JPResse 2020

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JPR - Journalismus vs. PR

Journalismus Sowohl der Journalismus als auch die PR leben von Information. Aber wo liegt dann überhaupt der Unterschied? Text: Marie Miedl-Rissner; Illustrationen: Petra Schwarz

Der Journalismus wird in der Fachliteratur häufig als die vierte Macht im Staat bezeichnet. Er kontrolliert Vorgänge, begutachtet diese kritisch und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gesellschaft zu informieren. Egal ob Printmedien wie Tageszeitungen oder Magazine, Online-Plattformen, Rundfunk oder Podcasts - der Journalismus hat viele Gesichter. Durch die rasante Veränderung der Gesellschaft und der Technik steht der qualitative Journalismus immer mehr unter Druck. Durch die Schnelllebigkeit von Nachrichten wird es immer schwieriger, eine ausführliche Recherche zu betreiben und zu überprüfen, ob eine Nachricht tatsächlich der Wahrheit entspricht. Aber genau das ist eine der wichtigsten Aufgaben des Journalismus. Auch der Journalismus als Branche steht nicht still. Durch neue technische Errungenschaften wird es für Journalistinnen und Journalisten immer wichtiger, Fake News oder sogenannte alternative Fakten vom tatsächlichen Geschehen unterscheiden zu können. Dafür benötigt man gewisse Tools und Erfahrungen, die gesammelt und erlernt werden müssen. Durch die immer größer werdende Informationsflut wird auch die Fähigkeit der Selektion immer wichtiger. Als Journalistin oder als Journalist muss man abwägen, welche Themen für das Publikum relevant sind und einen Mehrwert bringen. Dabei darf jedoch nie vergessen werden, dass die Themen objektiv und niemals nach den eigenen Interessen ausgewählt und bearbeitet werden dürfen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der sowohl den Journalismus als auch die PR betrifft, ist die Ethik. Der Ehrenkodex für die österreichische Presse versucht dabei Richtlinien aufzustellen, um den Umgang mit sensiblen Themen und den generellen journalistischen Alltag in dieser Hinsicht zu vereinfachen. Einige Medienhäuser haben außerdem zusätzlich interne Richtlinien, die den Umgang mit sensiblen Themen regeln. Aber eine der wichtigsten Tugenden als Journalistinnen oder Journalisten ist Durchhaltevermögen. Also merke dir: Jeder fängt einmal klein an.

Durch die vielen verschiedenen Aufgabenbereiche der PR steigt die Nachfrage nach Allroundern. Branchenintern auch gerne als „eierlegende Wollmilchsau” bezeichnet. Die PR möchte mit ihrer Kommunikationsarbeit ein Unternehmen in der Gesellschaft langfristig in ein positives Licht rücken. Wichtig dabei ist jedoch, dass die PR nicht lügt. Dieser Zustand wird durch eine professionelle und strategisch geplante Kommunikation sowohl innerhalb des Unternehmens als auch nach außen erzeugt. Die PR muss jedoch auch eine gute Kommunikation mit Journalistinnen und Journalisten pflegen. Daher besteht ein Teil der PR aus Pressearbeit. Egal ob Pressekonferenzen, Presseaussendungen, eine Pressemappe oder das einfache Zurverfügungstellen von Pressefotos. Eine konstruktive und professionelle Kommunikation mit Journalistinnen und Journalisten ist für PR-Treibende essenziell. Ein weiterer wichtiger Unterschied zum Journalismus ist die klare Definition von Zielgruppen bzw. von Stakeholdergruppen. Während der Journalismus den Anspruch hat, möglichst viele Menschen ansprechen zu wollen, ist in der PR eine auf die bestimmte Zielgruppe präzise abgestimmte Kommunikation von großer Bedeutung. Das Wichtigste in der PR ist jedoch, dass man hinter den Themen steht, die man kommuniziert. Denn nur wenn man selbst von etwas wirklich überzeugt ist, ist gute PRArbeit möglich. PR lebt von Kreativität und Leidenschaft. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der PR ist Teamarbeit, es gibt keine Einzelkämpfer. Egal ob bei der Erstellung von PR-Konzepten oder bei der Entwicklung einer Kampagne. Die Arbeit im Team ermöglicht es, kreative Ideen zu kombinieren und das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu begutachten, um damit ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Aber warum eigentlich die Kombination der beiden Branchen in einem Studium? Durch die professionelle Nähe der beiden Branchen ist es von Vorteil, beide Branchen zu verstehen und Einblicke in die Arbeit der jeweils anderen zu erlangen. Auch der korrekte Einsatz von Medientechnik spielt in beiden Branchen eine große Rolle. Außerdem bietet das Studium damit nach dem Abschluss eine sehr breite Auswahlmöglichkeit an Berufen, womit dir sowohl in der PR als auch im Journalismus alle Wege offen stehen.

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