Regjo 3/2011

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REGJO

3/2011

Das Magazin f端r Mitteldeutschland mit REGJO-Spezial: Expo Real 2011

4 EUR

ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de

ausgewogen


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Gelassen genießen Damit Sie sich wohlbefinden: Nach den hitzigen Monaten bietet der mildere Herbst drinnen wie draußen etliche Möglichkeiten, Körper und Geist zu pflegen. Wir schlagen Ihnen Wohltuendes vor. Liebe Leserinnen, liebe Leser, Glück und Gesundheit sind jene Dinge, die man seinen Mitmenschen zum Geburtstag wünscht – diese seien schließlich das Wichtigste im Leben. Selbst hält man sich aber nicht immer daran und arbeitet oft zu viel auf Kosten von Gesundheit und Wohlbefinden. „Keine Zeit“ lautet oft die Ausrede, sich etwas mehr um Leib und Seele zu kümmern. Doch so robust der menschliche Körper auch ist, er ist keine Maschine und bedarf besonderer Pflege. Um sich wieder im eigenen Körper wohlzufühlen, bedarf es gar keiner radikalen Rosskur, wie unsere Titelgeschichte zeigt. Genuss und Gelassenheit lassen sich – so ist dort nachzulesen – zu Haltung für ein gelingenden Lebens verbinden. Zwei Weinreportagen und Betrachtungen eines Umweltmediziners runden das Thema Wohlbefinden ab. Bewusstsein,das kann auch heißen, sich über die Herkunft der Produkte zu informieren, die man konsumiert. Werden sie ökologisch schonend angebaut und hergestellt? Wie steht es um die soziale Verträglichkeit? Eine immer größere Konsumentengruppe interessiert sich für solche Fragen, der REGJO einen Beitrag im Heft widmet. Mit den Materialtrends von morgen beschäftigen sich die 7. Designers‘ Open, die als wichtigstes mitteldeutsches Designforum Ende Oktober in Leipzig stattfinden. REGJO berichtet vorab. Als Medienpartner begleiten wir den Mittelständischen Unternehmertag, der ebenfalls im Oktober in Seminaren und Workshops Informationen für Führungskräfte anbietet. Rund 3.000 Teilnehmer haben hier die Gelegenheit für qualifizierte Kontakte auf Führungsebene. Unser Sonderheft zur Expo Real 2011, der 14. Internationalen Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen in München, informiert über die neuesten Entwicklungen rund um das Thema Gewerbeimmobilie. Damit wird der Bogen geschlagen zum REGJO-Titelthema, denn die bebaute Lebenswelt hat einen nicht geringen Einfluss auf unser alltägliches Wohlbefinden.

Tobias Prüwer

Redakteur

Wir wünschen unseren Lesern viel Freude beim Lesen.

Die Ziele des REGJO: Der Wettbewerb zwischen den Standorten in Europa wird schärfer. Die klare Positionierung und Profilierung einer Region sichert das Bestehen in diesem Wettbewerb. REGJO berichtet mit überregionaler Präsenz über Wirtschaft, Kultur und Leben aus der Wirtschaftsregion Leipzig-Halle. Mit kompetenten Beiträgen und einprägsamen Bildern erhöht REGJO die Identifikation der Menschen mit der Region. So gewinnt die Region als Standort weiter an Attraktivität. Bei Bewohnern und Investoren.


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INHALT

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10 Versuch‘s mal mit Gelassenheit

40 Energiemetropole

Der goldene Herbst lädt zum Entspannen und Wohlfühlen ein. Egal, ob ein Kurzurlaub mit Übernachtung im Baumhaushotel oder ein Spaziergang hoch über den Baumwipfeln, es gibt viele Möglichkeiten, die kommende Jahreszeit zur schönsten des Jahres zu machen.

Unternehmen und Forschungseinrichtungen erkennen die Chancen von „Clean Technologies“.

Genuss und Wohlbefinden 09 In der Toskana des Nordens: Höhnstedt im Saalekreis blickt 2013 auf 1040 Jahre Weinbau zurück. Jedes Jahr im September lädt das kleine Dorf zum Winzerfest ein.

Regionale Wirtschaft

26 Von Hängen und goldenen Reben: Von der Biertrinkernation zu Weinkennern und wie aus den Sachsen hervorragende Winzer wurden und welche Weingüter einen Besuch lohnen.

18 Erfolgsfaktor Wohlgefühl: Die i-Fabrik setzt bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung auf flexible Arbeitszeitmodelle und interessante Tätigkeiten für Berufseinsteiger.

12 Experimentierfreude und Mut: Dr. Georg Prinz zur Lippe erklärt im Interview, was ihm an seiner Tätigkeit als Winzer besondere Freude bereitet.

24 Von allen guten Dingen: Janet Schönfeld über den Wandel von der „Geiz ist Geil“-Mentalität zum umwelt- und ernährungsbewussten Konsum.

36 Schneller als Rennen geht nicht: „Wer von Natur aus sehr ehrgeizig, perfektionistisch, idealistisch und hilfsbereit ist, der ist leichter dafür anfällig auszubrennen.“ Was man machen kann, um dem vorzubeugen erfahren Sie hier.

19 Perfektes Zusammenspiel: Uli Dietze, geschäftsführender Gesellschafter der Mosaic Vision, spricht im Interview darüber, was eine gelungene Veranstaltung ausmacht und was alles schiefgehen kann.

20 Kunst, Kultur und Kulinarik: Zwei Weltstädte direkt vor der Haustür; vom Flughafen Leipzig/Halle nach London und Rom.


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INHALT 3

46 SACHSEN Sail

55 Designers‘ Open in Leipzig

Seit 10 Jahren bietet dieser Segeltörn Abenteuerlust und Wirtschaftskontakte für deutsche und internationale Unternehmen.

Designer, kreative Entwickler und Unternehmensvertreter verwandeln Leipzig Ende Oktober wieder für drei Tage in die mitteldeutsche Designhochburg – Die Designers‘ Open lockt seine Besucher dazu diesmal in die Baumwollspinnerei.

Kultur 23 Trotz Schwankungen schlafen:

44 Unternehmergeist:

Starke Börsenschwankungen verunsichern Anleger, neue Vermögensmanagement-Konzepte liefern Abhilfe.

37 Sonderteil EXPO REAL 2011:

Die Erfolgsgeschichte von Lecturio, einem Unternehmen, das sich bereits auf dem Markt etabliert hat.

49 Logik gegen Intuition:

Neue Trends zur 14. Gewerbeimmobilienund Investitionsmesse in München.

Welche Entscheidungsgrundlage für Unternehmen maßgeblich ist, klärt das Interview mit dem Geschäftsführer von elements and constructs, Dr. Matthias Rosenberger.

41 Innovationen für Gebäudeeffizienz: Saubere Technologien führen zu mehr Energieeffizienz und geringeren Nebenkosten.

42 Die HALLE MESSE versteht Spaß: Mit der Ausstrahlung von „Verstehen Sie Spaß?“ beweist die Messegesellschaft einmal mehr ihre Vielseitigkeit.

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52 Eine ganz persönliche Beziehung: In der Ausstellung Von Angesicht zu Angesicht trifft der Besucher auf Porträts der engsten Weggefährten Max Beckmanns.

58 Junge Talente: Bonbonfarbene, schimmernde Lackschichten gehen unter die Haut und treten eine Entdeckungsreise zwischen den Fragmenten an.

60 Kulturkalender: Unternehmensengagement: Wie Corporate Social Responsibility in Unternehmen umgesetzt werden kann.

Eine Auswahl sehenswerter Veranstaltungen aus den Bereichen Freizeit & Sport, Musik, Theater & Tanz sowie Bildende Kunst.


Unser Klimaschutz-Engagement:

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1 Sven Gábor Jánszky

2 Kathrin Rieger

3 Prof. Dr. Bernd Okun

MEINUNG 5

4 Markus J. M. Bloching

Lebensqualität Welche Konditionen zur nachhaltigen Investition und Weiterentwicklung betrachten Sie als besonders markant, um in den nächsten Jahren eine deutliche Steigerung „des sich Wohlfühlens“ in Mitteldeutschland zu erzielen?

1 Sven Gábor Jánszky: Deutschlands

innovativster Trendforscher und Leiter der Denkfabrik „2b AHEAD ThinkTank“: Es war die Weltoffenheit und der sympathische Größenwahn der Leipziger, der mich 1991 nach Mitteldeutschland gezogen hat. Ich war mir sicher: Die friedliche Revolution konnte nur hier beginnen. Hier wollte ich sein! Der wertvollste Schatz dieser Region ist der Innovationsgeist ihrer Bürger, ihr Stolz und ihre sympathische Ignoranz falscher Autoritäten. Leider flüchtet dieser Geist inzwischen vor den Seilschaften der Bequemen und Ängstlichen. Wem die Zukunft Mitteldeutschlands am Herzen liegt, der muss in die Regelbrecher investieren … jene Menschen die mit Leidenschaft scheinbar viel zu große Ideen in die Welt treiben und dabei zu stolz sind, um nach Fördergeldern zu rufen. Bitte schnell! Einige wenige davon sind noch hier. 2 Kathrin Rieger, Koordinatorin des Netzwerks B.O.S.S. Berufliche Orientierung für Schüler und Studierende in Mitteldeutschland, Geschäftsführerin

der ZAROF. GmbH: „Was soll ich werden?“ fragen junge Menschen und blicken oft orientierungslos in den Dschungel Hunderter Berufe und Studienrichtungen … „Werde, wer Du bist!“ lautet die Antwort. Doch dazu braucht es vor allem die Erkenntnis um die eigenen Stärken, die Möglichkeit, sich frühzeitig in verschiedenen Professionen auszuprobieren und attraktive berufliche Perspektiven in Mitteldeutschland. Wichtig dafür ist eine engagierte Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft, denn sie lohnt sich – die gemeinsame Investition in die klugen Köpfe von morgen! 3 Prof. Dr. Bernd Okun, Geschäftsführer der Führungs- und Veränderungsakademie DE VACTO: Wir haben ein großes

Erbe aus der Wendezeit: sich schnell umstellen können. Niemand Im Job ist lernentwöhnt. Doch sind darauf Geschäftsideen und -prozesse ausgerichtet? Dazu können Führungskräfte und Manager viel beitragen: Raum lassen für kluge Ideen und Kreativität, für ein Arbeitsklima mit mehr Lust als Last, wo Herausforderungen nicht zu

chronischen Überforderungen werden. Wir müssen mehr in kluge Führung investieren. Damit verschafften wir dieser Region eine Lebensqualität, die sich wirtschaftlich dauerhaft auszahlt. 4 Markus J. M. Bloching, General Manager der Bodetal Therme Thale: Der Harz

mit dem Bodetal und Thale, hat mit Naturerlebnissen der besonderen Art und abwechslungsreichen Aktivangeboten ideale Voraussetzungen für die Naherholung. Dazu passt die gesundheits- und wellnesstouristische Ausrichtung der vergangenen Jahre, die für den mitteldeutschen Tagesgast und weit gereiste Urlauber regionaltypische Formen der Prävention, Regeneration und Entspannung mit hoher Dienstleistungsqualität geschaffen hat. Die daraus resultierende Unternehmensentwicklung mit dem Auf- und Ausbau von Betrieben zur Schaffung von Arbeitsplätzen, gilt es weiterhin durch regionale Förderprogramme zu unterstützen. Dieser Fortschritt kommt dann der Lebensqualität aller Akteure in Stadt und Land sowie unseren geschätzten Gästen zugute.

Bildnachweis: Denkfabrik „2b AHEAD ThinkTank“, ZAROF. GmbH, Führungs- und Veränderungsakademie DE VACTO, Therme Thale Betriebsgesellschaft mbH + Co. KG


CHARITY

Bildnachweis: Westend-PR

Bildnachweis: Stefan Waldek

UNTERNEHMEN

Specials zum MUT Spenden-Sensation made in Leipzig Mehr MUT: Neue Specials für Industrie und zukünftige Fachkräfte

Deutschlands erfolgreichste Golf-Benefizveranstaltung: Das 4. GRK Golf Charity Masters in Leipzig erringt einen Spendenerlös von 500.000 Euro.

Der 7. Mittelständische Unternehmertag am 20. Oktober 2011 im Congress Center zu Leipzig wartet mit verschiedenen Neuerungen auf. Unter anderem wird das etablierte BVMW-Format der „Ko­operationsbörse produzierender Unternehmen“ in das Programm integriert. Dadurch wird eine zusätzliche Plattform zur Schaffung von Unternehmenskontakten zwischen Industriebetrieben geboten. Zum MUT vergrößert sich die Koo­perationsbörse damit auf den nationalen Raum. In Kooperation mit Siemens Enterprise Communications erhalten Studenten und Abiturienten die Möglichkeit, am MUT teilzunehmen. Ziel ist es, diese bei der Berufs- und Studienwahl speziell im Bereich der technisch orientierten Berufe mit Informationen und Direktkontakten zu unterstützen. Ob als Unternehmer oder als zukünftige Fachkraft: Die Kontaktmöglichkeiten zum MUT sind umfangreich: es werden sich wieder rund 180 Unternehmen auf dem MUT präsentieren und Hunderte Führungskräfte aus ganz Deutschland vor Ort sein. KBR

Wenn sich Prominente und Unternehmer mit Freudentränen in den Armen liegen und Standing Ovations einen eleganten Ballsaal erfüllen, dann muss etwas Außergewöhnliches passiert sein. In der Tat, denn am 27. August hat Leipzig Benefizgeschichte geschrieben. Beim 4. GRK Golf Charity Masters kam die Rekord-Spendensumme von 500.000 Euro für regionale und überregionale Initiativen wie z. B. die Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig, das Kinderhospiz Bärenherz Leipzig und Hand in Hand for Africa zusammen. Nie zuvor erzielte ein Benefiz-Golf-Event in Deutschland einen so hohen Spendenerlös. Die karitative Veranstaltung der GRKHolding AG knackte damit bereits mit der vierten Auflage die Gesamtspendenmarke von einer Million Euro. „Das ist eine Sensation! In allererster Linie geht es um die Spenden, die zielgerichtet und effektiv für Kinder eingesetzt werden, aber als Lokalpatrioten machen wir damit auch tolle Werbung für die Stadt Leipzig und Mitteldeutschland“, sagte Veranstalter Steffen Göpel, Vorstandsvorsitzender der GRK-Holding AG.

Infos zum kompletten Programm & Anmeldung: www.mittelstaendischer-unternehmertag.de

Weitere Informationen finden Sie unter www.grk-golf-charity-masters.de

112 Teilnehmer beim Golfturnier, weitere 80 beim Schnupperkurs und 380 Ehrengäste bei der abendlichen Gala zelebrierten ein Event der guten Herzen – darunter mehr als 30 Promis wie Dr. Auma Obama, Suzanne von Borsody, Wolfgang Stumph, Simone Thomalla, Ulrike Folkerts, Sarah Wiener, Estefania Küster, René Adler, Mariella Ahrens, Ingolf Lück, Sven Ottke, Axel Schulz, Waldemar Hartmann und viele andere. Über die Hälfte der Spendensumme wurde durch eine hochkarätige Versteigerung erreicht, bei der u. a. ein originaler Neo Rauch („Bürger 2011“) für 115.000 Euro unter den Hammer kam. Gänsehaut, Jubelstürme und Lobeshymnen kamen dann auch von VIPs wie Estefania Küster: „Ich war schon bei vielen Charitys dabei, aber so viel Herzlichkeit, Wärme und Ehrlichkeit habe ich noch niemals erlebt.“ Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel schwärmte, in Leipzig sei Charity-Geschichte geschrieben worden. René Adler meinte: „Dieses Event verdient meinen allerhöchsten Respekt.“ MM


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persönlichkeiten

Bildnachweis: INVESTFORUM Sachsen-Anhalt

INVESTMENT

Ideen finanzieren Über 230 Gäste konnte das INVESTFORUM in Halle in diesem Jahr verzeichnen. Gründer und Wissenschaftler nutzten die Chance und gingen auf Investorensuche.

Da es oft nicht an innovativen Ideen mangelt, sondern am Kapital, haben sich in 2011 erneut rund 50 Unternehmen beim INVESTFORUM in Halle (Saale) beworben, um für einen der dort ausgeschriebenen 16 Plätze zugelassen zu werden, um Investoren das Geschäftskonzept zu präsentieren und für eine Finanzierung zu gewinnen. In der Aula der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg kamen am 14. September Wissenschaftler, Gründer und Jungunternehmer des Landes zusammen, um den anwesenden Investoren ihre Vorhaben und Produkte zu präsentieren. Eröffnet wurde das INVESTFORUM durch SachsenAnhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff. „Wir fördern wachstumsorientierte Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen in besonderem Maße. Ein Baustein dafür ist das INVESTFORUM, das innovative Gründer und Unternehmen mit Kapitalgebern zusammenbringt. Diese Beteiligungsfinanzierung gewinnt als Alternative zur klassischen Kreditfinanzierung weiter an Bedeutung“, so die Ministerin. Basis einer solchen Finanzierung ist in erster Linie ein gutes VertrauensverhältWeitere Informationen finden Sie unter: www.investforum.de und www.univations.de

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nis zwischen dem Investor und dem Gründer. Aus diesem Grund wird „nicht nur in Konzepte, sondern vor allem in Personen“ investiert, wie Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, bemerkt. Mit dem INVESTFORUM versucht das Land Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem Univations Institut für Wissens- und Technologietransfer und der Martin-Luther-Universität, welche erst kürzlich als eine von bundesweit zehn „Gründerhochschulen“ ausgezeichnet wurde, den Zugang zu Beteiligungskapitalgebern zu vereinfachen. Seit dem Auftakt im Jahr 2009 hat sich das INVESTFORUM zu einer wichtigen Plattform für Finanzierung und Förderung in Mitteldeutschland entwickelt. 20 der 32 bisher beteiligten Unternehmen konnten im Rahmen der letzten beiden Foren Kapital für ihre Projekte akquirieren. „Auch im kommenden Jahr soll an den Erfolg der bisherigen Veranstaltungen angeknüpft werden. Genügend Potenzial im Land ist vorhanden, wir müssen es nur aufspüren und die richtigen Partner zusammenführen“, meinte Dr. Ulf-Marten Schmieder, Geschäftsführer der Univations GmbH. DW

Dr. Dirk Pilz und Kristina Volke wurden im Juli 2011 für die kommenden drei Jahre in den Stiftungsrat der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt berufen. Der Stiftungsrat tritt mindestens zweimal jährlich zusammen und entscheidet über die Förderung von Projekten und die Vergabe von Stipendien. Dr. Dirk Pilz hat Lehraufträge an verschiedenen Universitäten inne und schreibt Theaterkritiken unter anderem für die taz. Kristina Volke ist stellvertretende Kuratorin der Kunstsammlung des Deutschen Bundestags und setzt sich für kreative Projekte in Ostdeutschland ein. Beide übernehmen die Arbeit ehrenamtlich. Markus Kopp wurde am 23. August von der Republik Polen zum Honorarkonsul für den Freistaat Sachsen ernannt. Mit Hilfe seines neuen Amts möchte er zur Stärkung der Kooperation von Sachsen und Polen in den Bereichen Wirtschaft und Kultur beitragen. Zudem ist er um den sportlichen, kulturellen und sozialen Austausch von Kindern und Jugendlichen beider Länder bemüht. Markus Kopp ist seit 2007 Alleinvorstand der Mitteldeutschen Flughafen AG. Axel Köhler übernahm am 1. August die künstlerische Leitung des Opernhauses in Halle. Er behält sein bisheriges Amt als Direktor der Oper bei und übernimmt damit für die nächsten fünf Jahre die Gesamtverantwortung für die Spielstätte. Axel Köhler gehört bereits seit 1984 dem Solistenensemble in Halle an und wurde 1998 zum Kammersänger ernannt. Matthias Kunath ist seit 1. Juli 2011 neuer kaufmännischer Geschäftsführer des enviaM-Industriestandortversorgers envia INFRA. Der Diplom-Ingenieur für Energietechnik übernimmt somit die Aufgaben von Norbert Bänsch, der sich zum 30. Juni 2011 in den Ruhestand verabschiedet hat. Zuvor hatte er schon verschiedene leitende Funktionen bei der enviaM und deren Vorgängerunternehmen inne.


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Thema 9

In der Toskana des Nordens Das Weindorf Höhnstedt im Saalekreis bezaubert mit einer Vielfalt von Weinen, die es dem günstigen, fast mediterranen Wetter zu verdanken hat.

Text: Franziska Reif  Bild: Weingut Klaus Böhme

Das erste Septemberwochenende ist in Höhnstedt ein Höhepunkt des Jahres: „Im ganzen Ort haben die Höfe geöffnet und dem Besucher wird richtig was geboten“, beschreibt Marion Krüger von Vinoinfo, der örtlichen Touristeninformation, das alljährliche Winzerfest. Das Besondere des

Für ein Dorf mit 1.600 Einwohnern ist das beachtlich. Dabei ist die Fixierung auf den Wein vielleicht gar nicht so verwunderlich, denn sie hat hier eine lange Tradition: „2013 können wir auf 1.040 Jahre Weinbau in Höhnstedt zurückblicken“, erzählt Krüger stolz. „Unser Weinbauverein ist dieses Jahr

Ortes ist, dass viele der Wohnhäuser gleichzeitig Weinhöfe sind. Zum Winzerfest im September öffnen dann auch die Höfe ihre Pforten, die sonst keine Straußenwirtschaft betreiben und bieten Imbiss, Livemusik und – natürlich – Wein. Die Gemeinde beherbergt 80 Winzer, die neben ihrem eigentlichen Beruf Wein herstellen. Hinzu kommen noch eine Handvoll Winzer, für die die Weinherstellung den Haupterwerb darstellt.

85 Jahre alt geworden.“ Diese Zahl ist keineswegs aus der Luft gegriffen: Schon 973 wurde die Region um Höhnstedt urkundlich als Weinbaugebiet bezeichnet. Dies findet sich auch im Siegel der Gemeinde bestätigt: Es zeigt einen Bauern, der in der rechten Hand drei Kornähren und in der linken eine Weintraube hält. Wegen der klimatisch günstigen Lage in der Nähe der Mansfelder Seen und im

Windschatten des Harzes begünstigt der sogenannte Höhnstedter Kelterberg nicht nur das Rebenwachstum. Auch Äpfel, Aprikosen und Kirschen gedeihen im nördlichsten Weinanbaugebiet Deutschlands prächtig. In der Weinbaugroßanlage werden derzeit 91 Hektar Wein angebaut. Die Früchte der Nebenerwerbswinzer werden in Freyburg bei der dortigen Winzergenossenschaft gekeltert, so kommen im Jahr etwa 75 Hektoliter zusammen. Neben dem Winzerfest kann der Besucher über das Jahr hinweg an geführten Weinbergswanderungen teilnehmen, sich in Eigenregie auf die Wanderwege im Umland von Höhnstedt begeben oder am ersten Augustwochenende den Tag des offenen Weinbergs miterleben. Wenn Weinkeller besichtigt werden, steht natürlich auch immer eine Verkostung auf dem Programm. Es lohnt sich, dafür etwas mehr Zeit einzuplanen, weil die Höhnstedter Weinvielfalt groß ist: Neben MüllerThurgau (Rivaner) und Weißem Riesling werden Weißer Gutedel, Weißer Burgunder, Grüner Silvaner, Roter Traminer und Blauer Portugieser angebaut und ausgeschenkt. Die Besucherzahlen nehmen stetig zu, insbesondere aus den umliegenden Städten zieht es die Menschen in die „Toskana des Nordens“. Somit ist der Abverkauf der Weine sichergestellt, mancher Bewohner fürchtet aber bereits, dass eines Tages der Andrang zu groß sein und die Gemütlichkeit stören könnte.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.vino-info.com und www.weindorf-hoehnstedt.de


Versuch‘s mal mit Gelassenheit Genuss und Gelassenheit bilden zwei Säulen des Wohlbefindens. Ob Kurzurlaub, Müßiggang oder kulinarische Landpartie: Der Herbst ist wie gemacht dazu, die Seele baumeln zu lassen.

Text: Tobias Prüwer Fotografie: Norman Rembarz

Es herbstet. Bunt färbt sich der Blätterwald, die Winde säuseln, Fäulnis liegt in der Luft. Keine andere Jahreszeit inspirierte Dichter und verdüstert die Gemüter so sehr wie der Herbst. Und doch ist es gerade der Nachsommer, der zu Besinnung und Besinnlichkeit aufruft. Nach den hitzigen Monaten bietet der mildere Herbst drinnen wie draußen etliche Möglichkeiten Körper und Geist zu pflegen. Einkehren Viele Orte in der Region locken für einen wohltuenden Kurzurlaub. Entspannung hat das Biohotel Zeulenroda/Voigtland zum obersten Ziel erklärt. Im Einsiedeler Baumhaushotel kann man in den luftigen Höhen der Blätterkrone und oder Erdhaus geborgen nächtigen. Wem das zu nobel ist, für den kommt das Klosterleben auf Zeit vielleicht zum rechten Moment, um einmal Stille und Einkehr zu erfahren. Vier Klöster in Mitteldeutschland – etwa das thüringische Priorat St. Wigberti oder das mittelsächsische Kloster Wechselburg – bieten Gelegenheit zum Nachdenken und Neudenken bei einfachen Tätigkeiten wie Obst ernten oder Unkraut jäten. Andere Klostergärten stehen allen Besuchern offen und bestechen nicht nur in der sonnigsten Jahreszeit durch ihre besonderen Düfte. Bei Blankenburg im Harz befindet sich die artenreichste

Gartenanlage dieser Art. Das ehemalige Kloster Michaelstein beheimatet zwei nach mittelalterlichem Vorbild errichtete Gärten mit fast 400 verschiedenen Pflanzenarten. Im Gemüsegarten betören essbare Blütenpflanzen die Sinne. Mit den angebauten Medizinund Küchenkräutern wie Bohnenkraut, Borretsch, Lein und Sauerampfer wusste schon Hildegard von Bingen nutzbringend und geschmacksförderlich zu hantieren. Vielleicht regt der Gartenspaziergang dazu an, eigene Kräutermischungen herzustellen. Wie man kulinarische Kostbarkeiten selber machen kann, führt zum Beispiel das wunderbare Buch „99 Genüsse, die man nicht kaufen kann“ aus dem Brandstätter Verlag vor Augen. Und selbst gerührtes Orangengelee mit Granatapfelkernen, süßsauer eingelegter Kürbis oder handgerollte Krokantpralinchen stellen zudem kleine Geschenke für die Freunde dar. Für weniger geschickte Küchenhelfer halten regionale Anbieter schmackhafte Produkte bereit. Eine Empfehlung sind die Fruchtaufstriche aus Wildobst der Firma Sornziger Wilde, die zwischen Leipzig und Dresden ansässig ist. Ihre säuerlich-herbe Vogelbeerkonfitüre mundet gerade zu Wildgerichten und die selten zu findende die Mispel weckt am Frühstückstisch die Lebensgeister. Kulinarische Landpartien laden zu Wein und Bier. Eine Kneiptour zur inneren Erbauung stellt der Gose-Wanderweg zwischen Halle und Leipzig


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dar. Man muss dieses obergärige Bier schon mögen, das säuerlich-salzig die Kehle ausspült und mit einer Koriandernote im kühlenden Genuss abgeht. Bewegungen Geradezu heiß und äußerlich in der Anwendung ist das Saunieren. Es stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern entspannt die Seele. Mildere Wonnen bieten heiße Quellen. Es gibt 40 Thermalbäder in Mitteldeutschland und selbst die Miniaturform im Spülbecken – „Sie baden gerade ihre Hände darin“ – entfaltet noch wärmende Wirkung. Auch etwas mehr Bewegung mag dem Wohlbefinden nicht schaden – im Gegenteil. „Wer geht, sieht im Durchschnitt anthropologisch und kosmisch mehr, als wer fährt“, bemerkte der Dichter Johann Gottlieb Seume, der einst vom sächsischen Grimma aus seinen „Spaziergang nach Syrakus“ antrat. Man muss jedoch nicht in die Ferne schweifen, um dieser Wertschätzung des Flanierens folgen zu können. Denn hiesige Gartenparadiese und Parklandschaften sind wie gemacht zum Lustwandeln. Dazu eignet sich auch der Baumkronenpfad im Hainich oder der aussichtsreiche Malerwanderweg in der Sächsischen Schweiz, der sich durch die Berg- und Felsenwelt auf beiden der Elbe zieht. Das Herumschlendern durch Flora und Fauna mag in einer Welt voll Hast fast als anstößig gelten. Dabei stimmte das Lob

des Müßiggangs bereits Aristoteles an, indem er die Glückseligkeit in der Muße verortete. Galt ihm diese als lustvolles Denken, so hätte er gewiss zugestimmt auch den Spaziergang als ein solches zu bezeichnen. Das Spazieren bedeutet, sich Zeit zu nehmen und hebt sich dadurch vom Wandern ab, bei dem es in erster Linie um das Ankommen geht. Es nimmt die sprichwörtlich gewordene Zen-Sentenz des Wegs, der das Ziel ist, ernst. Zufriedenheit und Wohlbefinden sind nicht nur seelische Faktoren, sondern beugen auch gesundheitlichen Risiken vor, etwa Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen. Wie die seit 1967 in Großbritannien durchgeführte Whitehall Studie kürzlich herausfand, betrifft das sogar schwerwiegende Risiken. So hatten die in Job und Freizeit Zufriedenen ein um 13 Prozent geringeres Risiko der Herzgefäßverengung als die Unzufriedenen. Gelassenheit Es führen tausend Wege zu persönlicher Zufriedenheit. Ewas mehr Gelassenheit im Alltag schadet aber nie, was schon die Altvorderen wussten. Im Kloster Helfta in der Nähe von Eisleben, ein Zentrum spätmittelalterlicher Mystik, wurde die innere Einkehr zum wichtigen Moment im menschlichen Dasein formuliert. In Erfurt predigte Meister Eckhardt das kontemplative Leben. In der Erkenntnis der eigenen Endlichkeit, des Ein-

Thema 11

gelassenseins in eine kontingente Welt kann über die alltägliche Sorge mancher Moment hinausführen, den es zu behalten gilt. Gelassenheit ist bei Eckhart keine völlige Abkehr von den Dingen, sondern ein Loslassen von äußeren Bestimmungen, fremden Zwecksetzungen, Freimachen für das Wichtige, hier: die Vereinigung mit Gott. Säkularisiert würde dies bedeuten, das individuelle Glück weder bei Institutionen, noch Autoritäten zu suchen und nur eigenen Wünschen zu folgen. Dies muss keinesfalls in den Ruf nach alten Werte oder in New-AgePraktiken münden, sondern kann einfach heißen, auf seine Urteilskraft zu vertrauen. Gelassenheit bedeutet dann, auch einmal innezuhalten, nicht vollständig im Karussell der Bedürfnisbefriedigung aufzugehen. In Wohlbefinden und Gelassenheit wird man so auch frei für jene Momente, in denen man sich ganz bei der Welt fühlt. So wie es der Philosoph Fritz Mauthner einmal beschrieb: „Du liegst ... im hohen Grase. Tief unten fließt der Ganges oder der Rhein. Neben dir nur noch dein Hund, dem du den Kopf kraulst, der dir die Hand leckt. Spielst du mit ihm? Spielt er mit dir? Der Unterschied ist aufgehoben. Und alle anderen Unterschiede.“

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Winzer Dr. Georg Prinz zur Lippe: "Wein ist ein absolut authentisches Produkt, er reflektiert die Natur und die Menschen."


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Interview 13

Das Lippesche Familienwappen auf einem alten Weinfass von Schloss Proschwitz in Zadel bei Meißen

Tradition, Experimentierfreude und Mut Dr. Georg Prinz zur Lippe ging nach der Wiedervereinigung in die sächsische Heimat seiner Familie zurück, verzichtete auf alte Besitzansprüche und baute das Weingut und Schloss Proschwitz als Investor neu auf. Heute ist er einer der zehn größten Privatwinzer in Deutschland, im Schloss und Weingut Zadel finden jährlich über 500 Veranstaltungen statt und vor drei Jahren konnte ihn auch Thüringen für den Weinbau in Weimar gewinnen.

Interview: Gudula Kienemund  Fotografie: Norman Rembarz

Prinz Lippe, Sie sind in Meißen und Zadel, seit 2008 auch in Weimar als „Weinpionier“ erfolgreich, haben in Wirtschaftswissenschaften promoviert und sind nach wie vor als Unternehmensberater tätig. Was sagen Sie, wenn Sie nach Ihrem Beruf gefragt werden? Meine Berufung ist sicherlich Winzer. Es ist ein Beruf, der mir wirklich sehr große Freude bereitet und der unglaublich vielfältig ist: Hier gehört der Weinbau, die Kellerwirtschaft, Marketing, Event-Management und vieles andere dazu – das Winzerdasein ist ein weites, spannendes Tätigkeitsfeld! Die Unternehmensberatung habe ich erlernt und bin in ihr seit fast dreißig Jahren tätig. Mit meiner Erfahrung insbesondere auch als Unternehmer kann ich sicherlich anderen Unternehmern ganz ordentlich helfen. Mit den Einkünften aus der Beratung habe ich in den ersten zehn Jahren das Weingut über Wasser halten können, und noch heute kommt das, was ich für meine Familie privat brauche, zum größten Teil aus der Beratung. Aus dem Weingutsbetrieb ent-

nehme ich seit 21 Jahren nichts, vielmehr reinvestiere ich kontinuierlich. Gerade in den letzten zwei schweren Jahren war diese Strategie bestimmt von Vorteil? Letztes Jahr zog ein Hagelsturm über unsere Weinberge, und das vorletzte Jahr war für alle sächsischen Winzer aufgrund eines sehr strengen Winterfrostes problematisch. Mit qualifizierten und hoch motivierten Mitarbeitern kann man aber glücklicherweise fast alles zum Positiven bewegen. Tausende von Knospen wurden nach dem Frost auf Schädigung bzw. Braunverfärbung unter dem Mikroskop untersucht und die Art und Weise unseres Reb­ schnittes für jede noch so kleine Parzelle individuell neu festgelegt. Hatten wir zum Beispiel nur in der Mitte der Fruchtruten fertile Augen, das bedeutet gesunde Knospen, dann haben wir den sogenannten Bürstenschnitt angesetzt. Waren die unteren Knospen unversehrt, kam ein Kordon-Schnitt zur Anwendung. Dieses akribische Vorgehen hat uns sehr geholfen, den Frostschaden zu begrenzen.

Versichern kann ein Weingut sich nicht dagegen? Trotz Versicherung schüttelt so ein Weinjahr einen Betrieb ganz ordentlich. Beim Hagel im August 2010 waren die Beeren schon inhaltsreich: Da läuft dann viel zuckerhaltiger Saft aus den vom Hagel getroffenen Beeren aus und schnell beginnen die Schimmelpilze zu wachsen. Der primäre Schaden durch die zerstörten Trauben ist zwar versichert, aber die sekundäre Schädigung durch nachträglich eintretende Fäulnis nur in sehr begrenztem Maße. Also manchmal muss man schon kämpfen wie ein Bär! Außerdem lernt man im Weinbau Demut, da man eben nicht alles selber steuern und beeinflussen kann. Was ist das Besondere am Weinanbau in Sachsen? Wein ist ein absolut authentisches Produkt, er reflektiert die Natur und die Menschen, die sich um ihn kümmern. Sachsen bietet mit seinen sehr unterschiedlichen Lagen und seinem Kontinentalklima ein riesiges Potenzial für fruchtige, frische und filigrane


große Weine. In den Proschwitzer Weinbergen, in den Lagen „Schloß Proschwitz“ und „Kloster Heilig Kreuz“, liegt auf massiven Granit- und Syenitfelsen eine sechs bis acht Meter mächtige Lößschicht auf – vom Terroir her haben wir hier super Ausgangsbedingungen für wirklich unverwechselbare und faszinierende Weine. Im kontinentalen Klima müssen wir aber immer wieder mit harten Wintern rechnen. Daher ist Sachsen die Weinregion Deutschlands mit den im Durchschnitt geringsten langjährigen Erträgen pro Hektar – das muss man einfach wissen. Sachsen besitzt nur eine relativ geringe Rebfläche, damit haben sächsische Weine stets einen Raritätscharakter.

Die Gäranlage im Gewerbegebiet gehört zum modernen Weinbau dazu.

Da stellt sich die Frage, ob Sie aus Sicht des Beraters mit Ihrem Unternehmen zufrieden sind? Der Weinbau hat aus rein unternehmerischer Sicht stets eine schwierige Konstellation, da Weinbau nicht nur personal- sondern auch sehr kapitalintensiv ist. (lacht) Da winkt sicher schon mancher Berater ab und empfiehlt einem, in eine andere Branche zu investieren! Sie brauchen viel Geld – natürlich auch viel geliehenes Geld –, um so einen Betrieb erst einmal auf die Beine zu stellen. Allein ein kleines Barriquefass, von denen wir heute 800 in unserem Betrieb im Einsatz haben, kostet 600 Euro. Die Gesamtinvestition erreicht eine Dimension, bei der mir selbst heute noch ein bisschen schummrig wird. Bedeutet das Winzerleben lebenslanges Lernen oder zählt vor allem die Tradition? Beides! Tradition und Innovation halten sich in unserem Weingut die Waage. Ich experimentiere immer wieder gern mit geradezu kindlicher Neugierde, um unsere Weine ständig verbessern zu können. Doch Tradition sehe ich als einen sehr positiven Begriff, der mir von meinem Vater sehr gut erklärt wurde: „Tradition kommt von dem lateinischen Wort ‚tradere’: übertragen, übergeben. Das erfordert nicht passives Erdulden von Tradition, sondern aktives Umgehen mit der Tradition. Versuche immer herauszufinden, ob etwas Tradiertes noch positiven Einfluss auf dich und dein Umfeld hat. Wenn das so ist, dann integriere es in dein Handeln und gib es an andere und an nachfolgende Generationen weiter – wenn das nicht der Fall ist, wirf es über Bord!“ Was will ich als Winzer in diesem Sinne weitertragen? Natürlich die Geschichte des Weingutes, der Menschen und der Zeitumstände, die das Weingut geprägt haben. Aber natürlich auch meine eigenen positiven Erfahrungen im Umgang mit Menschen. Oder die über lange Zeit gesammelten Erfahrungen mit Barriquefässern bei der Rotweinbereitung – es gibt so viel wertvolles Detailwissen, das in jedem Falle bewahrt werden sollte! Vor 20 Jahren gab es jedoch noch keine computergestützte Gärsteuerung für die Weißweinbereitung, auf die ich heute nicht mehr verzichten möchte. Häufig sind

11 Weine von Schloss Proschwitz gewannen dieses Jahr Goldmedaillen.


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Interview 15

Dr. Georg Prinz zur Lippe Der erfolgreiche Winzer, Agraringenieur und Unternehmensberater bewirtschaftet eines der größten privaten Weingüter in Deutschland: Dazu gehören neben seinem Weingut im sächsischen Zadel mit dessen Spezialitätenbrennerei auch das Meissener Weinhaus und das Weinhaus zu Weimar. Schloss Proschwitz, seit Beginn des 18. Jahrhunderts Stammsitz der Lippeschen Adels- und Unternehmerfamilie, konnte der Prinz 1997 zurückkaufen und Schritt für Schritt restaurieren.

es dennoch die tradierten Mittel, die ökologisch sinnvoller und besser wirken. Wir nutzen z. B. ein uraltes, natürliches Botrytizid: ganz normalen Kalk, der mit viel Wasser und ein wenig Orangenöl vermischt in die Traubenzone gesprüht wird. Damit fühlt sich der Botrytis-Schimmelpilz dort nicht mehr wohl und unsere Trauben bleiben geschützt. Auf wessen Urteil verlassen Sie sich, wenn es um Wein geht? Dienstagmorgens um 8 Uhr treffen sich alle Bereichsleiter des ganzen Unternehmens und jeder berichtet aus seinem Tätigkeitsfeld. So eine Sitzung kann sich schon mal zwei bis drei Stunden hinziehen. Mancher Berater würde mir vielleicht sagen: „Bist du wahnsinnig? Das ist furchtbar ineffizient: Die teuersten Leute packst du da für Stunden zusammen und lässt sie brüten!“ Ich sehe das ganz anders: Meine Führungskräfte lernen hier die Probleme ihrer Kollegen kennen. Sie intensivieren dadurch ihr ganzheitliches Denken für das Weingut. Jeder hat seine Fachkompetenz, aber jeder sollte auch möglichst viel von den Tätigkeitsfeldern seiner Kollegen erfassen und verinnerlichen und jeder bestimmt mit über die Qualität der Weine von Schloß Proschwitz. Hier wird schon einmal ein Böckser zur Grundlage einer tiefgreifenden Diskussion! Böckser? Ein Fehlton in der Nase, der sich während der Gärung entwickelt und sich auch manchmal wieder ohne greifbare Gründe ins Nichts auflöst. Sie bauen auch als Experte für andere Privatwinzer in Sachsen deren Weine aus und haben dafür in eine neue Kellererweiterung investiert. Warum? Wir versuchen die Region stark zu machen. Ein kleiner oder jüngerer Weinbaubetrieb hat häufig nicht die Möglichkeiten, neben dem Aufbau seiner Weinberge einen eigenen

professionellen Keller aufzubauen und sich auch noch einen eigenen Kellermeister zu leisten. Hier unterstützen wir ihn durch den Ausbau seiner Weine in unserem Keller. Wir versuchen damit nicht nur regionales Teamwork zu praktizieren, wir wollen damit auch zu einer Qualitätssteigerung der Weine in unserer Region beitragen. Ein starker Betrieb kann nur in einer starken Region mit kreativen Leuten existieren. Wir bilden daher seit Jahren auch weitaus mehr Winzer aus als wir eigentlich für unseren eigenen Nachwuchs bräuchten. Wir hoffen, damit die nächste, junge Winzergeneration in Sachsen zu stärken. Schreckt Sie die bereits laufende EU-Harmonisierung der Pflanzrechte und Urheberbezeichnungen? Mich schreckt gar nichts! (lacht) Die Chance unserer Region, sich als Weinbauregion weiterzuentwickeln und zu positionieren, hängt – EU hin oder her – davon ab, dass es uns gelingt, in Sachsen wirklich authentische Weine von hoher bis höchster Qualität aus unseren Weinbergen zu gewinnen und auszubauen. Was bedeutet für Sie Qualität? Nicht nur unsere Weine und Sekte, unsere Brände, Geiste und Liköre, sondern auch unser Restaurant, das Lippesche Gutshaus und unsere kleine Pension im Weingut müssen unserem ganzheitlichen Qualitätsgedanken gehorchen. Hier in Zadel im Weingutshof eine sehr hochwertige Gastronomie auf die Beine zu stellen, ist natürlich wirtschaftlich riskant – das wissen wir alle! Aber es geht einfach darum, das Lebensgefühl eines ganzheitlichen Genießens in unserem Weingut wieder zu verankern. Das bleibt unseren Gästen lange in Erinnerung. Es ist die Basis für die Mund-zu-Mund-Propaganda, die ein wesentlicher Bestandteil unseres „GuerillaMarketings“ ist. Heute erst traf ich eine Dame, die mir sagte: „Mensch, Prinz, jetzt

hab ich hier gerade meinen 85. Geburtstag mit meinen Kindern und mit meinen Neffen bei Ihnen gefeiert, also Prinz, weeste, so schön hab ich es lange nicht mehr gehabt.“ Spielt für Sie eine Rolle, dass Ihr Weingut und Weinhaus dieses Jahr sagenhafte 11 von 15 Goldmedaillen in Sachsen gewonnen haben? Das war umwerfend für uns! So ein Ergebnis können wir aber sicher in den nächsten Jahren nicht so schnell wieder erreichen. Mit unserer Arbeit wollen wir einfach nur immer wieder zeigen, dass wir extrem qualitätsorientiert und ganzheitlich unser Weingut betreiben, und sind sehr dankbar, wenn dies anerkannt wird. Wie wird denn der neue Weinjahrgang? Das ist eine Frage für das Orakel von Delphi! Ich traue mir diese seherischen Fähigkeiten nicht zu, aber bin im Augenblick sehr mit dem Zustand unserer Weinberge zufrieden. Wir haben heute unsere erste Charge Rotwein, den Frühburgunder, in den Keller geholt: kerngesunde Trauben! Nur ganz wenige hatten Botrytis und wurden herausgeschnitten. Haben Sie eine konkrete Empfehlung für die REGJO-Leser? Unseren „Kloster Heilig Kreuz“ Spätburgunder! Ein herrlicher Wein zum Entspannen, der auch ein gutes Rindersteak oder Lammkarree gerne begleitet. Unser Ziel ist aber keinesfalls, lauter Tops zu basteln. Wir wollen vielmehr erreichen, dass man bei Proschwitz die Sicherheit hat: Egal was ich wähle, ich habe einfach einen wirklich guten, authentischen und eleganten Wein, der für Sachsen, sein Terroir und seine Menschen, die ihn gehegt und gepflegt haben, steht. Weitere Informationen unter: www.schloss-proschwitz.de


Netz mit 500 Knotenpunkten ist eine Chance. Partnerschaft Ein

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Umweltzone

2343

Gewerblich registrierte Anträge auf Ausnahmegenehmigungen

170 416

Mitteldeutschland in Zahlen 17

Halle

Leipzig Magdeburg

Kindergarten-Gebühren-Profile Stand des Kindergartenjahres 2009/2010 DRESDEN LEIPZIG CHEMNITZ MAGDEBURG HALLE DESSAU-ROSSLAU ERFURT

782 € 498 €

782 €

299 €

616 € 1080 € 960 €

375 €

1080 €

1920 €

1920 €

888 €

1248 €

540 €

1800 €

1440 €

2208 €

1140 €

2700 €

1644 €

2072 €

2616 €

1140 €

Elternbeitrag pro Jahr bei Jahresbruttoeinkommen 45.000 Euro (Summe für zwei Kinder)

Elternbeitrag pro Jahr bei Jahresbruttoeinkommen 45.000 Euro (für Einzelkind)

1440 €

960 €

1248 €

720 €

299 €

616 € 1440 €

888 €

469 €

498 €

375 €

JENA GERA

469 €

2072 €

Elternbeitrag pro Jahr bei Jahresbruttoeinkommen 80.000 Euro (für Einzelkind)

Elternbeitrag pro Jahr bei Jahresbruttoeinkommen 80.000 Euro (Summe für zwei Kinder)

Akzeptanz Atomausstieg – Regionen (Anteil „Ja“)

65 60 68 73 ALT

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Frage: Kommen wir zunächst zur aktuellen Diskussion zum Thema Atomausstieg. Der Bundestag hat einen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Halten Sie es grundsätzlich für richtig, dass Deutschland aus der Atomkraft aussteigt?

n=1.652

n=1.652

n=1.652

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Quellen: KindergartenMonitor im Auftrag der Zeitschrift Eltern und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM); Energiestudie Mitteldeutschland 2011 der FGM Forschungsgruppe Medien GmbH; Stadt Magdeburg, Stadt Halle, Stadt Leipzig


Erfolgsfaktor Wohlgefühl Die i-fabrik in Leipzig setzt auf eine buchstäblich ausgezeichnete Unternehmenskultur. Flexible Arbeitszeitmodelle und eigenverantwortliche Projekte stärken die Mitarbeiter-Bindung und somit auch das Vertrauen der Kunden in die Internetagentur.

Interview: Sabine Ernst  Fotografie: Sebastian Willnow

Die Arbeitsatmosphäre ist längst ein entscheidender Attraktivitätsfaktor. Gerade bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Unternehmen mit gutem Betriebsklima haben zufriedene, kreative Mitarbeiter und liegen in der Gunst junger Fachkräfte immer weit vorn. Das strahlt auch auf die Kunden aus. Ein motivierendes Arbeitsklima, das Mitarbeiter langfristig an sein Unternehmen bindet, darauf legt Götz Schlegel, Geschäftsführer der i-fabrik in Leipzig, äußersten Wert. Der Erfolg gibt ihm recht: „Mit vielen unserer Kunden verbindet uns inzwischen eine jahrelange Partnerschaft“, sagt der Chef der Internetagentur in der Bosestraße. Das Gewandhaus zu Leipzig, das Leipziger Universitätsklinikum und der Landkreis Nordsachsen vertrauen seit fast zehn Jahren auf den „i-fabrik“Service. Dazu gehören benutzerfreundliches Webdesign und maßgeschneiderte Datenbanklösungen genauso wie feste Ansprechpartner und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Rund 60 Projekte in ganz Mitteldeutschland werden von Schlegel und seinen Mitarbeitern derzeit betreut. Da ist es wichtig, berufliches Engagement und Kindererziehung unter einen Hut zu bringen. Eine Herausforderung, der sich das Team der i-fabrik gemeinsam stellt: „Schon während der Elternzeit stehen wir regelmäßig mit unseren Mitarbeitern in Kontakt“, sagt Sprecherin Anett Fritzsche. „Wir helfen bei der Suche nach einem Kita-Platz, beziehen Mütter und Väter auch in der Elternzeit in Firmen-Veranstaltungen ein und bieten ihnen flexible Arbeitszeitmodelle an“, so die 30-Jäh-

rige. Der Teddy, den ein Mitarbeiter für jedes neugeborene „i-fabrik“-Kind näht, ist zwar ein privates Geschenk, zeuge aber vom persönlichen Einsatz für das Unternehmen. Dass soziale Verantwortung keine Einbahnstraße ist, zeigt der Sonderpreis „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, den die i-fabrik 2010 für ihr herausragendes Engagement in Sachen Familienfreundlichkeit vom Netzwerk „Allianz Familie + Beruf Leipzig“ verliehen bekommen hat. Im Wettbewerb um junge Fachkräfte will die Leipziger i-fabrik auch für Berufseinsteiger – Webdesigner, Programmierer und Grafiker – interessant sein. Seit 2009 unterstützt die Firma daher die Initiative „Fair Company“. Gemeinsam mit 1300 Unternehmen macht sich die Agentur für einen fairen Umgang mit Berufseinsteigern stark. Das heißt vor allem: keine schlecht bezahlten Hospitanzen und durch Praktikanten oder Volontäre ersetzte Vollzeitstellen, sondern abwechslungsreiche Aufgaben und eigene Projekte für jeden jungen Kollegen. Vollen Einsatz zeigt die i-fabrik auch unmittelbar im städtischen Leben: So unterstützt die Firma Kultur- und Sportprojekte für Kinder- und Jugendliche. Bei der Auswahl der Projekte steht die Stadt Leipzig im Mittelpunkt: „Unsere Mitarbeiter leben alle in Leipzig, wir alle lieben diese Stadt und wir möchten, dass sie so schön und lebenswert bleibt“, sagt Anett Fritzsche. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ifabrik.de


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Regionale Wirtschaft 19

Inhalt und Technik in perfektem Einklang Uli Dietze und sein Team von Mosaic Vision beraten bei einer Veranstaltung von der ersten Idee bis zum kompletten Szenario und übernehmen von der Kunst bis zum Catering die gesamte Dramaturgie und Organisation.

Text: Katharina Hölker  Foto: Mosaic Vision GmbH

Uli Dietze Der geschäftsführende Gesellschafter der Mosaic Vison bei seiner Vorbereitung des Bon-Jovi-Konzerts in Dresden, Ostragehege. Kunden der Mosaic Vision GmbH sind u. a. Deutsche Post, Sozietät Schoch, Topel & Lauckner, Bilfinger & Berger Rohrleitungsbau GmbH, Leipziger Abrechnungsservice LAS GmbH.

die Auswahl einer unglücklichen Location können Sie dann leider nicht mehr ändern.

Wofür holt man sich einen Eventprofi an die Seite? Je wichtiger die Veranstaltung, desto weniger kommt ein Gastgeber an uns Spezialisten vorbei. Wenn Sie einen freien Kopf für Ihre Gäste und den Zweck des Tages oder Abends haben möchten, brauchen Sie einen zuverlässigen und verantwortungsbewussten Dienstleister, der Ihnen gute Abläufe garantiert und die Risiken minimiert. Das kann auch schon bei einem kleinen Firmenjubiläum oder beim runden Geburtstag entscheidend sein. Doch diesen Partner finden Sie nur bei Eventagenturen – bei „Full Service“ sollten Sie nach dem Eventspezialisten fragen – meist gibt es ihn dort nicht. Was kann bei Veranstaltungen alles schieflaufen? Jede Menge! Was Sie sicher auch schon erlebt haben: zu wenig Bufettstrecke, zu fades Licht, Toiletten nicht ausreichend, Redner schwer zu hören. Bei einer Veranstaltung treffen Besucher in einer ihnen meist nicht bekannten Örtlichkeit aufeinander und werden innerhalb kür-

zester Zeit vielen visuellen, akustischen und geschmacklichen Einflüssen ausgesetzt. Berücksichtigen Sie noch die vielen Beschäftigten im Hintergrund und die meist umfangreiche Technik, dann wird klar, dass sich bei einer Veranstaltung sehr viele Gesetze und Regelungen kreuzen. Stichwörter Lautstärke, Fluchtwege, Standsicherheit aller Anlagen – Eventorganisation ist ein Handwerk, das alle Mosaiksteine sorgsam verknüpft. Was macht eine gute Planung aus? Der Gastgeber weiß vor dem Veranstaltungstag genau, was ihn das Event kosten wird, wie es abläuft und wer sich um welches Thema kümmert. Von uns wird jeder Kunde in der Projektvorbereitung geführt und beraten. Bevor der Tag X stattfindet, haben wir intern das Szenario mehrfach durchgespielt und auf Ungereimtheiten geprüft. Die kreativen Ideen vom Anfang sind ohne gute Organisation nichts wert, das Erlebnis verpufft. Ich werde deshalb sehr ungern als Retter in letzter Sekunde gerufen, denn viele Weichenstellungen wie

Sie gelten als Technikspezialist, aber sagen selbst, Technik ist nicht alles. Warum? Veranstaltungen werden von Menschen für Menschen gemacht: Das „Live“-Erlebnis steht im Vordergrund. Die Technik sollte immer die zuverlässige Basis darstellen und nur Mittel zum Zweck sein. Ein Liedermacher, der mit 10 Kerzen auf der Bühne den gerade ideal zur Stimmung passenden Text darbietet, ist viel eindrucksvoller als eine perfekt choreografierte Popshow, bei der aber vor lauter Aufwand niemand mehr die Protagonisten wahrnimmt. Beleuchtung, Beschallung und Video können einen Abend stimmungsvoll untermalen oder auch erschlagen. Wer kennt nicht die Situation, sich unterhalten zu wollen und schon beim Essen spielt die Band mit 95 Dezibel ... Nur das perfekte Zusammenspiel von Inhalt, Technik und Ablauf ergibt eine gute Veranstaltung. Wann sehen Sie ein Event – ob groß oder klein – als gelungen an? Wenn Sie nach der Veranstaltung mit dem positiven Gefühl nach Hause gehen, Ihre wertvolle Zeit mit etwas Schönem verbracht zu haben, an das Sie sich gerne erinnern werden und dessen Gastgeber Sie deswegen schätzen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.mosaic-vision.de


Kunst, Kultur und Kulinarik London und Rom sind zwei durchaus unterschiedliche Metropolen. Den Geist für Kunst und Kultur, gutes Essen und die Wertschätzung der Lebenslust teilen sie. Nun haben sie noch etwas gemeinsam: Vom Flughafen Leipzig/Halle sind sie dank Ryanair nun direkt zu erreichen. Damit liegen die Weltstädte gleich vor der Haustür, sind ihre Angebote für Wohlfühltrips in greifbarer Nähe.

Text: Tobias Prüwer  Fotografie: dreamstime.com

Carbonara kosten Mediterranes Klima, Jahrtausende alte Geschichte, Hochkultur und -kulinarik: Für die Ewige Stadt muss man nicht werben. Engelsburg und Petersdom, Kolosseum und Pantheon, Museen und Piazzas, Spanische Treppe und Villen faszinieren seit langer Zeit die Touristen. Aber neben Kunst und Kultur ist die Ewige Stadt trotz aller quirligen Lebendigkeit auch ein Ort des Innehaltens, des Umherstreifens. Im Innenhof von San Paolo fuori le Mura oder vor dem Trevibrunnen kann man buchstäblich die Seele baumeln lassen und sich süßen Träumen hingeben. Ist die Via Appia Antica sonst stark befahren, so bietet sie sich sonn- und feiertags geradezu zum Flanieren an. Denn dann wird die Königin der Straßen unter Pinien und Zypressen zur Fußgängerzone. Und beim Spaziergang rund um die Caracalla-Thermen kann man in die Geschichte der Wellness eintauchen: Denn das gemeinsame Bad zur Entspannung und Geselligkeit erkannten bereits die alten Römer und erhoben es zum Kulturgut. Das pflegen die Römer noch heute, wie der Gast in den zahlreichen Wellnesshotels und modernen Thermen am eigenen Leib erfahren darf. Zur Vollendung des süßen Kurzurlaubs offeriert die Geburtsstadt der Carbonara-Sauce eine Fülle an Tafelfreuden. Kein richtiger Geheimtipp mehr, aber dennoch zu empfehlen ist die Mozzarella-Bar Obikà, in der Köstlichkeiten aus

Büffelrahmkäse locken. Und wenn die Sonne über dem Campo de’ Fiori untergeht und die Wirte auf dem beliebten Gemüsemarkt die Tische decken, kann das gemeinsame Mahl romantischer nicht sein. Und nicht schmackhafter: Denn, wer einmal Fettucini in Rom gegessen hat, der will sie nur noch dort essen. Big Ben besuchen Auch wenn das Vorurteil gegen die englische Hauptstadt spricht: Sie strotzt vor kulinarischen Highlights. Europas beste indische Restaurants residieren hier, genannt seien nur Cinnamon Club, Tamarind und Veeraswamy. Neal’s Yard Dairy überzeugt auch den letzten Zweifler, dass die britische Küche Köstliches vorhält: In kleinen und großen Laiben türmt sich der herrlichste Käse der Inseln hinter der Theke auf. Und da sich viele Restaurants über die Nachfrage nicht beklagen können, empfiehlt sich die Vorbestellung – das funktioniert online (www.toptable.com). In London werden ruhige Flecken während der Olympischen Spiele im Sommer 2012 noch rarer sein als sie es jetzt schon sind. Im Hyde Park immerhin lässt sich weiterhin Kraft tanken, und auch der Königliche Botanische Garten wird angenehm leer sein, wenn alle Welt dem Sport frönt. Für die ästhetische Erbauung und Kontemplation bieten sich die Galerien an: Die Nationalgale-


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Regionale Wirtschaft 21

Schnell und bequem gebucht In wenigen Schritten zum Ticket: Nach Flug-Auswahl und Eingabe des Passagiernamens können im nächsten Buchungsschritt diverse Serviceleis­ tungen – wie bevorzugtes Einsteigen, Reiseversicherung, Mitnahme von Sportgepäck, besondere Hilfeleistungen oder Mietwagen – hinzu gebucht werden. Abschließend muss der Fluggast nur noch seine Kontaktdaten und die Zahlungsweise bestätigen. Nach abgeschlossener Buchung erhält der Passagier eine E-Mail von Ryanair mit der Reservierungsnummer. Check-In-Prozedere: Unter Online-Check-In auf der Homepage die erforderlichen Informationen zum Reisedokument angeben und die Bordkarten jeweils einzeln ausdrucken. Der Check-In ist 15 Tage bis vier Stunden vor Abflugzeit verfügbar. Alle optionalen Gebühren bei Ryanair sind so gestaltet, dass es den Passagieren ermöglicht wird, kostengünstig zu reisen. So bedeutet weniger Gepäck weniger Treibstoffverbrauch und damit Kosteneinsparungen, die in Form von günstigsten Preisen an die Kunden weitergegeben werden. Im Folgenden findet sich eine einfache Anleitung zur bestmöglichen Umgehung der optionalen Gebühren: Verwaltungsgebühren: vermeidbar, indem man mit Mastercard Prepaid bezahlt Gebühr für das Priority Boarding: entfällt, wenn dieser Service nicht ausgewählt wird Sitzplatzreservierungsgebühr: vermeidbar, indem man auf den Service verzichtet Gepäck: Handgepäck von bis zu 10 kg (max. 55 cm × 40 cm × 20 cm) kann kostenfrei mitgeführt werden Wiederausstellung der Bordkarte: die Online-Bordkarte zu Hause ausdrucken und am Flughafen vorzeigen -> Leipzig/Halle-Rom (Ciampino): Di, Do, Sa; Leipzig/Halle-London (Stansted): Mo, Di, Do, Fr, Sa, ab Sommer 2012 täglich

rie am Trafalgar Square zeigt Gemälde seit dem 13. Jahrhundert, während die Tate Modern direkt neben der Themse Exponate von Duchamp bis Beuys versammelt. Ohnehin ist London Kunst und (Sub-) Kultur pur, bietet mit Theater- und Musicalhäusern, Bars und Livemusik-Clubs unzählige Möglichkeiten der nächtlichen Zerstreuung. Ein Tipp unter tausend Möglichkeiten: An der Portobello Road hält die ausgezeichnete Style-Bar Londsdale für jede Tages- und Nachtzeit passende

Getränke parat, etwa den Dreißiger-JahreKlassiker Golden Dawn. So kommt man hin Das beste an London und Rom aber ist, dass die beiden Städte mittlerweile quasi direkt vor der Haustür liegen. Denn vom Flughafen Leipzig/Halle bietet mit Ryanair seit Kurzem Europas beliebteste Fluggesellschaft Direktverbindungen dorthin an; und das für einen unschlagbaren

Preis. Die Flüge lassen sich mit wenigen Clicks jederzeit problemlos online oder über eine Service-Hotline buchen. Die moderne Flotte von Boeing 737-800NGMaschinen startet drei Mal die Woche nach Rom und fliegt fünf Mal London an. Ab dem Sommerflugplan, der ab Ende März gilt, wird London täglich ab Leipzig/ Halle angeflogen – damit jeder nach Regeneration suchende Mitteldeutsche allzeit zum Wohlfühl-Kurzurlaub nach Süden und Norden aufbrechen kann.


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Regionale Wirtschaft 23

Christoph Kothe Neben finanzpolitischen Themen nimmt sich Christoph Kothe auch gerne sozialen und regionalen Angelegenheiten an. Bei dem Wettbewerb „Sterne des Sports“, den die Volks- und Raiffeisenbanken in Zusammenarbeit mit dem Olympischen Sportbund ausrichten, ist er fester Teil der Jury. Jedes Jahr werden innovative und gesellschaftlich wertvolle Projekte in Sportvereinen ausgezeichnet, womit das soziale Engagement im Breitensport gefördert werden soll. Zudem vertritt er die Volksbank Leipzig im Verein „Gemeinsam für Leipzig“ und setzt sich auf diese Weise für die Förderung des Mittelstandes in der Leipziger Region ein.

Trotz Schwankungen ruhig schlafen Veränderung ist heute eine Konstante. Die starken Schwankungen an den Börsen können Anleger verunsichern. Doch mit neuen Vermögensmanagementkonzepten können sie von Chancen profitieren und dennoch Schwankungen bei Geldanlagen kontrollieren.

Text: Volksbank Leipzig  Fotografie: Volksbank Leipzig

Die Kurse steigen und steigen – davon träumt jeder Anleger. Doch Geldanlagen an den Börsen sind nicht nur mit Chancen, sondern auch mit Risiken verbunden, kann es doch auch immer wieder einmal bergab gehen. Zuletzt haben sich die Schwankungen an den Märkten verstärkt. Und auch was viele Menschen fühlen, stimmt. Die Zahl der Krisen hat zugenommen und ihre Auswirkungen auf die Märkte hat sich durch die zunehmende Globalisierung verstärkt. Experten von Union Investment, dem Fondspartner der Volksbank Leipzig, bestätigen, dass die Konjunktur in kürzeren Zyklen verläuft als noch vor ein paar Jahren. Die Veränderung stellt eine besondere Herausforderung im Hinblick auf die Geldanlagen dar. An den Kapitalmärkten wechseln die Favoriten immer schneller. Gleichzeitig sind die Ertragschancen bei vertretbarem Risiko, beispielsweise bei Anleihen, begrenzt. Die klassische Strategie „Kaufen und Halten“ hat mehr oder weniger ausgedient. Anleger müssen ihre Vermögensstruktur stattdessen laufend überwachen und anpassen. Neben den klassischen Einmalanlagen sind vor allem regelmäßige Fondssparpläne eine gute Alternative, um sich gegen die Kursschwankungen zu schützen.

Des Weiteren sind derzeit zeitgemäße Vermögensmanagementkonzepte, die ganz auf die veränderten Bedingungen an den Märkten und auf die geänderten Bedürfnisse der Anleger zugeschnitten sind, von großer Bedeutung. Insbesondere die Sicherheit der Geldanlage hat einen besonders hohen Stellenwert bei den Anlegern. Einen interessanten Aspekt solcher Vermögensanlagen beschreibt Christoph Kothe so: „Nicht nur der Ertrag, sondern auch das Wohlbefinden der Anleger steht im Vordergrund. Konkret: Langfristig soll eine gute Wertentwicklung erzielt werden, aber mit möglichst wenig ‚Herzrasen‘ aufgrund von Berg-und-Tal-Fahrten der Märkte.“ Wie Fondsmanager solcher Vermögensmanagementkonzepte dies umsetzen? „Bei Sturm heißt es bremsen und gegensteuern. Zeichnet sich eine längere Phase mit hohen Schwankungen und somit höheren erwarteten Risiken ab, werten Fondsmanager dies als Indiz für einen fallenden Markt. Sie bauen dann chancenreiche Anlagen ab und setzen verstärkt auf sicherheitsorientierte Investments, wie Anleihen. So steuern sie einem Abwärtstrend entgegen und begrenzen die negativen Auswirkungen auf die Geldanlage. Bei ruhigem Wind gilt es dagegen wieder

Fahrt aufzunehmen. „Der Anteil der sicherheitsorientierten Anlagen wird zugunsten chancenorientierter Anlagen, wie Rohstoffe und Aktien, abgebaut“, beschreibt Christoph Kothe. Flexibilität sei dabei einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, um dynamisch auf veränderte Kapitalmarktbedingungen zu reagieren. Kompetente Fondsmanager könnten dies mit einem breiten Spektrum an Instrumenten intelligent umsetzen. Wer also ein extremes Auf und Ab bei der Geldanlage vermeiden, aber gleichzeitig Chancen nutzen wolle, für den seien Vermögensmanagementkonzepte, die Schwankungen begrenzen, attraktive Geldanlageformen, fasst Christoph Kothe zusammen. In einem Gespräch mit der Volksbank Leipzig könnten sich Anleger detailliert über individuelle Geldanlagen informieren.

Kontaktdaten: Volksbank Leipzig eG Schillerstraße 3 04109 Leipzig Telefon: 0341-69790 Telefax: 0341-6979106 E-Mail: Kontakt@volksbank-leipzig.de


Von allen guten Dingen Vor einigen Jahren noch wurde die „Geiz-ist-geil“-Mentalität moniert. Jetzt interessieren sich immer mehr Konsumenten für die Herkunft und Entstehung der Produkte, die sie kaufen. Ist Öko neues Statussymbol oder tatsächlicher Wertewandel?

Text: Janet Schönfeld  Fotografie: Stephanie Fuessenich; n24.de

Marktforscher machten vor etwa zehn Jahren eine Konsumentengruppe aus, die auf sonderbare Weise resistent ist gegen die Verführungskünste der Marketingstrategen. Botschaften, die Gefühle und Sehnsüchte kitzeln, ignorieren sie. Ihnen kann man nur mit ökologisch und sozial verträglich hergestellten und vermarkteten Produkten kommen. Sie tragen Organic-Designerjeans, Handtaschen aus recycelten Plastikflaschen oder Schuhe aus pflanzlich gegerbtem Leder. Sie legen Wert auf smarte Innovationen und individuelle Raffinesse. Man könnte

sie als eine Art moralische Hedonisten bezeichnen, die mit ihrem Einkaufsverhalten Luxus, Ästhetik und ethische Ideen vereinen wollen. Sie sind die Ökos der zweiten Generation. Die Rede ist von Lohas. Lohas (Lifestyle of Health and Sustainability) steht für einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil, dem meist die besser verdienende Bildungselite angehört, und der nicht viel mit der Ökobewegung der Achtziger gemein hat. Sie stellen sich gegen Massenkonsum und wollen damit die Produzenten zu mehr


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„Grün“ erziehen. Den Mehrwert lassen sie sich auch gern mehr kosten. Mittlerweile bewegen sie einen weltweiten Markt im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr. „Neue Werte, neues Bewusstsein, die Bedürfnisse der Menschen richten sich nach innen, eine Umkehr der Lebensweise nach Selbstkenntnis, nach Stressfreiheit und Entschleunigung, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Beständigkeit.“, heißt es auf ihrer Homepage. Inzwischen teilen die Lohasianer auf Internetseiten wie utopia.de, lohas.de oder karmakonsum.de ihr Wissen von den „guten Dingen“. Zu fast allen Produkten gibt es dort eine ethisch korrekte Alternative. Von der Bohne über den Dildo bis zum Fertighaus. Mit Bio- oder Fairtrade-Siegel als Qualitätsbeweis. Bei Kleidung ist das schon schwieriger, die soll in erster Linie gut aussehen. Dass sich das nicht ausschließen muss, zeigt Christiane Pfundt mit ihrem „Grünschnabel“ im Leipziger Szene-Stadtteil Schleußig. Es ist einer dieser Läden, die nicht mit schriller Leuchtwerbung und übergroßen Rabattschildern ködern. Hier verkauft sie grüne Mode und Accessoires, nach der Prämisse ökologisch und fair. Während in den westlichen Teilen der Republik solche Läden nichts Seltenes mehr sind und sich ganze Stadtviertel mit Ökosiegeln schmücken könnten, ist das Geschäft von Christiane Pfundt in Leipzig noch einmalig. Noch kommen ihre Kunden vorwiegend aus den alten Bundesländern, sind oft Touristen, die durch gezielte Anfrage in Fairtrade-Geschäften in die Könneritzstraße finden. Aber der Ökolebensstil blüht auch langsam unter dem ostdeutschen Bürgertum auf. Die Labels ihrer Sachen wie armedangels oder kuyichi versprechen pestizidfrei verarbeitete Baumwolle und faire Arbeitsbedingungen vor Ort. Slowfashion sozusagen, was

sich gerade im Bereich der Mode ein wenig paradox anhört. Die Trends ändern sich jedes Jahr, warum dann nicht lieber ein T-Shirt für fünf Euro kaufen und es wegwerfen, wenn es in der nächsten Saison nichts mehr taugt? Diese Frage darf sich jeder selbst beantworten. „Mode soll Spaß machen“, sagt die 31-Jährige, „das kann sie auch, wenn sie nach ethischen Grundsätzen hergestellt und gehandelt wird.“ Mit dem Einkaufskorb die Welt retten? Naja, Konsum werde die Welt nicht retten. Aber jeder Kauf sei eine Stimmabgabe und so leiste sie zumindest einen kleinen Beitrag für eine „bessere Welt“. Man glaubt ihr das. Es tut gut, mit ihr zu reden. Sie kommt unkonventionell und fröhlich daher. „Ich will zeigen, dass es ökologische Kleidung nicht nur in Erdfarben und aus Filz gibt.“ Welche Form nachhaltiger Lebensführung ist wohl die wirksamste? Darüber lässt sich streiten. „Die Sehnsucht nach Weltrettung ist zur beinahe totalitären Hurra-Veranstaltung geworden, die suggeriert, dass jeder [...], der im Januar darauf achtet, dass die Erdbeeren, mit denen man seine Sehnsucht nach Sommer stillt, wenigstens Bio sind, schon einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz geleistet habe“, schreibt Kathrin Hartmann in ihrem Buch „Ende der Märchenstunde“. Ist es heldenhaft, wenn Lohasianer George Clooney im hybridgetriebenen Toyota Prius zur Oscarverleihung vorfährt, oder eher lächerlich? Was nützt es, wenn man nicht auf Fernreisen verzichten kann und für die verursachten Treibhausgase einen Ablass bei „Atmosfair“ zahlt, um sein Gewissen wieder zu beruhigen? Es ist diese Tu-was-und-fühl-dich-glücklich-Mentalität, die von den Lohaskritikern als grotesk bezeichnet wird, siehe die KrombacherWerbung inklusive Regenwaldrettung und strahlendem Günther Jauch.

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Neue Werte, neues Bewusstsein, Umkehr der Lebensweise, all diese Dinge klingen löblich. Wir sehnen uns danach in diesen schnelllebigen Zeiten. Nachhaltigkeit ist mittlerweile zur Marke geworden. Hinter alldem steht das Ziel, so zu leben, dass der Rest der Welt darunter nicht leiden muss. Bleibt die Frage nach dem Wie? Wie konsumiere ich dann „richtig“? Der Einzelne kann damit schnell überfordert sein. Kaum freut er sich über das befreiende Gefühl, ohne Auto auszukommen, wird ihm vorgerechnet, welche Umweltverschmutzungen die eben verspeiste Ananas auf ihrem Weg aus Ecuador hinterlassen hat. Und schon wird der eigene ökologische Fußabtritt wieder ein paar Nummern größer. Was also tun? In den Wald ziehen und auf Bäumen leben ist auch keine Lösung. Unser eigenes Handeln wird nicht gleich den Welthandel gerecht machen. Dazu muss auch die Politik mitziehen. Aber Konsum und Weltrettung müssen auch nicht so weit auseinander liegen. Sich informieren bevor man ein Notebook, ein T-Shirt oder Schokolade kauft, auch über den Rattenschwanz der Ressourcenproblematik, die damit einhergeht (und dabei nicht wahnsinnig werden) – das wäre schon mal ein Schritt. Christiane Pfundt sieht das entspannt, auch sie ist nicht frei von kleinen Sünden. Es geht auch weniger radikal. Bewusstsein, so heißt wohl das Zauberwort, sich bewusst sein über das eigene Tun. Wem es noch nicht ganz gelingt, zu erkennen, wie Natur, Tier, Mensch, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft voneinander abhängen, und welche Rolle der Einzelne darin spielt, dem legt die Autorin Filme wie „Home“ oder „We feed the World“ ans Herz. Hat geholfen. Weitere Infos unter: www.gruenschnabel-shop.de


Von steilen Hängen und goldenen Reben Karge, mineralische Böden und relativ wenige Sonnenstunden zeichnen die Weinanbaugebiete in Mitteldeutschland aus. Die steile Hanglage erschwert oft noch die Pflege und die Ernte der Rebstöcke. Aber die Mühe lohnt sich. Hier werden ausdrucksstarke Weine mit einer feinen Säure produziert. Rebsorten wie der Elbling oder der Goldriesling haben hier ihren Ursprung.


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Text: Carolin Modes, Esther Niebel  Fotografie: Caroline Hollenders, Rainer Schubert, Naumburger Wein und Sektmanufaktur

Vom Bier zum Wein Was ist aus der großen Biertrinkernation Deutschland geworden? Das deutsche Bier erfreut sich sicherlich nach wie vor im In- und Ausland großer Beliebtheit und Nachfrage. Aber es hat sich dennoch etwas Grundlegendes verändert. Die Alternativlosigkeit der deutschen Alkoholkultur ist gebrochen. Damit will nicht gesagt sein, dass nicht auch früher schon Liebfrauenmilch oder ein wässriger Badener Trollinger ab und an getrunken wurde. Nein, es ist eher das Bewusstsein, die Aufmerksamkeit und damit auch Wertschätzung und Kultus, die sich daraus entwickeln, die neu sind für diese Nation. Das Erbe der Römer, das seinerzeit von römischen Legionen über das RhôneTal bis an die Mosel und den Rhein verbreitet wurde, erlebt hierzulande seit Ende des letzten Jahrtausends geradezu ein goldenes Zeitalter. Gründe hierfür gibt es sicherlich zahlreiche – geologische, klimatische und psychologische. Doch auch hier wissen wir nicht, wie alles anfing. Mit der Sonne, der Rebe oder dem Gaumen. Wir behaupten jetzt einfach frech, es fing alles mit dem VW-Bus an. Mit dem VW-Bus, in dem sich deutsche Urlauber über den Brenner schleppten und das Zentralmassiv überwanden, um dort neue Erfahrungen mit dem nach Wasser und Milch ältesten Kulturgetränk der Welt zu machen. Vielleicht musste erst der Weg über das Ausland gegangen werden, damit sich in Deutschland langsam das Bewusstsein entwickeln konnte, dass Wein weder immer süß noch unbekömmlich und sowohl bezüglich des Alkoholgehalts als auch bezüglich des Geschmacks nicht wässrig sein muss. Es liegt nahe festzustellen, dass als erstes die Nachfrage generell und speziell nach qualitativ hochwertigem Wein stieg. Der Markt reagierte prompt. Aber da man eigene Produkte schließlich nicht aus dem Hut zaubern kann, füllten sich die Weinregale zunächst mit französischen Weinen, mit all den Burgundern, BordeauxWeinen und selbst mit den Weinen aus dem Languedoc. Auf die französische Welle folgte die italienische. Der Chianti wurde bekannt und populär und machte fast sogar schon ein bisschen Politik. Nach der Öffnung hin zu den Winzerprodukten der beiden mediterranen Nachbarländer, kam das deutsche Interesse an Weinen sozusagen in eine zweite Phase. Kalifornien, Südafrika, Spanien, ein wenig später auch Portugal, wurden als Weinlieferanten

entdeckt und in die Produktpalette aufgenommen. In dieser zweiten Phase zeigte sich deutlich, dass eine Marktsättigung so schnell nicht zu befürchten war. Denn entgegen sonstigen Trends, wurden die zuvor entdeckten Weine nicht wieder aus dem Sortiment gedrängt, sondern stetig um neue Anbaugebiete bereichert. Der Weinkonsum und auch die Bereitschaft, ein bisschen mehr für einen guten Tropfen auszugeben, veränderten und entwickelten sich allmählich. So konnte nicht nur mehr Technik in die Kultivierung der Hänge und des Weinkellers gesteckt werden, sondern nun wurde auch das Engagement der Winzer wertgeschätzt und finanziell angemessener entlohnt. So konnte innerhalb einer Entwicklungsdauer von ca. zwei Jahrzehnten eine erstaunliche Verbesserung der Qualität erzielt werden. Der Ehrgeiz der Erzeuger, die zunächst unbegrenzt scheinende Aufnahmebereitschaft der Märkte, der Ausbau von Anbauflächen, die Entwicklung neuer Weinbautechniken und schließlich die Umsetzung moderner Erkenntnisse der Önologie haben zu einer völlig neuen Situation geführt. Deutsche Weinkultur heute Heute brauchen deutsche Weine, vor allem Weißweine, den internationalen Vergleich nicht mehr scheuen. Ein wichtiger Punkt, der deutschen Winzern noch zuträglich ist, sich in Spanien, Portugal und Süditalien aber fast schon negativ auswirkt, ist der globale Temperaturanstieg. Einen Rotwein mit über 13 Volumenprozent Alkoholgehalt zu trinken ist heute normal, noch vor ungefähr zehn Jahren jedoch war ein Alkoholgehalt von über 12 oder 12,5 % nur Spitzenweinen wie Barolos, Brunellos und Châteauneufdu-Papes vorbehalten. Die größere Schwere der Weine liegt ursächlich am Klima genauso wie in der Ausdünnung der Reben. Zweiteres liegt im Ermessen der Winzer und ist jederzeit anpassungsfähig, wohingegen die Winzer am Wetter wenig ändern können. Gerade Rebsorten mit einem hohen Säureanteil, zarten Fruchtaromen und differenzierter Mineralität kommen nicht mehr gebührend zur Geltung, sobald der Alkoholgehalt zu hoch und die schweren Fruchtnoten zu übermächtig werden. Generell gilt für den Weinbau, was für den Olivenanbau auch gilt, nämlich dass es der Qualität des

Ernteprodukts gut tut, wenn sich die Pflanzen behaupten müssen. Karge, felsige Böden und klimatische Grenzzonen lassen Weinstöcke zur Höchstform auflaufen. Mittlerweile hat sich der Weinkonsum bei einem durchschnittlichen Pro-KopfVerbrauch von ca. 24 Litern pro Jahr eingependelt und sich auf diesem Niveau, so das kalifonische Weininstitut, zwischen 2006 und 2009 mit einer geringfügigen Schwankung von 0,5 % gehalten. Spitzenreiter im Weltweiten Weinkonsum mit 66,67 Litern pro Kopf und Jahr ist übrigens der Vatikan. Aber das liegt zweifellos an dem häufigen Zelebrieren der Eucharistie. Auch wenn der Weinkonsum in Deutschland in dem ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends stabil geblieben ist, hat sich hinsichtlich des Qualitätsbewusstseins viel getan. Der Trend nach Sortenreinheit, der auch in anderen kulinarischen Bereichen zu beobachten ist, hat sich in diesen Jahren stark entwickelt und hat eventuell seinen Zenit bereits überschritten. Mittlerweile wird von vielen Weinkennern wieder die Ausgewogenheit eines Cuvées dem sortenreinen Wein, dem als aromatische Balance häufig nur das Eichenfass mitgegeben wird, vorgezogen. Ein weiterer Trend ist die Rückbesinnung auf autochthone Rebsorten. Regionale Besonderheit wird wieder nachgefragt und somit entwickelt sich eine Gegentendenz zur Internationalisierung auf diesem Gebiet. Weinanbau in Mitteldeutschland Rund zwei Drittel des Deutschen Weinanbaugebiets liegen in Rheinland-Pfalz. Günstige klimatische Bedingungen bringen Rheinhessen auf 26.444 Hektar und Rheinland-Pfalz auf 23.461 Hektar Anbaufläche. Hier gibt es Hochleistungsweinberge, die es auf Erträge bis zu 125 Hektolitern pro Hektar bringen. Dagegen gibt sich der durchschnittliche Ertrag an der Saale-Unstrut und in Sachsen mit zwischen 60 und 80 Hektolitern pro Hektar bescheiden. Aber wie wir vorher bereits erwähnt haben, ist der Ertrag bei Weitem nicht alles. Sachsen ist nicht nur das am weitesten nördlich gelegene Anbaugebiet Deutschlands, sondern mit einer Ernte von ca. 27.438 Hektolitern auch das ertragsärmste. Die Hauptanbauflächen befinden sich um die Städte Dresden, Radebeul und Meißen. Das Anbaugebiet ist


Die jüngsten Rebflächen auf Dinglingers Weinberg stehen nun erstmalig zur Lese an.

durch das günstige Klima im Elbtal mit langen sonnigen Perioden im Sommer und Herbst sowie die dort vorherrschenden Lößböden geprägt. Die Hanglage des Elbtals sorgt für einen günstigen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen und wärmezuführende Thermikeffekte. Die Elbe selbst reflektiert das Licht an der Wasseroberfläche, das die Weinstöcke zur Photosynthese benötigen und fungiert überdies als Wärmespeicher. Das zweite Anbaugebiet in Mitteldeutschland, Saale-Unstrut, erstreckt sich an der Unstrut von Laucha bis zur Mündung in die Saale am Naumburger Blütengrund sowie an der Saale von Jena bis Burgwerben bei Weißenfels. Bekannt ist das Saale-Unstrut-Gebiet auch für seine 60 km lange Weinstraße, entlang derer die verschiedenen Weine gleich vor Ort bei den Winzern verkostet werden können. Dieses Gebiet zeichnet sich durch karge Böden, Muschelkalk und Buntsandstein, unzuverlässige Niederschläge und seine ebenfalls nördliche Lage aus. Eine Auswahl an Weingütern aus beiden Regionen möchten wir an dieser Stelle gerne vorstellen. Sachsen und seine Winzer Schloss Proschwitz Das Weingut Schloss Proschwitz ist sowohl das älteste als auch das größte private Weingut Sachsens. In Proschwitz werden auf insgesamt rund 84 Hektar Fläche Grauer Burgunder, Weißer Burgunder,

Deutschlands nördlichstes Weinanbaugebiet liegt in Sachsen an der Elbe

Müller-Thurgau, Elbling, Spätburgunder, Riesling, Dornfelder, Goldriesling, Scheurebe, Traminer, Frühburgunder, Regent und Dunkelfelder angebaut. Zu den Spitzenweinen des Weingutes zählen der Weißburgunder Großes Gewächs, Spätburgunder Großes Gewächs, Scheurebe Auslese, Portos sowie der Eiswein. Das relativ kühle Kontinentalklima im Zusammenspiel mit den Granitböden mit bis zu 6 Meter großer Lößauflage entwickeln ausdrucksstarke Weine und lassen besonders gut Burgunder sowie frühreife Sorten und Aromarebsorten wie Scheurebe und Traminer gedeihen. Frédéric Fourré Von Paris nach Sachsen in die absolute Steillage zog es Frédéric Fourré. Er ist der einzige französische Winzer mit einem eigenen Weinberg in Sachsen. Zunächst pendelte der gelernte Sommelier wegen seiner Freundin, einer Tänzerin an der Semperoper, zwischen Paris und Dresden. Nach vielen Besuchen beim Winzer Philippe Blanck im Elsass sowie durch die langjährige Freundschaft mit dem Winzer Karl Friedrich Aust aus Sachsen, begann er schließlich selbst eine kleine Rebfläche zu bewirtschaften. Inzwischen ist diese auf einen Hektar mit schönen, nach Süden exponierten Terrassen angewachsen. Hier sind der Traminer und der Burgunder zu Hause. Viele Stöcke stammen noch aus DDR-Zeiten. Sie sind zwar nicht ertragreich, dafür aber sehr aromaintensiv. Fourré bewirtschaftet nun seit 10 Jahren eine Flä-


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bei Dresden.

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Ein richtiger Familienbetrieb ist das Weingut Böhme im Unstrut-Tal.

che, die zu DDR-Zeiten von 15 Hobbywinzern bewirtschaftet wurde. Daneben gibt es noch gemischte Terrassen, wo auf 200 m² sechs weitere Rebsorten, nämlich Gutedel, MorioMuskat, Müller-Thurgau, Kerner, Scheurebe und Riesling, wachsen. Inzwischen kauft Fourré Trauben von anderen Winzern hinzu und erwirtschaftet so insgesamt 10.000 Flaschen pro Jahr. Sein Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren sein Weinanbaugebiet auf vier Hektar auszudehnen. Dinglingers Weinberg Dinglingers Weinberg zählt zu den historischen Rebländern der sonnenverwöhnten Dresdner Elbhänge. Namensgeber ist Johann Melchior Dinglinger, Hofjuwelier August des Starken und der bekannte Goldschmied des Barock. Dieser besaß nicht nur ein prachtvolles Stadthaus in Dresden, sondern auch einen Weinberg mit Weinberghaus und barockem Festsaal vor den Toren der Stadt. Dieser Saal ist der einzige im Original erhaltene Barock-

saal Dresdens, der in einer Rettungsaktion gerade noch vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden konnte. 1999 begannen der Dresdner Notar Christoph Hollenders und seine Frau Caroline mit dem Wiederaufbau des Weingutes und seinen Anbauflächen. Seit der ersten Lese im Jahr 2002 an liefern sie herausragende Weine. Die jüngsten Rebflächen des insgesamt knapp einen Hektar großen und mit 3000 Rebstöcke bestückten Weingutes stehen jetzt erstmalig zur Lese an. Die Lage ist durch den steilen Hang, direkt an der Elbe mit perfekter Exposition zur Sonne gelegen, gekennzeichnet. Die Reflektion durch die Elbe lässt die Sonne gleichsam noch einmal von unten scheinen. So liegen die Temperaturen im Weinberg in aller Regel drei bis fünf Grad über denen der Umgebung und lassen wunderbare Weine mit hohen Öchslegraden reifen. Aus diesem Grunde wurden auch zwei relativ spät reifende Rebsorten für den Anbau ausgewählt, die auf dem leichten, warmen Sandboden besonders gut gedeihen – der Riesling und der Traminer.

Schloss Wackerbarth Das 2002 wiedereröffnete Schloss Wackerbarth ist Deutschlands zweitälteste Sektkellerei. Auf 93 Hektar Anbaufläche werden Riesling, Goldriesling, Müller-Thurgau, Traminer, Spätburgunder, Scheurebe, Grauburgunder, Dornfelder, Kerner, Frühburgunder, Bacchus, Blaufränkisch und Weißburgunder angebaut. Somit ist Schloss Wackerbarth das größte sächsische und nach Fläche gerechnet das sechstgrößte deutsche Weingut. Saale-Unstrut und seine Winzer Naumburger Wein & Sekt Manufaktur Die Geschichte des Hauses ist in der Naumburger Wein & Sekt Manufaktur von großer Bedeutung. 1824 gründete die Familie Bürger den ersten deutschen Sektkeller. Seit 2002 besteht die Naumburger Wein & Sekt Manufaktur in ihrer heutigen Form mit Andreas Kirsch als Inhaber. Seit umfang-


Kirchscheidungen(Böhme)

Freyburg (Weinbau am Geiseltalsee, Rothkäppchen) Naumburg (Naumburger Wein & Sekt Manufaktur)

Zadel (Schloss Proschwitz) Radebeul (Frédéric Fourre, Schloss Wackerbarth) Dresden (Dinglingers Weinberg)

Die Weingüter Mitteldeutschlands im Überblick: Naumburger Wein & Sekt Manufaktur Weinsorten: Müller-Thurgau, Bacchus, Kerner, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder, Riesling, Sauvignon Blanc, Regent, Dornfelder, Portugieser, Blauer Zweigelt, Scheurebe Zusätzliche Produkte: Winzersekte hergestellt nach der Méthode champenoise, Tresterbrände Preise (Weinflasche 750ml): 6 – 9 € Durchschnittliche Weinjahresproduktion: 150.000 Liter/Jahr Absatz: Gastronomie, Großhandel, Privatkunden

Absatz: Gastronomie: ca. 18 %, Fachhandel: 39 %, Privatpersonen: 40%, Sonstige: 3 % Ort: Dorfanger 19, 01665 Zadel über Meißen

Absatz: Gastronomie: 60%, Privatpersonen: 40%

Frédéric Fourré

Dinglingers Weinberg

Weinsorten: Gutedel, Morio-Muskat, MüllerThurgau, Kerner, Scheurebe, Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling, Traminer und Spätburgunder

Weinsorten: Riesling und Traminer, in aller Regel Prädikatsweine, oft Kabinett oder Spätlese

Zusätzliche Produkte: Sächsische Sherrys, gemeinsam mit Karl Friedrich Aust entwickelt

Durchschnittliche Weinjahresproduktion: künftig 2.500 – 3.000 Liter/Jahr

Preise (Weinflasche 750ml): 9,50 – 19,50 €

Absatz: Gastronomie, Privatpersonen

Durchschnittliche Weinjahresproduktion: ca. 7.500 Liter/Jahr

Ort: Schevenstr. 59, 01326 Dresden

Ort: Lindenstraße 42, 06636 Kirchscheidungen

Preise (Weinflasche 750ml): 15,50 – 19,90 €

Weinbau am Geiseltalsee

Ort: Blütengrund 35, 06618 Naumburg Absatz: Fachhandel: 60 %, Privatkundschaft: 40 % Schloss Proschwitz Ort: Bennostrasse 41, 01445 Radebeul Weinsorten: Grauer Burgunder, Weißer Burgunder, Müller-Thurgau, Elbling, Spätburgunder, Riesling, Dornfelder, Goldriesling, Scheurebe, Traminer, Frühburgunder, Regent, Dunkelfelder Zusätzliche Produkte: Winzersekt, Traminer, Portos, Balsamico; Meissener Spezialitätenbrennerei: Sächsische Brände, Geiste, Liköre, Pralinen, Fruchtaufstriche

Weinsorten: Müller-Thurgau, Silvaner, Bacchus, Gutedel, Weißburgunder, Riesling, Traminer, Kerner, Frühburgunder, Spätburgunder, Portugieser und Dornfelder

Weinsorten: Im Geiseltal: Müller-Thurgau, Spätburgunder, Cabernet Mitos, Weißburgunder In Freyburg: Gutedel, Grauburgunder, Traminer, Kerner, Silvaner, Portugieser, Dornfelder, Regent Zusätzliche Produkte: Weinpatenschaften; zurzeit sind ca. 2.500 vergeben Preise (Weinflasche 750ml): 7,50 – 9,50 €

Zusätzliche Produkte: Winzersekt Absatz: Hauptsächlich Privat- und Firmenkunden

Preise (Weinflasche 750ml): 10,50 – 36 €

Preise (Weinflasche 750ml): 6 – 11,20 €

Durchschnittliche Weinjahresproduktion: 3.000 – 6.000 Liter/Jahr

Durchschnittliche Weinjahresproduktion: 90.000 Liter/Jahr

Ort: Ehrauberge 25, 06632 Freyburg


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Die Naumburger Wein & Sekt Manufaktur hat ihre Anbaufläche auf 23 Ha erweitert.

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Kellermeister Martin Schwarz kümmert sich um die Weine von Schloss Proschwitz.

reichen Renovierungsarbeiten im Jahr 2003 wird das herrschaftliche Gutshaus, welches 1856 errichtet wurde, heute als Pension und Verkaufsstelle genutzt. 2008 wurde schließlich auch das Rittergut Weischütz übernommen und angebunden. Mittlerweile ist die Naumburger Wein & Sekt Manufaktur inzwischen von 0,2 Hektar auf mittlerweile ca. 23 Hektar Rebfläche angewachsen. Die Böden zeichnen sich durch Steillagen, Buntsandstein und Muschelkalk aus. Gerade die Burgundersorten wie Weißburgunder, Grauburgunder und Spätburgunder gedeihen hier laut Winzer Andreas Kirsch bestens. Angebaut werden auch Müller-Thurgau, Bacchus, Kerner, Riesling, Sauvignon Blanc, Regent, Dornfelder, Portugieser, Blauer Zweigelt und Scheurebe. Zu den Spitzenweinen des Hauses zählen die Spätlese, die Trockenbeerenauslese und der Eiswein.

zung zurück. Wie bei vielen anderen Höfen der Umgebung, gehörten auch Weinberge zum Besitz, die zur eigenen Weinherstellung genutzt wurden. Noch heute zeugen alte Holzkeltern von dieser langen Tradition. Seit 1990 bewirtschaftet die Familie Böhme den Hof wieder im Haupterwerb. Nach Neueinrichtung des Kellers und Ausstattung mit modernen Edelstahltanks wurden ab 1994 alle Weine selbst ausgebaut. Die Trauben wachsen auf insgesamt neun Hektar Rebfläche. Dank der Muschelkalkverwitterungsböden in Verbindung mit dem günstigen Mikroklima des Unstrut-Tals gedeihen hier Müller-Thurgau, Silvaner, Weißburgunder und Riesling zu feinwürzigen Weinen mit einer gebietstypischen Säure. Darüber hinaus werden Bacchus, Gutedel, Traminer, Kerner, Frühburgunder, Spätburgunder, Portugieser und Dornfelder angebaut.

auf 25% Steigung abgetragen würde. Die Nordseite, durch einen Wald vor Kaltluft geschützt, und der angrenzende Geiseltalsee, mit 17 Quadratkilometern der größte künstliche See Deutschlands, bieten überdies gute Bedingungen für den Weinanbau. Das Rekultivierungsvorhaben, das europaweit einmalig ist, wurde 2000 schließlich mit viel Mühe umgesetzt. Am Geiseltalsee direkt werden nun Müller-Thurgau, Spätburgunder, Cabernet Mitos und Weißburgunder angebaut, in den Weinhängen in Freyburg zusätzlich noch Gutedel, Grauburgunder, Traminer, Kerner, Silvaner, Portugieser, Dornfelder und Regent. Als Besonderheit bietet das Weingut Patenschaften für Weinstöcke an. Dabei werden die Weinstöcke von der Winzerfamilie bewirtschaftet, die Paten erhalten für jeden ihrer Weinstöcke zwei Flaschen ihres eigenen Weines und können an der Weinlese teilnehmen.

Böhme

Geiseltalsee

Rotkäppchen

Mitten in Kirchscheidungen, neben einer großen Linde, die vor 100 Jahren durch Vorfahren der Familie gepflanzt wurde, liegt das Weingut Böhme. Schon hierbei spielte der Wein eine Rolle, denn beim Pflanzen wurden Weinflaschen mit vergraben. Der Hof blickt auf eine 300-jährige landwirtschaftliche und weinbauliche Nut-

Pioniergeist war gefragt, als Familie Reifert im ehemaligen Braunkohletagebau Geiseltal einen Weinberg schuf. 1997 entstand durch den Hobbywinzer Rolf Reifert die Idee im ehemaligen Tagebau Mücheln/ Braunsbedra Wein anzubauen. Der Winzer erkannte, dass dort eine ideale Weinlage entstehen könnte, wenn der Südhang

Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH ist führend auf dem deutschen Sekt- und Spirituosenmarkt. Obwohl schon lange kein Geheimtipp mehr, darf Rotkäppchen in einem Überblick über den Weinanbau in Mitteldeutschland nicht vergessen werden. Der Firmensitz der Sektkellerei befindet sich in Freyburg an der Unstrut.


»Schneller als rennen geht nicht« Wenn Erschöpfung, Schlaflosigkeit und Depressionen alltäglich werden, man seine Humorfähigkeit verliert und anfängt unter seiner bisher geliebten Arbeit zu leiden, und man dennoch verkündet, man habe alles im Griff, dann ist es Zeit, etwas zu ändern.

Text: Janet Schönfeld  Fotografie: John Dow / www.photocase.com

Der Schriftsteller Jorge Luis Borges sagte vor knapp dreißig Jahren, damals 85-jährig, wenn er sein Leben nochmal von vorn beginnen könne, er würde mehr Berge ersteigen, mehr Flüsse durchschwimmen, mehr Sonnenuntergänge ansehen, mehr verrückte Augenblicke haben. Sicher, keine revolutionären Gedanken, begriffen haben wir es aber noch immer nicht. Und anstatt solche Worte auf unser Herz zu legen, um es aufzutauen und anzutreiben, fallen uns gleich zentnerweise Ausreden ein. Ganz so einfach ist es vielleicht nicht. Wir haben einen Beruf, der uns fordert, wir haben eine Familie, ein Haus, einen Lebensstandard. Aber wir haben auch eine Gesundheit, wir haben Freunde, wir haben Sehnsüchte, Träume, eine Sexualität, ein Wohlbefinden, und wir haben die Liebe. Wie nun diese Dinge unter einen Hut bringen? Man muss ja nicht gleich seine Geldsäcke verbrennen, die Kreditkarte zerschneiden und nach Alaska laufen. Man muss „nur“ die Balance finden, den individuellen Mix aus all den Faktoren, die unser Leben ausmachen. Und begreifen, dass Arbeit nur ein Teil davon ist. Wie das gelingt, hängt von der jeweiligen Persönlichkeit ab. „Wer von Natur aus sehr ehrgeizig ist, perfektionistisch, idealistisch und hilfsbereit, der ist leichter dafür anfällig, auszubrennen“, sagt der Leipziger Diplom-Psychologe Jörg Hartig. Diese Menschen machen sich selbst den meisten Druck. Vor allem diejenigen im mittleren Management, die in den Sandwich-Positionen, sie müssen nach oben und unten funktionieren. Wer da nicht loslassen oder delegieren kann, hat es oft nicht weit bis zum Burn-out. Laut dem Portal Karrieretrends Mitteldeutschland ist das allgemeine Wohlbefinden bei 59 Prozent der Arbeitnehmer durch den Beruf beeinträchtigt, unabhängig ob sie sich in leitenden Positionen befinden oder nicht. Besondere Aufgaben erfordern besonderen Einsatz. Irgendwann wird aus der eigentlich gesunden „Augen zu und durch“-Einstellung ein nicht enden wollender Lauf im Hamsterrad. Die Zeit für Freunde, Sport und

Kulturelles – die Amerikaner haben dafür das wunderbare Wort „Quality time“ erfunden – wird der Aufgabe untergeordnet. „Wenn man kreativ ist und Erfolg haben will, ist es schön, gefordert zu sein. Ein gesundes Maß an Stress ist angenehm, hält uns sogar lebendig und aktiv. Nur schneller als rennen geht nicht“, sagt Hartig weiter. Es sei ratsam, sich bisweilen die Frage zu beantworten: Ab wann ist erfolgreich denn erfolgreich genug? Neinsagen, wenn die Grenze der schaffbaren Anforderungen überschritten wird kann man genauso lernen wie Stressund Selbstmanagement. Hartig berät und therapiert Freiberufler, Selbstständige, Führungskräfte, Künstler, Ärzte, Studenten und Teams, ganz individuell. Denn in die Abwärtsspirale kann jeder geraten. Oftmals hilft eine entscheidende Veränderung, ein neues Arbeitsumfeld, eine andere Abteilung, Teilzeit, ein kleineres Auto. Das gefällt dem Ego vielleicht nicht. Aber uns ist nichts so sicher wie dieses eine Leben. Und wer wird am Ende seiner Tage sich schon wünschen, mehr Zeit im Büro verbracht zu haben?

Jörg Hartig, Psychologe und Psychotherapeut, Coaching – Intervention – Consulting, Tiefenpsychologische Psychotherapie (HPG) 04109 Leipzig, Dittrichring 10 Büro: 0341-6796847 Office & Fax: 0341-5503007 office@joerghartig.de www.joerghartig.de Vorstandsmitglied – Burnout-Zentrum e.V. – Fachverband für Stressbewältigung und Burnoutprävention (www.burnoutzentrum.com) Psychologisches Know-how für Mensch und Management


Das Magazin f端r Mitteldeutschland REGJO-Spezial: Expo Real 2011

ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de

Expo Real 2011


KUNSTSTÜCKE Die Kunst am Bau ist integrativer Bestandteil unserer Immobilien-Konzepte, ganz speziell der Einkaufszentren. Seit unserer Gründung vor fast einem Vierteljahrhundert engagieren wir uns für Kunst: als Mäzen, als Kunstpreisstifter, mit zeitgenössischer Malerei am Arbeitsplatz und mit gegenwärtiger Skulptur- und Lichtkunst in den Shoppingcentern, um sie dort einem breiten Publikum nahe zu bringen. Mit jedem neu von uns entwickelten Einkaufszentrum, natürlich auch den „Höfen am Brühl“, die im Herbst 2012 eröffnet werden, lassen wir von renommierten Künstlern ein großes Kunstwerk erstellen. So geben namhafte Bildhauer wie Heinz Mack, Eberhard Fiebig, Fabrizio Plessi und Günther Uecker mit ihren Werken jedem unserer Center ein ganz besonderes Attribut und schaffen damit einen Ort der Begegnung, der Kommunikation und Diskussion. Weiterhin möchte die mfi AG dazu beitragen, Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum zu fördern. Deshalb hat sie den mfi Preis ins Leben gerufen, der herausragende Kunst am Bau-Projekte würdigt. Er wird an einen Künstler verliehen für ein in Deutschland realisiertes und dauerhaft installiertes Kunstwerk. Schon siebenmal hat mfi ihren Kunstpreis im Museum Folkwang (Essen) verliehen. Dotiert mit 50.000 Euro, zählt er zu den bedeutendsten Kunstpreisen Europas. Kunst ist für mfi ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur.

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REGJO MITTELDEUTSCHLAND EXPO REAL 2011 1

Inhalt 02 Bewachen statt Besetzen: Die Idee der ‚Wächterhäuser‘ wird landesweit exportiert.

04 Martin zur Nedden im Interview: Leipzigs Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig

Haben kommt von Halten

07 Lindenauer Hafen: Eine reizvolle Grundstücksentwicklung am Wasser mit Potential

08 Sachsen-Anhalt: Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH geht auf Investorensuche.

10 Halle überrascht: und verändert sich – wissenschaftliche Spitzenleistungen und wirtschaftliche Innovationen.

14 Wiederbelebung und Fortbestand: RKW Architekten lassen Leopoldina in neuem Licht erstrahlen.

17 Mitteldeutschland in Zahlen: Gewerbeanzahl, Eigentumswohnungspreise und Konjunkturentwicklung 2011

18 Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland: Geographische Darstellung regionaler Initiativen

20 Die Leipziger Klinger-Villa: Historisch bedeutendes Gebäude wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

22 Leben an und auf dem See: Geschichte, Besonderheiten, Gegenwart und Zukunft der Leipziger Neuseenlandschaft.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, betrachtet man den mitteldeutschen Raum, so erkennt man schnell, dass wesentliche Immobilien-Entwicklungen in Stadtgebieten, ob Sanierungs- oder ehemalige Industriegebiete, sich rasant neu entwickelt haben. Keine Neuigkeit, eher eine stetige, konservative gute Entwicklung. Die wesentliche Aufgabe bestand darin, dass Vorhandene zu erhalten und es so zu formen, dass sich Baulücken schließen. Darüber hinaus soll sich das „Immobile“ überzeugend in unseren zunehmend anspruchsvollen Bedarf an Leben und Arbeiten einbettet lassen. Das „Alte“ neu gestalten. Selbstverständlich fügen sich neue Wohn- aber auch und vor allem Gewerbegebiete in die Städte ein. Dabei sind nicht nur die mitteldeutschen Oberzentren die starken Entwickler, ob kommunal oder privatwirtschaftlich; auch die Mittelzentren überzeugen durch hochwertige Neugründungen weltweit operierender Unternehmen und Konzerne. Auf der diesjährigen EXPO REAL in München präsentieren sie sich alle und vereint, 144 Stunden eine hochwertige Darstellung aller Akteure zum Thema Regionalentwicklung im Gewerbe- und Wohnimmobilienbereich. Eingebettet in die Präsentationen der Metropolregionen in Deutschland. Ein Lesetipp: Der Neubau der Leopoldina in Halle (Saale), eines der finanziell stärksten genutzten Bauprojekte aus dem Konjunkturpaket II; sinnvoll und mit Weltruf!

26 Entwicklungsflächen: Sächsische Mittelzentren präsentieren sich auf der diesjährigen EXPO REAL in München.

Herzlichst,

34 Immoscoring: Innovatives Bewertungssystem „Immoscore“ bietet Anlegern Hilfe beim Immobilienkauf.

36 Bebaute Räume: Stadtentwicklung in Mitteldeutschland

39 Investorenberatung: Leipzig/Halle bietet vielfältige Beratungsleistungen und Raum für Investitionen.

40 The place to be. It-place.: Wandel der Leipziger Südvorstadt

Paulus Projektleitung


Bewachen statt Besetzen Mit dem Konzept der Wächterhäuser und Wächterläden kommt sinnvolle Nutzung in den Leerstand. Der Leipziger Verein HausHalten e.V. steht Interessenten zur Seite – und exportiert inzwischen die Idee sogar deutschlandweit.

Text: Marko T. Hinz  Fotografie: HausHalten e.V.

In der Planwirtschaft vernachlässigt, in der Marktwirtschaft von finanzschwachen Kommunen oder Erben aufgegeben, von möglichen Investoren ignoriert: Leerstand in den ostdeutschen Bundesländern hat viele Gründe. Wie in der ehemaligen „Boomtown“, Leipzigs Spitzname zur Hoch-Zeit des hessischen Immobilienspekulanten Dr. Jürgen Schneider. Vor allem Häuser an Hauptverkehrsstraßen stehen wegen des starken Lärms und unterbliebener Instandhaltung leer und sind so fortschreitendem Verfall preisgegeben. In Leipzig betrifft das ungefähr 2.000 Häuser. Zwar sind 80 Prozent des Altbaubestandes seit 1990 saniert worden. Doch die Halbmillionenstadt verlor im selben Zeitraum mehr als 100.000 Einwohner, davon 50.000 aufgrund von Wegzug in den Speckgürtel oder ganz aufs Land. Und Wohnungen mit (Lage-)Mängeln lassen sich – anders als etwa in Hamburg, Köln oder München – hier kaum vermieten. „Wächterhäuser“ sind meist Gründerzeithäuser – aber nicht nur. Was tun? Seit Oktober 2004 gibt es den HausHalten e. V., der sich um den Erhalt städtebaulich und baukulturell bedeutsamer Gebäude kümmert, die für die „klassische“ Instandsetzung kaum in Frage kommen. Die Idee von den „Wächterhäusern“ wurde geboren. Damit sind vor allem Häuser aus der Gründerzeit gemeint. Sie begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts und mündete nach dem Sieg im Deutsch-

Französischen Krieg 1870/71 in eine regelrechte Hochkonjunktur, „dank“ der durchs Deutsche Reich erzwungenen Reparationszahlungen Frankreichs in Höhe von fünf Milliarden Francs. Im Oktober 1873 – im Gründerkrach – war dann Schluss mit der Spekulationsblase. Allein in der Messestadt sind Tausende Häuser mit reichem Fassadenschmuck erhalten geblieben, so wie im Waldstraßenviertel, Europas größtem zusammenhängenden Gründerzeitquartier. Die Tätigkeit des Vereins beschränkt sich aber nicht nur auf Immobilien aus dieser Zeit. „Im Blickfeld stehen generell denkmalgeschützte Häuser“, sagt Katrin Weber, Presseverantwortliche bei HausHalten. Das Konzept Im „Wächterhaus“-Konzept finden ratlose Eigentümer leer stehender Häuser und engagierte Nutzer auf der Suche nach Flächen für ihre Ideen zusammen. Vandalismus und Spätfolgen durch Witterungsschäden werden verhindert, schließlich ist immer jemand im Haus, der beides schnell entdecken bzw. beheben kann. Und geheizt und gelüftet wird eben auch – und damit der Verfall verhindert. Zwischennutzer können Existenzgründer, Künstler, Vereine und dergleichen sein, nur wohnen darf niemand in den Gebäuden. „Dem steht das Mietrecht entgegen“, erklärt die Vereinsmitarbeiterin. „Unsere Gestattungsvereinbarungen laufen grundsätzlich nach fünf Jahren aus. Danach darf der Eigentümer die bisherige Nutzung beenden. Bei normalen Miet-


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verhältnissen ist so etwas nicht möglich.“ Die Nutzer zahlen an den Eigentümer bloß die Betriebskosten, im Gegenzug sorgt dieser für Wasser- und Stromanschlüsse und pro Etage für eine funktionierende Toilette. Auch Fenster und Türen sollen nicht nur in den Angeln hängen, sondern wirklich vor Wind und Wetter schützen. Und die meist noch vorhandenen Kachelöfen dürfen nicht bloß dekorativ in der Zimmerecke stehen, sie müssen als Wärmespender nutzbar sein. „Bis jetzt hatten wir 200 Nutzer in 15 Wächterhäusern“, berichtet Katrin Weber. Doch wächst die Zahl der Häuser deutlich langsamer als die Zahl der Interessenten: „In unserem Verteiler stehen 1.000 E-Mail-Adressen“. Dauerhafte Lösungen: mit Hausgruppen und Ausbauhäusern Drei ehemals vernachlässigte Immobilien konnten bereits in neue, geklärte Nutzungsverhältnisse überführt werden – die „entlassenen Wächterhäuser“. Bis zum Frühjahr 2012 sollen drei bis vier weitere hinzukommen. Denn das langfristige Ziel sei Weber zufolge nicht die Suche nach Zwischennutzern, sondern die Schaffung dauerhafter Lösungen. Besonders gut eignen sich dafür Hausgruppen. Diese Gruppen würden ihr gemeinsam erworbenes neues Eigentum selbst Zug um Zug sanieren. Zusätzlich zur Gebäudebeurteilung berät sie der Haus-

Halten e.V. bei Finanzierung und Steuern. Außerdem gibt’s Ratschläge zur richtigen Rechtsform, ob nun klassische GmbH, Erbbaupacht, Einhausgenossenschaft oder Wohneigentumsgemeinschaft. Daneben betreut der Verein auch noch „Wächterläden“. Zuweilen sind zwar Häuser teil- oder vollsaniert und regulär vermietet, das Erdgeschoss mit einer Ladenfläche bleibt jedoch leer. Das Haus verliert so an Attraktivität, vielfach sogar das ganze Viertel, wenn auf die Nachbarschaft dasselbe zutrifft. Die „Wächterläden“ wirken dem entgegen, schließlich hilft die positive Ausstrahlung genutzter Ladenlokale, die Magistralen wieder zu beleben und die Läden auf lange Sicht einer normalen Vermietung zuzuführen. Das jüngste Kind im Vereinsangebot schließlich sind die Ausbauhäuser. Hier werden auf lange Sicht „normale“ Mietverhältnisse für die Nutzer geschlossen. Katrin Weber: „Bei diesem Modell unterstützen wir die Hauseigentümer bei der Vorbereitung für die Nutzung und bei Mietersuche und Mieterbetreuung während des Ausbaus“. Die Eigentümer wollen ihr leerstehendes Haus nicht verkaufen, sind aber bereit, es zu einem geringen Entgelt zu vermieten. Die Mieter können – und müssen – dafür in ihrem neuen Heim ordentlich Hand anlegen. Das alles macht eine Menge Arbeit, die durch noch einen weiteren festangestellten Mitarbeiter geleistet wird (der sich um die Nutzerbörse kümmert), und durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Der Ver-

ein finanziert sich aus den Beiträgen der Fördermitgliedschaft, die die Nutzer zu zahlen haben. Bis 2009 halfen zudem das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit Fördergeldern. 2010 hat dann die Stadt Leipzig den HausHalten e.V. – gegen einen regelmäßigen festen Betrag – mit der „Aktivierung leerstehender Ladenlokale“ beauftragt: Das „Wächterläden“-Projekt startete. „Wächterhaus“: Der Begriff ist geschützt, die Idee wird exportiert. Das ursprüngliche Modell der „Wächterhäuser“ wurde inzwischen sogar nach Chemnitz, Erfurt, Görlitz, Halle und Magdeburg exportiert. Die Idee weiterzugeben war auch eine der Bedingungen, um vom Bund gefördert zu werden. HausHalten e.V. hat mit den dort tätigen Vereinen Kooperationsverträge abgeschlossen und lässt sich die Beratung mit einer „einmaligen kleinen Summe“ vergüten, so Weber. Die Presseverantwortliche weiter: „Es gibt Anfragen aus anderen Städten, mit denen wir klären, ob sich das Modell auf sie übertragen lässt.“ Kürzlich zeigten Bremerhaven und Gelsenkirchen Interesse. Der Begriff des „Wächterhauses“ ist im übrigen geschützt. Katrin Weber: „Das dient auch der Qualitätssicherung.“ Weitere Informationen unter: www.haushalten.org


Interview mit Martin zur Nedden Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig

Interview: Kai Bieler  Masterplan und Foto: Stadt Leipzig

Mitte August vollzogen Sie den ersten Spatenstich zur Erschließung des 17 Hektar großen Areals am Lindenauer Hafen. Wie sieht der weitere Zeitplan für das Projekt aus? Mit dem ersten Spatenstich haben wir den Startschuss gegeben für baufeldvorbereitende Maßnahmen im Vorfeld der eigentlichen verkehrlichen Erschließung des Hafenareals. Vorausgegangen waren schwierige Verhandlungen zur Verlagerung von 2 Betrieben, einem an der Plautstraße und einem weiteren im Bereich des Hafenbeckens. Neben dem Grunderwerb mussten im Vorhinein außerdem die gewerblichen Gebäude beseitigt werden, die sich auf der künftigen Erschließungstrasse befanden. Die Bauarbeiten für die neue Erschließungsstraße des künftigen Hafenviertels – bisher war der Hafen ja über die Lützner Straße erschlossen – sollen im Frühjahr 2012 beginnen und im Frühjahr 2013 abgeschlossen werden. Wann rechnen Sie mit der Bereitstellung der Fördermittel für den Durchstich vom Karl-Heine-Kanal und mit dessen Baubeginn? Wir hoffen, dass im vierten Quartal 2011 die Fördermittelfrage für den Durchstich abschließend geklärt sein wird und wir mit den Kanalbauarbeiten nach der Winterpause, also im Frühjahr 2012, beginnen können. Welche Potenziale bieten das Gebiet und darüber hinaus der geplante Gewässerverbund mit den Seen im Südraum für die Stadt­entwicklung Leipzigs? Mit der Entwicklung und Bebauung dieses auch landschaftsräumlich einmaligen Areals soll ein lebendiges neues Stadtquartier am Wasser entstehen, in dem Wohnen, Arbeiten und Freizeit ein harmonisches Nebeneinander finden. Die Hafenentwicklung wird dabei auch neue und positive Impulse für die angrenzenden Stadtteile Neu-Lindenau, Plagwitz und Grünau setzen sowie das Wohnumfeld und die Aufenthaltsqualität dieser Quartiere weiter verbessern. Die Vernetzung des Hafens mit dem regionalen Gewässerverbund wird diese Effekte zusätzlich unterstützen und Leipzig sowie die Potentialräume des Neuseenlands im Südraum, die ja auch miteinander vernetzt werden, über das Medium Wasser näher zusammenrücken lassen. Schließlich und vor allem wird diese neue Infrastruktur auch der Nährboden für neue Arbeitsplätze in den wasseraffinen Bereichen des Handwerks, der Tourismuswirtschaft sowie sonstiger Dienstleistungen sein. Im Ergebnis ist also nicht nur mit positiven Stadtentwicklungseffekten zu rechnen, sondern auch mit solchen im Bereich der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Wo werden die Schwerpunkte der zukünftigen Nutzung am Lindenauer Hafen liegen? Mit einem Gutachterverfahren Ende 2008 wurde ein Konzept für eine städtebauliche, freiräumliche und funktionale Neuorientierung des Gebiets um den Lindenauer Hafen erstellt. Der Stadtrat hat dieses Konzept Mitte 2010 bestätigt. Damit wurden neben der Erschließung des Gebiets und seiner Einbindung in den umgebenden Landschaftsraum das städtebauliche Grundgerüst für Bauflächen am vorhandenen Hafen und dem anzubindenden Kanal

fixiert. Danach soll auf den ehemals mehr oder minder inferior genutzten Flächen auf der Nordostseite des Hafens ein gemischt genutztes Quartier entstehen. Dieses soll seine Qualitäten aus der Nähe zum Wasser, seiner Anbindung an die Seen im Südraum sowie seiner großzügigen Gestaltung der Promenade und der mit ihr vernetzten öffentlichen Räume ziehen. Neben Freizeitgewerbe, wasserbezogenem Handwerk, Dienstleitungsbetrieben wie Hotels,

Martin zur Nedden Martin zur Nedden, Jahrgang 1952, ist seit 2006 Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig. Zudem ist er Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses des Deutschen Städtetages. Martin zur Nedden studierte Raumplanung und Raumordnung in Wien. Er arbeitete u.a. als Technischer Beigeordneter in Unna und als stv. Leiter des Institutes für Stadtentwicklung und Wohnen in Potsdam. Von 1999 bis zu seinem Amtsantritt in Leipzig war er Stadtbaurat in Bochum, wo er zuvor das Planungsamt leitete.

Gastronomie, Cafés, technologiebezogenen Einrichtungen und anderem mehr soll hier auch Wohnen untergebracht werden. Der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan sieht genau diese Mischstruktur vor, indem dort Wohn-, Misch- und Gewerbegebietsflächen ausgewiesen werden. Welche Möglichkeiten hält das geplante neue Stadtquartier für private Investoren bereit? Die Bebauung des am Wasser erschlossenen Quartiers ist privaten Investoren vorbehalten. Die Stadt wird lediglich die öffentliche Infrastruktur für das Gebiet, nämlich Straßen, Wege, auch „Wasserwege“, und Grünflächen schaffen, d.h. eine attraktive Erschließung und Vernetzung des Quartiers, wasserbezogene Investitionen wie den Ausbau der Marina am Nordkopf des Hafens und die Anbindung an den vorhandenen Karl-Heine-Kanal sowie die Herstellung der Promenade an Hafen und neuem Kanal. Diese Flächen werden vom Markt aber nur angenommen, wenn diese Infrastruktur auch in hoher Qualität hergestellt wird und ein Alleinstellungsmerkmal – hier die Lage am Wasser, am Tor zum Neuseenland im Südraum – hat. Deshalb legen wir hohen Wert auf den attraktiven Ausbau dieser Infrastruktur. Wann wollen Sie mit der Vermarktung der Grundstücke starten? Die Vermarktung der Grundstücke soll parallel zur Erschließung des ersten Bauabschnitts, d.h. im Frühjahr 2012, beginnen. So wie wir hohen Wert auf den attraktiven Ausbau der „öffentlichen“ Infrastruktur legen, streben wir auch eine hohe gestalteri-


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sche Qualität der von „Privaten“ gebauten Architektur an. Dies wollen wir u. a. mit Realisierungswettbewerben erreichen. Die Auslobung dieser Wettbewerbe sowie die Auswahlkriterien und ihre Gewichtung werden derzeit vorbereitet. Gibt es dafür bereits Interessenten für ein Engagement am Lindenauer Hafen? Auf dem lokalen Markt in Leipzig gibt es ein großes Interesse für diesen außergewöhnlichen Standort. Die Planungen am Lindenauer Hafen werden sehr intensiv beobachtet. Eine Vielzahl von ortsansäs-

sigen Investoren hat bereits bei der LESG, die hier als Sanierungsträgerin eingesetzt ist und für Entwicklung, Erschließung und Vertrieb der Flächen verantwortlich zeichnet, vorgesprochen. Wir wollen aber nicht nur den lokalen oder regionalen Markt ansprechen. Zielgruppe sind auch nationale und internationale Investoren. Es bestehen bspw. bereits intensive Kontakte zu einer Gruppe von 20 niederländischen Investoren, die Ende September 2011 hier in Leipzig die Möglichkeiten der Ansiedlung am Hafen und im Südraum erkunden. Aus diesem Grund bildet der Lindenauer Hafen

in unseren Gesprächen bei der diesjährigen EXPO REAL in München einen besonderen Schwerpunkt. Im Ergebnis bin ich sehr zuversichtlich, dass wir die Flächen am Lindenauer Hafen in kürzester Zeit vermarkten können und somit ein belebtes neues Stadtquartier auf einer vorher eher ungenutzten Fläche schaffen können.

Weitere Informationen unter: www.leipzig.de Region LEIPZIG/HALLE in der Halle A2 am Stand 432


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Der Lindenauer Hafen – eine Grundstücksentwicklung am Wasser Text: Stadt Leipzig  Visualisierung: Häfner/Jiménez, Berlin

Der niemals fertiggestellte Lindenauer Hafen war als Endpunkt des Südflügels des Mittellandkanals geplant. Der Hafen gehört heute mit dem ebenfalls nie fertig gestellten ElsterSaale-Kanal zu den großen Potentialräumen der Stadt Leipzig. Aufbauend auf dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan ist 2011 mit der Revitalisierung dieses bisher kaum genutzten Areals begonnen worden. Der in einen Grüngürtel eingebettete Hafen befindet sich in einzigartiger Lage im Westen der Stadt. Nur etwa 4 km vom Stadtzentrum entfernt besteht hier die besondere Chance einer baulichen Entwicklung am Wasser im Umfeld eindrucksvoller historischer Speicher. Die Vielzahl möglicher Bebauungsformen (kompakte Blockstrukturen, Stadtvillen und Stadthäuser) erlauben verschiedene Arbeits- und Wohnformen. Hier wird ein lebendiges neues Stadtquartier entstehen, in dem Arbeiten, Wohnen und Freizeit optimal verknüpft werden können. Attraktive Promenaden, interessante Platzsituationen und verschlungene Pfade im angrenzenden Hangkantenpark mit abwechslungsreichen Aussichtspunkten

in die landschaftlich reizvollen Schönauer Lachen schaffen immer wieder die Beziehung zum Wasser und damit eine besondere Aufenthaltsqualität. Über eine Busanbindung mit Verlängerung ins Hafenareal sowie tangierende Straßenbahnlinien ist eine optimale ÖPNV-Anbindung bereits vorhanden. Ein weiterer positiver Faktor ist die gute regionale und überregionale Anbindung des Lindenauer Hafens. Der Lindenauer Hafen ist ein Schlüsselprojekt des regionalen Gewässerverbundes: Metropolitane, gründerzeitliche Stadträume in Leipzig werden über naturnahe Wasserläufe und Kanäle mit den Potentialräumen des Neuseenlands im Südraum vernetzt. Freizeit- und Tourismuseinrichtungen entlang der teilweise wieder offen gelegten innerstädtischen Gewässer sowie an den gefluteten Tagebauseen werden durch die Basisinfrastruktur dieses Hafens Impulse erhalten. Positive Stadtentwicklungseffekte von Hafen und Kanalverbindung werden in der näheren Umgebung die Wirtschaftsstruktur verbessern und darüber hinaus den Arbeitsmarkt stabilisieren.

Die Stadt hat den zentralen Bereich des Lindenauer Hafens als Sanierungsgebiet ausgewiesen und ihre Tochter LESG als Sanierungsträgerin mit der Entwicklung, Erschließung und Vermarktung der revitalisierten Flächen beauftragt. Die Ausschreibung der Grundstücke, die sich zum Großteil im Eigentum der Stadt Leipzig befinden, soll parallel zu den Erschließungsarbeiten im Frühjahr 2012 erfolgen. Eine Vielzahl von Investoren wie auch die lokale Wohnungswirtschaft haben bereits Interesse signalisiert. Auch Selbstnutzern soll die Möglichkeit der Eigentumsbildung geboten werden. Finanziert wird die Maßnahme mit einem Umfang von rund 20 Mio. Euro im Wesentlichen mit Hilfe der Programme „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“, „Stadtumbau-Ost“ sowie mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Weitere Informationen finden Sie unter: www.lesg.de


Interview mit IMG-Geschäftsführer Dr. Carlhans Uhle

Aussteller auf dem Messestand der IMG:

Welche Aufgaben hat die IMG?

· Stadt Magedeburg, www.magdeburg.de

Als landeseigene Gesellschaft, die in dieser Form seit fünf Jahren besteht, sind wir in drei Hauptbereichen tätig: der Wirtschaftsförderung, dem Standortmarketing für das Land Sachsen-Anhalt sowie dem Tourismusmarketing. Diese drei Bereiche greifen ineinander, schließlich müssen wir potentiellen Investoren zeigen, dass sie hier nicht nur exzellente Arbeits- sondern auch sehr gute Lebensbedingungen finden.

· Stadt Dessau-Roßlau, www.dessau-rosslau.de

Wie gehen Sie bei der Suche nach potentiellen Investoren vor?

· Graf Solms Investitionsvermittlung, www.GrafSolmsInvest.de

Zunächst analysieren wir, welche Unternehmen im In- und Ausland an einem Engagement in Sachsen-Anhalt interessiert sein könnten, sprechen diese dann gezielt an und versuchen ihnen die Vorteile einer hiesigen Investition aufzuzeigen. Neben dieser klassischen Direktansprache nutzen wir alle in der Wirtschaftsförderung üblichen Methoden der Kontaktanbahnung zu potentiellen Investoren.

· Stadt Haldensleben, www.stadt-haldensleben.de

Auf welche Erfolge im Bereich der Wirtschaftsförderung kann die IMG dabei zurückblicken? Als One-Stop-Agency zeigen wir den Unternehmen, dass sie hier willkommen sind und unterstützen sie bezüglich der Suche nach einem geeigneten Standort, qualifiziertem Personal, Fördermitteln und helfen ihnen bei der Erfüllung der behördlichen Auflagen. Mittlerweile sind auch eine Reihe von Unternehmen aufgrund von Empfehlungen hier schon angesiedelter Firmen zu uns gekommen. Eine solch gute „Mundpropaganda“ freut uns natürlich sehr. So hatte uns vor wenigen Wochen ein Unternehmen aus Österreich angesprochen, das uns durch den Bericht eines befreundeten Unternehmen kennengelernt hat: vor wenigen Tagen hat sich auch das neue Unternehmen entschieden, bei uns zu investieren. Es ist uns in Kooperation mit unseren Partnern, z.B. dem Wirtschaftsministerium und den eigentlichen Standorten, in den letzten Jahren gelungen, das Image von Sachsen-Anhalt als Investitionsstandort deutlich zu verbessern. Dies hat sich auch in den Ansiedlungszahlen niedergeschlagen. Von 2006 bis 2010 hat Sachsen-Anhalt insgesamt 258 Errichtungs- bzw. Ansiedlungsinvestitionen gefördert. Weitere Informationen finden Sie unter: www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

· 4. EWG Anhalt-Bitterfeld mbH, www.ewg-anhalt-bitterfeld.de · GSA Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH, www.gsa-grundstuecksfonds.de

· Stadt Ilsenburg, www.stadt-ilsenburg.de · Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH, www.mdse.de · Stadt Sangerhausen, www.stadt.sangerhausen.de · Stadt Schönebeck (Elbe), www.schoenebeck-elbe.de · Hansestadt Stendal, www.stendal.de · Landkreis Stendal, www.landkreis-stendal.de · Q-fin GmbH Magdeburg, www.Q-fin.de · Virtual Development and Training Centre des Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, www.vdtc.de · Wirtschaftsförderung & Tourismus Anhalt GmbH, www.wf-anhalt.de · Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg, www.wobau-magdeburg.de Stand A234 in Halle A2


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Sachsen-Anhalt – Land mit Potential Auf der internationalen Gewerbeimmobilienmesse Expo Real präsentiert sich Sachsen-Anhalt mit einer großen Bandbreite an Ausstellern. Schwerpunkte sind kommunale Gewerbeflächen und die Biopharmaziebranche.

Text: Dörthe Gromes  Fotografie: Investitionsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Ursprüngliche Landschaften, historische Städte und zahlreiche Standorte der Hightech-Industrie prägen das so vielfältige wie abwechslungsreiche Gesicht von Sachsen-Anhalt. Das Bundesland präsentiert eine Auswahl seiner vielen Facetten auf einem Gemeinschaftsstand auf der Expo Real 2011. Den Messeauftritt betreut wie auch in den Jahren zuvor die landeseigene Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG). Mit insgesamt 17 Messeteilnehmern ist die Bandbreite der diesjährigen Präsentation sehr groß, darunter finden sich zum Beispiel die Kommunen Magdeburg, Stendal, Sangerhausen, Schönebeck oder Haldensleben. Daneben zeigen das Virtual Development and Training Centre (VDTC) des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung sowie die Q-fin GmbH die Verbindung von Spitzenforschung und innovativen Dienstleistungen. So ermöglicht das VDTC u.a., Produkte und Prozesse virtuell zu simulieren, in seinen HightechLaboren arbeiten Wissenschaftler interdisziplinär mit Kunden aus Dienstleistung und Industrie zusammen. Damit entstehen an den Bedürfnissen der Auftraggeber orientierte, modernste Entwicklungen für die unternehmerische Praxis. Die ebenfalls in Magdeburg angesiedelte Q-fin GmbH entwickelt Finanzsoftware und berät Unternehmen in komplexen Fragen des Projektmanagements. Ein Indikator für die positive wirtschaftliche Entwicklung im HightechSektor, die Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren genommen hat, ist die Biopharma-

ziebranche. Laut IMG-Geschäftsführer Dr. Carlhans Uhle hätten sich in diesem Bereich die Umsätze in den letzten Jahren verdoppelt, landesweit seien 3.700 Mitarbeiter in dieser Branche beschäftigt. Neben anderen Standorten entwickelt sich Dessau-Roßlau zu einem Zentrum der Biopharmazie in Sachsen-Anhalt. Dieser Industriezweig hat seit den 1920er Jahren Tradition in der grünen Stadt an der Elbe. Heute stellt die IDT Biologika GmbH im Auftrag internationaler Pharmakonzerne Impfstoffe und Pharmazeutika für die Human- und Veterinärmedizin her. Das Geschäft läuft so erfolgreich, das Anfang September der Grundstein für ein neues Impftstoff-Abfüllgebäude gelegt worden ist, die Investitionssumme beträgt 40 Millionen Euro. Weitere Investitionen befinden sich in Vorbereitung. Zusammen mit anderen Unternehmen der Branche hat sich die IDT Biologika GmbH im 120 Hektar großen BioPharmaPark Dessau angesiedelt. Rund 70 Hektar stehen noch für weitere Ansiedlungen zur Verfügung. Der BioPharmaPark gibt Unternehmen die Chance, sich auf ihre Kerngeschäfte zu konzentrieren, Geschäftsrisiken zu minimieren und – sofern gewünscht – von einer langfristigen Partnerschaft mit den anderen dort ansässigen Unternehmen zu profitieren. Ziel für die Zukunft ist es, den Standort zu einem international anerkannten Cluster der biopharmazeutischen Industrie zu entwickeln, an dem Forschung und Entwicklung, Produktion und Dienstleistung eine optimale Verbindung miteinander eingehen. So spezialisiert der BioPharmaPark Dessau auf der einen Seite ist, so offen für

Ansiedlungen aller Art ist der am nördlichen Stadtrand des Harzstädtchen Ilsenburg gelegene Industriepark. Das 2007 erschlossene Areal liegt in unmittelbarer Nähe zur B6 und verfügt außerdem über einen Anschluss ans Schienennetz. Dort produzieren bereits mehrere international erfolgreiche Unternehmen aus dem Bereich der Automobilzuliefererbranche – u.a. die Ilsenburger Grobblech GmbH (eine Tochter der Salzgitter AG), die aluminiumbearbeitende CST GmbH und die Elektro- und Automatisierungstechnik GmbH Ilsenburg. Für weitere Ansiedlungen im klein- und mittelständischen Bereich stehen noch knapp 25 Hektar in verschiedenen Zuschnitten zur Verfügung. „Wir suchen neben der Automobilzuliefererbranche noch andere Standbeine und sind daher offen für jegliche Vorschläge“, erläutert die Geschäftsführerin der Ilsenburger Grundstücksgesellschaft Silke Niemzok die weiteren Entwicklungsvorstellungen für den Industriepark. Das landschaftlich überaus reizvoll gelegene Ilsenburg zieht Jahr für Jahr viele Touristen an, jedoch allein davon existieren kann die Stadt nicht. „Wir sind hier in der glücklichen Lage, dass sich Tourismus und Gewerbe nicht stören, da ihre Gebiete räumlich voneinander getrennt sind“, führt Niemzok aus. Weitere wissenswerte Details zum BioPharmaPark Dessau und zum Industriepark Ilsenburg sowie Informationen über zahlreiche andere attraktive Projekte und Investitionschancen sind auf dem Messestand des Bundeslandes in München erhältlich.


Halle überrascht Halle verändert! – so lautet das Motto des Stadtmarketings seit einiger Zeit. Ein genauer Blick auf die Stadt an der Saale zeigt, dass sie sich nicht nur verändert, sondern auch mit zahlreichen kulturellen Höhepunkten, wissenschaftlichen Spitzenleistungen und wirtschaftlichen Innovationen überrascht.

Text: Dörthe Gromes  Fotografie: Thomas Ziegler, Jens Schlüter

Man kann Halle als unterschätzte Stadt bezeichnen, als Stadt deren Besucher häufig folgende Reaktion zeigen: „Oh, ich wusste ja gar nicht, wie schön es hier ist.“ oder „Ich hätte ja nie gedacht, dass es hier so viel zu entdecken gibt.“ Zu DDR-Zeiten war Halle wohl die am meisten verwahrloste Stadt in Ostdeutschland. Die historische Kernstadt, die den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hatte, war durch die jahrzehntelange Vernachlässigung ihrer Bausubstanz zugunsten der ab den 1960er Jahren hochgezogenen Plattenbausiedlungen dem Ruin preisgegeben. „1990 sind wir dem Tod gerade mal noch von der Schippe gesprungen“, erinnert sich Dr. Heinz Friedrich Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung in Halle, an diese Zeit. Ein Bild, das man sich bei einem Gang durch die Stadt heute gar nicht mehr vorstellen kann. Mittlerweile ist ein Sanierungsstand von ca. 78 Prozent erreicht, eine enorme Aufbauleistung, die sich sehen lassen kann. Stadt der Wissenschaft Auch auf vielen anderen Gebieten hat Halle aufgeholt bzw. an 1945 abgebrochene Entwicklungen angeknüpft. So zum Beispiel an seine glänzende Tradition als Universitäts- und Wissenschaftsstadt. Über 20.000 Studierende sorgen für frischen Wind in der Stadt. Ausbildung hat Tradition in Halle. 1698 rief der pietistische Theologe und Pädagoge August Hermann Francke die heute nach ihm benannten Franckeschen Stiftungen ins Leben. Zunächst als Armenschule und Waisenhaus gegründet, entwickelte sich Franckes Werk im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einer ganzen Schulstadt mit angegliederten Wirtschaftsbetrieben. Diese einzigartige Einrichtung trug den Ruf der Saalestadt in die ganze Welt. Dem besonderen Einsatz des ehemaligen Außenministers und gebürtigen Hallensers Hans-Dietrich Genscher ist es zu verdanken, dass die stark verfallenen Stiftungen nach der Wende gerettet wurden. Heute benutzen zahlreiche kulturelle, soziale und pädagogische Einrichtungen die sanierten Gebäude für ihre Zwecke, darunter auch die Bundeskulturstiftung. Auch die Martin-Luther-Universität mit ihren rund 180 Studienangeboten blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurück.

Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist die drittgrößte ihrer Art in Deutschland und besitzt national wie international ein sehr gutes Renommee. Klein aber fein ist die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik, die seit 1939 in Halle ansässig ist. Neben diesen drei Hochschulen hat die Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften seit 1878 ihren Sitz in der Stadt. Dieser wissenschaftlichen Institution, die von ihrer Funktion her vergleichbar ist mit der Royal Society in London oder der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, gehören mehr als 1.250 Wissenschaftler aus aller Welt an, unter ihnen zahlreiche Nobelpreisträger. Politikberatung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind die beiden wichtigsten Aufgaben der Leopoldina. 2012 wird sie ihr neues Hauptgebäude am Moritzburgring beziehen. Exzellente Forschungsergebnisse werden auch in etlichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen erzielt, darunter die Max-Planck-Institute für Mikrostrukturphysik, für Ethnologie und für Enzymologie der Proteinfaltung, die Fraunhofer-Institute für Werkstoffmechanik und für Silizium-Photovoltaik, die Leibniz-Institute für Pflanzenbiochemie, für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa und für Wirtschaftsforschung sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig-Halle. Zwischen Forschung und Wirtschaft gibt es einen regen Austausch – die Wege sind kurz in Halle, was Kooperationen zwischen verschiedenen Institutionen sehr erleichtert. Ein besonderer Wirtschaftsstandort Ein herausgehobenes Beispiel für diese Art der Zusammenarbeit ist der weinberg campus. Mit 134 Hektar ist er nach Berlin-Adlershof der zweitgrößte Technologiepark in Ostdeutschland. Auf dem ehemaligen Kasernengelände sind heute universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen angesiedelt sowie zahlreiche Hochtechnologieunternehmen. Der weinberg campus ist Halles erste Adresse, wenn es um Entwicklung und Realisierung innovativer, marktfähiger Vorhaben geht. Firmengründer mit einer interessanten Geschäftsidee, insbesondere in den Bereichen Biotechnologie, Biomedizin sowie Nanotechnologie und angrenzen-


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der Gebiete, erhalten dort eine umfassende Unterstützung und Beratung. Derzeit gibt ca. 50 Firmen auf dem Gelände, zusammen mit den Forschungseinrichtungen arbeiten dort über 5.000 Menschen Auch im Medienbereich hat Halle mit dem 2007 eröffneten Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) das Campusprinzip umgesetzt. Das in der westlichen Innenstadt gelegene Gebäude mit ca. 6.000 Quadratmetern Nutzfläche bildet das Herzstück eines zukünftigen Medien- und Kreativquartiers. Mit 40 Unternehmen und dem Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität ist das MMZ, das auch einen Kinosaal und Kongressräume umfasst, bereits fast ausgefüllt. Die Radiozentrale des Mitteldeutschen Rundfunks und die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH untermauern

Halles Position als einer der wichtigsten Medienstandorte Mitteldeutschlands. Dienstleistungen sind ein weiterer Schwerpunkt der Hallenser Wirtschaft, knapp die Hälfte aller hier ansässigen Firmen zählen zu diesem Bereich. Neben der Stadtwerke Halle GmbH und zahlreichen Weiterbildungsunternehmen bildet vor allem die Callcenterbranche mit ca. 5.000 Mitarbeitern einen Beschäftigungsschwerpunkt in der Stadt. Zwei Firmen aus der Lebensmittelbranche haben es zu überregionaler Bekanntheit gebracht: die Halloren Schokoladenfabrik AG und die Kathi Rainer Thiele GmbH. Beides sind unerwartete Erfolgsgeschichten aus der Nachwendezeit, die beispielhaft für die Innovationskraft und Überlebensstärke der Hallenser Wirtschaft stehen. Die 1804 gegründete Halloren Schokoladenfabrik ist

die älteste ihrer Art in Deutschland, mittlerweile gehören mehr als 100 Produkte zum Sortiment. Die Marke „Kathi“ steht für ein erfolgreiches Familienunternehmen, das in punkto Backmischungen unangefochtener Marktführer in Ostdeutschland ist. Noch immer ist Halle ein wichtiger Chemiestandort. Wobei die Industrie nicht direkt in der Stadt angesiedelt ist, sondern in den südlich gelegenen Orten Leuna und Schkopau. Halle bildet nach wie vor das Zentrum des Chemiedreiecks Leuna, Buna, Bitterfeld. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts begann sich die chemische Industrie in der Region anzusiedeln, zu DDR-Zeiten erreichte sie ihren zahlenmäßigen Höhepunkt, allerdings zum Preis einer hohen Umweltverschmutzung. Strenge Umweltschutzauflagen nach der Wende bewirkten eine anhaltende Regeneration der Region,


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heute produzieren hier u.a. die Unternehmen Dow Oelfinverbund GmbH, die DOMO Group und die Linde AG nach modernsten Standards – Halle ist heute eine grüne Stadt, die über reichlich frische Luft verfügt. Neben diesem traditionellen Wirtschaftszweig ist Halle auch Teil des neuentstandenen Solar Valleys – ein Clusterverband von Solarunternehmen in Mitteldeutschland. Forschung, Entwicklung und Produktion dieser neuen Technologie finden hier statt. Weltweit ausstrahlende Unternehmen wie die Q-Cells AG, PV Crystalox Solar, Sovello AG und CSG Solar finden sich in der Region. Das CSP im Technologiepark weinberg campus investiert gerade 60 Millionen Euro in ein Forschungszentrum, dass im Bereich Solar- und PV-Technologie die hiesige Industrie unterstützt.

Wachsende Bedeutung kommt dem Flughafen als zweitgrößtem Luftfrachtumschlagplatz Deutschlands zu. Nicht zuletzt deshalb sind in der Nachbarschaft des Flughafens namhafte Unternehmen zu finden, deren Standortentscheidung maßgeblich auf den hier gegebenen infrastrukturellen Rahmenbedingungen begründet ist. Hierzu zählen neben Porsche und BMW auch Future Electronics, Amazon, Schenker sowie Kühne + Nagel. Aber auch das Flughafengelände selbst bietet attraktive Entwicklungschancen für Unternehmen der Logistik- und Immobilienbranche. Aktuell sind dort über 130 Unternehmen, Dienstleister und Behörden ansässig, bei denen mehr als 5.100 Beschäftigte tätig sind. Weitere Flächen stehen zur Entwicklung bereit, die potentiellen Investoren einen hohen Grad an Flexibilität und Planungssicherheit bieten.

Logistikknotenpunkt Kompetente Wirtschaftsförderung Die zentrale Lage im Herzen Mitteleuropas macht Halle zusammen mit ihrer Schwesterstadt Leipzig zu einem Verkehrsknotenpunkt. Wichtige Autobahnen queren die Region und ein gut ausgebautes dichtes Schienennetz sorgt für schnelle Verbindungen im Güter- und Personenverkehr. Als nationale und internationale Drehscheibe fungiert der Flughafen Leipzig/Halle. Im Passagierverkehr werden rund 50 Ziele angeflogen. Neben europäischen Zentren wie Paris und Wien, die ab Herbst 2011 durch London und Rom ergänzt werden, finden sich ebenso Frankfurt, München, Düsseldorf, Stuttgart und Köln täglich im Flugplan.

Mit dem Zusammenbruch der DDR war Halle genau wie ganz Ostdeutschland einem tiefgreifenden Strukturwandel ausgesetzt, mit dessen Folgen die Stadt noch immer konfrontiert ist. Dieser Wandel, der zeitlich verzögert auch in Westdeutschland einsetzt, erfordert zielgerichtete Maßnahmen des Gegensteuerns. Eine passgenaue Wirtschaftsförderung ist eine davon. Für Dr. Heinz Friedrich Franke vom kommunalen Wirtschaftsförderamt, beinhaltet Wirtschaftsförderung weit mehr als nur die klassischen Aufgaben der Unternehmensunterstützung und -neuansiedlung.

„Der gesamte kommunale Kontext muss in Ordnung sein, dazu gehört zum Beispiel eine adäquate Kita- und Schulnetzplanung, weiterhin gute Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten, genügend Wohnraum sowie ein attraktives kulturelles und natürliches Umfeld“, führt er aus. Unternehmen finden breite Unterstützung in Halle: Die Angebote des Amtes für Wirtschaftsförderung beinhalten u.a. die Vermittlung von Gewerbeflächen und Geschäftskontakten, Hilfe bei der Erfüllung behördlicher Auflagen, Existenzgründer- und Fördermittelberatung. Besonderen Wert legt das Amt auf die Pflege der ansässigen Unternehmen, die dort ein Ohr für ihre offenen Fragen und Probleme finden. Daneben wird natürlich auch die Ansiedlung neuer Firmen aktiv gefördert. Zwei besonders schöne Erfolge hat die Stadt in jüngster Zeit vorzuweisen: Die norwegische Innotech Solar und GA Pack aus China haben Halle als Produktionsstandort ausgewählt. Das Investitionsvolumen in der ersten Ausbaustufe beträgt für beide Unternehmen zusammengenommen 70 Millionen Euro, damit werden gut 200 Arbeitsplätze geschaffen. „Halle hat gute Gene“, da ist sich Dr. Franke sicher und mit dieser positiven Anlage blickt die Stadt optimistisch in die Zukunft. Weitere Informationen finden Sie unter: www.halle.de und www.leipzig-halle-airport.de Sowie auf der Expo Real 2011 unter: Region Leipzig/Halle: Halle A2, Stand 432


Wiederbelebung und Fortbestand Mit einem neuen Hauptsitz für die Nationale Akademie der Wissenschaft hat RKW ein beispielgebendes Revitalisierungsprojekt realisiert und scheint dabei selbst dem Wahlspruch der Akademie – „niemals müßig“ – verpflichtet.

Text: Tobias Prüwer Fotografie: RKW und Marco Warmuth

RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau verbindet zeitgenössische Architekturtheorie mit lebensweltlicher Praxis. „Eine Sache ist gewiss: Objekte, die RKW-Architekten entworfen haben, werden weiterhin die Gestalt der Städte im 21. Jahrhundert formen.“ – mit diesem Satz endete das Porträt von RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau im Expo-Real-Sonderheft 2010. Anlass war der 60. Geburtstag des Unternehmens, das seit seiner Gründung auf der Suche ist nach der Vereinbarkeit von erstklassiger Architektur mit den Bedürfnissen der Nutzer und dem jeweiligen urbanen Kontext. Ein Jahr später ist es der Abschluss eines herausragenden Bauprojekts, das REGJO zum erneuten Besuch bei Norbert Hippler, dem Geschäftsführer der Leipziger RKW-Filiale, führt. Bauen im Bestand Mit den Büroräumen im obersten Stock des Hansa-Hauses residiert RKW im Herzen der Leipziger Innenstadt. Den Komplex hat das Unternehmen 1995 selbst gestaltet und dem angegliederten Specks Hof, der ältesten Ladenpassage der City, ein grundsaniertes Antlitz gegeben. Vor dem Fenster des Konferenzraumes ragt die spätgotische Spitze der Nikolaikirche über moderne Flächen aus Glas, Metall und Beton ins Blickfeld. Hier wird jenes städtebauliche Spannungsfeld sichtbar, in dem sich RKW seit der Gründung 1950 bewegt. Zu einem der erfolgreichsten deutschen Architekturbüros mit mehreren Dependancen avanciert, bestimmt RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau von da an den Kurs der modernen Architektur mit. Auch in Mitteldeutschland hat es nicht nur Spuren hinterlassen und bei der Entwicklung der Region Halle-Leipzig mit stadtbildprägenden Bauten hatte es eine tragende Rolle inne.

Bauen im Bestand: In der Gestaltung und Belebung von Innenstädten, im Neudenken von Lebens- und Arbeitswelten sieht LeipzigChef Norbert Hippler den reizvollsten Aspekt seiner Arbeit. „Das gilt vom Wohnhaus angefangen bis zu raumgreifenden Großprojekten“, konstatiert Hippler. Aber natürlich sei der Leopoldina-Neubau in Halle etwas Besonderes. Kompetenz in der Revitalisierung Seit sie 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt worden ist, wächst die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina rapide. Die älteste naturwissenschaftlich-medizinische Akademie der Welt verfügt derzeit über 1.400 Mitglieder. Um dem erhöhten Platzbedarf angemessen Raum zu geben und auf diese Weise ihren Aufgaben in der wissenschaftlichen Beratung von Politik und Gesellschaft sowie dem internationalen Austausch nachzukommen, wurde ein neuer Hauptsitz notwendig. Dieser wurde im so genannten Tschernyschewskij-Haus, einem klassizistischen Gebäude in der Parkanlage direkt gegenüber der Moritzburg gefunden. In der europaweiten Ausschreibung setzte sich RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau als Architekturbüro mit sehr viel Erfahrung in der Sanierung von historischem Bestand durch. Für diese Kompetenz steht beispielhaft das Kroch-Hochhaus, dessen Sanierung durch RKW 2010 abgeschlossen worden ist. Leipzigs erstes Hochhaus wurde 1927/28 als Bankgebäude des Bankiers Kroch in Anlehnung an den Torre dell´Orologio am Markusplatz in Venedig erbaut. Die Bauaufgabe sah neben der Sanierung des rund 45 Meter hohen mit Muschelkalk verkleideten Gebäudes die Modernisierung der durch die Universität Leipzig genutzten Etage


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vor. So bieten die unteren drei Ebenen des Hochhauses dem Ägyptischen Museum Platz und ein einmaliges Ambiente, indem die Sammlung in eine beeindruckende Korrespondenz zum Jugendstilinterieur tritt: Altägypten in Art déco. Prestigebau für die Leopoldina „Die Philosophie von RKW kann man am Beispiel der Leopoldina sehr gut erkennen“, erklärt Hippler. „Es sind immer das Gesamt-

konzept und die Bedürfnisse der Nutzer, welche den optimalen Lösungsansatz bestimmen. Unsere Architektur richtet sich nach den Bedingungen des Ortes, des Klimas, der Nutzung und des Umfeldes aus, das macht sie eindeutig.“ Bei der Revitalisierung sei die historische Recherche die Basis aller Planungen und Entwürfe. „Was war einmal, was ist es jetzt, wie soll es genutzt werden“, umreißt Hippler die Grundfragen. Neben dem Repräsentationswillen einer Akademie mit internationaler Ausrichtung und der Zweckmä-

ßigkeit der Einrichtungen ist beim neuen Hauptsitz der Leopoldina besonders die historische Dimension zu beachten. Denn das Gebäude wurde mehrfach erweitert und architektonisch überformt und erlebte in seiner 190-jährigen Geschichte wechselnde Nutzungsarten und Bauphasen. Es war einst der Sitz einer Freimaurerloge, später Veranstaltungsort und NSDAP-Gauleitergebäude, Kulturhaus für die sowjetische Militäradministration und Universitäts-Hörsaal. Seit 2001 stand es leer.


Niederlassungsleiter Norbert Hippler (in der Mitte) bei einer Führung in der Leopoldina.

Noch heute bestehen die verschiedenen Baustile gut erkennbar nebeneinander, in denen auch der unterschiedliche Geist der Epochen sichtbar wird. Und das soll auch so bleiben, wie Norbert Hippler versichert. „Wir respektieren absolut den Denkmalschutz und dokumentieren in Zusammenarbeit mit Restauratoren und anderen Experten die vorgefundene Lage.“ Die Restaurierung folge dabei dem Leitsatz: „Was erhalten ist, wird erhalten. Wir gingen unter der Berücksichtigung moderner baulicher Anforderungen an die Sicherheit und den Denkmalschutz vor und hielten uns an das historische Vorbild.“ Äußerlich wurde das Gebäude in der Fassung der 19. Jahrhundert wiederhergestellt. Die Raumgruppierung im Gebäude folgt der in den 1930er Jahren vorgenommenen Anordnung. Einzelne Räume wurden farblich entsprechend ihrer Entstehungsepochen gestaltet. Bei neugebauten Elementen wie der Eingangshalle setzte RKW auf eine zeitgenössische Formensprache, die sich als technisch und geradlinig, sauber und klar beschreiben lässt. Auf diese Weise gestaltet sich der Leopoldina-Hauptsitz als funktionales und in allen Aspekten abgestimmtes Ganzes, in dem Alt und Neu ästhetisch spannungsreich in Bezug gesetzt werden. Das Gebäude verfügt über einen Veranstaltungs- und Empfangsbereich mit Festsaal für 400 Menschen, Präsidiumsbüros, Verwaltungs-, Vortrags- und Sitzungsräume. Weil sie mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket finanziert wurde, musste die Sanierung in nur zwei Jahren realisiert werden. RKW wird den engen Terminrahmen einhalten und scheint in der Ausführung dem Leopoldina-Mitglied Goethe, gefolgt zu sein: „Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlgegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei.“ „Niemals müßig“ Ganz anders ging RKW bei einem Entwurf für einen weiteren Standort in Halle vor. Nur wenige Gehminuten von der Akademie entfernt, nimmt das Büro in der Großen Ulrichstraße im Herzen der Saalemetrople eine Baulückenschließung vor. Beim Neubau in einer Geschäftsstraße folgen die Entwürfe weitgehend den Anforderungen des Nut-

zers, eines Warenhauses. Die nüchtern-sachlich Fassade sorgt mit großen Glasflächen für Helligkeit und Transparenz der Ladenräume. „Was nutzt ein Gebäude, das schön aussieht, aber nicht funktioniert?“, bringt Norbert Hippler die Verantwortung für das urbane Gefüge auf den Punkt. Die Rolle des Architekten sei ein Stück weit die eines Moderators zwischen Stadt, Denkmalschutz und Bauherrn. Hierbei orientiert sich RKW an einem integrativen Stadtbild, wie das Projekt der Leipziger Adolf-Diesterweg-Förderschule zeigt. Nach der Sanierung und der zusätzlichen Baulückenschließung mit Einfeldsporthalle und Hortbereich läuft hier seit August wieder der Schulbetrieb. Um dem eher gleichförmigen Rhythmus der Einzelhandelsbauten eine eigene Nuance beizumengen, hat sich RWK bei einem Eckhaus in der Leipziger Grimmaischen Straße für eine besondere Fassade entschieden. Hier blieben in der Formsprache nicht viele Gestaltungsmöglichkeiten: Weil das Haus ab 2013 als Hotel genutzt wird, sollte die Fensterfront einheitlich ausfallen. Dieser setzten die RKW-Planer eine Matrixstruktur aus weißen Sichtbeton-Prismen als Kontrapunkt entgegen, die der Gebäudeoberfläche eine Tiefe geben. Auf diese Weise verbindet sich das ornamentale Gepräge historischer Gebäude mit der Ästhetik der Moderne. In ihrem Spiel von Licht und Schatten verleihen die gefalteten Wandflächen der Fassade ein plastisches Profil. Das gibt dem Haus einen eigenen Charakter, ohne es mit großer Geste gesucht aus dem Kontext des Straßenzuges herauszuheben. Getreu dem Leopoldina-Motto „niemals müßig“: Die zeitgemäße Umgestaltung historischer Bausubstanz macht sich RKW Rhode Kellermann Wawrowsky Architektur + Städtebau auch weiterhin zur Aufgabe. Der demografische Wandel führt zu Strukturveränderungen in Quartieren und der Gebäudenutzung, so Norbert Hippler. Und auf diese müsse man architektonische Antworten finden. Zunächst aber freut er sich, wenn der neue Hauptsitz der Leopoldina im November übergeben wird und in das Gebäude wieder Leben einzieht. Denn Wiederbelebung und Fortbestand sind schließlich der Sinn der architektonischen Revitalisierung, für die RKW steht. Weitere Informationen unter: www.rkw-as.de und www.leopoldina.org


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8482 10721 9018 8009 1703 473 GEWERBE ANMELDUNGEN 2010 IN DER REGION HALLE-DESSAU

GEWERBE ABMELDUNGEN 2010 IN DER REGION LEIPZIG

SALDO AUS GEWERBE AN UND AB MELDUNGEN REGION HALLE-DESSAU

SALDO AUS GEWERBE AN UND AB MELDUNGEN REGION LEIPZIG

DRESDEN

1550 720

Preise für Eigentumswohnungen 2011

1310 €/m²

LEIPZIG

in ausgewählten mitteldeutschen Städten ab 25.000 Einwohner

1065 €/m²

CHEMNITZ

940 €/m²

BAUTZEN

960 €/m²

JENA

ZWICKAU

850 €/m²

ERFURT

1280 €/m²

JENA

1550 €/m²

GERA

760 €/m²

ZEITZ

ALTENBURG

850 €/m²

GOTHA

950 €/m²

MAGDEBURG

930 €/m²

HALLE

1080 €/m²

DESSAU-ROSSLAU

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis einer 70m² - Wohnung, Baualter 10 Jahre, Ausstattung und Zustand normal

WERNIGERODE

720 €/m² Q3 2010 +23

+29

VERKEHR

DIENSTLEISTUNGEN

Q1 2010 +2

+1

±0

HANDEL

Q3 2009 +4

HANDWERK

+10

+11

BAUGEWERBE

+8

+10

+15

+21

+26

+27

+22

+25

+27

+34 +26 +10

GESAMTWIRTSCHAFT

Konjunkturbefragung zur Entwicklung der Geschäftslage Prozentuale Angaben im Vergleich zum Vorjahr

-19

-16

-10

-8

-3 -10

980 €/m²

+36

ZEITZ

INDUSTRIE

830 €/m²

Q1 2011 +27

GEWERBE ABMELDUNGEN 2010 IN DER REGION HALLE-DESSAU

GEWERBE ANMELDUNGEN 2010 IN DER REGION LEIPZIG

Quellen: F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH; Statistische Landesämter Sachsen und Sachsen-Anhalt; eigene Berechnungen der HWK Halle und Leipzig sowie der IHK Halle-Dessau und Leipzig; Konjunkturbefragungen der mitteldeutschen Kammern


Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland Landeshauptstädte Sitz der Wirtschaftsförderer Autobahn Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie den REGJO-Lesern Ihre Kommune oder Institution auf der REGJO-Karte der mitteldeutschen Wirtschaftsförderer präsentieren möchten, nennen wir Ihnen gern die Konditionen für die kostenpflichtigen Einträge. Unsere Kontaktdaten finden Sie im Impressum dieser Ausgabe oder unter www.regjo-leipzig.de.

Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH Geschäftsführer Herrn Jörn-Heinrich Tobaben Nikolaistraße 28-32, 04109 Leipzig Tel.: 0341 / 6001612, Fax: 0341 / 6001613 E-Mail: tobaben@mitteldeutschland.com www.mitteldeutschland.com

Stadt Plauen Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Ansprechpartner Herr Eckhard Sorger Unterer Graben 1, 08523 Plauen Tel.: 03741 / 2911800, Fax: 03741 / 29131800 eckhard.sorger@plauen.de www.plauen.de

Stadtverwaltung Altenburg Referat Wirtschaftsförderung Ansprechpartner Herr Tino Scharschmidt Markt 1, 04600 Altenburg Tel.: 03447 / 594840, Fax: 03447 / 594809 tino.scharschmidt@stadt-altenburg.de www.investor-altenburg.de, www.altenburg.eu


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Burgenlandkreis NaumburgWeißenfels-Zeitz Wirtschaftsförderung Amtsleiter Herr Thomas Böhm Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg Tel.: 03445 / 731308 Geschäftsführer WFG mbH Herr Günther Wienhold Tel.: 03442 / 261720

Landkreis Saalekreis Wirtschaftsförderung Leiter Referat Landrat Herr Uwe Lehmann Domplatz 9, 06217 Merseburg Tel.: 03461 / 401005, Fax: 03461 / 401012 uwe.lehmann@saalekreis.de www.saalekreis.de

Landkreis Harz Wirtschaftsförderung Sachgebietsleiter Herr Wilfried Strauch Dornbergsweg 2, 38855 Wernigerode Tel.: 03943 / 935816, Fax: 03943 / 935815 wirtschaftsfoerderung@kreis-hz.de www.kreis-hz.de

Stadtverwaltung Bautzen Wirtschaftsförderungsamt Ansprechpartner Frau Heike Raue Fleischmarkt 1, 02625 Bautzen Tel.: 03591/ 534-592, Fax: 03591/ 534-599 wirtschaftsfoerderung@bautzen.de www.bautzen.de

Landkreis Leipzig Kreisentwicklungsamt Amtsleiterin Frau Gesine Sommer Stauffenbergstraße 4, 04552 Borna Tel.: 03433 / 2411050, Fax: 03437 / 984991050 gesine.sommer@lk-l.de www.landkreisleipzig.de

Stadtverwaltung Markkleeberg Wirtschaftsförderung Ansprechpartner Frau Kerstin Kaiser Rathausplatz 1, 04416 Markkleeberg Telefon: 0341 / 3533235, Telefax: 0341 / 3533148 kaiser@markkleeberg.de www.markkleeberg.de

IMG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6, 039104 Magdeburg Tel.: 0391 / 56 89 90, Fax: 0391 / 5689950 welcome@img-sachsen-anhalt.de www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung Ansprechpartner Herr Dr. Heinz Friedrich Franke Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale) Tel.: 0345 / 2214760, Fax.: 0345 / 2214776 wirtschaftsfoerderung@halle.de www.wifoe.halle.de

Wirtschaftförderungsgesellschaft Jena mbH Geschäftsführer Herr Wilfried Röpke Markt 16, 07743 Jena Tel.: 03641 / 8730032, Fax: 03641 / 8730059 jenawirtschaft@jena.de www.jenawirtschaft.de

Stadt Magdeburg Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit Beigeordneter Herr Rainer Nitsche Julius-Bremer-Straße 10, 39090 Magdeburg Tel.: 0391 / 5402543, Fax: 0391 / 5402619 rainer.nitsche@ob.magdeburg.de www.ottostadt.de

Regionalmanagement Region Leipzig-Westsachsen Regionalmanagerin Frau Anja Terpitz Haus der Wirtschaft im Landkreis Leipzig Schulstraße 67, 04668 Grimma Tel.: 03437 / 760807, Fax: 03437 / 760801 anja.terpitz@region-leipzig-westsachsen.de www.regio-westsachsen.de

Stadtverwaltung Delitzsch Referat Wirtschaftsförderung und Tourismus Referatsleiterin Frau Ricarda Steinbach Rathaus,/Markt 3, 04509 Delitzsch Tel.: 034202 / 67109, Fax.: 034202 / 62897 ricarda.steinbach@delitzsch.de www.delitzsch.de

Stadt Leipzig Wirtschaftsförderung Ansprechpartner Herr Dr. Michael Schimansky Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Tel.: 0341 / 1235810, Fax: 0341 / 1235825 wirtschaft@leipzig.de www.leipzig.de

Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Ansprechpartner Herr Christoph Ellsel Fleischerstraße 19, 02826 Görlitz Tel.: 03581 / 475712, Fax: 03581 / 475747 c.ellsel@europastadt-goerlitz.de www.europastadt-goerlitz.de

Wirtschaftsförderung Stadt Aschersleben Amtsleiter Herr Matthias May Markt 1, 06449 Aschersleben Tel.: 03473 / 958980, Fax: 03473 / 958920 wirtschaft@aschersleben.de www.aschersleben.de

Stadt Markranstädt Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Schulen & Kultur Frau Beate Lehmann Markt 1, 04420 Markranstädt Tel.: 034205 / 610, Fax: 034205 / 88246 wirtschaftsfoerderung@markranstaedt.de www.markranstaedt.de

Landkreis Nordsachsen Amt für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus Amtsleiterin Frau Uta Schladitz R.-Wagner-Str. 7a, 04509 Delitzsch Tel.: 034202 / 9881050, Fax: 034202 / 9881055 uta.schladitz@lra-nordsachsen.de www.landkreis-nordsachsen.de

Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH Andresenstraße 1 a 06766 Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen Tel.: 03494 / 638366, Fax: 03494 / 638358 info@ewg-anhalt-bitterfeld.de Niederlassung in Zerbst


Die Leipziger Klinger-Villa In der Klinger-Villa öffnen sich nach langer Zeit des Verfalls die Türen. Die neuen Eigentümer machen mit dem Klinger Forum e.V. zudem das kulturhistorisch bedeutende Bauwerk der Öffentlichkeit zugänglich.

Text: Dr. Zita Ágota Pataki  Bilder: Steffen Jordan

Seit 2010 hat die Klinger-Villa in der Karl-Heine-Str. 2 einen neuen Eigentümer: Die Immobiliengesellschaft KSW bezieht das kulturhistorisch bedeutende Haus als Firmensitz. Prokurist Holger Krimmling und Unternehmenssprecher Jörg Zochert haben sich zum Ziel gesetzt, ihre Heimatstadt Leipzig als Wirtschaftszentrum weiter zu etablieren und die hohe Lebensqualität der Stadt durch hochwertige Wohnkonzepte, vor allem in Altbauten mit historischem Alleinstellungsmerkmal, mitzuprägen. Dabei ist sich die KSW der Verantwortung für das Stadtbild bewusst, was die Sanierung der Klinger-Villa par excellence bezeugt. Denkmalgerechte und behutsame Sanierung mit Blick für’s Detail Getreu des Firmenmottos „der Blick fürs Wesentliche“ hat die KSW in der Villa über eine elementare denkmalgerechte Sanierung hinaus auch in Eigenleistung historische Details wie Sandstein- und Stuckelemente rekonstruieren, Fresken restaurieren und den parkähnlichen Garten dem Originalzustand annäheren lassen. Der Firmensitz ist aber nicht nur Repräsentationsobjekt. Ideen des Vorbesitzers der Villa, Dr. Siegfried Unterberger, folgend, haben Holger Krimmling und Jörg Zochert gemeinsam das Klinger Forum e.V. gegründet. Das Konzept sieht vor, die Immobilie als Ort des Schaffens von Max Klinger zu bewahren und ihm als Künstler zu huldigen. „Wir möchten die Klinger-Villa wieder zu dem machen, was sie einmal war: einem Ort für Begegnung, Austausch und Inspiration, einem neuen Anziehungspunkt für die breite Öffentlichkeit und die Kunstszene, einem Kulturdenkmal mit überregionaler Bedeutung“, sagt Jörg Zochert. Es solle ein lebendiger, vielfältiger Schmelztiegel für die bürgerliche Gesellschaft und Kunstszene entstehen. Einzige authentische Klinger-Immobilie

Die Villa, die Klingers Vater, der Seifenfabrikant Heinrich Louis Klinger, 1868 im Stil der Renaissance errichten ließ, war eine der ersten Villen, die auf der neu entstandenen „Westmeile“ der Stadt im Zuge der städtebauliche Entwicklung entstanden. Diese war eng verbunden mit den Bestrebungen Karl Heines, Leipzig als Industriestadt zu etablieren. Die Villa ist – bis auf das väterliche Geschäftshaus, das heute auf der Stelle des Geburtshauses von Max Klinger steht – die einzige authentische Immobilie, die zudem eng mit Klingers Schaffen in seiner Geburtsstadt verknüpft ist. Nach dem Tod des Vaters wurde die Villa zum Mittelpunkt der Salonkultur um den vielschichtig musisch versierten Künstler. 1895 hatte er in der Nachbarschaft, in der Karl-Heine-Str. 6, ein Künstleratelier bezogen. Diese Räumlichkeit nutzte Klinger, um in salonartigem Ambiente Kontakte mit Künstlerfreunden, mit Mäzenen und Auftraggebern zu pflegen: neben Staffeleien, Abgüssen, Modellen prägte auch repräsentatives Mobiliar das Atelierbild, ebenso ein Konzertflügel. Atelier und Villa wurden zum Ort des plastischen, malerischen und zeichnerischen Schaffens – hier entstanden u.a. Klingers großformatige Wandbilder, die Entwürfe für das Wagner-Denkmal, der Beethoven – aber auch zum Ausgangspunkt der Aktivitäten Klingers im Rahmen seiner Professur an der Akademie der graphischen Künste in Leipzig, seiner Mitgliedschaft in der Wiener Secession. Auch mit der Liebe seiner Lebensgefährtin und Muse Elsa Asenieff war das Haus verbunden. Die Villa war Ausgangs- und Rückkehrort seiner Reisen, u.a. nach Paris und Italien, wo Klinger Bekanntschaft mit Künstlerkollegen wie Arnold Böcklin oder Auguste Rodin machte und in deren Zuge sein Leipziger Haus als Repräsentationsort für seine Werke und die seiner Künstlerkollegen genutzt wurde. Die Klinger-Villa als Ausstellungsraum zu nutzen, steht im Vordergrund der Planungen des Klinger Forum e.V. „Ewig lockt


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(v.l.n.r.) Eröffnungsveranstaltung des Klingerforum e.V. am 16.09.2011 – Die gartenseitige Veranda der Klingervilla nach der Sanierung 2011 – Einblick in die aktuelle Ausstellung mit Max Klingers Plastiken im Erdgeschoss der Villa – Die Familie des Seifenfabrikanten Heinrich L. Klinger (re. Max Klinger) auf der Veranda der Villa (ca. 1895)

das Weib“ heißt die erste öffentliche, bis 10. Dezember 2011 anberaumte Schau, die mit Stücken der Sammlung Dr. Siegfried Unterberger einen repräsentativen Querschnitt durch das vielschichtige Können des Künstlers von Bronzeplastiken über Gemälde bis hin zu Zeichnungen und Ex-Libris-Radierungen zeigt, wobei sie die moderne Sicht auf die Geschlechterrollen, auf Facetten des Weiblichen in Klingers Werk, auf die Stilvielfalt um 1900 und auf Klingers Leipziger Kosmos fokussiert. Wiederbelebung der Salonkultur – Intellektuelle, Künstler und Mäzene, besonders aus dem Leipziger Bürgertum, versammelten sich zum gesellschaftlichen Beieinander in Klingers Villa Neben der kuratorischen Arbeit will das Forum auch die Salonkultur wiederbeleben, mit der die Villa als Raum und Max Klinger als Initiator eng verbunden war. Zu den Freunden Max Klingers, die er im Hause empfing, gehörten u.a. Julius Vogel, der Direktor des Museums der bildenden Künste, der Maler und Professor Hermann Prell und der Verleger Georg Hirzel. Klinger verkehrte in den Kreisen großbürgerlicher Intellektueller und Künstler, die sich in Leipzig und Hamburg um Alfred Lichtwark und um den genialen

Netzwerker Harry Graf Kessler bildeten, und zur Gründung des Deutschen Künstlerbundes führten. Die Salonkultur war geprägt durch den einladenden Hausherrn, der seinem Heim ein hohes Maß an Authentizität verliehen hat. Unterstützung durch Stifter und Spender erforderlich Für das Klinger Forum e.V. ist es eine Herausforderung, dieses Erbe zu bewahren. „Unser Modell zur Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft basiert auf Mäzenatentum. Um die Villa dauerhaft mit Leben im Sinne Klingers zu erfüllen, freuen wir uns sehr auf eine Unterstützung durch Unternehmen oder Privatpersonen, beispielsweise durch Spenden oder den Erwerb von Stifterbriefen“, so Zochert. Mit dem Klinger Forum e.V. wurde eine Plattform geschaffen, auf der man die unterschiedlichen Kulturschaffenden und das Publikum, aber auch Interessierte und Förderer aus der Wirtschaft in und außerhalb der Pleißestadt ansprechen und begeistern kann. Das Klinger Forum e.V. bietet mit der Öffnung der Immobilie ein Stück authentische Salonkultur – doch diese kann nur blühen, wenn sie mit gesellschaftlichem und musischem Leben erfüllt wird. Das Anwe-

sen hat Potenzial zu einer Art Brückenschlag zwischen der bereits etablierten Kreativstandorten der „Westkultur“ und der Leipziger Museumslandschaft, mit der sie nicht konkurriert. Die Anfänge sind durch erste Kooperationen mit dem Museum der bildenden Künste Leipzig, dem Freundeskreis Max Klinger e.V., der Klinger-Schule e.V. sowie dem neuen Leipziger Kunstverein e.V. getan. Diese Verbindungen werden dazu beitragen, die zukünftigen Präsentationen zu konzipieren, zu kuratieren und öffentlich zu machen. Es ist zu wünschen, dass für die Ambitionen des Klinger Forum e.V. sowohl aus den künstlerisch-produktiven als auch aus den wirtschaftlichen Kreisen noch weitere treibende Kräfte gewonnen werden, die die neue Konzeption mit entwickeln, umsetzen und tragen helfen.

Klinger Forum e.V. Karl-Heine-Straße 2 04229 Leipzig Tel. 0341-989984-00 Fax 0341-989984-99 info@klingerforum-leipzig.de www.klingerforum-leipzig.de



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Leben am und auf dem See Statt der einstigen von Braunkohleförderung und Tagebau durchsäten Landschaft bieten die nun gefluteten Becken den idyllischen Anblick einer gewachsene Seenlandschaft und wecken ein Gefühl besonderer Lebensqualität.

Text: Benedikt Kahlstadt  Fotografie: Anja Wacker, Michael Bader, Chris Conrad

Leben am Wasser, das weckt Bilder von den mondänen Seebädern des 19. und 20. Jahrhunderts an der Nord- und Ostsee oder der Idylle an der Mecklenburger Seenplatte. Unsere Gedanken streifen zu traditionellen Hafenstädten oder jungen städtebaulichen Entwicklungen unter dem Motto „Zurück ans Wasser“ in urbanen Räumen wie Amsterdam, Berlin, Hamburg oder etwa Kopenhagen. Ob historisch gewachsen oder stadtplanerische Rückeroberung, das Leben am Wasser war und ist ein Trend und ein Stück besonderer Lebensqualität. Ein paar Tage im Hotel mit Blick auf den Ozean, ein Urlaub im Ferienhaus direkt am See, die Wohnung oder das Büro mit Flussblick oder gar das eigene Haus am Wasser – jeder von uns sucht auf seine Art die Nähe zum wichtigsten aller Elemente. Folgen wir unserem Instinkt, suchen wir solche Möglichkeiten an den Küsten, den großen Strömen oder eiszeitlichen Seen – die Leipziger Tieflandsbucht nehmen wir dabei wohl kaum ins Visier. Sollten wir aber! Jeder von uns sucht auf seine Art die Nähe zum wichtigsten aller Elemente. Schon früh entstanden Visionen einer Seenlandschaft in den einstigen Tagebauen rund um Leipzig, wurden Kanalverbindungen erdacht und träumte man von einem großen Gewässerverbund. Was einst kühne Visionen waren, wurde zu konkreten Ideen, planerischen Konzepten und heute Realität. Zahlreiche Seen entstanden und entstehen rund um die Halbmillionenstadt, genügend Raum, um den Traum vom Wohnen, Arbeiten oder Genießen am Wasser zu verwirklichen – egal ob als Ausflügler, Urlauber, Wassersportler, Anwohner oder Unternehmer. Lassen Sie uns vier dieser Seen, ihre Geschichte, ihre Besonderheiten, Gegenwart und Zukunft genauer unter die Lupe nehmen. 1973 wird das Naherholungsgebiet Kulkwitzer See an Leipzigs westlicher Stadtgrenze eröffnet. Mit fast 40 Jahren ist der 150 ha große See der Senior im Leipziger Neu-

seenland ein gestandenes Beispiel für eine erfolgreiche Wiedernutzbarmachung eines ehemaligen Tagebaus. Wo in hundertjähriger Geschichte bis in die 1960er Jahre Braunkohle abgebaut wurde, findet sich heute ein beliebtes Naherholungsziel der Region und eines der besten und beliebtesten Binnentauchreviere Deutschlands. Kulkwitzer See, mit fast vierzig Jahren der Senior im Leipziger Neuseenland. Dafür sorgen insbesondere die sensationellen Sichtweiten von teilweise über 10 Metern. Denjenigen, der sich in das kristallklare Wasser hinab begibt, erwartet darüber hinaus eine ganz besondere Unterwasserwelt mit submarinen Bäumen, riesigen Hechten und Welsen, einer versunkenen Hafenbarkasse und sogar einem Flugzeugwrack. Eingefasst von dichtem Grün bietet der See aber auch oberhalb des Wasserspiegels ein großes Repertoire an Freizeitmöglichkeiten. Badende können von Sandstränden oder dem schwimmenden Strandbad direkt in die 36 m tiefen Fluten eintauchen. Segler und Angler tummeln sich auf dem Wasser und wen die Abenteuerlust packt, den treibt es in den Hochseilgarten oder auf die Wasserski- und Wakeboardanlage. Leben am Wasser, das heißt am Kulkwitzer See nicht nur Sport und Freizeitspaß. Die Leipzigseen Projekmanagement GmbH schafft den richtigen Rahmen für einen längeren Aufenthalt direkt am See. Vom Zelt über Bungalows und Schwedenhäuschen bis hin zur Finnhütte – das Team um Chris Conrad hat sich einiges einfallen lassen. Die neue Merisauna am Westufer zeigt, auch nach vierzig Jahren ist die Verwandlung noch nicht abgeschlossen und Raum für weitere Entwicklung gegeben. Was der Kulkwitzer See für Taucher, ist der Cospudener See für Segler und Schwimmer. Nicht umsonst wird der Cospudener See auch als die Badewanne Leipzigs bezeichnet. Als Expo-Projekt zur Weltausstellung 2000 wurde der mittlerweile rund 500.000 Besu


cher pro Jahr zählende See im rasanten Tempo von nur fünf Jahren geflutet. So entstanden, eingerahmt vom Leipziger Auwald im Norden, der Stadt Markkleeberg im Osten und den Waldflächen der Neuen Harth im Süden, der längste Sandstrand Sachsens, der Hafen Pier 1 mit seiner Marina, Ferienwohnungen und gastronomischem Angebot, ein Landschaftspark und nicht zuletzt der heute unglaublich beliebte Seerundweg. Die seit diesem Jahr bestehende Anbindung an die Fließgewässer Leipzigs und der im kommenden Jahr beginnende Kanalbau zum Zwenkauer See runden diese beeindruckende Gewässerentwicklung ab. Nicht umsonst wird der Cospudener See auch als die Badewanne Leipzigs bezeichnet. Von Anfang an nicht nur mit dabei, sondern wichtiger und treibender Pionier, war die Pier1 GmbH & Co. KG. Pünktlich zur Weltausstellung Expo in Hannover entwickelte die Gesellschaft das Hafendorf samt Marina am Zöbigker Winkel und betreibt das Areal seither. Getreu dem Motto „wer rastet, der rostet“ arbeiten die Protagonisten am Cospudener See ständig an der Optimierung und Weiterentwicklung. In den letzten Jahren kam dabei so einiges zusammen. Von der Erweiterung der Hafenanlagen, über die gemeinsame Vermarktung mehrerer Seen unter www.leipzigseen.de, bis hin zum eigenen Fahrgastschiff. Schon ist das nächste Projekt in Planung - in Kürze sollen weitere Übernachtungsmöglichkeiten direkt am malerischen Hafen entstehen. Dann werden noch mehr von uns die Gelegenheit bekommen – zumindest für einen Augenblick –, das Leben am Wasser mit all seinen Facetten zu genießen.

Wem ein Urlaubsaufenthalt an den entwickelten Seen „Kulki“ oder „Cossi“ zu wenig ist und wer aktiv an der Gestaltung der Gewässerlandschaft mitwirken möchte, der muss seinen Blick nur ein wenig nach Süden richten. Erst seit dem Frühjahr 2010 ist einer der jüngsten Seen des Leipziger Neuseenlandes komplett geflutet. Rund 600 ha Wasserfläche machten aus dem ehemaligen Tagebau Witznitz den Hainer See. Nur 20 km südlich von Leipzig gelegen, bietet er auf seinen Wasser- und Uferflächen vielfältige Möglichkeiten für Sport, Freizeit und Erholung. Schon jetzt haben sich am nördlichen Ufer Kitesurfer niedergelassen, Steganlagen sind entstanden und Freizeitkapitäne schippern über den See. Die ersten Entrepreneure, eine Segelschule und ein Bootsverleih, sind bereits am See angekommen. Die Entwicklungsflächen am Nordufer (Ferienhain) und in der Lagune Kahnsdorf heißen weiteres Unternehmertum im Bereich Gastronomie oder touristischer Einrichtungen herzlich willkommen. Rund 600 ha Wasserfläche machten aus dem ehemaligen Tagebau Witznitz den Hainer See. Von François de Salignac de La Mothe-Fénelon stammt das Zitat „Das Wasser ist dazu erschaffen, die wunderbaren schwimmenden Bauwerke zu tragen, die man Schiffe nennt.“ Die rasanten Entwicklungen am westlichen Ufer der Lagune Kahnsdorf zeigen, es müssen nicht unbedingt schwimmende Bauwerke sein, die das Wasser trägt. Denn direkt im Anschluss an das beschauliche Kahnsdorf mit seinem geschichtsträchtigen Schillerhaus entstehen hier – einzigartig in der Region – ins Wasser gebaute Boots- und Ferienhäuser. Als


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im vergangenen Jahr der „Architektursommer Sachsen 2010 – Architektur ans Wasser. Baukultur ist Lebenskultur“ stattfand, bedurfte es noch einiger Phantasie, sich die zukünftige, über gestalterische Richtlinien gesteuerte Bebauung an der Lagune vorzustellen. Denn neben dem Referenzgebäude der Blauwasser Seemanagement GmbH gab es noch nicht viel zu sehen. Schlendert man heute über die Erschließungsstraße oder ist – besser noch – mit dem Boot auf der Lagune unterwegs, recken sich zahlreiche Bootshäuser in den See und bieten ihren Bewohnern nicht nur das Leben am, sondern auf dem Wasser. Zahlreiche Zäsuren in der Bebauungszeile geben vom Land aus den malerischen Blick auf die Lagune frei. Diese einmalige Möglichkeit des Lebens direkt am See sorgt natürlich für besondere Aufmerksamkeit und so ist es kaum verwunderlich, dass die meisten Seegrundstücke bereits veräußert sind. Während der Hainer See bereits vollständig geflutet ist und dank seiner ländlichen Lage Ruhe und Idylle bietet, ist das Wasser am südlichen Ufer des Zwenkauer Sees noch rund 12 Meter vom urbanen Hafenquartier „Kap Zwenkau“ entfernt. Bis Ende 2013 wird es in

Anspruch nehmen, bis der größte der südlich Leipzigs gelegenen Seen seine Gesamtfläche von 970 ha erreicht haben wird. Das hindert aber natürlich weder die Projektentwickler von der Sächsisches Seebad Zwenkau GmbH & Co. KG noch die ersten Bauherren daran zu planen, zu investieren und zu bauen. Bis Ende 2013 wird es in Anspruch nehmen, bis der größte der südlich Leipzigs gelegenen Seen seine Gesamtfläche von 970 ha erreicht haben wird. Ganz im Gegenteil! Alle Beteiligten wissen, dass sich eine solche Entwicklungschance nur einmal ergibt und zwei Jahre wie im Flug vergehen. So sind schon die nächsten Projekte in Vorbereitung: vom Hafenbetrieb über Ferienwohnen direkt am Hafen bis hin zur planerischen Entwicklung des – für Sport-, Freizeit- und Erholungsnutzungen vorgesehenen – Nordufers am Zwenkauer See. Währenddessen streben die ersten Gebäude am Kap Zwenkau in die Höhe und zeigen in der Praxis, dass die besonderen Ansprüche der Entwickler an Städtebau und Architektur den Standort prägen und seine Besonderheit unterstreichen. Bebauungsplan, Qualitäts-

handbuch, Beratung und natürlich Gestaltungsbeirat und Architektenmesse leisten hier ihren Beitrag zu einem stimmigen Gesamtbild aus individuellen Wohn- und auch Geschäftshäusern. So wächst, 20 Fahrminuten von der Leipziger Innenstadt entfernt, das rund 9.000 Einwohner zählende Zwenkau mit dieser unverwechselbaren und besonderen Lage ans Wasser heran. Noch bietet sich hier für Gastronomen, Hoteliers, Einzelhändler, Touristiker, den Wellnessund Gesundheitsbereich, aber natürlich auch den privaten Bauherren die Möglichkeit, Gegenwart und Zukunft des Zwenkauer Sees aktiv mitzugestalten. Kulkwitzer, Cospudener, Hainer und Zwenkauer See, das sind vier Beispiele von Leben auf und am See. Sie zeigen in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien, wie die Rückeroberung ehemaliger Bergbauflächen neue Lebensqualitäten schafft.

Weitere Informationen zu den vier betrachteten See erhalten Sie unter: www.leipzigseen.de www.zwenkauer-see.com


Entwicklungsflächen und Perspektiven Die Wirtschaftsförderung wird in den sächsischen Mittelzentren Delitzsch, Grimma, Markranstädt, Oschatz und Zwenkau großgeschrieben. Das Regionalmanagement der Region Leipzig organisiert den jährlichen Auftritt auf der Expo Real in München.

Text: Regionalmanagement Leipzig Westsachsen  Fotografie: Stadt Grimma, Stadt Markranstädt, Stadt Delitzsch, Stadt Zwenkau, Stadt Oschatz / Andreas Seidel

Erstmals präsentieren sich auch Mittelzentren mit ihren Gewerbeflächen auf der weltweit größten Immobilienmesse. „Ziel ist es, mit Investoren, Projektentwicklern und Unternehmen in Kontakt zu kommen, die in der Region Leipzig Gewerbeflächen suchen“, erklärt Regionalmanagerin Anja Terpitz. „Die Expo Real bietet sich als Plattform für die Standortvermarktung der Region Leipzig an“, so Terpitz weiter. Die Delegation, die sich aus den Landräten Michael Czupalla und Dr. Gerhard Gey sowie den (Ober)Bürgermeistern der Landkreise Leipzig und Nordsachsen zusammensetzt, absolviert auf der Expo Real ein straffes Programm. Im Rahmen eines Forums stellen die Vertreter der Städte und Landkreise die Gewerbeflächen vor. „Neben Informationen zu den Gewerbestandorten haben wir auch eine Broschüre im Gepäck, die die Entwicklungsflächen im Leipziger Neuseenland präsentiert“, erklärt Gesine Sommer, Amtsleiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung. „Die Besonderheit ist, dass die Broschüre im frischgebackenen „Corporate Design erscheint, das auch das neue Logo der Region Leipzig beinhaltet“, erzählt Uta Schladitz, die Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung im Landkreis Nordsachsen. Delitzsch - ein starkes Mittelzentrum in der Region Leipzig, ein wortschaftsstandort mit Zukunft Die zentrale Lage im Wirtschaftsdreieck mit Leipzig und Halle/ Saale im Umkreis von 30 km und die nur wenige Minuten entfernten Anbindungen an die A 9 (Berlin/München) und an die A 14 (Dresden/Magdeburg) bieten traditionell sehr gute infrastrukturelle Voraussetzungen für Unternehmensansiedlungen. Der direkte Bahnanschluss und der nur 15 Kilometer entfernte Interkontinentalflughafen Leipzig-Halle sind zusätzliche verkehrstechnische Pluspunkte. In den kommunalen Industriegebieten stehen erschlossene zusammenhängende Flächen bis zu 52 ha zur Verfügung. Dank ihrer Ausrichtung eignen sich diese Gebiete hervorragend für industrielle Zulieferer aller Art. Seit vielen Jahren engagieren sich die Stadt Delitzsch und ihre Wirtschaftspartner im Bereich der Energie- und Ressourceneffizienz und haben diese bereits mit zahlreichen Projekten untersetzt. Im Bundeswettbewerb „Energieeffiziente Stadt“ erhielt Delitzsch als Beispiel gebende Kommune des Freistaates Sachsen eine Auszeichnung. Die

Delitzsch im Luftbild

wichtigsten Standortfaktoren sind: die zentrale Lage in der Region Halle/Leipzig, zielorientierte Verwaltung, zufriedene Unternehmer und eine zukunftsweisende Energieversorgung. Grimma – eine Stadt, in der alles möglich ist. Dass Johann Gottfried Seume, einer der bekanntesten Reiseschriftsteller des 18. Jahrhunderts von Grimma aus seine Streifzüge durch halb Europa startete, lag sicher nicht daran, dass es hier an Arbeit , interessanter Geschichte und lieblicher Landschaft gefehlt hätte – im Gegenteil. Heute zieht es Wanderer, Radfahrer und Liebhaber des „schönen Lebens“ in diesen Teil des Muldenlandes, der schon ein wenig vom Paradies hat. Nur dreißig Kilometer von Leipzig und fünfzig Kilometer von dessen Flughafen entfernt, an der gleichnamigen Autobahnabfahrt von der A 14 liegt Grimma: nahe genug bei dieser Großstadt und doch auch wieder weit genug entfernt. Die Altstadt, gut fünfzig Hektar groß, mit ihrem bekannten Renaissance-Rathaus gehört zu den gepflegtesten und


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geschlossensten in ganz Sachsen. Fast alle Schulen, Turnhallen und Kindergärten sind in den letzten Jahren neu gebaut oder umfassend saniert worden. Die Wohn- und Gewerbegebiete umschließen dicht gedrängt die Altstadt und machen Grimma zum Muster einer kompletten Stadt. Diese

bietet der Kulkwitzer See seit 1973 Entspannung und Erholung in unmittelbarer Stadtnähe. Durch die sehr gute Wasserqualität, die Naturbelassenheit, das hervorragende Binnentauchrevier und die vielen Sportmöglichkeiten ist der älteste See im Leipziger Neuseenland auch überregional bekannt. 2010 wurde die Stadt Markranstädt mit dem bundesweiten Sonderpreis „Kommune des Jahres“ beim „Großen Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet und damit für die herausragende Leistung und den Erfolg beim Aufbau und der Entwicklung mittelständischer Wirtschaftsstrukturen gewürdigt. In Markranstädt angesiedelte Unternehmen sind weltweit in ihren Wirtschaftsbeziehungen vernetzt, beispielsweise das Unternehmen Asmus, das weltweit Windkraftanlagen wartet, oder das Unternehmen Hydraulik Markranstädt, das Hebebühnen insbesondere in die Vereinigten Staaten von Amerika liefert. Mit einem Gewerbesteuersatz von 375 Prozentpunkten, ca. 4.500 sozialversicherungspflichtigen Jobs und einer Arbeitslosenquote von unter 9 Prozent verfügt die Stadt über ein attraktives Wirtschaftsumfeld. Hier ist Wirtschaftförderung Chefsache: und bedeutet umfassende und persönliche Betreuung der Unternehmen und

Blick auf die historische Stadtmauer von Grimma

Kompaktheit wiederum wird trefflich umrahmt und aufgelöst durch die Mulde, den geliebten Fluss, der manchmal die Bürger daran erinnert, dass der Mensch nicht gegen die Natur, sondern nur mit ihr im Bunde sein Leben gestalten soll. Die Stadt ist derzeit die viertgrößte in Sachsen und hat 55 Ortsteile. Weitere möchten gerne dazukommen und wer sich ein wenig auskennt in Kommunalpolitik, weiß, dass das ziemlich ungewöhnlich ist. Es muss also schon was an sich haben, dieses Grimma. In Markranstädt ist die umfassende Betreuung der Unternehmen und Neuansiedlungen Chefsache. Die Stadt Markranstädt hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einer lebendigen Stadt entwickelt und zählt zu den 42 Städten und Gemeinden des Landkreises Leipzig. Mit seinen 17 Ortsteilen und nunmehr ca. 15.200 Einwohnern ist Markranstädt in den letzten Jahren zu einem aufstrebenden Grundzentrum mit teilweisen Ausstattungsmerkmalen eines Mittelzentrums avanciert. Wegen seiner zahlreichen Bildungs-, Kultur-, Sport- und Naherholungseinrichtungen ist es u.a. zu einem beliebten Wohnstandort, vor allem für Familien, geworden. Dabei zeichnet sich Markranstädt durch ein breitgefächertes Betreuungsangebot aus, welches bereits heute einer Bedarfsdeckung von 85 % bei den Krippenkindern und 100 % bei den Kindergartenkindern entspricht. Umgeben von 300 ha Grün

Der Kulkwitzer See bei Markranstädt

Neuansiedlungen. Die zentrale Lage in der Nähe zu Leipzig und zum Flughafen Leipzig/Halle, innerhalb des Autobahnringes A9, A14, A38 und fünf gut erschlossene Gewerbegebiete sprechen für sich. Darüber hinaus bilden Kindereinrichtungen, Grund- und weiterführende Schulen bis zum Gymnasium, medizinische Versorgung, gute Einkaufsmöglichkeiten, bedarfsgerechte Bereitstellung von Wohnraum und Wohnbaugebieten und auch die Möglichkeit zur attraktiven Stadtgestaltung zusammen eine sehr gute soziale Infrastruktur.


Oschatz – die Stadt im Herzen von Sachsen. Nahe den sächsischen Oberzentren Dresden, Leipzig und Chemnitz bietet die Große Kreisstadt Oschatz hervorragende Rahmenbedingungen für mittelständische Produktionsbetriebe. Umgeben von einer idyllischen Landschaft im Herzen steht Oschatz für Weltoffenheit und Neugier. Qualifizierte und motivierte Fachkräfte stehen in nahezu allen Branchen zur Verfügung. Maßgeschneiderte Industrie- und Gewerbeflächen, flankiert von einer modernen sozialen Infrastruktur bei vergleichsweise geringen Lohnkosten, bieten optimale Voraussetzungen für eine zukunftsweisende Investition. Regio­nale Unternehmensnetzwerke sowie kinderfreundliche Arbeits- und Lebensbedingungen zeichnen Oschatz als Traditionsstandort mit Innovationspotenzial aus. Infrastrukturell liegt Oschatz an der Hauptstrecke der Bahn zwischen Dresden und

Zwenkau selbst gehört zu den ältesten Städten Sachsens und kann auf eine bewegte Vergangenheit blicken. In den letzten Jahren hat es sich als hervorragender Standort für erneuerbare Energie und umweltbewusste Wirtschaftszweige profiliert und sieht damit einer sicheren und erfolgreichen Zukunft entgegen. Insbesondere junge Familien haben erkannt, zu welch einer modernen Kleinstadt mit

MS Santa Barbara in Zwenkau

erstklassiger Wohn- und Lebensqualität sich Zwenkau in den letzten Jahren entwickelt hat und haben hier ein neues Zuhause gefunden. Hier genießen sie neben der Dynamik der Stadt den Zwenkauer See. Man schätzt die hervorragende Infrastruktur, die einzigartigen Freizeitmöglichkeiten, den hervorragenden Naturraum und die Nähe zur Großstadt Leipzig. Oschatz, Gartenstadt im Herzen von Sachsen

Leipzig und somit nur weniger als eine Stunde vom Flughafen Leipzig/Halle sowie den Autobahnkreuzen A 4/ A 14, A 14/ A 38 und A 14/ A9 entfernt. Der Elbehafen in Riesa ist in nur 15 Minuten erreichbar. Zwenkau – zukünftige Heimat des größten Sees im Leipziger Neu­seenlandes. Inmitten der neuen mitteldeutschen Seenlandschaft liegt die Stadt Zwenkau, eine lebens- und liebenswerte, mittelständische, dynamische und zukunftsträchtige Stadt, in welcher der einzigartige Landschaftswandel vom Braunkohle- zum Tourismus- und Naherholungsgebiet zu erleben ist. Der hier entstehende Zwenkauer See wird im Jahr 2014 mit Flutungsende eine Größe von 970 Hektar erreichen und ist damit der größte See im Leipziger Südraum. Das neue urbane Zentrum und die behutsam wiederhergestellte Landschaft ziehen schon heute viele Touristen an. Von der Sonnenterrasse des Ausstellungspavillons, bei einer Fahrt mit dem Fahrgastschiff Santa Barbara, aber auch von den verschiedenen Aussichtspunkten rund um den See ist die Entwicklung der Gegend zu bewundern.

Kontakt und Anfragen: Regionalmanagement Region Leipzig-Westsachsen Regionalmanagerin Anja Terpitz Haus der Wirtschaft im Landkreis Leipzig Schulstraße 67 04668 Grimma Telefon: 03437/ 760 806, Telefax: 03437/ 760 801 E-Mail: info@region-leipzig-westsachsen.de Web: www.region-leipzig-westsachsen.de Weiterführende Informationen finden auch Sie unter: www.delitzsch.de, www.grimma.de, www.markranstaedt.de, www.oschatz.org, www.zwenkau.de


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E ntwicklung

Bildnachweis: ARS GmbH

Bildnachweis: Holger Mombrei

INTERESSENSBEKUNDUNGEN

Immobilienjuwel Dresdner Neumarkt Saubere Diagnose Der Freistaat Sachsen vermarktet noch bis zum 21. Oktober das letzte große unbebaute Quartier am Dresdner Neumarkt, um das historische Immobilienensemble zu vollenden.

Die ARS GmbH in Merseburg hat einen Lecksuchmolch für Pipelines entwickelt.

Wiedererrichtung des damaligen Adelspalais Hoym als Leitbau, welcher die Reihe rekonstruierter Dresdner Adelspalais komplettieren und die letzte Lücke dieser Größenordnung schließen soll. Der Höhepunkt dieser Vermarktungskampagne um das freie Quartier findet 2011 auf der Expo Real statt, wobei die Präsentation der exklusiven Investitionsmöglichkeit im Zentrum der Vorstellung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement am Stand des Freistaates Sachsen steht. Laut Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland stellt das Quartier „das Filetstück des sächsischen Expoauftritts“ dar. „Dank der großen Innovationsfähigkeit, den exzellenten Standortbedingungen sowie der kulturellen Vorzüge und landschaftlichen Schönheiten hat sich Sachsen in den letzten zwei Jahrzehnten zu einer der attraktivsten Wohn- und Arbeitsstätten in Deutschland und Europa entwickelt. Diese Potenziale wollen wir für ein internationales Publikum sichtbar machen und damit die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung weiterhin richtig stellen“, so Prof. Dr. Unland. KT

Nur 0,5 Millimeter groß sind die Löcher, die ein Lecksuchmolch in einem riesigen Pipelinesystem aufspüren kann. Die Technologie der Merseburger Anlagen und Rohrsysteme Betriebsführung & Service GmbH (ARS) kommt bei laufendem Pipeline-Betrieb zum Einsatz. Innerhalb weniger Stunden analysiert das eigens entwickelte Molchsystem präzise, ob Leitungen zum Transport von wassergefährdenden Stoffen dicht sind und wo sich anderenfalls Leckstellen befinden. Der schnelle Analyseprozess ist weltweit einzigartig – unter klassischen Prüfbedingungen müssten die Pipelines tagelang still gelegt werden. „Wir sorgen dafür, dass die Lebensadern in Mitteldeutschland funktionieren“, sagt Ge­schäftsführer Roland Karge. Die ARS hat sich auf den Service und die Betriebsführung von Pipelinesystemen spezialisiert. Knapp 3.000 Kilometer Leitung betreut das Unternehmen der Preuss Gruppe derzeit in Deutschland. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie die Dow Olefinverbund GmbH, die TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH und die OMV Deutschland GmbH. SAE

Mit steigenden Renditen der Immobilien in der blühenden Dresdner Altstadt wächst natürlich auch die Nachfrage für Gewerbeund Wohnraum in den exklusiven innerstädtischen Lagen spürbar. Bereits jetzt werden hier Quadratmeterpreise und Mieten im Spitzenbereich erzielt. Investoren bietet sich nun durch die Ausrufung eines internationalen Interessenbekundungsverfahrens für das sogenannte Quartier III/2 am Dresdner Neumarkt die letzte Gelegenheit, an der historischen Lückenschließung und beim Wiederaufbau dieses weltweit einmaligen Ensembles rund um das hochkarätige Areal neben der Frauenkirche mitzuwirken. Mit dem Auswahlverfahren, das noch bis zum 21. Oktober 2011 andauert, will der Freistaat herausfinden, welche Investoren oder Konsortien zum Erwerb des Grundstückes bereit sind, um die Fläche des 8.804 Quadratmeter umfassenden Areals zu bebauen. Da der gesamte wiedererschaffene Bereich um den Dresdner Neumarkt den ursprünglichen Baustil vor dessen Zerstörung aufgreift, besteht bei dem Quartier III/2 die besondere Verantwortung in der

Weiterführende Informationen finden Sie unter: www.juwel-dresden.de und www.exporeal.sachsen.de Der Freistaat Sachsen auf der Expo Real - Halle A2, Stand 430

Weitere Informationen finden Sie unter: www.pipeservice.de



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Bildnachweis: Deutsche Post AG

N E U P L AT Z I E R U N G

Bildnachweis: AWImmoware

IT

Software aus der Cloud

Beste Aussichten

Die neue Softwaregeneration für die Immobilienwirtschaft von AWImmoware punktet mit hoher Flexibilität und niedrigen Kosten.

Capital-Städteranking 2011: Leipzig, Dresden und Jena belegen Spitzenplätze.

teuer zu investieren, kann er immoware24 sofort nutzen und sich voll auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Dazu genießt er bereits ab der ersten Verwaltungseinheit die Sicherheiten eines deutschen Hochleistungs-Rechenzentrums.“ Als bankenunabhängige Rechenzentrumslösung bildet immoware24 sämtliche Verwaltungsprozesse online ab. Ausgereifte Funktionen und komfortable Assistenten vereinfachen z. B. die gesamte Buchhaltung. Das Mahnwesen berechnet taggenau die Verzugszinsen, ein integriertes Dokumenten-Management-System (DMS) sorgt immer und überall für schnellen Zugriff auf alle Dokumente. Darüber hinaus stehen dem Anwender eine Vielzahl auf aktuellem Rechtsstand basierende Dokumentvorlagen, wie z. B. Muster-Mietverträge, zur Verfügung, die bequem an individuelle Gegebenheiten anzupassen sind. Immobilien online zu verwalten, ist längst Wirklichkeit geworden. Es erleichtert bereits heute viele Arbeitsschritte und erlaubt dem Anwender eine hohe Mobilität. HS

Erfolgreiche Ansiedlungen und positive Schlag­zeilen: Leipzig hat im Wettstreit um öko­nomische Perspektiven den Sprung in die Top Ten der 60 wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands geschafft. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Städteranking im Auftrag des Wirtschaftsmagazins Capital. Demnach konnte die Messestadt in den vergangenen zehn Jahren 45 Plätze gutmachen und belegt nunmehr Rang vier. Das Städte-Ranking basiert auf Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes Feri. Im bundesweiten Vergleich punktet Leipzig vor allem mit seinen wirtschaftlichen Schwerpunkten Logistik und Autoindustrie. Den Prognosen zufolge soll die Wirtschaftskraft der Stadt bis 2017 um ein Fünftel steigen. Dafür sorgen Unternehmen wie Porsche, BMW und DHL, aber auch zahlreiche Firmen im Zulieferbereich. Auch die Bevölkerung soll bis 2017 um 1,6 % zulegen, neue Arbeitsplätze um 7,2 % und die Kaufkraft um ein Zehntel pro Person, so Experten. Zu den Spitzenreitern im Capital-Städteranking gehören auch die Landeshauptstadt Dresden (Rang 6) und die Universitätsstadt Jena (Rang 10). SAE

Ob im Büro, im Zug oder bei Terminen vor Ort: Das mobile Büro ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Auch in der Immobilienwirtschaft steht Cloud Computing – der Zugriff auf Anwendungen und Daten über das Internet – auf der Tagesordnung. Ein Vorreiter dieser Softwaregeneration ist immoware24 vom Branchendienstleister AWImmoware. Als Software-as-aservice-Lösung bietet sie vor allem Immobilien- und Wohnungsunternehmen ganz neue Möglichkeiten, über die Cloud ortsund zeitunabhängig und in Echtzeit zu kommunizieren und sich durch den Technologievorsprung klare Wettbewerbsvorteile zu sichern. „immoware24 ist ein arbeitsplatzunabhängiges Immobilienverwaltungssystem und gewährleistet neben sämtlichen Wartungsaufgaben eine maximale Datensicherheit“, beschreibt Alexander Wolff, einer der Geschäftsführer von AWImmoware, die Vorteile. „Der Anwender profitiert durch deutliche Kosten- und Zeitersparnis. Statt sich mit der eigenen IT-Infrastruktur auseinanderzusetzen und

Mehr Informationen und die Möglichkeit eines kostenfreien 30-Tage-Tests von immoware24 für Eigentümer, Immobilien- und Wohnungsunternehmen gibt es unter www.immoware24.de

Weitere Informationen finden Sie unter: www.capital.de


Dr. Tobias Just (Leiter der Branchen- und Immobilienmarktanalyse der Deutschen Bank Research)

Von links nach rechts: Christian Knorr, Hagen Lehmann, Wolf Immoscoring-Interview-Serie.

Anlagesicherheit dank innovativer Immoscore-Bewertung Der deutsche Immobilienmarkt rückt stärker in den Fokus der Anleger. Chancenbewusste Investoren suchen auch in den neuen Bundesländern nach vorhandenen Perlen. Wichtig ist bei dieser Suche ein verlässlicher Partner mit außergewöhnlichen Marktkenntnissen und innovativen Bewertungsmöglichkeiten – wie die Immoscoring GmbH mit ihrem einzigartigen Bewertungssystem ‚Immoscore‘.

Text: Christian Knorr  Fotografie: Benjamin Sommer

Der exklusive Club International in Leipzig bot Mitte September den perfekten Rahmen für eine besondere Veranstaltung: Die Immoscoring GmbH präsentierte rund 120 geladenen Gästen und Medienvertretern das erste „Immobilien-Barometer“ Mitteldeutschlands. Hagen Lehmann und Frank Donner, Geschäftsführer des in Leipzig gegründeten Unternehmens, begrüßten Interessenten aus den verschiedensten Branchen und Sparten zum Kick-Off-Abend. Die Premiere hatte es in sich: Statt um hysterisches Krisengeschrei drehten sich die spannenden Ausführungen von Dr. Tobias Just, Leiter der Branchen- und Immobilienmarktanalyse der Deutschen Bank Research in Frankfurt/Main, um die ideale Standortaus-

wahl auf dem deutschen Immobilienmarkt. Der bekannte Analyst und Hochschuldozent war der Keynote Speaker des Abends. Vor dem Hintergrund der europäischen Schuldenkrise einerseits und einer positiven Konjunktur- und Einkommensentwicklung in Deutschland andererseits, gab Dr. Just rasch Entwarnung: Der deutsche Immobilienmarkt, gleich ob im Westen oder Osten, sei mit den beiden Kernbegriffen „stabil und attraktiv“ zu bezeichnen. Eine Anlage in Immobilien ist und bleibt eine sichere Sache, so Just: „Der deutsche Grundstücks- und Immobilienmarkt ist eine Versicherung“. Der Anleger müsse sein „persönliches finanzielles Level“ kennen, welches er nicht überschreiten dürfe, egal wie niedrig beispielsweise der


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gang Mücke und Dr. Tobias Just im Gespräch für die

Der Spiegelsaal des Club International Leipzig bot den perfekten Rahmen für die spannenden Ausführungen des Immobilien-Experten Dr. Just.

aktuelle Kreditzins gerade sei. Ebenso bedürfe es für die Bewertung zukünftiger Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt eines verlässlichen und erfahrenen Partners. Dr. Tobias Just wies in diesem Zusammenhang vor allem auf die Vielzahl von Herausforderungen hin, die vor allem nicht-institutionelle Anleger in einem komplexen Markt, wie dem der Immobilien, erwarten können. Dem Wunsch, Privatvermögen in krisensichere und renditefeste Immobilienanlagen zu investieren, stehen oft fehlende Marktkenntnisse der Anleger sowie mangelnde Bewertungsmöglichkeiten für ein potentielles Anlageobjekt gegenüber. Ein Anleger solle sich daher stets fragen: Passt die Lage, passt der Preis, passt das Objekt zu mir? Ist das mir angebotene Objekt denn auch sein Geld wert? Eine ideale Möglichkeit, um umfassende Antworten auf diese wichtigen Fragen zu erhalten, bietet das deutschlandweit einmalige, von Immoscoring entwickelte Rating-System ‚Immoscore‘. „Mithilfe des ‚Immoscore‘ ist es endlich möglich, Attraktivität, Zustand und Wert einer Immobilie über das herkömmliche Kriterium ‚Bausubstanz‘ hinaus zu bewerten und mit einer entsprechenden Punktzahl zu versehen“, so Hagen Lehmann in seiner Begrüßungsrede

an die Gäste. Auf leicht verständliche Art und Weise gibt das innovative Prüfsiegel über die wesentlichen Eigenschaften eines Immobilienprojektes, zusammengefasst in den Faktoren Rendite, Lage, Nachhaltigkeit und Substanz, detailliert Aufschluss. Der ‚Immoscore‘ einer Immobilie dient zudem als praktischer Vergleichswert mit anderen Immobilien: Je höher der Score, desto attraktiver ist das Anlageobjekt. Der ‚Immoscore‘ wird durch ein komplexes Performance-Mess-System ermittelt und beinhaltet streng definierte Qualitätsstandards. Diese Standards werden von Spezialisten kontinuierlich auf die Einhaltung und Sinnhaftigkeit geprüft, betonen die Immoscoring-Geschäftsführer Hagen Lehmann und Frank Donner. Denn der ‚Immoscore‘ bezieht seine Glaubwürdigkeit und Bewertungskompetenz aus der kompletten Bandbreite der Immobilienwirtschaft: Architekten, Gutachter, Bauträger, Hausverwaltungen, Steuerberater, Vermögensverwalter und Finanzspezialisten sind an der kontinuierlichen Weiterentwicklung dieses einmaligen Bewertungs-Tools beteiligt. Um einen schnellen, sicheren und transparenten Kontakt zwischen allen Betei-

ligten und den Kunden zu ermöglichen, hat Immoscoring binnen kurzer Zeit ein dichtes Netz von Partnern in ganz Deutschland aufgebaut. Das sind Rahmenbedingungen, wie sie von führenden Immobilienexperten wie Dr. Tobias Just gewünscht und von mehr Marktteilnehmern eingefordert werden. Ein weiterer individueller Service der Immoscoring GmbH ist die professionelle und transparente Beratung im Bereich Immobilie durch die Sachwert-Spezialisten des Unternehmens. Interessenten können ihr Wunschobjekt direkt bei Immoscoring erwerben: sicher, transparent, effizient – mit dem ‚Immoscore‘ bewertet.

Kontaktdaten: Immoscoring GmbH Springerstraße 7 04105 Leipzig Tel.: +49 341 46374-100 Fax: +49 341 46374-999 info@immsocoring.de www.immoscoring.de


Bebaute Räume in Mitteldeutschland Warum sind Stadträume oft belanglos und warum hat man es auch mit dem Motor der Vereinigung nicht geschafft, sich mehr Zeit für Qualität zu nehmen? Ein kurzer Streifzug.

Interview: Anette Ehlers  Fotografie: Pressestelle der Universität Leipzig / Randy Kühn

20 Jahre Baukultur im wiedervereinigten Deutschland - eingebettet im sich gerade neu erfindenden Europa - liegen hinter uns. Die Euphorie der vormals angekündigten blühenden Landschaften ist der Realität des Wettbewerbs der Individuen, des Kapitals und der Regionen gewichen. Viel privates und öffentliches Geld ist investiert worden. Der Markt – anfangs im noch nicht gezügelten Wettbewerb – traf auf ungeformte, teils verwüstete Räume und Flächen. Investoren forderten wirtschaftliche Rendite; Förderinstrumentarien schufen mehr als Rahmenbedingungen. Die Schönheit von Architektur und stadträumlicher Entwicklung zu beurteilen, oblag den jeweiligen Möglichkeiten des Betrachters; die Machbarkeit zu beurteilen den Fachleuten. Zwischen den Spannbreiten zu entscheiden, galt es in den Neuen Ländern mit den alten Spielregeln mit Sonderregelungen, die Last und Chance zugleich waren. Die grundgesetzlich garantierte Baufreiheit zu Gunsten einer moderaten bauplanungsrechtlichen Entwicklung einzuschränken, hätte überragender Gründe des Allgemeinwohls bedurft. Die große Chance, aus einer volkseigenen Hand strategisch Qualität in die (Frei) Räume zu bringen, konnte wegen des Drucks des Kapitals nicht flächendeckend gelingen. Heute sehen wir neue Seenlandschaften neben wiederentdeckter Kultur und Gründerzeithäusern. Diese waren den Abrissbirnen der 70er Jahre im Westen nicht entkommen. Baulücken aus Kriegstagen oder Verfallzeiten der DDR werden nach wie vor gefüllt. Die Platte ist teils verschönt, teils abgerissen; die Discounter dieser Welt haben ihre Expansion, so meint man fühlen zu können, just erst begonnen. Einkaufstempel auf der grünen Wiese haben die Innenstädte leer gezogen; neue Einkaufstempel agitieren nun zum Konsumrausch in den Innenstädten. Die Entwicklungen der westlichen Standards sind übernommen worden; erleichtert für manche Raubritter des Kapitals durch einen Anfang der 90er Jahre fast rechtsfreien Raum.

Der Rechtsstaat hat seine Qualitäten von Legislative, Exekutive und Judikative, eingebettet in das bundesrepublikanische Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft, in einmaliger Form beweisen und transformieren können. Dies gelang in der Schwierigkeit der Komplexität der Materie nur mit Fehlern, aber ohne demokratisch tiefgehende Blessuren, die nicht schon vor der Vereinigung in der Bundesrepublik implementiert gewesen wären. Es galt, die natürlichen Kräfte des Kapitals und der notwendigerweise schnellen Entscheidungserfordernisse innerhalb der Globalisierung mit notwendigen demokratischen Standards in Einklang zu bringen. Ordnungspolitisch war das Kapital durch die Treuhandanstalt in zu kapitalisierende funktionale Zuständigkeiten neu geordnet worden. Die steuerlichen Anreize zur Investition in marode Räume waren sehr hoch. Folge dessen war ein Ansturm auf den Markt, der die Preise in eine unvernünftige Höhe getrieben hatte. Parallel waren die Grundstücksbewertungsgrundlagen im Erschließungsstandard der alten Bundesrepublik ohne jede Abzüge für nicht existierende Erschließung übernommen worden, sodass man dem Verfall der Bodenpreise Ende der 90er Jahre nicht gewappnet war. Steuersparpolitisch waren die Investoren und Anleger nach Ausschwärmen der Kolonnen von Vertriebsagitierten völlig ohne Sicht auf die geltenden Gesetze des kleinen Einmaleins und die alten Regeln der Immobilienwirtschaft wie „Nachhaltigkeit“ und „Lage“ der Immobilie in die Neuen Länder gestürmt. Markt und Nachfrage bestimmten die hohen Baupreise. Das führt immer dazu, dass die Investoren viel Geld auf den Tisch legen müssen, um zum Zug zu kommen; Vermittlungsprovisionen obendrauf. Danach müssen mit allen Mitteln die Gewinne (natürlicherweise), aber vor allem die den Anlegern versprochenen Renditen erzielt werden, was zur Mittelmäßigkeit in Planung und Umsetzung, in der Forderung der maximalen Ausnutzung, der Quantität gegenüber der Qualität führt.


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Altes und neues Universitätsgebäude in der Leipziger City.

Kapital und Schnelligkeit, das schnelle „Drehen“ der Grundstücke traf zudem auf teils mangelndes bauordnungs- – und planungspolitisches Können. Die menschliche Schwäche zum Kapital in der Privatwirtschaft und in der neu zu ordnenden Verwaltung traf auf die Skrupellosigkeit des Marktes. So entstand leider auch Architektur ohne Anspruch und ohne Qualität. Die Städte und Gemeinden hatten ihrerseits nur unzureichend ihre Position als Grundstückseigentümer, Auftraggeber und Genehmigungsbehörde wahrgenommen oder wahrnehmen können, um Tradition und Moderne in räumlicher Qualität zu verbinden. Eine historische Chance war schon in der Eigentümerstellung gegeben, da die vermögensrechtliche Regelung der Entschädigung statt Rückgabe unter SMAD-Befehl bis 1949 viele Grundstücke bei der Kommune belassen

hatte. Zur Veräußerung trotz angemeldeter Ansprüche gab das Investitionsvorranggesetz die rechtlichen Möglichkeiten und versetzte manchen Behördenmitarbeiter in Erklärungsnot dem Alteigentümer gegenüber, der nicht verstand, wie man fremdes Eigentum rechtmäßig veräußern konnte. Allerdings gaben die (Übergangs)Regelungen auch oft, so zum Beispiel bei einem Verkauf aus der öffentlichen Hand, nicht die rechtlichen Möglichkeiten, entsprechende bauliche Umsetzungen fordern zu können. Dem verdankt die Branche heute neben den Kohärenzforderungen der EU das Steuerungsinstrument des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Korrigierend eingegriffen hat auch die Stadtentwicklung mit dem Instrumentarium der Stadtentwicklungspläne – zum Ärger vieler Marktteilnehmer, die sich plötz-

lich räumlichen Beschränkungen gegen den Wildwuchs der Discounter und der Unwohlfühlbauten ausgesetzt sahen. Glück für die Bewohner der Städte und Gemeinden, die die Chance zur maßvollen urbanen Entwicklung mitgestalten konnten. Alles zusammengefasst ist die gesamthistorische Chance nicht vertan worden. Einiges hätte besser nicht entwickelt oder gebaut werden sollen; anderes leuchtet hinaus aus den Städten und Landschaften und hat vorbildhaften Charakter. Infrastruktur und Sanierungsstandard haben Vorbildcharakter in der vereinten Republik und haben im Anspruch an die Lebensqualität verwöhnt.

Weitere Informationen auch zur Autorin unter: www.anette-ehlers.de


Was ist der Südplatz?

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Investorenberatung leicht gemacht Die Logistikregion Leipzig/Halle hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren zu einem modernen, leistungsfähigen Wirtschaftsstandort mit internationaler Bedeutung entwickelt.

Text: Claudia Schmidt  Fotografie: IHK Leipzig

Um die Attraktivität des Standortes bestmöglich zu vermarkten und dessen Entwicklung voranzutreiben, bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig nimmt diese Aufgabe im Rahmen des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle wahr. Darin arbeiten Logistik-Dienstleister, -Zulieferer und Verlader, öffentliche Verwaltung, Kammern, Verbände sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen zusammen, um die Leistungsfähigkeit der Logistikregion Leipzig/ Halle weiter zu verbessern. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Netzwerks Logistik Leipzig-Halle ist das Thema Investorenansiedlung. Die Mitglieder des Netzwerks bieten Investoren die Möglichkeit, sich umfangreich zu den Ansiedlungsmöglichkeiten in der Region beraten zu lassen. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Rita Fleischer, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Leipzig, entwickelt Instrumente und Dienstleistungen, die den Wirtschaftsförderern eine effizientere Ansprache von Logistikern und Verladern ermöglichen.

Durch die Bündelung der Kompetenzen verschiedener Akteure können vielfältige kostenlose Beratungsleistungen angeboten werden, zum Beispiel: • Beratung bei der Suche nach Grundstücken, Gewerbeflächen und Hallenobjekten • Kontaktvermittlung bei geplantem Verkauf und Vermietung von Gewerbebzw. Logistik-Immobilien • Beratung für Bau & Konzeption von Gewerbe- und Logistikimmobilien • Beratung bei der Suche nach Fachkräften für die Logistikbranche und • Beratung zu Fördermitteln. Für Investitionsvorhaben verfügt die Region Leipzig/Halle über ausreichende Flächenreserven. Sowohl der Bedarf an Flächen als auch an Miethallen für kurzfristige Investitionen kann derzeit gedeckt werden. Auch mit günstigen Grundstückskosten sowie der finanziellen Förderung von Logistikansiedlungen kann der Standort punkten. Um potentiellen Interessenten einen optimalen Überblick über das Angebot zu bieten, betreiben die Partner der Wirt-

schaftsregion Leipzig/Halle auf der Webseite www.immosis.de ein Standortinformationssystem. Mit Hilfe dieses Systems können zahlreiche Informationen zu vorhandenen Gewerbeflächen und Hallenobjekten der Region abgerufen werden, in denen die Ansiedlung von Unternehmen möglich ist. Dazu gehören detaillierte Objektbeschreibungen zu den vorhandenen Gewerbegebieten, einschließlich aller für die Ansiedelung relevanten Daten, wie der vorhandenen Infrastruktur, Ausstattung, Lage und den direkten Ansprechpartnern. Auf einer interaktiven Standortkarte sind sämtliche Gewerbegebiete und -flächen der Region dargestellt.

Kontakte der IHK zu Leipzig für Ansiedlungsfragen: Frank Hahn: hahn@leipzig.ihk.de, 0341 1267-1277, Matthias Weiland: weiland@leipzig.ihk.de, 0341 1267-1265 EXPO REAL 2011: Halle A2/Stand 432 http://expo.wirtschaftsregion-leipzig-halle.de


The place to be. It-place. Der Wunsch nach einem urbanen Leben in modernen Metropolen ist einer der Megatrends unserer Zeit. Nur wenige Stadtviertel leben diesen Mythos. Sie erscheinen vigiler, jünger und produzieren einen andauernden Wandel – in Leipzig wandelt sich die Südvorstadt von einer Ausgehmeile zur Heimat für moderne Bohemiens.

Text: Oliver Dittmann  Fotografie: Christoph Ruhrmann

Was ist der Südplatz? Messbare Dimensionen der Veränderung sind hohe Geburtenraten bei gleichzeitig steigendem Bildungsniveau und das Nebeneinander von Arbeit und Geldausgeben für Kultur, Freizeit, Ernährung. Das alles gekennzeichnet durch eine besondere räumliche Nähe, die keinen Platz lässt für die überkommenen Strukturen der globalisierten Markenartikelindustrie mit ihren Handelslandschaften. Das kleine Lädchen mit Bio-Gemüse ist emotional betrachtet wertvoller als der Aldi-Markt oder eine Fußgängerzone mit Flagshipstores. Im nicht messbaren ethischmoralischen Bereich findet eine Werteverschiebung statt, die egomane Fixierung eines Gordon Gecko, der zwar reich, aber alleine im Zentrum seiner Welt steht, wird gerne getauscht gegen eine ethische Verbundenheit mit den gemeinschaftlichen Zielen einer absehbaren künftigen Generation. Und die Wertschöpfungskette folgt diesen Early Movers, nach dem Öko-Laden entwickeln sich moralisch-positionierte Banken und Stadtteil-Auto-Niederlassungen anstatt von Autohäusern. Geprägt werden diese neue Markenwelten von lebendigen Individuen, nur beispielhaft seien für die Stadt Leipzig durch die Nähe zur

medizinischen Universität die Studenten der 90er-Jahre erwähnt, die mittlerweile die Karriere vom Fach- über den Oberarzt bis zum Professor abgewickelt, aber den Umzug in die gutbürgerlicheren Wohnviertel als ebenso profan wie überflüssig abgelehnt haben. Nun ziehen die Insignien des Wohlstandes zu ihnen, es gibt nicht mehr nur den Bäcker von nebenan, sondern auch den Feinkost-Italiener und die französische Weinhandlung. Es findet ein upgrading der Wohnviertel statt. Billige Gewerbeflächen mit niedrigem Mietniveau werden von höherwertigem Nutzen verdrängt. Diese stete Veränderung ist ohne Anfang und Ende. Die urbanen Trends von morgen können in der Leipziger Südvorstadt ebenso geboren werden wie in München oder Berlin. In allen urbanen Ideen findet damit eine neue Auslegung des Begriffs der Heimat statt. Was ist Heimat? Der Begriff Heimat steht im kindlichen Kopf für das Zuhause. Erwachsene Assoziationen zum Wort Heimat hingegen sind anders und darum meist langweilig, weil sie die Wechselwirkung nicht beach-


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ten, was die Heimat für ihre Individuen tut und vice versa. Für die Entwicklung eines qualitativ passenden Wohnungsangebotes beschreibt genau diese Wechselwirkung die Wohnungsnachfrage. Die Leipziger Südvorstadt wurde nicht am Zeichentisch kreiert. Junge Menschen haben sich angesiedelt, als freie Flächen im Übermaß vorhanden waren, und mit ihnen sind ihre Wertesysteme gekommen. Man geht zu Fuß, man kauft vor Ort ein, man kennt seine Nachbarn auf der Straße und redet mit ihnen über dies und das. Es ist die ganz normale Alltäglichkeit, die in vielen neuen urbanen Wohnstandorten längst verloren gegangen ist, die sich hier wieder selbst erschaffen hat. Dieses Bündel neuer Gedanken ist so kräftig, dass es immer neue Köpfe anzieht, hier wohnt man, weil man so leben möchte.

Aus der gedanklichen Heimat wird die körperliche Heimat, aus den Häusern wird das Zuhause, das Viertel, in dem man sich wohlfühlt. Und erst dann wird aus der Heimat die Wohnung, der für jeden einzelnen Menschen so wichtige persönliche Wohlfühlraum, in dem er sich sicher und geborgen fühlt. Die Aufgabe einer neuen/alten Wohn­ immobilie ist es, diese Trends aufzunehmen. Die statistischen Anforderungen der Zukunft gehen von immer mehr kleineren Haushalten aus, die immer flexibler genutzt werden. Dies sichert die notwendige Dichte, damit die Straßen lebendig bleiben. Neben der doppelten Haushaltsführung besteht ein wachsendes Interesse an Komfort und natürlich ethischen Werten, gesucht werden saubere Gebäude mit hoher Energieeffizienz.

Diese Ziele zu erreichen ist bei der Entwicklung der Wohnungen am Südplatz der Fall, es gibt mehrere Grundrisstypen mit variierenden Nutzungsmöglichkeiten, in die bequem über einen Lift in alle Etagen gelangt werden kann. Das Gebäude wird ökologisch korrekt mit fortschrittlicher Technik für die nächsten Jahrzehnte energieeffizient saniert. Die Ladenflächen im Erdgeschoss werden erhalten und sorgen für ein lebendiges Wohnumfeld. Im Erdgeschoss findet sich ein Fahrradraum, damit das Radfahren frei von Verlustängsten gelebt werden kann.

Weitere Informationen auch zum Autor unter: www.d3p.de


Bildnachweis: Seaside Park Hotel

MARKTLÜCKE

Bildnachweis: Seaside Park Hotel

REISE

Bildnachweis: Damm|Rumpf|Hering Vermögensverwaltung GmbH

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Stilvoll Reisen

Abito: wie zu Hause

Traditionsunternehmen in den neuen Ländern beweisen Krisenresistenz.

Tradition und Zeitgeist auf unvergleichliche Art und Weise miteinander verbunden.

Ein völlig neues Übernachtungskonzept wartet über den Dächern Leipzigs auf.

Einmal im Monat berechnet die Vermögensverwaltung Damm, Rumpf, Hering den Ostdeutschen Aktienindex (OAX). Dazu fassen die Experten aus Dresden und Zwickau die 30 kapitalstärksten ostdeutschen Unternehmen zusammen. Ihr Börsenwert liegt insgesamt bei etwa acht Milliarden Euro. „Der OAX lässt sich grob in vier Gebiete teilen“, sagt Lutz Hering, geschäftsführender Gesellschafter der Vermögensverwaltung. Da sind Traditionsunternehmen wie die Halloren Schokoladenfabrik oder der Fahrradhersteller MIFA. „Sie haben viele Krisen überstanden und ihre Ertragskraft bewiesen, ohne außerordentliches Wachstumspotenzial“, so Hering. Im Bereich neue Energien haben Unternehmen wie der Solarkonzern Q-Cells und der Biosprithersteller Verbio den Index lange vorangebracht. Nun würden sie „stagnieren oder sogar ums Überleben kämpfen“. Zu den Stabilen gehören laut Hering Medizingerätehersteller wie Carl Zeiss Meditec und Geratherm, zu den Wachstumsstarken Software- und Online-Computerspiele-Hersteller wie Yoc und Frogster. SAE

Leipzig fasziniert seine Besucher mit zahlreichen Kulturevents, exquisiten Einkaufspassagen, mit quirligem Nachtleben und nicht zuletzt mit dem größten erhaltenen Bestand an beeindruckend restaurierten Gründerzeitgebäuden. Und mitten im Herzen der historischen Leipziger Innenstadt, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof, liegt das Park Hotel. Das traditionsreiche Haus wurde bereits 1913 als Grand Hotel eröffnet, ab 1993 liebevoll saniert und 1995 als zeitgemäßes Vier-Sterne-Hotel der Seaside Gruppe wiedereröffnet. Das privat geführte Seaside Park Hotel besticht mit einzigartiger Atmosphäre im stilvollen Art-DécoAmbiente. Das hoteleigene Restaurant STEAKTRAIN versprüht, im luxuriösen Design eines historischen Speisewagens, den Charme vergangener Zeiten und lädt zu erstklassigen Steakvariationen ein. Durch die perfekte Citylage ist das Park Hotel nicht nur für Geschäftsreisende interessant, sondern bietet Städtetouristen einen idealen Ausgangspunkt zur Erkundung Leipzigs. GT

Gute Chancen auf neues Wachstum spricht der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. Produktinnovationen mit pfiffigen Ideen und gutem Design zu. Mit den abito suites verfügt Leipzig seit 2010 über eine solche Idee. Direkt in der City, über den Dächern der Grimmaischen Straße, warten 18 luxuriös ausgestattete Suiten und Juniorsuiten. Diese bieten viel Zimmer für wenig Geld. Je nach Saison und Größe kosten sie 115 bis 145 Euro pro Nacht, mit Fünf-Sterne-Ausstattung inklusive italienischer Designmöbel, Treca-Betten, illyEspressomaschinen sowie W-LAN, LOEWE TV und Telefon-Flatrate. Auch wenn es keine Lobby und kein eigenes Restaurant gibt, muss auf Annehmlichkeiten nicht verzichtet werden. In Laufweite finden sich erstklassige Restaurants, der Check-in erfolgt über einen Buchungsautomaten. Zielgruppe dieses Konzepts ist der moderne, anspruchsvolle, qualitäts- wie auch preisbewusste Städte- und Geschäftsreisende. abito suites bieten Fünf-Sterne-Ausstattung bei moderaten Preisen und füllen damit eine Marktlücke. GT

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MARKTENTWICKLUNG

Bildnachweis: Westend-PR

Solar-Know-How

Das Bauchgefühl in Zahlen bestätigen Stefan Naether, Geschäftsführer der Naether-Makler-Gesellschaft für Immobilien mbH, über den Leipziger Immobilienmarkt und seine Aufgabe als Mitglied im Gutachterausschuss.

REGJO: Wie würden Sie die Lage auf dem Immobilienmarkt skizzieren? Stefan Naether: In der letzten Zeit hat die Nachfrage aufgrund der Sachwertediskussion und der vorteilhaften Zinssituation angezogen. Dabei haben sich die ohnehin bestehenden zwei Lager in der Stadt manifestiert. Das fällt viel extremer aus als in Dresden: Die Stadt ist wirklich zweigeteilt. Da haben sie Lagen, in denen westdeutsche Preise gezahlt werden, und andere, wo man das Haus nicht einmal haben möchte, wenn man es erbt. REGJO: Was muss sich in solchen Vierteln tun, können einzelne den Anfang machen? Stefan Naether: Nein, das geht nur im Ganzen. Einzelsanierungen sind chancenlos. Wenn einer den Mut dazu hätte, wird er von der Bank abgeschmettert und zum Schluss vom Mieter bestraft. REGJO: Wie schätzen Sie die Marktentwicklung ein? Stefan Naether: Der Markt ist sehr kapitalanlageorientiert und vor allem Auswärtige sind hier aktiv. Im EigentumswohnungsbeWeitere Informationen finden Sie unter www.naether-immo.de

reich kommen 90 Prozent des Kapitals aus den alten Bundesländern. Aber das ändert sich. Als Vermieter sehe ich die derzeitige Neubau- und Sanierungswelle mit Bedenken, weil es zu Lasten des Bestands geht – aber das hat auch Chancen, weil immer mehr gute Leute in die Stadt ziehen. Leipzig hat Potenzial in der Zukunft. REGJO: Sie sitzen im Gutachterausschuss der Stadt Leipzig, was ist dessen Aufgabe? Stefan Naether: Wir erstellen dort jährlich einen Marktbericht, der alle Kauffälle auflistet, erstellen Gutachten für kommunale Institutionen und natürlich die Bodenrichtwertkarte. Wir halten sozusagen die Tendenzen in der Marktentwicklung anschaulich fest. REGJO: Wie rechtfertigen Sie in Ihrer WorkLife-Balance dieses zusätzliche Engagment? Stefan Naether: Die Arbeit im Gutachterausschuss ist für mich doppelt spannend. Denn neben der Mitgestaltung und dem Erarbeiten einer Übersicht auf den Leipziger Immobilienmarkt, erfahre ich hier teilweise, wie sich mein Bauchgefühl in Zahlen bestätigt. TP

Als die Roth & Rau Oberflächentechnik GmbH 1990 gegründet wurde, hatte sie vor allem ein Ziel: Das Plasmatechnologie-Wissen ihrer Gründer – einst Wissenschaftler an der Technischen Universität Chemnitz – zu vermarkten. In den Folgejahren entwickelte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge vor allem Technologien für die Bearbeitung von Oberflächen und setzte sie in Anlagenkonzepte um – zugeschnitten auf die Anforderungen von Kunden aus Forschung und Industrie. Im Jahr 2001 wurde die Firma in die Roth & Rau AG umgewandelt, im Mai 2006 erfolgte der Börsengang in Frankfurt. Seit mehr als zehn Jahren konzentriert sich der weltweit tätige Solar-Maschinenbauer mit Hauptsitz in Hohenstein-Ernstthal auf die Entwicklung und Fertigung von Plasmaprozesssystemen für die PhotovoltaikIndustrie. Auf diesem Gebiet gehört Roth & Rau nach eigenen Angaben weltweit zu den führenden Anbietern. Die Gruppe beschäftigt zwischen Deutschland, Indien und den USA rund 1.200 Mitarbeiter. Der Schweizer Solaranlagenbauer Meyer Burger hat den sächsischen Rivalen Roth & Rau inzwischen übernommen. Das Unternehmen soll jedoch am Hauptstandort weitergeführt werden. Mobiler Zeitgeist Eine junge Software-Schmiede aus Berlin gehört zu den Vorzeigeunternehmen unter den größten börsengehandelten Aktiengesellschaften Ostdeutschlands. Das zeigt die Entwicklung des Ostdeutschen Aktienindex OAX. Demnach zählt die YOC AG zu den wachstumsstarken Aufsteigern. Der junge Technologie-Dienstleister mit Hauptsitz in Berlin beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 220 Mitarbeiter an sieben Standorten in Europa und den USA. Die YOC-Gruppe gehört im Bereich mobile Werbung zu den weltweit führenden Anbietern. Im Technologie-Segment lizenziert der Konzern eigenen Angaben zufolge unter anderem Softwareprodukte für die Erstellung von mobilen Internetportalen und integrierten Mobile-MarketingKampagnen. Das im Jahr 2000 in Berlin gegründete Unternehmen verfügt heute über mehr als 500 Kunden quer durch alle Branchen, darunter Banken und europaweit tätige Medienkonzerne, Mobilfunkanbieter und Onlineportale. Im Geschäftsjahr 2010 stiegen die Umsätze der YOC-Gruppe laut Unternehmensangaben auf 30,5 Millionen Euro.


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Hauptredaktionsschluss: 12. September 2011 Anzeigenschluss: 19. September 2011 Erscheinungsdatum: 30. September 2011 Produktion und Herausgabe: REGJO – Magazinverlag Mitteldeutschland GmbH Moschelesstraße 7, Steche-Haus 04109 Leipzig Telefon: (03 41) 975 60 39 Telefax: (03 41) 974 72 58 www.regjo-leipzighalle.de REGJO ist eine eingetragene Marke (39867052) des REGJO – Magazinverlags Mitteldeutschland GmbH www.regjo-leipzighalle.de info@regjo-leipzighalle.de Autoren: Tobias Prüwer (TP), Marco T. Hinz, Sabine Ernst (SAE), Dörthe Gromes, Oliver Dittmann, Prof. Anette Ehlers, Benedikt Kahlstadt, Katja Trumpler (KT), Kai Bieler, Marco Mädge (MM), Claus-Peter Paulus, Gitta Jonek (GT), Christian Knorr Übersetzungen: Knut Janetschke INTER.CONNECT SPRACHEN, James Parsons ICC Sprachinstitut Leipzig Lektorat: Franziska Reif Art Direction & Layout: Matthias Hiller www.matthiashiller.com Fotografie: Marco Warmuth, Christoph Ruhrmann, Anja Wacker, Michael Bader, Chris Conrad, Holger Mombrei, Andreas Seidel, Marco Stepniak, Meike Wirsel, Randy Kühn, Sylvia Dorn, Thomas Ziegler, Jens Schlüter, Benjamin Sommer, Dr. Zita Ágota Pataki Titelfoto: RKW Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH + Co. Kommanditgesellschaft (Grimmaische Straße in Leipzig)

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Smokers Lounge Initiiert von Key Note Speaker Mr. Sergey Frank (SFI) konnte DANNEMANN als Sponsor des Marktgelages in Kufflers Markt 9 gewonnen werden. Als international tätiges Unternehmen produziert und verarbeitet DANNEMANN seine edlen Cigarren und Cigarillos neben Sao Selix, Bahia, Brasilien – wo alles begann – heute in über 60 Ländern. Brasilien steht für Genuss, Lebensfreude, Musik und Samba, DANNEMANN für kompromissloses Qualitätsdenken. Das wollen auch die Mieter in der Hausgemeinschaft leben: Tradition, Verantwortung, Qualität, Zuverlässigkeit und Lebensfreude konnten 300 geladene Gästen aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Kunst gemeinsam genussvoll erleben. Sie waren der gemeinsamen Einladung von Rechtsanwältin Anette Ehlers, Kathrin Oldenburg, Geschäftsführerin von Buero.Immobilien, Patentanwälten Kailuweit + Uhlemann und Rechtsanwalt Detlef Koßatz gefolgt. CP www.DANNEMANN-lounge.com

Bildnachweis: Joscha Steffens

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Leipzig: Auf dem Weg zur Energiemetropole Wirtschaftsmotor der Stadt Leipzig sind Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich mit „Clean Technologies“, etwa in den Bereichen regenerativer Energieerzeugung und sauberer Mobilität, befassen.

Text: Martin Jendrischik  Visualisierung: Christian Hüller / EEX

Leipzig ist aufstrebende Metropole und wirtschaftliches Herz Mitteldeutschlands. Bei den Zukunftsaussichten deutscher Großstädte belegt die Stadt einer aktuellen Studie des Bad Homburger Feri-Instituts zufolge bundesweit den vierten Rang. In dem für das Wirtschaftsmagazin Capital erstellten Städteranking hat Leipzig im Vergleich zu 2009 15 Plätze hinzugewonnen und erstmalig einen der ersten zehn Plätze belegt. Im letzten Jahrzehnt hat Leipzig sogar 44 Plätze aufgeholt und sich zum Top-Aufsteiger gemausert. Hauptgrund dafür ist das Bevölkerungswachstum Leipzigs: Alleine in den vergangenen fünf Jahren hat Leipzig signifikant Bewohner hinzugewonnen und beherbergt fast 524.000 Einwohner. Leipzigs Wachstumsmotor sind Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Umfeld der sogenannten „Clean Technologies“. „Die Beteiligten des Clusters Energie & Umwelttechnik erbringen das höchste Gewerbesteueraufkommen aller Wirtschaftscluster der Stadt“, bestätigt Thomas Lingk vom Amt für Wirtschaftsförderung. Leipzig kann einige Erfolge bei der Ansiedlung der Strombörse EEX, von BMW oder DHL vorweisen. Damit diese Strategie auch in Zukunft aufgeht, sollen dem Energie- und Umweltcluster durch die Gründung des Vereins Netzwerk Energie & Umwelt klarere Strukturen gegeben werden. So wird die Anbahnung von Kooperationen, der Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie die gemeinsame Vermarktung innovativer Technologien verbessert. Bei den sauberen Technologien geht es insbesondere um zukunftsfähige Mobilität und um Energieerzeugung sowie Energiespeicherung. In beiden Sektoren hat Leipzig Zukunftsträchtiges zu bie-

ten. Im Energiesektor ist die Vattenfall Europe Generation AG schon seit mehr als 11 Jahren in der Region Leipzig angesiedelt. 2002 kam die renommierte EEX – die Strombörse und vor zwei Jahren eines der bedeutendsten Forschungsinstitute, das Biomasse-Forschungszentrum, hinzu. Gleich mehrere Unternehmen wie Verbio Bioenergie AG, VNG AG und DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH beschäftigen sich mit der umweltfreundlichen Produktion von Gas. DBI beispielsweise erforscht „Smart Gas Grids“, die Energiespeicherung mit Wasserstoff aus Windstrom und die Bereitstellung von Biogas im Erdgasnetz. BMW produziert die ersten Elektroautos in Leipzig Im Mobilitätssektor ist insbesondere die Ansiedlung von BMW ein echter Gewinn: Die BMW AG baut das Leipziger Werk derzeit zu einem grünen Vorzeigewerk aus und stellt hier bereits die ersten Elektroautos für den Weltmarkt her. Größere Serien sollen in den kommenden zwei Jahren hinzukommen, wenn die neuen Modelle BMW i3 und BMW i8 gefertigt werden. Elektrofahrzeuge anderen Typs erhielt auch kürzlich die Stadt Leipzig: Die Stadtverwaltung bekam zehn Fahrzeuge, um deren Einsatz im Rahmen der „Modellregion Elektromobilität“ testen zu können. Sowohl im Bereich Energie als auch zunehmend im Bereich Mobilität aktiv sind auch die Stadtwerke Leipzig, die zu den erfolgreichsten deutschen Energieversorgern mit kommunalem Hintergrund zählen. Weitere Informationen unter: www.energiemetropole-leipzig.de


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Solarmodule von Bosch Solar Energy und das Layersystem von Schüco machen den Kubus der EnergieCity Leipzig zum Plusenergiegebäude.

Innovationen für Gebäudeeffizienz Saubere Technologien in Immobilien birgt großes Potenzial für die Durchsetzung der Energiewende. Die EnergieCity Leipzig bringt Technologien zur Verbesserung von Energieeffizienz und Energiemanagement an einem Ort zusammen.

Text: Martin Jendrischik  Fotografie: AIG Leinefelde

Die Durchsetzung der Energiewende hat viel mit der Verbesserung der Energieeffizienz und des Energiemanagements von Gebäuden zu tun. Immobilien sind für 40 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich – und die Potenziale, diese Quote zu reduzieren, sind enorm. Doch vielfach mangelt es den Eigentümern – etwa von Gewerbeimmobilien – am Know-how oder am Willen, Bestandsimmobilien nachhaltig energieeffizienter zu machen. Steigende Energiekosten lassen auch die Mieter in Mitteldeutschland ins Grübeln kommen: Die „Zweite Miete“, die Nebenkosten, ist auch hier in den letzten Jahren gestiegen. Ein Thema, das Projektleiter André Jaschke von der EnergieCity Leipzig ganz genau auf dem Schirm hat: „Intelligentes Gebäudemanagement, wie wir es ab Dezember in unserem Kubus zeigen werden, hilft bei der Reduktion von Energieverbrauch und damit auch den Kosten“, so Jaschke. Die EnergieCity Leipzig zeigt, welche Möglichkeiten zum Gebäudemanagement und zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz es gibt. Beispielgebend sind die

Außenwände des als Ausstellungs- und Technologiezentrum gedachten Kubus: Diese basieren auf dem „2° System“ der Schüco International KG. Es besteht aus zwei energieaktiven Komponenten: Einem adaptiven Layersystem mit variablen Funktionslayern und einem thermoaktivem Wandelement. Das Layersystem passt die Funktion der Fassade an den individuellen Bedarf an, die thermoaktive Wand mit integriertem Lüftungsgerät reduziert den Heiz- und Kühlbedarf der Räumlichkeiten. In Kombination übernimmt das System Wärmedämmung, Kühlung, dezentrale Lüftung sowie Wärmespeicherung, Sonnen- und Sichtschutz und Energiegewinnung. Ergänzend erhält der Kubus in Fassade und Dach Solarmodule von Bosch Solar Energy – und wird so nicht nur zum energieautarken Gebäude, sondern sogar zum Plusenergiegebäude. Im Inneren kommt die Software „ViciOne“ des Zwickauer Unternehmens ACX zum Einsatz. Die Software zeigt dem Nutzer via Touchdisplay, Handy oder iPad, wo Energie gewonnen und verbraucht wird und liefert ihm die Möglichkeit, energiebewusst zu

leben. Auch elektrische Geräte und Systeme können direkt gesteuert werden. ViciOne dient als zentrale Intelligenz des Gebäudes und sorgt durch eigenständige Koordination der Gebäudetechnik für Komfort und Sicherheit. Ein elektrischer Stromzähler der Deutschen Telekom sorgt für die Übertragung der Daten auf ein Internet-Portal. „Innovative und Ressourcen schonende sowie energieeffiziente Technologien und Produkte sind ein dominierendes Branchen- und Messethema“, sagt auch Ekkehard Trümper von der Leipziger Messe. Die Messe ist enger Partner der EnergieCity Leipzig. Die Messe hat mit der Messen SHKG – Messe für Sanitär, Heizung, Klima- und Gebäudeautomation beispielsweise eine immobiliennahe Messe im Kalender, die sich bereits seit einigen Jahren auf Themen wie Energieeffizienz, dezentrale Energieerzeugung und nachhaltiges Bauen konzentriert.

Weitere Informationen unter: www.energiecity-leipzig.de


Beate Zwerenz

Roland Zwerenz

Jahrgang 1965, gebürtige Dresdnerin und studierte Außenwirtschaftsökonomin. Seit 1990 gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann in der sächsischen Landeshauptstadt aktiv, hob dort unter anderem die Baufachmesse HAUS aus der Taufe. Zusammen mit Roland Zwerenz geschäftsführende Gesellschafterin der BL&MS HOLDING, also auch der HALLE MESSE.

Jahrgang 1957, in Hungen/Hessen geboren, diplomierter Physiker. Machte sich bereits 1988 mit der ORTEC GmbH nebenberuflich selbstständig und organisierte kleine Fachausstellungen in Gießen. Seitdem Aufbau der Firmengruppe BL&MS HOLDING mit drei Messegesellschaften und Agenturen für Messebau, Internet, Werbung und Vermietung. Gemeinsame Geschäftsführung mit Ehefrau Beate.


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Die HALLE MESSE versteht Spaß Die einzige privat betriebene Messegesellschaft Mitteldeutschlands zeigt sich erstaunlich vielfältig – von der Haustiermesse bis zur Übertragung von „Verstehen Sie Spaß?“.

Text: Frank Meyer  Fotografie: HALLE MESSE

„Verstehen Sie Spaß?“ wird am 21. April 2012 in der ARD übertragen, wie üblich vom Südwestrundfunk (SWR). „Na und“, könnte man da sagen – würde die Sendung nicht im Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) produziert, statt aus der „Arena Trier“ oder der „Maimarkthalle Mannheim“ gesendet zu werden. Genauer gesagt bei der HALLE MESSE, unweit des gleichnamigen S-Bahn-Haltepunkts. Auch erstaunlich: Die Messegesellschaft ist rein privat geführt und bekommt keinerlei Zuschüsse von Kommune oder Bundesland. Die beiden geschäftsführenden Gesellschafter, Beate und Roland Zwerenz, können auf langjährige Erfahrungen in der Branche verweisen. Bereits 1988 machte sich der Hesse Roland Zwerenz (1957 geboren) mit der ORTEC GmbH nebenberuflich selbstständig und organisierte kleine Fachausstellungen in Gießen. Ab 1990 wurde er gemeinsam mit seiner späteren Ehefrau Beate Zwerenz (1965 in Dresden geboren) in der sächsischen Landeshauptstadt aktiv und hob unter anderem die Baufachmesse HAUS aus der Taufe. Die HAUS ist inzwischen Dresdens wichtigste Messe und mit über 600 Ausstellern die größte Regionalmesse der Baubranche in Deutschland überhaupt. Es folgten verschiedene Fach- und Verbrauchermessen in Dresden und an anderen Standorten in Deutschland. 1995 gewann das Team um das Unternehmerpaar die städtische Ausschreibung zum Betreiben der Hessenhallen in Gießen und organisiert nun mit der MESSE GIESSEN GmbH unter anderem auch die größte Baumesse Hessens, die BAUExpo. Seit 1999 gehört die HALLE MESSE GmbH zur Firmenfamilie. Drei Jahre später folgte dann das erste rein private, auch privat finanzierte Messegelände Ostdeutschlands.

„In der Gründungsphase gab es Fördermittel von der Europäischen Union und sogenannte GA-Mittel“, erzählt Geschäftsführer Roland Zwerenz. Aber diese Phase ist schon lange Vergangenheit. Zusammen mit seiner Ehefrau führt er nun den Firmenverbund BL & MS HOLDING, zu dem neben den bereits erwähnten zwei Messegesellschaften auch die ORTEC Messe und Kongress in Dresden gehören, zudem Agenturen für Messebau, Internet, Werbung und Vermietung. 2008 wurden Geschäftsanteile der ORTEC an die DD+V-Unternehmensgruppe – sie ist u. a. Herausgeber der Sächsischen Zeitung – verkauft und damit eine enge Bindung zu dem Medienkonzern geschaffen. Stolz ist man in Halle auf die Ausstellerzahlen: Seit der Eröffnung Ende 2002 wurden mehr als 1.300.000 Besucher in der HALLE MESSE begrüßt (Stand 30.06.2011). Allein in der Messesaison 2010/2011 waren das bei der SaaleMesse 2010: 17.100; Chance 2011: 10.000; RFC/Hochzeit 2011: 10.000; SaaleBAU 2011: 9.000; Kids 2011: 4.500. „Unsere Messegesellschaft ist nach DIN EN ISO 9001:2008 TÜV-zertifiziert und als Mitglied des Firmenverbundes als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet“, berichtet der studierte Diplom-Physiker. Netzwerken wird bei den Zwerenzens großgeschrieben, als Mitglied im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), dem Bund der Steuerzahler, in den Fördervereinen Pro Halle und Region Halle, im Industrie-Club Mitteldeutschland, um nur einige zu nennen. An allen drei Standorten werden so regionale Initiativen gefördert und unterstützt, die Unternehmen dort sind fest in der Region verwurzelt. Besonders hebt das Unternehmerpaar hervor, dass man in Halle 25 feste Arbeits-

plätze geschaffen habe, dazu kämen Praktikanten und saisonale Arbeitskräfte. Mit den Schwesterunternehmen (die auch Grafiker und Messebauer beschäftigen) seien es 65 Mitarbeiter. Mit der großen Schwester in Leipzig vergleicht man sich nicht, so Zwerenz: „Wir bedienen eine andere Zielgruppe. Außerdem gibt die Wirtschaftsregion das her.“ Eine eigene Messe bräuchte man hier auch zur Identitätsfindung. Und Beate Zwerenz unterstreicht: „Hier wird eher nach lokalen Playern geschaut.“ Sie weiß aber auch, dass es Messethemen gibt, die in Halle eben „nicht gehen“, wie zum Beispiel eine regionale Automesse. „Natürlich ist es nicht einfach, neben den großen, kommunalen und oft steuerfinanzierten Messegesellschaften zu bestehen“, berichtet die gebürtige Dresdnerin aus ihrer Erfahrung. Beate und Roland Zwerenz sehen den Wettbewerb als Ansporn weiterzumachen. Zu tun gibt es genug: In den Herbst startet man in Halle gleich mit drei eigenen Messen parallel. Vom 3. bis 6. November werden die SaaleMesse, die HeimtierMesse und die Vital veranstaltet. Gastveranstaltungen wie die MIOS-Herbstmesse und Oldtema, das Tabea-Sportmusical oder das Feuerwerk der Turnkunst kommen hinzu. Der Südwestrundfunk würde übrigens an der HALLE MESSE nicht zuletzt den „ordentlichen Service“ schätzen, freut sich Roland Zwerenz. Kein Wunder: „Wir sind privat, inhabergeführt. Kundennähe, Flexibilität, Servicequalität und kurze Entscheidungswege sind unser Credo.“

Weitere Informationen unter: www.halle-messe.de


Unternehmergeist in Mitteldeutschland Mit guten Ideen, einem soliden Finanzierungsplan und den richtigen Partnern an der Seite gelingt es mittelständischen Unternehmen und Start-ups, sich auf dem Markt zu etablieren. Ein Beispiel ist die Erfolgsgeschichte von Lecturio.

Text: Esther Niebel Fotografie: Lecturio GmbH

Eine innovative Geschäftsidee ist sicherlich der Anstoß und der Kern jeder erfolgreichen Firmengründung, aber bei Weitem nicht alles, um sich auf dem Markt zu positionieren und nachhaltig zu halten. Marktkenntnisse, Marktstrategien, Kontakte und vor allem ein Finanzierungsplan sind erforderlich, um eine Idee mit ablesbarer Wirkung in Form von Nachfrage, Gewinn und Weiterentwicklung umzusetzen. In den nächsten vier REGJO-Ausgaben stellen wir junge und mittelständische Unternehmen der Region Sachsen vor, die in den Bereichen Industrie/Technologie, Dienstleistungen und Medizintechnik tätig sind und die ihre Geschäftsidee mit Hilfe von Beteiligungskapitalgesellschaften verwirklichen, bzw. bei einem Gesellschafterwechsel neue Finanzierungsformen durch Beteiligungskapitalgesellschaften generieren konnten. Die CFH, seit Mitte 2009 eine 100-prozentige Tochter der LBBW, ist genau in diesem Geschäftsfeld aktiv. Neben verschiedenen Finanzierungsformen, die von Mezzanine-/Hybridfinanzierungen über Minderheits- bis zu Mehrheitsbeteiligungen gehen, begleitet die CFH Firmen beratend und vermittelnd über durchschnittlich acht Jahre. Dieser Zeitraum hat sich als gängig erwiesen, nach dessen Verlauf sich Firmen nach einer Gründung oder einem Gesellschafterwechsel finanziell selbstständig machen oder aber gewinnbringend veräußert werden können. Der Unterschied zu normalen Bankkrediten besteht zunächst darin, dass die Unternehmen über keine Sicherheiten in Form von materiellem Gegenwert verfügen. Auf der anderen Seite stehen jedoch eine interessante Marktorientierung und ein klarer Wettbewerbsvorsprung, die ein begründetes Wachstumsvorhaben ermöglichen. Sind diese

Voraussetzungen gegeben, steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit einer Beteiligungsgesellschaft wie z. B. der CFH nichts mehr im Wege. Nach einer Vorprüfung untersucht die CFH den Markt und das zu begleitende Unternehmen eingehend auf Chancen und Risiken in Hinblick auf die jeweiligen Potentiale. Bei positivem Übereinkommen nach den Recherchen wird die Form der finanziellen Beteiligung, das Mitsprache- und Kontrollrecht sowie als Abschluss der Zusammenarbeit eine Ausstiegs- oder Veräußerungsstrategie festgelegt. Wie sich eine solche Zusammenarbeit darstellen kann, zeigt eindrücklich das Beispiel der ersten Social Learning Community Lecturio GmbH. Martin Schlichte und Tim Koschella haben während ihres Studiums selbst erfahren, wie schwierig es sein kann, gerade komplexe Vorlesungen vollständig mitzuschreiben und parallel dazu dem Dozenten konzentriert zuzuhören. Aus der Überzeugung heraus, dass es nicht nur ihnen so gehe, entwickelten sie die Idee, Vorlesungen vollständig aufzuzeichnen und auf einer Online-Plattform Interessenten zur Verfügung zu stellen. Im Juli 2008 gründeten sie Lecturio mit dem Ziel, hochwertiges Wissen in Form von aufbereiteten Mitschnitten von Vorlesungen und Vorträgen auf einer E-Learning-Plattform zur Verfügung zu stellen. Bis die Plattform www.lecturio.de schließlich im Mai 2009 online ging, musste jedoch noch einiges geleistet werden. Erste Voraussetzung für die Realisierung des Projektes waren gute Kontakte zu Hochschulen und Dozenten. Auf der Online-Plattform sollten schließlich nicht Mitschnitte minderer Qualität bereitgestellt werden, sondern eigens dafür hergestellte und aufbereitete Vorlesungen. Der User von Lecturio soll zu jeder von ihm frei


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Mobil lernen, wann und wo immer man will. Testen Sie Lecturio und laden Sie eine Vorlesung kostenfrei unter www.lecturio.de herunter. Geben Sie den exklusiven Gutscheincode für REGJO-Leser ein und lernen Sie los.

bestimmbaren Zeit in der ersten Reihe Platz nehmen können, was bedeutet, dass die Video- und Audioqualität höchsten Anforderungen genügen muss. Inhaltlich spiegelt sich dieser Anspruch in der ausgesuchten Auswahl der Dozenten wieder. Lecturio sei sozusagen „Havard für Jedermann“, so Firmengründer und heute alleiniger Geschäftsführer Martin Schlichte. Seit der Gründung von Lecturio hat sich viel getan. Zunächst galt es, einen detaillierten Businessplan zu erstellen, um damit an mögliche Geldgeber heranzutreten. Private Business Angels wie die CFH und S-Beteiligung ließen sich von der Geschäftsidee begeistern und ermöglichten mit der Bereitstellung von Venture Capital das erste Startkapital. Im November 2008 kam schließlich der Technologiegründerfond Sachsen als Investor hinzu. Mittlerweile kann man Lecturio mit seinen 25 festen und freien Mitarbeiten bereits als mittelständisches Unternehmen bezeichnen. Die anfängliche Aufklärungsarbeit, was E-Learning überhaupt ist und wie es zeitersparend und effektiv als Lernund Fortbildungsinstrument eingesetzt werden kann, hat das junge Unternehmen

weit hinter sich gelassen. Heute ist es eher umgekehrt. Studenten und Hochschulen treten an Lecturio heran und bitten um die Aufzeichnung der Vorlesungen. 2009 gab es für die durchschlagende Geschäftsidee den ugb-Gründerpreis und im selben Jahr kam Lecturio unter die Top 5 des von der WirtschaftsWoche initiierten Gründerwettbewerbs. Heute ist die Online-Plattform in zwei Bereiche aufgeteilt. Einen kostenlosen Bereich mit Vorträgen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Bauingenieurwesen, Jura, Mathematik/Statistik, Philosophie/Politologie, Psychologie, Soziologie/ Pädagogik und Sprach-/Literatur-/Medienwissenschaften sowie einen Bereich für Premium-Kunden. Im kostenpflichtigen Bereich können komplette Repetitorien, Vorbereitungen auf Staatsexamen und Tutorien heruntergeladen werden. Neben Hochschulangehörigen zählen mittlerweile auch Firmen wie Daimler, TÜV und die Deutsche Börse zu den Kunden von Lecturio. Statt für Fortbildungen oder Konferenzen weite Wege, viel Zeit und hohe Kosten durch eine Zusammenkunft vor Ort aufzuwenden, gehen immer mehr

Firmen dazu über, die praktische OnlineVariante zu wählen. In der Regel haben die einzelnen Beiträge dadurch auch eine höhere Qualität, da das Produkt ständig weiter entwickelt werden kann. Daneben gibt es noch den positiven Effekt der Ressourcenfreundlichkeit, da durch den Wegfall langer Anfahrtswege ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden kann. Auch wenn Lecturio in der Zwischenzeit einige Nachahmer gefunden hat, steht das junge Unternehmen mit seinem umfassen­den Angebot und seiner optimalen Medienadaption deutschlandweit konkurrenzlos dar. Das ist auch der Grund, warum es selbst in den vergangenen Krisenjahren steil bergauf ging. Ideen, Initiative und der Mut zur Umsetzung werden also nach wie vor belohnt und es gibt sogar Geldgeber, die genau diese Kompetenzen suchen und fördern. In den kommenden REGJO-Ausgaben werden wir Ihnen weitere spannende Geschäftsmodelle vorstellen.

Weitere Informationen unter: www.lecturio.de


„Aufbruch der Wirtschaftskapitäne mit der SACHSEN SAIL 2011 von Zypern nach Israel“ getreu dem Motto (großes Foto) „Wirtschaft. Kontakte. Neue Horizonte.“


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Wetterfeste Netzwerker Die SACHSEN Sail bringt Unternehmer aus Leipzig und dem israelischen Herzliya zusammen. Segeltörn bietet seit 10 Jahren Abenteuer und Wirtschaftskontakte – an Land und auf hoher See.

Interview: Sabine Ernst  Fotografie: Sachsen Sail

Mit einem Taxi nach Bologna oder Thessaloniki? Für den Unternehmer Hans-Jürgen Zetzsche aus Leipzig ist das keine Option. Obwohl der 58-Jährige selbst ein Taxi-Unternehmen leitet und an solch einer Tour sicher gut verdienen würde. Um wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen, setzt der Geschäftsführer der Taxi-Zentrale 4884 dennoch ganz bewusst auf eine internationale Plattform. Mit seinem Verein organisiert der Präsident des Sachsen Sail Clubs Leipzig einmal im Jahr die SACHSEN Sail, einen europaweiten Segeltörn für Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In Kooperation mit der Stadt Leipzig und der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig (IHK) steuern die Netzwerker auf jeder Tour den Hafen einer Partnerstadt an. Auf stolze 14 Partnerstädte bringt es die Messestadt inzwischen, darunter Bologna und Thessaloniki. Seit September gehört auch Herzliya in Israel dazu. Und selbst dort sind die segelnden Wirtschaftsvertreter schon gewesen: „Herzliya war in diesem Jahr zugleich der Zielhafen unserer SACHSEN Sail“, sagt Unternehmer Zetzsche noch immer merklich beeindruckt. Schließlich bot die Seereise den Rahmen für einen bewegenden Festakt: Im Herzliya Ensemble Theater unterzeichneten Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) und seine Amtskollegin Yael German, Oberbürgermeisterin der Stadt Herzliya, eine Städtepartnerschaftserklärung. „Wir vergessen die Vergangenheit nicht, wenden uns jedoch der Zukunft zu“, sagte German anlässlich der Feierlichkeiten. Deutschland sei „ein wahrer Freund des Staates Israel“. Zudem stellten die wirtschaftlichen Kontakte „ein unerschöpfliches Potenzial“ dar. „Dass bei der Unterzeichnung so viele Leipziger dabei waren, freut uns ganz besonders“, sagt Dr. Gabriele Goldfuß, Leiterin des Referates für Internationale Beziehungen der Stadt Leipzig. So haben an der Festveranstaltung neben Andreas Michaelis, dem deutschen Botschafter in Israel, und Stadträten beider Kommunen auch das 30-köpfige „SACHSEN Sail“-Team teilgenommen – insgesamt rund 80 Leipziger.

„Das reizvolle ist die Mischung aus Wirtschaftskontakten und Abenteuer“, beschreibt HansJürgen Zetzsche das Reisekonzept. Hinzu kommen die Kontakte, die die Kurzzeit-Matrosen an Bord und an Land knüpfen können. Da das große Segelschiff stets von einer professionellen Crew betreut wird, bleibt es den Teilnehmern überlassen, ob sie bei einem Törn mit anpacken oder auf der Brücke Seekarten und Wetterlage studieren. Kein Krawattenzwang und keine Handyverbindung. Trotzdem oder gerade deshalb fällt das Fazit des Unternehmers eindeutig aus: „Auf so einem Schiff bleibt viel mehr Zeit für Gespräche als bei einem Stehempfang.“ Ein Liederabend unter Deck oder eine gemeinsame Segelwache bei rauer See, so etwas schaffe Vertrauen. Und das erleichtert – zurück im heimischen Hafen – so manche Kooperation. „Das Zusammenspiel aller Partner hat mich bei der Israel-Reise absolut überzeugt“, sagt Dr. Gabriele Goldfuß mit Blick auf die Kooperationsgespräche. „Die israelische Wirtschaftsstruktur mit ihren mittelständischen Unternehmen und Start-ups ähnelt den hiesigen Strukturen“, sagt sie und verweist auf attraktive Möglichkeiten für beide Seiten – vor allem in den Bereichen Umwelt, Sicherheit und Energie. „Es gibt bereits Leipziger Firmen, die in Israel unternehmerisch tätig sind und mit israelischen Partnern zusammenarbeiten“, erläutert Dr. Thomas Hofmann, IHKHauptgeschäftsführer. Im Gegenzug seien natürlich auch israelische Unternehmen in Leipzig und der Region aktiv. Nicht zuletzt ihr Einsatz, aber auch das Engagement des Städtepartnerschaftsvereins Leipzig–Herzliya habe die nun besiegelte Städtepartnerschaft vorangetrieben. Dennoch: Vielen Unternehmer würden die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Herzliya und Israel bieten, bislang kaum kennen, räumt der IHK-Chef ein. Um dies zu ändern und die israelischen und sächsischen Geschäftsbeziehungen zu fördern, hat die IHK auch auf dieser SACHSEN Sail einen Wirtschaftstag organisiert. Mehr als 80 deutsche und israelische Teil-

nehmer nutzten die Gelegenheit, sich über die wirtschaftspolitische Lage in Israel und die Chancen deutscher Unternehmen vor Ort zu informieren. Darüber hinaus wurden mit Hilfe des Enterprise European Network, dem größten Netzwerk von Informationsund Beratungsstellen in Europa – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen – etwa 50 Kooperationsgespräche organisiert. Sie halfen dabei, direkte Geschäftskontakte anzubahnen sowie potenzielle Partner und Kunden kennenzulernen. Erste Gespräche konnten bei einem Empfang am Abend in lockerer Atmosphäre vertieft werden. Was den Wirtschaftsstandort Herzliya am Mittelmeer – 15 km nördlich von Tel Aviv – ausmacht, haben die Unternehmer aus Sachsen nicht nur gehört, sondern auch erlebt. So zählt die Stadt mit ihren rund 85.000 Einwohnern zu den wirtschaftlich lebendig­ sten Städten Israels. Zahlreiche aufstrebende Unternehmen in den Bereichen Informationstechnologie und Biotechnologie haben in der Hafenstadt ihren Sitz. Und auch bei Touristen ist die Küstenstadt mit ihrer imposanten Marina beliebt. Dass Leipzig nicht nur zu den großen Musikstädten Europas gehört, sondern sich in den vergangenen Jahren auch zu einer der wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands entwickelt hat, konnte die Delegation im Gegenzug deutlich machen. „Das Wirtschaftssymposium in Herzliya ist aus unserer Sicht äußerst erfolgreich verlaufen“, resümiert IHK-Chef Hofmann. Dies würden die durchweg positiven Rückmeldungen der Firmen zeigen. Damit sei der erste Schritt zu neuen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Leipzig und Herzliya getan. „Ich bin überzeugt, dass durch das Symposium fruchtbare Kooperationen auf den Weg gebracht wurden. Einige israelische Firmen haben bereits ihren Gegenbesuch in der Leipziger Region angekündigt, um sich von der Leistungsfähigkeit unserer Unternehmen vor Ort zu überzeugen.“ Weitere Informationen finden Sie unter: www.sachsensail.de


Wir danken allen Städten und Gemeinden im Grünen Ring Leipzig sowie allen Partnern und Sponsoren, die diese Bandbreite an Veranstaltungen möglich gemacht haben. www.gruener-ring-leipzig.de

Fotos: Stiftung ‚Bürger für Leipzig‘, Stadt Markkleeberg, Auwaldstation Lützschena, Heike König

Eine Grüne Woche mit vielen Facetten und vielen Gästen stand im September 2011 im Mittelpunkt vom 15 Jahren Grüner Ring Leipzig mit Gartengesprächen, Wanderausstellung, Parkfesten. Zur Festveranstaltung in der Media-City und beim MDR kamen rund 160 Gäste.


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»Logik gegen Intuition« Die Intuition kämpft gegen Logik, Intelligenz und technischen Wandel. Wie sie dieser Konkurrenz standhalten kann und ob dies überhaupt Sinn macht, erläutert Dr. Matthias Rosenberger, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens elements and constructs.

Interview: Sven Liebetanz  Fotografie: Dr. Matthias Rosenberger

Wie entscheidend sind für die individuelle Intuition der Charakter, die Intelligenz und die Entscheidungsfähigkeit? Intelligenz fördert die individuelle Entwicklung von fachlichem Wissen. Wenn wir uns lange und intensiv mit einem bestimmten Sachverhalt rational auseinandersetzen, geht unser Wissen buchstäblich in Fleisch und Blut über und es entwickelt sich emotionales Wissen: die Intuition. Kinder beispielsweise brauchen ungefähr ein bis zwei Jahre, um Lesen und Schreiben zu lernen. Wenn das Gelernte erst einmal im emotionalen Gedächtnis verankert ist, können sie es nicht mehr ignorieren und ihr intuitives Wissen über Lesen und Schreiben wird zu einem festen Bestandteil ihres Charakters. Ein Vorteil intuitiver gegenüber rational-logischer Vorgehensweise ist der wesentlich geringere Energieaufwand im Entscheidungsprozess. Jedoch stellen permanent zunehmende Produktinnovationszyklen, ständige Neuerungen in den Arbeitsmitteln und unvorhersehbare Marktveränderungen sowohl logische als auch intuitive Entscheidungspräferenzen vor nie da gewesene Herausforderungen. Wir mögen in wichtigen Entscheidungssituationen unserer Intuition

nicht trauen und versuchen, mit rationallogischen Methoden unsere umgebende Komplexität zu beherrschen. Die Informationsvielfalt ist jedoch in den letzten Jahren derart angestiegen und unüberschaubar geworden, dass eine adäquate Abbildung aller Einflussfaktoren unmöglich geworden ist, sodass Fakten zunehmend zu Halbwertangelegenheiten mutieren. Können unsere Mitarbeiter mit dieser Vielfalt umgehen? Im Prinzip ja, wenn alle zu Wort kommen. Wenn es uns gelingt, diesen kollektiven Wortschatz auf überschaubare Dimensionen zu aggregieren und für die Entscheidungsfindung zu nutzen, entstehen zwei Vorteile: erstens Sicherheit im Entscheidungsprozess und zweitens werden die resultierenden Entscheidungen von allen Mitgliedern der Organisation viel eher getragen. Wo liegt ihre unternehmenspolitische Stärke? Wir beschäftigen uns seit Jahren mit der Frage, wie intuitives Wissen gehoben und genutzt werden kann. Hierfür haben wir spezielle IT-Lösungen und Methoden entwickelt, die wir im Rahmen unserer

Beratungsprojekte einsetzen. Mit unserem Ansatz können wir neue Anreize im Verkauf setzen, indem die intuitiven Wünsche und Bedürfnisse der Kunden besser erfasst und bedient werden können. In Personalund Organisationsentwicklungsprozessen können wir Veränderungen zügiger und widerstandsfreier umsetzen, weil jeder beteiligt wird. Im Einzelcoaching können wir die persönliche Karriere unserer Kunden fördern, weil wir die Passfähigkeit der eigenen Intuitionen mit rational getroffenen Entscheidungen überprüfen und leicht verständlich darstellen können. Da unsere Vorgehensweise schon oft in ein bis zwei Stunden zu neuen Sichtweisen führt, bieten wir unser Coaching jetzt auch exklusiv für Hotelgäste im The Westin Leipzig an. Die Komplexität der Suche nach einem geeignetem Coach und einer Terminfindung wird somit deutlich reduziert.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.elementsandconstructs.de Dr. rer. pol. Dipl.-Psych. Matthias Rosenberger, Harkortstraße 10, D-04107 Leipzig


www.origo-agentur.de

Markus Hartwig und Mario Krug, Führungsteam, LMX Touristik

Wir ermöglichen der LMX Touristik GmbH einen internationalen Zahlungsverkehr: sicher, komfortabel und schnell. Unser Engagement gilt der regionalen Wirtschaft.

Kurze Wege, auch ins Ausland

www.sparkasse-leipzig.de/firmenkunden


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Kultur 51

Jörg Müller, Geschäftsführer von IdeenQuartier – CSR & Kommunikation GmbH und Gudula Kienemund von den Leipziger KulturPaten beraten in Sachen Fundraising, Sponsoring und Corporate Volunteering. Für die Kulturpaten-Initiative erhalten sie jetzt den Initiativpreis der sächsischen Kulturstiftung.

Warum engagieren sich Unternehmen? Von der Corporate Social Responsibility, der unternehmerischen Verantwortung in der Gesellschaft, wird viel gesprochen, aber was konkret in dem Handlungsfeld Engagement passiert, ist nicht immer transparent oder strategisch.

Text: Katharina Hölker  Foto: Franziska Richter, zweig industries Leipzig

„Kulturpatenschaft ist eine gute Lösung gerade für kleinere und mittlere Unternehmen, sich Engagement leisten zu können und das auch ideal zu kommunizieren.“ Jörg Müller ist Geschäftsführer von IdeenQuartier – CSR und Kommunikation GmbH. Zusammen mit der Leiterin der Leipziger KulturPaten und Journalistin Gudula Kienemund sucht er nach effektiven und nachhaltigen Umsetzungen von „guten Taten“, berät und realisiert Projekte für Unternehmen und Bundesministerien. „Man muss sich sehr genau anschauen, welches Engagement einen Mehrwert für das Unternehmen bedeutet: Motivation für die Mitarbeiter, öffentliche Wertschätzung, Imagegewinn etc. – das ist die eine Seite. Die andere Seite heißt Sinn und Zukunft.“ Der CSR-Experte entwickelt am liebsten Projekte, die deutlich über einen kurzfristigen Erfolg hinausgehen und am besten mit einer Unternehmensstrategie Hand in Hand gehen: z. B. ein Fundraising-Prinzip, von dem mehr als ein einziger profitiert, ein Wettbewerb, der innovative Prozesse in Gang setzt, ein Dialogformat, das unterschiedliche Welten zusammenbringt und Synergien freisetzt.

Engagement anders denken und anders machen, ist auch ein Anliegen von Common Purpose. Sie bringen Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen in einem Leadership-Programm zusammen, das Verantwortungsgefühl für Gemeinwohl fördern will und dafür auf persönlichen Austausch und Begegnung setzt. Jörg Müller schätzt diesen Ansatz und hat selber teilgenommen. „Wir müssen einander viel mehr Mut machen, aktives Engagement anzugehen. Als Profis haben wir aber die Verpflichtung, Feedback und Nachhaltigkeit für unsere Unternehmen und unsere Mitarbeiter zu sichern – und das ist nicht immer einfach.“ Professionelle Großzügigkeit unterscheidet sich von der privaten Spende schon in der Komplexität der Wirkungen, aber auch in der Emotionalität. „Selbst wenn Sie als Chef eine Kunstinitiative z. B. großartig finden und gerne unterstützen möchten und sich wohlfühlen dabei, auch deren Danksystematik stimmt: Wenn es das unpassende Signal für Ihre Firma ist, weil weder Timing noch Geldfluss erklärbar wären und eventuell Konflikte auslösen, sollten Sie die Finger davon lassen.“

Die Leipziger KulturPaten sehen das Geben und Nehmen auf Augenhöhe. „Zahlreiche kreative und wertschätzende Impulse fließen an das Unternehmen und die engagierten Mitarbeiter zurück“, sagt Gudula Kienemund, die zunehmend passende Patenprojekte für Firmen recherchiert. Die Bewerbung um eine Kulturpatenschaft von Unternehmen aus ist ein Novum, meistens bewerben sich Künstler und Kultureinrichtungen. „Ich sehe das durchaus als Zeichen von Anerkennung unserer Kompetenz und Wirkung.“ Anerkennung kommt auch von anderer Seite, verraten die beiden Patenvermittler: Sie nehmen am 6. November den „Initiativpreis für Kunst und Kultur“ der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen entgegen. Jörg Müller: „Das ist eine große Ehre, auch für unsere Partner und Förderer! Und mit dem Preisgeld können wir unsere Initiative ausbauen und erweitern!“

Weitere Informationen unter: www.leipzigerkulturpaten.de www.ideenquartier.org


Von Angesicht zu Angesicht mit der Familie und Bekannten von Max Beckmann: Familienbild, 1920, Museum of Modern Art, New York; Quappi und Inder, 1941, Museum Folkwang; Bildnis eines Teppichh채ndlers, 1946, Museum der bildenden K체nste Leipzig; Quappi in Blau, 1926, Pinakothek der Moderne, M체nchen.


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Kultur 53

Eine ganz persönliche Beziehung Von Angesicht zu Angesicht mit den engsten Vertrauten von Max Beckmann im Museum der bildenden Künste Leipzig. Seine Famile, seine Frauen sowie seinen großen Freundes- und Bekanntenkreis hielt der Maler in zahlreichen Porträts fest.

Text: Carolin Modes  Fotografie: VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Bekannte Gesichter gilt es zu entdecken. Denn immer wieder malt der in Leipzig geborene Maler Max Beckmann sich selbst und die Menschen um ihn herum. Eine aufwendige Schau im Museum der bildenden Künste Leipzig zeigt nun Porträts verschiedener Typen – Einzel- und Doppelporträts, Familien- und Gruppenbildnisse, aber auch Bildnisse seiner Bekannten versteckt in den oft dicht gedrängten Menschenversammlungen allegorischer Werke. Die Menschen seiner Umgebung und er selbst als Teil seines Umfelds beschäftigen ihn. Beckmann malt zwar auch Landschaften, der Mensch in seinem Beziehungsgeflecht um ihn herum ist und bleibt jedoch sein Hauptmotiv und Reflexionsgegenstand. Max Beckmann lebt zunächst in Berlin und Paris. Sein Leben und Werk werden jedoch bald von seinen Erfahrungen im 1. Weltkrieg geprägt, in welchem er als freiwilliger Sanitätshelfer tätig ist. Er erlebt ihn als unfassbaren Albtraum, welcher ihn in einen psychischen Zusammenbruch treibt. In seinem Werk verarbeitet er seine Erlebnisse meist zeichnend in verstörenden und gewaltsamen Szenen, die Gesichter sind Gesichter des Krieges. Auch der anfangs eher atmosphärische, impressionistische Stil Beckmanns wandelt sich zu einem expressiveren, hartkonturierten Ausdruck. Wiederholt zeichnet und malt Beckmann Freunde wie Ugi Battenberg und vor allem dessen Frau, die zu seinem engsten Kreis in Frankfurt am Main gehören, wo er in den 1920er Jahren an der Städelschule lehrt. Dies sind die Jahre, in denen er seine Position als einer der bedeutendsten bildenden Künstler Deutschlands festigt und auch international erfolgreich wird.

Auch seine beiden Frauen, Minna Beckmann-Tube, von der er sich Mitte der 1920er Jahre scheiden lässt, und besonders die 20 Jahre jüngere Mathilde Kaulbach, auch Quappi genannt, inspirierten Beckmann zu zahlreichen Porträts und Doppelbildnissen. Das Bild „Quappi und Inder“ entsteht im Amsterdamer Exil. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten zwingt Beckmann 1937 zusammen mit Quappi zur Emigration, zunächst nach Paris und Holland, später in die USA. Er kehrt nie zurück und stirbt 1950 in New York. Beckmann dient die Kunst stets der Erkenntnis, nicht dem Vergnügen. Ziel war es, den trügerischen Schein zu erkennen, die wesentlichen Dinge dahinter zu erfassen und auf die Leinwand zu bannen. So beschreibt er das Malen nicht als leicht von der Hand gehenden Arbeitsprozess, sondern als schwer und anstrengend, aber unbedingt notwendig. Die Malerei ist seine Herausforderung und sein Ausdrucksmittel – Höllenqual und Erlösung gleichzeitig. Beckmann malt sein Leben lang immer wieder Selbstporträts. Reflexionen, die gleichermaßen von Selbstbewusstsein sowie von Selbstzweifeln zeugen. Zahlreiche, zum Teil auch flüchtige Skizzen bilden oft den Einstieg in die Porträtfassung. Eine kräftige Vorzeichnung, enge Bildausschnitte sowie sicheres Formgefühl und die Neigung zum Grotesken kennzeichnen die Werke von Beckmann. Die Motive aus Zirkus, Varieté und Theater mit Akrobaten, Schauspielern und Tänzern bieten ihm die Möglichkeit, die existenziellen Bedrohung seiner Person sowie künstlerischen Tätigkeit und der Unfreiheit durch Verfolgung Ausdruck zu verleihen.

Werke der Weltliteratur, Mythologie und Theosophie dienen Beckmann als Quelle für seine Allegorien. Er interpretiert sie im Kontext seiner Gegenwart und seines Beziehungsumfeldes. Die Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig hat sich zum Ziel gesetzt, mit rund 50 Gemälden und 100 Arbeiten auf Papier zwei in sich verschränkte Werkgruppen zusammenzuführen. Zum einen zeigt die Schau eine klassische Porträtgalerie, ein „Who is who“ in Beckmanns Leben, zum anderen jene Bilder, in denen Beckmann Familie und Freunden Rollen in seinem allegorischen Welttheater zugedacht hat. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen auf rund 400 Seiten im Hatje Cantz Verlag. In Korrespondenz zu der Ausstellung findet in den Kabinetträumen des Museums vom 17. September bis Anfang November 2011 eine Ausstellung der Frankfurter Fotografin Barbara Klemm mit einer Auswahl von Künstlerporträts statt. Barbara Klemm erhielt für ihr Lebenswerk 2010 den Max-Beckmann-Preis ihrer Heimatstadt.

Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht. 17.09.2011 – 22.01.2012 Museum der bildenden Künste Leipzig Katharinenstr. 10 04109 Leipzig Weitere Informationen unter: www.mdbk.de



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Kultur 55

Designers‘ Open in Leipzig Designer, kreative Entwickler und Unternehmensvertreter verwandeln Leipzig Ende Oktober wieder für drei Tage in die mitteldeutsche Designhochburg – Die Designers‘ Open lockt seine Besucher dazu diesmal in die Baumwollspinnerei.

Text: Katja Runge  Fotografie: Designers‘ Open

Vom 28. bis zum 30. Oktober findet in Leipzig die siebente Ausgabe der Designers‘ Open statt. Das Festival für Design Leipzig gilt als wichtigstes Forum für Design in Mitteldeutschland und präsentiert in diesem Jahr Arbeiten von Ausstellern aus zehn europäischen Ländern. Ort für das dreitägige Festival ist in diesem Jahr erstmals das im Westen der Stadt gelegene Gelände der ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei. Auf rund 5.000 Quadratmetern werden Interieur-, Industrie- und Modedesign auf den zwei zentralen Messen ‚DO/Market‘ und ‚DO/Industry‘ gezeigt. ‚DO/Market‘ wendet sich an designinteressierte Besucher und Händler und ist gleichzeitig Plattform für den Verkauf von Interieur- und Modedesign. Die Angebots­ palette reicht von raffinierten Leuchten und Möbeln bis hin zu Avantgarde- und Prêt-aporter-Mode, Streetwear und Modeaccessoires. Nahezu 40 Prozent der ausstellenden Designer aus dem „D/O Market“-Bereich Bereich stammen aus Mitteldeutschland. Darunter auch Franz Gabel vom Leipziger Label YEAYEA, das bereits zum vierten Mal in

Folge teilnimmt. Für Gabel gehört die Desig­ ners‘ Open bereits seit Jahren zum Pflichtprogramm, um neue Kontakte und Kunden zu gewinnen. „Meinem Partner und mir ist es wichtig, dass wir von den Besuchern Rückmeldungen auf unsere neuen Produkte erhalten, um diese zukünftig verbessern und optimieren zu können“, sagt Gabel. ‚Do/industry‘ wendet sich hingegen an Unternehmensvertreter, Industriedesigner, Architekten, Forscher und Entwickler und steht in diesem Jahr unter dem zentralen Thema „smart materials – new design“. In diesem Bereich der Messe werden Prototypen und serienreife Produkte von etablierten Designern und Newcomern gezeigt. Was sind die Materialtrends von morgen? Welche Anwendung finden diese Neuerungen und wo stecken die Potentiale für innovative Produktgestaltung? Diese und andere Fragen stellt eine begleitende Konferenz am Freitag, den 28. Oktober. Im Fokus stehen der Leichtbau in der Architektur, technische Funktionstextilien sowie die organische und gedruckte Elektronik. Renommierte Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Design

und Architektur präsentieren neue Verfahrenstechniken und Technologien. In der kuratierten Sonderausstellung gewähren Unternehmen und Forschungseinrichtungen, darunter viele aus dem mitteldeutschen Raum, den Besuchern Einblick in ihre Material- und Technologieforschungen. „Mit dieser Neuausrichtung von ‚DO/ Industry‘ ist es uns möglich, auch Wirtschaftsunternehmen und Forschungsinstitute zu präsentieren“, äußert Jan Hartmann, Initiator der Designers‘ Open. „In direkter Nachbarschaft zu den Designern und in Zusammenarbeit mit unseren Partnern SACHSEN!TEXTIL und Polykum e.V. zeigen wir in diesem Jahr ein umfassendes Bild von Forschung, Technologie und Anwendung neuer Materialien.“ Zusätzlich zu den beiden Messen erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einer Fashionshow, Sonderausstellungen, Vorträgen, Filmvorführungen und externen Ausstellungsorten in der Leipziger Innenstadt. Weitere Informationen und Anmeldung für die Konferenz: www.designersopen.de


G otik

Bildnachweis: Galerie Queen Anne

Bildnachweis: Vereinigte Domstifter

G alerie

Bildnachweis: IQ Mitteldeutschland

A usstellung

Einar Schleef

Achtung Kunst!

Naumburger Dom

Zu seinem 10. Todestag zeigt die Stiftung Moritzburg Zeichnungen des Künstlers.

Was für Leipzig die Baumwollspinnerei, ist für Nürnberg das AEG-Gelände.

Landesausstellung „Der Naumburger Meister“ zeigt Spitzenwerke mittelalterlicher Kunst.

Einar Schleef (1949–2001) war ruhelos. Er hat sich die Orte, an denen er lebte, nie ausgesucht. Er ging dorthin, wo er für sein Schaffen die besten Möglichkeiten erhoffte, und er ging wieder, wenn er seine Produktion beeinträchtigt sah. Als Schriftsteller hat Schleef die Epoche als eine fortgesetzte Nachkriegsgeschichte verstanden, sie mit seinem Geburtstort Sangerhausen verbunden und sein Leben lang als ein Verhängnis zu überwinden gesucht. Der Maler und Zeichner zeigt vor allem in der Jugend- und Studienzeit eine bestimmte Ortsgebundenheit in den Motiven von Häusern, Straßen, Personen. Später hebt er sie in szenischen und simultan angelegten Kompositionen auf. Das Zeitgeschehen ist hier als Gegenwart der Geschichte aufgefasst, das Persönliche zum Exemplarischen erweitert. Die Stiftung Moritzburg zeigt unter dem Titel „Ich bin ein anderer in mir“ vorrangig Arbeiten auf Papier, die eine Referenz an die jeweilige Schaffensphase bedeuten und zugleich in alle Richtungen des Gesamtwerks weisen. WH

Das Modell scheint Furore zu machen. Ein ehemaliges Industriegelände, von der Größe her eine kleine Stadt in der Stadt, wird nach der Schließung einer völlig neuen Nutzung zugeführt. Noch bis 2007 wurde auf dem AEG-Gelände produziert. Nach dem Aus kaufte die MIB AG das Gelände auf, um es schrittweise neu zu vermieten und parallel dazu aus- und umzubauen. Mittlerweile sind rund 60% des Geländes neu vermietet. Am 24. und 25. September wurden die Türen für das Publikum geöffnet. Die ca. 100 ansässigen Künstler stellen gemeinsam in einer Werkschau aus und lassen in ihre Ateliers schauen. 11 Leipziger Galerien wurden eingeladen, gemeinsam mit der Galerie oechsner aus Nürnberg in der Halle 20 auszustellen, während die Halle 14 aus Leipzig in der Halle 16 des Geländes Werke zeigt, die sich mit den Ereignissen rund um den 11. September beschäftigen. Am 24. September um 11 Uhr eröffnete der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly die Feierlichkeiten. Einige Schauen sind noch bis Ende Oktober zu sehen. EN

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht einer der bedeutendsten Bildhauerarchitekten der europäischen Kathedralgotik im 13. Jh., der Naumburger Meister. Von der Kathedralbaukunst in Reims inspiriert, gelangte er über verschiedene Stationen in Frankreich nach Mainz, Naumburg und Meißen. Erstmals kann ein Großteil der mit ihm und seiner Werkstatt in Verbindung gebrachten Arbeiten an einem Ort versammelt werden. Spitzenwerke der Skulptur, der Schatzkunst sowie erlesene Zeugnisse der Glas- und Buchmalerei aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Polen vermitteln einzigartige Einblicke in den Kultur- und Kunstaustausch des europäischen Mittelalters. Kinder und Jugendliche können in der KinderDomBauhütte selbst in die Rolle mittelalterlicher Baumeister schlüpfen und mit originalgetreuen Werkzeugen ihre Fertigkeiten mit Stein, Glas und Papier ausprobieren. Der rekultivierte Naumburger Domgarten lädt zum Entspannen und Flanieren ein. Im „Garten des Naumburger Meisters“ kann man Pflanzen wiederentdecken, die im Westchor naturgetreu dargestellt sind. SL

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kunstmuseum-moritzburg.de

Weitere Informationen finden Sie unter: www.auf-aeg.de und www.kunstaufaeg.de

Bis 2.11.2011, tägl. 10-19 Uhr, freitags 10-22 Uhr, Tel. 03445-2301120, www.naumburgermeister.eu


regjo

N A chruf

Bildnachweis: REGJO

Bildnachweis: Punctum/Stefan Hoyer

FOTOGRAFIEN

KULTUR 57

Zeitgeschichte in Bildern

In Memoriam

Die Wechselausstellung „Bilder im Kopf. Ikonen der Zeitgeschichte“ im Zeitgeschichtlichen Forum zeigt politisch bedeutsame Bilder und beleuchtet ihre Entstehungsgeschichte.

Im Juni verstarb unsere geschätzte Kollegin und Freundin Sigrid Gaulrapp friedlich.

retuschiert werden, da ein Soldat an beiden Handgelenken mehrere Armbanduhren trug, Plünderungen aber auf einem öffentlichen Foto nicht dokumentiert werden durften. Auch der symbolische Handschlag zwischen Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD) anlässlich der Gründung der Sozialistischen Einheitspartei war keineswegs so spontan, wie es auf den ersten Blick erscheint. Das Motiv des Händedrucks wurde schon im Vorfeld als neues Parteisymbol in Auftrag gegeben und zierte fortan Plakate und Drucksachen der Partei und später jedes Geschichtsbuch. Das berühmte Foto fängt also kein geschichtsträchtiges Ereignis ein, sondern lediglich eine gut geplante PR-Aktion. Über Hintergründe dieser Art informiert die von der Stiftung Haus der Geschichte entwickelte und von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützte Ausstellung, welche von Dienstag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig besucht werden kann. Der Eintritt ist frei. AS

Nach einem erneuten schweren Angriff ihrer Krankheit fanden Geist und Körper Ruhe. Für das endlose, teils rastlose Engagement für unseren Verlag bin ich ihr als Herausgeber und junger Verleger zutiefst dankbar. Neben unserer stetigen geschäftlichen Verbindung entwickelte sich eine enge und offene Freundschaft zu Sigi. Für die stets kreative Ideenfindung für Themen und Geschichten danke ich ihr sehr, so war sie auch für die Entwicklung des Verlages und für die Entwicklung meines eigenen Sprachbildes eine unglaublich gute Lehrmeisterin. Auch baute sie uns in vielen Stunden der Resignation und Mutlosigkeit in den Anfangsjahren unserer Verlagstätigkeit auf und vergaß dabei ihren eigenen Schmerz der Krankheit. Ich persönlich erkannte mit ihr gleiche Ansichten über die Welt und vor allem für ihre geliebte Heimat und für meine Wahlheimat Mitteldeutschland. In ihren 40 Jahren als Journalistin, Autorin und Kuratorin lernte sie die DDR und die neue Zeit im gemeinsamen Deutschland kennen und schätzen und war für ihre ehrliche, kritische und teils zynische Art der Sprache bekannt. CP

Der starre Blick des entführten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, der Sprung des 19-Jährigen Unteroffiziers über den Stacheldrahtzaun der Berliner Mauer oder der Kniefall Willy Brandts in Warschau. Wer kennt diese Bilder nicht? Alle diese Fotografien haben sich in unser Gedächtnis eingeprägt und wir verknüpfen sie ganz automatisch mit den dahinter stehenden geschichtlichen Ereignissen. Doch wie kommt es, dass in der alltäglichen Bilderflut gerade diese Fotos bei der Mehrheit der Bevölkerung hängen bleiben? Dieser Frage möchte die Ausstellung „Bilder im Kopf. Ikonen der Zeitgeschichte“ auf den Grund gehen. Was ist der Maßstab für die Qualität eines Bildes und welche politisch-historische Bedeutung verbirgt sich hinter den Motiven? Die Analyse der Entstehung, Verbreitung und Wirkkraft politischer Bilder im Nationalsozialismus, der DDR und der BRD liefert überraschende Erkenntnisse. So musste das Foto der Hissung der Sowjetflagge auf dem Reichstagsgebäude von Jewgeni Chaldej vor der Veröffentlichung Weitere Informationen unter: www.hdg.de/leipzig


K irill ivlev, D ie sch ö nheit hat . . . , 2 0 1 0

C attiau , L es passages ( ausschnitt ) , 2 0 0 9

Gefräßige Unwesen Ansichtssache

P etra O ttkowsi , Paita ( A usschnitt ) , 2 0 0 9

Labyrinth

Geht unter die Haut: Morbider Pathos und Selbstironie eines Künstlers.

Panorama einer Rekonstruktion – eine Annäherung aus französischer Perspektive.

Gebaute, lichtdurchflutete Räume ziehen den Betrachter magisch in ihren Bann.

Oft bezieht Kirill Ivlev in seinen Ausstellungen den ganzen Raum ein. Er verwandelt ihn mit Objekten, Bildern und Performances in einen Kosmos der Skurrilität, ironischen Anspielungen und bissigen Kommentare auf das Künstlerdasein und die Gesellschaft. Alte Gemälde oder Puppen, die er auf dem Flohmarkt findet, verarbeitet der Künstler weiter. Er überzieht sie mit neuer Haut und schafft neue Wesen aus ihnen. Wachs gehört zu den Lieblingsmaterialien von Ivlev. Er nutzt es, um Bilder, Rahmen und Wände zu betropfen, zu überziehen oder Objekten eine Hülle zu verleihen. Das Darunterliegende scheint mal mehr, mal weniger durch und lässt sich meist mehr erahnen als erkennen. Auch mischt das Wachs den gewünschten organischen Charakter bei. Ein leichtes Gruseln, aufkeimender Ekel oder Unwohlsein sind vom Künstler auf jeden Fall intendiert. Kirill Ivlev, geboren 1978 in Kertsch, Ukraine, 2001–08 Kunstakademie Münster, 2005 Gastsemester HGB Leipzig, freischaffend in Leipzig und Münster. CM

Plattenbauten, weitläufig betonierte Straßenzüge, barocke Repräsentativbauten, Hippiegeschäfte und nicht zuletzt das historische Panorama des Elbufers formen heute das Stadtbild Dresdens. Seit Canaletto ist viel Zeit vergangen. Vor allem der 2. Weltkrieg, dann die städtebaulichen Maßnahmen zu DDR-Zeiten und schließlich die Nachwendejahre sind Ursache für das heutige Erscheinungsbild Dresdens. Nostalgie und Funktionalität stehen nebeneinander und Spiegeln in ihrer Ambivalenz die Brüchigkeit der postmodernen Gesellschaft wider. Cattiau widmet sich diesem Phänomen einerseits in ihrer kulturwissenschaftlichen Arbeit, andererseits auch in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Mal mit der Kamera im Stil von Henri Cartier-Bresson, mal in kühl-fotorealistischer Malerei fängt sie die verschiedenen Facetten Dresdens ein, ohne die sich darbietende Vielfältigkeit in eine einheitliche Sprache zu zwängen. Tiphaine Cattiau, 1983 in Paris geboren, 2001–06 Studium der bildenden Künste in Paris, lebt und arbeitet in Dresden. EN

Obwohl unsere Assoziationen auf Hochtouren laufen, ist es nichts wirklich Konkretes, was uns Petra Ottkowski auf ihren Bildern zeigt. Wohnblock, Stadt aus Glas, warm beleuchteter Zufluchtsraum, all das steckt in ihren Bildern ohne es wirklich zu sein. Ein Spiel aus Raumfluchten, Quadern, Licht, Schatten und Farben verorten ihre Bilder an der Schnittstelle zwischen figurativer, abstrakter und konkreter Malerei. Ihr virtuoser Umgang mit Farbverläufen, mit Fluchtpunkten und Perspektiven, der wohldurchdachte räumliche Aufbau verrät Ottkowskis fundierte Ausbildung sowohl in der Malerei als auch in der visuellen Kommunikation und lässt dadurch das Auge des Betrachters noch freier in die Assoziation gehen, da es nirgendwo hängen bleibt. Petra Ottkowski, 1967 in Münster geboren, 1990–95 Studium der Visuellen Kommunikation in Münster, 1995–97 Studium der Buchkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 1997–2002 Studium der Malerei bei Prof. Arno Rink, ebenda 2002–05 Meisterschülerin. EN

Weitere Informationen zu Kirill Ivlev finden Sie unter: www.dst-galerie.de

Weitere Informationen zu Tiphaine Cattiau finden Sie unter: www.tiphainecattiau.de

Weitere Informationen zu Petra Ottkowski finden Sie unter: www.kunstverein-wesseling.de


regjo

Kultur 59

P less , V E rlassenes , 2 0 1 1

O liver prei S S , O H ne T itel , 2 0 0 9

S tefan S chiek , T he box , 2 0 1 0

Ur-Menschen

Wunderkammer

Glänzend!

„... denn jede Lust will Ewigkeit – will tiefe, tiefe Ewigkeit.“

Tritt ein und begib dich auf Entdeckungsreise zwischen den Fragmenten ...

Bonbonfarbene, schimmernde Lackschichten tarnen skurrile, endzeitliche Szenerien.

Holz ist lebendig, wächst und gedeiht zunächst aus reinem Selbstzweck, wie alle Lebewesen. Bevor Sebastian Pless jedoch sein Holz bearbeitet und ganz neue Formen aus ihm herausholt, hat es oft als Balken oder sonstiger Bauträger zwischenzeitlich einen funktionalen Zweck erfüllt. Gerade diese unterschiedliche Geschichte ist es, die Sebastian Pless an Holz als Werkstoff besonders interessiert. Dadurch wird es zum idealen Medium, seine existentiellen Fragen zu transportieren. Es geht ihm um die Auseinandersetzung mit dem Mensch-Sein, um Liebe, Tod, Vergänglichkeit und Ewigkeit. Aber angesichts der existenziellen Themen darf nie das nötige Quantum Ironie fehlen, um aufzuzeigen, dass es auch beim Eingemachten nicht nur eine Wahrheit gibt, und dass gerade die pathetische Geste eines albernen Kontrapunktes bedarf. Sebastian Pless, 1985 in Fulda geboren, 2005–2010 Studium an der Kunsthochschule Halle bei Prof. Andrea Zaumseil, seit 2010 Aufbaustudium bei Prof. Bruno Raetsch, lebt und arbeitet in Leipzig. EN

Dem Prinzip der Collage verhaftet, fügt und schichtet Oliver Preiß in seiner Malerei unterschiedlichste Motiv-Fragmente – Stoffbahnen, Figuren, Bilder, Möbelstücke oder Pflanzen, gleich einzelnen Bewusstseinsinhalten, zu Bildern. So streben die Arbeiten von Oliver Preiß zwar einerseits die Ausgewogenheit der bildlichen Einheit an, jedoch legen sie andererseits auch deren Voraussetzung, die Vereinzelung des Fragmentarischen, offen. Es entstehen Bilder, die den Blick in verschachtelte, halbreale Innenräume führen. In diesen vermitteln altarähnliche Aufbauten, Kerzen und madonnenhaft anmutende Frauengestalten den Eindruck einer Verklärung profaner Alltäglichkeit. Zugleich kippen die Werke von Preiß aber immer wieder in eine weltentrückte, fast sakrale, Richtung. Oliver Preiß, 1980 geboren in Berlin, 2000–06 Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, 2006–08 Meisterschüler bei Professor Ralf Kerbach an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, seit 2007 freischaffend. CM

Sein Blick durch den Sucher ist seit einiger Zeit weiter gestellt. Die Motive haben sich von stark vergrößerten Ausschnitten floraler Schmuckelemente oder reduzierter Porträts zu ganzen Figuren und Landschaften entwickelt. Es entstehen narrative Szenen mit einer unter der glatten Oberfläche des Glanzlacks versteckten kritischen Andeutung. Durch die ansprechende Ästhetik werden wir versucht, an der schönen Oberfläche zu verweilen, hinter der sich Katastrophen, Suchen und Entdeckungen abspielen, die wie unter einer Zuckerglasur eingegossen scheinen. Auch hat eine knalligere Farbigkeit Einzug gehalten. Bisher schlossen gedeckte Farben harmonisch ein Bild. Nun stehen reine Farben sich verstärkend nebeneinander. In Serien wie „warpainting“, „skyline“ und und „candy“ werden abstrakte Motive wie Diagramme sich überlagernder Töne in verschiedenen Farben durchgespielt. Stefan Schiek, 1976 geboren in Ulm, 1997–99 und 2000–02 Studium der Mediengestaltung / Freie Kunst, Bauhaus-Universität Weimar, seit 2002 freischaffend. CM

Weitere Informationen zu Sebastian Pless finden Sie unter: www.sebastian-pless.info

Weitere Informationen zu Oliver Preiß finden Sie unter: www.rothamel.de

Weitere Informationen zu Stefan Schiek finden Sie unter: www.stefanschiek.de


12. bis 14. Oktober: „efa“

9. Oktober „Lichterfest“

Die 12. Fachmesse bietet Informationen rund um die Themen Gebäude- und Elektrotechnik sowie Klima und Automation auf der Leipziger Messe. Leipzig (www.efa-messe.com)

Gedenken an die Menschen aus Leipzig und Danzig der friedlichen Revolution 1989. Leipzig (www.leipzig.de)

Messen, Kongresse & Tagungen

Freizeit & Sport

19. und 20. Oktober “Plastic Electronics“ Weltgrößte Ausstellung org. Elektronik zeigt Möglichkeiten umweltfreundlicher Energiegewinnung. Dresden, Messe www.messe-dresden.de

28. bis 30. Oktober “Designers‘ Open 2011“ Das dreitägige Festival für Design zeigt aktuelle Arbeiten aus Mode- und Produktdesign. Leipzig, Baumwollspinnerei www.designersopen.de

2. Oktober “Pyro Games 2011“ Das Feuerwerksfestival bietet eine Art Wettbewerb unter nationalen Feuerwerksmeistern. Dresden, Festwiese Ostragehege www.messe-dresden.de

20. Oktober “Mittelständischer Unternehmertag“ Die Themen Technologie, Unternehmensführung und Zukunftstrends stehen hier im Mittelpunkt. Leipzig, Congress Center www.mittelstaendischer-unternehmertag.de

28. bis 31. Oktober ”Dresdner Herbstmesse“ Wohnen, Bauen und Leben werden verbunden. Neu ist die Sonderausstellung „Kinder im Herbst“. Dresden, Messe www.dresdner-herbst.de

14. bis 16. Oktober “Werkleitz Festival Zoo“ Thema ist das Verhältnis vom Menschen zum Tier und zur Natur. Dazu gibts Filme und Vorträge. Halle, Zoo Halle www.werkleitz.de

21. bis 23. Oktober “SUHL 2011 – BAUEN-WOHNEN-ENERGIE“ Die 7. Immobilien- und Handwerkermesse wird durch die Sonderausstellung „Wohnart“ ergänzt. Suhl, Congress Centrum www.messekonzept-thueringen.de

3. bis 6. November “Vital“ Hier werden Informationen zu den Themen Gesundheit und Wellness geboten. Halle, Messe www.halle-messe.de

17. bis 23. Oktober “DOK Leipzig“ Das 54. Festival für Dokumentar- und Animationsfilm präsentiert sich mit neuen Werken. Leipzig www.dok-leipzig.de

21. bis 23. Oktober “Chemnitzer Herbstschau“ Die Familienmesse verbindet die Themenwelten Bauen und Wohnen, Hobby und Modellbau sowie Leben und Genießen. Chemnitz, Messe www.messe-chemnitz.com

19. November ”careers4engineers automotive” Von 10 bis 16 Uhr bietet die Karrieremesse der Automobilbranche für Unternehmen und Bewerber eine Plattform. Chemnitz, Messe www.careers4engineers.de

22. und 23. Oktober 2011 “8. Magdeburg-Marathon” Landschaftlich abwechslungsreichster Marathon mit Start und Ziel an der Magdeburger Messe. Magdeburg, Messe & Elbauenpark www.mvgm-online.de

26. Oktober “Firmenkontaktmesse Magdeburg“ Von 9:30 bis 17:00 Uhr können Studenten und Unternehmen hier erste Kontakte knüpfen. Magdeburg, Otto-von-Guericke-Universität www.firmenkontaktmesse-magdeburg.de

24. November “Innovationstag Thüringen“ Die Verleihung des Innovationspreises stellt den Höhepunkt der Veranstaltung dar. Erfurt, Messe www.messe-erfurt.de

Bildnachweis: Leipziger Messe GmbH; Punctum Franke; CottbusFotostudio Goethe; Jürgen Karpinki; Franz Radiziwill

29. Oktober “Europa tanzt“ Um 20:00 Uhr beginnt das 44. internationale Tanzturnier. Liebhaber von Standard- und lateinamerikanischen Tänzen kommen hier auf ihre Kosten. Magdeburg, Stadthalle www.mvgm-online.de


regjo

KALENDER 61

1. bis 6. November „21. Filmfestival Cottbus“

1. Oktober bis 8. Januar 2012 „Neue Sachlichkeit in Dresden“

Der Cottbusser Altmarkt wird jedes Jahr zur Zeit des Filmfestivals blau beleuchtet. Cottbus (www.filmfestivalcottbus.de)

Ausstellung in der Staatlichen Kunstsammlung über die Malerei der Zwanziger Jahre. Erstmalig wird ein Überblick über die Neue Sachlichkeit in Dresden von Dix bis Querner geboten. Dresden (www.skd.museum.de)

Bildende Kunst 3. bis 6. November “Tischtennis World Team Cup 2011“ Die zwölf weltbesten Männer- und Frauenteams werden bei diesem spannenden Turnier ermittelt. Magdeburg, Bördelandhalle www.mvgm-online.de

20. August bis 30. Oktober “Bilder einer Großstadt“ Künstler zeigen die Stadt Chemnitz und ihre Bewohner im Wandel der Zeit. Chemnitz, Neue Sächsische Galerie www.neue-saechsische-galerie.de

7. Oktober bis 20. November “Grenz/wechsel.Berlin/Potsdam 1973/1989/2007“ Karl-Ludwig Langes Fotografien zeigen die Entwicklung um die Berliner Mauer von 1973 bis 2007. Leipzig, Zeitgeschichtliches Forum www.hdg.de/leipzig/

25. und 26. November “9. Internationaler Einsiedler Supercross“ Die Indoor-Motocross-Veranstaltung bietet spannende Rennen mit internationalen Fahrern. Chemnitz, Messe www.supercross-chemnitz.de

2. September bis 31. Januar 2012 “Ausstellung: Musikimpressionen“ Malereien von Tetyana Sadowski, die am Eröffnungstag von Musik begleitet werden. Bautzen, Rosementis www.rosementis.de

20. Oktober bis 5. Dezember “Zeitgenössische Armenische Kunst“ Malereien, Grafiken, Videos und Fotos kann der Besucher bestaunen. Halle, Kunstverein Talstrasse www.kunstverein-talstrasse.de

25. November bis 30. Dezember “1000 Funkel“ Die Funkelstadt im weihnachtlichen Dresden wird in einer beheizten Zeltlandschaft präsentiert. Dresden, Cockerwiese www.1000funkel.de

9. September bis 29. Oktober “Kontinuum“ Malereien, Zeichnungen und Skulpturen von Sonomi Kobayashi und Bettina Lüdicke. Leipzig, Galerie ARTAe www.artae.de

21. Oktober bis 19. November “Brücken“ Sebastian Stumpfs Selbstinszenierungen hinterfragen das Verhältnis von Körper und Raum. Leipzig, galerieKleindienst www.galeriekleindienst.de

11. Dezember “Spirit“ Die neue Show der Gymmotion zeigt WeltklasseShowartisten und ihre Faszination des Turnens. Chemnitz, Messe messe-chemnitz.com

17. September bis 22. Dezember “Wir sind was du sagst“ Werke von Hans Aichinger und Steffen Junghans verschwimmen zwischen Dokumentation und Fiktion. Leipzig, maerzgalerie www.maerzgalerie.com

27. Oktober bis 27. November “Sparkling Silence“ Walter Bergmoser präsentiert eine Auswahl von Studierenden des Fachbereichs Fine Art Photography. Erfurt, Kunsthalle, Renaissance-Saal www.kunsthalle-erfurt.de

14. bis 18. Dezember “Speed“ Holiday on Ice in einer neue Dimension. Eiskunstläufer, Tänzer, Artisten und Stunt-Skater überraschen bei ihrem Spiel mit der Geschwindigkeit. Erfurt, Messe www.messe-erfurt.de

1. Oktober bis 11. Dezember “Bilder aus dem Norden“ Antje Fretwurst-Colbergs Malereien zeigen das Leben an der Küste, ihre geografische Herkunft Norddeutschland will sie nicht verleugnen. Mühlhausen, Galerie Zimmer www.galeriezimmer.de

Dezember 2011 bis März 2012 “Otto Dix – retrospektiv“ Zum 120. Geburtstag widmet Gera dem Künstler Otto Dix diese Ausstellung mit ca. 100 hochkarätigen Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Grafiken. Gera, Orangerie www.gera.de


Einar Schleef

kunstmuseum des landes sachsen-anhalt | halle

23.10.2011—15.01.2012

Stiftung Moritzburg Friedemann-Bach-Platz 5 06108 Halle (Saale) www.kunstmuseum-moritzburg.de

Ich bin ein anderer in mir. Lebensorte

Öffnungszeiten: Di 10–19 Uhr Mi–So und an Feiertagen 10–18 Uhr geschlossen am 24.12. und 31.12.2011 Einar Schleef, Wolken (Dänemark), 1980er Jahre Foto: Ludwig Rauch, Berlin; © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen

B2B!

PIERRE-AUGUSTE

RENOIR WIE SEIdE GEmAlT 18. September 2011 - 8. Januar 2012

www.regjo-leipzighalle.de

Theaterplat z 1 · 09111 Chemnitz www.kunstsammlungen-chemnitz.de

Pierre-Auguste Renoir, Porträt der Dichterin Alice Vallières-Merzbach, 1913 (Detail), Öl auf Leinwand, 92 x 73 cm, Association des Amis du Petit Palais, Genève, Foto: Studio Monique Bernaz, Genève

Das Magazin für Mitteldeutschland

Kunstsammlungen Chemnitz


regjo

KALENDER 63

9. Oktober „Der Besuch der alten Dame“

16. Dezember 2011 „Schwanensee“

Eine Tragikkomödie von Friedrich Dürrenmatt sieht man im Eduard-von-Winterstein Theater. Annaberg-Buchholz (www.eibenstock.de)

Gastspiel der russischen Balettakademie R. Nurejew. Eine choreografische Akademie als Juwel des Weltballetts mit hohem professionellem Niveau und künstlerischer Hingabe. Dresden (www.kulturpalast-dresden.de)

Musik, Theater & Tanz 1. bis 16. Oktober “Tonlagen“ Beim Dresdner Festival der zeitgenössischen Musik liegt der Fokus in diesem Jahr auf den Werken des Komponisten Steve Reich. Dresden, Hellerau www.hellerau.org

2. November “Help! Oder wie wir einmal fast berühmt wurden“ Um 20:00 Uhr Premiere. Das Stück beschäftigt sich mit der Frage, was man alles tut, um den großen Durchbruch zu schaffen. Leipzig, Lofft www.lofft.de

27. November 2011 ”Traditionelles Adventskonzert“ Um 16:00 Uhr verzaubern die Weltklassestimmen der Wiener Sängerknaben den Zuhörer mit traditionellen Weihnachtsliedern. Magdeburg, Johanniskirche www.mvgm-online.de

7. und 8. Oktober “Die Welt ist nicht immer Freitag“ Um 20 Uhr präsentiert Peter Kube originelle Alltagsgeschichten aus der Feder von Horst Evers. Dresden, Theaterkahn www.theaterkahn-dresden.de

4. November “Lord of the dance“ Um 20:00 Uhr Beginn der Steptanz-Show. Sie begeisterte bisher in Deutschland 3,6 Mio Zuschauer. Magdeburg, Stadthalle www.mvgm-online.de

30. November und 1. Dezember “Spielplan Deutschland“ Diese Bühnensimultanschau ermöglicht es, alle Theatervorstellungen eines Abends zu sehen. Leipzig, Schaubühne Lindenfels www.spielplandeutschland.de

13. bis 23. Oktober “Ur-Krostitzer Lachmesse-Gala“ Das Gastspiel mit 160 Künstlern aus sieben Ländern bereiten einen vergnüglichen Abend. Leipzig, Oper www.oper-leipzig.de

4. November “Ich bin ein guter Vater“ Um 10:00 Uhr Premiere. Mit den Fragen, was einen guten Vater in der heutigen Zeit ausmacht. Leipzig, Theater der jungen Welt www.theaterderjungenweltleipzig.de

9. bis 11. Dezember “Weihnachtsoratorium“ Der Thomanerchor sorgt mit einem Konzert in Leipzig für vorweihnachtliche Stimmung. Leipzig, Thomaskirche www.thomaskirche.org

15. Oktober “Tosca“ Um 19:00 Uhr Premiere. Zusätzlich richtet der RichardWagner-Verband Leipzig e.V. am 17. Dezember einen Opernbesuch mit Exkursion aus. Leipzig, Oper www.oper-leipzig.de

8. bis 13. November “euro-scene“ Das 21. Festival zeitgenössischen Theaters wird zwischenmenschliche Störungen beleuchten. Leipzig www.euro-scene.de

10. Dezember “Vollmondnacht“ Um 22:00 Uhr beginnt das rustikale Nachtmahl, mit Musik und interessanten Geschichten der Stadt. Magdeburg, Johanniskirche www.buehnen.net

26. November “Der Besuch der alten Dame“ Um 19:30 Uhr beginnt die Friedrich Dürrenmatts Tragikkomödie, sie gehört zu den Klassikern der modernen Dramatik, unter der Regie von Grazyna Karnia. Rudolstadt, Theater www.theater-rudolstadt.com

10. Dezember “Macbeth“ Um 19:00 Uhr Premiere. Shakespeares Königsdrama bekommt in seiner Vertonung durch den italienischen Musikdramatiker Verdi eine rasante Lebendigkeit. Leipzig, Oper www.oper-leipzig.de

29. Oktober “Anna Karenina“ Um19:30 Uhr Premiere des Balletts von Jochen Ulrich mit Musik von Sergej Rachmaninow. Chemnitz, Opermhaus www.theater-chemnitz.de

Bildnachweis: Dieter Knoblauch; www.jenakultur.de


Impressum: 6. Jahrgang, Ausgabe 22 ISSN 1614-2837 Hauptredaktionsschluss: 17. September 2010 Anzeigenschluss: 24. September 2010 Erscheinungstermin: 27. September 2010

AUSFLUG

Bildnachweis: Punctum/Stefan Hoyer

Impressum: Herausgeber: REGJO-Verlag für regionales Marketing GmbH, Marbachstraße 2, RECLAM7. Jahrgang, 26 Haus; 04155 Ausgabe Leipzig, Telefon: (03 41) 9 75 32 44, ISSN 1614-2837 Telefax: (03 41) 5 90 38 59; www.regjo-leipzighalle.de Hauptredaktionsschluss: 16. September 2011 E-Mail: info@regjo-leipzighalle.de Anzeigenschluss: 20. September 2011 REGJO ist eine eingetragene Marke (39867052) der Erscheinungstermin: 10. Oktober 2011 GmbH REGJO-Verlag für regionales Marketing

Herbstausfahrt vorbei an geheimnisvollen Wäldern, Hochebenen mit einmaligen Ausblicken und einsamen Gebirgsdörfern.

Nebel hängt über den Auen am Fluss. Sonnenlicht spielt mit den weißen Fetzen und lässt den Tau in den Wiesen am Neißeufer funkeln. Der Oder-NeißeRadweg wächst als leicht gewundenes Band in die Oberlausitzer Landschaft hinein. Überall gibt es Gaststätten, Pensionen und Bed-and-Bike-Herbergen, die sich auf die radelnden Gäste eingestellt haben. Das kleine grüne Dreieck mit dem blauen Fluss in der Mitte, das Symbol für den Oder-Neiße-Radweg, gibt von Zittau aus, der altehrwührdigen Stadt im Dreiländereck, die Richtung vor. Etwa 40 Kilometer sind es bis ins prachtvolle Görlitz, verraten Wegweiser. 68 bis Rothenburg. Und von Bad Muskau, der Kur- und Pückler-Park-Stadt, trennen den Radfahrer etwa 105 Kilometer. Nach Süden zu, nicht weit hinter der Grenze zum Nachbarland Tschechien liegt Nová Ves. Dort, im böhmischen Isergebirge, entspringt die Neiße und beginnt seit 2001 der Weg, der Jahr für Jahr Radtouristen aus ganz Europa und darüber hinaus anzieht. Gerade im Herbst bietet die im weiteren Verlauf bis an die Ostsee reichende Strecke eine Fülle an Eindrücken – egal, ob für Aktivurlauber oder Familien mit Kindern. IH Weitere Informationen unter: www.oderneisse-radweg.de

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