Servus 04/25

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einfach gut leben

Wetterwastl liebt Wolken

Der ServusTV-Experte erklärt uns den April

Frisches aus der Küche

5 Rezepte, die uns richtig munter machen

Fesch für den Frühling

Tierische Spiegelbilder: Wie wir uns in der Natur wiederfinden

Ostersträuße für daheim – von traditionell bis überraschend

Fesch für den Frühling

Die Tierwelt erwacht – und mit ihr die Lust am Leben. Doch bevor es losgeht mit der Balz, gilt es, den Auftritt zu überprüfen: Sitzt das Schnurrbärtchen, ist’s eh nicht zu viel an Farbe, und mache ich gute Figur? Eine Bildergeschichte als Einladung zur Selbstbetrachtung.

TEXT: HARALD NACHFÖRG

Es gibt ja Menschen, die können an keinem Schaufenster vorübergehen, ohne sich hineinzuschauen. Aber wie ist das bei Tieren? Sind die auch so eitel, erkennen sie sich überhaupt?

Von Schimpansen weiß man das. Und wie Forschungen zeigen, haben auch Krähenvögel, Delfine, Elefanten und Pferde, sogar Putzerlippfische eine Ahnung davon, wer sie sind.

Neugier macht Faxen

„Tiere kennen ja keinen Spiegel, und in Tests müssen sie wie Kinder erst lernen, was das ist“, sagt Alice Auersperg, Kognitionsforscherin an der Universität für Veterinärmedizin.

Anfangs würden Tiere auch meist aggressiv reagieren, wenn sie ihr Ebenbild sehen, erst später komme dann die Neugier. „Und dann gibt es so eine Phase, wo sie – das nennt man übertriebenes Verhalten – Dinge tun, die überraschend sind. Also wie wenn ein Kind herumhampelt und sich in die Nase schaut vor dem Spiegel und die Zunge rausstreckt“, erklärt Alice Auersperg.

Das machen Tiere auch, wenn sie lernen, was ein Spiegel ist.

Freilich nicht alle. Schweine und Hunde etwa sehen wahnsinnig schlecht, die erkennen sich selbst am Geruch oder auf anderen Ebenen, je nachdem, welche Sinne bei ihnen besonders stark ausgeprägt sind.

Aber darum geht’s hier nicht. Wir wollten wissen, ob Tiere so eitel sind wie wir. Ob sie die Spiegel der Natur, glatte Wasseroberflächen zum Beispiel, nutzen, um sich vom gefälligen Äußeren zu überzeugen. Ob Herr Fuchs mitunter einen Blick in den Gänseteich macht, bevor er bei seinen Hübschen vorbeischaut. Oder ob Frau Maus mit dem Glanz ihres Fellchens zufrieden ist. Ja, ob vielleicht selbst die Libelle ein wenig ihre zarte schillernde Erscheinung betrachtet.

Die wunderbaren Aufnahmen auf den folgenden Seiten lassen solche Vermutungen durchaus zu – auch wenn unsere tierischen Freunde natürlich niemals so selbstverliebt sein können wie unsereins.

Klatscht sich das Eichhörnchen schnell mal auf die Hand, um sich zu bestätigen, wie großartig es ist?

Probiert es einen Akrobatik-Trick für den Zirkus der Tiere? Wie auch immer: Die Zuschauer sind begeistert.

Sollts leben!

Wo sich die Birne wohlfühlt, ist auch der Mensch gerne daheim, sagen die Menschen im Mostviertel. Wenn die Obstbäume blühen, präsentiert sich das niederösterreichische Voralpengebiet von seiner anmutigsten Seite.

TEXT: WOLFGANG GEMÜND FOTOS: ROBERT MAYBACH

Zur Birnbaumblüte werfen sich Hunderttausende Birnbäume im Ybbstaler Alpenvorland ihr flockig weißes Blütenkleid über das Geäst.

Ein Stamperl Osterfreude

Eier in ihrer schönsten Form – als Likör geben sie Dessert, Hase und Torte das gewisse Etwas. Wohl bekomm’s!

REZEPTE: ALEXANDER RIEDER FOTOS: INGO EISENHUT

Eierlikör

Zutaten für 1 Liter

Zeitaufwand: 1½ Stunden

1 l Milch

1 Vanilleschote

300 g Zucker

9 Dotter von sehr frischen

Bio-Eiern (Größe M)

250 ml Weingeist (96 Vol.-% Alkohol)

1 cl Rum (80 Vol.-% Alkohol)

Zubereitung

1. Milch in einem Topf einmal aufkochen.

2. Von der heißen Milch 250 ml in eine Schüssel gießen und lauwarm abkühlen lassen.

3. Vanilleschote längs einschneiden, mit Zucker zu den restlichen 750 ml Milch in den Topf geben und bei geringer Hitze 30 Minuten leise köcheln. Dann zugedeckt lauwarm abkühlen lassen.

4. Dotter nach und nach mit einem Schneebesen in die 250 ml Milch schlagen.

5. Mit Zucker verkochte Milch, Weingeist und Rum in die Dottermilch rühren.

6. Eierlikör durch ein feines Sieb mithilfe eines Trichters direkt in die sterile Flasche füllen. Zwei Wochen ziehen lassen und an einem dunklen Ort gut verschlossen aufbewahren.

Eierlikördessert

Zutaten für 4 Personen Zeitaufwand: ¼ Stunde

250 g Mascarpone

50 g Eierlikör

2 EL Staubzucker

1 TL echter Vanillezucker

1 Prise Zimt

abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone

200 g eiskaltes Obers

8–12 Schokokekse nach Wahl Eierlikör zum Übergießen

Zubereitung

1. Mascarpone mit Eierlikör, Staubzucker, Vanillezucker, Zimt und Zitronenschale glatt rühren.

2. Obers nicht ganz steif schlagen und luftiglocker unter die Mascarpone heben.

3. Schokokekse grob zerbröseln und mit Eierlikörcreme in Gläser schichten. Dabei jede Cremeschicht mit 1–2 TL Eierlikör übergießen.

Lust aufs Ländle

Hier gibt’s einen Vorgeschmack mit Gerstlsuppe, Kochsalatwickeln und Polentakuchen – Spezialitäten aus Vorarlberg mit ganz viel Frühling auf dem Teller.

REZEPTE: ALEXANDER RIEDER FOTOS: INGO EISENHUT

Zusatzfoto: Mirco Taliercio

Gerstlsuppe mit Frühlingsgemüse & Diegenem

Zutaten für 4 Personen

Zeitaufwand: ¾ Stunde plus 5 Stunden zum Einweichen

150 g Rollgerste

Salz

400 g junges Gemüse (Karotten, Kohlrabi, Fenchel, Radieschen, Zucchini)

100 g Zwiebel

2 Knoblauchzehen

50 g Diegenes (Selchspeck)

1 EL Butter

1 Schuss Weißwein

1 l Gemüsesuppe

2 Lorbeerblätter

Pfeffer

3 EL fein geschnittene Jungzwiebeln

Zubereitung

1. Rollgerste 5 Stunden in reichlich Wasser einweichen. Dann in Salzwasser weich kochen und in einem Sieb abtropfen lassen.

2. Inzwischen Karotten und Kohlrabi schälen und mit dem anderen Gemüse nach Wunsch in Scheiben, Stifte, Würfel oder Streifen schneiden.

3. Zwiebel und Knoblauch schälen und mit dem Speck in kleine Würfel schneiden.

4. In einem Topf Butter und Speckwürfel aufschäumen. Zwiebeln und Knoblauch zufügen und bei moderater Hitze 10 Minuten rösten.

5. Mit Weißwein ablöschen, mit Suppe aufgießen, Lorbeer zugeben und 5 Minuten köcheln. Gemüse und Rollgerstl zufügen und drei Minuten kochen. Lorbeer entfernen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

6. Auf tiefe Tellern verteilen und mit Jungzwiebeln bestreuen.

MIT HANG ZUM TRÄUMEN

Wie es Marina und Sebastian Fischer gelang, in erstaunlich kurzer Zeit ein eher steiles Gelände am Rande des Altmühltals in ein kleines Paradies für Menschen, Pflanzen und Wildtiere zu verwandeln.

TEXT: ROBERT SULZBERGER FOTOS: INGOLF HATZ

Sohn Janosch balanciert barfuß entlang des kleinen gemauerten Bachbetts. Fehltritte ins kühle Nass sind fix mit eingeplant.

Marina hat Emailschüsseln und Zinkwannen mit kleinen Hornveilchen, rosa Tulpen und vanillegelben Stiefmütterchen bepflanzt. Jetzt grünt und blüht es neben den Stufen aus Naturstein.

In Schale werfen

Ostersträuße, fesch mit vielen Facetten wie knackigen Karotten, harten Eiern und bunten Holzlocken, als Inspiration für daheim.

FOTOS: MAYER MIT HUT TEXT: ANDREA MAUKISCH-THEK STYLING: SABINA DZINIC

IN DER FARBE DER LIEBE UND DES LEBENS

Rote Ranunkeln, Tulpen, Bartnelken und klassische Palmkätzchen bringen die kunstvollen Ostereier besonders gut zur Geltung. Kamila Bukowaska aus München bemalt die Enteneier nach Tradition der Sorben, einem westslawischen Volk, mit Federkiel und flüssigem Wachs. Stimmig dazu ist die Weihkorbdecke, händisch bestickt von Christine Dotzauer aus dem Salzkammergut. Eier und Decke über servusmarktplatz.com

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