Regjo Ausgabe 04.11

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REGJO

1/2011

Das Magazin f端r Mitteldeutschland

4 EUR

ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de

Exkursionen


Erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“ Konstrukteur: Prof. Johann Andreas Schubert Deutschland, Wernesgrün (Vogtland), 1838

utschland: e ld e t it M Ort in , Für Sie vor rfurt, Halle E , n e d s e r z, D in Chemnit rg. d Magdebu n u ig z ip e L

Antrieb. Made in Germany. Mit der regional verwurzelten Sachsen Bank. Die Dampflokomotive steht für Antriebskraft und Fortschritt. So wie die Sachsen Bank mit ihrem leistungsstarken und zukunftsweisenden Produkt- und Dienstleistungsangebot. Als ein Unternehmen der LBBW-Gruppe bietet sie Ihnen die umfassende Kompetenz

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

eines erfahrenen, flexiblen Finanzdienstleisters und die besondere Kundennähe einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere Informationen unter www.sachsenbank.de


regjo

editorial 3

Liebe Leserinnen und Leser, nach der Katastrophe von Nordjapan wird nichts mehr so sein, wie es zuvor war. Die bisherige Wirtschaftssupermacht Japan wird sie bewältigen, aber geschwächt aus ihr hervorgehen. Das wird uns alle beeinflussen. Auch wirft die Katastrophe Fragen zum weltweiten Fortschrittsglauben und Zukunftsdenken auf, die tiefgehender Antworten bedürfen. Als Herausgeber eines wirtschaftsorientierten mitteldeutschen Magazins stand ich an jenem furchtbaren Freitag vor der Frage, ein inhaltlich fertiggestelltes Heft auf den Weg zu bringen, das ganz andere Stimmungen widerspiegelt, aber mit zwei Seiten über ein japanisches Autos auch beweist, wie nahe uns das ostasiatische Land ist. Mögen jene zwei Seiten doch als Ausdruck der Hoffnung gesehen werden! Die Arbeit unseres Teams zu ignorieren, weil sie nicht mit der Katastrophe jammert, wäre aber der falsche Weg angesichts von so viel Zerstörung. So freue ich mich trotz allem, Ihnen zum Frühlingsanfang eine REGJO-Ausgabe zu präsentieren, die die Aspekte Sehen und Treffen in den Vordergrund rückt. "Messen als Spiegelbild einer Wirtschaftsregion" zeigt die Marktplätze der Innovationen – kein neues, aber ein zunehmend wichtiges Thema für den Mittelstand. Romantik bestimmt unser Verhältnis zur Natur und Kultur. REGJO hat dafür eine touristische Straße zusammen gestellt, die auch die Märchenstraße und die Straße der Romanik tangiert, aber noch ein internes Programm ist, jedoch mit eigenen Attraktionen. Etwa so, wie sie sich der sächsische Landtagsabgeordnete Tino Günther in seinem Gastkommentar vorstellt. Heute sind die Seeufer einer neuen Seenland­schaft die romantischen Plätze für Einheimische und Angereiste geworden. Unser Besuch auf der diesjährigen ITB, der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, zeigt eindeutig, wie facettenreich und individuell auch dieses Marktsegment in Mitteldeutschland ist und dass es eine Vision geben muss. Wenn auch Helmut Schmidt einmal sage, "Wer Visionen als Politiker in der Politik hat, sollte zum Arzt gehen", wollen wir uns nicht nur mit dem richtigen Urlaub den Arzt sparen, sondern sehen in Visionen und Glauben der Unternehmer im Einklang mit den politisch Schaffenden eine Kraftquelle. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Vergnügen mit dem ersten unserer vier Lektüre-Angebote in diesem Jahr. Claus-Peter Paulus Herausgeber

Die Ziele des REGJO: Der Wettbewerb zwischen den Standorten in Europa wird schärfer. Die klare Positionierung und Profilierung einer Region sichert das Bestehen in diesem Wettbewerb. REGJO berichtet mit überregionaler Präsenz über Wirtschaft, Kultur und Leben aus der Wirtschaftsregion Leipzig-Halle. Mit kompetenten Beiträgen und einprägsamen Bildern erhöht REGJO die Identifikation der Menschen mit der Region. So gewinnt die Region als Standort weiter an Attraktivität. Bei Bewohnern und Investoren.


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INHALT

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28 Gut ausgestellt:

56 Go East:

Weil man miteinander ins Gespräch kommt, reißt der Messeerfolg auch im digitalen Zeitalter nicht ab. Unternehmen und Kunden schätzen die Warenund Leistungsschauen, weil man sich dort persönlich begegnet. Ein Streifzug durch die mitteldeutsche Messelandschaft.

Der Leipzig/Halle Airport bietet mit Flugverbindungen kurze Wege zu zwei der interessantesten Wachstumsmärkte Mittel- und Osteuropas.

Messen & Tourismus in Mitteldeutschland

Wirtschaft

22 Nach der Messe ist vor der Messe: Interview mit Hartmut Bunsen und Dr. Thomas Hofmann über die Effekte erfolgreicher Messen für die Unternehmen und die Regionen.

51 Kein Grün ohne Blau: Der Grüne Ring Leipzig als Moderator zwischen Wassertourismus und Auenent­ wicklung.

06 Famous for three minutes: Geschäftsideen im Fahrstuhl, das ICC Sprachinstitut lud zur 11. Mitteldeutsche Elevator Pitch Night, ein englischsprachiger Wettbewerb.

52 Prämierter Tourismus: 39 Fürsprecher und Mutmacher: Interview mit Jochen Lohse, Regionalgeschäftsführer Leipzig des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft.

40 Fast wie im Roman: Gedankenvolle Rundreise durch die Region auf den Spuren der alten Romantiker. Sehenswürdigkeiten und beliebte Ausflugsziele bekannter Städte.

Drei Unternehmen der Region erhalten geachteten Preis für die vorbildliche Förderung der touristischen Entwicklung auf internationaler Ebene.

53 Freizeit und Wassersport: Zwei Kurzportraits beliebter und etablierter Leipziger Freizeitinstitutionen – Der Start in die neue Saison.

54 Strahlendes Auge: 49 Ungebrochene Lust am Reisen: Dr. Schmidt vom Leipziger Institut für empirische Forschung erklärt, wo und warum das Reisebarometer ausschlägt.

50 Auf natürliche Vielfalt setzen: Tino Günther, Landtagsabgeordneter des Freistaates Sachsen, erläutert in seinem Gastkommentar die Tourismusstrategie 2020.

Der Geiseltalsee entwickelt sich zum Tourismusmagneten in Mitteldeutschland, in den große Hoffnungen für die Region gesetzt wird.

74 Messekalender 2011: Eine Übersicht der wichtigsten Messen und Kongresse des Jahres in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

07 Immer schön flüssig bleiben: Liquiditätsmanagement in einfachen leicht zu bedienenden und günstigen WebAnwendungen.

17 Auf zu neuen Ufern: Der auf dem Gelände des alten Handelshafens Magdeburg entstandene Wissenschaftshafen bietet Forschungseinrichtungen, innovativen Unternehmen und Dienstleistern exzellente Bedingungen und viele Freiräume für neue Ideen.

19 Managementstrategie: IMPULSE csr – Weiterbildungsangebot, Kommunikationsnetz und Meinungsforum zugleich, kommt vor allem dem Mittelstand in den neuen Ländern zugute.


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60 Kultur in Wasser:

67 !mehrTANZ:

In Mitteldeutschland entsteht grenzübergreifend ein neuer touristischer Schwerpunkt zwischen Kultur und Freizeit.

Sänger, Tänzer und kreative der Darstellenden Kunst erfinden und choreografieren in der Männerschwimmhallen des Leipziger Stadtbad zum Thema Wasser.

Immobilien & Architektur

Kultur & Gesellschaft

62 Alte Industriegebäude: Mut zur Vision beweist die Floreijn-Gruppe mit ihrem Investment im Industriequartier Plagwitz.

18 Plädoyer für mehr Mittelstand: Connex Steuerberater unterstützen die Initiative "Gründerland Deutschland".

68 Zwei Maler im Vergleich: 65 Immobilien im Spannungsfeld Die Immobilienbranche bieten aktuell voller Zünd- und Gesprächsstoff. Auf dem 9. Mitteldeutschen Immobilienkongress im Westin Leipzig trafen sich Politiker und Handelsvertreter zu grundlegenden Gesprächen.

Cyril Massimelli und Wolfram Ebersbach stehen Rede und Antwort zu ihrer Malerei und ihrer kommenden Ausstellung.

69 Medium aus Licht und Schatten: Im Museum der bildenden Künste Leipzig erwarten uns bis 15. Mai nostalgiefreie Zeitzeugen aus fünfzig Jahren.

70 Von ungeheurer Wirkung: Gustav Mahler wurde in Leipzig zum Sinfoniker. Ein Festival in der sächsischen Musikstadt ehrt den Österreicher zu seinem 100. Todestag.

INHALT 5

71 Verletzlichkeit und Geborgenheit: Stiftung Moritzburg in Halle zeigt von 03.April bis 03. Juni die erste monografische Ausstellung von Berlinde De Bruyckere in einem deutschen Museum.

72 Junge Talente: Kurzportraits junger Künstler, eine zeitgenössische Collage aus verschiedenen Stilrichtungen.

76 Kulturkalender: Eine Auswahl sehenswerter Veranstaltungen aus den Bereichen Freizeit & Sport, Musik, Theater & Tanz sowie Bildende Kunst.



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MEINUNG 7

6 Köpfe – 6 Meinungen Mitteldeutschland hat, nicht zu Letzt durch die Flutung der ehemaligen Tagbaue, an touristischer Attraktivität gewonnen. Welche Möglichkeiten sehen Sie langfristig, die Region als klassische Pauschalreise-Destination zu etablieren?

1. Sandra Brandt, Geschäftsführerin des

Tourismusvereins Leipziger Neuseenland e.V.: „Das Leipziger Neuseenland ist durch den Seepark Auenhain bereits im TUIKatalog buchbar und verzeichnet damit sehr gute Auslastungszahlen. Mit dem BELANTIS Vergnügungspark und Kanupark Markkleeberg wurden neue Freizeiteinrichtungen geschaffen, die neben den Übernachtungsmöglichkeiten die eigentlich wichtige Komponente in Pauschalangeboten darstellen. Stück für Stück macht sich die Region damit auf, auch im Pauschalreisemarkt präsenter zu werden“. 2. Michael Pirl, Vizepräsident der IHK Halle-Dessau: „Mitteldeutschland birgt mehr als geflutete Tagebaue und daraus entstandene Naherholungsbereiche. Es vereint landschaftliche und geografische Besonderheiten mit ausgeprägten Kulturlandschaften und bietet eine Menge Anreiz für Aktiv-, Kultur- und Industrietouristen. Wenn die vorhandenen Mittel auf die Wünsche und Erwartungen der Reisenden abgestimmt werden, eine konzeptionelle Vermarktung erfolgt und alle am Tourismus beteiligten Leistungsträger gemeinsam kooperieren, hat Mitteldeutschland die besten Chancen, zu einer weltweit beliebten Destination.“

3. Kai-Uwe Döhler, Geschäftsführer der Connection Company: „In Bezug auf die Region Leipzig-Land, ist als Grundproblem die Außendarstellung zu betrachten. Die Gesamtverknüpfung unter einer Dachmarke ist notwendig. Des weitern muss man weg von der Kirchturmpolitik und hin zum freien Denken. Für die Destination gilt, man darf nicht das machen, was es schon woanders gibt. Variationen müssen geschaffen werden. Einschränkend sind die derzeit noch zu geringen Hotelkapazitäten im Umfeld der neu entstandenen Ressourcen.“ 4. Lars Jörn Zimmer, Vorsitzender des Landes-Tourismusverbands SachsenAnhalt e.V.: „Sachsen-Anhalt hat als Industrie- und Bergbaufolgelandschaft herbe Einschnitte hinnehmen müssen. Diese Narben in der Landschaft verheilen nun langsam. Eine attraktive Infrastruktur zur Inwertsetzung der entstandenen Binnenseen wie Badestellen, Erholungsflächen und gastronomische Versorgung ist notwendig. Wir setzen auf die Zukunft der neu entstandenen Binnenseen als wertvolle Ergänzung zu etablierten Kulturreisezielen. Diese Gebiete werden einmal wertvolle Naherholungs- und Wassersportreviere in Mitteleuropa sein.“

6. Hans-Jürgen Goller, Geschäftsführer der

Tourismusmarketing Gesellschaft Sachsen mbh: „Die Tagebaufolgelandschaften – also das Leipziger Seenland – hat sicher in erster Linie Bedeutung für Naherholung und Tagestourismus. Ob Mitteldeutschland „klassische“ PauschalreiseDestination werden kann, hängt auch davon ab, ob weitere Investitionen, z. B. in attraktive Hotelprojekte, folgen. Die Beispiele Tropical Islands, der Europapark Rust, wie auch das Heide Spa Bad Düben im Wellness-Segment zeigen, daß dies bei professionellen Konzepten möglich ist.“ 6. Bärbel Grönegres, Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH: „Mitteldeutschland zeichnet sich durch eine einzigartige Verbindung von attraktiven Kulturreisezielen und idyllischen Landschaften zur Naherholung aus. Gäste aus dem In- und Ausland wissen die zentrale Lage Thüringens in Deutschland sowie die guten und kurzen Verbindungen zwischen den einzelnen Städten zu schätzen. Die enge Verknüpfung von Natur und Kultur, machen die Region zu einem besonderen Reiseziel. Hier finden Besucher Ruhe und Entspannung, aber können zugleich eine unvergleichliche Kulturlandschaft entdecken.“

Bildnachweis: Tourismusverein Leipziger Neuseenland e.V.; IHK Dessau; REGJO; Tourismusverband Sachsen-Anhalt e. V.; Ines Nebelung; Thüringer Tourismus GmbH


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REGIONALE WIRTSCHAFT

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Amelie Becker erhielt neben dem Publikumspreis auch die Auszeichnung für die beste Geschäftsidee.

Famous for three minutes! Traditionell im Januar fand auch dieses Jahr im Leipziger DaCapo die XI. Mitteldeutsche ELEVATOR PITCH NIGHT statt. Ausgezeichnet wurde in den Kategorien „Bester Pitch“, „Beste Geschäftsidee“, „Medienpreis“ sowie „Publikumspreis“.

Text: ICC Sprachinstitut  Fotografie: Golden Eyes Fotostudio

In dem vom ICC Sprachinstitut James Parsons veranstalteten BusinessEvent hatten elf Wettbewerber die Möglichkeit, vor rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Forschung ihre Geschäftsideen in englischer Sprache in drei Minuten zu präsentieren. Die Besonderheit dieser Veranstaltung, deren Schirmherrschaft erneut Uwe Albrecht, Bürgermeister für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Leipzig, übernommen hatte, liegt dabei in der Art der Präsentation (Pitch). Diese geschieht nicht etwa hinter einem Rednerpult, sondern in einem Aufzug. Warum? Grundidee der ELEVATOR PITCH NIGHT ist es, dass man im Aufzug einen potentiellen Geldgeber oder Geschäftspartner trifft und diesen innerhalb der Kürze der Fahrt von sich überzeugen möchte. Passend dazu trat die Firma Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH als Hauptsponsor der Veranstaltung auf. Geschäftsführer Christian Fröhlich war mit dem Engagement sehr zufrieden. „Es freut uns speziell zu sehen, dass unsere Aufzüge Menschen mit Ideen so weit nach oben bringen können.“ Neben dem Reiz ein Konzept in nur drei Minuten vor Publikum präsentieren zu müssen, erfolgt dies auch in englischer Sprache. Dieser spezielle internationale Aspekt drückt sich ebenfalls in der Jury um den britischen Botschafter Simon McDonald, die amerikanische Generalkonsulin Katherine Brucker, sowie den maltesischen Honorarkonsul Detlef Bischoff aus. Aber auch lokale Größen aus Wirtschaft, Politik und Forschung waren vertreten. So saßen etwa Dr. Harald Langenfeld (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig), Dr. Stephan Stubner (HHL) und Prof. Dr. Helge Löbler (Universität Leipzig) in der hochkarätigen Expertenjury. Die mediale Aufmerksamkeit in diesem Jahr war überaus groß. Besonders Amelie Becker (klangumfang), die mit ihrer Idee von Rei-

sehörspielen für Kinder gleich mit zwei Preisen (Beste Geschäftsidee und Publikumspreis) ausgezeichnet wurde, konnte sich über Artikel in regionalen sowie überregionalen Medien (Spiegel Online) freuen. Doch nicht nur das. „Schon am Abend haben wir viel Beachtung gefunden. Neben direkten Kontakten erhielten wir auch sehr viel Anregungen, die wir versuchen im Aufbau unseres Projektes zu berücksichtigen.“, so die Master-Studentin der Universität Leipzig. Den Hauptpreis für den besten Pitch erhielt dieses Jahr Steffen Rohr (syconomic). Seine Firma stellt für Mittelständische Unternehmen ein Internettool bereit, mit dessen Hilfe Einzahlungen und Auszahlungen zur Überprüfung der Liquidität ständig im Blick behalten werden können. Trotz seines Hauptgewinns resümiert er: „Es ist sehr schwer Dienstleistungen in drei Minuten darstellen zu können. In dieser Beschränkung liegt die besondere Herausforderung des Wettbewerbs.“ Der erstmals ausgelobte Medienpreis wurde von BBC Hauptstadtkorrespondent Stephan Evans an Annika Schmidt von Wax in the City Leipzig vergeben. Ebenfalls auf großes Interesse stieß Swen Streubel (LE Mobile) mit seinen Elektroautos. Nach der ELEVATOR PITCH NIGHT gibt es nun weiteres Interesse, beispielsweise von einer Wohnungsgesellschaft. Die wunderbare Idee zur Elevator Pitch Night hatte James Parsons bereits vor elf Jahren. Jedoch wäre es nur eine Idee geblieben, hätte Parsons nicht die Unterstützung von Anette Ehlers erfahren, welche ihm bei der Planung bis zur Umsetzung der ersten Veranstaltungen helfend zur Seite stand. Das Datum für die nächste ELEVATOR PITCH NIGHT steht bereits fest. Vielleicht können auch Sie am 30. Januar 2012 „famous for three minutes“ sein. Infos unter: www.icc-sprachinstitut.de


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REGIONALE WIRTSCHAFT 9

Im Bild: Torsten Röhner und Steffen Rohr, die Unternehmensgründer und Geschäftsführer der syconomic GmbH.

Immer schön flüssig bleiben syconomic bietet Beratung und Tools zum Liquiditätsmanagement – die beiden Gründer wollen Ihre langjährigen Erfahrungen im Finanzmanagement in einfache, leicht zu bedienende und günstige Web-Anwendungen „gießen“.

Text: Susan Kulf  Fotografie: syconomic GmbH

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen hat viele Kunden, macht Umsatz wie nie zuvor und trotzdem müssen Sie feststellen, dass nicht genug Geld in der Kasse ist. Entweder hat man das große Glück, und die Bank räumt kurzfristig eine Kreditlinie ein, die sie sich gut bezahlen lässt, oder Ihr Unternehmen ist pleite. Schade drum, aber so ergeht es vielen Unternehmen, und zwar nicht nur den kleinen, sondern auch den großen. „Dass Liquidität ein unerlässlicher Faktor in jedem Unternehmen ist, sollte keine neue Erkenntnis sein. Oft sieht die Realität aber anders aus“, meint Steffen Rohr, einer der Gründer von syconomic. „Dass nicht genügend Liquidität im Unternehmen vorhanden ist, merken viele Unternehmen häufig erst dann, wenn Rechnungen zurückgehalten werden müssen und Löhne nicht ausbezahlt werden können. Dann ist aber meistens schon zu spät.“ Grundvoraussetzung für das Liquiditätsmanagement im Unternehmen ist die Kenntnis aller Finanzpositionen, vom Bankkonto über Geldanlagen bis zu Krediten und Kreditlinien. Die Frage, wie viel Liquidität aktuell verfügbar ist, muss jeder Unternehmer sofort beantworten können. Wie sich

die verfügbare Liquidität in Zukunft entwickeln wird, schließt sich an diese Fragestellung an und richtet den Fokus vom „Heute“ in die Zukunft. „Liquiditätsplanung hat nichts mit dem Blick in die Glaskugel zu tun. Sie ist das wesentliche Instrument, um Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen und um Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.“, sagt Torsten Röhner, ebenfalls Gründer von syconomic. Bevor die beiden ihre eigene Firma gegründet haben, waren sie über viele Jahre bei einer großen Unternehmensberatung tätig und haben als Treasury Consultants Finanzabteilungen bei Konzernen auf- und umgebaut. Dabei ging es auch um Themen wie Finanzstatus und Liquiditätsplanung, aber auch um die Steuerung von Zins- und Währungsrisiken oder die Auswahl und Implementierung geeigneter Systeme. Zwar sind nicht alle dieser Themen für kleine und mittelständische Unternehmen relevant und vor allem nicht so komplex, aber die Fragen nach dem Liquiditätsstaus und der Liquiditätsentwicklung sind für jeden Unternehmer wichtig. Große Unternehmen haben dafür Systeme, die sich aber kein Mittelständler oder gar Existenzgrün-

der leisten kann. Deswegen bietet syconomic seinen Kunden die wichtigsten Funktionen dieser Systeme als webbasierte Tools an. Neudeutsch heißt so etwas Softwareas-a-Service und ist in anderen Ländern bereits weit verbreitet. „Unsere Treasury Tools laufen einfach im Webbrowser, sind intuitiv zu bedienen und stehen dem Kunden immer und überall zur Verfügung. Und da gerade für kleine Unternehmen hohe Lizenzkosten unbezahlbar sind, bieten wir unsere Tools zu einem überschaubaren monatlichen Abo-Preis an. Natürlich ohne Vertragsbindung und sonstige Verpflichtungen.“ Der Traum vom eigenen Unternehmen hat sich für die beiden erfüllt, und darauf sind sie schon ein bisschen stolz. Mit ihrem Anspruch, komplexe Dinge zu vereinfachen, treffen sie sicher den Nerv unserer Zeit, denn die Konzentration aufs Wesentliche ist heutzutage wichtiger denn je.

syconomic GmbH, Hardenbergstraße 12, 04275 Leipzig, mail@syconomic.com Infos unter www. syconomic.com


MUSICAL LANDSCAPES

USA

STEVEN SLOAN | DIRIGENT

10. APRIL SONNTAG | 20.00 UHR GEWANDHAUS

KARTEN & INFO: 0341.14 www.mdr-sinfonieorchester.de

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ORLI SHAHAM KLAVIER PHILIPPE QUINT VIOLINE LEONARD BERNSTEIN »THE AGE OF ANXIETY« FÜR KLAVIER UND ORCHESTER JOHN CORIGLIANO »THE RED VIOLIN« CONCERTO FOR VIOLIN JOHN ADAMS »HARMONIELEHRE«


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L andta g swahl e n

I nn o vati o n

Stadt mit Flair

Politiker privat

Mehr Beteiligung

Idealer Wirtschaftsstandort mit vielen Freiräumen und einzigartigen Spitzenwerten.

Studierende suchten unter LandtagswahlSpitzenkandidaten einen neuen Mitbewohner.

142 Unternehmen bewerben sich um IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2011.

Die Stadt Bautzen vereint einen modernen, zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort und ein Flair, welches das Leben und Arbeiten, Wohnen und Studieren hier besonders reizvoll machen. Mit 594 Arbeitsplätzen je 1.000 Einwohner steht Bautzen in dieser Position an der Spitze aller sächsischen Städte. An der transeuropäischen Entwicklungsachse – der A4 – gelegen, sorgen drei Anschlussstellen für kurze Wege, ergänzt durch Bundesstraßen in alle Himmelsrichtungen. Der Wirtschaftsstandort ist gekennzeichnet durch einen ausgewogenen, vielfältigen Branchenmix von Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau, den Schienenfahrzeugbau und die Kunststoffteilefertigung. Bombardier Transportation, Sphairon Technologies und Edding Schreibgeräte sind die großen überregional bekannten Marken Made in Bautzen. Übertroffen werden sie auf der Beliebtheitsskala lediglich vom Bautz'ner Senf, der hier noch nach altem Rezept und in vielen neuen Sorten hergestellt wird. Die historische Hauptstadt der Oberlausitz hat eine nahezu komplett sanierte und sehr lebendige Altstadt mit denkmalgeschützter Architektur. REG

Am 20. März wurden die Sachsen-Anhalter zur Urne gebeten. Die Landtagswahlen standen auf dem Programm. Vor diesem Hintergrund hat sich eine Gruppe Journalistik-Studierender aus Magdeburg auf die Fahne geschrieben, junge Menschen auf eine etwas andere Art zum Wählen zu bewegen. Sie haben „Programmplatz 40“ ins Leben gerufen, eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Magdeburg-Stendal und dem Format „Sachsen-Anhalt Heute“ des Mitteldeutschen Rundfunks. Das Herzstück des Projektes ist eine Polit-WG, in der sich die Spitzenkandidaten als künftige Mitbewohner vorstellen. Politiker privat also. Die Kamera ist selbstverständlich immer dabei. Darüber hinaus gab es einen Klapptisch, der in Sachsen-Anhalt auf Reisen ging. An ihm wurden Themen die das Land bewegt kontrovers diskutiert. Eine französische Kommilitonin erkundete derweil den Landtag und lässt sich vor der Kamera alles ganz genau erklären. Alle Videos können im Anschluss auf der social Network Homepage des Projekts angesehen werden: facebook.com/programmplatz40.tv. JS

142 Unternehmen und Gründer haben sich für den IQ Innovationspreis Mittel­ deutschland 2011 beworben, 16 als im Vorjahr. Die sehr gute Resonanz auf den diesjährigen Wettbewerb zeige, dass innovative Produkte, Verfahren und Dienstleistungen der beste Weg aus der Krise seien, so Hanka Fischer, Projektleiterin der Wirtschaftsinitiative. Die meisten Bewerbungen gingen auch 2011 aus Thüringen ein (45), es folgen Sachsen (41) und Sachsen-Anhalt (27). Weitere 29 Bewerbungen stammen aus dem übrigen Bundesgebiet. Bei den Clustern liegt wie in den Vorjahren die Informationstechnologie mit 44 Bewerbungen vorn, es folgen Energie/Umwelt (31), Biotechnologie – Life Sciences (16), Ernährungswirtschaft (15), Automotive (12), Chemie/Kunststoffe (11) und Solar (8) sowie Optik/Medizintechnik in der Region Ostthüringen (5). In den kommenden Wochen wird ein dreistufiges Evaluierungsverfahren mit über hundert regionalen Branchen-Experten durchgeführt. Die diesjährige Preisverleihung findet dann am 21. Juni in der Halle 14 der Leipziger Baumwollspinnerei statt. KB

Infos unter: www.bautzen.de

Infos unter: www.programmplatz40.tv

Infos unter: www.iq-mitteldeutschland.de

Bildnachweis: Julijan Nyca ˇ

S tand o r t q ualit ä t

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B usin e ss apa r tm e nts

U nt e r n e hm e n

Exklusive Business Apartments

Wipro wächst

Die clevere Alternative zum Hotel – Das Team der TRINOM Business Apartments ist einer der führenden Anbieter für „Serviced Apartments“ in der Messestadt Leipzig.

Neues Grundstück eröffnet neue Horizonte für die Wintergartenmanufaktur.

Dabei orientieren sie sich in Ausstattung und Raumumfang an privaten Wohnungen. Im Gegensatz zu einheitlichen und austauschbaren Hotelzimmern bieten die Apartments eine persönliche und großzügige Umgebung. Dieser Wohlfühlfaktor wird ergänzt durch einen hotelähnlichen Service, den jeder Gast nach seinen individuellen Bedürfnissen zusammenstellt. Und das Beste daran: Die Gäste bleiben absolut flexibel. Das Mieten einer privaten Wohnung mit vielen Laufereien und bürokratischen Hindernissen entfällt. In Zeiten schneller Ortswechsel im beruflichen Alltag wissen das die Gäste zu schätzen. Sie checken aus wie in einem Hotel. Katharina Schaller „Und genau deshalb leben wir unser Motto mit Herz und das 24 Stunden am Tag: Ankommen – einchecken – wohlfühlen! Wir kümmern uns um den Rest!“ Am 24.05.2011 von 10 bis 17 Uhr stehen beim Tag der offenen Tür allen Interessierten die Türen des Hauses offen. Lassen Sie sich bei einem Rundgang durch das Haus vom Gastgeber-Team der TRINOM Business Apartments in die Welt der „Serviced Apartments“ entführen. KS

10.000 Quadratmeter mehr Freiraum für die handwerkliche Fertigung individueller Wintergärten und Terrassenüberdachung­en bietet zukünftig ein neu erworbenes Grundstück direkt am Firmengelände im Gewerbegebiet Brehna. Mit dem Kauf des ersten 6.000 Quadratmeter großen Teilstücks Ende 2010 und der Option auf weitere 4.000 Quadratmeter schafft WIPRO die Vorraussetzungen für ein weiteres erfolgreiches Wachstum. Auf der Fläche soll eine zusätzliche Halle mit 4.500 Quadratmetern Produktionsfläche entstehen. Durch das starke Wachstum des innovativsten deutschen Anbieters von Wintergärten und Terrassenüberdachungen stoßen die Kapazitäten auf dem bisherigen Firmengelände an ihre Grenzen. Verbunden werden soll die räumliche Ausdehnung mit einem Ausbau der Belegschaft von derzeit über 56 Mitarbeitern. In etwa drei Jahren wird bei voller Auslastung dann die 100 Mitarbeiter-Marke überschritten werden. WIPRO gehört da­mit zu den wachstumsstärksten Unternehmen der Branche und der Region. TP

Serviced Apartments, Extended Stay, Business Apartments, Aparthotel, Boardinghouse... Begriffe gibt es viele – gemeint ist immer nur Eines: Flexibel buchbarer Wohnraum auf Zeit mit allem Service, den man sich wünscht, aber auswählen kann, mit eigener Küche, eigenem Wohn-, Arbeits- und Schlafbereich und aller modernen Technik. An drei Standorten in exponierten Lagen können anspruchsvolle Gäste aus über 100 Apartments ihr „Zuhause auf Zeit“ wählen. „Unsere Apartments sind so individuell, wie unsere Gäste.“ sagt Katharina Schaller, Direktorin des Unternehmens. Das „Quartier M“ - Schmuckstück der TRINOM Business Apartments im Herzen der City - bietet hinter historischer Fassade eines Palais 47 Apartments und 2 Doppelzimmer; 30 bis 65 m² groß, einige mit Balkonen oder Dachterrasse. Vor allem für Langzeitgäste ist das Konzept der TRINOM Business Apartments ausgelegt. Die Raten liegen dabei 20-50% unter dem Preisniveau qualitativ vergleichbarer Hotelzimmer. Als echte Hotelalternative begeistern sie jedoch nicht nur Geschäftsreisende, sondern auch Städtetouristen und Familien mit Kindern.

Infos unter: www.apartment-leipzig.de

Infos unter: www.wipro-system.com


AUTOMOBILINDUSTRIE

Bildnachweis: Porsche

Bildnachweis: Pilot Projekt GmbH

S tand o r tw e chs e l

Nach Karsdorf

Neuer Anker

Das südliche Sachsen-Anhalt hat seine Mangnetkraft erfolgreich entfaltet

Porsche lässt den Cajun in Leipzig bauen – ein Beitrag zum wirtschaftlichen Ausbau.

Einer der ganz großen in der Baustoffindustrie hat sich für Mitteldeutschland entschieden: Lafarge zeichnet sich durch internationale Präsenz und regionale Kompetenz aus. Der Zementlieferant großen Stils beschäftigt 78.000 Mitarbeiter weltweit. Sein Konzept in Deutschland geht davon aus, mittelständische Strukturen mit dem internationalen Konzernumfeld zu verbinden. Als jüngstes Beispiel verlegt Lafarge seinen Firmensitz von Oberursel nähe Frankfurt am Main ins sachsenanhaltische Unstrutland, nach Karsdorf bei Naumburg. Dort befindet sich der größte deutsche Produktionsstandort im Unternehmen und beschäftigt 250 Mitarbeiter. Der Umzug ist noch in diesem Jahr vorgesehen, wodurch Synergieeffekte zwischen Werk und Verwaltung besser genutzt werden können. Das Zementwerk Karsdorf, einstiger DDR-Produzent und als einer der größten Umweltsünder bekannt, hat in den vergangenen Jahrzehnten vom LafargeUmweltschutzprogramm profitieren können und fügt sich längst in eine saubere Kulturlandschaft. REG

Wie das Unternehmen bekannt gab, wird die neue effiziente, agile Baureihe mit der Modell-Bezeichnung „Cajun“ im Leipziger Porsche-Werk produziert. Das Werk soll zu einem vollwertigen Produktionsstandort inklusive Karosseriebau und Lackieranlage ausgeplant werden. Dafür will Porsche rund 500 Millionen Euro am Standort Leipzig investieren und etwa 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Bis heute investierte Porsche bereits rund 280 Millionen Euro in die Messestadt. Oberbürgermeister Burkhard Jung spricht von der „Überholspur“ in Sachen Automobilstandort Leipzig und erklärte die positive Entscheidung des Automobilkonzerns Porsche anhand der wesentlichen Standortbedingungen wie der überlegenen Infrastruktur und der professionellen Arbeit der hiesigen Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung. Die Modellreihe der Geländelimousine „Cajun“ in Leipzig zu produzieren bestätige Leipzig als „weltoffene Stadt und internationalen Wirtschaftsplatz mit Zukunft“. REG

Infos unter: www.lafarge.de

Infos unter: www.porsche-leipzig.com


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B ER AT U N G

Bildnachweis: Joscha Steffens

Bildnachweis: Dr. Gesine Märtens

S P OR T

Bildnachweis: BBI

Gast r o n o mi e

REGIONALE WIRTSCHAFT 15

Ausgezeichnet

Frauen am Start

Kundentreff

Eine Referenz in Sachen Käse – denn Gutes wird belohnt.

Der 2. Volksbank Frauenlauf - Wetteifern für einen guten Zweck.

BBI Wirtschaftsberatung GmbH lud Kooperationspartner und Kunden zum Treffen.

Zwischen 10. und 8. Jh. v. Chr. entwickelte sich die Käserei. Anfangs lediglich ein haltbares Nahrungsmittel, um Notlagen zu überbrücken, war Käse im antiken Griechenland bereits begehrte Handelsware und Opfergabe. Über die Verbesserung der Technologien durch Sklaven des Römischen Reiches und die Verfeinerungen der Rezepturen durch die Germanen bis hin zu den Niederschriften zur Käsezubereitung durch Mönche im Mittelalter, durchlief der Käse eine lange Entwicklung. Auch wenn Käse heute ein verbreitetes Nahrungsmittel darstellt, ist die Herstellung eines guten Käses keine Selbstverständlichkeit, sondern traditionelles Handwerk, das vieler Erfahrung bedarf. Der Name Gourmétage steht für Qualität, verbrieft nun auch für den Handel mit Käse. So wurde das Unternehmen vom internationalen Gourmet-Journal „Der Feinschmecker“ zu einem der besten Käsehändler Deutschlands gekürt, eine Adresse der ersten Wahl also, nicht nur wenn es um Käse geht. DT

Am 8. Mai findet er statt, der 2.Leipziger Volksbank Frauenlauf. Unter dem Motto Frauen laufen für Frauen, gingen schon im letzten Jahr 700 Läuferinnen an den Start. In diesem Jahr visiert man die Zahl 1000 an, so Dr. Günz vom BSV AOK Leipzig e.V., der neben dem Förderverein Frauen für Frauen e.V. Leipzig, einer der Veranstalter ist. Fünf km, wahlweise auch zehn km können gelaufen werden. Die Strecke führt durch den Clara-Zetkinpark und den Leipziger Auenwald. Verbunden mit einem karitativen Auftrag, denn auch diesmal kommt ein Teil der Startgebühr direkt von Gewalt betroffenen Leipziger Frauen und Kindern zu Gute, können die Läuferinnen dieser sportlichen Herausforderung mit gutem Gewissen und Spannung entgegensehen. Die Organisation ist umfangreich und gut durchdacht. Zahlreiche unterhaltsame Programmpunkte erwarten Teilnehmerinnen und Gäste, versprechen ein außergewöhnliches Event, wenn es denn zum 2. Mal heißt: Gemeinsam an den Start… und laufend Gutes tun… DT

Wie in jedem Jahr hat die BBI Wirtschaftsberatung auch in diesem Januar zu ihrem Kundentreff Spezial eingeladen, um sich damit bei Kooperationspartnern und Kunden für die beiderseits erfolgreiche Zusammenarbeit im zurückliegenden Jahr zu bedanken und zugleich Orientierungen für die Zukunft geben. Der Einladung ins neu gestaltete Museum im Händelhaus Halle waren neben Vertretern der IHK erneut mehr als 50 Geschäftsführer und Führungskräfte aus Mittel­ deutschland gefolgt. Geschäftsführender Gesellschafter der BBI Unternehmensgruppe, Prof. Dr. Siegfried Köhli, machte auf erfolgreich realisierte Projekte der BBI Wirtschaftsberatung im Jahr 2010 aufmerksam, wozu insbesondere die Unterstützung von Unternehmen bei der Initiierung und Finanzierung von Technologie- und Investitionsprojekten gehörten. Auch bei der Beratung von Existenzgründern und Hilfe für Unternehmen mit Liquiditätsschwierigkeiten waren und sind die Kunden der BBI gut beraten. KT

Infos unter: www.gourmetage.de

Infos unter: www.leipzigerfrauenlauf.de

Infos unter: www.bbi-wb.de


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n e ws

F ü h r un g sw e chs e l

Abschiedsreise durchs Land Der scheidende Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) startet am Montag seine Abschiedsreise durch Sachsen-Anhalt. Nach neun Jahren im Amt will der 75-Jährige im März noch einmal die Landkreise und kreisfreien Städte besuchen. Böhmer möchte sich von den Menschen, Lokalpolitikern, Unternehmen und Einrichtungen in den Regionen persönlich verabschieden. Erste Station auf seiner Rundreise ist die in Leuna (Saalekreis). Der letzte Termin steht am 1. April in Magdeburg an. In Sachsen-Anhalt wird am 20. März gewählt, wer neuer Ministerpräsident wird. Regierungschef Böhmer FK tritt nicht noch einmal an. Cleantech Initiative gestartet Das vom Bundesministerium des Innern (BMI) ins Leben gerufene Vorhaben zielt darauf, die auf diesem technologischen Zukunftsfeld vorhandenen Potenziale in Ostdeutschland branchen- und länderübergreifend in einem nachhaltig arbeitenden Netzwerk zu bündeln. Der Begriff Cleantech vereint dabei eine Reihe innovativer Technologien und Produkte, die ein umweltverträgliches, energieeffizientes und ressourcenschonendes Wirtschaften gewährleisten sollen. Dabei spannt der Begriff einen weiten Bogen von eher traditionellen Wirtschaftszweigen und Verfahren wie z. B. der Abfallwirtschaft und Abwasserentsorgung bis hin zu modernen Hochtechnologien, wie der Photovoltaik, der Windenergie und der FK Biokraftstoffherstellung. "Pilotfabrik zum Solarmodul-Recycling" In Hainichen in der Nähe von Chemnitz soll die weltweit erste Fabrik zum Re­cy­celn von Solar-Modulen entstehen. Die Firma Loser Chemie will dazu mit einem Un­ter­ nehmen aus Nordrhein-Westfalen ei­ne Anlage bauen, in der ausgediente Son­ nenstromkollektoren in ihre Ausgangsstoffe zerlegt werden können. Mit der An­lage sollen Rohstoffe zurück gewonnen werden, die auf dem Weltmarkt knapp und damit teuer sind. Allein in Deutschland ließe sich die Hälfte der von der Solar­industrie benötigten Metalle durch Recy­cling beschaffen. Pro Jahr verbraucht die Solarbranche 650 FK Tonnen der wertvollen Metalle.

Volkmar Müller

MAGAZIN

Dr. Ulrich Meyer

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Zuverlässige Wasserversorgung Die neu berufenen Geschäftsführer der KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH versprechen fortschrittliche Entwicklungen für die Zukunft.

Es ist Existenzgrundlage, unersetzbares Element. In Industrienationen oft als selbstverständlich betrachtet, fließt verwertbares Wasser jedoch einen langen Weg. Nutzbarmachung, Verteilung und Abwasserentsorgung unterliegen komplexen, strikt geregelten Verfahren, die bei der täglichen Nutzung kaum bewusst werden. All diese Prozesse fallen auch in die Zuständigkeit von Wasserwerken, die auf regionaler Ebene diese Vorgänge verantworten. Seit Februar bzw. März obliegen diese Aufgaben für den Raum Leipzig nun Volkmar Müller, dem neuen kaufmännischenund Dr. Ulrich Meyer, als neuem technischen Geschäftsführer. „Die KWL soll ein sehr gut aufgestelltes Unternehmen der Wasserver- und Abwasserentsorgung bleiben. Sie soll sich merklich für die Bürger der Stadt, Jahr für Jahr, ein Stück verbessern“, so Volkmar Müller. Der gebürtige Hamburger führte die Wasserwerke interimsweise bereits im vergangenen Jahr. Ehemals Leiter im Bereich Finanzierung bei der BWI Berlinwasser International AG und in diesem

Infos unter: www.wasser-leipzig.de

Zusammenhang als Aufsichtsratsmitglied der Budapester Abwasserbetriebe tätig, scheint Volkmar Müller prädestiniert für die neue Position. Auch Dr. Ulrich Meyer ist kein Newcomer in Sachen Wasser, seine berufliche Laufbahn verweist auf lange, auch internationale Erfahrungen auf diesem Gebiet. So war er bereits als Bereichsleiter und Prokurist für die OEWA Wasser und Abwasser GmbH tätig, Geschäftsführer der aqua consult Ingenieur GmbH sowie Geschäftsleitungsmitglied und Prokurist der Veolia Wasser GmbH. Das Mitglied der International Water Association betreute u.a. Projekte in China, Eritrea, der Türkei und im Senegal. „Wir werden uns wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren und da sehe ich auch meine Aufgabe - im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Zusammen mit den KWLern möchte ich den einen oder anderen neuen Akzent setzen, um einfach eine gute Arbeit zu machen“, sagt der 43-jährige Familienvater. Ein wichtiges Ansinnen, denn ohne gutes Wasser läuft nichts…. DT


regjo

Eh r un g

Gast r o n o mi e

MAGAZIN 17

p e r s ö nlichk e it e n

Prof. Dr. Ana Dimke wurde am 08. Februar vom Senat der HGB zur Rektorin der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig gewählt. Die aus Hannover stammende Professorin für Kunstdidaktik und die Dekanin der Fakultät Bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin, war Mitglied des Netzwerks: ELIA/ European League of Institutes of the Arts und zuletzt Geschäftsführende Direktorin des Instituts Kunstdidaktik und Ästhetische Erziehung.

In vino veritas

Verdienstvoll

Berliner Sommelier des Jahres übernimmt die Weinkarte des FALCO.

Helmut Hoff geht in Ruhestand – Herausragendes Engagement.

Der gelernte Sommelier und Weinspezialist Christian Wilhelm betreut seit Januar 2011 die internationale Weinkarte des Leipziger Sterne-Restaurants FALCO. Nach Engagements in Gourmet­ restaurants in Österreich, Rügen, auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa und in Berlin, wo der 28jährige Weinexperte im vergangenen Dezember zum Berliner Sommelier des Jahres gewählt wurde, übernimmt Wilhelm nun die Verantwortung der über 1.200 Positionen starken Weinkarte des FALCO. Der weltbereiste und ausgezeichnete Sommelier möchte nun neue Akzente bei der Auswahl edler Tropfen treffen und speziell Weine aus den Anbaugebieten Sachsen und Saale-Unstrut fördern – qualitativ hochwertig und überzeugend. Damit unterstreicht das FALCO erneut seine Stellung als eine der besten Gastronomieadressen in Deutschland. Das renommierte Gourmet-Restaurant kann neben zwei Sternen des Guide Michelin unter anderem auch den Titel „Restaurant des Jahres 2008“ des Magazins der „Der Feinschmecker“ vorweisen. KT

Mit der Hallenser Steuerberatungsgesellschaft Connex – heute an 33 Standorten vertreten – ist neben dem Geschäftsführer Detlef Bischoff ein Name eng verbunden: Helmut Hoff. Der gebürtige Saarländer trug seit 1994 maßgeblich zur Erfolgsgeschichte des Unternehmens bei. Bevor ihn sein Weg nach Halle führte, leitete Hoff erfolgreich die Geschicke auch internationaler Unternehmen. Der erfahrene Controller überzeugte in den nachfolgenden Jahren nicht nur bei Gesellschaftern und Mitarbeitern der Connex. Durch sein Engagement in der CityGemeinschaft Halle e.V. und seine Verbundenheit zur Stadt Halle, konnte Hoff auch hier Akzente setzen. Bischoff dankte Herrn Hoff im Rahmen einer Feierstunde insbesondere für die von ihm eingebrachten Werte und Tugenden sowie für die intensive Einarbeitung seines Nachfolgers Peter Gacek. Im Namen von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados überreichte der Geschäftsführer des TGZ Halle, Prof. Dr. Wolfgang Lukas, Herrn Hoff für dessen Verdienste für Stadt und Region einen Silberbarren mit Stadtmotiv und Gravur. BO

Infos unter: www.westinleipzig.com

Infos unter: www. connex-stb.de

Prof. Dr. Delank ist ab dem 01. März Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Orthopädie. Bisher war der gebürtige Bochumer leitender Oberarzt an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universität Köln. Er löst damit Professor Dr. Werner Hein ab, der in den Ruhestand gegangen war. Elke Eckstein ist seit 01. Februar als neue Geschäftsführerin der Halbleiterhersteller Globalfoundries, für den wichtigsten Entwicklungs- und Produktionsstandort von Globalfoundries in Dresden. Sie war bereits bis 2008 in fürender Position im damaligen AMDWerk Dresden tätig, zuletzt arbeitete sie als Chief Operating Officer bei Osram Opto Semiconductors in Regensburg. Manfred Piwinger hat für seine herausragen­ den Leistungen in der Wei­­terbildung und für den Berufsstand der Kommu­ nikations­fachleute das Bun­desverdienstkreuz am Bande verliehen be­kommen. Die Auszeichnung wurde ihm am 11. Februar im Rathaus seiner Heimatstadt Wuppertal überreicht. Piwinger hat während seines langjährigen Engagements als Lehrbeauftragter an der Universität Leip­zig mit hohem zeitlichen Aufwand Se­minare durchgeführt, Projektarbeiten initiiert und Abschlussarbeiten mit betreut. FK


MUSICAL LANDSCAPES

SCHWEIZ KRISTJAN JÄRVI | DIRIGENT

30. APRIL SAMSTAG | 20.00 UHR GEWANDHAUS

KARTEN & INFO: 0341.14 www.mdr-sinfonieorchester.de

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ARKADY SHILKLOPER ALPHORN GIOACCHINO ROSSINI »WILHELM TELL« OUVERTÜRE DANIEL SCHNYDER ALPHORNKONZERT RICHARD STRAUSS »EINE ALPENSINFONIE«


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STANDORT 19

Wissen statt Waren Um 1900 war der Magdeburger Handelshafen einer der modernsten Binnenhäfen Deutschlands. Heute ist hier die Wissenschaft zu Hause.

Auf zu neuen Ufern Der auf dem Gelände des alten Handelshafens Magdeburg entstandene Wissenschaftshafen bietet Forschungseinrichtungen, innovativen Unternehmen und Dienstleistern exzellente Bedingungen und viele Freiräume für neue Ideen.

Text: Kai Bieler  Fotografie: Landeshauptstadt Magdeburg; KGE Kommunalgrund GmbH

Wer die oft beschworene Transformation von der Industrie- zur Wissensgesellschaft erleben möchte, muss sich auf das Gelände des alten Handelshafens in Magdeburg begeben. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurden am Ufer der Elbe noch Getreide und Zucker und andere Güter umgeschlagen. Nach 1990 verkam das Gelände zu einer innerstädtischen Brache. „Heute ist der neue Wissenschaftshafen ein attraktiver Anziehungspunkt für Studenten, Wissenschaftler und Unternehmen, die hier exzellente Arbeitsbedingungen und eine hohe Lebensqualität vorfinden“, so Dr. Klaus Puchta, Teamleiter Wissenschaft der Stadt Magdeburg. Am Anfang des Vorhabens, dass seit 2008 durch das EU-Projekt „Restructuring Districts into Science Quarters“ (REDIS) im Rahmen des URBACT-Programms gefördert wird, stand die Erkenntnis, dass neue Zeiten für die Stadt des Schwermaschinenbaus anbrechen. „Wir haben erkannt, dass die Profilierung als attraktiver Wissenschaftsstandort von zentraler Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit Magdeburgs ist“, so Dr. Puchta weiter. Deshalb entschloss sich die Stadt zur Etablierung eines Wissenschaftsquartiers auf dem 30 Hektar großen Hafengelände. „Dabei waren durch die Nähe zum Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer

technischer Systeme und zur Otto-von-Guericke Universität Magdeburg gute Bedingungen für die Bildung eines wissenschaftlichen Nukleus gegeben“, so Hans-Joachim Bartsch von der KGE Kommunalgrund Grundstücksbeschaffungs- und -erschließungs-GmbH. Sein Unternehmen ist als Entwicklungsträger für die infrastrukturelle Erschließung und die Ansprache potenzieller Investoren verantwortlich. Einen zweiten Meilenstein bildete die Ansiedlung des „Virtual Development and Training Centre“ (VDTC) des Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb- und Automatisierung (IFF). Bereits im Jahr 2003 übernahm die KGE zwei alte Getreidespeicher und baute diese anschließend um. Seit Ende 2007 sind sie die Heimat der als „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichneten Denkfabrik. Die erste große private Investition bildet das im März 2010 eröffnete Büro- und Forschungsgebäude „Elbe-Office“. Im gleichen Jahr nahm auch das „Entwicklungslabor und Testfeld für Ortung und Kommunikation in Verkehr und Logistik“ des europäischen Galileo-Projektes seine Arbeit auf. Zu den aktuellen Bauvorhaben gehört neben der Neugestaltung des Eingangsbereiches auch die Verlängerung der Werner-Heisenberg-Straße nach Norden. Dort entstehen dann in zwei Silos mehr als 200 Wohnungen

durch einen privaten Investor. „Die Mischung aus Gewerbe, Wohnen und Dienstleistungen, Freizeit und Tourismus ist sehr wichtig für ein lebendiges, urbanes Gebiet“ erklärt Hans-Joachim Bartsch. Deshalb wurden eine Busverbindung, gastronomische Angebote sowie eine Strandbar, die im Sommer viele Gäste anzieht, etabliert. Für Investoren bieten die Flächen und denkmalgeschützten Gebäude eine Reihe an Vorteilen. „Dazu zählen die räumliche Nähe zur Universität und den Forschungseinrichtungen, die innerstädtische Lage und das einzigartige Ambiente am Wasser sowie die gutachterlich festgelegten Grundstückspreise im Entwicklungsgebiet“, so Hans-Joachim Bartsch. Aktuell gebe es mehrere Interessenten aus dem wissenschaftlichen Umfeld. „Nach Abschluss des neuen Masterplans für die Entwicklung des Hafens wird es zu weiteren Ansiedlungen kommen“, kündigt HansJoachim Bartsch an.

Weitere Infos: www.wissenschaftshafen.de www.urbact.eu/redis


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Gesellschaft

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Detlef Bischoff ist Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Connex Steuer- und Wirtschaftsberatung GmbH mit Hauptsitz in Halle (Saale) sowie Sprecher der Rechtsanwaltskanzlei Hümmerich & Bischoff - und Kunstfreund.

Plädoyer für mehr Mittelstand Connex Steuerberater unterstützen die Initiative "Gründerland Deutschland"– ein Interview mit Rechtsanwalt Detlef Bischoff, Geschäftsführender Gesellschafter der Connex Steuerberatung.

Interview: Bernhard Offert  Fotografie: Connex

Herr Bischoff, warum plädieren Sie so vehement für die Mittelstandsentwicklung in Ostdeutschland und wie vollziehen Sie diese selbst? Der Mittelstand ist tragende Säule des ökonomischen Aufholprozesses in den neuen Ländern und damit Hoffnungsträger weiterer Entwicklung. Wachstum ist hier entscheidendes Element des Erfolges! Die Connex Steuerberater mit nun 33 Niederlassungen in Mitteldeutschland wuchsen durch Akquisitionserfolge unserer Mitarbeiter, aber vor allem auch durch gezielte Zukäufe an arrivierten Standorten - zuletzt im Herzen Leipzigs am Thomaskirchhof mit der neuen Kanzlei CONNEX.Kossmann. Warum halten Sie Unternehmenskäufe und Fusionen im Mittelstand für wichtig? Der Mittelstand in den ostdeutschen Ländern hat oftmals zu wenig Substanz. Zusätzlich verlieren wir - besonders in Ostdeutschland zu viele Unternehmen durch nicht realisierte Nachfolgeprozesse. Wir brauchen einerseits mehr Unternehmer, andererseits müssen die bestehenden Unternehmen deutlich wachsen Gründeroffensiven, wie „Gründerland Deutschland“ oder „EGO“ sind hier richtige Ansätze. Ohne das Rückgrat eines eigentümergeführten Mittelstandes kann unsere plurale Wirtschaft nicht den globalen Herausforderungen der Zukunft begegnen. In den Medien wird oft propagiert, dass Erweiterungszukäufe und Existenzgründungen nur schwer finanzierbar sind? Dies ist prima facie unrichtig. Nach meiner Erfahrung ist es vielmehr so, dass potentielle Unternehmer das hohe und wachstums-

willige Mittelständler - oft komplexe - Finanzierungswege ohne Hilfe nicht beschreiten können oder wollen. Insoweit sehe ich eine Dialektik von Angst vor dem Risiko und der empfundenen Intransparenz moderner Finanzierungswege. Dadurch entsteht ein Teufelskreis.Primär muss sich jedoch die soziologische Ausrichtung in Deutschland wieder pro Unternehmer orientieren. Wie kann konkret finanziert und wie kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden? Instrumente sowohl klassischer Art mit staatlichen und europäischen Hilfen als auch moderne Methoden privater und mezzaniner Natur gibt es genügend. Ich behaupte, dass eine positive Wachstums- und Unternehmerkultur per se mehr Existenzgründer und wachstumswillige Unternehmer hervorbringt. Entscheidend ist jedoch, dass Unternehmer bei komplexen Vorgängen umfassend, d.h. betriebswirtschaftlich, steuerlich und rechtlich betreut werden. Deshalb haben wir auch die Expertise der Connex sowie der Anwaltskanzlei Hümmerich & Bischoff entsprechend dieser Anforderungen ausgerichtet. Gelungene Beispiele im Mandatsbereich und nicht zuletzt unser eigenes Wachstum zeigen die Richtigkeit dieses Ansatzes. Das schließt auch die Betreuung von Mandatsunternehmen bei der Nachfolge ein. Das Plädoyer kann aus meiner Sicht also nur lauten: "Kommen Sie zur Connex – wir sind Gründerland Mitteldeutschland"! Herr Bischoff, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. Infos unter: www.connex-stb.de


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WIRTSCHAFT 21

Gudula Kienemund «Kunden und Partner wollen wissen, mit wem sie es zu tun haben. Verantwortung und Vertrauen sind immer öfter konkrete Entscheidungsgrundlagen für Geschäftsabschlüsse oder Arbeitsverträge. Das bedeutet: Engagement zahlt sich aus.»

Verantwortung Managementstrategie Im Mai startet ein neues Forum für unternehmerische Verantwortung – IMPULSE csr. Zugleich Weiterbildungsangebot, Kommunikationsnetz und Meinungsforum, kommt IMPULSE csr vor allem dem Mittelstand in den neuen Ländern zugute.

Text: Katharina Hölker  Fotografie: zweig industries, grafik design & fotografie

In Brandenburg gibt es seit 2008 CeSaR, den erfolgreichen Zusammenschluss von Unternehmen aus verschiedensten Branchen, die sich das Know-how über Verantwortungsstrategien und die Kommunikation darüber teilen. Von vornherein befristet auf zwei Jahre, endet jetzt die EU-Förderung. Was tun? Das sinnvolle Nachfolgekonzept heißt IMPULSE csr, ergänzt mit einem konkreten Seminarangebot und ausgeweitet auf Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. IMPULSE csr ist eine Kooperation zwischen dem Leipziger IdeenQuartier und den Potsdamer Kommunikationsspezialisten von wbpr. Unternehmerische Verantwortung für und in der Gesellschaft – Stichwort CSR/ Corporate Social Responsibility – bedeutet weit mehr als Spende und Sponsoring. Jörg Müller, der kreative Netzwerker von IdeenQuartier, selber aktiv im Vorstand der Förderstiftung Stadtbad und Gründer der Leipziger Kulturpaten, versteht CSR als ideales Managementkonzept. „Im immer schneller werdenden Wirtschaftssystem bedeutet gesellschaftliches Engagement von Unternehmen eine glaubwürdige Kommunikation im Innen- und Außen-

verhältnis. Eine lebendige CSR-Strategie ist das beste Risikomanagement.“ Nachhaltigkeit und Engagement sind daher längst Kernbereiche der Unternehmensführung geworden mit deutlicher Auswirkung auf die geschäftliche Reputation. Prof. Dr. Andreas Suchanek von der Handelshochschule Leipzig, einer der Referenten des IMPULSE-Programms, hält „viel mehr Aufklärung“ über die praktischmoralischen Fragen im Geschäftsleben für notwendig, da der Druck auf Unternehmen zunimmt, sich damit auseinanderzusetzen. „Zum Beispiel wird das Einhalten bestimmter ethischer Standards zunehmend zu einem Kriterium für große Konzerne bei der Auswahl ihrer Zulieferer.“ Eine Verantwortungsstrategie bestimmt gerade in den neuen Bundesländern so manche geschäftliche Zukunft, auch im Hinblick auf die Rekrutierung von Führungskräften. Forumsgründer Jarno Wittig, in Leipzig als erfahrener Kommunikationsfachmann bekannt und mittlerweile Geschäftsführer von wbpr, unterstreicht: „Eine CSRStrategie ist kein Marketing-Gag, sondern muss im strategischen Management verankert sein.“. Dass trotzdem jedes Unterneh-

men seinen eigenen Weg und Rhythmus der Umsetzung finden muss, war ausschlaggebend für das von ihm gemeinsam mit Jörg Müller und Gudula Kienemund von IdeenQuartier entwickelte Programm. Das neue Forum für unternehmerische Verantwortung bietet Dialog, Weiterbildung und Beratung, Kommunikation und Mittel zur Erfolgsmessung. Eine Teilnahme an IMPULSE csr kann staatlich gefördert werden. Gemeinsames Ziel der Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Branchen sind langfristige Wettbewerbsvorteile, die aus verantwortlicher Unternehmensführung und nachhaltigem Wirtschaften resultieren.

Die erste Seminarreihe von IMPULSE csr startet im Mai 2011. Informationen finden Sie auf www.impulse-csr.de. Teilnahmebedingungen können auch per Mail angefragt werden unter kontakt@impulse-csr.de oder direkt in den Impulse Büros in Potsdam – Jarno Wittig, wbpr, Tel. 0331/ 201 66 0, und Leipzig – Jörg Müller, IdeenQuartier, Tel. 0341/ 219 09 09.


Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland Landeshauptstädte Sitz der Wirtschaftsförderer Flughafen Autobahn Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Sie den REGJO-Lesern Ihre Kommune oder Institution auf der REGJO-Karte der mitteldeutschen Wirtschaftsförderer präsentieren möchten, nennen wir Ihnen gern die Konditionen für die kostenpflichtigen Einträge. Unsere Kontaktdaten finden Sie im Impressum dieser Ausgabe oder unter www.regjo-leipzig.de.

Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung Herr Dr. Heinz Friedrich Franke Marktplatz 1, 06108 Halle (Saale) Tel.: 0345 / 2214760, Fax.: 0345 / 2214776 wirtschaftsfoerderung@halle.de www.wifoe.halle.de


Landkreis Saalekreis Leiter Referat Landrat/Wirtschaftsförderung Herr Uwe Lehmann Domplatz 9, 06217 Merseburg Tel.: 03461 / 401005, Fax: 03461 / 401012 uwe.lehmann@saalekreis.de www.saalekreis.de

Burgenlandkreis NaumburgWeißenfels-Zeitz Wirtschaftsförderung Amtsleiter: Herr Thomas Böhm Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg Tel.: 03445 / 731308 Geschäftsführer WFG mbH Günther Wienhold Tel.: 03442 / 261720

Landkreis Harz Wirtschaftsförderung Sachgebietsleiter: Herr Wilfried Strauch Dornbergsweg 2, 38855 Wernigerode Tel.: 03943 / 935816, Fax: 03943 / 935815 wirtschaftsfoerderung@kreis-hz.de www.kreis-hz.de

MG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Am Alten Theater 6, 039104 Magdeburg Tel.: 0391 / 56 89 90, Fax: 0391 / 5689950 welcome@img-sachsen-anhalt.de www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Landkreis Leipzig Kreisentwicklungsamt Amtsleiterin: Frau Gesine Sommer Stauffenbergstraße 4, 04552 Borna Tel.: 03433 / 2411050, Fax: 03437 / 984991050 gesine.sommer@lk-l.de www.landkreisleipzig.de

Stadt Leipzig Wirtschaftsförderung Herr Dr. Michael Schimansky Martin-Luther-Ring 4-6, 04109 Leipzig Tel.: 0341 / 1235810, Fax: 0341 / 1235825 wirtschaft@leipzig.de www.leipzig.de

Regionalmanagement Region Leipzig-Westsachsen Regionalmanagerin: Frau Ines Eckarth Haus der Wirtschaft im Landkreis Leipzig Schulstraße 67, 04668 Grimma Tel.: 03437 / 760807, Fax: 03437 / 760801 ines.eckarth@region-leipzig-westsachsen.de www.regio-westsachsen.de

Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld mbH Andresenstraße 1 a 06766 Bitterfeld-Wolfen, OT Wolfen Tel.: 03494 / 638366, Fax: 03494 / 638358 info@ewg-anhalt-bitterfeld.de Niederlassung in Zerbst

Stadtverwaltung Altenburg Referat Wirtschaftsförderung Herr Tino Scharschmidt Markt 1, 04600 Altenburg Tel.: 03447 / 594840, Fax: 03447 / 594809 tino.scharschmidt@stadt-altenburg.de www.investor-altenburg.de www.altenburg.eu

Stadtverwaltung Bautzen Wirtschaftsförderungsamt Herr Eckehard Oßwald Fleischmarkt 1, 02625 Bautzen Tel.: 03591 / 534590, Fax: 03591 / 534599 wirtschaftsfoerderung@bautzen.de www.bautzen.de

Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Herr Christoph Ellsel Fleischerstraße 19, 02826 Görlitz Tel.: 03581 / 475712, Fax: 03581 / 475747 c.ellsel@europastadt-goerlitz.de www.europastadt-goerlitz.de

Wirtschaftsförderung Stadt Aschersleben Amtsleiter: Herr Matthias May Markt 1, 06449 Aschersleben Tel.: 03473 / 958980, Fax: 03473 / 958920 wirtschaft@aschersleben.de www.aschersleben.de

Stadt Magdeburg Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit Beigeordneter: Herr Rainer Nitsche Julius-Bremer-Straße 10, 39090 Magdeburg Tel.: 0391 / 5402543, Fax: 0391 / 5402619 Rainer.Nitsche@ob.magdeburg.de www.ottostadt.de

Stadt Markranstädt Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Schulen & Kultur Frau Beate Lehmann Markt 1, 04420 Markranstädt Tel.: 034205 / 610, Fax: 034205 / 88246 wirtschaftsfoerderung@markranstaedt.de www.markranstaedt.de

Landkreis Nordsachsen Amt für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus Amtsleiterin: Frau Uta Schladitz R.-Wagner-Str. 7a, 04509 Delitzsch Tel.: 034202 / 9881050, Fax: 034202 / 9881055 uta.schladitz@lra-nordsachsen.de www.landkreis-nordsachsen.de

Einträge der kommunalen Gewerbegebiete sowie nähere Informationen finden Sie auf unserer Hompage www.regjo-leipzighalle.de


Nach der Messe ist vor der Messe Hartmut Bunsen, Präsident der Unternehmerverbandes Sachsen und Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig im Gespräch darüber, welche Efffekte erfolgreiche Messen für Unternehmen und die Region haben.

Interview: Kai Bieler  Fotografie: Sebastian Willnow

Warum gehen Unternehmen auf Messen? Hofmann: In erster Linie geht es natürlich darum, seine neuen Produkte oder Dienstleistungen zu präsentieren oder sich neue Märkte zu erschließen, etwa durch die Präsentation auf einer Auslandsmesse. Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine Vielzahl anderer Motive. Dazu gehören beispielsweise die Pflege von Kundenbeziehungen durch das persönliche Gespräch auf einer Messe oder auch die Möglichkeit, sich selbst über die neuesten Trends der eigenen Branche zu informieren. Bunsen: Aus meiner Sicht ist eine Messe ganz klar auch eine Kommunikationsplattform. Unternehmen gehen ja nicht nur mit neuen

Produkten auf eine Messe, sondern auch, weil sie Geschäftspartner suchen oder weil sie sich selbst als vertrauenswürdiger, zuverlässiger Partner im internationalen Handel präsentieren wollen. Hier kann man sein Gegenüber, mit dem man Geschäfte machen will, dann persönlich kennenlernen und prüfen, ob man wirklich zusammenpasst. Darüber hinaus bietet die Messe grade kleinen und mittelständischen Unternehmen eine gute Möglichkeit, sich einmal einen umfassenden Marktüberblick zu verschaffen. Die stehen auf den klassischen Branchenmessen ja meist mit direkten Wettbewerbern in der gleichen Halle. Im operativen Alltagsgeschäft kommt diese Art der Marktanalyse doch oft zu kurz.

Warum werden diese Ziele in der Praxis oft nicht oder nur teilweise erreicht? Hofmann: Der Erfolg einer Messebeteiligung hängt von mehreren Faktoren wie der Lage und dem Zeitpunkt der Messe und nicht zuletzt der eigenen Firmenstrategie ab. Auch die wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen in den Zielmärkten müssen stimmen. Messen sind eben ein Spiegel des Marktes. Der jetzt vorhandene konjunkturelle Aufschwung nach der Wirtschaftskrise kommt erst zeitversetzt bei den Messen an – noch sind die alten Besucherhöchststände nicht wieder erreicht. Bunsen: Nicht zuletzt ist natürlich die eigene Vorbereitung entscheidend für den Erfolg.


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Noch immer gehen Unternehmen auf eine Messe und erwarten, dort quasi automatisch ihre Zielgruppe zu erreichen. Das funktioniert natürlich nicht. Da braucht es eine entsprechende Vorbereitung und gegebenenfalls externe Beratung und Unterstützung. Was gehört zur Vorbereitung eines erfolgreichen Messeauftritts? Hofmann: Am Anfang gilt es, eine Reihe wichtiger Fragen zu beantworten. Auf welche Märkte will ich als Unternehmer mit meinem Angebot? Was ist meine Zielgruppe? Auf welchen Messen kann ich sie erreichen? Im zweiten Schritt geht es dann um die Detailplanung selbst, von der Stand-

auswahl bis zur Personalschulung. Und natürlich muss ich meine Kunden im Vorfeld informieren, sie an meinen Stand einladen. Von allein kommt niemand vorbei. Bunsen: Mindestens genauso wichtig wie die Vorbereitung ist eine konsequente Auswertung nach einer Messe. Das wird oft unterschätzt. Da kommen die Mitarbeiter mit einem Haufen Visitenkarten und Gesprächsnotizen von der Messe zurück und sind sofort wieder mit anderen operativen Aufgaben beschäftigt. Wenn diese wertvollen Informationen und Kontakte nicht sofort ausgewertet und im Vertrieb weiterverfolgt werden, war die Messebeteiligung umsonst.

INTERVIEW 25

Welchen Zeitraum sollten Unternehmen für die Vorbereitung einer Messe einplanen? Hofmann: Bei jährlich stattfindenden Messen sollte die Vorbereitung mindestens ein halbes Jahr vorher beginnen. Bei Messen, die in einem mehrjährigen Rhythmus stattfinden, muss ich einen längeren Vorlauf einplanen, zum Beispiel weil die Anmeldefristen für die Veranstaltung entsprechend länger sind. Bunsen: Ganz einfach gesagt gilt der Grundsatz: Nach der Messe ist vor der Messe. Ein professioneller Messeauftritt ist schnell mit fünfstelligen Kosten verbunden. Sind Messen überhaupt das richtige Vertriebs-


Dr. Thomas Hofmann wurde am 26. Juli 1956 in Suhl (Thüringen) geboren. Nach seinem Studium (1978 bis 1982) an der Technischen Hochschule Leipzig und einer Tätigkeit in Lehre und Forschung an der Technischen Hochschule und Technischen Universität Dresden promovierte Thomas Hofmann 1988 auf dem Gebiet der Mensch-Maschine-Kommunikation. Seit 1990 war er in verschiedenen Führungspositionen tätig, so z. B. bei der Siemens AG, der Südraum Leipzig GmbH und der WILL Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH. Seit 1. Juni 2007 ist Dr. Thomas Hofmann Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.

und Marketinginstrument für klein- und mittelständische Unternehmen? Hofmann: Unbedingt. Es gibt aus unserer Sicht kein Unternehmen, das zu klein für eine Messebeteiligung ist. Ob eine bestimmte Messe die geeignete Plattform für ein Unternehmen ist, hängt von anderen Faktoren wie dem Innovationsgehalt des eigenen Produktes, der Marktsituation und den zu erreichenden Zielgruppen ab. Auch kleine Unternehmen können mit einem geringen Budget effektiv auf sich aufmerksam machen. Die Messegesellschaften bieten dazu eine Reihe kostenloser, multimedialer Marketingtools wie Kundeneinladungen, Produkteinträge in Online-Kataloge und Tauschlinks auf die eigene Homepage. Das kann ein kleines Unternehmen genau so professionell nutzen wie ein Big Player. Diese elektronischen Angebote werden immer wichtiger. Denn die Fachbesucher haben heute in der Regel keine drei Tage mehr Zeit, über die Messe zu schlendern. Sie suchen bereits im Vorfeld auf den Onlineplattformen der Messe gezielt nach den Produkten und Ausstellern, die sie interessieren. Was macht einen guten Messestand aus? Bunsen: Der Anspruch jedes Messebauers ist es, das Angebot seines Kunden von den anderen abzuheben und das zu einem möglichst günstigsten Budget. Gleichzeitig wird aus meiner Erfahrung das „story telling“ immer wichtiger. Es geht nicht mehr darum, lediglich eine ansprechende Hülle für die Produktpräsentation zu bauen. Der Kunde legt zunehmend Wert auf eine Geschichte, die sich mit der Präsentation verbindet und die auch der Besucher des Standes nachvollziehen kann. Dazu muss der Architekt natürlich auch die Anforderungen und die Mentalität der jeweiligen Branche kennen. Mit welchen Angeboten unterstützt die IHK zu Leipzig ihre Mitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung von Messen? Hoffmann: Wir beraten unsere Mitglieder zu allen Fragen rund um das Thema Messe sowohl in Workshops als auch in individuellen Einzelgesprächen mit unseren Messeexperten. Das reicht von der Analyse der Zielmärkte, der Adressrecherche für die Kundenansprache

und der Auswahl von infrage kommenden Messeveranstaltungen, über Details zum Standbau und die professionelle Unternehmensund Produktpräsentation bis zur Fördermittelberatung und der Schulung des Standpersonals. Auch da kann ich als Unternehmen viel gewinnen und viel verlieren. Ein weiteres Angebot ist unsere internationale Kooperationsbörse „CONTACT: Business Meetings“, die Fachbesuchern und Ausstellern bei der passgenauen Vermittlung von konkreten Geschäftskontakten behilflich ist. Auf der diesjährigen Zuliefermesse Z haben wir so 90 Unternehmen aus neun Ländern ins Gespräch miteinander gebracht. Darüber hinaus bieten wir als IHK zu Leipzig die Teilnahme an unserem Gemeinschaftsstand für Unternehmen aus den Schwerpunktclustern Industrie, Medizintechnik, Umwelt und Logistik an. Hier erhalten unsere Mitglieder die gesamte Infrastruktur für ihre Messepräsentation und eine intensive Betreuung vor, während und nach der Messe zu sehr günstigen Konditionen. Wie viele Unternehmen nutzen jährlich diese Möglichkeit? Hofmann: Pro Jahr haben wir zwischen 100 bis 150 Unternehmen auf unserem Gemeinschaftsstand. In diesem Jahr sind wir damit auf zehn Messen vertreten. Insgesamt beteiligen sich die drei sächsischen IHKs in Leipzig, Chemnitz und Dresden gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen im Rahmen des Landesmesseprogramms 2011 an 38 Messen. Zusammen mit unseren weiteren Angeboten profitieren über 400 Unternehmen der Region jährlich von den Messe-Dienstleistungen der IHK zu Leipzig. Sie sprachen bereits die Förderung von Messeauftritten an. Welche Programme können Unternehmen dafür in Anspruch nehmen? Hofmann: Das ist zum ersten das „Messeprogramm junge innovative Unternehmen“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das die Teilnahme an einem Gemeinschaftsstand auf ausgewählten internationalen Leitmessen in Deutschland fördert. Das können Firmen in Anspruch nehmen, die jünger als zehn Jahre sind, höchstens 50 Mitarbeiter und eine Jahresbilanzsumme von


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INTERVIEW 27

Hartmut Bunsen wurde am 05. Nov. 1940 in Falkenburg geboren. Er absolvierte von 1960 bis 1970 ein Studium Konstruktiver Ingenieurbau an der Hochschule für Bauwesen in Leipzig und war im gleichen Zeitraum Leistungssportler der Sektion Rudern an der DHFK Leipzig. Bis 1990 bekleidete er verschiedene Führungspositionen bei der DEWAG Leipzig. 1991 gründete Hartmut Bunsen die Messeprojekt GmbH mit Sitz in Leipzig. Das Messebauunternehmen erzielte 2009 mit rund 170 Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Mio. Euro. Hartmut Bunsen ist seit 2001 Präsident des Unternehmerverbandes Sachsen e. V. und Sprecher der Interessengemeinschaft der Unternehmerverbände Ost­deutsch­ lands und Berlin. Zu seinen Hobby zählen Rudern, Segeln, Handball und Tennis. Der verheiratete Vater von zwei Kinder wurde in den Jahren 2000 und 2003 Seniorenweltmeister im Rudern.

zehn Millionen Euro aufweisen und mit einem neuen Produkt oder Verfahren auf eine Messe gehen wollen. Hier beträgt der Zuschuss bei der Erstteilnahme bis zu 80 Prozent der Standkosten. Die zweite Möglichkeit ist das Auslandsmesseprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums, das die Teilnahme an deutschen Gemeinschaftsständen auf rund 240 internationalen Messen fördert mit jährlich rund 41 Millionen Euro fördert. Ziel ist die Erhöhung der Exportquote deutscher Unternehmen, ein Ansatz der gerade für die regionale Wirtschaft sehr wichtig ist. Und drittens können sächsische Firmen die Mittelstandsförderung durch den Freistaat nutzen. Diese richtet sich an alle KMUs mit bis zu 250 Mitarbeitern und 40 Millionen Euro Jahresumsatz. Hierbei können sich Unternehmen die Teilnahme an bis zu fünf Veranstaltungen pro Jahr zu 50 Prozent fördern lassen. Dabei kann die Förderung gegenwärtig bis zu viermal für die gleiche Messe erfolgen und ist im Gegensatz zu den anderen beiden Programmen auch für Einzelstände möglich. Das macht das Programm vor allem für Unternehmen attraktiv, die mit ihren Produkten spezielle Marktnischen besetzen und eine entsprechend eng fokussierte Zielgruppe haben. Mitteldeutschland verfügt mit Leipzig, Erfurt, Chemnitz, Halle, Magdeburg und Dresden über eine Reihe an Messestandorten. Welche Bedeutung haben Sie für den Wirtschaftsstandort? Hofmann: Eine moderne Messeinfrastruktur und vor allem das fachliche Know-how zur Durchführung von Messen sind klare Standortvorteile für eine Region. Denn die Messewirtschaft ist ein eigener gewerblicher Dienstleistungsbereich mit zahlreichen primären und sekundären Effekten auf die regionale Wirtschaft. Das reicht von den Mitarbeitern auf der Messe selbst bis hin zu den Hoteliers, Gastronomen oder Taxifahrern für die Messegäste und -aussteller. Bunsen: Auch die kleineren Verbrauchermessen in den Bereichen Handwerk, Freizeit und Urlaub in den einzelnen Städten Mitteldeutschlands sind dabei aus zwei Gründen wichtig. Erstens wollen die Menschen solche Angebote vor Ort besuchen. Niemand fährt 100 oder 200 Kilometer, um sich eine solche Messe anzusehen. Und

zweitens entstehen auch große Messen nicht einfach über Nacht, sondern entwickeln sich meistens aus einem regionalen Bedarf heraus. Ein Beispiel ist die grade in Leipzig laufende Industriemesse intec, die 1998 auf private Initiative in Chemnitz entstanden ist. Mit dem Standort ist dann auch die Messe gewachsen. Ab 2006 war klar, die Messe muss nach Leipzig, auf den größten Messestandort der Region, umziehen, um sich weiter erfolgreich entwickeln zu können. Heute zieht die Messe zusammen mit der Zuliefermesse Z fast 1.400 Aussteller aus 22 Ländern an und gehört zu den wichtigsten deutschen Fachmessen der Zulieferer- und Maschinenbauindustrie. Wo sehen Sie Defizite und Potenziale des Messestandortes Mitteldeutschland? Hofmann: Aus unserer Sicht ist es wichtig, die mitteldeutsche Messelandschaft noch klarer zu strukturieren. Dazu gehört, die vorhandenen Industriemessen stärker international ausrichten und die Profile der einzelnen Messen weiter zu schärfen. Für die Besucher und Aussteller sind außerdem Kontinuität und Verlässlichkeit entscheidend. Die Verlegung des Ortes oder Termins einer Messe ist deshalb negativ für ihren Erfolg. Dazu muss man wissen, dass Messen rund fünf Jahre Zeit brauchen, um sich am Markt durchzusetzen. Bunsen: Ein weiterer Punkt ist die zeitliche Abstimmung der einzelnen Messen, um Terminüberschneidungen im Sinne der Fachbesucher zu vermeiden. Darüber hinaus sehe ich noch einiges Potenzial für neue Messe-Ideen in der Region. Hier müssen die Messebetreiber die vorhandenen Nischen entdecken und entsprechende Konzepte entwickeln, zum Beispiel für Zulieferer der Solarindustrie. Dazu muss natürlich das wirtschaftliche Umfeld der Branche stimmen. Die 19 deutschen Messegesellschaften befinden sich in öffentlicher Hand. Ist der mit Steuergeld finanzierte Verdrängungswettbewerb, wie er bei der Abwerbung der Games Convention von Leipzig nach Köln zu beobachten war, aus Ihrer Sicht sinnvoll? Hofmann: Messe ist Wirtschaftsförderung und sollte deshalb in öffentlicher Hand sein. Angesichts der bereits beschriebenen posi-


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tiven Effekte auf die regionale Wirtschaft sind öffentliche Subventionen durchaus vertretbar und wirtschaftlich sinnvoll. Auch der Wettbewerb zwischen den Messen ist grundsätzlich wichtig, damit diese im internationalen Wettbewerb bestehen können. Denn Messen entwickeln sich weiter und orientieren sich neu. Die Games Convention hätte auch nach Paris oder New York anstatt nach Köln gehen können. Dass die größte europäische Messe für interaktive Unterhaltungselektronik in Deutschland geblieben ist, muss also positiv gesehen werden. Bunsen: Die Games Convention war ein Beispiel für eine Nische, die zunächst keine Messe haben wollte. Die Leipziger Messe hat sehr früh das Potenzial der Computerspielebranche erkannt und ein Konzept entwickelt. Dass sich der Verband dann für einen anderen Standort entscheidet, an dem die Messe noch mehr Besucher anziehen kann, ist völlig normal. Zum Wettbewerb gehört auch, dass man mal eine Messe verliert. Vor allem in Asien schießen seit einigen Jahren neue Messeplätze wie Pilze aus dem Boden. Steht das deutsche Messewesen vor strukturellen Umbrüchen? Bunsen: Auch Messen sind natürlich von der Entwicklung einer zunehmend

globalisierten Wirtschaft beeinflusst. In Deutschland haben heute von 1.000 Menschen fast 600 ein Auto, in China sind es ganze 17. Angesichts dieser Zahen ist klar, wo die Absatzmärkte der Zukunft für die Automobilindustrie liegen. Trotzdem bin ich für den Messestandort Deutschland optimistisch. Solange die deutsche Industrie bei Forschung und Entwicklung führend ist, werden wir auch die Leitmessen hier haben. Denn auf Messen geht es ja um die Präsentation neuer Innovationen, nicht um die billigste Kopie eines vorhandenen Produktes. Hofmann: Darüber hinaus werden seit einigen Jahren die deutschen Messen verstärkt selbst zum Exportschlager, in dem die Messegesellschaften mit ihrem fachlichen Know-how in die neuen Zielmärkte gehen. In diesem Jahr planen die deutschen Messeveranstalter 261 Veranstaltungen in 34 Ländern. Diese Zahlen zeigen die stetig wachsende Bedeutung der ausländischen Wachstumsmärkte für das Messegeschäft. Trotzdem finden immer noch rund 100 der 150 weltweiten Leitmessen in Deutschland statt. Das spricht für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und die Attraktivität des Handelsplatzes Deutschland.

INTERVIEW 29

Welche Höhepunkte bietet das Messejahr 2011 noch für die Unternehmen der Region? Hofmann: Zu den wichtigsten Messeterminen für unsere Mitglieder gehören Anfang April die Hannover Messe, im Mai die „Transport und Logistik“ in München sowie die Mitte Juni in Poznan stattfindende ITM Poland, die größte Messe Polens für moderne Industrietechnologien. Weitere Höhepunkte sind die vom 18. bis 21. Oktober in Augsburg stattfindende „Interlift“ sowie einen Monat später die „Medica“ in Düsseldorf. Für die gesamte Region ist die Standort- und Gewerbeimmobilienmesse „Expo Real“ vom 4. bis 6. Oktober in München der wichtigste Messetermin des Jahres. Welche Messe werden Sie persönlich als nächstes besuchen? Hofmann: Das wird die „therapie Leipzig“, eine Kombination von Messe und Kongress für Therapie, Medizinische Rehabilitation und Prävention vom 10. bis 12. März sein. Bunsen: Mein nächster Messebesuch wird eine Woche später der Leipziger Buchmesse 2011 gelten. Infos unter: www.leipzig.ihk.de und www.uv-sachsen.org.


Gut ausgestellt Weil man miteinander ins Gespräch kommt, reißt der Messeerfolg auch im digitalen Zeitalter nicht ab. Unternehmen und Kunden schätzen die Waren- und Leistungsschauen, weil man sich dort persönlich begegnet. Das ist auch in Mitteldeutschland an fünf exponierten Standorten möglich. Ein Streifzug durch die mitteldeutsche Messelandschaft.


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Die Glashalle des 1996 erbauten neuen Leipziger Messegeländes erhielt 2000 den „Outstanding Structure Award“ der Internationalen Vereinigung für Brücken- und Hochbau, mit dem das Gebäude als eines der Aufsehen erregendsten Bauwerke der letzten Jahre ausgezeichnet wurde.

Interview: Tobias Prüwer  Fotografie: Messe Leipzig, André Kolbe; Messe Dresden; Messe Chemnitz, Lexie; Messe Erfurt

Messen erfreuen sich als Orte der persönlichen Kommunikation unverminderter Nachfrage. In Verbindung mit fachlich entsprechenden Kongressen sind sie als Gesamtpaket auch zukünftig ein Erfolgsduo in Sachen Unternehmenskommunikation. Und die kann sehr emotional sein, wie an einem Samstagvormittag Ende Februar im Leipziger Messekomplex zu erleben war, als sich ein Händler begeistert über ein frisch abgeschlossenes Geschäft freut. Gerade ist er auf einen Hersteller hochwertiger Verpackungen aufmerksam geworden, welche er in ihrer Art schon lange gesucht hat. Rund zehntausend Besucher tun es ihm auf der „Cadeaux“ gleich und fahnden nach Geschenkund Wohntrends. Die Szenerie auf Leipzigs dienstälteste Fachmesse ist beispielhaft dafür, was eine Messe ausmacht: Sie ermöglichen die direkte Interaktion zwischen Unternehmen und ihren Kunden. „Probieren weckt die Lust zum Kauf“, formulierte bereits der antike Dichter Euripides das Prinzip, mit dem die Messen auch im digitalen Zeitalter noch punkten. „Messen zeichnen sich durch ihre Multisensualität aus“, sagt Manfred Kirchgeorg, Professor für Marketingmanagement an der Handelshochschule Leipzig (HHL). „Man kann hier Produkte, Marken und Lösungen mit allen Sinnen präsentieren und erleben.“ Als Schauplätze der persönlichen Kommunikation, auch Live Communication genannt, sieht Kirchgeorg in

ihnen geeignete Begegnungsplattformen für das B-to-B- wie B-toC-Geschäft. Branchenübergreifend bringen Unternehmen rund 20 Prozent ihres Marketing-Budgets für Messen auf, die damit gleich hinter klassischer Werbung rangieren. Im B-to-B-Business liegt der Anteil sogar bei 50 Prozent. Deutschland ist bis heute mit einem sehr dichten Netz aus Messestandorten bestückt, da stellen die fünf Messestandorte in Mitteldeutschland in ihrer relativen Nähe zueinander nichts Außergewöhnliches dar. Warenmessen entwickelten sich allmählich aus den Märkten heraus, die an hohen christlichen Feiertagen im Anschluss an die Kirchmessen stattfanden – woher auch ihr Name stammt. In der Region, auf der sich heute Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erstrecken, waren zunächst die bereits im 9. Jahrhundert dokumentierten Märkte in Erfurt und Magdeburg von großer Bedeutung und zogen Fernhändler an. Karl der Große bestimmte sie zu Markt- und Stapelplätzen und lange Zeit stellten sie die starken Nebenbuhlerinnen der erst später gegründeten Leipziger Warenschau dar. In einer um 1165 datierten Urkunde wird der Stadt Leipzig mit dem Stadtrecht zugleich das Messeprivileg verliehen. Die günstige Lage an der Kreuzung zweier Fernhandelswege, der via regio und via imperii, beförderte zusammen mit fürstlicher Unterstützung – den anreisen-


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Martin Buhl-Wagner, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH

den Kaufleuten wurde etwa der Geleitschutz garantiert – die rasant wachsende Popularität der Leipziger Messe. Um diese Exklusivität zu schützen, wurde eine Bannmeile ausgerufen, die umliegenden Gemeinden eigene Messen untersagte. Ein Verbot, das bis nach Madgeburg und Erfurt reichte. Noch heute spielt Leipzig in der Liga der bedeutendsten deutschen Messeplätze mit und belegt Platz neun in den Top Ten. Die Bedeutung einer Messe für die Kommune ist nicht zu unterschätzen. Ob Hotels, Restaurants oder Nahverkehrsbetriebe: Viele Gewerbe und damit auch der kommunale Haushalt profitieren von der so genannten Umwegrentabilität. Die durchschnittlichen Ausgaben der Besucher regionaler Messen beziffert Ökonom Kirchgeorg nach einer Berechnung des Messe-Branchenverbands AUMA auf 70 Euro, überregionale Messen erzielten im Schnitt 237 Euro.

Die Verknüpfung von Leipzig und seiner Messe ist von jeher so eng, dass sich das Bonmot hält, hier leiste sich eine Messe eine ganze Stadt. Waren die Leipziger Warenmessen früherer Jahrhunderte eher Selbstläufer, so hat sich das gewaltig geändert. Wer heute in der Messebranche Erfolg haben will, weiß Martin Buhl-Wagner, muss kontinuierlich daran arbeiten. Aus diesem Grund, erläutert der Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Messe GmbH, knüpft ein Netz von mehr als 20 internationalen Vertretungen und die Leipziger Messe International weltweit neue Kontakte. Strategisch konzentriere sich die Messe dabei vor allem auf die Märkte Mittel- und Osteuropas: „Wir bauen in diesen Regionen die Kooperations- und Eigenveranstaltungen aus und knüpfen an die Themenkompetenzen und Erfahrungen der Messen in Leipzig an. Das ist aber keine Einbahnstraße. Dieses Engagement im Ausland stärkt

wiederum unser Geschäft in Leipzig. So können wir mehr ausländische Aussteller und Besucher für Leipzig aus denjenigen Ländern gewinnen, in denen wir uns bei Veranstaltungen engagieren.“ Als ein Beispiel nennt BuhlWagner die Fachmessen „Z“ und „intec“, die Anfang 2011 mit gestiegenen Ausstellerzahlen aufwarteten. „Für die Einkäufer sind Lieferanten in Mittel- und Osteuropa besonders interessant. Denn Firmen in diesen Staaten arbeiten nach allgemeinen Standards, haben die für die Autoindustrie nötigen QualitätsZertifizierungen und bieten Preisvorteile.“ Wirtschaftlich sieht Buhl-Wagner die Messe, jede der fünf Ausstellungshallen ist jeweils 20.000 m2 groß, gut aufgestellt: „Die Leipziger Messe blickt 2010 auf ein stabiles Geschäftsjahr zurück. Zu den 29 Messen (2009: 30) im 2010er Messekalender kamen rund 10.000 Aussteller und 1,1 Mio Besucher, was ungefähr dem Vorjahreser-


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Atmosphärische Architektur in einem der verglasten Verbindungsstücke zwischen den Messehallen. Durch das Röhrensystem gelangt man überdacht in alle Bereiche des Messebaus.

gebnis entspricht. Insgesamt waren es 1,3 Mio Gäste (2009: 1,4 Mio), die 29 Messen, 108 Kongresse sowie 32 bedeutende Events und Corporate-Business-Veranstaltungen besuchten.“ Der Umsatz der Unternehmensgruppe liege mit cirka 70,7 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 69,3 Mio., so Buhl-Wagner. Er resümiert: „Starke Publikumsmessen, erfolgreiche Fachmessen und ein umfangreiches Kongressprogramm sind die Fundamente unseres Erfolges.“ Die Weiterentwicklung der Bestandsmessen hält der Messechef für ebenso wichtig wie das Neugeschäft. So wird mit der med.Logistica eine neue Kongressmesse für Krankenhauslogistik auf den Weg gebracht. Für den Leipziger Standort stellt die Verknüpfung von Messen und Kongressen eine wichtige Strategie dar. Von den fast 40 Messen werden 20 von Kongressen begleitet und Ausstellungen flankieren knapp die

Hälfte der veranstalteten Kongresse. Hierin erkennt HHL-Professor Manfred Kirchgeorg einen richtigen Schritt für die Zukunftsfähigkeit der Messebranche. Die Messeveranstalter müssen sich zu Full-Service-Unternehmen, vom Flächen- zum Serviceverkäufer entwickeln. Ihnen kommt mehr und mehr die Aufgabe eines Trendscouts zu. „Die Messe muss die Branche besser verstehen als die Unternehmen selbst.“ Neben den in Breite und Qualität überzeugenden Ausstellerportfolios kommt es darauf an, Entwicklungsthemen in der jeweiligen Branche aufzugreifen und mit dem Fachpublikum zur Diskussion zu stellen. Auch die Dresdener Messeveranstalter haben die Bedeutung von Kongressen erkannt. Gerade wurden der Neubau und das renovierte ehemalige Schlachthofhotel fertig gestellt und als Teil der Messe unter dem separaten Namen Börse Dresden eröffnet.

„Wir können nun in 15 Räumen Kongresse mit bis zu 10.000 Teilnehmern abhalten“, begründet der Geschäftsführer der Messe Dresden GmbH Ulrich Finger den Schritt. Die Ausrichtung der Messe in mittlerer Größe, die über vier Hallen und insgesamt ca. 23.000 m² überdachte Hallenfläche verfügt, beschreibt er als breit gefächert und regional auf Ost-Sachsen ausgerichtet. So ist zum traditionellen Publikumsmagnet Ostermesse die Verkaufsschau „Room + Style“ hinzugekommen, die auf hohem Niveau Trends rund um die Themen Wohnen und Einrichtung, Stil und Ästhetik vorstellt. Die Fachmessen sind von überregionaler bis deutschlandweiter Geltung. So hat sich Ulrich Finger zufolge der im vergangen Jahr vollzogene Standortwechsel der Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk „Sachsenback“ von Leipzig nach Dresden positiv bemerkbar gemacht. Und die


Die »Via mobile« – ein Glaswandelgang – verbindet die Hallen der MESSE DRESDEN untereinander und mit dem attraktiven Innenhof.

„Semicon“, die Leitmesse für die Halbleiterbranche, ist von Stuttgart nach Dresden gezogen und hat damit die Nähe zur Industrie im „Silicon Saxony“ gesucht. Die im Oktober 2010 gleichzeitig tagende „Electronics Conference“ führte hochkarätige Führungskräfte, Manager und Technologieexperten zusammen. Dank ihrer breiten Aufstellung blieb die Messe Dresden von krisenbedingten Einbrüchen verschont, so Geschäftsführer Finger. Die Messe ist wirtschaftlich eigenständig. Lediglich die jährliche Rate (1 Mio.) zur Tilgung des für den Umzug in das historische Ostragehege 1999 notwendigen Kredits trägt die Kommune. Ein geschichtsträchtiger Ort beherbergt auch die Messe Erfurt. Eingerahmt zwischen Pflanzenparadiesen befindet sich der moderne Gebäudekomplex auf einem Teil der ehemaligen Internationalen Gartenbauausstellung, dem größten Blumenbeet Europas. Nur zehn Monate lagen zwischen dem ersten Spatenstich und der Eröffnung im Juni 1997. „Diese Saat fiel auf fruchtbaren Boden“, urteilt Johann Fuchsgruber, Geschäftsführer der Messe Erfurt GmbH. „In Rekordzeit nahm ein architektonisches Konzept Gestalt an, das die drei Funktionsbereiche Messen, Veranstaltungen und Konferenzen widerspiegelt und von Anfang an erfolgreich bespielt.“ Fuchsgruber sieht die Messe mit ihrer 25.070 m2 großen und auf drei Hallen verteilten

Ausstellungsfläche in den neuen Bundesländern hinter Leipzig auf dem zweiten Platz. Das Erfurter Konzept setzt auf einen Mix aus drei Geschäftsbereichen: Messen, Kongresse und Events. „Von den über 200 Veranstaltungen, die pro Jahr im Messezentrum stattfinden, sind zehn so genannte Eigenveranstaltungen. Das Themenspektrum reicht hier von Landwirtschaft über Gastlichkeit bis zur Rapid-Technologie. Hinsichtlich der Eigenveranstaltungen im Messebereich agieren wir eher regional. Wie Besucherbefragungen immer wieder bestätigen, kommen die Besucher in der Regel aus einem Umkreis von 100 km. Im Kongressbereich realisieren wir ein nationales Werbekonzept.“ Die hundertprozentige Tochter des Freistaates Thüringen verdoppelte schon den Jahresumsatz, der mit derzeit durchschnittlich 5,5 Mio. Euro eine feste Wirtschaftsgröße darstellt. Den Erfolgskurs gedenkt Fuchsgruber durch die zunehmende Etablierung begonnener Messethemen und den Ausbau des Kongressbereichs weiter zu verfolgen. Während die Erfurter Messe auf dem Areal einer ehemaligen Gartenbauausstellung residiert, befindet sich die Magdeburger Messe in direkter Nachbarschaft zur früheren Bundesgartenschau. Als das BUGA-Gelände 1999 eröffnet wurde, nahm daran angeschlossen die neue Messe Magdeburg ihren Betrieb auf. Am Elbauenpark


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Die Architektur der MESSE DRESDEN vereint das Flair historischer Industriebauten mit der Moderne der Gegenwart.

gelegen, stehen mit drei Hallen rund 8.000 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung, die durch eine überdachte Freifläche ergänzt wird. Mit Messen wie „Perspektiven. Messe für Bildung und Berufsorientierung“, „Magdeboot“ und „Tierwelt“ ist sie vorrangig ein Ort für Publikumsmessen und folgt einer regionalen Ausrichtung. Dieser ist auch die „Landesbau-Ausstellung Sachsen-Anhalt“ verpflichtet, die als Forum der Baubranche Fachbesuchern sowie interessierten Laien die Trends und Entwicklungen auf dem Bausektor vermittelt. Durch den Zusammenschluss der etablierten Marken Messe Magdeburg, Elbauenpark und Stadthallen zur Messeund Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg GmbH wurde die Messe in einen Veranstaltungsservice integriert, der am nördlichsten Messestandort Mitteldeutschlands von der Warenschau bis zum Sportevent um ein breites Angebotsspektrum offeriert.

Strahlt die Dresdner Messe ihre Attraktivität vornehmlich nach Ostsachsen aus, bildet die Messe Chemnitz ihre Anziehungskräfte in die andere Richtung aus. Sie wurde 2003 gegründet, um der Stadt und Region Westsachsen ein multifunktionales Veranstaltungszentrum mittlerer Größe bereitzustellen. Rund 11.000 m2 umfassen die zwei Hallen. Der Geschäftsführer der Event- und Messegesellschaft Chemnitz Gmbh Michael Kynast bezeichnet die Messe als „kundennahen Veranstaltungsort“, der sich auf die Ausrichtung von regionalen und Publikumsmessen fokussiert. International seien allerdings die Fachmessen – „mtex – Internationale Fachmesse & Symposium für Textilien und Composites im Fahrzeugbau“ oder „LiMA – Internationale Fachmesse & Symposium für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau“ – ausgelegt. Auch die Messe Chemnitz setzt folglich auf die strategische

Kombination von Messe und Tagungs- und Kongressgeschäft, die insbesondere Veranstaltungsthemen für die mittelständische Industrie der Region anbietet. Das Geschäftsjahr 2010 wertet Geschäftsführer Kynast als für die Messe Chemnitz wirtschaftlich stabil, die für das operative Geschäft keine Zuschüsse erhält, aber durch die Übernahme der Mietkosten und Abschreibungen für die Erstausstattung des Messegeländes von der Stadt unterstützt wird. Nach den Herausforderungen für die Messe durch digitale Kommunikations- und Präsentationstechniken und das Internet befragt, gibt sich Michael Kynast gelassen: „Die persönliche Kommunikation auf Messen, Tagungen und Kongressen ist nicht durch technische Systeme zu ersetzen.“ Dem pflichtet der Erfurter Messechef Johan Fuchsgruber bei: „Top-Kriterien der Messen sind das Live-Erlebnis und die Multisensualität, der



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Messe Chemnitz – In der größten Halle, der sogenannten Chemnitz Arena finden unter anderem Messen, Konzerte und Sportereignisse statt (Bilder links). Messe Erfurt – Multifunktionales Hallenkonzept, beste logistische Voraussetzungen und umfassender Service auf höchstem Niveau. Erfurt ist flächenmäßig der zweitgrößte Messestandort in den neuen Bundesländern, Johann Fuchsgruber ist Geschäftsführer der Messe Erfurt AG (Bild rechts oben).

Vertrauensaufbau und die Kundenbindung. Die aktuell boomenden Online-Medien können das Live-Erlebnis von Messen nicht ersetzen.“ Und auch Ulrich Finger, der Dresdner Messekopf, wittert im digitalen Zeitalter keine Gefahr. „Wir sind keine 08/15-Messe ohne Struktur. Die werden sich nicht halten können.“ Die Menschen müssten die Produkte anfassen, ausprobieren oder kosten können. Daher müsse aber mehr auf Messen passieren als die reine Warenpräsentation. Zudem seien die digitalen Medien von Vorteil, weil man mit ihrer Hilfe gezielt Zielgruppen erreichen kann. „Das Internet ist eine hervorragende Ergänzung für Messen und Kongresse“, konstatiert Martin BuhlWagner von der Leipziger Messe. „Besucher und Aussteller nutzen es für die Vorbereitung, die Planung und die Verabredung. Nach einer Veranstaltung werden die aufgenommenen Kontakte zu Kunden gerade über

das Internet weiter vertieft und gepflegt.“ Soziale Medien und digitale Netzwerke wie Xing, Facebook oder Twitter hält er aufgrund heranwachsender Kundengenerationen für wichtige Kommunikationsmittel und Multiplikatoren. Die Buchmesse etwa verfügte Anfang März bereits über 4.000 FacebookFans, so Buhl-Wagner. Noch zwei Drittel aller internationalen Leitmessen finden in Deutschland statt. Allerdings existieren erhebliche Überkapazitäten, so HHL-Professor Manfred Kirchgeorg – und das bei rückläufiger Nachfrage an Messeflächen. Diese Konkurrenzsituation könne Kooperationsdruck erzeugen und etwa in der Zusammenführung des Managements mehrerer Landesmessen resultieren. Neben der Internationalisierung – in diesem knallharten Wettbewerb werden nur wenige bestehen – sieht der Experte in so genannten Industrieclustern eine Zukunfts-

strategie. „Ich würde es begrüßen, wenn die Verantwortlichen verstärkt die regionale Wirtschaft in den Blick nähmen. In enger Verknüpfung mit dieser könnten die Messen ein Schaufenster für die Branche einer ganzen Region und zugleich eine Bündelung der Kräfte nach innen sein.“ Als Beispiel nennt er das Automotive Cluster Ostdeutschland, eine länderübergreifende Initiative zur nachhaltigen Entwicklung der Automobilindustrie. So fand im Februar gleichzeitig zum Kongress der Initiative im Congress Center Leipzig die Zulieferermesse „Z“ in den benachbarten Messehallen statt. „Messen nach Maß“ – Solange die Messen als Orte der persönlichen Kommunikation gepflegt und ausgebaut werden, kann der wunderbar mehrdeutige Werbespruch der Leipziger Messe wohl auch künftig für die gesamte hiesige Messelandschaft gelten.



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INTERVIEW 41

Fürsprecher und Mutmacher Im Interview spricht Jochen Lohse (im Bild), Regionalgeschäftsführer Leipzig des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft, über Netzwerkarbeit und die Rolle des BMVW in der Unternehmenspolitik.

Text: Thomas Paarmann  Fotografie: Paarmann Promotion

Herr Lohse, sie vertreten in der Region Leipzig mehr als 800 mittelständische Unternehmen. Bundesweit ist ihr Verband die mitgliederstärkste, freiwillige Interessenvertretung für den Mittelstand. Andererseits ist der BVMW nur einer von vielen regionalen und überregionalen Netzwerken. Was bringt einem Unternehmen die Mitgliedschaft? Die Beweggründe zum Beitritt sind so unterschiedlich wie unsere Mitgliedsunternehmen. Entsprechend vielfältig sind die Angebote des BVMW. Zum einen gibt es bundesweite Kooperationen mit Partnern im Telekommunikations-, Energie- oder Fahrzeugbereich, die mit entsprechenden Vorteilen für unsere Mitglieder verbunden sind. Wesentlicher ist noch die ganz konkrete Arbeit vor Ort. Diese richtet sich nach regionalen, branchenspezifischen oder auch temporären Rahmenbedingungen und daraus resultierenden Anforderungen. Generell kann man sagen – wir unterstützen die Unternehmen indem wir Partner zusammenbringen, Informationen vermitteln und Netzwerke knüpfen. Alles Dinge, die für kleine Unternehmen, in denen oft der Geschäftsführer Kaufmann, Marketier und Finanzfachmann in einem sein muß, kaum zu leisten sind. Der BVMW bezeichnet sich selbst als „Stimme des Mittelstands“. Sie verstehen sich also nicht nur als Ansprechpartner sondern auch als Fürsprecher. Welchen Einfluss hat der BVMW auf beispielsweise die Politik, die ja die Rahmenbedingungen schafft, in denen sich Unternehmen bewegen müssen? Der Einfluss des BVMW ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Wir in Leipzig pflegen einen engen Kontakt in die Landes- und Kommunalpolitik, werden von den Fachreferaten und Ministerien bei anstehenden

Entscheidungen oft beratend einbezogen, kennen zahlreiche Bürgermeister und Landespolitiker persönlich. Die Politik weiß, dass wir im übertragenen Sinne das Ohr an der Schiene haben, Probleme im für Konjunktur und Beschäftigung wichtigsten Segment Mittelstand oft als erste wahrnehmen. Nicht immer richtet sich die Politik nach unseren Empfehlungen, aber wir werden gehört und als Interessenvertretung akzeptiert. Auch der politische Beirat des BVMW in Berlin ist mit Cem Özdemir, Dr. Gerhardt, Dr. Bernhardt oder Dr. Krementhal prominent undvor allem kompetent besetzt und ermöglicht einen kontinuierlichen Dialog zu allen politischen Parteien des Parlaments. So konnte das neue Erbschaftsgesetz auf diesem Weg erheblich entschärft werden. Informationen bekommt ein Unternehmer auch bei der IHK, bei der er ohnehin Mitglied sein muß. Netzwerke gibt es mittlerweile inflationär im Internet. Und Veranstaltungen sind in einer Stadt wie Leipzig auch nicht gerade selten. Braucht ein Unternehmer dann noch den BVMW? Eine der wichtigsten Ressorucen eines Unternehmers ist Zeit, der permanente Zwang zur Effizienz die logische Folge. Wir richten alles, was wir tun, nach den Bedürfnissen einer Führungskraft im Unternehmen aus – Themen, Strukturen auch Veranstaltungsformen. So gibt es regelmäßige Spezialveranstaltungen zu konkreten Themen und spezifischem Einladungskreis wie z.B. die Kooperationsbörse für produzierende Unternehmen oder den Parlamentarischen Abend zum Thema Fachkräfte. Ausserdem gestalten die Unternehmer das Verbandsleben aktiv mit, beispielsweise als Gastgeber, der nicht nur Einfluss auf die Themen der Veranstaltung hat sondern auch auf die eingeladenen Gäste. Hier bieten wir nur den Service und den Adresspool, den der Unternehmer

dann für seine Interessen nutzt. Oder wir entwickeln eigene Veranstaltungsformate, wo wir enstprechenden Bedarf sehen. So ist der Mittelständische Unternehmertag (MUT) in Leipzig aus einer Initiative von Unternehmen entstanden, die eine branchenübergreifende, regionenverbindende Führungskräfteplattform mit kompakte Information suchten und nicht fanden. Wir haben es einfach gemacht und mittlerweile ist MUT, der am 20. Oktober bereits zum siebten mal stattfindet, eine der bedeutendsten Veranstaltungen des BVMW bundesweit. Herr Lohse, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Infos unter: www.bvmw.de und www.mittelständischer-unternehmertag.de


Foto: Museum Haldensleben, Joachim Hoeft

Museum Haldensleben Alles nur geerbt – die Brüder Grimm waren nie dort.

Fast wie im Roman Auf Spurensuche nach einem wunderlichen Personaltableau, das in Mitteldeutschland die Romantik verkörperte, entdeckten wir Rapunzel mit dem langen Zopf, die schöne Müllerin, den Erb-Oberförster Cuno, Brautjungfern und die Heilige Elisabeth.

Text: Sigrid Gaulrapp

Das Wort „Liebe“ wurde in der Epoche der Romantik fünfmal so häufig wie heutzutage verwendet. Das fanden Sprachforscher unlängst heraus. Ist es das, was uns heutzutage fehlt zwischen Gleichgültigkeit, Stress und Sex? Lasst uns doch auf der Straße der Romantik entlangfahren und von Liebe hören! Was, diese Straße gibt es (noch) nicht? Dann müssen wir sie eben erfinden, schnellstens installieren – nein, eigentlich nur zusammenstellen. Denn Mitteldeutschland, vor allem mit seiner Universitätsstadt Jena, war die Hochburg der Romantik. Wir starten in Haldensleben, das sachsen-anhaltische Städtchen ist zwar gewiss nicht der Inbegriff der Romantik. Das ändert sich im Kreismuseum. Hier erfahren wir viel Wissenswertes über zwei Große der deutschen Sprache, die als Märchendichter in jeder deutschen Familie berühmt sind: Jacob und Wilhelm Grimm. Wir haben den Brüdern mehr als die von ihnen gesammelten Märchen zu danken. Sie haben dem deutschen Volk den Schatz seiner jahrtausende alten Geschichte und Poesie gehoben, der Jahrhunderte verschüttet gelegen hatte, z. B Hildebrandlied, Wessobrunner Gebet, Hartmann von Aues Armer Heinrich. Sie haben die inneren Gesetze der deutschen Sprache erforscht und die deutsche Philologie mitbegründet und gefördert. Ihre bedeutendste wissenschaftliche Leis-

tung ist „Das Deutsche Wörterbuch“ (erarbeitet ab 1838) und Jacobs „Deutsche Grammatik“ (1819) sowie „Geschichte der deutschen Sprache“ (1848). In Haldensleben waren sie aber nie. Wilhelms Enkelin Albertine Plock hat den Teilnachlass 1963 und 1974 dem Museum gespendet: 1.273 Bände der Bibliothek der Brüder Wilhelm, Jacob und Hermann, Dokumente, Zeichnungen, einige Kleinmöbel, eine Standuhr und Bekleidungsstücke. Was für zierliche Herren diese großen Philologen doch waren, verrät ein bestickter Galafrack. Liebe? Vor allem die zur deutschen Sprache. Aus den Märchen aber lernen wir, der Weg zur wahren Liebe führt über viele erfolgreich zu nehmende Hindernisse – Sie wissen schon „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich heute noch.“ Also auf jetzt zum Märchenpark, Abstecher nach Heiligenstadt bitte. Im Jahre 1838 trafen sich hier die Brüder Wilhelm und Jacob Grimm, um die Herausgabe des Deutschen Wörterbuches zu besprechen. Damit erwarb das heutige Heilbad Heiligenstadt den Anspruch auf einen Platz an der Deutschen Märchenstraße, Anlass zur Einrichtung des „Märchenparks“ nahe den Vitalquellen. Mit relativ einfachen Mitteln, aber in liebevoller Arbeit entstand hier auf 2600 qm eine Anlage für Rapunzel, den gestiefelten Kater, Hase und Igel, Froschkönig und andere. Dazu die Märchentexte zum Vorlesen.


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Foto: Gerhard Stitz; M_H.DE

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Heilbad Heiligenstadt

Dessau

Der Märchenpark, Bekenntnis zur Märchenstraße und Grimm.

Denkmal für den „Wanderer“ und „Griechen-Müller“.

Aber: Besuch bitte noch verschieben, der Märchenpark ist nur von Mai bis Oktober (10.00-19.00 Uhr) geöffnet. Weiter nach Dessau zu einen Dichter, dessen Texte längst Volksliedcharakter gewonnen haben: Wilhelm Müller. Wir treffen keinen unbeschwerten Wanderburschen, den wir nach dem Volkslied gewordenen „Des Wanderns ist des Müllers Lust“ erwarten könnten. Als Sohn eines armen Schuhmachers diente er sich bis zum Direktor der Herzoglichen Bibliothek hoch und erhielt 1824 den Hofratstitel. Seine langjährige Verlobte in Dessau erwartete von ihm Enthaltsamkeit, bis die materiellen Umstände eine Ehe zuließen, was sie nicht miterlebte. Nach ihrem Tode wurde das Jahr 1821 des Wanderers Glücksjahr. Er traf sich in Halle im „Krug zum grünen Kranze“ mit dem Medizinstudenten Carl Adolf Basedow und heiratete wenig später

dessen Schwester. Während der Wartezeit auf den angehenden Merseburger Arzt hatte er „Das Wandern ist des Müllers Lust“ gedichtet und wenig später zur Erinnerung „Im Krug zum grünen Kranze“ geschrieben, nach Lob des kühlen Weines mit den Schlussversen „Es lebe die Liebste deine, Herzbruder im Vaterlande.“ Die Liederzyklen von Franz Schubert nach seinen Texten „Die schöne Müllerin“ und „Die Winterreise“ füllen mit den berühmtesten Tenören und Baritonen die Konzertsäle der Welt. Den Beinamen „Griechenmüller“ trugen ihm sein Engagement im Befreiungskampf der Griechen gegen die Türken und seine „Lieder der Griechen“ ein. Auch mit dem Besuch im „Krug zu grünen Kranze“ in der Talstraße in Halle müssen wir noch bis Mai warten, bis zur Wiedereröffnung nach dem Hochwas-

ser im Januar. Joseph von Eichendorff war ebenfalls Gast im Krug zum grünen Kranze. Er kam 1805 als Rechtsstudent nach Halle, betrat hier erstmals „romantischen Boden“, womit wohl Reichardts Garten gemeint war als Treffpunkt der Romantiker. Er lernte die Burgruine Giebichenstein kennen, die er als „eine ganz artige Werkstätte für ein junges Dichterherz“ erkannte und über die er dichtete: „Da steht eine Burg überm Thale und schaut in den Strom hinein – das ist die fröhliche Saale, das ist der Giebichenstein.“ Reichardts Garten ist heute Bestandteil der halleschen Stadtparks, wurde zum idyllischen Treffpunkt der Frühromantiker, die von den Universitäten in Halle und Jena angezogen wurden. Achim von Arnim traf hier auf Clemens von Brentano, Ludwig Tieck, vielleicht auch Goethe. Die Erinnerungen an das


Foto: Thomas Ziegler; Gert Mothes

Halle

Merseburg

In Reichardts Garten bei der Burg Giebichenstein blühen auch blaue Blumen.

Eine Königin der Instrumente von romantischem Klang.

Hallenser Studentenleben hat er später in einem dramatischen Spiel „Halle und Jerusalem“ (1811) verarbeitet. Die Saale verbindet die Stätten der Romantiker. Nächste Station die Ladegastorgel im Merseburger Dom. Das wunderschöne Instrument wurde vom großen Orgelbauer Michael Ladegast aus Weißenfels, dem Meister des romantischen Orgeltyps, in den Jahren 1853 – 1855 völlig neu gestaltet. Franz Liszt hat auf dieser Orgel gespielt und war während des Umbaus öfters anwesend. Sein „Präludium und Fuge über B_A_C_H“ für die Einweihung wurde nicht rechtzeitig fertig, so dass die Uraufführung erst im Jahr danach dort erfolgte. Domorganist ist heute Michael Schönheit vom Gewandhausorchester Leipzig. Weiter saaleaufwärts! Friedrich von Hardenberg, der sich als Dichter Novalis nannte, ging als bedeutendster deutscher Dichter der Frühromantik in die Literaturgeschichte ein. In Weißenfels lebte er mit seiner Familie ab seinem 13. Lebensjahr bis zu seinem frühen Tod mit 28 Jahren im Haus Klosterstraße 24. Nach seinem erfolgreichen Juraexamen hat er an der Bergakademie Freiberg seine Fachkenntnisse für seine Tätigkeit als Salinen-Assessor erworben (1797-1799, Wohnhaus in Freiberg mit Gedenktafel). Während der gesamten Zeit seiner Studien war er fortwährend literarisch

produktiv, wobei der frühe und qualvolle Tod seiner 15-jährigen Verlobten 1897 ihn und sein literarisches Schaffen stark geprägt hat. Zu den bedeutendsten Werken von Novalis gehören die "Hymnen an die Nacht" sowie das durch die Symbolfigur der "Blauen Blume" weithin bekannte Fragment "Heinrich von Ofterdingen". Hardenberg träumte in dieser Zeit davon, durch die Verwirklichung der Liebe eine ideale menschliche Gemeinschaft aufzubauen. Sein persönliches Schicksal: Erschütternd. In der Ausstellung im einstigen Wohn- und Sterbehaus Novalis wird nicht nur auf das literarische Wirken des jungen Künstlers eingegangen, sondern auch auf seine Forschungen und Erkenntnisse im Bereich der Geologie/Bergbau. Der sogenannte Novalispavillon hinter dem barocken Wohnhaus wird für Lesungen und Vorträge genutzt, steht Besuchern bei Interesse offen und kann auch für standesamtliche Trauungen gebucht werden. Unweit von dieser Gedenkstätte erinnert im jetzigen Stadtpark die idyllische "Dichterecke" mit Gedenkstein und Novalisbüste an ihn und sein Vermächtnis. Sein Geburtsort Gut Oberwiederstedt im Mansfeldischen wird heute als Forschungsstätte für Frühromantik, Novalis-Museum und Sitz der Internationalen Novalis-Gesellschaft e.V. genutzt.


ThemA 45

Foto: Jena Kultur, Martin Heinrich; Josef Lehmkuhl

regjo

Jena

Weimar

Hochburg der Frühromantik, der Treffpunkt heute von der Gartenseite.

Franz Liszt machte die thüringische Residenz zu einer Weltstadt der Musik.

Woher der Begriff „romantisch“ eigentlich kommt? Entgegen anderen Vermutungen hat er nichts mit dem Baustil der Romanik oder gar mit den romanischen Sprachen zu tun, sondern ist abgeleitet von „im Roman vorkommend“. Vom noch eindeutig abwertenden Begriff in Aufklärung und Klassik wurde er nicht nur zur Bezeichnung der mittelalterlich-ritterlichen Literatur, sondern für eine wichtige selbständige Kunstrichtung. Die Romantiker waren Poeten und Romanschreiber. Goethe hatte in kluger Universitätspolitik unter anderem Schiller und Fichte als Professoren an die Alma Mater Jenensis berufen, die Fichte aber 1799 als Folge des „Atheistenstreits“ wieder verlassen musste. Beide Professoren zogen viele Studenten nach Jena. Ein Freundeskreis junger Intellektueller hatte die Stadt ab 1796 zum Ort ihrer Begegnungen gewählt und geht als

„Jenaer Frühromantik“ in die Literaturgeschichte ein. August Wilhelm Schlegel und seine Frau Caroline, Clemens von Brentano, Friedrich Schlegel mit seiner späteren Frau Dorothea Veit, aber auch Ludwig Tieck siedeln nach Jena über. Der produktive Freundeskreis, zu dem auch Novalis, der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, die Dichterin Sophie Merau, der Physiker Wilhelm Ritter, der Philologie Gries und der norwegische Botaniker Henrik Steffens gehören, hat mehr im Sinn als nur die Suche nach der blauen Blume. Unzufrieden mit den rückständigen deutschen Verhältnissen, hoffen sie in der „Stapelstadt des Wissens“ Jena den Boden bereitet zu finden für eine „Revolution des Geistes“. Dem stehen die weiteren Folgen der Kapitalisierung der Verhältnisse entgegen. Und die Liebe?: Findet mannigfachen Eingang in ihr Werk; spielt sich auf der Ebene ihrer gesellschaftlichen

Kreise ab. Die Frauen sind gebildet, selbstbewusst und – ein Novum – sogar geschieden. Sophie Mereau gilt als die weltweit erste Frau, die sich als Berufsschriftstellerin ihren Unterhalt selbst verdient. Sie heiratet 1803 den neun Jahre jüngeren Clemens von Brentano. Caroline Schlegel ist die herausragende Frauenfigur der Jenaer Romantik, bewundert für Intelligenz, Witz, Charme und weibliche Ausstrahlung - ob ihres loses Mundwerks bei ihren Zeitgenossen aber auch gefürchtet und von Charlotte und Friedrich Schiller als Madame Luzifer tituliert, findet in dritter Ehe mit Schelling die große Liebe ihres Lebens. In der Residenzstadt Weimar hatte Johann Nepomuk Hummel ein niveauvolles Musikleben etabliert. Mit Franz Liszt, 1842 zum Hofkapellmeister ernannt, wurde die thüringische Stadt zur Weltstadt der Musik, wie einst durch Goethe zur Weltstadt der


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Foto: Ullrich Kneise

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ThemA 47

Eisenach Rosenwunder der Heiligen Elisabeth auf der Wartburg.

Literatur. Die Altenburg, wo Liszt im ersten Jahrzehnt seines Weimarer Wirkens mit seiner Geliebten, der Fürstin Carolyne de SaynWittgenstein lebte, wurde zum Sammelplatz aufstrebender Talente. Hier fand sich, wer für die umstrittene „neudeutsche Schule“ und die geschmähte „Zukunftsmusik“ kämpfte. In seiner späteren Wohnung in der Hofgärtnerei, war er nur noch als Musikpädagoge und Komponist tätig. Das Flair dieser Wohnung ist Ausdruck von Liszts Bindung zu seinem ungarischen Geburtsort und seinem Bekenntnis zu diesem Land. Liebe: Heiß und leidenschaftlich, ohne kirchlichen Segen bleibt das Happy End aus. Ludwig Bechsteins belletristisches Werk ist heute kaum noch beachtet. Als der „Wartburg-Poet“ apostrophiert, war er seinerzeit bekannt und beliebt. Geblieben sind neben der „Chronik der Stadt Meiningen 1676-1834“ seine Märchensammlungen,

die sich durch eine besonders kunstvolle Gestaltung auszeichnen. 1831 wurde er herzoglicher Kabinettsbiliothekar in Meiningen und 1840 zum Hofrat ernannt. An seinem Wohnhaus in Meiningen erinnert eine Gedenktafel an ihn und in der Stadt der wundervolle Bechsteinbrunnen. Liebe: Zwei Ehen mit sechs Kindern. Ein Prunkstück deutscher Burgenromantik ist die Wartburg bei Eisenach. Das Streben des Bürgertums nach Nationaldenkmälern wurde durch die Fürsten zur Präsentation der eigenen Dynastien genutzt. Die umfassende Restaurierung der Wartburg im Auftrag des Großherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach ist ein Beispiel dafür. In der Zeit von 1838 bis 1883 wurde unter Leitung des Architekten Hugo von Ritgen eine große denkmalpflegerische Leistung vollbracht, die stark romantisch geprägte Züge trug. Mit

sechs Fresken von großer Innigkeit stellte Moritz von Schwind Begebenheiten und Legenden aus dem Leben der Landgräfin Elisabeth von Thüringen vor. Franz Liszt hat mit seiner 1862 fertig gestellten „Legende von der heiligen Elisabeth“ das musikalische Pendant dazu geschaffen. An Berühmtheit kaum übertroffen: Schwinds „Sängerkrieg auf der Wartburg“ In Sachsen ist die Romantik erst so richtig zu Klingen gekommen. Dafür sorgten vor allem Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig und Carl-Maria von Weber in Dresden. Die ehemaligen Wohnungen von Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig wurden zu Gedenkräumen von zauberhaftem Flair, Begegnungsstätten der Musikliebhaber und Aufführungsorten für besondere Musikerlebnisse gestaltet. An Robert Schumann erinnert auch sein


Foto: X-Weinzar; C. Muench

Dresden

Elbidylle bei Pillnitz

In einer historischen Atelierwohnung ist das Flair der Dresdner Romantik eingefangen.

Hier entstand in einem sächsischen Winzerhaus „Der Freischütz“ nahe dem Kirchlein Maria am Wasser von Hosterwitz.

Stammtisch im historischen Restaurant “Zum Kaffeebaum“. Zwickau hegt sein Geburtshaus sowohl als Museum als auch als Ort der Musikpflege. Wie dem Robert-Schumann-Fest im Juni und dem Robert-Schumann-Wettbewerb. Albert Lortzing bekannt für seine in Leipzig uraufgeführten komischen Opern, traf mit „Undine“ unerwarteter Weise nicht auf Gegenliebe. Stattdessen er Lortzing 1844 seine Kündigung vor, als er von Vorbereitungsarbeiten zur Hamburger Aufführung zurückkam. „Undine“ blieb in Mitteldeutschland und wurde zur Uraufführung am Magdeburger Stadttheater am 21. April 1845 begeistert aufgenommen. Undine und Ritter Hugo im gemeinsamen Liebesglück bei den Wassergeistern, Lortzing in Berlin in bedrängten Verhältnissen. Seine Leipziger Zeit sollte dieser Stadt etwas mehr Gedenken wert sein. Als Kleinod der Musikpflege abgelegen der Städte zeigt sich im Leipziger Land bei Kohren der Schwindpavillon Rüdigsdorf. Der 1829 erbaute Gartensalon wurde 1838 von Moritz von Schwind mit einem Freskenzyklus zum antiken Märchen von Apuleius „Amor und Psyche“ ausgemalt. Ein erstarkendes Bürgertum, das in Sachsen den absolutistischen Mäzen ablöste, zeigte sich besonders der romanti-

schen Malerei gegenüber aufgeschlossen. Die Kunstmuseen in Leipzig und Chemnitz, aber vor allem die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden im Albertinum, sind ein Hort dieser zum Teil weltberühmten Schätze, ganz besonders von Caspar David Friedrich. In einem barocken Bürgerhaus aus dem Jahre 1699 in der Dresdner Neustadt erinnert in einem 1981 gegründeten Museum eine Etage an die bedeutende Epoche der Dresdner Kultur- und Geistesgeschichte, die Romantik. Sie würdigt Persönlichkeiten der Zeit wie Ludwig Tieck, Gottfried und Theodor Körner, Heinrich von Kleist, Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Carl Maria von Weber. Nach einem Gemälde von Georg Friedrich Kersting wurde das Atelier des einstigen Wohnungsinhabers Gerhard von Kügelgen nachgestaltet. Seinem Sohn Wilhelm und dessen „Jugenderinnerungen eines alten Mannes“ verdanken wir viele Kenntnisse aus dieser Zeit. Hier wird für den Besucher Dresdner Romantik erlebbar. Jahre vor Lortzing, im August 1813, war in Leipzig bereits eine romantische Oper „Undine“ vollendet worden, auf heutigen Opernbühnen kaum noch gespielt. Ernst Theodor Amadeus, die schillernde Komponistenpersönlichkeit, hielt sich auch in Dres-


ThemA 49

Foto: Martin Krok

regjo

Sächsische Schweiz Ein besonderes Erlebnis ist eine Aufführung von Carl Maria von Webers Freischütz nicht nur in der Semperoper, sondern in den echten Kulissen der Felsenbühne Rathen.

den auf und schrieb dort sein Märchen vom „Goldenen Topf“ um den Studenten Anselmus, ein rechter Unglücksrabe, der nach vielen Verwirrungen mit Serpentina, dem goldgrünen Schlänglein, in bestem Einvernehmen auf einem Rittergut in Atlantis lebt, und den „goldenen Topf“ als Hochzeitsgeschenk erhält. Ein Sinnbild für „das Leben in der Poesie“. Obwohl 1821 in Berlin uraufgeführt, ist Carl Maria von Webers „Freischütz“ die Dresdner Oper. Im Programm der Semperoper ist sie nicht wegzudenken und in der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz der Publikumsmagnet schlechthin. Drei Jahre hat der Komponist an die Vollendung dieser Musik verwandt. Er wollte gerade mit diesem Werk etwas ganz Besonderes vollbringen und hat unermüdlich daran gefeilt. Auch ließ ihm seine neue Aufgabe, in Dresden eine Deutsche Oper zu

gründen und zu leiten, keinen zeitlichen Spielraum. In seiner Urtümlichkeit geht der „Freischütz“ über das innige Naturgefühl schwärmerischer Romantik oder biedermeierlicher Behaglichkeit weit hinaus. Die Oper, deren Text ein echter Kriminalfall zugrunde liegt, spielt nicht in Burgen, Palästen oder Kirchen, sondern in einem Försterhaus und einer Schenke. Die Liebe ist letztendlich stark genug, satanischen Versuchungen zu widerstehen. „Wir winden Dir den Jungfernkranz mit veilchenblauer Seide“ wurde zum dominierenden Lied. Der Freischütz wurde bei seinem Erscheinen als wahre nationale Tat erkannt und vor allem von der patriotischen Jugend begeistert aufgenommen. Im Sommerhaus in Hosterwitz, einem typisch sächsischen Winzerhaus nahe Schloss Pillnitz, fand Weber die idyllische Atmosphäre für sein Schaffen. Weber war

dort mit seiner Caroline und den Kindern ein glücklicher Mann, wenn auch in miserabler wirtschaftlicher Lage. Diese aufzubessern, dient sein Auftrag für „Oberon“ am Opernhaus in London. Dort starb er erst 39-jährig am 5. Juni 1826. Dass seine Gebeine in Dresden ruhen, bewirkten Ludwig Richter, Richard Wagner und andere Patrioten, die sie 1844 auf den Alten Katholischen Friedhof überführen ließen. Er gehört nach Dresden. War auch die Liebe der Romantiker nur selten vom großen Glück gespeist, so redeten und schrieben sie doch in der Tat mehr darüber. Das tut der Seele gut, wie uns Psychologen raten. Aber vielleicht auch eine Reise zu den Plätzen der Romantiker, zu Dichters Ort? Sie wussten, wo es idyllisch war. Und auch heute noch ist. Bauen wir uns einfach unsere Straße der Romantik zusammen!


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Kommentar 51

Dr. Harald Schmidt Dr. Harald Schmidt ist Soziologe, Volkswirt, Journalist sowie Leiter und Inhaber der Forschungsstätte LEIF, einem privaten und unabhängigen Leipziger Sozial- und Marktforschungsinstitut. Mit einem Netz aus 300 Interviewern werden von der gruppe LEIF bevölkerungsrepräsentative Befragungen nach anerkannten soziologische Methoden und Analysen durchgeführt.

Ungebrochene Lust am Reisen Tourismusbarometer schlägt für Mitteldeutschland beim Erzgebirge, der Sächsischen Schweiz, Thüringen und dem Harz aus. Ein Gastkommentar von Dr. Harald Schmidt, gruppe LEIF.

Text: Dr. Harald Schmidt  Fotografie: privat

„Stell Dir vor – ich war am letzten Wochenende ganz in Deiner Nähe“, sagte mein Münchener Freund Wilfried am Telefon. Er schwärmte ganz verzückt von Dresden und Bautzen. Spontan hatte er sich mit seiner Frau ins Flugzeug gesetzt, um die beiden Städte – die große Bekannte und die kleine außerhalb Ostdeutschlands weniger Bekannte, die übrigens als Tausendjährige mehr als einen berühmten Knast zu bieten hat – kennen zu lernen. Reisen steht ganz vorn bei den Deutschen, konkret auch bei den Sachsen, Thüringern und Sachsen-Anhaltern. Das stellen das LEIF-Institut und andere Freizeitsoziologen seit 20 Jahren fest. Aktuell geben 68 % der Bevölkerung dem Reisen in die mehr oder weniger weite Ferne oder ganz in der Nähe absolute Priorität. Nur 27 % der Mitteldeutschen freuen sich auf Erholen und Entspannen zu Hause oder im Garten. (Die restlichen fünf % wollen im Urlaub vorrangig jobben, studieren, sich weiterbilden, Haus bauen bzw. renovieren usw.) Allerdings sind nicht nur Reisende, sondern auch Daheimbleiber für die einheimische Tourismuswirtschaft interessant. Geld wird im Urlaub ausgegeben, egal, ob mobil oder immobil. In der Freizeit leisten sich fast alle etwas: Der Besuch in Zoos, Museen, Bädern oder Freizeitparks gehört dazu. Es werden Eintrittsgelder fällig, es muss gegessen und gefahren werden. Der Tourist konsumiert mehr. Im Vorjahr gönnten sich 77 % der Sachsen, 73 % der Sachsen-Anhalter und 72 % der Thüringer mindestens eine Ferienreise mit

mindestens fünf Tagen Aufenthalt im In- oder Ausland. Etwa ein Drittel der Mitteldeutschen verbrachte seinen Urlaub in Deutschland, dem begehrtesten Ferienland noch vor Spanien. Wichtigstes Ferienziel in Deutschland ist seit jeher die Ostsee, mit großem Abstand gefolgt von Bayern und der Nordsee. Das Interesse an einer Urlaubsreise (mit fünf und mehr Tagen Aufenthalt) in der unmittelbaren Heimat hält sich in Grenzen. Bisher beabsichtigen im laufenden Jahr 17 % der Deutschlandtouristen aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zu einem Ziel in Mitteldeutschland zu reisen. Im Vergleich dazu ist für 31 % dieser potentiellen Touristen das Wunschreiseziel MecklenburgVorpommern mit Ostsee und Seenplatte. Für Einheimische und Gäste aus anderen deutschen Ländern sind das Erzgebirge, die Sächsische Schweiz, der Thüringer Wald und der Harz wichtige Ziele. Doch auch für Gäste aus dem Ausland sind die Ostsee, Bayern und die Nordsee der Renner bei Deutschlandreisen. Anders sieht es bei den Wochenend- und Kurzferienreisen aus. Hier sind nach wie vor Städtereisen ein sehr wichtiges Segment. Zunehmend gewinnen in Mitteldeutschland neben Städten wie Dresden, Weimar und Leipzig auch andere bei Ost- und Westdeutschen an Zuspruch. Dazu gehören Bautzen, Eisenach, Erfurt, Wittenberg, kleine Städte im Erzgebirge, in der Sächsischen Schweiz, in Thüringen oder im Harz. Der Grund für Kurzreisen oder Urlaub in Deutschland ist, bisher Unbekann-

tes zu erfahren. „Erfahren“ kann im doppelten Sinne verstanden werden. Bei den Reiseentscheidungen für das Urlaubsland Deutschland steht bei Ferien- und Freizeitreisen nicht das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund, sondern vielmehr die Schönheit von Natur und Landschaft. Mit Abstand auf Platz zwei der Entscheidungskriterien für deutsche Destinationen steht individuelle Urlaubsgestaltung, gefolgt von Sehenswürdigkeiten, touristischen Angeboten, der Qualität von Essen und Trinken, danach erst kommt das Kriterium Preis. Qualitätsaspekte rangieren weit vorher. Die Analyse vieler Indikatoren der LEIF-Forschung ergab, dass Sachsen, Thüringer und SachsenAnhalter zwar sparen, aber die schönsten Tage des Jahres durch mindere Qualität trotzdem nicht verdorben werden dürfen.

Basis für die Ergebnisse, die in diesem Beitrag präsentiert werden, sind die jährlich vom LEIF-Institut durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsbefragungen REISE-BAROMETER zum Reiseverhalten. Das Leipziger Institut für empirische Forschung (LEIF) arbeitet seit 1991 als privates sowie von Politik und Konzernen unabhängiges Forschungsinstitut auf den Gebieten Tourismus, Freizeit, Medien, Konsum, Wertorientierungen, Gesundheit usw. LEIF führt jährlich repräsentative Bevölkerungsbefragungen zu diesen Themen durch. (www.gruppeleif.de).


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Kommentar

RegJo

Tino Günther Gastkommentator Tino Günther ist stellvertretender Vorsitzender der FDPFraktion im sächsischen Landtag und Sprecher für Landwirtschaft, Umweltschutz und Tourismus. Neben dem Ausbau der erzgebirgischen Infrastruktur und der Förderung des Handwerks liegt Günther besonders die Weiterentwicklung des Tourismus am Herzen.

Auf natürliche Vielfalt setzen Tino Günther, FDP Kreisverband Erzgebirge, erklärt in seinem Gastkommentar warum Sachsen die Tourismusstrategie 2020 braucht und wie ein frischer Wind aus neuen Konzepten hilft, die eigenen Stärken auszubauen.

Text: Tino Günther  Fotografie: FDP Sachsen

Ein frischer Wind weht in Sachen Tourismus durch den Freistaat. Und der verantwortliche Wirtschaftsminister, Sven Morlok (FDP), hat – um im Bilde zu bleiben – die Fenster weit aufgemacht, um kräftig durchzulüften. Dieser neue Wind hat einen Namen: Tourismusstrategie 2020. Warum aber brauchen wir dieses neue Konzept? Immerhin stiegen die Gästeankünfte nach aktuellen Zahlen aus dem Januar um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dazu kommen vier Prozent mehr Übernachtungen, der Anteil ausländischer Gäste ist sogar auf zwölf Prozent gestiegen. Diese Ergebnisse sind durchaus beachtlich. Allerdings muss die Frage erlaubt sein: Haben wir schon unser Potenzial völlig ausgeschöpft? Wenn wir ehrlich sind, dann lautet die Antwort nein. Bislang besteht die Tourismusstrategie Sachsens aus über hundert Einzelmaßnahmen. Ein verbindendes, gemeinsames und erkennbares Ziel aber ist nicht auszumachen, der rote Faden nicht zu erkennen. Stattdessen verzetteln wir uns oft und vielerorts gewinnt man den Eindruck, dass die Größe der Herausforderungen noch klar ist. Dabei konkurrieren wir inzwischen längst mit Destinationen in Bayern, mit Berlin, mit der Nord- und Ostsee, aber auch mit dem benachbarten Tschechien, mit Polen und anderen Zielgebieten in Osteuropa. Diese Wettbewerbssituation erfordert eine wettbewerbsfähige, klare Strategie. Dabei wird das neue Konzept nur dann erfolgreich sein, wenn es sich auf die konkreten Bedingungen einstellt und reale Marktchancen gedanklich vorweg nimmt. Wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss frühzeitig Strukturveränderungen vornehmen. Wir werden deshalb bei unserer neuen Strategie auch auf die Vernetzung mit anderen Wirtschaftszweigen setzen. Staatliche Förderungen werden zukünftig an die Eigenfinanzierungen in den Regionen

geknüpft. Das heißt aber auch, wir unterstützen diejenigen weiterhin, die selbst viel tun. Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren und werden deshalb künftig vor allem Stärken stärken. Davon profitieren letztlich alle Städte und Regionen im Freistaat. Deren Akteure müssen sich auf ihre eigenen Attraktionen vor Ort fokussieren, ihre Premium-Angebote herausfinden. Dies versetzt sie außerdem in die Lage, ihr Potenzial realistisch einschätzen zu können. Es liegt schließlich auf der Hand, dass jeglicher Reiseanlass verloren geht, wenn überall, zu jeder Zeit und an jedem Ort die gleichen Angebote zu finden sind. Der unbestreitbare Vorteil Sachsens liegt doch genau in der natürlichen Vielfalt der Angebote. Zur Stärkung der Destination Sachsen gehört die große Strategie, das Konzept. Stimmen müssen aber auch die Rahmenbedingungen. Die Sachsen waren nie besonders gute Krieger. Sie sind allerdings seit jeher als weltoffen und freundlich gegenüber Gästen aus aller Welt und liberal bekannt. Viele Bauten wären ohne italienische Baumeister nie entstanden und wo sonst war es möglich, dass katholische Herrscher wie die Wettiner in einem protestantischen Land problemlos regierten. An diese Liberalität sollten wir uns hin und wieder erinnern, wenn es wie dieser Tage beim Ladenschluss hoch her geht und eine kleine Minderheit der Mehrheit aufzwingen will, wie sie beispielsweise ihre Geschäfte in den Ausflugsregionen am Sonntag öffnet. Und alle eint ein großes Ziel: Wir wollen und werden unseren Freistaat als europäische touristische Marke etablieren. Und ich bin mir sicher: Wir schaffen das! Infos unter: www.tino-guenther.de


regjo

THEMA 53

Kein Grün ohne Blau Der Grüne Ring Leipzig als Moderator zwischen Wassertourismus und Auenentwicklung. Radwege, Wanderwege, Wasserwege sind touristische Infrastruktur, ziehen Gastronomie und Erlebnisangebote nach und fördern die Wirtschaft.

Text: Heike König und Angela Zábojník  Fotografie: Güner Ring Leipzig

Was ist der Grüne Ring Leipzig? Fragen Sie mal rum. Ein Radweg? Jein, zwei Radwege! Und der zugegeben noch etwas lückenhafte Grüngürtel um Leipzig. Dahinter steht eine Arbeitsgemeinschaft von 14 Städten, Gemeinden und Landkreisen, die sich vor 15 Jahren die gemeinsame und solidarische Förderung der weichen Standortfaktoren in der Region Leipzig auf die Fahnen geschrieben haben. Wohlgemerkt, der Region, denn nur Leipzig ohne das Umland oder umgekehrt, das funktioniert nicht. Aus einer Bergbauregion eine Tourismusregion machen… Der Grüne Ring Leipzig steht für den stetigen Blick über den Tellerrand, er koordiniert und bereitet mit regionalen Abstimmungen die Wege für den Tourismus. Doch kein Grün ohne Blau, nicht nur in der Goetheschen Farbenlehre. Grün braucht Wasser zum Leben. Und im Grünen Ring Leipzig sind Landschaftsentwicklung und Gewässerentwicklung nicht zu trennen, denn die Region mit der Kulturmetropole Leipzig in der Mitte hat Flüsse und Auwald – Aushängeschild und Verpflichtung zugleich.

Das Leipziger Neuseenland wächst. In Jahresetappen werden neue Seen geflutet, Badestrände eröffnet, Segelhäfen angelegt, Schleusen gebaut und Gewässerverbindungen hergestellt. Kernprojekte sind unter anderem Hafen Zwenkau, Leipziger Stadthafen, Marina Leipzig-Lindenau, Hafen Gruna am Störmthaler See, Pier 1, Kanupark oder Wassersportzentrum am Schladitzer See, überall entsteht wassertouristische Infrastruktur. Dem physischen Gewässerverbund folgt der touristische. Wir setzen auf Wasserwandern, Fahrgastschifffahrt und Charterschifffahrt, doch auch Wassersport ist im Fokus, denn Leipzig ist Olympiastützpunkt. Sportliche Fähigkeiten sind auch gefragt – bei diesem Spagat zwischen Tourismus, Sport und Umweltschutz. Deswegen werden alle Entwicklungen von wassertouristischen und infrastrukturellen Highlights strategisch parallel mit Studien durch die IHK zu Leipzig begleitet, die die Wirtschaftlichkeit im Blick hat und doch auch immer zwingend auf die Balance zwischen Tourismus und dem Erhalt des wertvollen Naturraums achten

muss. Das Zusammenspiel von wirtschaftlichen, naturräumlichen und gewässerökologischen Entwicklungen wird bis mindestens 2016 von mehreren naturschutzfachlichen, Nutzungs- und Gewässermonitorings begleitet. Denn unser vielbesuchter und durchfahrener Auwald ist nicht nur schön anzusehen mit seinen Flüssen, den Senken, seiner Fauna und Flora. Als Ökosystem ist er ein wichtiger Dienstleister. Er reguliert den Wasserzyklus und das Klima, schützt vor Überschwemmungen, bindet Kohlendioxid, bildet neuen Boden, recycelt Nährstoffe und sorgt für sauberes Trinkwasser. Das soll so bleiben. Dafür steht unter anderem das Grüne-Ring-Projekt „Wiederherstellung ehemaliger Wasserläufe in der Luppenaue“. Die Probleme sind erkannt und benannt. Der Grüne Ring Leipzig sorgt dafür, dass Lösungsmöglichkeiten in regionalem Einvernehmen diskutiert, moderiert und gefunden werden. Der Weg ist wie immer das Ziel. mehr infos unter www.gruener-ring-leipzig.de und www.gewaesserverbund.de


THEMA

RegJo

H A S S ERÖ D ER F ER I E N PA R K

BACHWOCHEN

Bildnachweis: Hasseröder Ferienpark

Bildnachweis: Festung Königstein gGmbH

FESTUNG KÖNIGSTEIN

Bildnachweis: Roland Wehking

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Prämierter Tourismus in Mitteldeutschland Drei Unternehmen der Region erhalten geachteten Preis für die vorbildliche Förderung der touristischen Entwicklung auf internationaler Ebene. REGJO stellt die drei Preisträger aus Mitteldeutschland vor.

Einer der begehrtesten Preise der Tourismusbranche ist der jährlich verliehene „MarketingAward – Leuchttürme der Tourismuswirtschaft“ des Ostdeutschen Sparkassenverbandes. Seit 2006 werden auf der Internationalen Tourismus Börse in Berlin Unternehmen des Verbandsgebietes ausgezeichnet, die in Ihrer Konzeption und Umsetzungen Besonderes leisten, um den Tourismus ihrer Region zu fördern. Am 10. März wurden unter anderem drei mitteldeutsche Einrichtungen prämiert, welche die diesjährigen Kriterien – Kontinuierliche Arbeit, kreative Konzepte und Kundennähe – erfüllten, um die Angebote vor allem internationalen Gäste vermitteln zu können. Für Sachsen gewann den Award die Festung Königstein gGmbH. Eindrucksvoll gelegen, bietet die berühmte Bergfestung ein gutes Initial für touristische Aktivitäten. Rund zwölf Prozent der Besucher kommen aus dem Ausland. Informationen über die Historie in elf Sprachen, bieten diesen Gästen die Möglichkeit am „aktiven Erleben“ der 750 jährigen Geschichte des einstigen

Wehrkomplexes. Eine gute Kooperation mit den tschechischen Nachbarn etablierte sich innerhalb der letzten Jahre auf Grundlage eines Markterschließungskonzeptes, zum Vorteil der Touristen im Grenzraum. Für Sachsen Anhalt erwarb den Preis der Hasseröder Ferienpark. Seit 2005, mit mittlerweile 150.000 Übernachtungen pro Jahr, ein wichtiger Faktor der Tourismuswirtschaft in der Region. Komfortabel untergebracht, versorgt mit Wellness- und Sportangeboten, Sauna- und Badewelt und ebenso einer Indoor- Freizeitanlage, bietet der Park beste Nachfragewerte, vor allem im Bereich Familienurlaub, aber auch im Busreisegruppensegment. Knapp zehn Prozent Vergnügungs- und Erholungssuchende kommen aus dem Ausland. Besonders beliebt ist der Park bei Gästen aus den Niederlanden und Dänemark. Auch mittels des langjährigen, stetigen Auslandsmarketings, die Verbindung zu ausländischen Reiseveranstaltern und eigens zugeschnittenen Programmen für das internationale Publikum, konnte sich der Park als touristischer Wirtschaftsstandort etablieren.

Thüringen erhielt die Würdigung für die „Thüringer Bachwochen“. Das seit 19 Jahren veranstaltete, landesweit größte Musikfestival, wird seit 2005 vom Verein „Thüringer Bachwochen“ projektiert. Auch über die Grenzen Deutschlands hinaus, findet das durch gute Marketingstrategien promotete Ereignis viel Beachtung. Programme und Konzerte sind auch auf ausländische Gäste abgestimmt. Die Kooperation mit internationalen Werbe- Vertriebs- und Kulturpartnern sowie Reiseveranstaltern ist richtungsweisend für eine professionelle Vermarktung. Die Thüringer Bachwochen starten dieses Jahr am 15.April und enden am 8. Mai. Nichtsdestotrotz bemerkte Claus Friedrich Holtmann, Geschäftsführer und Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, sei der Preis in diesem Jahr auch als Ermahnung zu verstehen. Ungeachtet der nach der Finanzkrise wieder steigenden Nachfrage ausländischer Gäste, werde dieser Markt gerade auch in Ostdeutschland zu wenig wirtschaftlich genutzt. DT

Infos unter: www.festung-koenigstein.de, www.hasseroeder-ferienpark.de sowie www.thueringer-bachwochen.de


regjo

F r e iz e itpa r k

THEMA 55

Bildnachweis: Belantis

Bildnachweis: Kanupark

W ass e r sp o r t

Countdown ins große Vergnügen

Kanupark

Am 16. April 2011 startet der Leipziger Freizeitpark BELANTIS mit mehr als 60 Attraktionen und Shows in die neue Saison.

Ultimativer Freizeitspaß auf mo­dernster Wildwasseranlage.

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für die neunte Saison im größten Erlebnispark der neuen Bundesländer. Ab 16. April lädt BELANTIS wieder ein, auf eine Reise voller Spannung und Abenteuer. Hier findet sich eine Welt, in der Indianer, Ritter und Piraten Seite an Seite mit griechischen Göttern, ägyptischen Pharaonen und seit 2010, indigenen südamerikanischen Völkern leben. Zahlreiche Attraktionen für die ganze Familie warten darauf erobert, bezwungen und gesehen zu werden. Liebevoll und weitläufig konzipiert garantieren sie den Gästen ein außergewöhnliches Erlebnis fernab vom Alltag in einer wunderschönen Kulisse. Nervenkitzel pur auf der erst vor wenigen Monaten eröffneten Mega-Achterbahn „HURACAN“, der härtesten in Deutschland und einer der weltweit steilsten, wilde Flugmanöver und nach Belieben Dauerloopings auf der Weltneuheit von 2009, dem einzigartigen „Götterflug“ oder eine Wildwasserfahrt durch Europas größte Pyramide, dem „Fluch des Pharao“, stehen bei BELANTIS auch 2011 auf dem Programm. Über 60 Fahrat-

traktionen in acht Themenwelten warten auf große und kleine Besucher, um von ihnen erobert zu werden. Eingebettet in wunderschöne Kulissen präsentieren sich die Themenwelten als Wohlfühloasen für einen Kurzurlaub. Klassiker wie die Familienachterbahn „Drachenritt“, dem Riesenschwungpendel „BELANITUS Rache“ und der Riesen-Schiffsschaukel „Santa Maria“ sowie interaktive Erlebnisse warten in der neunten Saison ebenfalls auf die Gäste. Rasante Fahrattraktionen, faszinierende Shows und eine einzigartige Kulisse machen einen Besuch in Ostdeutschlands größtem Freizeitpark zu einem unvergesslichen Erlebnis – für die ganze Familie! Familienfreundlicher geht es kaum, denn bei BELANTIS sind Kinder nicht nur willkommen, sondern erwünscht! Auf geht es in eine neue Saison mit spannenden Abenteuern, einmaligen Attraktionen und unvergesslichen Shows. Vom 16. April bis zum 31. Oktober 2011 bietet sich die Gelegenheit, Ostdeutschlands größten Freizeitpark zu erobern und einen Tag Abstand vom Alltag zu genießen. EP

Infos zu BELANTIS und detaillierte Öffnungszeiten unter: www.belantis.de

Europas

Wenn der Kanupark Markkleeberg am 7. Mai 2011 seine Pforten für Freizeitsportler öffnet, dann startet er damit seine fünfte Saison. Europas modernste Wildwasseranlage ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wasser-Begeisterte und Trainings- und Wettkampfstätte für Leistungssportler im Süden von Leipzig. Im Angebot hat der Kanupark neben dem Wildwasser-Rafting und dem Wildwasser-Kajak auch die Rafting-Specials POWER- und NACHT-Rafting. Besonders wilde Zeitgenossen versuchen sich beim Hydrospeed. 2011 kann erstmals auch Tubing ausprobiert werden, wobei mittels Paddel ein großer Reifen durchs Wildwasser gesteuert wird. Das Beste: Tubing muss nicht extra erlernt werden. Auch dieses Jahr stehen hochkarätige Veranstaltungen im Kanupark-Kalender – so etwa der 2011 ICF Canoe Slalom World Cup im Juli und das 5. Pappbootrennen mit absolutem Kult-Status im August. Infos zu den Events und zum Kanupark und seinen Angeboten gibt es jetzt auch bei Facebook unter „Kanupark Markkleeberg“. KT

Infos unter: www.kanupark-markkleeberg.com


Sachsen-Anhalts strahlendes Auge Große Hoffnungen für die Region werden mit der touristischen Erschließung des Sees verbunden: Er soll Investitionen in den strukturschwachen Raum ziehen und damit der Jugend vor Ort eine Zukunftsperspektive bieten.

Text: Dörthe Gromes  Fotografie: GET Geiseltaler Entwicklungs- und Touristikgesellschaft mbH

Es ist kaum zwei Jahrzehnte her, dass der Süden Sachsen-Anhalts geprägt war von der Mondlandschaft des Braunkohlentagebaus. Heute sind viele dieser ehemaligen Tagebaurestlöcher geflutet und ganze Seenlandschaften neu entstanden. Der mit 18,4 Quadratkilometern deutschlandweit größte dieser künstlichen Seen ist der südwestlich von Halle gelegene Geiseltalsee. Dass so eine Entwicklung angesichts der Vielzahl der neuen Seen kein Automatismus ist, sondern intensiver Anstrengungen und Anschubinvestitionen bedarf, weiß Roland Karge von der 2010 gegründeten Geiseltaler Entwicklungs- und Tourismusgesellschaft mbH. In enger Zusammenarbeit mit dem Interessen- und Förderverein Geiseltalsee e.V. treibt sie die touristische Entwicklung des Sees voran. Und das mit Erfolg. Der letztes Jahr in Betrieb

genommene "Geiseltalexpress" – eine schienenlose Bahn, mit der sich die 28 Kilometer um den See bequem umrunden lassen – war mit 10.000 Besuchern in der ersten Saison bereits so erfolgreich, dass 2011 schon zwei Bahnen Touristen zu den verschiedenen Attraktionen des See befördern werden. "Mit dieser höheren Beförderungskapazität entsprechen wir jetzt den Anforderungen der Reisebüros", erläutert Karge. Für die neue Saison, die im April beginnt, gäbe es bereits Verträge mit einigen Busreiseunternehmen aus Sachsen und Vorreservierungen für rund 3.000 Leute. Zu erleben gibt es viel um den Geiseltalsee: Die zwei Häfen in Mücheln und Braunsbedra bieten Platz für je 100 bis 200 Boote. Für Segler ist der See mit seinen zahlreichen Inseln ein hochinteressantes Revier. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, kann


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Thema 57

Verheißungsvolle Abendstimmung an der Marina Mücheln.

sich Fahrräder oder Tretmobile ausleihen und zum Beispiel beim ersten Weinberg, der auf einer Abraumhalde entstanden ist, Station machen und dort einen guten Tropfen und den herrlichen Blick über den See genießen. Weiterhin ist ein Campingplatz im Bau, der diesen Sommer eröffnen wird. Das erste Ferienhaus steht bereits an der Marina Mücheln und auch die Errichtung eines Gewerbegebäudes ist dort für dieses Jahr geplant. Es geht also mit großen Schritten voran am Geiseltalsee. Einziger Wermutstropfen ist die derzeitige Ungewiss-

heit, wann genau die offizielle Freigabe des Sees, der im Frühjahr seinen Endwasserstand erreicht haben wird, durch das Bergamt Sachsen-Anhalt erfolgen wird. Nach dem Erdrutsch von Nachterstedt im Juli 2009 ordnete das Amt an, die Böschungen aller Bergbauseen im Land zu überprüfen. "Das schafft natürlich große Unsicherheit bei potentiellen Investoren und verlangsamt die Entwicklung", kommentiert Roland Karge. Er hofft auf ein Einsehen der Politik, schließlich sei die geologische Struk-

tur am Geiseltalsee eine völlig andere als in Nachterstedt. – Doch Karge, der in Braunsbedra aufgewachsen und stark mit der Region verbunden ist, bleibt trotzdem optimistisch. Gefragt nach seiner Vision für den See antwortet er: "Der Geiseltalsee wird zu DER touristischen Attraktion für Mitteldeutschland und darüber hinaus werden. Er wird das hell strahlende Auge Sachsen-Anhalts sein." Infos unter: www.get-geiseltal.de und www.geiseltalsee.de


Go East! Der Leipzig/Halle Airport bietet mit Flugverbindungen in die Tschechische Republik und nach Estland den Unternehmen der Region kurze Wege zu zwei der interessantesten Wachstumsmärkte Mittel- und Osteuropas.

Text: Kai Bieler  Fotografie: Dreamstime.com, Flughafen Leipzig/Halle GmbH, ŠKODA AUTO DEUTSCHLAND GmbH

Wir befinden uns im Jahre 2010 nach Christi. Ganz Europa diskutiert angesichts der immensen Schuldenkrise über die Zukunft seiner Gemeinschaftswährung. Ganz Europa? Nein! Ein kleines Land im Nordosten bereitet sich darauf vor, als 17. europäischer Staat den Euro einzuführen. Auf dem Papier ist Estland mit seinen 1,35 Mio. Bewohnern und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 13,8 Mrd. Euro (2009) eher ein wirtschaftliches Leichtgewicht. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft erwirtschaftete im gleichen Jahr ein BIP von 2.404 Mrd. Euro. Doch das neueste Mitglied im Euro-Club ist derzeit das einzige Land, das den Euro-Stabilitätspakt einhält und sämtliche Kriterien des Maastricht-Vertrages erfüllt. „Mit der Einführung des Euros zum 1. Januar 2011 ist Estland, dass bereits 2004 der EU und der Nato beigetreten ist, zu dem am stärksten integrierten Land in Nordosteuropa geworden“, bekräftigt Maren Diale-Schellschmidt, Geschäftsführerin der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen (AHK). Der Euro vermittle vor Ort aktiven Unternehmen als auch potenziellen Investoren die notwendige Sicherheit und sorge für zusätzliche Konjunkturimpulse. Für dieses und nächstes Jahr rechnen Experten mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5 bis 4,5 Prozent. Durch die einheitliche Währung wird es für deutsche Unternehmen noch einfacher in Estland zu investieren. Bereits heute sind rund etwa 430 Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung vor Ort aktiv. Sie profitieren vom einfachen Steuersystem, der liberalen Wirtschaftspolitik, gut ausgebildeten Arbeitskräften sowie politischer Stabilität im Land. Wie attraktiv der Standort für

deutsche Unternehmen ist, zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage 2010 der Deutsch-Baltischen Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen. Demnach würden sich 93 Prozent der deutschen Unternehmen vor Ort wieder für Estland als Investitionsstandort entscheiden. Mit rund 318 Mio. Euro zum Ende des dritten Quartals 2010 steht Deutschland auf Platz 6 der ausländischen Direktinvestitionen in Estland. Große Firmen wie die E.ON Ruhrgas AG, Henkel und die ERGO-Versicherungsgruppe bilden dabei eher die Ausnahme. Überwiegend sind klein- und mittelständische Unternehmen in Estland aktiv. „Der Grund dafür liegt in der Größe des estnischen Marktes, der zwar relativ klein, dafür aber übersichtlich und insbesondere für den Mittelstand hervorragend strategisch bearbeitbar ist. Daher gibt es sehr viele Dienstleiter sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen und kooperationen“, erläutert Maren Diale-Schellschmidt. Gute Marktchancen bestehen insbesondere in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sowie in der Umweltwirtschaft. Aber auch in der Ernährungswirtschaft, im Tourismus und in der Modernisierung der Infrastruktur des Gesundheitswesens gibt es entsprechendes Potenzial. Ebenso bieten sich für Firmen aus der Transport- und Logistikbranche gute Chancen. Durch die vorteilhafte Lage im Nordosten Europas, seine Häfen und der Anbindung an das russische Schienennetz hat sich das Land zu einer wichtigen Drehscheibe im Waren- und Personenverkehr entwickelt. Estland ist damit ein aussichtsreicher Standort für Unternehmen, die in Skandinavien und in den Staaten der ehemaligen Sowjet-union aktiv werden wollen“, erläutert Maren Diale-Schelschmidt.


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REGIONALE WIRTSCHAFT 59

Direkt Fliegen

Erfolgreiches Engagement

Vom Leipzig/Halle Airport aus erreichen Reisende mit der Central Connect Airlines über Prag weitere 20 Ziele in Osteuropa, darunter die estnische Hauptstadt Tallin, einen gefragten Wirtschaftsstandort und Handelsplatz. (Foto linke Seite)

Das wohl bekannteste Beispiel für deutsche Investitionen in der Tschechischen Republik ist Škoda. Bereits im Jahr 1991 übernahm die Volkswagen AG den traditionsreichen Autohersteller. 2009 lieferte Škoda. knapp 685.000 Fahrzeuge in weltweit über 100 Länder. Neben den Škoda/Modellen fertigen die rund 20.000 Mitarbeiter am Stammsitz Mladá Boleslav auch Motoren und Getriebe für den gesamten VW-Konzern.

Für kurze Wege in die estnische Hauptstadt Tallin, die 2011 als europäische Kulturhauptstadt viele Besucher anlockt, sorgt seit November eine neue Flugverbindung der Central Connect Airlines von Leipzig/Halle nach Prag. Über die tschechische Haupstadt sind wochentags neben Estland weitere 19 Ziele in Osteuropa, darunter Riga, Moskau, Kiew, Belgrad und Budapest, innerhalb der Flugallianz „SkyTeam“ erreichbar. Darüber hinaus können Reisende seit Januar nonstop mit Austrian Airlines über das Drehkreuz Wien bis zu zweimal täglich im Netzwerk der „Star Alliance“ ab Leipzig/Halle in zahlreiche Metropolen Mittel- und Osteuropas sowie Asiens fliegen. „Mit den neuen Verbindungen rückt die Region Mitteldeutschland noch näher an die Wachstumsmärkte des gewachsenen Europas heran“, betont Dierk Näther, Geschäftsführer der Flughafen Leipzig/Halle GmbH. Als attraktivster Standort in Mittelund Osteuropa (MOE) wurde 2010 bereits zum fünften Mal in Folge die Tschechische Republik bewertet. Das ist das Ergebnis einer Stimmungsumfrage unter fast 1.000 deutschen Investoren in 15 Ländern, die

von den deutschen Auslandshandelskammern durchgeführt wurde. Mit mehr als 20 Mrd. Euro deutschen Direktinvestitionen liegt Tschechien damit vor den hoch gehandelten Wachstumsmärkten Brasilien, Russland, China und Indien. „Zu den Kernbranchen der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zählen die Automobilindustrie und ihre Zulieferer, der Maschinenbau und die Elektrotechnik. Weitere wichtige Branchen sind die Bereiche Logistik und Mobilität“, erläutert Bernard Bauer, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer. Tschechien ist der beliebteste Standort für deutsche Investitionen in Mittel- und Osteuropa.

Außerdem gewinnt die Tschechische Republik zunehmend als Standort für wissensintensive, strategische Dienstleistungen an Bedeutung. „Dazu gehören Call Center, Shared Service-Zentren für Kundenbetreuung und Buchhaltung, aber auch für High-Tech-Reparaturen und Forschung und Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnologie“, so Bauer weiter.

Traditionell gute Wirtschaftsbeziehungen bestehen zwischen der Tschechischen Republik und Sachsen. So kaufte die Bautzener Bombardier-Tochter das Bahnausbesserungswerk in Ceska Lipa und die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe betreiben die tschechischen Häfen Decin und Novosice. Tschechien ist auch der mit Abstand wichtigste Importpartner Sachsens. 2008 erreichten die tschechischen Importe 2,7 Mrd. Euro. Im gleichen Jahr exportierten sächsische Unternehmen Waren im Wert von 1,2 Mrd. Euro in die Nachbarregion. Damit belegt Tschechien Platz 7 unter den wichtigsten Exportmärkten der sächsischen Wirtschaft. „Beide Regionen verfügen über eine große kulturelle und geografische Nähe und ähnliche Wirtschaftsstrukturen“, erläutert Bernard Bauer. Die engen Verflechtungen erleichterten es besonders kleinund mittelständischen Unternehmen in Tschechien zu investieren. Ein Grund mehr für mitteldeutsche Unternehmer, nicht nur als Tourist nach Prag zu reisen. Infos unter: www.leipzig-halle-airport.de, http://tschechien.ahk.de; www.ahk-balt.org


Stark für die Region.

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Auto-Zeremonie Ihr Traumauto in einer entspannten Atmosphäre auswählen – auch das gehört zur Infiniti-Marken-Philosophie. Freundlich zur Seite steht dabei das Dresdner Team um Reinhard Döhner und Tom Steiner.

Text: Sigrid Gaulrapp  Fotografie: Infiniti

Als im November 1989 Nissan seine neuen Luxuswagen Infiniti in den USA vorstellte, hatte selbst der autonärrischste Deutsche andere Prioritäten. Inzwischen haben auch die deutschen Motorfans Wirtschaftsumbau und Wirtschaftskrise hinter sich gebracht, trauen sich vorsichtig wieder, sich mit ein bisschen Luxus zu belohnen Da kommt dieses Auto, das sich in den Staaten bewähren konnte, genau richtig. Denn seit Oktober 2009 wird Infiniti auch auf dem deutschen Markt verkauft. Und als zweite deutsche Filiale wurde noch vor Berlin das Dresdner Infiniti Zentrum am 29. Januar 2010 mit einem avantgardistischen Autohauskonzept eröffnet. Hier hat die Verkaufsentwicklung die Erwartungen deutlich übertroffen, wie Jürgen Schmitz, Regionaldirektor für Infiniti in Zentraleuropa, zum ersten Jahrestag feststellte: „Das Infiniti-Team in der Dresdner Glacisstraße gehört damit zu den erfolgreichsten von derzeit 40 europäischen Zentren.“ Schmitz weiter: „Diese herausragende Resonanz zeigt uns, dass wir mit unseren Modellen den Geschmack der Autofahrer treffen.“

Ihr erstes großes Rendezvous haben Sie nicht etwa in einem vollgestellten Autosalon, sondern eher in einer groß angelegten Galerie, in der die Design-betonten Fahrzeuge als Exponate inszeniert sind. Hier wird nicht einfach verkauft, hier erwerben Sie Ihr Fahrzeug. Und werden von ihm zuvor umworben mit Fakten über technische Qualitäten und Fahreigenschaften. Das Luxusfahrzeug möchte Sie mit seinem Äußeren, sprich: Design verführen. Insgesamt ein Unterschied wie zwischen einer japanischen Teezeremonie und einer Cola am Imbissstand. Centermanager Reinhard Döhner: „Die im Markt noch eher unbekannte Premiummarke Infiniti stellte an uns ganz besondere Anforderungen. Oberste Priorität war es, Interessenten und Fahrzeuge zusammen zu bringen. Unser Standort entwickelte sich schnell zu einem der erfolgreichsten Vertriebszentren Europas.“ Tom Steiner, 1. Verkäufer, ergänzt: „Von den Käufern in den ersten Wochen kannten viele „Infiniti“ bereits aus den USA und waren daher sehr erfreut, die japanische Marke endlich auch hier in ihrer Region vorzufinden.“

Das Team aus der Glacisstrasse steht für das Versprechen eines einzigartigen VIPServices, der den Erwerb und Besitz eines Infiniti-Fahrzeugs zu einem stressfreien Erlebnis werden lässt. Neben dem aufregenden Design und dem kompomisslosen Qualitätsverständnis gehört auch das Preis-Leistungs-Verhältnis zu den wichtigsten Kriterien für eine Kaufentscheidung. „Ob Limousine, Coupé, Cabriolet oder Geländelimousine, ob Benziner oder Diesel, ob von Mittelklasse über obere Mittelklasse bis zur Oberklasse – wir können Ihnen jeden Infiniti besorgen. Nur nicht den EX 30d BlackEdition – diese schwarze Schönheit war auf 150 Stück europaweit limitiert und ist vergriffen; je eins dieser edlen Fahrzeuge blieb in Leipzig und Chemnitz. Unser Schwerpunkt liegt derzeit beim Infiniti M“, gibt der Centermanager den Überblick.

Weitere Infos: www.infiniti-dresden.de Infiniti Zentrum Dresden, Glacisstraße 6, 01099 Dresden, Tel. 0351-2 72 12 00


Der Cospudener See im Süden Leipzigs ist einer der beliebtesten Seen des Neuseenlandes – Blick auf den Hafen.

Kultur in Wasser gebettet Wassersport ist der Wachstumskern des Tourismus im Herzen Deutschlands. In Mitteldeutschland entsteht grenzübergreifend ein neuer touristischer Schwerpunkt zwischen Kultur und Freizeit, während die Lausitz Raum und Freiheit bietet.

Text: Anette Ehlers  Fotografie: Leipziger Messe, LTM/ Andreas Schmidt

Der allübergreifende Wunsch zur weiteren und vertieften Zusammenarbeit und gemeinsamer Darstellung war deutlich zu spüren auf dem die Messe „Beach and Boat“ vorab flankierenden Neuseenlandkongress, zu dem auch die Lausitz ihren fach- und sachkräftigen Erfahrungsschatz einbringen konnte. Was ist der maßgebliche Unterschied dieser beiden Seenlandschaften? Zunächst ganz formal die wohl durchaus berechtigte Kritik der Lausitzer, ob des inhaltlich und verbal einschränkenden Kongresstitels. Und wie die Lausitz große Flächen in ruhiger Landschaft erleben lässt, so bietet das Neuseenland nördlich und südlich der Kulturzentren diese geballt in Drama und Liebe, Musik und Gesang. Die Regionen- und Stadtmarketinggesellschaften beider Städte und Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt bewerben sehr intensiv Luther, Händel, Bach und Goethe. Leipzig ergänzt zumal mit Mendelsohn und Wagner und vermag in der Erfahrung der Frage nach dem Stadttitel als Messe-, Buch-, Musik- oder Sportstadt den Hot-Spot Tourismus als Kombination zwischen Kultur und Wassersport zunehmend erkennbar zu markieren. Erlebbar in der physischen Wahrnehmung hat die Stadt Leipzig nun den Startschuss zum Bau des innerstädtischen Hafens für die Ankunft der Gewässer des Neuseenlandes just gegenüber der Thomasschule, die hinüberschaut zur Thomaskirche, der letzten Ruhestätte von dem verehrten Johann Sebastian Bach, gegeben. Das Wasser kommt an bei der Kultur oder auch wird die Kultur über das Wasser in das Umland getragen oder gefahren. Auf der anderen Seite ist die

Ampel zum Durchstich von dem nie als solchen genutzten Lindenauer Hafen in den sachsen-anhaltinischen Saalekanal auf grün geschaltet. Der Bereich Leipzigs, der 2012 als olympisches Dorf dienen sollte, soll nun mehr städtebaulich entsprechend der seinerzeit zur Bewerbung Leipzigs als Ausrichter der Spiele zurück in die Stadt und offen zum Fliesgewässer geführt werden. Daraus erfährt man einmal mehr, dass keine Arbeit vergeblich ist und Stadtentwicklung maßvolle Ruhe, viel finanzielles Engagement und erhebliche Zeit benötigt. So waren auch die Verantwortlichen aller betroffenen Gebiete geladen darüber zu diskutieren, was die Wirtschaft, die erstmals offiziell dazu eingeladen war, schon erfolgreich praktiziert: die Zusammenarbeit, der Konsens zur Wertschöpfung in der Region. Für das internationale Flair in der Eröffnungsdiskussion stand der Vertreter der Niederlande in Leipzig Pate. Die einen kämpfen gegen das Wasser, die anderen holen es in die Stadt! Wie definiert sich nun das Neuseenland selbst, was macht es aus? Die Vielfalt, die Kleinteiligkeit, die Schönheit der sie umgebenden Natur. Dies betonten neben den Städten sowohl ein kämpferischer Landrat wie auch eine engagierte Landestourismuschefin in ihren Vorträgen und Beiträgen. Die einst öde zerfurchte Landschaft, die abschreckte und sicherlich niemanden darüber nachdenken lies, dass dieses einmal ein förderwürdiges Naherholungsgebiet werden könnte. Hier muss sich das Neuseenland, wie auch die Lausitz, an anderen weiter fortgeschritten Destinationen messen lassen und um die Gunst der Touristen buhlen. In Sachsen und Sachsen-


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Seenlandkongress auf der Beach & Boat 2011.

Anhalt mit Leipzig und Halle als Kulturstädte vor der Tür sicherlich ein herauszuhebendes Alleinstellungsmerkmal, zudem die kulturgenannten Musiker, Dichter und Denker nun wirklich internationales Renommee genießen. Für die Lausitz ist Dresden als die große weitere sächsische Kulturstadt ein wenig zu weit gelegen, so bietet die Lausitz einfach Ruhe und Platz. Beide Ansätze sind sicherlich in der heutigen Zeit wichtig und richtig und bedürfen der unbedingten Zusammenarbeit aller Beteiligten, sowie weiterhin einer finanziellen Unterstützung der Fördergeber neben den hohen wirtschaftlichen Engagements der vielen verschiedenen Unternehmer. Alle Gruppen haben bereits eindrucksvoll in kürzester Zeit, nämlich erst seit zehn Jahren – begonnen mit dem Cospudener See im Jahr 2000, der sich teilweise noch auf Leipziger Stadtgebiet befindet – die verschiedenen Seen geprägt. Auch das ist ein ganz großer Unterschied zu anderen Seenländern, wie zum Beispiel dem fränkischen Seenland. Die hier besprochenen Seen sind in gemisch-

tem entweder privatem und/oder öffentlichrechtlichem Eigentum und entsprechend in unterschiedlicher Nutzung. So ist einerseits das Wohl der Allgemeinheit wie andererseits das wirtschaftliche Interesse des privaten Investors gewährleistet. Vorerst findet man in verschiedenen landschaftlichen Gestaltungen der einzelnen Seen sozusagen zur Grundversorgung viele ähnliche Grundnutzungen wie Badestrand, Gastronomie, Surfen, Segeln, Kiten und verschiedene Gastronomie. Es entstehen parallel zur sich ausdehnenden Nutzung Unterkünfte und hier beginnt die städtebauliche und architektonische Diversifikation. Hat Cospuden kleine Kajüten, die im laufenden Jahr eine zusätzliche flankierte Bebauung weiterer Ferienwohnungen erhalten, so weist der Zwenkauer Hafen die Option einer sehr anspruchsvollen Bebauung in hochwertiger Qualität von Einfamilienhausbebauung auf. Die Lagune am Hainer See als einmalige Lage neben dem Örtchen Kahnsdorf gewachsen und mit Fachwerk, reiht Ferienhäuser und

Stege perlenartig am Wasser auf, mit Blick auf zwei kleine Inseln hinüber zu im jetzt schon vorhandenen Wald entstehenden Anglerhütten. Die Magdeborner Halbinsel in Störmtal wird nun ebenfalls mit einem Hafen versorgt und beherbergt mit dem Highfield-Festival ein ebenso großes Festival wie Ferropolis mit dem Melt-Festival am Gremminer See. Der südlich davon gelegene Gröberner See soll Blockhaus, Natur und Stille bieten und die Marina Mücheln eröffnet einen ganz eigenen Blick auf das Wasser. Wenn es den Beteiligten gelingt, das Angefangene zielgerichtet und gemeinsam umzusetzen, wird die Destination 2020 ein überregional bekanntes Reiseziel sein!

Rechtsanwältin Anette Ehlers ist neben ihrer journalistischen Tätigkeit auch im Neuseenland als fachlich versierte Anwältin in Wirtschaft und Verwaltung tätig. www.anette-ehlers.de


Alte Industriegebäude für neue Firmen Ein Leipziger Stadtteil im Aufbruch: Mut zur Vision beweist die Floreijn-Gruppe mit ihrem umfassenden Investment im Industriequartier Plagwitz.

Text: Dörthe Gromes  Fotografie: Floreijn

Wer sich 170.000 Quadratmeter alte, marode Industriefläche ans Bein bindet, ist entweder verrückt oder ein Visionär. Die holländische Floreijn-Gruppe, die seit 2007 in Leipzig engagiert ist, hat dieses Wagnis im Leipziger Stadtteil Plagwitz unternommen. Plagwitz war seit Mitte des 19. Jahrhunderts einer der zentralen Industriestandorte der Pleißestadt. Insbesondere Maschinenbaufabriken wie zum Beispiel die legendären Rudolph-Sack-Werke und Garnspinnereien machten den Stadtteil weit über Leipzig hinaus bekannt. Eine einzigartige Gründerzeit-Industriearchitektur mit immensen Gebäuden aus rotem Backstein entstand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Unternehmen verstaatlicht, im Zuge der politischen Wende 1990 gingen sie alle pleite. Ein ganzer Stadtteil lag nun brach, die alten Industriekathedralen drohten

zu verfallen. Seit einigen Jahren herrscht wieder Hoffnung im Quartier. Künstler waren die ersten, die sich den frei gewordenen Raum aneigneten und neu belebten. So ist beispielsweise die ehemalige Baumwollspinnerei inzwischen ein international renommiertes Zentrum der Gegenwartskunst geworden. Doch neben den Kreativen braucht es auch Großinvestoren wie die Floreijn-Gruppe, die in der Lage sind, Sanierungsarbeiten im großen Stil anzugehen, um dem Stadtteil eine neue Perspektive zu geben. "In Plagwitz geht es uns nicht nur darum, Rendite zu erzielen, sondern wir wollen gleichzeitig auch etwas Schönes schaffen", erklärt Jan van den Akker, Chef von Floreijn-Invest, die Gründe für sein Engagement. Van den Akker sieht in Plagwitz ein großes Wertsteigerungspotential, auf lange Sicht würde die Leipziger Wirtschaft und damit auch


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Das Quartier liegt am südwestlichen Rand an der Magistralen Karl-Heine-Straße neben dem Business Innovation Center.

der Immobilienmarkt wieder wachsen. "Wir sind langfristige Investoren. In 20 Jahren wird Leipzig eine starke mitteleuropäische Stadt sein. Das wird sich auch positiv auf die Immobilienpreise auswirken", so der bekennende Leipzig-Fan van den Akker. Die steigenden Zahlen von Einwohnern und Gewerbeansiedlungen im Leipziger Westen unterfüttern van den Akkers Optimismus mit Fakten. Der durch den angrenzenden Auwald und zahlreiche Wasseradern geprägte Stadtteil zieht besonders junge Familien, Kreativdienstleister und Start Up

Firmen an. Auch Touristen begeben sich hier zunehmend auf Erkundungen jenseits des Leipziger Zentrums. Ein exemplarisches Vorzeigeobjekt für die Entwicklungsstrategie von Floreijn ist die Weißenfelser Straße 84. Zu DDR-Zeiten Teil des VEB Polygraph erstrahlt das Gebäude jetzt wieder in neuem Glanz. Floreijn setzt hier wie im gesamten Plagwitzer Quartier auf eine ausgewogene Mieterstruktur aus eher traditionell angelegten Unternehmen und Firmen, die sich im innovativ-kreativen Bereich bewegen. In der Weißenfelser Straße ist das beispielsweise

die Leipzig School of Design (LSoD), die Gestalter ausbildet. Ein junges Unternehmen, das seit Sommer 2010 dort ansässig ist. Entscheidend sei neben guten Mietkonditionen die Nähe der kreativen Szene gewesen, erläutert Thomas Schneider, Geschäftsführer der LSoD ihren Entschluss nach Plagwitz zu kommen. Nach dem Umbruch folgt in Plagwitz nun der Aufbruch. Heute wird dort das Fundament für einen wirtschaftlichen Neubeginn gelegt. www.floreijncapitalgroup.nl


KUNSTSTÜCKE Die Kunst am Bau ist integrativer Bestandteil unserer Immobilien-Konzepte, ganz speziell der Einkaufszentren. Seit unserer Gründung vor fast einem Vierteljahrhundert engagieren wir uns für Kunst: als Mäzen, als Kunstpreisstifter, mit zeitgenössischer Malerei am Arbeitsplatz und mit gegenwärtiger Skulptur- und Lichtkunst in den Shoppingcentern, um sie dort einem breiten Publikum nahe zu bringen. Mit jedem neu von uns entwickelten Einkaufszentrum, natürlich auch den „Höfen am Brühl“, die im Herbst 2012 eröffnet werden, lassen wir von renommierten Künstlern ein großes Kunstwerk erstellen. So geben namhafte Bildhauer wie Heinz Mack, Eberhard Fiebig, Fabrizio Plessi und Günther Uecker mit ihren Werken jedem unserer Center ein ganz besonderes Attribut und schaffen damit einen Ort der Begegnung, der Kommunikation und Diskussion. Weiterhin möchte die mfi AG dazu beitragen, Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum zu fördern. Deshalb hat sie den mfi Preis ins Leben gerufen, der herausragende Kunst am Bau-Projekte würdigt. Er wird an einen Künstler verliehen für ein in Deutschland realisiertes und dauerhaft installiertes Kunstwerk. Schon siebenmal hat mfi ihren Kunstpreis im Museum Folkwang (Essen) verliehen. Dotiert mit 50.000 Euro, zählt er zu den bedeutendsten Kunstpreisen Europas. Kunst ist für mfi ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur.

management für immobilien AG Bamlerstraße 1 · 45141 Essen fon +49(0)201/820 810 · fax +49(0)201/820 8111 internet: www.mfi.eu · mail: mfi.essen@mfi.eu www.hoefe-am-bruehl.de


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Die aktuelle Lage der Branche bietet einiges an Gesprächsstoff. Hier im Bild auf der Leipziger Immobilienmesse: Daniel Görs, Michael Rücker, Peter Stubbe, Rainer Nonnengässer (von links nach rechts)

Immobilien im Spannungsfeld Die Immobilienbranche bieten aktuell voller Zünd- und Gesprächsstoff. Auf dem 9. Mitteldeutschen Immobilienkongress im Westin Leipzig trafen sich Politiker und Handelsvertreter zu grundlegenden Gesprächen.

Text: REGJO  Fotografie: Dietmar Fischer

Kaum eine Branche steht so im Spannungsfeld zwischen staatlicher Regulierung und wirtschaftlichen Anforderungen wie die Immobilienwirtschaft. Aktuell bekommen ihre Vertreter dies durch die Sparpläne der Bundesregierung wieder besonders zu spüren. Besonders hart hat es die Branche durch die von der Bundesregierung beschlossene massive Kürzung der Städtebauförderung um 155 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr auf 455 Mio. für 2011 getroffen. Die Kürzung wird nicht nur zu steigenden Leerständen, sondern auch zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Allein für Sachsen würde der Förderausfall von ca. 90 Millionen Euro private Folgeinvestitionen in Höhe von etwa 540 Millionen Euro und damit Aufträge für die regionale Bauwirtschaft und das Handwerk blockieren. Für SachsenAnhalt und Thüringen gelten vergleichbare Größenordnungen. Großen Sprengstoff birgt die ebenfalls geplante Senkung der Bundeszuschüsse für das CO2-Gebäudesanierungs-Programm.

Bereits 2010 wurden bei dem KfW-Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ und dem Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien aufgrund aufgebrauchter Fördertöpfe zahlreiche Maßnahmen gestrichen und die Zinssätze erhöht. Gleichzeitig machen die steigenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 (EnEV) erhebliche Investitionen notwendig, die am Markt nicht vollständig auf die Mieten umgelegt werden könnten. Gesprächsstoff gab es genügend auf dem 9. Mitteldeutschen Immobilienkongress im Januar in Leipzig. Lösungen dagegen waren rar, die Wege zu ihnen schienen versperrt. Davor wollten alle Beteiligten und ihre die Podiumsgäste Gisela Kallenbach (Fraktion Bündnis90/Die Grünen sächsischer Landtag) und Dietmar Strunz (Vorstand Verband der Immobilienverwalter Mitteldeutschland) nicht einfach kapitulieren. Kallenbach vermerkte deutlich, dass es „auf lange Sicht alternativlos ist, dass wir alle in energieeffizienten Gebäuden wohnen und arbei-

ten – strittig hingegen ist der Weg dahin.“ Bund und Länder sollten laut Kallenbach weitere geplante Streichungen vermeiden und stattdessen vermehrt in klimafreundliche Gebäudesanierungen investieren, was nachhaltig die Energiekosten senken und sich darüber hinaus auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken würde. Investoren, Vermieter und Eigentümer brauchen endlich langfristige verlässliche Rahmenbedingungen für ihre Investitionen. Klimaschutz muss für Vermieter auch wirtschaftlich vertretbar bleiben. Diesem Ziel sollen weitere harte Diskussionen dienen.

Ausgewählte überregionale Veranstaltungen zur Immobilienbranche: Fachverwalter Immobilien Forum (02.04.2011, Mannheim), Real Estate North (14. - 15.06.2011, Hamburg), Kölner Immobilienmesse (03.04.2011, Köln), EXPO Real (04.-06. Oktober 2011, München)


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Fotos: LMBV


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Erschließen, entdecken, öffnen – spezielle Themen und besondere Orte stehen im Fokus der neuen Performance-Reihe "Art vor Ort". Im Bild: Szenenfoto "Pflegestufe IV", Tanzstück von Irina Pauls.

!mehrTANZ in der Männerschwimmhalle Drei Tänzer, ein Sänger, neun Kreative der darstellenden Kunst und die künstlerische Leiterin Irina Pauls selbst erfinden und choreografieren zum Auftakt der Reihe „Art vor Ort“ im Leipziger Stadtbad einen Parcours zum Thema Wasser.

Text: Katharina Hölker  Fotografie: Leipziger Tanztheater/ Claudia Lindner

Der vielfältige Parcours wird etwa 75 Minuten dauern und zwischen dem 22. September und 1. Oktober 2011 stattfinden. Das künstlerische Ereignis krönt sowohl die zeitweise „Wiedereröffnung“ der früheren Männerschwimmhalle im Leipziger Stadtbad nach Abschluss der Dachsanierung als auch 25 Jahre Tanzleben der bekannten Choreografin und Regisseurin Irina Pauls. Doch vorher dreht sich alles um die Künstler und Mäzene. Das Spendenkonzept ist persönlich und direkt: Es werden kunstinteressierte Förderer gesucht, die den Lebensunterhalt jeweils eines Künstlers für den gesamten Zeitraum von Probe und Vorstellung übernehmen. Jörg Müller von IdeenQuartier und Vorstandsmitglied der Förderstiftung Leipziger Stadtbad: „Das kommt dem klassischen Mäzenatentum wirklich nah und erlaubt ein ganz anderes Einsteigen in das Thema.“ Die Mäzene lernen „ihren“ Künstler in der Projektvorbereitung persönlich kennen, nehmen bei den Proben Einblicke und sind Vorstellungsgast: kein anonymer Beitrag zu einem Werk, sondern echter Austausch und

Dialog, im besten Fall Inspiration und langfristiges Interesse. „Wasser beginnt zu tanzen“ lautet der Arbeitstitel der Performance, und die Männerschwimmhalle spielt die Hauptrolle. Sie ist seit Beginn des Jahrtausends bauordnungsrechtlich gesperrt und wird für „Art vor Ort“ erstmals nach der im Frühjahr abgeschlossenen Dachsanierung in ihrem gesamten morbiden Charme wieder zu sehen sein. Als temporärer Veranstaltungsort soll sie den Fokus der Öffentlichkeit auch auf die Möglichkeiten lenken, diese Architektur durch verschiedene Nutzungskonzepte zu erhalten und zu beleben. Das Baudenkmal Leipziger Stadtbad ist genau einer der „besonderen Orte“, die Irina Pauls und die aus dem Leipziger Tanztheater neu gegründete Initiative „!mehrTANZ“ für ihre neue Reihe „Art vor Ort“ in Sachsen entdecken und öffnen möchten. Die sinnliche Bespielung der ungewohnten „Tanz-Räume“ soll anstiften, einen Ort als kollektiven Erinnerungsort zu erhalten und ihn mit heutigen Ideen zu füllen. Während „!mehrTANZ“ das generelle Ziel

verfolgt, den zeitgenössischen Tanz in Mitteldeutschland zu fördern, hat die Förderstiftung Leipziger Stadtbad selbstverständlich vor allem Interesse an der Sanierung des beeindruckenden Bauwerks. Inhaltlich reizt Irina Pauls am Stadtbad das Thema Baden in seinem kulturhistorischen Kontext. Denn zu allen Zeiten und in allen Kulturkreisen wurde und wird gebadet. „Im Wasser sucht der Mensch Erfrischung und Reinigung, Heilung oder Erneuerung. Das Eintauchen in Wasser führt zu einem besonderen Körpergefühl von Schwerelosigkeit. Man ist intim, eine Urangst vor Nacktheit und fremder Berührung kann sich offenbaren.“ Der Erfindungsreichtum der einzelnen Künstler zum Ort des Leipziger Stadtbades und zum Thema Wasser, in Kombination mit Irina Pauls beeindruckender Bühnenerfahrung, verspricht eine anspruchsvolle Auseinandersetzung und eine erfrischende Aufführung. Auch Regjo Leipzig wird offizieller Mäzen eines Künstlers von „!mehrTANZ“ im Leipziger Stadtbad. Infos: www.mehrtanz.org, www.herz-leipzig.de


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KULTUR

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Cyril Massimelli, The White Rectangle, 2010 (Ausschnitt)

Wolfram Ebersbach, Tiefgarage 3, 2010 (Ausschnitt)

Zwei Maler im Vergleich Cyril Massimelli und Wolfram Ebersbach stehen Rede und Antwort bezüglich ihrer Malerei allgemein und der kommenden Ausstellungen der Galerie Queen Anne auf dem Tapetenwerk.

Interview: Anatol Breitenbach  Fotografie: Courtesy Galerie Queen Anne

Das Tapetenwerk öffnet wie jedes Jahr als Auftakt zum Frühjahrsrundgang der Leipziger Galerien am 30. April und 01. Mai 2011 schon am Vorabend seine Tore. Dieses Jahr sind dort unter anderem Ausstellungen zweier sehr unterschiedlicher Maler zu sehen - Cyril Massimelli und Wolfram Ebersbach. Die Redaktion: „Herr Ebersbach, Sie sind ein sehr bekannter und fest in Leipzig verwurzelter Maler. Was bedeutet Malerei für Sie?“ Ebersbach: „Malerei ist für mich Sprache.“ Und Sie, Herr Massimelli? Sie sind ein junger Künstler, stammen ursprünglich aus Paris, aber leben seit einigen Jahren in Dresden. Was bedeutet Malerei für Sie?“ Massimelli: „Für mich bedeutet Malerei Freiheit, Geometrie, Alchemie, Poesie.“ Wie man oben auf den Abbildungen der Werke der beiden Maler deutlich erkennen kann, ist dies nicht der einzige Unterschied. „Herr Ebersbach, hat Ihre Malerei vorwiegend inhaltliche oder formale Bezüge zu Ihrem Schaffens- und Lebensraum?“ Ebersbach: „Den Anlass zum Malen bzw. meine Bildgegenstände selbst finde ich vorrangig an mir vertrauten Orten, und das sind Orte dieser Stadt, in der ich meine Wurzeln habe.“ Die Redaktion: „Und Sie, Herr Massimelli?“ Massimelli: „Leipzig und Dresden haben mich als Orte inspiriert und so auch Eingang in meine Arbeiten gefunden. „Crossfader“, der Titel meiner nächsten Ausstellung, bezieht sich auf Verschränkungen. In meinen Arbeiten verbinde ich Realität und Fantasie. Erinnerungen an verschiedene Orte wie Dresden, Kalifornien oder die Küste

Südfrankreichs und deren Atmophäre entwickeln sich in meinen Arbeiten gepaart mit Fantasie zu neuen Schauplätzen.“ Die Redaktion: „Herr Ebersbach, Ihre Arbeiten werden in der Ausstellung auf dem Tapetenwerk zusammen mit den Metallplastiken der Bildhauerin Dana Meyer aus Halle präsentiert. Unter welchem Motto lassen sich die von Ihnen gezeigten Arbeiten zusammen fassen?“ Ebersbach: „Ich zeige Stadträume - Licht, Raum und Unterwegssein. Mittels Tonwertflächen zwischen Weiß und Schwarz versuche ich Bildräume zu schaffen.“

Das Tapetenwerkfest 9.0 findet am Freitag, 29. April 2011, von 17 bis 24 Uhr mit Eröffnungen in den Galerien, Projekträumen und Ateliers sowie einer Feier auf dem Innenhof statt. Sonderöffnungszeiten zum Galerienrundgang: Samstag, 30. April, 11-19 Uhr und Sonntag, 01. Mai, 11-17 Uhr. Weitere Informationen zum Tapetenwerkfest finden Sie im Internet unter www.tapetenwerk.de Cyril Massimelli, Crossfader, 29.04. - 11.06.2011 Wolfram Ebersbach und Dana Meyer, 29.04. - 28.05.2011 Infos zu den Ausstellungen und den Künstlern finden Sie im Internet unter www.queen-anne.de.


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Kultur 71

Illuminierte Geschichte – Bunkerruinen als Kunstobjekt

Medium aus Licht und Schatten Im Museum der bildenden Künste Leipzig erwarten uns bis 15. Mai nostalgiefreie Zeitzeugen aus fünfzig Jahren.

Text: Sigrid Gaulrapp  Fotografie: Erasmus Schröter

Fotografien von Erasmus Schröter können nicht übersehen werden. Wie kein Zweiter arbeitet der Leipziger mit bühnenhaft dramatischem Licht. Historisch bedeutsame und seltsame Objekte, wie der „Bunker WB VII“ von 1995 an einer nordeuropäischen Küste, werden aus ihrem Randdasein, aus der Dunkelheit gezerrt und deutbar zwischen Schauder und Schönheit angesiedelt. Der 1956 in Leipzig geborene Fotokünstler hat 1977 – 82 in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) studiert und nach 1990 zu seiner ausgefallenen Handschrift gefunden. In dem bemerkenswerten ersten Ge­mein­schaftsprojekt der drei städtischen Museen – GRASSI Museum für angewandte Kunst, Stadtgeschichtliches Museum und Museum der bildenden Künste – zur „Fotografie in Leipzig seit 1839“ hat das MdbK zweifellos den diffizilsten Teil übernommen, den dritten Teil von1961 bis heute. Aufgrund des geringen Zeitabstands noch nicht historisch und künstlerisch restlos

aufgearbeitet, stellt sich die Exhibition auch den Erinnerungen der älteren Generation und den Fragen der jüngeren danach, wie es damals wirklich war. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 sollte die Fotografie in der DDR auch weiterhin die Heldentaten des sozialistischen Aufbaus dokumentieren. Mangels äußerer Masse und innerer Substanz ein in seiner Kunstferne zum Scheitern verurteilten Unterfangen. Stattdessen wurden die Auswirkungen der Misswirtschaft ausgiebig dokumentiert, das allgemeine Unbehagen lässt sich aus vielen Bildern dieser Jahre ablesen, dem zur Seite gestellt aber auch die ins Bild gerückte Arroganz der Macht. Bilder, die in ihrem Zusammenspiel keine Nostalgie aufkommen lassen. Die Fotografen hatten sich ihre eigenen Aufgaben gesucht. Dass es zu einer selbstbewussten Entwicklung in der Fotografie kommen konnte, ist dem Wirken von Lehrern wie Evelyn Richter, Arno Fischer, Joachim Jansong und Helfried Strauß an der HGB zu verdanken. Fischer leitete von

1972 bis 1973 und von 1985 bis 1992 jeweils eine Fachklasse, zu seinen Studenten gehörten u. a. Tina Bara, Gerhard Gäbler, Maria Sewcz. Evelyn Richter begann ab 1980 an der Hochschule in Leipzig zu lehren. Sie, die durch ihre eigene kritische, offene Haltung überzeugte, motivierte Leute wie Peter Oehlmann, Christiane Eisler und Bertram Kober. Nach 1990 setzte an der HGB ein Umstrukturierungsprozess ein, der auch auf die freie Fotografie im Umfeld ausstrahlte. Vor allem Prof. Timm Rauters Wirken setzte neue Spuren. Die Ausstellung bietet auch hier ein facettenreiches Bild. Sie ist keine kühle akademische Bilanz, sondern eine faszinierende Auswahl zwischen Alltag und Highlight. In der man auch jene Namen findet, die man in Presse und Buch liest, beispielsweise in Regjo Mahmoud Dabdoub, Bertram Kober, Evelyn Richter, Gerhard Weber, Wolfgang Zeyen. Infos zur Ausstellung unter: www.mdbk.de


KULTUR

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F o t o g r afi e

Bildnachweis: aks-images

M usikf e stival

Bildnachweis: Grassimuseum

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Von ungeheurer Wirkung

Innovation Foto

Gustav Mahler wurde in Leipzig zum Sinfoniker. Festival in der sächsischen Musikstadt vom 17. bis 29. Mai ehrt den Österreicher zu seinem 100. Todestag.

Leipzigs Kunstmuseen stehen derzeit fest im Zeichen der Fotografie.

"Gustav Mahlers Musik ist für mich von außerordentlicher Bedeutung. Die ungeheure Kraft und Wirkung, die dieser Musik innewohnt, ist jedes Mal wieder ein tiefes Erlebnis für Aufführende und Zuhörer. Ich freu mich, anlässlich Mahlers 10. Todestag diesen großen Musiker und Komponisten im Gewandhaus zu Leipzig auf so einzigartige Weise zu feiern." Mit diesem Statement um­reißt Riccardo Chailly die Bedeutung des Internationalen Gustav-Mahler-Festivals. Für knapp zwei Wochen wird das Gewandhaus zu Leipzig zum Zentrum der Mahler-Pflege, in dem die renommiertesten Mahler-Orchester aufeinandertreffen und alle zehn Sinfonien und das "Lied von der Erde" erklingen lassen sowie seine wichtigsten Vokalwerke. Im Alter von 26 Jahren hatte Gustav Mahler seine Stelle als zweiter Kapellmeister am Leipziger Stadttheater angetreten. Hier gelangen ihm mit Aufführungen wie Wagners "Tannhäuser", Webers "Freischütz" Beethovens "Fidelio" triumphale Erfolge. Er bearbeitete und vervollständigte Carl Maria von Webers Oper "Die drei Pintos"von 1820,

Infos unter: www.gewandhaus.de

was ihm 1888 besondere Aufmeksamkeit einbrachte. Allerdings fiel er wie überall an seinen Dienstorten auch in Leipzig durch seine Strenge und seine hohen Anforderungen gegenüber dem Orchesters auf und machte sich unbeliebt. In Leipzig komponierte Mahler den Großteil seiner 1. Sinfonie in Leipzig, deren Uraufführung 1889 in Budapest stattfand. Sie trägt autobiographische Züge, geprägt durch "Lieder eines fahrenden Gesellen". Zum Mahlerfestival wird sie vom London Symphonie Orchestra aufgeführt, zuvor das "Adagio" der von Mahler unvollendeten 10. Sinfonie. Die Zehnte in der Fassung von Deryck Cooke spielt das MDR Sinfonieorchester unter der Stabführung von Jun Märkl. Fabio Luisi kommt mit dem Concertgebouw Orchestra und dem "Lied von der Erde". Säch­siche Staatskapelle Dresden, Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunkt, New York Philharmonics, Tonhalle-Orchester Zurich, Mahler Chamber Orchestra, Wiener Philhar­ moniker sind weitere große Namen. Chailly eröffnet mit dem Gewandhausorchester und der 2. Sinfonie, am 17. und 18. Mai. SIG

Von Wänden, Plakaten und Faltblättern, die für die Ausstellungen "Leipzig. Fotografie seit 1839" werben, schaut uns Eduard Wehnert eindringlich an, rittlings auf einem Stuhl sitzend, mit hohem Hut. ein Talent der frühen Fotografie in Leipzig. Er gehörte zu den ersten Inhabern eines Fotoateliers. Der Typ war geschäftstüchtig und zugleich war er klever genug, seine Berufskollegin Bertha Beckmann aus Cottbus 1845 zu ehelichen, so dass das Werk des Existenzgründers nach seinem Tod 1847 fortgesetzt werden konnte. Sie leitete das Atelier bis 1883, das eine enorme Produktivität entfaltete. Sie gilt als die erste Berufsfotografin der Welt und ist im Grassi-Teil der Ausstellung mit einfühlsamen Bildern vertreten, auch mit zwei Mädchenakten. Sie ist der eigentliche Star dieser Schau. 1860 hatten die Leipziger Adressbücher 29 Fotografen vermerkt, 1900 war die Zahl bereits auf 82 und 1918 auf 91 gestiegen. Diese Atmosphäre stellt das Grassi-Museum im Teil I vor. Schön, dass auch ein Könner wie Nicola Perscheid mit Klinger-Foto nicht fehlt, der 1894-1905 in Leipzig wirkte. SiG

Infos unter: www. grassimuseum.de


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Kultur 73

U nt e r st ü tzun g

Verletzlichkeit und Geborgenheit

Neuer Kulturpate

Stiftung Moritzburg in Halle zeigt von 3.April. bis 3.Juni die erste monografische Ausstellung von Berlinde De Bruyckere in einem deutschen Museum.

Gutes Recht für die Kunst: Rechtsanwälte PBWG beraten HALLE 14.

"Mysterium Leib" präsentiert eine der eigenwilligsten Künstlerinnen Europas. Die flämische Bildhauerin Berlinde De Bruyckere gewinnt der Darstellung des Körperlichen emotional tief berührende Gestalten ab. Die gemeinsam mit der Künstlerin konzipierte Ausstellung, die anschließend in das Kunstmuseum Bern geht, zeigt neue Werke der Künstlerin in einem epochen- und medienübergreifenden Dialog mit Werken von Cranach und Pasolini. Der "Schmerzensmann" und die "Pieta" sind von der Eindringlichkeit und Schönheit Cranachscher Gestalten inspieriert, obwohl sie in ihrer Entstehung im Heute allen Tribut zollen. Die Plastiken von De Bruyckere tranformieren die religiösen Motive und den selbst im Schmerz erotischen, hoch kultivierten sinnlichen Ausdruck Chranachscher Darstellungen in Figuren, die aus Wachsabformungen realer Körper zusammengefügt werden. Der Realismus und die künstlerische Verdichtung der Figuren schockieren in ihrer emotionalen Direktheit. Dem hemmungslosen Gebrauch der Bilder vom Körper im Voyerismus der Medien oder den Mechanis-

Beim Besichtigungstermin auf der Baumwollspinnerei entschieden sich die Rechtsanwälte Doris Lorenz-Guck und Frank Weigelt ohne Zögern. „Mit einer praktischen Kulturpatenschaft engagieren wir uns gern.“ Ute Volz, Geschäftsführerin der HALLE 14 schlug begeistert ein: „Wir haben als Kunstraum vielfältige Aufgaben, bei denen unser Team auf vertrauenswürdige Rechtsberatung dringend angewiesen ist.“ Das betrifft Vertrags- und Copyrightfragen, aber auch bei der Kunstvermittlung der HALLE 14 „Kreative Spinner“ gibt es viel zu klären: Wer ist verantwortlich für die Kinder, reicht ein Haftungsausschluss im Programm – oft türmen sich Fragen, die nur von Rechtsexperten beantwortet werden können. Das ist wertvolle Beratung, die sich viele Kultureinrichtungen aufgrund ihres knappen Etats nicht leisten dürfen. Hinter dem langen Namen „Rechtsanwälte PBWG Partnerschaftsgesellschaft Standort Leipzig“ stehen nun kunstinteressierte und engagierte Kulturpaten, die genau das für die HALLE 14 ermöglichen. KH

Bildnachweis: Benjamin Bergmann

A usst e llun g

Infos unter: www. stiftung-moritzburg.de

men der Werbebilder setzen sie ihre ästhetische und emotionale Distanz entgegen. Zentrale Themen von De Bruyckeres Schaffen sind die Verletzlichkeit von Mensch und Natur, das menschliche Bedürfnis nach Schutz und Wärme, nach Liebe und Verständnis, aber auch die oft brutale Realität, die durch Aggression und Gewalt, Schmerz und Angst beherrscht wird. Gebrauchte, gemusterte Wolldecken, die die Künstlerin seit Beginn der 90-er Jahre für Skulpturen und Installationen verwendet, symbolisieren nicht nur Schutz und Wärme, sondern auch Verletzlichkeit und Angst. Sie scheinen nicht nur Geborgenheit zu schenken, sondern auch ersticken zu können. Neben den zahlreichen Werken, in denen Wolldecken eingesetzt werden, gibt es Installationen, in denen Bäume als Symbol des Lebens eine zentrale Rolle spielen sowie die Gruppen der Frauen- und Pferdefiguren. Keine strikt voneinander getrennte Werkgruppen, sondern ein Werk scheint das nächste bereits im Ansatz in sich zu tragen. Ergänzender künstlerischer Diskurs mit ausgewählten Filmen von Pasolini. SiG

Infos unter: www.leipzigerkulturpaten.de


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KULTUR

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G e o r g L is e k , P r o ph e t e n , 2 0 1 0 / 2 0 1 1

M atthias T r o tt, W ä cht e r , 2 0 0 8

N adin e w o ttk e , D i e , di e ich nicht bin , 2 0 0 8

Schein und sein

Aus dem Fluss

Urtriebe

Es gibt keine Wahrheiten. Nur schöne und noch schönere Lügen.

Geschichtsträchtigen Hölzern wird ein neues Gesicht verliehen.

Fressen oder gefressen werden. In weißes Gold gegossene Ausschweifungen.

Die Herstellung einer vermeintlichen Echtheit, einer Authentizität, die aber stets deutlich in der Behauptung verhaftet bleibt, ist das Ziel der Arbeiten von Georg Lisek. In seinen Filmclips „Propheten“, erklären diese auf ganz alltägliche Weise Ungeheures. In dem Film „Spion“ filmte er seine Nachbarn durch das Schlüsselloch und veränderte die Bedeutung ihrer Worte und Handlungen. Andererseits finden sich auch offensichtlichere Beziehungen zu der Malerei von Lisek, wie beispielsweise eine Dunkelheit, aus der sich Florales in frontales Licht schiebt. Der Zusammenhang und das Übergreifende an seinen Arbeiten sei „die Lust und die Neigung zur Allüre, dem Schillernden, der Konstruktion einer künstlichen Künstlichkeit, ihre Kraft und ihr Scheitern“, sagt Lisek selbst. Georg Lisek,1985 geboren in Berlin, 2005-07 Studium der Philosophie an der Matin-Luther-Universität Halle Wittenberg, seit `05 Studium der Kunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, 2010 Istanbul-Stipendium der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. CM

Das Ausgangsmaterial der Skulpturen Matthias Trotts ist über 400 Jahre alt. Das alte Eichenholz, das er aus der Elbe fischt, bringt an sich schon eine Geschichte mit, die sich durch die Spuren früherer Bearbeitung sowie die natürliche Struktur, die die vielen Jahre der Verwitterung auf dem Holz hinterlassen haben, manifestiert. Um das Prozesshafte, das sich in den Bearbeitungs- und Abnutzungsspuren niederschlägt, weiterzuführen, bearbeitet Trott seine Skulpturen ausschließlich mit der Kettensäge. Seine Interventionen bleiben sichtbar und werden zum Teil der Gschichte der Skulpturen. So wird das Trägermaterial, wie auch die sich herausschälende Form zum Symbol von Vergangenheit und Zukunft, von Natur und Kultur, von Zerstörung und Entstehung, aber auch von Bewahrung und Wandel. Matthias Trott, 1962 in Naumburg geboren, 1988-94 Studium des Industriedesigns bei Prof. Dr. Horst Oehlke an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, lebt und arbeitet in Magdeburg. EN

In ihren Arbeiten beschäftigt sich Nadine Wottke mit dem Kampf um die Selbstbestimmung des Individuums. Mittels kleiner Porzellanfiguren und Fotografie the­matisiert sie mit leidenschaftlicher Intuition die Suche nach Autonomie am Beispiel zwischenmenschlicher Beziehungen. Das In­di­vi­duum muss sich heute zwischen der banalisierenden Sexkultur und einer romantischen Sehnsucht behaupten und selbst finden. Die Künstlerin verbildlicht und ästhetisiert diesen Kampf in ihren Arbeiten mittels zarter Porzellanfiguren und stellt die Suche somit auch in Frage. Dies gelingt N. Wottke, indem sie offen und freizügig sexuell aufgeladene Posen oder Fetischobjekte zeigt, diese jedoch mittels ihrer feinen und handwerklich perfekten Porzellanhülle verniedlicht. Nadine Wottke, 1978 geboren in Arnstadt, Thüringen, 1999-07 Studium der Freien Kunst, Fakultät Gestaltung, BauhausUniversität Weimar, `08 Stipendium der Kulturstiftung Thüringen, `10 Stipendium Artregio, Kultusministerium Thüringen, freischaffend in Erfurt. CM

Weitere Informationen zu Georg Lisek finden Sie im Internet unter www.modes-niebel.de.

Weitere Informationen zu Matthias Trott finden Sie im Internet unter www.holz-objekt.de

Weitere Informationen zu Nadine Wottke finden Sie im Internet unter www.nadine-wottke.de.


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Julian e M Elch e s , E . W int e r halt e r , 2 0 1 0

M atthias K ant e r , Z U C . D . F, 2 0 1 0

M a r i e k e n M atsch e nz , w o hnzimm e r , 2 0 0 9

Fantasiewelten

Form und Farbe

Eigenleben

Da braut sich was zusammen - zur Katastrophe kommt es jedoch nicht.

Farbpsychologie und die Auseinandersetzung mit dem Werk anderer Maler.

Detaillierte Farbstiftzeichnungen: Strich um Strich zur Körperlichkeit.

Wirbelstürme bilden sich am Horizont und verdichten sich. Wie eine schwarze Welle scheinen sie sich über die gezeigte Fantasielandschaft zu legen. Die Bedrohung, die bevorstehende Naturkatastrophe, scheint wie eingefroren die Ansiedlungen dauerhaft in Atem zu halten. Wie die Häuser, so sind auch die Gestalten auf den Bildern nicht wirklich, nicht menschlich. Sie scheinen einer anderen Welt und Zeit zu entstammen. Die blaue bis dunkelviolette Farbgebung, die stark mit dem reinen Weiß auf den Bildern kontrastiert, verstärkt die psychologische Dichte von Sehnsucht und Melancholie. Die Landschaften und Wesen, die uns Melches zeigt, stoßen uns ab und ziehen uns zugleich an. So führen sie uns deutlich unsere ambivalente Einstellung Bedrohungen gegenüber vor Augen. Juliane Melches, in Herford geboren, 1994-2002 Studium der Psychologie, 2006-10 Studium der Freien Künste an der HfBK Dresden, seit `10 ebenda Meisterschülerstudium bei Prof. Martin Honert, lebt und arbeitet in Dresden. EN

Seit 2006 hat sich Matthias Kanter mit seiner Malerei weitgehend von jeglicher Gegenständlichkeit verabschiedet. Übrig ge­blie­ben sind Farben, die sich in abstrakten Körpern verselbstständigt haben. Dynamisch und selbstbewusst schaffen die Farbfelder eigene, psychologisch aufgeladene Bilder, jenseits konkreter Narrativität. Kanter referiert die europäische Maltradition, indem er sich mit seinen Bildern auf die Farbräume alter Meister wie Caspar David Friedrich, Giotto oder Piero della Francesca bezieht. So halten, durch die unterschiedlichen Farbgebungen, auch unterschiedliche geografische, psychologische und klimatische Kontexte Einzug in die Bildwelten, die hier, als reine Farbe, zu tanzen beginnen. Matthias Kanter, geboren 1968 in Dessau, 1990-95 Studium der Malerei/Grafik an der HfBK Dresden, Fachklasse Prof. Ralf Kerbach, 1996-98 Meisterschüler an der HfBK Dresden bei Prof. Max Uhlig, seit 2010 Lehr­ auftrag für Malerei an der Hochschule Berlin Weißensee, lebt und arbeitet in Friedrichshafen, Mecklenburg-Vorpommern. EN

Mittels dünner, präziser Linien schafft Marieken Matschenz feine Buntstiftzeichnungen, die viel Innigkeit transportieren. Zart, aber sehr ernsthaft bearbeitet die Künstlerin Themen, die in ihrer Leichtigkeit stets auch eine kritische Komponente beinhalten. So transportiert die Arbeit „Wohnzimmer“, einerseits eine vertraute Gemütlichkeit und Heimeligkeit. Andererseit strahlt der Raum aber auch die Abwesenheit der Bewohner sowie einen möglicher Verlust und eine Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit diesen Personen aus. Ein an den Beinen aufgehängter, toter Hase oder eine Maus mit einem auf dem Rücken transplantiertem menschlichen Ohr - die Umsetzung dieser Anprangerung gequälter Tiere setzt Matschenz so zart und meisterlich um, dass ihre Kritik daran sich gut getarnt an den Betrachter anschleicht. Marieken Matschenz, 1982 geboren in Berlin, 2002-08 Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, lebt und arbeitet in Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern. CM

Weitere Informationen zu Juliane Melches finden Sie unter www.jensfehring.com.

Weitere Informationen zu Matthias Kanter finden Sie unter www.martinmertens.de.

Weitere Informationen zu Marieken Matschenz finden Sie unter www.basiskulturfabrik.de.


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KALENDER

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17. bis 20. März: „Leipziger Buchmesse“

24. bis 25. Mai: „Rapid. Tech“

Das Motto lautet: Vier Tage lang eintauchen in die faszinierende Welt der Literatur und spannende Neuerscheinungen, Autoren, Programme und Verlage entdecken. Leipzig Messe (www.leipziger-buchmesse.de)

Praxisnaher Wissensaustausch für Maschinenentwickler, Konstrukteure und AnwenderMesse Erfurt (www.rapidtech.de)

Messen, Kongresse & Tagungen 23. bis 25. März „57. Frühjahrskongress“ Gesellschaft für Arbeitswissenschaft. Er steht unter dem Motto „Mensch, Technik, Organisation“. Chemnitz, Technische Universität www.gfa-online.de

14. bis 17. April „Dresdner Ostern“ + „Bronzene Rose“ Die Messe präsentiert sich in den Bereichen Garten, Tiere, Kunsthandwerk, Hobby & Freizeit. Dresden, Messe www.messe-dresden.de

18. Mai „7. Leipziger Versicherungs-und Fondsmesse“ Ist nur für Fachbesuchern der Versicherungs-, Fonds-, Bauspar- und Bankenbranche vorbehalten. Leipzig, Messe www.lvfm.de

25. bis 27. März „bike+outdoor“ + „aktiv+vital“ Die Messen für Fahrräder und alle Outdoor-Aktivitäten, verbunden mit Gesundheit und Wellness. Dresden, Messe www.messe-dresden.de

20. April „Dresdner Tourismus Preis“ Dieser würdigt kreative und innovative Angebote, die weitere Zielgruppen nach Dresden locken. Dresden, Messe www.messe-dresden.de

25. Mai „Industriebörse“ Will Handwerksbetriebe und mittelständischen Unternehmen zu regionalen Kontakten dienen. Chemnitz, Messe www.messe-chemnitz.de

25. bis 27. März „BAUEN-WOHNEN-ENERGIE“ Eine leistungsstarke Verbrauchermesse zu den Themen Bauen, Wohnen und Energie. Jena, Messe www.jenapolis.de

05. bis 08. Mai: „agra“ Zeigt neueste Technik, modernste Organisation und Aktuelles zum Management in der Landwirtschaft. Leipzig, Messe www.agra2011.de

25. bis 27. Mai „Internationales Transportforum“ Das Weltverkehrsforum 2011 spielt eine zentrale Rolle für den Mobilitätssektor der Gesellschaft. Leipzig, Congress Center www.internationaltransportforum.org

01. bis 04. April „Z 2011“ Zulieferungen für die Automobil- und Fahrzeugindustrie, für den Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau sowie weitere Industriebereiche. Leipzig, Messe www.zuliefermesse.de

10. bis 11. Mai „12. Kongress mit Fachmesse eGovernment“ Experten aus Hamburg werden auf dem Kongress ihre aktuellen Projekte vorstellen und ihre umfangreichen Erfahrungen einbringen. Leipzig, Messe www.neue-verwaltung.de

08. Juni „Die Absolventenmesse Mitteldeutschland“ Wie im letzten Jahr präsentieren die Arbeitgeber der Region ihre Unternehmen und damit verbundene Karrieremöglichkeiten in Sachsen. Leipzig, Congress Center www.ccl-leipzig.de

09. bis 13. April „AMICOM, AMITEC & AMISTYLE“ Das Angebot der drei Messen richtet den gemeinsamen FOKUS auf den Aftersales-Bereich. Leipzig, Messe www.amicom-leipzig.de

18. bis 19.Mai „Jenaer Industrietage“ Eine Plattform für Präsentation von Wirtschaft und Wissenschaft der Technologieregion Jena. Jena, Fachhochschule www.jenaer-industrietage.de

21. Juni „Preisverleihung IQ Innovationspreis 2011“ Ist längst als wichtiger Wettbewerb für Gründer, Unternehmen und Wissenschaftler etabliert. Leipzig www.iq-mitteldeutschland.de

Bildnachweis: Leipziger Messe GmbH; Rapid tech - Messe Erfurt; Leipziger Messe GmbH/Tom Schulze; sportaktiv-erfurt


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KALENDER 77

07. bis 10. Juli: „Games Convention Online“

30. bis 31. Oktober: „Sport.Aktiv - Die Outdoormesse“

Business- und Networking-Plattform für Browser, Client und Mobile Games. Leipzig Messe (www.gamesconvention.com)

Outdoorfans haben wieder die Möglichkeit die neuesten Trends auszuprobieren und sich vor Ort zu informieren. Händler zeigen modische Funktionskleidung, Ausrüstung und Zubehör. Erfurt Messe (www.sportaktiv-erfurt.de)

29. bis 30. Juni „Magdeburger Logistiktagung“ Fachtagung und Magdeburger Logistikworkshops ergeben positive Synergieeffekte. Universität Magdeburg www.magdeburger-logistiktagung.de

16. bis 18. September „Haus.Bau.Energie“ Die große regionale Baufachmesse Thüringens, für energieeffizientes Bauen und Wohnen. Erfurt, Messe www.haus-bau-energie.de

20. Oktober „Mittelständischer Unternehmertag 2011“ Einer der zentralen Unternehmerveranstaltungen Leipzigs und ganz Mitteldeutschlands. Leipzig, Messe www.mittelstaendischer-unternehmertag.de

26. bis 28. August „Esoterik- und Naturheiltage“ Bietet eine große Auswahl zu allen esoterischen und naturheilkundlichen Themen. Magdeburg, AMO-Kulturhaus www.esoterik-naturheiltage.de

23. bis 25. September „Immo & Finanz“ Branchenreine, qualitativ hochwertige Immobilien- und Anlagemesse in Dresden. Dresden Flughafen, Kongresszentrum www.messe-immo-finanz.de

26. Oktober „Firmenkontaktmesse“ Die Firmenkontaktmesse hat sich zum Ziel ge­stellt, Firmen und Studenten zusammenbringen. Magdeburg, Messe www.firmenkontaktmesse-magdeburg.de

10. bis 11. September „Azubi- und Studientage“ Hilfe zur Berufsfindung, Ausbildungs- und Studienberatung bis hin zu Überbrückungsmöglichkeiten. Magdeburg, Kongress & Kulturwerk-fichte www.azubitage.de

12. bis 14. Oktober „Mitteldeutsches Bauforum“ Die Ausstellung richtet sich an Anbieter von Produkten und Dienstleistungen um diese Thematik. Leipzig, Messe www.mitteldeutsches-bauforum.de

28. bis 31. Oktober „Dresdner Herbstmesse“ In diesem Jahr bietet die Messe wieder spannende Erlebnisse für große und kleine Besucher. Dresden, Messe www.dresdner-herbst.de

03. bis 05. September „CADEAUX / COMFORTEX“ Ob Sie als Aussteller neue Kunden suchen oder Ihr Fachgeschäft um neue Trends bereichern wollen: Hier ist Ihr Marktplatz für Raumgestaltung. Leipzig, Messe www.leipziger-messe.de

07. bis 08. Oktober „Die PERSPEKTIVEN“ Die Messe für Bildung und Berufsorientierung ist ein Magnet für Bildungshungrige in allen Lebensphasen. Magdeburg, Messe messe-perspektiven.de

08. bis 09. November „Bauhaus.Solar“ Im Fokus steht die Diskussion über den innovativ ästhetischen Einfluss der Solartechnik auf Architektur und Stadtplanung. Erfurt, Messe www.bauhaus-solar.de

13. bis 14. September „DiKOM expo“ Fachmesse für digitale Kommunen und öffentliche Körperschaften wie Kirchen und Schulen. Leipzig, Messe www.dikom-expo.de

11. bis 13. Oktober „SEMICON Europa 2011“ Internationale Jahresausstellung für Halbleiterprodukte, -stoffe und Dienstleistungen. Dresden, Messe www.messeninfo.de

24. November „Innovationstag Thüringen“ Eine Messe, auf der Unternehmen und Forschungseinrichtungen Neuheiten präsentieren. Erfurt, Congress Center www.messe-erfurt.de


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10. bis 13. Juni: „Wave-Gothik-Treffen“

18. Juni: „Sommernachtsball“

Leipzig trägt wieder Schwarz, neben den Konzerten finden auch Ballett- und Opernaufführungen sowie Mittelaltermarkt, Lesungen und Rollenspiele statt. Leipzig (www.wave-gotik-treffen.de)

Charmantes Sommerfest auf den Terrassen des Barockgartens Schloss Wackerbarth. Radebeul (www.schloss-wackerbarth.de)

Freizeit & Sport bis 09. April „Modellflugzeuge & Saalflug“ Die Sonderausstellung zeigt Flugzeugmodelle aller Maßstäbe. Merseburg, Luftfahrt- und Technik Museumspark www.luftfahrt-technik-museum.de

19. bis 25. April „Hallen Beach Cup“ Neu diesjahr ist die Trennung der Freizeitturniere bei den Damen und Herren in zwei Leistungsklassen. Chemnitz, Arena www.messe-chemnitz.com

21. Mai „GutsMuths-Rennsteiglauf“ Der Crosslauf auf dem Rennsteig in Gedenken an GutsMuths ist der größte Landschaftslauf europas. Thüringer Wald www.rennsteiglauf.de

27. März bis 01. April „Partner Pferd“ An fünf Messetagen wird geshoppt, gestaunt und die Welt rund ums Pferd erkundet. Leipzig, Messe www.partner-pferd.de

05. Mai „Airport BusinessRun“ Ein sportlicher Erlebnistag für Inhaber und Mitarbeiter mitteldeutscher Unternehmen. Leipzig/Halle, Flughafen www.mitteldeutscher-firmenlauf.de

22. Mai „Snooker Classic“ Das Publikum erwartet einiges, was es so bei einer Snookerveranstaltung noch nicht zu sehen gab. Leipzig, Arena www.plakatpromotion.de

02. April „Start in die Saison“ Öffnung des Jahrtausendturms mit der Ausstellung über 6.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Magdeburg, Elbauenpark www.mvgm-online.de

07. Mai „Whisky Dinner“ 3-Gang-Menü und Verkostung von 6 Sorten erlesenem Whisky. Schopkau, Am Schloß www.schlosshotel-schkopau.de

02. bis 05. Juni „20. Leipziger Stadfest“ In Leipzigs City gibt es ein Live-Programm unterschiedlicher Genres und viele weitere Highlights. Leipzig, Innenstadt www.leipzigerstadtfest.de

14. bis 24. April „Eishockey-Weltmeisterspiele“ Sie gelten als der Spielplatz für die großen Eishockeystars von morgen. Die Zuschauer bekommen die Gelegenheit, junge Talente live zu sehen. Dresden www.dresden.de

08. Mai „Seifenkistenrennen“ Sport- und Großspektakel aus Mut und Hangabtriebskraft, es werden tollkühne Männer, Frauen und Kinder in ihren Seifenkisten starten. Leipzig, Fockeberg www.nato-leipzig.de

17. bis 19. Juni „36. Krämerbrückenfest“ Thüringens größtes Altstadtfest mit Straßentheater, Künstlern und Gauklern, die die Gassen mit Musik, Kleinkunst und Spielszenen füllen. Erfurt, Wenigemarktt www.erfurt.de

17. April „35. Leipziger Marathon“ Rundkurs durch die Stadt, entlang bedeutender Sehenswürdigkeiten und asphaltierter Straßen. Leipzig, Am Sportforum www.leipzigmarathon.de

21. Mai „1. Magdeburger Oldtimertag“ Der Tag ist ein typenoffenes Treffen für Nostalgie auf zwei, drei und vier Rädern. Magdeburg, Eulenpark www.magdeburger-oldtimertag.de

19. Juni „Radwandern“ Erleben Sie auf dieser Tour ein Stück innerdeutsche Geschichte, Genießen Sie Natur und Landschaft. Schalkau, Tourist-Information www.thueringenweb.de

Bildnachweis: Danny Sotzny; Schloss Wackerbarth; Kristallpalast Vrieté Leipzig; Josquin-projekt


regjo

KALENDER 79

06. April bis 25. Juni: „Büro Büro“

24. April: „Josquin - Das Projekt“

Ein Varietéabend bei dem Sie Ihren Arbeitsalltag mit anderen Augen sehen. Leipzig Kristallpalast (www.krystallpalast.de)

Seit nunmehr sieben Jahren läuft die Konzertreihe mit der weltweit erstmaligen Gesamtaufführung sämtlicher Werke des Renaissancekomponisten Josquin des Préz. Leipzig Thomaskirche (www.josquin-projekt.de)

Musik, Theater & Tanz 20. März „Die Nacht der Musicals“ Zahlreiche Szenen und Melodien weltbekannter Erfolgsstücke sind hier in einer Show vereint. Magdeburg, Stadthalle www.buehnen.net

08. April „Ein Orchester mit einem einzigen Instrument“ Das Publikum wird stets gefesselt mit musikalischer Intelligenz, Virtuosität und Humor. Chemnitz, Schauspielhaus www.theater-chemnitz.de

20. Mai „Gräfin Mariza - Premiere“ Operette in drei Akten von Emmerich Kálmán Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwal. Halle, Operhaus www.opernhaus-halle.de

25. März „35. Mitteldeutscher Olympiaball“ Klassische Eleganz, technische und natürliche Vollendung gepaart mit sportlicher Dynamik. Leipzig Messe, Glashaus www.mitteldeutscher-olympiaball.de

12. bis 17. April „23. Filmfest Dresden“ Das Filmfest versteht sich nicht nur als Fachveranstaltung, sondern auch als Publikumsfestival. Dresden www.filmfest-dresden.de

10. bis 19. Juni „Soli Deo Gloria“ Eröffnungskonzert des Bachfestes. Mit Kompositionen von Franz Liszt und Gustav Mahler. Leipzig, Thomaskirche www.bach-leipzig.de

26. März „Honky Tonk“ Die Leipziger und ihre Gäste erwartet ein mitreißender Musikmarathon. Leipzig, Innenstadt www.honky-tonk.de

27. bis 29. April „Kurzsuechtig“ Der Vorhang hebt sich für drei Abende des Kurzfilms: Animation, Dokumentation und Fiktion. Leipzig, Schaubühne Lindenfels www.kurzsuechtig.de

18. - 26. Juni „a cappella“ Es ist eine Musik, die allein mit der menschlichen Stimme und gänzlich ohne Instrumente entsteht. Leipzig www.a-cappella-festival.de.de

31. März bis 02. April „Dave St-Pierre inc.“ Dave St. Pierre wuchtet die Verwicklungen zwischen Mann und Frau, Lust und Leid der Paarung mit einer gehörigen Portion Trash auf die Bühne. Dresden, Hellerau www.hellerau.org

13. Mai „Jim Morrison - Ballett Premiere“ Das Leipziger Ballett führt ein Stück von Mario Schröder über das Leben von Jim Morrison zur Musik der weltberühmten Band "The Doors" auf. Leipzig, Oper www.oper-leipzig.de

24. Juni „Pharao Tubaetes“ Im 16. Festivaljahr wird sich das traditionsreiche Festival der barocken Oper und Schauspielkunst der Elefantomanie am Hofe widmen. Gotha, Ekhof-Theater www.ekhof-festival.de

31. März „Denn wie man sich bettet...“ Gastspielpremiere - eine Großküchencastingrevue der BrechtSisters. Leipzig, Neues Schauspiel www.neues-schauspiel-leipzig.de

17. bis 19. Mai „Mahler Festival“ Konzerte des Gewandhausorchesters unter der Leitung von Riccardo Chailly und viele mehr. Leipzig, Gewandhaus www.mahler-2011.de

25. Juni „Engel sind männlich“ Politische, menschliche und private Situationen werden mit scharfem, subtilem Witz erzählt. Chemnitz, Sachsenmeyers Kabarett-Kiste www.sachsenmeyer-kabarett.de


Malermeisterin Franziska Kugeler-Meyer vor Henriette Grahnert, Teenage Radical, 2007 Dauerleihgabe der Förderer des Museums der bildenden Künste Leipzig e. V. © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Msinedishieter.r Wo bleiben Sie?

kunstmuseum des landes sachsen-anhalt|halle

mysterium leib Berlinde De Bruyckere im Dialog mit Cranach und Pasolini 03.04.– 03.07.2011

glanz der macht Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer 17.04.–24.07.2011

»die natur ist so schön« Landschaften der »Brücke« -Maler Sammlung Hermann Gerlinger 15.05.– 04.09.2011

eine krone für die stadt Walter Gropius im Wettbewerb 24.07.– 03.10.2011 öffnungszeiten di 10 –19 uhr mi–so, feiertage 10 –18 uhr foto: roland halbe

Die

stiftung moritzburg friedemann-bach-platz 5 06108 halle (saale) www.kunstmuseum-moritzburg.de


regjo

KALENDER 81

bis 15. Mai: „Leipzig: Fotografie seit 1839“

18. Juni - 17. Juli: „Face to Face“

Austellung im Grassi Museum, Stadtgeschichtliches Museum und Museum der bildenden Künste Leipzig (www.leipziginfo.de)

Die Werkreihe der ausstellenden Künstler, Katja Hochstein, Marie Theres Gallnbrunner und Almut Köller umfasst ca. 60 Arbeiten aus Malerei, Grafik, Objekte und Fotografie. Vernissage: 18. Juni 19:00 Uhr im Erfurter Kulturhof zum Güldenen Krönbacken (www.kroenbacken.de)

Bildende Kunst 03. März bis 01. Mai „Günter Grass“ Malerische, grafische wie auch plastische Arbeiten, so auch der bronzene Butt im Griff II. Halle/Saale, Kustverein Talstrasse e.V. www.kunstverein-talstrasse.dee

bis 10. April „Die napoleonische Zeit im Mansfelder Land“ Sonderausstellung, verbunden mit einer Fotoausstellung zu den Allstedter Böllertreffen. Alltstedt, Burg und Schlossmuseum www.allstedt.info

08. Mai bis 17. Juli „Schrift und Typografie“ Hierzu werden rund 40 Positionen von internationalen Künstlern und Grafik-Designern präsentiert. Leipzig, Museum für Druckkunst www.druckkunst-museum.de

19. März bis 05. Juni „Rudi Hurzlmeier“ Die Themen seiner Bilder bewegen sich zwischen freundlichem Witz und dem Spiel mit dem Grauen. Jena, Romantikerhaus www.jena.de

12. April bis 25 Juni „HOMO SAPIENS SEXUS“ Vernissage findet am 12. April 20 Uhr statt. Männer und Frauen fotografiert von Andreas Maria Kahn. Dresden, Galerie Kunstkeller www.kunstkeller-dresden.de

13. Mai bis 14. August „Georg Paul 1901 - 1980“ Ausstellung im Museum und in der Kunststiftung ben zi bena - Ausstellungseröffnung: 18 Uhr. Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg www.saalekreis.de

20. März bis 25. April „Mangelnde Gewinnerzielungsabsicht“ Uta Zaumseil & Peter Mell präsentieren Holzschnitt, Malerei und Zeichnungen. Erfurt, Kunsthalle www.magdeburg-tourist.de

bis 01. Mai „my body is over the ocean“ Ähnlich einer Oper werden in Bojaks großformtigen Bildern tragische Geschichten erzählt. Leipzig, Galerie ARTAe www.artae.de

29. Mai bis 28. August „MATTHIAS WEISCHER - AUF PAPIER“ Die Ausstellung wird das Werk und ganz neue Bildfindungen und künstlerische Reflexionen zeigen. Leipzig, Museum der bildenden Künste www.lts-leipzig.de

23. März bis 02. Mai „Peter M. Heise – Malerei und Keramik“ Ausstellungseröffnung: 24. März 19:30 Uhr. Eine wahre Fundgrube für alle, die noch hervorragende Handarbeit zu schätzen wissen. Magdeburg, Feuerwache Sudenburg/Galerie Süd www.regionmagdeburg.de

05. Mai bis 10. Juli „Gemaltes Land - Aboriginal ART“ Ein gemeinsames Projekt mit der Sammlung Bähr in Speyer. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Botschafters von Australien. Halle/Saale, Kustverein Talstrasse e.V. www.kunstverein-talstrasse.de

24. Juni bis 18. September „Fernweh Hautnah“ Ein Querschnitt von Monika Erbens Kollektionen, Mode in traditioneller Bathik technik, in Verbindung mit Schmuckstücke von Ebbe Weiss-Weingart. Leipzig, Grassi Museum www.grassimuseum.de

03. April - 10. Juli „Vom Gänsekiel zum iPad“ Schreibwerkzeuge im Wandel der Zeit. Sonderausstellung im Galerieraum. Chemnitz, Sächsisches Industriemuseum www.saechsisches-industriemuseum.de

07. Mai „Museumsnacht“ „Heimliche Liebe“ heißt das Motto der Museumsnacht in Halle und Leipzig. Leipzig und Halle www.leipzig.de

27. Juni bis 31. Juli „Mediale Lebens(t)räume“ Vernissage: 18 Uhr. Szenografische Installation und künstlerische Aktionen zur medialen Welt. Erfurt, Kulturforum Haus Dacheröden www.eventbox.info

Bildnachweis: Hajo Rose; Katja Hochstein


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Kultur & gesellschaft

RegJo

Impressum: 6. Jahrgang, Ausgabe 22 ISSN 1614-2837 Hauptredaktionsschluss: 17. September 2010 Anzeigenschluss: 24. September 2010 Erscheinungstermin: 27. September 2010 Impressum: Herausgeber: REGJO-Verlag für regionales Marketing GmbH, Marbachstraße 2, RECLAM7. Jahrgang, 24 Haus; 04155 Ausgabe Leipzig, Telefon: (03 41) 9 75 32 44, ISSN 1614-2837 Telefax: (03 41) 5 90 38 59; www.regjo-leipzighalle.de Hauptredaktionsschluss: 14. März 2011 E-Mail: info@regjo-leipzighalle.de Anzeigenschluss: 15. März Marke (39867052) der REGJO ist eine eingetragene Erscheinungstermin: 21. März, Frühlingsanfang REGJO-Verlag für regionales Marketing GmbH

Wussten Sie, ... Interessante Faktenlagen und denkwürdige Begebenheiten zu einer berühmten Arznei, einer wirklich alten Pflanze und einem noch viel älteren Buch.

…dass der verschollene erste Band der Cranach-Bibel endlich wieder gefunden wurde? Nach einer jahrzehntelangen Odyssee ist der verschollen geglaubte erste Teil der 470 Jahre alten Pracht-Bibel nun wieder an das Land SachsenAnhalt übergeben worden. Dieser aufwändige mit Goldschnitt und Samt verzierte Band komplettiert die historische dreibändige Bibel, welche eigens vom damaligen Landesfürsten Georg III. zu Anhalt in Auftrag gegeben wurde. Sie beinhaltet neben Colorationen von Lucas Cranach dem Älteren auch handschriftliche Einträge der Reformatoren Luther, Melanchton und Bugenhagen. ...dass die Pillnitzer Kamelie, in Europa befindlich, mit 250 Jahren eine der ältesten ist? Erste Exemplare der in Südost- und Ostasien beheimateten Kamelien wurden bereits im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht. Die immergrünen Sträucher oder kleiner Bäume erreichen ein Alter von 1.000 Jahren und mehr. Die Pillnitzer Kamelie ist die Älteste und eine der Berühmtesten Kamelien nördlich der Alpen. Bei knapp 9 Metern Höhe und 11 Metern Durchmesser blüht die Pflanze von Februar bis April mit bis zu 35.000 Blüten im Park von Schloss Pilnitz. Ein eigens für sie gebautes fahrbares Haus schütz sie im Winter vor Frost. ...dass die bekannteste Schmerztablette der Welt maßgeblich in Sachsen-Anhalt produziert wird? Der größte Teil der auf dem deutschen Markt angebotenen Aspirin-Produkte wird im sachsen-anhaltinischen Bayer-Werk Bitterfeld hergestellt. Seit Inbetriebnahme der Produktionsanlage im Oktober 1992 verarbeiten dort zwölf Verpackungslinien, jeweils bis zu 6.000 Tabletten pro Minute. Jedes Jahr verlassen somit etwa 2,3 - 2,5 Milliarden Aspirin-Tabletten den Europabetrieb Bitterfeld. Der jährliche Umsatz der Pharmaziebranche hat sich im Zeitraum von 1999 bis 2007 sage und schreibe verdreifacht.

Bildnachweis: Ralf Schüler, Stadtverwaltung Dessau-Roßlau; Gisela Ohme, Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen; Ragesoss, commons.wikimedia

Herausgeber: Chefredaktion:REGJO-Verlag Claus-Peter J.für O.regionales Paulus (V.i.S.d.P.) Marketing GmbH, Marbachstraße 2, RECLAM(cp.paulus@regjo-leipzig.de) Haus; 04155 Leipzig, Telefon: (03 41) 9 75 32 44, Telefax: (03 41) 5 90 38 59; www.regjo-leipzighalle.de Redaktionsleitung: Frank Schmiedel E-Mail: info@regjo-leipzighalle.de (f.schmiedel@regjo-leipzighalle.de) REGJO ist eine eingetragene Marke (39867052) der REGJO-Verlag für regionales Marketing GmbH Redaktionsmanagement: Christian Mascher (c.mascher@regjo-leipzighalle.de) Herausgeber: Claus-Peter J. O. Paulus (V.i.S.d.P.) Autoren: Frank Schmiedel (FRS), Sigrid Gaulrapp Redaktion: Gaulrapp (SIG), Frank Sigrid Schütze, Ines Christ, Steffen Reichert, Esther Niebel, Carolin Modes, Katrin Sieber, Marko Redaktionsmanagement: Trumpler T. Hinz, Prof. Anette Ehlers, Katja Claus-Peter Paulus, Elke Beilfuß, Christian Mascher (CM) Autoren: Kai Bieler, Tobias Prüwer, Sigrid Gaulrapp, Bernhard Offert,&Daniel Tieg,Carolin Katja Trumpler, Kultur Talente Kalender: Modes &Jessica Schöberlein, Esther Niebel (MN)Heike König, Prof. Anette Ehlers, André Jaschke, Thomas Paarmann, Franziska Krüger, SusanAndré Kulf, Katharina Hölker, Dörthe Gromes, Lektorat: Hille Carolin Modes, Esther Niebel Art Direction & Layout: Rocco Tirouche Lektorat: Jana Richter (r.tirouche@art-vantage.de) Volontär: Daniel Tieg, Willnow, (d.tieg@regjo-leipzighalle.de) Fotografie: Sebastian Frank Schütze, Ines Christ, Steffen Reichert, Anja Jungnickel Art Direction & Layout: Matthias Hiller (01@matthiashiller.com), Franziska Krüger Anzeigen & Advertorials: Steffi Emde, Ramona (f.krueger@regjo-leipzighalle.de) Gossow, Philipp Thorwirth, Scharfe Media e.K., Claus-Peter J. O. Paulus Fotografie: Sebastian Willnow, Wolfgang Zeyen, André Kolbe, Dietmar Fischer Projektmanagement: Christian Mascher (c.mascher@regjo-leipzighalle.de) Titelbild: Sebastian Willnow Verlagsrepräsentanz: Steffi Emde, James Parsons, Anzeigen & Ehlers, Advertorials: Steffi Emde, PhiProf. Anette Reinhard Artus lipp Thorwirth, Ramona Gossow, Katja Plagge (P-Projektmanagement), Scharfe Media e.K., Internationale Beziehungen & Übersetzungen: Claus-Peter J.O.(ICC Paulus James Parsons Sprachinstitut) Verlagsrepräsentanz: Steffi Emde, James Parsons, Verlagsassistenz: Katja Trumpler, Prof. Anette Ehlers, Telefon: (03 41) 9 75Reinhard 60 39, Artus k.trumpler@regjo-leipzighalle.de Internationale Beziehungen & Übersetzungen: James Parsons (ICCClaus-Peter Sprachinstitut) Geschäftsführung: J.O. Paulus (cp.paulus@regjo-leipzig.de) Assistentin der Geschäftsleitung: Katja Trumpler (k.trumpler@regjo-leipzighalle.de) Heft im Heft: Expo Real Spezial 2010 Geschäftsleitung: Claus-Peter J.O. Paulus Druck: Druckhaus Dresden GmbH (cp.paulus@regjo-leipzig.de) www.druckhaus-dresden.de REGJO wird auf chlorfrei gebleichtem Papier mit Druck: Silbergedruckt. Druck oHG, www.silberdruck.de Wasserkraft Erscheinungsweise: Quartalsweise Auflage: 14.837, (IVW geprüft) IVW geprüft: Ausgabe 3/2010, 3. Quartal 2010 Druckauflage: 14.837 Exemplare Bezugsbedingungen: Jahresabonnement Auflage ICE16,- EUR inkl.Verbreitetet Mehrwertsteuer undinkl. zzgl. ZustellgeAushang: 12.700 Exemplare bühr für 4 Ausgaben; Einzelpreis 4,- EUR. REGJO - Das Magazin für Mitteldeutschland ist Gewinner REGJO - Das Magazin für des Silber-Award im Mitteldeutschland istWettbewerb Gewinner um BCP (Bestim ofWettbewerb Corporate des den Silber-Award Publishing) in of der Kategorie um den BCP2010 (Best Corporate B2B Medien/Entertainment/Kultur. Publishing) 2010 in der Kategorie Weitere Infos zum Award und den B2B Medien/Entertainment/Kultur. diesjährigen erhalten Weitere InfosPreisträgern zum Award und den Sie unter: www.bcp-award.de diesjährigen Preisträgern erhalten Sie unter: www.bcp-award.de


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Bringt Sie schnell nach Hause. Aber wollten Sie sich nicht eigentlich Zeit lassen? Der neue Infiniti M ist ein Performance Car. Nicht nur im herkömmlichen Sinn. Er ist das Ergebnis einer ungewöhnlichen Fusion von innerer und äußerer Harmonie. Geschwindigkeit, Kraft und Effizienz sind selbstverständlich. Dafür sorgen der V6-Benzinmotor oder die Dieselmaschine. Entdecken Sie zusätzlich seine emotionale Performance. In einem Interieur, das alle Ihre Sinne anspricht. Wenn Sie also erst einmal Platz genommen haben, sind wir sehr sicher, dass Sie sich Zeit lassen wollen.

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