Rephlex Ausgabe 16

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Zeitung der Versammlung der Studierenden der PH Z端rich Nr. 16, 21. Mai 2015


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Ausgabe: RePHlex Nr. 16, 21. Mai 2015, Auflage: 1500 Stück Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich; vs@stud.phzh.ch; www.vsphzh.ch Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich; rephlex@stud.phzh.ch Redaktionsleitung: Juri Egger Redaktion: Aisha Green, Tabea Lindauer, Carmen Meyer, Benjamin Nerz, Alain Strebel, Daia von Planta, Lukas Kindler, Madeleine Levy, Gabriel M. Sanchez, Lukas Lippert Titelbild: Vorlage: Martin Schnetzler, Edit: Daia von Planta Layout & Gestaltung: Daia von Planta, Juri Egger, Madeleine Levy, Alain Strebel, Lukas Kindler Anzeigen: Juri Egger; rephlex@stud.phzh.ch – Anzeigenschluss Ausgabe 17: 2. August 2015

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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Nachdem wir mit der letzten Ausgabe unser Jubiläum gefeiert haben, sind wir nun mit neuem Maskottchen und noch mehr Freude als je zuvor mit einer neuen Rephlex für euch da. Die Artikel gehen von Grasgrün wie Nachhaltigkeit über Rosarot wie Dating und Beziehung bis hin zu Sonnenblumengelb wie die Sommerkolumne von Carmen Meyer. Eine sehr farbige Textlandschaft also. Passend zum Thema Farben habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, wieso dass es eigentlich so wenig Studierende und Lehrpersonen mit Migrationshintergrund gibt. Egal ob ausländische Wurzeln oder nicht, ein grosser Teil unserer Rephlex-Mitglieder befand sich während dem Entstehungsprozess dieser Ausgabe im Quartalspraktikum. Kein Wunder also, dass uns neben unseren Artikeln vor allem auch das Thema Verlaufsplanung und Ähnliches im Kopf herum schwirrte. Eine VP der besonderen Art stellt euch unser Rephlex-Neuling Lukas vor. So wie wir sie kennen und doch ganz anders. Der Sommer kommt und mit ihm naht das Ende eines weiteren Semesters an der PH Zürich. Obschon dies grundsätzlich ein schönes Ereignis ist, welches meist nicht schnell genug eintreffen kann, zieht es auch immer negative Gefühle mit sich. So verabschieden wir uns mit einem lachendem und etwa hundert weinenden Augen nicht nur vom alten, hochgeschätzten Therabierbar-Team, sondern müssen auch zwei aus unseren eigenen Reihen ziehen lassen. Mit Madeleine und Alain verlieren wir nicht nur zwei Layouter, sondern auch zwei Freunde. Jetzt will ich aber nicht weiter Trübsal blasen und wünsche euch allen ein gutes Lesen und einen noch besseren Sommer. Vergesst nicht: Die Rephlex eignet sich auch perfekt als Ferienlektüre am Pool. Eure Aisha

Exgüsi Wir entschuldigen uns sehr für den Rechtschreibfelehr auf der Titelseite der letzen Ausgabe.

DIE ZAHL

14 000

F RANKEN GIBT DIE MENSA JÄHRLICH FÜR NEUES GESCHIRR UND BESTECK AUS.

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2 Ehrung 3 Editorial 4 LP mit Migrationshintergrund 6 Tipps&Tricks 9 Geht gar nicht! 10 VS 12 BGM 14 Portraitiert 16 Kolumne 17 Der Gruss 18 TheraBierBar 20 Dates 22 Von Bierdosen und Glasflaschen 24 Dr. PHlex


WARUM MAN ALS AUSLÄNDER AUCH LEHRPERSON SEIN KANN von Aisha Green

Fantasiedorf, 2700 Einwohner, Montagmorgen. Im kleisenrüpel sein Heft hervor zu nehmen. Nach mehrmanen Primarschulhaus der Gemeinde stehen die Kinder ligem Auffordern von Drenusha meint er trotzig „Von in der Eingangshalle eng nebeneinander und hören der Ihnen kann ich eh kein Deutsch lernen, sie sind schliessSchulleiterin dabei zu, wie sie die wöchentlichen Anlich eine Ausländerin“. „Mir fehlten im ersten Moment kündigungen macht. Die Augen der Schülerinnen und die Worte“, sagte Drenusha. „Mein Instinkt sagte mir, Schüler schweifen umher und begutachten die Lehrperdass ich diesem Jungen gehörig die Leviten lesen sollte. sonen, welche aufgereiht wie im Hühnerstall vor ihnen Und zwar so, dass es die ganze Klasse hören kann. Doch stehen. Frau Heimlicher, Herr Frank, Frau Müller, Frau stattdessen habe ich einige Male tief Luft geholt und ihm Schillig und Herr Affolter. Und dann bleiben die Blicke gesagt, dass wir uns nach dem Klingel noch unterhalten an einem neuen, frischen Gesicht werden“. Das Thema Toleranz habe hängen. „Wer ist denn die schwarze sie dann ausserdem in den folgenden Frau?“, flüstert ein Kind dem andeReligion und Kultur-Stunden intensiv ren zu. Die Frage wird sogleich von behandelt. der Schulleiterin beantwortet: „Und „Von ihnen kann ich eh kein das, Kinder, ist unsere neue StellverAuch Najina Dujmovi hat zum Teil tretung, Frau Irgendeinziemlichexo- Deutsch lernen, sie sind schlechte Erfahrungen mit ihrem tischklingendername!“ Nachnamen gemacht. Die Schülerinschliesslich eine Ausländerin“ nen und Schüler seien allerdings nie das Problem gewesen, meint sie. „MeiEin Fünftel der Schweizer Bevölkener Meinung nach machen sich die rung sind Ausländer. Zusätzlich dazu haben viele Schweizerinnen und Kinder meistens überhaupt keine Gedanken über die Herkunft der LehrSchweizer zwar einen Schweizer Pass, sind hier geboren und aufgewachsen person. Und wenn schon, dann aus reiner Neugierde und Wissensdurst. Bei und sprechen besseres Deutsch als manch eingesessener ‚Eidgenosse’, haben aber einen ostden Eltern sieht das leider ganz anders aus. Bei meiner ersten Stelle als Handarbeits- und Turnlehrerin in einer europäischen Nachnamen, asiatische Gesichtszüge oder eine dunklere Haut als der Durchschnitts-Helvetier. Und kleinen Gemeinde dauerte es fast sieben Jahre, bis ich von allen Eltern akzeptiert wurde“. Zu Beginn hätte sich wenn man mit diesen Voraussetzungen als Lehrerin oder Lehrer arbeitet, erfährt man immer wieder die skurrilsein besonders konservatives und altmodisches Elternpaar sogar bei der Schulleitung beschwert, weil es einer Austen und lustigsten Situationen bezüglich seiner Herkunft. länderin doch nicht möglich sei, ihrer Tochter die handSo sagte einmal ein Erstklässler zu mir: „Sie Frau Green, arbeiterischen Fähigkeiten einer „richtigen Schweizer sie losed sicher am liebste so afrikanischi Musik, so mit Hausfrau“ beizubringen. Als Najina nach neun Jahren die Trommle und Rassle. Well sie doch brun sind“. Dies mag Stelle wechselt und beginnt, an einer städtischen Schule noch eine unschuldige Situation sein, eine naive Schlusszu unterrichten, sieht sie ein Klischee bestätigt. „Je mehr folgerung eines jungen Kindes, welches es einfach noch ausländische Schülerinnen und Schüler an einer Schule nicht besser weiss. Es kommt aber auch vor, dass die Aussind, desto beliebter ist man als Lehrperson mit ausländisagen der Kinder härter sind, so, dass man sie unterbinschem Hintergrund. Viele Eltern haben mir gesagt, dass den sollte. „Ich habe vor Kurzem eine Stellvertretung in sie mit mir besser reden können als mit anderen Lehrern, einer kleinen Gemeinde im Thurgau gemacht“, erzählt da sie dass Gefühl hätten, ich würde mich besser in sie mir Drenusha Grgi. Als zum ersten Mal Deutschunterhineinversetzen können“. richt auf dem Stundenplan steht, weigert sich der Klas-

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... lag der Anteil Lehrpersonen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Schuljahr 2010/2011 auf der Primarstufe bei gerade einmal 2.3 Prozent.

In der Deutschschweiz hört man von Expertinnen und Experten für interkulturelle Pädagogik immer wieder die Forderung, mehr Personen mit Migrationshintergrund und ausländischen Wurzeln zu Lehrpersonen auszubilden. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hielt im Jahre 2000 zum Thema interkulturelle Pädagogik in der Lehrerbildung folgendes fest: „Aufgrund von formalen und psychosozialen Hindernissen sind Studierende aus anderen Kulturbereichen in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung stark untervertreten. Durch eine vermehrte Aufnahme von Studierenden mit einem anderen sprachlichen und kulturellen Hintergrund könnte der Austausch zwischen Kulturen während der Ausbildung direkt thematisiert und eins zu eins gelebt werden. Ausgebildete Lehrkräfte mit einem anderen kulturellen Hintergrund können in multikulturellen Klassen wichtige Funktionen für die Verständigung, den Austausch und die Entwicklung von Wertschätzung und Akzeptanz „des Anderen“ übernehmen und ebenso eine Bereicherung für das Lehrerkollegium sein.“

Auch Studenten und Studentinnen von Pädagogischen Hochschulen bemerken diese Untervertretung von Studierenden mit ausländischem Hintergrund. „Wenn ich jetzt so darüber nachdenke muss ich sagen, es sind schon wenige“, erzählt mir Tanja, eine Studentin der PH St.Gallen, „und dies gilt nicht nur für meine Mitstudenten. Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch einige ausgebildete Lehrpersonen – keine davon mit Migrationshintergrund. Wieso das so ist, kann ich mir überhaupt nicht erklären“. Während dies für Tanja eine unbeantwortbare Frage ist, findet Aida, die seit einem Jahr im Lehrberuf tätig ist, eine Erklärung. „Wenn man sich an der PH umhört, merkt man, dass viele Studierende aus sogenannten Lehrerfamilien kommen. Die Mutter ist Lehrerin, der Onkel und der Grossvater waren es auch. Oder wie bei mir einfach so ziemlich jedes Mitglied der Verwandtschaft.Wenn man aus solch einer Familie stammt, ist die Wahrscheinlichkeit oft hoch, dass man den gleichen Weg gehen wird. Diese Anhäufung von Lehrpersonen findet man aber bei ausländischen Familien seltener als bei ‚Schweizer’ Familien, was dazu führt, dass grundsätzlich weniger Studierende in der Lehrerbildung ausländische Wurzeln haben“. Aida fügt dann noch einen weiteren Gedanken hinzu: „Ich habe einmal von einer Freundin gehört, dass sie sich Lehrerin als Beruf zwar gut vorstellen könne, sie aber glaube, dass es auf Grund ihrer Hautfarbe zu oft zu negativen Situationen mit den Schülerinnen und Schülern kommen würde“. Solchen jungen Menschen kann ich – selbst ein stolzes Mocca-Mädchen – nur folgenden Rat mitgeben: Man wird als Lehrperson mit offensichtlich ausländischem Hintergrund immer wieder Fragen und Sprüche von den Kindern hören. Wenn aber der härzige Erstgix auf meine Aussage, dass ich als Teufel an die Schulfasnacht kommen werde, sagt „Hä da got sicher nöd, es git imfall kain bruune Tüfel, i glaub du muesch e anderi Vekleidig neh“, dann meint er das überhaupt nicht böse. In solchen Situationen einfach lachen und einen lockeren Spruch auf Lager haben!

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Von bildungspolitischer Seite wird gerne betont, dass Lehrpersonen, welche einen Migrationshintergund haben, im Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität im Schulzimmer ein spezielles Potential hätten. Solche Lehrerinnen und Lehrer seien oft eher mit den Problemen und Herausforderungen vertraut, welche Kinder und Jugendlich mit Migrationshintergrund beschäftigen. Zudem suchen Kinder in diesem Alter immer wieder eine Identifikationsfigur - diese würden sie oft eher in einer Lehrperson finden, welche ebenfalls ausländische Wurzeln haben. Während die Anzahl Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund stetig steig, gilt dies nicht für Lehrerinnen und Lehrer. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) lag der Anteil Lehrpersonen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Schuljahr 2010/2011 auf der Primarstufe bei gerade einmal 2.3 Prozent. Anders bei den Kindern – sie machten 23.5 Prozent der gesammten Schülerschaft aus. Zusätzlich gibt es natürlich auch Kinder und Lehrpersonen, welche zwar keinen ausländischen Pass, aber trotzdem ausländische Wurzeln haben. Diese Zahlen können vom BFS nicht offiziell erfasst werden, der Anteil „dürfte aber in beiden Gruppen etwas höher liegen und das Ungleichverhältnis dabei etwa gleich sein“.


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von Lukas Lippert

NochMalWettbewerb In der letzten Ausgabe forderten wir euch auf RePHlex-Man oder RePHlex-Woman zu zeichnen. 100% der Einsendungen waren von M채nnern Auf 100% war der RePHlex-Man zu sehen Bei 80% Frauenanteil erwarten wir mehr Einsatz! Wir geben euch noch einmal eine Chance:

Zeichnet RePHlex-Woman! Einsenden an: rephlex@stud.phzh.ch

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INFOS VOM VS (UND ANDEREN) Alle an der PH Zürich immatrikulierten Studentinnen und Studenten bilden zusammen die Versammlung der Studierenden (VSPHZH). Die VSPHZH setzt sich für bessere Studienbedingungen an der PH Zürich ein und hilft ihr, sich weiterzuentwickeln.

VS Vollversammlung Am Mittwoch 27. Mai von 12.30–14 Uhr findet im LAD 011 die Vollversammlung der Versammlung der Studierenden statt. Thema sind neben der Bestätigungswahl der Vorstandsmitglieder die Sparmassnahmen der PH Zürich. Komm vorbei und diskutiere mit!

Schliessfächer Aus Sicherheitsgründen erlischt die Berechtigung für ein Schliessfach nach 180 Tagen. Deshalb muss die Campuscard regelmässig aktualisiert werden. Die Campuscard kann man bei den Haupteingängen der Gebäude LAA, LAB und LAC sowie der Empfangshalle im LAA (siehe Bild) aktualisieren.

WG-Zimmer gesucht? Der VSPHZH ist Genossenschaftsmitglied der Studentischen Wohngemeinschaft WOKO. Die WOKO bietet in 52 Liegenschaften rund 2500 Zimmer an. Mietberechtigt sind Vollzeitstudierende und Studierende im Doktorandenstudium. In einigen Liegenschaften gibt es eine Altersbeschränkung von 28 Jahren. Ist man auf der Suche nach einem WG-Zimmer, erhält man von der WOKO einen WG-Vorschlag, worauf man sich bei der entsprechenden Wohngemeinschaft bewirbt. Die Zimmer kosten im Schnitt 500 Franken. Freie Zimmer sind auf der Homepage www.woko.ch unter Anschlagbrett ausgeschrieben. Einziges Minus: Studierende auf dem zweiten Bildungsweg sind nicht mietberechtigt.

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KURZ NOTIERT:

Übrigens: Im Verhaltenskodex für Mitarbeitende der PH Zürich wird die Ansprache von Dozierenden zu Studierenden nicht erwähnt. Das Prorektorat Ausbildung empfiehlt grundsätzlich eine Ansprache per Sie. Die Redaktion der Rephlex empfiehlt in seminaristisch aufgebauten Modulen, in denen man über längere Zeit in der gleichen Gruppe ist eine freundschaftliche Beziehung aufbaut, auch einmal ein Du anzubieten.

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Eidgenössische Stipendieninitiative Am 14. Juni findet die Abstimmung zur Eidgenössischen Stipendieninitiative statt. Was ist deine Meinung dazu? Informiere dich, denn es betrifft dich als Student oder Studentin direkt! Wenn du dich gerne für die Kampagnenunterstützung engagieren würdest, dann melde dich bei vs@stud.phzh. ch!


Die PH Zürich engagiert sich für die Gesundheit Wie kann die Gesundheit der Beschäftigten im Schul- und Lehrkontext gezielt gefördert werden? Können bisherige Forschungserkenntnisse aus dem nicht-schulischen Bereich auf die Schule bzw. die Hochschule übertragen werden? Mit solchen Fragen und weiteren Aspekten rund um das Thema Gesundheit befassen sich zahlreiche Personen der PH Zürich aus Aus- und Weiterbildung, Beratung und Forschung. Stress im Studium oder am Arbeitsplatz sowie Überforderung sind nicht nur ein Phänomen in der Privatwirtschaft – auch im schulischen Umfeld sehen sich Studierende, Lehrpersonen, Schulleitungen und Hochschulangestellte zunehmenden Anforderungen und Belastungen ausgesetzt.Viele Studierende stossen im Rahmen des Studiums oder der Doppelbelastung von Studium und Arbeit an ihre Grenzen und müssen ihr Studium, respektive ihr aktives Erwerbsleben teilweise gar vorzeitig beenden. Gesunde, motivierte und leistungsfähige Studierende sind jedoch zentral für die Qualität der Arbeitsleistung. Gesundheitsmanagement an der PH Zürich Die PH Zürich beschäftigt sich auch in ihrer Funktion als Bildungsinstitution und Arbeitgeberin mit dem Thema Gesundheit. Sie engagiert sich umfassend und zielgerichtet für die Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Studierenden und Mitarbeitenden und verankert ihr Engagement explizit in der «Strategieplanung 2013– 2016», im Rahmenkonzept «Personalentwicklung», und im Konzept «Implementierung von Betrieblichem Gesundheitsmanagement an der PH Zürich». Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) geht es nicht nur um einzelne Aktionen wie beispielsweise Äpfel zu verteilen oder Bewegungskurse anzubieten. Vielmehr geht es um ein umfassendes Konzept zur Prävention und Gesundheitsförderung, das sowohl die Arbeitsbedingungen (beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze) als auch das individuelle Gesundheitsverhalten der Studierenden und Mitarbeitenden berücksichtigt (wie Schulungen zum Umgang mit Stress).

Simone Schoch, Roger Meier, Andrea Peter, Karin Zopfi Bernasconi, Elisabeth Hardegger (v.l.), nicht auf dem Bild: Angelika Luzi,Werner Streiff Kommission Betriebliches Gesundheitsmanagement Die Kommission Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) unterstützt alle Bereiche der PH Zürich bei der Erreichung des Organisationsziels «Gesunde Hochschule mit gesunden Mitarbeitenden und Studierenden». Sie hilft auf der Basis von aktuellen Forschungserkenntnissen bei der Entwicklung von gesundheitsförderlichen Strukturen und Prozessen und initiiert Massnahmen dazu. Studierende wie auch Mitarbeitende der PH Zürich sollen für das Thema Gesundheit sensibilisiert werden und ihr Wissen ins Schulfeld hinaustragen. Konkret arbeitet die Kommission BGM beispielsweise bei der Entwicklung einer Studierendenbefragung mit, mit Hilfe derer die PH Zürich auch unter dem Blickwinkel der Gesundheit durchleuchtet und analysiert wird. Gesundheitlich relevante Belastungen und Ressourcen sollen erkannt und reduziert respektive gefördert werden und dadurch zu mehr Motivation und Leistungsfähigkeit beitragen. Zusätzlich zum bereits bestehenden Angebot trifft die Kommission BGM aufgrund der Studierendenbefragung weitere Massnahmen zur Implementierung von BGM an der PH Zürich. Informationen zu den Angeboten sowie das vollständige Konzept der Kommission BGM findest du unter https:// stud.phzh.ch/de/Dienstleistungen/Gesundheitsforderung/

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Studierendenvertretung in der Kommission BGM gesucht! Für weitere Informationen kannst du uns gerne kontaktieren: bgm@phzh.ch Auch allgemeine Ideen und Anregung von Seiten der Studierenden nimmt die Kommission BGM gerne entgegen.


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Wie üblich war die RePHlex an der TheraBierbar und kam mit einigen Studierenden ins Gespräch... Text Daia von Planta, Alain Strebel Fotos Alain Strebel

PORTRAITIERT Bestes Fach an der PH? Und warum? Sport. Weil man dort nicht so sturr in den Bänken hockt sondern sich aktiv beteiligen kann. Was war dein Traumberuf als du so alt warst, wie deine Schüler und Schülerinnen jetzt? Das war schon Lehrerin. Was ist ein No-Go für eine Lehrperson?
 Wenn man Schüler nicht ernst nimmt.

Jessica H13 Primar

Was machst du an der TheraBierBar?
 Ich bin das erste Mal hier und treffe Leute die ich vom Skilager kenne oder mit denen ich jetzt im Modul bin. Was ist dein Markenzeichen?
 Meine Grösse! Hast du einen Zmittagsgeheimtipp? Freshii an der Militärstrasse, hinter dem LAD-Gebäude, mit Salaten, Wraps und Burriots.

Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden?

 Ich finde es gut wie es jetzt ist mit Englisch und Französisch. Ich würde Französisch auch weiterhin beibehalten, weil es ist trotzdem eine Landessprache ist. Was müsste man an der PH ändern? Präsenzpflicht. Warum wirst du Lehrerin?
 Weil ich schon immer gerne mit Kinder gearbeitet habe und das auch in Zukunft machen werde.

Bestes Fach am Unterstrass? Design und Technik! Was war dein Traumberuf als du so alt warst, wie deine Schüler und Schülerinnen jetzt? Coiffeuse. Was ist ein No-Go für eine Lehrperson?
 Kinder blosstellen. Mirjam H14 KiGa Unterstrass

Was machst du an der TheraBierBar?
 Mit Freunden etwas trinken. Was ist dein Markenzeichen?
 Meine direkte Art. Hast du einen Zmittagsgeheimtipp? Die Bäckerei Gnädinger am Schaffhauserplatz.

Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden?

 Gut, wie es ist. Ich werde Kindergärtnerin, da spielt es mir aber keine Rolle. Was müsste man am Unterstrass ändern? Das Unterstrass gefällt mir sehr gut... nur die TheraBierBar fehlt bei uns! Warum wirst du Kindergärtnerin?
 Ich liebe die unbekümmerte und fröhliche Art der Kinder. Ich möchte sie in ihrer Entwicklung unterstützen und mit ihnen auf kreative Art und Weise Neues entdecken.

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Bestes Fach an der PH? Und warum? Auftrittskompetenz. Weil es lustig ist zu sehen, wie die Leute am Anfang sind und man dann vergleichen, kann wie sie nachher geworden sind. Was war dein Traumberuf als du so alt warst, wie deine Schüler und Schülerinnen jetzt? Coiffeuse. Was ist ein No-Go für eine Lehrperson?
 Wenn sie nicht transparent sind und nicht über ihr eigenen Unterricht reflektieren. Daniela H12 Sek I Was machst du an der TheraBierBar?
 Mit diesen coolen Leuten zusammen sein und feine Drinks vom Martin trinken. Was ist dein Markenzeichen?
 Meine Augenbrauen. Hast du einen Zmittagsgeheimtipp? Mein Zmittagstipp ist die Mensa. Egal was es gibt, weil die Angestellten dort so geil sind!

Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden?

 So wie wir es gehabt haben, habe ich es eigentlich gut gefunden. Ab der fünften Klasse Französisch und ab der Sek Englisch. Was müsste man an der PH ändern? Anwesenheitspflicht. Warum wirst du Lehrerin?
 Weil ich glaube, dass man in diesem Alter noch Einfluss auf die Zukunft der Jugendlichen nehmen kann und die, die von zuhause keine Unterstützung bekommen, begleiten kann.

Bestes Fach an der PH? Und warum? Religion und Kultur im ersten Semester. Was war dein Traumberuf als du so alt warst, wie deine Schüler und Schülerinnen jetzt? Sekundarlehrer. Dann aber eine KV-Lehre gemacht. Nun bin ich aber doch zurückgekommen.

Was machst du an der TheraBierBar?
 Bier trinken, Pingpong spielen. Was ist dein Markenzeichen?
 Oh, da muss ich aufpassen! Ich philosophiere gerne. Und mein Velo, aber das klingt so nach 20 Minuten... Hast du einen Zmittagsgeheimtipp? Es geht auf die Badesaison zu, Poulet und Reis.

Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden?

 Ich finde es gut, wie es ist. Ich finde auch Französisch wichtig, obwohl das niemand braucht. Man kann daran anknüpfen. Was müsste man an der PH ändern? Es ist echt schade, dass nicht alle Fächer 100% Präsenzpflicht haben. Warum wirst du Lehrer?
 Jeder Arbeitstag ist ein Abenteuer. Man kann nie alles vorausplanen!

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Timo H13 Sek I

Was ist ein No-Go für eine Lehrperson?
 Beleidigungen gegenüber Schülern.


RÜCKBLICK UND VORSATZ von Carmen Meyer

Nicht mehr lange und das Semester ist bereits wieder vorbei. Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass der Sommer vor der Tür steht. Ich hoffe sehr, dass er etwas weniger verregnet ist, als derjenige im letzten Jahr. Bis wir aber in die verdienten Sommerferien starten können, wird es noch einen Moment dauern. Einige haben die BE-Prüfung vor sich, andere die Diplomprüfungen, das Assistent Teachership, den Stage Professionell oder diverse Kompaktwochen. Das Ende eines Zeitabschnitts lädt nicht nur dazu ein, in die Zukunft zu blicken. Ich möchte an dieser Stelle auch einen absolut unvollständigen Rückblick wagen. Bei mir und vielen anderen RePHlexmitgliedern stand das Frühlingssemester 15 ganz unter dem Zeichen des QP’s. Im Vorfeld machte ich mir einige Sorgen. Ich stellte mir Fragen wie: Was, wenn ich merke, dass ich mir einen 100% Lehrerjob doch nicht vorstellen kann? Was, wenn ich mich mit der Praxislehrperson, meinem Tandem oder den Schulkindern nicht verstehe? Was, wenn der Stress einfach zu gross sein wird? Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Bislang haben sich zum Glück keine meiner Ängste bestätigt und ich hoffe von ganzem Herzen, dass es auch allen andern so ergangen ist. Eines meiner Highlights des Praktikums hat nichts mit dem Unterrichten zu tun, sondern mit den Pausen, genauer gesagt mit dem Znüni. Im Schulhaus, in welchem ich unterrichten durfte, gibt es das Ämtli des „Znünimitbringers“. In der Zehnuhrpause gibt es im Lehrerzimmer jeweils Brot und Käse, frische Früchte und nicht selten auch Schokolade oder Kuchen. Bei diesem Verwöhnprogramm erstaunt es mich nicht, dass ich das Gratisznüniangebot während den Zwischenwochen an der PH Zürich enorm vermisst habe. Wie schnell man sich doch an etwas Angenehmes gewöhnt. Beim Stichwort „gewöhnt“ ist mir etwas in den Sinn gekommen. Ich habe mir nämlich auch etwas angewöhnt, womit ich vermutlich Schwierigkeiten haben werde, es mir wieder abzugewöhnen. Ich habe ein blödes „Mödeli“. Ich nutze mein Studentendasein bei allerlei Gelegenheiten als Ausrede und dies in allen möglichen Formen. Macht ihr das auch? So sage ich zum Beispiel, wenn ich keine Lust habe, um für ein Essen in einem Restaurant Geld auszugeben: Ich habe kein Geld. Ich bin Studentin. Wollen wir nicht lieber Picknick mitnehmen? Dabei wäre es viel ehrlicher zuzugeben, dass ich meine Prioritäten beim Geldausgeben einfach anders setze. In die gleiche Sparte gehört das Geben von Trinkgeld. Darf ich für einen guten Service kein Trinkgeld geben, weil ich ja studiere und kein Geld verdiene oder ist dies geizig? Ich könnte jetzt argumentieren, dass ich später gut

verdienen werde und dann, in ferner Zukunft, ein hohes Trinkgeld geben kann. Davon hat aber das Servicepersonal von heute nichts. Das Studierendendasein ist auch eine gute Ausrede, wenn ich keine Lust habe, etwas zu unternehmen. In diesem Fall hat man ja immer wahnsinnig viel zu tun. Wenn ich dies hier so lese, fühle ich mich wie der unehrlichste Mensch auf diesem Planeten. Na gut, ein paar Unehrlichere wird es schon noch geben. Trotzdem fasse ich auf der Stelle den Vorsatz, weniger Ausreden zu benutzen und mir diese blöde Angewohnheit sofort abzutrainieren. Ein Vorsatz mitten im Jahr? Dies macht man doch sonst zu Beginn eines neuen Jahres. Wie steht es um eure Vorsätze fürs 2015? Immerhin ist bald die Hälfte des Jahres vorbei und eine Zwischenbilanz wäre sicher nicht schlecht. Da ich keine Vorsätze gefasst habe, muss ich auch keine Bilanz ziehen. Und reflektieren tue ich bereits an der PH Zürich zur Genüge. Um noch einmal auf den Anfang zurückzukommen: Bald ist Sommer. Es lohnt sich sicher auch jetzt noch, sich Vorsätze zu nehmen. Ich meine damit nicht solche wie: Mehr Sport oder weniger Süsses für die Bikinifigur. Ich denke eher an Vorsätze, die Spass machen. Ich denke, ich nehme mir vor, im Sommer mindestens einmal meine Freunde zum Grillieren einzuladen oder einen ganzen Tag die verpassten Folgen einer Serie zu schauen. Ich könnte mir auch wieder einmal ein Hörbuch gönnen und wenn es einmal schlechtes Wetter sein wird, möchte ich einen Ausflug ins sonnenverwöhnte Tessin unternehmen. Ich will schliesslich mein GA richtig ausnutzen. Wer die Sommerferien schon verplant hat und irgendwo ins Ausland verschwindet, muss sich natürlich keine Vorsätze oder Sommerziele mehr stecken. Und für alle anderen gilt das altbewährte Motto: Besser spät als nie. In diesem Sinne: Einen guten Rückblick aufs vergangene Semester und einen guten Ausblick auf das kommende Sommerzwischensemester.

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DER GRUSS Eine Kurzgeschichte von Aisha Green

Einen Gruss, rufe ich ihr noch nach. Einen Gruss an die Familie! Mit einem Lächeln fängt sie ihn ein und steckt ihn in ihre Tasche. So geht sie also nach Hause, meinen Gruss eingepackt in der Tasche. verstorbenen Grossmutter – der bösen, nicht der lieben – heimgesucht wird, da man diese verärgert hat, indem man ihre altmodische, ja, für ein trendig kühles, modisch simples Grafikerauge gar unästhetische Holzkommode aus dem Wohnzimmer entfernt hat. Endstation Sperrmüll. Aber wer glaubt schon an Geister? Die gibt es nicht. Natürlich wirft sich an dieser Stelle die Frage auf, ob es denn aber überhaupt böse, so richtig böse Grossmütter gibt. Denn wenn dem nicht so ist, macht diese ganze Geschichte ja irgendwie überhaupt keinen Sinn. Oder doch? Na gut, seis wies sei. Auch wenn nicht direkt bewiesen ist, dass diese Grossmutter tatsächlich böse war und die Abneigung ihr gegenüber nicht nur daraus resultiert ist, dass ihr alljährlicher Weihnachtsbatzen jeweils etwas magerer ausgefallen ist als der der anderen Grossmutter, so ist zumindest bewiesen, dass es diese Grossmutter gegeben hat. Denn hätte es sie nicht gegeben, dann hätte der Vater ja keine Mutter. Oder die Mutter keine Mutter. Je nachdem, wem man eher eine böse, knausrige Mutter zuschreiben würde. Geister aber, die gibt es wirklich nicht. Sie sind unsichtbar. Was ich nicht sehen kann, das gibt es nicht und was es nicht gibt, das hat keinen Wert. Und so sitzt also auch mein Gruss da, unter der wohlig warmen Staubschicht auf der unästhetischen Kommode einer obgleich geizig vielleicht gar nicht so bösen Grossmutter. Unsichtbar, ungreifbar. Ohne Wert. Und doch, wenn dann einige Wochen später am Esstisch das Gespräch auf mich kommt und ihr – ach ja – der Gruss wieder in den Sinn kommt, dann freut sich die Familie und steckt ihr, fürs nächste Mal wenn wir uns sehen, einen neuen Gruss mit in die Tasche.

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Vielleicht, nur vielleicht, wenn sie ganz besonders vorsichtig sein will, dann trägt sie ihn sogar in ihrer Hand. Wie ein verletztes Vögelchen. Obwohl ich persönlich ja schon immer der Meinung war, dass man auch ein unverletztes, quietschfideles Vögelchen vorsichtig in der Hand tragen müsse. Aber ich lehne mich da gerade zu weit aus dem Fenster, habe nämlich noch nie ein Vögelchen getragen. Weder verletzt noch gesund. Obschon Vogelliebe grundsätzlich sehr stark in meiner Familie vertreten ist. So war ein Onkel mütterlicherseits gar ein Ornithologe. Nun ja, um bei der ganzen Wahrheit zu bleiben, muss noch angefügt werden, dass eben dieser Onkel sein Interessenfeld etwas geändert hat, nach dem er in der Volière im Stadtpark von drei Amseln aufs Extremste angegriffen wurde. Heute betreibt er hobbymässig Taxidermie. Nein, er fährt keine Touristen und Betrunke in einem Auto umher. Er stopft Tiere aus. Vögel, am liebsten. Nun aber zurück zu ihr. Sie kommt also nach Hause, zieht ihren Mantel aus und stellt die Tasche in eine Ecke im Flur. Man fragt sich zurecht, was wohl mit dem Gruss geschieht, welchen ich ihr am Bahnhof in voller Lautstärke mitgeschickt habe. Er verkriecht sich, auf der verzweifelten Suche nach einem warmen Plätzchen, unter der Staubschicht auf der alten Kommode im Wohnzimmer. Die Kommode, welche man von der Grossmutter geerbt hat. Die, welche mit ihrer abblätternden Farbe und dem altmodischen Äusseren so gar nicht zum trendig kühlen, modisch simplen Auftreten des Wohnzimmers passt. Eine Mischung aus Ikea, Ebay und teurem Designerschnickschnack. Nicht zuletzt wegen diesem unangenehmen Stilbruch wäre man dieses gute Stück gerne los, aber es erinnert halt an die verstorbene Grossmutter. Die böse, nicht die liebe. Wieso dass man überhaupt an die böse verstorbene Grossmutter erinnert werden will? Aus Respekt. Oder vielleicht aus Angst. Gott bewahre, dass man am Ende noch vom Geist der


WIR VERABSCHIEDEN UNS 24 TheraBierBars und 13 mal das Café Più… liegen nun hinter uns. Insgesamt knappe 3000 Arbeitsstunden. Ganz im Stile echter PH Studenten ist es an der Zeit zu reflektieren. Text Martin Tosoni Fotos Alain Strebel

Vor zwei Jahren fing alles an: Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase und der Teamfindung stellte sich schon bald unsere erste Hauptprobe. Die PH veranstaltete das Sommernachtsfest und wollte uns als Verstärkung für die Verpflegung der Gäste. Mit ausgeliehenem Thresen, gemietetem Grill, gemieteter Zapfanlage und einer kleinen Auswahl an Cocktails, stellten wir uns den durstigen Kehlen. Nach einem feuchtfröhlichen Abend konnte es nur noch eines heissen für uns: “Nico und Jonah, ihr habt eine wichtige Aufgabe. Räumt alles auf und zwar schnell“. Spass beiseite, dieser Abend war Anstoss für unser Tun. In den Sommerferien entstand in schwerster Arbeit in der Werkstatt der PH Zürich die Bar, welche seit diesem Zeitpunkt im Einsatz steht. Die handwerklich begabten Micha und Nico liessen sich durch mein unbeholfenes Tun nicht beirren und schraubten wie die Verrückten an diesem Projekt. Nicht einmal mit der Zange konnte ich Nico stoppen. Die Narbe an seinem Arm erinnert dafür ein Leben lang an diese Zeit. Im Zuge der Aufwertung unserer geliebten Bar, leisteten wir uns auch einen eigenen Grill. Fortan konnte Simon Lirgg seine virtuosen Wurstwendekünste an seinem eigenen Gefährt vollführen. Das Simon unser Grillmeister wurde kommt nicht von ungefähr. Sein Nachname liest sich von hinten nach vorne, wie sein gasbetriebenes Arbeitsgerät. Aus den neuen Boxen dröhnten die Beats von unserem Charmeur Jonah. Seine Flirtereien gingen auch schon soweit, dass die Frauen für ihn über unsere Bar klettern wollten. Mit steigender Gästezahl mussten sich unsere Bar von Mal zu Mal anpassen. So fuhren wir während des dritten und vierten TheraBierBar-Semesters mit einem Bus zur Laderampe von Turbinenbräu um die durstigen Kehlen der PH Studenten zu stillen. Im Sommer 2014 lancierten wir die WM-Lounge. Treffpunkt für alle Sek H12er, um nach dem Vorbereiten fürs P2 einen Caipi zu trinken, Frisbee zu spielen oder dem runden Leder hinterher zu jagen. Zeitgleich wurde auch unser neustes Projekt ins Leben gerufen. Die PH bekommt ein Studenten Café! Mit gros-

ser Hingabe wurde im Garten von Michas Eltern der neue Kaffeewagen und die Gebäckstation zusammengebaut. Durch die finanzielle Unterstützung der Hochschulversammlung konnten wir uns auch ein Equipment zulegen, das der TheraBierBar würdig ist. An dieser Stelle noch einmal ein riesen Dankeschön für diese Unterstützung. Im ersten Semester des Café Più… durften wir auch unseren neuen Barkeeper Nikos Koller begrüssen. Das grosse Vertrauen in seine Fähigkeiten wurde aber schon jäh zerschmettert. „Wie mach ich ä gsprützte Wisse?“ war die erste Frage, die er mir an diesem Abend stellte. Etwas schien ich nicht bedacht zu haben. Nikos legte eine Begeisterungsfähigkeit an den Tag und steigerte sich so weit in die Thematik des Getränkezubereiten rein, dass er schon zwei Wochen später Cocktails zu mischen vermochte, welche seinesgleichen suchen. Bestellt doch das nächte Mal bei ihm einen „Ready Fire Aim“, seine absolute Spezialität. Das folgende Semester konnte wir mit Freude einen stetigen Zuwachs an Besuchern in unserem kleinen Café feststellen. Daniela Buser verwöhnte fortan unsere Gäste auch im kulinarischen Bereich mit ausgefallenen und traditionellen Gebäcken.Weiter möchte ich auch all meinen lieben Damen danken, die uns in Zeiten der Not mehr

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Mein Team Die RePHlex hat nicht genügend Seiten, sodass ich meine Wertschätzung euch gegenüber aufzeigen könnte. Ich versuche es drum kurz und knapp. Jonah, Micha, Nico, Nikos und Simon. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei euch für euren Einsatz bedanken. Ich werde diese Zeit mit euch, weit über unseren Pausi hinaus, in meinem Herzen tragen. Ich hatte das Privileg mit Euch gemeinsam nicht nur die fünf Semester Events zu bestreiten, sondern auch mit Euch unseren gemeinsamen Weg der Ausbildung zu gehen. Wenn am 28. Mai die letzte Wurst gedreht, das letzte Bier verkauft, der letzte Cocktail gemixt und der letzte Beat verstummt ist, blicke ich auf eine unvergessliche Zeit. Ich liebe euch mehr als ich in Worten zu fassen vermag und bin gespannt was die Zukunft für uns bereit hält.

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als nur tatkräftig unterstützt haben. Carmen, Cristin, Daniela, Raphael und Sophie. Ohne euch wären wir an einigen Abenden ins Rudern gekommen. Damit wären wir chronologisch auch schon beim laufenden Semester angekommen. Mit dem sicheren Gefühl den Richtigen für unsere Nachfolge gefunden zu haben und gleichzeitig ein bisschen Wehmut, durfte ich Manuel Juon in die TheraBierBar einarbeiten. Mit enormem Einsatz und viel Elan stellte er sich dieser Aufgabe. An dieser Stelle möchten wir dir, Manuel, viel Erfolg, viele feuchtfröhliche Abende und unvergessliche Momente mit dem Projekt wünschen. Bevor wir dir das Zepter aber überreichen, lassen wir es am 28. Mai nochmals so richtig krachen. Mit unserer letzten TheraBierBar. Ab 16:30 erwarten wir euch mit dem üblichen Angebot und vielleicht ein oder zwei Überraschungen :) .


DATES bringen Schwung in die

BEZIEHUNG

von Juri Egger

Die leichte Nervosität, die kurz vor dem ersten Date, oder auch schon einige Tage zuvor, zu verspüren ist, hat etwas Angenehmes. Nervosität ist womöglich auch die falsche Bezeichnung. Es ist ein Wechselbad der Gefühle: Mal ist man beschwingt von Vorfreude und fasst den Beschluss, sich zu einem Date mit einer Persönlichkeit, die einem, je nach Umstand, sehr oder zumindest ein bisschen zusagt, einzulassen; mal ist man bedrückt, lauter Zweifel schleichen sich ein: hat man genügend Gesprächsstoff, das richtige Parfüm auf der Haut und vor allem, die richtigen Schuhe an den Füssen?! Das erste Date kann dementsprechend, von Unsicherheiten geprägt, sehr verhalten ablaufen - muss aber Man hört zu nicht. Angenommen ein vorerst zähes Gespräch wandelt sich in einen flüs- nicht, bis man sigen Dialog, in eine Diskussion, wobei man nicht gewinnen, sondern die chen darf. Gegenpartei begierig erforschen will. Man ist aufmerksam, aufnahmewillig nicht aus Höflichkeit, sondern aus Interesse. Man hört zu und wartet nicht, bis man selber sprechen darf. Die Zeit verstreicht, man fühlt sich wohl, ein zweites Date ist Selbstverständlichkeit. Die Nervosität vor dem zweiten Treffen ist, verglichen mit der vor dem ersten, gering; die Vorfreude entsprechend riesig. In dieser Kennenlernphase ist man beschwingt, pausenlos von Glück besessen, jegliche Tätigkeit geht einem leicht von der Hand – womöglich sogar ein Lernfeld. Diese Kennenlernphase teilt sich in verschiedene Abschnitte: erstes Date, erster Kuss, erstes Mal. Auf den dritten Abschnitt folgt bald die Bekundung, dass man ein Paar ist. Von diesem Punkt an, auch Point of no return genannt, können sich kontinuierlich Pausen in die Besessenheit von Glück legen. Man gewöhnt sich an die Anwesenheit des Partners - die Vorstellung, einmal eine Nervosität vor einem Treffen mit dem Partner verspürt zu haben, scheint einem absurd. Nach und nach schleicht sich Desinteresse ein, kommuniziert wird nur noch oberflächlich und anstelle der permanenten Beschwingtheit macht sich Gleichgültigkeit breit und eines Tages wacht man auf und fragt

sich, wie damals Jack Nicholson im Film about Schmidt: „Wer ist diese alte Frau (oder Mann), die in meinem Haus lebt?“ Seltsam, vielen ist die Phase des Kennenlernens als wunderbar in Erinnerung doch, weshalb lässt man sie nicht wieder auf- und weiterleben? In einer Ausstellung in Basel wurde das Konzept von Dates mit dem eigenen Partner während der laufenden Beziehung vorgestellt - von einem Ehepaar, das seit vierzig Jahren zusammenlebt. Es wird hier, genährt durch eigene Erfahrungen, wiedergegeben. Die Dates Als erste gilt es, einen Termin mit dem Partner respektive der Partnerin zu finden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass weder nach dem Date noch am nächsten Tag, zumindest am Morgen, Pendenzen bestehen. Man reserviert in einem Restaurant. Auch wenn man gemeinsam eine Wohnung bewohnt, gilt es, sich erst im Restaurant zu treffen und nicht schon gemeinsam den Weg dorthin zu bestreiten. Sich entsprechend zu kleiden, empfiehlt sich und dient dem Spannungsaufbau. Bei einem Date mit dem Partner lässt man sich nicht lumpen, Vorspeise, Hauptgang, Dessert, eine Flasche Roten und ein Coretto Grappa dürften des Wirtes Herz höher schlagen lassen. Doch das sind alles nur Nebensächlichkeiten, wichtig ist die geführte Kommunikation.

und wartet selber spre-

Vorspeise Bei der Vorspeise sei es ein einfacher grüner Salat oder Tranchen von roh mariniertem Hummer mit Eisenkrautöl, Melonen, grünen Mandeln und Krustentiereis geht es um den Austausch von erlebtem, eine Form von fortgeschrittenem Smalltalk, ganz im Sinne einer kommunikativen Aufwärmübung.

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geht, wer man ist - ein neues Kennenlernen. Nachdem eine Person geendet hat, ist die andere an der Reihe. Das tägliche Niederschreiben von Notizen, die dann während dem Gespräch abgelesen werden können, hilft. Der Grund, weshalb diese Gesprächsregeln einen Sinn ergeben, ist, dass man ansonsten, unabhängig von der Örtlichkeit droht, in denselben Beziehungstrott zurückzufallen. Man isst nebeneinander her, erzählt, was den Partner interessieren könnte und, speziell die Männer, schweigen ihre Gefühle und tiefgründigen Gedanken tot. Dessert Zum Dessert gibt es eine gesunde Beziehung! (Und Coco-blanc-Bohnencreme mit Schafskäsecrouton, Coppeneur Grand Cru Schokolade und Cru-de-Cacao-Eis in Sauerkirschsud.)

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Hauptspeise Bei der Hauptspeise sei es Spaghetti Napoli oder confierte Artischocken mit eingelegten Zitronen, Tempura Karotten, geräucherten Markkroketten, Frankfurter Kräuterspinat und dem Neuruppiner Hirschrücken, natürlich in Kakao gebraten, ergreift eine Partei das Wort, er oder sie (oder er oder sie) wird nun zum Erzähler, es geht nun nur um diese Person. Man legt dar, wie es einem geht. Wie gefällt einem der momentane Stand im Leben, was sind Dinge, die einen beglücken, Dinge die bedrücken, wie fühlt man sich in der Beziehung, gibt es Sachen, die stören, was könnte besser sein usw. Probleme können diskutiert werden, grundsätzlich geht es aber darum, seinen Standpunkt zu präsentieren. Das Gespräch soll informativer Art sein, man spricht aus, wie es einem


VON LEEREN BIERDOSEN ... mit angenehmem Nachgeschmack Ein Nachtrag zur Nachhaltigkeitswoche. von Gabriel M. Sanchez

Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich Gefahr laufe, mit diesem Artikel viele „Och-Mann-nicht-schon-wieders“ und „Jaja-wir-wissens“ zu ernten. Darum eines vorweg: Keine Angst, was nun folgt, ist keine Moralpredigt alla Worldvision oder WWF und ich will euch weder zum Veganismus bekehren, noch einreden, dass wir alle einen grausamen Erstickungstod sterben werden, weil uns der Sauerstoff aufgrund der Regenwaldabholzung ausgehen wird. Nein, denn für Schwarzmalerei sind schon die Massenmedien zuständig. Ziel hiervon ist einerseits, wie der Titel vorwegnimmt, euch etwas zum Nachdenken anzuregen und andererseits wollte ich – der sonst ehrlich gesagt eher zum Pessimismus neigt – mir selbst und euch zusammen mit Hannes anhand von Beispielen aufzeigen, wie viel sich im Bereich der Nachhaltigkeit schon getan hat und zurzeit tut. Von Glasflaschen und Aludosen Die eigentliche Idee für diesen Artikel entstand, wie es bekanntlich bei so mancher Idee schon war, in einer gemütlichen Männerrunde. Wir sprachen über Gott und die Welt und landeten schliesslich bei einem Thema, das mit Sicherheit in jeder Männerrunde bereits einmal zur Sprache kam: Schmeckt Bier aus Glasflaschen anders als aus Aludosen? Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, doch die Frage, die Hannes dann in die Runde warf, beschäftigte uns weitaus mehr: „Was denkt ihr, sind Glasflaschen ökologischer als Aludosen?“ Hannes kannte natürlich die Antwort, doch zuerst zu etwas anderem: It is a matter of fact, dass unser modernes, neokapitalistisches Konsumverhalten dazu geführt hat, dass wir zurzeit 1,5 Mal so viele Ressourcen verbrauchen, als einem zukunftsfähigen Lebensstil entsprechen würde. Und somit sind wir genau beim Kernpunkt der Nachhaltigkeit, einem Begriff der zwar bereits 1713 auftauchte, jedoch erst 1987 ins allgemeine Bewusstsein sickerte, als ihn die sogenannten Brundtland-Kommission definiert.

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«Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.»

Das klingt nach einem ziemlich hoch gesteckten Ziel, wenn ihr mich fragt und gleichzeitig wird damit offensichtlich, dass jegliche Nutzung von fossilen Rohstoffen nicht nachhaltig sein kann… doch Moment mal: Stopp! Es schreibt schon wieder der Pessimist in mir!

Wer ist Hannes? Hannes Amport heisst mein Kollege, der mich mit Informationen fütterte, damit ich diesen Artikel überhaupt verfassen konnte. Hannes ist ein ruhiger, etwas schüchterner (siehe Bild) Zeitgenosse mit einem Hang die Welt verbessern zu wollen, indem er – in vielleicht 10 bis 15 Jahren - innovative Energieressourcen erschliesst oder zumindest die Infrastruktur dafür konzipiert. Er studiert nämlich Energie- und Umwelttechnik an der FHNW in Brugg. (Ja ganz richtig, das liegt nicht im Kanton Zürich.) Ein grosses Dankeschön an ihn – er ist übrigens Single.


Schritt für Schritt Ich bin mal ehrlich: Der Skeptiker in mir wendet immer wieder ein, dass all diese bio-öko Bemühungen der Konzerne lediglich eine Marketingmasche sind, um die Kunden bei der Stange zu halten, doch es lässt sich nicht leugnen, dass die Nachfrage in der Bevölkerung offensichtlich immer weiter steigt. Und das ist definitiv ein gutes Zeichen! Genauso wie die ersten Bemühungen hin zum „verpackungslosen“ Einkaufen. So öffnete beispielsweise vor weniger als einem Jahr in Berlin der erste Supermarkt ohne Verpackungen seine Türen. Sein Name: „Original Unverpackt“. Auch der Erfolg des holländischen Fairphones, von dem schon bald die 3. Generation auf den Markt kommt, zeigt deutlich, dass die heutige Gesellschaft immer mehr Wert auf nachhaltige Produkte

legt. Ein weiteres Vorbild für Nachhaltigkeit ist die Wohngenossenschaft Kalkbreite, die es sich zum Ziel gesetzt hat, preiswerten Wohn- und Gewerberaumraum zu schaffen und gleichzeitig eine nachhaltige Energiepolitik zu verfolgen. Und last but not least leistete die SBB ebenfalls einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und spart, seitdem sie ihre Lokomotivführer kollektiv in eine „eco-drive“-Schulung geschickt hat, etwa 2% Strom - dies entspricht einem Energieverbrauch von 10‘000 Haushalten pro Jahr. Sind Glasflaschen nun ökologischer als Aludosen? Ich bin euch noch eine Antwort schuldig, die erstaunlicherweise Nein lautet. Gemäss dem Bundesamt für Umwelt, BAFU, ist der Energieaufwand zur Gewinnung von Roh-Aluminium zwar bekanntlich sehr hoch, doch muss beim Recyceln - anders als bei Einwegglasflaschen - kaum noch (etwa 5% der beim Abbau benötigten) Energie aufgewendet werden. Zudem ist für die Herstellung von Aludosen nur wenig neues Rohmaterial nötig, weil in der Schweiz tatsächlich – wer hätte das gedacht – über 90% des Metalls recycelt wird. Wobei notabene bereits 9 von 10 Dosen und doch immerhin schon 50% der Kaffeekapseln im Recyclingcontainer landen. Der nachhaltige Bierkonsument würde natürlich am besten zur Mehrwegglasflasche greifen oder noch besser; ein 50 Liter Bierfass! Gut Ding will Weile haben Schlussendlich haben solche Entwicklungen auch immer eine – um es auf PH-Deutsch auszudrücken – soziokulturelle Komponente und diese sind bekanntlich ziemlich stabil, d.h. sie verändern sich nicht von heute auf morgen, sondern von Generation zu Generation. Der Mensch neigt aber zur Ungeduld und meint fälschlicherweise, alles sofort haben zu wollen und erreichen zu müssen. Ganz nach dem Hollywood-Vorbild, nach dem der Protagonist sein Leben aufgrund eines einzigen Erlebnisses innerhalb von einem Tag komplett auf den Kopf stellt. Doch dem ist in Wirklichkeit leider… oder zum Glück, nicht so. Im Gegenteil, solche Veränderungen dauern Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte, wie man am Beispiel der Demokratisierung Europas sehr schön sehen kann. Doch gut Ding will ja bekanntlich Weile haben und so liegt es also an unserer Generation, diese positive Entwicklung fortzuführen. Denn obwohl vielerorts Handlungsbedarf besteht, sind die Aussichten durchaus vielversprechend. Nicht umsonst lautet das Motto der Weltausstellung in Milano: „Feeding the Planet, Energy for Life“. Seid zuversichtlich, lasst euch von niemandem – weder von der Tagesschau, noch von unseren schlipstragenden Politikern - einreden, dass die Welt bald untergeht und gebt einfach wie bis anhin euer Bestes – denn wir sind auf gutem Weg und wir alle wissen ja, worauf es ankommt.

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Früher war alles besser… oder doch nicht? Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, die Fortschritte zu sehen, die wir in den letzten 50 Jahren gemacht haben. Das Problem ist nur, dass wir mit unserer beschränkten Sichtweise die Welt immer nur so sehen, wie wir sie eben kennen. Dabei konzentrieren wir uns - typisch menschlich - auf den Problemberg vor uns, anstatt einmal Abstand zu nehmen und zu begutachten, was wir denn schon alles erreicht haben. Dazu kommt, dass früher sowieso alles besser war, obschon uns meistens der Vergleich mit früher schlichtweg fehlt. Mein Stiefvater erinnert sich beispielweise noch an die guten alten Zeiten, in denen man – ich zitiere – „bim Schwümme i dr Aare, no het müesse so chliine, brune Bootli uswiiche, wo eim si entgäge cho.“ Und somit wären wir bei einer der wichtigsten Errungenschaften der vergangenen 50 Jahren: Dem flächendeckenden Bau von Kläranlagen, der dafür gesorgt hat, dass die Qualität der Schweizer Gewässer heute grösstenteils sehr gut ist. Oder könnt ihr euch daran erinnern, wie in den 90er-Jahren alle am Rad drehten, weil das Ozonloch immer weiter wuchs? Glücklicherweise hat sich die Lage seither stabilisiert, weil im Jahre 2000 die Verwendung von FCKW-Gasen mehrheitlich verboten wurde – doch die Erinnerung daran ist zusammen mit den Gasen schon längst verpufft. Ein weiteres Beispiel: Während vieler Jahre haben wir unseren Abfall – ob Apfelschalen, Windeln, die zerbrochene Vase der Schwiegermutter oder sogar ganze Kühlschränke - einfach in Deponien auf einen Haufen geworfen oder in der Erde verbuddelt, wo allerlei schädlicher Stoffe schlussendlich ins Grundwasser sickerten und die Umwelt für Jahrzehnte belasteten. Das änderte sich erst in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Heute sind die Kehrichtverbrennungsanlagen in der Schweiz auf dem höchsten Stand und erzeugen bei der Verbrennung unserer Hinterlassenschaften nicht nur Wärme, sondern helfen dabei, wertvolle Rohstoffe wie Metalle zurückzugewinnen. Ihr seht also, es hat sich bereits so Einiges getan. Und was ist heute?


DR. PHLEX

Es plagt dich PH-Kummer, du kannst dich nicht mehr konzentrieren? Nicht lange zögern, Dr.PHlex konsultieren!

Lieber Dr. PHlex Bitte helfen Sie mir. Ich habe Angst, dass ich sonst in einer schlimmen Depression versinke und keinen Sinn mehr in meinem Studium und dem Lehrerberuf sehe. Damit Sie mein Problem verstehen können, muss ich eine längere Geschichte erzählen. Im letzten Herbst veranstaltete mein ehemaliger Mathematiklehrer eine Klassenzusammenkunft. Ich freute mich sehr darauf. Viele meiner ehemaligen Klassenkameraden hatte ich seit einem ganzen Jahr nicht mehr gesehen und ich war neugierig, was sie in dieser Zeit gemacht und erlebt hatten. So kam ich frohen Mutes und gut gelaunt zur Klassenzusammenkunft. Nach dem ersten grossen Begrüssungsrausch, inklusive Umarmungen, Küsschen und Blabla, kam ich ins Gespräch mit zwei Kolleginnen, die ein Medizinstudium begonnen hatten. Ich war beeindruckt, was die alles hatten leisten müssen, um die ersten beiden Semester zu bestehen. Als sie dann begannen mit lateinischen Fachbegriffen und mathematischen und chemischen Formeln um sich zu werfen, kam ich mir daneben richtig banal vor. Mein Studium an der PH Zürich schien nicht halb so anstrengend, beeindruckend und bewundernswert zu sein, wie ein Medizinstudium. Meine Laune und mein Selbstbewusstsein knickte etwas ein. Meine nächsten Gesprächspartner und -partnerinnen waren Wirtschafts-und Rechtsstudenten. Dies half auch nicht unbedingt mein Selbstbewusstsein aufzubauen. Neben diesen Uni-Studiengängen schien die Ausbildung an der PH Zürich und der Lehrerberuf nicht viel wert zu sein. Auch sonst höre ich oft, wenn ich erzähle, dass ich die Ausbildung zur Primarlehrperson besuche, die Meinung: „Aha, dann hast du viel Ferien.“ Wieso scheinen alle das Gefühl zu haben, das Lehrpersonendasein bestehe nur aus Ferien? Ich brauche dringend eine Aufmunterung lieber Dr. PHlex. Gibt es überhaupt einen guten Grund, das Studium an der PH Zürich zu absolvieren oder soll ich nicht doch besser den Numerus Clausus machen und Chirurgin werden? Wie kann ich meine Kollegen beeindrucken, auch ohne Matheformeln und lateinischen Begriffe? Ich will mein Selbstbewusstsein zurück! Vielen Dank für Ihre Hilfe. Mit geknickten Grüssen Susi Betrübt Liebe Frau Betrübt Ihre Geschichte zu hören, tut mir leid. Ich kann Ihnen nachfühlen. Als Psychologe höre ich immer wieder das Vorurteil, dass ich selber nicht normal ticke und in Therapie gehen sollte. Ernst genommen werde ich auch nicht. Aber zurück zu Ihnen. Zuerst sollten Sie sich andere Freunde suchen und auf weitere Teilnahmen an Klassenzusammenkünften verzichten. Sie haben ja gesehen, was dies mit ihrem Selbstbewusstsein anrichtet. Umgeben Sie sich nur mit Menschen, die Ihr Können schätzen. Ich bin froh, gibt es Leute wie Sie, die die Herausforderung annehmen, ungezogene Kinder zu unterrichten und zu bändigen. Werden Sie sich bewusst, dass Lehrpersonen einen wichtigen Beitrag zur Zukunft unserer Gesellschaft leisten. Bildung ist unser wichtigstes Gut. Sollten Sie unglücklicherweise trotzdem wieder einmal in eine Situation kommen, in welcher alle um Sie herum mit ihrem anstrengenden Studium und mit Fachwörtern prahlen, empfehle ich Ihnen zwei verschiedene Reaktionsmöglichkeiten: Entweder Sie prahlen auch oder Sie sind froh, dass Sie es nicht so streng haben. Bei der ersten Variante könnte eine kleine Vorbereitung hilfreich sein. Werfen Sie einen Blick in das Buch von Anita Woolfolk und suchen Sie sich einige kompliziert klingende Begriffe heraus. Zusätzlich könnten Sie auch erwähnen, dass die PH – Studierenden keine Zwischensemesterferien von drei Monaten geniessen, sondern in dieser Zeit harte Arbeit leisten müssen. Die zweite Reaktionsmöglichkeit wird Ihnen einige Neider einbringen. Betonen Sie alle Vorteile und Vorzüge, die ihr Studium und ihr späterer Beruf aufweist. Sollten Sie keine finden, sollten Sie wirklich über einen Wechsel nachdenken und allenfalls Chirurgin werden. Ich hoffe, ich konnte Ihr Selbstvertrauen etwas aufbauen und verbleibe mit den freundlichsten Grüssen. Dr. PHlex

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Bewirb dich jetzt: rephlex@stud.phzh.ch


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