RePHlex Ausgabe 44

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Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 44, 23. Mai 2022

Wir machen deinen Daumen grün! 6 Schnelles Wachstum 12 Grow up! PH ist mehr als Farbstifte spitzen! 14


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Impressum

Einga bes 15. Ju chluss li 202 2

Ausgabe: RePHlex Nr. 44, 23. Mai 2022, Auflage: 650 Stück. Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich; vs@phzh.ch; www.facebook.com/vsphzh Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich; rephlex@phzh.ch Redaktionsleitung: Marcel Freuler Redaktion: Marcel Freuler, Vera Kobler, Chiara Profeta, Valentina Botic, Julia Gut, Lea Imhof, Sarah Lyons, Gioia Rodriguez, Robin Reber, Endrit Sula, Titelbild: Chiara Profeta Layout & Gestaltung: Vera Kobler Inserieren: public-relations@vs.phzh.ch – Einsendeschluss Ausgabe 45: 31.08.2022 2


GROWTH 4

Editorial

6

Wecke das Kind in dir Was wir von Kindern (wieder) lernen können.

2

Impressum

7

20

Portraitiert

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Rätsel

27

Creative Page

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Comic

31

Pinnwand

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Dr. PHlex

Wir machen deinen Daumen grün! Hilfreiche Tipps rund ums Gärtnern.

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Personal Growth Heilen und wachsen nach einem Schicksalsschlag.

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Schneller Wachstum Ein kritischer Blick auf mich und unsere Gesellschaft.

14

Grow Up! Die PH ist mehr als Farbstifte spitzen.

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Innovationen rund um Grow Projekte, die die Natur zurück in den Alltag bringen.

Exgüsi, das d PH kein eigene Urban Garte het.

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«Alles wird sich ändern, wenn wir gross sind!» Gedanken über die Zukunftspläne der eigenen Tochter.

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Growing through Consuming Literatur zum Thema

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Kolumne Ich und die Gesellschaft

Die Zahl

13

Wil de FCZ nach 13 Jahr wieder Meischter worde isch!

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Growth Es ist Zeit, dass wir über das Thema Wachstum sprechen: In der 44. Ausgabe der RePHlex dreht sich alles rund um das Thema «Growth». Im aktuellen Portrait lernst du die Sichtweise von einer Person kennen, die mehr als 2 Meter misst. Wie gut kennst du dich mit Gärtnern aus? Wir machen deinen Daumen grün und verraten dir, welche Kräuter sich nicht ausstehen können. Kann man durch Konsumieren auch persönlich wachsen? Du findest die Antworten in unseren Literatur- und Podcastvorschlägen. Du bekommst zudem einige Tipps, wie du wieder zum Kind werden kannst und vieles mehr. Danke für euer Interesse und viel Vergnügen bei der Lektüre. Das RePHlex-Team und ich wünschen dir eine schöne Sommerzeit. Liebe Grüsse Marcel Freuler

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Wecke das Kind in dir Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann habe ich in meiner Freizeit eigentlich immer nur das gemacht, was ich auch machen wollte. Ich habe Stunden mit zeichnen, basteln oder spielen verbracht. Mit meinen Freunden erfand ich Geschichten, tanzte draussen im Regen und vergrub mich im Herbst in die Laubblätter. Wir haben im Supermarkt geschrien, wenn wir etwas nicht bekommen haben, waren total ehrlich mit unseren Liebsten: «Nein, die neue Frisur von Mama gefällt mir nicht.» Und waren am Ende des Tages total müde eingeschlafen. Klar, einige Manieren mussten wir lernen und auch unsere emotionale Stabilität kontrollieren lernen. Trotzdem glaube ich, einige Dinge haben wir Erwachsenen verlernt. Hier ein paar Ideen, wie wir das Kind in uns wieder ein bisschen zum Leben erwecken können. Text Vera Kobler

✳ Zieh an, was bequem ist und trage deine Lieblingskleider immer oder so oft, wie es nur geht. ✳ Lass nicht das Wetter entscheiden, ob du nach draussen gehst. ✳ Arbeite weniger, spiele mehr!

✳ Iss was dir schmeckt! Ob Fast Food oder einen leckeren, saftigen Apfel … Hauptsache du geniesst es.

✳ Fahre freihändig Fahrrad und trag einen Fahrradhelm (Safety first). Als Kinder musste es auch sein und ich finde, das soll auch so bleiben.

✳ Gehe früh ins Bett und lass dir von jemandem was vorlesen. Kinder hören viel besser zu als Erwachsene. Die wollen lieber von sich selber erzählen. ✳ Rutsch das Treppengeländer runter. (Kannst du es noch?) ✳ Iss mit den Händen (einer Studie nach isst man so bewusster)

✳ Singe auf dem Klo (oder in der Dusche)

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✳ Singe wärend du arbeitest, spazierst ... singe laut und schrill und tanze dazu.

✳ Spiele Verstecken, «Fangis» oder «Räuber und Polizist» (bis jemand weint). ✳ Liege einfach überall auf den Boden. (Es erdet.)

✳ Wenn du traurig bist, weil dich jemand verletzt hat, dann sei traurig und sag es auch. ✳ Sei ehrlich mit dir und deinem Umfeld. Wenn du keine Lust hast, dann lasse es. ✳ Lache mehr. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Erwachsene 15-20- mal pro Tag lachen. Ein Kind dagegen 400-mal. ✳ Sei neugierig auf die Welt und alles, was dich umgibt.

✳ Scheiss drauf, was andere von dir denken! (Wirklich!) ✳ Und das wichtigste zum Schluss: LEBE JETZT! Kinder leben in der Gegenwart, sie grübeln nicht über Vergangenes und planen auch nicht gross in die Zukunft.


Wir machen deinen Daumen grün! Auch die Petersilie sowie Schnittlauch schneidet man am besten mit einer Schere ab.

Liebes Basilikum … die sommerlichen Vorboten Ende März haben uns vergessen lassen, dass der April eben macht, was er will, und so bist du in einigen Gärten und Balkonen, nach dem schneereichen Sturm Ortrud nach kurzem Schmerz leider verstorben. Dein Freund «Peterli» hat es übrigens überlebt, denn er ist viel beständiger und nicht so sensibel. Deshalb ist bis zu den fünf Eisheiligen (Mamertus, Pankraz, Servaz, Bonifaz und Sophia) immer grosse Vorsicht geboten. Text Marcel Freuler Illustraion Vera Kobler

GEMÜSE FÜR ANFÄNGER Auch auf dem Balkon kann man sein eigenes Gemüse anpflanzen. Besonders geeignet sind für Anfänger Tomaten, Gurken, Peperoni, Blattsalat oder Mangold. Auch Radieschen eignen sich besonders gut für den Start. DIE KALTE SOPHIE Jeweils am 15. Mai ist der Termin der kalten Sophie. Sie ist die Letzte der fünf Eisheiligen. Früher wurde die heilige Sophia von Rom oft gegen Spätfröste angerufen und um eine gute Ernte gebeten. BLÄTTER ZUPFEN VERBOTEN Das Basilikum und die Pfefferminze mögen es nicht, wenn man ihnen die Blätter abzupft. Deshalb sollte man sie beim Stiel abschneiden. Die Pfefferminze wird bodeneben geschnitten, das Basilikum hingegen sollte oberhalb eines Blattpaars geschnitten werden.

DÜNGER Wenn Blumenblätter gelbe Ränder aufweisen, dann haben sie einen Nährstoffmangel und müssen gedüngt werden. Die Erde von Balkonpflanzen muss jeweils gedüngt werden, um erfolgreich zu sein. TIPPS ZUM GIESSEN? Ein einfacher Trick: Man greift mit dem Finger in die Erde – ist sie noch feucht, braucht es noch kein neues Wasser. Viele Pflanzen mögen es nicht, wenn man sie angiesst. Wenn möglich, sollte das Wasser direkt in die Erde gegossen werden. Man soll so lange giessen, bis das Wasser unten aus dem Loch des Topfes rausläuft. Der Topf darf nicht im Wasser stehen bleiben. Daher ist es wichtig, dass das Wasser im Untertopf nach 20 bis 30 Minuten weggegossen wird. Die beste Giesszeit ist morgens und abends, denn dann brennt die Sonne nicht zu stark. GARTENSKIZZE ALS HELFER Die Gartenplanung ist die halbe Miete. Hier kann eine Skizze hilfreich sein. So kann man besser planen, welche Gefässe wo stehen und wie man sie bepflanzen soll. Es ist empfehlenswert, dass man sich hier darauf achtet, welche Pflanzen besonders gut miteinander auskommen. ... weiter auf Seite 8

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PERFEKTE MISCHKULTUR LOHNT SICH Der Schnittlauch hat sich mit der Petersilie verkracht und kann diese überhaupt nicht ausstehen. Die Pfefferminze hingegen mag die Petersilie gar nicht und will sie nicht als Nachbarin haben. Es ist also gar nicht so einfach mit diesen Kräutern …

Basilikum

1

Petersilie

2

11 13 23 4 5

4

Dill

8 13 24 7 10

7

Kümmel 4

10

Kürbis 4

8

Sind super Freunde! Können sich nicht ausstehen.

Schnittlauch

3

13 14 24 6 12 16

5

Majoran

- 2 15

Pfefferminze

6

2

1

8

Erbsen

4 9 16 18 20 21 23 24

11

Kohl 1 13 24

9

Karotte 24

12

Sellerie 2 16


Gurke

13

Knoblauch

14

1 2 4 8 16 24 18 21 23

Lauch

15

3

Radieschen

18

Salat

16

2 9 21 23

17

Spinat 18 20

4 8 13 19 24 2 12

20

Erdbeere

19

2 8 17 23 13 24

Zucchetti 1 8 17 24

16 24

23 21

Peperoni

22

8 14 26 13 22 23

24

Zwiebel

4 9 16 19 8 11 25

Tomate

1 2 14 17 24 8 13 21 22

Aubergine 21 23

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Kartoffel 24

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Ringelblume 21

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PERSONAL GROWTH HEILEN UND WACHSEN NACH EINEM SCHICKSALSSCHLAG

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Früher oder später in eines jedem Leben, passieren Dinge plötzlich und unerwartet. Sie mögen unerwünscht sein, fühlen sich teilweise sogar unerträglich an und, das Schlimmste an allem, sie können nicht antizipiert werden. Text & Illustration Sarah Lyons

Möglicherweise kommt euch etwas in den Sinn, wenn ihr das so liest, das ihr selbst durchleben musstet. Solche sogenannten Schicksalsschläge kommen unerwartet, scheinbar in den unpassendsten Momenten und bevor man jemals einen Schicksalsschlag erlebt hat, ist es unmöglich, sich darauf vorzubereiten. Dafür ist die «Nachbereitung», wie ich sie so nenne, umso wichtiger. Etwas in dir hat sich nach so einem Schicksalsschlag nämlich verändert, ist zerbrochen, ein Stück Vertrauen in die faire Welt entrissen worden. Und um das wieder zu reparieren, um etwas Schönes daraus machen zu können, braucht es Arbeit. Jedoch ist es leider oft so, dass man nichts mehr versteht, wenn die eigene Welt auf den Kopf gestellt wurde und man erkennt nicht mehr, was oben und was unten ist, was richtig und was falsch, und vor allem:Wo das Licht am Ende des Tunnels ist, falls es überhaupt noch eines gibt. Deshalb ist der erste Schritt, bevor man beginnt, sich selbst wiederaufzubauen, sich zu fangen, sich in Sicherheit zu bringen. Viele sind der Meinung, man solle sich nicht ablenken nach einem Schicksalsschlag, sonst könne man nichts verarbeiten. Ich finde es jedoch sehr legitim, sich abzulenken oder ablenken zu lassen. Dinge zu tun, die Freude bereiten, die auf andere Gedanken bringen und die zeigen, was es sonst noch im Leben gibt. Klar, ist es nicht die Endlösung, sich in einer Obsession zu verlieren, doch temporäre Zufriedenheit ist ein durchaus wichtiger Punkt, um sich in Sicherheit zu bringen. In dieser Phase des «perso-


nal growth» ist es auch in Ordnung, etwas egoistisch zu sein, also eigene Grenzen zu setzen und sich und seine Heilung zu priorisieren. Wenn mehrere Menschen betroffen sind, kann es auch sehr hilfreich sein, mit ihnen Zeit zu verbringen, sich mit ihnen gemeinsam abzulenken, weil es sehr helfen kann zu wissen, dass sie dasselbe durchmachen und daran erinnert zu werden, dass man nicht alleine ist. Auch mit ihnen über das Geschehene zu sprechen kann helfen, denn darüber sprechen gehört sowieso zur Verarbeitung dazu. Sei es mit Freunden, professionellen Leuten oder auch anderen Menschen.Oft erzählt man diversen Personen, was einen belastet in der Hoffnung, eine perfekte Reaktion, eine, die einen weiterbringt, zu bekommen. Meistens wird man dann auf den ersten Blick enttäuscht, doch, wenn man genauer darüber nachdenkt, merkt man, dass jedes Gespräch einen gewissen Mehrwert bringt, auch wenn er noch so klein sein mag. Denn jede Perspektive, die man erhält und jede Meinung, die man hört und jeder Senf, der dazugegeben wird, auch wenn man nicht gefragt hat, regt zum Nachdenken an. Man bildet sich unbewusst eine Meinung zu all diesen Aussagen, die den Prozess der Verarbeitung schlussendlich vorantreiben. Diese Meinungen erweitern das Bild, klären offene Fragen, ergänzen das Puzzle mit einem weiteren Teil. Sie helfen zu verstehen, was nicht erklärbar ist. Sie tragen zum eigenen Frieden bei. Natürlich kann man sich auch sofort professionelle Hilfe holen, vor allem, wenn man sich nicht sicher ist, ob man es alleine schafft. Denn nach einem Schicksalsschlag kann von niemandem erwartet werden, dass diese Person unbeschwert weiterlebt und es ist nichts verkehrt daran zuzugeben, dass man Hilfe braucht. Es ist sogar eine Stärke, die viele gebrauchen könnten. Was auch wichtig ist, ist, dass man den Emotionen freien Lauf lässt. Das mag widersprüchlich zum ersten Punkt der Ablenkung klingen, ist es jedoch nicht. Denn kein Mensch kann sich 24/7 ablenken und in den klei-

nen Momenten, in denen einem zum Heulen zu Mute ist, den Emotionen, der Wut, der Trauer, der Hilflosigkeit und der Verständnislosigkeit, freien Lauf zu lassen, ist nicht nur gut, um Dampf abzulassen. Diese Momente sind auch diejenigen Momente, an die man sich zurückerinnern kann, wenn es einem besser geht, um zu sehen, wie weit man gekommen ist. Man kann sich mit damals vergleichen und man kann verdammt stolz auf sich sein, dass man es so weit geschafft hat. Es ist auch wichtig, den Grad der Tragik des durchlebten anzuerkennen. Man soll sich bewusst werden, wie stark das Geschehene sich selbst betroffen hat und was es angerichtet hat und dieser Schritt wird wehtun, denn, wenn man dies anerkennt, anerkennt man auch, dass etwas in sich sich verändert hat und man womöglich grossen Schaden davongetragen hat. Auch das ist wieder so ein Punkt, an den man sich erinnern wird und dann merkt, wie stark ein Mensch sein kann, um Schicksalsschläge überkommen zu können. Ein weiterer harter Punkt ist die Konfrontation, sofern diese möglich ist. Es klingt hart und so ist es auch, doch ich denke, wenn man kann, kann es sehr sinnvoll sein, Konfrontation zu suchen. Nicht, um alle Gefühle wieder aufzuwirbeln, auch wenn das sicher ein Nebeneffekt sein kann. Sondern um zu verstehen, wieso passiert ist, was passiert ist. Denn wenn man versteht, kann es viel einfacher sein, über etwas hinweg zu kommen. Bei Schicksalsschlägen scheint es oft keine gute Erklärung zu geben, was alles nur schlimmer macht. Man versucht, wie im Wort «Schicksalsschlag» schon drinsteckt, eine Erklärung zu finden, das «Schicksal» verantwortlich zu machen, weil der Mensch einfach so ist, dass er sich an Erklärungen und Rechtfertigungen klammert. Deshalb, auch wenn es hart ist, lohnt es sich, die Konfrontation zu suchen und dadurch Antworten zu finden. Man soll sich aber auch nicht wahnsinnig machen, indem man mögliche Erklärungen sucht, denn dieser Teil der Heilung funktioniert eher in seltenen Fällen, wenn alle beteiligten koope-

rieren und einen konstruktiven Umgang pflegen. Auch da muss man sich selbst schützen und Grenzen setzen, das heisst, zu wissen, wann es sich lohnt, aufzuhören nach einer Antwort zu suchen und sich unabhängig davon auf seinen Frieden zu konzentrieren. Denn es ist nun mal so, dass es nicht auf alles eine Antwort gibt. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wenn genügend Zeit vergangen ist und man mit sich selbst im Reinen ist, wo man beginnt zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass man nicht alles steuern kann, dass man keine Schuld trägt, auch wenn Vieles hätte anders laufen können, dass das Leben einfach so ist. Das klingt erst einmal ziemlich deprimierend, doch man muss verstehen, dass, wenn man einen Schicksalsschlag erlebt hat und akzeptieren konnte, dass es so kommen musste, man eine neue Ausgangslage hat. Ich meine mit akzeptieren nicht, dass man darüber, was passiert ist, hinweg ist, denn ich weiss, dass das in vielen Fällen sehr sehr schwierig ist, sondern dass man dennoch zufrieden und vielleicht sogar wieder glücklich sein kann mit dem neuen Wissen, dass nichts für immer ist. Wer das alles Mal durchlebt hat, hat insofern eine neue Ausgangslage, dass man weiss, was wirklich wichtig ist und das bewusst zu schätzen weiss, weil man am eigenen Leib erfahren hat, dass von einem Moment auf den nächsten alles anders sein kann. Das ist die Kehrseite von Schicksalsschlägen: auch wenn sie tragisch sind, trägt man, wenn man es schafft, sie zu verarbeiten, neben all dem Negativen auch schöne Sachen davon. Dazu gehört eine neue Lebenseinstellung, neue Sichtweisen, mehr Dankbarkeit und eine Kraft, so mächtig, dass man sie gar nicht in Worte fassen kann. – Natürlich ist das ein subjektiver Text und nur das, was ich aus meinen eigenen Erfahrungen mitnehmen konnte und nun versuche, weiterzugeben. Der Umgang mit Schicksalsschlägen ist nicht für jeden gleich und sowieso ein äusserst persönliches Thema, aber ich hoffe, der/ die eine oder der/die andere konnte sich irgendwie verstanden fühlen.

11


SCHNELLES WACHSTUM ein kritischer Blick auf mich und unsere Gesellschaft 12


Eine der besorgniserregendsten Tatsachen der Gegenwart ist unser unstillbarer Hunger nach immer mehr und schnellerem Wachstum. Das kann man in unterschiedlichsten Situationen des Lebens beobachten, zwei die aber besonders herausstechen, sind das Wirtschaftswachstum und unsere Erwartungen an elektronische Geräte. Text Robin Reber Illustration Vera Kobler

B

eginnen wir mit unseren elektronischen Begleitern. Für eine lange Zeit hat gegolten, dass sich die Rechengeschwindigkeit von unseren Computern ungefähr alle 2 Jahre verdoppelt. Darum hört man auch häufig den Spruch, dass ein Smartphone heute viel mehr Rechenleistung hat, als der NASA für die Mondmission im Jahr 1969 zur Verfügung stand. Diese Entwicklung ist so extrem, sie ist eigentlich gar nicht richtig fassbar. Und wir nehmen es auch nicht wirklich wahr. Irgendwann wurde es einfach normal, dass jedes Smartphone eine 10 Megapixelkamera hat und das wir auf unseren Smartphones Liveevents aus der ganzen Welt in HD livestreamen können. Für uns ist das einfach selbstverständlich. Was dabei völlig vergessen geht, sind diejenigen die leiden müssen, damit wir unsere Smartphones haben können. Seien das nun Menschen, die in Minen in Afrika unter menschenunwürdigen Voraussetzungen seltene Mineralien schürfen müssen oder Menschen, die in Asien in chemischen Labors ohne genügend Schutzkleider arbeiten müssen. Sie leiden, weil unsere Konsumgesellschaft etwas verlangt, dass in diesem Tempo nur durch Ausbeutung erreicht werden kann. An dieser Stelle würde ich gerne weitermachen mit unserer Wirtschaft, weil die Themen unvermeidlich zu verschmelzen beginnen. Unsere Wirtschaft wächst jedes Jahr. Es gibt Ausnahmen wie während der Pandemie, aber der normale Trend ist stetiges und beachtliches Wachstum. Das Problem ist, dass dieses Wachstum alles andere als nachhaltig ist. Es ist immer auf kurzfristig höchstmögliche Gewinne ausgelegt. Und solche Gewinne können nur auf Kosten von jemand anderem zu stande kommen. Jahr für Jahr werden die Reichen reicher. So funktioniert Kapitalismus, wer mehr hat, bekommt noch mehr. Hier in der Schweiz ist dieser Effekt noch nicht so stark, weil unsere sozialstaatlichen Strukturen einigermassen funktionieren. Es ist dennoch auch bei uns möglich, dass

grosse soziale Ungerechtigkeiten entstehen, denken wir nur mal daran, dass Studierende gleichzeitig arbeiten müssen, damit sie sich das Studium leisten können oder dass andere gar nicht erst ein Studium beginnen, weil es zu teuer wäre. Dieser Umstand allein ist schon ein Armutszeugnis für unser System. Aber es wird noch schlimmer, wenn man einen Blick auf Länder wie die USA oder Südkorea wirft. Diese Länder werden defacto von riesigen multinationalen Konzernen regiert. Diese Unternehmen stellen auch Produkte her, die wir täglich brauchen und zu denen es so gut wie keine Alternativen gibt und das beeinträchtig auch unseren Alltag. Um das Ganze bildlich an einem Beispiel darzustellen, kann man sich Folgendes vorstellen. Es gibt einige Smartphonehersteller, aber es gibt zwei ganz grosse: Apple und Samsung. Diese beide Konzerne sind so mächtig, dass sie die Regierung in ihren Ländern beeinflussen können. Mit diesen Regierungen muss die Schweiz dann Abkommen treffen und weil wir nicht auf ihre Produkte verzichten können, werden diese Abkommen, sicher nicht zu unseren Gunsten ausfallen… Genug schwarzgemalt. Ich will hier auch noch eine mögliche Lösung aufzeigen. Wie ist nachhaltiges Wachstum möglich? Die Antwort ist ziemlich einfach. Wir müssen von unserem gewinnorientieren Denken wegkommen. Das hört sich schwerer an als es ist. Das beste Beispiel hierfür liefern uns die Covid-19-Impfstoffe. Die Welt ist zusammengekommen und hat keine Mühen und Kosten gescheut. Und siehe da, wir haben unser Ziel erreicht. Allgemein hat uns die Pandemie gezeigt, dass Geld nur ein weiteres gesellschaftliches Konstrukt ist. Wenn wir etwas erreichen wollen, können wir es zusammen erreichen. Wir müssen uns aber auflehnen gegen multinationale Konzerne, die nur auf kurzfristige Gewinne aus sind. Wir sind nachhaltiges Wachstum, wir müssen aber auch dafür einstehen. 13


GROW UP. PH IST MEHR ALS FARBSTIFTE SPITZEN. Text Julia Gut Illustration Chiara Profeta

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Wenn Mandala malen heisst, zuvor lange und präzise geplante Linien und Muster mit verschiedenen Farben und Kreativität umzusetzen und so das gewünschte Resultat erhält, dann ist es wohl wahr. Aber wenn jemand die Pädagogische Hochschule rein mit Farbstiften und Umherwerfen von Wohlfühlworten definiert, triggert das mein Ego. Zumindest tat es das. Ich bin aus dem PH-Bammel herausgewachsen und bin stolz darauf.

1 Begonnen hat das Ganze direkt nach der Matura, als erstmals die Wahl des Studienfachs als Identitätsmerkmal verwendet wurde. Wirtschaft, Psychologie, Medizin, Umweltnaturwissenschaften. Alles Studiengänge mit denen sich strahlende Augen brüsteten. Ein Erkennungsmerkmal von rascher Aufnahmefähigkeit, ein gesellschaftlich akzeptiertes Indiz für die geistige Überlegenheit des Durchschnittes. Ich begann zu überlegen, wie ich die PH im bestmöglichen Licht dastehen lassen könnte. Dies führte von lächerlichen Aktionen wie der englischen Beschreibung mit «Primary education», bis hin zur kompletten Umschreibung des Studienfachs und der Betonung auf das Fach Französisch, da mich dies in meinen Augen vom Rest abhob. Das Zertifikat liegt übrigens noch weit in der Ferne und die Reflexion zur Franz-Lektion wird noch immer auf Deepl.com übersetzt. Wie kommt es aber, dass ich in dem ganzen Teich von faszinierendem, elitärem Prestige-Blabla einen Weg gefunden habe, um über die Farbstift-Kommentare zu lachen? Eigentlich sind es genau drei Punkte, die mir im Laufe der Zeit immer wieder vor die Augen gehalten wurden und es schlussendlich geschafft haben, auch mein angegriffenes Ego zu überzeugen.

Meine Arbeit wird für immer sinnvoll sein. Die Arbeit als Lehrerin bedeutet, dass ich etwas weitergeben kann. Und ja, es klingt ein wenig pathetisch, aber «Wissen ist Macht» und dieses Wissen an junge Menschen zu vermitteln, ihnen Werte weiterzugeben, die ich als modern denkende Frau vertrete, ist wertvoll für die gesamte Entwicklung unserer Gesellschaft. Und nicht nur dieses grosse Ganze ist von enormem Wert. Jede Lehrperson, die Freude an ihrer Arbeit hat, hat das Privileg, einen enorm wichtigen und positiven Faktor im Leben des individuellen Kindes zu spielen.

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Das Leben als Lehrperson ist frei. Ja klar, Lehrplan 21 und dutzende Lehrmittel. Aber wir dürfen uns kreativ ausleben, haben die Möglichkeit, jeden Schultag so zu gestalten, wie uns das entspricht und wie wir es für sinnvoll sehen. Wir haben keinen Bürostuhl, an den wir festgeleimt werden. Wir haben keinen Computerbildschirm, für den wir eine Blaulicht-Brille brauchen, da er uns sonst Kopfschmerzen bereitet. Wir haben eine Horde kleiner oder auch schon grosser Geschöpfe, die (zumindest meistens) gespannt mit gespitzten Ohren zuhören, was wir für den aktuellen Tag geplant haben.

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Nicht zu vergessen ist die Sicherheit und Stabilität, die der Beruf im Schulhaus mit sich bringt. Gerade jetzt herrscht ein immenser Mangel an kompetenten Lehrpersonen. Für uns heisst das genügend Arbeit. Das Angebot ist gewaltig und die Freiheit, die diese Nachfrage mit sich bringt, kann natürlich genutzt werden. Ein paar Wochen vikarisieren und dann wieder in den Süden mit dem Camper? Gar kein Problem. Wenn jetzt jemand fragt, was ich studiere, dann antworte ich immer mit stolzem Blick und dem Strahlen von Begeisterung mit folgendem Satz: «Ich werde Lehrerin.» Ganz einfach, ganz klar und ganz stolz. 15


Der Terraplanter Ein innovatives Projekt, dass die Struktur von Ton und schlaue Architektur nutzt, um Pflanzen auf der Aussenseite eines Topfes wachsen zu lassen. Dieser Topf ist innen hohl und muss nicht mit Erde, sondern Wasser gefüllt werden. Der Ton versorgt die Samen mit der Nahrung und dem Halt, den sie zum Wachsen brauchen. Die Struktur des Topfes sorgt dafür, dass die Pflanzen nur so viel Wasser bekommen, wie sie nötig haben, um richtig zu wachsen. Ein großartiges Projekt, dass auch sehr cool aussieht.

https://www.kickstarter.com/projects/terraplanter/terra-planter-the-inside-outhydroponic-planter-pot

INNOVATIONEN RUND UM GROW Es ist einfach, alles schwarz zu sehen, was unsere Natur und Umwelt angehen, denn wir sehen meist nur schlechte Nachrichten, da diese uns am meisten treffen. Es gibt jedoch weltweit unzählige Formen von Innovation und Fortschritten, die manchmal übersehen werden. Sie kommen in Form von Architektur, Kickstarter, grossen oder kleinen DYI-Projekten, die man zu Hause machen kann. Überall arbeiten Menschen daran, die Natur zurück in unseren Alltag zu bringen und uns wieder damit vertraut zu machen und uns auch wieder auf sie zu verlassen. Die folgenden Projekte sollen ein bisschen Hoffnung und Zuversicht geben, denn das ist als Inspiration definitiv nicht zu unterschätzen. Text Gioia Rodriguez

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https://www.peri.ch/de/projekte/hochhaeuser-und-tuerme/ gartenhochhaus-aglaya-risch-rotkreuz-schweiz.html

Der Aglaya-Wohnturm In Rotkreuz wurde ein Hochhaus gebaut, dass in der Schweiz auf diese Art und Weise einmalig ist. Es hat begrünte Terrassen, die allen Wohnungen und Büros ein «Garten-Feeling» geben, da die Natur in die Architektur des Hochhauses eingewirkt ist. Während der Blütezeit ist es ein spektakulärer Anblick, der an positive futuristische Städte denken lässt, ganz anders, als was man sich sonst gewohnt ist.


WallyGrow WallyGrow ist ein Projekt, dass mittlerweile zu einem profitablen Business geworden ist. Die Idee ist, das Leben in Wohnungen begrünen zu können. Oft haben Wohnungen keinen Garten, grossen Balkon oder genug Platz, um viel Grünes wachsen zu lassen. Dieses Problem bekämpft Wallgrow seit 2007 und hat auf dem Weg schon über 10 Millionen Plastikflaschen recyclet. Die Töpfe sind 100 Prozent aus Recyclingmaterial und werden in der USA durch patentierte Technologien produziert. Die Webseite bietet verschiedene Formen und Farben der Töpfe sowie Hilfen zum Pflanzen und Dekorieren.

https://wallygrow.com/blogs/feature/5-tips-to-create-a-tablescape-background-with-plants

Die TetraPOTs Um das Problem mit der Flut und dem Wasserniveau plus zusätzlich die aussterbenden Mangroven Bäumen anzusprechen hat ShengHung Lee ein Projekt entwickelt, dass (noch) nicht umgesetzt wurde. Die meisten Küsten sind voller Tetrapode aus Beton um die Wellen vorzeitig brechen zu können und die Bewohner zu schützen. Lees Konzept nutzt diese Tetrapode, um Mangroven zu pflanzen, die aus ihnen herauswachsen können. Die Mangrove war lange eine natürliche Art, um die Probleme an tropisch und subtropischen Küsten zu kontrollieren und dies ist eine der Ideen, um die Bäume zu schützen und die existierende Infrastruktur zu nutzen.

https://www.jamesdysonaward.org/en-GB/2016/project/tetrapot/

Fenstergarten Ähnlich wie WallyGrow aber weniger «Hightech» sind Fenstergärten. Diese Methode baut die Pflanzenbehälter direkt an das Fenster, ins Sonnenlicht und ermöglicht somit auch alte Plastiktaschen, Flaschen und sonstige Kisten neu verwenden. Im Gegensatz zu WallyGrow wird hier aber angeraten, eine Luftpumpe zu kaufen, um die wichtigen Nährstoffe zu den Pflanzen kommen zu lassen. 17


Kinderbuchladen Zürich Viel mehr als Bücher Materialien für den Kindergarten und die Schule Elternratgeber und Kreativbücher Tonträger, Spiele und Spielwaren

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Bibliothek

Medien selbstständig abholen Bestellte Medien sind neu im Eingang der Bibliothek in einer Abholstation zugänglich. Damit können sie auch ausserhalb bedienter Öffnungszeiten abgeholt werden. Anleitung: tiny.phzh.ch/abholstation


«ALLES WIRD SICH ÄNDERN, WENN WIR GROSS SIND!» Als meine Tochter etwa 5 Jahre alt war, wollte sie unbedingt Astronautin werden. Damals war sie vom Mond fasziniert. Als mein Mann und ich ihr dann aber versicherten, dass wir sie nicht in der Rakete ins Weltall begleiten würden, verwarf sie diese Idee schlagartig. Jetzt, in der zweiten Klasse, steht für sie der Beruf «Detektiv» hoch im Rennen. Aber auch nur, weil sie «Die drei !!!» Bücher verschlingt, es ist also gerade modern. Ich habe mich schon oft gefragt, was sie wohl später einmal werden wird. Meine Vorstellungen ändern sich aber alle paar Wochen wieder und sind daher schlicht unmöglich zu festigen. Text und Illustration Lea Imhof

Ich blätterte in ihrem Freundschaftsbuch und lies die Berufswünsche ihrer Freunde und Freundinnen durch. Da waren ein paar kreative Antworten zu lesen: Reiterin (obwohl dieses Mädchen noch gar nicht reiten kann – ambitioniert!), Reitstallbesitzerin, Retterin von Strassentieren. Sogar ein angehender Archäologe ist im Album zu finden, er wünscht sich zudem eine Welt aus Schoggi ;-). Die meisten wollen Arzt oder Ärztin werden. Da kommt mir in den Sinn, dass viele Eltern diesen Beruf für ihre Kinder ausgesucht haben: «Genug Geld verdienen, das ist wichtig», heisst es dann immer. Bereits im Kindergartenalter werden einige Kinder von ihren Eltern auf diese Laufbahn geschoben. Egal, ob sie den nötigen Willen oder die nötigen Fertigkeiten oder das nötige Interesse für diese Karriere haben. Und ob das Kind dabei glücklich ist, ist sowieso gar nicht wichtig. Ganz ulkig finde ich Aussagen wie: «Entweder Arzt oder Rechtsanwalt soll mein Kind einmal werden». Zwei völlig verschiedene

Berufe, aber einer davon muss das Kind ausüben. Hauptsache die Kohle kommt reingeflogen. Prädestinierter Wohlstand – wenn es doch nur so einfach wäre. Beim Schreiben dieses Artikels kommt mir immer wieder das Lied «Alles wird sich ändern» von der Band Echt in den Sinn. Im Musikvideo wachsen die jungen Burschen in einem Gewächshaus aus der Erde und werden von einer älteren Dame mit Wasser begossen und Pestiziden besprüht: Unser Leben ist ein weisses Blatt Papier Da können wir nichts dafür Komm lass uns etwas schreiben, Das uns wichtig ist!

Als angehende Lehrpersonen sollten wir den Kindern immer wieder das grosse Spektrum der Berufsoptionen in unserem Land veranschaulichen. Was aus ihnen wird, ist bei meinen Schüler:innen in der 6. Klasse ein grosses Thema und sorgt bei vielen

für ungute Gefühle wie Druck, Angst und Ungewissheit. Niemand möchte in die Sek B, dort sind die Möglichkeiten viel kleiner, als wenn man in die Sek A ginge. Auch nach wiederholten Erklärungen, dass die meisten Ausbildungen nachgeholt werden können, tragen sie Scheuklappen – nur Sek A Schüler:innen bringen es zu etwas. Als Quereinsteigerin hat sich meine erste Berufswahl, welche basierend auf zwei schnulzigen Liebesromanen gefällt wurde, ebenfalls nicht als nachhaltig bewährt. Entweder habe ich mich verändert, oder die Arbeit oder mir wurde es einfach zu langweilig? Zum Glück leben wir in einem Land, in welchem Zweit- oder sogar Drittausbildungen gut möglich sind. Lasst es also auf euch zukommen, liebe Kinder, und ich wünsche euch, dass auch ihr im jungen Alter noch von Schoggiwelten und Raketen zum Mond träumen dürft. Es wird sich sowieso alles ändern, wenn ihr gross seid. 19


ICH BIN 2.07M GROSS PORTRAITIERT

Ein Interview von Sarah Lyons mit Nick Hangartner

WIE GROSS BIST DU? ICH BIN 2.07M GROSS. KAUFST DU DEINE KLEIDER IN NORMALEN KLEIDERLÄDEN? ZUM TEIL IN SPEZIALLÄDEN ODER IM INTERNET UND TEILS IN NORMALEN LÄDEN. DIE KLEIDERINDUSTRIE IST SEHR BESCHRÄNKT, AUCH WAS KLEIDUNG FÜR KLEINERE ODER DICKERE MENSCHEN BETRIFFT, ABER ES IST BESSER ALS AUCH SCHON. FRÜHER GAB ES WENIGER ANGEBOTE. WARST DU SCHON IMMER EINER VON DEN GRÖSSEREN? WIE WAR DAS? JA. ES HAT SOWOHL SÜSSE WIE AUCH SAURE SEITEN. MITTLERWEILE KANN ICH GUT DAMIT UMGEHEN, ABER IN DER PUBERTÄT WAR ES NICHT IMMER EINFACH. IN DIESEM ALTER MÖCHTE MAN NICHT AUFFALLEN BZW. AUS DER NORM FALLEN UND UNERWÜNSCHTE REAKTIONEN SIND DANN EHER UNANGENEHM. AUCH MIT DER KLEIDUNG WAR ES NICHT GANZ EINFACH, WEIL MAN NICHT IMMER KAUFEN KONNTE, WAS MAN «COOL» FAND. ABER DAS IST JA NICHT NUR MIT DEM GROSSSEIN EIN PROBLEM, SONDERN AUCH WENN MAN Z.B. ÄRMER IST.

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N S

IST DEINE GANZE FAMILIE GROSS? WIE GROSS? MEINE ELTERN SIND BEIDE GROSS, AUCH IN DER VERWANDTSCHAFT AUF BEIDEN SEITEN HAT ES EINIGE GROSSE. MEINE BEIDEN BRÜDER SIND BEIDE ÜBER 2 METER GROSS, UND DER MITTLERE BRUDER NOCH GRÖSSER ALS ICH. WAS IST DAS BESTE AM GROSSSEIN? WELCHE VORTEILE HAT ES? KONZERTE. ICH SEHE ALLES UND ALS ICH JUNG WAR GAB ES NOCH DEN ASPEKT DER FRAUEN, DIE MIR AUF DIE SCHULTERN SITZEN WOLLTEN. IN DER GESCHÄFTSWELT IST MEINE GRÖSSE INSOFERN VON VORTEIL, DASS ICH MIT IHR EINE GEWISSE AUTORITÄT AUSSTRAHLE. ALLGEMEIN WIRD MAN EHER WAHRGENOMMEN UND HAT EINE GEWISSE PRÄSENZ, WAS AUCH VERMEHRT ZU GESPRÄCHSMÖGLICHKEITEN FÜHRT. WELCHE NACHTEILE? EXTREM VIEL AUFMERKSAMKEIT, NICHT IMMER POSITIV, ABER DAS IST BEI ALLEN DINGEN, DIE NICHT IN DER NORM SIND. DUMME SPRÜCHE WIE «WIE IST DAS WETTER OBEN?». ALS ICH JÜNGER WAR, WAREN MEINE REAKTIONEN NOCH ETWAS ANDERS. EINMAL, ALS MICH JEMAND DAS GEFRAGT HAT, HABE ICH IHM MEIN BIER ÜBER DEN KOPF GELEERT UND GEANTWORTET, ES REGNE. WENN JEMAND EINEN WITZ MACHT, MUSS MAN EBEN AUCH EINEN WITZ MACHEN. HEUTZUTAGE MACHE ICH SOLCHE DINGE ABER NICHT MEHR. BIST DU ZUFRIEDEN MIT DEINER GRÖSSE? JA. ICH KANN SIE SOWIESO NICHT ÄNDERN. ICH BIN EIGENTLICH NOCH FROH, DASS ICH AUSSERHALB DER NORM BIN. WILLST DU DEN LESERN SONST NOCH ETWAS MITTEILEN? MAN KANN ALLES ZU SEINEM VORTEIL NUTZEN, AUCH WENN ES IM ERSTEN MOMENT NICHT SO SCHEINEN MAG. DIE REAKTION DER ANDEREN KANN MAN NICHT STEUERN, ABER SEINE EIGENE REAKTION SCHON.

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LITERATUR

GROWING THROUGH CONSUMING Text Gioia Rodriguez

Es ist ein weitverbreiteter und generell akzeptierter Konsensus, dass man durch viel Fernsehen, oder lange auf Instagram und Tiktok et cetera scrollen, verblöden wird. Zu dem sagen kann man: ja, die Möglichkeit besteht – wenn man einzig und allein Challenges, Thirst-Traps, Pranks oder Reality TV konsumiert. Allerdings gibt es Unmengen von Content, Serien und Creators die sich genau um das Gegenteil bemühen.

Wenn man seinen Algorithmus richtig trainiert, kann man allerlei nützliche Dinge lernen. Ganz abgesehen davon, zählen natürlich Bücher auch zu einer Form von Konsum und die folgenden Vorschläge sollen als eine winzige, aber ausgewogene Auswahl dieser Formen von Konsum dienen. «Growth» erlaubt hier zudem verschiedene Ansätze, wie man das Thema interpretieren kann.

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Untenrum frei – Margarete Stokowski In diesem Buch berichtet die Autorin davon, wie es ist, als ein Mädchen in Deutschland aufzuwachsen, von ihren Erfahrungen mit Aufklärungsunterricht, Sex und dem Bild der Frau. Selbst wenn man denkt, alles (oder das meiste) über diese Themen zu wissen, erlangt man beim Lesen dieses Buches ganz neue Perspektiven. Man wächst und arbeitet an sich selbst, durch die ehrlichen Erzählungen und wichtigen Fragen, die die Autorin stellt.

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@geodesaurus – Tiktok Dieser Account ist unglaublich spannend und erforscht in jedem Tiktok einen neuen Aspekt von unserem kleinen Planeten, über den wir nicht viel wissen, oder der Forscher heute noch verblüfft. Über komische Dinge, die im Baikalsee wachsen,zu der faszinierenden Hydrologie in Afrika und sogar Kunst vom Creator selber, dieser Account hat einiges zu bieten und enttäuscht bestimmt nicht.

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Love on the Spectrum – Netflix Eine Reality TV Show, aber mit einem ernsten Aspekt. Wie gehen Menschen auf dem Autismus-Spektrum mit Liebe und der Dating-Welt um? Nicht nur wächst der Cast einem ans Herzen, man erlangt dazu noch Einblicke in das Leben einer marginalisierten Gruppe von sehr speziellen Menschen.

4 The Shit Show – Spotify Podcast hören ist einer der besten Wege, um über sich hinauszuwachsen und während Dingen, die man sowieso machen muss (Putzen, Waschen, Kochen etc.), etwas dazu zu lernen. @shityoushouldcareabout (auch SYSCA genannt) ist ein Instagramm Account, der Dinge, die in der Welt passieren, auf eine kurze und prägnante Weise wiedergibt und somit probiert alle etwas auf dem Laufenden zu halten. Der dazu passende Podcast geht mit einigen Themen ins Detail und informiert über die Nuancen, die solche Posts begleiten.


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KOLUMNE

Ich und die Gesellschaft: Die Entwicklung von Beziehungen Das ganze Leben ist voll von diversen Beziehungen, die wir eingehen, stärken oder auch verlieren. Durch unsere gesamte Entwicklung lernen wir in jeder Beziehung erneut, mit unseren Emotionen und denen von anderen umzugehen. Text und Illustration Valentina Botic

Die persönliche erste Gesellschaft Bereits im Mutterleib entwickeln wir, ohne es zu wissen, unsere erste innige Beziehung mit der Mutter. Im Babyalter entfalten wir unseren Bezug zu unseren Eltern, indem wir versuchen durch Schreien, Weinen und Lachen unsere Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Im Laufe unseres jungen Alters kommen immer weitere Personen auf unserem Lebensweg hinzu. Wer Geschwister hat, lernt auch früh seinen Platz in der ersten ihm oder ihr bekannten Gesellschaft, der Familie, zu finden. Da dies unsere ersten Beziehungen im Leben sind, fragt auch der Seelenklempner natürlich immer zuerst nach dieser Beziehung, da dies wahrscheinlich unsere Referenzen zu allen weiterführenden Beziehungen sind. Doch wie entwickeln wir Menschen unsere Beziehungen? Sie scheinen uns anfangs so wichtig zu sein, doch wenn ich im Alltag mal nach rechts und links sehe und höre, frage ich mich: Glaubt irgendjemand noch an eine gesunde Beziehung? Wo ging der Glaube daran verloren? Erste Beziehungen Wenn ich mich zurückerinnere, habe ich bereits im jungen Kindesalter meine ersten Freundschaften geschlossen. Worte wie «beste Freunde für immer» fallen uns in diesem Alter so leicht von den Lippen. Ich vermute, es liegt an dem naiven Denken eines Kindes. Doch überlege ich genauer, fällt mir ein, dass ich auch viele Personen kenne, welche die Kindergartenfreundschaft bis ins Erwachsenenalter halten konnten. War es also doch nur der Glaube daran, dass es funktionieren könnte? «Menschen kommen und gehen», mit diesem Satz hat sich doch jeder 24

schon mal getröstet, wenn eine Freundschaft im Sand verlief oder man sich «auseinanderlebte». Wir beginnen zu akzeptieren, dass gewisse Beziehungen nicht von Dauer sind und schliessen neue Beziehungen. Ach – Die erste Liebe! Wenn wir im Jugendalter zum ersten Mal verliebt sind, fällt uns auf, dass wir Menschen fähig dazu sind, eine starke Verbundenheit zu fühlen. Wir beginnen, an die Liebe zu glauben. Doch nicht jeder hat das Glück, seine grosse Liebe als Teenie zu finden. Viele Menschen lernen somit den altbekannten Herzschmerz kennen. Doch auch früh gefundene Paare geraten in den individuellen Entwicklungen auf Hindernisse in ihrer Beziehung. Der nächste Satz für solche Fälle steht bereits bereit: «Wer jemanden in sein Herz lässt, riskiert auch, stark verletzt zu werden». Wir werden vorsichtiger, schützen unsere Gefühle und verspüren Angst, noch einmal dieses Risiko einzugehen. Diese Angst verstehen wir aber nicht auszudrücken und verstecken sie lieber hinter einer Wand von Misstrauen gegenüber anderen. Je tiefer verletzt ein Mensch wurde, umso mehr verschliesst er sein Herz und schwört sich sogar Beziehungen ab. Dies hat wahrscheinlich jede Person schon mal gespürt und ausgedrückt. Beobachte ich aber unsere Gesellschaft heute, versuchen wir es dennoch immer wieder.Wir verspüren den Drang dieses Gefühl eines verliebten Teenies noch einmal zu spüren. Alles fühlte sich damals so unbeschwert und einfach an. Wer möchte dieses Gefühl nicht noch einmal haben? Natürlich, wir sind so emanzipiert und wissen, dass nicht ein anderer Mensch verantwortlich sein soll für das eigene persönliche Glück. Das ist klar! Dennoch sind wir uns einig, dass frisch verliebt zu sein ein wunderschönes Gefühl ist. Ups and Downs Auf unserem Weg durchs Leben fliegen und fallen wir. Bei jedem Fall lernen wir erneut, damit umzugehen, wie wir wieder aufstehen. Natürlich ist es einfach das Fallen als Fehler zu sehen und man möchte den Fehler nicht nochmals machen. Doch der Fehler ist nie, eine Beziehung per se einzugehen, weil seit der Geburt bist du mit Beziehun-


gen aller Art konfrontiert. Wir sind nicht allein auf dieser Erde und leben MITEINANDER auf diesem Planeten. Wer nicht zum Egozentriker erzogen wurde, kennt die Tatsache, dass andere Menschen zu deinem Leben gehören. Immer weniger Leute glauben noch daran, eine gesunde Beziehung aufrecht erhalten zu können. Unsere Gesellschaft führt Listen über Ge- und Verbote für das Kennenlernen anderer Menschen, Ge- und Verbote für gesunde Beziehungen oder räumen sich alle Freiheiten, um der anderen Person das Gefühl zu geben: «Ich kann mit anderen Menschen agieren, dennoch bist du mein sicherer Hafen.» Wir entwickelten neue Beziehungsformen und leben nach ihnen. So misstrauisch wie ich gegenüber der Gesellschaft bin, frage ich mich: Haben wir das alles gemacht, weil wir Angst vor Verlusten haben? Entweder man verschliesst seine Gefühle und führt platonische Beziehungen, um persönliche Ziele wie zum Beispiel eine Familie zu erreichen, oder man legt sich absichtlich nicht fest und geht gar keine mehr ein, verlangt aber dennoch intime Zeit mit anderen Menschen. Es gibt die verschiedensten Gründe heutzutage, warum Menschen Beziehungen vermeiden, welche ich nicht alle aufzählen möchte, denn diese hören wir ja alle genug. Die einzige Frage, die ich mir stelle: Wie kommt der Mensch von «beste Freunde für immer» zu «nie wieder», «nur wegen den Kindern», «nichts Festes» und, und, und? Natürlich sind oft Schmerzen dabei vorhanden, auch ich

habe diese Erfahrung gemacht. Doch sind diese Tiefen nicht Teil unseres Lebens? Tiefen sind da, um aus ihnen zu lernen und nicht um sie zu vermeiden. Ich surfe lieber auf den Höhen und Tiefen meines Lebens und bin dankbar für jede Erfahrung, die ich in meinem Leben machen darf. Es macht das Leben lebenswert und diese Fahrt hat mich zu diesem Punkt gebracht, an dem ich heute stehe. Ich glaube an das Gute im Menschen, was nichts mit Naivität zu tun hat. Mir ist bewusst, dass ich in einer Gesellschaft lebe, in welcher Menschen so viel Misstrauen, Hass und Abneigung verstreuen. Dies glaube ich, geschieht oft durch innere seelische Ängste, welche aus unverarbeiteten Tiefen hervorkommt. Aus diesem Grund ist die Warteliste heute bei Psychologen so lange wie noch nie. Für die Gesellschaft von heute wünsche ich mir nichts mehr, als dass Ängste überwunden werden und wir wieder mehr beginnen aneinander zu glauben. In meinem Leben habe ich nach vielen Höhen und Tiefen nun einen Menschen gefunden, mit welchem ich der morgigen Gesellschaft beibringen möchte, dass Gefühle ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens sind und es wichtig ist zu lernen, wie man damit umgeht. Unsere Gesellschaft sollte dankbarer sein, dass wir überhaupt Gefühle haben können und aufhören sie zu verschliessen, zu verharmlosen und zu verleugnen. Steh zu deinen Gefühlen inklusive Ängsten egal welcher Art, zeige sie, wenn du den Drang dazu verspürst, sie zu zeigen oder mitzuteilen, sie sind nämlich ein Teil von dir!

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RÄTSEL

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1

Ich glaube, ein Peter hat mich als

Erstes gegessen? Sonst würde ich Ich liebe Spaghetti! Ich bin

nicht

heissen.

.

Was pflanzst du? Text Endrit Sula

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4 Ich bin

.

5

Nicht Salbe sondern .

Der Jan isst sein Fleisch am liebsten mit 26

.

1 Basilikum 2 Peterli 3 Rosmarin 4 Salbei 5 Thymian

Violett und grün. Love it!


CREATIVE PAGE

Blaue Wunder – oder Cyanotypie Text und Bild Chiara Profeta Die Cyanotypie ist ein fotografisches Druckverfahren, das 1842 von Sir John Herschel erfunden wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen fotografischen Verfahren beruht es nicht auf Silber-, sondern auf Eisenverbindungen. Typisch für das Verfahren ist die namensgebende cyan-blaue Färbung der Abzüge. Diese intensive Farbe entsteht durch eine chemische Verbindung der der beiden Komponenten Ammoniumeisen(III)-citrat und Kaliumferrizyanid. Sobald das chemisch präparierte Medium mit Sonnenlicht, um genauer zu sein UV-Strahlung in Kontakt tritt, beginnt der Prozess des Abdruckes. Alles was auf das Medium platziert wird, bleibt als weisse Fläche stehen. Je nachdem wie lichtdurchlässig das gewählte Objekt ist, entstehen unterschiedlich dichte Drucke. Besonders interessant sind die Zufallserscheinungen auf dem Medium, welche oft durch Schattenwürfe, Verschiebungen oder Fehlern passieren. Na hat dich die Neugier gepackt, dann los! 27


CREATIVE PAGE

ANLEITUNG

Ansetzen der Lösung

Materialliste • • • •

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20 g grünes Ammoniumeisen (III)-citrat (Ferric Ammonium Citrat) 8 g rotes Kaliumhexacyanoferrat (III) (Potassium Ferricyanide) 200 ml destilliertes Wasser Papier (säurefrei und saugfähig, z.B. Aquarellpapier, oder normales dickes Zeichnungspapier) Glasscheibe oder Plastikscheibe (zum befestigen des Druckstockes) 2 Gefässe zu 100 ml, eines zu 200 ml (Letzteres aus braunem Glas o. schwarzem Plastik) Becken mit Wasser zum Wässern (mind. so gross wie das gewählte Papier) Pinsel ! Grundsätzlich gilt: keine Gefässe/Pinsel etc. mit Bestandteilen aus Eisen verwenden, da diese mit der Lösung reagieren!

Die Verarbeitung von Chemikalien erfordert einen sorgfältigen Umgang. Schutzhandschuhe und Atemschutzmasken verwenden! Es empfiehlt sich die Lösung bereits in einen stark abgedunkeltem Raum anzumischen! Das Ammonium Citrat einem Gefäss mit 100 ml destilliertem Wasser beigeben und umrühren.In einem anderen Gefäss 100 ml warmes destilliertes Wasser und das Kaliumhexacyanoferrat beigeben und umrühren bis keine Kristalle mehr sichtbar sind. Die beiden Lösungen in ein Gefäss geben, verschliessen und langsam schwenken. Achtung: Die Lösung reagiert nun empfindlich auf Licht. Es empfiehlt sich, zur Aufbewahrung ein dunkles Glas- oder Plastikgefäss zu verwenden und die Lösung im Kühlschrank aufzubewahren (3 Wochen max.). Es empfiehlt sich die Lösung eher möglichst schnell zu verbrauchen, da die Farbintensität sowie die Empfindlichkeit nicht nachlässt.

Beschichten des Papiers

Dieser Prozess geschieht in einem komplett abgedunkeltem Raum!, es kann eine kleine Lampe mit Rotlicht verwendet werden, damit man nicht komplett orientierungslos pinselt. Damit das Papier nicht wellt, wird es mit 28


Klebeband auf dem Tisch befestigt. Die Lösung mit einem Pinsel gleichmässig auf das Papier auftragen. Für den Auftrag können Schaumstoff- und herkömliche Firnisspinseln verwendet werden. Anschliessend das beschichtete Papier gut durchtrocknenlassen (je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur ca. 45 bis 90 Minuten).

Verhältnisse ist. Sobald das Objekt in Kontakt mit Sonnenlicht kommt, beginnt der Druckprozess. Achte also darauf nichts mehr zu verschieben und lass es möglichst in Ruhe. Meistens benötigt das Bild zwischen 6-7 Minuten bei strahlender Sonne und schönem Wetter, ist es jedoch bewölkt, kann es bis zu 20 Minuten dauern.

Entwickeln und Fixieren

Belichtung Nun kann es los gehen: Bevor du das vorbereitete Papier dem Sonnenlicht aussetzt, solltest du dir an einem dunklen, schattigen Platz überlegen was du auf dem Papier platzieren willst. Für getrocknete Blumen oder leichte Elemente, welche vom Wind verschoben werden können, sollte eine Glasplatte mit Klammern befestigt werden. Sobald du mit deiner Komposition zufrieden bist bringst du das Werk ins Sonnenlicht. Die Belichtung erfolgt unter direkten Sonnenlicht oder mit einer UV-Lampe. Die Um die richtige Belichtungszeit zu ermitteln, wird ein Testbild (oder ein Teststreifen)angefertigt. Darauf sollte zu erkennen sein was deine optimale Belichtungszeit, aufgrund der

Entwickelt und fixiert wird das Bild unter fliessendem Wasser. Es wird solange gespült, bis sich die restliche, unbelichtete gelb/grüne Schicht in den weissen Bildteilen gelöst hat. Alternativ kann auch in einer Lösung aus Wasser und weissem Essig (Verhältnis zwischen 1:1 und 1:3) entwickelt werden. Dies bewirkt eine grössere Tonalität des Bildes bei niedrigerem Kontrast. Anschliessend wird mit Leitungswasser reichlich im vorbereiteten Behälter gewässert. Danach das Papier flach zum Trocknen legen oder aufhängen.

TIPP

Damit du dir die Chemikalien nicht anschaffen musst, kann du das BG Atelier am Mittwoch Nachmittag nutzen! Die Materialien werden dir auf Anfrage der zuständigen Dozentin zur Verfügung gestellt und deine Fragen beantwortet.

Bild und Text: Simon Marfurt Quelle: Alessandro Franchini (ars-imago.ch) 2011 Quelle Cyanotypie pdf 29


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Es plagt dich PH-Kummer? Du kannst dich nicht konzentrieren? Nicht zögern: Dr. PHlex konsultieren! Lieber Dr. PHlex Erst einmal möchte ich mich bei Ihnen herzlich bedanken. Ich lese stetig Ihre Antworten auf die Fragen und bin begeistert, weshalb ich mich heute auch melde. Ich habe nämlich ein gewisses, peinliches Problem. Seit einiger Zeit plagt mich der Gedanke, dass ich einfach zu gut bin. In allen Belangen. Tatsächlich bin ich von mir überzeugt, dass ich sehr vieles kann, ohne es überhaupt erlernt zu haben. Auch wenn andere Personen dem überhaupt nicht zustimmen, finde ich: doch. Ich weiss, ich kann nicht alles. Aber diese Sachen mache ich dann auch einfach nicht. Deshalb möchte ich fragen: Wie kann ich weiterwachsen? So, dass ich mehr lerne, erfahre und kann? Ich habe Angst, dass mich die anderen überholen. Hoffnungsvolle Grüsse Enya Face

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Hallo Enya Face! Dankeschön für Ihre Worte! Sie sprechen sicherlich vielen Menschen aus der Seele. Mein erster Gedanke nach Ihrer Frage war, dass Sie wirklich bezaubernd sein müssen. Sie können so viel und möchten auch mehr lernen! Nun ja, wenn Sie Angst haben, dass Sie die anderen überholen, müssen Sie einfach noch lauter sein. Was können Sie denn gut? Singen? Dann singen Sie, wann immer Sie können. Leben Sie Ihre Fantasie, und leben Sie sich selbst aus. Seien Sie sich bewusst, was Sie gut können und zeigen Sie den Menschen das ins Gesicht. Sie sagen, dass Sie Sachen die Sie nicht können, nicht gerne machen. Macht nichts! Wieso soll man sich denn auf seine Schwächen konzentrieren? Ihre Angst, dass andere Sie überholen, ist völlig berechtigt. Gehen Sie am besten in Vereine oder treffen Sie Freundinnen und Freunde, die etwas nicht so gut können wie Sie, und zeigen Sie es Ihnen wie es richtig geht! Sie werden sich erfüllt und belohnt fühlen. Anderen etwas beizubringen ist super. Nehmen Sie aber ja kein Feedback von anderen an, sonst ist es möglich, dass diese Angst wieder kommt. Ich mag Ihre Einstellung. Vielleicht kann man sich auf ein Glas süsses Wasser treffen? Dein Dr. PHlex


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