Backen mit Christina
Im Eifer des Geflechts Auf dem Hof der bloggenden Bäckerin und Bäuerin Christina Bauer im Salzburger Lungau geht es immer hoch her. Ein Rezept, auf das sie sich mit ihrer Familie immer einigen kann, ist der traditionelle Osterzopf.
TEXT: MIRA STRASSBERG FOTOS: THOMAS STRAUB
Flechtkunst. Vier Stränge, sieben Zutaten und ein Striezel sind bei Familie Bauer der Garant fürs Osterglück.
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hristina Bauer genießt den Osterzopf für gewöhnlich zum Frühstück am Ostersonntag mit der ganzen Familie: Neben Ehemann Johannes und Schwiegerpapa Hans verputzen die Kinder Magdalena und Thomas den Striezel im Nu. Mit Weihbutter, manchmal auch mit geweihtem Schinken. Aber zurück an den Start. Immer wenn es ans Kneten des Germteigs geht, muss zuerst eine Frage geklärt werden, die die Nation und manchmal auch Familien spaltet: Rosinen – ja oder nein? „Ich bin Team ohne Rosinen, so wie die Kinder“, grinst die bekannteste backende Bäuerin Österreichs. Was dann bei der Zubereitung immer kommt wie das Amen im Gebet:
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Wenn die Mama bäckt, schleichen die Kinder um die Arbeitsplatte und schauen, ob sie ein Patzerl süßen Teig erwischen, bevor er ins Backrohr kommt. Damit der gut gelingt, hält sich Christina an ihr Back-Einmaleins. Das Wichtigste: Die Milch darf nicht zu warm sein. Zutaten über 40 Grad bedeuten oftmals den Tod des Germteigs. Dann kann es sein, dass der Teig einfach nicht mehr aufgehen will. Die Butter verwendet die Salzburgerin zimmerwarm und nicht geschmolzen. „Das ist man vielleicht von früher so gewöhnt, aber wenn das Fett nur leicht weich ist, lässt sich der Teig viel besser verarbeiten. Wenn die Butter zu flüssig ist, wird der Teig zu weich und
FRÜHLING/SOMMER 2020