The Red Bulletin AT 12/19

Page 1

ÖSTERREICH DEZEMBER 2019, € 3,50

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

DIE MAGIE DES AUGENBLICKS

Red Bull Illume 2019: Wir zeigen die beste Action-Fotografie der Welt


Urban / whatever that means. Der neue Audi Q3 Sportback. Club. Konzert. Park. Bar. 9 to 5. 24/7. Slow Food. Streetfood. Streetball. Rush-hour. Yoga. Der neue Audi Q3 Sportback ist bereit für die Stadt und all ihre Möglichkeiten. Was Sie daraus machen, liegt an Ihnen.

geht in viele

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 4,7 – 7,4. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 123 – 168. Symbolfoto. Stand 08/2019.


Richtungen.


E DI TO R I A L

WILLKOMMEN

LEBEN IM MOMENT

Aristoteles ist seit mehr als 2300 Jahren tot. Wir haben ihn trotzdem um Rat gefragt. Und eine Antwort erhalten. Aristoteles über Courage: Seite 62

59.551 Bilder wurden von Fotografen aus aller Welt beim Wettbewerb Red Bull Illume eingereicht. Acht der besten zeigen wir ab Seite 8.

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion

GESCHMINKTE WAHRHEIT

Als Schauspielerin achtet Franziska Weisz auf ihr Äußeres. Als Mensch achtet sie auf unseren Planeten. Das Interview: ab Seite 54

PETER CIRILLI/RED BULL ILLUME (COVER)

GELEBTE WEISHEIT

Unser Alltag wird immer stressiger. Deshalb tut es gut, gelegentlich innezuhalten, um besondere ­Momente zu genießen. Der FotografieWett­bewerb Red Bull Illume bietet die richtige Plattform dafür. Denn hier reichen die besten Action- und Abenteuer-Foto­ grafen der Welt genau jene Bilder ein, auf denen sie denkwürdige Momente festhalten. Ab Seite 8 zeigen wir dir eine Auswahl der Finalisten: acht beeindruckende Bilder – acht Momente für die Ewigkeit. Sicher nicht ewig wird unser Planet bestehen. Zumindest nicht, wenn wir so weiterleben wie bisher. Das weiß auch Franziska Weisz, Schauspielerin mit UniAbschluss in Entwicklungs- und Umwelt­ politik. Ab Seite 54 verrät sie, wie man Missstände anspricht – ohne dabei gleich als Missionarin aufzutreten.

GEWAGTE NEUHEIT

Diese 3,5 Tonnen schwere Maschine soll „den menschlichen Körper ­erweitern“. Wir erklären, wie – ab Seite 60. 4

THE RED BULLETIN


DIESEN WINTER

SCHNEIT ES GESCHENKE. Jetzt Deckel sammeln, Foto hochladen und tolle Preise sichern.

Mehr Informationen auf: www.rauch.cc/happywinterdays


I N H A LT

64

The Red Bulletin im Dezember 2019

COVERSTORY

8 AUGENBLICKE FÜR DIE EWIGKEIT

Wir zeigen die besten Bilder von Red Bull Illume, dem größten Abenteuer- und ActionsportFotowettbewerb der Welt.

TRICKREITEN

NACHHALTIGKEIT

54 B LUNZEN, PROTEST UND SCHAUSPIELKUNST

Schauspielerin Franziska Weisz im Interview: wieso sie umweltbewusst und vegetarisch lebt und dass sie damit niemanden bekehren will.

32 D IE STUNT-KÜNSTLER AUS HOLLYWOOD

SCHWIMMEN

Ein Besuch bei Familie Griffith, die seit Jahrzehnten ReiterKunststücke für Filme und ­Serien entwickelt.

Olympiasieger, Weltmeister, Weltrekordhalter. Im Becken mit dem britischen Ausnahmeschwimmer Adam Peaty.

KINO

guide

48 WIE CARA DELEVINGNE IHRE ANGST BESIEGTE

Die Schauspielerin erklärt, warum ihr Yoga half, sich von Ängsten und überhöhten Erwartungen frei zu machen.

REALITY-SERIE

50 WEGE ZUM RUHM

Second Floor Rumour träumen von einer Musik-Karriere. Amazon Prime liefert die Serie dazu.

MUSIK

52 P UNK LEBT!

6

54

64 MIT STOLZER BRUST

DEIN

PROGRAMM

78 REISEN. Mit dem Schiff zur Abfahrt: der coolste Ski-Trip in Norwegen 82 F ITNESS. Christian Schiesters Sauna-Workout

NACHHALTIG Franziska Weisz lebt ohne Plastik – aber mit Überzeugung.

48

84 U HREN. Ein Gruß an die Welle: Zeitmesser zum Surfen 93 G AMING. Wie „FIFA“ den echten Fußballsport verändert 94 E VENTS. Pflichttermine für die kommenden Wochen 96 E NTERTAINMENT. Red Bull TVHighlights, live & on demand

Iggy Pop, Urvater des Genres, verrät vier herrlich wilde Songs, die du kennen solltest.

24 ZAHLEN, BITTE! 26 KOLUMNE 28 FUNDSTÜCK

HISTORISCH Wie Schwimmer Adam Peaty sogar Usain Bolt in den Schatten stellt.

98 G ADGETS. Kopfhörer, Smartwatch und Co – 15 geniale Tech-Neuheiten

30 LIFE HACKS 60 INNOVATOR 62 CLUB DER TOTEN DENKER

104 READ BULL 108 IMPRESSUM 110 CARTOON

FURCHTLOS Cara Delevingne über Depressionen, Ängste und ihr persönliches Gegenmittel

THE RED BULLETIN

JIM KRANTZ, RICK GUEST, MATO JOHANNIK, GARETH CATTERMOLE/CONTOUR BY GETTY IMAGES


32 ATHLETISCH Wir treffen Hollywoods berühmteste Trickreiter-Familie.

THE RED BULLETIN

7


GA L L E RY

Red Bull Illume

DAS KLICK DER TÜCHTIGEN 59.551 Bilder von Fotografen aus 110 Ländern, so viele wie noch nie: Red Bull Illume, der größte Abenteuer- und Actionsport-Fotowettbewerb der Welt, brachte viele bewegende Augenblicke. Wir zeigen eine Auswahl der 60 Finalisten 2019. Text ANDREAS WOLLINGER

8

THE RED BULLETIN


Bitte kurz stillhalten!

KARIM ILIYA/RED BULL ILLUME

Dieses Foto erforderte große handwerkliche Fähigkeiten, auf beiden Seiten der Kamera: US-Fotograf Karim Iliya machte mit seiner Drohnenkamera eine Langzeitbelichtung, um dem Wildwasser des Little White Salmon River im US-Bundesstaat Washington Dramatik zu verleihen, die beiden Kajakfahrer Adrian Mattern und Knox Hammack hin­ gegen mussten für die Aufnahme kurz stillhalten – an der einzigen Stelle im Fluss, an der das überhaupt möglich war.

THE RED BULLETIN

9


GA L L E RY

Himmelfahrt Gleich hinter der Türkischen Riviera beim Städtchen Kemer ragt steil das Taurusgebirge auf – genau der richtige Ort für ein Red BullMotocross-Rennen namens „Sea to Sky“. Es führt vom Strand über Stock und Stein auf den Gipfel des 2366 Meter hohen Tahtalı (in der Antike: Olympos). Fotograf Burhan Kapar hat die Mühen des Aufstiegs eingefangen.

10

THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN

  11

BURHAN KAPAR/RED BULL ILLUME


GA L L E RY

12  

THE RED BULLETIN


Da stimmt was nicht

LEO FRANCIS/RED BULL ILLUME

Der deutsche Skateboarder Jost Arens schaut auf einen Sprung bei einer sehr dekorativen Bank in Kopenhagen vorbei, und wir können sein Kunststück in allen Phasen bewundern: Mehrfachbelichtungen sind ein beliebtes Stilmittel, um die Dynamik ­einer Bewegung auf einem Bild darzustellen. Doch hier hat sich der britische Fotograf Leo Francis eine kleine Irritation erlaubt.

THE RED BULLETIN

13


GA L L E RY

Wo ist hier oben? Der Franzose Ben Thouard fotografiert, seit er 15 ist. Mit 22 beschloss er, in die Südsee zu übersiedeln. Die Wellen von Teahupo bei Tahiti wurden bald zu seinem Lieblings­motiv – und zwar aus allen denk­ baren Per­spek­tiven. Dieses Bild zeigt den Surfer Tahurai Henry unter Wasser, kurz nachdem ihn die Welle abgeworfen hat.

14

THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN

  15

BEN THOUARD/RED BULL ILLUME


GA L L E RY

Kraftakt am Hellbitch

JEREMIAH WATT/RED BULL ILLUME

Der Arch Canyon im US-Bundesstaat Utah ist berühmt für seine bizarren Fels­forma­ tionen aus Sandstein – ein Paradies für ambitionierte Freikletterer. Pat Kingsbury, einer von ihnen, bezwingt hier einen frei­ stehenden 250 Meter hohen Turm mit dem fantasievollen Namen Hellbitch, Fotograf Jeremiah Watt hat einen besonders intensiven Moment festgehalten.

16

THE RED BULLETIN


ANZEIGE

MARINE

LAND

SKY

ZEIT FÜR PER F ORM AN CE MAR INE – G o D e ep er E r i c L a rs en , Po lara b e nteu e rer

*U nve rbi ndl i c he Preis empfehl u ng

W ir fe ie rn 3 0 Jah re P RO M AST E R. Ei n e Ko llek t io n vo n i nn ovat i ve n un d zu verlässigen Uhren für professionelle Sportler und A b e n t e u re r. M i t u n s e re n N e u h e i t e n a u s d e n B ereich en M a r ine , La nd un d S ky ha b e n Si e in jedem Gelände einen verlässlichen Partner an I h re r S e i t e . H i l f re i c h e Fu n k t i o n e n , ro b u s t e Mate rialie n u nd e i n sp o r t l i c he s D e si g n ei nen d i e PRO MASTER Mo d e l l e. In u n s e rem J u bil ä umsj a hr mö c hten w i r mi t der Kampagn e „ S ave t h e BE YO ND“ d i e vom Kl i mawan del b e dro hte n G e g en d en d e r We l t stär ken. Ei n en gro ß e n B e i t rag zu m U mw el t b ew us stsein l e i s t e t d a b e i a u c h u n s e re E c o - D r i v e Te c h n o l o gie. Die wa ndel t j e d e s Li c h t i n E ne rg i e um u n d macht de n B at te r i ew e c hse l u nn öt i g . Al le N e u he ite n un d w ei tere In fo r mat i onen f i nde n Sie u nte r w ww.c i t i ze nwatc h.e u

ISO 6 42 5 ze rti fi zi e rt u nd a u sg e statte t m i t Ti e fe nm e s se r u nd we i te re n hi l fre i che n Fu nk ti one n i st di e se Uhr Ihr i de a l e r Ta u chpa rtne r. BN2038- 01L , 499 Euro*

L AND – G o Fur ther Dank dieser Funkuhr mit Tachym e te r u nd S toppu hr b ehalten Si e a u f de r Re nnst re c ke den Üb e rbl i ck u nd si nd b ereit für da s nä chste Ab e nteuer. CB5036-87X , 459 Euro*

S KY – G o Higher B e sonde rs hi l fre i ch b e i di e se r Fu nku hr m i t e ntspi e g e l te m S a phi rg l a s: de r Ka l ku l atorri ng zu r Fl u g date nb e re chnu ng . JY8085-14H, 529 Euro*


GA L L E RY

18  

THE RED BULLETIN


TAL ROBERTS/RED BULL ILLUME

Er springt schneller als sein Schatten Am liebsten fotografiert der Amerikaner Tal Roberts Freunde, die gerade Spaß haben. In diesem Fall: den Skateboarder Tom Asta bei einem elegant ausgeführten Trick in der Quarterpipe. Erst beim Abdrücken bemerkte Roberts den fabelhaften Schatten, der dem Bild seine ganz besondere Note verleiht.

THE RED BULLETIN

19


Es werde Licht Der Australier Simon Bischoff ist nicht nur professioneller Fotograf, sondern auch einer der besten Kletterer Tasmaniens. An diesem Nachmittag besuchte er ein paar Highliner am Gordon Dam. Kurz bevor er schon wieder heimfahren wollte, schaltete jemand das Licht an der Staumauer ein. Das nennt man das Glück des Tüchtigen.

20

THE RED BULLETIN

SIMON BISCHOFF/RED BULL ILLUME

GA L L E RY


VERLEIHT DEM WINTER FLÜÜÜGEL. MIT DEM GESCHMACK VON GLETSCHEREIS.

NEU

BELEBT GEIST UND KÖRPER®.


GA L L E RY

22  

THE RED BULLETIN


Sprung in der Obstschüssel NILS OHLENDORF/RED BULL ILLUME

Diese zauberhafte Gegend im US-Bundes­ staat Utah heißt „Fruit Bowl“ und ist bei Adrenalinjunkies weltberühmt. Einmal im Jahr treffen sich hier Highliner und BASEJumper, um eine völlig abgehobene Party zu feiern. Der deutsche Fotograf Nils Ohlendorf hat einen der Initiatoren, Andy „Sketchy“ Lewis, bei seinem Sprung in den Sonnen­untergang erwischt. Alle Gewinner ab 20. 11. auf: redbullillume.com

THE RED BULLETIN

23


ZAHL E N, B I TT E !

Runder Geburtstag

HIP, HOP, HURRA! Vom Gangster zum gesetzestreuen Großverdiener: Zum 50er von Jay-Z – Rap-Superstar, Geschäftsmann und Beyoncé-Gatte – betrachten wir sein Hard-Knock-Leben in Zahlen.

2017

wurde er als erster Rapper in die ­Songwriters Hall of Fame aufgenommen. Gratulant Barack Obama scherzte: ­„Unsere Frauen sind aber populärer als wir.“

4275

Wörter beträgt der Wortschatz von Jay-Z – laut einer Studie, die die ersten 35.000 Wörter der Karriere von Rappern untersucht.

1

Milliarde Dollar beträgt sein Vermögen, damit ist er der reichste Rapper, den es je gab.

12

Jahre war Jay-Z, als er seinem Bruder in die Schulter schoss, weil der ihm Schmuck gestohlen hatte. Er selbst wurde dreimal angeschossen. 24

2

Tage alt war Tochter Blue Ivy, als er ihr Weinen für den Song „Glory“ aufnahm – und sie damit zur jüngsten Chartsstürmerin aller Zeiten machte.

259,90

Euro kostet eine 750-ml-Goldflasche Armand de Brignac. Die ­ChampagnerFirma besitzt er seit 2014.

36

Songs produzierte er mit ­ anye West. Seit er 2014 nicht K bei dessen Hochzeit auftauchte, herrscht dicke Luft zwischen den beiden.

80.000

Dollar kostete die mit Diamanten bespickte Barbie, die Tochter Blue Ivy zu ihrem ersten Geburtstag bekam.

253.500.000

Dollar verdienten Jay-Z und Beyoncé mit ihrer gemeinsamen Tour 2018, im Schnitt 5.280.000 pro Show.

THE RED BULLETIN

CLAUDIA MEITERT

1092

Tage dauerte sein im November 2003 angekündigter Ruhestand, dann veröffentlichte er sein neun­ tes Album, „Kingdom Come“.

Mal landete er auf Platz eins der US-Album-Charts. Öfter (19 Mal) schafften das nur die Beatles.

GETTY IMAGES (7)

2008

heiratete er Beyoncé, 2014 erklärte das „Billboard“-Magazin die zwei zum mächtigsten Paar der Entertainment-Branche.

14


17&co. Jacke 69.99 Sweater 29.99 Jeans 59.99

fussl.at


KO LUM NE

Thilo Mischke

BEGEGNUNGEN

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

Wo zuvor Fische waren, ist jetzt nur noch Geröll. „1996 bin ich das letzte Mal mit meinem Boot raus“, sagt Almaz erzählt weiter, dass er eben ­Almaz. Er steht am ehemaligen von der Natur nichts erwarten könne, ­Hafen von Muinak, einem kleinen er müsse sich daran anpassen, was ­Fischerdorf. Ein Leuchtturm ohne um ihn herum geschieht. Er müsse Zweck steht dort, im Hafenbecken das Beste daraus machen. „Ich habe Fischer Almaz trauert dem ver­ schwundenen Aralsee nicht hinterher. liegen verrostete Schiffe. Das Wasser keine Arbeit mehr“, sagt er, „aber ich ist jetzt vier Autostunden von hier habe jetzt auch viel Freizeit.“ Nach­ dem das Wasser weg war, hat er als Lastwagenfahrer ge­ entfernt – so weit hat es sich in den letzten 23 Jahren zu­ rückgezogen. 30 Jahre war Almaz hier Fischer, hatte sein arbeitet. Es ging ihm gut. „Ich hatte dann wieder etwas eigenes Boot, hatte immer Essen und dadurch auch Geld. zu tun, hatte eine Aufgabe.“ „Das dort unten“, sagt er und zeigt auf ein rostiges Ge­ Überhaupt, hier, am Ende der Welt, wird deutlich, rippe, „das war mein Schiff.“ dass die Menschen nicht arbeiten, um reich zu werden, Dieser alte Mann, der irgendwas um die siebzig ist – sondern um etwas zu tun zu haben. Hier gibt es kein wie alt, das weiß er nicht so genau –, er ist nicht traurig. ­unendliches Bedürfnis nach mehr, hier gibt es nur ein ­Almaz ist nicht unglücklich. ­Leben, das in Zufriedenheit gelebt werden soll. Hier Unglück, das war für ihn nie eine Option, denn un­ ­passiert ein Leben, es hat keinen Plan, keine Idee, kein glücklich wird der, der zu viel erwartet. Das habe ich Vorbild. Eine Fantasie, die es nicht gibt, kann eben nicht von ihm gelernt. Geschrieben klingt es wie ein Kalender­ enttäuscht werden.

Unglück war für ihn nie eine Option, denn unglücklich wird nur der, der zu viel vom Leben erwartet.

26

THE RED BULLETIN

THILO MISCHKE

Er lebt mit den Folgen rücksichtslosen Verhaltens, gegen das wir auf der ganzen Welt demonstrieren, wir wollen Klimaschutz, wollen die Umwelt retten. Doch für die meis­ ten ist es nur eine vage Ahnung, was es wirklich bedeutet, wenn sich das Leben ändert, weil unsere Umgebung zer­ stört wurde. Ich wünschte mir, die Industriellen, die CO²Händler, die Erdölproduzenten kämen hierher, um mit Almaz Tee zu trinken und sich mit ihm zu unterhalten. Ich wünschte, sie würden dann verstehen, dass wir die Erde kaputtmachen. Wir machen sie kaputt, weil wir unendlich hungrig sind. Mehr, immer mehr wollen wir. Auch ich kann mich da nicht ausnehmen. Vielleicht müssten wir einfach ein bisschen mehr wie Almaz sein. „Ich habe nie erwartet, mein Leben lang Fischer zu sein“, sagt er und dreht sich zum Meer, das keines mehr ist. „Ich war dankbar für die Jahre, die ich auf dem Meer hatte“, erklärt er. Und er erzählt davon, wie er als Kind nur vors Haus musste, um baden zu ­gehen, erzählt vom Fischreichtum ­dieses Sees – und von den Geistern, die hier noch leben. „Die Geister sind wütend“, sagt er. „Ich bin es nicht, weil ich weiß, das Wasser wird zurückkommen.“ Da ist er zuversichtlich, seit sechzig Jahren verschwindet es, seit sechzig Jahren sagen die Bewohner des ­Aralsees: Nächstes Jahr ist der See wieder voll.

BLAGOVESTA BAKARDJIEVA

W

o einst das Wasser war, weht jetzt ein heißer Wind, der salzigen Staub durch die Luft trägt, der Lippen spröde werden lässt und die Haare stumpf. Dort, wo einmal ein Meer war, ist jetzt das Ende der Welt. Am Aralsee, diesem Meer, das die meisten Menschen nur aus dem Erdkunde­unterricht ­kennen als Beispiel für den grausamen Umgang der ­Menschen mit der Natur, als schlechtes Vorbild für die Zer­störung eines Ökosystems. Dieser See, er ist verschwunden, doch die Menschen, die dort schon immer gelebt haben, sie sind ge­ blieben. Früher gab es Wasser und das Grün der Pflanzen, die durstig in der Landschaft Usbekistans standen, die Schatten und Früchte spendeten. Dann kamen die Baumwollfelder. Und sie waren noch durstiger als alle Pflanzen hier. Sie tranken den Aralsee leer. Und die Menschen lebten plötz­ lich in einer Wüste, einer echten Wüste mit sandfarbenen Salaman­ dern, Skorpionen und Spinnen.

spruch, aber als ich vor diesem Mann stehe, dessen Falten so tief sind, dass sie in der grellen Sonne Usbekistans Schatten werfen, macht es großen Eindruck auf mich.

THILO MISCHKE

Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reise­ reporter Thilo Mischke (TV-Dokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expedi­tionen trifft der 38-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszi­nieren. Dieses Mal: Almaz, einen ­usbekischen Fischer, dessen See ver­ schwand, dem Wut aber dennoch fremd ist.



F U ND ST Ü CK

Nike-Logo

DAS DING HAT EINEN HAKEN

Nike-Gründer Phil Knight mit einem Air Jordan III (1988)

28

THE RED BULLETIN

HENRY LEUTWYLER, GETTY IMAGES

Der sogenannte „Swoosh“ zählt zu den berühmtesten Firmenlogos der Welt. Erstmals tauchte er 1971 auf ­einem Fußballschuh des US-Sport­ artikelherstellers Nike auf (Bild). Grafikstudentin ­Carolyn Davidson hatte ihn in 17,5 Stun­ den entworfen. Ihr Lohn: 35 Dollar. Erst 1983 legte Nike-­ Gründer Phil Knight nach – mit einem diamant­besetzten Goldring in Swoosh-Form und Aktien (heutiger Wert: rund 2,75 Mio. $). Damit war auch das Thema der gebührenden Bezahlung abgehakt.


Das Wichtigste ist ein Team, auf das man sich verlassen kann. VOLKSBANK. Vertrauen verbindet.


L IF E HACKS

Science-Bastler

ZWEITES LEBEN FÜR PLASTIKFLASCHEN Unerwartete Lösungen für drängende Alltagsprobleme, Volume 15: Keine Plastikflasche hat es verdient, unrecycelt weggeschmissen zu werden. Wir haben die besten Tricks.

WASSERTANK

Effizientes Bewässerungssystem

LUFTPUMPE

Kraft sparen für die Party Die lungenschonende Alternative: Blas deine Luftballons mit der Plastikflasche auf.

Vergiss die Elektro-Variante, es geht viel günstiger: So gibst du deiner Topfpflanze Wasser, wenn du nicht da bist. 2×

2

1 1

Mit der erhitzten Nadel drei kleine Löcher in den Verschluss stechen.

2 Wasser in die

­Flasche füllen (nicht ganz voll) und verschließen. Dann verkehrt in die Blumen­­ erde stecken. Die 3–5 cm Pflanze holt sich, was sie braucht.

VERSCHLUSS

Endlich zuschrauben!

Löcher in Verschluss und Flasche bohren. Aus Ballon ein Stück herausschneiden und locker auf Verschluss kleben. Beim Pumpen Loch in der Flasche abwechselnd zuhalten und offen lassen.

3

SCHAUMBLÄSER

Die Badeschaummaschine Eine Frotteesocke macht aus einer Plastik­ flasche den Quell endlosen Badeschaums.

1

2

3

1

30

2

3

Den unteren Teil der ­Flasche abschneiden, Socke drüberstülpen. In eine Schüssel mit Wasser und Shampoo eintauchen, in die Flasche blasen – Schaum marsch!

SASCHA BIERL

Den oberen Flaschenteil abschneiden. Plastiksackerl von unten durch die Ver­ schlussöffnung ziehen und umlegen. Mit Verschlusskappe verschließen.

CLEMENS MAKANAKY

Ob Reis, Mehl oder Haferflocken: Hygienisch wieder­ verschließbar, haben auch Motten keine Chance mehr.

THE RED BULLETIN



ONCE UPON A TIME IN AGUA DULCE

Wann immer jemand in Hollywood einen Stunt mit Pferden braucht, landet er bei der Familie Griffith in Agua Dulce bei Los Angeles. ­Niemand beherrscht halsbrecherische Kunststücke im Sattel besser – und das seit mittlerweile vier Generationen. Text HAL ESPEN  Fotos JIM KRANTZ


Gattlin, mit 20 der älteste der Griffith-Brüder, in Aktion: Pferdestunts sind seit über 100 Jahren das Familienbusiness.

33


Die vierte Generation einer TrickreiterDynastie: Callder (Mi.), mit seinen Brüdern Gattlin (li.) und Arrden

W 34

ER DIE UNBEFESTIGTE STAUBIGE STRASSE ZUR RANCH der Griffiths in Agua Dulce hinauffährt, wähnt sich bald auf ­einer Art Abenteuerspielplatz im ­Wilden Westen: Man bemerkt rechts das Gerüst eines Tipis, links lehnt eine alte Postkutsche am Hang. Weiters fällt der Blick auf allerhand Gehege und Reitplätze, einen zehn Meter langen, in der Sonne silbrig glänzenden Pferdetransporter, ­verschiedenste Sattelzugmaschinen, ein Wohnmobil, ein Motorboot, Quads, ­Motocross-Bikes, Trampoline sowie eine hoch auf­ragende Plattform aus Holz, die zum Üben von Stürzen dient. Außerdem befinden sich auf dem ­Anwesen fünfzig gut trainierte Pferde, zehn Ziegen, acht Esel, vier Kühe, vier Hunde und zwei Katzen. Im lehmziegelfarbenen Ranchhaus leben ein Fisch und eine lebhafte Herde höflicher Griffiths: Vater Tad, der innovativste noch lebende Pferde­stunt-Trainer weit und breit, Mutter Wendy und ihre vier Söhne Gattlin Tadd, 20, Callder West, 18, Arrden Hunt, 16, und Garrison Cahill, 10.

Vor mehr als 20 Jahren haben sich Tad und Wendy, seinerzeit gerade schwanger mit Gattlin, hier angesiedelt. Heute ist Agua Dulce, ein paar Kilometer nordöstlich von Los Angeles, so etwas wie das Hauptquartier von Hollywoods StuntAbteilung. Das liegt erstens daran, dass sich der Ort innerhalb der legendären „Thirty Miles Zone“ (abgekürzt TMZ, was auch den Namen der berüchtigtsten Online-Tratschseite Hollywoods erklärt) befindet, die den Studios günstigere ­Produktionsbedingungen bietet. Und zweitens ist der Naturpark Vasquez Rocks nur einen Katzensprung entfernt – ein Wunderland aus malerischen Felsforma­ tionen, die beste Westernkulisse jenseits des Monument Valley. Praktisch jeder ­Besitzer eines Fernsehers hat die Gegend schon gesehen: Sie lieferte das Bühnenbild für hunderte Cowboyfilme und TVSerien – von „Bonanza“ bis „Der Wilde Westen“ –, außerdem war sie Inspiration für den berühmten Felsen im Disney-Epos „Der König der Löwen“. Am Esstisch der Ranch, direkt vor dem imposanten Schrank mit den vielen PokaTHE RED BULLETIN


len, gibt uns Tad Griffith, 56, mit hoher Stimme und in atemberaubendem Tempo einen Crashkurs in Sachen Familien­ business – es klingt wie ein mit doppelter Geschwindigkeit abgespielter Podcast.

E

r erzählt von Auftritten in berühm­ ten Hollywood-Blockbustern von „Die Maske des Zorro“ über „Wild, Wild West“ bis „Fast & Furious“, von seinen ­talentierten Söhnen, die sich sowohl als Stuntmen in TV und Werbung als auch als Schauspieler bereits einen Namen ge­ macht haben. Davon, dass sich hier Stars wie Charlize Theron, Tobey Maguire oder Keanu Reeves die Klinke in die Hand ge­ ben. Von der Kernkompetenz der Griffiths: „Unser Ansatz ist es, die wahnwitzigsten Tricks mühelos aussehen zu lassen.“ Und natürlich gibt es auch einen Abriss der

­ eeindruckenden Familien­geschichte. Die b Tradition der Teufelsreiter beginnt vor über hundert Jahren, Ende des 19. Jahr­ hunderts, mit den aus der „Dust Bowl“ von Oklahoma stammenden Urgroß­eltern der Griffith-Buben: Curley Griffith war leidenschaftlicher Rodeo-Clown und viel­ seitiger Meister der Unterhaltung – er konnte etwa von einem fahrenden Auto auf einen Bullen springen und ihn so zu Boden reißen. Seine Frau, die zierliche Toots, war dagegen eine waghalsige Zu­ reiterin und beherrschte das sogenannte „Roman Riding“ (dabei steht der Reiter mit gespreizten Beinen auf dem Rücken von zwei Pferden, die n ­ ebeneinander ­galoppieren). Trickreiten war keine rein amerikani­ sche Erfindung, sondern eine Mischung aus Wildwest-Show und der Kampfkunst russischer Kosaken, die 1893 anlässlich

Bilder einer bewegten Familiengeschichte: Seinen Höhepunkt in der Publikumsgunst hatte das Trickreiten in den 1920er-Jahren. THE RED BULLETIN

35


„WICHTIG IST DIE AUSWAHL DER PFERDE. MAN KANN FÜR DIE STUNTS NUR TIERE NEHMEN, DIE DAS AUCH WIRKLICH WOLLEN.“


Arrden, 16, bei der Aus­führung eines Hoch­­geschwindigkeitsmanövers

37


„WIR MÜSSEN BUCHSTÄBLICH DIE ZÜGEL AUS DER HAND GEBEN. WIR SIND DIE EINZIGEN REITER, DIE SO WAS MACHEN.“


der Weltausstellung in Chicago mit einer Truppe gastierten und dabei große Aufmerksamkeit erregten. In den 1920er-Jahren erreichte der Trickreiter-Boom seinen Höhepunkt – ­gerade rechtzeitig für Curleys und Toots’ Sohn Dick, geboren 1913. Er gewann im zarten Alter von neun Jahren die Meisterschaft in der neuen Sportart. Das Wunder­ kind wurde schließlich zur Legende, ­zuerst als Reiter beim Rodeo, dann, ab 1954, als Trainer. Wenig später heiratete Dick Griffith seine Schülerin Connie ­Rosenberger, ein schmalhüftiges, pferde­ verrücktes Mädchen aus Nebraska. 1962 kam Sohn Tad zur Welt.

T

ad Griffith sagt, dass es sein Vater Dick war, der das Trickreiten „durch sein feines Gespür für Stärke und Timing“ revolutioniert und so den fabelhaften Ruf der Griffiths begründet hat. „Man tanzt mit dem Pferd“, versucht er eine Erklärung der komplizierten ­Abläufe, „aber das Pferd führt, und es kon­trolliert den Takt.“ Wichtig sei in ­erster ­Linie, immer die Kraft des Tieres zu nützen. „Mein Vater hat Folgendes heraus­gefunden“, sagt Tad. „Wenn man beim Aufspringen auf das Pferd im vollen Lauf an das Hochspringen statt an das Auf­sitzen denkt, katapultiert einen das Pferd sonst wohin. Im Idealfall jedoch befördert einen das Pferd selbst und ganz von allein in den Sattel.“ Überhaupt sei die Auswahl der Pferde für die Stunts ganz entscheidend. Man könne nur Tiere einsetzen, sagt Tad, die das auch wirklich wollen. Denn: „Wir müssen buchstäblich die Zügel aus der Hand geben, und die Pferde müssen ihren Part allein machen, wir sind die einzigen Reiter, die dem Pferd die vollständige Kontrolle übergeben.“ Eine Szene, die Tad 2003 für den Film „Seabiscuit“ koordinierte, zeigt, welche Herausforderung das ist. Ein Jockey, ­gespielt von Tobey Maguire, stürzt von

e­ inem durchgehenden Pferd, wobei sein Fuß im Steigbügel hängen bleibt und er unter fürchterlichen Schmerzen hunderte Meter weit mitgeschleift wird. Um diese Szene zu drehen, hat Tad mühsam hundertmal das langsame Mitschleifen geübt, bevor er das Gefühl hatte, dass das Pferd diese Aufgabe auch in hohem Tempo bewältigen konnte. Trotz der eigenen Meisterschaft blieb Dick Griffith – zumindest was das Reiten anbelangte – immer Tads großes Vorbild. Er beherrschte, schwärmt sein Sohn bis heute, mehr Tricks als irgendein anderer Reiter vor oder nach ihm. Dicks Markenzeichen war ein Stunt, bei dem er im Schulterstand auf zwei Pferden über ein 44er Buick Fireball Cabriolet sprang. Aber die ständige Belastung forderte ihren Tribut. Um trotz der Schmerzen ­infolge wiederholter Verletzungen an ­seinen Hand- und Fußgelenken sowie an den Füßen weitermachen zu können, verwendete Dick gefrorenen Äther, um die betroffenen Stellen zu betäuben. Ähnlich schmerzbefreit verhielt er sich auch bei der Erziehung seines Sohnes und bei dessen Ausbildung zu seinem Nach­ folger. „Vor meinem Vater hatte ich mehr Angst als vor dem Tod“, erinnert sich Tad. „Mein Vater war wohl der hartherzigste Mann, der je gelebt hat – und das hat auch ihm selbst nicht gutgetan.“ Gegen Ende seines Lebens, erzählt Tad, „hatte mein Vater heftige Krampf­ anfälle und Kopfschmerzen, eine Folge all der Unfälle, Gehirnerschütterungen und Zusammenstöße. Damals gab es ­keine wirksamen Schmerzmittel – um die Schmerzen zu unterdrücken, trank er Alkohol.“ Dick Griffith starb 1984 im ­Alter von 71 Jahren. Bei seinen Söhnen wollte Tad es jedenfalls anders machen. Nicht zuletzt, weil er kurz vor deren Geburt eine schwere berufliche Krise zu bewältigen hatte. Zuerst kündigte man ihm unerwartet einen lukrativen Vertrag, der ihm über acht Jahre Auftritte bei der mittelalterlichen Dinner-

39



„Roman Riding“, das Stehen auf zwei Pferderücken, ist eine Nummer, die schon Urgroßmutter Toots beherrschte.

41



„ MAN TANZT MIT DEM PFERD. ABER DAS PFERD FÜHRT UND KONTROLLIERT DEN TAKT.“

Tricks wie jener, den Callder, 18, hier zeigt, sind unglaublich gefährlich. Nur mit intensivem Training und kreativer Absicherung kann das Risiko halbwegs minimiert werden.

43


„MAN MUSS DIE KRAFT DES PFERDES NUTZEN, DANN BEFÖRDERT ES EINEN GANZ VON SELBST IN DEN SATTEL.“


Die jüngste Generation des Griffith-Clans zeigt, was sie kann. Ziel ist es, die wahnwitzigsten Tricks mühelos aussehen zu lassen.

45


Wenn Gattlin (großes Bild) und seine Brüder ihre Kunststücke vorführen, scheint die Schwerkraft vorübergehend aufgehoben.

46

THE RED BULLETIN


Show „King Arthur’s Tournament“ im Excalibur Hotel in Las Vegas garantierte. Und kurz danach, an einem Samstagabend im August 1998, bekam er drastisch vor Augen geführt, wie gefährlich der Job des Trickreiters wirklich ist: Seine Mutter Connie, 30 Jahre lang Tads Reitpartnerin und „die beste Trickreiterin, die je auf einem Pferd gesessen ist“, wurde bei einem kleinen Rodeo in Utah von ­ihrem eigenen Pferd erschlagen. Sie ­wurde nur 56 Jahre alt.

A

n dieser Stelle hätte die Familiensaga genauso gut zu Ende sein können, denn Tad Griffith überließ es ganz seinen Kindern, ob sie in seine Fußstapfen treten wollten. „Wir durften selbst entscheiden“, sagt Gattlin Griffith, der Erstgeborene. „Will ich das wirklich? Oder bin ich nur in die ganze Sache hineingeboren?“ Doch, schönen Gruß vom Schicksal: Sie wollten es wirklich, alle vier. Und sie schafften es – ohne Drill oder Druck –, alle Tricks von ihrem Vater zu lernen, von denen der mit Abstand Wichtigste ist, nicht zu sterben. Heute sind prächtige Burschen aus ­ihnen geworden: Der 20-jährige Gattlin Tadd studiert Englisch an der University of California (UCLA), er ist Wortführer der Brüder und sieht mit seinem runden Gesicht ein wenig aus wie Leonardo ­DiCaprio; sein zwei Jahre jüngerer Bruder, Callder West, besucht seit Herbst das ­Santa Monica College, eine Partner­ hochschule der UCLA. Arrden Hunt, 16, versteckt seinen Hang zur Verträumtheit ­unter einer zimtbraunen Haarsträhne. Er ist der einzige der Brüder, der sich bisher ernsthafter verletzt hat: Im April hat er sich bei einer Vorführung den Knöchel gebrochen. Und Nesthäkchen Garrison Cahill, blaue Augen und ein Gesicht voller Sommersprossen, hat mit seinen zehn Jahren schon bei einer ganzen Reihe von aufsehenerregenden Werbespots sein ­Talent als Schauspieler und Stuntman ­unter Beweis gestellt. Später werfen Gattlin und Callder die Quads an und zeigen mir das weitläufige Anwesen, die Bäche und die Höhlen, die das Abenteuer ihrer Kindheit waren. Oder die Stallungen. Die beiden behandeln ihre Pferde mit einer Zärtlichkeit, die den ­Tieren eher den Status von Familienmitgliedern verleiht als den eines Arbeits­ geräts. Auch ihre Namen beschließen sie auf der Ranch liebevoll gemeinsam. Und immer paarweise, was einen eigenen Sinn von Humor offenbart: Nip und Tuck, Black und Blue, Jesse und James, Clash THE RED BULLETIN

Familienpatriarch Tad Griffith: „Pferde sind die nobelsten Lebewesen, die es gibt.“

und Titan, Dallas und Cowboy. Zwei der Kühe heißen übrigens Ben und Jerry, nach dem Speiseeis-­Hersteller. Es werden wohl noch ein paar Kapitel in der Familiensaga der Griffiths geschrieben werden, meint Gattlin: „Wenn ich mit dem Studium fertig bin, kehre ich nach Agua Dulce zurück. Dann werden mein Vater und ich unsere Energien bündeln. Ich sehe da ein paar groß­artige Sachen, die wir gemeinsam verwirklichen können.“ Nachsatz: „Wir wurden mit diesem Vater geboren, und das war ein Geschenk – mit all dem, was er weiß und kann.“ Für seine College-Bewerbung schrieb Gattlin Griffith einen Aufsatz über die Werte seiner Familie. „Jede Familie“, heißt es da, „hat ihre ganz eigene Art der Verbindung. Meine Familie ist verbunden durch den gefährlichen Kick unserer Performance. Und keine Erfahrung schweißt mehr zusammen als die gemeinsame Erfahrung, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen.“

Die Taurus World Stunt Awards erhielt Tad Griffith für „Fast & Furious“ und „The Last Castle“.

TAD GRIFFITH ÜBERLIESS ES GANZ SEINEN SÖHNEN, OB SIE IN SEINE FUSSSTAPFEN TRETEN WOLLTEN.   47


HE RO ES

Cara Delevingne, 27, hat als Model angefangen. Die Wandlung zur ernst zu nehmenden Schauspielerin ist ihr geglückt, weil sie schwierige Situationen bewältigt und sich dabei selbst gefunden hat.

T

he red bulletin: In Ihrer neuen TVSerie „Carnival Row“ geraten Sie in ein lebensgefährliches FantasyUniversum. Was war die schlimmste Situation, die Sie wirklich erlebt haben? cara delevingne: Ich bin Botschafterin für die „Girl Up“Plattform, die für die Unterstützung und Gleichberechti­ gung junger Frauen auf der ganzen Welt kämpft. Als solche bin ich 2017 nach Uganda gereist, als Massen von Flücht-

48

Welche persönlichen Dramen haben Sie denn erlebt? Als Teenager litt ich an Depressionen. Ich dachte, die Welt wäre besser, wenn ich nicht mehr existieren würde.

Was würden Sie jemandem empfehlen, der kein Yoga mag? Nimm dir einfach fünf, zehn Minuten Zeit pro Tag, um du selbst zu sein. Atme durch und denke ganz ruhig nach. Nachdem Sie all das überstanden haben: Gibt es noch etwas, wovor Sie Angst ­haben? Du kannst es dir aussuchen, ob du Angst hast oder nicht. Ich mochte es immer, den Dingen, vor denen ich mich am meisten fürchtete, ins Gesicht zu schauen. Denn wenn du dich deiner Angst stellst, geht sie weg. Sobald du dir hin­gegen sagst, dass du etwas nicht schaffst, ist die Nieder­lage programmiert. Aber wenn du keine Erwartun­ gen hast und im ­Augenblick lebst, wirst du dich auch nicht fürchten, weil du ja keine Annahmen über die Zukunft triffst.

„Wenn du dich deiner Angst stellst, geht sie weg.“

Was hat Ihnen geholfen? Als Erstes musste ich verstehen, dass ich nicht allein war. Aber ich brauchte sehr lange, um meine Gefühle ausdrücken zu können, mir Hilfe zu suchen und mit Menschen darüber zu reden.

„Carnival Row“, neue Fantasy-Serie, ab 22. 11. bei Amazon Prime

Was hilft Ihnen jetzt, Ihr inneres Gleichgewicht zu halten? THE RED BULLETIN

RÜDIGER STURM

„ ICH HABE JETZT DIE KONTROLLE WIEDER“

Das klingt ganz schön ­deprimierend. Nein, im Gegenteil, das erfüllte mich mit viel Liebe und Hoffnung. Die Menschen dort sind prinzipiell zuversichtlich, sie brauchen nichts weiter als die Möglichkeit, zu überleben und eine Ausbildung zu machen. Jeder hat jeden unterstützt, damit er sein Leben neu aufbauen kann. Und das, obwohl sie in Uganda praktisch nichts haben. Im Westen nehmen wir viele Dinge selbstverständlich. Wir schaffen uns unsere eigenen Dramen, die im Grunde völlig überflüssig sind.

Vor sieben, acht Jahren fing ich mit Yoga an, und das hat mein Leben verändert. Ich habe dadurch meine innere Stimme wiedergefunden. Eine Zeit lang war ich wie eine Marionette. Meistens ließ ich andere Leute bestimmen, was ich tun sollte. Das Problem ist, wenn du dich selbst nicht genug schätzt, erkennst du deine eigenen Grenzen nicht. Du sagst zu allem Ja, bis du ausgebrannt bist. Aber jetzt habe ich die Kontrolle wieder.

GARETH CATTERMOLE/CONTOUR BY GETTY IMAGES

Cara Delevingne

lingen aus dem Südsudan eintrafen. Die erste Frau, der ich begegnet bin, hatte im Bürger­krieg ihren Mann verloren und war drei, vier Tage lang mit ihren vier Kindern zu Fuß unterwegs. Sie war so stark und versuchte sich zusammenzureißen. Aber als wir mit ihr sprachen, begann sie zu weinen. Ich habe noch nie so viel Schmerz und Stärke in einer Person vereint erlebt.


Kaum zu glauben: Ex-Model Cara Delevingne hatte in ihrer Jugend mit Depressionen zu kämpfen.

THE RED BULLETIN

49


Musiker-Duo auf dem Weg nach oben: Gregor Wallner (li.) und Alex Dollischal

50  

THE RED BULLETIN


HE RO ES

Second Floor Rumour

UND MORGEN SIND SIE POPSTARS

Zwei Musiker wollen berühmt werden. Dabei hilft ihre eigene Serie auf Amazon Prime. Und die Weisheit, nicht alles zu ernst zu nehmen. Schon gar nicht sich selbst.

W

FORREST LEO

SEBASTIAN FASTHUBER

as braucht es für eine Karriere im Musikgeschäft? Neben Talent, Leidenschaft und einem Quentchen Glück ist der unbedingte Glaube daran, seinen Traum zu verwirklichen, wichtig. So gesehen haben Alex Dollischal und Gregor Wallner, geboren im Burgenland, wohnhaft in Wien, gute Voraussetzungen: Denn noch bevor sie damit begannen, Electronic-Popsongs zusammenzuschrauben, fassten die beiden 25-Jährigen schon den Plan, ihre aller­ ersten Schritte als Duo für die Nachwelt festzuhalten. „Dann können wir nachher sehen: Hey, so hat es begonnen!“, sagt Dollischal. Er und sein Kompagnon spielten ­bereits vorher zusammen

„Heute kann jeder mit Laptop und Keyboard einen Hit produzieren.“

THE RED BULLETIN

in ­einer Band. Mit dem Entschluss, es als Electro-Pop-Duo zu versuchen, starteten sie jedoch noch einmal komplett neu. Sie zogen sich für eine Woche in ein Haus in den Bergen zurück, um fernab vom Alltag frei mit Sounds ­experimentieren zu können. Mit dabei: ein befreundeter Kameramann, der jeden Schritt der beiden dokumentierte. Warum? Jahre zuvor hatten die beiden auf einer Party einen Amazon-Mitarbeiter kennengelernt. Sie kontaktierten ihn zur richtigen Zeit mit ihrem Vorhaben – und so wurde aus ihren ersten Schritten gleich eine eigene Serie für Amazon Prime: Die „Second Floor Rumour Diaries“ sind eine Mischung aus Musikdoku und Reality Trash. Die Freunde treten in Challenges gegen­ einander an, kommen am Red Bull Ring im KTM X-Bow ins Schleudern oder versuchen sich als Köche (wobei sie selbst an einfachen Rezepten kolossal scheitern). Dass Niederlagen wie diese nicht ausgespart werden, gehört zum Konzept der Serie. Man darf sich als aufstrebender Popstar eben für nichts zu schade sein.

Das ist auch die Botschaft jener Szene, die einen LiveKurzauftritt in Wiener Neustadt zeigt. Als der letzte Ton verklungen ist, klatscht keiner der wenigen Zuschauer. Von solchen Rückschlägen lassen sich Second Floor Rumour jedoch nicht entmutigen: Abhaken, weitermachen – und ein bisschen Partyspaß muss nach einem solchen Erlebnis erst recht sein. Aktuell läuft die zweite Staffel. „Jetzt wissen wir schon, wie wir uns vor die Kamera stellen müssen“, erklärt Gregor Wallner augenzwinkernd. Das ist überhaupt eine Stärke von Second Floor Rumour: Obwohl sie ernsthaft Karriere machen wollen, nehmen sie sich selbst nicht zu ernst. „Heute kann theoretisch jeder mit einem Laptop und einem Keyboard einen Hit produzieren“, so Dollischal. „Der nächste Avicii sitzt wahrscheinlich grad irgendwo in Europa in einem Hinterzimmer und hat letzte Woche nicht geduscht.“ Und was ist das Wichtigste, das die beiden während der letzten Jahre übers Musik­ geschäft gelernt haben? „Man kann viel über Strategie reden – etwa wann oder wo man einen Song am besten veröffentlicht. Aber am Ende zählt nur eines: einfach machen!“ „Second Floor Rumour Diaries“ auf Amazon Prime: bit.ly/2FR-diaries

51


HE RO ES

Iggy Pop

„ SO WILD UND SO GUT“ Punk lebt! Der Urvater des Genres verrät, welche Songs für ihn noch heute den Spirit der rauen Anfänge haben.

M

IDLES „MERCEDES MARXIST“ (2019)

SLEAFORD MODS „McFLURRY“ (2013)

DEATH GRIPS „DEATH GRIPS IS ONLINE“ (2018)

DIÄT „DOGSHIT“ (2019)

„Als ich bei der BBC als DJ begann, habe ich ein Buch über den legendären Moderator John Peel gelesen. Er war der Typ, auf den die jungen Engländer gehört haben, wenn sie wissen wollten, was im Underground gespielt wird. Ich folge seinen Spuren. Eine Band, die ich oft spiele, sind Idles aus Bristol. Die sind so wild, so gut. Vor allem dieser Song erinnert mich ein wenig an mich selbst.“

„Sleaford Mods sind nicht völlig neu, aber wenn du sie noch nicht kennst, musst du sie dir einfach anhören. In diesem Song geht es um all das Fast Food in Großbritannien. Im Musikvideo ist nur ein Foto von vier Cheerleadern zu sehen, deren Sweater-Aufdrucke ein Schimpfwort ergeben. Das ist herrlich. (Lacht.) Es verkörpert eine geile Scheiß-drauf-Mentalität. Das gefällt mir.“

„Death Grips sind eine HardcoreBand aus Kalifornien, die Elektronik mit beinhartem Schlagzeug und Gitarren mixt. Darüber hinaus haben sie einen brutal wilden Sänger, der einfach verrückt ist. Wenn es dir nicht gefällt … (Hält inne und lacht.) Ach, ich spiele, was immer ich will. Alle können sich verpissen. Aber ich glaube, dass ich gewisse Leute mit dieser Musik erreiche.“

„Ich lese die Album-Rezensionen in verschiedenen Zeitungen und höre mir die Songs dann im Internet an, um zu sehen, ob ich sie mag. Von den Algorithmen werden mir ähnliche Künstler vor­ geschlagen, die mir gefallen könnten. Und manchmal tun sie das wirklich. So wie Diät: Sie haben eine Menge guter Songs, aber ich wähle ‚Dogshit‘, weil er lustig ist. Und so richtig punkig.“

52

THE RED BULLETIN

FLORIAN OBKIRCHER

iggypop.com

Seit fünfzig Jahren das Gesicht des Punk: Iggy Pop alias James Newell Osterberg

HARMONY KORINE

it seiner Band The Stooges hat Iggy Pop in den späten Sechzigerjahren Rock ’n’ Roll auf seine Basiselemente reduziert und dabei die Vorlage für eine neue Musikrichtung geliefert: Punk. Der heute 72-Jährige blieb seinem Stil stets treu, ohne sich dabei auf ein Genre zu beschränken. Auf seinem neuen Album „Free“ experimentiert Iggy Pop etwa mit Avantgarde-JazzKlängen. In Jim Jarmuschs jüngstem Film „The Dead Don’t Die“ verkörpert er einen Zombie. Auf BBC Radio 6 Music moderiert er eine wöchentliche Sendung. Sein Ziel dabei: jungen Künstlern, die den ­legendären Punk-Spirit aufrechterhalten, eine Plattform zu bieten. Hier sind vier von Iggy Pops aktuellen Lieblingstracks.


Die HPYBET 2. Liga bei LAOLA1:

Die geilste 2. Liga aller Zeiten! Pro Runde immer bis zu sieben Spiele LIVE und alle Highlights von allen Spielen.

- Immer sonntags, 10:30 Uhr, das Top-Spiel LIVE und exklusiv - Alle Highlights von allen Spielen immer sofort nach Spielende auf www.laola1.at und in den L AOL A1 Apps - Immer montags, 18:45 Uhr: Fußball TOTAL – die HighlightShow – im Free-T V-Sender von L AOL A1


SEI STRENG LOCKER ABER BLEIB

Sie hat kein Auto, isst kein Fleisch und braucht kein Plastik. Schauspielerin FRANZISKA WEISZ lebt umweltbewusst. Missionarin ist sie aber keine. Ihr Credo: Du musst Menschen nicht bekehren, sondern mitreißen. Text NINA KALTENBÖCK  Fotos MATO JOHANNIK

54


Nicht nur ihr Shirt, auch Schauspielerin Franziska Weisz selbst hat etwas zu sagen. Die 39-Jährige studierte Umwelt- und Entwicklungspolitik.


Vegetarische Ernährung ent­ deckte Weisz erst im Alter von dreizehn. Davor lebte sie von ­Blunzen und ähnlich Herzhaftem.


A

ls Jugendliche wollte sie eigentlich ­Tierärztin werden. Aber irgendwie kam Franziska Weisz ihr schauspielerisches Talent in die Quere, passenderweise unter­ dem Titel „Hundstage“. Bereits ihr erster Film, inszeniert von Regisseur Ulrich Seidl, gewann bei den Filmfestspielen von Venedig 2001 den Großen Preis der Jury – und bescherte der 1980 in Wien geborenen Franziska Weisz eine große­ Schauspielkarriere, die sie u. a. zur „Tatort“-Kommissarin beförderte. An ihrer Liebe zur Natur hat der Erfolg in der Kultur allerdings bis heute nichts geändert. Wenn Weisz, die ganz nebenbei  am renommierten King’s College in London ein Studium mit dem Master ­Degree in „Development and Environment“ abschloss, über Nachhaltigkeit, ­Klimapolitik und Tierschutz plaudert, weiß sie ganz genau, wovon sie redet. the red bulletin: Deine Liebe zu ­Tieren und zur Umwelt – gab’s die schon vor deinem Studium der Entwicklungs- und Umweltpolitik? franziska weisz: Und wie. Ich kann mich gar nicht an eine Zeit erinnern, in der das keine Rolle gespielt hat. Ich bin ja im Wienerwald groß geworden, und wir hatten immer einen Garten voller Tiere. Vorm Fahrradfahrenlernen saß ich schon auf einem Pferd. Und wenn mich keiner draufgesetzt hat, bin ich aufs Dach des Pferdestalls geklettert und aufs Pferd runter. Wenn wir spazieren waren und irgendwo ein zergatschter Salamander gelegen ist, hab ich ihn nach Hause ge­ tragen und wollte ihn gesund pflegen. Damals war klar: Ich werde Tierärztin. THE RED BULLETIN

Dass du keine Tiere isst, war wohl ebenso sehr früh klar – ich mein, welcher Arzt isst schon seine Patienten …? Geh, gar nicht. Bis ich dreizehn war, hab ich mich ernährt wie ein richtiger Karnivore. Meine Lieblingsspeise war Blunzen, danach kam Schnitzel und dann Spaghetti bolognese mit ganz viel Faschiertem. Ohne Faschiertes hätte ich niemals ­Nudeln gegessen. Aber dann hab ich eine Doku­mentation über Tiertransporte und M ­ assentierhaltung gesehen. Ich bin in Tränen ausgebrochen und hab seither kein Fleisch mehr gegessen. Seit Abschluss deines Studiums hat sich die Welt nicht unbedingt zum ­Besseren verändert. Stimmt. Leider. Der Planet ist wärmer geworden, das Konsumverhalten hat sich verschlechtert. Vielleicht kann man es als Verbesserung sehen, dass durch Technologie mehr Wege zum Recycling offenstehen, aber „zurück zur Natur“ kommen wir wohl nicht mehr. Man kann maximal bereits begangene Fehler kaschieren. Was könnte die Lage denn verbessern? Müssen wir Opfer bringen? Wir sind eine Konsumgesellschaft. Das brauchen wir uns nicht schönzureden – und das ist grundsätzlich auch nichts Schlimmes. Wenn man das nicht als ­Makel sieht, sondern als Chance, muss man Verhaltensänderungen auch nicht als Opfer sehen, sondern als Möglichkeit, etwas Positives bewirken zu können. In den Dingen, die wir täglich konsumieren,­

und der Art, wie wir konsumieren, s­ tecken ganz viele Antworten. Viele Menschen empfinden Forderungen des Natur- und Tierschutzes aber nach wie vor als Aufforderungen zum Verzicht. Wie kann man sie überzeugen? Zunächst einmal: Ich bin keine Missionarin. Ich würde nie irgendjemandem aufbürden, Vegetarier zu sein. Für mich ist es kein Verzicht, okay, aber es gibt andere, für die wäre es ein Verzicht. Mit Zwang läuft da gar nichts. Aber es wäre vielleicht ein wichtiger erster Schritt, mehr darauf zu achten, was man isst, und sich damit zu beschäftigen, woher unser Essen kommt. Man tankt ja auch nicht plötzlich Benzin in einen Diesel. Darauf kann und soll man schon aufmerksam machen. Die oft zitierte Macht des Konsumenten. Abgedroschen, aber nicht falsch. Wir ­können bei jedem einzelnen Einkauf einen Unterschied machen. Es gibt den CO²-Footprint und den Water-Footprint. Die Echtdaten, wie viel Frischwasser ich ­brauche, um ein Kilo Kartoffeln zu er­ zeugen oder ein Kilo Rindfleisch, kann man recht einfach recherchieren. Und wenn wir ­österreichisches Rindfleisch essen, heißt das ja nicht, dass die Nahrung des Tieres auch aus Österreich kommt. Tut sie nämlich nicht. Es sei denn, es ist ausgewiesenes österreichisches Weiderind. In dem Moment, in dem es mit Soja gefüttert wird, kommt das Futtermittel aus Süd­ amerika. Und auf einmal ist es kein österreichisches Rind mehr. So einfach ist das.

„ACHTE MEHR DARAUF, WAS DU ISST:

DU TANKST JA AUCH NICHT PLÖTZLICH BENZIN IN EINEN DIESEL.“   57


„BEIM FAMILIENESSEN

POLITISCH ZU STREITEN WAR DER KLASSIKER.“

Bist du dir da sicher? Kürzlich sind etwa Bilder durchs Netz gegangen, die zeigen, in welchem Zustand Besucher des Frequency Festivals ihre Zeltplätze verlassen haben. Es hat ausgesehen wie ein Schlachtfeld aus Müll. Stimmt, damit muss man wortwörtlich aufräumen. Kennst du den Begriff „Tra­ gedy of the Commons“? Das ist genau das Ding. Kein Mensch würde zu Hause neben sein Klo pinkeln. Die gleichen ­Leute gehen aber in ein Restaurant oder auf ein Festival und machen dort genau das. Niemand schmeißt Plastiksackerl in seinen eigenen Garten. Aber wenn’s ein öffentlicher Park ist, machen’s alle. Und warum? Na, weil’s alle anderen auch machen. Wenn du so für dieses Thema brennst, gelingt es dir, Freunde und Familie für deine Überzeugung zu begeistern? Da bin ich ziemlich zwiegespalten. Mir ist das gerade selbst ein bisschen zu viel Vegan-Boom. Alles, was ein Boom ist, nervt mich ziemlich schnell. Ich würde nie behaupten, dass ich in meinem Umfeld jemanden zum Umdenken gebracht habe, aber ich geb dir ein Beispiel: Auf Film­ sets geht es oft chaotisch zu. Alles muss schnell verfügbar und leicht sein. Des­ wegen gibt’s da zum Beispiel Einwegbecher 58

ohne Ende. Also kaufe ich für das ganze Team Keramikhäferl. Wenn du etwas in der Hand hast, das nicht aus Plastik ist und das du nicht einfach wegschmeißt, dann passt du automatisch besser darauf auf. Die Leute nehmen sich die Häferl am Ende sogar mit heim. Das finde ich schön. Welche ethischen Ansprüche hast du an dich selbst und welche an andere? Die exakt gleichen: zu versuchen, nicht auf Kosten anderer zu leben. Wie trittst du einem Klimawandel­ leugner entgegen? Vor kurzem hat in meinem Umfeld je­ mand gesagt: „Temperaturschwankungen gab es im Lauf der Erdgeschichte doch immer wieder.“ Und dann denk ich: Was? Echt? Das muss ich mir im Jahr 2019 anhören? Dass es eh wieder die nächste ­Eiszeit gibt? Da beginn ich schon heiß­ blütig zu diskutieren, zitiere bestimmte Statistiken und mach mir dann eher keine Freunde. Aber es gibt mittlerweile sowieso kaum noch jemanden, der sagt: „Klimawandel kann ich mir nicht vor­ stellen“. Es sei denn, er heißt Trump. Und der kauft ja Grönland.

Schnell wird Tier- und Umweltschüt­ zern auch unterstellt, man betrachte sich als „heilig“ und wolle sich elitär von der Masse abheben. Genau deswegen will ich eben niemanden bekehren, denn man wird oft als jemand hingestellt, der glaubt, er sei etwas Besse­ res. Das ist natürlich Blödsinn. Kann man es also so zusammenfassen:­ Es ist ein schmaler Grat zwischen ­Engagement und  … … Belehren? Ja! Styling SAMMY ZAYED/TATENDRANG Haare & Make-up CHRISTOPHER KOLLER T-Shirts KATHARINE HAMNETT

Dieser Hang zum Protest, ist dir der in die Wiege gelegt worden? Nein, als Kind hab ich dafür eher eine draufgekriegt. Das war so der Klassiker – dass Familienessen politisch werden und man zu streiten beginnt. Bei uns waren es aber nicht die alten Männer, die be­ gonnen haben zu streiten. Sondern ich. Wie erreicht man jemanden, dem Tierund Umweltschutz völlig egal sind? Wenn jemand nicht komplett kalt ist, gibt es genug Bilder, die einen emotional berühren. Verhungerte Eisbären, die auf einer Scholle liegen. Wenn ich so etwas sehe, beginn ich zu heulen. Wie erklärst du dir, dass Persönlich­ keiten wie Greta Thunberg oder Made­

„Der Taucher“ Weisz spielt in dem Film von Regisseur Günter Schwaiger eine Frau, die mit ihrer Tochter (Julia Franz Richter, Bild) auf Ibiza lebt. Als ihr gewalttätiger Mann wieder auftaucht, gerät das innige Mutter-Tochter-Verhältnis ins Wanken. Weisz fand die Rolle in diesem Psychothriller besonders herausfordernd, weil sie so „weit weg von der eigenen Persönlichkeit“ war. Kinostart: 29. November THE RED BULLETIN

ROBERT STAUDINGER

Was sagt man Menschen, die sich nur Billigfleisch leisten können und keine teure Bioqualität? Den Begriff „billig“ muss man relati­vieren. Wir alle zahlen ja nicht den e­ chten Waren­ wert von Milch, Butter oder Fleisch. Das wird subventioniert. Und woher kommen die Subventionen? Von Steuergeldern. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Man muss es nur wissen. Genauso wie mittler­ weile jeder weiß, dass es nicht gut ist, Alu-Dosen ins Feld zu werfen oder Kurz­ strecken mit dem Flieger zurückzulegen. Ich glaub nicht, dass das jemand böswillig oder extra macht …

leine Alizadeh, die sich für die Natur einsetzen, so angefeindet werden? Manche Menschen haben einfach das ­Gefühl, man nimmt ihnen persönlich ­etwas weg. In der Politik funktioniert das ja nicht anders: Du kriegst Unterstützung, wenn du vermeintliche „Mängel“ auf­ zeigst: „Das nimmt dir die Steuer weg, und schau, deinem Nachbarn geht’s viel besser als dir. Alle nutzen dich aus, und du bist nur der Depp. Wir helfen dir, dass du nicht ausgenützt wirst.“ Ich kann mir vorstellen, dass es Stimmen gibt, die sa­ gen: „All diese kleinen Umweltschützer nehmen uns etwas weg. Die machen das Fleisch und den Strom teurer. Die wollen den Planeten schützen, aber ich kann meine Familie nicht mehr ernähren.“ Ich glaube, dass es politische Parteien gibt, die genau dieses Denken auch befeuern.


Wie man andere für Tier­ schutz begeistert? Weisz: „Es gibt genug Bilder, die emotional berühren.“


INNOVATOR

STARTPIONIEREUPS, U GENIALE ND ERFINDU NGEN

Exoskelett

Heavy-Metal- D Laufwunder Wenn Science-Fiction Wirklichkeit wird: Ein Elektrogerätehersteller baut eine riesige Rennmaschine, in der ein Mensch am Steuer sitzt.

60

ieses dreieinhalb Tonnen schwere, vier Meter hohe vierbeinige Monster könnte der Bösewicht im nächsten Michael-BayFilm sein. In Wirklichkeit ist Prosthesis, so der Name, gar kein Roboter, sondern ein Exoskelett – angetrieben und gesteuert von der Person, die in seinem Zentrum sitzt. „Prosthesis ist eine Erwei­ terung des Körpers“, sagt

Erfinder Jonathan Tippett. Er ist CTO von Furrion, einem Unternehmen, das eigentlich Einbauherde oder Fernseher herstellt. „Der Anzug ist auf Bewegungen der Piloten angewiesen und verstärkt deren Kraft und Geschwindigkeit.“ Möglich machen das Elektromotoren und ein System aus Hydraulik und Gurten. Inspiriert ist Prosthesis von Tippetts Leidenschaft für Ac-

THE RED BULLETIN


IN ALLER KÜRZE GUTES TUN WIRD JETZT NOCH EFFEKTIVER Spenden soll möglichst einfach und wirksam sein. Diese Start-ups helfen dabei.

Tech-Textilie: Das QUS Smart-Shirt zeichnet die wichtigsten Trainingsdaten und Vitalwerte auf. Ohne zusätzliche Gadgets.

Smart-Shirt

WO EIN EURO MEHR WERT IST Kleine Spende, größtmögliche Wirkung: Die Plattform um Gründer Sebastian Schwiecker (Bild) stellt die effektivsten Hilfsorganisa­ tionen der Welt vor. effektiv-spenden.org

tion-Sportarten. Kein Wunder also, dass er nun sogar eine eigene „Mech Racing League“ aufbauen will – für Menschen, die in den Maschinen Wettrennen bestreiten. „Grundsätzlich kann jede fitte Person Mech-Pilot werden. Wer auf Skiern eine blaue Piste schafft, kann sich auch in eines der Biester schnallen und es mit ein wenig Übung zähmen.“ furrion.com

THE RED BULLETIN

Funktionskleidung, die ihren Namen verdient: Das QUS Smart-Shirt erfasst wichtige Körperwerte und sendet sie an eine App.

F

DIGITALER ERLAGSCHEIN Marco Zaugg (Bild) und sein Team arbeiten seit 2015 an digitalen Lösungen. Jüngster Wurf: Spenden per QR-Code in Kooperation mit dem Bezahlsystem Twint. raisenow.com

Mehr Inspiration für ­ ukunftsmacher gibt es Z im aktuellen INNOVATOR. Infos und Abo unter: ­redbulletininnovator.com

SAM CARTER, JUDITH WAGNER, RAISENOW.COM

Prosthesis mit Pilot (noch ­außerhalb): „­Erweiterung des Körpers“

G’scheites G’wand

rüher war Sportbekleilich wieder rennt, können dung atmungsaktiv Ärzte das Smart-Shirt für und schnelltrocknend. eine bessere Überwachung Heute ist sie auch schlau. ihrer Patienten nutzen. Ein So misst das QUS SmartLeiberl für die medizinische Shirt des steirischen UnterLeibesvisite also. Steiner: nehmens sanSirro zum Bei„Unser Ziel war, einen spiel selbständig Herz- und Gamechanger mit echtem Atemfrequenz seines TräMehrwert zu entwickeln. gers. Es berechnet weiters Ich glaube, das haben wir den Kalorienverbrauch geschafft.“ Jetzt sollen und zeichnet die Sensoren sogar noch weiter Geodaten auf. verbessert Eine wasch­ werden. bare Textil­ Aktuell arsensorik beitet sanSirro macht’s möglich. Baba, an einer neuen Brustgurt! Funktion – „Die elekDie Speicher- und Sendeeinheit der Schweißtronische im Shirt wiegt nur 18 Gramm. analyse zur Einheit speiFeststellung chert und über­trägt alle von Blutzuckerwert oder relevanten Daten“, erklärt Elektrolythaushalt. Und sanSirro-Geschäftsführer die soll während des Tragens stattfinden. Denn nach Hannes Steiner. „Sie liefert dem Training kann man mit äußerst präzise Werte und dem intelligenten Shirt das kann deshalb nicht nur im machen, was man mit allen Trainings-, sondern auch im Sportsachen macht: in die Gesundheitsbereich eingesetzt werden.“ Während es Waschmaschine schmeißen. qus-sports.com bei Läufern mit QUS end-

61


DE R C LU B DE R TOT E N DE NK E R

ARISTOTELES ÜBER BALANCIERTEN MUT

Wie viel darf ich riskieren, um als wahrhafter Bad Ass zu glänzen? Die größten Denker aller Zeiten beantworten Fragen unserer Gegenwart, übermittelt durch den Philosophen Christoph Quarch. Diesmal: Aristoteles über die eigentliche Bedeutung von Courage.

W

ie viel darf ich riskieren? Hm, diese Frage trieb schon den jungen Alexander­ um, dessen Erzieher ich seinerzeit war. Ihr nennt ihn ja inzwischen „den Großen“ – nicht ohne Grund, wie mich dünkt, denn er hat wirklich Großes vollbracht, als er im Alleingang das große Perserreich eroberte. Das war tough. Allerdings hätten wir damals ein anderes Wort verwendet: Wir hätten ihn andreíos genannt, was in eurer Sprache mannhaft heißt, von euren Übersetzern aber meist mit mutig oder couragiert wiedergegeben wird. Das ist nicht verkehrt. Im Gegenteil: Es verrät etwas davon, was es mit der andreía, der Mannhaftigkeit, auf sich hat. Aber dafür muss ich etwas weiter ausholen.

Bevor ich euch das verrate, muss ich euch zuerst noch fragen, ob ihr wisst, was eine Tugend ist. Eher nicht, oder? Passt auf: Euer Wort Tugend kommt von taugen. Und etwas taugt genau dann, wenn es gut ist. Aber was heißt hier gut? Gut heißt: Es entspricht dem, was es ist. Beispiel: Ein Messer taugt etwas, wenn du gut damit schneiden kannst. Die Tugend eines Messers heißt dementsprechend Schneidigkeit oder Schnittigkeit. Ein Pferd taugt dann etwas, wenn es schnell und stark ist. Die ­Tugend eines Pferdes heißt deswegen Kraft oder Wendigkeit. So, und jetzt fragen wir uns: Wovon genau ist der Mut eine Tugend? Ist er die Tugend des Kriegers? Nein, denn auch eure Freeclimber und Seenotretter sind mutig. Er ist vielmehr die ­Tugend deiner Leidenschaft, deines Eifers. Und weil Leiden­schaft und Eifer in der Brust wohnen, kannst du auch sagen: Er ist die Tugend deines ­Herzens. Herz heißt ja auf Lateinisch cor, und davon kommt das Wort ­Courage: Beherztheit.

„ Mein Schüler Alexander der Große eroberte das Perserreich im Alleingang. Das war tough – im klassischen Sinne.“

Zu meiner Zeit waren sich alle darüber einig, dass Mannhaftigkeit eine Tugend ist; und zwar die Tugend eines Kriegers. Das erklärt auch ihren Namen, denn bei uns in Hellas waren der Krieg und deshalb auch der Mut reine Männersache. Ich weiß, bei euch ist das inzwischen anders. Vor allem, weil ihr herausgefunden habt, dass Frauen genauso mutig sein können wie Männer. Lassen wir also die Mannhaftigkeit beiseite und reden über Mut oder Courage: eine Tugend, die ihr überall da an den Tag legen könnt (und müsst), wo es brenzlig wird. Aber was genau macht sie aus? Und wie könnt ihr sie richtig dosieren? 62

So weit sind wir nun: Mut oder Courage – das ist die Tugend des Herzens, der Leidenschaft. Damit ist auch klar: Das ist keine Sache des Kopfes oder des Willens. ­Mutig bist du nicht, wenn du ­mutig sein willst. Mutig bist du, wenn dein Herz in Ordnung ist: wenn du richtig beherzt bist. Aber was soll das nun wieder heißen? Gute Frage. Denn jetzt müssen wir klären, wie Mut und Beherztheit richtig zu d ­ osieren sind: wie viel zu riskieren mutig ist. Ich glaube, darauf habe ich vor rund 2350 Jahren eine ganz gute Antwort gegeben: Mut ist wohldosierter Eifer angesichts einer Gefahr – die richtige Mitte zwischen einem Zuwenig und einem Zuviel. Das Zuwenig heißt in diesem Falle Feigheit, das ­Zuviel heißt Tollkühnheit. THE RED BULLETIN


CHRISTOPH QUARCH

BENE ROHLMANN

ARISTOTELES

Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo die Grenze verläuft: Dann weißt du, wie viel du ­riskieren solltest, um tough zu sein. Das Wichtigste ist, auf welche Weise du diese­ Grenze findest: nicht durch Denken, sondern durch Fühlen. Dein Herz muss entscheiden, denn dein Herz weiß genau, wo deine Grenze ist. Einen muti­ gen Bergsteiger habe ich einmal sagen gehört: „Ich gehe nie über meine Grenze, nie. Aber ich gehe immer an sie heran und versuche sie zu erreichen, vielleicht sogar ein kleines Stück voranzuschieben. Würde ich sie übertreten, wäre es um mich gesche­ hen.“ Und er sagte auch: „Die Grenze ist doppelt. THE RED BULLETIN

Auf der einen Seite setzt sie mein Körper, auf der anderen Seite setzt sie der Berg. Um sie zu finden, muss ich beide spüren: Berg und Körper.“ Das hat mir gefallen. Der so spricht, versteht etwas vom Mut. Er weiß, dass mutige Menschen im Herzen mit dem verbunden sind, was ihnen gefährlich ist: und deshalb die Grenze spüren, die sie davor ­bewahrt, entweder feige oder tollkühn zu sein. Wenn du also fragst, wie viel du riskieren musst, um tough zu sein, dann sage ich dir: Mach dich frei von allen Konzepten, vergiss dein Ego und ­deinen Willen, spür in dein Herz. Dann, und nur dann, wirst du beherzt handeln.

384  – 322  v.  Chr. gilt als einer der ­bedeutendsten ­Philo­sophen der euro­päischen Kultur. ­Geboren wurde er im nordgriechischen Stageira. Als junger Mann kam er nach Athen, wo er in die Akademie seines Lehrers Platon aufgenommen wurde und bald darauf den Ruf e­ ines Meisterschülers erwarb. Nachher wurde er als Privatlehrer des Prinzen Alexander (später „der Große“) an den makedonischen ­Königshof ­berufen. Eines seiner wichtigsten Werke ist die „Nikomachische Ethik“, in der er seine Theorie des guten Lebens entwickelt hat.

63


Text MARK BAILEY Fotos RICK GUEST

Der WasserGladiator


Sein Körper ist eine Waffe, sein Stil ist pure Aggression, sein Wille hat die Power eines Presslufthammers: ADAM PEATY ist mit überwältigendem Abstand der beste Brustschwimmer der Welt. Weil er sich ausnahmslos auf seine Stärken konzentriert und absolut jede Entscheidung in seinem Leben auf die eine Frage reduziert: Macht mich das langsamer – oder schneller?

65


w

enn Adam Peaty in seinem Privatbecken in Londons Canary Wharf wie ein Torpedo durchs Wasser schießt, hat das mit herkömmlichem Brustschwimmen wenig zu tun. Wie Propeller wirbeln seine elastischen Beine und die Füße der Schuhgröße 46. Mit der brutalen Gewalt einer Maschine zerteilen 38 Zentimeter Bizeps und 117 Zentimeter Brustkorb das Wasser. Dieser Körper ist eine Waffe, der Schwimmstil pure Aggression. Noch stärker als Peatys physische Power ist nur sein Wille. Er fordert: Finde deine größten Stärken und ­perfektioniere sie, immer weiter, immer weiter. Die martialischen Tätowierungen am linken Arm – das große Porträt eines Löwen und der griechische Meeresgott Poseidon – sorgen dafür, dass er seine Lebenseinstellung stets vor Augen hat. Peaty ist der Usain Bolt der Schwimmwelt – ein überragendes Talent, das die Grenzen des Menschen­ möglichen neu definiert. Er gewann achtmal WM- und einmal Olympia-Gold. Er brach allein über 100 Meter Brust schon fünfmal den Weltrekord – zuletzt bei der WM im Juli im südkoreanischen Gwangju mit wahn­ witzigen 56,88 Sekunden. Er verbesserte sich in den letzten vier Jahren so massiv, dass andere Schwimmer in ihrer Entwicklung stillzustehen schienen. Und er siegt stets mit großem Vorsprung – prozentuell gesehen sind seine Abstände zum Zweitplatzierten mehr als doppelt so groß wie die bei Usain Bolts Rekordläufen (siehe Seite 73). Noch nicht genug gestaunt? Der 24-Jährige schwamm die sechzehn schnellsten 100-Meter-Zeiten der ­Geschichte und verlor in den letzten fünf Jahren kein einziges Rennen. Mittlerweile brach er neben seiner

66

THE RED BULLETIN


„Zum Schwimmen kam ich, weil ich in nichts anderem gut war.“ Adam Peaty, Weltmeister und Olympiasieger, brach fünfmal den Weltrekord in 100 Meter Brust.


Als Kind hatte Peaty sogar Angst vor der Badewanne – seine Brüder hatten ihm erzählt, dass im Abfluss Haie lauern.

„Das Adrenalin trägt dich 50 Meter weit, aber dann 68

THE RED BULLETIN


100-Meter-Dominanz auch viermal den Weltrekord über 50 Meter Brust (jetzt 25,95 Sekunden). „Bis zur Halbzeit fühlt man sich, als ob man fliegen würde“, schildert Peaty, als er wieder aus dem Wasser ist. „Die Qual beginnt, sobald der Adrenalinschub nachlässt. Bei der WM fühlten sich meine ­Beine nach 50 Metern an, als würden sie zermalmt, während jemand mit der Brechstange Bizeps, Trizeps und die Unterarme bearbeitet. Ein normaler Mensch wäre dabei wahrscheinlich draufgegangen. Sein Körper hätte das viele Laktat gar nicht mehr abbauen können.“

F

überrollt dich der Schmerz.“ THE RED BULLETIN

ür sein Umfeld kam Peatys Erfolg gelinde gesagt überraschend. In seiner Kindheit in Staffordshire war er als jüngstes von vier Geschwistern nämlich wasserscheu. „Meine Brüder machten mir weis, dass Haie durch den Abfluss schwimmen können, darum wollte ich nicht einmal in die Bade­wanne“, erinnert er sich. „Und im Schwimmbecken hatte ich Angst zu ertrinken. Mit der Zeit kam dann doch der Spaß, mit meinen Freunden im Wasser herumzualbern.“ Bevor er als Schwimmer erfolgreich wurde, ­musste Peaty jedoch seinen großen Kindheitstraum auf­geben. „Ich wollte Kampfpilot werden“, sagt er. „Mich faszinierte der Speed – und die Geschichte. Ich wusste alles über die Luftkämpfe des Zweiten Weltkriegs. Aber mit 1,90 Meter war ich zu groß für diesen Job.“ Seine militärischen Ambitionen lebte er stattdessen im Sport aus. „Es gibt erstaunliche Ähnlichkeiten: In beiden Fällen geht es um Speed, Diszi­plin, die Arbeit an sich selbst – und um die Möglichkeit, jeden Tag seine Limits zu pushen.“ Die nächste Hürde: Peaty war alles andere als ein Sporttalent. „Zum Schwimmen kam ich, weil ich in nichts anderem gut war“, lacht er. Laufen – das hätte ihm vielleicht auch noch Spaß gemacht. „Aber ich war nicht besonders schnell. Darum sah ich keinen Sinn darin. Ich will alles oder nichts, sogar beim Monopoly-­Spielen. Wenn ich verliere, wische ich das ganze Spielbrett vom Tisch. Darum dachte ich mir: Ich muss etwas finden, in dem ich richtig gut bin, damit ich diese Energie positiv nützen kann.“ Also Schwimmen. Doch auch das klappte nicht auf Anhieb – denn seine Schwimmlehrerin Melanie Marshall hätte das Probetraining im City of Derby Swimming Club beinahe abgebrochen, „weil meine Freistiltechnik so miserabel war“. Zum Glück ließ ihn Marshall auch noch im Bruststil vorschwimmen – und reagierte spontan mit: „Bloody Hell, ist dieser Junge gut!“ Für Peaty war das ein Erweckungserlebnis. Er erkannte, dass man an seinen Stärken arbeiten muss, statt leeren Träumen nachzujagen. „Du musst deine Optionen abwägen und dich für den richtigen Weg entscheiden. Ich weiß, dass ich in anderen Stilen keine Weltklasseleistungen bringe. Also stecke ich alles, was ich habe, in meine Stärke, ins Brustschwimmen.“   69



Um ein Haar wäre Peaty beim Casting durch­gefallen. Doch dann schwamm er Brust, und die Trainerin rief: „Bloody Hell, ist dieser Junge gut!“

P

Adam Peaty in Startposition. Dieser Mann hat den unbedingten Willen zum Sieg. THE RED BULLETIN

eaty begann, jeden Tag mit Marshall in Derby zu trainieren, einmal vor und einmal nach der Schule. Für ihn hieß das, täglich um vier aufzustehen, für seine Mutter, unzählige 40-Minuten-Auto­ fahrten zu absolvieren. Mit 17 sah er, wie sein Sportkollege Craig Benson, ein britischer Brustschwimmer wie er, bei den Olympischen Spielen 2012 im eigenen Land das Halbfinale erreichte. „Ich dagegen hatte in der Nacht davor mit Freunden Party gemacht und fragte mich selbst: Was mache ich eigentlich mit meinem Leben? Es war Zeit, mich richtig reinzuknien.“ Peaty begann härter zu trainieren, gesünder zu essen, strategischer zu planen. „Willst du der Beste werden, egal in was? Dann musst du ständig daran arbeiten, dich zu verbessern“, sagt er. „Ich stelle mir ununterbrochen die Frage: Macht mich diese Mahlzeit, dieses Training, diese Entscheidung schneller oder langsamer? Und ich wähle dann immer die ­Option, die mich schneller macht.“ Peatys neue Entschlossenheit trug rasch Früchte. 2014 schaffte er seinen Durchbruch, als er den süd­ afrikanischen Olympiasieger Cameron van der Burgh bei den Commonwealth Games in 100 Meter Brust schlug. Im selben Jahr gewann er bei der EM viermal Gold und stellte seinen ersten Rekord über 50 Meter auf. Im April 2015 folgte sein erster Weltrekord über 100 Meter, bei der darauffolgenden WM gewann er drei Goldmedaillen. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio zementierte Peaty seinen Legendenstatus. Nachdem er bereits über 100 Meter Brust Gold geholt hatte, wuchs er beim Staffelwettbewerb über 4×100 Meter Lagen über sich selbst hinaus: Das britische Team lag mit zwei Sekunden Rückstand an letzter Position, als Peaty übernahm; der aber machte nun eine halbe ­Sekunde gut und verschaffte den Briten noch die Silber­medaille. Der 23-fache Olympiasieger Michael Phelps stellte ihm nach dem Rennen die einzig an­ gebrachte Frage: „What the fuck, man?“ Der frischgebackene Superstar ruhte sich danach keineswegs auf seinen Lorbeeren aus. Im Gegenteil, Peaty trainierte sogar noch härter. „Mein neues Ziel hieß nicht mehr zu gewinnen, sondern konstant an der Spitze zu bleiben“, sagt Peaty. Das gelang ihm auf spektakuläre Weise. Bei der WM 2017 gewann der Brite die 100 Meter mit 1,32 Sekunden und die

50 Meter mit 0,53 Sekunden Vorsprung. Nur so zur Orientierung: In diesen zwei Disziplinen entscheiden üblicherweise einzelne Hundertstel­sekunden über Sieg oder Niederlage.

W

enn man ihn persönlich kennenlernt, ist Peaty alles andere als der roboterähnliche Übermensch, den viele zu treffen erwarten. Sein Selbstvertrauen kippt niemals in Arroganz, er ist höflich, freundlich, lacht herzhaft und witzelt selbstironisch dar­ über, dass seine Oma Mavis berühmter ist als er selbst – ihre Tweets während der Olympischen Spiele in Rio 2016 hatten sie damals zum Social-MediaStar gemacht. Bei der Kurzbahn-EM 2017 in Kopenhagen schenkte er seine Goldmedaille spontan einem jugendlichen Fan. „Wer weiß, wozu die Medaille dieses Mädchen inspirieren wird … Auf jeden Fall besser, als sie verstaubt bei mir im Regal.“ Peaty bezeichnet sich zwar selbst als „besessen“, er genießt aber auch seine Auszeiten: mit TV-Serien (wie „Ballers“, „Billions“, „Silicon Valley“ oder „Modern Fa­mily“) und Musik (Grime, Hip-Hop, House und Rock von Jaykae, Tory Lanez und Post Malone bis Metal­lica und Architects) – und mit seiner Leidenschaft für Autos. Zuletzt fuhr er einen MercedesAMG C 63 S, sein imaginäres Traumauto wechselt aber im Monatsrhythmus. „Eine Zeitlang wünschte ich mir einen Ferrari 488 GTB, aber jetzt tendiere ich mehr zu einem Lamborghini Aventador.“ Wenn die Erfolgssträhne anhält, dürfte es nicht beim Wunschtraum bleiben. 2018 gewann er vier EM-Goldmedaillen, 2019 holte er dreimal Gold bei der WM. Dass er nicht noch mehr Medaillen zuhause hat, war auch einem Startverzicht bei der KurzbahnWM Ende 2018 in China geschuldet. Peaty bevor­ zugte einen privaten Wettbewerb abseits des Weltverbands. „Außerdem ist die Kurzbahn nicht ganz so prestigeträchtig. Mein Ziel ist Tokio 2020.“ Um sein Erfolgsgeheimnis noch vor den Olympischen Spielen zu lüften, lassen seine Rivalen jeden von Peatys Wettkämpfen filmen – „sogar im Becken, mit Unterwasserspiegeln und -kameras“, sagt Peaty lachend. „Die Chinesen tun es, die Japaner ebenso, sogar die Amerikaner. Ich schätze, ich sollte das als Kompliment sehen.“   71


„Wenn ich nicht der Beste werden kann, interessiert es mich nicht.“


D   ominanz-Check Adam Peatys Weltrekord: Niemand hängt die Konkurrenz deutlicher ab als er. 100 Meter Brust Cameron van der Burgh: 58,46 s

Adam Peaty: 56,88 s (Weltrekord)

2,7 % Marathon Mary Jepkosgei Keitany: 2:17:01

Paula Radcliffe: 2:15:25 (WR)

1,29 % 100 Meter Sprint

NEIL WEBB @ DEBUT ART. MAKE-UP BY LINDA JOHANSSON @ ONE REPRESENTS, USING WELEDA

Tyson Gay: 9,69 s

Usain Bolt: 9,58 s (WR)

1,14 % Weitsprung Carl Lewis: 8,91 m

Mike Powell: 8,95 m (WR)

0,45 % 100 Meter Butterfly Caeleb Dressel: 49,86 s

Michael Phelps: 49,82 s (WR)

0,08 %

Die schlechte Nachricht für die Konkurrenz: Peaty scheint über physische Vorteile zu verfügen, die man sich nicht einfach abschauen kann. Dazu gehört die Hypermobilität seiner Knie, die ihm bei jedem Tempo­  mehr Rückstoß verleiht. „Hypermobilität heißt, dass ich meine Kniegelenke stärker überstrecken kann als andere“, erklärt er. „Deshalb kann ich die Ober­ schenkel dichter zusammenhalten. So vermindere ich den Strömungswiderstand und kann zugleich mehr Kraft generieren.“ Während sich andere Brust­ schwimmer wie Frösche bewegen, erinnern Peatys Tempi an Kniebeugen. Die Folge: Peaty schafft pro Minute 58 bis 60 Tempi, seine Rivalen nur 55. „Die meisten meiner Gegner setzen auf langsame, weit ausholende Bewegungen, ich bewege mich schnell und auf engem Raum“, sagt er. „Das schaffen nur ­wenige, aber das bedeutet nichts. Ich würde das ­andererseits beim Rückenschwimmen oder im Frei­ stil nicht können. Deine Talente sind nutzlos, wenn du sie nicht für die richtige Sache einsetzt.“

U

nter Marshalls Anleitung trainiert er 35 Stunden pro Woche, schwimmt mehr als 11 Kilometer täglich (nur sonntags ist frei). Im Fitnesscenter schleudert er Trak­ tor­reifen, beim Squat stemmt er 150 Kilo­ gramm, beim Bankdrücken 130. Pro Tag verbrennt er so 6000 Kilokalorien – mehr als das Doppelte eines durchschnittlich sportlichen Mannes. Das Luxusproblem: Peatys einziger ernst zu neh­ mender Gegner ist Peaty. Darum müssen immer ehr­ geizigere Ziele her, um die Motivation aufrechtzu­ erhalten. „Er ist ein Löwe“, sagt Marshall, „du musst ihm Fleisch vor die Nase halten, damit er jagen geht.“ Während sich die Konkurrenz an einer 58er-Zeit über die 100 Meter abarbeitet, hatte Peaty das „Project 56“ in Angriff genommen – seine persönliche Mis­sion, die 57-Sekunden-Marke zu sprengen. Mit erfolgreichem Abschluss im Juli. „Irgendwann werden wir den Punkt erreichen, an dem es nicht mehr schneller geht. Ich will so nahe wie möglich an diesen Punkt heran.“ Er trainiert jetzt regelmäßig mit ehemaligen SAS‑Soldaten, um seine neuen Ziele zu erreichen. „Manche Athleten sagen, es geht nur um die Leis­ tung, die man am Stichtag bringt“, sagt er, „aber das ist falsch. Es geht darum, diesen hohen Level zur täglichen Routine zu machen.“ Peaty hätte ein Royal Marine werden können, doch jetzt ist das Schwimmbecken sein Schlachtfeld. „Im Becken schalte ich auf Kriegsmodus“, sagt er. „Draußen geht man respektvoll miteinander um, aber im Wasser habe ich keine Freunde. Ich ver­ wandle mich in einen Gladiator – ein geniales Ge­ fühl. Ich will ein Vermächtnis aufbauen, einer der ganz Großen werden. Alles, was ich dafür tun muss, ist, so viel wie möglich zu gewinnen und so viele ­Rekorde wie möglich zu brechen.“ Klingt eigentlich ganz einfach. Instagram: @adam_peaty

THE RED BULLETIN

73


Der Amazon Echo Show 5 mit integriertem Bildschirm kann den Alltag sowie besondere Anlässe erleichtern.

DAS EINPACKEN der Geschenke hat fast ­etwas Meditatives. Ein festlicher Moment nur für uns – fehlt bloß noch die richtige Musik. Während Sie mit Geschenkpapier und Klebeband hantieren, reicht der kurze Sprachbefehl „Alexa, spiel Weihnachtsmusik“ – und schon versetzt Sie der smarte Lautsprecher in Festtagsstimmung und zeigt Ihnen den passenden Songtext auf dem Bildschirm an. Puh, „Last Christmas“ geht gar nicht? Dann wünschen Sie sich von Alexa schnell Ihr Lieblingslied oder entgehen mit „­Alexa, nächster Song“ geschickt dem Ohrwurm. Sie treffen beim Singen nicht immer den Ton? Keine Sorge, Ihre Anfragen an Alexa werden nur dann an die sichere Cloud von Amazon gesendet, wenn das Gerät das Aktivierungswort „Alexa“ erkennt. Im Zweifel schalten Sie ­Mikrofon und Kamera des Echo Show 5 einfach per Knopfdruck aus.

SO GENIESSEN SIE BESINNLICHE MOMENTE Feiertagsstress? Wir verraten, wie Ihnen ALEXA ganz nebenbei den Alltag erleichtert. DAS GEMEINSAME Kekse­ backen, das Schmücken des ­Weih­nachtsbaums – all das sind Momente, an die man sich auch als Erwachsener noch gern zurückerin­ nert. Umso wichtiger ist es, die Zeit zu genießen und ganz bei den Liebs­ ten zu sein. Und genau hier setzt der Amazon Echo Show 5 an. Lassen Sie sich von Alexa schnell und unkom­ pliziert beliebte Rezepte anzeigen, anstatt ewig im Internet zu suchen. Statt mit mehligen Fingern auf dem Smartphone-Bildschirm zu tippen,

reicht der Befehl „Alexa, stell einen Zimtstern-Timer für 10 Minuten“, und schon erinnert Sie Alexa daran, die Leckereien aus dem Backofen zu holen. Wenn Ihnen nach dem ge­ meinsamen Naschen noch nach ei­ nem gemütlichen Winterspazier­ gang mit Familie und Freunden ist, fragen Sie Alexa einfach nach der Wettervorhersage für den Nach­ mittag. Praktisch, hilfreich, schnell – nur den Wunsch nach Schnee zu Weihnachten kann leider auch Alexa nicht erfüllen.

Der Echo Show 5 ist nicht nur bei AMAZON ­erhältlich – Sie können die Echo Produktfamilie auch im Handel bei SATURN oder MEDIA MARKT entdecken. Preis: € 89,99

Separates Musik-Abonnement und kompatible Smart-Home-Geräte erforderlich.

GEBEN SIE JEDERZEIT DEN TON AN


THE RED BULLETIN PROMOTION

Ob in der Küche oder im Wohnzimmer: Der Amazon Echo Show 5 bietet viele nützliche Funktionen.

„ALEXA,

wie lange ist es noch bis Weihnachten?“

Kleine Dinge, große Hilfe DAS SCHMÜCKEN des Weihnachtsbaums ist ein schönes Ritual, das die ganze Familie zusammenbringt. Während Sie gemütlich die Lichter­kette um den Baum wickeln, können Sie dabei ganz einfach per Sprachbefehl die Weihnachtsbeleuchtung steuern. Zum Beispiel mit „Alexa, mach den Weihnachtsbaum an“. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein smarter Steckdosen-Adapter.

ALEXA ZEIGT IHNEN JETZT NOCH MEHR – DANK DES ECHO SHOW 5 MIT BILDSCHIRM

Es sind vermeintliche Kleinigkeiten wie diese, die den Amazon Echo Show 5 so praktisch machen. Denn Alexa hilft Ihnen dabei, alltägliche Dinge wie das Steuern des Lichts, die Suche nach der perfekten Musik oder das Verfolgen Ihrer letzten Amazon-Bestellung in einem Bruchteil der Zeit und ganz nebenbei zu erledigen – einfach per Sprachbefehl. So bleibt mehr Zeit für das wirklich Wichtige.

AKTIVIERUNGS­WORT

MIKROFON­ STEUERUNG

KAMERA­ ABDECKUNG

Das Gerät sendet Ihre Anfrage nur an die sichere Cloud von Amazon, wenn das Aktivierungswort „Alexa“ erkannt wird.

Wie bei allen Echo-Geräten lässt sich das Mikrofon bei Bedarf per Knopfdruck einund ausschalten.

Die integrierte Kamera-Abdeckung des Echo Show 5 lässt sich einfach über die Linse schieben. So bleibt kein Zweifel mehr, dass Sie un­ gestört Ihre Ruhe haben.

„ALEXA,

finde Keks-Rezepte.“

„ALEXA,

ruf Oma an.“

„ALEXA,

zeig mir die Haustürkamera.“

„ALEXA,

wie wird das Wetter morgen?“

„ALEXA,

zeig mir meinen Kalender.“

DATENSCHUTZ

INDIKATOREN

In den Alexa-Datenschutz­ einstellungen oder in der App lassen sich Ihre Sprach­ aufzeichnungen jederzeit sehen, anhören und löschen.

Ob Alexa Ihre Anfrage aufzeichnet und an die Cloud weiterleitet, erkennen Sie an dem blauen Licht am Amazon Echo Show 5 oder an dem Signalton.


Die Schönheit der Natur entdecken

Jahresabo

¤ 39

Jetzt Abo bestellen:

bergwelten.com/abo


guide Dein Programm

FITNESS

GAMING

GADGETS

SEITE 82

SEITE 93

SEITE 98

Extrem-Workout: mit Lauf-Ikone Christian Schiester in der Sauna

Mehr als nur ein Spiel: wie „FIFA“ den echten Fußballsport verändert

Smartwatch, Kamera, Kopfhörer – 15 geniale Tech-Neuheiten

REISEN

LUKAS PILZ

Mit dem Schiff zur Abfahrt: Norwegens coolster Ski-Trip SEITE 78

THE RED BULLETIN

77


Reisen

Beim Abfahren gilt es keine Zeit zu verlieren: Auf den Lofoten wechselt das Wetter gefühlt alle zehn Minuten.

ARCTIC HAUTE ROUTE

SKIABFAHRT VOM GIPFEL ZUM MEER Ein Ski-Trip, für den du eine Schwimmweste brauchst: An Bord eines alten Dampfers sucht Reisejournalist Simon Schöpf in Norwegen nach dem perfekten Powder-Ride.

V

or jeder Tour der Check: Pieps, Schaufel, Sonde, Schwimmweste. Alles da. Sekunde … Schwimmweste? Ja, wer die Arctic Haute Route angeht, der muss sein Safety-Repertoire erweitern. Und seinen Horizont am besten gleich dazu. Klar,

78

man könnte mit dem Auto Richtung Berg fahren. Aber mit einem 80 Meter langen Dampfer gibt sich der Tourenstart viel stilvoller. Angekommen, irgendwo auf den Lofoten im Breitengrad 68 °N, ein gutes Stück nördlich des Polarkreises: Die „MS Nord­stjernen“

Autor Simon Schöpf trotzt der norwegischen Kälte.

THE RED BULLETIN


guide

REISETIPPS

NORDISCH BY NATURE

Ein Trip auf die Lofoten-Inseln erfordert – und belohnt – Geduld: Die Anreise erfolgt via Frachtschiff, das Wetter bestimmt den ­Zeitpunkt der Abfahrt.

Svolvær LOFOTEN

Einst transportierte die „MS Nordstjernen“ Pakete, heute abenteuerlustige Skifahrer.

Norwegen Oslo

WISSEN

Alle Infos zur Lofoten-Reise: vom Skivergnügen zum Stockfisch-Schmaus.

LUKAS PILZ

SIMON SCHÖPF

Abhängen im Dreieck: Stockfisch wird hier zwei bis drei Monate getrocknet.

ankert im schützenden Austnes­ fjord, das ehemalige Postschiff ist unser schwimmendes Basislager für die nächsten drei Tage. Wir ­geben uns am Berg ganz den Ele­ menten hin. Mit dem Schlauch­ boot geht es Richtung Ufer, die Skibrillen setzt man hier vor­ sichtshalber schon wegen der Gischt auf. Der Traum, der uns in den hohen Norden gelockt hat: die perfekte Abfahrt vom Gipfel bis ganz hinunter zum Meer, der Summit to Sea Ride. Anschnallen können wir die Ski bereits am eingeschneiten Strand von Laupstad. Das Ziel: der Sau­tinden, 596 Meter hoch. Was in den Alpen nach einer ­gemütlichen Anfängertour klingt,

THE RED BULLETIN

Die Skibrillen setzt man hier vorsichtshalber schon wegen der Gischt auf. ist in Nordnorwegen eine statt­ liche Unternehmung. Gestartet wird nämlich auf Meeresniveau, die zu bewältigenden Höhenmeter korrelieren exakt mit der Höhe des Gipfels. Schnell ist die Baumgrenze überwunden, und wir befinden uns im schönen, offenen Gelände. Die „MS Nordstjernen“ schrumpft

ANREISE Mit dem Flugzeug über Oslo nach Svolvær (Lofoten) beziehungsweise Tromsø, mit der Fähre über Bodø. REISEZEIT Die beste Zeit für Skitourengeher ist März und April. Meist liegt noch Schnee bis zum Meeresspiegel. Mit etwas Wetterglück findet man Firnabfahrten bis zum Strand vor. VERPFLEGUNG Die Arctic Haute Route rühmt sich mit ihren norwegischen Spezialitäten wie geräuchertem Heilbutt-Kaviar und Moltebeermarmelade. Speziell in der Region: der Stockfisch, „Norwegens ältestes Export- und Kulturgut“. UNTERKUNFT Die „MS Nordstjernen“ lief 1956 aus der Hamburger Werft und wurde bis 2012 als Transportschiff eingesetzt. Nach der Renovierung bietet sie heute Platz für 70 Passagiere, dem Transportmittel entsprechend in einer Doppel-Kajüte mit Dusche. VERANSTALTER Die Reise wird von der Norwegian Adventure Company für 2040 Euro pro Person angeboten. Auf die „MS Nordstjernen“ schifft man entweder auf den Lofoten ein (und schippert dann nordwärts) oder in Tromsø (südwärts), die Dauer beträgt in beide Richtungen dreieinhalb Tage (mit drei vollen Skitagen).

79


Reisen

guide

SAFETY FIRST

SO ENTKOMMST DU DER LAWINE

Der natürliche Feind des Tourengehers ist die Lawine. Oberster Grundsatz, du ahnst es: gar nicht erst in eine Lawine kommen.

EQUIPMENT Falls sich das Unglück einmal doch nicht vermeiden lässt, kann dir diese Ausrüstung das Leben retten:

2. LVS AKA LAWINENPIEPS: Du trägst den Mini-Transmitter ganz nah am Körper. Seine Pieps-Signale machen es Helfern leichter, dich in der Lawine zu orten und auszubuddeln.

3. AIRBAG-RUCKSACK: Den Airbag händisch auslösen, und dein Rucksack bläht sich binnen Sekunden auf. Die Idee beruht auf dem ­so­genannten Paranuss-Effekt („Müsli-Effekt“): In einem fließenden Medium wie einer Lawine setzen sich die ­volumenmäßig größeren Körper an der Oberfläche ab.

80

Isaak ist optimistisch: „Gleich kommt sie wieder raus!“ Und tat­ sächlich, ein paar Schwünge gehen sich aus mit guter Sicht, die „MS Nordstjernen“ wird wieder größer, und wir freuen uns schon auf die wärmende Dusche in unseren ­Kajüten. Aber fast noch mehr auf das Abendessen an Bord. Auf der Speisekarte: Stockfischfilet aus den Lofoten und Rentiersteaks. Zurück an Bord wirft die „MS Nordstjernen“ ihren 3600-PS-­ Motor an und brummt Richtung offenes Meer. Der Wellengang wird höher, das Dessert muss man schon gut festhalten, will man noch was davon haben. Wir schip­ pern weiter nordwärts, vorbei an den Vesterålen Richtung Kvaløya, wo wir am nächsten Tag bequem aufwachen. Heute scheint es das Wetter besser mit uns zu meinen, ein Sonnenfenster hat sich ange­ kündigt. Schon am Schlauchboot zum Ufer reißt der Himmel auf, und wir stehen bei Sonnenschein am Gråtinden (871 m), der Grau­ spitze. Kurz wird gejubelt, denn vor uns liegt: eine Abfahrt bis zum Strand, das Meer immer im Blick, jeder Schwung ein Genuss. Erforsche die Lofoten-Inseln auf der „MS Nordstjernen“: norwegianadventurecompany.com

THE RED BULLETIN

LUKAS PILZ

1. AVALUNG: Dieses schnorchelartige Gerät verbessert im Notfall deine Frischluftzufuhr. Es führt die ausgeatmete, ­CO²-haltige Luft seitlich ab und filtert frische Luft zum Atmen über ein Ventil aus dem Schnee.

bald auf die Größe eines Spiel­ zeugschiffs. Direkt hinter dem Boot schält sich nun der Higrav­ stinden aus dem Nebel, mit 1147 Metern die höchste Erhe­ bung der Lofoten. Die Gipfel hier haben die Anmutung der West­ alpen im Hosen­taschenformat: Schroff und unnahbar ragen sie direkt aus dem Fjord in den Him­ mel, einen 800er könnte man gut und gerne mit einem 4000er in der Zentral­schweiz verwechseln, würde man am Foto ­unten das Meer wegschneiden. Auf der ers­ ten Pass­höhe öffnet sich der Blick zum Ozean. Überall Wasser, über­ all ­Inselchen, egal, in welche Richtung der Blick fällt. Der Golfstrom sorgt für an­ genehme Temperaturen, bitter­ kalt wird es hier auch im Winter nicht. ­Diese Meeresnähe sorgt aber auch verlässlich für einen Wetter­ wechsel im Zehnminutentakt, auf Schneesturm folgt Sonnen­ fenster folgt Schneesturm. „Auf den Lo­foten haben wir manchmal alle vier Jahreszeiten innerhalb ­einer Stunde“, meint unser Guide Isaak. Prompt frischt sich der Wind zu einem Sturm auf und zwingt uns zum Abfellen. Wie Füchse auf der Jagd lauern wir auf ein paar Sonnenstrahlen,

SIMON SCHÖPF

Drei Tage Powder verspricht die Tour der Norwegian Adventure Company.


Wien ist Andaz Der

Roc kst a r

der

H yat t

G r up p e

e r wa r te t d i c h m i t e i n m a l i g e r Ro of top Ba r

und

modernem

Wi r t s hau s.

andazviennaambelvedere.com


Fitness

MENTALES TRAINING

RADTOUR MIT AUFGUSS Seine Wüstenläufe machten Christian Schiester zum Ultrarunning-Star. Wo er dafür trainierte? In der Sauna. Davon profitierte vor allem sein Geist. 15 Liter Wasser und achtete darauf, dass ich niemals allein in der Sauna war – man weiß ja nie“, erinnert sich der heute 52-­Jährige. Die Erhöhung der körperlichen Leistungsfähig­ keit war bei der Aktion aller­ dings nicht das Ziel.

S

o ein Sauna­gang nach dem Workout ist was Feines. Die Muskeln ent­ spannen, die Durchblutung kommt in Schwung, und der Kopf wird frei. Was aber, wenn die Sauna selbst zum Fitnessstudio wird? Wie bei Christian Schiester: Zu der Zeit, als sich der Ultrarunner auf seine Wüstenläufe vor­ bereitete, stellte er sich schon mal ein Laufband oder ein Fahrradergometer in die Holz­ kabine, heizte sie auf 60 Grad Celsius auf und spulte drei Stunden lang seine Kilometer ab. „Ich trank dabei bis zu

82

Topfit war er dank diszipli­ niertem Trainingsplan und ­regelmäßiger Ultradistanz­ läufe sowieso. „Ich trainierte in der Sauna, um in meinem Kopf die Bedingungen in der Wüste zu simulieren“, so Schiester. Und es klappte. Als er beim Sahara-Ultramarathon in Ägypten über eine D ­ üne lief, zeigte das Thermometer seiner Armbanduhr 60 Grad. „Da ging’s mir richtig dreckig“, erinnert er sich. Doch plötzlich hörte er seine innere Stimme sagen: „Schiester, hab dich nicht so! Du kannst das ­packen. Schließlich war es in der Sauna auch so heiß.“ Prompt war das Motivations­ loch überwunden, und er kam nach 250 Kilometern Wüsten­ rennen als Zweiter ins Ziel.

Trainieren statt Nichtstun – nicht nur in der Sauna: Mit zwanzig noch schwerer Raucher und Trinker, stellte Christian Schiester sein Leben um. Eineinhalb J­ ahre später lief er den New-York-City-Marathon (1990).

Vom Läufer zum Segler

Seit 2016 hat der Steirer neue Ziele vor Augen – vom Deck eines Segelboots aus. Bei sei­ nem Projekt „Sail & Run“ um­ segelt er die Welt und läuft, wo immer er an Land geht. ­Etwa in Papua-Neuguinea zum Wings for Life World Run 2019. Temperatur: 34 Grad. Oder wie Schiester sagen ­würde: angenehm.

„In der Sauna brenne ich mir die Temperaturen ins Hirn. So weiß ich beim eigent­ lichen Rennen, dass ich’s packen kann.“

Alle Infos zu „Sail & Run“: christian-schiester.com

THE RED BULLETIN

PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL (2), HARALD TAUDERER/RED BULL CONTENT POOL (2)

Christian Schiester, österreichische Lauf-Ikone

CLAUDIA MEITERT

Kühler Kopf bei 60 Grad


guide

KNOW-HOW

REINE KOPFSACHE Höher, schneller, weiter? So hilft dir dein Kopf dabei, deinen Körper zu Höchst­leistungen anzuspornen.

SELBSTGESPRÄCHE Ordne und steuere deine Gedanken vor und während der Crunch-Time. Wer seine innere Stimme gezielt einsetzt, zum ­Beispiel durch positiv ­besetzte ­Schlüsselworte, ist eher zu Höchst­ leistungen ­imstande.

LIVE DABEI AM 3. MAI Ob fit wie Christian Schiester oder absoluter Neuling: Der Wings for Life World Run vereint Läufer in aller Welt im Dienst der guten Sache.

PROZESSZIELE Vergiss das große Ganze für einen Moment. ­Konzen­triere dich ­stattdessen auf einzelne Schritte, die du ­bereits beherrschst. Das stärkt dein ­Selbst­bewusstsein. BILDER Stell dir möglichst ­ bildhaft vor, wie du jeden einzelnen Teil deiner ­Challenge ­ab­solvierst. Je authen­tischer dir diese Visuali­sierung ­gelingt, ­desto b ­ esser bist du im Ernstfall vorbereitet.

Seit 2014 laufen Menschen weltweit für all jene, die es nicht können. 100 % des Startgeldes aller Teilnehmer des Wings for Life World Run fließen direkt in die Rückenmarks­­forschung. ­Dadurch konnten in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt werden, nachzulesen unter: wingsforlife.com DIE WICHTIGSTEN FACTS ZUM WINGS FOR LIFE WORLD RUN SO LÄUFT’S

„Heute segle ich um die Welt. Wo immer ich lande, laufe ich auch. Dank App sogar beim World Run.“

Fit für alle Witterungen: Schiester in Ägyptens Weißer Wüste

THE RED BULLETIN

Christian Schiester, Abenteurer und Botschafter des Wings for Life World Run

Start in Wien (und zwölf anderen ­Städten) ist der 3. Mai, 13 Uhr. 30 Minuten ­später fährt das Catcher Car los. Das Rennen ist beendet, wenn es den letzten Läufer überholt hat. SO LÄUFST DU

Die Anmeldung für den Live-Event in Wien ist so lange möglich, bis der Lauf ausverkauft ist. Alternativ kannst du dich organisierten App Runs anschließen oder von überall mittels der Wings for Life World Run App teilnehmen. INFORMATIONEN UND ANMELDUNG WINGSFORLIFEWORLDRUN.COM

83


Uhren

guide

WASSERSPORT

DIE NÄCHSTE WELLE Schweizer Uhrenhersteller haben das Wellenreiten für sich entdeckt. Ein Blick auf drei völlig unterschiedliche Ansätze, Zeitmessung und Surfen aufs Brett zu bringen.

Impact Zone Ulysse Nardin

Mit hundert Exemplaren der bis 1000 Meter wasserdichten Deep-­ Dive-Taucheruhr unterstützt Ulysse N ­ ardin die amerikanische Non-­Profit-Organisation One More Wave, die Veteranen mit Surf-Therapien und passendem Equipment begleitet. Die 46 mm große Uhr kommt mit Titangehäuse mit schwarzer DLC-Beschichtung, Kronenschutzbügel und Heliumventil, im Inneren tickt ein Inhouse-Werk mit auto­ matischem Aufzug (Cal. UN-320). Die Uhr ist um $ 13.500,– erhältlich.

Dude

Clean Wave

Das Multitalent Kai Lenny (unter anderem Big-Wave-, Stand-up-Paddleund Kitesurfer) setzt bereits seit ein paar Jahren auf Uhren von TAG ­Heuer. Die bis 300 Meter wasserdichte Aquaracer im 43-mm-Edelstahl­ gehäuse ist mit einem mechanischen Werk mit automatischem Aufzug (Cal. 5) ausgestattet und dank ein­ seitig drehbarer Lünette auch für den Einsatz unter Wasser gerüstet. Das abgebildete Modell mit kratzfester Keramiklünette, Edelstahlgehäuse und -band gibt’s um € 2400,–.

Jüngstes Resultat der Zusammen­ arbeit zwischen Breitling und Kelly Slater ist die Superocean Automatic 44 Outerknown. Als Besonderheit verfügt sie über ein grünes Zifferblatt und ein passendes NATO-­Textilband aus Econylgarn, das aus Nylonabfällen – zum Beispiel von Fischernetzen – hergestellt wird. Die bis 1000 Meter wasserdichte Uhr wird von einem mechanischen Werk mit automatischem Aufzug (Breitling Cal. 17) angetrieben, das Gehäuse besteht aus Edelstahl. Preis: € 3750,–

84

Breitling Superocean

RICHARD HALLMAN, TAG HEUER, ULYSSE NARDIN

TAG Heuer Aquaracer

ROGER RUEGGER

Die heutige Form des Wellenreitens geht zurück auf die 1950er-Jahre, als Amerika den Sport für sich entdeckte. Mittlerweile hat sich Surfen nicht nur in Europa eta­ bliert: Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio wird die Dis­ ziplin zum ersten Mal als Wettkampf ­ausgetragen.

THE RED BULLETIN


Jetzt 88 Seiten Sport-Highlights druckfrisch in Ihrer Gigasport-Filiale und auf www.gigasport.at/best-of

Zur Leseprob e umblätt ern!


2

3

1

4

Ski Alpin

Edle Wedler High-Tech-Ski und High-PerformanceSkischuhe: Wir haben alles, was Skifahrer diesen Winter brauchen.

1.

1.

2.

3.

4.

2.

Der Blizzard Alight 7.2 CA mit TLT 10 Demo W Bindung: für sportliche Ski­ fahrerinnen mit moderatem Fahrstil. € 550,00

3.

Der Völkl Deacon 75 mit Vmotion 12 Bindung ist auf harte Pisten ausgelegt – für lange wie kurze Turns. € 650,00

4.

Der Blizzard Quattro 72 TI mit TPC 10 ­Demo Bindung macht als Allrounder auf allen Abfahrten eine sportliche Figur.

€ 600,00 1 Der Völkl Racetiger SL mit rMotion2 12 GW Bindung verspricht bestes Kurvenverhalten und die nötige Laufruhe. € 880,00

4 2

3

Der leichte Head Super Joy SLR Joy Pro mit Joy 11 GW SLR Bindung richtet sich an sportliche ­Pistenfahrerinnen. € 600,00

Der Head Super­ shape I.Speed mit PRD 12 GW Bindung entfaltet sich bei mittleren und großen Schwüngen. € 800,00

Kraftvoll, verspielt, präzise: Der Nordica Santa Ana 88 eignet sich für Damen mit ruhigem Fahrstil. € 549,95

Der Nordica ­Enforcer 88 gilt als leistungs­ stark und präzise. Besonders bei hohem Speed bleibt er stabil. € 549,99


Der Damen-Skischuh MACH1 MV 105 W eignet sich für sportliche Fahrerinnen. Sein Innenschuh aus Merinowolle wärmt mit Celliant Mikrokristallen. Flex: mittel.

Der Herren-Skischuh MACH1 MV 130 ist ein High-Performance-Boot für durchschnittlich breite Füße. Ideal für hochsportliche Pistenfahrer. Flex: hart.

€ 380,00

€ 550,00

Der Damen-Skischuh RX 110 W ­balanciert zwischen Leistung und Komfort. Das anpassbare 3D-Innenfutter gibt mehr Halt und mildert die üblichen Druckpunkte. Flex: mittel.

Power und Präzision: Der HerrenSkischuh RS 130 Wide nutzt die Dual-Core-Konstruktion aus dem Rennsport: Er zieht sich aktiv zusammen und dehnt sich aus. Flex: hart.

€ 399,95

€ 499,99

Der Herren-Skischuh Redster Club Sport 130 richtet sich an Renn- und Pistenfahrer. Eine dicke, aber weiche Schale dämpft besser und ermöglicht geschmeidiges Fahren. Flex: hart.

Der Damen-Skischuh Hawx Prime 105 S wird kraftvollen Skifahrerinnen empfohlen, die gerne Gas geben. Er ist besonders leicht und ideal für mittelbreite Füße. Flex: hart.

€ 499,99

€ 439,99

WAS IST BOOTFITTING?

Früher haben Skischuhe gedrückt und kalte Füße verursacht. Doch diese Zeiten sind vorbei: Beim Bootfitting erhalten Sie ein modernes, individuell angepasstes Modell. Denn Füße sind so vielfältig wie ­Charaktere – ob in Risthöhe, Vorfuß- oder Fersenbreite. Außerdem hat fast jeder zweite Österreicher eine Fußfehlstellung wie Plattfuß, Senk- oder Spreizfuß. All dies wird beim Bootfitting berücksichtigt, damit auf der Piste nichts mehr drückt, reibt oder zu locker sitzt. IN 3 SCHRITTEN ZUM PERFEKTEN SKISCHUH:

BERATUNG

Analyse von Fußform und Bedürfnissen

FITTING

Hochmoderne Technologien für perfekte Passform

WOW-EFFEKT

Skischuhe, die wie ­angegossen sitzen


Winter-Mode

Lässt keinen kalt Ob in der Stadt, auf der Piste oder an unberührten Hängen: Mit unseren Outfits sind Sie für kalte Tage gewappnet.

Von Spitzen­ athleten für Spitzenathleten. Als offizieller Ausstatter der heimischen Natio­ nalmannschaft arbeitet UYN eng mit einigen der weltbesten Winter­sportler zusammen. Das Natyon Austria LA Turtle­neck Unisex-Shirt unterstützt mit punktgenauer Kompression die Leistungs­ fähigkeit.

Das LA ­Transtex® Warm Hybrid Herren-Shirt besticht mit dem hochfunktionellen Zweischichtprin­ zip: Die Innenseite leitet den Schweiß an die Außen­ schicht und bleibt dadurch trocken. € 69,99

€ 119,99

Die Natyon Austria Unisex¾-Hose sorgt in der Bewegung dank ihrer spe­ ziellen Gewebe­ struktur für eine optimale Luft­ zirkulation und Klima­regulation.

Die knielange Transtex® Warm Hybrid Herren¾-Unter­hose isoliert perfekt, trocknet schnell und ­neutralisiert Geruch. Trotz leichtem Kompressions­ effekt bleibt die Bewegungs­ freiheit bewahrt.

€ 99,99

€ 64,99

Die Natyon Austria Skisocken sind aus pH-neutralem Natex, einer Nylonfaser auf 100 Prozent pflanzlicher Basis. € 34,99

88 Best of Gigasport

Die Evo Race Skisocken geben Stabilität, die gezielte ­Kompression an den Waden ­erhöht die Durchblutung, sodass die ­Muskulatur langsamer ermüdet. € 29,99


Ex-Skiprofi Hans Knauss hat s­ eine ­eigene Kollektion entworfen: die Herren-­Skijacke Hans Knauss. Mit warmer M ­ ikrotherm-Watte und ­wasser­abweisenden Verschlüssen. € 499,95

Auch die Herren-Skihose Hans Knauss ist mit warmer Mikrotherm-Watte gefüttert und hat abnehmbare Hosenträger. € 299,95

1. Die sportive HerrenSkihose Copper Slim ist windund wasserdicht, atmungsaktiv und mit innovativem Soft­shell-Innenbund aus­gerüstet.

€ 199,95

2. Der elastische Herren-Unter­ zieher Bled hält mit gerauter Innenseite schön warm und trocknet schnell.

€ 89,95

3. Die Skijacke Triglav für Herren besticht mit extralangen Unterarm-Reiß­ verschlüssen für eine gute Ventilation. Für anspruchsvolle Sportler.

€ 299,95

2

1

3


2

1

Sicherheit

Harte Schale

Neu bei Gigasport: Der schwedische Hersteller Flaxta bringt Protektoren auf ein neues Level.

1. Die Brille Continuous verbessert die periphere Sicht. Die sphärischen Doppel­linsen von Zeiss filtern visuelle Information und erhöhen den Kontrast für schnellere Reaktion.

€ 179,95

2. Der Exalted ist ein be­son­ ders leichter In-Mold-Helm. Die Belüftung kann von außen geregelt werden, die Passform ist auf jeden Kopf abstimmbar.

€ 149,95

Die Rückenprotektorweste Behold verspricht beste Belüftung und Atmungsaktivität. Für mehr Flexibilität ist sie optional mit elas­ tischem Bauchgurt ausgestattet. € 149,95

Das AVA-Schutzsystem von Flaxta hebt Protektion auf ein neues Niveau. Auf Basis der drei Säulen Absorption, Belüftung und Anpassung will der schwe­ dische Hersteller alle Sportler zu einer sicheren Fahrt motivieren.


Tourenbekleidung Herren

Auf Tour

Für den perfekten Tag am Berg bieten diese Funktionsjacken und -hosen genau die richtige Kombination aus Isolierung und Flexibilität.

1

1. Die Elevation Airloft Hybridjacke hält mit P ­ olartec® Power Fill™ auch bei extremer Kälte warm.

2

3

€ 249,95

2. Passend dazu gibt es die Hybrid-Stretchjacke Pierra Ment II mit hoher Atmungs­ aktivität und Be­ wegungsfreiheit.

€ 650,00

€ 179,95

3. Für Skitouren und alle intensiven Schnee­aktivitäten eignet sich die technische, wasser­ abweisende Soft­ shellhose ­E xtreme Rutor Shield.

Tourenschuh Hoji Pro Tour: hochwertiges Material für einen effizienten Aufstieg. ­Gewicht: 2.900 g.

€ 159,95

Die Freeride-orientierte Tourenbindung Raider 12 2.0 ist robust und ganz einfach zu bedienen. Gewicht: ca. 700 g. € 555,00 Der Tourenski Freebird Camox 97 mit modernisiertem Kern und verkürztem ABS-Bereich. Gewicht: 3.045 g. € 669,95


Herbst- und Winterjacken

Wärmespender

WO DER SPORT DIE NR. 1 IST

Mit diesen wattierten Jacken und Doppeljacken sind Sie für City und Spaziergang ideal ausgestattet.

Winddicht, wetterfest und Fair Trade Certified™: Der Herren-Parka Jackson verfügt über eine 100 % r­ ecycelte Daunendämmung und eine SoftshellAußen­seite aus 100 % Polyester.

SPORT, WIE ICH IHN WILL € 400,00

ZU HAUSE UNTERWEGS IM STORE www.gigasport.at

Die leicht gepolsterte ­HerrenJacke Skogsö ist hüftlang und verfügt über vorgeformte Ärmel und eine eng anliegende, verstellbare Kapuze, Netzinnentaschen und Kordelzug am Saum.

Beim wasserdichten ­Parka Kiruna 3in1 für Herren k ­ önnen Sie Innenund A ­ ußenjacke voneinander trennen und separat tragen – als leichte Alternativen im Frühling und Herbst.

€ 379,95

€ 499,95

GIGASPORT 16 MAL IN ÖSTERREICH

www.gigasport.at/standorte

OFFICIAL PARTNER OF

Graz | Klagenfurt | Wolfsberg | Brunn am Gebirge Oberwart | Liezen | Fürstenfeld | Spittal | Leoben Villach | Bärnbach | Bad Ischl | Fohnsdorf Lienz | Innsbruck | Kapfenberg/St. Lorenzen

SHOP

www.gigasport.at

/gigasport.at

/gigasportAT


Gaming

guide

EXPERTENPROFIL

DER „ FIFA“-FAKTOR

MEHR ALS EIN SPIEL Als ultimatives Fußball-Game konzipiert, ­beeinflusst „FIFA“ heute den Sport selbst.

D

as erste „FIFA“-Spiel kam 1993 als Low-Budget-Produkt auf den Markt. Mittler­ weile ist daraus das weltweit erfolgreichste Sportspiel geworden – mit über 280 Millionen ver­ kauften Exemplaren. Die Vision, das Erlebnis Fußball möglichst wahrheitsgetreu auf die Konsole zu übertragen, ist erreicht. Nun nimmt eine neue Entwicklung ­ihren Lauf: „FIFA“ beeinflusst den eigentlichen Sport. Klubs gehen hier auf Talentsuche, Fußball­ profis studieren ihre Gegner und nutzen ihre Ranglisten-Position für das eigene Image. „FIFA“-­ Experte Simon Parkin aus England erklärt, wie genau das Game das Spiel erreicht hat.

ELECTRONIC ARTS

SIMON PARKIN

RANGLISTE MIT FOLGEN Vor jedem neuen „FIFA“-Release ver­ öffentlicht der Hersteller EA eine Liste der besten 100 Spieler. 9000 Statistiker werten die Daten von rund 18.000 Profis aus und ordnen sie 34 persön­ lichen Leistungsmerkmalen zu. Der Ruf der Liste ist derartig gut, dass Scouts sie heute sogar zur Talentsuche nutzen. Übrigens: In der diesjährigen Ausgabe des Spiels, „FIFA 20“, belegen ­Lionel Messi, Cristiano Ronaldo, Neymar Jr. und Eden Hazard die obersten Ränge: Sie wurden mit 94, 93, 92 bzw. 91 Punkten bewertet. Doch nicht alle freuen sich über ihre Ergebnisse: Rio Ferdinand drohte scherzhaft, er würde EA in die Luft jagen, nachdem er in „FIFA 17“ nur 65 Punkte für sein Passspiel bekam.

gehalten hatte, erklärte er, er habe Ronaldinhos Technik beim Elfmeter in „FIFA“ genau studiert. „Es war, als würde ich auf der PlayStation gegen ihn antreten“, so Amelia. „Ein wirklich merkwürdiges Gefühl.“ HIER WERDEN MEGASTARS GEBOREN Publisher EA setzt alle Hebel in Bewegung, um sich die Lizenzen für Vereine, Spieler, Stadien und Kommentatorenstimmen zu sichern. Was das Unternehmen dafür zahlt, ist ein gut gehütetes Geheimnis (es kursieren Gerüchte über neunstellige Beträge), aber hin und wieder reicht nicht einmal das. In diesem Jahr verlor EA die Rechte an Juventus Turin und nennt den Verein jetzt Piemonte Calcio. Die Ähnlichkeit zu den echten Spielern ist jedoch nach wie vor unverkennbar. Für die Fußballer geht es weniger ums Geld – die eigene „FIFA“-

SIMON PARKIN „FIFA“-EXPERTE Der Spielekritiker berichtet für die englische Zeitung „The Observer“ über Gaming-Themen. Im Buch „A Game of Birds and Wolves“ erzählt er die wahre Geschichte einer Gruppe von Frauen, die im Zweiten Weltkrieg ein Spiel entwickelten, mit dessen Hilfe die Alliierten deutsche U-Boote über­ listeten.

Figur ist ein regelrechtes Prestigesymbol ­geworden. Die Tatsache, dass David Beckham auf dem Cover für „FIFA: Road to World Cup ’98“ abge­ bildet war, habe ihn weltweit zum gefragtesten Werbeträger der Fußballwelt gemacht, erklärte Andy Bell, Gründer der Sport-PR-Agentur Soap Box London. ES GEWINNT NEUE FUSSBALL-FANS „FIFA“ genießt Sonderstatus – die ­Macher müssen sich nicht einmal selbst um prominente Werbeträger bemühen. NBA-Star LeBron James postete ein Foto seiner spielenden Söhne auf Instagram mit dem Kommentar „Dieses Spiel ist einfach der Hammer!“. Und Justin Bieber twitterte an Rapper Drake: „Bald bin ich ‚FIFA‘Pro. Zieh dich warm an.“ Tatsächlich ist durch das Spiel das Interesse an der Sportart selbst gestiegen. 2014 ergab eine Umfrage des Sportsenders ESPN, dass 34 Prozent der Amerikaner sich auf einmal für Fußball inter­ essierten, nachdem sie „FIFA“ gespielt hatten. Matt Prior, Creative Director von „FIFA“, sagt: „Viele Fans kommen erst über uns zum Fußball.“ „FIFA 20“ ist jetzt für PS4, Xbox One, Nintendo Switch und PC verfügbar; ea.com

Dieser Mann ist nicht aufzuhalten: Jadon Sancho, der englische Superstar von Borussia Dortmund im neuen „FIFA 20“

PROFI-TOOL ZUR VORBEREITUNG Tatsächlich bereiten sich die Profispieler mit Hilfe von „FIFA“ auf ihre Begegnungen vor. Alex Iwobi, Stürmer des Premier-League-Klubs FC Everton, erzählte, dass er zu Beginn seiner Karriere die Leistung von gegnerischen Spielern, die er nicht kannte, immer anhand von „FIFA“ abschätzte. Nachdem der italienische Torwart Marco Amelia 2008 einen Strafstoß von Ronaldinho vom AC Mailand

THE RED BULLETIN

93


Events

26

November Highend-Downbeat Vor 25 Jahren veröffentlichten Kruder & Dorf­ meister ihr Debütalbum „G-Stoned“, das den Grundstein für ihre Weltkarriere legte: bekiffte Beats mit jazzigen Vibes, die ihnen Fans von Madonna bis Depeche Mode einbrachten und Scharen an Elektronikern beeinflussten. Heute sind die Auftritte des Wiener Duos rar. Deshalb schnell Tickets sichern für die Drei-StundenJubiläumsshow, für die das VJ-Team Lichterloh ein spezielles Visual-Konzept gestaltet hat. Konzerthaus, Wien; kruderdorfmeister.com

Seit 20 Jahren sind sie ein kreatives Zweigespann: Regisseur David Lynch und die texanische Sängerin Chrysta Bell. Sie schreibt Musik für seine ­Filme, er produziert ihre Songs – unterkühlte Balladen zwischen Punk und Disco. Letztes Jahr war Bell als FBI-Agentin in Lynchs wiederbelebter Kultserie „Twin Peaks“ zu sehen, nunstellt sie ihr neues Album „Feels Like Love“ live in Wien vor. Arena, Wien, chrystabell.com

30

November Die härteste „Achterbahn“

Acht Stationen umfasst die ­Hyrox-Fitness-Challenge: Du schiebst Schlitten, schleppst Sandsäcke oder schmetterst einen Medizinball gegen die Wand. Und dazwischen läufst du jeweils einen Kilometer. Du weißt nicht, ob du das packst? Hyrox richtet sich mit verschie­ denen Leistungs- und Alters­ klassen bewusst an jeden, vom Anfänger bis zum Profi. Messe, Wien; hyrox.com

29

9

Dezember Vom Reggae zum Rap Trettmann war erst Dancehall-­ Sänger, dann Comedian. Sein großer Durchbruch gelang ihm aber erst vor drei Jahren – als Gastrapper auf RAF Camoras Hitalbum „Palmen aus Plastik“. Seitdem wird der 46-Jährige wegen seiner smarten Texte als einer der besten Wortakro­ baten Deutschlands gefeiert. Posthof, Linz; trettmann.de

und 30. 11.

DER BODEN WIRD BEBEN

Früher Holzbodenfabrik, Tanz­ schule und afghanischer Super­ markt, zählt The Loft seit nun­ mehr zehn Jahren zu Wien an­ gesagtesten Clubs. Zur großen Jubiläumsparty beehren TopActs die Location am Lerchen­ felder Gürtel: Electro-Pop-­ Sänger James Hersey kommt mit Semiakustik-Set, das TechnoPunk-Trio Gudrun von Laxenburg in leuchtenden Space-Kostümen. Dazu gibt es Alltagspoesie der Salzburger Rapper Scheibsta & die Buben und vieles mehr. The Loft, Wien; theloft.at

94

THE RED BULLETIN

LUKAS GANSTERER, THOMAS UNTERBERGER, TOM BAUSE

13

November David Lynchs Muse am Mikro


guide

21

bis 23. 11.

BEREIT ZUM DURCHDREHEN Wenn die Freestyle-Elite zum dritten Mal am Stubaier Gletscher in den Welt­cup­startet, bedeutet das selbst für Zuschauer Schwindelgefahr. Mit Spannung erwartet werden die Rückkehr des wieder genesenen norwegischen Olympiasiegers Øystein Bråten an den Ort seines ersten Weltcupsieges, das Debüt von Lokalmatador Daniel Bacher – und natürlich ­die Afterpartys.

Rahofer.

Snowpark Stubai Zoo, Neustift im Stubaital; stubaier-gletscher.com

Suzuki ALLGRIP. Das intelligente Allradsystem. Erleben Sie mehr Grip auf jedem Untergrund. Suzuki ALLGRIP passt sich konstant den Fahrbahnverhältnissen an und verteilt das Drehmoment immer ideal auf alle vier Räder. Das bedeutet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Fahrspaß. Alle Infos auf suzuki.at Verbrauch „kombiniert“: 4,4-6,3 l/100 km, CO₂-Emission: 101-143 g/km 1) 1) WLTP-geprüft, auf NEFZ zurückgerechnet. 2) IGNIS und SWIFT auch als HYBRID erhältlich. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Abbildung zeigt Modelle in Sonderausstattung. Symbolfotos. Mehr Informationen auf www.suzuki.at oder bei allen teilnehmenden Suzuki Händlern.

2)


Entertainment

guide

Am Geländer und durchs Gelände: der finnische Freeskier Antti Ollila

Ausgewählt für dich: das Highlight des Monats

Unfassbare Leistungen auf zwei Rädern, zwei Skiern oder einem 35-Tonnen-Schiff – das bekommst du in diesem Monat auf Red Bull TV zu sehen.

25

ICE 2 ICE November   FILM

THE COLLECTIVE

Skifahren verbindet: Das ist die Botschaft dieses spektakulären Films, der an Orten rund um den Globus spielt – von den Berner Alpen über das Tiefschneeparadies Hakuba in Japan bis British Columbia in Kanada. Produziert wurde er von einem Kollektiv an Freeski-Stars wie u. a. Will Berman, Alex Hall, Mathilde Gremaud und Sarah Höfflin.

2

November   DOKU

SAIL & RUN 3

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine g ­ lobale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV. Alle Infos: redbull.tv

96

Wie Christian Schiester trainiert, zeigt er auf Seite 82. Wie er sich im Kampf gegen Wind und Wetter schlägt, siehst du hier – in Teil drei seiner Weltumsegelung, der Reise von Bali zu den Salomonen.

4

Dezember   DOKU-SERIE

WESS DIARIES: SAISON-FINALE

Hinter den Kulissen des Finales: Diese Doku begleitet Stars der World Enduro Super Series beim GetzenRodeo im Erzgebirge, dem letzten Lauf der Saison.

9

Dezember  DOKU

23.000 Kilometer am Stück legte Michael Strasser auf seiner Tour von Alaska nach Patagonien auf dem Rad zurück. 84 Tage, 11 Stunden und 50 Minuten dauerte diese Weltrekordfahrt. Unglaublich eigentlich, dass der offizielle ­Dokufilm zum Projekt „Ice 2 Ice“ gerade ­einmal 45 Minuten dauert. Umso kompri­ mierter ist die darin präsentierte emo­ tionale Achterbahn: von Ärger über Resi­ gnation bis zu über­ bordender Freude. Wer die Premiere auf ServusTV nicht erwarten kann: Am 5. Dezember gibt es im Wiener Gartenbaukino ein Pre-Screening mit Moderation und Michael Strasser im Talk.

REINSCHAUEN: SERVUS.TV

THE RED BULLETIN

STEPHAN SUTTON, FRITZ SCHUSTER, FUTURE7MEDIA/RED BULL CONTENT POOL, CHRISTOPH WISSER/RED BULL CONTENT POOL

LÄNGER DRANBLEIBEN


www.buff.com THE RED BULLETIN   97 www.epmsports.at

BUFF ® is a registered trademark property of Original Buff, S.A. (Spain)


ALLES BESSER Stärker spielen, schärfer sehen, cooler hören, heißer rasieren – 15 Gadgets, die deine Sinne schärfen. Text WOLFGANG WIESER

FITNESS

Dieser Ring gibt dir Kraft Nintendo Ring Fit

Dieser Teil der ­Konsole wird um den Oberschenkel geschnallt. Den Ring hältst du in den Händen.

Jede Attacke eine Fitnessübung, jede Abwehr ein Glück für deine Bauchmuskeln. Nintendo hat mit dem „Ring Fit“ ein Spielzeug für seine Konsole Switch ent­ wickelt, das Arme, Beine, Bauch und Po trainiert. 40 Übungen gibt es im Spiel (inklusive lässiger YogaStyles). Zu besiegen gilt es übri­ gens einen bösen Drachen – und deinen ­inneren Schweinehund. Preis: 69,99 Euro nintendo.at

98

THE RED BULLETIN


PFLEGE

Dieser Rasierer heizt dir ein Gillette Heated Razor Starter Kit Von nix auf 122 Grad – und das in weniger als einer Sekunde. Der „Heated Razor“ von Gillette macht deine Rasur zu einem heißen Ver­ gnügen. Er erwärmt Seife und Haut und erzeugt dabei wohlige Erinne­ rungen an den jüngsten Ausflug zum Barbier deines Vertrauens. Fein zu wissen: Gillette startete mit diesem Spezialrasierer auf der Innovationsplattform Indiegogo. Jetzt gibt es ihn überall. Preis: 199 Euro gillette.de

FOTOGRAFIE

Diese Kamera schärft deine Welt Sony Alpha 7R IV Lass es uns so sagen: Wäre diese Kamera ein Chili, ­würdest du dir die Zunge bis an dein Lebensende ver­ brennen; so treibt sie dir nur Freudentränen in die Augen. Denn so scharf wie mit der Sony Alpha 7R IV hast du die Welt noch nie gesehen, dem 35-Millimeter-Vollformat CMOS-Bild­senor sei Dank. Besonders beeindruckend ist der „Pixel Shift Multi Shooting Modus“: Er setzt 16 Einzel­ aufnahmen zu einem Bild mit 240,8 Millionen Pixel zu­ sammen. Preis: 3999 Euro sony.at

THE RED BULLETIN

MUSIK

Diese Uhr gibt dir den Takt vor Soundbrenner Core Sieht aus wie eine Uhr – und ja, der Soundbrenner (so heißt das Ding wirklich) kann auch Zeit. Er kann aber noch viel mehr, und das wird vor allem Musiker freuen. Denn dieses Tool ist ein Metronom, das dich per Vibra­ tion im Takt hält, als Stimmgerät für den richtigen Ton sorgt und per Dezibelmesser über die Lautstärke infor­ miert. Geplanter Verkaufsstart im November, auf jeden Fall schon b ­ estellbar. Preis: ab 179 US-Dollar. soundbrenner.com

Mit XLR-K3M-­ Adapter-Kit und ECM-B1M-ShotgunMikro liefert die Sony Top-Sound.

99


KLANGWELT

So boostest du dein Leben JBL Flip 5 Er ist gerade 18,1 Zentimeter hoch, wiegt herrlich trag­ bare 540 Gramm und taucht deine Welt in prickelnde Klangwellen – der Flip 5 von JBL lässt dich überall tanzen (und kann für eine Rundumbeschallung problemlos mit weiteren Geräten verbunden werden). Kein Wunder, dass JBL bereits 100 Millionen Flips verkauft hat. PS: Tauchen kann er tatsächlich – bis zu zwei Meter tief, ohne Schaden zu nehmen. Preis: 115 Euro  jbl.at

Farbenfroh: Den Flip 5 gibt es in elf ver­ schiedenen Farben, hier siehst du acht.

PRIVATPARTY

So genießt du solo JBL Live 300 TWS Diese Bluetooth-Kopfhörer kom­ men wie Flip 5 aus der weiten Welt von JBL, sind aber das krasse ­Gegenteil des Party-Boosters. Sie ­erlauben es dir – dank ihrem perfekten Klang –, ganz in deiner Welt zu versinken. Und wenn du dich wieder einklinken willst, reicht ein simpler Swipe über das Ohr, und schon bis du mitten­ drin. Erhältlich ab Dezember. Preis: 149 Euro jbl.at

SERVICE

So bleibt dein Handy an dir hängen Necklacy Case Domino Swirl Über Necklacy gibt es nicht viel zu sagen. Das ist auch gut so, denn es ist eine einfache, aber perfekte Lösung, um dein Handy nie wieder aus den Augen zu verlieren: Du packst es in ein Case und hängst es dir mit einer ­Kordel um den Hals. Necklacy gibt es in vielen Varianten, das abgebildete Modell heißt „Domino Swirl“. Preis: 25,90 necklacy.com

100

THE RED BULLETIN


GROOMING

So trimmst du (fast) historisch Remington Heritage Fold Out Trimmer Er ähnelt einem klassischen Rasiermesser, funktioniert aber wie ein höchst moderner Bartstutzer: Die 25,5-Millimeter-Klinge des Heritage Fold Out Trimmer erlaubt eine Schnittlänge von 0,5 Millimetern mit Klinge bzw. von 3 und 5 Millimetern mit Kammaufsatz. Braucht eine Gewöhnungsphase wegen der ungewohnten Haltung, punktet aber mit fescher Freshness. Preis: 39,99 Euro de.remington-europe.com

TV

So sprichst du mit dem Fernseher Amazon Fire TV Cube Der kleine schwarze Quader misst exakt 86,1 × 86,1 × 76,9 Millimeter. Er heißt Fire TV Cube und ist – wie Amazon gut gelaunt verkündet – „unser nächster Schritt, um dein Wohnzimmer zu erobern“. Der Witz: Mit Alexas Hilfe lässt er sich per Sprache steuern, soll heißen: Du brauchst nie mehr eine Fernbedienung. Was der kleine Kerl noch kann: Er bietet Zugriff auf 4K-UltraHD-Inhalte, unterstützt Dolby Vision, HDR und HDR10+. Preis: 119,99 Euro amazon.de

MOBILE

So bewahrst du den Überblick Samsung Galaxy Note 10 und Note 10 Plus Erstmals in zwei Größen: Das Samsung Galaxy Note 10 hat einen 15,9-Zentimeter-Bildschirm, die Plus-Variante punktet mit 17,6-Zentimeter-Diagonale. Als gelungene Dreieinigkeit von Arbeitscomputer, Spielekonsole und Videostudio gepriesen, lässt sich das Device besonders angenehm mit einem S-Pen steuern. Die Plus-Version bietet eine DepthVision-Kamera, die Fotos mit 3D-Anmutung möglich macht. Preis: ab 949 Euro (Galaxy Note 10) bzw. 1099 Euro (Galaxy Note 10+) samsung.com


Hübscher Behälter für die WirelessKopfhörer

MUSIKGENUSS

Verpasse keinen einzigen Takt Sony WF-1000 MX3 Noch einmal Kopfhörer (weil’s ohne kaum mehr vorstellbar ist), hier in der Interpretation von Sony, du siehst das Modell WF-1000 MX3. Fein für Musikfreunde: Nimmst du den Kopfhörer während eines Songs aus dem Ohr, fährt er an derselben Stelle fort, wenn du ihn wieder einsetzt. Wer doch mit der Außenwelt in Verbindung treten will, reduziert mit leichtem Fingerdruck die Lautstärke. In Schwarz oder Silber. Preis: 249 Euro  sony.at

ASSISTENZ

Überwache deine Zeit Galaxy Watch Active2 Sie checkt Puls und Blutdruck, kontrolliert deinen Schlaf und schlägt Alarm, wenn dein Stress-Level steigt – und zwar rund um die Uhr. Und natürlich weiß die Galaxy Watch Active2 auch stets über die Zeit Bescheid. Diese Smart Watch gibt es in unterschiedlichen Aus­führungen (Aluminium, Edelstahl) und mit Lederbändern in verschiedenen Farben. Preis: ab 299 Euro  samsung.com

RETROCHIC

Mach dir sofort ein Bild Fujifilm Instax Mini 90 Es gibt Momente, die du nie wieder missen willst, für die du jederzeit den Beweis antreten können möchtest, ohne dafür in unendlichen digitalen Weiten zu kramen. Für diese Momente ist eine Fujifilm Instax Mini 90 ideal: Mit ihr lassen sich Augenblicke leicht fassen und in Form eines Bildchens festhalten, das du Sekunden nach dem Klick glücklich in Händen hältst. Dank kompaktem Format (62 × 46 mm) kannst du sie problemlos einstecken. Preis: 119,99 Euro fujifilm.eu

102

Galaxy Active2: Schön anzusehen, die Daten sind gut ablesbar.

THE RED BULLETIN


DIALOG Brille mit AudioVergnügen: Der Sound sitzt nah am Ohr.

Versteh alle Waverly Labs Ambassador Sieht aus wie ein simpler Kopf­hörer, ist aber ein Übersetzer, dein persönlicher Dolmetsch direkt am Ohr. Er heißt übrigens „Ambassador“ und ist imstande, 20 Sprachen und 42 Dialekte zu übersetzen, darunter Englisch, Italienisch und Russisch, aber auch Hindi, Mandarin oder ­Hebräisch. Der Dolmetsch kommt im Doppelpack – fürs entspannte Zweiergespräch. Preis: ab 99 Euro waverlylabs.com

SOUND & VISION

Hör mit deiner Sonnenbrille Bose Frames Alto Natürlich ist eine Sonnenbrille lässig. Aber noch lässiger ist es, mit einer Sonnenbrille Musik zu hören. Möglich ­machen das die „Frames Alto“ von Bose, deren patentiertes Akustikgehäuse in den Bügeln der Shades sitzt – die winzigen Lautsprecher sind dabei so präzise positioniert, dass du entspannt Musik hören kannst, während deine Umgebung praktisch nichts wahrnimmt. Empfohlener Anspieltipp, weil perfekt passend: „Sound & Vision“ von David Bowie. Preis: 229,95 Euro bose.at

LIFE IS

POLITIK POP PEOPLE

LIVE

ÖSTERREICHS NEUER TV-SENDER Jetzt gleich Sender einstellen und unter Ihre Top 10 Lieblingssender reihen. Alle Infos zum Empfang auf puls24.at

24/7 NEWS & LIVE-EVENTS


Read Bull

Heinrich Steinfest

Hier schreiben Literatinnen und Literaten jeden Monat über ein Thema, das sie bewegt.

HAUS I Heinrich Steinfest, 58,

wurde in Australien geboren, wuchs aber in Wien auf. Bis zur Jahrtausend­ wende lebte er in Österreichs Haupt­ stadt und machte sich als Schrift­ steller und bildender Künstler einen Namen, bevor er nach Stuttgart über­ siedelte. Der vielfach preisgekrönte Autor schreibt hauptsächlich Kriminal­ romane, unter anderem ist er Schöpfer der Reihe um Markus Cheng, den ein­ armigen Wiener Privatdetektiv aus China. Aktuelles Werk: „Der schlaflose Cheng – Sein neuer Fall“ (Piper, 2019).

104

m Flugzeug, das Felix Soyka, nach Reykjavík brachte – dorthin, wo er sein Erbe antreten sollte –, begab er sich hoch über den Wolken, die die Welt freundlich und weich ­einschatteten, ins Internet. Das­ selbe Netz, dem Soyka das merkwürdige ­Google-Street-View-Bild jenes Hauses verdankte, das er geerbt hatte und zu dem er soeben unterwegs war. Ein Bild, auf dem vier g ­ espenstisch hinter den ­Fenstern der G ­ ebäudefront stehende ­Gestalten zu ­sehen waren, aufgenommen im Jahr 2013 von der K ­ amera eines jener ­Google‑Autos, die die Straßen der Welt bebilderten. Was Soyka bei seiner ersten Recherche übersehen hatte, war der Umstand, daß dieses Haus genau zu der Zeit, als Google dabei gewesen war, auch jene Straße in Reykjavík bodennah festzuhalten, Dreh­ ort eines Films gewesen war. Laut Wiki­ pedia handelte es sich zwar um eine ­amerikanische Produktion, die aber auch im Englischen den deutschsprachigen ­Titel „Haus“ trug, also nicht mit der ­miserablen US-amerikanischen Horror­ komödie „House“ zu verwechseln war. Vielmehr handelte es sich um eine „kunstvoll komponierte Gespenster­ geschichte um vier Geister in einem Rey­ kjavíker Wohnhaus“. In dieses Haus zieht die vierköpfige Familie eines Immobilien­ maklers ein. Nach dem anfänglichen Schrecken der Begegnung mit den Gei­

A

ber natürlich war Soyka wieder völlig nüchtern, als er am näch­ sten Tag in der Lobby des Hotels, in dem er abgestiegen war, auf einen ­isländischen Rechtsanwalt traf, der ihm die Besitzurkunde des betreffenden ­Objekts sowie die Schlüssel aushändigte und ihn in der Folge auch den kurzen Weg hinüber zu dem Haus begleitete, das sich in bester Reykjavíker Lage befand, mit freiem Blick auf den städtischen Tjörnin-See.

THE RED BULLETIN

BURKHARD RIEGELS/PIPER VERLAG

DAS

stern – wobei letztere in einer ähnlichen Weise von Furcht erfüllt sind wie die Mit­ glieder der Familie – ergeben sich diverse Formen von Zuneigung zwischen Bewoh­ nern und Geistern. Und es ist schließlich die Zuneigung, die zum eigentlichen Pro­ blem gerät. Ein Kritiker hatte gelobt: „Ambitio­ niertes, romantisches, überraschendes Gruselkino, das der Ästhetik der Geister­ fotografie des 19. Jahrhunderts folgt.“ Die Sache mit der „Geisterfotografie“ war auch Soyka aufgefallen. Er schmun­ zelte in der leicht degoutanten Weise des aufgeklärten Menschen. So ungewöhn­ lich es auch sein mochte, daß ein Spezial­ fahrzeug des weltumfassenden und die Welt umfassenden Unternehmens Google gerade in dem Moment an einem Haus vorbeigefahren war, als in diesem ein später von der Kritik hochgelobter ­Mysterythriller gedreht wurde – und zwar haargenau in dem Augenblick, als die vier Darsteller der Geistergestalten vor den Fenstern gestanden hatten –, nun, das mochte verrückt sein, aber auf eine grundsolide Weise verrückt. Ein Zu­ fall wie Tausende und Millionen anderer verrückter Zufälle auch. Und dieses Haus, das der einstige Be­ sitzer für die Zeit der Dreharbeiten an die Produktionsfirma vermietet hatte, war nun in Soykas Besitz übergegangen. Der­ artiges geschah und bewies vor allem ei­ nes, nämlich wie umfangreich die Palette des sonderbar Realen war. „Keine Geister, sondern Schauspieler“, dachte Soyka zufrieden und bestellte sich zur Feier dieses weiteren Triumphs der Logik ein Glas Sekt. Auch wenn Alkohol im Ruf stand, die Bedeutung des Realen etwas zu schmälern.

HEINRICH STEINFEST

Teil 2 einer mysteriösen Geschichte, die in der November-Ausgabe begonnen hat.


ZEIT FÜR EIN GUTES LEBEN ZEIT FÜR EIN NEUES MAGAZIN

Ernährung  Gesund genießen.

Bewegung  Den Körper spüren.

JETZT

NEU

Erholung  Durchatmen, loslassen.

Bewusstsein  FOTO: GETTYIMAGES / PIXDELUXE

Dir selbst vertrauen.

Im Zeitschriftenhandel und im Abo:

carpediem.life/abo


Read Bull Trotz aller wikipedianischen Auf­ klärung war Soyka von einem leichten Schauer erfüllt, als er sich nun mit dem Rechtsanwalt – der ein derart schönes britisches Englisch sprach, so, als hätte er sich in der Insel geirrt – dem Haus ­näherte. Einen Augenblick meinte er, vier Schatten würden an den Fenstern vorbeihuschen … Meine Güte, was bildet sich der von letzter Gewissheit befreite Mensch so alles ein? Wieder schmunzelte Soyka. Dachte aber selbstkritisch, daß sein Schmunzeln doch auch etwas Verzweifeltes besaß. Mehr einem Schmunzeltheater gleich­ kam als echter Freude und Erleichterung. Als er zusammen mit dem Anwalt zu dem Haus hochstieg, das im landes­ üblichen Stil mit einer wetterbeständigen Hülle aus bemaltem Blech verkleidet war, schien alles in Ordnung. Was sich auf den Fensterscheiben abzeichnete, war die Bewegung des Himmels. Nervöse, zeit­ geraffte Wolken. Auch das Innere konnte Soyka beruhigen: keine Rumpelkammer, keine Jugendstilmöbel, keine Spinn­ weben, keine ominösen Flecken auf alten Tapeten, keine mysteriösen Zeichen, ­keine abgesperrten Zimmer, sondern ein sehr sauber im skandinavischen Stil eingerichtetes Haus, ohne darum in einen IKEA-Horror abzugleiten. Hell und leicht und übersichtlich.

D

er Anwalt wollte wissen, was Soyka mit dem Haus vorhabe. Er könne ihm gerne einige Interessenten ­vermitteln (das Englisch des Anwalts war so blendend, daß es hier einfach nicht wiedergegeben werden kann). Soyka erklärte, noch nicht genau ­sagen zu können, ob er es eventuell sogar behalte. Er hatte noch nie ein Haus be­ sessen und wäre ohne dieses Erbe auch nicht in die Verlegenheit gekommen, sich eines zuzulegen. Er empfand eine gewisse Sehnsucht, in diesem Gebäude auch zu leben. Warum nicht Island? Das Leben in Europa – dort, wo Europa eine Mitte hatte, die manche für das Herz hielten, andere eher für den Magen, einige für das schwarze Loch im Zentrum der ­europäischen Galaxie – erlebte er als zu­ sehends deprimierend. Er erkannte eine extreme Polarisierung der Gemüter, eine gewaltvolle Aufladung und fühlte keiner­ lei Sympathie für irgendeine Seite. Das galt für die ideologischen Haltungen wie für die gesellschaftlichen Klassen.

106

Heinrich Steinfest

Er fühlte sich in einer anderen Bedeutung des Wortes als „klassenlos“. Und das sollte in Island anders sein? Weil es kühler war, windiger, das Essen teurer? Nun, hier hatte er ein Haus, in das er sich zurückziehen konnte. Zudem war mit dem Erbe auch etwas Geld ver­ bunden. Vielleicht würde es reichen, bis er tot war, dachte er sich.

E

r entschied sich, vorerst einmal eine Woche in diesem Haus zu bleiben. Fast so, als wollte er das Haus entscheiden lassen. Und so war’s dann auch. Die erste Nacht war wunderbar. Er schlief, wie man so sagt, wie ein Baby. Viel besser als zu Hause, wo ein nächtens trampelnder Nachbar und Mathematik­ professor sich anhörte, als würde er For­ meln in den Parkettboden graben. Nein, er schlief ganz wunderbar.

Geister mit Handys? Das hatte etwas beinahe Naturalistisches.

Beim Frühstück dann aber … Soyka frühstückte in dem kleinen ­pastellfarbenen Küchenraum mit dem großen offenen Fenster, das in den ­rückwärtigen Garten hinausführte und das Grün hereinholte. Nicht nur das Grün. Soyka sah den Mann. Den Mann, der z­ wischen den Hecken stand und zu ihm, Soyka, in die Küche herübersah. Es schien, als winke er. Soyka wollte schon etwas rufen, etwas von wegen, daß das hier Privatbesitz sei … Doch ­einen Moment später war der Mann verschwunden. Am selben Nachmittag war es so, daß Soyka meinte, dort, wo das große ­abstrakte Bild hing, eine Frauengestalt zu sehen. Eine Frauengestalt, die quasi zwischen den dicht gedrängten Farb­

flecken des Gemäldes zu schweben schien. Als wollte die Erscheinung die ­Ungegenständlichkeit des Bildes in das gegenständliche „Porträt einer Dame“ verwandeln. Das Gemälde zumindest für einige Sekunden dazu zwingen. Das Schockierende für Soyka waren eigentlich Tageszeit und Lichtverhält­ nisse. Wie hier etwas Geisterhaftes sich weder in der Nachtzeit noch im Dunkeln irgendwelcher Kellerverhältnisse ab­ spielte, ­sondern im Taghellen. Als er­ scheine der Teufel im Licht eines Fernseh­ studios. Noch später am Nachmittag waren es zwei zwillingshafte Gestalten, die Soyka nur darum sah, weil sie sich in einem raumhohen Wandspiegel abzeichneten. Dabei hielten sie etwas in der Hand, was Soyka bei aller Verschwommenheit für Smartphones hielt. Geister mit Handys? Das hatte etwas beinahe Naturalistisches.

V

ier Gestalten also. Jetzt wollte Soyka es wissen. Er besorgte sich bei Amazon prime (oder war es Netflix?) den Film „Haus“. Ihm war bald klar, daß die vier Geistererscheinungen des Films in keiner Weise jenen Figuren ähnelten, die er zwischen den Hecken des Gartens vor einem abstrakten Bild schwebend und in dem Wohnzimmer­ spiegel gesehen hatte. Die nicht. Aber die Familie in dem Film – der Mann, die Frau, das halbwüchsige Geschwisterpaar –, die hatten durchaus Ähnlichkeit. Am Ende des Films stand eine Wid­ mung. In memoriam. Dazu vier Namen. Soyka hätte vielleicht den WikipediaArtikel zu Ende lesen sollen. Das tat er jetzt. Und mußte feststellen, daß nach Beendigung der „Haus“-Dreharbeiten jene vier Darsteller, die die Familie im Film verkörpert hatten – und die tragischeroder glücklicherweise (wie konnte man das beurteilen?) auch im wirklichen Leben eine Familie gewesen waren –, auf der Rückfahrt zu Islands Großflughafen ­Keflavík bei einem schweren Unfall ums Leben gekommen waren. Soyka war fassungslos. Ihm fiel wieder ein, was er einst gedacht hatte, als er zu dieser Reise aufgebrochen war. „Wir werden uns schon verstehen.“ Ergänzend dachte er nun: „Hoffent­ lich nicht nur verstehen, sondern auch vertragen.“ Und dann ging es los.

THE RED BULLETIN


ILLUSTRATION: ANTON HALLMANN / SEPIA

WIR PFLANZEN DEN WALD DER ZUKUNFT


IMPRESSUM

THE RED BULLETIN WELTWEIT

Aktuell ­erscheint The Red Bulletin in sechs Ländern. In der Coverstory der Deutschland-­Ausgabe verrät Rapper Bausa seine sieben Regeln für eine erfolgreiche Karriere. Mehr Storys abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

108

Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Andreas Rottenschlager, Nina Treml Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Eva Kerschbaum Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Textchef Andreas Wollinger Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Freie Mitarbeiter Jakob Hübner, Werner Jessner, Alex Lisetz, Stefan Wagner Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de ­Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Tahira Mirza Head of Commercial & Publishing Management Stefan Ebner Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Ivona Glibusic, Bernhard Schmied, Melissa Stutz, Mia Wienerberger B2B-Marketing & -Kommunikation Katrin Sigl (Ltg.), Agnes Hager, Teresa Kronreif Executive Creative Director Markus Kietreiber Co-Publishing Susanne Degn-Pfleger, Elisabeth Staber (beide Ltg.), Mathias Blaha, Vanessa Elwitschger, Raffael Fritz, Marlene Hinterleitner, Valentina Pierer, Mariella Reithoffer, Verena Schörkhuber, Julia Zmek, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier, Florian Solly Anzeigenservice Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Sandra Maiko Krutz, Nenad Isailović, Josef Mühlbacher Operations Michael Thaler (MIT), Alexander Peham, Yvonne Tremmel (Office Management) Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus ­Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), ­Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl

THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Länderredaktion Christian Eberle-Abasolo Lektorat Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy KirnbauerWalek, Belinda Mautner, Klaus Peham, Vera Pink Publishing Management Bernhard Schmied Sales Management The Red Bulletin Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Thomas Hutterer, Stefanie Krallinger Media Sales Gerald Daum, Franz Fellner, Wolfgang Götz, Christopher Miesbauer, Nicole Okasek-Lang, ­Jennifer Sabejew, Johannes Wahrmann-Schär, Kristina Krizmanic (Team Assistant) anzeigen@at.redbulletin.com Sales Operations & Development Stefanie Boruta (Ltg.), Anna Schönauer Abo Abopreis: 25,90 EUR, 12 Ausgaben/ Jahr, getredbulletin.com, abo@redbulletin.at Druck Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Nürnberg, D-90471 Nürnberg Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medien­inhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: redbull.com/im/de_AT Redaktionsadresse Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com

THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079-4258 Länderredaktion David Mayer Lektorat siehe entsprechenden Eintrag bei Österreich Country Project Management Natascha Djodat Media Sales Matej Anusic, matej.anusic@redbull.com Thomas Keihl, thomas.keihl@redbull.com

THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308-5894 Länderredaktion Tom Guise (Ltg.), Lou Boyd, Florian Obkircher Lektorat Davydd Chong (Ltg.), Nick Mee Publishing Management Ollie Stretton Media Sales Mark Bishop, mark.bishop@redbull.com Fabienne Peters, fabienne.peters@redbull.com

THE RED BULLETIN Schweiz, ISSN 2308-5886 Länderredaktion Nina Treml Lektorat siehe entsprechenden Eintrag bei Österreich Country Project Management Meike Koch Media Sales Marcel Bannwart (D-CH), marcel.bannwart@redbull.com Christian Bürgi (W-CH), christian.buergi@redbull.com

THE RED BULLETIN USA, ISSN 2308-586X Länderredaktion Peter Flax (Ltg.), Nora O’Donnell Lektorat David Caplan Director of Publishing Cheryl Angelheart Country Project Management Laureen O’Brien Media Sales Todd Peters, todd.peters@redbull.com Dave Szych, dave.szych@redbull.com Tanya Foster, tanya.foster@redbull.com

THE RED BULLETIN Frankreich, ISSN 2225-4722 Länderredaktion Pierre-Henri Camy Country Coordinator Christine Vitel Country Project M ­ anagement Alessandra Ballabeni

THE RED BULLETIN


P RO M OT I O N

must-haves

1

2

3

4

5

6

1  DIE HOODIESEASON IS ON

Der AlphaTauri FOSOP 3D Strick-Hoodie weist eine moderne, schmale Passform auf. Durch die nahtlose 3D-Strickkonstruktion, den Mo­ tion-Fit und die Belüftungselemente unter den Armen erhält der Hoodie einen sportlichtechnischen Look und bietet zusätzlich Funktionalität. Zusammen mit einer Chino lässt sich ein sportlicher Look für jede Jahreszeit stylen. UVP: € 179,90 alphatauri.com

THE RED BULLETIN

2  TREUER TRAININGS-PARTNER

Die neue WSD-F21HR ist die erste PRO TREK Smartwatch mit Herzfrequenzmesser. Der Puls wird in fünf Herzfrequenzzonen ange­ geben inklusive zurück­ gelegter Aktivitätenund Pulszeiten. Dank GPS-Technik und Offline-Karten ist die Orientierung auch ohne Handy-Empfang möglich. Das klare Design macht die Smartwatch zu einem zuverlässigen Outdoor-Begleiter. protrek.eu

3  POWDER FUN FÜR DAMEN

4  HOLMES PLACE ACADEMY

Wer freeriden geht, will performen. Mit dem Kore 99 W zaubert man perfekte Schwünge in den Pulverschnee. Sein Auftrieb ist ein ums andere Mal begeisternd. Ebenso sein weibliches Design und sein superleichtes Gewicht. Damit schultert man die Powder-­Ski locker und lässig. Viel Drehfreude bei wenig Krafteinsatz ermöglicht zahlreiche Abfahrten. Der Winter kann kommen!

Frage nicht, ob du es kannst, sondern ob du es wirklich willst – die Holmes Place Academy bietet Aus- und Fort­ bildungen für angehende und bestehende Fitnessund Personal Trainerinnen und Trainer mit ­direktem Job-Einstieg nach der Ausbildung. Mach deine Leidenschaft für Sport und Fitness zum Beruf. Alle Infos und die Anmeldung zum unverbindlichen Erst­ gespräch unter:

head.com

holmesplaceacademy.at

5 MÜTZEN-CRUSH FÜR DEN WINTER

Die Maks Knitted Hat von BUFF® ist ein echter Klassiker unter den Mützen und erstrahlt diese Saison in der Trendfarbe Tundra Khaki. Der feinmaschige Strick und das dezente Logo machen ­diese ­Beanie zum absoluten Must-have für den Winter. Perfekter Style und warme Ohren sind garantiert, ob am Weg zur Arbeit, beim Spaziergang oder Ausflug auf den Christkindlmarkt. buff.com

6  HYBRIDES GENIE VON SKINFIT

Die Skinfit Vento Buin Jacke kombiniert durch verschiedene optimal platzierte Materialien einen angenehmen Wärmerückhalt mit maxi­maler Atmungs­ aktivität. Vorn und im Schulterbereich mit der PrimaLoft Active+ Wattierung gefüttert, sorgt sie für ein optimales Körperklima. Ein reflektierendes Muster an den Unterarmen und am Rückenabschluss sorgt für Sicherheit. skinfit.eu/buin

109


NICOLAS MAHLER

NI COL AS M A HL E R S SP ITZF E D E RL I CHES CHA R A K T E R- K A B I NE TT

Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 10. Dezember 2019. 110

THE RED BULLETIN


ALPHATAURI.COM


MIX & M

AT C H

2.0

exklusiv bei Kleider Bauer Sakko 149,- • Hose 6990 kleiderbauer.at


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.