Bergwelten Dezember Januar 2017/18 - CH

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D E Z E M B E R • JAN UAR 2017/18

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5 Tipps für Kufen-Fans Die Schönheit der Natur entdecken

* TOGGENBURG

WO OLYMPIASIEGER AUFTANKEN

CARVEN * SCHÖNER ZWEI APPENZELLER TÜFTELN AM PERFEKTEN SKI

+ KLEIN UND FEIN: ACHT SKIGEBIETE ABSEITS VOM TRUBEL

SILSERSEE

FOTOS: XXXXXXX

WINTERWANDERN MIT SCHIRM UND SCHNEESCHUH

MYTHOS MATTERHORN

WIE UNS DIE SCHWEIZER IKONE LEHRT, UNSERE BERGE NEU ZU SEHEN

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Die Leglerhütte mit dem modernen Anbau, im Hintergrund der Gipfel des Vrenelisgärtli (2.905 m) im Glärnischgebiet.

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HÜTTE

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LOGENPLATZ MIT LUUSMEITLI Zwätschgächuächä und Kaffi Fertig, Älpler-Hörnli mit Schabziger, als Kulisse Tödi und Glärnisch – wir sind zu Gast auf der Leglerhütte. TEXT: ROLAND BAUMGARTNER  FOTOS: ELIAS HOLZKNECHT

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humä morä, am Frytig Morgä wider ufä!», steht auf der Webseite der Hütte. Das kann nur die Handschrift von Hüttenwartin Simone Landolt sein: Seit genau einem Jahr bewartet die Glarnerin die ­ Leglerhütte der SAC-Sektion Tödi. Aufgewachsen in Niederurnen war die heute Vierundvierzigjährige von Kindesbeinen an bei jedem Wetter am liebsten in der Natur unterwegs – das ist noch heute so und schlägt sich auch in ihrer Leidenschaft für die Hüttenbewartung nieder. Sie ist eine engagierte, kommunikative Gastgeberin – und bringt einige Erfahrung mit in die Berge: Zwölf Jahre führte sie das Naturfreundehaus auf Mettmen. Im vergangenen Dezember kam sie auf die Leglerhütte und übernahm den Betrieb von Romano Frei, der seither das ­nahe gelegene Berghotel Mettmen führt. Simone glaubt indessen nicht, dass sie und das Berghotel Konkurrenten sind, zu

unterschiedlich sind die Gäste in den beiden Häusern. Aber sie legt grossen Wert auf die Feststellung, dass es ihrem Vor­ gänger zu verdanken ist, dass die urgemüt­ liche Leglerhütte derart bekannt ist und jährlich 4.000 Übernachtungen verzeichnet, 13 Prozent im Winter, im Sommer fast die Hälfte Familien mit Kindern. INS BERGHOTEL? EIN ANDERMAL

Bei Romanos Berghotel kommt man vorbei, wenn man sich von der Bergstation der Luftseilbahn Kies–Mettmen Richtung Garichtisee auf den Weg zur 5,5 Kilometer entfernten Leglerhütte macht. Und auch wenn wir uns vielleicht eines Tages im Berghotel verwöhnen lassen werden: An diesem Tag haben wir uns von Simones charmanter Mitteilung auf der Homepage inspirieren lassen und uns kurzerhand entschlossen, das Wochen­ ende bei ihr auf der Hütte zu verbringen, in der Natur des Wildschutzgebiets «Freiberg Kärpf». >

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Als Gott seinen Eckzahn aufblitzen liess Zermatt und Matterhorn, mehr Mythos geht nicht. Das Gefühl der Höhe, die Stille unter der Nordwand, die Nähe zu den Sternen, ob am Himmel oder auf der Speisekarte. Ein Porträt der Schweizer Ikone im Winter. TEXT: HELGE VON GIESE  FOTOS: RUDI WYHLIDAL

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FOTOS: XXXXXXX

Ein Felsmonument voller Dramatik und Schรถnheit: das Matterhorn (4.478 m) mit dem Hรถrnligrat.

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Dano Waldburger (links) und Andreas Dobler mit ihren Timbaer-Ski vor einem Holzhaus im Dorfzentrum von Appenzell.


SKIMANUFAKTUR

Ein Schweizer Handwerk Er muss die Kraft optimal übertragen und drehfreudig sein: Zwei Freunde aus dem Appenzell tüfteln am perfekten Ski. TEXT: CHRISTIAN ANDIEL  FOTOS: DARKO TODOROVIC

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er Blick wandert am Holz ent­ lang, die Finger streichen da­ rüber, sie fühlen die Kanten, den Belag. Andreas und Dano schauen sich an, ein kaum wahrnehmbares Ni­ cken von beiden. Die strenge Prüfung ist bestanden, ein neues Paar Ski wird zu­ sammengebunden, es ist für den Kunden parat. Genauer gesagt: ein neues Paar Timbaer – so heisst ihre Marke, zusam­ mengesetzt aus dem englischen Wort für Holz («timber») und dem Bär als Appen­ zeller Wappentier. Andreas Dobler und Dano Waldbur­ ger sind Nischenkünstler. Und zwar in doppelter Hinsicht. Einerseits haben sie als Skibauer eine Nische in einem Ge­ schäftsbereich gefunden, der zunehmend schwieriger zu bewirtschaften ist, weil im­ mer weniger Leute ihre Ski kaufen, son­ dern mieten. Andererseits haben sie für ihren Beruf eine Nische im Untergeschoss der Firma Weishaupt Innenausbau in Appenzell ge­

funden. Dort stellen sie ihre Ski her, le­ gen die Schichten aufeinander, pressen und leimen sie, lackieren die Oberflä­ chen, schleifen die Kanten, geben den Be­ lägen Struktur. «Die Kunden», sagt Dano, «können sicher sein, dass wir tatsächlich alles selbst zusammenbauen.»

« In der Jugend sind Dano und Andreas Rennen gegen­ einander gefahren. » Andreas und Dano kennen sich seit vielen Jahren, die beiden besten Freunde sind im Ostschweizer Regionalkader mit den Alpinski noch gegeneinander gefah­ ren, während der Schreinerlehre reifte die Idee eines gemeinsamen Projekts. Als Andreas in seiner Abschlussarbeit einen

Ski selbst entwarf und baute und dafür sehr viel Lob erhielt, war beiden klar: Das ist ihr Ding. Und das ziehen sie nun im zweiten Jahr durch. Sie haben beide schon während der aktiven Karriere gemerkt, dass kein Ski komplett war und für beide gepasst hat. Sie haben unterschiedliche Techniken, und sie haben erfahren, dass sich auch zahlreiche andere Skifahrer diese Frage stellen: Warum gibt es kein Modell, das für alle gut ist? Jetzt bauen sie eben genau diesen Ski. Sie haben bei Eigentest und bei Rückmel­ dungen von Käufern und Interessenten erfahren, dass ihre Modelle für Einsteiger wie Könner passen: Der Ski besitzt eine optimale Kraftübertragung, erfreut aber auch mit einer ausgeprägten Drehfreudig­ keit, wie Dano erklärt. Sie haben lange getüftelt, nicht nur am Aufbau der Ski, sondern auch an der Optik. Letzteres gab den Ausschlag, dass sie mit den Holzarten Walnuss, Apfel,

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Klein, aber fein Es gibt sie noch: Skigebiete, die ohne ­unüberschaubare Liftschaukeln und ohne grossen Zirkus auskommen. Skigebiete, wo man sich nicht verlaufen kann und die Lifttickets das Familienbudget schonen. Wir stellen acht Tipps vor. REDAKTION: CHRISTIAN ANDIEL  ILLUSTRATIONEN: CAROLIN EITEL

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FOTOS: PASCAL GERTSCHEN

BELLWALD VS Ankommen: Mit der Bahn nach Brig, dann mit der Matterhorn-GotthardBahn bis Fürgangen-Bellwald und per Luftseilbahn nach Bellwald. Anlagen: 20 Pistenkilometer, 2 Schlepplifte, 2 Sessellifte Einkehren: Ein junges, dynamisches Team, angeführt von Lydia Stang, sorgt in der Küche des Restaurants Zur Alten Gasse direkt an der Ski­piste dafür, dass sich auch Gourmets wohlfühlen. Tageskarte: CHF 51 (Erwachsene), CHF 46 (Jugendliche), CHF 36 (Kinder) Für Nichtskifahrer: Die spektakuläre 92 Meter hohe und 240 Meter lange Hänge­ brücke im Fürgangen ist auch im Winter begehbar.

BELLWALD: FÜR FREESTYLER

Snowpark und Hasenland Wenn man von Schneesicherheit spricht, fällt schnell der Name Goms. Und wer diese Region zwischen Grimselpass und Brig nicht nur als Langlaufparadies schätzt, der weiss, was er als Skifahrer an Bellwald hat, dem Ort mit seinem alten Dorfkern und der sehenswerten Kirche. Mit der Bahn geht es hoch auf das Sonnenplateau über dem Tal der Rhone, die hier noch Rotten heisst. Bis auf 2.500 Meter führt einer der beiden Sessellifte hoch. Wenns auf den Ski hinuntergeht, fin­ den Anfänger und Könner ihr Glück, und wer vor allem schauen will, kommt eben­

falls auf seine Kosten: etwa mit dem Blick aufs Matterhorn, das unter den Walliser Gipfeln heraussticht. Zwei ganz besondere Spots zeigen die gesamte Bandbreite, die in Bellwald ge­ boten wird: Neben dem Fleschenlift bietet der Snowpark Freestylern zahlreiche Mög­ lichkeiten mit Jumps und Rails. Am Mitt­ woch und am Sonntag können die Cracks auf einem BigAirBag ihre neuesten Tricks ausprobieren. Kinder jeden Alters sind in Snowli’s Hasenland bestens aufgehoben und lernen unter kundiger Führung erste Schritte auf Ski.

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Was im neuen Jahr kommt

Das nächste Bergwelten-Magazin erscheint am 1. Februar 2018. Erhältlich im Zeitschriftenhandel und auf bergwelten.com/abo

Hoch über Andermatt

Der Gemsstock und seine schönsten Abfahrten, die gemütlichsten Beizen, die besten Geschichten: unterwegs mit Bernhard Russi an seinem Hausberg.

Madeira Auf der grünen Atlantik-Insel ist das ganze Jahr über Sommer mit angenehmen Temperaturen: unterwegs durch Lorbeer­ wälder, entlang gemauerter Kanäle und über dampfende Plateaus.

Argentinien Surreale Mondlandschaften und feuerrote Schluchten: Der Nordwesten des Landes präsentiert eine fast schon verrückte Vielfalt.

WINTERGLÜCK Im Handel erhältlich, im Abo mit drin: Ob Ski, Schlitten oder Schneeschuhe, ob Genuss oder Touren, ob Schweiz, Italien, Österreich oder Deutschland – 17 Vorschläge für geniale Wochenenden gibt’s in unserem Winter-Special.

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Chefredaktoren Christian Andiel, Markus Honsig Creative Director Markus Kietreiber Chefredaktion Klaus Haselböck (Bergwelten Specials), Mesi Tötschinger (Digital Brand Manager bergwelten.com) Redaktion Mara Simperler (leitende Redaktorin); Karin Boba, Reinhard Haas, Peter Plattner, Christina Schwann, Gerald Valentin, Wolfgang Wieser, Walter Würtl Autoren und Kolumnisten: Evelyne Binsack, Nik Hartmann, Reinhold Messner, Stevan Paul, David Pfeifer Mitarbeiter dieser Ausgabe: Roland Baumgartner, Peter Birrer, Michael Lütscher, Sissi Pärsch, Helge von Giese, Martin Zinggl Beirat Robert Renzler, Hans-Peter Stauber Grafik Daniela Bily (Art Director), Elke Bauer, Tino Liebmann Fotoredaktion Sabina Dzinic (Ltg.), Elisabeth Prattes bergwelten.com Marco Bogner, Riki Daurer, Martin Foszczynski, Christina Geyer, Max Moser (Portalmanagement), Katrin Rath Chefin vom Dienst Martina Bozecsky Produktion Veronika Felder (Ltg.), Martin Brandhofer, Michael Menitz Lektorat Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy Kirnbauer-Walek, Belinda Mautner, Klaus Peham, Vera Pink Office Management Kristina Krizmanic Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailovic, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher Verlagsleitung Franz Renkin Verkaufsleitung Theresa Sternbach Projekt Sales Manager Michael Linauer Anzeigenleitung Elisabeth Staber Anzeigenverkauf Gerald Daum, Clemens Dittrich, Alexander Kopellos, Christopher Miesbauer, Nicole Okasek-Lang, Maximilian Stern, Christian Wörndle, Eva-Maria Zechberger Creative Solutions Eva Locker (Ltg.), Martina Maier, Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart B2B-Marketing Alexandra Ita (Ltg.), Agnes Hager Leitung Marketing & Kommunikation Barbara Kaiser Leser-Marketing Marija Althajm, Judith Strasser Marketing-Design Peter Knehtl (Ltg.), Simone Fischer, Alexandra Hundsdorfer Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertriebsmarketing), Yoldas Yarar (Abo-Marketing) Finanzen Siegmar Hofstetter, Simone Kratochwill IT Michael Thaler Project Leader Schweiz: Fabienne Bolliger Herausgeber und General Manager Andreas Kornhofer Medieninhaber, Eigentümer & Verleger Red Bull Media House GmbH, Oberst-LepperdingerStraße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Webadresse auffindbar: bergwelten.com/impressum Druck Prinovis GmbH & Co. KG (Kern und Endfertigung), Poly-Druck Dresden GmbH (Umschlag); gedruckt auf Galerie Fine Silk (Kern) und Magno Volume (Umschlag) von Sappi Europe Vertrieb: 7Days Media Services GmbH, www.7days-media.ch Abo-Service Bergwelten-Kundenservice, Postfach, CH-6002 Luzern Tel.: +41 41 329 22 02, Fax: +41 41 329 22 04 Mail: kundenservice@bergweltenabo.ch Abo Jahresabo CHF 64, Schnupperabo CHF 25 Redaktionsanschrift Poststrasse 3, Postfach, CH-6340 Baar Tel.: +41 41 766 36 36 E-Mail redaktion@bergwelten.com www.bergwelten.com Ein Produkt aus dem

FOTOS: MATTHIAS FEND, ANDREAS JAKWERTH, SEBASTIAN DOERK

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