einfach gut reisen


Reise-Geschichten aus der Welt von Servus – vom Ankommen im Südtiroler Städtchen Glurns, Essen wie ein Holzknecht, Baden in der Bregenzer Bucht und Genießen in Kärnten
So schmeckt Erholung
Rezepte, die Gusto auf Urlaub machen
Österreich, Bayern und Südtirol – hier zeigen wir Ihnen die Dreifaltigkeit des Reisens auf einen Blick. Schön, dass Sie uns dabei Gesellschaft leisten!
ILLUSTRATION: CAROLIN EITEL
1. In Vorarlberg geht es mit der Bahn wildromantisch durchs Klostertal Richtung Arlberg (Seite 46).
2. In Kärnten begeben wir uns auf kulinarische Pfade wie durch das Schlaraffenland und packen Kärntner Köstlichkeiten und traditionelle Rezepte ein (Seite 36).
3. Anschließend bietet sich ein Stadtspaziergang durch die steirische Hauptstadt Graz an. Los geht es bei der legendären WeikhardUhr (Seite 56).
4. Im Burgenland übernachten wir in einem idyllischen Kellerstöckl in den Weinbergen, urig traditionell oder klassisch modern (Seite 96).
5. Weiter geht es in Niederösterreich auf zwei Rädern – vier Touren laden zum Radeln ein, je nach Geschmack an der Ybbs, Traisen, Donau oder der Thaya (Seite 62).
6. Am oberösterreichischen Wolfgangsee drehen wir eine Runde mit dem historischen Dampfschiff „Kaiser Franz Josef I.“, beschaulich wie anno dazumal (Seite 92).
7. In Bayern besuchen wir Bamberg, die Stadt auf sieben Hügeln, und flanieren bei Sonnenuntergang die Regnitz entlang (Seite 76).
8. Hinter mittelalterlichen Mauern liegt die kleinste Stadt Südtirols, Glurns im Vinschgau (Seite 84).
Schöne Fleckchen Erde gibt es jede Menge, einige davon sind aber wahre Sehnsuchtsorte.
Begleiten Sie uns auf eine kleine Reise zu Land und zu Wasser.
TEXT: MARIA DORNER
Von Türkisblau bis Aquamarin schimmert der Tiroler Achensee, umspielt von der atemberaubenden Berglandschaft des Karwendel- und Rofangebirges. Bereits Kaiser Maximilian I. (1459–1519) schwärmte vom glasklaren Wasser und der frischen Luft des Naturjuwels. Noch heute ist die einzigartige Region aus Fels und Wasser Rückzugsort für Sommerfrischler und Paradies für Wassersportler.
Ein erster Gusto oder eine köstliche Erinnerung: In den Alpen finden wir herzhafte Schmankerl, zubereitet mit einfachen Mitteln und sehr viel Liebe.
Eine kulinarische Reise durch die Berge: von Niederösterreich bis Vorarlberg, von Bayern bis Südtirol.
TEXT: GINI BRENNER REZEPTE: ALEXANDER RIEDER FOTOS: INGO EISENHUT
Eingekocht hat sie ihn nach allen Regeln der Kunst. Vor fast fünfhundert Jahren heiratete Erzherzog Ferdinand II. auf Schloss Ambras die kochbegabte Bürgerliche Philippine Welser. Die brachte allerhand neue Gerichte nach Tirol – wie die geröstete Leber, inspiriert von der venezianischen Küche.
Sich treiben lassen in Graz – an den Ufern der Mur gelingt das besonders gut.
TEXT: JOHANNES STÜHLINGER FOTOS: PHILIP PLATZER
Die historische Altstadt mit ihrer einmaligen Dachlandschaft gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe.
Links: das Wahrzeichen der Stadt: der Uhrturm.
Bei diesen vier Radtouren lohnt sich der Schwung aus dem Sattel, nicht nur für eine Übernachtung: auch um im Schlauchboot durch den Keller zu fahren oder einfach die Füße im See zu kühlen.
TEXT: WOLFGANG MARIA GRAN ILLUSTRATIONEN: ANDREAS POSSELT
Ob Wein-, Wald-, Most- oder Industrieviertel: In Niederösterreich lässt es sich gemütlich radeln – wie hier in den Weinbergen vor Retz.
Ein bisschen ist es wie mit dem Gourmet und dem Gourmand. Der eine delektiert sich am Feinen, der andere am Vielen. Und so kann man natürlich auch beim Radfahren durch Niederösterreich auf die Anzahl der zurückgelegten Kilometer gehen, denn im größten Bundesland gibt es davon auch am meisten. Oder man legt den Genussgang ein, lässt Birnbäume und Burgen, Weingärten und Windmühlen, Klöster und Kellergässchen nicht nur im kleinen Wahrnehmungs winkel an sich vorbeiziehen, sondern sich von ihrem Zauber und ihrer Schönheit in den Bann ziehen und zum Verweilen einladen.
Das ist die lohnendere Art, dieses vielfältige Land vom Radsattel aus zu erforschen, und es gibt zahlreiche Touren, die jedes Interesse bedienen. Es lässt sich trefflich historisch radeln und dabei tief in die Kaiserzeit eintauchen. Vom Retzer Land bis zur Wachau kann man den Weinbau in allen möglichen Ausformungen kennenlernen – beim Rebenradeln, wenn man so will.
Donau, Thaya oder Ybbs laden an ihren Ufern zu außergewöhnlichen Flusstouren ein. Und wer hoch hinauswill, kann sich ein paar Höhenmeter durch die Ostalpen bis ins steirische Mariazell wagen – und sich Zeit für einige prächtige Panoramablicke nehmen.
Das von Schaufelrädern angetriebene einstige Dampfschiff „Kaiser Franz Josef I.“ dreht seit mehr als 150 Jahren seine Runden auf dem See. Nur der Namensgeber wollte nicht damit fahren.
TEXT: WOLFGANG MARIA GRAN FOTOS: GREGOR KUNTSCHER
„Der Kaiser“ legt an fünf Anlegestellen rund um den See an. Eine Rundfahrt dauert knapp zwei Stunden. Hier zeigt der Bug von St. Wolfgang aus in Richtung St. Gilgen.
Die Freude der Betreiber wäre groß gewesen, aber Seine Majestät war nun einmal kein großer Freund des Wassers.
Deshalb schwänzte Kaiser Franz Joseph I. am 20. Mai 1873 die Jungfernfahrt des nach ihm benannten Schaufelraddampfers, die vor mehr als 150 Jahren die Wolfgangsee-Linien-Schifffahrt begründete – obwohl diese anlässlich seines 25-jährigen Regierungsjubiläums stattfand. Und er bestieg das Schiff im Unterschied zu seiner Ehefrau Sisi auch zu einem späteren Zeitpunkt nie. Den Kaiser zog es eher auf die Berge und in die Wälder, wo er seiner Jagdleidenschaft frönte.
Während die Monarchie in Österreich seit mehr als einem Jahrhundert Geschichte ist, dreht „der Kaiser“, wie die WolfgangseeKapitäne das historische Schiff kurz nennen, zwischen St. Gilgen und St. Wolfgang immer noch seine Runden. Und auch wenn die anderen vier Schiffe der größten Binnenseeflotte Österreichs alle Stückeln zeitgemäßer Bootsbautechnik spielen, ist der ehrwürdige „Kaiser“ uneingeschränkter Regent innerhalb dieser Flotte. Es gibt sogar eigene „Kaiserfahrer“ auf dem Wolfgangsee, die gern an einer der sieben Anlegestellen länger warten, nur um auf dem ehemaligen Dampfschiff eine Art Zeitreise in historischem Ambiente zu erleben.
Der Charme des Schaufelns
Obwohl das nostalgische Schiff schon ein halbes Dutzend Überholungen und Renovierungen auf dem Buckel hat, ist nämlich einiges an ihm tatsächlich mehr als eineinhalb Jahrhunderte alt – der gesamte Rumpf und natürlich die Schaufelräder, die es seit den Zeiten seines Namensgebers antreiben.
„Diese Schaufelräder machen den Charme und die Anziehungskraft des historischen Schiffes aus“, weiß Geschäftsführer Mario Mischelin. Er ist darüber hinaus auch einer der zehn Kapitäne, die auf dem Wolfgangsee die „Kaiserprüfung“ abgelegt haben
Ein Stückerl von der Reise mitnehmen und sich so das Urlaubsgefühl daheim bewahren: Das ist umso schöner, wenn die Mitbringsel eine besondere Geschichte zu erzählen haben.
TEXT: ANDREA MAUKISCH-THEK
An der Waldviertler Textilstraße wird Papier nach jahrhundertealter Tradition hergestellt, nämlich aus reiner Baumwolle, von Hand geschöpft und oft mit frischen Wiesenblumen veredelt. Seit 60 Jahren betreibt Familie Mörzinger die Papiermühle –an dem Platz, wo bereits 1789 eine stand. Heute entstehen hier Karten, Billetts und Lesezeichen.
Papiermühle Mörzinger 3972 Bad Großpertholz 76 papiermuehle.at servusmarktplatz.com