Rephlex No 13

Page 1

Zeitung der Versammlung der Studierenden der PH Zürich Nr. 13, 25. September 2014

VORSTELLEN

MENSA

CAMPUSKARTE LAB STUDIWEB KÄSTCHEN KANZLEI DHD1 WLAN

VALIDIEREN VS ZWISCHENSEMESTER

AV STUNDE

WIND

LAC

THERABIERBAR ECTS LERNFELD ILIAS REFLEKTIEREN

ANWESENHEIT

BIBLIOTHEK

cool down, start here LEISTUNGSNACHWEIS

1

LAA

MENTOR

GENDER


ALÄPP

DER APP-TIPP FÜR DICH UND DEIN IPAD

Der App-Tipp dieser Ausgabe richtet sich hauptsächlich an Studentinnen und Studenten, die Sport unterrichten. Die App eignet sich für den Einsatz im Unterricht, im Studium oder Privat im Sport. von Alain Strebel

Coach’s Eye

Für Preis

iPad und iPhone mit mindestens iOS 7.0 CHF 5.00

Coach’s Eye ist eine App, die zur Analyse von Bewegungen im Sport konzipiert wurde. Die Funktionen sind intuitiv. Man filmt andere oder sich selbst beim Ausführen einer Bewegung oder einer Bewegungsfolge. Danach betrachtet und analysiert man das Video in Zeitlupe. Dabei kann man an spezifischen Stellen anhalten und Striche, Kreise, Pfeile und Quadrate in das Video zeichnen, um die Körperhaltung oder den Bewegungsablauf zu analysieren. Dadurch ist es für den Sportler möglich, seine Technik zu verfeinern und Fehler zu beseitigen. ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓

Slow-Motion-Rad für genaues Analysieren Um sich selber zu filmen, gibt es einen Timermodus Bei neueren Geräten stehen Aufnahmegeschwindigkeiten von bis zu 120 FPS HD zu Verfügung. (Ansonsten: 60 FPS HD) Mikrofon kann ausgeschaltet werden Frontkamera kann benutzt werden Regelmässige Updates

Als eher negativ aufgefallen ist, dass Winkel-, Zeit- und Spotlightfunktionen extra kosten. Diese werden aber nicht zwingend benötigt. ACHTUNG: Zu euerer Sicherheit ist es wichtig, dass man im Schulgebrauch die Schüler und unter Umständen auch die Eltern im Voraus anfragt und das Video nach dem Analysieren sofort wieder löscht.

Bibliothek

IMPRESSUM Ausgabe: RePHlex Nr. 13, 25. September 2014 | Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden an der PHZH, Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich, Mail: vs@stud.phzh.ch, Link: www.vsphzh.ch | Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich, Mail: rephlex@stud.phzh.ch | Redaktionsleitung: Juri Egger | Redaktion: Annina Fehlmann, Aisha Green, Tabea Lindauer, Carmen Meyer, Benjamin Nerz, Esther Spälti, Alain Strebel, Denise Tepe, Daia Von Planta | Freie Mitarbeit: Annina Gutmann | Titelbild: Alain Strebel | Layout & Gestaltung: Juri Egger, Madeleine Levy, Alain Strebel, Daia Von Planta Anzeigen: Annina Fehlmann; rephlex@stud.phzh.ch – Anzeigenschluss Ausgabe 14: 15. November 2014

Impulsveranstaltungen & Workshops

rauchen Sie Unterstützung beim Recherchieren? Kennen Sie unsere E-Books? Wissen Sie, wo Sie ein E-Journal finden? Bei uns erfahren Sie alles rund um unsere E-Books, E-Journals und Bilddatenbanken sowie über Wikipedia, Google Scholar und EndNote.

Besuchen Sie unsere Impulsveranstaltungen & Workshops!

2

Details und Anmeldung (kostenlos) unter: https://www.phzh.ch/de/Dienstleistungen/Bibliothek/Veranstaltungen-und-Kurse/


EDITORIAL Geschätzte Studierende, liebe Leserinnen und Leser Einen Marathon zu laufen ist verdammt hart. Körperlich kommt man spätestens nach Kilometer 30 an die Grenzen. Die Beine fühlen sich an, als ob einem jemand tonnenweise Blei um die Waden und die Oberschenkel gebunden hätte. Die Füsse schmerzen, als wären sie von 12 Lastwagen, beladen mit Hafenkränen, einmal vorwärts und einmal rückwärts überfahren worden. Doch hart sind nicht die physischen Schmerzen, hart ist der psychische Kampf. Aufgeben, sich an den Strassenrand setzen und eindösen wäre so einfach. Doch wenn man durchhält, den inneren Schweinehund überwindet, wird man beim Zieleinlauf mit einem wunderbaren Gefühl der Glückseligkeit belohnt. Weshalb ich euch mit dieser Anekdote gelangweilt habe ist offensichtlich: ich wollte mich brüsten, dass ich den Zürich Marathon über 42.125 km geschafft habe - aber primär ging es mir darum, vor allem den Neuen, eine Parallele zum Studium an der PH Zürich aufzuzeigen: Das Studium ist vergleichbar mit einem Marathon, die einen von euch mag es unterfordern und langweilen, die anderen aber überfordern und beinahe zur Erschöpfung bringen. Und wenn man kurz davor ist, das Studium zu schmeissen, dann muss man sich überwinden und kämpfen, denn erst ein Ziel zu erreichen, für dessen Erreichung man gekämpft hat, in jedem Bereich des Lebens, erfüllt einem mit Zufriedenheit und Stolz. In dieser Ausgabe Nr. 13 begrüssen wir alle neuen Studierenden an der PH Zürich. Auf den Seiten vier und fünf hat Annina Fehlmann für die „Grünschnäbel“ einen Überlebensguide zusammengestellt. Aisha Green widmet sich in ihrem Text der vieldiskutierten Anwesenheitspflicht, Daia von Planta hat mit Denise Tepe an der Therabierbar vier Studis portraitiert und Alain Strebel verpasste der Rephlex einen neuen Look. Im Namen der ganzen Redaktion wünschen wir euch viel Vergnügen beim Lesen. Juri Egger

Exgüsi In der Reportage über den sympathischen Basler der letzten Ausgabe No. 12 haben wir seine ehemalige Vorgesetzte namentlich falsch erwähnt. Die Redaktion entschuldigt sich bei Catherine Radu für diesen Fehler.

DIE ZAHL

5 MIO.

BLATT PAPIER WERDEN JÄHRLICH AN DER PH BENÖTIGT.

3

2 ALÄPP der App-Tipp 3 Editorial 4 Überlebensguide für Grünschnäbel 6 Sind wir Schweizer schweizerfeindlich? 11 Più... 12 Was? du hast kein Whatsapp? 13 Bratwurst Diskriminierung 14 Portraits 16 Anwesenheits-Nicht 16 Augen hören mehr als Ohren 21 Mail an alle 22 Zmittagstipps 23 Passwortwechsel 24 Dr. PHlex & Flussdiagramm


ÜBERLEBENSGUIDE FÜR GRÜNSCHNÄBEL

Wir alle waren einmal am selben Punkt wie du, liebe Leserin, lieber Leser. Die ersten Tage an der PH Zürich. Zuvor bekam man mit der Post ein paar Informationen zugestellt und sollte sich schon mal mit dem Studiweb und Ilias bekannt machen - und am besten am ersten Tag schon über alles Bescheid wissen, weil man, wie du sehr schnell merken wirst, nie alle wichtigen Informationen an den AV Stunden oder per Mail kriegt. Nein, oftmals musst du sie dir selber zusammensuchen, wenn du ganz genau informiert sein willst. Aus genau diesem Grund nun eine kleine, nicht immer ganz ernstgemeinte Sammlung, zusammengetragen unter den Studierenden der höheren Semestern, die dir vielleicht ein bisschen durch den PH Alltag helfen kann. Verwendung auf eigene Gefahr! Text Annina Fehlmann

Grafik PH Zürich, edit. Daia von Planta

1.

Plattform meh Freiziit auf Ilias nutzen!!!

2.

„In der Kürze liegt die Würze“: Leistungsnachweise frühzeitig beginnen, aber nicht zu viel Armschmalz investieren oder über die Aufgabenstellungen aufregen– gibt ja sowieso keine Noten, sondern nur „bestanden“ bzw. „nicht bestanden“.

3.

Man überlebt die B&E-Prüfung – irgendwie…ansonsten: nächsten Tipp beachten.

6.

Kauf dir ja nicht alle Bücher, die sie dir angeben – die Hälfte brauchst du nie wieder (ja, du bist gemeint Woolfolk!). Besser: „book sharing“, ausleihen, Zusammenfassungen von meh Freiziit nutzen etc.

7.

Validiere.regelmässig.deine.Campuskarte. Ansonsten sind Zimmer öffnen, Fitness (ASVZ), bargeldlos bezahlen und Schliessfach mieten nicht möglich.

8.

Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Sehr empfehlenswert sind die beiden Prüfungsworkshops im Hinblick auf die Deutschsowie die B&E-Zwischenprüfung.

Apropos Schliessfach. Hier gilt jeweils zu Semesterbeginn die Devise „de Gschnäller isch de Gschwinder“. Wenn du eines haben willst, sei also flink, denn die Anzahl ist begrenzt. Achtung: Die Fächer bei der Bibliothek sind auf 24h begrenzt!

5.

9.

4.

Achtung bei den Präsenzpflichten: Kann sehr variabel ausgelegt werden, je nach DozentIn! Am besten vorgängig abklären, wie sie im jeweiligen Modul ausgelegt werden.

PC-Obligatorium nicht gleich PC-Obligatorium. Meist reicht auch ein Tablet oder ein Block (von wegen papierloses Studium)!

4


Wenn du Hunger hast, sei am besten vor 12.00 h in der Mensa. Insbesondere bei „Hörnli & Ghackets“ ist sonst kein Durchkommen mehr. Ach und übrigens, zu jedem Menu gehören Salat oder Suppe und ein Stück Brot!

11.

An der Uni kannst du als PH-Studi günstig diverse Sprachkurse besuchen! Schau mal hier nach: http://www.sprachenzentrum. uzh.ch/angebot/kurse_partner/index.php

12.

Für Sek-Studierende. Am schnellsten zur Uni gelangst du entweder zu Fuss (ca. 1520 min), mit der Tramlinie 3 ab Sihlpost bis Neumarkt, der Tramlinie 10 ab Löwenplatz bis ETH/Universitätsspital oder mit der Buslinie 31 ab Sihlpost bis Neumarkt (jeweils ca. 10-15 min). Ebenfalls möglich: Bis Central fahren, dann mit der Polybahn hoch (ca. 10 min).

13.

Auch für Sek-Studierende. Vorlesungen an der Uni sind hier zu finden:

!

iit z i e r hF

Me

14.

Reg dich nicht über die Lüftung auf – alle wissen es; wir, die PH und die Gebäudeverwaltung. Sie versuchen es zu lösen, aber leider ist nichts zu machen. Abhilfe: trinken, trinken, trinken…

15.

...am besten an der Therabierbar!

So und nun hoffe ich, dass du, liebe Leserin, lieber Leser dich hier gut einlebst und wünsche dir einen guten Start an der PH Zürich! Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch gleich noch bei allen Studis herzlich bedanken, die fleissig Tipps & Tricks eingereicht haben!

5

10.

fen geru in e b re e Ins L ngsvorbe ;-) . e d s rüfu ieren r un Stud itig bei P lso unte r ü f den ense ind a ieren sich geg – wir s d u t t he S von ZH, um Einsich hrlic ü f m s r u e o m kein lattf S PH ine a zusa as? st eine P e vom V n haben st, e erlagen t auch s d a f t r i s i e i e i s t “ Unt dam kt eis v Was Freiziit! ut wird . Dozen chw annende “ hoch, gen dire n e a h r e n t e s n e ! g p a t n i l s „M uch b zu kön i r u nte eist a dere Freiz und n helfen len L oder an f „Meh nst die U l o ? t s e u n a en rstellt da tung u ka vieler t eich l ein rd – roioni Modu assung e doch gl nnen. D i t w k sie fun enf em p elfen inem n kö ch h d ander ktuell. Wie ast zu e Zusamm ann lade en habe o n z h er a man t und Du undier te Super! D en Nut al. n ha u von je uch imm g n e f i f e ? l e n d t o d s un etrage davon orm i geh ist a em g nden h, nachd sen und e r men e Studis en. Die F e i r Stud s hoc wach ande hochlad elen er etwa weiter i v r e n m selb scho tform h im form lade doc die Plat t t a l ie P ann r -, Da d auch di st! So k t e leich n konnt us! e a fitier e im Vor k Dan


SIND WIR SCHWEIZER SCHWEIZERFEINDLICH? Oft propagieren Schweizer Politiker, die Schweiz habe das beste Bildungssystem der Welt. Betrachtet man die hohe Jugendarbeitslosenquote der EU und vergleicht sie mit der sehr tiefen der Schweiz, lässt sich vermuten, dass das duale Bildungssystem der Schweiz tatsächlich optimal zu funktionieren scheint. Doch auf den zweiten Blick erkennt man, dass das duale Bildungssystem der grösste Vorteil, gleichzeitig aber auch der grösste Nachteil für die Schweizer Bevölkerung darstellt. von Juri Egger

Zwei Bildungswege - das duale Bildungssystem Bis in die sechste Klasse verläuft die Schule für alle Schüler gleicheröffentlichen Hand verrichtet werden müssen, erst nach dem Abmassen. Dann finden sogenannte Übertrittsgespräche statt. Je nach schliessen des Gymnasiums an. 90% der Gymnasiasten lassen sich Ausgangslage wird das Verhältnis von der Lehrperson zu den Eltern auf Tertiärstufe (Uni, ETH, FH, PH) ausbilden. Der Anblick dieser angespannt, denn den Eltern wird mittgeteilt, dass ihr zwölfjähriges Institutionen lässt vermuten, dass hier Geld im Spiel ist. So kostet Kind aufgrund der erbrachten Leistungen entweder den Sprung ins beispielsweise ein Jahr Studium an einer universitären Hochschule Gymnasium wagen darf oder die Sekundarschule A, B oder C besuin Theologie im Schnitt 19`000 Franken, ein Studium in Agrar- und chen soll. Zu entscheiden hat die Lehrperson, die Eltern akzeptieForstwissenschaften nahezu 40`000 Franken. Bei einem Studium an ren oder fechten den Entscheid an - was nicht selten geschieht, denn einer FH fallen für den zuständigen Kanton in etwa die äquivalenimmer mehr Eltern, betrachtet man die Zuläufe bei den Gymi-Vorten Kosten wie für ein Studium an einer universitären Hochschule bereitungskursen, scheinen um das Privileg ein an (Zuständigkeit der Kantone, siehe Interkantonale Gymansium zu besuchen zu wissen. Schafft ein An einer PH zu studieren Fachhochschulverordnung, FHV). Und wenn man Kind den Schritt in das Gymnasium, erhält es bis kostet 26`000 bis 38`000 sich zur Lehrperson ausbilden lässt (Studiengang Prizu seinem Austritt mit achtzehn Jahren eine Zu- Franken pro Jahr. mar und Vorschule), entstehen je nach PH jährliche gangsberechtigung für alle Schweizer universitäKosten von 26`300 Franken bis 38`000 Franken. Es ren Hochschulen inklusive ETHs - die Kosten, die bei den vier Jahren ist unschwer zu erkennen, dass die akademische Ausbildung enorme Kurz- respektive sechs Jahren Langzeitgymnasium anfallen, werden Kosten mit sich bringt. Dem gegenüber stehen diejenigen, die eine vom Kanton mit jährlich knapp 25`000 Franken pro Schüler bezahlt. Berufslehre absolvieren und dem Steuerzahler relativ geringe Kosten Anders sieht es bei den Kindern aus, die in die Sekundarschule einverursachen. In diesem Zusammenhang gilt es Folgendes zu klären: gestuft werden. Sie suchen sich eine Lehrstelle. Ihre Produktivität Wer und wie viele dürfen den teuren allgemeinbildenden Weg (Gymi, beträgt bereits im 3. Lehrjahr 60% einer ausgebildeten Fachkraft. Uni) einschlagen? Diese Produktivität ist auch nötig, denn die Betriebe wenden rund 60% der 8.3 Milliarden, die für die Ausbildung der Lernende anfalWer und wie viele? len (Schule und Löhne), selber auf, während die restlichen 40% von Bund und Kantonen getragen werden. Nach dem Lehrabschluss zeigt Die Maturitätsquote in Zürich liegt gegenwärtig bei 20 Prozent, was sich folgendes Bild: der Grossteil der Absolventen einer GrundausSchweizer Durchschnitt ist. Der Zutritt zu diesen beschränkten Gymi bildung (Lehre) bleiben auf ihrem Beruf. Von den 14%, die eine BePlätzen ist hart umkämpft. Alle Eltern, die wissen, dass ein Gymnarufsmaturität abgeschlossen haben, wechseln etwas mehr als 50% in siumsbesuch gewisse Privilegien mit sich bringt, wollen, dass ihre eine Fachhochschule. Festzuhalten ist, dass für Bund und Kantone bei Kinder ein solches besuchen. Die Kinder werden ab der 6. Klasse Jugendlichen, die eine Grundausbildung absolvieren, ab Lehrantritt ein bis zwei Mal wöchentlich in den meist kostenpflichtigen Gymigeringe Ausbildungskosten und nach Abschluss der Lehre praktisch vorbereitungskurs geschickt. Je nach Region treten unterschiedlich keine weiteren Kosten anfallen. viele in das Gymnasium ein, so zum Beispiel 38.8% der am ZürichBei Gymi-Absolventen fällt der Grossteil der Kosten, die von der berg wohnenden Kinder und 8.6% der Kinder, die in Schwammen-

6


Im Jahre 2012 wanderten 73`000 Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz ein - 53 Prozent von ihnen verfügen über eine tertiäre Ausbildung.

In der Bildungspolitik gehört die Maturitätsquote zu einer der zentralen Fragen. Die Nachfrage des Arbeitsmarktes nach Personal mit Tertiärbildung (UH, FH,PH) sollte in etwa die Maturitätsquote (inkl. BMS) betragen. Seit der Einführung der Personenfreizügigkeit im Jahre 2002 wurde ersichtlich, dass die hiesige Maturitätsquote zu tief ist. Im Jahre 2012 wanderten 73`000 Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz ein - 53% von ihnen verfügen über eine tertiäre Ausbildung. Zur Verdeutlichung: Die gesamte Anzahl der Studierenden an der Uni Zürich und der ETH Zürich, die beiden grössten Bildungsinstitutionen der Schweiz, beträgt ca. 33`000. Deutlich wird, dass die Schweiz, statt selber Akademiker und Fachkräfte auszubilden, diese vom Ausland importiert. Diese Tatsache ist so bedrückend wie zynisch zugleich: Statt die eigenen Kinder auszubilden und ihnen die besten Berufschancen zu ermöglichen, spart man das Ausbildungsgeld und sahnt im EU Raum die fertig ausgebildeten Akademiker und Fachkräfte ab. Doch seit geraumer Zeit hat das Problem mit der tiefen Maturaquote einen neuen, weiteren Indikator: Heute sind rund ein Fünftel der Studierenden mit einem ausländischen Zulassungsausweis ausgestattet. Die Universitäten erhalten für die Bildung der Ausländer keine Beiträge im Rahmen der Interkantonalen Universitätsvereinbarung (IUV), was bedeutet, dass für die entsprechenden Institutionen, sprich den Steuerzahler, Mehrkosten anfallen. Doch weshalb erhöht man nicht die Maturaquote und befriedigt die Nachfrage der Wirtschaft und der universitären Hochschulen nach Akademikern und Maturanden mit inländischem Nachwuchs? Regine Aeppli (SP), Bildungsdirektorin der Stadt Zürich, befürchtet, wie sie in einem Interview mit Jonas Projer (SRF) mitteilte, dass eine Erhöhung der Maturaquote zwangsläufig zu einem Qualitätsverlust an den Schulen führen würde und ein Zugang für Maturanden zu allen Universitären Hochschulen nicht mehr gewährleistet werden kann. Und auch ETHZ Rektor Lino Guzzella warnt an der Ustertagsrede vor einer höheren Maturaquote, denn das würde „das duale Bildungssystem, um das uns das Ausland beneidet, gefährden“. Ein Blick über die Grenze nach Finnland, dem ewigen PISA Gewinner mit einer Maturitätsquote von über 90 Prozent beweist, dass ein breiterer Zugang zum Gymnasium keinen Qualitätsverlust nach sich ziehen muss. Auch der Kanton Tessin mit der zweithöchsten Maturaquote der Schweiz, 38%, beweist das Gegenteil der Befürchtungen von Regine Aeppli, denn die Maturanden des Kantons Tessins studie-

ren überdurchschnittlich oft die anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Fächer an Uni und ETH, was zeigt, dass eine hohe Maturaquote keinen Qualitätsverlust der Maturanden zur Folge haben muss. Möglicherweise hat die zurückhaltende Position von Aeppli etwas mit den deutlichen Mehrkosten, die eine Erhöhung der Maturaquote verursachen würde, zu tun - denn die Zürcher Regierung ist nicht unbedingt bekannt dafür, im Bildungsbereich eine expansive Geldpolitik zu führen. Der Grund weshalb sich kürzlich der ETHZ Rektor Prof. Dr. Lino Guzzella gegen eine Erhöhung der Maturaquote aussprach, ist ein anderer. Für die ETHZ, die von Bund, Kantonen und Drittgeldern lebt, sollten mehr Maturanden eigentlich wie ein Segen klingen, denn die entsprechenden Kantone, in denen die Maturanden ausgebildet wurden, bezahlen den Studiengang des jeweiligen Studierenden. Doch die ETHZ, Nummer 12 auf dem weltweiten Universitätsranking, hat globalere Ziele als ihre blosse Existenz und die Erfüllung des Grundauftrages. Damit die sie im weltweiten Universitätsranking nicht auf Platz 15 oder gar 16 fällt, muss sie die besten Maturanden rekrutieren können. Und da kommt eine so tiefe, inländische Maturaquote gerade recht. Denn so hat die ETHZ die Möglichkeit, die freibleibenden Studienplätze mit den besten Maturanden aus dem Ausland zu besetzen. Der Unterschied zu der Rekrutierung von inländischen und ausländischen Maturanden besteht darin, dass die Universitäten bei den Selektionskriterien der ausländischen Maturanden in Eigenregie handeln dürfen, den inländischen Maturanden jedoch unabhängig von Maturanote einen Studienplatz anbieten müssen. Mehr Schweizer Maturanden würde wohl für die ETHZ längerfristig bedeuten, dass sie im weltweiten Universitätsranking nicht mehr unter den Top 20 vertreten wäre, denn sie könnte nicht mehr aus einem Topf von Millionen von Maturanden willkürlich die besten Aussuchen, sondern müsste die Plätze jedem Schweizer Maturanden überlassen. Lino Guzzella`s Interesse liegt nicht darin, das duale Bildungssystem zu erhalten, sein Interesse als Rektor der ETHZ liegt darin, die ETHZ an der Spitze des Universitätsrankings zu halten, und dafür braucht er die besten Maturanden aus der ganzen Welt. Diese zögerliche Haltung von Politik und Wissenschaft gegenüber grundsätzlichen Reformen bei der Maturaquote und im Berufsbildenden Bereich lassen das duale Bildungssystem in ihren Grundfesten erschüttern. Die Wirtschaft lechzt nach Akademikern, die sie dank der PFZ aus dem Ausland rekrutiert. Die importierten Fachkräfte wissen nicht um die Qualität einer Berufslehre und wollen ihre Kinder um jeden Preis im Gymnasium haben. Auch die Schweizer Stadtbevölkerung sieht, wie zugewanderte Ausländer sowie Schweizer mit Tertiärausbildung teure Wohnungen kaufen und glänzende Autos fahren; der Weg zu Erfolg, so scheint es, führt über eine Tertiärbildung.

7

dingen zur Schule gehen. Es ist deutlich, dass bei dieser Selektion in der 6. Klasse eine deutliche Chancenungleichheit besteht, weil das Einkommen entscheidet, ob das Kind privaten Nachhilfeunterricht erhält oder nicht. Die Selektion in der 6. Klasse ist wegweisend für den Bildungsweg eines Kindes. Tendenz: reich bleibt reich und arm bleibt arm.


Unbestritten ist, dass die Schweiz mit einer rückläufigen Geburtenrate von 1.52 Kindern pro Frau und einer wachstumsorientierten Wirtschaft nicht ohne Zuwanderung existieren kann.

Der Druck auf die Gymnasien und die Kinder steigt und im gleichen Zug wird mit dieser Haltung die Berufslehre massiv abgewertet. Die Anpassung der Maturaquote durch ein innovatives und dynamisches Monitoring der wirtschaftlichen Nachfrage nach Akademikern wäre nur ein Teil der Lösung. Der andere Teil muss zwingend aus einer grosszügigeren Mitfinanzierung der Berufsausbildung bestehen. Für die Betriebe muss ein Anreiz bestehen, die eigenen Lernende einerseits zu einem erfolgreichen BMS Abschluss zu verhelfen und anderseits die ausgebildeten Lernenden sowie langjährige Mitarbeiter weiterzubilden. Immerhin, so scheint es, hat Bundesrat Johann Schneider Ammann die Problematik erkannt und erklärt gegenüber der Berner Zeitung dieses Jahr der Berufsbildung zu widmen. Er arbeitet an Vorschlägen, wie das inländische Potenzial besser genutzt werden kann. Ein erster Schritt sei die Unterstützung von Berufsbildungskursen mit 60-100 Millionen Franken jährlich. Am Industrietag des Branchenverbandes

Der Treffpunkt für Bildung Messe Basel 29. bis 31. Oktober 2014 www.didacta-basel.ch

Ideen, Inspiration und Information für den Unterricht

Swissmem gab Ammann bekannt, „Der Staat soll ab 2017 die Hälfte an die oft kostspieligen Vorbereitungskurse für die Ausbildung wie jene zur Marketingfachfrau oder zum Steuerexperten zahlen“. Widersprüchlich ist, dass die Zulassungsbedingung beispielsweise zum Steuerexperten über einen Hochschulabschluss führen, was bedeutet, die Mittel würden nicht in die Berufsbildung, sondern in die finanziell schon bevorteilte Allgemeinbildung fliessen. In dieser Sache gilt es genau abzuwägen, welche Aus- und Weiterbildungen wie hoch finanziert werden, damit ein Gleichgewicht zwischen allgemeinbildendem und berufsbildendem Weg entsteht. Integration statt Selektion Wie bereits erwähnt, gilt es zu entscheiden, ob die Schweiz weiter Akademiker und Fachkräfte importieren will und infolgedessen schweizerfeindlich bleibt, weil sie der eigenen Bevölkerung die Bil-

8


dung verwehrt. Oder, ob sie Bildungsinvestitionen tätigt, ein Grossteil der eigenen Bevölkerung akademisiert sowie mittels Weiterbildungen spezialisiert und statt Zuwanderung mit Tertiärbildung, Personal ohne nach-obligatorischer Schulbildung importiert. Unbestritten ist, dass die Schweiz mit einer rückläufigen Geburtenrate von 1.52 Kindern pro Frau und einer wachstumsorientierten Wirtschaft nicht ohne Zuwanderung überleben kann. In beiden Fällen hat die Schweiz mit den negativen Begleiterscheinungen einer Zuwanderung zu kämpfen. Das heutige, in der Deutschschweiz praktizierte Schulsystem beeinträchtigt durch die frühzeitige Selektion eine erfolgreiche Integration, respektive die Dämpfung negativer Begleiterscheinungen einer hohen Zuwanderung. Eine Alternative bietet das Bildungssystem des Kantons Tessins. Angefangen mit dem freiwilligen Kindergarten, die Scuola dell`infanzia. Der grosse Unterschied zu Deutschschweizer Kindergärten: Der Unterricht startet um 8.30 Uhr und ist durchgehend bis 16.30 Uhr (variiert je nach Gemeinde). Über Mittag können die Kinder im Kindergarten essen. Diese Struktur einer Tagesschule erleichtert es, frühzeitig Kinder mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft zu integrieren und erlaubt den Eltern ganztags zu arbeiten. Die Primarschule dauert statt sechs nur fünf Jahre und ist ähnlich wie

in der Deutschschweiz organisiert. Dann folgt der Übertritt für alle Schüler in die sogenannte Scuola Media - Stichwort Chancengleichheit. Während den nächsten zwei Jahren erfolgt keine Selektion. In den letzten zwei Jahren der vierjährigen Scuola Media werden Kinder in den Fächern Deutsch, Französisch und Mathematik in zwei Niveaugruppen eingeteilt, für die restlichen Fächer bleibt die Klasse zusammen. Nach der Scuola Media können Jugendliche mit einem Notendurchschnitt von 4.65 prüfungsfrei oder mit einem Notendurchschnitt unter 4.65 mittels Aufnahmeprüfung ins Gymnasium übertreten. Somit ist sichergestellt, dass die Schüler, die Leistung erbringen, den Weg ans Gymnasium schaffen. Alle, die nicht ins Gymnasium wollen oder den Sprung nicht schaffen, suchen sich, gleich wie in der Deutschschweiz, eine Lehrstelle. Wenn gesamtschweizerisch ein integratives Schulsystem, ähnlich oder besser als im Kanton Tessin praktiziert würde und die Berufslehre erheblich an staatlicher Unterstützung gewinnt, dann könnte man es ethisch vertreten, Menschen ohne nach-obligatorischer Schulbildung für die unattraktiven Arbeitsstellen zu importieren - denn als Gegenleistung dürften ihre Kinder in ein Bildungssystem eintreten, das ihnen, unabhängig von Herkunft und Wohlstand, Chancen auf Bildung gewährt.

Dann folgt der Übertritt für alle Schüler in die sogenannte Scuola Media - Stichwort Chancengleichheit.

9

Alle Zahlen und Informationen für diesen Bericht stammen aus offiziellen Quellen: - Bildungsbericht Schweiz 2014. - Bundesamt für Statistik. - „Das Bildungssystem des Kantons Tessins“, von Silvia Fantacci - Auswirkungen der PFZ auf den Schweizer Arbeitsmarkt zusammengestellt von SECO, BFM, BFS, BSV. - Aussage von Regine Aeppli aus der Sendung Schweiz Aktuell. - Aussage von Lino Guzzella, zitiert von der Berner Zeitung. - Aussagen von J.S. Ammann, zitiert vom Tagesanzeiger.


10

10


PIÙ... Zahlreich besucht und erfolgsgetränkt ist sie, die Therabierbar. Um die Nachfrage nach Geselligkeit zu stillen, hat sich der VS um Martin Tosoni während den Sommerferien intensiv mit der Realisation eines Projektes befasst, das die stetig steigende Nachfrage der Studierenden nach Geselligkeit befriedigen soll. Die Realisation kostete zahlreiche Arbeitsstunden, weshalb es den VS umso mehr freut, nun das fertige Projekt namens Più... vorzustellen: Es handelt sich dabei um ein Café, das jeden Donnerstag, ausser an Therabierbar Terminen, geöffnet hat. Mit der Mensa konnte eine sehr attraktive Kooperation eingegangen werden, sodass als Location der rechte Teil der Mensa jeweils ab 17.15 bis 21.30 Uhr für das Più... geöffnet ist. Dies hat den Vorteil, dass auch in den Wintermonaten ein gemütliches Zusammensein möglich ist. Neben Kaffee und Gebäck gibt es zahlreiche und vor allem günstige Getränke, die euch im Folgenden kurz vorgestellt werden. Text Juri Egger

Aus frisch gemahlenem Kaffeepulver entstehen die besten Kaffees. Aus diesem Grund hat sich der VS die beste günstigste Kaffeemaschine mit Mahlwerk angeschafft. Für den Genuss gibt es Café Creme, Espresso, Latte Machiatto und den Klassiker: Cappuccino.

Wer früh ins Bett will und deshalb lieber auf den Koffein gehaltigen Kaffee verzichtet, für den gibt`s folgende Softgetränke: Fever Ginger Beer aus feinsten Ingwersorten und Quellwasser gebraut. Gazosa, die fruchtigen Getränke kommen südlich von den Alpen her und gehören in jedes bessere Café.

Für alle, die donnerstags das Wochenende herbeisehnen, jedoch aus freitäglichen Modulgründen sich noch zurückhalten müssen, gibt`s die klassischen alkoholischen Getränke wie den gespritzen Weisswein, Martini und die lokalen Biere Sprint und Rekord von Turbinenbräu.

Und für die, die etwas zu feiern haben oder den Donnerstag als den neuen Freitag sehen, gibt es diverse Drinks, die einer ausgiebigen Feier äusserst dienlich sind. Bourbon Whiskey, bevor der Whisky in die Gläser fliesst, bekommt er durch die Rauchpistole eine holzige Note. Und weitere Drinks: Negroni, Gin Basil Smash, Amaretto Sour, Ready Fire Aim, Moscow Mule, Dark and Stormy und viele mehr.

Der VS hofft, dass mit dem Più... der Kontakt zwischen den Studierenden auch ohne Module und Präsenzpflicht weiter gefördert wird; dass sich die Studierenden von anderen Seiten kennen lernen und der Campus zu einem Ort wird, an dem man lacht, es gemütlich hat und an dem Mitstudierende zu Freunden werden.

11

Ohne Rudolf Isler und Felix Bürchler von der Hochschulversammlung, Rolf Hirschbühl vom Facility Management und natürlich Micha Lopez, Nicolas Schäfer, Jonah Gundelfinger und Simon Lirgg, wäre die Realisation des Più...`s unmöglich gewesen. Martin Tosoni und der VS bedanken sich ganz herzlich für die grossartige Unterstützung.


WAS? DU HAST KEIN WHATSAPP? von Carmen Meyer So oder ähnlich lautet die Reaktion, wenn jemand bemerkt, dass er mir keine Textnachricht auf diesem Weg senden kann. Steht eine Gruppenarbeit an, ist die grösste Kunst einen gemeinsamen Arbeitstermin zu finden. Früher organisierte man sich entweder während einer persönlichen Begegnung, telefonierte, schrieb sich eine Mail oder im schlimmsten Fall eine SMS. Heute findet dies über WhatsApp statt. Dieser Dienst bietet an, kleine Gruppen zu bilden, so dass jede Nachricht alle Mitglieder erreicht. Meine Gruppen müssen sich dann jeweils ohne WhatsApp, sprich auf die altmodische Art, organisieren. Lange Zeit dachte ich, dass ich vermutlich die Einzige sei, die noch kein Smartphone besitzt. Inzwischen habe ich an der PH Zürich sogar „Artgenossen“ getroffen. Wie bereits aufgezählt, gibt es unzählige Varianten, wie man auf digitale Weise miteinander kommunizieren könnte. Leider ist es aber oft der Fall, dass ich, die Nicht-Whatsapperin, einfach vergessen werde. So habe ich zum Beispiel nur durch Zufall erfahren, dass eine Klassenzusammenkunft mit meiner Gymnasiumsklasse bevorsteht. Der Doodle wurde natürlich über WhatsApp verschickt. Tja, zum Glück gibt es Zufälle. Ich möchte nicht abstreiten, dass der Kurznachrichtendienst Vorteile hat. Ich hätte es auch schon als praktisch empfunden, mehreren Leuten gleichzeitig die gleiche Nachricht schicken zu können. Vor allem hätten dann jeder und jede alle Antworten sehen können. Bis jetzt habe ich immer einen anderen Weg gefunden, eine Gruppe zu informieren und dies ohne riesengrossen Aufwand. Wenn ich an den ganzen Müll denke, der tagtäglich verschickt wird, kann ich nur sagen: „Nein, danke.“ Nicht selten beklagen sich Kolleginnen über einen Chat, in dem nur jede hundertste Nachricht wichtig ist. Dummerweise klingelt das Telefon auch die anderen neunundneunzig Mal. Man könnte jetzt meinen, dass ich einfach aus Prinzip gegen alle technischen Neuerungen im Allgemeinen bin und im Besonderen gegen WhatsApp. Das ist aber nicht so. Es gibt einen ganz simplen Grund, der mich davon abhält eine fleissige Whatsapperin zu werden: Mein altes Handy funktioniert immer noch. 3.5 Jahre hat es auf dem Buckel. Eine Ewigkeit, die es rechtfertigen würde sich ein neues zuzulegen. Jedes Mal, wenn ich denke: „So, jetzt schaffe ich mir ein moderneres Handy an“, meldet sich mein Gewissen zu Wort. Nach allen Dokumentationen, die ich in meinem Menschenrechtskurs am Gymnasium zum Thema Rohstoffhandel und Elektronik gesehen habe, bringe ich es nicht übers Herz etwas einwandfrei Funktionierendes wegzuwerfen. Es ist mir schon klar, dass die Ausbeutung der Minenarbeiter und–arbeiterinnen nicht durch meinen Nichtkauf beendet wird, aber würden alle ihr Handy etwas länger behalten, dann… Es tut mir leid. Mein Moralapostel brennt gerade mit mir durch. Lasst euch durch mich nicht die Freude am whatsappen nehmen. Meine Motzstimmung kommt sicher vom verregneten Sommer. Da über dieses Thema schon genug geklagt wurde, halte ich mich zurück. Da kommt mir doch spontan ein Gedanke: „Eine nette Nachricht von einer Freundin oder einem Freund könnte mich jetzt aufheitern.“ Wie soll das nur funktionieren, so ganz ohne WhatsApp, könnte man sich da fragen. Ich werfe trotzdem einen Blick auf mein Mobiltelefon und sieh an, eine neue Nachricht blinkt auf. Eine SMS ist’s. Es gibt noch andere Leute, ausser mir, die SMS schreiben. Glück gehabt. Und so hat auch diese Geschichte, wie ein Märchen, ein Happy End. Da wird mir, umgeben von meinem 10 Kilo Laptop und meinem Steinzeitnatel, ganz nostalgisch zu Mute.

12


BRATWURST DISKRIMINIERUNG von Rafael Bärlocher

Ich nehme es euch hier vorweg. Es geht um eine belanglose Debatte, ob man eine Bratwurst mit Mayonnaise geniessen kann oder damit Hochverrat an ihr begeht. Senf, Ketchup und Mayonnaise, die klassischen Saucen, Gewürze oder einfach Mahlzeitadditive werden gemocht, geliebt oder gemieden. Der Senf, das Gewürz, wird aufs Brot gestrichen oder sehr vielseitig in diversen Gerichten verarbeitet. Ketchup wird zum Beispiel mit Teigwaren als Tomatensaucenersatz verspiesen und ist der ewige Klassiker, welchen man mit Pommes Frites geniesst. Mir ist Ketchup zu süss, um es mit irgendeiner salzigen Speise, ausser Pommes Frites, zu essen. Etwas paradox, denn Pommes Frites sind ja etwas vom salzigsten überhaupt. Jedenfalls ist Ketchup akzeptiert. Man würde eventuell die Nase rümpfen, wenn der Tischnachbar in der Kantine tatsächlich kalte Spaghetti mit Ketchup isst, aber jeder hat schon davon gehört, es gesehen oder sogar einmal gemacht. Genauso ist es doch mit der Handhabung der Mayonnaise. Kalte Spaghetti in der Pfanne kurz erhitzen und anschliessend mit Mayonnaise veredeln. Mayonnaise, ist schlussendlich nichts anderes als Eigelb und Öl. Wozu soll sie denn nicht passen? Worauf ich hinaus will ist, dass man Senf, Ketchup und auch die Mayonnaise essen

kann, wie man will und sie keinem Knigge der Nahrungsmittelzubereitung unterworfen sind. Vielleicht kann man das von absolut jedem Nahrungsmittel behaupten. Vielleicht ist diese Aussage aber doch etwas abwegig. Ich habe auch gesagt, dass es hier um Belangloses geht.   Erwischt wurde ich, wie erwähnt, im zweiten Drittel des Frühlingsemesters 2014. Ich glaube ich hatte an den Donnerstagnachmittagen ein Englisch Modul an der Uni Zürich, welches auch das einzige Modul mit einer relevanten Prüfung war. Es kam so, dass ich an den Donnerstagen, an welchen die Therabierbar stattfand, von der Uni schnellstmöglich an die PH Zürich zurück eilte und mir dort zuerst einmal ein kühles Blondes bestellte. Der Hunger liess nie lange auf sich warten und ich holte mir oftmals eine Bratwurst und haute ordentlich Mayonnaise auf den Pappteller. Eines Abends, mit Bratwurst, Brot und Mayonnaise, gesellte ich mich vom Grill zurück zu meinen Kolleginnen und Kollegen, auf dass sich die guten Leute ab mir entsetzten. Nackte Finger wurden ausgestreckt und in der Runde kam teils Gelächter, teils Fassungslosigkeit auf. Ich stand da und wusste nicht, was geschah. Wie kann man Bratwurst mit Mayonnaise essen? Ich weiss es nicht. Ich mach es einfach. Mayonnaise schmeckt mir, was soll’s, verklagt mich doch. Wären wir nicht befreundet gewesen, hätten sie es gemacht. Aus der ganzen Situation entstand ein Running Gag mit bitterem Nachgeschmack. Ich holte mir an jeder weiteren Therabierbar eine Bratwurst mit Mayonnaise, obwohl ich kein Problem damit gehabt hätte, sie nur mit Senf zu essen und gleichzeitig kristallisierte sich aus dem wohlwollenden Kollegenkreis eine „Anti Mayonnaise mit Bratwurst“-Fraktion heraus. Es wurde provoziert, es wurden viele geschmacklose Witze gerissen und sogar kurzfristige, irrelevante Umfragen gemacht, welche etwa so nachhaltig waren wie das griechische Wirtschaftssystem. Wir waren kurz davor, politische Parteien zu gründen,

Gesetzesvorlagen zu verfassen und Flaggen zu hissen. Ich war mir sicher, ich hätte Leute gefunden, welche mit mir ein Pro-Mayonnaise-Bündnis eingegangen wären. Ich versuchte es noch mit dem Argument, dass Liebe keine Grenzen kennt. Dass meine Liebe zur Mayonnaise, ein Freipass wäre, sie mit einer Bratwurst zu geniessen. Ja genau. Ich war so weit, die Bratwurst nicht mehr mit Mayonnaise zu essen, sondern die Mayonnaise mit Bratwurst. Ich fand aber auch so kein genügend sensibles Ohr für meine Darstellung der Situation. Trotz allem wurde mir während dem ganzen Klamauk bewusst, dass ich alleine war. Niemand würde eine Bratwurst mit Mayonnaise essen. Niemand.   Ich weiss nicht mehr genau, wie es weiter ging. Irgendwann kam das Semesterende näher und wir schienen doch alle zu realisieren, dass wir noch Praktika, Prüfungen oder Leistungsnachweise zu erbringen hatten. Ich glaube, die Opposition liess die Meinungsauseinandersetzung für den Sommer ruhen, dies kann ich zumindest von mir behaupten. Ich weiss nicht, was in diesem Semester bezüglich der Mayonnaise und der Bratwurst auf mich zukommt. Ich weiss nur, ich habe ein strenges Semester vor mir und könnte meine Bratwurst auch mit Senf essen, um Komplikationen aus dem Weg zu gehen. Aber ist die Debatte wirklich so belanglos? Wird hier eine Minderheit unterdrückt oder findet tatsächlich ein Verbrechen an der Bratwurst statt? Mach bei der Umfrage mit!

einfach QR Code scannen

13

Ein neues Semester beginnt an der PH Zürich meistens mit einer Therabierbar. Eines von den wenigen „Modulen“, wo keine Anwesenheitspflicht herrscht, ich jedoch mit ziemlicher Sicherheit behaupten kann, dass ich immer anwesend war. Ich denke zurück ans zweite Drittel des Frühlingssemester 2014, wo sich an der Therabierbar etwas ereignete, was mich mehr bestürzte, als die Tatsache, dass ich ein Teilmodul im Bildnerischen Gestalten wegen zu vielen Abwesenheiten nicht bestanden hatte. In diesem Semester hatte ich wohl allgemein wenige Pendenzen und auch keinen nennenswerten Prüfungsdruck, was mich veranlasste, mein Gedankengut anderen Dingen zu widmen.


PORTRAITIERT

Und wieder einmal waren wir an der TheraBierbar unterwegs und lernten einige Mitstudenten näher kennen... Text Denise Tepe, Daia von Planta Fotos Daia von Planta

Was hast du im Jahr, bevor du an die PH gekommen bist, gemacht? Ich habe Philosophie und Psychologie studiert und ein Jahr an der HPS Solothurn gearbeitet. Was ist dein Markenzeichen? Ich trage immer einen Hoodie. Wo trifft man dich im Ausgang? Nirgends. Ich gehe nicht in den Ausgang. Kategorisch nicht. Lieber weniger Leute als viele Leute. Lieber Ruhe als Lärm... bin eben eher ein Stubenhocker. Christoph, Sek H12

In einem Satz: Was machst du an der Therabierbar? Freunde treffen.

Bestes Fach an der PH? Grundsätzlich der allgemein fachwissenschaftliche Teil.... bestes Fach... Mathematikdidaktik! Was erwartest du von einer Lehrperson? Verständnis. Das ist das Wichtigste, was die Jugendlichen am meisten brauchen... mehr als Französisch, Englisch und Mathe.

In einem Satz: Was machst du an der Therabierbar? Die Atmosphäre geniessen und neue Leute kennenlernen. Was hast du im Jahr, bevor du an die PH gekommen bist, gemacht? Ich war in der USA und habe gearbeitet. Halt ein Zwischenjahr gemacht. Was ist dein Markenzeichen? Ich bin fröhlich und aufgestellt. Wo trifft man dich im Ausgang? Härterei, Kauf und sonst so in Zürich West, weil es dort die besten Leute hat und Events, die mir zusagen.

rimar H14

Stephanie, P

Bestes Fach an der PH? Ich hatte bis jetzt gar nicht so viele Fächer. Aber bis jetzt M&U.

14

Was erwartest du von einer Lehrperson? Das sie den Kindern etwas auf den Lebensweg mitgeben kann.

Beschreibe deinen Tagesablauf in 25 Jahren. Dann bin ich ja schon fünfzig... ich stehe so um neun Uhr chillig auf, mache Zuhause so ein bisschen Sachen... Dann um zwölf Uhr kommen meine Kinder nach Hause und ich koche für sie. Am Nachmittag gehe ich dann in irgend einer Institution etwas unterrichten, aber nicht in einer Regelschule... und etwas, das mir Spass macht! Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden? Englisch relativ früh... Bin mir aber nicht sicher, ob ab der 1. oder der 3. Klasse. Englisch sollte jedoch die einzige Pflichtsprache sein. Alle anderen Sprachen sollten Freifächer in der Oberstufe sein. Wie könnte man dich an einem normalen Tag an der PH am besten überraschen? Indem man den Text, den ich lesen muss, auch wirklich diskutiert...

Beschreibe deinen Tagesablauf in 25 Jahren. 25 Jahre? Okeee... wahrscheinlich stehe ich mal auf, gehe in die Schule und unterrichte... vielleicht mache ich auch etwas anderes, Schulleitung oder so... Bis dann habe ich vielleicht auch schon eine eigene Familie... dann gehe ich mit meinen Kindern gemeinsam in die Schule. Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden? Ich finde Französisch und Englisch nicht gleichzeitig. Eher erst einmal Englisch und die Kinder müssen erst Deutsch können, sonst gibt es ein Chrüsimüsi. Ich habe einen kleinen Bruder, da sehe ich das. Wie könnte man dich an einem normalen Tag an der PH am besten überraschen? Mit ganz viel Schokolade!


In einem Satz: Was machst du an der Therabierbar? Ich trinke, schwatze und habe es lustig. Was hast du im Jahr, bevor du an die PH gekommen bist, gemacht? Ich habe im Manor gearbeitet, dann machte ich einen Sprachaufenthalt in Paris und dann habe ich noch ein Praktikum für drei Monate im Welschland gemacht... und kann noch immer kein Französisch! Was ist dein Markenzeichen? Meine Chruselhaare zusammengebunden zu einem Pfürzi... Pfürzi, Dutt, weiss auch nicht wie das heisst.

In einem Satz: Was machst du an der Therabierbar? Scheisse, in dem bin ich voll schlecht... Der Semesteranfang, was mach ich da? Gut in den Semesteranfang rutschen!

Beschreibe deinen Tagesablauf in 25 Jahren. Ähm... ich stehe am Morgen auf, gehe mit dem Velo in den Kindergarten und weiter habe ich noch nicht geplant. Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden? Ich finde es ehrlich gesagt gut, wie es momentan ist. Wie könnte man dich an einem normalen Tag an der PH am besten überraschen? Mit einer guten Idee, was man nach der PH machen könnte.

Was erwartest du von einer Lehrperson? Ähm... dass sie kompetent ist... dass sie konsequent, aber trotzdem witzig und humorvoll ist.

Was ist dein Markenzeichen? Ich benutze nie diese Pappbecher, sondern immer Tassen.

Beschreibe deinen Tagesablauf in 25 Jahren. Ich muss schnell rechnen... wie alt bin ich dann... fünfzig... Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder arbeite ich und leiste es mir zwischendurch zu reisen... also keine Familie und so... oder ich hätte eine Familie und die Kinder sind schon so gross, dass ich Teilzeit arbeiten kann. Ich fände beides noch cool.

Wo trifft man dich im Ausgang? Ich gehe nie in den Ausgang... ich gehe eher zu meinen Freunden... wie sagt man dem... Homepartys.

Wann sollten welche Fremdsprachen unterrichtet werden? Mega gute Frage! Ist schwierig, das kann ich jetzt nicht auf die Schnelle beantworten.

Bestes Fach an der PH? Haha, TheraBierbar... Jap, das ist das beste Fach.

Wie könnte man dich an einem normalen Tag an der PH am besten überraschen? Mit einem grossem Blumenstrauss und einer Tasse Kaffee. Das fände ich mega!

Was hast du im Jahr, bevor du an die PH gekommen bist, gemacht? Ich habe gearbeitet und in der KME den Vorbereitungskurs besucht.

Eileen, Primar H13

Was erwartest du von einer Lehrperson? Verständnis für Kinder, Motivation und Berufsüberzeugung.

15

Selina, Kiga H13

Wo trifft man dich im Ausgang? Hm... das ist jetzt schwierig... war schon lange nicht mehr im Ausgang... gehe lieber einfach etwas trinken... aber wenn Ausgang, dann eher so Langstrasse, Gonzo, Bagatelle und so.

Bestes Fach an der PH? Das ist wirklich schwierig... ich habe ehrlich gesagt Gitarre am liebsten, aber das ist ja nicht wirklich ein Fach... Recht finde ich noch spannend, aber das hatte ich erst ein Mal. Neues Semester, neue Fächer, mal schauen...


ANWESENHEITS - NICHT von Aisha Green

Unsere Schülerinnen und Schüler sollen lernen, indem sie tun, predigen unsere Dozentinnen und Dozenten immer wieder. Das Verhältnis von trockener Theorie und Begegnung mit Originalem sollte ausgeglichen sein, Kinder müssen anfassen und erfahren können, um zu verstehen. Klingt schön. Nur schade, dass dies für uns Studierende selbst nicht zu gelten scheint. Wir werden ausgebildet, gute Lehrerinnen und Lehrer zu sein. In den Jahren, die wir an der Pädagogischen Hochschule Zürich verbringen, lesen wir seitenweise Theorien darüber, wie wir dieses Ziel erreichen können. Aussagen und Ideen von wichtigen Persönlichkeiten wie Bourdieu, Piaget und Wygotzki werden uns wie mit einem Trichter in den Kopf gefüllt – genau das Bild, welches uns an dieser Schule eigentlich immer wieder als Negativbeispiel aufgezeigt wird.

begeistert. Einziges Problem: die Exkursion würde an einem Dienstag stattfinden – zeitgleich mit einem BE-Modul, welches bekanntlich eine hundertprozentige Anwesenheit seitens der Studierenden einfordert. Nachdem ich dieses kleine Dilemma mit einigen meiner Mitstudentinnen und Mitstudenten besprochen hatte, konnte ich ihre Ratschläge folgendermassen zusammenfassen: entweder ich werde an besagtem Tag plötzlich von einer Magendarmgrippe heimgesucht, welche es mir unmöglich macht, dem Modul beizuwohnen. Oder ich bin eine brave Studentin und schreibe der Leitung der Abteilung Primar ein offizielles Gesuch, damit ich an dem einen Dienstag dem Modul nicht beiwohnen muss. Engel und Teufel in mir diskutierten heftig. Schlussendlich gewann Engelchen, setze sich an den Computer und schrieb einen langen, wohlüberlegten Text. Die Fakten waren klar: Würde ich von der Präsenzpflicht an dem einen Tag entbunden, Natürlich haben wir auch immer wieder einmal einige würde ich aktiv lernen, was es bedeutet, eine Exkursion Praktikumstage. Während diesen erfahren wir wahrmit einer Klasse durchzuführen.Was muss organisatorisch scheinlich mehr über den Lehrberuf, als wenn wir diesen alles erledigt werden, welche Stolpersteine und Probleme Tag an der PH verbringen würden. können auftauchen. Aktives Lernen. Denn wenn wir an einem Dienstag- „...wir haben während dem gan- „Das A und O des Unterrichtens“, zinachmittag vier Lektionen lang in ei- zen ersten Jahr unserer Ausbil- tiere ich eine meiner Dozentinnen. nem Vorlesungssaal sitzen und an un- dung nur 28 Tage im eigentlichen Die Antwort der PH war aber mindesseren Laptops gelangweilt im Internet Schulbetrieb verbracht.“ tens genau so klar: Nein. Das Gesuch surfen, dann weiss ich am Schluss des könne mir leider nicht bewilligt werNachmittags zwar, was meine Facebook-Freunde zu Mitden, ich müsse diese Situation direkt mit der betroffenen tag gegessen haben, nicht aber, was uns diese Person weit Dozentin besprechen. Diese konnte dann aber auch nicht vorne mit ihrer ästhetisch eher unansprechenden Powerviel mehr tun, als mich erneut darauf hinzuweisen, dass es point-Präsentation beibringen wollte. Wenn ich aber am sich um ein Modul mit 100% Anwesenheitspflicht handle gleichen Nachmittag vor einer Schulklasse stehen und unund ich deswegen dem Seminar unmöglich fernbleiben terrichten kann, lerne ich jedes Mal etwas Neues, Handkönne. festes über meinen zukünftigen Beruf als Lehrperson. Leider halten sich diese Praktikumstage anzahlmässig Anwesenheitspflicht. Ein Fluch und ein Segen zugleich. eher in Grenzen - wir Primarstudierenden haben wähFluch für die Studierenden, die sich bei jeder Grippe gerend dem ganzen ersten Jahr unserer Ausbildung nur 28 nau überlegen müssen, ob sie es sich leisten können, zu Tage im eigentlichen Schulbetrieb verbracht. Wenn sich Hause zu bleiben, um die Krankheit auszukurieren. Segen nun für einmal zusätzlich zu diesen mageren 28 Tagen die für die Dozierenden, welche regelmässig mit voll besetzMöglichkeit ergibt, aus dieser ewigen Theorievermittlung ten Zimmern rechnen können. auszubrechen und unser frisch angeeignetes Wissen in eiDie Richtlinien der PH Zürich beschreiben den Zweck ner realen Situation anzuwenden, dann macht uns die PH dieser Regelung folgendermassen: „Lehr-Lernprozesse Zürich gerne einen Strich durch die Rechnung. verlangen Verbindlichkeit. Im Umgang mit Absenzen stehen oft persönliche Interessen den Ausbildungsanliegen Als ich vor einiger Zeit von meiner ehemaligen Praxisoder der Wahrung der Gerechtigkeit unter den Studielehrperson angefragt wurde, ob ich die Klasse auf eine renden gegenüber.“ Exkursion begleiten würde, welche ich sogar teilweise Einerseits leuchtet diese Argumentation ein. Natürlich hätte mitorganisieren können, war ich natürlich sofort verlangt ein Lehr-Lernprozess eine gewisse Verbindlich-

16


keit. Andererseits ist aber trotzdem vieles noch unklar. Wir sind nicht mehr in der Primar- oder Sekundarschule. Dort ist es die Aufgabe der Lehrperson, die Schülerinnen und Schüler beim Lernen zu leiten und unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass alle Kinder möglichst immer anwesend sind, da der grösste Teil des Lernprozesses während dem Unterricht stattfindet. Anders an einer Hochschule. Hier geben uns die Dozierenden während den Seminaren und Vorlesungen vor allem Werkzeuge mit auf den Weg. Mit diesen vertiefen wir dann das Gelernte und erarbeiten uns Wissen eigenständig ausserhalb der Seminare und Vorlesungen. Wenn man nun nicht anwesend ist, wird es schwierig, sich diese Werkzeuge noch anzuschaffen. Schwierig, aber nicht unmöglich. Es gibt schliesslich immer noch Mitstudentinnen und Mitstudenten, mit welchen man sich austauschen und so das Verpasste nachholen kann. Und dann bestehen noch die Möglichkeiten, unser allerliebstes ILIAS zu konsultieren, Kompensationsaufträge zu lösen oder das betroffene Seminar an einem anderen Tag nachzuholen, falls es dann noch einmal durchgeführt wird.

Oder etwa nicht? Die Meinungen dazu sind etwas geteilt. „Ich finde, es ist schon etwas unfair den Dozenten und Dozentinnen gegenüber“, meint eine Studentin. „Sie bereiten sich auf die Seminare vor, haben einen ziemlichen Aufwand und dann haben die Studierenden nichts anderes zu tun, als sich darüber zu ärgern, dass sie anwesend sein müssen? Wer sich nicht für die Module interessiert, der ist an der PH Zürich vielleicht einfach am falschen Ort.“ Klare Worte. Anders tönt es aber bei einer zweiten Studentin: „Anwesenheitspflicht? Dieses Wort kann ich ehrlich gesagt nicht mehr hören“, beklagt sie sich bei mir. „Unsere Dozentinnen und Dozenten geben immer vor, dass es für uns total wichtig sei, an ihren Seminaren und Vorlesungen teilzunehmen. Weil es sonst absolut unmöglich sei, den Stoff nachzuholen. Verpasst sei verpasst. Dabei haben die meisten doch einfach keine Lust, vor einem halbleeren Zimmer zu stehen.“ Sie überlegt kurz und fügt dann an: „und sowieso, die müssten doch das Ganze einfach positiver sehen. Die Zimmer wären ohne Anwesenheitspflicht nicht halb leer, sondern halb voll.“

17

Der Punkt ist, wir Studierenden sind alle selbst für unsere Entwicklung, unsere Erfolge und schlussendlich ein erfolgreiches Studium zuständig.Wenn wir nicht zu einem Seminar erscheinen, sind wir die einzigen Leidtragenden.


„AUGEN HÖREN MEHR ALS OHREN“ (M)ein Besuch in der Schule für Gehör und Sprache von Annina Gutmann

Gemächlich spaziere ich die Strasse entlang, gespannt auf das, was mich in der Schule für Gehör und Sprache (SGSZ) in Wollishofen erwarten wird. Mir fällt auf, dass ich auf einmal bewusst den Autos zuhöre, die an mir vorbeifahren. Oder mithöre, wie Leute miteinander schwatzen, wenn sie an mir vorbeigehen. Hören und Kommunizieren. Zwei Dinge, die für mich und viele andere selbstverständlich sind. Doch das ist es nicht…

Von aussen sieht das Schulhaus wie ein gewöhnliches aus. Noch ist Mittagszeit, als ich die Stufen zum Eingang hinaufgehe. Kaum bin ich drin, rennt eine Gruppe von Kindern vor mir durch. Sie haben offensichtlich in der Schule zu Mittag gegessen. Ein jugendliches Mädchen kommt gerade die Stufen herunter und blickt mich mit grossen runden Augen an. Sie hat mich als Fremde wohl erkannt. „Hallo“, rufe ich ihr lächelnd zu. Anstelle einer Antwort hebt sie eine Hand und winkt mir zu. Schweigend winke ich zurück. Hier kommuniziert man mit den Händen, den Augen und der Mimik.

Zentrum für Gehör und Sprache Die Schule für Gehör und Sprache zählt rund 70 Schülerinnen und Schüler im Alter von 4-18 Jahren. Als Tages- und Internatsschule besuchen sie Kinder mit einem erschwerten Spracherwerb, verursacht durch eine Hörbeeinträchtigung und/oder durch eine zentrale Wahrnehmungs- und Verarbeitungsproblematik. Die Sprache und Kommunikation stellen den Schwerpunkt sowie eine grosse Herausforderung im Schulalltag dar. Jedes Kind spricht anders. Hören und Sprechen liegen nahe beieinander und funktioniert an dieser Schule nicht bei allen Kindern gleich. Einige hören, andere nicht. Einzelne sprechen in der Lautsprache, andere haben damit Schwierigkeiten.

Die Schulfächer sind ähnlich wie in anderen Schulen: Deutsch, Mathe, Werken, Zeichnen, Kochen. Einzig das Fach Gebärdensprache ist ungewohnt auf dem Stundenplan. „Augen hören mehr als Ohren“ Die Türe des Klassenzimmers bleibt geschlossen, als ich klopfe. Ich bin zu früh. Die Klasse, die ich besuche, ist wahrscheinlich noch am Mittagstisch. Trotzdem klopfe ich ein zweites Mal – etwas lauter. Erst dann erblicke ich neben der Türfalle die Anschrift „Anmeldung“. Wie durch einen Reflex und ohne zu überlegen drücke ich noch während ich warte, den Knopf, worauf es nicht lange

dauert und ein Jugendlicher die Tür öffnet. Eine kleine blaue Lampe an der Wand brennt und erinnert mich ein zweites Mal daran, dass meine Gewohnheiten hier nicht gleich funktionieren als sonst. Das Klassenzimmer ist klein. Im Halbkreis sind sechs Tische angeordnet, an der Tafel sticht mir das Hunderterzahlenfeld mit Post-it-Zettel ins Auge. Kissen mit Bilderbüchern in einer Ecke laden zum Liegen ein, drei Computerbildschirme stehen daneben. Eigentlich ein Bild, wie man es von einem Schulzimmer kennt. Dennoch ist hier etwas anders… „Bei dieser Oberstufenklasse handelt es sich um mehrfachbehinderte Kinder (obwohl schon fast von Jugendlichen gesprochen werden kann) zwischen 13 und 18 Jahren“, erfahre ich von der Lehrperson. Neben einer Gehör- und Sprachbeeinträchtigung bringen einige Kinder unter anderem motorische sowie zerebrale Defizite mit. Ein Schüler hat autistische Züge. Es ist verständlich, dass an dieser Schule vorwiegend Lehrpersonen mit der Zusatzausbildung in der Heilpädagogik unterrichten. Anders als in regulären Schulklassen beträgt die durchschnittliche Klassengrösse zwischen vier bis acht Schülerinnen und Schüler und ist altersdurchmischt. Die Kinder haben an unterschiedliche Leistungsniveaus, welches anfangs mittels eines Standortgesprächs erfasst wird. Für jede Schülerin und jeden Schüler werden individuelle Förderpläne erstellt. Einen Lehrplan, nach welchem sich die öffentliche Schule orientiert, gibt es an der Schule für Gehör und Sprache nicht. „Wir versuchen uns soweit es geht an einen regulären Unterricht zu halten“, meint die Heilpädagogin. „Einfach sehr vereinfacht und den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler angepasst.“ Die Themen werden so gewählt, dass ein direkter Bezug zu den Kindern besteht oder ihrem Interessensgebiet ent-

18


Schulalltag mit Gebärdensprache Während zwei Lektionen in der Woche werden die Kinder speziell in Gebärdensprache und Gehörlosenkultur von einer ebenfalls gehörlosen Lehrperson unterrichtet. Einige Kinder begleiten die nonverbale Kommunikation mit der Lautaussprache, andere kommunizieren stimmlos. Es fällt auf, dass nicht alle Kinder gehörlos sind. Einige folgen einem Dialog, sprechen jedoch mit den Gebärden, damit man sie verstehen kann. Ich erfahre, dass einige Kinder, die aus einem anderen Kanton kommen, andere Handzeichen eingeübt haben. Wie in der gesprochenen Sprache gibt es also auch in der Gebärdensprache Dialekte, die das Verständnis untereinander erschweren. Wird etwas nicht verstanden,

wird das Fingeralphabet angewendet. Auch ich versuche die Kinder zu verstehen, wenn sie mir etwas sagen wollen. Ihre Gebärden oder Gestikulation sind für mein Auge manchmal verständlich, manchmal bleibt es nur ein Erschliessen oder Vermuten. Einige Gebärden lerne ich schnell, da sie sehr bildhaft sind. So heisst beispielsweise der Griff zum Ohrläppchen „Frau“ – als ob man anzeigt, dass die Frau Ohrringe trägt -, und „lieb“ wird gezeigt, indem mit den Fingern über eine Wange gestrichen wird. Komplizierter wird es, wenn es ein Gespräch werden soll oder wenn man alles Zeigen und Gestikulieren im Kontext nicht

einordnen kann. Für die Lehrpersonen und auch für alle Mitarbeiter der Gesamtschule, als auch für die Eltern, werden regelmässig Kurse und Weiterbildungen angeboten, um Einblick in diese sehr komplexe Sprache zu ermöglichen. Gleich wie jede andere Fremdsprache ist auch die Gebärdensprache eine eigene, vollwertige Sprache mit einer eigenen Grammatik, die sich von der des Deutschen unterscheidet. Dass sie sehr komplex und schwierig ist, sobald „schnell gesprochen“ wird, bestätigt jeder, der sie neu lernt. Bleibt der „Augen-Blick“ weg, bleibt alles ungehört „Die einfachste Alltagskommunikation ist sehr zeitaufwendig“, meint die Lehrperson. Etwas erklären und gleichzeitig mit den Händen zeigen, muss anders stattfinden, als mit einem kurzen Wortwechsel. Oder in der Turnhalle einfach mal rufen, dass alle wieder in den Kreis kommen sollen, funktioniert

nicht. Dies verlangt von der Lehrperson eine noch genauere und bewusstere Vorbereitung als im Unterricht in einer regulären Schule. Denn wenn es keine Töne oder Geräusche gibt, wird das Auge zum Ohr. Was bei gehörlosen Menschen auffällt: Sie beobachten besser als Hörende. „Wenn ich einen Tanz im Turnen vorzeige und erkläre, wie die Abfolgen und Bewegungen gehen, gelingt es jenen, die komplett gehörlos sind, besser, als jenen, die mir bloss zuhören“, erzählt die Heilpädagogin. Die Gehörlosen beobachten unglaublich genau. „Sie kratzen sich ebenfalls am Kopf, wenn ich das tue“, lacht sie, „obwohl das gar nicht mehr zum Tanz gehört.“

Doch gerade diese Tatsache, dass die Kommunikation über das Zeigen und den Blickkontakt geschieht, macht verständlich, dass von den Lehrpersonen ständig sehr viel Präsenz und Konzentration verlangt wird. Vielfach unterrichten sie im Team-Teaching, was möglich ist, da es meistens zwei Lehrpersonen in einer Klasse hat. „Gehörlosigkeit ist einfach, wenn man nichts hören kann und mit den Händen redet - sonst ist alles genauso wie bei anderen Leuten“, glauben viele Menschen. Doch erst, wenn man wirklich mit einem gehörlosen Menschen zu tun hat, merkt man, dass es weitaus schwieriger ist, als das. Das, was nicht im Blickfeld eines Gehörlosen ist, wird überhaupt gar nicht erst wahrgenommen. In der Schule heisst das, dass die Schülerinnen und Schüler den Blick da haben müssen, wo gelernt werden soll. Zuhören und aus dem Fenster schauen, funktioniert nicht. Die Aufmerksamkeit muss auf eine Sache gerichtet sein. Der Lehrperson zuhören und gleichzeitig Notizen machen ist eine Sache der Unmöglichkeit. Und nicht selten bedarf es erst einer Berührung am Arm oder an der Schulter, um überhaupt erst mit Aufmerksamkeit „angehört“ zu werden… Ähnlich ist das Verstehen schwer, wenn die Sprache beeinträchtigt ist. Die Kommunikation ist in beiden Fällen eine Herausforderung; geschweige denn das „Reden mit den Händen“: die Gebärdensprache. Eine Sprache, die gelernt und geübt werden muss. „Man muss wissen“, erzählt die Heilpädagogin , „mit wem man wie sprechen kann oder sprechen muss. Welche Kinder wie gut mit Gebärden umgehen können und wer nicht…“ Es wird viel mit Material gearbeitet. Dinge, welche die Kinder sehen und greifen können. Bilder, Fotos und Beschriftungen an der Tafel werden auf die Arbeitsblätter übernommen, nachdem sie als Gebärde vorgeführt werden. Wörter sind für die Lernenden etwas Sichtbares: Geschriebene Buchstaben, Gebärden oder auch schon nur die bewegten Lippen.

19

spricht. Der Raum Zürich, die Medien oder vor kurzem wurden beispielsweise Beiträge aus der 20-Minuten-Zeitung behandelt, welche die Kinder in die Schule mitbringen.


Bilder sprechen lassen Es ist still, als die Kinder vor den leeren weissen Malblättern sitzen. Alle haben ihre Kästen mit Wasserfarben und Wasserbecher aufgestellt. Bevor die Lehrperson die Vase mit den Sonnenblumen hinstellt, erfragt sie die Gebärde für diese Blume. Ein Schüler zeigt sie vor und freut sich, dass er sie richtig benennt. Ich bin ein weiteres Mal erstaunt, wie klar die Handzeichen sind. Beide Wörter „Sonne“ und „Blume“ werden so bildhaft dargestellt, dass ich es auch als Laie verstand. Und dann wird gemalt. Die Kinder malen die Blumen ab. Obwohl es keine einfache Aufgabe ist, zeigt kein Schüler ein zögerliches Verhalten. „Manchmal zeichnen sie“, erfahre ich von der Lehrperson, „wenn sie etwas sagen möchten. Für gehörlose oder sprachbeein-

trächtigte Kinder ist es ebenso eine Herausforderung, dass sie nicht verstanden werden, wie es für Hörende nicht einfach ist, sie zu verstehen. Durch die Bildsprache erlangen sie eine Sprache, mit der sie sich auszudrücken vermögen.“ Und während ich stillschweigend ihren Pinselstrichen lausche, wird mir etwas klar: Man braucht nicht zwei Ohren, um zu merken, dass sich gegenseitig zu akzeptieren wirklich leichter fällt, wenn man die Unterschiede kennt und annimmt, statt sie großzügig zu übersehen oder beiseite zu drängen. An der Schule für Gehör und Sprache stellt die Kommunikation zwar eine Herausforderung dar, dennoch bleibt sie auch hier die Basis fürw das Miteinander, was Lernen voneinander erst möglich macht.

Pädagogische Hochschule Zürich Lehrmittelverlag Zürich éducation21

Das Fachgeschäft für Bildungsmedien und Schulmaterialien

Lernmedien-Shop Lagerstrasse 14 8004 Zürich Mo–Fr 9.00–18.30 h | Sa 9.00–17.00 h

20

Telefon 043 305 61 00 www.lernmedien-shop.ch lernmedien-shop@phzh.ch


von Juri Egger

21

SPAM

Diese Zeilen entstanden als Reaktion auf die etlichen Mails an alle. Vielen Dank daf端r.


A T T I ZM

P P I T GS

ESSEN RUND UM DIE PH

Das Herbstsemester hat begonnen, die Tage werden zusehends kürzer und somit sinkt auch die ohnehin schon spärliche Sonnenscheindauer auf dem Campus der PH. Die beste Gelegenheit also, die Umgebung rund um unseren geliebten Betonblock zu erkunden. Hier kommen unsere Tipps, wo ihr euch in der Nähe verpflegen könnt. von Ester Spälti

Rio Bar Einen Katzensprung von der PH entfernt findet ihr die Rio Bar - ja, diese kleine Bar zwischen Gessnerbrücke und Lichtsignal, an der wir alle schon einmal vorbeigegangen sind. Anstatt deinen Mittag in der vollgestopften Mensa zu verbringen, kannst du dort ein Mittagsmenü geniessen, dich an einer Suppe wärmen oder, wenn dein Stundenplan von 12.00 Uhr – 16.00 Uhr gähnende Leere aufweist, einen leckeren Kaffee geniessen, welcher diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient. Im Winter laden übrigens kuschlige Wolldecken zum gemütlichen Draussensitzen ein. www.riozurich.ch

schnägg „iss fein – iss frisch – iss nah“ lautet das Motto vom schnägg und das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen. In dem zugegeben sehr kleinen, aber feinen Shop kriegt man Salate, Suppen, Sandwiches, Vegi- Sushi, Dips, Früchte und so weiter. Kurz gesagt, alles was man sich wünscht, um seine Vitaminreserven für den kommenden Winter aufzustocken. Und das Beste daran: das teuerste Produkt kostet gerade mal 7 Franken. Alle Zutaten kommen aus der Region Zürich, werden frisch geerntet und jeden Morgen frisch zubereitet. Klingt gut, gell? Finden kannst du den schnägg direkt beim Gleis18 am HB. www.schnaegg.ch

Mythos

en guet

e!

Wenn du in diesen trüber werdenden Nebeltagen deinen Sommerferien am Mittelmeer nachtrauerst, kannst du dich im Mythos wenigstens für einen Mittag etwas dorthin zurückfühlen. Wenn dir bei Tzatziki, Feta und Pitas das Wasser im Mund zusammenläuft, bist du hier am richtigen Ort. Die Pitabrote in diversen Variationen, darunter Suvlaki oder Gyros Pita, bekommst du bereits ab Fr. 9.50. Ebenfalls erwähnenswert sind die wirklich sehr gemütliche Atmosphäre im Lokal und die Authentizität der Gerichte. Nach dem Essen einen griechischen Kaffee und der Kurzurlaub über Mittag ist perfekt und du kannst mit vollem Bauch und zufriedenem Grinsen im Gesicht wieder deinen Dozierenden zuhören – in Gedanken noch im kleinen Griechenland, das sich direkt am Stauffacher befindet. www.mythos-zh.ch


DER JÄHRLICHE PASSWORTWECHSEL An den Anfang der vergangenen Sommerferien kann sich wohl noch der eine oder andere vage erinnern und vielleicht auch noch an das Mail, das zwischen Badi, Ausgang und Caipirinha mit Sonnenschirmchen in den Posteingang flatterte: obligatorischer Passwortwechsel hiess es nämlich darin. Die Wenigsten — so nehme ich an — machten bei diesem Aufruf einen Freudenschrei und liessen fluchtartig den Caipirinha in der Badi stehen, um das Passwort zu wechseln - viel mehr stelle ich mir verdrehte Augen und fluchende Zungen vor. Mit dem Ziel, das Verständnis für den jährlichen Passwortwechsel zu erhöhen, erklärt Joel Pascal Ziswiler, Informatik-Lernender Systemtechnik im vierten Lehrjahr, weshalb der Passwortwechsel unabdingbar ist. Einleitung: Juri Egger Text: Joel Ziswiler

Wo haben wir nicht schon überall Passwörter hinterlegt – eine wohl bald unübersichtliche Zahl an Logins und geheimen Buchstabenkombinationen säumt unser digitales Leben. Und auch der Zugriff auf die Infrastruktur der PH Zürich benötigt natürlich ein Login und ein Passwort – zum Glück für WLAN, E-Mail, Drucker und VPN nur ein und dasselbe. Die Versuchung ist gross, ein universelles Passwort für alle erdenklichen Logins zu nutzen. Aber: Hat ein Bösewicht einmal das Passwort in der Hand, wird er dieses sogleich an allen erdenklichen Orten testen. So kann das Auffliegen des Passwortes an einem „harmlosen“ Ort zum Desaster werden. Warum muss man Passwörter immer wieder in zyklischen Abständen ändern? Jedes Passwort lässt sich mit genügend Zeitaufwand und grosser Rechenpower „erraten“ oder in Informatiksprache: hacken. Je komplexer das Passwort, desto grösser ist der Zeitaufwand, um es herauszufinden. Diese geheimen Kombinationen haben also sozusagen ein Verfallsdatum. Das muss der Informatikdienst der PH Zürich beachten, weshalb ein jährlicher Passwortwechsel für Studierende sowie für Mitarbeitende der PH unausweichlich ist. Mit dem jährlichen Wechsel schützen wir uns vor allem vor Hack-Angriffen; doch dies ist nicht das einzige Problem: Viele kennen es, man benutzt das identische Passwort für zahlreiche Accounts in verschiedenen Systemen. Um das Passwort nicht zu vergessen, schreibt man es auf einen Notizzettel und klebt diesen unter die Tastatur oder unter den Tisch. Wenn folglich der Notizzettel in falsche Hände gerät, spricht man von einer zufälligen Veröffentlichung / Teilung des Passwortes, was fatale Auswirkungen hätte - denn der Hacker bekäme einfachen Zugriff auf private Informationen, Accounts und Systeme. Aber warum das PH Passwort? Meine Daten an der PH sind doch nicht so wichtig… Das stimmt vielleicht auch. Aber jemand, der Dein Passwort besitzt, besitzt Deine Identität. Er könnte sich mit Deinem Namen ins PH-Netzwerk einloggen und so per Mails Personen beleidigen oder SPAM-Nachrichten (z.B. Werbungen) verschicken. Mit primärem Zugriff kann ein versierter Hacker möglicherweise weitere Hürden überspringen und in sensible Bereiche vordringen. Fazit: Der Passwortwechsel ist zu unserem eigenen Schutz. Obwohl man vielleicht keinesfalls geheime Daten besitzt, die nicht an die Öffentlichkeit geraten sollten, könnte es trotzdem sein, dass die eigene Identität missbraucht oder euer Rechner ausspioniert wird. Joel Ziswiler Informatik-Lernender Systemtechnik im 4. Lehrjahr

23

Die Redaktion bedankt sich bei Joel für die Ausführungen und wünscht ihm für den weiterenVerlauf seiner Lehre alles Gute.


Dr. PHlex

Lieber Q Es tut mir sehr leid, dass du dich ausgeschlossen fühlst und hoffe, dir mit meiner Antwort aus der unangenehmen Situation zu helfen. Du musst dir zuerst im klaren sein, dass es verschiedene Arten von Plagiaten gibt und du dich für eines entscheiden solltest. Du kannst fremde Texte in deine Arbeiten einfügen, du kannst einen eigenen Text bei verschiedenen Arbeiten verwenden, du kannst einen Text mit einer anderen Person zusammen verfassen oder gar von einer dritten Person schreiben lassen. Diese Optionen gelten als relativ sicher, dass sie dich erwischen. Du darfst auf keinen Fall deklarieren woher der Text ursprünglich stammt. Dies bedeutet: Keine Fussnoten, keine Anführungsund Schlusszeichen verwenden und bestimmt kein Literaturverzeichnis anhängen. Bei Partnerarbeiten auf keinen Fall den Mitstudenten erwähnen. Jeder schreibt auf seine Arbeit seinen Namen. Was du dir aber im Klaren sein musst, ist dass du den Fall ziemlich lange herumschleppen wirst. Man rechnet mit mindestens einem Semester. Die grösste Erfolgsquote wirst du bei einem Na-

tur und Technik Modul haben. Ich hoffe ich kann dich mit meinen Tipps zum ultimativen Plagiator machen. Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltewillen. Beste Grüsse, Dr. PHlex

von Daia Von Planta

Lieber Dr. PHlex Ich bin zwar schon seit mehreren Semestern an der PH Zürich. Trotzdem habe ich oft das Gefühl, dass ich nicht ganz dazugehöre. Ich spreche nicht von den Seminaren oder den Mittagspausen. Es ist etwas anderes. Ich fühle mich ausgeschlossen, weil ich noch nie mit einem Plagiatsvorwurf konfrontiert wurde. Mehrere Mitstudierende diskutieren über Vorgehensweisen, Vorladungen, Gespräche und eingeschriebenen Briefen, die in Zusammenhang mit einem Plagiatsvorwurf entstehen. Leider gehöre ich einfach nicht dazu! Vieles habe ich schon versucht, aber nie geschafft! Ich würde unglaublich gerne plagiieren. Was kann ich tun? Liebe Grüsse Q

Es plagt dich PH-Kummer, du kannst dich nicht mehr konzentrieren? Nicht lange zögern, Dr.PHlex konsultieren!

24


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.