen-Einspielergebnis. Hier ein Überblick über einige Pleiten in Cinemascope.

2000

30

Drehdauer: 18 Tage, Produktionskosten: zwei Millionen Dollar, Einspielergebnis: 30 Dollar. Exakt sechs Zuschauer zog der US-amerikanische Independent-Thriller „Zyzzyx Road“ mit Katherine Heigl im Februar 2006 in das Highland Park Village Theatre in Dallas. Mit DVD-Verkäufen in 23 Ländern wurden zumindest noch 368.000 Dollar erwirtschaftet.

Glitzersteine aus ...

Ein Thriller für sechs Zuseher

120.000 Matthew McConaughey in „Sahara“

... „John Carter“

30

1800 Kostüme, darunter ein mit 120.000 Swarovski-Kristallen besetztes Brautkleid, gut 2000 Visual Effects: Mit rund 250 Millionen US-$ ist das Sci-Fi-Epos „John Carter – Zwischen zwei Welten“ (2012) die viertteuerste Kinoproduktion der Geschichte. Weniger pompös fiel das Einspielergebnis an den US-Kinos aus: 70 Millionen.

20,4

6

„Milo und Mars“ geriet den Disney Studios 2011 zum wirtschaftlichen Super-GAU. Am Startwochenende lukrierte der Animationsfilm karge 7 Millionen Dollar, bei 175 Millio­nen Produktionskosten. Haupt­grund: das extrem teure Motion-CaptureVerfahren – Darsteller Seth Green trug 6 Wochen einen Spezialanzug mit zig Bewegungssensoren.

Gut tausend Darsteller wirkten im Streifen „Sahara – Abenteuer in der Wüste“ (2005) mit. Einer von ihnen: Matthew McConaughey, 8 Millionen Dollar Gage. Vom 240Millionen-Budget blieb ein Minus von 120 Millionen. Auch wegen ­einer gewissen Verschwendungsbereitschaft: So wurde etwa eine Flugzeugabsturz-Szene (2 Mio. $) kurzerhand herausgeschnitten.

In Rauch aufgegangene Millionen: „Die Piratenbraut“ Bruchlandung: „Milo und Mars“ der Disney Studios

Sechs Stunden dauerte es, bis eine mexikanische Übermacht bei ihrem Sturmangriff am 6. März 1836 auf Fort Alamo die letzten Verteidiger niedergemacht hatte. Um das Gemetzel für „The Alamo“ (2004) in den Kasten zu bringen, wurde über einen Monat gedreht – auf dem mit 20,4 Hektar Fläche größten Set der US-Filmgeschichte. In den USA spielte die 100 Millionen US-$ teure Produktion vernichtende 22,4 Millionen ein. the red bulletin

text: ulrich corazza. bilder: corbis (3), picturedesk.com (3), getty images

Keinen Gefallen tat Regisseur Renny Harlin seiner Frau Geena Davis mit der Hauptrolle in „Die Piratenbraut“ (1995). Pferde aus Österreich, Handwerker aus England, Stuntmen aus Polen, 2000 Kostüme, 620 Säbel und zwei Millionen Dollar für den Nachbau zweier Schiffe ergaben 95 Millionen Dollar Produktionskosten – und stattliche 80 Millionen Verlust.

2

Dennis Quaid in „The Alamo“


/redbulletin

ADRENALIN

BILDER, DIE DIR UBEN DEN ATEM RA

GENIAL

IE MENSCHEN, D ÄNDERN DIE WELT VER

EXTREM

© Paulo Calisto

IE ABENTEUER, D GEN EN GRENZEN SPR

Dein . t n e M o M ALLTÄGL S E D S IT E S B A

Dein MoMent. abseits des alltäglichen

ICHEN

GRATIS DOWNLOAD



B E Z A H LT E A N Z E I G E

Der neue Mazda3 auf Österreichs schnellster Ringstraße: dem Red Bull Ring in Spielberg. Innovative SKYACTIVTechnologie sorgt dafür, dass er nicht nur sportlich, sondern auch sparsam über die flotten Runden kommt.

PREMIERE IN ÖSTERREICH: AM SCHNELLEN ASPHALT DER ZUKÜNFTIGEN FORMEL-1-STRECKE ZIEHT DER NEUE MAZDA3 SEINE ERSTEN RUNDEN. Text: Max Hödl, Fotos: Kurt Pinter


Der neue Mazda3 auf YouTube: einfach QR-Code mit dem Smartphone einscannen und mehr zum neuen Mazda3 erfahren!

Ring frei f端r den neuen Mazda3! Erstmals wird das fortschrittliche SKYACTIVTechnologiepaket in der Kompaktklasse angewandt. Der Effekt: mehr Dynamik, weniger Spritverbrauch und Emissionen.


B E Z A H LT E A N Z E I G E

Der neue Mazda3 macht komplexe Anwendungen einfach: So bleibt die Aufmerksamkeit des Fahrers auf der Straße, nicht auf der Strecke.

och hat sich an der Rennstrecke nichts verändert, doch das Wissen reicht, um den Puls zu beschleunigen: Ab kommendem Jahr ist der Red Bull Ring ein Formel-1Kurs, mit allem Glamour und Mythos, den die Rennserie mit sich bringt. Heute dienen diese 4318 Meter Asphalt allerdings einem anderen Zweck: Sie sind Bühne für die erste Ausfahrt des neuen Mazda3. Hier im freien Lauf der steirischen Hügel darf sich die neue Generation entfalten und munter ausspielen, was sie so einzigartig macht: die fließenden Linien des Kodo-Designs, die sportliche Kompaktheit der Karosserie, die Leichtigkeit und Präzision der SKYACTIV-Technologie. Dazu präsentiert der Mazda3 einen völlig neuen Ansatz, wie man die Datenwelt ins Auto holt. Vieles davon appelliert an die Vernunft, aber der Kopf hat längst sein Herz verloren: schon bei der ersten Begegnung in der Boxengasse. Mit seinem gestreckten Radstand und den kurzen Überhängen strahlt der neue Mazda3 bereits im Stillstand eine hinreißende Dynamik aus.

Etwas flacher als sein Vorgänger, wirkt er wie ein kompakter Sportwagen, freilich ohne das Raumangebot am Altar der Ästhetik zu opfern. Im Gegenteil, der lange Radstand kommt der Bewegungsfreiheit der Fondpassagiere zugute, sogar der Kofferraum konnte zulegen. Und weil die Sitze nun etwas tiefer montiert sind, bleibt trotz der flacheren Dachlinie das großzügige Raumgefühl erhalten. Die muskulösen, gleitenden Linien des Kodo-Designs lassen es erahnen: Mazda hat sich auch mit dem Wind verbündet. Die fantastische Aerodynamik paart Dynamik mit Effizienz und sorgt für niedrige Windgeräusche im Inneren – ein weiterer Fall, wo die Kreativität der Ingenieure zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Dieses Prinzip ist ja das Leitmotiv der SKYACTIV-Technologie. Unter diesem Banner geht Mazda völlig neue Wege in der Konstruktion, stellt herkömmliche Prinzipien in Frage und versucht, schlauere Abkürzungen zu finden. Erstmals wurde

die bahnbrechende SKYACTIV-Technologie im Mazda CX-5 angewandt, danach im Mazda6. Die jüngste Spielart im neuen Mazda3 geht noch einen Schritt weiter und präsentiert die fortschrittlichsten Motoren, Getriebe, Fahrwerke und Karosserien, die Mazda jemals gebaut hat. Der Schlüssel zu Dynamik und Effizienz ist das Durchbrechen der Gewichtsspirale: Moderne Autos werden bekanntlich von einer Generation zur nächsten immer schwerer. Der Grund dafür sind gestiegene Auflagen an die Sicherheit, stolzes Größenwachstum und mehr Luxus an Bord; gute Gründe also. Mazda steuert mit intelligentem Engineering dagegen und spart durch schlaue Konstruktion in jedem Bereich Gewicht. Am Ende ist der neue Mazda3 je nach Version um bis zu 70 Kilo leichter – obwohl er gleichzeitig sicherer, stolzer, luxuriöser geworden ist. Diese Diät kommt allen Disziplinen des Fahrens zugute: Es geht flotter voran, und man braucht trotzdem weniger Sprit. Freilich: Dass man so dynamisch über die lange Start-Ziel-Gerade am Red Bull Ring


Mazdas SKYACTIV-Technologie spart Sprit und erhöht den Fahrspaß. Wie das funktioniert? Zeigt dieses Video auf YouTube!

Kodo: Soul of Motion – so nennt sich die neue Designphilosophie von Mazda, die vom Muskeltonus bewegter Lebewesen inspiriert wurde. Damit wirkt der Mazda3 schon im Stand dynamisch; erst recht in voller Fahrt.

fegt, ist auch ein Verdienst der Antriebstechniker. Die Benzinmotoren heißen nun Skyactiv-G und wurden mit 100, 120 und 165 PS ideal gestuft. Der Dieselmotor Skyactiv-D leistet sportliche 150 PS. Alle Motorisierungen sind leichter und reibungsärmer als ihre jeweiligen Vorgänger und mit i-stop ausgerüstet. Der sportlichste Motor arbeitet zudem mit dem Energieproduzenten i-ELOOP zusammen – erstmals im Kompaktsegment. Dabei wird jede kurze Gleit- oder Bremsphase genutzt, um Energie zu gewinnen und in einem Kondensator zu speichern. Später wird sie dazu verwendet, die Bordelektrik zu versorgen. Auch das spart Sprit. Neu sind auch die Getriebeoptionen. Für das 6-Gang-Schaltgetriebe haben sich die Mazda-Ingenieure das sportliche Layout des legendären Roadsters MX-5 zum Vorbild genommen: Die Schaltwege sind kürzer und knackiger, als man es bisher im Mazda3 gewohnt war. Wer die Gangwechsel lieber einem Automatikgetriebe überlässt, wird mit dem neuen SkyactivDrive verwöhnt. Diese 6-Stufen-Automatik vereint Geschmeidigkeit mit direktem

Schaltgefühl und hoher Effizienz; sie ist mit dem Skyactiv-G 120 und dem Skyactiv-D 150 kombinierbar. Die Präzision und Stabilität, womit man die acht schnellen Kurven auf dem Red Bull Ring durchfahren kann, sind wiederum ein Erfolg der Fahrwerkstechniker. Es ist beeindruckend, wie souverän und satt der neue Mazda3 selbst bei hohem Speed auf der Strecke liegt, aber fast noch erstaunlicher sind das präzise Einlenkverhalten und die sauber abgestimmte Kurvenlage, die keine Lenkkorrekturen notwendig machen. „Jinba Ittai“ nennt Mazda diese Philosophie: die Einheit von Pferd und Reiter. Mit der gleichen Akribie wurde der Instrumententräger samt Cockpit neu gestaltet. Die Herausforderung liegt ja darin, immer mehr Funktionen anzubieten, ohne den Fahrer von seiner eigentlichen Tätigkeit abzulenken: dem Fahren. Um dieses Ziel zu erreichen, erfanden die Designer und Ingenieure von Mazda ein völlig neues Bedienkonzept. In dessen Zentrum liegt der hoch gesetzte, sieben Zoll große Touchscreen, auf dem alle Informationen des Navigations- und Entertainmentsystems gebündelt werden. Die

Bedienung erfolgt – je nach Vorlieben des Fahrers – per Fingertipp über den Schirm, über den multifunktionalen HMI-Commander in der Mittelkonsole oder einfach per Sprachbefehl. Für die wichtigsten Informationen zum Fahren führt Mazda als eine der ersten Marken in diesem Segment zusätzlich ein Head-up-Display über dem Lenkrad ein. Daten oder Warnhinweise werden auf diesem transparenten, aufklappbaren Display ins Blickfeld gerückt, ohne dass der Fahrer den Blick von der Straße nehmen muss. Der Clou dabei: Die Infos werden auf einen Punkt projiziert, der scheinbar 1,5 Meter vom Fahrer entfernt liegt – so kann das Auge schneller fokussieren. Diese Neuordnung wurde auch nötig, weil der Mazda3 ein bislang unbekanntes Maß an Möglichkeiten bietet. Mit der Anbindung an ein Smartphone holt er sogar das Internet ins Auto: Über spezielle kostenfreie Apps wie „Aha“ oder „Stitcher“ lassen sich über 30.000 Radiostationen abrufen, dazu Podcasts, Hörbücher, Facebook- und Twitter-Feeds. Sogar SMS oder E-Mails gelangen auf diese Weise ins Auto.


B E Z A H LT E A N Z E I G E

Bestmarken, Rekorde und ein paar erstaunliche Details für automobile Numerologen.

70 Hohes Fahrzeuggewicht steigert den Spritverbrauch und behindert das sportliche Fahrgefühl. Das Problem: Steigende Anforderungen an die Sicherheit und den Komfort treiben das Gewicht ständig nach oben. Mit der revolutionären SKYACTIV-Technologie ist es Mazda nun gelungen, diese Spirale zu durchbrechen. Der neue Mazda3 ist je nach Version um bis zu 70 Kilo leichter als sein Vorgänger.

30.000 Das intelligente Entertainmentsystem und ein Smartphone machen es möglich: Über die Cloud-basierte App „Aha“ kann man im neuen Mazda3 ganz unkompliziert auf über 30.000 Internet-Radiostationen zugreifen. Die Dienste von „Aha“ sind kostenfrei und ermöglichen zudem den Download von Twitter- und FacebookFeeds sowie Podcasts und Hörbüchern.

Der 7-Zoll-Touchscreen schwebt am Instrumententräger; am sportlichen Heck leuchten LEDs.

Diese breite Palette an Möglichkeiten zur Unterhaltung trifft auf ein ähnliches Arsenal an Assistenten für mehr Sicherheit beim Fahren. Die fortschrittlichen sensor- und radargestützten Technologien, über die der neue Mazda3 je nach Ausstattung verfügt, werden unter dem Begriff i-ACTIVSENSE zusammengefasst: Spurwechselassistent, Spurhalteassistent, Abstandswarner, Fernlichtassistent, adaptiver Tempomat und viele mehr. Dazu wird im Mazda3 ein intelligenter Bremsassistent angeboten, der einen Auffahrunfall entweder verhindern oder dessen Schwere beträchtlich mildern kann. Sogar das Gefühl beim Bremsen und Loslassen des Pedals haben die MazdaTechniker nochmals neu definiert. Das merkt man, wenn man scharf verzögert, den Blinker setzt und in die Boxengasse am Red Bull Ring einschwenkt. Dort steht der Mazda3 dann leise knisternd an derselben Stelle, wo bald die schnellsten Fahrer der Welt ihre Boliden parken werden. In einer Hinsicht ist der neue Mazda3 aber noch schneller: Die Formel 1 startet in Österreich im kommenden Juni – der neue Mazda3 schon am 25. Oktober.

43 So viele europäische Länder hat Yasushi Yoshimura in nur fünf Jahren mit dem Auto bereist. Der japanische Techniker nutzte seine Beschäftigung im europäischen Forschungsund Entwicklungszentrum von Mazda, um sich mit der Kultur, aber auch mit den Straßen und Fahrgewohnheiten der Europäer vertraut zu machen. Was auch dem neuen Mazda3 zugute kommt: Seit 2010 arbeitet Yoshimura wieder in Japan und hat als Deputy Program Manager seine Erfahrungen, die er zwischen Nordkap und Sizilien gemacht hat, in das Fahrzeugkonzept des Mazda3 einfließen lassen.

3.500.000 Über 3,5 Millionen Fahrzeuge wurden in den vergangenen zehn Jahren von den ersten beiden Generationen des Mazda3 weltweit verkauft. Damit ist der Mazda3 das erfolgreichste Modell in der Geschichte der Marke. Im Verlauf dieser Dekade wurde der Mazda3 auch mit sage und schreibe 136 Preisen und Ehrungen überhäuft.

140 Der intelligente Bremsassistent erfasst Hindernisse schon in 140 Meter Entfernung. Droht eine Kollision, wird der Fahrer akustisch und optisch gewarnt. Zudem versetzt das Pre-Crash Safety System die Bremsen in Bereitschaft. Reagiert der Fahrer selbst dann noch nicht, wird automatisch eine Verzögerung eingeleitet. So können Auffahrunfälle entweder ganz verhindert oder die Folgen eines Unfalls deutlich gemildert werden. Der intelligente Bremsassistent ist Teil von Mazdas umfassendem und innovativem Technologiepaket i-ACTIVSENSE.

0,35 In der Zeit eines Wimpernschlags – 0,35 Sekunden – startet das System i-stop den an der Ampel abgeschalteten Skyactiv-G Benzinmotor. Und weil es als einziges System seiner Art die Verbrennungsenergie nutzt, um den Motor zu starten, ist es nicht nur besonders schnell, sondern auch besonders sparsam.



B E Z A H LT E A N Z E I G E

EXTREM-ERFAHRUNG FÜR SCHAUSPIELER MICHAEL OSTROWSKI: AM RED BULL RING WURDE DER MAZDA3 ZUM RENNTAXI UND ER SELBST ZUM ATEMLOSEN FAHRGAST. Fotos: Kurt Pinter

ie Chance ergab sich am Rande eines Filmdrehs für ServusTV: Michael Ostrowski nutzte die Gelegenheit, um unter der Anleitung des ehemaligen Rennfahrers Bernhard Auinger ein paar flotte Runden am Red Bull Ring zu drehen – dort, wo im kommenden Jahr wieder die Formel 1 zu Gast sein wird. Danach wechselten beide die Plätze, und Bernhard Auinger gelang, was viele für unmöglich hielten: den quirligen Ostrowski ein paar Sekunden lang sprachlos zu machen. Auinger: Wie geht’s dir? Schaust ein bissl blass aus. Ostrowski: … ich bin jetzt wirklich fertig – total geplättet. Ein irres Erlebnis. Ich hab zwar theoretisch gewusst, was mit einem Auto möglich ist, aber das nützt dir nichts. Erst wenn du es spürst, dann glaubst du daran. Warst du denn das erste Mal auf einer Rennstrecke? Mein Erstkontakt mit dem Motorsport war ein Formel-1-Training, das ich als Kind Anfang der achtziger Jahre in Spielberg gesehen habe; ich bin auch heute noch Formel-1-Fan und schau mir die Grands Prix gerne an. Aber dass jemand so fahren kann wie du … das war für mich ein Erlebnis der anderen Art. Ich kenne zwar Stuntfahrer vom Film, aber das ist mit diesem Drive nicht vergleichbar. Die Runden haben mich schwer beeindruckt, waren eine echte Grenzerfahrung. Das hörst du sicher oft, oder? (Schmunzelt.) Was die Beifahrer am meis­ ten verblüfft, ist das späte Anbremsen der Kurven. Diese harte Verzögerung ist man im Alltag gar nicht gewohnt. Was für mich auch arg war: wie sehr du mit dem Mazda3 ans Limit gehst und in den Kurven über die Curbs bretterst. Das

ist ja ein Straßenauto – und du hängst richtig drin, rutscht auch ein bissl … Das schwächste Glied bei einem Straßen­ auto sind immer die Reifen. Klar beginnen sie ein wenig zu rutschen, das spürt man dann auch. Aber dafür baut man als Renn­ fahrer über die Jahre ein Gefühl auf. Wenn ich darüber nachdenk, erstaunt mich, dass diese irre Performance mit einem kompakten Straßenauto ohne Racing-Umbauten möglich ist … Wahrscheinlich loten nicht einmal zwei Prozent der Autokäufer die Fahrdynamik auf diese Weise aus. Aber der Vorteil: Man sieht, was dieses Auto in Notsituationen kann: Wenn man einen abrupten Spur­ wechsel mit 130 Stundenkilometern machen muss, dann spielt das Auto mit. Aus meiner Erfahrung: Je agiler ein Auto ist, desto sicherer ist es. Bei so einer Gangart musst du dich aufs Material schon verlassen können. Klar! Aber wir fahren deswegen auch auf der Rennstrecke, mit der Sicherheit weiter Auslaufzonen. Und dann hab ich ja auch eine gewisse Routine – so wie du als Schauspieler. Der Unterschied zwischen uns: Ich setz mein Leben bei meiner Arbeit nicht annähernd so sehr aufs Spiel … Bei allen Rennen, die ich gefahren bin, hab ich noch nie Angst um mein Leben gehabt. Das ist mir lustigerweise eher am Beifahrer­ sitz passiert. Apropos: Du wirst es künftig mit deinem Mazda6 Sport Combi hoffent­ lich nicht übertreiben? (Grinst.) Ich werd mit 180 heimfahren, auf die Garage zubrettern, dann ganz spät, dafür voll auf die Bremsen – und schauen, was das Garagentürl macht.

MICHAEL OSTROWSKI, 40, kennt man aus zahlreichen Film- und Fernsehrollen („Nacktschnecken“, „Die Werkstürmer“, „Vier Frauen und ein Todesfall“, …). Zudem verfasst er Drehbücher und spielt Theater. 2011 wurde der Steirer mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet. Privat fährt Michael Ostrowski einen Mazda6 Sport Combi. BERNHARD AUINGER, 31, begann im Kartsport und wechselte 1999 in die Nachwuchsserie Formel König, die er im Jahr 2000 gewann. Anschließend fuhr er Formel 3, später Formel 3000 und ein Rennen in der FIA-GTMeisterschaft. Heute ist der Sohn von Motorrad-Legende August Auinger für die Driving Experience am Red Bull Ring verantwortlich.


bild: Simon Palfrader

Ein Boot von Fendi Racing beim UIM Offshore Powerboat Grand Prix in Istanbul


Message in a

Throttle 1700 PS verwandeln Boote in Flugobjekte, Wasser in Beton und, mit etwas Pech, Millionen in Schrott: Willkommen hinter den Kulissen der Kรถnigsklasse des Motorbootsports. Text: Noel Ebdon

41


Wasser ist bei diesem Tempo wie Beton – mit dem Unterschied, dass du darin, nachdem es dein Boot zertrümmert hat, auch ertrinken kannst.

bilder: Raffaello Bastiani, Philipp Horak

Start, die Boote klatschen über die Wellen, in Führung liegt „Victory 3“.


r

enntag eins, kurz vor Mitternacht. In den Boxen geht es noch immer zu wie in einem Ameisenhaufen. Ein Durcheinander aus Mechanikern, Piloten und anderen Teammitgliedern, manche drängeln hastig mit metallen schillernden Ersatzteilen durch das Gewusel, andere tragen Teile davon, die im Rennen Schaden genommen haben und nun schnell vom Meerwasser getrocknet, repariert und gereinigt werden müssen. Der Boden ist übersät von diversen Teilen, die nicht mehr repariert werden können und in den Müll kommen, sobald jemand die Zeit findet aufzuräumen. Es sind nicht einmal mehr zwölf Stunden bis zum zweiten Rennen des UIM (Union Internationale Motonautique) Offshore Powerboat Grand Prix in Istanbul, und dem Boot „Victory 3“ fehlen immer noch beide Motoren. Am Vormittag schied das Boot mit Arif Saif Al Zaffain, Driver (bedient das Lenkrad; Anm.), und Mohammed Al Marri, Throttleman (betätigt den Gashebel; Anm.), aus dem ersten der zwei Rennen an diesem Wochenende aus. Dabei wurden die Maschinen beschädigt, was dem aus Dubai stammenden VictoryTeam reichlich Arbeit beschert. „So was passiert nun mal. Uns beiden geht es gut, auch wenn Mohammed einen Schlag auf den Kopf bekommen hat“, sagt Al Zaffain. „Im zweiten Rennen sind wir sicher wieder dabei.“ Kleine Pause, er wirft einen Blick über die Schulter auf das Boot hinter ihm, um das Mechaniker schwirren. „Vorausgesetzt, sie bekommen die Motoren rechtzeitig hin.“

43


Großes Bild: Team Abu Dhabi beim Crash. Unten: Victory-Mechaniker beim Endcheck vor dem Rennen. Links: Die V12-Motoren haben 8,2 Liter Hubraum. Oben links: Ein Teammitglied zieht die Gurte von Fendi-Racing-Throttleman ­Giovanni Carpitella stramm.

Zu schnell in die Welle: Das Deck trennt sich vom Rumpf, Die Boxengasse, im Powerboot-Rennsport aus naheliegenden Gründen „wet pits“ genannt, liegt im nicht ganz so ­mondänen Bereich eines Yachthafens der türkischen 14-Millionen-Metropole. Das Rennen ist ein Class-1-Offshore-Rennen, Class 1 ist die Königsklasse des Motorbootsports, entsprechend gibt es auch ­farbenfroh designte Team-Trucks und passende Uniformen für die Mitarbeiter. Einen mondänen Paddock-Bereich mit Blick auf die Boxen, wie man ihn aus der Formel 1 kennt, sucht man freilich vergeblich. Einziger Beobachter des geschäftigen mitternächtlichen Treibens ist ein stoppel­ bärtiger Kerl in einem rostigen Bootskran – sein Blick verrät, dass er um diese Zeit viel lieber zu Hause in seinem Bett wäre. Der Rumpf von „Victory 3“ ist deutlich reparaturbedürftig, auch wenn er dem Crash erstaunlich gut standgehalten hat, als das Boot mit hoher Geschwindigkeit in nicht ganz planmäßigem Winkel aufs Wasser krachte. Beide Motoren müssen ausgebaut, zerlegt und dann wieder neu zusammengesetzt werden. Das Team hat eine lange Nacht vor sich. 44

E

in paar Meter weiter ­lümmeln die Mechaniker des Teams Fendi Racing in Campingstühlen und genießen ihr kaltes Bier, in der Gewissheit, dass ihr Boot bereit ist für morgen. Es ist reine Glückssache, wen das Meer als Opfer auswählt – und mit dem enormen Speed der Boote aufs Wasser zu knallen ist alles andere als harmlos. Wasser ist bei diesen Geschwindigkeiten hart wie Beton – mit dem Unterschied, dass du in dieser Art von Beton, nachdem er dein Boot zertrümmert hat, auch ertrinken kannst. Die Mechaniker des Victory-Teams arbeiten im Schein mobiler Schweinwerfer, durch den Lichtkegel schwirren Myriaden von Mücken. Im Cockpit ist Stephen Phillips gerade mit dem Check der Elektronik beschäftigt, er ist der Software-Spezialist des Teams Victory. „Wir können alle Daten der Maschine auf einen Laptop laden“, erläutert er. „Das

können wir allerdings nur vor oder nach dem Rennen machen, Live-Telemetrie wurde vor ein paar Jahren verboten, um die Kosten niedrig zu halten.“ Im Cockpit ist es klamm, und es riecht nach getrocknetem Schweiß. Es fühlt sich eher wie in einem Panzer an als in einem Hochleistungs-Renngefährt. Zwei Sitze, nur von einem zentralen Stützbalken ­getrennt. Vor und an den Seiten jeder Sitzposition verläuft ein Fensterschlitz. Die Einrichtung besteht aus zwei Bildschirmen mit GPS-Informationen, ein paar Schaltern, einem Rennlenkrad und zwei Gashebeln. Powerboot-Rennen haben zwei ­Gesichter. Das äußere ist glamourös und sexy: spektakuläre Renngeräte, atem­ beraubender Speed, draufgängerische ­Piloten, die Extremsituationen meistern. Von innen betrachtet, sind PowerbootRennen hingegen heiße, anstrengende, unbequeme, gefährliche Arbeit. Und: Powerboot-Rennen sind kein Spiel für junge Männer. Die meisten Teilnehmer haben den 40. Geburtstag schon hinter sich, ganz im Gegensatz zu den the red bulletin


meisten ihrer weiblichen Begleiterinnen. Wer sich diesem Sport verschreibt, tut das hauptsächlich wegen des Nervenkitzels. Die Möglichkeiten, Ruhm und Preisgelder einzustreifen, halten sich in Grenzen, hochdotiertes Sponsoring gibt es nicht. Die Boote erreichen einen Top-Speed von an die 260 km/h und berühren dabei kaum noch das Wasser. Die Balance des quasi fliegenden Boots zu halten ist dabei entscheidend: Etwas zu wenig Power bedeutet tieferes Einsinken ins bremsende Wasser und ruiniert die Siegeschancen; etwas zu viel Power, und das Boot hebt ganz ab und überschlägt sich, was sehr wahrscheinlich mehr ruiniert als die Aussichten auf ein gutes Resultat. „Du musst den Kiel immer in der richtigen Höhe ­halten“, sagt Ragesh Elayadeth, VictoryTeam-Manager. „Wenn du das schaffst, bist du richtig gut unterwegs.“ Die Leistung zu dosieren ist Aufgabe des Throttleman. Er bedient die beiden Schubhebel, die über lange Kabel mit zwei sehr entschlossenen V12-Motoren im Heck verbunden sind, von denen jeder 850 PS Leistung bringt. Fürs Lenken ist nicht allein der Driver zuständig, der das Lenkrad bedient. Unterstützend muss der Throttleman die beiden Motoren einsetzen. Wenn die Piloten aufeinander und auf ihr 1700-PS-Geschoss nicht perfekt abgestimmt sind, bricht das

bilder: Philipp Horak (3), Raffaello Bastiani

das Boot wird wie eine Sardinendose aufgeschält.

the red bulletin

Boot aus, hüpft, dreht sich unkontrolliert auf der Wasseroberfläche oder schießt über eine Wellenkante, um nach trudelnder Luftfahrt völlig unkontrolliert aufs Wasser zu krachen. Samstag, zweiter Renntag, es ist heiß und wolkenlos. Zehn Minuten vor dem Start zwängen sich die Piloten zuerst in ihre Schwimmwesten, danach ins Cockpit. Die Luken werden geschlossen. Anlasser kicken die riesigen Motoren ins Leben. Ein Powerboot ist so konzipiert, dass das Cockpit auch bei einem Crash intakt bleibt, doch hält sich die Praxis nicht immer an die Vorgaben der Theorie. Powerboat-Racing ist eine der gefährlichsten Motorsportarten: Seit 1972 gab es bei Offshore-Powerboat-Rennen 25 Tote. Im selben Zeitraum starben 16 Menschen hinter dem Steuer eines Formel-1-Autos. Draußen am Meer vor der Marina ­tuckern die Boote langsam in ihre Startpositionen. Explosionsgeräusche wie bei der Motorzündung in der Formel 1 gibt es hier keine: Powerboote klingen eher wie eine Turbine bei niedriger Geschwindigkeit, kein bisschen laut oder zornig. 45


Powerboat-Racing ist eine der gef채hrlichsten Motorsportarten: Seit 1972 gab es 25 Tote.


Offshore-Rennen finden so nahe an der Küste statt, dass das Publikum die Rennen live verfolgen kann. „Victory 3“ (Bild unten) gewann in Istanbul, Team Abu Dhabi (großes Bild links) wurde ent­ täuschender Siebenter.

bilder: Simon Palfrader, Philipp Horak, Raffaello Bastiani

I

n den ersten Momenten des Rennens klatschen die Bootsrümpfe noch sanft auf die Spitzen der kleinen Wellen. Die „Victory 3“ scheint problemlos zu laufen, auch wenn das die erschöpften ­Mechaniker gar nicht mitbekommen. Sie halten sich im Teamwagen an ihren Kaffeebechern fest. Bereits nach wenigen Runden hebt das Boot von Team Abu Dhabi ab, dreht sich spektakulär und landet kopfüber mitten in der Rennstrecke. Die Crew scheint unversehrt zu sein, als sie ein wenig benommen durch die Fluchtklappe ins Freie klettert, die an der Unterseite des Bootes für genau solche Fälle eingebaut wurde. Rote Fahnen werden geschwenkt, Abbruch des Rennens. „Wir sind beide okay“, versichtert Faleh Al Mansoori, Driver, als er nach dem Crash in die Box kommt. Ein Rückwärtssalto ist nur eine von vielen Methoden, beim Powerboat-Racing eine Million Dollar Richtung Meeresgrund zu schicken. Eine häufige weitere ist das „Submarining“, worunter man versteht, dass das Boot auf einer großen Welle abhebt und mit der Nase voran in die nächste Welle sticht und abtaucht. Die Kräfte dabei sind so groß, dass das Deck vom Rumpf abgetrennt und das Boot wie eine Sardinendose aufgeschält wird. Offshore-Powerboat-Racing ist ein Sport, der vor allem nach einem verlangt: Geld. Die Teilnehmerfelder sind ein bemerkenswerter Querschnitt aus Motorsportverrückten und, natürlich, Playboys. In gewisser Weise sind Powerboot-Rennen elitärer als die Formel 1, wenngleich sich hier alles ums Rennen dreht, um den Sport selbst, das Rundherum ist eigentlich kaum der Rede wert. In der Box hebelt ein Mechaniker den Kopf vom ­Motorblock des Abu-Dhabi-Boots, ein eindrucksvoller Wasserstrahl schießt ihm aus einer der Kolbenkammern entgegen. Derweil trägt ein weiterer Mechaniker ein kaputtes Teil aus der Werkstatt. „Eine weitere lange Nacht“, meint er, ganz Profi, nur lapidar. Die Finalrunde der Powerboat-Weltmeisterschaft 2013 findet am 5. und 6. 12. in Dubai statt: www.class-1.com the red bulletin


Eddie Jordan

Rock ’n’ Yoga Formel-1-Teamchef i. R., Musiker, Kommentator, Weltreisender: Wie kaum ein anderer lebt der irische Perückenträger Erfolg und Vergnügen, Arbeit und Spaß. Ein kurzes Interview über Yoga, Rock ’n’ Roll als Lebenseinstellung (und ganz wenig F1).

gemacht, wären sie entweder grotten­ the red bulletin: 2005 haben Sie Ihr schlecht oder tot. Es ist bizarr, aber Rock Team verkauft. Was machen Sie jetzt? ’n’ Roller jenseits der sechzig sind die aus­ eddie jordan: Ich habe vier Kinder, balanciertesten Menschen überhaupt. bin Großvater und seit 35 Jahren mit der­ Von denen ja nicht wenige Ihren Weg selben Frau verheiratet. Wir beide sind gekreuzt haben … noch voll fit und bereisen die Welt auf Bei Jordan Grand Prix gab es einst die ­einem Segelboot. Panamakanal, Südsee, ­Anfrage einer Plattenfirma: Ein Künstler Galapagos, Polynesien – halt all jene Orte, würde sich die Firma gern ansehen. von denen man normalerweise nur hört. Schließlich rollte eine Limousine auf den Sie sehen furchtbar fit aus. Hof, heraus kletterte Johnny Rotten. Jetzt Wenn ich in Monaco bin, fahre ich mehr­ das Lustige: Meine Frau, George Harrisons mals pro Woche Rad mit Jenson Button, Mutter und die von Johnny Rotten stam­ David Coulthard, Paul di Resta und ein men alle aus demselben Dorf in Irland. paar anderen. Ich bin 65 Jahre alt, spiele Oder: Der erste Typ, der in meiner Band Golf und bemühe mich, beweglich zu spielte, war Chris Thomas. Er war der bleiben. Ich stretche und mache Yoga – nebenbei das Schwierigste, was ich in meinem ganzen Leben gemacht habe. Keine Gewichtsprobleme? Ich passe auf, was ich esse und trinke. Fleisch, Fisch, wenig Kohlehydrate – obwohl ich Pasta und Pizza liebe. Aber wer so kurz geraten ist wie ich (E. J. misst 1,65 m; Anm.), wird bald kugelrund, wenn er nicht auf seine Ernährung achtet. Keine Nachspeise. Und sobald ich ins Hotel komme, gehe ich ins Fitnesscenter. Natürlich würde man den Staub der Reise gern an der Bar runterspülen. Aber die Erfahrung lehrt: Biegst du zur Bar ab, gehst du Eddie and the Robbers: Der Boss ist der Drummer. nachher nicht mehr ins Fitnesscenter. Keyboarder auf „Lady Madonna“ von den Wie kam es zu diesem Wandel? Beatles. Später wurde er Produzent, er Ich will mein restliches Leben aktiv ver­ ­arbeitete mit Elton John, „The Lion King“, bringen, ohne ein Langeweiler zu sein. mit INXS und irgendwann davor mit einer Schlicht eine Frage der Balance. Gruppe von Schwachköpfen namens Sex Rock ’n’ Roller geben Fitnesstipps … Pistols. Keiner hatte je was von denen Na hallo, schauen Sie sich Mick Jagger an! ­gehört. Ich hing damals im Studio in der Alice Cooper! Alle, die die Drogen über­ Oxford Street rum, als „Never Mind the lebt haben, ernähren sich heute bewusst Bollocks“ aufgenommen wurde. Seinerzeit und rühren kaum noch was an. hielten wir das für Lärm. Heute wissen Was bleibt da noch vom Rock ’n’ Roll? wir, wie großartig und vielschichtig das Die Stones spielen heute besser denn je. ist. Ohne Punk wäre Rock ’n’ Roll tot. Sind Rock und Perfektion kompatibel? Eine gewagte Theorie. Das Publikum will keine Jammerfiguren Punk war so kontroversiell, dass sich die auf der Bühne rumtorkeln sehen, die zum Menschen intensiver mit Country, Blues, Playback grölen. Die Stones sind sie selbst, mit Folk auseinandergesetzt haben. Erst und sie spielen jeden Ton selber, und zwar das hat Rock ’n’ Roll zu dem gemacht, was so, wie er sein muss. Hätten sie weiter­ 48

wir heute darunter verstehen. Nur wenige Kontinentaleuropäer fingen mit Punk was an und nicht viel mehr mit Rock ’n’ Roll. Rock und Punk waren immer ein britisches und amerikanisches Ding. Was haben wir beispielsweise in Deutschland außer den von mir sehr geschätzten Scorpions? Zugegeben: wenig. Viele meiner Freunde lieben Rennautos, ich liebe ihre Musik. So ergänzt sich das ganz natürlich. Mit Bono und The Edge von U2 bin ich quasi aufgewachsen. Der Chef von Universal Music hat mich ein­ geladen, bei seiner Hochzeit zu spielen. Da haben wir Rihanna kennengelernt. Ich bin in einem kleinen Club gemeinsam mit George Harrison aufgetreten. Ich war mit Ron Wood und Rod Stewart auf der Bühne, mit Roger Taylor von Queen und Nick Mason von Pink Floyd. Mike Rutherford von Genesis ist mein Freund. Wie sähe Ihre Traum-Band aus? Der Drummer ist das Schwierigste: Roger Taylor von Queen wegen sei­ ner Backing Vocals. Am Bass steht der verblichene Phil Lynott von Thin Lizzy, ein Rock ’n’ Roller durch und durch. Leadgitarre: The Edge, Eric Clapton oder Mark Knopfler. Nein, letztere zwei sind zu langsam. Guy Fletcher am Keyboard. Der Sänger … ich liebe Springsteen. Und Tom Petty. Ich wähle … Bryan Adams. Mit den Robbers spielte ich auf der Geburtstagsfeier seiner Tochter. Mark Knopfler, Bob Geldof und er, wir treffen uns öfter bei Chelsea. Chelsea??? Ja, wir sind allesamt große Fans. Verzeihung, aber Chelsea ist ja nicht eben der Inbegriff des Rock ’n’ Roll. Wir leben ums Eck. Vor zwanzig Jahren waren wir dort, und wir waren am Arsch. Jetzt gehören wir zu den Großen und sind immer noch da. Klar gibt es SchönwetterFans bei Chelsea. Aber es gibt auch uns. Wo ist der Rock ’n’ Roll in der Formel 1? Inexistent. www.eddiejordan.com the red bulletin

zusatzbild: Imago

Interview: Werner Jessner, Bild: Marco Rossi


„Damals hielten wir das für Lärm. Doch ohne Punk wäre Rock tot.“

Name Edmund Jordan Geburtsdatum/-ort 30. März 1948 in Dublin, Irland Race-Karriere Irischer Kart- & FormulaAtlantic-Meister, ­Testfahrt für McLaren, ein Le-Mans-Start Formel-1-Teamchef Von 1991 bis 2005 250 Starts als Jordan Grand Prix, 4 GP-Siege. 2005 verkauft. Nach­ folgeteam: Force India F1-Kommentator für die BBC: „Ich will bei etwas gut sein, das ich eigentlich nicht kann.“ Autobiografie „An Independent Man“


Casper

Der Anders-Macher Mit „XOXO“ revolutionierte er den deutschen Rap, auf „Hinterland“ geht er noch weiter: Grenzgänger Casper über musikalische Taufen, Hass-Postings im Netz und sein Knast-Workout im Wohnzimmer.

the red bulletin: Wie hast du die Zeit nach deinem Hit-Album „XOXO“ per­ sönlich wahrgenommen? casper: Richtig krass. Es ging von null auf hundert. So etwas passiert eigentlich am Anfang einer Karriere: Man wird mit zwanzig entdeckt und bekommt einen Plattenvertrag. Ich dagegen bin ganz lange herumgekrebst. Und mit dreißig ging es dann durch die Decke. Ich habe mich von alldem total einschüchtern lassen, hatte einen kleinen Höhenflug und Mitte 2012 irgendwann das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Dann bekam ich auch keine Schweißausbrüche mehr, wenn mich jemand auf der Straße angesprochen hat. Es war oft davon die Rede, dass du Rap gerettet hättest. Wie hast du selbst das gesehen? Ich glaube, was die Leute meinten, war die Rettung der Außenwahrnehmung von Rap. Plötzlich war nicht mehr jeder ein Trottel. Da kam ein Typ, der einen „Seelenstriptease“ vollzogen hat. Aber ich wollte nie, dass man mich zum Gegenentwurf von Gangstarap und Aggro Berlin hochschreibt. Deswegen habe ich immer gesagt: „Ich bin schon lange dabei. Ich habe nur einen anderen Entwurf gewählt.“ Auf „XOXO“ hast du Rap mit Rock-Ele­ menten vermischt. Wie wurde das in den einzelnen Szenen aufgenommen? Ich werde in vielen Interviews falsch ausgelegt. Da schreibt einer, dass ich sage: „Ich bin den Rappern zu rock und den ­Rockern zu rap.“ Aber ich sage das ja nie mit traurigem Gesicht, sondern bin mir dessen total bewusst. Ich bin jetzt ein PopProdukt, und ich sehe das als Aufgabe: Musik machen, die cool ist und trotzdem Stadien füllt. Ich bin nicht Grönemeyer, ich bin nicht Pur, ich bin nicht Helene 50

­ ischer. Casper ist keine Musik für ein F Dreißig-plus-Publikum. Wie gehst du mit negativen Kommen­ taren im Internet um? Ich lese tatsächlich alles und finde das auch witzig. Wenn eine geile Beleidigung dabei ist, dann poste ich die auch auf meinem privaten Facebook-Account oder in unserem bandinternen Gruppenchat. Was mich allerdings aufregt, ist Halbwissen. Da schreibt dann jemand etwas, das nicht

„Was mich aufregt, ist das Halbwissen im Internet. Da werde ich wütend.“ stimmt, und plötzlich glauben das zwanzig andere und klicken auf „Gefällt mir“ – da werde ich richtig wütend. Das Cover deines neuen Albums „Hinter­ land“ zeigt eine Taufszene in einem Fluss. Wie ist das zu verstehen? Ich habe mit einer Bekannten „Oh Brother, Where Art Thou?“ gesehen. Da gibt es eine sehr extreme Taufszene bei den Baptisten. Sie fand das schön, ich dagegen total gru-

selig. Ich dachte mir, dass da viel drinsteckt: die Taufe, der religiöse Zwiespalt, die schreckliche Schönheit. Darüber hinaus wollte ich, dass sich die Platte an Amerika anlehnt und zurück zu den Wurzeln geht. Nicht nur zu meinen, sondern zur Musik von Tom Waits, Bruce Spring­ steen und Tom Petty, aber auch den Counting Crows oder lachhaftem Zeug wie Hootie & the Blowfish – auch das ­findet man im Cover wieder. Deine Club-Tour war innerhalb von zwei Stunden ausverkauft. Warum spielst du keine Hallen? Das Cover zeigt ja auch an, dass wir ein bisschen auf „Reset“ drücken. Es fängt alles von vorn an. Kleine Clubs sind mein Zuhause. Da komme ich her, da kommt die Musik auf der Platte her. Und die große Hallentour kommt ja noch. Du hast im Winter wieder mit Sport angefangen. Was steht auf deinem Trainingsplan? Ich habe mich etwas pummelig ­gefühlt und mache, wie ich dazu ­immer sage, Knastsport – und zwar mit Hilfe von Apps. Eine für Klimmzüge und eine für Liegestütze, bei der man das Handy auf den Boden legt und bei jedem Liegestütz mit der Nase das Display berührt. Sehr gut ist auch „Zombies, Run!“ – eine Jogging-App, die eine Flucht vor Zombies simuliert. Äußerst effektiv! Du lebst ja noch in einer WG. Was ist deine schlimmste Eigenschaft als Mit­ bewohner? Etwas, das eigentlich mein Zimmer betrifft: Ich hasse es, Staub zu wischen, und mache das höchstens jedes halbe Jahr einmal – nämlich dann, wenn jemand etwas hineingeschrieben hat (lacht). „Hinterland“ (Four Music) ist bereits im Handel erhältlich; www.casperxo.com

the red bulletin

zusatzbild: picturedesk.com

Text: Lothar Laufer, Bild: Olaf Heine


Name Benjamin Griffey Geburtsdatum/-ort 25. September 1982 in Extertal bei Lemgo, Nordrhein-Westfalen Diskographie „Hin zur Sonne“ (2008), „XOXO“ (2011), „Hinterland“ (2013) Karrierestart Fing mit dem Rappen an, weil ihm seine ­Mutter keine Gitarre kaufen wollte.

Rapper Casper: „Musik, die Stadien füllt und trotzdem cool ist“


Vergiss Schwedenpop. Hier kommt Elliphant. Das ExModel steht für den neuen schwedischen Anspruch auf die Weltherrschaft der Popkultur. Text: Caroline Ryder Bilder: Miko Lim Styling: Holly Copeland

W E N GIRL 52



„Schweden war so grob zu mir. Erst als ich Schweden verlassen hatte, wurde ich ein Mensch.“

54

the red bulletin


the red bulletin

S

chwedens Jungstar hat Grippe. „Passiert mir immer in L. A.“, sagt sie mit kratziger Stimme und hustet wie ein Kettenhund, während sie halbnackt in ihrem Umkleideraum steht. Den ärmlichen Stockholmer Ver­ hältnissen, aus denen sie stammt, ist Ellinor Olovsdotter längst entwachsen: Als Elliphant hat sie Auftritte in aller Welt. Und gemeinsam mit den schwe­ dischen Dance-Pop-Diven Icona Pop, ­Robyn, Lykke Li oder MØ macht sie sich an den Grenzen des Pop zu schaffen. 55


Inspirationen? Jamaikanischer Dancehall, der besonders basslastige dirty Dubstep, Rock und Techno aus den 90ern.

56

the red bulletin


Schon im Gespräch spürt man ihr ­ harisma, aber erst vor der Kamera überC windet sie ihre Zurückhaltung: Elliphants Energie verwandelt ein Fotoshooting in eine wirbelnde Party. Es scheint, als könne sie zwei Dimensionen in drei übersetzen – das gilt nicht nur für das Model, sondern auch für die Musikerin. Befragt nach Inspirationen, nennt sie jamaikanischen Dancehall, den besonders basslastigen Dirty Dubstep, Rock und Techno aus den Neunzigern; ihr Sound wird verglichen mit M.I.A. und Santigold. Sie hört diesen Vergleich zwar nicht eben gern, aber die Parallelen zu Rihanna beschränken sich keineswegs nur auf den harten Weg, den beide hinter sich haben. Ihre Jane-Birkin-hafte Schönheit und ihre entwaffnende Offenheit machen aus Elliphant weit mehr als eine durchschnittliche Hipster-Pop-Prinzessin. Sie hat in den Außenbezirken der schwedischen Hauptstadt nicht nur die schönen Seiten des Lebens kennengelernt: Tochter einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern von zwei verschiedenen Vätern und eines Vaters mit vier Kindern von drei verschiedenen Frauen. „Meine Mom war ein Junkie“, sagt sie. „Jede Menge Probleme. Schweden war so grob zu ihr. Auch zu mir. Das schwedische System hat mich fertiggemacht. Erst als ich Schweden verlassen hatte, wurde ich zu einem Menschen. Wäre ich nicht fortgegangen, würde es Elliphant nicht geben. Ich wäre wahrscheinlich alleinerziehende Mutter von zwei Babys und bis oben voll mit Wut und Drogen.“ In ihrer chaotischen Kindheit war ­Musik eines der wenigen Vergnügen. „Meine Mutter hat Musik geliebt, vor ­allem die der Neunziger“, sagt sie. „Oft

standen wir stundenlang in Musikläden rum und warteten auf sie, während sie Alben durchgegangen ist. Sie hat pro Woche vielleicht zehn CDs gekauft. Alles. Von David Bowie über die B-52’s bis zu Techno und Frank Sinatra, querbeet.“ Die kleine Ellinor war Legasthenikerin und litt unter ADHS – die Schwierigkeiten in der Schule legten eine eher düstere Zukunftsprognose nahe. Doch alles änderte sich, als sie fünfzehn war und von ihrer Großmutter nach Indien geholt wurde. Dort kam sie auf erstaunliche Art mit sich und ihrem Leben ins Reine. Ein Jahr später kehrte sie zurück nach Schweden, verließ die Schule. In ihren Zwanzigern reiste sie regelmäßig nach Indien, und wenn sie daheim in Stockholm war, hielt sie sich mit Küchenjobs über Wasser und versuchte sich nebenbei an ihrer eigenen Musik. Sie erkundete die aufkeimenden Szenen in Berlin, London und Paris. In Paris traf sie auf einen jungen schwedischen Musik­ produzenten – er war der Erste, der an die Künstlerin in ihr glaubte. „2011 habe ich Tim De Neve kennen­ gelernt“, erzählt sie. „Er ist eine Hälfte von Jungle. Als wir uns getroffen haben, waren wir beide vollkommen hinüber. Danach

„Ich hatte so viele Ideen, aber null Ahnung, was daraus werden würde. Auf das hier wäre ich nie gekommen.“

bin ich nach London geflogen – und habe meinen Anschlussflug heim nach Stockholm verpasst, weil gerade der Vulkan auf Island ausgebrochen war.“ Eine Naturkatastrophe führte zu einer außergewöhnlichen Partnerschaft: Sie blieb in London hängen, mit der Unterstützung von De Neve und dessen Partner Ted Krotkiewski wurde aus Ellinor Elliphant, die ihre eigenen Texte und Melodien schrieb, während sich ihre Produzenten um die Beats kümmerten. „Meine Beziehung zur Musik war seit Indien ernst“, sagt sie. „Ich fühlte diese Musik, die Jam Sessions in den Straßen, und wollte unbedingt Teil davon werden. Ich hab wahnsinnig gerne Sounds auf­ genommen. Ich wollte die größte Soundsammlung der Welt haben. Ich hatte so viele Ideen über Musik, aber null Ahnung, was daraus werden würde. Auf so was wie das hier wäre ich nie gekommen.“ Elliphants „das hier“ ist der Traum ­jedes aufstrebenden Musikers – du triffst zur richtigen Zeit die richtigen Leute, der richtige Produzent entdeckt dein Talent. Elliphant wurde zunächst in Stockholm bekannt, dann tat sie sich mit Ten zusammen, der schwedischen Musikmanagement-Company hinter Icona Pop und Niki & The Dove. 2012 wurde Elliphants Dub­ step-inspirierter Dancehall-Sound dann Track für Track auf die Welt losgelassen: Auf „Ciant Hear It“ folgten „Tekkno Scene“ und der Durchbruchs-Hit „Down on Life“, dessen Video in Island gedreht wurde und von Katy Perry als bestes Video des Jahres gelobt wurde. Kurz darauf erregte Elliphant die Aufmerksamkeit von Dr. Luke, dem Erfolgsproduzenten mit dem besonderen Auge für weibliche Pop-Virtuosinnen: Er war das Mastermind hinter ­Nummer-1-Hits von Katy Perry, Ke$ha, Kelly Clarkson, Britney Spears – und, ja, auch Rihanna. Luke gab Elliphant einen Vertrag bei seinem in Los Angeles beheimateten Sony-Label Kemosabe. „Ich war völlig überrascht, dass er sich für mich interessiert“, sagt Elliphant. „Ich hab bis heute keine Ahnung, wie das alles genau gelaufen ist. Vielleicht liegt es daran, dass Icona Pop so groß wurden, und jetzt plötzlich alle in der Musikindustrie heiß darauf sind, zu sehen, was es sonst in Schweden noch zu holen gibt.“ Wenn alles gut läuft, hat Ellinor die Chance, ­einer der größten schwedischen Exportschlager seit ABBA zu werden … oder IKEA. „Das wäre schon ein Grund zum Feiern“, meint sie, während sie sich ein Shirt anzieht und ankündigt, am Abend auszugehen und sich ein Bier zu gönnen – „zur Hölle mit dir, L.-A.-Grippe!“. facebook.com/elliphantmusic

57


15.000 KILOMETER, ACHT AUTOS, EIN ZIEL: DER NEUE MAZDA3 FUHR VON HIROSHIMA ÜBER WLADIWOSTOK NACH FRANKFURT – ZU SEINER EIGENEN WELTPREMIERE. Text: Guido Gluschitsch, Fotos: Gluschitsch, Mazda

Rund 15.000 Kilometer sind es von Wladiwostok nach Frankfurt. Aber das ist auf den Verkehrszeichen in Sibirien nicht angeschrieben. Macht nichts, denn hinter dem Steuer ist ohnehin klar, dass es ein weiter, steiniger Weg ist bis dorthin.


B E Z A H LT E A N Z E I G E

n sieben Tagen schauen wir genauso aus“, kommentiert ein Kollege die Ge­ sichter der Fahrer, die erschöpft aus den neuen Mazda3 steigen. Von Barnaul nach Tjumen brachten sie die acht Fahrzeuge, die etwas mehr als fünf Wochen zuvor das Mazda­Werk in Hiroshima verlassen hat­ ten. Das Ziel, die IAA in Frankfurt, scheint hier in Sibirien noch unendlich fern. Dort soll einer der nagelneuen Mazda3 mit sei­ nem Tachostand von 15.000 Kilometern für mehr Aufsehen sorgen als mancher Neuwagen. Obschon: Der Mazda3 selbst ist ja auch neu. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit, die er auf seiner Reise durch Asien und Europa erregt. Allerdings ist das nicht überall der Fall. Ein paar Kilometer außerhalb von Tjumen zum Beispiel, dort, wo sich auf der einen Seite Sibirien und auf der anderen der Ural langsam aufzuplustern beginnen, wo nichts und niemand ist, außer Gegend und Gstetten, Wald und Felder, findet man aus ebendiesen Gründen kaum An­ erkennung. Aber wir freuen uns, ein Asphaltband unter den Rädern zu haben. Auch wenn dieses schlechtere Qualitäten aufweist als ein gepflegter heimischer Feldweg. Denn die Kollegen, die in der Vorwoche am Mazda­Ruder saßen – 16 Motor­Journa­ listen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland – gaben am Schotter im wahrsten Sinne des Wortes Gummi. Es ist ein wildes Abenteuer für die Journalisten, einmal abseits einer künst­ lichen Luxuswelt zu arbeiten, die ihnen die Autohersteller gerne zaubern. Hotels, in denen vergilbtes Plastik aus Zeiten Chruschtschows für Patina sorgt, sind für sich schon ein wunderbares Erlebnis. Da braucht es gar keine Sehenswürdigkeiten mehr, wie die Eishöhlen von Kungur oder die vielleicht schönste Stadt Russlands: Kazan. Das Ziel unserer rund 2600 Kilo­ meter langen Reise von Tjumen über den Ural ist ein Speedfestival in Moskau, wo wir die neuen Mazda3 an die nächsten 16 Journalisten weitergeben, die dann die letzte Etappe nach Frankfurt fahren. Das wahre Abenteuer erlebt indessen Mazda. Die acht kompakten Limousinen mit dem 120 PS starken Skyactiv­Benziner gehören zu den ersten Autos, die das Fließ­ band hergegeben hat. Ersatzteile gibt es für den neuen Mazda3 noch nicht – wozu auch, wenn es das Auto selbst noch nicht gibt. Diesen hoch verdichteten Vierzylin­ der mit minderwertigem russischem Sprit über eine 15.000 Kilometer lange Tor­ t(o)ur zu schicken – ohne die Autos vor­

Wenn der Beiwagen wie ein Gummiboot aussieht und das Park Hotel einer Festung aus Betonplatten gleicht – dann ist man in Russland. Einmal quer durch Russland: schöne Kirchen, riesige Denkmäler, der Kreml – und zwischendurch steht man mit einem Bein in Asien, mit dem anderen schon in Europa.

Die Reise vom Mazda-Werk in Hiroshima zur IAA nach Frankfurt haben schon zwei Mazdas auf sich genommen: 1977 der erste Mazda 323 und 13 Jahre später der Mazda 626. Zur Einführung des neuen Mazda3 erinnerte sich Mazda an diese Touren und beschloss: Ein Tross sollte erneut auf eigener Achse nach Frankfurt fahren. Über 15.000 Straßen-Kilometer führte die Reise, die in acht Etappen unterteilt war. Von Hiroshima nach Wladiwostok reisten die acht Mazda3 Skyactiv mit dem Schiff. Von dort ging’s in sieben Wochen durch zwei Kontinente, neun Zeitzonen und 30 Städte nach Frankfurt, wo sie eine der Attraktionen der internationalen Automobilmesse 2013 waren.

her einzufahren – ist mehr als mutig. Aber bis auf ein paar Felgen, Windschutzschei­ ben und einen Querlenker gibt es keine Kratzer, keine Schäden, keine Mängel. Und so frisst sich der Tross Kilometer für Kilometer durch Russland. Für eine Tagesetappe von 350 bis 500 Kilometern benötigen wir zwischen 10 und 13 Stun­ den. Die Pee­Breaks dauern nur wenige Minuten, der zirka halbstündige Mittags­ stopp wird improvisiert. Alles ordnet sich dem Ziel dieser Reise unter: Zumindest einer der neuen Mazda3 muss bei der Eröffnung der IAA in Frankfurt sein. Für alles dazwischen gibt es einen Plan – der aber schon in Wladiwostok, als die Mazda3 vom Schiff geladen wurden, das erste Mal adaptiert werden musste. Abenteuer können eben keine Regie­ anweisungen lesen – aber sie können die spannenderen Geschichten erzählen.


einmal

hölle und zurüc k

Inspiriert von der dramatischen Saison 1976 und dem Zweikampf Niki Lauda gegen James Hunt: Ist „Rush“ der erste echte Formel-1-Film? Text: Herbert Völker

60

the red bulletin


bilder: atp bildagentur münchen

Feuer-Horror: Am 1. August 1976 ver­ unglückte Niki Lauda mit seinem Ferrari 312T2 beim F1-Grand-Prix am Nürburgring, auch als Grüne Hölle bekannt.


Prix“, „Le Mans“) nachzuahmen, ganz ­anders als die modernen Filme wie „The Fast and the Furious“. Da machen die ­Kameras ja Sachen, die unmöglich sind. Ich wollte etwas zeigen, das physikalisch korrekt ist, etwas, das die Leute akzep­ tieren können: eine stimmige Welt mit ­coolen Charakteren. Eine Welt, in die man eintauchen kann – aus der man nicht durch Regiekniffe gerissen wird. Trotzdem: Wie kann man sich den Mix zwischen echt gedrehter Action und ­digitalen Zaubertricks vorstellen? Für die Erschaffung dieser vergangenen

the red bulletin

Bilder: Atp bildagentur münchen, picturedesk.com

ereits vor dem weltweiten Filmstart von „Rush“ war in den Blogs schon das Gerede um eine Oscar-Nominierung losgegangen. Niki Lauda hatte The Red Bulletin noch kurz vor der Abreise nach L. A. ermuntert: „Ron ist okay. Er ist witzig“ – was nach ­Nikis Maßstäben einem Begeisterungs­ ausbruch gleichkommt. Ron Howard, 59, hat „Apollo 13“, „Grinch“, „Frost/Nixon“ gedreht, erlebte alle Ehren Hollywoods, die Oscars, Golden Globes, Emmy Awards. Als Regisseur, Produzent, auch Schauspieler ist er seit Jahrzehnten eine zentrale Figur der Traumfabrik, easy, ein Darling der Community. Sein Büro, ohne einen Hauch von Hollywood-Schmus, ist immerhin an der angesagtesten, unüberbietbaren Adresse von Beverly Hills, Blick auf die besseren Stockwerke des Hotels mit den unbezahl­ baren Preisen. An den Wänden und Ab­ lagen siehst du Sportzeugs und Familien­ fotos, dann aber doch die Trophäen des Business, eher locker hingenagelt als feierlich platziert. Der ganze Ron Howard hat nichts Glattes, Aufgesetztes an sich, er ist flink, sportlich, gut aufgelegt.

the red bulletin: Formel 1 ist ein eher exotisches Thema für das große Filmbusiness. Kann das funktionieren? ron howard: Wir haben keinen Film nach der typischen Hollywoodformel ­gedreht. Es wurde für uns zu einem Lieb­ haberprojekt. Es ist eine von diesen tollen Storys, die der Sport immer wieder schreibt: ein Duell unter außergewöhn­ lichen Umständen. Außerdem dachte ich, dass es schon lange keinen wirklich guten Rennfahrerfilm im Kino gegeben hatte, der sich des Themas spannend, authen­ tisch und respektvoll angenommen hätte. „Respektvoll“ ist ein Wort, das in den siebziger Jahren lebensrettend war. Es gab keine Elektronik, dafür weg­ fliegende Alu-Trümmer, Sicherheits­ zonen gab es nicht mal in der Phantasie. Wer rausflog, hatte eine 50:50-Chance, sich sehr weh zu tun. Heute kann einer ­dutzendmal von der Strecke fliegen und muss sich bloß ärgern. Darum geben die 1970er Jahre auch den besseren Background für einen Renn­ fahrerfilm ab, ganz abgesehen von der tatsäch­lichen Story. So eine Konstellation wie Lauda-Hunt 1976 passiert ja auch im emotionalen Hype des Racing-Umfelds nicht jedes Jahr, ja nicht einmal im Jahr­ zehnt. Und ich war der Meinung, mit der heutigen Filmtechnologie eine Chance zu haben, die damalige Zeit möglichst realis­ tisch wiederaufleben lassen zu können. Also eine digitale Hexenküche für die Rennszenen? Nein, ich entschied mich dafür, den Stil der klassischen Rennfahrerfilme („Grand


Die Brandwunden, die Niki Lauda am Nürburgring ­erlitt, hätten ihn beinah das Leben gekostet. Dennoch startete er nur sechs ­Wochen später in Monza – und belegte Platz vier.

Epoche haben wir alles an technischem Können, Erfahrung und Technologie ­gebraucht, was wir bekommen konnten. Wir hatten Oscar-Preisträger quasi in jeder Position hinter der Kamera. Wir wollten authentisch sein – deshalb war es für mich auch eine ähnlich schwierige Herausforderung wie „Apollo 13“ (1995, zwei Oscars, weitere sieben Nominierungen, Anm.). Diesmal mussten wir zwar nicht die Schwerelosigkeit glaubhaft simulieren, aber wir haben all die Rennen, all die Strecken nachgestellt – und das mit einem vergleichsweise schmalen Budget. the red bulletin

Eine Konstellation à la Lauda v s . Hunt 1976 kommt auch im emotionalen Hype der Rennszene nicht jede s Jahr vor,

genau genommen nicht einmal im Jahrzehnt. 63


Dafür haben wir echte Rennwagen ver­ wendet, historische Boliden, die uns von ihren Besitzern für den Dreh zur Ver­ fügung gestellt wurden – was wirklich toll war. Die schwierigste Übung war das tat­ sächliche Drehen der Hochgeschwindig­ keitsszenen – mit Autos, die ein Vermögen wert sind und die du auf gar keinen Fall crashen möchtest. Wir haben auch ein paar Replikate gebaut und außerdem computergenerierte Wagen in die Szenen eingefügt, um das Starterfeld zu vervoll­ ständigen und Unfälle nachzustellen. Wir haben Archivmaterial verwendet, unsere eigenen Szenen gedreht – und beides manchmal kombiniert. Und dieses Puzzle, die Rennen teilweise auf historische ­Strecken zu übertragen, war eine enorme kinematographische Herausforderung. Wo kamen die Fahrer her? Wir haben Action-Profis aus England und Deutschland angeheuert, Fahrer aus der Grand-Prix-Szene dazugewonnen. Der ­bekannteste war Jochen Mass, es war toll, ihn dabeizuhaben. Er ist cool und easy. Kommen wir zur Handlung des Films. Es geht um die Grand-Prix-Saison 1976 mit zwei dominierenden Figuren, James Hunt auf McLaren und Niki Lauda auf Ferrari. Die Sache wurde ja erst durch Laudas Feuerunfall auf dem Nürburgring „interessant“, weil Hunt dadurch in der WM-Wertung aufschließen konnte und es zum Showdown im letzten ­Rennen, in Japan, kam … … guter Stoff, kann man ehrlich sagen … Vor allem, wenn man die Konturen schärfer zieht: Sonnyboy gegen Streber, Highlife gegen eisernen Willen, fesche Frauen all over the place, jede Menge Psycho durch Wiederauferstehung von

Die Rennfahrer: James Hunt, Formel-1-Weltmeister 1976, und Niki Lauda (rechts) wenige Tage nach seinem Unfall am Nürburgring

den Fast-Toten. Nun gibt es ja Persön­ lichkeitsrechte. Lassen wir einmal Hunts Erben beiseite, wie weit konnte Lauda in die Handlung eingreifen? Es gibt ja Szenen, die sich in dieser Form schlicht nicht abgespielt haben. Peter Morgan ist einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren der Welt. Er würde nie die kreative Kontrolle aus der Hand geben. Lauda wurde aufgeklärt, wie die S ­ ache ungefähr laufen würde, und konnte ja oder nein zu einem Vertrag sagen. Er musste damit rechnen, dass ihm manche Details nicht ganz passen würden … … dichterische, filmerische Freiheit …

Der Mann hinter dem Film: Regisseur Ron Howard nennt die Arbeit an „Rush“ beinahe zärtlich einen Liebesdienst.

64

… richtig, und Lauda hat dieser Freiheit zugestimmt, das heißt, er ist kaum bei den Dreharbeiten aufgetaucht und hat sich nicht beklagt, wenn er von einer ­Szene erfahren hat, bei der sich das Dreh­ buch doch deutlich von seiner Erinnerung entfernte. Mitunter fand er diese „neuen“ Szenen ja auch wirklich gut, die waren notwendig, um das Feeling jener Zeit ­innerhalb weniger Minuten auszudrücken, damit der Zuseher sich im Film daheim fühlt. So hat Peter Morgan eine Szene ­geschrieben, wie man den vermeintlich schüchternen Jungen mitten ins Gemisch von Ferrari-Wahnsinn, Fan-Anbetung, Erotik und den Hardcore-Thrill von Speed hineinholt … … auf einer italienischen Landstraße … … genau dort ließ sich der Kern des ­Ferrari-Zaubers erzählen, ahnungslose Lady im Auto, ein Autostopper, dann voller Stoff am Pedal und so weiter. In Wahrheit hat Niki seine Freundin wohl auf etwas ­subtilere Art einkochen müssen. Die Wahrheit war auch nicht schlecht. Lauda erzählt, dass er in Salzburg zu einer Party des Filmstars Curd Jürgens und von dessen Freundin Marlene ging. Er kannte kaum jemanden und hockte irgendwo herum. Marlene, absolut weltfremd, was Racing betraf, hielt den jungen Mann immerhin für einen Sportler und sagte ungefähr: „… ah, du bist doch ein toller Tennisspieler.“ Das the red bulletin


Bilder: Michael Horowitz/Anzenberger Agency, bRainer Schlegelmilch/Getty Images, constantin film, twitter

Die Filmstars: Chris ­Hemsworth als Hunt (links), Daniel Brühl als Lauda

hat dem Niki sehr gefallen und, na ja … dann ging’s halt weiter, sehr behutsam. Die Story, wie wir sie erzählen, ist noch besser, wunderbar erfunden von Morgan. Haben Sie zuerst Lauda getroffen und dann entschieden, „Rush“ zu drehen? Nein, es war bereits klar, dass ich den Film machen würde – sogar wenn ich Niki nicht hätte leiden können. Aber ich hab ihn dann sofort gemocht, obwohl ich ihn vorher schwer einordnen konnte. Auf dem Papier kann man den Humor und ­Intellekt eines Menschen nicht erfassen – oder die Art, wie er Probleme löst, seine the red bulletin

Denkprozesse. Das echte Treffen hat mich dann an die Astronauten erinnert, die ich bei „Apollo 13“ kennengelernt hatte. Das ist eine ganz ähnliche Kombination: Ein Mensch, der das Selbstvertrauen hat, sich in eine gefährliche Situation zu bringen, und daran glaubt, dass er sie überleben kann – solche Leute strahlen immer eine gelassene Stärke aus. Das tut auch Niki. Er hat dieses Selbstvertrauen, das ein bisschen an einen Karatemeister erinnert. Das Treffen mit Lauda muss für Sie auch eine sentimentale Rückkehr nach Wien bedeutet haben.

Hier war mein erster Job im Filmgeschäft, „Die Reise“. Ich war vier Jahre alt, ich bin ja dank meines Vaters im Filmzirkus auf­ gewachsen. Deborah Kerr spielte mit und Yul Brynner. Für mich war der ganze Dreh wie die Zeit auf einem Kinderspielplatz. Wie sehen Sie den Job, den die beiden Hauptdarsteller Daniel Brühl und Chris Hemsworth abgeliefert haben? Ich bin entzückt, ehrlich. Daniel ist schon ein gefeierter Schauspieler, aber als wir in Deutschland drehten, habe ich gemerkt, dass die Leute neugierig waren, wie er Niki spielen würde. Bei Niki Lauda denkt man ja nicht sofort an Daniel Brühl. Für die Optik hatten wir Daniels Zähne etwas verändert und ein paar andere Kleinig­ keiten – aber viel wichtiger war, dass er Niki kennenlernte. Der hat ihm viel über sich und die damalige Zeit erzählt. Daniel hat sich auch sehr bemüht, wie Niki zu sprechen, um seinen Dialekt richtig gut hinzubekommen. Nach dem Screening in Deutschland haben einige Leute tatsäch­ lich geglaubt, dass Niki den Daniel syn­ chronisiert hätte – hat er natürlich nicht. Es zeigt einfach, was mit Daniels Talent und seiner harten Arbeit möglich war. Und für Chris, den man hauptsächlich aus Action- und Fantasy-Filmen kennt, ist das ein echter Durchbruch, und Leute hier in Hollywood bieten ihm nun schon ganz andere Rollen an – wichtige dramatische Rollen –, neben seinen bisherigen Abenteuergeschichten. Das Ende des Films mit Lovestory ist recht hollywoodmäßig, leicht kitschig überzuckert. Hätte die Wahrheit nicht gereicht – dass Niki sich im strömenden Regen des letzten Grand Prix überfordert fühlte, sehr verständlich drei Monate nach seinem NürburgringTrauma? Niki ist nicht der Typ, der aus Liebe zu einer Frau eine Weltmeisterschaft hinschmeißt … und an dieser Stelle hat er sich wirklich über das Drehbuch gewundert. Das ist schon ein bissl „Casablanca“ – mit wartendem Flugzeug und so weiter. Na ja, zum Flughafen Tokio war er ja wirk­ lich unterwegs. Und mir sagte er, dass er unter den widrigen Umständen dieses Rennens einfach nicht sterben wollte. Dafür gibt’s eine Menge guter Gründe. Die Liebe zu einer Frau gehört dazu, jedenfalls im Unterbewusstsein. Niki lässt solche Sentimentalitäten nicht zu, aber im Film können wir das sehr wohl so ausdrücken. Er hatte eine Entscheidung zu treffen, und wir glauben, dass Marlene damit zu tun hatte. Das Publikum sieht das sicher auch gerne so, aber das hat nicht unbedingt mit Hollywood zu tun. www.rushmovie.com

65


Sasha DiGiulian in der Route „Jack of all Trades“ in Waterval Boven, Südafrika


Hinter dem spannendsten neuen Namen im A b e n t e u e r­s p o r t steckt eine zierliche CollegeStudentin: Sasha DiGiulian, ein Leben zwischen H ö h e n­f l ü g e n u n d blutigen Fingern. T e x t : I an M a c l e o d B ild e r : K e ith L ad z inski

Dünne

L u ft

67


O berhalb der Baumgrenze, aber immer noch unterhalb jener Stelle, die das flache Sonnenlicht erreicht, klammert sich Sasha DiGiulian an einem frühen südafrikanischen Wintermorgen an eine nackte Sandsteinklippe. Wobei „klammern“ vielleicht nicht das richtige Wort ist, dafür tut sie das, was sie tut, viel zu selbstverständlich und elegant. Sasha DiGiulian ist gerade mit „Rodan“ beschäftigt, einer Route, die noch keine Frau vor ihr geschafft hat. Eine Drehung des Oberkörpers, eine beherzte Verlagerung des gestreckten rechten ­Fußes, ein Zug an einem Vorsprung ­bringen sie ein paar Zentimeter näher ans Sonnenlicht. Die Hände, die den nächsten Griff ­ertasten: pinkfarbener Nagellack auf der einen Seite, weißer Magnesiumstaub und blutig aufgerissene Haut auf der anderen.

Als Juniorin war Sasha DiGiulian praktisch unschlagbar, bei den Profis meldete sie ihren Führungsanspruch früh an: 2011 gewann sie als Achtzehnjährige in Arco, Italien, die Kletter-WM. Sie ist dreifache US-Meisterin und weltweite Nummer eins der Damen im Felsklettern. Aber die größte Aufmerksamkeit bringen der Zwanzigjährigen ihre Leistungen außerhalb der Wettkämpfe: Auf der „Pure Imagination“-Route in der Red-RiverSchlucht in Kentucky machte sie sich zur ersten Amerikanerin, die den Schwierigkeitsgrad 9a kletterte. Mehr als 50 Frauen hatten hier vor ihr vergeblich ihr Glück versucht; DiGiulian ist eine von weltweit nur drei Frauen, die 9a gestiegen sind. Und von denen ist sie die jüngste. „Ich habe schlicht keine Ahnung, wozu ich fähig bin“, sagt sie. „Aber ich würde es gerne herausfinden.“ 68

All das hat sie schon vor dem zweiten Jahr an der Columbia-Universität erreicht, wo sie Creative Writing im Hauptfach ­studiert. Was sie in den Sommerferien zwischen erstem und zweitem Jahr tun würde, wusste sie schon lange: Die Geschichten, die sie interessierten, drehten sich alle um ein südafrikanisches Klettergebiet etwa 300 Kilometer östlich von ­Johannesburg in der Nähe des Ortes ­Waterval Boven (was auf Afrikaans so viel heißt wie „über dem Wasserfall“). DiGiulian steht kurz vor einer Schlüsselstelle der braun-orangefarbenen Felswand. Ein schwieriges Manöver noch, aber gerade in heiklen Situationen spielt sie die Routine aus dreizehn Jahren ­Trainings- und Wettkampferfahrung ­besonders souverän aus. Spielend einfach findet die gerade 1,58 Meter kleine Amerikanerin Halt und zieht ihren zierlichen Körper so mühelos hoch, als würde sie die Wand hinaufflattern. In ihrer Kindheit in Alexandria, Virginia, probierte Sasha alles, Schwimmen, Fußball, Tennis. „Als ich zu klettern anfing, war ich auch wettkampfmäßige Eiskunstläuferin“, sagt sie. „Um manche Sprünge

DiGiulian ist weibliche Erstbesteigerin mehrerer Routen, darunter „Bellavista“ (8b+) in den italienischen Dolomiten und „Pure Imagination“ (9a) in der Red-River-Schlucht in Kentucky.


„Ich habe keine Ahnung, wozu ich fähig bin. Aber ich würde es gerne ­h e r a u s f i n d e n . “


In der College-­ Sommerpause reiste DiGiulian für ein paar Erstbesteigungen nach Südafrika.

üben zu können, mussten wir ­einen Gurt tragen, ganz ähnlich dem beim Klettern. Jedes Mal, wenn ich den Gurt fürs Eis­ kunstlauftraining angelegt habe, bekam ich Sehnsucht nach dem Klettern.“ Die südafrikanische Sonne steht mittler­ weile hoch genug, um den Großteil der Hänge zu beleuchten. DiGiulian nützt ­einen kleinen Felsvorsprung auf „Rodan“, um ein paar Minuten zu verschnaufen. Ihr Gastgeber und Kletterpartner auf der Route ist Arjan de Kock, Weltklasse-Klet­ terer aus Südafrika. Er lernte DiGiulian 2009 kennen, als die damals Sechzehn­ jährige in Spanien ein paar „wirklich ­heftige Dinge gezeigt“ habe, wie er sagt. „Sie ist ehrgeizig, fokussiert und richtig lebenshungrig“, sagt er. „Mit all ihren ­Erfolgen ist noch dieses tief verwurzelte Selbstvertrauen dazugekommen, dieses Wissen, dass sie am Limit klettern kann.“ Nach dem Schulabschluss legte DiGiulian eine einjährige Pause ein – Zeit, um zu reisen und ganz für sich zu klettern. Erst danach ging sie nach New York an die ­Columbia-Universität und belegte Creative 70

Writing mit einem Business-Schwerpunkt als Hauptfach. „Ich werde für den Rest meines Lebens klettern“, sagt sie, „aber Sport-Marketing ist auch etwas, was ich eines Tages machen will.“ Die Ernsthaftig­ keit, mit der sie ihr Studium vorantreibt, macht ihr Leben zu einer Art Drahtseilakt, in dem sie Sport, Lernen und das Privat­ leben einer Zwanzigjährigen in Balance halten muss. In New York hält sich DiGiulian auf dem Mountainbike oder beim Joggen fit, fünfmal pro Woche besucht sie die IndoorKletterhalle an den Chelsea Piers am Hudson River an Manhattans Westside. Nur wenn es die Uni zulässt, reist sie am Wochenende zu Wettbewerben. Stress? Nicht allzu sehr, wenn man ­ihrer Zimmerkollegin Ariana Dickey glaubt. „Ihre Kletterkarriere engt Sasha überhaupt nicht ein“, meint Dickey. „Sie hat genauso viel Freizeit wie jeder andere Student an der Universität.“ Auf dieser Felsnase in einer abgelegenen Region im östlichen Südafrika, nahe der Grenze zu Mosambik und dem Königreich

Wenn Sasha DiGiulian in New York ist, trainiert sie in der IndoorKletterhalle an den Chelsea Piers, läuft und fährt Rad. the red bulletin


„… und dann erlebt man, dass das, was eben noch unmöglich war, nun doch möglich ist.“

Swaziland, scheint New York nicht nur geografisch unendlich weit entfernt. Hier zählt allein das Duell mit der Route. Und es ist ein ziemlich kniffliges Duell. Es gibt gute Gründe, warum „Rodan“ ­bisher von keiner Frau erobert wurde. ­DiGiulians Wendigkeit, Geschicklichkeit und ihre kleine Statur sind üblicherweise Stärken, aber diese Route erfordert vor ­allem große Reichweite und jede Menge Kraft. Selbst de Kock, derzeit wohl Süd­ afrikas Kletterer Nummer eins, hatte hier noch früher am Tag seine Probleme. Wuuuusch … plötzlich baumelt die beste weibliche Outdoor-Kletterin in der Luft, in fast zehn Meter Höhe über einem felsigen Pfad. DiGiulian schwingt am Seil zurück Richtung Berg, federt den Schwung mit dem linken Fuß ab. Heute hat „Rodan“ gewonnen … Aber es gibt schließlich noch andere Aufstiege, die bezwungen werden möchten. Beim Wandern zwischen den Routen hatte DiGiulian eines Morgens etwas ­entdeckt, was sie „diese stolze schwarze Felswand, die einen fast einschüchtert“, nannte. „Da waren keine Magnesium­ spuren von anderen Kletterern, aber der Fels stand da, als würde er unbedingt

­ estiegen werden wollen.“ Jemand hatte b der Wand im Jahr 2008 den Namen „Over­ lord“ gegeben, durchstiegen war sie aber noch nie worden. „Sie sah so wunder­ schön aus, ich dachte mir, warum es nicht einfach mal versuchen?“ „Overlord“ offenbart seine Schwierig­ keiten schon auf den ersten Blick. Ein ­gigantischer Überhang teilt die Wand in der Mitte, es gibt jede Menge gefährliche Stellen: Passagen, die weite Griffe erfor­ dern, Abschnitte, in denen man sich an Rissen entlangarbeiten muss, viel blanker, rutschiger Fels. Drei Tage lang kehrt das Duo täglich zurück, um „Overlord“ zu beobachten, zu erkunden, Wege durch die Wand zu finden. „Eine neue Erfahrung für mich“, erzählt DiGiulian. „Die Arbeit an einer noch unbestiegenen Wand ist, wie ein Puzzle zu lösen.“ Es folgen drei weitere Tage voll schmerz­ haft erkauften Fortschritts, blutiger Finger und zermürbender Stürze, doch letzt­ endlich gibt sich „Overlord“ geschlagen. „I sent“ (englischer Bergsteiger-Slang für „ascended“ = aufgestiegen; Anm.) postet DiGiulian auf ihrer Facebook-Seite. Direkt nach ihrer Erstbesteigung erreichte auch Arjan de Kock die Spitze. Die zwei Kletter­ kollegen taxieren die Route auf Schwierig­ keitsstufe 8c – technisch gesehen ganz knapp unter Sashas Bestmarke 9a, aber dafür auf völligem Neuland. Einer Klettertradition folgend, darf der Erstbesteiger „seine“ Route benennen. Di­ Giulian nützt die Gelegenheit, um Nelson Mandela zu ehren, der zu dieser Zeit zwei Autostunden westlich in Pretoria im Kran­ kenhaus liegt. „Ich nenne den Aufstieg ‚Rolihlahla‘“, sagt sie. „Das ist Nelson Man­ delas zweiter Vorname. Er ist einer der herausragenden Männer der Geschichte.“ Passenderweise lässt sich der Name auch als „Störenfried“ übersetzen. „Mir gefällt dieser Gedanke“, sagt DiGiulian. „Man geht da raus, um Risiken in Kauf zu nehmen, um etwas zu verändern. Man kämpft gegen die Schwerkraft, besiegt seine Furcht.“ Als sie das Gelände verlässt, hält die kleine Kletterin inne, um die Augen auf die schwierigen Passagen von „Rodan“ zu richten, dem Aufstieg, der – vorerst – stärker war als sie. „Wenn ich es dieses Mal nicht schaffe“, sagt sie, „mach ich’s eben das nächste Mal.“ Ein paar Tage später hebt DiGiulian ab in Richtung der Stahl-und-Glas-Berge Manhattans. Sie wird nach Südafrika zu­ rückkommen, wann auch immer das sein wird. „Rodan“ hat keine Eile. www.sasha-digiulian.com

the red bulletin

71


GEOCACHING ALS NEUE TREND‑SPORTART FÜR ALLE, DIE NATUR UND TECHNIK MIT DEM NERVENKITZEL DES SUCHENS UND FINDENS‑ VERBINDEN WOLLEN. Text: Peter Schönlaub, Fotos: Kurt Pinter


B E Z A H LT E A N Z E I G E

aniel Sailer hängt in der Felswand. Aber statt des nächsten Karabiners zückt er sein GPS-Gerät, und dann wandert sein Blick suchend über die Felsen. Eine kleine Höhle scheint ihn näher zu interessieren: Mit geschickten Bewegungen hangelt er sich hin, greift hinein und zieht mit triumphierendem Lächeln eine unscheinbare Plastikdose heraus – einen Geocache. Der 31-jährige Steirer ist bereits seit acht Jahren Geocacher und engagiert sich auch über www.geocache.at für diese Mischung aus Sport, Outdoor-Erlebnis und Kombinationsgabe. Damit ist er längst nicht mehr nur Teil einer kleinen Elite. Im Gegenteil: Geocaching boomt. In Österreich sind bereits 123.000 Geocacher registriert, rund 19.000 davon sind aktiv und suchen nach einem der mehr als 43.000 Caches, die im Land versteckt sind. Weltweit zählt man über sechs Millionen aktive Geocacher, und auf dem Planeten sind schon über zwei Millionen Caches versteckt; sogar auf der Weltraumstation ISS befindet sich ein Cache – genauso wie im Mount-EverestBasislager oder in der Tiefsee. Wie das Suchen und Finden funktioniert, ist schnell erklärt: Wer immer sich dazu berufen fühlt, bastelt einen Cache, versteckt ihn und schickt die GPS-Koordinaten samt einer kleinen Beschreibung an die Reviewer von www.geochaching.com. Diese Reviewer überprüfen dann, ob der Cache alle geforderten Mindestauflagen erfüllt – etwa 160 Meter Distanz zum nächsten Cache –, und schalten ihn dann auf der internationalen Website frei. Der Cache kann beispielsweise eine wasserdichte Kunststoffdose sein; drinnen befindet sich ein Logbuch, in das sich der Finder einträgt. Mitunter sind auch kleine Geschenke enthalten – oder eine Münze mit Signatur, die der Finder wieder in einen anderen Cache legt. Über das Netz lässt sich verfolgen, wie dieser Geo-Coin über die Erde wandert. Um aktiver Geocacher zu werden, muss man sich lediglich auf der genannten Website registrieren und einen Nickname anlegen. Dann kann man auf seinem Profil gefundene Caches eintragen, bewerten und Nachrichten an den „Hider“ senden. Oder selbst verstecken. Für viele Cacher liegt der Reiz im Sammeln von Erfolgserlebnissen und im Wettbewerb mit anderen Suchwütigen. Der fleißigste österreichische Finder mit Nickname „harrylime“ hat schon rund 22.000 Caches gefunden. Weltweit führt „Alamogul“ mit fast 89.000 Funden.

In normalen Caches findet man oft Geo-Coins: kleine Geschenke des Versteckers. Ein weitaus größerer Gewinn winkt allen Teilnehmern an der Mazda3 Geocaching Challenge: der neue Mazda3.

Andere wiederum sehen in Geocaching einen Anreiz, ihren Bewegungsspielraum zu erweitern. Daniel Sailer selbst ist dafür ein gutes Beispiel. Über sein Hobby hat er sich zum Bergsteiger, Kletterer, Canyoning-Freak und Höhlenforscher entwickelt: „Ich bin jedes Wochenende irgendwo in den Bergen unterwegs, meistens auf der Suche nach einem Cache.“ Die Inspiration dafür holt er sich im Internet: „Ich suche mir Caches, deren Beschreibung interessant klingt. Auf diese Weise bin ich schon an Orte gelangt, die ich sonst wohl nie gesehen hätte.“ So hat sich Daniel Sailer 100 Meter tief in eine Höhle abgeseilt, den Watzmann oder den Piz Bernina in der Schweiz bestiegen, und klarerweise wird auch im Urlaub nach Caches gesucht: „Ich hab schon in Spanien oder im Nahen Osten Tourentipps von lokalen Geocachern bekommen.“ Solche extremen Touren sind freilich nicht die Regel. Mit der zunehmenden Popularität von Geocaching steigt auch die Bandbreite an Zugängen. Viel Equipment braucht man ja nicht: Es reichen ein Computer zu Hause und ein Smartphone mit GPS. „Mittlerweile lässt sich fast jede Outdoor-Sportart mit Geocaching verknüpfen“, erklärt Daniel Sailer. Dazu kommen Spielarten wie Rätselcaches, deren Lage man sich über knifflige Hinweise erarbeiten muss, oder das große Highlight in diesem Herbst, die Mazda3 Geocaching Challenge (siehe Kasten rechts). Bei dieser großangelegten Aktion kann man den Reiz des Suchens mit der Aussicht auf tolle Preise verknüpfen: Jede Woche werden Smartphones verlost, und im Finale winkt dem versiertesten Geocacher sogar ein Auto: der brandneue Mazda3.

So einfach geht’s: Fünf Geocaches, die das Wort MAZDA ergeben, sind bis 17. Oktober in Österreich zu finden. Jede Menge Spaß und Action sind somit garantiert. Alle Infos und Daten dazu finden Sie auf www.mazda.at/geocaching. Wer einen dieser fünf Caches findet, fotografiert und auf die Plattform hochlädt, nimmt an der wöchentlichen Verlosung der Samsung Galaxy S4 Active teil. Wer bis 17. Oktober alle fünf Geocaches gefunden hat, qualifiziert sich für das große Finale am 20. Oktober. An diesem Tag werden zeitgleich fünf Geocaches freigeschaltet. Der schnellste Finder gewinnt den Hauptpreis: den neuen Mazda3. Die drei Runner-ups bekommen je ein Samsung Galaxy S4 Active. Der Ort für das Finale ist noch streng geheim.

Alle Infos zur Mazda3 Geocaching Challenge: www.mazda.at/geocaching


Zwei Dänen arbeiten an einem privaten Raumfahrt­ programm. Binnen fünf Jahren will einer der beiden in der selbstgebauten Rakete ins Weltall fliegen.

Te x t : B e r n d H a u s e r, B i l d e r: U f f e W e n g 74

zusatzbild: Bo Tornvig

Sp ce Cowboys


Konstrukteure Peter Madsen (li.) und Kris­ tian von Bengtson in Kopenhagen; Start der Eigenbau-Rakete HEAT 1X in der Ostsee: „We go supersonic.“


„Ich fürchte mich mehr, einsam in einem Pflegeheim zu sterben, als an Bord einer selbst­g ebauten Rakete.“ Peter Madsen 76


p

eter Madsen heftet ein Foto seiner Frau Sirid vor sich auf das Instrumentenbrett. Ein Helfer schließt von außen die Luke. Madsen winkt noch einmal, sein Herz schlägt heftig. Countdown — „Three, two, one, zero!“ —, und dann fauchen vier Raketentriebwerke los.

200.000 PS pressen Peter mit 4g in den Sitz, dem Vierfachen der Erdanziehungskraft. „Dies ist meine beste Stunde“, schießt ihm durch den Kopf. Peter fliegt ins All, in der Spitze seiner selbstgebauten ­Rakete HEAT-1600. Immer wieder stellt Peter Madsen sich diese Szene vor, wenn er nachts auf einer Matratze unter seinem Arbeitstisch liegt. Ein paar Stunden Schlaf und einen Instantkaffee später geht seine Arbeit im HAB weiter, dem Horizontal Assembly Building der Firma Copenhagen Suborbitals, die Madsen 2008 mit seinem Partner Kristian von Bengtson gegründet hat. Wann wird dieser Traum Wirklichkeit? In vier Jahren? In fünf? Dann wäre Madsen fünfzig Jahre alt. Doch ­bereits jetzt ist der Konstrukteur und Unternehmer sicher: Der Traum wird wahr werden. Das dänische Weltraumzentrum HAB ist eine schmucklose Wellblechhalle auf dem Gelände einer stillgelegten Werft am Stadtrand von Kopenhagen. Hier fräst, hämmert, bohrt, klopft Peter Madsen an seinem Traum. Warum hier und nicht, zum Beispiel, bei der NASA? „Die NASA arbeitet mit vielen Sub­ unternehmen, zusammen, subcontractors, die die Antriebe bauen. Ich würde also irgendwo hingeschickt werden, um etwa für eine Firma wie Pratt & Whitney Rocketdyne zu arbeiten. Dort wäre ich dann ein klitzekleines Zahnrad in einem riesigen Getriebe. Das wäre für mich kein Glück, sondern eine Katastrophe. Bei Copenhagen Suborbitals bin ich es, der entscheidet. Ich kann eine Rakete von Grund auf bauen, statt nur für ein winziges Detail zuständig zu sein. Ich möchte arbeiten, gestalten – und nachher gehe ich wieder schweißen. Ich liebe das!“ Raumfahrtarchitekt Kristian von Bengtson hat für die NASA gearbeitet und am Ende resigniert, weil seine Entwürfe alle im Papierkorb 2008 gründen Peter landeten. Im Mondfahrt-Pround Kristian die Firma Copenhagen Sub­ gramm Constellation hat er orbitals. Ihr Ziel: „Eine die Inneneinrichtung von Rakete von Grund auf Raumfahrzeugen entworfen. selbst bauen.“ Links: (Mittlerweile wurde das Seating-Design-Studie ­Programm von US-Präsident der Weltraumkapsel: Barack Obama gestoppt.) „Mit Technik voll­ gestopfte Enge.“ ­Gerade als Kristian die Nase


78

Peter hatte sein ganzes Leben kein Problem damit, wovor sich viele Menschen fürchten: als lächerlich zu gelten.

Credit:

voll hat von PowerPoint-Präsentationen und theore­ tischen Entwürfen, liest er in einer Zeitung von Peter Madsen: Peter habe das weltgrößte private U-Boot gebaut, steht da, und jetzt wolle er „eine Rakete ins All schießen mit sich selbst als Versuchskaninchen“. Kristian ist elektrisiert, trifft sich mit Peter in dessen damaligem Domizil: der „Nautilus“, Madsens 34-Tonnen-U-Boot. U-Boote sind wie Raumkapseln: mit Technik vollgestopfte Enge, schützende Hülle in lebensfeindlicher


Umwelt. Kristian ist sich ­sicher: Wenn er seinen Traum von praktischer Raumfahrt verwirklichen kann, dann mit Peter. Sie diskutieren und skizzieren: Peter wird dafür sorgen, dass die Rakete auf 100 Kilometer Höhe kommt, Kristian ist verantwortlich da­ für, dass Peter den Flug über­ lebt. Da sie einen suborbitalen Flug planen, einen parabelförmigen 15-Minuten-Trip ins Weltall, nennen sie ihr Raumfahrtprogramm Copenhagen Suborbitals. Die ersten Aufgaben sind klar verteilt: Peter küm­ mert sich um den Bau der Rakete, Kristian um die Kapsel mitsamt den Fallschirmen. Die beiden fahren zuallererst in den Baumarkt, besorgen Bleche und Korkplatten. „Kork ist ein phantastisches Material für einen Hitzeschild“, sagt Kristian. „Er übersteht mehr als 1000 Grad Celsius.“ Im Juni 2010 schleppt die „Nautilus“ eine erste Abschussplattform namens Sputnik hinaus auf die Ostsee. Darauf steht die HEAT1X, die erste Rakete der Copenhagen Suborbitals. Sie ist neun Meter lang, zwei Tonnen schwer und soll auf 16 Kilometer Höhe steigen. Im Mikro-Raumschiff an der Spitze glotzt das Dummy Rescue Randy durch eine Plexiglaskuppel. Nach dem Ausbrennen der Rakete soll Rescue Randy sicher zur Wasseroberfläche zurückkehren, per Fall­ schirm. Die Antriebseinheit besteht aus 500 Liter flüssigem Sauerstoff, der in einen 500-Kilo-Block aus Spezialgummi geleitet und dort gezündet wird. Auf den Begleitbooten warten schussbereit die Kameras der nationalen und internationalen Presse. „… three, two, one, zero!“ Und: Nichts passiert. Die Rakete rührt sich nicht. Der flüssige, auf minus 183 Grad gekühlte Sauerstoff hat ein Ventil vereist. Dem 10-Euro-Haarföhn aus dem Supermarkt, der das Ventil offen halten sollte, ist der Batteriestrom ausgegangen.

In einer schmucklosen Wellblechhalle am ­Kopenhagener Hafen (re.) schraubt Peter an seinem Traum. 2018 will er an Bord seiner Rakete ins All. Bis ­dahin wird Dummy ­Rescue Randy (u.) die Testflüge bestreiten.

D

och die Raketenmänner ernten nicht nur mit Spott und Hohn. Privatleute spenden Geld. ­Unternehmen geben Stahl, ­Geräte und Treibstoff für weitere Versuche. Der Unterstützer­ verein wächst auf 300 Mitglieder, jedes zahlt monatlich 13 Euro. Peter bloggt in der technischen Wochenzeitung „Ingeniøren“ über die Fortschritte. Leser ge­ ben Ratschläge. Immer wieder melden sich Fachleute im HAB, die mitarbeiten wollen, gratis. Im folgenden Sommer ankert die aus Eisenbahn­ schienen zusammengeschweißte Abschussrampe wieder auf der Ostsee. Zweiter Versuch mit der HEAT1X. 25.000 Leser von „Ingeniøren“ verfolgen das ­Geschehen auf der Homepage. Der dänische Fernseh­ sender TV2 hat einen Hubschrauber geschickt und berichtet live. Beim zweiten Versuch zündet der Motor, bereits bei „One“ sehen die Zuschauer den Feuerschweif, die Rakete schießt gen Himmel. Beim Public Viewing im Planetarium von Kopenhagen hält es die Unterstützer nicht mehr auf den Sitzen. Jubel, Klatschen, gereckte Fäuste. „We go supersonic“, bemerkt Peter auf der Ost­ see nach zwei Sekunden lakonisch, im NASA-Jargon. Doch plötzlich schlingert das Fluggerät wie eine Silvesterrakete, erreicht nur 2,8 Kilometer Höhe, nicht 16, wie geplant. Die Fallschirme am Mikro-Raumschiff öffnen nicht richtig, Rescue Randy schlägt in seiner Mikroraumkapsel fast ungebremst auf dem Wasser auf. Als das Team die Stahlröhre birgt, hat sie Dellen: Ein Mensch hätte diesen Aufprall nicht überlebt. Trotzdem spottet an diesem Tag niemand. Die Zahl der Mitglieder im Unterstützerverein steigt auf 450. Warum hat die Rakete beim ersten Countdown nicht funktioniert? „Da war wohl ein elektrischer Kontakt lose“, sagt Kristian. Warum hat der zweite Count­ down geklappt? „So ist das bei Wackelkontakten: Manchmal fließt der Strom.“ Im Sommer 2012 testen Kristian und Peter einen Schleudersitz für eine neue, kegelstumpfförmige Raumkapsel. Im Juni 2013 dann ein entscheidender Schritt: Die schlingernde HEAT-1X hat gezeigt, dass


Raketen eine aktive Steuerung brauchen. Die neue 4,5-Meter-Testrakete sapphire bekommt deshalb unterhalb des Triebwerks vier Ruder aus Kupfer. Ein Programmierer in der Helfergruppe hat in monatelanger Arbeit eine Software geschrieben: Sie überprüft den Flugkurs der Rakete 500-mal pro Sekunde und korrigiert ihn ständig über die Ruder.

W 80

und schön in ihrer geradezu titanischen Kraft“. Als er sein erstes von ins­ gesamt drei U-Booten fertiggestellt hatte und es vorführen wollte, stand eine Menschenmenge am Kai, Techniker und Ingenieure. Einer rief: „Hast du einen Schweißkurs gemacht?“ Peter antwortete: „Ja!“ Der Mann rief wieder: „Bist du durchgefallen?“ – „Der Mann wollte mir weh tun“, sagt Peter. Mittlerweile hat er tausend Tauchgänge im U-Boot hinter sich. Peter und Kristian leben ihren Traum längst stellvertretend für viele: Copenhagen Suborbitals hat aktuell 40 Helfer und 800 Unterstützer. Viele sind Techniker und Ingenieure, fast alle müssen in ihrem Job Kompromisse machen. „Wir hingegen tun jeden Tag, was wir wirklich tun wollen“, sagt Kristian. „Wenn ich über unser Projekt blogge, schreibe ich technisch“, sagt Peter. Es ist seine Methode, sich in die Herzen der Leser zu stehlen: „Was die wirklich begeistert, ist die Poesie dieser absurden Mission.“ Manchmal erträgt Peter den Arbeitslärm und die Menschen im HAB nicht. Dann spaziert er über das Werftgelände. Zwischen aufgerissenem Asphalt und brüchigem Beton sprießen Blumen. Hummeln fliegen sie an. Sie brummen wie Maschinen. Sie haben einen dicken Leib und kleine Flügel. Es ist erstaunlich, dass Hummeln fliegen können. Aber sie fliegen.

Oben: Bauteile der SAPPHIRE-Rakete werden auf die Startvorrichtung gehievt. Unten: „Was unsere Unterstützer begeistert, ist die Poesie dieser absurden Mission“, sagt Firmengründer Peter Madsen.

www.copenhagensuborbitals.com

zusatzbild: Copenhagen Suborbital

ieder ist das Team auf der Ostsee, diesmal unterstützt von der „Vostok“, einem ehemaligen deutschen Seenotkreuzer, der als Kontrollzentrum dient. (Peter hatte gebloggt, dass man das Schiff unbedingt braucht. In wenigen Tagen hatte man die Kaufsumme von 40.000 Euro über Spenden zusammen.) Die SAPPHIRE steigt in den Himmel, lotrecht, perfekt. Kaum will sie sich neigen, bringen die Ruder sie in Millisekunden zurück auf Kurs. Mit einer Geschwindigkeit von 1239 km/h erreicht sie 8,3 Kilometer Höhe. „Ein riesiger Erfolg“, jubelt „Ingeniøren“. Und dass die Fallschirme wieder nicht funktionieren und die Rakete in der Ostsee versinkt? Das Team wird an ­einer neuen Auslösevorrichtung arbeiten. Das nächste Ziel ist es, die aktive Steuerung in die HEAT-2X zu integrieren, eine 9-Meter-Rakete, die als Rohling bereits im HAB liegt und, ausgestattet mit ­einem 200.000-PS-Motor, im Sommer 2014 startklar sein soll. Die HEAT-2X hat keinen Hybridmotor mit Spezialgummi mehr, sie ist eine Flüssigkeitsrakete, angetrieben von Alkohol und flüssigem Sauerstoff. Die Rakete ist ein 1:3-Modell der finalen HEAT-1600, einer Kopie der V2 des Raketenpioniers Wernher von Braun. Dieses Ungetüm, das Peter ins All tragen wird, soll im Sommer 2015 zum ersten Mal starten, zunächst mit Rescue Randy an Bord. 2018 will Peter selbst in der Kapsel sitzen. Peter hatte sein ganzes Leben lang kein Problem damit, wovor sich andere fürchten: nämlich als lächerlich zu gelten. Ein Theater gründen. Um die Welt ­segeln. Die Angst vorm Scheitern halte die Menschen davon ab. „Wir tun nichts, was risikoreich wäre, ­weder ökonomisch noch persönlich.“ Beim Raketenprojekt riskiert Peter sogar sein Leben: „Viele erkennen mit vierzig, dass sie einen langweiligen Job haben, ein langweiliges Haus, eine langweilige Frau. Ich versuche, mich nicht zu langweilen. Ich fürchte viel mehr, einsam und verlassen in einem Pflegeheim zu sterben, als in einer selbst­ gebastelten Rakete.“ Peters persönliche Habe passt in zwei Einkaufs­ tüten. Sein Maschinenbaustudium und diverse andere Ausbildungen hat er abgebrochen. Bevor er Sirid ­heiratete und bei ihr einzog (und sie sich eine Raumkapsel auf den Oberarm tätowieren ließ), hatte er in Werkstätten und auf U-Booten gewohnt. Peter wollte nie Karriere machen. Er wollte immer nur U-Boote bauen und vor allem Raketen, „weil sie mythisch sind


„Nach unserem ersten Treffen fuhren wir in den Baumarkt. Kork ist ein phantastisches Material für einen Hitzeschild.“ Kristian von Bengtson

Vorbereitungen für den Start der SAPPHIRERakete im Juni 2013: „Wir tun jeden Tag, was wir wirklich tun wollen.“


Der Flug des Adlers Zu wissen, dass Shane McConkey bei der AusĂźbung dessen starb, was er liebte, macht es Sherry McConkey mĂśglich, mit alldem irgendwie zurechtzukommen.

Bild: www.carroux.com

Text: Ann Donahue

82


Shane McConkey und Miles Daisher bei 足einem BASE-Jump aus der Peak2Peak-Gondel in Whistler, Kanada


„In dieses Adrenalin-JunkieSchema gepresst zu werden, das wurde Shane nie gerecht. Was er tat, war doch so viel mehr.“

Am 26. März 2009 lösten sich die Ski von Shane McConkey bei einem WingsuitSprung in den italienischen Dolomiten nicht wie geplant. McConkey, einer der prägenden Abenteuersportler der Welt, Erfinder des Ski-BASE-Jumping, stürzte in den Tod. Er wurde 39 Jahre alt. Sherry war damals 41, die gemeinsame Tochter Ayla drei. Sherry stammt aus Südafrika und ist eine zierliche, auf sehnige Art kräftige Person. Sie arbeitet in Squaw Valley, Kalifornien, als Yoga-Lehrerin, sie hilft Ski­ fahrern nach Unfällen bei der Rehabili­ tation. Manche rufen sie Scheherazade, eine Anspielung auf die persische Abkunft ihrer Familie. Sie trägt eine Halskette mit zwei Anhängern: einer davon Shanes Ehering, in den anderen ist ein Zitat graviert, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird: „Wer einmal das Fliegen erlebt hat, der 84

wird auf Erden stets mit zum Himmel gewandten Augen einhergehen; denn dort wird er immer mit seinen Gedanken sein.“ Die vier Jahre seit Shanes Tod waren eine sehr schwere Zeit, aber Sherry fand einen Weg, sie zu meistern: Vor allem verbot sie sich, ihre Trauer zu zeigen, um der kleinen Ayla Vorbild und Halt zu sein. Und sie bewahrte ihren eisernen Glauben an Shanes tiefe Liebe zu seiner Familie, seiner riskanten Karriere zum Trotz. the red bulletin: Wie schwierig ist es für dich, dass nun eine Dokumentation über Shane erscheint? sherry mcconkey: Es ist richtig, dass es diesen Film nun gibt. Weil es in Shanes Sinn ist. Und weil es etwas ist, das Ayla ihren Vater nahebringt. Die Zeit seit dem Unfall war schwierig für mich, und sie ist es noch. Der Film ist eher eine Hilfe. Inwiefern eine Hilfe? Als Shane starb, gab es online eine Menge Kommentare in der Art von „Ein guter ­Vater und verantwortungsvoller Ehemann kann nicht hinausgehen und solche Dinge tun“. Natürlich spuken solche Sätze in deinem Kopf herum. Das hat sich durch den Film geändert. Es ist einfach unmöglich, aus dem Kino rauszugehen und zu sagen, dass dieser Mann kein liebevoller Vater und Ehemann war. Hat Ayla den Film gesehen? Sie hat ihre eigenen Szenen gesehen und unsere Hochzeit. Sie hat dabei ihre Nase vor Freude gekräuselt, das hat mich so ­berührt, dass ich mich wegdrehen musste. Ich möchte nicht vor Ayla weinen. Es macht einen als Kind verrückt, wenn die Eltern weinen. Eine Freundin von mir sieht das anders. Sie meint, dass es gut für Ayla wäre, zu sehen, was ich für Shane empfand. Als sie also den Film sah, sagte ich zu ihr: „Du solltest wissen, dass es für mich schwer ist und ich weinen werde. Ich vermisse Daddy sehr.“ Man konnte ­sehen, dass sie das aufgewühlt hat, aber sie hat es verstanden. Die Szene nach ihrer spielt in Italien, und sie fragte sofort: „Zeigen sie jetzt, wie Daddy stirbt?“ Sie zeigen es natürlich nicht. Aber es ist herzzerreißend, wenn man die Vorbereitungen für den letzten Sprung sieht. Was hat dich während der Arbeit an dem Film am meisten bewegt? the red bulletin

Bilder: Brigitte Sire, Ulrich Grill/Red Bull Content Pool

S

herry McConkey erinnert sich an ein Gespräch mit ihrem Ehemann. Es war eines jener Gespräche in einer Partnerschaft, in denen Frage auf Frage folgt, immer schneller, und jedes noch so winzige oder lächerliche Detail ganz besondere Bedeutung hat. „Wenn du einmal stirbst, als was willst du zurückkommen?“, fragte Sherry. Shane antwortete in der Sekunde: „Als Adler.“ Das war der Moment, sagt Sherry, in dem ihr alles über Shane McConkey klar wurde und über ihre Beziehung zu ihm. Denn auch sie wollte als Adler wieder­ geboren werden.


Die Doku über Shanes Leben und Karriere heißt schlicht „McConkey“. Alle Erlöse des Films kommen McConkeys ­Familie zugute. Kleines Bild links: Shanes Ehefrau Sherry


Ich bin ja Executive Producer des Films und konnte daher Einfluss nehmen. Trotz­ dem hatte ich zu Beginn Befürchtungen, ob wir zeigen würden, wie Shane stirbt. Aber meine Bedenken waren unbegründet. Das Team hat das sehr feinfühlig gelöst. Ursprünglich wollte ich nicht, dass wir den Sprung als Ausstieg aus dem Film ­zeigen. Das waren seine letzten Momente, und als Shanes Frau kann ich gar nicht ­anders, als diese Bilder zu hassen. Gleich­ zeitig bin ich Produzentin, und aus einer objektiven Perspektive sind diese Bilder wohl völlig okay. Die Szenerie ist ja auch wunderschön und erklärt vielleicht, ­zumindest ansatzweise, diese besondere Faszination. Wie war die Premiere beim Tribeca Film Festival dieses Frühjahr? Als ich nach New York kam, hatte ich mehr Angst als je zuvor in meinem Leben. Es war, als würde ich gleichzeitig auf eine Hochzeit und eine Beerdigung gehen. Ein Kapitel würde beendet werden, einen Teil von mir würde ich an dieser Stelle zurück­ lassen, der andere Teil würde weitergehen. Ich war auch nervös, weil ich mir so sehr 86

wünschte, dass die Leute Shane verstehen, wie er wirklich war und wie wir ihn auch zeigen wollten. Ich hatte den Film zuvor schon mehrere Male gesehen, aber nur in Gesellschaft von Freunden, nun eben erst­ mals gemeinsam mit einem größeren ­Publikum. Ich wusste nicht, wie ich in dieser Situation reagieren würde, es hätte ja sein können, dass ich mittendrin auf­ stehen und rausgehen muss. Ich hatte mir jedenfalls einen Fluchtweg zurechtgelegt. Als ich dann während der Premiere zu heulen begann, blickte ich mich im Saal um – und sah, dass alle heulten. Der Film wird auf Tour gehen. Wirst du ihn irgendwo ansehen? Ich bin sehr gespannt auf Squaw Valley. Dort lebt meine Familie, sie können es kaum erwarten, den Film zu sehen, sie waren mir auch so eine unglaubliche ­Unterstützung in den letzten Jahren. Und dann würde ich ihn gerne in einer Stadt sehen, wo die Leute nicht so einen starken Bezug zu Sport haben. In New York war da eine Frau, sie ist aufgestanden und hat gesagt: „Jetzt werde ich mein Leben ­leben.“ Das ist genau, was wir wollten.

Bilder: Brigitte Sire, Christian Pondella/Red Bull Content Pool

„In New York war da eine Frau, die aufstand und sagte: ,Jetzt ­werde ich mein Leben leben.‘ Das ist genau, was wir wollten.“


Shane McConkey hat Freeskiing verändert. Und nachdem er BASEJumpen als Hobby entdeckt hatte (hier springt er von einem Hotel in Reno, Nevada), ­veränderte er als Ski-­ BASE-Jumper die Welt des Abenteuersports.


Bilder: Red Bull Content Pool


Film läuft Shane wollte jeden Schritt, jede Aktion in Bildern festhalten. Die Kamera war sein ständiger Begleiter. Daher standen allein für die Dokumentation „McConkey“ mehr als tausend Stunden Filmmaterial zur Verfügung.

the red bulletin

89


Im Blick der Kollegen Für die Athleten, die Shane ­McConkey kannten, ist die Doku über sein Leben auch ein Blick auf ihr eigenes: wie es ist, seiner Leidenschaft zu folgen – allen möglichen Konsequenzen zum Trotz.

Charles Bryan (im Bild links) Skydiver, BASE-jumper „Der Film hat mich sehr bewegt. Ich kannte Shane im Gegensatz zu den meisten ja nicht als Skifahrer; wir waren Skydive- und BASE-JumpKumpel. Ich erfuhr erst viel später, dass er so ein berühmter Skifahrer war. Traurig, aber wahr: Sportarten in der Luft sind immer gefährlich. Wie e­ igentlich alle Sportarten.“

Miles Daisher (im Bild rechts) Skydiver, BASE-jumper „Der Film hat viele Gefühle in mir hochgewirbelt. Es hat gutgetan, über seinen verrückten Humor zu lachen und an einige großartige Momente erinnert zu werden. Das Ende war aber richtig hart. Man wusste ja, was passieren würde, und man bekam schon am Anfang des Films eine Vorahnung.“

Wie hast du Shane kennengelernt? Ich wusste gar nicht, dass er berühmt war. Er war Skifahrer, ich Snowboarderin – wie hätten wir uns über den Weg laufen sollen? Wir fingen an, miteinander mountainbiken zu gehen, und irgendwann ­wurde mehr draus. Wir hatten so viel Spaß zusammen. Shane war der witzigste Mensch, den man sich nur vorstellen kann. Es kümmerte ihn keinen Deut, was andere von ihm dachten. Eine meiner Lieblingsszenen im Film ist dein erster BASE-Jump. Beim ersten hatte ich solche Angst, aber dann war es einfach nur unbeschreiblich. Es hat mich richtig gepackt. Du willst dann unbedingt einer dieser Athleten sein, die so unglaublich schnell im Kopf sind und in jeder Situation richtig reagieren. Ich war ja schon 35, als ich mit dem Springen begann, was wirklich alt ist; fängt man jung damit an, ist man sicher noch mutiger. Als ich dann zum Skydiven wechselte und mich dabei wohl zu fühlen begann, wurde ich schwanger. Gehst du noch BASE-jumpen oder skydiven? Nein. Ich kann das alles nicht mehr ­machen. Keine Chance. Warum hast du nach Shanes Tod die Shane McConkey Stiftung gegründet? Zunächst ging es um den Jahrestag seines Unfalls, da gab es auch eine gewisse Erwartung der Leute. Und es war eine Möglichkeit, Geld zu sammeln und Aufmerksamkeit auf Themen zu lenken, die Shane wichtig waren. Wir haben einfach Sachen gemacht, nach denen er verrückt war. Die Sau rauslassen, sich wie ein Vollidiot benehmen, das Leben mal nicht so ernst nehmen. Zum Beispiel haben wir eine Wettfahrt auf Snowblades gemacht, völlig kindisch, bei der sich jeder verkleidet, wie Bauchtänzer oder Huren oder wie beides (lacht). Wir veranstalten auch eine Gala, das macht richtig viel Spaß. Mit dem Geld

„ Shane kümmerte es keinen Deut, was andere von ihm dachten.“ 90

Sherry McConkey mit ihrem Hund Pedro in Squaw Valley, Kalifornien

the red bulletin


J. T. Holmes Skifahrer, BASE-jumper „Eine großartige Hommage. Ein wahrer Triumph, wenn man bedenkt, wie schwer die Aufgabe ist, Shanes Leben und Erbe gerecht zu werden. Sicher, es gab jede Menge Material und fesselnde Inhalte, aber die Erwartungen jener, die ihn kannten, waren auch extrem hoch. Man kann sehr stolz auf den Film sein.“

Chris Davenport Big-Mountain-Legende „Es ist schwierig, die Geschichte ­eines Lebens zu erzählen, das bis zur Neige ausgekostet wurde. Shane war der ultimative Spaßvogel, der alles liebte, was verrückt war. Der Film erinnert den Zuschauer trotz des tragischen Hintergrunds daran, dass es das Allerwichtigste im ­Leben ist, Spaß zu haben.“

Im Interview: Scott Gaffney Shane McConkeys LangzeitFreund ist Co-Regisseur bei der Freeski-Film-Produktionsfirma MSP und einer der Regisseure von „McConkey“.

Bilder: Brigitte Sire (1), Red Bull Content POol (3), Action Images (1)

The Red Bulletin: Was waren die ­ erausforderungen bei der Sichtung H all des gedrehten Materials von Shane McConkey? Scott Gaffney: Die anderen Jungs bei MSP ziehen mich oft damit auf, dass ich ein Nerd bin, was unser Material betrifft. Aber es ist nun mal so, dass ich bei etwa 80 Prozent von Shanes Ski-Karriere als Kameramann dabei war … ich weiß, wo und wann was passiert ist und wie sich Shane dabei fühlte. Außerdem sind BASE-Jumper versessen auf Videos. Wenn Shane und drei ­andere irgendwo sprangen, hatten sicher drei der vier Helmkameras am Laufen. Ich wusste also, welche Aufnahmen ihm wirklich etwas bedeuteten. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit seiner Witwe Sherry? Wir wollten, dass Sherry in allem, was passiert, das letzte Wort hat. Ihre Interviews waren so atemberaubend, sie sind das Herz des Films. Wir waren alle sehr stolz, dass sie von dem Endergebnis so beeindruckt war. Was hat die Premiere beim Tribeca-Festival für den Film bedeutet? Allein zum Tribeca zugelassen zu werden ist eine Bestätigung für die Bedeutung von Shane auch außerhalb unserer ActionsportWelt. Diese Adrenalin-Junkie-Schublade, in der fühlte sich Shane nie wohl. Was er tat, bedeutete ihm so viel mehr.

the red bulletin

schicken wir Teams in Schulen, um den Schülern Umweltbewusstsein näher­ zubringen. Ich möchte überhaupt noch mehr Öko-Events machen. Das klingt nach einer Menge Arbeit. Es ist ein unbezahlter Vollzeitjob (lacht). Dass ich mich eigentlich andauernd mit ihm beschäftige, hilft zwar nicht gerade, über alles hinwegzukommen, aber das werde ich, glaube ich, sowieso nie. Ich habe Shane geliebt. Er war mein Seelen­ verwandter. Ich will auch, dass Ayla die Leidenschaft ihrer Eltern für diese Welt mitbekommt. Daher werde ich weiterhin versuchen, alles zu tun, was ich kann. Shane hat mir so viel gegeben. Und es war nicht einfach Liebe oder Seelenver­ wandtschaft – er gab mir den Mut, Dinge zu tun, die ich mir sonst nie in meinem Leben zugetraut hätte. Was hast du über Trauer gelernt? Der einzige Grund, warum ich all das überstanden habe, ist Ayla. Ich will eine starke Mutter sein, und ich will ihr zeigen, dass ihr Dad mir den Mut gab, die Dinge zu tun, die ich tun musste. Manchmal hat es natürlich auch sehr geholfen, rauszu­ gehen und mich mit dem Mountainbike auszupowern. Einfach stundenlang allein sein und sehen, wie wunderschön diese Welt ist. Dampf ablassen. Schließlich habe ich ja Shane nicht mehr, an dem ich mich abreagieren kann (lacht), also muss ich meinen Ärger anders loswerden. Besuchst du Shanes Denkmal oben in Squaw Valley oft? Squaw Valley benannte seine berühmte Abfahrt „Eagle’s Nest“ in „McConkey’s“ um, das war so unglaublich passend. Wir hatten ja beide diese Affinität zu Adlern … „Wenn du stirbst, als was würdest du gern zurückkommen?“ – „Als Adler“, sagte er, und das gilt genauso für mich. Ich habe Bilder von einem Steinadler, der da oben direkt neben dem Adler sitzt (Shanes Denkmal ist eine Adlerskulptur; Anm.). Als ich an Shanes Geburtstag hochgestiegen bin, kreiste einer über mir. Als ich an sei­ nem Jahrestag hochgestiegen bin, waren wieder welche dort. Es ist unglaublich … davor hatte ich dort nie Adler gesehen. Und jetzt sehe ich sie die ganze Zeit. „McConkey“: Offizieller Kinostart am 18. Oktober (Infos unter www.redbull.at). Vorpremiere am 3. Oktober im Rahmen der Filmreihe „Heroes by Nature“: www.heroesbynature.com

91


/redbulletin

13 OKTOBER 20 DAS MAGAZ

IN AB SE

ÄGLICHEN ITS DES ALLT

POWERBOATG R ACIN

MIT 1700 PS ÜBERS WASSER

NIKI LD EAR UF ILDMA R DE R RE GI SS EUNG ÜB ER DI CH TU IT UN D WA HR HE

JUNG

LAUT WILD E ll iph a nt

und das e s c hwe d is c h r e d n u Pop -W

Die ORIGINAL SIGG BOTTLE steht weltweit für Qualität und Präzision. Zudem ist sie beim Wandern ein idealer Begleiter.

JETZT ABO BESTELLEN! 12 AUSGABEN + SIGG BOTTLE FÜR NUR

€ 34 90

Jetzt bestellen unter Tel. 01 / 361 70 70-720, 70-720 abo@redbulletin.at oder direkt unter www.getredbulletin.com Abo-Garantie: Wenn mir das „The Red Bulletin“-Magazin nicht gefällt, schicke ich vier Wochen vor Ablauf meines Abos eine Postkarte, ein Fax an 01 / 361 70 70-799 oder eine E-Mail an abo@redbulletin.at, und mein Abo endet nach einem Jahr. Sonst verlängert es sich zum jeweils gültigen Vorzugspreis für Jahresabonnenten. Das Abo-Angebot gilt nur in Österreich und solange der Vorrat reicht. Druckfehler und Irrtümer vorbehalten. Ich erkläre mich einverstanden, dass die bekanntgegebenen Daten von der Red Bull Media House GmbH zu Marketingzwecken (postalische, telefonische, elektronische Werbung) archiviert und verwendet werden. Die Zustimmung kann jederzeit schriftlich mit einer E-Mail an widerruf@redbulletin.at widerrufen werden. Die Verwendung von automatisierten Skripten und/oder Services ist nicht gestattet. Die Zusendung der gewählten Zugabe erfolgt nach verbuchtem Zahlungseingang. Die Versandkosten übernimmt „The Red Bulletin“ gerne für Sie. Zahlungsart Erlagschein: Sie erhalten einen Erlagschein.


Verwandelt das iPad in ein Keyboard: Miselu C.24, Seite 100

Dein Programm im Oktober

ac t i o n ! R E i s e n / E q u i p m e n t / P a r t y / W o r k O u t   / c i t y g u i d e / MUSI k / E v e n t s / TV

Lambo on the Rocks

Mit einem über 500 PS starken LamborghinI Gallardo auf zugefrorenen finnischen Seen driften.

bild: ARNAUD TAQUET

Reisen, Seite 96

Mit italienischdeutschem Allradantrieb über finnisches Eis

the red bulletin

93


Action!

Grünzeug

Profi-Gear

Öko-Ausrüstung für Draussen

BambusGucker Gut aussehen, Gutes tun: Für jedes Paar verkaufter BambusSonnenbrillen spendet Wearpanda eine Brille für medizinische Hilfsprojekte. wearpanda.com

Grandioser Job-Titel: Jason McCaffrey ist „Director of Surf“ der Firma Patagonia.

Grüne Welle Surfen Öko-Wetsuits schützen vor Kälte. Und riechen besser als ein Duftbaum.

Öko-Treter Geben Halt und schonen die Natur: Futterstoff und Schnürsenkel der „Earthkeepers GT“ werden aus recycelten PET-Flaschen gefertigt.

Wie man Standard-Wetsuits in Öko-Wetsuits verwandelt? Indem man ihren Neopren-Anteil verringert. Genau dieser „Mission“ haben sich das kalifornische Outdoor-Label Patagonia und der Biomaterial-Hersteller Yulex verschrieben. Ergebnis: ein High-PerformanceWetsuit, der zu 60 Prozent aus biologisch ­abbaubarem, nichtsynthetischem Kautschuk besteht. Einziger erkennbarer Unterschied: Der Öko-Anzug riecht nach Eukalyptus (ein beträchtlicher Vorteil, sollte man das Teil im Auto vergessen). „Ich habe meine Surfer mit den neuen Anzügen losgeschickt, ohne ihnen zu erzählen, was sie tragen“, erzählt Patagonias Surf-Direktor Jason McCaffrey: „Keiner der Jungs hat den Unterschied bemerkt.“

timberland.com

Holzlatten CO²-Fußabdruck? Extrem niedrig. Die Holzskier von Grownskis eignen sich als umweltfreundliche Alternative für verschneite Rennstrecken.

Bilder: Jeff Johnson/PAtagonia, Kanoa Zimmerman/Patagonia

grownskis.com

Das Innenleben Mit diesen Bio-Materia­ lien verwandelte Patagonia sein „R2 Front-Zip“Wetsuit-Modell in einen Öko-Prototyp. Und gab damit den Anstoß, über Neopren-Alternativen nachzudenken. Lang­ fristiges Ziel: Neopren als Wetsuit-Bestandteil gänzlich zu ersetzen. Die Nassanzüge der Zukunft sollen zu 100 Prozent wiederverwertbar sein.

Guayule Kautschukpflanze. Wächst, u. a., im Süd­westen der USA.

Naturkautschuk Aus Guayule gewonnen. Ideal für LatexAllergiker.

Wolle Die gefütterte Innenseite des Anzugs hält Surfer warm.

www.patagonia.com

94

the red bulletin


Action!

party

Club Maximus: in den Stadt­ mauern von Kotor mit Vollgas feiern bis zum Sonnenaufgang

M o ntenegro­w o o d Drei Filme zur Einstimmung auf den Urlaub

Models & Yachten

text: florian obkircher. Bilder: radoje milic

KOTOR ist das neue Monaco. Die Schickeria Montenegros vergnügt sich in den alten Stadtmauern des Küstenforts. Sexy House-Beats, Laserblitze, halbnackte Bühnentänzerinnen, ein Dancefloor voll Supermodels. Kein Witz. Eine Nacht in Kotors schillerndstem Club verspricht nicht ­weniger als einen Overkill der Sinne. Das Maximus ist nächtliches Pendant zum noblen Hafen an Montenegros Küste. Nobel, weil Kotor ab 2014 mehr Anlegestellen für Superjachten haben wird als Monaco. 50 nämlich. Auch kein Witz. Dabei beeindruckt das Maximus nicht nur betuchte Touristen: Der Club ist in die mittelalterliche Stadtmauer hineingebaut. Seit 1979 ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbe. Die zwei Meter dicken Wände, die Kotor früher vor den Osmanen schützten, sorgen heute dafür, dass es keinen Stress mit den Anrainern gibt. MAXIMUS Stari Grad 433, Kotor, Montenegro www.discomaximus.com

the red bulletin

„The Dark Side of the Sun“ Brad Pitts erste Hauptrolle, ge­ dreht im VorkriegsMontenegro. Seichtes Liebes­ drama, das mit wunderbaren Son­ nenuntergängen entschädigt.

Lange Beine auf der Bühne, House-Beats, Laser-Blitze und Models am Dancefloor

Fli rtCrashkurs Drei Sprüche in der Landessprache für nächtlichen Anschluss in Kotor

1 Deine Augen haben die gleiche Farbe wie mein Porsche.

„James Bond 007 – Casino Royale“ Der bekannteste Film, der in Monte­ negro spielt, wurde gar nicht dort ge­ dreht. Wenn Daniel Craig scheinbar durch Kotor jagt, befindet er sich in Tschechien und auf den Bahamas.

Tvoje ocˇi imaju istu boju kao moj Porše.

2 Ich hab meine Telefonnummer verloren. Kann ich deine haben? Izgubio sam svoj broj. Mogu li da dobijem tvoj?

3 Kenn ich dich nicht? Du siehst aus wie meine nächste Freundin. Da li se znamo, jer puno licˇiš na moju budu´cu djevojku?

„Smash & Grab“ Doku über Pink Panther, eine inter­ nationale Juwelen­ diebesbande mit Wurzeln in Serbien und Montenegro. In über 500 Über­ fällen erbeutete sie eine halbe Mil­ liarde Dollar.

95


Action!

Reisen

Eiskaltes Vergnügen: im Lamborghini Gallardo über einen zugefrorenen See in Lappland

eine reise wert das gibt es nur in Finnland

action Weitere Adrenalinkicks auf nordisch? Auf dem Ski-Doo durch Wälder brettern und nach ­Polarlichtern Ausschau halten. www.experienceisosyote.fi

ice Driving   mal überlegt, warum die Finnen so gut im Motorsport sind? Weil sie schon als Kids in Lamborghinis Eisdriften, zum Beispiel. Während die Jüngsten von einem Trip nach Lappland träumen, um Santa Claus zu treffen, lockt die skandinavische Region Erwachsene mit Attraktionen anderer Art: etwa der, ein Sportwagen-Geschoss mit 100 km/h übers Eis zu lenken. Nicht, dass es Kindern verboten wäre, den Weihnachtsmann gegen einen Flitzer zu tauschen: „Letztes Jahr fuhr hier ein Elfjähriger einen Lamborghini“, sagt Daniel Eden, Chef und Organisator der Motorsport-Tour D1 Ultimate-GT, „auf gefrorenen Seen gibt es weder Alterslimit noch ­Regeln oder Verkehrszeichen. Jeder darf hinters Lenkrad.“ Doch zumeist begehren Erwachsene (und zwar aus aller Welt) Eis-Drift-Sessions: „Ich bin viele Rennen in starken Autos gefahren“, sagt unser Tester, der deutsche Unternehmer Frank Scheelen, „aber nur hier kannst du wirklich ans Limit gehen. Am Eis gibt es null Barrieren. Letztes Jahr saß der vierfache Rallye-Weltmeister Juha Kankkunen neben mir und gab Tipps. Drifts mit dem Porsche 911 sind ein Erlebnis – wenn das Auto sich seitwärts den Kurven nähert. Doch das Beste war der Lamborghini Gallardo. Da musst du schon richtig reaktionsschnell sein, wenn du bei 100 km/h das Schleudern Preise: Ab 3569 Euro kontrollieren willst. Doch genau (plus Taxe) für einen da setzt der Adrenalinkick ein, 3-Tage/2-Nächteund du spürst in jeder Pore, wie All‑inclusive-Trip stark das Gefährt ist. Nirgends – samt einem „full track day“. sonst spürst du Freiheit im Auto www.ultimate-gt.com so intensiv wie hier.“ 96

Küche Für den Extra-Kick am Eis sorgen allradgetriebene Lamborghinis

Insider-Warnung: Viel Kälter, als du denkst

„Aufpassen auf die Temperaturen“, warnt Daniel Eden. „In Lappland trifft es Neuankömmlinge wie ein Schlag ins Gesicht: Bis zu minus 40 Grad sind hier möglich. Viele tauchen am Flughafen in T-Shirts auf; während wir, angezogen wie Grönländer, auf sie warten.“

Was es bringt

„Das sollte jeder probieren“, sagt Frank Scheelen. „Am Eis kannst du das Auto gefahrlos an die Grenzen treiben. Danach bist du einfach ein besserer Fahrer. Ob Straße oder Rennkurs: Nun weiß ich fast in jeder Situation, was zu tun ist.“

the red bulletin

Eine finnische ­Nationalspeise: Rentier. Ob als Rentierravioli, ­Rentierkamm oder Rentiersteak – unbedingt probieren! www.monterosa.fi

abenteuer Genug vom Großstadtlärm? Dann rauf auf den Husky-Schlitten und die finnische Wildnis in fast absoluter Stille erleben. www.visitrovaniemi.fi

Text: Ruth Morgan. Bilder: arnaud taquet, juha kankkunen driving academy, Shutterstock (3)

Drift sich gut


Action!

workout

In die Knie! Eine Stunde beim Golf-Pro Der 20-jährige italienische Jungstar Matteo Manassero setzt auf Schnellkraft durch Kniebeugen und Flexibilität durch Pilates.

text: Ulrich corazza. Bilder: GETTYIMAGES, Chris Garrison/Red Bull Content Pool. illustration: Heri Irawan

Matteo Manassero ist seit 2010 der jüngste Sieger eines European Tour Events. 2013 gewann er die BMW PGA Championship.

Die physische Basis für eine kräftezehrende Saison mit rund 25 Turnierstarts legt Jung­ star Matteo Manassero im Dezember und Jänner. „Das Training sollte Ausdauer­ einheiten ebenso enthalten wie Kraft­ übungen“, empfiehlt er. „Entscheidend im Golf: schnellkräftige Muskeln – vor allem in Hüften und Beinen. Ich setze daher auf wenige Wiederholungen bei explosiver Ausführung.“ Für die nötige Rumpfstabili­ tät und -flexibilität rundet Manassero die Einheiten mit Pilates und Stretching ab. Wichtig vor einer gut fünfstündigen Golfrunde: die richtige Energieversorgung. „Ich habe mir angewöhnt, ein bisschen Bresaola (luftgetrockneten Rinderschinken; Anm.) mit weißem Reis zu essen.“

Die richtige Körperspannung ist für Matteo Manassero elementar.

B a u c h , B e i n e , P o m i t M at t e o M a n a s s e r o „Zwei Dinge sind im Golf besonders wichtig: ein starker Rumpf und schnellkräftige Beine. Daher ­beinhaltet mein Training regelmäßig explosive Kniebeugen und verschiedene Pilates-Übungen.“

1

https://twitter.com/ManasseroMatteo

Übungssache Manasseros Putting-Tipp

Schulterbreiter Stand (Füße zeigen 30° nach außen), Langhantel liegt auf den Schultern, bei der Abwärtsbewegung einatmen, Hüfte nicht nach vorne kippen

Aufwärtsbewegung nahtlos anschließen – dabei ausatmen, der Rücken sollte immer in leichter Hohlkreuzposition bleiben, Knie nicht ganz durchstrecken

2

Grün, Grün, Grün …

Die Formel für weniger Putts? „Einerseits eine Frage der Technik “, meint Manassero. „Aber zuallererst geht es um die Überzeugung, den Ball auf dem Grün zu lochen. Die erhält man nur durch Übung. Meine Rou­ tine: Ich übe 15 Minuten Putting-Technik, dann 20 Minuten Putts aus 1,2 und zum Abschluss aus 6 Metern.“

the red bulletin

Beide Beine anheben, Knie ca. 90° abgewinkelt, Oberkörper leicht von der Matte abheben, Kinn zur Brust, und die Hände berühren die Unterschenkel.

Beine strecken und gleichzeitig Hände in Halbkreis­ bewegung hinter den Kopf führen, dabei die Bauchmuskulatur anspannen, Übung ca. 15-mal wiederholen

97


Action!

city Guide

et

Douglas Stre

5 H

th ou

or ot M rn rt

St

hw es te

Arch Hill au

48 Vulkane gibt es in der Auckland-Region, der auf Rangitoto Island ist der bekannteste. Mit einer Hafenfähre gelangt man zum Fuß des 260 m hohen Vulkangipfels. Klettern ist erlaubt – bei Rauch sollte man sich aber rasch verziehen.

re e

t

TOp Fünf Meine Auckland-HIGHLIGHTS

1 CONCH RECORDS & CAFE 115a Ponsonby Road Ein exquisiter Plattenladen mit einer Riesenauswahl an Alben lokaler Indie-Musiker. Im Hinterhof gibt es eine feine Kneipe mit südamerikanischen Speziali­ täten auf der Speisekarte.

bergt heute das beste Kaffeehaus der Stadt. Warum? Weil sie hier den eigens angebauten Biokaffee selbst rösten. Der Kaffee schmeckt einzigartig, der Laden ist fast immer gesteckt voll.

4 GOLDEN DAWN An der Ecke von Richmond und Ponsonby Road Das Restaurant erinnert an ­einen Berliner Biergarten. Du kannst hier bei Hackbraten und Import-Bier Konzerte von angesagten lokalen Acts genießen.

Wasser

Eine andere Fähre bringt einen zur verschlafenen Küstenstadt Devonport. Am Berg North Head kann man Festungen aus den zwei Weltkriegen bestaunen. Die verzweigten Tunnel und Bunkersysteme lassen niemanden kalt.

Holz

2 EL SIZZLING CHORIZO 136–138 Ponsonby Road Corra, die argentinische Chefin dieses BBQ, betrieb mal einen Imbissstand auf Waiheke Island. Wir Kiwis sind stolz auf unsere Grillkultur, doch die wahren BBQMeister sind die Argentinier. 3 KOKAKO CAFe & ROASTERY 537 Great North Road Das ehemalige Postamt beher-

5 FLOTSAM AND JETSAM 86 Ponsonby Road Dieser Second-Hand-Laden ist eine Goldgrube für RamschLiebhaber. Hier findest du sogar kunstvoll verzierte alte Glüh­ birnen. Neben gratis Kaffee gibt es auch gratis Donuts. Das versüßt den Einkaufsbummel.

Mit dem Song „One Tree Hill“ würdigten U2 ihren neuseeländischen Roadie Greg Carroll, der 1986 verstorben ist. Anno 2000 wurde jener Songtitel-gebende Auckland-Vulkan zum No Tree Hill: Maori hatten ihn mit einer Kettensäge attackiert.

the red bulletin

Bilder: richard edghill, graeme Murray

„Vor ein paar Jahren war Auckland noch eine richtig öde Stadt“, sagt der neuseeländische DJ und Radiomacher Nick Dwyer, „mir war es sogar peinlich, wenn mich Freunde besuchten. Ich konnte sie nicht ausführen, weil nichts los war.“ Das ist heute anders. Und für den 28-Jährigen, der schon durch mehr als 70 Länder tourte, ist Auckland inzwischen der beste Spot zum Abhängen: „Zuletzt hat sich hier viel verändert: In der City eröffneten neue, ausgefallene Restaurants, und der berühmte Ponsonby District, der Treffpunkt der Alternativszene, ist heute trendiger und lebendiger als je zuvor … Und noch ein Tipp: Wer Aucklands coolste Spots sucht, fragt am besten hiesige Künstler oder Musiker. Sie wissen immer, was aktuell angesagt ist.“ So auch Nick D, und hier sind seine Empfehlungen.

wa y

t

AUCKLAND pulsiert heute wie nie zuvor. Sagt Neuseelands Star-DJ Nick D. Was man da tun kann? Na zum Beispiel den welbesten Kaffee trinken oder Konzerte im Biergarten hören.

m

e re

tN

3

„Nachricht an alle: Auckland lebt“

ad Ro

ea Gr Po t

Nick Dwyer ­alias Nick D ist einer von Neuseelands namhaftesten DJs.

St

re e

t

et re St

St

h

t or

at

98

et

an

iki

t

e re

et

orth Ro ad

St

tre

nS

Great N

Ar

or

t

et

u

Cr n ve os Gr

e yd Dr

en

e mm

l an Sc

d oa rR

et

i Pr

re sc

re St

so

am

lli Wi

Feuer

re St

ue

n ve nA

Stre

rre yC

eet Str

en

ad h Ro

doc Mur

ad Ro me

Su

oun

t ope

Rose Road

ld ofie Sch

Baildon Road

nb yR oa d

vie k le

Grey Lynn

Auckland Outdoor

so

c Ma

Grey Lynn Park

Road

Po n

ll Po

Allen Road

4

Western Park

on

n

ta Tu

1

M

et

tre

Richmond

t Dickens Stree

Arnold Street

Auckland, Neuseeland

2

Fü h l d i e Elem ente

No

Capetown, One Tree South Africa Auckland Hill

S ai ek

Freemans Bay

et

Norfolk Stre

Rangitoto Island


Red BuLL

3 Cola.

3


Action!

laden & Lauschen

Pop Quiz Jack Johnson, 38, ist Musiker, Surfer und Filmemacher.

Welches Bild stammt von welchem Musiker?

Die Musik und das Meer: zwei Gefilde, in denen sich Jack Johnson wohlfühlt. Als Siebzehnjähriger stand er im Finale der Surf-Meisterschaft der Pipeline Masters in seiner Heimat Hawaii – als jüngster Surfer in der Geschichte dieses Sports. Doch statt eine Karriere als Profi einzuschlagen, ging er nach Kalifornien, um Film zu studieren – und Musik zu machen. Mit Erfolg: Johnsons fünf Alben mit sommerlich-akustischen Folk-Songs verkauften sich bis heute 15 Millionen Mal. Anlässlich seiner neuen Platte „From Here to Now to You“ verrät der inzwischen 38-Jährige, welche Songs ihn inspirieren.

Die Jukebox des Wellenflüsterers Playlist Jimi Hendrix machte ihn zum Gitarristen, Fugazi erklärten ihm den Punk: Jack Johnson über die Songs seines Lebens.

Bob Dylan stellt seine Bilder derzeit in der National Portrait Gallery in London aus. Doch er ist beileibe nicht der einzige Musiker, der den Pinsel schwingt.

a

Hörproben und Tourdaten auf: www.jackjohnsonmusic.com

b

2 Fugazi

3 Michael Kiwanuka

Als Junge ging ich mit meinem Vater oft campen. Im Walkman immer dabei: die Kassette von Jimi Hendrix’ Album „Electric Ladyland“. Ich hörte sie jede Nacht beim Einschlafen. Vor allem diesen Song fand ich unglaublich. Die seltsamen Geräusche, die Hendrix seinem Instrument entlockte, klangen so magisch, dass ich selbst zur Gitarre griff.

In meiner ­Jugend gab’s in Hawaii nur ­einen guten Radiosender. Den hörten wir jeden Tag. Einmal lief dieser Song. Ich dachte: Wahnsinn! Wild, energetisch und so einfach – ich war überzeugt, das kriege ich auch hin, wenn ich meinen ­Gitarrenverstärker laut genug aufdrehe. Rückblickend betrachtet gründete ich meine erste Band wegen dieses Songs.

Ich liebe Michaels Stimme. Sie er­ innert mich an Bill Withers und Otis Redding, trotzdem ist sie einzigartig. Besonders gut kommt sie in diesem Song zur Geltung. Zum ersten Mal traf ich Michael in Australien. Nach seinem umwerfenden Konzert durfte ich ihn kennenlernen – und er entpuppte sich als supernetter Kerl.

4 Tame Impala

5 Violent Femmes

Vor vier Jahren drückte mir ein Typ in Australien eine CD in die Hand: Tame Impala. Für den Rest unserer Tour hörten wir im Bus nichts anderes mehr. Unfassbar gut, diese Australier, wie sie den psychede­ lischen Drogen-Sound der Beatles in die Gegenwart holen. Das zweite Album „Lonerism“ ist sogar noch besser – ­besonders dieser Song.

Als ich zwölf war, stellte mir mein Bruder ein Mixtape zusammen. Darauf enthalten: die Violent Femmes mit diesem ruhigen Song, den ich noch heute gern bei Soundchecks spiele. Diese Band beeinflusste mich in jungen Jahren wie keine andere: weil sie mir zeigte, dass man die Energie von Punk auch mit der akustischen Gitarre ausdrücken kann.

Feels Like We Only Go Backwards

Waiting Room

Rest

d

Good Feeling

Patti Smith Marilyn Manson Paul McCartney

Tasten w u n d er Gadget des Monats

Miselu C.24 Damit wird das iPad auch für vielreisende Musikprofis interessant: C.24 ist ein zweioktaviges Keyboard, das sich via Bluetooth mit dem iPad verbindet und eingeklappt gleichzeitig als dessen Schutzhülle dient. www.miselu.com

100

c

Kim Gordon Bob Dylan

the red bulletin

Text: florian obkricher. Bilder: universal music, rex features, picturedesk.com (2), reuters, getty images

1983 … (A Merman I Should Turn to Be)

Auflösung: A – Patti Smith, B – Bob Dylan, C – Paul McCartney, D – Marilyn Manson

1 Jimi Hendrix


RED BULL MEDIA HOUSE

präsentiert

IM OKTOBER:

HT FREE-SKIING NIG

ACTION SPORTS AND ADVENTURE MOVIE NIGHT

3. OKTOBER 2013, 19:30 UHR, “LIVE AUS WIEN” SPECIAL GUESTS: CAST & CREW VON TRACING SKYLINES

Tickets unter: www.cineplex.de/heroesbynature /HEROESBYNATURE

Du bist mein Kino

/HEROESBYNATURE


Action!

Events

save the date Wo es diesen Monat sonst noch fun & Action gibt

24

Donnerstag

24

Donnerstag

Sam Sutton fixierte 2012 den Hattrick bei der Extreme-Kayak-WM.

Europa League Im zweiten Heimspiel der EuropaLeague-Gruppenphase empfangen die Roten Bullen den nominell härtesten Gegner – Belgiens zehn­ fachen Meister Standard Lüttich. 20. 10., Red Bull Arena, Salzburg

3.–5. 10., Oetz, Ötztaler Ache, Wellerbrückenstrecke

Adidas Sickline

Die Wellerbrücke gilt als eine der schwierigsten Wildwasserstrecken der Welt. Bei der Adidas Sickline Extreme Kayak World Championship müssen die Kajakfahrer eine rund 200 Meter lange Strecke mit reißender Strömung und einem Gefälle von zehn Prozent absolvieren. Das Maß der Dinge in den letzten drei Jahren: der Neuseeländer Sam Sutton (Bild). www.adidas-sickline.com

17.–31. 10., Galerie WestLicht, Wien 25. 10., Flex, Wien

Icona Pop

ab 8. 10. auf DVD

Jäger des Augenblicks Dokumentation über Stefan Glowacz’ Expedition auf den Tafelberg Roraima (VEN). jaegerdesaugenblicks.de

102

Mit „I Love It“ ­gelang dem schwedischen Duo der Über­ raschungshit des Jahres: eine freche Electro-Pop-Hymne, die prompt in die Top Ten der US-Charts schoss. Nun gehen die zwei mit ihrem neuen ­Album „This Is…“ auf Europatour. www.iconapop.com

„A Skateboarder’s Romance“ In Wiens Vorstadt entdeckte Philipp Schuster ein Kellergewölbe aus der Jahrhundertwende (19./20. Jh.). Ein Jahr investierte der SkateboardProfi mit einigen Freunden, um darin ein spektakuläres Bowl-­ Paradies entstehen zu lassen. In der Galerie WestLicht präsentiert die Ausstellung „A Skateboarder’s Romance“ die besten der im Zuge dieses „Do it yourself“-Bauprojekts entstandenen Bilder. www.westlicht.com

26 Samstag

Iriepathie Seit 13 Jahren vereint das Lienzer Brüderpaar gekonnt jamaikanische Klänge mit deutschen Texten. So auch auf dem neuen Werk „Aufwiederhören“. 26. 10., Treibhaus, Innsbruck

the red bulletin

Bilder: jens klatt, fredrik etoall, red bull content pool, trottoir media/philipp schuster, laura darlington, domino recording company, imago

Viennale 96.000 Besucher, 300 Filme binnen 14 Tagen: Österreichs größtes ­Kinofestival findet zum 51. Mal statt. Besonderer Tipp: die dem amerikanischen Komiker Jerry Lewis gewidmete Retro­ spektive. 24. 10.–6. 11., Wien


30. 10.–2. 11., Posthof, Linz

Ahoi! Pop Festival Eisig und elektronisch: Austra begeistert mit düsteren Synthesizer-Sounds und Katie Stelmanis’ markdurchdringender Elfenstimme. Beim Ahoi! Pop Festival in Linz entert die Kanadierin ­neben jungen Indie-Künstlern wie Kate Boy, HVOB, Scott Matthew und SOHN die Bühne. www.posthof.at

23.–27. 10., Dom im Berg, Graz

Elevate Festival Wer wissen will, wie die spannendsten Elektronik-Trends der Stunde klingen, muss nach Graz. Dort treffen sich im felsigen Ambiente des Doms, einer riesigen Höhle im Schlossberg, internatio­ nale Musiker zwischen OutsiderHouse und Future-Bass. Einen Abend kuratiert der Wiener Red Bull Music Academy-Absolvent Dorian Concept. Seine Gäste: ­Daedelus (Bild), Bibio, Felix Kubin und andere Klang-Visionäre. www.elevate.at

26./27.  10., Sölden

Saisonauftakt Alpiner Skiweltcup 2013/14 Der Ski-Winter kommt … bereits traditionell am Ötztaler Gletscher mit einem Riesentorlauf der Damen und Herren. Im Vorjahr deklassierte der US-Amerikaner Ted Ligety den Rest des Feldes regelrecht, mit über 2,7 Sekunden Vorsprung. Marcel Hirscher (Bild) legte aber mit Platz zwei eine gute Basis für den zweiten Gesamtweltcupsieg. www.skiweltcup-soelden.com

Zeit, die Zukunft in die Hand zu nehmen.

Was du heute kannst vorsorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

Jetzt mit Hermann Münzen sammeln und gewinnen. vorsorge.raiffeisen.at

Der Ruhestand kommt schneller als man denkt. Und dafür sollte man vorgesorgt haben – je früher, desto besser. Ihr Raiffeisenberater weiß, welche unserer Produkte am besten zu Ihnen passen und erstellt Ihnen einen individuellen Vorsorgeplan. www.raiffeisen.at


Action!

TV-Highlights

M ust See

Volles Programm

Helden auf Ihrem Bildschirm

das red bull tv-fenster bei servus-tv

Red Bull Romaniacs Graham Jarvis setzte sich in Rumänien erneut die Hard-EnduroKrone auf. 5. 10., 12.05 Uhr

Red Bull Cliff Diving

Jung, wild und erfolgreich: Bei ServusTV sind Sie ganz nah dran, nicht nur an Susi Mai.

Ab Samstag, 12. 10., 11.30 Uhr

Wild Ones – Junge Helden

Sie sind jung, sie sind wild, und sie sind die Besten ihrer Sportart. Die Rede ist von Susi Mai, Bene Mayr, Dominik Gührs, Jason Paul und Ken Roczen, die Sie ab sofort auf eine ganz persönliche Reise mitnehmen. In unserer neuen Serie „Wild Ones – Junge Helden“ werden Sie Teil des einzigartigen Alltags der fünf Extremsportler und sind sowohl bei ihren Wettkämpfen als auch in den ganz privaten Momenten hautnah mit dabei.

WRC SPanien Montag, 14. 10., 19.10 Uhr

Mission to the Edge of Space Mittwoch, 9. 10., 21.15 Uhr

Mittwoch, 16. 10., 21.15 Uhr

Ein Stück vom Mond

Der Mann mit den Flügeln

Um einer Frau zu imponieren, stahl der NASA-Praktikant Thad Rogers 2002 wertvolles Mondgestein. Dies ist seine Geschichte.

Freeclimber & BASE-Jumper Dean Potter steht vor dem Projekt seines Lebens: der Besteigung des Mount Bute samt BASE-Sprung herab.

104

Sonntag, 20. 10., 23.10 Uhr

Buck – der Pferdeflüsterer Zwei Jahre ließ sich Pferdetrainer Buck Brannaman bei seiner Arbeit filmen und bewies eines: Am Ende sind Pferde auch nur Menschen.

Vor genau einem Jahr durchbrach Felix Baumgartner bei seinem Sprung aus knapp 39 Kilometer Höhe als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer und stellte gleich drei neue Weltrekorde auf. Zum Jahrestag dieses Ereignisses zeigt ServusTV eine exklusive Dokumentation, in der die Red Bull Stratos-Crew in noch nie gezeigten Interviews und Bildern ihre Mission Revue passieren lässt.

Gesamtführender Sébastien Ogier gibt wieder Gas: dieses Mal bei der Rally de España. 28. 10., 22.45 Uhr

Sie finden ServusTV mit dem Red Bull TV-Fenster nicht auf Ihrem Fernsehgerät? Rat und Hilfe zum Nulltarif unter

0800 100 30 70 the red bulletin

Bilder: predrag vuckovic/red bull content pool (2), icon films, mikey schaefer, cindy meehl, jörg mitter/red bull content pool, dean treml/red bull content pool, gepa pictures

Artem Silchenko will beim Stopp in Rio de Janeiro Punkte auf Gary Hunt gutmachen. 19. 10., 12.05 Uhr


p ro m ot i o n

Must-haves! 1 E correct Outerwear von Pyua Steck dir große Ziele, mit der „Momentum“ bist du gut gerüstet! Die 3-Lagen-Skijacke steckt voll funktionaler Details für dein perfektes Freeride-Erlebnis. In Pyuas ClosedLoop-Recycling ist sie zu 100 % wieder­ verwertbar, ohne dafür Kompromisse bei Style oder Funktion machen zu müssen. Mit dem richtigen Midlayer (im Bild „Sphere“) herrscht immer optimales Körperklima.

1

www.pyua.de

DOSH® Aero „Flame“ – design meets function Absolut unverzichtbar für den Extremsport wie den City-Jungle, weil handlich, wasserfest, praktisch unzerstörbar und darüber hinaus noch von perfektem Design! Das sind die in Sydney/Australien entwickelten und hergestellten DOSH®-Geldbörsen! Befreie dich vom überflüssigen Gepäck deiner alten Geldbörse und rationalisiere den Inhalt auf das Wesentliche – du wirst begeistert sein! Die gesamte brandneue Kollektion der unglaublichen DOSH® Wallets gibt’s nur bei uns. 2

2

www.ceeple.com 3 125 JAHRE ROAMER Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der ­Marke ROAMER wurde eine spezielle und auf 333 Stück weltweit limitierte Box entwickelt. Besonderheiten der außer­ gewöhnlichen Automatik-Uhr „Stingray Chrono-Diver“ sind die Wasserdichtheit bis auf 200 Meter, die verschraubte Krone sowie die Varianten Metallband und Lederband. Abgerundet wird diese exklusive Box mit einem hochwertigen Schlüsselanhänger. Mehr Infos unter:

3

www.timemode.com

Salomon SPEEDCROSS 3 Austria Edition Salomon ist offizieller Schuh-Ausstatter der österreichischen Olympia-Mannschaft und präsentiert die Austria Edition des TrailRunning-Schuhs SPEEDCROSS 3 GTX®. Im Design der österreichischen Landesfarben und mit Features wie GORE-TEX® ist dieser Schuh nicht nur optimal für Training und Wettkampf bei jedem Wetter, er ist vor allem auch eines der Must-haves dieses Winters. Hol ihn dir und „Join your team“! 4

5 4

www.salomon.com 5 A rc’teryx Rush Jacket Beim Big Mountain Skiing ist das Arc’teryx Rush Jacket eine gute Wahl. Die Jacke ist mit dem High-Performance-Material GORETEX®Pro gefertigt: robuste Materialeinsätze im Schulterbereich schützen vor Abrieb, leichteres GORE-TEX®Pro wurde im Rest der Jacke verarbeitet, für mehr Beweglichkeit und Komfort. Helmkompatible Kapuze, Schneefang und Ventilationsreißverschlüsse runden die Jacke ab. Perfekt für alle Free­ rider sowie für Auf- und Abstiege!

www.arcteryx.de


Zeitsprung Flugtage über die Jahrhunderte

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 5. November 2013. 106

the red bulletin

Bild: imagno/getty images

Zeichen gestiegenen Respekts vor dem Erdmagnetismus oder gesunkener Einsatzbereitschaft? Während Teilnehmer moderner Red Bull Flugtage dem Wasser zustreben, landeten frühere Pioniere der Luftfahrt bevorzugt auf festem Boden – trockenen, jedoch nicht immer unversehrten Fußes. Von diesen Details abgesehen, zeigen die Layouts des Kampfs gegen die Schwerkraft erstaunliche Parallelen, hier im Bild: Otto Lilienthal, 1893.


„geteilte freude ist die schönste freude: reude: M MzD connect.“

M{zd{

Mit DeM branDneuen MazDa3 eröffnet MazDa ein neueS KapiteL in SeineM SegMent unD revOLutiOniert Mit bahnbrechenDeM KOnneKtivitätS-KOnzept Die autOweLt – unD Sich SeLbSt.

„MZD ConneCT“ Die innovative Architektur des Innenraums ist ausgerichtet auf eins: auf Sie. Erleben Sie ein neuartiges Raumgefühl und erfahren Sie Bedienkomfort in einer

neuen Dimension. Das neue Mazda Konnektivitäts-Konzept für Audio, Kommunikation und Navigation ist dabei auf intuitive Bedienung und einfache Ablesbarkeit der Anzeigen ausgelegt. Dank MZD Connect verbinden Sie Ihr Smartphone mit dem 7 Zoll großen TouchscreenMonitor und greifen auf soziale Netzwerke, Podcasts, Hörbücher oder Internetradio zu. Damit sind Sie auch während der Fahrt jederzeit auf dem Laufenden – und Ihrer Mobilität sind keine Grenzen gesetzt.

Die MZD Connect Highlights: ■ Head-up Display zeigt die wichtigsten Informationen im unmittelbaren Blickfeld des Fahrers ■ 7-Zoll-Touchscreen oberhalb der Mittelkonsole für Infotainment-, Kommunikations- und Navigationssystem ■ Neu gestalteter HMI Commander in der Mittelkonsole zur Steuerung der Infotainment-Funktionen ■ Smartphone-Integration ■ Zugriff auf soziale Netzwerke, Podcasts, Hörbücher und Internetradio ■ Integration von Mazda Apps wie Eco-Display, Wartungserinnerungen und Warnhinweise ■ Bose® Premium Sound System mit neun Lautsprechern und Bose® Centerpoint® 2 Virtual Surround Sound Technology ■ Anzeige- und Vorlesefunktionen für SMS und E-Mails bei verbundenem Smartphone ■ Neues Navigationssystem mit präziseren Routenberechnungen ■ Einparkhilfe vorne und hinten mit akustischen Warnsignalen


- Dick fosbury revolutionärer hochspringer –

„wenn jemand sagt, dass es nicht geht, beweise das gegenteil.“

DeR neue MAZDA3. indem er erstmals rückwärts und nicht vorwärts absprang, trotzte Dick fosbury allen -Z Konventionen und veränderte den hochsprung für immer. Mazda beweist mit der SKyactiv} o technologie ebenfalls, dass unkonventionelles Denken scheinbar unmögliches möglich machen Zo kann. aus dieser überzeugung heraus entstand der weltweit erste Serienmotor mit einem einzigartigen verdichtungsverhältnis von 14:1. MazDa. LeiDenSchaftLich anDerS.

} oo


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.