REGJO
2/2011
Das Magazin f端r Mitteldeutschland
4 EUR
ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de
Curriculum
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Weise und Wahr Mehr als Zukunft geht nicht; in der Retrospektive zum Brennpunkt Bildung, von der Aus- bis hin zur Weiterbildung, laden wir Sie zu einer Entdeckungsreise auf mitteldeutschen Straßen via Regia ein. Liebe Leserinnen, liebe Leser, der Wahrheit ganze Zier oder wie unser Redakteur Herr Tobias Prüwer Heinrich Heine paraphrasiert: Des Menschen ganze Zier, denn „So ein wenig Bildung ziert den ganzen Menschen“. Ja, Wahrheit und Wissen, zwei unzertrennliche Eigenschaften bzw. Fähigkeiten, die den Menschen ausmachen. In der nachfolgenden Lektüre bearbeitet das stets auch wachsende Team der REGJO-Redaktion das so doch auch fast schmerzliche Thema „Aus- und Weiterbildung“. Der X-Faktor macht vielen Unternehmen zu schaffen, da klagen Handwerker genauso wie IT-Unternehmen. Geburtenschwache Jahrgänge, eine Überalterung der Gesellschaft, geringe Bambino-Quoten. Nach Recherchen wurde uns auch zugetragen, das diejenigen, die in den Vorruhestand „geschickt“ wurden, nun höflichst gebeten werden, in die Unternehmen zurückzukehren, man braucht sie, auf unbestimmte Zeit. Auch akademische Berufsfelder jeweiliger Unternehmen beklagen sich über zu wenige Fachkräfte, die nicht oder nur zögerlich nach Mitteldeutschland kommen wollen; verstehen können wir das nicht. Mitteldeutschland ist für die Zukunft gerüstet, bietet neben infrastrukturellen wie baulichen Faszinationen auch genügend Raum für Bilder und Visionen und Bildung, eigene Meinungen und beweist familienfreundliche Strukturen; mehr als Zukunft geht nicht, bemerkte ein Fotograf unseres Hauses. Stimmt, was wir zu sagen haben, wir in Mitteldeutschland, das müssen wir sagen und zeigen. REGJO ging wieder auf Entdeckungstour, ließ sich von der Wissensschaftsstadt Halle überzeugen. Bildreich dargestellt sind die Sommerakademien in der Region und Herr Kai Bieler sprach im Interview mit der SWOP GmbH, hier lesen Sie über das Missverständnis zum Thema „Weiterbildung“. REGJO ist ebenfalls für die Zukunft gerüstet, so haben wir die bestimmende Rolle als Printmedium für Mitteldeutschland vor Jahren geprägt, digital sind wir ab Sommer neu zu entdecken und: Das Magazin geht neben „auf der Schiene im ICE“ nun auch in die Luft, als Bordlektüre diverser deutscher Fluglinien. Wir wünschen Ihnen allen eine gute Lesezeit mit dem REGJO und ebenso einen wunderbaren Sommer 2011. Wir halten Kurs, tun Sie es auch, für den Menschen, für die Kleinen und für die, die Große werden wollen. Herzlichst, Ihr REGJO-Team.
PS: Danke an die echten Partner unseres Verlages und an Sie liebe Kunden; gemeinsam geht nämlich so gut wie alles.
Die Ziele des REGJO: Der Wettbewerb zwischen den Standorten in Europa wird schärfer. Die klare Positionierung und Profilierung einer Region sichert das Bestehen in diesem Wettbewerb. REGJO berichtet mit überregionaler Präsenz über Wirtschaft, Kultur und Leben aus der Wirtschaftsregion Leipzig-Halle. Mit kompetenten Beiträgen und einprägsamen Bildern erhöht REGJO die Identifikation der Menschen mit der Region. So gewinnt die Region als Standort weiter an Attraktivität. Bei Bewohnern und Investoren.
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INHALT
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23 Des Menschen ganze Zier
46 Baustelle Airport:
Bildung ist kein Selbstläufer. So viel Lehrstellenauswahl gab es noch nie, das Weiterbildungsangebot wird rege angenommen. Allerdings ist die einseitige MINT-Orientierung auf längere Sicht kontraproduktiv. Das trifft insbesondere auch auf die Univeritäten zu. Streifzug durch das mitteldeutsche Bildungsland.
Der Flughafen Leipzig/Halle investiert weitere 100 Mio. Euro, um den Airport auch für die Zukunft fit zumachen.
Fachkräftemangel kontra Bildungschancen 10 Da waren‘s nur noch sieben: Detlef Bischoff, Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Connex Steuer- und Wirtschaftsberatung GmbH über den nachhaltigen Mangel an Facharbeitern.
15 Ohne Strategien nützt das alles nichts: Interview mit Sven Nagel, Gesechäftsführender Gesellschafter der SWOP Medien und Konverenzen GmbH und Randy Eisinger, Quartera Projektleiter über Erfolgsstrategien.
20 Besseres Personalmanagement: Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V. baut Personalmanagement erfolgreich in Mitteldeutschland aus.
21 Perspektivwechsel mit Wirkung: Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Jung und Alt verstärken die persönlichen Perspektiven durch die Entwicklung der individuellen Kompetenzen.
34 Unterstützung für den Nachwuchs: Eine Vielzahl von Ideen und Aktivitäten sichern die Entwicklung des Ausbildungsmarktes der InfraLeuna. Gleichzeitig garantiert diese moderne Struktur den Erhalt aller Bewerbungen für jeden Ausund Fortbildungsplatz.
34 Hoch hinaus in Leipzig: Interview mit dem neuen Direktor der Handelshochschule Leipzig, Prof. Dr. Andreas Pinkwart über neue Leitlinien der Managerausbildung.
38 Wissenschaftsstadt Halle: Interview mit Dagmar Szabados, Oberbürgermeisterin der Stadt Halle über den Wissenschaftsstand Ihrer Stadt.
48 Kreativer Urlaub: Sommerakademien in Mitteldeutschland bieten reichhaltige Bildung- und Ausbildung an.
Regionale Wirtschaft 09 Erfolg mit Netzvermarktung: In fünf Jahren durchlief Ontras einen wechselreichen Weg vom Wettbewerb bis zur Regulierung und ist für 7200 km Ferngasleitungsnetz zuständig.
11 Leuchtturm der Nachhaltigkeit: Einflußreiche Alternative der EnergieCity Leipzig GmbH in Sachen Umwelttechnik und Design.
13 Gutenberg 2.0: Effektiv und kostensparend für Nachfrage und Angebot wurde eine einfach bedienbare Schnittstelle entwickelt.
41 Unternehmen machen Mut: Die Teilnehmer des Mittelständischen Unternehmertages bestimmen über Themenschwerpnktes des aktuellen Progammes der MUT.
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INHALT 3
60 Via Regia
64 Vom Untergrund in die Konzerte
Die A4 verläuft fast parralel zum alten Handelsweg Via Regia und ist von lebendigen Kultur- und Wirtschftstandorten gesäumt.
Das Wave-Gotik Treffen in Leipzig fand zum 20. Mal statt und gilt weltweit als das größte und schönste Fest für diese Szene.
Kultur & Gesellschaft 37 Das Streben nach Weisheit: Die Leipziger Freimaurerloge „Minerva zu den drei Palmen“ sieht auf 270jähriges Bestehen zurück. Die hohe Zielsetzung der Loge ist auf Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit ausgerichtet.
56 Ich bin kein idealer Mensch: Analyse des Michail Chordorkowski. REGJO beleuchtet bei der Präsentation in Dresden die Bucherscheinung „Briefe aus dem Gefängniss“ des russischen Strafgefangenen.
Professionelle Veranstaltungen sind aus moderner Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken. Ein erfolgreiches Event ist bekannt als schönste Form um ein Unternehmen, die Mitarbeiter und Produkte erlebbar zumachen.
Das alte Leipziger Stadtbad wird im September 2011 mit einer Inszinierung von Irene Pauls wiedereröffnet.
66 Talente: 58 KulturPaten für Leipzig:
42 Events - professionelle Magie:
63 Tanz in der Männerschwimmhalle:
Die Akteure der Wirtschaft bieten an, was sie können: Knowhow, Strategien und Erfahrungen. So erklärt sich das Prinzip der Leipziger Kulturpaten.
Kurzportraits junger Künstler, eine zeitgenössische Collage aus verschiedenen Stilrichtungen.
68 Kulturkalender: 59 Filmburg ohne Alchimisten: Moderne Unterhaltung widerspricht den historischen Empfehlungen des Burgschreibers Querfurt.
Eine Auswahl sehenswerter Veranstaltungen aus den Bereichen Freizeit & Sport, Musik, Theater & Tanz sowie Bildende Kunst.
Hier unsere Wettervorhersage für den Sommer 2011: Das kräftige IT-Hoch „perdata“ sorgt für ein anhaltend stabiles Erfolgsklima im Raum Leipzig. Unter dem Einfluss einzigartiger IT-Lösungen und frischer Ideen bleiben die Aussichten auf spannende Herausforderungen und persönliche Weiterentwicklung ausgesprochen sonnig. Die durchweg freundliche Witterung führt zu allgemeinem Wohlbefinden bei Fach- und Führungskräften, Berufseinsteigern sowie Studenten der verschiedensten Fachrichtungen. Auch Interesse an einem beruflichen Hoch(sommer)? Noch mehr beste Aussichten finden Sie auf www.perdata.de/karriere! perdata.de perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH | Martin-Luther-Ring 7–9 | 04109 Leipzig | Telefon +49 341 35522-0 | info@perdata.de
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MEINUNG 5
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4 Köpfe – 4 Meinungen Klassische Berufswege (Schule, Ausbildung, lebenslange Betriebszuggehörigkeit) werden seltener. Wie kann man etablierte Bildungsmodelle modifizieren, damit Arbeitnehmer die hohe Flexibilität des Marktes besser bedienen können?
1. Norbert Bischoff, Minister für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt: „Wir
halten Bildungsmodelle zur Unterstützung des lebenslangen Lernens, verbunden mit einer gezielten Personal- und Organisationsentwicklung in den Unternehmen für die Vorgehensweise, die in den kommenden Jahren im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen muss. Dabei beschreitet das Ministerium für Arbeit und Soziales gemeinsam mit den Hochschulen des Landes einen neuen Weg. Die klassischen Studienangebote an den Hochschulen werden durch bedarfsgerechte Angebote zur wissenschaftlichen Weiterbildung für Unternehmen ergänzt. Dadurch soll insbesondere den Beschäftigten in klein- und mittelständischen Unternehmen der Zugang zu den neusten Erkenntnissen in Ihrem Aufgabenbereich ermöglicht werden.“ 2. Wolfgang Topf, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig: „Im Interesse des Arbeitnehmers
und der Wirtschaft muss die Durchlässigkeit innerhalb der gesamten Bildungskette gewährleistet sein, also
ein nahtloser Übergang ohne Zeitverlust von der schulischen Bildung zur beruflichen Ausbildung hin zu einer individuellen, bedarfsgerechten Weiterbildung und der Möglichkeit zum Hochschulzugang. Ein Beispiel dafür ist das dreistufige berufliche IHK-Aufstiegsweiterbildungsmodell ‚Karriere mit Lehre’ mit deutschlandweit einheitlichem Prüfverfahren.“ 3. Dr. Müller-Bahlke, Direktor der Frankschen Stiftung zu Halle: „Die organisa-
torischen Strukturen schulischer Bildung müssen entbürokratisiert, die Entscheidungswege erheblich vereinfacht und die Entscheidungskompetenzen deutlich nach unten verlagert werden. Schule trägt heute zur sozialen Segregation bei. Um dem entgegenzuwirken, ist eine grundlegende Reform vor allem des Sekundarschulwesens nötig. Dazu gehört eine stärkere Praxisorientierung dieser Schulform und ihre klare berufsvorbereitende Ausrichtung. Schule versucht in immer kürzerer Zeit immer mehr Inhalte zu vermitteln. Das führt zu ‚Lernbulimie‘ Eine Entschlackung
der Lehrpläne ist nötig. Hand in Hand mit der Schule ist die Stärkung außerschulischer Bildungsorte und –angebote wichtig, um das schulische Curriculum zu ergänzen, interessanter und nachhaltiger zumachen.“ 4. Carola Schaar, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) HalleDessau: „Zum Glück geht die überwie-
gend große Mehrheit der Jugendlichen noch den klassischen Berufsweg: Nach der Schule wird eine Lehre in einem Unternehmen begonnen. Natürlich sieht die Wirtschaft hier quantitative und qualitative Probleme, so durch zurückgehende Schülerzahlen und durch zum Teil fehlende Ausbildungsreife der Schulabgänger. Lebenslanges Lernen ist zu Recht das vielfach bemühte Stichwort in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt. In vielen Fällen ist dies durch passgenaue Weiterbildung der Arbeitnehmer im Unternehmen möglich, aber auch durch berufsbegleitende Weiterbildung der Arbeitnehmer mit flexiblem Zeitregime - so selbstverständlich auch und insbesondere nach Feierabend.“
Bildnachweis: Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt; Industrie- und Handelskammer zu Leipzig; Franckesche Stiftungen zu Halle; Industrie und Handelskammer Halle-Dessau
MAGAZIN
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AUSZEICHNUNG
F E S T I VA L
Mit der im Mai veröffentlichten Jahresstatistik der Congress and Convention Association, kurz ICCA, erreicht Leipzig als internationale Kongressstadt einen Meilenstein. Dabei konnte sich Deutschland laut Angabe der internationalen Dachorganisation der Kongressbranche erneut den ersten Platz als wichtigster Kongressstandort unter den europäischen Ländern sichern. Erstmals ist auch Leipzig in dieser Auflistung unter den Top 100 vertreten und belegt im weltweiten Vergleich Platz 93, im europäischen Vergleich sogar einen ansehnlichen 53. Platz. Nur vier weitere deutsche Kongressstädte sind unter den gekürten Top 100 vertreten: Berlin, München, Hamburg und Dresden. In die Listung der ICCA-Statistik werden nur Veranstaltungen aufgenommen, die vorgegebene Kriterien erfüllen. So muss der Kongress mindestens 50 Teilnehmer haben, regelmäßig stattfinden und zwischen mindestens drei Ländern rotieren. Im Jahr 2010 erfüllten in Leipzig 20 Kongresse diese Kriterien. Leipziger Wissenschaftspreis 2011 Der mit 10.000 Euro dotierte Leipziger Wissenschaftspreis wurde nun bereits zum fünften Mal verliehen und geht in diesem Jahr an den Physiker Prof. Dr. Marius Grundmann von der Universität Leipzig. Professor Grundmann entwickelte eine völlig neuartige, patentierte Technologie zur Herstellung durchsichtiger, gleichsam unsichtbarer elektronischer Bauelemente. Die transparenten Transistoren, welche unter anderem durchsichtige, einrollbare Bildschirme, „gläserne“ Mobiltelefone oder Displays auf Fenster bzw. Autoscheiben ermöglichen, stehen in einer besonderen, bis ins Jahr 1874 zurückreichenden Tradition der Leipziger Wissenschaft. Mit dem Leipziger Wissenschaftspreis werden Arbeiten prämiert, die Leipzigs Ruf als Stadt der Wissenschaft festigen und höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Im Festsaal des Alten Rathauses am Markt wurde der Preis im Beisein von Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, und Prof. Dr. Beate A. Schücking, Rektorin der Universität Leipzig, feierlich überreicht.
Bildnachweis: Elena Pagel
ICCA-Statistik: Leipzig unter Top 100
Bildnachweis: Total
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Klassenbester
Im Rosenrausch
Die TOTAL Raffinerie stellt erneut den besten Chemikanten-Azubi Deutschlands.
Internationales Festival für Erzählkunst & Lauschkultur im romantischen Kloster Altzella.
Christian Heidler von der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland wird vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) als bester Auszubildender Deutschlands im Beruf Chemikant geehrt, womit bereits zum dritten Mal ein frischgebackener Chemikant der Raffinerie als Jahrgangsbester in diesem Ausbildungsberuf gekürt wird. Die Auszeichnung wurde von der Bundesministerin für Soziales und Arbeit, Ursula von der Leyen, übergeben. Neben bestem Notendurchschnitt konnte der 23-Jährige auch durch hervorragende Leistungen in der Praxis glänzen, mittlerweile ist er als Anlagenfahrer im Bereich Destillation/Reformer im Einsatz. Chemikanten haben hauptsächlich die Aufgabe, den elektronisch gesteuerten Produktionsprozess zu kontrollieren und eventuelle Störungen zu erkennen. Neben diesem Beruf wurden in der Raffinerie, die zu den größten Ausbildungsbetrieben Mitteldeutschlands zählt, auch Elektroniker für Automatisierungstechnik, Chemielaboranten und Industriekaufleute ausgebildet. Von den 136 bisher Ausgebildeten sind mittlerweile 103 in der Raffinerie tätig. KT
Das Festival Magia Mundi verzaubert vom 26.-28. August unter der Losung „Riesenreich im Rosenrausch“ den Klosterpark Altzella bei Nossen mit Geschichten und Klängen aus aller Welt. Bei Sonnen- wie im Mondenschein präsentieren Erzähler an lauschigen Orten Märchen und Geschichten. Start ist am Freitag mit einem „Story Slam“. Wer sich traut, kann beim Publikumswettbewerb die Erzähler-Kräfte messen. Wird die Fülle des Programms zu viel, laden Wiese und Apfelbäume des romantischen Klosterparks ein, die Picknickdecke auszubreiten und eigene Geschichten austauschen. Samstagabend dann das Highlight für Erwachsene – ein Stelldichein von internationalen Erzählern mit Love Stories und erotischen Leckerbissen. All dies klingt aus bei Feuer, LiveMusik und Tanz. Mit dem „Story Brunch“ geht es am Sonntagmorgen weiter, bis um 17 Uhr das Finale eingeläutet wird. Mit dem Wochenendticket, für zwei Erwachsene und Kinder nur 35 €, kann man kostenlos zelten. Alle Veranstaltungen sind regensicher. IH
Weitere Informationen finden Sie unter www.total.de
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persönlichkeiten
KARRIERE
Bildnachweis: The Westin Leipzig
Bildnachweis: IQ Mitteldeutschland
I nnovationsf ö rderung
Tumor-Therapie
Aufstiegschancen
Scil Proteins GmbH aus Halle/Saale gewinnt IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2011.
Vom Tellerwäscher zum Hoteldirektor – Erfolgsgeschichten im The Westin Leipzig
Für ihre Affilin-Technologie zur gezielten Diagnostik und wirksamen Therapie von Krebserkrankungen hat die Scil Proteins GmbH aus Halle/Saale den mit 15.000 EUR dotierten Gesamtpreis beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2011 der Wirtschaftsinitiative gewonnen. Die Auszeichnung nahm Geschäftsführerin Dr. Ulrike Fiedler am 21. Juni vor 300 hochrangigen Gästen in der Halle 14 der Leipziger Baumwollspinnerei entgegen. Das Biotechnologie-Unternehmen entwickelte neuartige Eiweißmoleküle, welche Krebszellen genauer als bisher lokalisieren und gezielter bekämpfen können, als dies bei bisherigen Therapien der Fall ist. Gleichzeitig werden die Nebenwirkungen drastisch verringert. In acht bis zehn Jahren könnten nach erfolgreicher klinischer Erprobung die ersten Medikamente auf Basis von Affilin-Molekülen auf den Markt kommen. Neben dem Hauptpreis wurden weitere Preise in den sieben Clustern der Region sowie die Preise für die lokalen Wettbewerbe in Leipzig, Halle/Saale und Ostthüringen verliehen. KB
In kaum einer anderen Branche weltweit sind die Entwicklungschancen für Auszubildende so enorm wie in der Hotellerie, der Werdegang von Andreas Hachmeister ist das beste Beispiel dafür. Er fing als Bellboy an und ist seit 2005 General Manager des First-Class Business Hotels The Westin Leipzig. Hachmeister: „Der Weg vom Tellerwäscher zum Hoteldirektor ist mittel- bis langfristig realisierbar.“ Er und sein Managementteam stehen komplett hinter dem Nachwuchs, was die Einstellung zu den Auszubildenden belegt und sich auch in der Geschichte des Hotels widerspiegelt: In seinem 30-jährigen Bestehen waren hier insgesamt 700 Azubis tätig, welche auch regelmäßig an Meisterschaften teilnehmen. „Aktuell sind es 46 und mit Andrea Matusche haben wir die Leipziger Regionalmeisterin unter den Hotelfachleuten in unseren Reihen. Rick Hochmuth konnte vor ein paar Jahren sogar den Deutschen Meistertitel gewinnen“, erklärt Hachmeister, der inzwischen auch Area General Manager des Radisson Blu Leipzig ist. KT
Weitere Informationen zum Wettbewerb und allen Preisträgern unter www.iq-mitteldeutschland.de
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Jörn-Heinrich Tobaben hat zum 1. April 2011 die Geschäftsführung der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland übernommen. Tobaben war zuletzt bei der Wachstumsinitiative Süderelbe AG als Leiter des Standortentwicklungsprojektes „stade-project 2021“ sowie als Projektmanager im Innovationsmanagement tätig. Zuvor arbeitete der studierte Diplom-Kaufmann unter anderem als Geschäftsführer der BIO-NET LEIPZIG Technologietransfergesellschaft mbH. Axel Klug wurde am 5. Mai 2011 von der Mitgliederversammlung der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland einstimmig zum neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der 51jährige Aufsichtsratsvorsitzende und Direktor Region Ost der AIR LIQUIDE Deutschland GmbH (Gründungsmitglied der WIM) tritt damit die Nachfolge von Prof. Dr. Frank an, der in den Aufsichtsrat wechselt. Klug ist seit 22 Jahren im Management für die Air Liquide tätig. Ulf Schirmer beginnt seine Amtszeit als Intendant der Oper Leipzig zum 01. August. Schirmer, der sich mittlerweile einen Namen als Experte um Inszenierungen vom Richard Strauss gemacht hat, plant in dieser Spielzeit zahlreiche Neuproduktionen, u.a. Wagners ‚Parsifal‘ und ‚Die Walküre‘. Erklärtes Ziel Schirmers ist es, Leipzig als Wagner-Stadt stärker zu profilieren: Ab 2013 steht die szenische Umsetzung des „Rings des Nibelungen“ auf der Agenda. Christof Wockenfuß übernimmt die Leitung des Geschäftsfeldes „Standortpolitik“ der IHK Halle-Dessau. Der studierte Wirtschafts- und Kulturraumwissenschaftler folgt auf Dr. Thomas Brockmeier, der seit Anfang des Jahres Hauptgeschäftsführer der IHK ist. Der 31-Jährige wird zudem in Kürze seine Promotion im Fach Volkswirtschaftslehre an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg abschließen.
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Das Magazin für Mitteldeutschland
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Regionale Wirtschaft 9
Einige Vertreter des ONTRAS-Teams auf der Verdichterstation Bobbau (Sachsen-Anhalt).
Erfolg mit Netzvermarktung In fünf Jahren durchlief ONTRAS einen wechselreichen Weg vom Wettbewerb zur Regulierung und ist für 7.200 km Ferngasleitungsnetz zuständig.
Text: Dr. Ralf Borschinsky und Sigrid Gaulrapp Fotografie: Dirk Brzoska, © VNG
Die ONTRAS – VNG Gastransport GmbH entstand, als am 01. Januar 2006 die VNGGruppe – wie im Energiewirtschaftsgesetz vorgesehen – die Bereiche Gastransport und Gashandel trennte. Seitdem ist ONTRAS für das 7.200 km lange Ferngasleitungsnetz, dessen Wartung, Instandhaltung und bedarfsgerechten Ausbau zuständig. Anfangs vermarktete ONTRAS die Transportkapazitäten des Gasnetzes im Wettbewerb zu anderen europäischen Ferngasnetzbetreibern. Noch im Gründungsjahr mussten die elf Mitarbeiter dafür ein neues Netzzugangsmodell umsetzen. Wie dynamisch sich der Gasmarkt entwickeln würde, war damals noch nicht absehbar. Mit täglich neuen Herausforderungen und zwanzig Mitarbeitern startete ONTRAS ins zweite Geschäftsjahr. Schon ab Oktober 2007 verwandelten neue Regelungen ONTRAS in den aufspannenden Netzbetreiber eines Marktgebietes mit über 130 nachgelagerten Netzbetreibern. Die Aufgaben Bilanzkreis-, Ausgleichs- und Regelenergiemanagement sowie der Betrieb des virtuellen Handelspunktes kamen hinzu. Im Mai 2008 erforderten weitere Bilanzierungsregeln eine gravierende Umstellung aller Bereiche. In nur wenigen Monaten mussten andere Prozesse entwickelt, getestet
und mit den Marktteilnehmern abgestimmt werden. Es entstand eine veränderte ITLandschaft und viele neue Aufgaben wurden verteilt. Dieser große Kraftakt gelang trotz aller Schwierigkeiten fristgerecht zum 1. Oktober 2008. Zum Jahresende 2008 begann für ONTRAS am neuen Firmensitz Maximilianallee eine veränderte Zeit: Der Netzbetreiber unterliegt seither der Regulierung und darf nur kostenbasierte, vom Regulierer genehmigte Entgelte erheben. 2009 startete die von ONTRAS mit ins Leben gerufene Marktgebietskooperation GASPOOL. Als Marktgebietsverantwortlicher übernahm GASPOOL das Bilanzkreisund Regelenergiemanagement sowie den Betrieb des Virtuellen Handelspunktes. In den folgenden knapp zwei Jahren stellte ONTRAS mit Investitionen in die Infrastruktur, dem Umsetzen gesetzlicher Regelungen, dem Intensivieren von Kooperationen und seinen aktuell 68 Mitarbeitern die Weichen in Richtung Zukunft. Zunehmend beeinflusst Europa unseren Gasmarkt. Europäische Netzkodizes, an denen ONTRAS intensiv mitarbeitet, werden künftig entscheidende Impulse geben und die Transparenz für alle Marktteilnehmer verbessern. Derzeit arbeiten viele Akteure an
einem europäischen Zielmodell für Gas. Zu den Überlegungen zählen hier die Beschleunigung und Vereinfachung des direkten Handels zwischen den Virtuellen Handelspunkten sowie die Bündelung von Produkten an Markt- und Grenzübergangspunkten. Veränderungen wird es in den kommenden Monaten auch durch das 3. EUEnergiebinnenmarktpaket geben. ONTRAS muss ab März 2012 als ein sogenanntes „Vollfunktionsunternehmen“ alle Aufgaben eines Unternehmens als Ferngasnetzbetreiber mit eigenem Personal bewältigen. Die notwendigen Konzepte und Prozesse dazu werden derzeit gemeinsam mit VNG entwickelt. Für die kommenden Jahre hat sich ONTRAS vorgenommen, die Eigenständigkeit als großer deutscher Netzbetreiber zu erhalten und sich am Markt zu behaupten. Trotz wachsenden Kostendrucks gilt es, das Leitungssystem rund um die Uhr technisch sicher und unterbrechungsfrei zu betreiben, den täglich neuen Anforderungen der Transportkunden Rechnung zu tragen und alle damit verbundenen Prozesse sicher zu beherrschen. Für diese Ziele setzt ONTRAS wie schon bisher ganz auf sein Team. Weitere Infos unter: www.ontras.com
Detlef Bischoff ist Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Connex Steuer- und Wirtschaftsberatung GmbH mit Hauptsitz in Halle (Saale) sowie Sprecher der Rechtsanwaltskanzlei Hümmerich & Bischoff.
Da waren’s nur noch sieben ... Der Mangel an Fachkräften tritt branchenübergreifend in ganz Mitteldeutschland auf. Connex zeigt viele Möglichkeiten und wichtige Auswege.
Text: REGJO Fotografie: Connex
Die Connex Steuerberater betreuen seit nunmehr 20 Jahren auch Ansiedelungen und Investitionen von Unternehmen in Mitteldeutschland und generieren selbst Wachstum durch Investitionen. Stellten über nahezu 20 Jahre seit der Deutschen Wiedervereinigung Investoren die Frage nach Infrastruktur, behördlicher Flexibilität und Nachhaltigkeiten der wirtschaftlichen Entwicklung, so steht 2011 nur noch eine Frage im Vordergrund: „Wieviel habt Ihr noch? Sind es zehn oder nur noch sieben ...?“ Nach einer Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts sind nämlich 63 der 87 ostdeutschen Kreise mit einem Fachkräfteschwund von 30 Prozent (10:7) belastet. Nun trifft dieser Faktor – strukturell und demographisch bestimmt – nicht nur neue Investoren, sondern insbesondere auch die anstämmigen Unternehmen Mitteldeutschlands. Ein doppeltes Dilemma, da nach wie vor mit Sicht auf den auslaufenden Solidarpakt 2019 viele nachhaltige Investitionen zur Bekämpfung der verlängerten Werkbankstruktur benötigt werden. Was tun – sprach bereits Zeus? Die langfristige Antwort wird in Politik, Soziologie und Wissenschaft intensiv beleuchtet und es kann hier nur eine europäische Gesamtlösung geben. Freizügigkeit, Arbeitnehmertransfer, wirkliche europäische Strukturpolitik – dies sind die Stichworte. Die Langfriststrategie – quasi die Ausfahrt der Hellenen – kommt
jedoch für das Aufbruchland Mitteldeutschland zu spät. Die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die mitteldeutschen Wirtschaftsinitiativen und insbesondere die Bildungsträger müssen dezentrale und detaillierte Maßnahmen treffen; dies sowohl in harten als auch weichen Wettbewerbsfaktoren. So müssen noch mehr attraktive berufsfortbildende Akademien und Strukturen, gegebenenfalls auch mit Hilfe der IHKen und HWKen, zeitnahest erweitert werden. Weiterhin müssen die bereits vorhandenen weichen Lebensfaktoren durch gezielte Marketingaktionen in ganz Deutschland und vielen europäischen Ländern endlich vernetzt und gemeinsam beworben werden. Ohne wirklich organisierten Zuzug von Studenten sowie Arbeitnehmern und deren Familien kann dieses Problem in Mitteldeutschland nicht gelöst werden und wird zur nachhaltigen Bremse unserer Wirtschaftsentwicklung und damit auch der Entwicklung der gesamten Lebensstruktur in Mitteldeutschland führen. Es ist überfällig, nach dem so positiven Vorbild der ersten Wiedervereinigungsjahre einen „runden Tisch“ unter Beteiligung aller so heterogenen „Wirtschafts- und Mitteldeutschlandinitiativen“ – seien sie durch die Wirtschaft oder kommunal organisiert – in tatsächliche Handlungsfähigkeit zu versetzen. Wir haben alles hier in Mitteldeutschland – wir reden nur zu wenig darüber. Rekurrierend auf den eigenen Investitionsbedarf des mitteldeutschen Unternehmens Connex bedeutet dies: Junge Fachkräfte und Steuerberater bitte melden! Weitere Infos finden Sie unter: www.connex-stb.de
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Regionale Wirtschaft 11
Leuchtturm der Nachhaltigkeit Die EnergieCity Leipzig GmbH erhält von der Hannover Messe die Würdigung für die Konzeption einer energieeffizienten, architektonischen Weltneuheit. Die Eröffnung des Info-Kubus findet noch 2011 statt.
Text: Claus-Peter Paulus Fotografie: EnergieCity Leipzig GmbH
Obwohl der Name EnergieCity Leipzig, kurz ECL genannt, vermuten lässt, dass es sich bei dem Vorhaben um ein rein innerstädtisches Projekt handelt, hat sich die GmbH viel höhere Ziele gesetzt, als nur in der Messestadt tätig zu werden. Das Anliegen der Initiatoren und Protagonisten Prof. Dr. HansJochen Schneider und Diplomingenieur André Jaschke liegt darin, die vielen einzelnen Akteure und Firmen der Fachbereiche „nachhaltiges, energieeffizientes Bauen” sowie „Energie- und Umwelttechnik” aus ganz Mitteldeutschland zu bündeln, mehr noch: sie sinnvoll zu vernetzen. Auf Grundlage einer kooperativen Marketingplattform können Firmen und Fachkräfte unter der Dachmarke EnergieCity Leipzig ihre Ideen austauschen und aus einem enormen gemeinsamen Wissens-Pool unterschiedlichster Fachdisziplinen schöpfen. Mit der Umsetzung der Plattform vereinten sich bereits namenhafte Unternehmen, wie BOSCH Solar Energy, Dow Chemical, REHAU, TÜV Süd, EHT Siegmund, AIG GmbH, Stadtwerke Leipzig, Schüco und Krensel. Darüber hinaus unterstützt die EnergieCity Leipzig ebenso Fachkräfte und kleine Betriebe bei Fragen zu Innovationen, Fördermitteln und Marketingmaßnahmen. Interessierte können sich jederzeit bei der EnergieCity Leipzig über den neuesten technischen Stand informieren. Zukunftsweisende Apparaturen und ökologisch nachhaltige Systeme wie Kraft-WärmeKopplung, Wärmepumpen, Photovoltaik oder Brennstoffzellen befinden sich vor Ort in einer Ausstellung in gläsernem Betrieb und können Kunden und Fachpartnern in voller Funktion präsentiert werden. Allen am Bau von energieeffizienten Gebäuden Beteiligten, so Architekten, Ingenieuren, Handwerkern sowie Endverbrauchern, kann dadurch eine gemeinschaftliche Basis für Beratung, Kommunikation und Bildung geboten werden. Des Weiteren widmet sich die EnergieCity Leipzig auch speziell dem Thema Gebäudeautomation – hier wird
demonstriert, wie moderne, pfiffige Erfindungen u.a. aus Mitteldeutschland das Leben durch Technik im Haus angenehmer und sicherer machen. Ein herausragendes Ereignis in 2011 war die erfolgreiche Teilnahme an der Hannover Messe im April, bei der die ECL zu einem von zwölf internationalen Leuchtturmprojekten erkoren wurde. Mit der Auszeichnung der Messegesellschaft werden weltweit Projekte im Bereich Mega City, Energieeffizienz und Umweltthemen der Zukunft prämiert – weitere preisgekrönte Projekte sind über die ganze Welt verstreut, darunter Stockholm, London, New Delhi Jakarta und Mexico City. Die EnergieCity Leipzig wurde unter anderem für die Konzeption einer architektonischen Weltneuheit gewürdigt: Für den bis dato einmaligen Info-Kubus findet ein völlig neuartiges Baumaterial, der sogenannte ‚ultrahochfeste Beton‘, seine allererste Verwendung. André Jaschke stieß via Internet auf den energiesparenden Baustoff, der in Zukunft größere und aufwendigere Mauerwerkbauten ermöglicht. Der fortschrittliche Hybridbaustein aus dem thüringischen Leinefelde benötigt nur noch 15 Prozent Energie bei der Herstellung, bietet die
optimale Wärmeisolierung und reicht in seiner Dichte sogar an Stahl heran. Unter dem Schlagwort Metropolitan Solutions präsentierte Hersteller AIG GmbH Beraten und Planen zusammen mit der EnergieCity den patentierten Hybridstein als Energiespeichersystem in Gebäudehüllen für den Einsatz in Smart Green Citys. Mit der Eröffnung des Info-Kubus im Dezember 2011 erwarten die Betreiber und Initiatoren jährlich etwa 26.000 Besucher. Die Idee spricht vor allem die Zielgruppen um interessierte Handwerker, Ingenieur- und Architekturbüros, aber auch private sowie gewerbliche Endkunden an. Entsprechend positiven Rückenwind erhielt die ECL aus der Politik: „Der Besuch von Herrn Oettinger als EU-Kommissar für Energie war eine zusätzliche Ehrung und auch ein positives persönliches Erlebnis und Bestätigung unserer Bemühungen und Einsatz”, berichtet André Jaschke, nachdem der EU-Vertreter dem Stand der EnergieCity Leipzig eine Visite abstattete. Seine Teilnahme an der feierlichen Einweihung des Info-Kubus sagte Oettinger bereits zu. Weitere Informationen finden Sie unter: www.energiecity-leipzig.de
Gute Versorgung. Gute Konditionen. Gute Partnerschaft.
Mit großem Engagement und in vielfältigster Weise tragen wir zum weiteren Wachstum der regionalen Wirtschaft bei. Dazu unterstützen wir als starker Partner Unternehmen auch mit kapitalintensiven Leasingfinanzierungen.
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cht, s ermögli n u t a h ig z en kasse Leip aße zu fair r t S r „Die Spar e h c s z erk Eutrit h den das Kraftw nd so auc u n e s a le en zu n.“ Kondition zu entlaste t d a t S r e d uße, Haushalt homas Pra
Otto und T erke Leipzig Raimund Stadtw führer der Geschäfts
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Regionale Wirtschaft 13
Denis Schmidt Geschäftsführer der Druck und Werte GmbH und Gründerpreisträger des ugb, verknüpft mit seinem Unternehmen gekonnt das Bewusstsein um die Branchentradition der Buchstadt Leipzig mit dem dynamischen Fortschritt von Technik und Innovation.
Gutenberg 2.0 Zuverlässig, effektiv, kostensparend – mit seiner einfach bedienbaren Schnittstelle zwischen Nachfrage und Angebot hat das Team von Druck und Werte die innovative Branchenlösung für den Einkauf von Printprodukten im Internet-Zeitalter entwickelt.
Text: Jörg Augsburg Fotografie: schmidtshot.de
Denis Schmidt kauft seine Musikalben immer noch am Liebsten auf den großen schwarzen Vinyl-Scheiben. Ist das altmodisch? „Nein! Es ist ja jetzt üblich, den Platten einen Downloadcode beizulegen“, widerspricht er lächelnd. „So habe ich die schöne, ,haptische‘ Platte für den Musikgenuss zu Hause und die praktischen MP3s für meinen Player unterwegs.“ Tradition und Moderne gehen für den Beatles-Fan also prima zusammen. Schmidt ist Gründer und Geschäftsführer einer der derzeit innovativsten Firmen im Printmarkt. In drei Jahren hat sich Druck und Werte zum größten und weiter wachsenden unabhängigen Einkäufer für Printprodukte in Deutschland entwickelt und als Branchenlösung für große und mittelständische Unternehmen etabliert, die parallel zum eigentlichen Kerngeschäft viele Printprodukte benötigen – zum Beispiel Werbemittel, Kataloge oder Verpackungen. Die Idee dahinter sei eigentlich einfach, so Schmidt: „Es gibt über 12.000 Druckereien allein am deutschen Markt. Mit uns findet man genau die richtige. Wir liefern die einfach zu bedienende Schnittstelle zwischen
Nachfrage und Angebot, die bisher gefehlt hat.“ Printaufträge können sehr viel effektiver abgewickelt werden, verlangen deutlich weniger Arbeitszeit und Manpower. Möglich wird dies durch das Druck und Werte-Konzept des „Strategischen Printbuying“. Und durch „ZMÜK“. Mit dieser preisgekrönten „Software as a Service“Lösung können alle Vorgänge im normalen Webbrowser per Internet gesteuert werden. Das erlaubt den Kunden nicht nur einen hervorragenden Marktüberblick. Durch Volumenbündelungen und verbesserte Skaleneffekte sowie durch tagesaktuelle Beobachtung des enorm volatilen Printmarktes ergeben sich deutliche Einsparungen. Neben den eigentlichen Druckkosten sinken aber vor allem auch die administrativen Kosten, verringert sich die Anzahl der notwendigen Arbeitsprozesse von der Angebotssuche bis zum fertigen Produkt auf ein Minimum, bleibt mehr Kapazität für das eigentliche Kerngeschäft. Eine Kostenreduktion von 25 Prozent ist oft realistisch – bei garantierter Qualität, Terminverlässlichkeit und umfassender Beratung durch das spezialisierte Team von Druck und Werte.
Dieses Team ist – neben der technologischen Innovation – auch der wichtigste Trumpffaktor von Druck und Werte. Jung, aufgeschlossen, flexibel – so präsentiert sich die Atmosphäre im Herzen des Unternehmens, einer modern eingerichteten Altbau-Büroetage in der lebendigen Leipziger Südvorstadt. Dass selbstverständlich Kompetenz an erster Stelle steht, dafür sorgt schon die enge Verbindung zur Leipziger Technikhochschule HTWK, deren Absolventen bei Druck und Werte bereits frühzeitig Einblick in die echte Praxis erhalten. Der Erfolg spricht für sich, Druck und Werte ist einer von 365 „Ausgewählten Orten 2011 im Land der Ideen“, Preisträger des HHL Award sowie des ugb Gründerpreises der Stadt Leipzig und hat seinen Aktivitätsradius um die Standorte Berlin, Hamburg, München und Dresden erweitert. Sogar in Fernost – für manche aufwendige Printprodukte einzig möglicher Herstellungsort – hat Druck und Werte eine Außenstelle. Für Denis Schmidt natürlich Grund zur Freude. Nur zum Plattenhören kommt er derzeit viel zu selten. Weitere Infos unter: www.druckundwerte.de
regjo
Interview 15
»Ohne Strategie nützt das alles nichts.« Sven Nagel und Randy Eisinger von der SWOP. Medien und Konferenzen GmbH erklären im Interview, warum Unternehmen und ihre Mitarbeiter beim Thema berufsbegleitende Weiterbildung oft aneinander vorbeireden. Und wie es besser gehen könnte.
Interview: Kai Bieler Fotografie: Steffi Loos
Laut Stephan Jansen, Präsident der privaten Zeppelin University am Bodensee werden in jeder Organisation – egal ob Autokonzern, Opernhaus oder Politik – vor allem Entscheidungen produziert. Im Kern gehe es deshalb bei der Managementausbildung darum, Entscheider zu werden. Würden Sie dem zustimmen? Nagel: Am Ende steht natürlich immer die Entscheidung, das ist die Kernaufgabe des Managements. Trotzdem finde ich diese Sichtweise etwas zu vereinfachend. Um Entscheidungen treffen zu können, braucht es eine Strategie, die ihnen zugrunde liegt und eine Organisation, die sie umsetzt. Beides sind zentrale Punkte der Management ausbildung. Selbst die berühmt-berüchtigten Bauchentscheidungen von Managern haben ja eine Grundlage: Erfahrung, den Kontext des eigenen Unternehmens und nicht zuletzt erworbenes Wissen. Dieses Wissen wurde traditionell in den ersten beiden Stufen des Dreiklangs von Schule, Studium und Beruf vermittelt. Heute sind berufsbegleitende Weiterbildungen längst Alltag bei Fach- und Führungskräften. Welche Faktoren bestimmen diese Entwicklung? Nagel: Die wichtigsten Stichpunkte sind der demographische Wandel, der daraus resultierende Fachkräftemangel, die eigene Wett-
bewerbsfähigkeit und die Frage des Retention-Management. Wenn Unternehmen langfristig erfolgreich sein wollen, müssen sie ihren Leuten permanent und bis zur Rente neues Wissen an die Hand geben. Sie können sich damit zudem als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Eisinger: Darüber hinaus kommen in Folge des Bologna-Prozesses immer mehr Bachelor-Absolventen auf den Arbeitsmarkt. Diese jungen Leute sind zwischen 20 und 25 Jahren, wenn sie in ein Unternehmen einsteigen. Sie müssen und wollen sich im Laufe ihrer Karriere weiterbilden. Das geht in der Regel nur in berufsbegleitenden Programmen. Was unterscheidet die berufsbegleitende Weiterbildung vom Erststudium? Nagel: Zuallererst muss quartäre Bildung die Absolventen in ihrem Job voranbringen. Das erworbene Wissen muss also vor allem in der Praxis anwendbar sein. Dies bedeutet auch: Die Inhalte, Methoden und Lernbedingungen müssen zu den organisatorischen und beruflichen Rahmenbedingungen der Lernenden passen. Semesterlanger Frontalunterricht wie er im Erststudium leider immer noch weit verbreitet ist, hat in der quartären Bildung nichts zu suchen.
Eisinger: Auch wenn es oft im Vordergrund steht: Diese Art des Lernens braucht nicht unbedingt einen akademischen Abschluss, etwa einen Master of Business Administration (MBA). Sie kann auch in kleineren Einheiten zu spezifischen Themen in Form von Lehrgängen, Zertifikatskursen, Seminaren und an Hochschulen, im Unternehmen oder im Online-Workshop stattfinden. Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter dabei unterstützen? Eisinger: Ein Unternehmen muss, wenn es über quartäre Bildung nachdenkt, auch die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Zum Beispiel mittels finanzieller Unterstützung und zeitlicher Freistellungen. Ich kann nicht sagen, ich will die Leute weiterbilden, aber gleichzeitig haben sie noch ihren Job in vollem Umfang zu erledigen. Das funktioniert nicht... Nagel: ...ist aber leider oft noch die Praxis. Wir haben dazu 2006 eine Befragung gemacht. Danach erhielten damals nur ein Viertel der Mitarbeiter Unterstützung durch ihren Arbeitgeber. Das hat sich mittlerweile etwas verändert. Aber es ist immer noch das Kernproblem der weiterbildenden Masterund MBA-Studiengänge, dass die meisten Mitarbeiter das auf eigene Faust machen.
Sven Nagel Sven Nagel ist geschäftsführender Gesellschafter der SWOP. Medien und Konferenzen GmbH in Berlin und verantwortlich für den Bereich Konferenzen. Er studierte Literatur- und Politikwissenschaften in Mainz, Berlin, Paris und New York. Bei brand eins Wissen in Hamburg war er Projektmanager und Redaktionsmitglied von McK Wissen, dem Magazin von McKinsey & Company, danach Projektleiter Nationale Märkte bei einem Berliner Wirtschaftsverlag. Sven Nagel schrieb acht Jahre in der Financial Times Deutschland über ManagementThemen, schließt derzeit sein MBA-Studium an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht ab und liebt Fußballspielen im Regen.
Zum Teil weil es im Unternehmen nicht vorgesehen ist oder weil sie sich nicht trauen, ihren Arbeitgeber davon in Kenntnis zu setzten. Woran liegt das? Nagel: Daran, dass viele Unternehmen Angst haben, dass Mitarbeiter, die sich für ein MBA-Programm oder einen berufsbegleitenden Master interessieren, schon auf dem Absprung aus dem Unternehmen sind. Das führt zu einem seltsamen Paradox des Schweigens. Denn der Mitarbeiter ist zunehmend frustriert, dass ihm keine Möglichkeiten zur Weiterentwicklung angeboten werden und orientiert sich vielleicht gerade deshalb beruflich neu. Oder die Unternehmen agieren nach der Methode „the squeaking wheel gets the oil“. Also, wer am lautesteten schreit, bekommt sein MBA-Programm, unabhängig von Eignung, Bedarf und persönlicher Karriereplanung. Das ist aus Sicht des Unternehmens schlichtweg dumm. Wie gehen Unternehmen das Thema richtig an? Nagel: Sie lassen ihre Mitarbeiter nach einem Auswahlverfahren in die Programme gehen, unterstützen sie zeitlich und mit vertraglichen Regelungen und sorgen dafür, dass das erworbene Wissen ins Unternehmen einfließt. Zum Beispiel indem sie Master- und MBA-Absolventen eigene Projekte anbieten. Denn unter dem Strich geht es doch aus Sicht des Arbeitgebers darum: Ich muss im Unternehmen bestimmte Positionen besetzen. Also muss ich analysieren, welches Potenzial bereits vorhanden ist und wie ich es entwickeln kann. Falls es da Defizite gibt, muss ich mit Weiterbildungsmaßnahmen gegensteuern. Das erfordert natürlich eine langfristige Personalentwicklungsstrategie, die mit den unternehmerischen Zielen korrespondiert. Ansonsten nützt das alles gar nichts.
Mit welchem Return of Investment können Unternehmen denn rechnen? Nagel: Der ROI ist immer ein heißes Thema und schwierig in konkreten Zahlen auszudrücken. Aber natürlich partizipieren die Unternehmen am neu erworbenen Wissen ihrer Mitarbeiter, wenn sie es auch abrufen. Dann lohnt es sich auf jeden Fall im Hinblick auf den langfristigen Erfolg des Unternehmen. Auch im Hinblick darauf, dass nur die attraktivsten Arbeitgeber die besten Köpfe bekommen. Wann und aus welcher Motivation fällt bei Führungskräften die Entscheidung für ein MBA-Studium? Nagel: In der Regel arbeiten die Interessenten bereits einige Jahre und sind an einem bestimmten Punkt ihrer Karriere angekommen, zum Beispiel der Übernahme einer Führungsposition im Unternehmen. Und in dieser Situation stoßen sie erstmals seit dem Studium wieder an ihre Grenzen. Weil ihnen beispielsweise das Wissen über Führungsmethoden oder die Instrumente für eine strategische Planung fehlen. Dann beginnen sie sich für ein MBA-Studium zu interessieren, das diese Grundlagen vermittelt. Eisinger: Das ändert sich im Augenblick etwa, weil wir mehr BachelorAbsolventen in den Unternehmen haben. Vielen von denen ist von Beginn ihrer Karriere an bewusst, dass dieser Abschluss langfristig nicht reichen wird. Deshalb setzt das Nachdenken über weitere Qualifikationen bei ihnen früher ein. Außerdem existieren neben dem klassischen MBA inzwischen auch viele berufsbegleitende Masterstudiengänge und spezialisierte MBA-Programme für Fachkarrieren in den verschiedenen Branchen. Anhand welcher Kritierien können Interessenten angesichts von über 250 MBA-Programmen in Deutschland das für sie geeignete Angebot finden?
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Interview 17
Randy Eisinger Randy Eisinger, macht als Quartera-Projektleiter bei der der SWOP. Medien und Konferenzen GmbH aus zwei Konferenzreihen gerade eine neue und ein umfassendes Medienkonzept gleich dazu. Schon während seines Philosophie- und Linguistikstudiums gab der gebürtige Niederländer, der 2001 von Amsterdam nach Berlin wechselte, Sprachunterricht an der FU und TU. Seine Freizeit gestaltet er abwechslungsreich: Er boxt, tanzt Tango und ist Stammläufer der SWOP-Laufgruppe.
Nagel: Ich empfehle, sich als erstes im eigenen Unternehmen zu informieren, ob im Rahmen der Personalentwicklung Kooperationen mit Hochschulen und Business-Schools existieren. Die Angebote müssen natürlich zum Jobprofil und zur gewünschten Qualifizierung des Mitarbeiters passen. Ist das nicht der Fall, würde ich mich als nächstes in der Region nach geeigneten Anbietern umsehen. Denn der Zeitaufwand ist ein wichtiger Faktor beim berufsbegleitenden Studium. Wenn ich dagegen den Abschluss als formale Vorrausetzung für meine Karriere sehe, spielt natürlich auch das Renommée der Hochschule eine Rolle. Existieren einheitliche Standards in Bezug auf Inhalte und Qualität, an denen man sich orientieren kann? Nagel: Die Zertifikate der Akkreditierungsagenturen sind so eine Art Minimalkriterium für die Qualität. Von nicht akkreditierten Business-Schools bzw. Studiengängen sollte man auf jeden Fall die Finger lassen. Mein Tipp ist, in die entsprechende Schule zu gehen, mit den Professoren sowie Absolventen zu sprechen und sich in ein Seminar zu setzen. Dabei stellt sich schnell heraus, ob das Programm meinen Erwartungen entspricht.
In Rankings der weltweit rund 4.000 BusinessSchools dominieren immer noch angelsächsiche Hochschulen, deutsche Anbieter sind dagegen kaum vertreten. Warum? Eisinger: Zum einen verfügen die angelsächsischen Business-Schools über sehr lange Traditionen, während die ersten deutschen Schulen erst in den 1970er Jahren gestartet sind. Außerdem sind viele der Kriterien nicht auf die deutschen Programme anwendbar. Wenn es etwa um Gehaltssteigerungen nach dem Abschluss geht, bewegen wir uns bei Investmentbankern in den USA und Großbritannien in Dimensionen, die hierzulande utopisch sind. Außerdem lehnen auch renommierte Business-Schools diese Rankings ab, weil ihre Aussagekraft doch sehr begrenzt ist. Nagel: Auch die meisten Befragten in unseren Umfragen messen ihnen keine hohe Bedeutung bei. Den meisten Managern geht es nicht um einen Titel, sondern um den Erwerb zusätzlichen Wissens. Also suchen sie sich einen Anbieter, der ihnen die gewünschten Inhalte vermitteln kann, zu einem angemessenen Preis und so organisiert, dass sie es mit ihrem Beruf vereinbaren können. Das ist dann in der Praxis oft eher die Business-School in der Region bzw. hierzulande und nicht im Ausland.
In Deutschland überlassen die öffentlichen Hochschulen den Markt der berufsbegleitenden akademischen Weiterbildung bislang meist privaten Anbietern. Woran liegt das? Eisinger: Eine gute Frage, die uns umtreibt, seit wir 2006 die erste MBA-Konferenz veranstaltet haben. Es fehlt zum Beispiel ein Anreiz-System an öffentlichen Hochschulen. Es ist einfach nicht vorgesehen, dass Dozenten für berufsbegleitende Lehrangebote am Freitagabend oder am Wochenende auch extra bezahlt werden. Nagel: Die öffentlichen Hochschulen haben zum großen Teil einfach den Startschuss noch nicht vernommen, was die akademische Weiterbildung angeht. Das liegt zum einen an den vielerorts noch behördenhaften Strukturen. Zum anderen ist hier aber auch ein individueller Mentalitätswandel nötig. Das heißt, viele Hochschulprofessoren wollen sich von der Wirtschaft nicht reinreden lassen. Dass sie im Bereich der akademischen Weiterbildung ein Dienstleister von vielen in einem hart umkämpften Markt sind, haben sie noch nicht verstanden oder ignorieren diese Tatsache einfach. Auch die Studieninhalte an den privaten Business-Schools werden in letzter Zeit zunehmend hinterfragt. Was sind die Gründe dafür?
KUNSTSTÜCKE Die Kunst am Bau ist integrativer Bestandteil unserer Immobilien-Konzepte, ganz speziell der Einkaufszentren. Seit unserer Gründung vor fast einem Vierteljahrhundert engagieren wir uns für Kunst: als Mäzen, als Kunstpreisstifter, mit zeitgenössischer Malerei am Arbeitsplatz und mit gegenwärtiger Skulptur- und Lichtkunst in den Shoppingcentern, um sie dort einem breiten Publikum nahe zu bringen. Mit jedem neu von uns entwickelten Einkaufszentrum, natürlich auch den „Höfen am Brühl“, die im Herbst 2012 eröffnet werden, lassen wir von renommierten Künstlern ein großes Kunstwerk erstellen. So geben namhafte Bildhauer wie Heinz Mack, Eberhard Fiebig, Fabrizio Plessi und Günther Uecker mit ihren Werken jedem unserer Center ein ganz besonderes Attribut und schaffen damit einen Ort der Begegnung, der Kommunikation und Diskussion. Weiterhin möchte die mfi AG dazu beitragen, Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum zu fördern. Deshalb hat sie den mfi Preis ins Leben gerufen, der herausragende Kunst am Bau-Projekte würdigt. Er wird an einen Künstler verliehen für ein in Deutschland realisiertes und dauerhaft installiertes Kunstwerk. Schon siebenmal hat mfi ihren Kunstpreis im Museum Folkwang (Essen) verliehen. Dotiert mit 50.000 Euro, zählt er zu den bedeutendsten Kunstpreisen Europas. Kunst ist für mfi ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur.
management für immobilien AG Bamlerstraße 1 · 45141 Essen fon +49(0)201/820 810 · fax +49(0)201/820 8111 internet: www.mfi.eu · mail: mfi.essen@mfi.eu www.hoefe-am-bruehl.de
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Nagel: Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise ist das Managementstudium angelsächsischer Prägung in die Kritik geraten: Vor allem die zumeist an US-amerikanischen Business Schools geschulten Manager der InvestmentBranche wurden für die zurückliegenden Fehlentwicklungen verantwortlich gemacht. Das gilt nicht nur für die breite Öffentlichkeit. In unserer „MBA Studie 2010“ halten 68 Prozent der Studierenden und Absolventen ein Umdenken in der ManagementAusbildung für notwendig. Dabei wünschten sich 74 Prozent der Befragten mehr zum Thema „Coporate Social Responsibility“ in ihrer Ausbildung, 67 Prozent forderten neue Lehrinhalte, die ethische und nachhaltige Perspektiven einschließen und 64 Prozent fanden die Themen Unternehmenskultur und Change Management wichtig. Daraus spricht für mich der Wunsch, mehr über Führungsstile zu erfahren, mit denen man auch persönlich gut leben kann. Sind diese Anforderungen tatsächlich schon in der Ausbildungspraxis angekommen? Eisinger: Zum Teil ja. Das Thema ethische Führung werden Sie neben den Lehrinhalten wie Finanzplanung, Bilanzwesen und Strategieentwicklung in jedem guten MBAProgramm finden. Das darf aber nicht nur
in Form eines einzelnen Moduls, als Einführungsvorlesung oder Wahlpflichtfach geschehen. Viel wichtiger ist es, das Thema fest in das gesamte Studium zu integrieren und die Verbindung zu den Grundlagen unternehmerischen Handelns herzustellen. Wird dies auch ein Thema auf dem ersten Quartera Kongress zur berufsbegleitenden akademischen Weiterbildung sein, den Sie vom 23. bis 25. November in Berlin veranstalten? Eisinger: Ja unbedingt. Der Quartera Kongress behandelt alle Formen und aktuellen Trends der akademischen Weiterbildung. Es wird unter anderem um neue Formate für eine transferorientierte Entwicklung von Führungskräften gehen, um die Einbettung von akademischen Weiterbildungsmaßnahmen in die Personalentwicklung und um die praktische Unterstützung von Mitarbeitern beim berufsbegleitenden Studium. Ein weiteres Thema wird die akademische Weiterbildung von Fachkräften ohne Hochschulzugangsberechtigung, sprich Abitur, sein. Das ist in anderen europäischen Ländern längst möglich. Und auch in Deutschland können wir es uns nicht mehr erlauben, dieser Zielgruppe den Zugang zu akademischem Wissen zu verwehren.
Interview 19
Welches Ziel verbindet sich mit dem Kongress? Nagel: Wir wollen mit dem Quartera Kongress eine überregionale Plattform schaffen, auf der öffentliche und private Hochschulen, Bildungsdienstleister und Personalverantwortliche von Unternehmen miteinander ins Gespräch kommen. Wenn wir im Bereich akademische Weiterbildung voran kommen wollen, müssen alle Beteiligten einfach mehr voneinander wissen. Nur so lassen sich die angesprochenen Herausforderungen meistern. An welcher Weiterbildung haben Sie persönlich zuletzt teilgenommen? Eisinger: Im Rahmen meiner nebenberuflichen Tätigkeit habe ich einen Workshop über Antirassismus-Theorien besucht. Es ging darum, wie man Stereotypen in der Kommunikation vermeidet. Nagel: Ich bin gerade dabei, die Abschlussarbeit für mein MBA-Studium zu schreiben. Darin beschäftige ich mich mit strategischem Management in Start-Ups und kleinen Unternehmen. Das ist quasi Forschung in eigener Sache, die sich dann hoffentlich auch in der Praxis unseres Unternehmens anwenden lässt. Infos unter: www.swop-exchange.de
»Für ein besseres Personalmanagement« Die Deutsche Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) pflügt das Feld für professionelles Personalmanagement mittlerweile auch im Osten erfolgreich – REGJO spricht im Interview mit Frau Annett Mrokwa, Leiterin der Regionalstelle Leipzig.
Interview: Anja Mutschler Fotografie: DGFP
Vor knapp 60 Jahren, genau 1952, wurde die DGFP gegründet: als Fachvereinigung für Personalleiter. Ziel des – heute noch gemeinnützig arbeitenden – Vereins ist es, ein klares Berufsbild für die facettenreiche Tätigkeit der „Personaler“ zu erarbeiten. Heute ist es das größte Netzwerk für Personalmanagement in Deutschland. Frau Mrokwa, ist Personalführung angesichts sinkender Arbeitslosenzahlen mehr oder weniger wichtig? Gute Frage. Ich glaube, in beiden Situationen ist gutes Personalmanagement gefragt. Den Personalabbau in Massen haben wir glücklicherweise hinter uns. Die letzte Krise hat gezeigt, dass kluge Unternehmen alle Möglichkeiten ausschöpfen, gute Mitarbeiter zu halten. In Zeiten der Konjunktur lohnt sich das doppelt. Wer dann Fachkräftemangel hat, muss große Anstrengungen unternehmen, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen und diese einzuarbeiten.
job – der Personaler muss in beide Richtungen kommunizieren, also sowohl die Bedürfnisse der Belegschaft an die Geschäftsleitung transportieren als auch die Entscheidungen des Geschäftsführers gegenüber der Belegschaft vertreten. Seit 20 Jahren haben Sie eine Regionalstelle in Leipzig. Haben Sie denn viel zu tun? Ja (lacht). In Westdeutschland hatte die DGFP sozusagen 40 Jahre Vorsprung. Für Personaler dort war es normal, Mitglied zu sein. Das war hier anfangs ganz anders. Und ist bis heute nicht immer selbstverständlich. Manchmal staunt man: Huch, die kennen uns ja noch gar nicht. Welche Entwicklungen beobachten Sie? Unser Netzwerk wächst kontinuierlich. Mittlerweile haben wir eine eigene Gruppe für „PE“ – Personalentwicklung in Mitteldeutschland. Das wäre vor 15 Jahren undenkbar gewesen. Da waren Jobabbau und arbeitsrechtliche Fragen vorherrschend. Gesellschaftliche Debatten beeinflussen auch Ihre Arbeit. Welche? Wir waren kürzlich bei einer Firma aus der Solarbranche zu Gast, deren Belegschaft ein Durchschnittsalter unter 40 Jahren hat. Hier kam die Frage auf: Wie helfen wir, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen? Wenn die Unternehmen andererseits aus alten DDR-Zeiten stammen, haben diese eine relativ alte Belegschaft mit anderen Problemen. Die Individualisierung der Gesellschaft spiegelt sich also auch in Fragestellungen der Personalabteilung wider.
Experten und interne Fortbildungen ermöglichen den Personalern, bei aktuellen Themen auf dem Laufenden zu bleiben. Da Personalmanager aus verschiedenen Berufszweigen kommen und HR viele Facetten hat, ist Weiterbildung neben „Netzwerkeln“ besonders wichtig.
HR ist doch eher ein Thema für große Konzerne, oder? Nein, wir sagen, dass ab etwa 100 Mitarbeitern Personalmanagement kontinuierlich professionalisiert werden kann. Wenn ein Unternehmen damit anfängt, kann sich der Neuling dann in der DGFP ausbilden lassen? Genau. Der Weg ins Personalmanagement kann aus unterschiedlichen Fachrichtungen erfolgen. Die einen haben einen Abschluss in Jura, die anderen in BWL oder in Psychologie erworben. Für die Ausübung des Berufes wird eine große Bandbreite von Fachkenntnissen benötigt, da man sowohl den Umgang mit Menschen als auch mit Zahlen beherrschen muss, um erfolgreich zu sein. Gerade bei kleineren Unternehmen mit einem Personaler ist das spannend. Wir bieten ihnen Informationen und ein Netzwerk. Welche Fähigkeiten muss ein Personaler denn mitbringen? Auf jeden Fall muss er kommunikationsstark sein. Es ist ein Job, in dem Sozialkompetenz gefragt ist und gleichzeitig ein Zahlen-
Ist Fachkräftemangel im Personalmanagement ein Problem? Nein, bislang nicht (lacht). Wir sehen, dass viele junge Leute nachrücken, die wir auch speziell mit unserem Young Professional Network fördern. Die Themenvielfalt in diesem Beruf ist so groß, dass es ein attraktives Betätigungsfeld ist. Den Job oder das Unternehmen wechselt ein Personaler meist nur dann, wenn privat ein Umzug ansteht, das Unternehmen umstrukturiert wurde oder man sich mit der neuen Geschäftsleitung nicht versteht. Einem eingefleischten Personaler wird in der Regel nie langweilig. Was ist die größte Herausforderung, der sich Personalmanagement gegenwärtig gegenübersieht? Das Quartalsdenken auf der Businessebene ist ein großes Problem. Wie soll ein Personaler eine nachhaltige Personalentwicklung betreiben, wenn kurzfristige Entscheidungen auf Geschäftsebene oder durch die Marktentwicklung einen Strich durch die Rechnung machen? Wir denken frühzeitig über solche Themen nach – Demographie war vor zehn Jahren bei uns schon ein Thema, damals hat uns jeder ausgelacht, warum wir über so was diskutieren. Die Wirklichkeit zeigt: Wir hatten Recht.
Weitere Infos zur Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. finden Sie unter: www.dgfp.de
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Thema 21
Jung trifft auf Alt Im Bild: Susanne Herbst, Assistentin des halleschen Volksbankvorstands beim gemeinsamen Kochen mit den Bewohnern des Altenpflegeheims „Mathilde-Tholuck-Haus“, Diakoniewerk Halle.
Perspektivwechsel mit Wirkung Ein Perspektivwechsel schärft den Blick auf sich selbst und andere: Das Lernprogramm MitWirkung! der Freiwilligen-Agentur vermittelt und trainiert dabei wichtige Schlüsselkompetenzen, welche für die berufliche Praxis unabdingbar sind.
Text: Ellen Sturm Fotografie: Marcus-Andreas Mohr
Im beruflichen Alltag von Susanne Herbst, Assistentin des halleschen Volksbankvorstands, dreht sich normalerweise alles um Daten, Zahlen und Fakten. Diese gewohnte Welt hat sie kürzlich gegen eine völlig andere eingetauscht: In einem Heim für Demenz erkrankte Senioren half sie für eine Woche bei der Betreuung der Bewohner. Plötzlich ging es nicht mehr um Effizienz und Schnelligkeit, sondern darum, sich Zeit zu nehmen. „Durch die Arbeit im Altenpflegeheim hat sich für mich manches relativiert“, meint die 28jährige gelernte Bankkauffrau. „Man lernt, dass viele Dinge hier einen anderen Stellenwert haben.“ Der Einsatz von Susanne Herbst ist Teil des Programms „MitWirkung!“, das 2009 von der Freiwilligen-Agentur in Halle entwickelt wurde. Damit sollen Auszubildende, Fachkräfte und Fachkräftenachwuchs, Führungskräfte und Führungskräftenachwuchs sowie Potentialträger angesprochen werden. Ziel ist es unter anderem, ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen zu entwickeln, und zwar nicht – wie so oft bei Seminaren – in Form abstrakter Rollenspiele, sondern im richtigen Leben. MitWirkung! bietet Unternehmensmitarbeitern ausreichend Gelegenheit für vielschichtige Lernerfahrungen. So eröffnet das Programm den Teilnehmenden die
Chance, sich in neuen unvorhersehbaren Situationen flexibel zu zeigen und angemessen zu reagieren. Den Hauptimpuls bekommen die handelnden Personen durch die Interaktion, den direkten Kontakt zueinander und durch die Beziehung, die entsteht, wenn sie sich eine Woche lang aufeinander einlassen. „Ich habe die Chance genutzt, in ein Lebens- und Arbeitsumfeld einzutauchen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. In meinem beruflichen Umfeld ist es ja oft die reine Sache“, erklärt die junge Frau ihre Entscheidung für den Lernort Altenpflegeheim. Den Ansatz von MitWirkung! bildet die Methode „Engagementlernen“, die zur Kompetenzentwicklung von Mitarbeitern beitragen kann. Im Unterschied zum gesellschaftlichen Engagement in der Freizeit zeichnet sich das Programm durch explizit formulierte Lernziele, ein lernzielbezogenes Design, eine Einbindung in Personalentwicklungsprogramme sowie eine professionelle Trainerbegleitung aus. „Engagementlernen“ bietet so einen unterstützenden Einsatz von Lernmethoden und lässt die neuen Erfahrungen und Erkenntnisse gezielt auf den Arbeitsalltag übertragen. Das kann auch Susanne Herbst bestätigen: „Die Arbeit hat mir gezeigt, wie wichtig ein wertschätzender Umgang für die tägli-
che Zusammenarbeit ist und was es heißt, Geduld zu haben und sich selbst und andere für etwas zu motivieren.“ Die Teilnehmer des Programms verlassen in den Trainings ihre Komfortzone und stellen sich ungewohnten Herausforderungen. Deshalb werden sie mit den sehr intensiven Lernerfahrungen nicht allein gelassen. Die Programmteilnehmer schätzen die sensible und systematische Unterstützung bei der Reflexion und Bearbeitung der Erlebnisse und Erfahrungen und bei dem gezielten Transfer in den Arbeitsalltag. So werden schon im Vorfeld mögliche Ängste und Befürchtungen sehr ernst genommen, so dass aus der Herausforderung keine Überforderung wird. Wie Susanne Herbst haben bereits 38 Unternehmensmitarbeiter an einer solchen Lernwoche teilgenommen und können den Seitenwechsel auf Zeit weiterempfehlen: An das, was man hier erlebt, reiche kein Seminar heran. Sie würde immer wieder mitwirken, bekräftigt Susanne Herbst. Und sie will auch nach ihrem Einsatz im Altenpflegeheim vorbeischauen, selbst wenn sie wieder in ihren angestammten Job zurückgekehrt ist. Weitere Informationen zum Programm unter: www.mitwirkung.eu
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Thema 23
Des Menschen ganze Zier Offene Ausbildungsplätze und Baustelle Hochschulstandort: Bildung ist kein Selbstläufer. So viel Lehrstellenauswahl gab es noch nie, das Weiterbildungsangebot wird rege angenommen. Allerdings ist die einseitige MINT-Orientierung auf längere Sicht kontraproduktiv. Das trifft insbesondere auf die Universitäten zu. – Ein schlaglichtartiger Streifzug durch die mitteldeutsche Bildungslandschaft.
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Thema 25
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Thema 27
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Thema 29
Text: Tobias Prüwer Fotografie: Sebastian Willnow, HHL, FH Harz, TU Dresden, Universität Weimar
„Es ist ein Allgemeinplatz, den zu wiederholen nur der Aberglaube an die Allmacht von Maßnahmen nötigt, daß Bildung sich nicht dekretieren läßt.“ – Diese Worte T. W. Adornos aus dem Jahr 1953 rücken angesichts von gegenwärtigen bildungspolitischen Debatten und Studierendenprotesten wieder in Gedächtnis. Bildung lässt sich nicht anordnen, steht in keinem kausalen Zusammenhang – das sollte bei aller Betonung von Wettbewerbsfähigkeit dank Bildung im Blick bleiben. Bildung braucht vielmehr Möglichkeiten. Darum geht es gerade in den allgemeinbildenden Schulen – in Mitteldeutschland besuchten im Schuljahr 2010/11 rund 657.700 Schülerinnen und Schüler solche Einrichtungen. Im Gegensatz zu Berufsund Fachhochschulen zielen sie nicht auf das Vermitteln von Spezialwissen. Auch die Universitäten sind vom Selbstverständnis her von einem so engen Zuschnitt ausgenommen oder besser: sollten es sein. Denn sie sind vorrangig zu Ausbildungsbetrieben geworden. Das schädigt sie nachhaltig und bringt höchstens intellektuelles Mittelmaß hervor. Wohl kaum ein Wort wird seit Roman Herzogs Rede vom Ruck und dem PISA-Flop so oft bemüht wie Bildung. Und dennoch lässt gerade die Politik im Umgang mit dem Begriff Trennschärfe vermissen. Sie meint alleinig die Indienstnahme des Menschen. Bildung wird zur Schrumpfform und ausschließlich marktförmig verstanden. Sie soll rentabel sein – ihre Qualität wird am schnellen Erwerb gemessen. Das erscheint auf den ersten Blick ökonomisch logisch, greift aber zu kurz. Bereits Nietzsche kritisierte diese unter nationalökonomischer Doktrin vollzogene Verengung von Bildung auf die maximale Verwertung. Man muss nicht sein Ideal der elitenorientierten „unzeitgemäßen Bildung“ teilen, um die Kritik an der Nutzbarmachung des Menschen einzusehen, der sich nur an Vorgedachtem abarbeiten soll. Bildung wird auf Ausbildung reduziert, auf die Vermittlung von Fertigkeiten in einem jeweils spezifischen Einsatzbereich. Als Lernen von Vorgegebenem verstanden, bedeutet das,
lediglich Wissensbestände in einem Rahmen aufzunehmen, der selbst nicht zu befragen ist. Erzogen zum flexiblen Lernen, erwirbt der Mensch diesem Bild nach Datensätze, um diese bei Bedarf durch neue zu ersetzen. Dem steht die Vorstellung von Bildung als individuelle Personwerdung gegenüber, wie sie etwa das Humboldtsche Ideal formuliert. Natürlich kann ein solches Ziel in Schulen und Hochschulen nicht per Lehrplan verordnet werden. Sie sollten aber auch gerade aus ökonomischen Gesichtspunkten Orte der Bildung bleiben. Schülerinnen und Schüler sowie Studierende sollten über den Erwerb direkt anwendbaren Wissens hinaus die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren und eventuell zu scheitern, sich im Denken zu orientieren und so zu Menschen mit souveräner Urteilskraft zu werden – sich zu bilden. Denn „Fleißbienchen mit Kurz- statt Weitsicht“ kann nicht die Absolventenbeschreibung sein, die sich Wirtschaft und Industrie wünschen. Das schmälert nicht den Wert der Ausbildung, schützt aber vor Gleichsetzungen bzw. Etikettenschwindeln. „Ein bisschen Bildung“ aber, wusste schon Heine, „ziert den ganzen Menschen.“ Besonders beliebt: Lehrstellen in Handel und Industrie Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist in einem Wandel begriffen, der sich mit den Stichworten Fachkräftemangel, demografische Entwicklung, Stellenwert der beruflichen Bildung in Relation zu anderen Bildungsbereichen umreißen lässt. Zwar geht das Bundesministerium für Bildung und Forschung von einer allgemeinen Entspannung am Ausbildungsmarkt aus, für das Ausbildungsjahr 2011 lassen sich aber zwischen den Regionen deutliche Unterschiede feststellen. In den neuen Bundsländern und Berlin sank die Zahl der Vertragsabschlüsse mit 9,7 % überdurchschnittlich stark gegenüber dem Vorjahr (Thüringen: 12.300 neue Ausbildungsverträge, -10,2 %; Sachsen: 20.500, -13,8 %; Sachsen-Anhalt: 13.100, -11,3 %). Im früheren Bundesgebiet hingegen erhöhte sich ihre Zahl um 1,4 %. Als mögliche Gründe für den Rückgang in den
neuen Ländern führt das Statistische Bundesamt die demografische Entwicklung in der relevanten Altersgruppe und eine höhere Studierneigung an. Dem „Bundesausbildungsbericht“ zufolge sind die beliebtesten Ausbildungsberufe in der Industrie und im Handel zu finden, gefolgt von Handwerk und Landwirtschaft, den freien Berufen, dem Öffentlichen Dienst und der Hauswirtschaft. Rund 8.100 Menschen suchten ab dem 1. Oktober 2010 weiterhin in den neuen Ländern nach einem Ausbildungsplatz. Vielerorts in der Region haben die Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, Lehrstellen zu besetzen. So meldeten im April 2011 die Sächsischen Handelskammern, dass für das kommende Ausbildungsjahr noch 3.400 Ausbildungsplätze im Freistaat unbesetzt seien. Die Zahl der offenen Angebote in den Lehrstellenbörsen übertreffe die des Vorjahreszeitraums um rund ein Drittel. Eine Umfrage der IHK Ostthüringen zeigte, dass 2009 cirka 30 % der Unternehmen nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen konnten. Zwei Drittel der Befragten teilten mit, es hätten keine geeigneten Bewerbungen vorgelegen. Und rund 70 % kritisierten die mangelhafte Ausbildungsreife der Jugendlichen und nannten Defizite u. a. in der Belastbarkeit, Pünktlichkeit und Motivation sowie in der elementaren Rechenfähigkeit. Demnach planen über 40 % der Betriebe mit Nachhilfe im eigenen Unternehmen Schulabgänger fit für die Ausbildung zu machen. Auch das Thema Weiterbildung ist bei den Betrieben angekommen: 40 % der von der IHK Ostthüringen befragten Firmenchefs wollen ihre Fachkräfte durch betriebliche Weiterbildung aus den eigenen Reihen rekrutieren. In einer vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag durchgeführten Weiterbildungserfolgsumfrage gaben 67 % der Ostthüringer Absolventen an, sich beruflich und finanziell durch die Weiterbildung verbessert zu haben. Jeder Vierte meint, seine Aufgaben nun besser zu bewältigen, 17 % sicherten sich ihren Arbeitsplatz und 6 % fanden einen neuen Job. Nach drei bis fünf Jahren verfügen 73 % über einen größeren Verantwortungsbereich und 59 % über ein höheres Gehalt.
Karriere vor der Lehre Im Projekt betriebliche Einstiegsqualifizierung der Leipziger IHK erhalten Jugendliche mit eingeschränkten Vermittlungsperspektiven eine Chance auf Ausbildung. Viele Jugendliche verlassen die Schule, ohne ausreichend für eine Ausbildung qualifiziert zu sein. Seit Jahren klagen die Unternehmen über die schlechte Qualifizierung der Bewerber. Die IHK Leipzig nimmt sich dieses Problems an und hat ein Angebot erarbeitet, das sich direkt an Jugendliche richtet, die noch nicht voll für die klassische Ausbildung geeignet sind oder aus persönlichen Gründen keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Um das Potenzial der jungen Menschen mit eingeschränkten Vermittlungsperspektiven nicht brach liegen zu lassen, bietet die IHK seit einigen Jahren die Einstiegsqualifizierung (EQ) an. Diese kann man sich als ein betriebliches Langzeitpraktikum vorstellen, das dem Ausbildungssuchenden als Brücke in die Berufsausbildung dient. Im Gegensatz zum Praktikum sind aber Vergütung und Dauer gesetzlich geregelt. Die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten Teile eines Ausbildungsberufs kennenzulernen. EQ sind aus allen Berufen ableitbar und werden abhängig von der individuellen Entwicklung der Jugendlichen und der betrieblichen Situation frei gestaltet. Die Jugendlichen können im Berufsleben Erfahrungen sammeln und erlangen bei der täglichen Arbeit entsprechende Kompetenzen. Nach dem Abschluss der EQ erhalten sie ein IHK-Zertifikat, das ihre Bemühungen ausweist und den Übergang in die Ausbildung unterstützt. Selbstverständlich ist die EQ auch für die Betriebe eine nicht zu unterschätzende Chance. Sie müssen sich nicht gleich auf drei Jahre binden und sehen in dieser Zeit mehr als Schulzeugnisse aussagen. Denn sie lernen ihre Nachwuchskräfte näher kennen, registrieren deren praktische Begabungen. Und sie können EQ auch in Bereichen anbieten, in denen sie bisher nicht ausgebildet haben. Bei rückläufigen Bewerberzahlen und zunehmendem Fachkräftemangel wird dieses Angebot an die Betriebe, auch Jugendliche mit schlechten Noten zu testen, zukünftig noch interessanter werden. Die IHK Leipzig informiert mit Vertragsmustern und Beispielen über die Chancen der Einstiegsqualifizierung für Bewerber wie Unternehmen. KS Kontakt: Dr. Monika Bauersfeld, Tel.: 0341/1267-1359, bauersfeld@leipzig.ihk.de
Aufmerksame Zuhörer: Studierende der Handelshochschule Leipzig…
Orientierung in der Berufswahl Als Unterstützung für die Unternehmen bietet zum Beispiel die IHK Magdeburg einen Bewerbercheck in Bereichen wie mathematische Grundfertigkeiten, Sprachvermögen und Allgemeinwissen an. In Thüringen hat sich die Schüler-IngenieurAkademie in Kooperation von Gymnasien mit Unternehmen und Hochschulen die frühzeitige Studien- und Berufswahlorientierung im MINT-Bereich zur Aufgabe gemacht, um den Ingenieurnachwuchs zu sichern. Auch das frisch ins Leben gerufene Netzwerk MINTsax.de will dem Ingenieurmangel gegensteuern: Angegliederte Unternehmen vermitteln sich gegenseitig Bewerber, Schüler und Studierende finden Praktika- und duale Ausbildungsangebote. Über diese informieren auch die klassischen Ausbildungsmessen, die ein wichtiges Orientierungsinstrument für Schüler bleiben. So haben sich Ende Juni auf der „vocatium Mitteldeutschland“ rund 2.000 angehende Absolventen über ihre beruflichen Möglich-
keiten im Globana Trade Center in Schkeuditz informiert. Andere Ausbildungsmessen werden noch stattfinden (Termine siehe Info-Kasten). Orientierung für Studierende bieten die Career Center an acht mitteldeutschen Universitäten. „Wir sind aber keine verlängerte Werkbank oder der Arm der ARGE“, erklärt Bianca Stur, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Career Center der Leipziger Universität. „So schrecklich es klingt, aber wir geben Hilfe zur Selbsthilfe.“ In Gesprächen mit Praktikern können Studierende mehr über verschiedene Berufsfelder erfahren und Workshops zu Themen wie Content Management oder Persönlichkeitsentwicklung absolvieren. Zudem gehen Stur und ihre Kollegen gezielt auf mittelständische Unternehmen zu, um sie darüber aufzuklären, dass und wie sie auch von Geisteswissenschaftlern profitieren können. Hier sei noch Nachholbedarf, so Koordinatorin Stur. Dafür sieht sie den Bachelor in den Unternehmen angekommen: „Den erachten die meisten als anerkannten Abschluss.“
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und an der FH Harz im Hörsaal Campus Halberstadt.
Baustelle Hochschulstandort An den Hochschulen ist einiges im Argen. Im Mai räumte sogar die Hochschulrektorenkonferenz auf der „Nationalen Bologna-Konferenz“ ein, dass es Nachbesserungsbedarf bei der Bachelor-Master-Reform gebe. Gemeinsam wolle man nachjustieren, so das Credo. Das empfindet Anni Fischer von der Konferenz Sächsischer Studierender als glatte Verharmlosung. Die Sprecherin der sächsischen Studierendenvertretung nennt die Studienreform eine „einzige riesige Baustelle“. Die Verschulung im Bachelor-Studium hält an und auch bei der Mastervergabe gibt es Probleme: „An der TU Dresden geht das z. B. gerade dem Studiengang Abfallwirtschaft so. Hier wurde den Studierenden zu Beginn ihres Studiums zugesichert, sie könnten den Master im Anschluss an ihren Bachelor machen – nun aber sind einfach nicht mehr genügend Professoren am Institut und der Studiengang steht vor dem Aus. Weniger oft ist es uns untergekommen, dass Studierende nicht in den Master gekommen sind,
weil dieser bereits voll ausgelastet ist. Diese Gefahr wird aber in Zukunft zunehmen.“ Denn die Landesregierungen planen mit Rekurs auf den prognostizierten demografischen Wandel weitere Kürzungen in der Mittelvergabe an die mitteldeutschen Hochschulen. Jüngster, hierfür exemplarischer Entwurf ist der sächsische „Hochschulentwicklungsplan 2020“, der noch in diesem Sommer verabschiedet werden soll. Er sieht Stellenkürzungen im dreistelligen Bereich und die Konzentration von Institutionen in so genannten „Wissensräumen“ vor. Noch liegt der Plan allerdings unter Verschluss. Die bisher bekannten Fakten zeigen bei aller Einsicht in die Reformnotwendigkeit aber eine Verkennung grundlegender Probleme. Dominanz der MINT-Fächer Im teils zu breit angelegten, teils zu früh abgebrochenen Wiederaufbau der ostdeutschen Bildungslandschaft, insbesondere der Universitäten, erkennt Pirmin StekelerWeithofer ein generelles Problem. Der Pro-
fessor am Leipziger Institut für Philosophie und Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften führt aus: „Zwar hat man den Aufbau Ost mit vielen Investitionen energisch betrieben, aber eine nachhaltige Gleichstellung der Institutionen mit den westdeutschen wurde aus systematischen Gründen und damit auf vorhersagbare Weise nicht erreicht. Mehr als in den Aufbruchsjahren sind die ostdeutschen Universitäten tendenziell bloß für Erstberufungen attraktiv und es gehen dann die besten Leute nach einem Zweitruf in den Westen.“ Eine wissenschaftspolitische Gegensteuerung etwa durch gezielte Rufabwehrverhandlungen im Wettbewerb um die besten Köpfe und eine Bildung von zunächst vielleicht bloß wenigen Exzellenzkernen kann Stekeler-Weithofer nicht sehen. „Man hätte von vornherein dafür sorgen müssen, dass man nicht zu viele Standortverdoppelungen schafft. Das betrifft in Sachsen insbesondere die Ausweitung des Fächerspektrums an den Technischen Universitäten Dresden und Chemnitz. Politische Kompromisse wie auch
Trepp auf, Trepp ab: An den mitteldeutschen Hochschulen herrscht ein geschäftiges Treiben.
in Thüringen im Fall Jena und Erfurt führen zu finanziell nicht nachhaltig tragfähigen Lösungen – was Politik als Kunst des Möglichen in ihr Gegenteil verkehrt.“ Der gegenwärtige Zwang von Zusammenlegungen, der jene falsche Entwicklung zurückdreht, erzeugt dementsprechend neue Probleme. Grundsätzlich ist es gut, Synergien zu finden, gerade was die Ausbildungslage in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – angeht. Diese Bereiche wurden in Sachsen bisher von Kürzungen verschont, obgleich das Land die Anzahl der Absolventen längst nicht selbst absorbieren kann, so Stekeler-Weithofer. „Wir produzieren hier sozusagen für den Export.“ Dennoch wird auch im „Hochschulentwicklungsplan 2020“ der besondere Stellenwert der MINT-Fächer hervorgehoben. Die Geisteswissenschaften erscheinen als schmückendes Beiwerk, die sich um Kultur kümmern, um die Attraktivität der Region nicht ganz untergehen zu lassen. Das ist laut Stekeler-Weithofer eine veraltete, bildungskleinbürgerliche Sicht der Dinge. „Die Verantwortlichen sehen nicht, dass in unserer Zeit, insbesondere der Dienstleistungsgesellschaft, für eine nachhaltige Berufskarriere eine bloß technisch gute Ausbildung als Sachbearbeiter nicht ausreicht. Niemand wird heute ein Leben lang mit der gleichen Arbeitstechnik auskommen. Umso wichtiger wird es, Führungsqualitäten zu entwickeln, wozu es der Fähigkeit zur Kommunikation und Integration bedarf, was seinerseits verlangt, kooperative Prozesse und Planungen von Arbeitsteilung sprachlich darstellen zu können. Eine Ingenieursausbildung ohne
entsprechende Zusatzbildung ist einfach veraltet.“ Daran ändere ein bloßes Reden vom „lebenslangen Lernen“ nichts. „Wir brauchen Ingenieure und Naturwissenschaftler, welche die normale Sprache – des Deutschen wie des Englischen – so gut beherrschen und damit in die zugehörige allgemeine Bildung so gut eingeführt sind wie die Geisteswissenschaftler“. Nur auf einer derartigen Grundlage wird man nach Jahren der Sachbearbeitung eine Karriere in der Projektführung übernehmen können. Dafür braucht es neben der technischen Ausbildung eine Bildung, die weit breiter ist als es die MINT-Fächer derzeit anbieten. Das Problem heißt nicht Bologna „Koreanisierung“ nennt Stekeler-Weithofer die Fortschreibung des veralteten Ausbildungsmusters ironisch und erklärt, die Erzeugung eines intellektuellen Mittelstandes sei nicht genug. Ein Weg zur Besserung der Verhältnisse bestünde in einer Kombination von technikbzw. natur- und geisteswissenschaftlicher Ausbildung. „Wir brauchen Mathematiker, die sich für Philosophie und Sprache interessieren und das Handwerk der Vermittlung mathematischer Techniken beherrschen. Wir brauchen Techniker, die zusätzlich auch noch auf hohem Niveau programmatische Texte schreiben und entsprechend auslesen können.“ Dabei beginnt jede derartige Entwicklung mit der Einsicht in die Mängel. Dem steht eine gewisse Arroganz der Forschenden und Lehrenden in den MINT-Fächer gegenüber, der Glaube
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Ausbildungsmessen in Mitteldeutschland 06. bis 07. Juli in Chemnitz: Fachmesse für Ausbildung + Studium „vocatium Chemnitz/Zwickau“ in der Stadthalle www.erfolg-im-beruf.de 10. bis 11. September in Magdeburg: „Azubi- & Studientage“ im KONGRESS & KULTURWERK-fichte www.azubitage.de 22. September in Schmölln: „Berufe aktuell 2011“ in der Ostthüringenhalle 07. bis 08. Oktober in Magdeburg: „Perspektiven“ in der Messe Magdeburg www.messe-perspektiven.de 04. bis 05. November in Leipzig: Die Plattform „Azubi- & Studientage“ in der Leipziger Messe www.azubitage.de 17. bis 18. November in Erfurt: „Forum Berufsstart“ in der Messe Erfurt www.forumberufsstart.de Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie in unserem Kalender auf den Seiten 68 bis 72.
Lernen in den Semesterferien: Bauhaus Summer School Weimar. Das ist Spitze! Sachsen und Thüringen führen den Bildungsmonitor an
also, Vernunft reduziere sich auf Techniken des Rechnens. Zudem kämen „viele Politiker aus Wissenschaftsbereichen, welche mit den Medien diesen Aberglauben unserer Zeit pflegen. Eine bloß am Muster der mathematischen Physik ausgerichtete Vorstellung des Denkens weiß gar nicht, wie beschränkt sie ist.“ „Ein gebildeter Mensch“ aber, möchte man mit Hegel hinzufügen, „weiß zugleich die Grenzen seiner Urteilsfähigkeit.“ Solange man nicht wegkommt von der Schönrederei der Verhältnisse, bleibt der Blick auf die Probleme verstellt: „Das eigentliche Problem in Deutschland hat mit Bologna gar nichts zu tun“, fasst StekelerWeithofer zusammen. „Es besteht in der Steuerung der Studierendenströme: Man hätte gern mehr Studierende in den MINTFächern auf den verschiedenen Niveaus, besonders auch in den Fachhochschulen. Das aber bekommt man nicht bewerkstelligt. Die Folge ist, dass die klassischen Universitäten besonders im Bereich der Geisteswissenschaften überschwemmt werden. Als Reaktion darauf werden diese im Grundstudium
in fachhochschulanaloge Ausbildungskurse verwandelt.“ Die Doppelklientel überfordert dann aber die Hochschullehrer, die sich ja auch weiterhin um den akademischen Nachwuchs und die Fortentwicklung der Wissenschaft selbst zu kümmern haben. Eine positive Entwicklung in der Wissenschaftsregion besteht Stekeler-Weithofer zufolge in der sich vertiefenden Zusammenarbeit der Universitäten Halle, Jena und Leipzig in den Geisteswissenschaften, wie die Absichterklärungen der Rektoren zeigen, aber auch in verstärkten Kooperationen zwischen Dresden und Leipzig. Es ist also etwas in Bewegung, wenn auch noch zu wenig. Aber Bildungsprozesse sind keine Selbstläufer und nicht auf Kurzfristigkeit angelegt. Daher ist es schon erfreulich, wenn Kritik überhaupt gehört wird. Denn, um den Pädagogen Theodor Ballauff zu bemühen: „Bildung bedeutet Widerstand gegen die Flucht vor dem Denken; auf ihr befinden wir uns früh; ihr Einhalt zu gebieten, macht das Geschehen der Bildung aus.“
Erfolge bei Akademisierung und Schulqualität stärken Wachstumskräfte: Sachsen belegt erneut den ersten Platz im Vergleich der Bildungssysteme der Bundesländer. Das geht aus dem Bildungsmonitor 2010 hervor. Die Vergleichsstudie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bewertet, inwieweit das Bildungssystem einen Beitrag zu mehr Wachstum leistet. Sachsen zeigt, dass Verbesserungen bei der Bildung trotz Haushaltskonsolidierung möglich sind. Thüringen kommt wegen sehr guter Förderinfrastruktur, den Betreuungsrelationen und der Priorität von Bildung im Landeshaushalt auf Platz zwei. Die stärkste Verbesserung seit dem ersten Bildungsmonitor 2004 verzeichnet Sachsen-Anhalt und erreicht Platz sieben. Weitere Infos zum Thema finden Sie unter: www.insm-bildungsmonitor.de
»Unterstützung für den Nachwuchs« Raphael Gründel, seit 2007 Personalentwickler bei der InfraLeuna, spricht im Interview mit REGJO über die Entwicklungen am Ausbildungsmarkt und zeigt auf, wie der Nachwuchs den Weg nach Leuna findet.
Interview: REGJO Fotografie: InfraLeuna
REGJO: Zwischen der Hochschule Merseburg und der InfraLeuna bestehen seit längerem Kooperationen, wie sieht diese Zusammenarbeit aus? Gründel: Wir haben schon vor vielen Jahren mit der Hochschule Merseburg eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und haben jetzt im Rahmen des Projektes „Ingenieuroffensive Chemie und Kunststoffe“ die Zusammenarbeit verfestigt, indem wir regelmäßig BA-Studenten einstellen. Das bedeutet konkret, die jungen Leute machen ein normales Bachelor-Studium, sind während des Semesters also an der Hochschule, und während der vorlesungsfreien Zeit im Unternehmen. Dabei werden die Studenten in Projekte und im operativen Tagesgeschäft eingebunden und per Vertrag mit ihnen und der Hochschule bei uns eingestellt. Dies ist für uns eine sehr gute Form der Zusammenarbeit, da der Student zum einen nach drei Jahren einen Hochschulabschluss hat und wir ihn drei Jahre lang begleiten und kennen lernen können. Nach der Umstellung auf Bachelor und Master ist die Möglichkeit, ein Praxissemester zu machen, ja beinahe weggefallen, daher haben unsere Studenten gegenüber ihren Mitbewerbern einen klaren Vorteil, man kann schon jetzt sehen: Wer pass in ein Unternehmen und wer bringt die nötige Begeisterung für den Beruf mit? REGJO: In welchen Bereichen arbeiten die Studenten? Gründel: Bei dem dualen Studium handelt es sich um ein BachelorStudium zum Wirtschaftsingenieur, d.h. es verbindet die wirtschaftliche Komponente mit der technischen. Für uns als Unternehmen sind insbesondere die Bereiche Energietechnik, Informatik und Chemie & Umwelt interessant. REGJO: Vielerorts wird Fachkräftemangel heiß diskutiert. Welche Entwicklungen sehen Sie bei Ihren Bewerbern und welche Maßnahmen werden ergriffen, um einem möglichen Nachwuchsmangel entgegenzuwirken? Gründel: Wenn man es auf die Bewerber und die Studierenden bezieht, ist die Anzahl der Bewerbungen konstant geblieben. Dass es in den kommenden Jahren weniger werden, davon bin ich überzeugt. Aber wir haben derzeit im Nachwuchsbereich noch keine Probleme, die freien Stellen zu besetzen. Wir haben in diesem Jahr beispielsweise neun Auszubildende und zwei BA-Studenten eingestellt. Seit längerer Zeit bestehen auch gute Verbindungen zu Sekundarschulen im Umkreis. Hier beteiligen wir uns an Elternabenden und Projekttagen, bei denen wir darüber informieren, welche Ausbildungsangebote es bei uns gibt. Darüber hinaus haben wie auch die Grundschule Leuna als Kooperationspartner, hier führen wir die Schüler spielerisch an den Chemiestandort Leuna heran, besichtigen das Wasserwerk oder die Feuerwehr, möchten aber auch frühzeitig das Interesse an den MINT-Fächern wecken.
Dazu unterstützen wir die Schulen finanziell bei der Anschaffung von Labormaterialien. Denn wenn wir hier als Unternehmen gemeinsam mit den Chemieverbänden Nordost eine Kooperationsschule mit bspw. 1000 Euro unterstützen, dann kann man im Chemieunterricht einiges machen. REGJO: Wie können später die interessierten Bewerber den Weg zu Ihnen finden? Gründel: Ganz klassisch: Wenn wir wissen, welche Ausbildungsplätze wir im Angebot haben, melden wir das der Bundesagentur für Arbeit, als eine der am häufigsten genutzten Quellen für potentielle Azubis. Dann gibt es noch die verschiedenen Stellenbörsen, Ausbildungsmagazine, Veranstaltungen wie die „Schüler und Azubitage“, sodass wir als Unternehmen auch auf Messen vertreten sind und unsere Angebote vorstellen. Hier geben wir auch Tipps zur Erstellung einer Bewerbungsmappe und geben Hinweise zur Ausbildungsstellensuche – mit einem kurzen Draht zu den Interessenten. Dann natürlich über das Internet: Wir haben einen Youtube-Kanal, wo wir Ausbildungsplätze eingestellt haben, und wir haben gerade unseren Facebook-Account gestartet.. Die potentiellen Auszubildenden sind in einem Alter,in dem Web 2.0, Internet und Mobilität gang und gäbe sind. So wird der Mix sinnvoll ergänzt. REGJO: Vielen Dank für das Gespräch. Weitere Infos finden Sie unter: www.infraleuna.de, www.facebook.com/infraleuna, www.youtube.com/user/INFRALEUNA
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Prof. Dr. Andreas Pinkwart wurde 1960 in Seelscheid geboren. Er studierte bis 1987 Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Münster und Bonn, wo er 1991 promovierte. Im Anschluss leitete er das Büro des Vorsitzenden der FDP-Bundestagsfraktion, bevor er Professorenstellen in Düsseldorf und Siegen antrat. 2002 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestags und Landesvorsitzender der FDP in Nordrhein-Westfalen. Von 2005 bis 2010 war er als Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie als stellvertretender Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen tätig. Prof. Dr. Pinkwart ist seit 2011 Rektor sowie Inhaber des Stiftungsfonds Deutsche Bank Lehrstuhl für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der Handelshochschule Leipzig (HHL).
»Hoch hinaus in Leipzig« Der neue Direktor der Handelshochschule Leipzig Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Gespräch über die neuen Leitlinien in der Managerausbildung, Zukunftsorientierung an der HHL und soziale Verantwortung von Unternehmern.
Interview: Esther Niebel Fotografie: HHL
Wo sehen Sie die Zukunft der HHL und was waren Ihre ersten Amtshandlungen, als Sie im April 2011 den Rektorenposten antraten? Zunächst einmal steht die HHL wie keine andere Hochschule sowohl für Tradition wie auch für Fortschritt. 1898 gegründet und mithin die älteste betriebswirtschaftliche Fakultät im deutschsprachigen Raum Europas, hatte sie das Ziel, Antworten auf die wirtschaftlichen Veränderungen der industriellen Revolution zu geben. An ihr wurden akademisch ausgebildete Kaufleute auf die sich verändernden Märkte vorbereitet. Als sich die HHL mit internationaler Schwerpunktsetzung und englischer Unterrichtssprache 1992 neu gründete, entsprach sie den durch die zunehmende Globalisierung aufkommenden Herausforderungen in der deutschen Wirtschaft. Die Aufgabe der neuen Geschäftsführung ist es nunmehr, die HHL an den neuen Anforderungen der informationellen Revolution auszurichten. Dabei sehen wir uns als Innovationsmotor im Wissenschaftssystem. Es geht also darum, in den nächsten Jahren Strategien zu ent-
wickeln, um bereits bestehende Stärken zu festigen und Kräfte zu bündeln, damit die relevanten regionalen und globalen Zukunftsthemen erfolgreich begleitet und gestaltet werden können. Was sind die aktuellen Trends in der Managerausbildung? Zentral in der heutigen Wissensgesellschaft ist, dass Manager auch Generalisten sind. Sie müssen in der Lage sein, Neuerungen zu ermöglichen und die Innovationen unter Einbeziehung der Mitarbeiter sowie der Kunden unternehmerisch umzusetzen. Manager müssen also in hohem Maße auch Teamplayer und Netzwerkspezialisten sein. Das Studium an der HHL bereitet durch exzellente Lehre und praxisorientierte Forschung auf diese Anforderungen in idealer Weise vor. Eine sehr gute Betreuungsrelation, ausgewählte Praxisprojekte, Austauschprogramme mit mehr als hundert Universitäten im europäischen und internationalen Ausland – um nur einige Vorzüge zu nennen – vermitteln Qualitäten wie etwa Teamgeist, Netz-
werkbildung und Verhandlungsführung. Im Vordergrund der Ausbildung künftiger Führungskräfte stehen dabei vier I's: Innovation, Integration im Sinne unseres General Management Ansatzes, Internationalität und Integrität, also verantwortliches Denken und Handeln. Welche ethischen Grundsätze vermittelt die HHL ihren Studenten? Wir sind eine sehr persönliche Hochschule, in der der Einzelne mit seiner Freiheit und Verantwortung im Mittelpunkt steht. Wir vermitteln unseren Studierenden, dass es sich lohnt, in Beziehungen zu investieren und Vertrauen aufzubauen sowie sich im wohlverstandenen nachhaltigen wirtschaftlichen Interesse auf faire Regelungen zu verständigen und diese auch einzuhalten. Dies schafft Vertrauen, das gerade in einer komplexer und dynamischer werdenden Welt von besonderer Bedeutung für die Stabilität der Märkte und ihre Funktionsfähigkeit ist. Weitere Infos zur HHL unter: www.hhl.de
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Das Streben nach Weisheit Anlässlich des Stiftungsfestes zum 270jährigen Bestehen der Leipziger Freimaurerloge „Minerva zu den drei Palmen“ beleuchtet REGJO deren Geschichte sowie deren hehre Zielsetzungen um Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit.
Text: Ivan Wojnikow Fotografie: Archiv Loge Minerva zu den drei Palmen
Freimaurerei – was ist das? Wenn heute Menschen danach fragen, was es denn mit der Freimaurerei auf sich habe, ist es zunächst immer einfacher zu erklären, was diese nicht ist: Sie ist keine Religion, sie ist keine politische Vereinigung. Freimaurer sind stolz darauf, dass ihre Lehre frei von jeglichen Dogmen ist. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit im Kreis der Brüder, wobei vor allem die rituelle Beschäftigung mit der komplexen Symbolwelt eine Rolle spielt. Diese Symbolik stammt ursprünglich aus den Dombauhütten des Mittelalters. Im Laufe der Jahrhunderte erweiterten sich die geistigen Inhalte durch Einflüsse etwa aus dem Rosenkreuzertum, auch werden Verbindungen zu dem zerschlagenen Templerorden angenommen. In der Epoche der Aufklärung erlebte die Freimaurerei eine Blütezeit: Voltaire, Friedrich der Große, Goethe, Lessing und viele andere waren Mitglieder von Logen und hinterließen entsprechende Schriften. Die „Königliche Kunst“ in Mitteldeutschland Traditionell ein reiner Männerbund, steht die Freimaurerei heute auch Frauen offen; neben den rein maskulinen existieren auch Frauen- und sogenannte „gemischte“ Logen. „Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit sind der Mörtel des Tempelbaues“,
heißt es in einem freimaurerischen Ritual und so fand und findet die „Königliche Kunst“ in Regionen mit weltoffenem Geist einen besonders günstigen Nährboden. Es verwundert daher nicht, dass sich Mitteldeutschland schnell zu einer Hochburg der Freimaurerei entwickelte. In der Handelsstadt Leipzig lebten und arbeiteten bis zum Verbot in der NS-Zeit an die 2.000 Freimaurer, organisiert in 13 Logen. Ähnliche Zahlen treffen auf Dresden zu, aber auch kleinere Städte wie Halle, Altenburg oder Crimmitzschau besitzen imposante Freimaurertraditionen. Viele Persönlichkeiten, die maßgeblich für die Entwicklung ihrer Heimatstadt verantwortlich zeichneten, waren Mitglieder der ortsansässigen Logen. In Leipzig finden sich in den Matrikeln Namen wie Clemens Thieme (Völkerschlachtdenkmal), Anton Philipp Reclam (Verleger), Samuel Hahnemann (Begründer der Homöopathie), Gottlob Benedikt Zehmisch (Altes Theater und Großes Concert), in Dresden Gottfried Semper (Architekt) oder Christian Gottfried Körner, der ein Freund Schillers war – auf seine Anfrage hin dichtete dieser die „Ode an die Freude“ für die Tafel der Dresdner Schwerterloge dichtete. Verbot und Neuanfang In der NS-Zeit wurden die Freimaurerlogen verboten und enteignet. Nach 1945
war es den Logen in den westlichen Besatzungszonen möglich, ihre Arbeit wieder aufzunehmen, auf dem Gebiet der späteren DDR hingegen blieben freimaurerische Aktivitäten untersagt. Daher war erst nach dem Fall der Mauer eine Wiederaufnahme der alten Tradition möglich. Vor Ort aber gab es so gut wie keine lebenden Freimaurer mehr. Unterstützung kam daher von den Brüdern aus den alten Bundesländern. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren in Leipzig wieder vier Logen mit insgesamt etwa 100 Mitgliedern. Freimaurerische Aktivitäten heute Die älteste dieser Logen „Minerva zu den drei Palmen“ wurde im Jahr 1741 gegründet und feierte in diesem Jahr ihr 270stes Stiftungsfest. Dies taten die Mitglieder im Rahmen einer besonderen Festarbeit in der Alten Handelsbörse mit anschließender Tafelloge im Ratskeller des Neuen Rathauses. Am selben Ort fand am Abend auch eine eigens aus diesem Anlass arrangierte öffentliche Aufführung von Lessings „Ernst und Falk. Gespräche für Freymäurer“ statt. Freimaurerlogen haftet zu Unrecht bis heute der Ruf an, sich abzuschotten und geheimniskrämerisch im Verborgenen zu wirken. Dies ist jedoch nicht zutreffend. Es werden regelmäßig öffentliche Gästeabende durchgeführt und die meisten Logen verfügen über einen eigenen Internetauftritt. So auch im Falle der Loge ‚Minerva‘. Darüber hinaus existiert seit diesem Jahr ein neuer Verlag in Leipzig, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ideen der Freimaurerei wieder verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Schwerpunkt des Leipziger Freimaurer Verlages ist die Herausgabe eines zeitgemäßen unabhängigen Magazins mit dem Titel „Winkelmaß“ für Freimaurer und an der Freimaurerei interessierte Menschen. Weitere Infos unter: www.minerva-zu-den-drei-palmen.de www.leipziger-freimaurer-verlag.de www.winkelmass-das-magazin.de
»Wissenschaftsstadt auch ohne Titel« Knapp verlor Halle den hochdotierten Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“, der vom Stifterverband zum letzten Mal vergeben wurde, an Lübeck. Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados erklärt, warum Halle trotzdem eine Wissenschaftsstadt ist.
Interview: Dörthe Gromes Fotografie: Joscha Steffens
Frau Szabados, welche Wirkung hat der Bewerbungsprozess um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“ in der Stadt gezeigt? Durch den Bewerbungsprozess ist ein enges Netzwerk von Akteuren aus Wissenschaft, Kommune und Bürgerschaft gewachsen. Er hat allen Beteiligten neue Blickwinkel eröffnet und gezeigt, welche Synergien bei einer engen Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wissenschaft möglich sind. Uns allen ist deutlich geworden: Die Stadt braucht die Wissenschaft, sie ist Halles Aushängeschild. Aber auch umgekehrt braucht die Wissenschaft – insbesondere die Wissenschaftler – ein inspirierendes Umfeld, das gute Arbeits- und
Lebensbedingungen bietet. Die Bewerbung war also kein Selbstzweck, sie bot jedoch den äußeren Anlass, sich endlich zusammenzusetzen und Ideen zu Papier zu bringen, die schon lange im Raum standen, ohne dass sie jemand konkretisiert hätte. Welche der avisierten Projekte sollen trotz des entgangenen Titels umgesetzt werden? Auch ohne offiziellen Titel wird 2012 das Jahr der Wissenschaft in Halle stattfinden. Die Projekte sollen alle umgesetzt werden, wenn auch im nächsten Jahr nicht ganz so kompakt wie ursprünglich gedacht. Wir werden das Jahr der Wissenschaft mit der Eröff-
nung der dann fertig sanierten Leopoldina am Friedemann-Bach-Platz beginnen. Dieser Platz, an dem sich noch andere wissenschaftliche Einrichtungen befinden und der heute vor allem als Parkplatz dient, soll umgewandelt werden in einen Platz der Wissenschaft. Dafür wollen wir einen internationalen Wettbewerb ausloben. Weiterhin soll mit dem Einrichtung der Internationalen Schule begonnen werden, die Halle dringend braucht. Die Zukunfts-Saline, die Wissenschaft der jungen Generation näherbringen soll, ist ein weiteres Projekt, das umgesetzt werden wird. Daneben wird es noch eine ganze Reihe anderer Projekte und Veranstaltungen geben.
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INTERVIEW 39
Dagmar Szabados Jahrgang 1947, ist studierte Chemikerin. Seit 1990 ist sie in der halleschen Stadtverwaltung tätig, zunächst als Dezernentin für Umwelt und kommunale Wirtschaft, ab 1994 als Beigeordnete für Jugend, Soziales und Gesundheit. Die SPDPolitikerin wurde 2007 zur Oberbürgermeisterin von Halle gewählt.
Was hoffen Sie damit für die Stadt zu erreichen? Zum einen wollen wir in die Stadt hinein wirken. Indem wir zum Beispiel frühzeitig Kinder und Jugendliche an wissenschaftliche Denkweisen heranführen, wirken wir dem drohenden Fachkräftemangel entgegen. Außerdem wird es ein Forschungsprojekt zum Thema Kommunalfinanzen geben, das untersucht, was eine Stadt leisten muss, um zukunftsfähig zu sein und wie das finanziert werden kann. Ein anderes Forschungsprojekt, bundesweit das erste dieser Art, wird sich am Beispiel von Halle mit dem Wertschöpfungspotenzial von Wissenschaft beschäftigen. Zum anderen wollen wir die Außenwirkung des Wissenschaftsstandortes Halle verbessern, die noch nicht optimal ist. Überregional ist Halle vor allem als Händelstadt bekannt und weniger als Ort hochkarätiger Wissenschaft. Was macht das besondere Profil des Wissenschaftsstandortes Halle aus? Wir haben hier eine große Vielfalt an Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Zu nennen wären die Nationale Akademie der (Natur-)Wissenschaften Leopoldina, die drei Hochschulen mit ihren mehr als 20.000 Studierenden – Martin-Luther-Universität, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sowie die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik –, außerdem neun außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, darunter das MaxPlanck-Institut für Mikrostrukturphysik, das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik und das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. Nicht zu vergessen die Franckeschen Stiftungen mit insgesamt 40 dort ansässigen wissenschaftlichen, kulturellen und pädagogischen Einrichtungen, darun-
ter auch die Kulturstiftung des Bundes. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin der in einer ehemaligen Militärkaserne angesiedelte weinberg campus, der neben BerlinAdlershof der zweitgrößte Wissenschaftsund Technologiepark Ostdeutschlands ist. Rund 130 Unternehmen sind dort angesiedelt, circa die Hälfte von ihnen Start Ups, außerdem verschiedene Universitätsinstitute und die Uniklinik. Viele neue Produkte und Dienstleistungen werden hier entwickelt und wir hoffen, neben Forschung und Entwicklung zunehmend Produktionsunternehmen im Hochtechnologiebereich nach Halle holen zu können. Wie sieht das Verhältnis von Zuzug und Abwanderung von Akademikern aus? Seit circa drei Jahren verzeichnen wir wieder mehr Zuzug als Abwanderung, auch wenn die Sterbe- noch immer höher als die Geburtenrate ist. Der dramatische Bevölkerungsschwund der 1990er Jahre hat sich mittlerweile stark verlangsamt. Unter den Zuziehenden sind die Mehrheit Akademiker, während sich unter den Abwanderern überwiegend Menschen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss befinden. Die hallesche Bevölkerungsstruktur verschiebt sich also gerade in Richtung Bürgertum. Die Arbeitslosenzahlen entwickeln sich ebenfalls rückläufig, derzeit liegt die Arbeitslosenrate bei 11,8 Prozent. Was geschieht mit den Menschen, die in der Wissensgesellschaft nicht mithalten können? Wo finden die ihren wirtschaftlichen und sozialen Platz in Halle? Wir setzen darauf, die Quoten der Schulabbrecher so gering wie möglich zu halten
und Kinder aus bildungsfernen Schichten früh auf den Bildungskurs zu bringen. Schulabbrecher erhalten in speziellen Bildungszentren eine zweite und zur Not auch eine dritte Chance. Natürlich kann nicht jeder das Abitur ablegen, aber unser Ziel ist es, so vielen Jugendlichen wie möglich eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Schließlich werden nicht nur Wissenschaftler, sondern auch gute Facharbeiter gebraucht. Angesichts der demographischen Entwicklung können wir auf niemanden mehr verzichten, jeder muss sein Potenzial so gut wie möglich entfalten. Wird Wissenschaft also zukünftig zum ersten Standbein der Stadt werden? Welche anderen Bereiche daneben sind von ähnlicher Bedeutung? Ja, die Wissenschaft ist Halles Entwicklungsmotor. In einer postindustriellen Stadt ist sie die einzige Chance, nicht nur Forschung und Entwicklung, sondern auch Produktion wieder hier anzusiedeln. Halle ist jedoch auch ein Zentrum der Medien- und Kreativwirtschaft. Durch den MDR ist unsere Stadt der größte Radiostandort Mitteldeutschlands. Und das Mitteldeutsche Multimediazentrum in der Innenstadt ist ein Beispiel für die florierende Entwicklung in diesem Bereich. Circa 11.000 Menschen sind in diesem Sektor beschäftigt, das sind gemessen an der Einwohnerzahl mehr Arbeitsplätze im Kreativbereich als München sie vorzuweisen hat. Vielen Dank für das Gespräch! Weitere Informationen finden Sie unter: www.wissenschaft-in-halle.de
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Unternehmer machen MUT! Die Teilnehmer des Mittelständischen Unternehmertages bestimmen im siebten Jahr der Veranstaltung mit, welche Themenschwerpunkte in das Programm des MUT einfließen und können so das Programm schon im Voraus aktiv beeinflussen.
Text und Fotografie: Paarmann Promotion
Im siebten Jahr findet am 20. Oktober 2011 im Congress Center auf der Neuen Messe Leipzig der Mittelständische Unternehmertag, kurz MUT, statt. Seit dem Start 2005 als Sächsischer Unternehmertag mit 700 Teilnehmern schafft der MUT in diesem Jahr den Schritt zu einer deutschlandweiten Veranstaltung mit über 3.000 Gästen. Im Vorfeld der diesjährigen Planung beschäftigten sich die beiden Organisatoren Jochen Lohse vom Bundesverband Mittelständischer Wirtschaft BVMW (siehe dazu auch Interview in REGJO 1/2001, S. 39) und Thomas Paarmann von der Full-Service-Agentur Paarmann Promotion mit der Frage, wie man die Unternehmer besser in die Themenwahl des Mittelständischen Unternehmertags einbeziehen könnte. Neu gestaltete Homepage ermöglicht direkte Mitbestimmung bei der Programmentwicklung Ziel war es herauszufinden, was die Unternehmer bewegt und wo sich Interessenschwerpunkte herauskristallisieren, um die Top-Themen des MUT 2011 festlegen zu können. Aus diesem Grund wurde die Homepage des MUT so überarbeitet, dass die Teilnehmer erstmals in der Planungs-
phase des MUT mitbestimmen und ihre Top-Themen und Themen-Komplexe auswählen können. „Die neue Navigation mit verbesserter Nutzerorientierung, zusätzlichen Informationen und Feedback-Möglichkeiten erlaubt schnelle Zugriffe, eine optimierte Schlagwortsuche und, ganz wichtig, die Möglichkeit zur Mitbestimmung“, so Thomas Paarmann, Kommunikationsgeschäftsführer des MUT. Fünf Themenkomplexe aus allen Bereichen der Unternehmensführung – kompaktes Wissen für Entscheider Maßgeblich bei der Umgestaltung der Homepage waren dabei die in den Umfragen der letzten Jahre ermittelten Interessen der einzelnen Zielgruppen wie Führungskräfte, Aussteller, Referenten und Sponsoren. Zudem werden eingehende Themen tagesaktuell eingearbeitet. So kann einerseits die Programmentwicklung für die Besucher der Internetseite kurzfristig verfolgt werden und gleichzeitig ist die unmittelbare Chance zur konkreten Ansprache und Diskussion gegeben. Durch die fortlaufende und aktive Einbeziehung der Unternehmer in die Programmentwicklung des MUT optimiert
sich die Veranstaltung somit zunehmend in Hinblick auf die Publikumsinteressen. Die diesjährigen Hauptthemen Technologie & Umwelt, Fachkräfte & Personal, Unternehmensführung, Energiekonzepte und Zukunftstrends werden durch die Vorlieben für Seminare, Workshops und Vorträge aus den Reihen der Unternehmer entsprechend gewichtet und mit Inhalten gefüllt. So wird der Event am 20. Oktober 2011 noch stärker an den Anforderungen und aktuellen Problemen der mittelständischen Wirtschaft ausgerichtet. „Abgerundet wird das Programm durch Themen, die branchenspezifisch von den ca. 40 MUTmachern, überdurchschnittlich engagierten Unternehmen aus ganz Deutschland, eingebracht werden“, so Programmgeschäftsführer Jochen Lohse. „Hier werden keine Produkte beworben, sondern ganz klar Lösungsansätze vermittelt.“ Erleben kann man die ca. 60 Seminare und Workshops, die Podiumsdiskussionen und die exklusive Abendveranstaltung zum unverändert niedrigen Eintrittspreis ab 49,00 Euro zzgl. Mehrwertsteuer.
Weitere Infos und Anmeldung unter: www.mittelstaendischer-unternehmertag.de
Events – professionell inszenierte Magie Veranstaltungen sind aus der modernen Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken. Wer seine Kunden, Mitarbeiter und Partner nachhaltig binden möchte, setzt heutzutage auf die Kraft von Events. Denn ein Event ist hinlänglich bekannt als lebendigste und schönste Form, eine Marke oder ein Produkt erlebbar zu machen.
Text: Anja Greulich Fotografie: EmiR Entertainment
Zahlreiche Agenturen haben den Trend erkannt und sich in den letzten zwei Jahrzehnten professionell aufgestellt. Unter ihnen: EmiR Entertainment. Seit mehr als 15 Jahren am Markt etabliert, realisiert der Eventdienstleister Veranstaltungen für viele namhafte Kunden in der Region. REGJO hat hinter die Kulissen einer der stärksten Eventagenturen Mitteldeutschlands geschaut. „Das war ein perfekter Abend!“, freut sich die begeisterte Kundin. Und auch Bazil El Atassi, Geschäftsbereichsleiter von EmiR Entertainment, ist zufrieden. Für den Marktführer aus der Telekommunikationsbranche hat er mit seinem Team gerade ein Mitarbeiter-Incentive über die Bühne gebracht: Für die rund 2.000 Gäste wurde eigens ein Sechs-Mast-Palastzelt aufgebaut. 20 Köche und 70 Kellner sorgten für kulinarische Genüsse, auf 100 Metern Buffetstrecke und zehn Metern Grillstrecke blieben keine Wünsche offen. Hinter den Kulissen der 100 Quadratmeter großen Bühne zauberten zehn Showtechniker ein Programm der Extraklasse. „Events gehören heutzutage zum Kommunikationsmix einfach dazu, sowohl in der internen als auch in der externen Kommunikation“, erklärt Bazil El Atassi. Der Eventexperte berät seit
vielen Jahren große, mittelständische und kleine Unternehmen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und weiß, dass mit dem Trend, die Kraft von Events zu nutzen, auch die Ambitionen seiner Kunden steigen. Wichtig sind dabei vor allem die zündende Idee hinter dem Event und eine integrierte Planung, betont El Atassi: „Es bedarf bei Weitem nicht immer eines riesigen Aufwands oder einer spektakulären Aktion. Wenn die Idee stimmt, kann man auch mit wenig viel erreichen.“ Botschaften auf den Punkt gebracht Das Team aus erfahrenen Eventmanagern inszeniert pro Jahr mehr als 100 maßgeschneiderte Veranstaltungen und verfügt über perfekte Marktkenntnisse und ein nahezu unerschöpfliches Netzwerk an starken Partnern. Für Unternehmen, Verbände, Städte und Gemeinden realisiert EmiR Entertainment Public Events, Corporate Events und Promotions. Hinter einem erfolgreichen Fest steckt stets auch ein enormer organisatorischer Aufwand. Die Infrastruktur muss stimmen, eine Vielzahl an Partnern muss eingebunden werden und nicht zuletzt ist
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die Sicherheit vieler Menschen zu gewährleisten. All das behält EmiR Entertainment mit viel Erfahrung im Blick. Die Leipziger Eventmacher können auf eine beeindruckende Liste zufriedener Kunden verweisen: Für Unternehmen wie Audi, ARD, T-Systems, Saturn, Lichtenauer Mineralquellen oder Zoo Leipzig hat der Dienstleister bereits Events zum Erfolg gebracht. Dienstleister und erfahrener Veranstalter Bühne, Buffet und bunte Ballons – das lockt heute kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor. „Der Trend geht weg vom Massenerlebnis hin zur individuellen und bewussten Erfahrung mit allen Sinnen“, weiß Bazil El Atassi. Waren die Besucher einer Veranstaltung vor einigen Jahren noch eher passive Konsumenten, bindet modernes Eventmarketing heute die Kunden aktiv ein. „In der Fachwelt hat sich dafür der Begriff LiveKommunikation etabliert.“ Kunden von EmiR Entertainment können sich darauf verlassen, dass das Team weiß, worauf es bei einem guten Event ankommt. Sie profitieren unter anderem von der Erfahrung in der Realisierung eigener Veranstaltungen. Denn seit vielen Jahren inszeniert EmiR Entertainment beispielsweise die bei Musikfans heiß begehrte R.SA Oldie-Nacht in Schwarzenberg. Zum zweiten Mal in Folge war das Oldiefestival im Mai 2011 bereits nach wenigen Wochen restlos ausverkauft. Durch diese langjährige Erfahrung weiß das Team sehr genau, was es heißt, eine Veranstaltung von A bis Z zu
planen, zu konzipieren und umzusetzen, vernünftig mit Ressourcen umzugehen und immer das Wohlbefinden der Gäste im Blick zu haben. Denn sie entscheiden letztlich über den Erfolg eines Events. Was EmiR Entertainment von anderen Eventagenturen ebenfalls unterscheidet: Die Agentur verfügt mit BELANTIS, Ostdeutschlands größtem Freizeitpark, über eine eigene und zugleich besonders außergewöhnliche Location. Ab 50 Personen bis hin zu mehreren Tausend Gästen sind hier individuelle Eventlösungen möglich. Und durch die direkte Anbindung an die A38 ist die Location aus allen Regionen Mitteldeutschlands schnell und einfach zu erreichen. Neben der eigenen Location kennt das Team von EmiR Entertainment natürlich die kleinen und großen Locations in Mitteldeutschland genau. „Professionelles Locationscouting macht einen wichtigen Teil der Arbeit einer guten Eventagentur aus“, betont Bazil El Atassi. Der perfekte Veranstaltungsort ist nicht immer auf den ersten Blick gefunden. Denn ein genauer Blick auf Kapazitäten, Inszenierungsmöglichkeiten, Nebenkosten und die Mietbedingungen kann schnell den Budgetrahmen sprengen. Auf Wunsch realisieren die Eventprofis auch Veranstaltungen in sogenannten Off-Locations. Das sind Räumlichkeiten, die normalerweise nicht für Events vorgesehen sind. Bleibende Eindrücke Bazil El Atassi gibt inzwischen das Lob der zufriedenen Kundin an das vierköpfige Pro-
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jektleiterteam weiter, das dieses MitarbeiterIncentive im Palastzelt zum Erfolg gebracht hat. „Wir hatten ein starkes Konzept und haben alles auf den Punkt umgesetzt. Ich bin sicher, dass die Mitarbeiter, die heute hier zu Gast waren, noch lange von diesem Abend sprechen werden.“
Weitere Infos finden Sie unter: www.emir.info
Karriere in der Eventbranche Für viele ist es ein Traumjob: Als Eventmanager dafür verantwortlich sein, dass eine Veranstaltung ein unvergessliches Erlebnis wird und alle Beteiligten begeistert sind. Der Weg zu diesem Erfolg ist aber nicht einfach: „Es reicht nicht, gute Stimmung zu verbreiten“, sagt Petra Plaul. Als Personalleiterin bei EVENT PARK, der Dachgesellschaft von EmiR Entertainment, kennt sie das Eisbergprinzip: Unter der sichtbaren Spitze eines Events ist ein gigantischer Unterbau verborgen – die Planung. Schnelle Auffassungsgabe, Improvisations- und Organisationstalent, gestalterische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick, Teamgeist und die Fähigkeit, „rund um die Uhr“ für das Gelingen eines zeitlich festgelegten und befristeten Ereignisses arbeiten zu können, sind deshalb gefragt, wenn man eine Karriere in der Eventbranche sucht. EVENT PARK bildet im Eventbereich sogar selbst aus: Schüler können sich ab Herbst 2011 wieder um einen der spannenden Ausbildungsplätze für Veranstaltungskaufleute bewerben. Folgende Berufe werden bei der Dachgesellschaft ebenfalls ausgebildet: Kaufleute für Marketingkommunikation, Kaufleute für Freizeit und Tourismus, Kaufleute für Bürokommunikation, Fachinformatiker für Systemintegration, Gärtner im Garten- und Landschaftsbau, Fachkräfte für Lagerlogistik sowie Mechatroniker. Ansprechpartnerin zum Thema Ausbildung ist Petra Plaul. Rückfragen beantwortet sie unter E-Mail: personal@eventpark.de.
Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland
Landeshauptstädte
Sitz der Wirtschaftsförderer
Flughafen
Autobahn
der Via Regia zugehörigen Städte
Via Regia
Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie den REGJO-Lesern Ihre Kommune oder Institution auf der REGJO-Karte der mitteldeutschen Wirtschaftsförderer präsentieren möchten, nennen wir Ihnen gern die Konditionen für die kostenpflichtigen Einträge. Unsere Kontaktdaten finden Sie im Impressum dieser Ausgabe oder unter www.regjo-leipzig.de.
VIA REGIA bezeichnet eine mehr als zwei Jahrtausende alte, transeuropäische Landverbindung, welche mit einer Länge von 4.500 Kilometern von Ost- bis Westeuropa acht Länder miteinander verbindet. Im Jahr 2005 wurde die VIA REGIA als Sinnbild der Einigung Europas als „Große Kulturstraße des Europarates“ ausgezeichnet. Einen ausführlichen Hintergrundbericht zur VIA REGIA finden Sie auf den Seiten 60 bis 61.
Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH Andresenstraße 1 a 06766 Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen Tel.: 03494 / 638366, Fax: 03494 / 638358 info@ewg-anhalt-bitterfeld.de Niederlassung in Zerbst
Burgenlandkreis NaumburgWeißenfels-Zeitz Wirtschaftsförderung Amtsleiter Thomas Böhm Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg Tel.: 03445 / 731308 Geschäftsführer WFG mbH Günther Wienhold Tel.: 03442 / 261720
Landkreis Saalekreis Leiter Referat Landrat/Wirtschaftsförderung Uwe Lehmann Domplatz 9, 06217 Merseburg Tel.: 03461 / 401005, Fax: 03461 / 401012 uwe.lehmann@saalekreis.de www.saalekreis.de
Landkreis Harz Wirtschaftsförderung Sachgebietsleiter Herr Wilfried Strauch Dornbergsweg 2, 38855 Wernigerode Tel.: 03943 / 935816, Fax: 03943 / 935815 wirtschaftsfoerderung@kreis-hz.de www.kreis-hz.de
MG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6, 039104 Magdeburg Tel.: 0391 / 56 89 90, Fax: 0391 / 5689950 welcome@img-sachsen-anhalt.de www.investieren-in-sachsen-anhalt.de
Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung Dr. Heinz Friedrich Franke Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale) Tel.: 0345 / 2214760, Fax.: 0345 / 2214776 wirtschaftsfoerderung@halle.de www.wifoe.halle.de
Stadt Leipzig Wirtschaftsförderung Dr. Michael Schimansky Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Tel.: 0341 / 1235810, Fax: 0341 / 1235825 wirtschaft@leipzig.de www.leipzig.de
Stadt Magdeburg Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit Beigeordneter: Herr Rainer Nitsche Julius-Bremer-Straße 10, 39090 Magdeburg Tel.: 0391 / 5402543, Fax: 0391 / 5402619 Rainer.Nitsche@ob.magdeburg.de www.ottostadt.de
Regionalmanagement Region Leipzig-Westsachsen Regionalmanagerin Ines Eckarth Haus der Wirtschaft im Landkreis Leipzig Schulstraße 67, 04668 Grimma Tel.: 03437 / 760807, Fax: 03437 / 760801 ines.eckarth@region-leipzig-westsachsen.de www.regio-westsachsen.de
Stadtverwaltung Altenburg Referat Wirtschaftsförderung Herr Tino Scharschmidt Markt 1, 04600 Altenburg Tel.: 03447 / 594840, Fax: 03447 / 594809 tino.scharschmidt@stadt-altenburg.de www.investor-altenburg.de www.altenburg.eu
Wirtschaftsförderungsamt Stadtverwaltung Bautzen AP Herr Oßwald Fleischmarkt 1, 02625 Bautzen Telefon: 03591 / 534590, Fax: 03591 / 534599 wirtschaftförderung@bautzen.de www.bautzen.de
Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Christoph Ellsel Fleischerstraße 19, 02826 Görlitz Tel.: 03581 / 475712, Fax: 03581 / 475747 c.ellsel@europastadt-goerlitz.de www.europastadt-goerlitz.de
Wirtschaftsförderung Stadt Aschersleben Amtsleiter Matthias May Markt 1, 06449 Aschersleben Tel.: 03473 / 958980, Fax: 03473 / 958920 wirtschaft@aschersleben.de www.aschersleben.de
Stadt Markranstädt Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Schulen & Kultur Frau Beate Lehmann Markt 1, 04420 Markranstädt Tel.: 034205 / 610, Fax: 034205 / 88246 wirtschaftsfoerderung@markranstaedt.de www.markranstaedt.de
Landkreis Nordsachsen Amt für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus Amtsleiterin Uta Schladitz R.-Wagner-Str. 7a, 04509 Delitzsch Tel.: 034202 / 9881050, Fax: 034202 / 9881055 uta.schladitz@lra-nordsachsen.de www.landkreis-nordsachsen.de
Landkreis Leipzig Kreisentwicklungsamt Amtsleiterin Gesine Sommer Stauffenbergstraße 4, 04552 Borna Tel.: 03433 / 2411050, Fax: 03437 / 984991050 gesine.sommer@lk-l.de www.landkreisleipzig.de
Einträge der kommunalen Gewerbegebiete sowie nähere Informationen finden Sie auf unserer Hompage www.regjo-leipzighalle.de
Baustelle Airport Der kontinuierliche und bedarfsgerechte Ausbau der Infrastruktur ließ den Flughafen Leipzig/Halle zur Nr. 2 unter den deutschen Frachtflughäfen aufsteigen. Derzeit werden weitere 100 Millionen investiert, um den Airport auch für die Zukunft fit zu machen.
Text: Kai Bieler Fotografie: Uwe Schossig
Für Diplomingenieurin Carmen Zenker ist nach dem Projekt vor dem Projekt. Die Leiterin der Stabsstelle Bau/Planung des Flughafens Leipzig/Halle verantwortet alle Infrastrukturprojekte am Airport. Damit wird sie auch in diesem Sommer viel zu tun haben. „Für den bedarfgerechten Ausbau der Infrastruktur werden derzeit vielfältige Bauvorhaben realisiert“, so Zenker. Während einige Projekte bereits abgeschlossen wurden, geht es an anderer Stelle gerade erst richtig los. Eines der bereits fertig gestellten Bauvorhaben ist die Anfang April in Betrieb genommene zweite Rollbrücke Ost. Das 191,5 Meter lange und 63 Meter breite Bauwerk verbindet den Nord- und Südbereich des Flughafens und überspannt dabei die Autobahn A 14 sowie den Straßen- und Schienenanschluss des Leipzig/Halle Airports. Das Gesamtprojekt hatte ein Investitionsvolumen von circa 30 Millionen Euro. Mit der Inbetriebnahme verbessert sich die Erreichbarkeit des Nordareals, so dass zukünftig auch im Fall von Wartungsarbeiten, Winterdiensteinsätzen oder Havarien an einer der bestehenden Brücken ein flüssiger Rollverkehr zwischen dem nördlichen und dem südlichen Flughafenareal gewährleistet werden kann. Zeitgleich wurde der neue Zugangsbereich zum Flughafengelände eröffnet. Damit verfügt der Airport jetzt über eine zweite leistungsfähige Kon-
trollstelle für Mitarbeiter, Kunden und Dienstleister, die höchsten Sicherheitsstandards Rechnung trägt. Unmittelbar daneben wächst der Fahrzeug- und Gerätekomplex, der ab der kommenden Wintersaison die vergrößerte Winterdienstflotte des Flughafens beherbergen soll. Der Rohbau und die Fassade sind bereits fertiggestellt, auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Ebenfalls noch im Bau ist die Erweiterung des von DHL genutzten Vorfeldes. Bis zum Herbst dieses Jahres werden für rund 13 Millionen Euro vier zusätzliche Stellplätze für Großraum-Frachtmaschinen entstehen. Diese sollen vor allem für die neuen Boeing 777 Maschinen der DHL-Tochter AeroLogic genutzt werden. Im nördlichen und südlichen Bereich des Leipzig/Halle Airports entstehen derzeit zusätzliche Stellplätze für Frachtflugzeuge. Darüber hinaus werden die zusätzlichen Abstellpositionen für mehr Flexibilität innerhalb des DHL-Netzwerkes sorgen. Auch nördlich der Autobahn A14, in unmittelbarer Nähe des Towers, werden ein neues Vorfeld sowie ein neuer Hangar entstehen. Mit dem Ausbau reagiert der Airport auf den gestiegenen Bedarf bei der Abfertigung und Wartung von Großraumflugzeugen.
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Regionale Wirtschaft 47
Neuer Technikkomplex mit Solaranlage
Über ein halber Kilometer Tragflächen am Frachtbereich Süd des Flughafens Leipzig/Halle
„Mit den Bauvorhaben, die ein Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro umfassen, schaffen wir langfristig Planungs- und Investitionssicherheit für unsere Kunden und machen den Airport fit für zukünftige Herausforderungen“, erklärt Dierk Näther, Geschäftsführer der Flughafen Leipzig/Halle GmbH. Deshalb werde die Infrastruktur stetig und entsprechend dem prognostizierten Bedarf in der Zukunft weiter ausgebaut. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze im regionalen Baugewerbe. Bereits jetzt arbeiten insgesamt über 5.100 Menschen bei 133 Unternehmen am Standort. Darüber hinaus haben sich im Umkreis des Flughafens zahlreiche namhafte Unternehmen angesiedelt. So sichert ein Arbeitsplatz am Airport durchschnittlich indirekt zwei weitere Arbeitsplätze im Umland. Wie langfristig die mit dem Ausbau verbundenen Planungen sind, zeigt sich am Bei-
spiel des Südbereichs. Die Erweiterung war bereits im Planfeststellungsbeschluss zum Neubau der Start- und Landebahn Süd aus dem Jahr 2004 vorgesehen. Damals wurden am Leipzig/Halle Airport ganze 7.977 Tonnen Flugzeugfracht umgeschlagen. Im vergangenen Jahr waren es 663.024 Tonnen, Tendenz weiter steigend. Damit ist der Leipzig/Halle Airport bereits die Nr. 2 unter den deutschen Frachtflughäfen und einer der bedeutendsten Luftfrachtumschlagsplätze in Europa. 663.024 Tonnen Luftfracht wurden im Jahr 2010 am Leipzig/Halle Airport umgeschlagen. Angesichts dieser positiven Entwicklung sieht Flughafen-Geschäftsführer Dierk Näther die Strategie des Airport bestätigt. „Diese rasante Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis harter und vorausschauender Arbeit“, bekräftigt er. Auch für dieses Jahr
rechnet er mit zweistelligen Zuwachsraten im Luftfrachtgeschäft. Wie notwendig der Ausbau der Infrastruktur ist, zeigte sich am 4. März dieses Jahres. An diesem Tag standen erstmals zeitgleich sieben Antonov AN-124 auf dem Vorfeld des Frachtbereichs Süd. Zusammen brachten es die Maschinen der Volga-Dnepr Airlines und der ukrainischen Antonov Airlines auf über einen halben Kilometer Tragflächen, die nebeneinander abgestellt waren. „Einen besseren Beweis dafür, dass die Erweiterung des Vorfeldes aufgrund der großen Nachfrage notwendig ist, gibt es nicht“, so Näther. Zumal nach seinen Angaben bereits Verträge mit weiteren Investoren für den Frachtbereich Süd unterschrieben sind. Weitere Informationen im Internet unter: www.leipzig-halle-airport.de
Die Teilnehmer der Leipziger Sommerakademie arbeiten unter anderem „en plein air“ in der Landschaft.
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Kreativer Urlaub Statt nur Sonnenbaden kann man auch Kurse in Textiler Plastik, Architekturzeichnung, Figurentheater, Comic oder klassisch Malerei, Holzschnitt und Bildhauerei buchen.
Text: Carolin Modes, Esther Niebel
Im Raum Mitteldeutschland finden jedes Jahr in den Sommermonaten eine Vielzahl an Akademien für Bildende Kunst statt. Es wird gemalt, gezeichnet, fotografiert, gedreht, Stein und Holz behauen. Teilnehmer reisen inzwischen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der ganzen Welt an, um bei namhaften Dozenten in zumeist ein- bis zweiwöchigen Kursen ihre künstlerischen Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Kreativität auszubauen oder neu zu entdecken. Denn nicht nur angehende Kunststudenten und bereits ausgebildete Künstler, sondern besonders Anfänger können je nach Kurs ihr künstlerisches Potential erproben. Einige der Sommerakademien gibt es bereits seit vielen Jahren. Sie sind international bekannt. Andere Akademien beginnen sich gerade zu etablieren und zu entwickeln. Auch die Ausrichtung inhaltlicher Schwerpunkte, der Umfang des Kursangebotes sowie das Rahmenprogramm unterscheiden sich deutlich. So gibt es beispielsweise gleich zwei Leipziger Sommerakademien, die gerade durch ihre völlig unterschiedlichen Konzeptionen jeweils andere Interessengruppen ansprechen und so kaum konkurrieren. Dresdner Sommerakademie Unter dem Motto „Made in Saxony“ öffnet die 14. Internationale Dresdner Sommerakademie für Bildende Kunst ihre Pforten.
Vor allem führen Dozenten aus der Region Dresden – Leipzig – Halle, aber auch internationale Künstler, die wissbegierigen Schüler in die verschiedenen Themenfelder ein. Es werden die Kurse Fotografie, Video, Skulptur (Stein, Holz oder Bronze), Malerei, Aquarell, Zeichnung sowie Holzschnitt und Radierung angeboten. Ein besonderes Highlight stellt der Kurs „Street Art / Zeichnung im öffentlichen Raum“ dar. Jens Besser nimmt die Teilnehmer mit auf die Straßen Dresdens, wo großformatige Kreidezeichnungen entstehen sollen. Einen Kurs zu textiler Plastik leitet die Berlinerin Antje Blumenstein. Der Schmuckkurs fördert die Feinmotorik der Teilnehmer und ist auch für ausgefallene Materialien offen. Die Illustratorin Katharina Gschwendter widmet sich dem Thema „Glasmalerei“. Sie entlöst diese traditionelle Technik ihrem Kontext und verbindet sie mit Elementen aus Cartoon und Comic. Die Teilnehmer können die jeweils einwöchigen Kurse auch zu einem zweiwöchigen Kursprogramm kombinieren. Die verschiedenen Unterrichtsorte wie die Motorenhalle, die Prager Spitze oder das berühmte Japanische Palais sind zumeist sehr zentral gelegen. In der Motorenhalle findet auch das Rahmenprogramm mit der Eröffnung, Vorträgen und einer Dozenten- sowie einer Teilnehmerausstellung statt. Übernachtung und Verpflegung müssen von den Teilnehmern eigenständig gebucht werden.
Internationales Klima herrscht in der Sommerakademie Dresden. Bei Bedarf werden Tipps in englischer, holländischer, slowakischer und italienischer Sprache gegeben.
Leipziger Sommerakademie - Muldental Das Programm der Leipziger Sommerakademie konzentriert sich auf die Vermittlung und Vertiefung klassischer Maltechniken. Gemalt wird vor Ort in der pittoresken Umgebung der Denkmalschmiede Höfgen im Muldental bei Leipzig. Der zweiwöchige Kompaktkurs widmet sich dieses Jahr speziell den vier Themenkomplexen: 1. „Farbe“ (Katrin Kunert), 2. „Von der Inszenierung zur Bildentstehung“ (Hans Aichinger), 3. „Einführung in die Druckgrafik / Perspektive“ (Christine und Wolfram Ebersbach) und 4. „Portraitmalerei“ (Kathrin Landa). Jeder Teilnehmer durchläuft diese vier Fachklassen, um einen vergleichenden und erweiternden Überblick zu erhalten. Für jedes Fach stehen fünf Ausbildungstage zur Verfügung. Die Leipziger Sommerakademie lädt jedes Jahr vier besonders kundige Dozenten ein, die an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert oder dort einen Lehrauftrag haben. Zum Programm gehören
ebenfalls Ausflüge nach Leipzig mit Führungen durch die Galerien und Museen sowie Vorträge, Filmabende und Diskussionsrunden zur theoretischen Fundierung des praktisch in den Malübungen Erlernten. In der Galerie der Denkmalschmiede Höfgen wird während der Zeit der Sommerakademie eine Dozenten-Ausstellung stattfinden. Ein gemeinsamer Nachtspaziergang ist auch schon geplant. Wer nach einem intensiven Tag an der Staffelei Erholung braucht, wird an diesem abgelegenem Ort genauso auf seine Kosten kommen wie derjenige, der den Abend noch mit einer zusätzlichen Anregung ausklingen lassen möchte. Bei schlechtem Wetter wird in großzügigen Atelierräumen gemalt, bei gutem Wetter geht es direkt in die Natur. Die Teilnehmer können die Übernachtung und Verpflegung direkt vor Ort gleich über die Leipziger Sommerakademie mit buchen. Die idyllische Umgebung im Muldental sowie die schönen Räumlichkeiten der Denkmalschmiede Höfgen laden zum konzentrierten Malen und gemütlichen Beisammensein in kleiner Runde ein.
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Die Leipziger Sommerakademie im Muldental konzentriert sich ganz auf die Vermittlung von Handwerk und klassischen Maltechniken.
Leipziger Sommerakademie - Stadt Ausgangspunkt dieser Leipziger Sommerakademie ist die lebendige Kunstszene Leipzigs mit ihren Galerien, Museen und der Off-Galerien-Szene. Der Leipziger Westen, in dem alle Kurse stattfinden, steht exemplarisch für die Umnutzung ehemaliger Industriestandorte als Stätten für Kultur und Kunst. Aus diesem Potential entwickelten die Veranstalter die Idee, eine Sommerakademie innerhalb Leipzigs zu etablieren. So ist diese Sommerakademie auch ein Gemeinschaftsprojekt zweier Kulturinstitutionen im Leipziger Westen - des Kunstvereins Delikatessenhaus und
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Die Leipziger Sommerakademie in Leipzig bietet eine Vielzahl an Kursen an. Der Siebdruck-Kurs richtet sich beispielsweise an Anfänger und Fortgeschrittene.
der Schaubühne Lindenfels. Mit weiteren Kultur- und Kunstinstitutionen bestehen seit Jahren festen Kooperationen, z.B. mit dem deutsch-französischen forum junger kunst Bayreuth, das seit 2008 mit französischen Kursteilnehmern im Comic-Kurs für internationales Flair während der Sommerakademie sorgt. Ein aktiver künstlerischer Erfahrungsaustausch steht im Mittelpunkt der Leipziger Sommerakademie. Wichtig ist dabei weniger die Vermittlung spezifischer Techniken, sondern vor allem die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten künstlerischen Ausdrucksformen und eine positive Reibung mit den künstlerischen Positionen der Dozenten. Das Kursangebot ist sehr viel-
fältig und reicht beispielsweise von Malerei, Zeichnung und Siebdruck bis hin zu Comic, Figurentheater und Swing-Tanz. Es gibt fünftägige oder siebentägige Kurse, je nach Kursinhalt. Verknüpfungen zwischen den unterschiedlichen Kursen werden durch das umfangreiche Beiprogramm mit Bustour, Vorträgen, Abendveranstaltungen und Ausstellungsbesuchen hergestellt. Thüringische Sommerakademie Die Thüringische Sommerakademie in Böhlen bietet ebenfalls ein breites Angebot, 14 verschiedene Kurse und eine Exkursion, welche je nach Inhalt zwischen fünf und
Die Sommerakademien Mitteldeutschlands im Überblick: 14. Internationale Dresdner Sommerakademie für Bildende Kunst Ort / Zeitraum: Dresden 24.7. - 06.08.2011 Kurse / Kurzbeschreibung: 17 verschiedene Kurse und 8 Kursorte. Zweiwöchige oder einwöchige Teilnahme je nach Kurs. Unterkunft selbst buchen. Dozentenausstellung und Teilnehmerausstellung 7.8. - 19.8.2011. Leitung: Susanne Altmann. Dozenten: Miriam Vlaming, Jochen Plogsties, Johannes Eckardt, Laura Bruce etc.
Kontakt: Malschule in der CranachWerkstatt | Schloßstraße 1 | 06886 Lutherstadt Wittenberg Tel.: 03491 / 41 09 12 mal-schule@web.de www.cranach-stiftung.de/malschule/ malschule-akademie.html
Sommerakademie Harz Ort / Zeitraum: Stadt Oberharz am Brocken - OT Tanne 13.06.-12.08.2011
Ermäßigung: Ermäßigungsberechtigt sind Arbeitslose, ALG II-Empfänger, Studenten, Azubis, FSJler und Rentner.
Kurse / Kurzbeschreibung: 12 verschiedene Kurse im Angebot sowie freier Arbeitsaufenthalt. Von Landschaftsmalerei, Kalligrafie, Architekturzeichnungen, Digitale Fotografie bis Lyrik-Workshop. Jeweils 3 - 5 Tage. Auch Wanderung, Bar im Hof und Sommerkino. Übernachtungen selbst buchen, vor Ort oder in der Umgebung. Leitung: Yvonne Held-Riemann
Anmeldeschluss: 10.07.2011
Preis: 125 - 395 €
Teilnahmevoraussetzung: Keine
Ermäßigung: Keine
Zertifikat: Ja
Anmeldeschluss: Keiner
Organisator: Riesa efau Kultur Forum Dresden
Teilnahmevoraussetzung: Keine
Preis: Je nach Kurs und Länge. Ab 230 € (180 € erm.) bis 495 €. Alle Preise zzgl. Materialkosten.
Zertifikat: Ja Kontakt: 14. Internationale DRESDNER SOMMERAKADEMIE für Bildende Kunst des riesa efau. | Kultur Forum Dresden | Adlergasse 14/16 | 01067 Dresden Tel.: 0351 / 866 02 11 soak@sommerakademie-dresden.de www.sommerakademie-dresden.de
Organisator: Kunst- und Kulturverein Villa Trute e.V.
höherer Semester und Absolventen der Bereiche Kunst, Architektur, Design, Fotografie und Medien Zertifikat: Ja Organisator: Sommerakademie Plauen Kontakt: Sommerakademie Plauen | Weisbachsches Haus | Bleichstr. 3 | 08527 Plauen Tel.: 03741 / 13 78 10 info@sommer-akademie.de www.sommer-akademie.de
Ermäßigung: Schüler und Studenten Anmeldeschluss: Keiner Ort / Zeitraum: Böhlen 29.06. - 04.09.2011 (+ Exkursion Venedig 09. - 14.10.)
Ort / Zeitraum: Wittenberg 29.08 - 02.09 & 05.09. - 09.09.2011
Sommerakademie Plauen – Zentrum für interdisziplinäre Gestaltung
Anmeldeschluss: Keiner, teilweise aber bereits ausgebucht.
Kurse / Kurzbeschreibung: Zwei Kurse. Kurs 1: Akt mit Mark Krause, Kurs 2: Bilder und Texte - Vom Bild zum Buch mit Professor Josef Walch. Mit oder ohne Übernachtung vor Ort buchbar. Teilnahme an einer Ausstellung im Cranach-Haus für Teilnehmer möglich.
Ort / Zeitraum: Plauen 04. - 14.08.2011
Teilnahmevoraussetzung: Keine
Preis: Kurs 1: 320 €, Kurs 2: 290 € Ermäßigung: Keine
Ermäßigung: für Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, Arbeitslose bis 27 Jahre, darüber hinaus in Härtefällen oder bei besonderer Eignung für einige Kurse / Arbeitsaufenthalte Antrag auf Zuschuss bzw. Stipendium möglich.
Zertifikat: Ja
Anmeldeschluss: 29.07.2011 Preis: ca. 100 - 150 €
Kontakt: Thüringische Sommer Akademie e. V. | Ortsstraße 129 | 98701 Böhlen Tel.: 036781 / 299 34 info@sommer-akademie.com www.sommer-akademie.com
Leipziger Sommerakademie – Muldental
Teilnahmevoraussetzung: Keine Ermäßigung: Keine Zertifikat: Ja
Ort / Zeitraum: Leipzig 23.07. - 06.08.2011
Anmeldeschluss: 20. Juni 2011 Organisator: Cranach-Höfe Wittenberg
Teilnahmevoraussetzung: Studenten
Teilnahmevoraussetzung: Keine Zertifikat: Ja
Kurse / Kurzbeschreibung: 14 Kurse und eine Exkursion. zw. 5 - 13 Tagen. Schwerpunkte: Musik und Bildende Kunst, erweitert um Literatur, Darstellende Kunst und Körperarbeit. Auch freier Arbeitsaufenthalt möglich. Verpflegung in der Regel enthalten. Unterkunft selbstständig. Kurse z.B.: „Steinzeit in Böhlen – Bildhauerei“ mit Reinhard Rösler, „Neue Wege - Schreiben!“ mit Christiane Keppler, „Obertongesang und QiGong“ mit Jochen Vetter und Ben Krumrey. Großes Rahmenprogramm mit Konzerten, Vernissagen und Lesungen. Leitung: Christoph Goelitz Preis: Je nach Kurs, ca. 220 - 760 €.
Kurse / Kurzbeschreibung: Unter der Leitung jeweils eines namhaften Künstlers, Architekten oder Designers wird 10 - 14 Tage interdisziplinär gearbeitet. Leitung 2011: Josef Linschinger. Thema 2011: „Farbe – Form – Klang der Vokale“. Begleitende Ausstellung: Josef Linschinger, „Poesie der Vokale“, Galerie im Weisbachschen Haus
Preis: Zwei Wochen 490 € (erm. 400 €), eine Woche 245 € (erm. 200 €).
Thüringische Sommerakademie
Kontakt: Sommerakademie Harz des Kunst- und Kulturvereins Villa Trute e.V. Kleine Bergstraße 5 | 38875 Stadt Oberharz am Brocken - OT Tanne Tel.: 039457 / 398 96 post@sommerakademie-harz.eu www.sommerakademie-harz.eu
Die Malschule – Sommerakademie 2011
Aichinger - Pleinairmalerei, Christine Ebersbach - Einführung in den Hochdruck, Katrin Kunert - Farbe, Kathrin Landa - Portraitmalerei. Zweiwöchiger Kompaktkurs, aber auch einwöchig buchbar. Rahmenprogramm mit Dozentausstellung, Vorträgen, Nachtspaziergang, Museums- und Galerienprogramm in Leipzig. Übernachtung und Verpflegung vor Ort können direkt über den Veranstalter gebucht werden.
Kurse / Kurzbeschreibung: 4 Kurse für klassische Maltechniken. Hans
Organisator: Modes & Niebel GbR Kontakt: www.leipziger-sommerakademie.de
Leipzig Sommerakademie – Leipzig Ort / Zeitraum: Leipzig 14.-22.07.2011 Kurse / Kurzbeschreibung: 15 versch. Dozenten/Kurse. Kurse 5 - 7 Tage. Malerei, Zeichnung, Holzschnitt, Radierung, Siebdruck, Swing-Tanz, Comic, Figurentheater, Digitale Fotografie, Zeichnung, Filmkunst, Kinderund Jugendkurs, Collage. Begleitprogramm mit Führungen, Bustour, Abschlussfest, Künstlergespräch. Verpflegung und Übernachtung selbst buchen. Leitung: Jan Apitz Preis: 180 - 330 € (sowie versch. Ermäßigungen) Ermäßigung: Für Kinder, Jugendliche, Studenten, Auszubildende, Arbeitslose, Inhaber der Leipzig Card und wiederholte Teilnahme Anmeldeschluss: Keiner, teilweise aber schon ausgebucht. Teilnahmevoraussetzung: Keine Zertifikat: Ja Organisator: Schaubühne Lindenfels gAG Kontakt: Leipziger Sommerakademie | Schaubühne Lindenfels gAG | KarlHeine-Straße 50 | D-04229 Leipzig Tel: 0341/48 46 211 info@leipzig-sommerakademie.de www.leipzig-sommerakademie.de
regjo
In kleinen Gruppen wird in Sommerakademien konzentriert gearbeitet, in der Thüringische Sommerakademie bereits seit 20 Jahren.
zehn Tagen laufen. Die Akademie ist dabei nicht nur auf die Bildende Kunst beschränkt, sondern umfasst auch Kurse in Musik und Literatur. Das Kursprogramm im Bereich Bildende Kunst umfasst Malerei und Zeichnung, Bildhauerei, Collage, Enkaustik, Radierung und Aquatinta, Objektkunst und Freies Arbeiten. Einige der Kurse sind auch für Anfänger geeignet. Das Rahmenprogramm bilden Lesungen, Konzerte und Vernissagen sowie Theater und Ausstellungen von Dozenten und Teilnehmern. Workshops in den Bereichen Literatur, Darstellende Kunst und Körperarbeit erweitern das Angebot. Eine Rundum-Verpflegung ist Bestandteil der Kursgebühr.
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Idyllische Umgebung - Die Teilnehmer der Leipziger Sommerakademie im Muldental finden ihre Motive direkt vor der Tür.
Nunmehr seit 20 Jahren treffen sich im Rahmen der Thüringischen Sommerakademie renommierte Künstler und Künstlerinnen, um als Dozenten und Mentoren mit interessierten Laien aller Generationen sowie jungen Leuten, die ein Kunststudium bzw. einen künstlerischen Beruf anstreben, intensiv zusammenzuarbeiten. Der abgelegene Veranstaltungsort Böhlen, fern vom städtischen, etablierten Kunst- und Kulturbetrieb, fordert die Konzentration auf eine eigenständige Qualität des künstlerischen Arbeitens geradezu heraus. Der Fabrikhof der Thüringischen Sommerakademie bietet mit seinen zehn Ateliers und Arbeitsräumen in der Größe von 30 bis 140 qm und insgesamt mehr als 600 qm
Fläche sowie einer überdachten Außenfläche von 150 qm ausreichend Platz. Sommerakademie Plauen Die Sommerakademie Plauen im Vogtland richtet sich an Studenten höherer Semester und Absolventen der Bereiche Kunst, Architektur, Design, Fotografie und Medien. Deshalb findet sie jährlich einmal zu Beginn der Semesterferien von Akademien und Hochschulen statt. Das Ziel der Sommerakademie Plauen ist dabei, den Studenten und Absolventen grenzüberschreitendes Wissen und Können zu vermitteln. Jedes Jahr wird unter der Leitung eines namhaften Künstlers,
Foto Michael Waldau / Gestaltung Frohe Zukunft Export
MIT IHRER HILFE
TANZT DIE MÆNNER SCHWIMM HALLE
21.09.— 01.10. IRINA PAULS. SOLISTINNEN. SÄNGER. UND PUBLIKUM.
Unterstützen Sie die Künstler persönlich und mit Engagement! In das Tanzprojekt der Männerschwimmhalle bringen sich 12 Künstlerinnen und Künstler mit ihren Ideen und Fähigkeiten ein. Lernen Sie die Tänzer, Sänger und Performancekünstler kennen und werden Sie ein echter Mäzen für einen von ihnen!
Mit 1.500 € Spende entscheiden Sie mit, welche Performance welches Künstlers aufgeführt werden kann. Ihre Spende verbleibt nicht unsichtbar im Projekt, sondern Ihr Mäzenatentum ermöglicht das persönliche Honorar eines Künstlers.
Lernen Sie „Ihren“ Künstler in der Probenzeit persönlich kennen und kommen Sie ins Gespräch! Sie können vor Ort im Stadtbad die künstlerische Arbeit zum Thema Wasser verfolgen und sind mit Ihren Freunden exklusiver Gast der Uraufführung.
Weitere Informationen zum Projekt sowie den aktuellen Stand der Mäzenatenfolge finden Sie unter: www.mehrtanz.org
regjo
Thema 55
Action Painting in Dresden oder Comic in Leipzig ist Teil des Programms!
Auch dreidimensional wird beispielsweise in Dresden gearbeitet. Aus Stein, Holz oder Bronze entwickeln die Teilnehmer in den Kursen der Dresdner Sommerakademie Figuren.
Architekten oder Designers für 10 bis 14 Tage interdisziplinär gearbeitet. In diesem Jahr leitet Josef Linschinger die Sommerakademie mit dem Thema "FARBE - FORM - KLANG der Vokale". Dazu wird eine begleitende Ausstellung von Josef Linschinger, "Poesie der Vokale", in der Galerie im Weisbachschen Haus zu sehen sein.
(vom Bild zum Buch)“ mit Professor Josef Walch. Die Kursteilnehmer können über das Kursangebot hinaus an einer Ausstellung im Cranach-Haus mitwirken. Direkt vor Ort können die Teilnehmer übernachten und sich verpflegen lassen.
Die Malschule – Sommerakademie der Cranach-Höfe Wittenberg
Mitten im Harz gelegen ist die Villa Trute, die jedes Jahr zur Sommerakademie lädt. In Zweibis Viertageskursen werden 12 verschiedene Fächer unterrichtet. Geboten wird ein breites Spektrum von Modellieren mit Ton und Gips, Digitalfotografie, Landschaftsmalerei, Architekturzeichnungen, Einführung in die
Die Malschule der Cranach-Höfe in Wittenberg bietet zwei getrennte Kurse an. In einem wird Aktmalerei mit Mark Krause geübt. Der andere Kurs hat das Thema „Bilder und Texte
Sommerakademie Harz
Kalligrafie, Bildhauerei mit Sandstein und Alabaster bis hin zu einem Lyrik-Workshop. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eines freien Arbeitsaufenthaltes, der offen für alle Bereiche, nicht nur die Bildenden Kunst ist. Im Rahmenprogramm wird den Teilnehmern Sommerkino, ein Harzer Traditionsessen und eine Wanderung geboten. Die Teilnehmer können sich direkt in der Villa Trute einbuchen oder in den umliegenden Ferienwohnungen und Hotels. Die Verpflegung ist ebenfalls eigenständig zu organisieren. Eine Übersicht über die verschiedenen Kursangebote finden Sie auch auf der Kursplattform www.kreativekurse.de.
Bildnachweis: Dresdner Sommerakademie für Bildende Kunst, Thüringische Sommerakademie, Leipziger Sommerakademie, Leipzig Sommerakademie
»Ich bin kein idealer Mensch.« REGJO beleuchtet bei der Präsentation in Dresden die Bucherscheinung „Briefe aus dem Gefängnis“ des russischen Strafgefangenen Pawel Chodorkowski und fragt nach den Hintergründen der Schriftsammlung – eine Momentaufnahme.
Text: Viktor Timtschenko Fotografie: Viktor Timtschenko, Andree Grun, Knaus Verlag
Sie haben es erneut geschafft, die munteren Jungs der Dresdner Agenturen „wortreich“ und „Grun & Partner“ – Ende Mai ein Buch noch vor seinem offiziellen Erscheinen in der sächsischen Metropole zu präsentieren! Und was für ein Buch: „Briefe aus dem Gefängnis“ des bekanntesten russischen Sträflings Michail Chodorkowski (Knaus Verlag). Und was für ein Podiumsgast: der extra aus New York eingeflogene Sohn des Autors Pawel Chodorkowski. Dem Buchtext merkt man weder die Unfreiheit eines Zuchthäuslers noch die Müdigkeit eines vom Schicksal gebeutelten ehemaligen Milliardärs an. Die Sätze sind wohlüberlegt, wenig zornig, meist streitbar, obwohl das Buch, das jetzt in die Läden kommt, eine Sammlung von sehr verschiedenen Schriften Michail Chodorkowskis beinhaltet – seine Artikel aus dem Gefängnis für russische Zeitungen, seine Essays und das Schlussplädoyer vor Gericht, seinen Briefwechsel mit den bekannten russischen Schriftstellern Ljudmila Ulizkaja, Boris Akunin und Boris Strugazki. Alle diese Texte sind in Moskau, in Tschhita, im Straflager Krasnokamensk geschrieben – in der Haft und wie üblich unterzeichnet mit „Michail Chodorkowski, Privatperson, Bürger der Russischen Föderation“.
Ausgerechnet aus dem Gefängnis heraus polemisierte er mit seinen „liberalen“ Genossen, die in Freiheit leben, nicht darüber, wie er freikommen, sondern, wie es in Russland weitergehen soll. Er sieht für sein Land das Risiko des nahenden Autoritarismus, beurteilt aber manches anders, als seine Zeitgenossen: „Ich glaube nicht, wie zahlreiche russische und ausländische Analysten und Beobachter, dass diese Neuauflage autoritärer Tendenzen auf Wladimir Putin und seine „Leningrader Mannschaft“ zurückzuführen ist. Der Freifahrtschein zum Autoritarismus der neuesten russischen Geschichte wurde schon 1996 ausgestellt, als Boris Jelzin auf sehr spezifische Weise zum zweiten Mal zum russischen Präsidenten gemacht wurde.“ Das sind sehr mutige Worte. Einerseits ist Wladimir Putin für Chodorkowski ein erklärter Widersacher, andererseits war ausgerechnet Jelzin ein großer Gönner russischer Neureicher, russischer Oligarchen, darunter auch Michail Chodorkowski, dem aus der „Konkursmasse des Sozialismus“ mit der Einwilligung des damaligen russischen Präsidenten einige Milliarden Dollar zufielen. Wer sind Sie, Herr Chodorkowski? – fragten sich diejenigen, die bei der Buchvorstellung (und später im Buch selbst) Antworten zu finden wünschten. „Ist er wirklich die strahlende Ikone der
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Gesellschaft 57
Michail Chodorkowski geboren 1963 in Moskau, der ehemalige Vorstandsvorsitzende des Ölkonzerns Jukos und Milliardär wurde 2005 in Moskau wegen Steuerhinterziehung und planmäßigen Betrugs zu acht Jahren Haft verurteilt. Seine Strafe saß er in der Strafkolonie im Länderdreieck Russland-China-Mongolei ab. 2009 wurde er wegen weiterer Delikten angeklagt und im Dezember 2010 in einem zweiten Prozess wegen Geldwäsche und Unterschlagung schuldig gesprochen. Ein Berufungsgericht bestätigte die Verurteilung zu 13 Jahren Haft, wobei die Strafe aus dem ersten Urteil angerechnet wurde. Chodorkowski wird als politischer Gegner des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin angesehen und deshalb den russischen Gerichten oft Rechtsbeugung vorgeworfen. Am 31. Mai. 2011 ist Chodorkowski vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg mit der Anerkennung als politisch Verfolgter gescheitert.
Freiheit, der Märtyrer, zu dem ihn seine Bewunderer machen, oder doch eher ein reichlich spät geläuterter Raubtierkapitalist, womöglich zum Teil sogar zu Recht von der Staatsmacht abgestraft?“, schreibt Spiegel-Redakteur Erich Follath in seinem im Buch abgedruckten Essay. „Ich denke, das ist nicht das letzte Buch meines Vaters. Zurzeit – ausgenommen die Zeit des Prozesses, wo er bei der Verteidigung persönlich eine Schlüsselrolle spielte – schreibt er ständig, sagt aber nicht, was. Ich weiß auch nicht, woran er arbeitet, aber es ist wohl möglich, dass bald etwas Neues von ihm erscheinen wird.“ Weiteres Thema der Lesung, aber auch der anschließenden Fragen der Zuhörer, war der Stand der demokratischen und
rechtstaatlichen Entwicklung Russlands, sowohl politische als auch kriminelle Aspekte der Verurteilung. Jedoch wird die Vorstellung des Buches in Dresden weniger durch das Politische, sondern eher durch das Private bestimmt. Der Sohn, der seinen Vater in den USA einen Monat vor dessen Verhaftung zum letzten Mal gesehen hat, will Gerechtigkeit für seinen Vater, will weiterhin für seine Freilassung kämpfen. Ebenso will er aber auch einfach seinen Vater nicht im Gefängnis, sondern in der Familie, in der Nähe haben, damit der eben auch seine erste Enkelin persönlich kennen lernen kann. Der Abend lebte auch von dem Schwung der Moderatorin, der Redakteurin des Bayerischen Rundfunks Christine Hamel, die als Journalistin den zweiten Prozess gegen Chodorkowski in Moskau zeitweise beob-
achten durfte, und die mit ihrer detaillierten Sachkenntnis zum allgemeinen Verständnis der Umstände der Verhaftung und Verurteilung beitrug. „Ich bin kein idealer Mensch, aber ich bin ein Mensch der Ideen.“ Und Menschen der Ideen möchten für sich gewiss Jünger entdecken. Wir in Sachsen können guter Hoffnung sein, dass wir auch in diesem Fall von einer deutschen Ausgabe als Erste erfahren. Viele von denen, die diesen Abend in dem Tagungszentrum der Messe Dresden verbrachten, trugen das Buch, stellvertretend signiert vom Sohn des Autors, nach Haus. Weitere Informationen unter: Verlagsgruppe Random House GmbH und www.randomhouse.de
Ehrenamtliches Engagement ist uns wichtig. Dafür nehmen wir uns Zeit und bringen unser Knowhow bei den Leipziger KulturPaten ein. Auch Anja Hesse Grunert, geschäftsführende Gesellschafterin der Leipziger Presseagentur Vocaris GbR, ist davon überzeugt, dass Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung haben. Als aktive Förderin der KulturPaten ist sie in guter – und branchenübergreifender – Gesellschaft.
KulturPaten für Leipzig Die Akteure der Wirtschaft bieten an, was sie können: Knowhow, Kontakte, Strategien und Erfahrung. So funktioniert auch das Prinzip der Leipziger KulturPaten, die seit über zwei Jahren erfolgreich ein Netzwerk aus Unternehmen und Kultureinrichtungen weben.
Text: Katharina Hölker Fotografie: Franziska Ehring, Vocaris GbR
Die Idee hat in Leipzig Tradition. Schon das Gewandhausorchester entstand durch das bürgerschaftliche Engagement von Kaufleuten und Fachkräften. Auch heute unterstützen verantwortungsvolle Unternehmer praktisch und ehrenamtlich Künstler und Kultur in Leipzig - vom freien Theater bis zum Kinderchor. Über 70 Unternehmer vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen haben sich bereits beteiligt. Sandór Mohácsi, Geschäftsführer der commlab GmbH und Landesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren, ist einer der neuesten Kulturpaten und engagiert sich für das Leipziger Tanztheater. Er erkennt Vorteile für beide Seiten: „Die Attraktivität des Standorts Leipzig ist untrennbar mit der Kultur verbunden. Darum ist es wichtig, kulturelle Projekte zu unterstützen und voranzubringen – auch, um die Entwicklung des eigenen Unternehmens zu beschleunigen.“ Dass die Begegnung mit der Kunst auch kreative Impulse zurückschenkt, ist ein wertvoller Aspekt von Kulturpatenschaft. Zunehmend melden sich Unternehmen, die sich ein Patenprojekt suchen lassen, das optimal zu Mitarbeitern und Ausrichtung passt. Auch Personalverantwortliche haben die Kulturpatenschaft entdeckt und schlagen gerade jungen Führungskräften vor, sich mit einer Patenschaft persönlich und im Projektmanagement weiterzuentwickeln. Einer der wichtigsten Gastro-Unternehmer der Stadt, Ingo Winkler, geschäftsführender Gesellschafter des Ratskellers und Vizepräsident der IHK zu Leipzig, setzte sich von Anfang an als För-
derer für die Kulturpateninitiative ein, weil er darin Grundlagenarbeit für Wachstum und Entwicklung der Region erkannte. „Die Kulturszene in Leipzig ist beispielhaft und ein wichtiges Argument, wenn es darum geht, Besucher und Geschäftspartner nach Leipzig zu locken. Nur wenn Wirtschaft und Kultur ‚Hand in Hand’ miteinander arbeiten, können nachhaltige und attraktive Projekte für die Besucher Leipzigs, aber auch für seine Einwohner auf die Beine gestellt werden.“ An den Kulturpaten schätzt auch Ingo Winkler die Kontakte mit Kreativen auf Augenhöhe, „aus denen beide Seiten großen Gewinn schöpfen können“. Ebenfalls seit der Gründung der KulturPaten als Förderer und Ratgeber dabei ist der Präsident des Unternehmerverbandes Sachsen Hartmut Bunsen, Geschäftsführer von Messeprojekt und INUMA GmbH. Er formulierte im jüngsten Jahresbericht der KulturPaten seinen grundsätzlichen Anspruch: „Als Leipziger Unternehmen sind wir permanent bestrebt, unsere gesellschaftliche Verantwortung für die Stadt wahrzunehmen.“ Die Vermittlung der „partnerschaftlichen Paten“ erfordert professionelles und kommunikatives Geschick und viel Zeit. Das will ohne öffentliche Gelder erst einmal finanziert sein. Jörg Müller, Gründer der KulturPaten und selber Unternehmer (IdeenQuartier GmbH), ist optimistisch. „Unsere Förderer bleiben uns treu, weil die Idee so überzeugend ist und nachhaltig wirkt.“ Weitere Informationen finden Sie unter: www.leipzigerkulturpaten.de
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Kultur 59
Filmburg ohne Alchimisten Der Burgschreiber empfiehlt: Auch ohne Sängerkrieg, Querfurter Stadtmusikanten, Ablasshändler und Alchimisten für lebendiges Treiben auf historischem Boden sorgen.
Text: Sigrid Gaulrapp Fotografie: Stadtinformation Querfurt, Christian von Aster
Wie sollte ein Burgschreiber in Querfurt sein? Auf jeden Fall ziemlich verrückt. Denn auf Mitteldeutschlands größter Burg als Quartier von 3,5 ha erwartet den vom Landkreis Saalekreis Geförderten nicht etwa frohes Burgleben, sondern gerade einmal stinknormaler Alltag – zumal sich das obligatorische Museum noch mitten in der Erarbeitung einer neuen Sonderausstellung befindet, die ab Herbst zu besichtigen ist. Die Burg ist aufwändig saniert und ihre Geschichte aufgearbeitet, sie ist aber irgendwie auch leicht verschlafen. Das galt bis Mitte Mai selbst für das Museumscafé, doch da hat der neue Pächter Böhme inzwischen gezeigt, dass es auch anders geht. Und der Burgschreiber, übrigens der erste, ist vom Habitus her eher ein verschmitzter Intellektueller, aber einer mit dem Kopf voller Schnurren und Anekdoten. Aus diesem Schatz konnte er für sein phantasievolles, feinsinniges Büchlein schöpfen, das pünktlich vor dem Burgfest Mitte Juni erschien ist. Christian von Asters Vorfahren wurden einst in Sachsen in den Adelsstand erhoben. Der 1973 in Bremen geborene Spross allerdings ist sozusagen ein Re-Import nach Leipzig, wo er hintersinnige Geschichten schreibt, auf der Bühne und im TV seine Zuhörer in den Bann vielschichtiger Welten zwischen Märchen und Groteske zieht – auch angereichert mit schwarzem Humor – und als Hörspielsprecher und Regisseur tätig ist. Neben seiner umtriebigen Tätigkeit, auch in der großen weiten Welt, unter anderem in London, hat er ein Kunst- und Germanistik-Studium absolviert. Wenn Sie ihn nach seinem Hobby fragen, erhalten Sie vielleicht die Antwort: „Dinge tun“ und nach seinem Broterwerb: „Dinge für Geld tun.“ Neben regelmäßig stattfindenden kleinen Veranstaltungen wird die Burg dreimal im Jahr zu neuem Leben erweckt, im April zum traditionellen „Burg erwacht“, zum Burgfest im Sommer und zum stimmungsvollen „Weihnachtszauber“. Einen Besuch ist sie allemal wert. Dabei geht es oftmals auch prominent zu:
Zum Beispiel Til Schweiger, der sich allerdings auch in dem zum Folterkeller umgebauten Ottonenkeller foltern lassen musste. Er war mit Julia Dietze und Rick Kavanian als Ritter Lanze, Prinzessin Herzelinde und Ritter Erdal bei den Dreharbeiten zum Kinofilm „1 1/2 Ritter“ auf der Burg zu Gast, während Diddi Hallervorden als Pferdehändler in den Kasematten untergebracht war. Da erlebte man zwischen Burgkirche und Fürstenhaus ein Markttreiben der besonderen Art! Die Dreharbeiten von Constantin Film nach Donna W. Cross‘ historischem Roman „Die Päpstin“ versetzten die Burg zurück ins 9. Jahrhundert. Szenen zu den RTL-Serien „Cobra 11“ und „Lasko – Die Faust Gottes“ wurden ebenfalls 2008 gedreht. In diesem Jahr nutzte die ARD die vielseitige Burgkulisse für Märchenfilme, u. a. „Die zertanzten Schuhe“ mit Dieter Hallervorden und „Jorinde und Joringel“. Daraus resultiert als hoffentlich zündende Idee für Querfurt die „Filmburg“. An diesem Konzept muss noch hart gearbeitet werden. Aber für das Projekt der Außenstelle der Kreismusikschule „Johann Joachim Quantz“, ein neues Gebäude zu versorgen,
gibt es nicht nur feste Vorstellungen, sondern die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Dazu wird das ehemalige Pächterhaus umgebaut, eine hauptsächlich energetische Sanierung, die sich der Landkreis dank Konjunkturpaket und der Unterstützung der Stadt Querfurt mit Geldern aus dem innerstädtischen Denkmalschutz rund drei Millionen kosten lässt. Es werden 15 Unterrichtsräume entstehen, außerdem ein Bläserraum und ein Konzertsaal mit 115 Sitzplätzen. Das ist nicht einfach Zukunftsmusik, sondern bringt schon ab September Leben ins alte Gemäuer! Den Burgschreiber freut’s: Fürs Nichtstun hätte keiner den Ablass übernommen, und er verweist auf Ratschläge, die in seiner neuen Legendensammlung versteckt sind: kein Sängerkrieg à la DSDS, keine dubiosen Stadtmusikanten als Bremer Imitate und vor allem keine Alchimisten.
Weitere Informationen unter: www.burg-querfurt.de Christian von Aster „Die Burg zu Querfurt“, periplaneta-verlag, ISBN 978-3-940767-84-4, 11,00 Euro
Via Regio - die Königsstrasse in Mitteldeutschland. Sie führt durch Görlitz, vorbei am Rathaus „Bunker“, passiert in Kamenz den Marktplatz mit Rathaus.
Von der Königsstraße zur A 4 Die Bundesautobahn 4 verläuft in Mitteldeutschland fast parallel zum alten Handelsweg Via Regia und ist von lebendigen Kultur- und Wirtschaftsstandorten gesäumt.
Text: Marko T. Hinz Fotografie: Stadt Eisenach, Alexander Roemisch, Jens-Michael Bierke – Touristinfo Bautzen-Budysin, Landeshauptstadt Erfurt, Stadt Naumburg, Stadtverwaltung Kamenz, Ittershagen
Die Leipziger Mustermesse wäre ohne sie nicht denkbar: die Via Regia (zu deutsch königlicher Weg oder Königsstraße). Und dank des Handelsweges konnte sich Thüringen zum mittelalterlichen Zentrum der Farbstoffproduktion entwickeln. Um 1300 wurde in Erfurts Umgebung in mehr als 300 Dörfern das sogenannte Waid angebaut, ein Kreuzblütler, aus dem man den beliebten Farbstoff Indigo gewann. Städte wie Gotha, Mühlhausen, Bad Langensalza und eben Erfurt wuchsen so zu den Waidhandelszentren in deutschen Landen, berichten die Autoren Inge und Lothar Küken. Aber nicht nur Bauern und Kaufleute, auch Pilger und wandernde Handwerksgesellen nutzten diese Straße, weiß die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien. Dort weist man stolz darauf hin, dass Görlitz der Via Regia nicht nur seinen Aufstieg zu einer einstmals reichen Handelsmetropole verdankt, sondern sogar seine Gründung. Über die Altstadtbrücke – erstmals erwähnt 1298 – führt die Via Regia über die Neiße nach Osten. Seitdem hat das niederschlesische Kleinod im wahrsten Sinne eine Brückenfunktion nach Ostmitteleuropa inne und präsentiert sich heute als deutsch-polnische Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Am dortigen Grenzübergang endet die Bundesautobahn A4, vom Grenzübergang Vetschau (bei Aachen) vom äußersten Westen Deutschlands kommend. Die A4 – als Europastraßen E314 und E40 – folgt ungefähr dem Verlauf der alten Verkehrsader.
Natürlich zog auch das Militär die Via Regia entlang: als 1002 der polnische Fürst Boleslaw der Kühne Bautzen eroberte, später auch Meißen und Merseburg. Auch während des Dreißigjährigen Krieges, in den napoleonischen Feldzügen und in den beiden Weltkriegen gab es Truppenbewegungen auf dieser Trasse. 1252 erstmals erwähnt, stand die Via Regia aber nur bis 1307 – nämlich bis zur Schlacht bei Lucka – unter dem Schutz des Königs (zuletzt Albrecht I. von Habsburg). Danach waren es die jeweiligen Landesfürsten, die ihre Hände an den Zollstellen auf-, aber auch den ganzen Weg entlang schützend über die Reisenden hielten. Kein Wunder, brachte ihnen der rege Betrieb auf der wichtigen Handelsroute doch erkleckliche Summen ein. Von Santiago de Compostela bis Kiew Mit 4500 Kilometern ist sie die längste kontinentale Trasse Europas und verbindet acht Länder. Sie reicht vom spanischen Santiago de Compostela am (süd)westlichen Ende über Frankreich, Belgien, Deutschland, Polen, Litauen, Weißrussland bis zur heutigen ukrainischen Hauptstadt Kiew an ihrem östlichen Abschluss. Der Name Jakobsweg für den spanischen Abschnitt ist auch der nichtchristlichen Allgemeinheit geläufig; spätestens, seit 2001 Hape Kerkeling dort entlang stromerte.
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KULTUR 61
Ebenfalls in Erfurt streift die Via Regio das Rathaus und in Naumburg reicht der Blick vom Marktplatz zum Rathaus. In Gothe leitet die Via Regio durch den Marktplatz und in Eisenach ans Stadtschloß inklusive Rathaus.
Im deutschen Sprachraum ist manchmal die Bezeichnung „Hohe Straße“ oder „Altstraße“ zu finden, wie das lateinische „strata alta“ auch übersetzt wird. Die Bedeutung der Via Regia als kontinentale Ost-West-Verbindung schwankte im Lauf der Jahrhunderte, seit dem Mauerfall und dem (damit verbundenen) wiedererweckten europäischen Gedanken wächst sie aber erneut. Für die Autoren Lothar und Inge Küken bilden die in Mitteldeutschland gelegenen Städte Eisenach, Erfurt, Leipzig, Bautzen und Görlitz eine „atemberaubende touristische Perlenkette“, zusammen mit anderen alten Siedlungen in Ostmitteleuropa wie Liegnitz/Legnica, Breslau/Wrocław, Oppeln/ Opole, Krakau/Kraków, Premissel/Prze my´sl (alle in Polen) und Lemberg/Lwiw. (letzteres in der Ukraine). Übrigens führt von der deutschen zur ukrainischen Grenze durch all diese Städte auch eine Autostrada, ebenfalls eine A4.
Kulturstraße des Europarates Seit 2005 trägt die Via Regia den Titel „Kulturstraße des Europarates“. Im Europarat haben sich 47 EU- und Nicht-EU-Mitgliedsstaaten zusammengefunden, um sich über Fragen zu Menschenrechten, Gesundheit., Gesellschaft, Bildung etc. zu verständigen. Und auch die Europäische Union hat erkannt, dass die Wiederbelegung der historisch gewachsenen Infrastruktur für eine langfristig angelegte Wirtschaftsförderung von Nutzen ist. Im Projekt „Viaregiaplus“ diskutieren Deutschland, Polen, Tschechien, die Slowakei und die Ukraine über die Zusammenarbeit ihrer Metropolregionen und über Regionalentwicklung und erstellen Studien dazu. Kein Wunder, dass sich die dritte Sächsische Landesausstellung unter dem Motto „800 Jahre Bewegung und Begegnung“ im Kaisertrutz in Görlitz der historischen Verkehrsader widmet. Sehenswert
ist die Ausstellung allein schon wegen des erst seit Februar wieder zugänglichen 600 Jahre alten Festungsrundbaus. Gefeiert wird die Straße auch vom MDR-Musiksommer (30. Juli bis 21. August). Der stellt in diesem Jahr sogar eine Verbindung zwischen Konzerten und Wallfahrten auf der Via Regia her, in Zusammenarbeit mit einem Reiseveranstalter. Da schließt sich der Kreis, denn während der Anfänge der Via Regia waren die meisten Reisenden gezwungen, sich zu Fuß auf den Weg zu machen – ganz unköniglich.
Weitere Informationen unter: www.landesausstellung-viaregia.museum www.via-regia.org www.viaregiaplus.eu www.mdr.de/musiksommer
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www.thorwirth-planungsbuero.de
Schon im 19. Jahrhundert gehörten Fabrikgebäude zu den eindrucksvollsten Bauwerken, überwiegend in solider Klinkerbauweise ausgeführt. Im 20. Jahrhundert waren meist Stahl, Glas und Beton die innovativen Materialien. Die Industriearchitektur war stilbildend und wurde zum Wegbereiter der Klassischen Moderne. Sie ist, gerade in Sachsen, Zeugnis des technischen Fortschritts und der Industrialisierung gewesen. Doch nun genügt die alte Fabrikhalle nicht mehr den völlig veränderten Ansprüchen der modernen Wirtschaft. Abriss kommt meist nicht in Frage, dazu ist die bauliche Substanz zu wertvoll und der denkmalpflegerische Wert zu hoch. Neue Nutzungen wurden gesucht und gefunden, von gewerblich und kulturell bis hin zu Wohnzwecken. Sachsen hat hier eine Pionierarbeit geleistet, wie Bernd Sikora (Text) und Bertram Kober (Foto) mit ihrem Bildband „Industriearchitektur in Sachsen - Erhalten durch Nutzung“ beweisen. Außer gelungenen Beispielen zeigen sie auch Objekte, die noch auf ihre Rettung warten. SiG
Edition Leipzig ISBN 978-3-361-00654-6 29,90 €
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Kultur 63
Irina Pauls startet mit der Initiative !mehrTANZ und der Förderstiftung Leipziger Stadtbad ein ungewöhnliches Kunstprojekt: In "Tanzt die Männerschwimmhalle" werden die Zuschauer in Form eines Parcours durch die sanierte und temporär als Eventlocation erlebbare Männerschwimmhalle geführt.
Wer tanzt die Männerschwimmhalle? Das alte Leipziger Stadtbad wird im September 2011 mit einer Inszenierung von Irina Pauls wiedereröffnet. Dafür begibt sich die Choreografin auf die Suche nach Mäzenen.
Text: Emily Diete Fotografie: Porträt Irina Pauls: Katharina Seibt, Bild Männerschwimmhalle: Michael Waldau
Noch immer liegt ein Hauch Chlor in der Luft. Und das, obwohl die Männerschwimmhalle des Leipziger Stadtbades seit 2004 keinen Badegast mehr gesehen hat. Schuld daran ist der marode bauliche Zustand der einstigen Bade- und Wellness oase. Heute, sieben Jahre nach der Schließung des Gründerzeitbaus, schreitet Irina Pauls durch die sanierte Schwimmhalle. Sie trägt weder einen Badeanzug noch Badeschlappen. Die gebürtige Leipzigerin ist als Choreografin und Regisseurin vor Ort. Mit beiden Händen stützt sie sich auf das Geländer der Empore: „Dieser Ort hat etwas Magisches. Er ist das Entscheidende für mein Projekt, das Substrat aus allen Einflüssen“, erklärt Pauls. Sie spricht von ihrer neuen Inszenierung: „Tanzt die Männerschwimmhalle“. Damit wird die Männerschwimmhalle im September 2011 wiedereröffnet. Zwar noch nicht als Hallenbad, aber als vorübergehende Eventlocation. Elf Künstler unterschiedlicher Sparten hat Pauls für ihr Projekt mobilisiert. Bis zur Aufführungsreihe vom 21. September bis 1. Oktober 2011 setzen sich alle mit der Frage auseinander: Wie bewegt man sich
in einem Bad, in dem es kein Wasser mehr gibt? Sprechend, laufend, tanzend, singend und im Trockenen schwimmend, spüren sie künstlerisch dieser Frage nach. „Ein wundervolles Projekt, das auch die Förderstiftung Leipziger Stadtbad von Anfang an unterstützt hat“, so Pauls. Leider decken die öffentlichen Fördermittel wie so oft nur einen Bruchteil der Projektkosten ab. Die von Pauls mitbegründete Initiative !mehrTANZ sucht deshalb gemeinsam mit der Stadtbadstiftung nach finanziellem Engagement. „Nur wenn wir für jeden Künstler einen Mäzen finden, kann das Stück so umgesetzt werden, wie ich es mir vorgestellt habe“, bekräftigt die Initiatorin. Angedacht ist, dass die Förderer mit einer Spende von 1.500 Euro die Idee eines Künstlers ihrer Wahl unterstützen und somit dessen Beteiligung an den Aufführungen ermöglichen. „Wir sind auf die Unterstützung durch Unternehmen oder private Förderer angewiesen“, bringt es Pauls auf den Punkt. Der Schall ihrer Worte klingt durch die 900 Quadratmeter große Halle. Zuversichtlich blickt sie auf den Eingangsbereich der Männerschwimmhalle.
„Mit dem Betreten des Bades bahnt sich eine Intimität an. Die möchte ich für meine künstlerische Arbeit nutzen.“ Ab 21. September wird deshalb immer nur eine kleine Zuschauergruppe durch die Inszenierung geführt – täglich drei- bis viermal, neun Tage lang. „Tanzt die Männerschwimmhalle“ bildet den Auftakt von Pauls neuer Performance-Reihe „Art vor Ort“. Unter diesem Motto sucht sie nach besonderen Orten in Sachsen und belebt diese sinnlich. Welche Künstler dem Leipziger Stadtbad neues Leben einhauchen, liegt nun in der Hand der freien Wirtschaft und der Privatförderer.
Tanzt die Männerschwimmhalle Irina Pauls. Solistinnen. Sänger. Und Publikum. 21. September bis 1. Oktober 2011 täglich drei bis vier Publikumsrundgänge zwischen 11 und 23 Uhr Vorverkauf ab Juli 2011 Sie möchten Förderer werden? Alle Infos finden Sie unter www.mehrtanz.org
Die Gotik-Szene fällt durch erstklassige und interessantes Aussehen auf. Das Alter der Gotik-Fans reicht von jung bis alt und sie erhalten eine durchweg positive Einschätzung seitens der Leipziger Bevölkerung.
Vom Untergrund in die Konzertsäle Das Wave-Gotik Treffen fand zum 20. Mal in Leipzig statt. Die Veranstaltung dauerte mittlerweile einen Tag länger als bisher und gilt als weltweit größtes Treffen der Szene.
Text: Alexander Nym Fotografie: Danny Sotzny
Auch 2011 wurde es zu Pfingsten wieder dunkelbunt in Leipzig: Das schrill-schwarze Völkchen der „Schwarzen Szene“ tummelte sich erneut in der Sachsenmetropole.. Dass dabei altbackene, eingrenzende Kulturbegriffe auf der Strecke bleiben, ist kein Geheimnis mehr: Der Mainstream steht auf Gruftis, und ein Gutteil der 23.000 Besucher schwärmt Jahr um Jahr zurück und lässt gerne mal ein paar Euros in der Stadt, die sie seit zwei Jahrzehnten gerne willkommen heißt. Das Programm ließ denn zum Jubiläum auch nichts zu wünschen übrig: Die berühmtberüchtigte Avantgarde-Diva Diamanda Galàs beehrte die Oper, um sich hinterher ganz rufgerecht über deren Inkompetenz zu beschweren, die wiederum sämtliche Vorwürfe an die WGT-Ver-
anstalter weiterreichte, die noch flugs die Anlage von der Parkbühne in die Oper transportieren mussten, um der Grande Dame die gewünschte Akustik zu verschaffen. Mit solchen Vorwürfen lässt sich gut leben, wenn man eine Erfolgsgeschichte wie die der „Treffen- & Festspielgesellschaft für Mitteldeutschland mbH“ vorweisen kann, die seit zehn Jahren für die Veranstaltung verantwortlich zeichnet, welche sich nach der Wende aus einem kleinen Szenetreff heraus entwickelt hatte. Neben der Galàs gastierten zahlreiche weitere hochkarätige Künstler in Leipzig, wie etwa Matt Howden alias Sieben, der das überfüllte Centraltheater mit seiner Violinenvirtuosität begeisterte, die Ahnen elektronischer Tanzmusik Front 242, der Alt-
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Gesellschaft 65
Wave-Gotik-Fans tauchen in der gesamten Stadt Leipzig auch außerhalb des Musikevents auf. Die modische Vielseitigkeit trifft auf mehr als gute Resonanz in der gesamten Stadt.
meister dunkler Ambientmusik Brian Williams (alias Lustmord), der sowohl solo als auch mit der amerikanischen AlternativIkone Monica Richards beeindruckte, die poetischen Deine Lakaien oder die GothicRock-Urgesteine Fields Of The Nephilim. Mit Alan Wilder stand auch ein Ex-Mitglied von Depeche Mode auf der Bühne. Aber nicht nur wegen der Musikdarbietungen, auch der Kultur rund ums Festival wegen kommen die Besucher aus aller Welt immer wieder nach Leipzig: Ausstel-
lungen, Lesungen und Vorträge bildeten wie jedes Jahr das Rahmenprogramm, von dem vieles auch ohne Festivalkarte zu erleben ist. Dass das WGT mit dem Bachfest zusammenfiel, brachte noch mehr Menschen in die Stadt, wodurch viele amüsante und betont höfliche Begegnungen in der Fußgängerzone zu beobachten waren. Doch dies sind bei weitem nicht die einzigen Überschneidungen zwischen (dunkler) Popkultur und traditioneller Klassik:
Nachdem Verdis ‚Requiem‘ im Gewandhaus 2007 schon Bestandteil des WGTProgramms war, sind die Kollaborationen fortgesetzt und ausgebaut worden. 2013 soll sogar im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag Richard Wagners das WGT ein epischer Wagner-Event am Völkerschlachtdenkmal organisieren. Dass dieses Konzert gut besucht sein wird, ist jetzt schon absehbar. Weitere Infos unter: www.wave-gotik-treffen.de
M iriam visaczki , M etopia , V ideo , 2 0 0 9
hj ö rdis baacke , 2 6 / 1 0 0 , malerei 2 0 1 1
H enrik pillwitz , K U L M ( A usschnitt ) , 2 0 0 8
Metopia
Mann im Mond
Geordnetes Chaos
Eine ganz persönliche Aufarbeitung von Geschichte, Diaspora und Vertreibung.
Hundert Ansichten des Mondes in Öl auf Leinwand im Format 30 x 24 cm.
Vermeintlich abstrakte Formen entpuppen sich als Naturbeobachtungen.
Miriam Visaczki bearbeitet in ihrem Werk die Themen Geschichte, Nationalität und Identität – sowohl ihre ganz persönliche als auch die von Orten oder Epochen. Die Videoarbeit Metopia ist eine Zusammenarbeit von Miriam Visaczki und Claire Waffel. Die beiden Künstlerinnen eignen sich für den Film Metopen, quadratische Reliefs, aus der Sammlung von Verner V. Visaczki an und montieren sie zu acht Kapiteln autobiografischer Orte. Ausgangspunkt der Erzählung ist der tschechische Ort Pobežovice, dessen Vergangenheit von Migration und der Auslöschung von Bevölkerungsteilen gezeichnet ist. Zwischen der Geschichte der Orte und der Familien der Künstlerinnen existieren geografische und inhaltliche Verbindungen: Auch ihre Familien wurden durch die Folgen der beiden Weltkriege aus ihrer Heimat vertrieben. Die Geschichte des Videos zeichnet ihren Weg nach. M. Visaczki, 1978 geboren in Regensburg, 1999–2004 Studium an der BauhausUniversität Weimar, 02–04 Studium in Toulouse und Paris, 05–07 Aufbaustudium Hochschule für Bild. Künste Hamburg. CM
Gerade die Möglichkeit, das Motiv des Mondes in einem rechteckigen Format zu bearbeiten und auszureizen, interessierte die Malerin Hjördis Baacke an der Serie „Ansichten des Mondes“. Mal sind die dargestellten Szenen eindeutig dem Thema zuzuordnen, da schwenken Figuren Mondkugeln über dem Kopf und treiben mit ihnen Gymnastik oder eine Menschengruppe bestaunt vom unteren Bildrand aus mit Sonnenbrillen die Sonnenfinsternis hoch über ihnen. Andere Arbeiten sind motivisch weniger offensichtlich mit dem Thema Mond verbunden, sondern über eine längere Assoziationskette verknüpft. Die dargestellten Szenen Hjördis Baackes scheinen oft eine Geschichte zu erzählen, sind jedoch nur Traumfragmente, Andeutungen und Bausteine, die der Betrachter selbst zusammenfügen muss. Hjördis Baacke, 1980 geboren in Leipzig, studierte von 2001 bis 2007 Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, zunächst bei Prof. Arno Rink, anschließend bei Prof. Neo Rauch. Seit 2007 freischaffend tätig in Leipzig. CM
Die Strukturen und Formen, die Henrik Pillwitz in Schichten überlagert und zusammen trägt, vermitteln gleichzeitig eine meditative Ruhe sowie energetische Bewegung. Sie zeugen von einer Naturbetrachtung, die nur durch intensive Beobachtung entstehen kann, fangen dabei aber auch die der Natur immanenten Energie ein. Seine Ausgangsmotive sind die Vegetationen, Landschaften, Strukturen und Formationen, die er auf Streifzügen und Reisen entdeckt. Dabei gelangt er über Reduktion von Gesehenem auf Form, Struktur und Farbe, aus denen er seine Bilder baut. Nicht nur mittels der Malerei, sondern auch mit der Lochbildkamera ist Pillwitz der Natur auf der Spur und ergründet sie. Henrik Pillwitz, 1962 geboren in Leipzig, 1993-95 Studium der Malerei/Grafik/Fotografie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, 1995-98 Studium der Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Sighard Gille, 1998-01 Meisterschüler ebenda, seitdem freischaffend tätig. CM
Weitere Informationen zu Miriam Visaczki finden Sie unter www.miriamvisaczki.de.
Weitere Informationen zu Hjördis Baacke finden Sie im Internet unter www.hjördisbaacke.de.
Weitere Informationen zu Henrik Pillwitz finden Sie im Internet unter www.pillwitz.de.
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Kultur 67
B ritta J onas , O chsenwagen ( D etail ) , 2 0 0 8
D ana M eyer , P ferd liegend , 2 0 1 0
M . B ierig , E s war nicht, nur . . ( D etail ) , 2 0 0 5
„Iohodraeho“
Unbewegt bewegt Überlagerung
Modernes Welttheater gewürzt mit einem guten Schuss Folklore.
Trotz ihrer Massivität zeichnet die Tierkörper Dynamik und Fragilität aus.
„Der Gedanke ist die bestimmte Vollführung des unbestimmten Willens.“
Die Ästhetik von Britta Jonas‘ Skulpturen und Installationen bewegt sich irgendwo zwischen Bruce Naumans Neonfiguren und Pipilotti Rists Aktionshose Genitalpanik. Menschliche Eitelkeit, Geschlechterrollen und soziale Verhaltensstrukturen werden aufgegriffen und mit großer Lust am Spielerischen ad absurdum geführt. Dabei hebt Britta Jonas bei aller Kritik nie den Zeigefinger. Sie scheint sich eher als Teil dieses Welttheaters zu begreifen. Es kann eben niemand aus seiner Haut. Aber trotz der menschlichen Triebhaftikeit und Eitelkeit machen gerade die Irrungen und Wirrungen die Freuden des Lebens aus - eher würde wir auf unseren kritischen Geist verzichten als auf Ringelpietz mit Anfassen. Britta Jonas, 1972 in Gross-Gerau geboren, 1992-94 Ausbildung zur Steinbildhauerin, 1998-2003 Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Martin Honert und Prof. KarlEmanuel Wolff, 2003-05, Meisterschülerstudium bei Prof. Martin Honert, lebt und arbeitet in Dresden. EN
Es gibt keine Modelle, Skizzen oder Konstruktionszeichnungen. Nur mit der Schweißnaht, die die ersten beiden Metallplatten verbindet, fängt der Körper an sich zu definieren. Aus den flächigen Stahlplatten entsteht nach und nach Volumen. Dana Meyer bestimmt die entstehende Körperform während des Arbeitsprozesses. Was so langsam zur Erscheinung gebracht wird, ist nicht nur ein menschlicher oder tierischer Körper. Es ist ein Körper in der der jeweiligen Gattung eigenen Bewegung. Die in sich geschlossene Dynamik der Metallplastiken verleiht ihnen eine große Lebendigkeit, die den Eindruck erweckt, als wären die Plastiken in einem Moment größter Spannung einfach erstarrt. Nur der Rost, der sich an der Oberfläche in einem warmen Rot-braun manifestiert, ist ein Hinweis darauf, dass die Zeit nicht zum Stillstand gekommen ist. Dana Meyer, 1982 in Halle geboren, seit 2006 Studium an der Burg Giebichenstein Halle Fachrichtung Metall/Plastik bei Prof. Zaumseil und Prof. Raetsch. EN
Ausgangspunkt sind zunächst zwei bis drei Fotos. Stadtlandschaften, Architektur, die die Aufmerksamkeit des Künstlers erregen, werden im ersten Arbeitsschritt zu einem Bild verschmolzen. Wichtig ist dabei nicht das tatsächlich Dargestellte, sondern die grafischen Elemente der Fotos. Sowohl der Inhalt der Arbeiten wie auch der zugrundeliegende Arbeitsprozess lassen sich als Dreiklang beschreiben: Ungeformt - Bewegung - Form. Deutlich erkennbar ist dabei der Einfluss digitaler Ästhetik. Die bis zur Pixeligkeit gewollte Aufrasterung der Bildelemente überführt die gegenständlichen Fotos am Ende der Bearbeitung in abstrakte Formen. Was bleibt ist: „Die Melancholie des bis zur Erschöpfung Bunten“, so Bierig, die mit der Dynamik der Unschärfe eine ästhetische Symbiose eingeht. Weitere Arbeiten von Bierig sind noch bis Ende Juni 2011 in der Ausstellung „Regeneration PixeLich“ im Grünhaus in Magdeburg zu sehen. Matthias Bierig, `84 in Magdeburg ge boren, 2002-04 Ausbildung zum Mediengestalter, lebt und arbeitet in Magdeburg. EN
Weitere Informationen zu Britta Jonas finden Sie im Internet unter www.brittajonas.de.
Weitere Informationen zu Dana Meyer finden Sie unter www.modes-niebel.de.
Weitere Informationen zu Matthias Bierig finden Sie unter www.matthiasbierig.de.
03. bis 05. September: „COMFORTEX“
02. bis 03. September: „2. Historic Rallye Erzgebirge“
Die Branchenplattform hat sich zur wichtigsten Messe für Raumgestaltung entwickelt. Leipzig (www.comfortex.de)
Die Oldtimer-Rallye in Sachsen mit sportlichem und touristischem Teil. Chemnitz (www.messe-chemnitz.com)
Messen, Kongresse & Tagungen
Freizeit & Sport
16. bis 17. Juli „Floristik Trend + Trend Visuell“ Ideen und Trends rund um die Blumenkunst und die Präsentation von Waren und Dienstleistungen. Messe Chemnitz www.messe-chemnitz.com
07. bis 08. September „bm WIRTSCHAFTsTREFF“ Nutzen Sie den „business matching“-Service und nehmen Sie gezielt Kontakt zu den Anbietern der für Sie relevanten Lösungen und Produkte auf. Dresden, Messe Halle 2 www.business-matching.de
12. Juli bis 20. August „Wunderkammer Wissenschaft“ Die Helmholtz-Wanderausstellung macht am Flughafen Leipzig/Halle Station. Thema: Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt. Flughafen Leipzig/Halle www.wunderkammer-wissenschaft.eu
16. bis 18. September „Haus.Bau.Energie“ Die große regionale Baufachmesse Thüringens, für energieeffizientes Bauen und Wohnen. Erfurt, Messe www.haus-bau-energie.de
01. Juli „Eröffnung Gondwanaland“ Die Tropenerlebniswelt wird lebendig. Eine faszinierende Welt, die Sie in den Bann zieht. Leipzig, Zoo www.zoo-leipzig.de
14. bis 15. September „INVESTFORUM 2011“ Investforum Sachsen-Anhalt zum Thema „Innovation trifft Investor“ samt Unternehmermesse Halle/Saale www.investforum.de/
17. bis 18. September „HERBSTGEFLÜSTER“ Bunte Ideen und zahlreiche Angebote aus den Bereichen Garten, Hobby und Wellness. Magdeburg, Messe www.messe-herbstgefluester.de
03. Juli „Régates de Baquet“ Bei dem Badewannenrennen kämpfen Teinehmer in mehreren Disziplinen um tolle Preise. Leipzig, Völkerschlachtdenkmal www.freizeitengel.de
26. bis 28. August „Esoterik- und Naturheiltage“ Die Messe für Körper, Geist und Seele bietet eine große Auswahl zu allen esoterischen und naturheilkundlichen Themen. Magdeburg, AMO-Kulturhaus www.esoterik-naturheiltage.de
17. bis 24. September „Bundeskongress ver.di“ Ver.di arbeitet mit gebündelten Kräften aus dem Dienstleistungsbereich und dem dienstleistungsnahen Industrie- und Bildungsbereich. Leipzig, Congress Center www.ccl-leipzig.de
08. bis 10. Juli „US Car Convention“ V8 - Gegrummel, große Autos, Stars and Stripes, endloses weites Land – in diesem Sommer wird das Ostragehege zum American Way of Life. Dresden www.us-car-convention.de
03. bis 05. September „CADEAUX“ Die Messe für Wohnideen, mit Kollektionen der Jameson & Tailor Tee- und Kaffeezubehör. Leipzig, Messe www.cadeaux-leipzig.de
23. bis 25. September „Immo & Finanz“ Ein Leit-Event für die Immobilien-Branche in neuer und interessanter Location für die Besucher. Dresden, Messe www.messe-immo-finanz.de
20. bis 24. Juli „Sachsenbeach“ Auch dieses Jahr gibt es Beachatmosphäre inklusive Strandkulisse rund um den Opernbrunnen. Leipzig www.sachsenbeach.de
03. bis 06. September „LE GOURMET“ Treffpunkt für Genießer und lohnendes Ziel für Freunde des guten Essens und der anspruchsvollen Tischkultur. Leipzig, Messe www.gourmet-leipzig.de
Bildnachweis: Leipziger Messe GmbH / Tom Schulze; www.oldtimer-termine.net; www.flammende-sterne.de; Jürgen Henschel
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KALENDER 69
10. September: „Flammende Sterne“
16. Juni bis 08. Januar 2012 „Bilder im Kopf“
Die Kontrahenten des Feuerwerksfestivals heißen diesmal Spanien und Deutschland. Gera (www.flammende-sterne.de)
Ikonen der Zeitgeschichte – die Ausstellung fragt nach Ursachen der Macht von Bildern und beschreibt deren Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte. Zeitgeschichtliches Forum Leipzig (www.hdg.de/leipzig)
Bildende Kunst 28. bis 31. Juli „Ballonfiesta“ Leipzig hat Europas populärstes Ballon-Event. In diesem Sommer geht es bereits in die 17. Runde. Leipzig, Silbersee www.balloonfiesta.de
24. Juni bis 30. September „Grün! - Andreas Garbe“ Vernissage: 19 Uhr. Thema sind landschaftliche Abstraktionen sowie untergegangene Kulturen. Dresden, Galerie Abstrakte Momente www.abstrakte-momente.de
13. August „Im Labyrinth der Mythen“ Vernissage: 16 Uhr. Metallplastiken von Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller. Meiningen, Galerie ada www.meiningen.de
12. bis 21. August „11. Leipziger Wasserfest“ Ein Fest mit hohem Unterhaltungswert vom Lindenauer Hafen bis zu den Leipziger Seen, mit Bootsparade, Flugtag, Gladiatorenpaddel u.v.m. Leipzig www.wasserfest-leipzig.de
24. Juni bis 31. Oktober „Thüringer Landesausstellung“ Anlässlich des 200. Geburtstages von Franz Liszt laden Museum und Schloss unter dem Motto „Ein Europäer in Weimar“ ein. Weimar, Schillermuseum und Schlossmuseum www.liszt-2011.de
18. bis 21. August „BEGEHUNGEN n°8“ Bei diesem Kunstfestival müssen sich die Künstler vor dem hohem Gericht der Kunst verteidigen – der Ausgang ist ungewiss. Chemnitz, JVA Kaßberg www.begehungen-chemnitz.de
18. bis 14. August „19. ERFURTER WEINFEST“ Winzer laden in die romantische Altstadt, um bei einem guten Tropfen und toller Musik zu feiern. Erfurt, Altstadt www.erfurt-tourismus.de
01. bis 03. Juli „P-ART-Y-KULTUR“ Ist eine experimentelle und avantgardistische Ausstellungsparty für junge, zeitgenössische Kunst. Dresden, Börse www.messe-dresden.de
02. September „12° Ost - VI. Triennale“ Ausstellungseröffnung Textilkunst des Jugendstils von Felix Schiewick aus Annaberg-Buchholz. Merseburg, Kulturhistorisches Museum www.merseburg-tourist-ev.de
20. August „13. Hallesches Drachenbootrennen“ Ein Tag der offenen Tür im Kanuzentrum, Sportangebote für jedermann. In diesem Jahr verbunden mit einem Seniorensportfest „Fit in’s Alter“. Halle, Osendorfer See www.halsport.de
01. Juli bis 11. September „Indien als Bilderbuch“ Eine Konstruktion der pittoresken Fremde. Zum ersten Mal präsentiert die Lindener Kunstbibliothek einhundert indische Gouachen um 1800. Altenburg, Lindenau-Museum www.lindenau-museum.de
10. September bis 20. November „Anders Petersen - city diary“ Fotografien in dem Randbereiche der Gesellschaft sich in schrillen Lebenslinien voller Leidenschaften und Obsessionen widerspiegeln. Jena, Stadtmuseum www.jena.de
04. September „10. Mitteldeutscher Marathon“ Eine Strecke von Spergau durch das mitteldeutsche Herz nach Halle mit vielen Überraschungen. Halle, Marktplatz 1 www.mitteldeutscher-marathon.de
04. August bis 04. September „Wie die Dinge eigentlich sprechen“ Min Oh bezeichnet sich selbst als Geschichtenerzählerin, wofür sie Video und Ton nutzt. Erfurt, Kunsthalle www.kunsthalle-erfurt.de
17. September bis 22. Januar 2012 „Von Angesicht zu Angesicht“ Max Beckmann zeigt eine klassische Porträtgalerie und Bilder mit integrierten Portraits. Leipzig, Museum der bildenden Künste www.mdbk.de
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29. Mai bis 28. August 2011
Ben Willikens, Raum 652 aus der Serie Räume der Moderne: Gerrit Rietveld, 2010. © VG Bild-Kunst Bonn, 2011; courtesy Galerie Hans Mayer, Düsseldorf
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FACHKRÄFTE UND UNTERNEHMER GESUCHT! Werden Sie Kulturpate für Klassikorchester, Kunsthaus, Gedenkstätte, Autorenwerkstatt oder einen Dichter! Jede Patenschaft ist praktische Hilfe und konkrete Unterstützung mit Ihrem Knowhow.
MATTHIAS WEISCHER Arbeiten auf Papier
29. Mai bis 28. August 2011
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Matthias Weischer, Zeiger, 2011, Farbradierung. @ VG Bild-Kunst Bonn, 2011; courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin. Foto: Uwe Walter, Berlin
Katharinenstr. 10, 04109 Leipzig, Tel.: 03 41/21 69 90, www.mdbk.de Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr, Mo geschlossen, Feiertage 10–18 Uhr
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KALENDER 71
03. Juli: „STOMP“
08. Oktober „MATRIX LIVE – Film in Concert“
Theater-Performance als Symphonie mit scheppernden Objekten des täglichen Lebens. Stadthalle Chemnitz (stadthalle-chemnitz.de)
Einmaliges Film-Live-Konzert mit Gänsehautgarantie: Science-Fiction-Klassiker „Matrix“ trifft auf den Sound des MDR Sinfonieorchesters, für Klassik-Fans und Cineasten. Leipzig Arena (www.sportforum-leipzig.com)
Musik, Theater & Tanz 18. Juni bis 10. Juli „Überlisztet?“ Thüringen feiert 2011 den Geburtstag von Franz Liszt. Jubiläumsprogramm mit Konzerten. Thüringen www.liszt-2011.de
21. bis 22. Juli „Classic Open Air“ Gäste aus der Newa prägen dieses Jahr das Programm der Classic Open Dresden. Dresden www.classicopenair-dresden.de
02. bis 16. September „Mendelssohn-Festspiele“ Unter dem Motto „Mendelssohn und England“ finden an verschiedenen Orten Veranstaltungen statt. Leipzig www.sachsen-tourismus.de
01. Juli „Dracula“ Premiere von einem romantischen Musical mit Musik von Karel Svoboda. Beginn 19:30 Uhr. Halle, Oper www.buehnen-halle.de
06. August „LAS VEGAS Starlight“ Eine musikalische und artistische Reise durch das Las Vegas von einst und heute. Chemnitz, Schönherr.fabrik www.showservice-international.de
01. bis 02. Juli „ON THE MOVE“ Im Großen Saal des Festspielhauses zeigt das Semperoper Ballett Choreografien von William Forsythe, Pascal Touzeau und Jacopo Godani. Dresden, Festspielhaus www.hellerau.org
19. bis 21. August „Highfield Festival“ Das erst 2010 nach Leipzig gezogene Festival ist das wichtigste ostdeutsche Indie-Rock-Festival. Erwartet werden u.a. die Foo Fighters. Störmthaler See www.highfield.de
02. bis 03. September Farbfest „Licht – Farbe – Klang“ Open-Air-Konzert des Anhaltischen Theaters, Festumzug, Installationen und audio-visuelle Inszenierungen im Zeichen der Farbe Weiß. Stadtgebiet Dessau www.farbfest-dessau.de
02. Juli „1.Mitteldeutsche Sommernacht“ 18 Uhr beginnt die musikalische Weltreise mit Tenor „Enzo de Franco“ & Mr. Romantic „Monty Bela“. Merseburg, Schlossgarten www.mitteldeutsche-sommernacht.de
20. August „Die Zauberflöte“ Premiere feiert Mozarts spätes Bühnenwerk, was Märchenoper und Welttheater zugleich ist. Eine Mischung aus tragischer Oper und Zauberspiel. Erfurt, Theater www.theater-erfurt.de
08. Juli „91. Kulinarisches Abendkonzert“ Nach den Hör-Genüssen der Berliner Melodien aus Posse und Operette gibt es ein Sommer-Buffet. Bad Lauchstädt, Lauchstedter Gaststuben www.goethe-theater-bad-lauchstaedt.de
24. August „Revue de Crystall“ Tauchen Sie in eine Varieté-Show der Tanzlokale von Montmartre und der Nachtgestalten ein. Leipzig, Krystallpalast Varieté www.krystallpalastvariete.de
Bildnachweis: www.purdue.edu; Karsten Prühl / EUROPÄISCHE FILMPHILHARMONIE
04. September „Vom Einhorn und der schönen Melusine“ Premiere eines romantischen Figuren-Erzähltheaters mit Musik zum Thema Irrgarten der Liebe. Naumburg, Marientor www.theater-naumburg.de 10. September „Magic of Brazil – Die große Revue“ Das Open Air in einer einzigartigen Show voller Energie, Schönheit und Lebenslust. Wasserschloß, Schlosshof www.wasserschloss-klaffenbach.de 10. bis 18. September „Schumann-Festwoche“ An verschiedenen authentischen Spielstätten sind Werke von Robert und Clara Schumann sowie von deren befreundeten Komponisten zu hören. Leipzig www.salesguide.sachsen-tourismus.de
Impressum: 6. Jahrgang, Ausgabe 22 ISSN 1614-2837 Hauptredaktionsschluss: 17. September 2010 Anzeigenschluss: 24. September 2010 Erscheinungstermin: 27. September 2010 Impressum: Herausgeber: REGJO-Verlag für regionales Marketing GmbH, Marbachstraße 2, RECLAM7. Jahrgang, 25 Haus; 04155 Ausgabe Leipzig, Telefon: (03 41) 9 75 32 44, ISSN 1614-2837 Telefax: (03 41) 5 90 38 59; www.regjo-leipzighalle.de Hauptredaktionsschluss: 10. Juni 2011 E-Mail: info@regjo-leipzighalle.de Anzeigenschluss: 23. Juni 2011 REGJO ist eine eingetragene Marke (39867052) der Erscheinungstermin: 30. Juni Marketing 2011 REGJO-Verlag für regionales GmbH
Wussten Sie, ... Wissenswertes über Etwas das Oleg Popov am liebsten mitnehmen möchte, einer der schönsten Nebensachen der Welt und ein extra langes Haus.
...dass das einzige europäische Clownsmuseum in Leipzig eröffnet wurde? Seit der Kindheit ist Hans-Dieter-Hormanns Leidenschaft die Clownerie. Nahezu vierzig Jahre sammelte er Material aus vielen Ländern, wie Marionetten, Bilder, Zeitungsartikel und vieles mehr. Ein Traum, zugänglich nun auch allen anderen, die die Welt der Clowns begeistert. Die Besucher sind international, manchmal auch berühmt. Der große Oleg Popow sagte „Am liebsten würde ich alles einpacken und mitnehmen…“
...dass der Deutsche Fußball Bund (DFB) in Leipzig gegründet wurde? Am 28. Januar 1900 wurde der Deutsche Fußball Bund in der Gaststätte „Zum Mariengarten“ ins Leben gerufen – unweit des Leipziger Hauptbahnhofes. Mit 86 Gründungsvereinen gab es somit einen deutschlandweiten Führungsverband, der ab 1903 Endrunden um die deutsche Meisterschaft ausspielte. Erster deutscher Fußballmeister wurde der VfB Leipzig. Im DFB sind derzeit über 6,7 Millionen Mitglieder in 177.000 Mannschaften organisiert.
...dass sich das längste Fachwerkhaus Europas in Halle (Saale) befindet? 1723 für die Franckschen Schulen errichtet, gilt das 114 Meter lange Haus ohne Fundament, heute als größter zusammenhängender Fachwerkbau Europas. Heute sind im so genannten „Langen Haus“ das Evangelische Konvikt Halle, Internats- und Übungsräume für die Schüler des Landesgymnasiums Latina August Hermann Francke sowie die Außenstelle Halle des Deutschen Jugendinstituts untergerbracht.
Bildnachweis: Dipeto‘s Welt der Clown‘s; Deutscher Fußball-Bund e.V.; Franckesche Stiftungen zu Halle
Herausgeber: - Verlag regionales Chefredaktion:REGJO Claus-Peter J. für O. Paulus (V.i.S.d.P.) Marketing GmbH, Marbachstraße 2, RECLAMHaus; (cp.paulus@regjo-leipzig.de) 04155 Leipzig, Telefon: 03 41 - 975 60 39, Telefax: 03 41 - 974 72 58; www.regjo-leipzighalle.de Redaktionsleitung: Frank Schmiedel E-Mail: info@regjo-leipzighalle.de (f.schmiedel@regjo-leipzighalle.de) REGJO ist eine eingetragene Marke (39867052) der REGJO-Verlag für regionalesChristian Marketing GmbH Redaktionsmanagement: Mascher (c.mascher@regjo-leipzighalle.de) Autoren: Kai Bieler, Tobias (FRS), Prüwer,Sigrid Dörthe Gromes, Frank Schmiedel Gaulrapp Katja DanielInes Tieg,Christ, AndréSteffen Jaschke, Anja (SIG), Trumpler, Frank Schütze, Reichert, Mutschler, Sigrid Gaulrapp, Katharina Hölker,Marko Esther Niebel, Carolin Modes, Katrin Sieber, Carolin Esther Niebel, Prof. Anette Ehlers, T. Hinz, Modes, Prof. Anette Ehlers, Claus-Peter Paulus, Franziska Krüger, Viktor Timtschenko, Elke Beilfuß, Christian Mascher (CM) Ivan Wojnikov, Detlef Bischoff, Dr. Ralf Borschinsky, Jörg Augsburg, Ellen&Sturm, Anja Carolin Greulich, Emily&Diete, Kultur Talente Kalender: Modes Frank EstherUmann Niebel (MN) Schlußredaktion: Sven Liebetanz Lektorat: André Hille Art Direction & Layout: Matthias Hiller Rocco Tirouche (r.tirouche@art-vantage.de) Redaktionsmanagement: Katja Trumpler Fotografie: Sebastian Willnow, Frank Schütze, Ines Lektorat: Franziska Reif Anja Jungnickel Christ, Steffen Reichert, Übersetzung: James Parson (ICC Sprachinstitut) Anzeigen & Advertorials: Steffi Emde, Ramona Gossow, Philipp Thorwirth, Scharfe Media e.K., Fotografie: Steffens, Sebastian Willnow, Claus-Peter Joscha J. O. Paulus Viktor Timtschenko, Andree Grun, Steffi Loos Projektmanagement: Christian Mascher Titelmotiv: Martin-Luther-Universität Halle-Witten(c.mascher@regjo-leipzighalle.de) berg, Pressestelle Verlagsrepräsentanz: Steffi Emde, James Parsons, Anzeigen: Emde, Claus-Peter Prof. AnetteSteffi Ehlers, Reinhard Artus J.O. Paulus, scharfe media e.K. Internationale Beziehungen & Übersetzungen: Verlagsrepräsentanz: Steffi Emde, Claus-Peter James Parsons (ICC Sprachinstitut) Paulus Verlagsassistenz: Katja Trumpler, Verlagsassistenz: Telefon: (03 41) 9 75Franziska 60 39, Krüger k.trumpler@regjo-leipzighalle.de Geschäftsleitung und Herausgeber: Claus-Peter J.O. Paulus (V.i.S.d.P.) Geschäftsführung: Claus-Peter J.O. Paulus (cp.paulus@regjo-leipzig.de) Erscheinungsweise: Quartalsweise Heft im Heft: Expo Real Spezial 2010 Sonderdruck: Franziska Krüger Druck: Druckhaus Dresden GmbH Druck: rohdesohn Ges. f. Komm. opt. mbH, www.druckhaus-dresden.de Leipziger Str.auf 7, 04519 Rackwitz REGJO wird chlorfrei gebleichtem Papier mit Wasserkraft gedruckt. Erscheinungsweise: Quartalsweise IVW geprüft: Ausgabe 3/2010, 3. Quartal14.837, 2010 Druckauflage: Auflage: (IVW geprüft)14.837 Exemplare, Verbreitetet Auflage inkl. ICE-Aushang und Flugunternehmen: 12.700 Exemplare Bezugsbedingungen: Jahresabonnement RE DasMehrwertsteuer Magazin für und 16,-GJO EUR-inkl. Mitteldeutschland ist 4Gewinner zzgl. Zustellgebühr für Ausgaben; des Silber-Award Einzelpreis 4,- EUR.im Wettbewerb um den BCP (Best of Corporate Publishing) 2010 in der Kategorie B2B Medien/Entertainment/Kultur. REGJO - Das Magazin für Weitere Infos zum Award und den Mitteldeutschland ist Gewinner diesjährigen Preisträgern erhalten des Silber-Award im Wettbewerb Sie www.bcp-award.de um unter: den BCP (Best of Corporate Publishing) 2010 in der Kategorie B2B Medien/Entertainment/Kultur. Partner des Verlages: Weitere Infos zum Award und den diesjährigen Preisträgern erhalten Sie unter: www.bcp-award.de
Bierdeckel Erfinder: Robert Sputh Deutschland, Mittelndorf (Sächsische Schweiz), 1892
: eutschland ld e t it M in t Or lle, Für Sie vor , Erfurt, Ha n e d s e r D , z in Chemnit gdeburg. a M d n u ig Leipz
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Daniel Felsch, Unternehmensbereich Quality, schaut genau hin, damit dieser Anspruch eingehalten wird.
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