Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 35, 17. Februar 2020
Lehrerinnen früher und heute Trends der Generationen Zankapfel Altersvorsorge Öko(un)logisch
Impressum
Ausgabe: RePHlex Nr. 35, 17. Februar 2020, Auflage: 1300 Stück Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich; vs@phzh.ch; www.facebook.com/vsphzh Druck: Merkur Zeitungsdruck AG, Gaswerkstrasse 56, 4900 Langenthal Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich; rephlex@phzh.ch Redaktionsleitung: Michelle Speck Redaktion: Jelena Bosiokovic, Marta Ribeiro, Michelle Speck, Céline Haag, Gino Egli, Miro Müller, Teresa Dreßler, Whitney Huber, Gaétan Surber, Lisa Rebmann, Chiara Profeta, Valentina Botic, Dorina Kista, Gioia Rodriguez Titelbild: Whitney Huber Küche: Michelle Speck Layout & Gestaltung: Miro Müller, Michelle Speck Inserieren: vs@phzh.ch – Einsendeschluss Ausgabe 36: 26.04.2020 2
Generationen 4
Editorial
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Lehrerinnen früher und heute Idealbild Mary Poppins - oder doch eher Dolores Umbridge?
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Neue Generation an der PH Wie wirkt sich die neue Studienordnung auf den KUst-Studiengang aus?
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Trends der Generationen Von den Ghostbusters zu Stranger Things
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Infos vom VS
20 Pinnwand 24 Portraitiert 30 Rätsel 31 #phlife 31 Comic 32
Dr. PHlex
Zankapfel Altersvorsorge Steht die AHV mit einem Fuss im Grab?
Exgüsi,
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Boomer.
Ökounlogisch Die konstante Konfusion mit konsequentem Konsum
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Fürchte dich nicht vor Social Media! Ersetzen Follower Freunde?
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Literaturvorschlag „Was man von hier aus sehen kann“
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Creative Page: Anziehpuppen Wenn Modedesign auf Scherenschnitt trifft
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OK Boomer! Graue Haare und rote Köpfe
DIE ZAHL 117 Anzahl der WC-Anlagen der PHZH (inkl. LAD)
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Ein grober Überblick In der Soziologie ist eine Generation eine Menschengruppe, die als sogenannte Altersgruppe in ihrer Gesellschaft oder aufgrund der Prägung durch ein spezifisches historisches oder kulturelles Ereignis eine zeitbezogene Ähnlichkeit aufweisen. Die grobe Einteilung in verschiedene Generationen ist ein Versuch, deren Hauptmerkmale zu benennen und zusammenzufassen. Traditionalisten (1922 – 1945), Baby Boomer (1946 1964), Gen X (1965 – 1979), Gen Y oder auch bekannt als Millennials (1980 – 1996) und Gen Z (ab 1997) sind die fünf Generationen, die nach dem Zeitraum ihrer Geburt eingeteilt worden sind. Jede Generation wurde durch sogenannte Generationserlebnisse beeinflusst, beispielsweise Kriege, Nachkriegszeiten, Wirtschaftskrisen, Internetboom und Digitalisierung.
Illustration Jérôme Philipp
Beim Eintritt sind PH-Bachelorstudierende im Durchschnitt 23,1 Jahre alt und somit eigentlich Teil der Millennials bzw. Gen Z. Millennials haben die Jahrtausendwende bewusst miterlebt und bekamen den Internetboom und die Globalisierung in vollen Zügen mit. Sie zeichnen sich im Gegensatz zu den Vorgängergenerationen durch ein hohes Bildungsniveau aus. Die Gen Z, auch Generation YouTube genannt, hat die Digitalisierung des Alltags bereits komplett in ihr Leben integriert. Sie haben einen grossen Wunsch nach freier Entfaltung, sind sich aber auch ihrer unsicheren Zukunft bewusst. Natürlich haben wir uns eigenständig entwickelt und eigene Werte und Ziele gesetzt, aber eventuell kannst du bestimmte Merkmale in deinem Leben ebenfalls erkennen, die sich einer bestimmten Generation zuschreiben lassen. Zu welcher Generation passt du? Michelle Speck
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Lehrerinnen früher - heute
Wie die Erwartungen an weibliche Lehrpersonen anfangs des 20. Jahrhunderts aussahen. Text Marta Ribeiro Illustration Whitney Huber
«Fräulein Rust meisterte ihre Aufgabe zur allgemeinen Zufriedenheit (...)» …hiess es vor etwas mehr als 100 Jahren, als erstmals eine Frau an einer Schule im Kanton Zürich unterrichten durfte. Sie trat die Stelle anfangs als Vertretung an und erhielt kurz darauf ihre erste eigene Klasse. Ziemlich schnell breitete sich die Berufstätigkeit der Lehrerin aus, was bei den männlichen Lehrern einen enormen Widerstand auslöste. Man(n) hatte unter anderem Angst davor, seinen Status in der Gesellschaft zu verlieren. Man konnte sich die Lehrtätigkeit einer Frau nur als Unterstützung der männlichen Lehrkräfte vorstellen. Gegen den Willen der Lehrer erkämpften sich die Frauen das Recht zum Unterrichten, sodass es im 20. Jahrhundert bereits selbstverständlich war, dass eine Frau unterrichten durfte. Heute ist eine Schule ohne Lehrerinnen unvorstellbar. Man spricht seit 2001 sogar von einer Feminisierung des Lehrberufs und schiebt unter anderem sogar Leseschwäche und Minderintelligenz bei Jungen den Lehrerinnen in die Schuhe. Lehrerinnen lassen sich nichtsdestotrotz nicht einschüchtern, weshalb zurzeit ein grosser Lehrerinnenüberschuss herrscht. Aus diesem Grund sind männliche Lehrer heute sehr gefragt und haben kaum Mühe, eine Stelle zu finden. Auch das Selbstvertrauen und die Emanzipation der Lehrerinnen stieg mit der Zeit rasant an. Lehrerin heute Wovor einem als Lehrerin früher bangte, spielt heute überhaupt keine Rolle mehr. Die heutige Lehrerin ist nämlich nicht mehr nur Lehrerin, sondern gleichzeitig Ehefrau, Mutter, Künstlerin und Bloggerin. Wir dürfen reisen, wohin wir wollen, treffen, wer uns gefällt und, solange es den Unterricht am kommenden Montag nicht beeinflusst, das ganze Wochenende lang Party machen, wenn uns danach ist. Und doch haben wir Lehrerinnen uns für den Beruf der Vorbildfunktion entschieden. Kann man sich dies mittels Social-Media verscherzen? Vor zwei Jahren wurde eine junge Primarlehrerin in den Medien kritisiert, weil sie freizügige Bilder auf Instagram postete. Die Meinungen unterschiedlicher Pädagogen und Fachstellen gingen dabei weit auseinander. Während sich der Lehrerverband darüber aufregte und der Meinung war, Lehrerinnen sollten ein gutes Vorbild für die Schülerinnen und Schüler sein und auf solche Posts verzichten, stand unter anderem ihr Arbeitgeber hinter ihr und 6
munterte die junge Lehrerin auf: «Es ist wichtig, dass Lehrpersonen heutzutage wissen, wie Social Media funktioniert und wie man sich auf diesen Kanälen richtig verhält. Nur so können sie den Schülerinnen und Schülern glaubwürdig Social-Media-Wissen vermitteln.» Lehrerin früher – Lehrerin heute Anders als heute gab es für Lehrerinnen im 20. Jahrhundert strenge Regeln, welche es einzuhalten galt. Keinesfalls durfte eine Lehrerin im 20. Jahrhundert beispielsweise heiraten oder sich mit einem Mann treffen, was man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen kann. Nicht nur in Bezug auf das Verhalten wurden Regeln aufgestellt: Auch wie Lehrerinnen sich zu kleiden hatten stand im damaligen Vertrag. Die 1915 aufgestellten Regeln für Lehrerinnen der Stadt Zürich werden nachfolgend aufgelistet. Hand aufs Herz: Wärst du auch zu dieser Zeit auf dem Weg zur Lehrerin?
Regeln für Lehrerinnen (1915: Vertrag der Stadt Zürich für die Anstellung von Lehrerinnen)
1. Während der Dauer ihrer Anstellung dürfen sie sich nicht verheiraten. 2. Sie dürfen keinen Umgang mit Männern pflegen. 3. Von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens halten sie sich zu Hause auf, ausser wenn sie an einem Anlass der Schule teilnehmen. 4. Sie dürfen sich nicht in Kaffees der Innenstadt herumtreiben. 5. Sie dürfen sich nicht über die Stadtgrenzen hinausbegeben, ohne dafür eine Bewilligung des Schulvorstehers zu haben. 6. Sie dürfen mit keinem Mann in einer Kutsche oder einem Automobil mitfahren, es sei denn, der Mann sei ihr Vater oder Bruder. 7. Sie dürfen keine Zigaretten rauchen. 8. Sie dürfen keine Kleider in hellen Farben tragen. 9. Sie dürfen sich unter keinen Umständen ihre Haare färben. 10. Sie müssen mindestens zwei Unterröcke tragen. 11. Ihre Kleider dürfen nicht kürzer sein als 5 cm über dem Knie. 12. Um das Klassenzimmer ordentlich und sauber zu halten, müssen sie: den Boden mindestens einmal täglich wischen, den Boden mindestens einmal wöchentlich mit heissem Seifenwasser schrubben, die Wandtafeln mindestens einmal täglich reinigen, morgens um 7 Uhr anfeuern, damit das Zimmer um 8 Uhr warm ist.
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Neue Generation an der PH
Eine Woche lang hat Markus Brandenberg, Abteilungsleiter der Eingangsstufe, die Studierenden des neuen KUst-Studiengangs in den Lehrveranstaltungen begleitet. Dadurch hat er eine typische Woche eines Studierenden miterlebt, und das vom Morgen bis am Abend. Text Michelle Speck
Was war der Hintergrund für diese Begleitung? Im Herbstsemester 2019 haben wir den neuen Studiengang KUst H19 eingeführt. Dieser hat in allen Semestern eine neue Struktur und unterliegt einem neuen Konzept. Ich wollte sehen, wie sich diese neue Planung auf die Arbeit der Studierenden auswirkt, weil die Woche relativ vollgepackt ist. Es gibt viele Präsenzveranstaltungen, die nacheinander stattfinden und ich wollte einen Einblick bekommen, wie die schnellen Wechsel von einem Thema ins nächste und der Unterricht vom Morgen bis am Abend ablaufen. Ein weiterer Grund war, dass wir den Studierenden kommuniziert hatten, dass wir sie in den Veranstaltungen erwarten, aber die Präsenz nicht kontrolliert werden würde. In der Berufspraxis müssen sie anwesend sein. Die Inhalte der Veranstaltungen werden am Ende des ersten Jahres mit einer Prüfung überprüft, sprich es ist Sache der Studierenden, ob sie in den Veranstaltungen etwas lernen wollen oder nicht. Ich wollte sehen, wie viele anwesend sind, wann sie fehlen und warum sie fehlen. Ich habe mit ihnen im Verlaufe der Woche besprochen, wie die Woche für sie ist und bekam ein Gespür, ob die Änderungen umsetzbar sind. Welche sind denn die wichtigsten Änderungen im neuen Studiengang? Für uns sind es neu drei Studienphasen: Die erste Phase beinhaltet eine starke Präsenz in allen Fächern, die aber nicht obligatorisch ist. Im ersten und zweiten Semester haben die Studierenden alle Fächer in Form von Seminaren und zwar möglichst in gleichen Gruppen. In jedem von diesen Fächern gibt es am Ende dieser ersten Phase eine Prüfung. Die zweite Phase ist das dritte und vierte Semester. Da geht es darum, dass die Studierende selbstständig an verschiedenen Arbeiten anfangen zu schreiben. Zum einen an der Bachelorarbeit und zum anderen an den Fachdossiers, die sie in jedem Fach erstellen. Die Fachdossiers bestehen aus der gelernten Theorie und der Praxisumsetzung. Am Ende des Studiums nehmen sie diese ans Kolloquium mit und so schliesst das Studium ab. Bei der Erstellung der Fachdossiers begleitet man die Studierenden am Anfang, zeigt ihnen an einem Beispiel, wie es aufgebaut werden sollte und arbeitet miteinander, sodass sie nachher selbstständig weiterarbeiten können. Das vierte Semester ist das Quartalpraktikum. Da wird das Modul Unterrichtsqualität anders 8
ablaufen: Disziplinübergreifend, sodass man sich in drei Fächern Gedanken über Unterrichtsqualität macht. Die dritte Phase, sprich das fünfte und sechste Semester, sind dann nur noch Wahlmodule. Da gibt es kein Stundenplan mehr, sondern jeder Studierende besucht in jedem Fach Wahlmodule, zwei in der Fachdidaktik und sechs in B&E. Dies beginnt bereits im Zwischensemester. Da können die Studierenden ihren eigenen Stundenplan zusammenstellen. Je nach Wahl geht dann das Studium länger. Das kann man aber selber planen, darum muss man es nicht mit der Studiengangleitung abmachen. Diese drei Phasen sind uns wichtig, weil jede einen ganz anderen Schwerpunkt hat. In der ersten geht es um den Aufbau von Wissen und fachlichen Kompetenzen, in der zweiten geht es um den Anfang des Herstellens von Verbindungen zwischen Theorie und Praxis in grossen Feldern und in der dritten Phase liegt der Schwerpunkt auf den eigenen Bedürfnissen oder Interessen. Das ist sozusagen der Hauptmotor des Ganzen. Die Eigenständigkeit der Studierenden ist uns wichtig. Es sollte früh klar sein: «Ich möchte etwas lernen – und nicht nur, weil die anderen mir das sagen.» Natürlich heisst das auch, dass es anspruchsvolle Prüfungen sind, aber wir wollten auch keine Leistungsnachweise mehr. Die Prüfungen am Schluss der ersten Phase und die Fachdossier am Schluss der dritten Phase sind eigentlich unsere «Leistungsnachweise». Dort sind grössere inhaltliche und zeitliche Räume möglich. Das ist das Ziel, weil wir gemerkt haben, dass Studierende, die kleinschrittige Leistungsnachweise machen, zwar dauernd beschäftigt sind, aber eigentlich nicht wirklich lernen und auch ihr Lernen nicht selber gestalten können. Wie ist es aus ihrer Perspektive der Gruppe, die sie begleitet haben, ergangen? Es war etwa Mitte Semester, als ich sie begleitet habe. Nicht ganz am Anfang und auch nicht ganz am Schluss. Ich habe die meisten sehr engagiert erlebt. Bei Einzelnen habe ich mir gedacht, dass sie noch nicht ganz den Weg gefunden haben, aber das kann ja noch passieren. Ich habe gestaunt, wie schnell sie in ein neues Thema einsteigen und sich dort wieder engagieren und mitreissen lassen. Im Gespräch mit ihnen merkte ich, dass ihr Selbstlernanteil in Bezug auf die Prüfungen noch eine sehr grosse Welt ist, die im Hintergrund auf Ilias abläuft. Die Studierenden haben auch gemerkt, dass die Dozierenden sehr
intensive Veranstaltungen gestalten, bei denen jede Menge abgeht. Ich finde, die Dozierenden geben richtig Gas, sind gut vorbereitet und haben auch ein interessantes und dichtes Programm. Auch für die Dozierenden hat sich einiges geändert, weil sie ihr Seminar so gestalten müssen, dass die Studierenden das Gefühl haben, dass sie etwas mitnehmen können – sonst kommen sie nicht ins Modul. Das war auch für mich hochinteressant. Die Prüfung ist zu diesem Zeitpunkt noch recht weit weg gewesen, da es Dezember war und die Prüfung erst im Sommer 2020 stattfindet. Ich denke, dass das jetzt präsenter in den Köpfen der Studierenden sein wird.Wir haben auch allen Dozierenden ans Herz gelegt, eine Standortbestimmung durchzuführen, damit die Studierenden auch wissen wo sie stehen. Als sie in den Modulen waren, gab es da eine Auswirkung der neuen Präsenzregelung (keine Präsenzpflicht) auf die Anzahl der Studierenden, die anwesend waren? Nein, meistens sind alle da gewesen. Sogar am Freitag um 16 Uhr. Die Veranstaltung konnte gut stattfinden, weil eigentlich mehr oder weniger alle da waren. Gab es Hindernisse oder Stolpersteine bei den Studierenden? Ich glaube, die Unterlagen auf Ilias sollten besser strukturiert sein. Das müssen wir noch mit den Dozierenden genau angucken, damit den Studierenden klar ist, was man erwartet – ob alle gelesen werden sollten oder es ein Zusatzangebot ist. Dies ist nicht ganz klar gewesen für die Studierenden, da das die Dozierenden zum Teil alle anders machen. Wenn man da strukturierter und ähnlicher vorgeht, würde es sicher einfacher und übersichtlicher sein für die Studierenden.Was uns erstaunt hat war, dass die Ateliers am Mittwochnachmittag, bei denen die Studierende an ihren Basiskompetenzen arbeiten können und Fragen zum Modul stellen können, nicht gut besucht werden. Ich nehme an, dass die Studierende auch ihre Zeit brauchen, um dann noch ihr Selbstlernen voranzutreiben. Wahrscheinlich haben die Studierenden dann vor der Prüfung ein unglaubliches Bedürfnis nach diesen Ateliers und dann müssen wir zusätzliche Dozierende freistellen, die Hilfestellung leisten können. Wir planen bereits jetzt im Zwischensemester Ateliers ein, damit man vor der Prüfung noch ein Zeitfenster hat. Gibt es sonst noch Änderungen oder Anpassungen, die vorgenommen werden sollten im neuen Studiengang? Am Mittwochmorgen von 8 bis 10 Uhr haben wir noch ein Vorlesungsfenster, da hat jedes Fach, je nach Bedarf, eine Stunde oder zwei, bei denen wichtige Teile für alle behandelt werden. Das ist auch freiwillig und dort ist etwa ein Drittel der Studierenden anwesend. Was wir dieses Semester jetzt versuchen, ist, diese Vorlesungen zu filmen, und zwar nicht die Dozierenden, sondern die Folien und den Ton dazu. Das würden wir dann auf Ilias stellen, sodass man, wenn man da nicht gewesen ist, im Nachhinein die Möglichkeit hat, daran zu arbeiten. Es
gibt dann natürlich das Risiko, dass noch weniger kommen, aber ausprobieren kann man es. Finden Sie die Änderungen haben zu einerVerbesserung des Studiengangs beigesteuert? Als ich mit den Studierenden geredet habe, ist es ihnen bewusst gewesen, dass es um ihr Studium geht. Es ist ihnen vor allem bewusst geworden, als sie von ihren Kolleginnen und Kollegen der anderen Abteilung bzw. Studiengängen gehört haben, was die alles an kleinschrittigen Leistungsnachweisen erbringen. Wir hoffen einfach, dass es nach wie vor eine Steigerung gibt in der Verantwortung der Studierenden. Wir möchten, dass sie das Studium zu ihrer Sache machen. Wenn wir ihnen die ganze Zeit vorschreiben, was sie wann und wie zu tun haben, müssen sie die Verantwortung gar nicht übernehmen. Machen Sie im nächsten Semester nochmals einen Besuch in diesem Studiengang? Das habe ich mir noch nicht überlegt. Es wäre natürlich sinnvoll, besonders im Blick auf die Prüfungen. Wir haben da natürlich auch die Rückmeldungen der Dozierenden. Wir treffen diese zwei Mal im Semester. Sie erleben es unterschiedlich. Die einen sind ein wenig skeptisch dem neuen Konzept gegenüber und andere finden, das sei super so. Auch wenn sie Veranstaltungen hatten, an denen nur wenige Studierende anwesend waren, fragen sie sich, an was es liegen könnte. Dies ist natürlich auch eine Belastung für die Dozierenden. Es kann ja auch einfach am Stundenplan liegen oder an einer Grippe, dass mehrere Studierende fehlen. Es ist wichtig, dass die Studierenden und Dozierenden im Gespräch sind. Ich erhoffe mir, dass eine Verbindlichkeit entsteht in diesen Gruppen, die jedes Modul gemeinsam besuchen und ein gewisses Selbstbewusstsein bei den Studierenden entsteht. Sie sollten nicht nur eine Einzelmaske sein, sondern sich auch als Gruppe einbringen. Ist es das Ziel, dass die anderen Abteilungen, Primar und Sek, ihrem Beispiel folgen? Nein, KUst hat ihre Entwicklung gemacht und Sek und Primar haben ihre Entwicklung gemacht. Wir waren da wenig im Austausch. Aber wir haben gerade in dieser Woche einen Arbeitstag, wo wir uns gegenseitig zeigen, was wir gemacht haben und was sich allenfalls bewähren könnte. Das ist im Prorektorat schon ein Thema, wie man voneinander lernen kann. Wir sind ja auch noch nicht fertig. Es ist ein Prototyp, und wir gucken mal was geht und was nicht, und was man allenfalls anpassen sollte. Wenn wir da auf gewisse Fragen stossen, bei denen andere gute Antworten haben, würde es sich bewähren, sich gegenseitig zu beeinflussen. Den Schritt , gemeinsame Wahlmodule auszuschreiben, könnte man ja schon machen. Technisch ist es dann nicht so einfach. Es wäre aber auch gut für den Austausch zwischen den Studierenden. 9
Illustration Whitney Huber
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Zankapfel Altersvorsorge
Die Klimakrise, das Verhältnis der Schweiz zur EU und die Zukunft unserer Altersvorsorge. Diese Themen werden allem Anschein nach das politische Jahr 2020 dominieren. Da diese Ausgabe im Zeichen der Generationen steht, möchten wir uns in diesem Artikel dem letzteren dieser drei Themen widmen. Text Gaétan Surber
Die Menschen leben länger und die Geburtenrate bewegt sich seit Jahrzehnten auf einem niedrigen Niveau. Seit 1970 ist die hiesige Lebenserwartung um ganze 10 Jahre gestiegen. Nun geht die Babyboomergeneration in Rente, womit unsere Altersvorsorge vor eine Zerreissprobe gestellt wird. Gemäss dem Bundesamt für Sozialversicherungen dürfte die AHV ohne Sanierung ab circa 2030 rote Zahlen schreiben. Gleichzeitig wird die Situation für Ü50-Arbeitnehmende immer prekärer. Wer ein gewisses Alter erreicht hat, tut besser gut daran, seinen Job nicht zu verlieren. Aufgrund höherer Löhne und höherer Arbeitgeberbeiträge sind ältere Personen für den Arbeitsmarkt unattraktiver und finden nach Beendigung eines Anstellungsverhältnisses nur schwer wieder einen Job. Unsere Altersvorsorge muss reformiert werden. Darüber besteht ein breiter politischer Konsens. Wie jedoch die konkreten Lösungen aussehen sollen, daran scheiden sich die Geister. In dieser Übersicht erfährst du, wie die jeweiligen Rezepte der politischen Parteien aussehen. In der rechten Spalte findest du einen Glossar, in welchem altersvorsorgespezifische Begriffe erklärt werden.
Die SP stellt sich grundsätzlich gegen Rentenkürzungen oder Rentenalterserhöhungen. Ebenfalls stellt sie sich gegen die Angleichung des Rentenalters beider Geschlechter. Dies begründet sie mit der ökonomisch schlechteren Stellung der Frau. Da viele Frauen keiner Lohnarbeit oder dieser nur mit geringerem Pensum nachgegangen sind, sind deren AHV- und Pensionskassenrenten oft deutlich niedriger. Die SP sieht dieses zusätzliche Jahr Anspruch auf eine AHV-Rente als Kompensationsmassnahme für die unbezahlte Care-Arbeit, welche überwiegend von Frauen geleistet wird. Auf alle Einkommen wird der gleiche Prozentsatz an die AHV geleistet, jedoch ist die Auszahlung der AHV nach oben gedeckelt. Dadurch findet eine solidarische Umverteilung statt. Die SP möchte dieses Modell stärken und die anderen Rentenformen abbauen. Zum Ausbau der AHV werden verschiedene Instrumente vorgeschlagen: Eine Erbschaftssteuer, eine Finanztransaktionssteuer, die Verwendung von Nationalbankgewinnen oder auch eine weitere Erhöhung der Mehrwertsteuer.
Die CVP fordert das Rentenalter 65 für beide Geschlechter und ein flexibles Eintrittsalter. Wie die FDP möchte sie die Pensionskassensätze für alle Altersklassen vereinheitlichen, sodass ältere Arbeitnehmende bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Ebenfalls verlangt die CVP, dass Frauen und Personen mit tiefem Einkommen bessergestellt werden. Beruf und Familie soll besser zu vereinbaren sein und die Angehörigenpflege finanziell anerkannt werden. Insgesamt bleibt die CVP, entsprechend ihrem Profil als Mittepartei, eher schwammig in ihren Forderungen. 12
Erste Säule / AHV Die AHV bildet das Fundament der Altersvorsorge. Jede Person, welche einer Erwerbsarbeit nachgeht, muss in die AHV einzahlen. Der Beitrag von 10,55 % wird je zur Hälfte durch ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn bezahlt. Jede arbeitende Person hat Anspruch auf eine AHV-Rente. Die Höhe der Rente ist nach unten und oben limitiert und ist von den eingezahlten Beiträgen abhängig. Die AHV wird im Umlageverfahren finanziert. Aktuell hat die AHV 45 Mia. Franken Reserve. Zweite Säule / BVG / Pensionskasse Ab 25 Jahren zahlt jede Person auf ihren versicherten Lohn (ab 24‘885 bis 85‘320 Franken) einen prozentualen Beitrag an ihre Pensionskasse. Die Beiträge nehmen mit dem Alter prozentual zu und müssen mindestens zur Hälfte vom Arbeitgeber übernommen werden. Eine höhere Lohnsumme kann freiwillig versichert werden. Koordinationsabzug Dieser Betrag wird vom Bruttolohn abgezogen, um den koordinierten Lohn zu bestimmen. Der Abzug beträgt derzeit 7/8 der maximalen AHV-Rente, das entspricht 24’885 Franken. Der Koordinationsabzug entspricht ungefähr der AHV-Rente.
Die SVP fordert eine Umlagerung von Asyl- und Entwicklungshilfegeldern in die AHV. Das Rentenalter soll für beide Geschlechter auf 65 angehoben werden und dann schrittweise an die steigende Lebenserwartung angepasst wie auch in Abhängigkeit der finanziellen Lage der AHV gesetzt werden.
Auch die Grünen möchten den Koordinationsabzug für die zweite Säule senken. Ebenfalls gefordert wird die freie Pensionskassenwahl, sodass man seine PK auch nach ethischen und ökologischen Kriterien auswählen kann. Pensionskassen gehören mit über 800 Milliarden Franken Anlagevermögen zu den Big Playern der Anleger und investieren oft auch kräftig in Rüstungsunternehmen oder Kohleproduzenten. Ähnlich wie die SP möchten die Grünen die AHV nicht abbauen, sondern mit neuen Geldströmen sanieren. Vorgeschlagen wird zum Beispiel eine Energiesteuer, welche nicht den zumeist besteuerten Faktor Arbeit, sondern den Energieverbrauch ins Visier nimmt. Auch Steuern auf Kapitalgewinne wie Aktiendividenden, die Erbschaftssteuer oder die Kapitalverkehrssteuer werden angeführt. Die Grünen sprechen sich wie die SP gegen ein höheres Renteneintrittsalter aus und begründen dies mit dem seit Jahrzehnten fortwährenden Produktivitätszuwachs der Arbeitnehmenden.
Die FDP fordert wie die SVP einen späteren Renteneintritt. Ebenfalls soll das Eintrittsalter künftig von der Lebenserwartung abhängig sein. Um eine finanzielle Schieflage zu verhindern, fordert die FDP eine Schuldenbremse für die AHV. Wenn also die Reserven der AHV aufgebraucht wären, so müssten die RentnerInnen mit Kürzungen der Auszahlung oder einem noch späteren Eintrittsalter rechnen. Um die AHV zu finanzieren, ist für die FDP ebenfalls eine moderate Erhöhung der Mehrwertsteuer vorstellbar. Nebst dem späteren Renteneintritt fordert die FDP auch die Flexibilisierung des Renteneintritts. Wer länger als das reguläre Renteneintrittsalter arbeiten möchte, sollte dies ohne Nachteile tun dürfen. Für die BVG (Pensionskasse) sieht die FDP folgendes vor: Der gesetzliche Umwandlungssatz für den obligatorischen Teil soll auf 6 % gesenkt werden, die Beitragssätze für alle Altersklassen angeglichen werden und die Arbeitnehmenden sollen nicht wie bisher erst ab 25, sondern bereits ab 18 in die berufliche Vorsorge einzahlen. Zudem soll der Koordinationsabzug gesenkt werden, sodass auch Teilzeitarbeitende in die Pensionskassen einzahlen. Ebenfalls möchte die FDP die dritte Säule stärken, sodass die EinzahlerInnen mehr von ihrem Einkommen steuerbegünstigt anlegen können. Insgesamt sieht die FDP also eine Stärkung der zweiten und dritten Säule vor, während sie der AHV wenig bis keine neuen Mittel zuführen möchte.
Dritte Säule / individuelle Altersvorsorge Falls man zusätzlich zu den ersten zwei Säulen eine Altersvorsorge einrichten möchte, kann man bei einer privaten Bank oder Versicherung Alterskapital anlegen. Dies bringt steuerliche Vorteile. Umlageverfahren Die AHV wird durch das Umlageverfahren finanziert. Dabei zahlen alle Versicherten in einen Topf (AHV-Fonds) ein und für die aktuellen BezügerInnen wird das benötigte Geld abgeschöpft. Kapitaldeckungsverfahren Das eingezahlte Geld der Versicherten wird angelegt. Bei Bezug im Alter wird das Kapital des Versicherten zuzüglich der Rendite in Tranchen ausgezahlt. Umwandlungssatz Dieser Prozentsatz bezeichnet den Anteil des jährlich ausgezahlten Pensionskassenvermögens. Aktuell liegt der obligatorische Umwandlungssatz bei 6,8 %, was gesetzlich festgelegt wird. Bei Einkommen über der obligatorischen Versicherungssumme (85‘320 Franken) kann der Umwandlungssatz vom Versicherer festgelegt werden.
Fazit Die Grüne und SP wollen mit neuen Finanzierungsmodellen die AHV stärken und lehnen einen späteren Renteneintritt oder Rentenkürzungen ab. Der bürgerliche Block der FDP und SVP befürworten ein längeres Arbeitsleben und setzen bei der Altersvorsorge auf die kapitalbasierten Modelle der zweiten und dritten Säule. Dem umverteilenden Charakter der AHV stehen die FDP und SVP kritisch gegenüber und fordern daher weniger Grundleistungen und mehr Eigenverantwortung. Die CVP geht in ihren Forderung weniger weit als die beiden Rechtsparteien und fordert das Rentenalter 65 mit gewissen sozialen Kompensationen. 13
Ökounlogisch
Die Thematik mit unserem Klimaproblem geht schon vielen auf die Nerven. Zu Recht. Jeder behauptet irgendetwas. Man liest und hört alles Mögliche. Die Avocado wurde zur Sünde, Quinoa zum scheinbaren Helden. Aber was stimmt nun wirklich? Text Teresa Dressler Illustration Chiara Profeta
Das Gemüseregal ist widersprüchlich. Es herrscht ein Zwiespalt zwischen in Plastik eingepackten Bio-Gurken gegenüber den unverpackten, herkömmlichen Gurken. Die Schweizer Gewächshaus-Tomaten gegen die an der Sonne gewachsenen, mit dem LKW transportierten, spanischen Tomaten. Was sollen wir tun? Dinosaurier sind auch ausgestorben Wir als Bewohner der Erde haben ein Problem. Die Menschen sind daran schuld.Was ist also die Lösung? Die Menschen sollten aussterben. Dann könnte sich unser blauer Planet ordentlich erholen. Jede Spezies ist schliesslich mal am Ende ihrer Existenz. Aber man kann natürlich keinen Genozid ausüben. Das wäre unverhältnismässig. Stattdessen kann jeder seinen Teil zur Rettung unserer Umwelt und so die Rettung von UNS beitragen. Ich spreche dabei nicht von Selbstkasteiung oder Verzicht bis zum Mangel. Viele Menschen sind auf gewisse Dinge angewiesen, obwohl sie klimaschädlich sind. Das Auto ist dafür ein gutes Beispiel. Für viele ist die Nutzung ihres Autos unverzichtbar. Das ist auch in Ordnung. Aber Jeder und Jede hat Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten, selbst wenn er noch so klein ist. Damit ist natürlich nicht Genüge getan. Politik und Wirtschaft müssen Lösungen bringen. Sonst hat unser Engagement im Kleinen wenig Sinn. Mein hoffnungsloser Einkauf Ich habe einen Ausflug in den Supermarkt gemacht, um den wöchentlichen Einkauf zu erledigen. Mir ging durch den Kopf, dass dieser Einkauf etwas ist, was ich ohnehin jede Woche tun muss. Also bietet es sich an, mir anzugewöhnen, dabei achtsam bezüglich Nachhaltigkeit zu sein. Ich stand also in der Obst- und Gemüseabteilung und fühlte mich bereit, meinen Vorsatz in die Tat umzusetzen. Die Gurken stellten mich allerdings vor ein Problem.
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Ich wollte möglichst nachhaltig einkaufen, also war mir klar, dass es Produkte mit dem Biolabel sein müssen. Die Bio-Gurke war allerdings von Plastik umhüllt. Die Gurke ohne Biolabel daneben wirkte ohne Plastik viel besser. Ich liess die Gurken also Gurken sein und ging weiter zu den Tomaten. Aber auch die überforderten mich. Die als Biotomaten deklarierten Früchte waren mit dem Herkunftsland Spanien versehen. Bei den in der Schweiz gewachsenen Tomaten fehlte das Biolabel. Ich verfluchte also meinen Vorsatz und verzichtete gänzlich auf diese Abteilung. Ich verliess den Laden mit nichts als einem Schoggistängeli, hergestellt aus Fairtrade-Kakao. Als ich allerdings am nächsten Tag einer Mitstudentin, die etwas affiner ist bei dem Klimathema, von meinem Schoggistängeli anbot, verdrehte sie die Augen und zückte ihre Schokoladentafel. Ich hatte scheinbar wieder etwas falsch gemacht. Ich kämpfte gegen das Verlangen an, mein Dessert frustriert wegzuwerfen. Foodwaste hätte mich gänzlich ins Aus geschossen. Also packte ich meine Sünde zurück in meine Tasche und begann zu googeln. Ich wollte weiteren Situationen dieser Art vorbeugen. Ausserdem musste ich meinen Einkauf noch nachholen und brauchte Vorbereitung. Krieg der Gemüse Meine Forschungen haben ergeben, dass der nachhaltigste Weg einzukaufen, schwierig zu ermitteln ist. Aber ich konnte eine Rangliste erstellen, nach der ich mich richten kann. Damit ist man nah an der goldenen Lösung. Die höchste Priorität hat die Herstellung der Lebensmittel. Die Herstellung der Produkte, also im Fall von Gemüse die Landwirtschaft, hat das grösste Gewicht. Das Biolabel verzichtet beim Anbau zum Beispiel auf umweltschädliche Dünger, die den Boden, die Gewässer und die Artenvielfalt schädigen würden.
Das Klima ist beim Anbau noch kein grosses Thema. Manchmal ist es so, dass der bessere Anbau im Ausland den Transport und den damit einhergehenden Co2 Ausstoss ausgleicht und darum doch umweltschonender ist. Der Bio-Chicorée aus Belgien hat in dem Fall bessere Karten als der herkömmliche Chicorée aus der Schweiz. Die Tomaten aus Spanien sind dabei allerdings noch von einem anderen Faktor betroffen. Sie verbrauchen vor allem in Almeria, wo sie grossflächig angebaut werden, zu viel Wasser. Es regnet dort weniger als bei uns und das Grundwasser sinkt. Bei der Gurke ist auch ganz klar die Bio-Gurke vorne. Der Plastik rundherum steht klimatechnisch in keinem Verhältnis zum Anbau der herkömmlichen Gurke. Den Plastik hat man nicht abgeschafft, da die Biogemüse gesetzlich ganz klar von den anderen unterscheidbar sein müssen und er das Gemüse länger frisch hält. Vielleicht finden die Hersteller ja bald eine bessere Lösung, um das zu umgehen. Bei Quinoa sollte man ganz besonders auf die Herkunft achten – weniger wegen des Klimas als wegen der Menschen, die dahinter stehen. In Regionen wie Südamerika ist Quinoa an der Tagesordnung wie in Asien Reis und bei den Deutschen früher Kartoffeln. Durch den grossen Export nach Europa und in andere Teile der Welt wurde die Nachfrage grösser als das Angebot. Dadurch stieg der Preis. Einheimische Familien, die auf das Getreide angewiesen sind, können sich ihr Hauptnahrungsmittel nicht mehr leisten. Mittlerweile wird Quinoa auch hier angebaut. Der letzte Punkt meiner Recherche betrifft die Schokolade. Viele Schoggistängeli und Tafeln mit Füllung enthalten Palmöl, damit sie bei Zimmertemperatur nicht schmelzen. Für die Plantagen der Ölpalmen werden in Indonesien und Malaysia Regenwaldflächen gerodet. Also steht die Konsistenz unserer Schokolade gegen den Regenwald.
FKK für Lebensmittel Das Müllproblem unserer Gesellschaft wächst immer mehr. Recycling ist schön und gut.Wir können als Schweizer wirklich stolz auf uns sein. Mit der Energie, die wir einsparen, durch unser Engagement im Recycling, könnten wir die Wohnenergie für die Einwohner von Bern, Luzern, Basel und Zürich aufbringen. Dennoch muss die Verpackungsindustrie revolutioniert werden.Wieso sind Dinge so verpackt? Ich fülle meinen Aufschnitt zuhause sowieso in ein Tupperware um. Wieso muss er den Umweg über die Plastikverpackung machen? Wäre es praktischer, ich könnte ihn beim Kaufen direkt in meine Box tun? Einige Migrosfillialen praktizieren diese Technik an ihren Frischtheken. Man bringt die Box und sie wiegen die Ware direkt dort rein. Der Kleber wird dann auf die Box geklebt anstatt auf die nun eingesparte Verpackung. Unverpackt-Läden kommen immer mehr auf. Dabei handelt es sich um detailhandelähnliche Läden, in denen man Teigwaren, Reis, Getreide und andere Lebensmittel direkt in Mitgebrachte Behälter füllen kann. Ein genialer Weg, um die Verpackungsflut zu umgehen. Die Kehrseite ist leider der Preis. Diese Läden sind etwas teurer. Recycling Es gibt Produkte wie Mais und Oliven, die je nach Marke optional in Konservendosen oder im Glas verkauft werden. Welche Verpackung ist nachhaltiger? Einwegverpackungen sind zwar generell nicht so super, aber wenn man sie recyclet, sind sie völlig in Ordnung. Aber auch bei diesen Recycleprodukten gibt es Unterschiede. Einweg Alu ist besser als Einwegglas. Der Transport von Glascontainern ist auf Grund des Gewichtes offensichtlich schädlicher als der Transport des Containers mit Aludosen. Die Temperatur für das Einschmelzen der Ware ist bei Glas auch höher. Und es ist entgegen des
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Mythos von grosser Bedeutung, dass die Glasfarben strikt getrennt werden. Wenn farbiges Glas in die Weissglas Tonne gelangt, wird die Masse im geschmolzenen Zustand trüb und eine ganze Ladung muss entsorgt werden, weil keine klaren Gläser mehr hergestellt werden können. Die andere Seite ist, dass das Recycling von Glas hygienischer ist. Es bleiben keine Essensreste im Glas. Das ist bei Alu und Plastik schwieriger zu gewährleisten. Oftmals kann man Gläser für das einkochen von Marmelade oder für Basteleien etc. weiterverwenden. Das ist natürlich ein grosser Pluspunkt für das Glas. Mehrwegglas hat natürlich die beste Bilanz in diesem Vergleich. Ins Meer statt in den Müll Dass die Meere unserer Erde mit Plastik vollgepumpt sind und weiterhin werden, ist ein bekanntes Problem. Aber wo kommt dieser ganze Müll denn her? Nicht alle Länder haben ein so strukturiertes Entsorgungssystem wie wir in der Schweiz. So sammeln Menschen in Südostasien ihren Müll beispielsweise auf riesigen Deponien. Dabei kommt es vor, dass ein angehäufter Berg durch Wind und Wetter ins Wasser stürzt. Schifffahrer verlieren oder entsorgen sogar absichtlich trotz Verbote Netze im Meer. Und der Microplastik ist natürlich ein altbekanntes Problem. Dazu kommen Fasern, die sich beim Waschen von Polyesterkleidung lösen. Aber das grösste aller Probleme scheint ein anderes zu sein. Die Norwegische Umweltbehörde hat angeblich herausgefunden, dass über 50% des Plastikmülls im Meer von abgetragenem Plastik von Autoreifen käme. Die kleinen Plastikteile bleiben auf der Strasse und werden durch den Regen und das Abwasser ins Meer geschwemmt. Abschliessend kann ich noch sagen, dass es schade ist, welche Feindschaft zwischen den sogenannten Ökofreaks und den Umweltschweinen herrscht.
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Man kann Greta Thunberg scheinbar nur super finden oder hassen. Ein Dazwischen gibt es nicht. Wieso habe ich das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, wenn ich mein Mittagessen vergessen habe und mir stattdessen einen in Plastik verpackten Salat kaufe? Was soll ich denn tun? Und auf der anderen Seite: Wieso soll es schlecht sein, darauf zu achten, dass man das Deckelchen vom Joghurt in den Alucontainer wirft? Es stehen doch eh einige an der PH.
Fürchte dich nicht vor Social Media! Ist das Smartphone die Verbildlichung der Generation Z? Oder gelingt es uns um ein Haar, diesem Stempel zu entwischen? Text und Illustration Chiara Profeta
Die Abhängigkeit von viereckigen Alleskönnern kann auch als Generationskrankheit bezeichnet werden. Sie sind überall. Begleiten uns tagtäglich und lassen uns nur selten eine Auszeit. Die hilfreichste Erfindung des Jahrhunderts und gleichzeitig unser grösstes Verhängnis? Fakt ist: Die Fähigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation geht der Gesellschaft nach und nach verloren. Wir nehmen die Welt um uns herum kaum noch wahr. Wir werden von unseren Alleskönnern so eingenommen, dass wir den Kontakt zur Aussenwelt aus den Augen verlieren und sich unser Dasein nur noch auf Bildschirmen abspielt. Doch was ist bei der Inszenierung der weltweiten Vernetzung schiefgelaufen? Social Media versprach uns mit der ganzen Welt in Kontakt zu stehen, ohne sich fortbewegen zu müssen. Doch haben uns Instagram, Facebook und Co. auf eine falsche Fährte geführt, um uns Schritt für Schritt von der Realität abzuschneiden?
Heute zeigt sich, dass die Digitalisierung uns nicht daran gehindert hat, unsere sozialen Kontakte zu pflegen. Social Media ermöglicht uns nur unsere Verabredungen auf neueren Plattformen zu erleben. Der Mensch fürchtete sich schon immer vor Allem, das neu war. Besonders wenn es sich mit Lichtgeschwindigkeit verbreitet und nicht mehr wegzudenken scheint. Wenn wir an unsere Zukunft mit Social Media denken, sollten wir beginnen, die Plattformen nicht als Fluchtort, sondern als Ergänzungsraum zu betrachten. Das reale Leben wird weiterhin stattfinden, es wird nicht einfach so verschwinden. Die Plattformen geben uns nur die Möglichkeit, es zu teilen, und machen es für eine riesige Anzahl Menschen zugängig.
Ein kurzer Blick in einen Zug genügt, um das Ausmass der digitalen Entwicklung wahrzunehmen. Alle Augen sind starr und abwesend zugleich auf die Smartphones gerichtet. Ohne Pause wird gechattet, telefoniert, gegooglet, gestreamt und gepostet. Ist es wirklich das Ende der sozialen Kommunikation oder der Beginn einer neuen Zeit? 4,4 Millionen Schweizer sind laut Statista aktive Social-Media-Nutzerinnen und Nutzer. Diese Zahl verleiht dem Zuginnenleben dieses Aussehen. Wenn wir ehrlich sind, ist ein ganzer Tag ohne unsere kleinen Helfer für die meisten nur schwer vorstellbar. Einige unter uns wissen auf Entzug sogar nichts mehr mit sich anzufangen. Der Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass wir schon einige Erneuerungen und Revolutionen überlebt haben. Die negative Seite wird von Wissenschaftlern und Fernsehreportern oft zu einseitig betrachtet. Häufig wird dabei von Realitätsverlust sowie fehlender Interaktion mit der Umwelt gesprochen. Doch was wir nicht bemerken ist, dass wir solche Erfahrungen immer wieder durchlebten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam das Radio auf den Markt. Schnell wurde es als überflüssig abgestempelt. Wenig später rollte die Fernseh-Revolution in unsere Wohnzimmer. Sofort kam der Vorwurf auf, dass die bösen Flimmer-Boxen uns von jeglicher sozialen Interaktion fernhalten würden. Und heute? Der schwarze Flatscreen juckt heute niemanden mehr. Er ist eine Selbstverständlichkeit. Merkwürdig ist es eher, wenn er in einem Haushalt fehlt. 17
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Eventdaten FS 20 Februar 21 Semesterparty Heile Welt 27 KS - Konzert Ladina Sara
März 05 KS - Lukas Steiner Vortrag 12 TBB 19 KS - Quiznight 26 KS - Konzert
April 02 TBB 23 TBB 30 KS - Schreibzentrum Poetry Slam
Mai 07 KS - Konzert 14 TBB 29 TBB-Abschluss 19
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Was man von hier aus sehen kann – Mariana Leky Ein Literaturvorschlag Text Gioia Rodriguez
Der Kontrast zwischen den Generationen ist etwas Alltägliches. Man merkt es ständig und am deutlichsten beim Thema Technik. «Du, chasch mer churz hälfe, bi mim Handy funktioniert das eifach ned!» ist wohl ein Satz, den jedes Kind schon gehört hat. Die anderen Unterschiede in der Mentalität, der Toleranz etc. sind genauso gegenwärtig, aber im Alltag vielleicht nicht sofort spürbar, wenn sie nicht thematisiert werden. Wir sind alle anders, und solche Differenzen zeichnen sich je nach Erziehung, Umfeld und Bildung auch völlig verschieden aus. In Mariana Lekys Buch werden diese Unterschiede unglaublich gut präsentiert. Sie lässt die junge Luise von ihrem Leben in einem kleinen Dorf erzählen und beginnt an einem Tag, als Luises Grossmutter, Selma, von einem Okapi geträumt hat. Jeder im Dorf weiss genau, was das heisst: In den nächsten 24 Stunden wird jemand sterben. Jetzt bereiten sie sich alle darauf vor, indem sie Geheimnisse, Gefühle und Geständnisse loswerden oder erst recht tief vergraben. Nach dem unvermeidlichen Tod geht jeder im Dorf anders mit dem Verlust um. Luises Geschichte geht nach einem zehnjährigen Sprung weiter. Sehr schön zu lesen ist die Beziehung zwischen Luise und Selma. Die beiden sind unzertrennlich. Selma hat ihren Mann verloren und ihren Sohn grossgezogen. Ihr Sohn, der sie gerne belehrt, scheint aber unfähig zu sein, sich um seine eigene Tochter zu kümmern. Also reist er von einem Ort zum anderen und überlässt die Erziehung seiner Mutter. Selma und ihr enger Freund, der Optiker, kümmern sich daher um das Mädchen. Selma weiss, dass sie sich auch nicht auf Luises Mutter, die zutiefst unglücklich ist, verlassen kann. Deshalb hat sie das ganz selbstverständlich übernommen. Als Luise sich dann aber als junge Frau schwer verliebt verändert sich das Leben der Zwei wieder völlig. Das Spannende an diesem Buch ist nicht nur die unglaubliche Schreibweise der Autorin oder die Komplexität der Charaktere, es ist auch die Art und Weise, wie sie über diese drei Generationen schreibt. Wir sehen viel durch Luises Augen, aber wir tauchen auch in die Gedanken von anderen Personen ein. Genau das finde ich so wundervoll: Wir alle müssen was in unserem Leben passiert und die daraus folgenden Emotionen verarbeiten. Mari-
ana schreibt darüber, wie das jeder auf seine eigene Weise macht. Schlussendlich kommt es nämlich nicht darauf an, welcher Generation die Menschen angehören. Das Innenleben einer Person ist unabhängig von der Jahreszahl immer unglaublich vielseitig. Alle haben individuelle Motivationen und Gedanken, die schwer zu ergründen sind, wenn man diese Person nicht kennt. Das finde ich das Tolle an meiner Generation. Ich denke, wir sind sehr bemüht darum, ein faires und inklusives Umfeld für unsere Mitmenschen zu kreieren, weil man einfach nie wissen kann, was ein Mensch gerade durchmacht, oder was seine Geschichte ist. Ich finde, dass das etwas ist, worauf wir sehr stolz sein können. 21
Wenn zwei Generationen aufeinander treffen
Ich darf seit den Sommerferien ein Langzeitvikariat in einem Kindergarten mit meiner Stellenpartnerin teilen. Sie ist pensionierte Kindergärtnerin, vikarisiert jedoch seit ihrer Pensionierung immer wieder. Ich bin Studierende auf der Primarstufe – dieses Vikariat war meine aller erste Erfahrung als Kindergärtnerin und ich kann euch sagen – es war anstrengend!
Text Jelena Bosiokovic
In diesem Artikel geht es um meine Zusammenarbeit mit meiner Stellenpartnerin. Hier werde ich sie Nathalie nennen. Nathalie arbeitete montags, dienstags und freitags und ich arbeitete mittwochs und donnerstags. Grundsätzlich haben wir sehr gut miteinander harmoniert. Jeden Freitag haben wir uns über die Geschehnisse der letzten Woche unterhalten und die Ziele der folgenden Woche besprochen. Hört sich grundsätzlich sehr gut an, oder? Das war es wirklich. Wir hatten ein einwandfreies Verhältnis, was mich nachdenklich machte. Ich überlegte mir, ob das selbstverständlich sei, dass zwei Lehrpersonen mit komplett unterschiedlichen Vorgeschichten und Voraussetzungen so gut miteinander auskommen, oder ob ich einfach nur Glück hatte. Nathalie hat noch die Ausbildung nach „alter Schule“ gemacht. Ich habe viel mit ihr darüber geredet und sie erzählte mir, dass die Kindergartenausbildung kein Bachelor-Studium war. Es war ein Seminarkurs und sie musste jährlich an sehr intensiven Weiterbildungen teilnehmen, um ihre Ausbildung zu vervollständigen. Dazu kommt, dass Nathalie vor ihrer Pension noch gar nicht mit dem neuen Lehrplan 21 gearbeitet hatte. Sie war sich andere Lernziele und einen anderen Unterrichtsinhalt gewöhnt. Auf der anderen Seite war da ich. Ich wollte ursprünglich die Ausbildung zur Seklehrerin machen, habe mich aber vorerst dann doch für die Primarstufe entschieden, da mir das Sekstudium zu lange ging. Ich sehe mich eindeutig auf der Mittelstufe, da ich zu älteren Kindern einen viel besseren Draht habe als zu kleinen. Vielleicht liegt das da-
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ran, dass ich mich mehr als „grosse Schwester“ sehe als als Mutter und Erzieherin. Als mir also das Vikariat auf der Kindergartenstufe angeboten wurde, hatte ich ernsthafte Zweifel daran. Ich hatte null Erfahrungen auf diesem Gebiet, wusste nicht, was mich erwarten würde oder wo ich überhaupt beginnen sollte. Was kann ich von meinen Schülerinnen und Schülern erwarten? Welche Ziele sollten erreicht werden? Wie sollten sie erreicht werden? Man sieht: Es gab viele Hürden zu bezwingen – doch schlussendlich konnten wir sie souverän überwinden. Ich denke, die wichtigste Grundvoraussetzung dafür war der gegenseitige Respekt. Man sollte Verständnis für das Gegenüber zeigen und offen für Neues sein. In einem heterogenen Tandem zu arbeiten kann – wenn man es richtig anstellt – nur zu Positivem führen. Die älteren Lehrpersonen bringen unbeschreiblich viel Erfahrung mit in diese Zusammenarbeit und dadurch können wir als Neuankömmlinge unfassbar viel von ihnen lernen. Es gibt keine Frage, auf welche sie keine Antwort haben. Profitiert von ihrem Wissen! Auf der anderen Seite jedoch bringen wir einen frischen Wind und einen neuen Blickwinkel in die ganze Situation. Wir können unseren Partnern helfen, aus ihren festgefahrenen Schienen auszubrechen und einige Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wenn beide Parteien die unterschiedlichen Stärken als Chance sehen und offen sind, voneinander zu lernen, wird der harmonischen Zusammenarbeit überhaupt gar nichts mehr im Weg stehen. Nutzt die Heterogenität weise!
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Portraitiert Text und Fotos Marta Ribeiro
Vor ca. 100 Jahre hend Lehrerinne nöd derfe in Kaffees verwiile oder öpper date. Hüt sinds nebedbi Unterwöschmodels. Wie stasch du dezue? Was mir als ersts durde Chopf gaht isch d Frag, ob sich en Polizist au immer ad Regle halte mun? Wemmer sich für de Lehrerbruef entscheidet, muss mer sich bewusst sii, dass mer e Vorbildfunktion hett und sich au so sött verhalte. Ich überlegg mir hüt immer zwei Mal, ob ich jetzt über rot laufe söll.
Khalil, HS18, Primar
Beat, HS18, Primar
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Wie findsch du s neue Studiekonzept ade PHZH? Grundsätzlich find ichs e gueti Sach, aber das Konzept isch nonig ganz usgriift. Will d Dozente amigs selber nöd genau wüsset, was d Ahforderige sind, füehrts oft zu Missverständnis.
Welli Trends verfolgsch du, mit wellne chasch du überhaupt nüt afange? Bide Nachhaltigkeit ziehni so guet wie möglich mit. Sit mim Uszug vo dehei hani mini Ernährig ahpasst und ich träge fast usschliesslich Secondhand-Chleider.
Ganz vill Lüt wo fritigs am Klimastreik mitlaufet sitzed am Samstigmorge im Flüger uf Amsterdam fürs Wuchenend. Was gaht dir da dur de Chopf? De FCZ het e riesige Fangmeinschaft. Jetzt chunt ide Schlagziile, dass ein FCZ-Fan en Tonnedeckel uf en Familievater rüehrt. Isch wege dem jetzt de ganzi FCZ schlächt? Genau so isch das au mit de Klimabewegig. Es wird immer Usriesser geh, aber eine repräsentiert nöd alli.
Vor ca. 100 Jahre hend Lehrerinne nöd derfe in Kaffees verwiile oder öpper date. Hüt sinds nebedbi Unterwöschmodels. Wie stasch du dezue? Solangs de Lehrerbruef nöd tangiert, find ich, derf mer ide Freiziet das mache, was mer will. Bim Unterrichte find ichs jedoch wichtig, dass mer sich ahgmesse kleidet.
Wie findsch du s neue Studiekonzept ade PHZH? Ich find d’Präsenzpflicht isch keis Qualitätsmerkmal. Wenn de Dozent en guete Job macht, gaht mer au ohni Präsenzpflicht dete hi, drum findi d Abschaffig vode Präsenzpflicht öpis guets. D Leistigsnachwiese findi aber besser als Prüefige, will mer d Entwicklig dete besser gseht.
Welli Trends verfolgsch du, mit wellne chasch du überhaupt nüt afange? Ich laufe keim Trend nah, wills jetzt en Trend isch, aber sitt ich ade PH bin, hani biispielswies mini Ernährig chli ahpasst. Wenn en Flug aber so viel günstiger isch als es Zugticket muen ich als Student uf die günstiger Variante zruggriife.
Ganz vill Lüt wo fritigs am Klimastreik mitlaufet sitzed am Samstigmorge im Flüger uf Amsterdam fürs Wuchenend. Was gaht dir da dur de Chopf? Es git ganz viel wo das würki läbet, aber mer muss sich bewusst sii, dass mer uf vieles mun verzichte. Es passt scho nöd ganz, dass mer sich so fürs Klima iisetzt und denn in Europa flüge tuet.
Vor ca. 100 Jahre hend Lehrerinne nöd derfe in Kaffees verwiile oder öpper date. Hüt sinds nebedbi Unterwöschmodels. Wie stasch du dezue? Soland d’Qualität vom Unterricht und d’Leistig vode Schüeler nöd abnimmt, derf en Lehrer ide Freiziit das mache, was er möcht. Mir sind schlussentlich au nur Mensche und drum find ichs okay.
Maria, HS18, Sek I
Welli Trends verfolgsch du, mit wellne chasch du überhaupt nüt afange? Wennd öppis machsch, muesch du zu 100% dehinter stah. Eifach nur en Trend verfolge, wills die andere machet, findi nöd korrekt. Ich säg dezue amigs: «Nur toti Fisch gönd mit em Strom». Drum fixier ich mich nöd uf en spezielle Trend.
Vor ca. 100 Jahre hend Lehrerinne nöd derfe in Kaffees verwiile oder öpper date. Hüt sinds nebedbi Unterwöschmodels. Wie stasch du dezue? Es isch scho so, dass mir als Lehrer e Vorbildfunktion hend, aber mir hend au es Privatläbe und da chömmer eich das mache, was mer wend. Wenn mers diskret mache chan find ichs drum okay.
Natalie, HS18, Primar
Welli Trends verfolgsch du, mit wellne chasch du überhaupt nüt afange? Ich han mich nie bewusst dezue entschiede, en Trend z verfolge. Ich find meh, dass es dich schliichend beiflusst wenns all andere au machet. En Trend woni aber nie so richtig verstande han isch de Instagram-Hype.
Wie findsch du s neue Studiekonzept ade PHZH? Mir sind erwachse und merket relativ schnell, i wellne Fächer dass mir no Unterstützig bruchet. Dur d Abschaffig vo Präsenzpflichte chamer sich d’Prioritäte selber setze und entscheide, welli Modul eim jetzt am meiste bringet. Ganz vill Lüt wo fritigs am Klimastreik mitlaufet sitzed am Samstigmorge im Flüger uf Amsterdam fürs Wuchenend. Was gaht dir da dur de Chopf? Ich finds rächt kontrovers. Du chasch nöd fürs einte plädiere und denn so öppis mache, aber ich bin nöd ide Position, öpper chöne z’verurteile.
Wie findsch du s neue Studiekonzept ade PHZH? Ich känn s neue Konzept noni würki, ich hoffe aber, dass es besser isch als das, wo mir jetzt hend. Ganz vill Lüt wo fritigs am Klimastreik mitlaufet sitzed am Samstigmorge im Flüger uf Amsterdam fürs Wuchenend. Was gaht dir da dur de Chopf? Ich verstah dass es kontrovers isch, wenn mer sich für de Klimawandel iisetzt und denn trotzdem flügt. Mer wett ja en Systemwandel demit bezwecke, aber glichzitig muss mer im jetzige System funktioniere. Wenn aber jede öppis fürd Umwelt macht, ischs au okay, mal z’flüge.
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Creative Page
Wusstest du, dass Papier-Anziehpuppen seit dem 18. Jahrhundert existieren? Es gibt sie auch heute noch – meistens jedoch in Form von Stickern in einem Stickerbuch. Text und Illustrationen Celine Haag
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Selbst unsere Grosseltern kannten Anziehpuppen und haben selbst damit gespielt! Anfangs wurden damit Modemagazine gefüllt, unter anderem wurde die Militärmode damit greifbar dargestellt. Lange Zeit waren es somit meist Erwachsene, die man anziehen konnte. Dann, anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts, wandelte sich dies und es wurden immer mehr Kinder abgebildet. So wurden die Anziehpuppen den Kindern zugänglich gemacht. Vielleicht haben ja deine Grosseltern oder Eltern damit gespielt? Zieh deine eigene Puppe an. Gestalte noch nicht ausgefüllte Kleidungsstücke selbst und entscheide, ob du ein Kind oder einen Erwachsenen anziehen willst. Und wenn es dir richtig Spass macht, kannst du auch beide anziehen oder sogar ganz eigene Kleider und/oder Figuren erfinden. Wenn du die Person erst auf ein Papier und dann auf ein Backpapier überträgst, fällt es dir danach einfacher, passende Kleider zu zeichnen, die der Person passen. Wenn du das Backpapier auf ein weisses Papier legst, kannst du mit einem Bleistift die Linien durchdrücken, damit du dich an diesen orientieren kannst. 27
Bibliothek
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Gib Gas Wie stelle ich effizient und schnell eine Literaturliste zusammen? Wie kann ich auf E-Medien zugreifen? Was bringt Citavi? Die Bibliothek hat die Antworten. In die Mittagsberatung kommen und profitieren!
Brennende Fragen klären
Jeden Mittag während des Semesters 12.15 bis 12.45 im Raum LAA-F014. Keine Anmeldung erforderlich.
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Kurz und knackig oder lang und ausgereift? Bei den Weiterbildungen des Lernforums ist für jeden etwas dabei. Jetzt das neue Programm checken! Dieses Jahr mit der brandneuen Veranstaltungsreihe «Coffee Lectures».
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Kolumne: OK Boomer! Text Gaétan Surber Ilustration Chiara Profeta
Freitagmorgen, 9:44, an einem kleinen Bahnhof im Zürcher Weinland: In Hundertscharen stürmen rüstige SeniorInnen die zuvor mässig besetzte S33. Die Fränzis und Köbis, in perfekt sitzende Mammut-Funktionskleidung gehüllt, nehmen sich den Platz, der ihnen zusteht. Wahlweise sportliche Stirnbänder oder grellfarbige Fahrradbrillen zieren ihre ergrauten Köpfe. Die extraleichten Carbonfaser-Trekkingstöcke der Wandergruppe ragen weit in die Gänge des Zuges hinein und verkeilen sich dort ineinander. Wer den Gang passieren möchte, muss den hämischen Blicken der Greisen standhalten und sich dem lebensgrossen Mikado-Spiel stellen. Tatsächlich gibt es allen Grund zum Fliehen: Trotz fortgeschrittenen Alters haben die SeniorInnen kaum an Vitalität verloren und überbieten sich gegenseitig mit schallendem Gelächter. An ein friedliches vor-sichhin-Dösen ist nicht mehr zu denken und ich ergreife reflexartig die Flucht. Es kommt, wie es kommen muss. Ich stolpere über einen ausgestreckten Wanderstock und falle der Länge nach in die Spiesse, sodass ich Arnold Winkelried alle Ehre machen könnte. Die SeniorInnen machen keine Anstalten mir aufzuhelfen, wahrscheinlich weil ich sie damals nicht gegrüsst hatte. Schwer lädiert schleppe ich mich aus dem Zug, im Wissen, dass ich den Alterszombies nur knapp entkommen bin.
Auch wenn diese dystopische Vision etwas realitätsfern erscheinen mag, so täuscht sie nicht über folgende Tatsache hinweg: Die Schweiz ist Rentnerland. Ein Sechstel der Bevölkerung ist über 65 Jahre alt. Wir sind europäisch führend im Altwerden. Manche Beobachter des politischen Zeitgeschehens sprechen gar von einer Gerontokratie (Herrschaft der Greise). Da ältere
Menschen im Vergleich zum jungen Stimmvolk mit hohen Stimmbeteiligungen glänzen, sind diese im demokratischen Prozess überproportional vertreten. Wird der Rollator nun zum Symbol der Schreckensherrschaft der Alten? Dies bleibt fraglich. Gewiss jedoch heizen die demographischen Verhältnisse einen bereits bestehenden Generationenkonflikt an.
Boomer wurde im Jahr 2019 zum Schmähwort für alles, was alt und reaktionär ist. Ein satirisches Ulklied, in welchem der WDR-Kinderchor «Meine Oma ist ‘ne alte Umweltsau» singt, vermochte zur Jahreswende einen heftigen Shitstorm auszulösen, sodass WDR-Intendant Tom Buhrow das Video löschen liess und sich demütig dafür entschuldigte. Demut bewiesen auch die Jungfreisinnigen, welche auf ihre neu lancierte Renteninitiative (Rentenalter 66+) aufmerksam machen wollten: Sie trugen die Last des Alters, treffend verkörpert von Nationalrätin Christa Markwalder (Hat sich aber gut gehalten!), auf ihren Schultern in einer Sänfte über den Berner Waisenhausplatz. Lästig, diese Alten! Warum sollte ich denn meinen senilen Opa um Rat bitten, wenn ich doch die allwissende «Alexa» fragen kann? Was hat uns die ältere Generation in unserer schnelllebigen Informationsgesellschaft überhaupt noch zu bieten? Die Häute sind dünn. Die Stimmung ist angespannt. Der «generation gap», er scheint grösser denn je. Doch wie steht es um unseren intergenerationalen Zusammenhalt? Stehen sich E-Bike-RentnerInnen und TikTok-Kiddies wirklich so unversöhnlich gegenüber? Denn zumindest eines ist dem Alter und der Jugend gemein: die beharrliche Ignoranz.
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Rätsel
von Céline Haag
Findest du die zehn versteckten Wörter? Sie sind
waagerecht, senkrecht oder diagonal anzutreffen.
Grosi Tante Mutter Schwester Cousin
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Opa Onkel Vater Bruder Generation
#phlife
Comic von Gino Egli
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Dr. PHlex
Es plagt dich PH-Kummer? Du kannst dich nicht konzentrieren? Nicht zögern: Dr. PHlex konsultieren! Liebe Dr. Phlex Heute war es wieder einmal so weit. Ich war bei meinen Grosseltern zu Besuch. Verlassen habe ich ihre Wohnung gute 10 Kilogramm schwerer als ich gekommen bin und mit zwei Pfannen, drei Shirts und einem Serviettenhalter unterm Arm, die ich eigentlich alle gar nicht haben wollte. Während dem Essen sprachen wir über die guten alten Zeiten, über die Politik, die bösen Ausländer (obwohl meine Grossmutter selbst keine gebürtige Schweizerin ist) und über die PH. Den Namen meines Freundes, mit dem ich seit mehr als vier Jahren zusammen bin, wissen sie noch immer nicht so richtig und nennen ihn dann oft wie den Ex meiner Schwester. Manchmal sitze ich da und würde am liebsten davonrennen. Sie verstehen den Stress der heutigen jungen Menschen nicht und raten bei jedem Problem an, dass ich ja einfach nur eine Runde laufen gehen soll und die Welt dann schon wieder schöner aussehen wird. Wie soll ich bloss jemals wieder die Motivation dazu fassen, sie besuchen zu gehen? Verzweifelte Grüsse Deine Gene Ration
Liebste Gene Kennen wir es denn nicht alle? Das wohlbekannte Foodbaby nach dem Essen bei Oma und Opa. Nicht zu vergessen, die zig angedrehten Sachen, die sie nicht mehr brauchen und darum loswerden wollen und die wir eigentlich nur aus Mitleid mitnehmen? Grosseltern sind eben so. Und wenn du es dir ganz genau überlegst, dann MUSS es auch so sein. Würdest du sie denn noch besuchen, wenn du nichts zu essen und nichts geschenkt kriegen würdest und wenn ihr nur noch über die Kardashians, die neusten Influencer und Bendrit oder Gabirano reden würdet? So weit kommt’s noch! Und was käme dann? Sollen sie etwa auch noch ihr Parfum vom altbekannten Grosiparfum zu einem modernen Duft wie „Alien“ wechseln und schwarzen Lippenstift auftragen? Sollen sie anfangen, im Zara zu shoppen statt im C&A, jeden Freitag in den Ausgang zu gehen und Rap zu hören? Nein! Unsere Grosseltern sind Zeugen einer vergangenen Zeit. Zeitzeugen, wie das unsere lieben NMG-Dozenten nennen würden. Sie haben ein Recht darauf, zu sein, wie sie sind, denn sie hatten es ebenfalls nicht einfach. Ihre Zeit war ebenfalls hart. Sie war brutal auf eine ganz andere Art und Weise. Wir sollten davon hören, uns daran erinnern und es akzeptieren, dass ihre damalige Zeit sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Kein Wunder sind sie Deutschen gegenüber misstrauisch. Damals war das nun einmal Hitler. Du würdest den Kerl ja schliesslich auch hassen, wenn er heute noch leben würde. Also geh, besuch die Alten, hör ihnen zu und lass dich beschenken und abfüllen! Und geniess es gefälligst, denn wenn es sie einmal nicht mehr gibt, dann wirst du sie vermissen und dir wünschen, dass du sie öfters besucht hättest. Hochachtungsvoll Dr. Phlex