1101pscantataspd

Page 1

Test & Technik D/A-Wandler + Verstärker

Juke Box Hero Digitale Musikdateien mittels Computer abzuspielen – das hört sich nüchtern an. Dass es eine sehr lustvolle Angelegenheit sein kann, zeigt die USB-Wandler-/Vollverstärker-Kombi Resolution Audio Cantata.

D

en Computer in eine HiFi-Anlage zu integrieren, wird immer beliebter. Denn auf diese Weise lassen sich auch hochauflösende Musikdateien vom PC adäquat abspielen. Immer mehr HighEnd-Spezialisten entwickeln entsprechend D/A-Wandler mit USB-Anschluss. So auch Resolution Audio, die mit dem Cantata Music Center für 5900 Euro einen höchst interessanten Wandler mit integriertem CD-Laufwerk vorstellen. Dem ist nun der perfekt verarbeitete Vollverstärker Cantata 50 für 4000 Euro zur Seite gestellt. Das bewog stereoplay, gleich die Kombination zu testen. Ein Neuling in der Branche ist Jeff Kalt – in Personalunion Chef und Ent-

wickler von Resolution Audio – keineswegs. Nach dem Abschluss am berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) befasste er sich mit Audio-­ Lösungen, bei denen er nicht „Spezifikationen zu einem bestimmten Preis“ erreichen wollte. Er verschrieb sich Entwicklungen, bei denen „das menschliche Ohr das einzige verlässliche Instrument für das Ergebnis ist“. Das erste Produkt war 1993 ein D/A-Wandler. Strikte Trennung

Dass Kalt auf diesem Gebiet viel Erfahrung hat, zeigt schon der erste Blick in den Cantata Music Center. Als erstes fallen die vier Ringkerntrafos ins Auge,

welche die verschiedenen Spannungs­ regelungen der Funktionsgruppen jeweils getrennt versorgen. Das Vermeiden potenzieller Störungen durch konsequente Massetrennung ist Jeff Kalt generell wichtig. So separieren kleine Übertrager in ICs (ADuM 1401) die digitale Ebene von den D/A-WandlerBausteinen (PCM 1704). Damit die Kanaltrennung maximal ist und die Wandler mit symmetrischen digitalen Signalen gespeist werden können, setzt Kalt gleich zwei Stück pro Kanal ein. Dabei nutzt er einen selbst programmierten Prozessor, der sie mit 24 Bit / 192 kHz füttert. Erstaunlich, dass nach den Wandlern aus den symmetrischen Analogsignalen

Musik vom Mac Die Reson/Resolution-Komplettlösung Ein USB-Wandler stellt nur einen Baustein in einer digitalen Juke Box dar. Die eigentliche Quelle ist das Medium, das die digitalen Daten speichert, meist der Rechner. Hier steht der Bedienkomfort im Vordergrund. Schließlich will man ja nicht immer zum PC laufen oder diesen auf den Schoß nehmen. Reson, der Vertrieb von Resolution Audio, empfielt einen Mac Mini (ab 709 Euro) als Basis. Der lässt sich so konfigurieren, dass man die

30

stereoplay.de

Musik-Bibliothek mittels iPod oder iPad, des App Remote und des WLANEmpfängers Airport Express (89 Euro) bequem fernbedienen kann. Beim Mac Mini schwört Reson auf iTunes in Kombination mit dem Zusatzprogramm Pure Music (101 Euro, www. channld.com/puremusic). Diese Kombi stellt sicher, dass die Daten immer nativ in der eigentlichen Auflösung dem USB-Wandler zur

Verfügung gestellt werden, und Pure Music ermöglicht einen Wiedergabemodus aus dem Arbeitsspeicher – das bringt besseren Klang. Auf Wunsch kann der Händler dies alles auch

betriebsbereit liefern. Abgerundet wird die Komplettlösung von Reson durch passende Kabel und ein klanglich optimiertes Rack namens Domo für 625 Euro.


Test & Technik D/A-Wandler + Verstärker

Juke Box Hero Digitale Musikdateien mittels Computer abzuspielen – das hört sich nüchtern an. Dass es eine sehr lustvolle Angelegenheit sein kann, zeigt die USB-Wandler-/Vollverstärker-Kombi Resolution Audio Cantata.

D

en Computer in eine HiFi-Anlage zu integrieren, wird immer beliebter. Denn auf diese Weise lassen sich auch hochauflösende Musikdateien vom PC adäquat abspielen. Immer mehr HighEnd-Spezialisten entwickeln entsprechend D/A-Wandler mit USB-Anschluss. So auch Resolution Audio, die mit dem Cantata Music Center für 5900 Euro einen höchst interessanten Wandler mit integriertem CD-Laufwerk vorstellen. Dem ist nun der perfekt verarbeitete Vollverstärker Cantata 50 für 4000 Euro zur Seite gestellt. Das bewog stereoplay, gleich die Kombination zu testen. Ein Neuling in der Branche ist Jeff Kalt – in Personalunion Chef und Ent-

wickler von Resolution Audio – keineswegs. Nach dem Abschluss am berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) befasste er sich mit Audio-­ Lösungen, bei denen er nicht „Spezifikationen zu einem bestimmten Preis“ erreichen wollte. Er verschrieb sich Entwicklungen, bei denen „das menschliche Ohr das einzige verlässliche Instrument für das Ergebnis ist“. Das erste Produkt war 1993 ein D/A-Wandler. Strikte Trennung

Dass Kalt auf diesem Gebiet viel Erfahrung hat, zeigt schon der erste Blick in den Cantata Music Center. Als erstes fallen die vier Ringkerntrafos ins Auge,

welche die verschiedenen Spannungs­ regelungen der Funktionsgruppen jeweils getrennt versorgen. Das Vermeiden potenzieller Störungen durch konsequente Massetrennung ist Jeff Kalt generell wichtig. So separieren kleine Übertrager in ICs (ADuM 1401) die digitale Ebene von den D/A-WandlerBausteinen (PCM 1704). Damit die Kanaltrennung maximal ist und die Wandler mit symmetrischen digitalen Signalen gespeist werden können, setzt Kalt gleich zwei Stück pro Kanal ein. Dabei nutzt er einen selbst programmierten Prozessor, der sie mit 24 Bit / 192 kHz füttert. Erstaunlich, dass nach den Wandlern aus den symmetrischen Analogsignalen

Musik vom Mac Die Reson/Resolution-Komplettlösung Ein USB-Wandler stellt nur einen Baustein in einer digitalen Juke Box dar. Die eigentliche Quelle ist das Medium, das die digitalen Daten speichert, meist der Rechner. Hier steht der Bedienkomfort im Vordergrund. Schließlich will man ja nicht immer zum PC laufen oder diesen auf den Schoß nehmen. Reson, der Vertrieb von Resolution Audio, empfielt einen Mac Mini (ab 709 Euro) als Basis. Der lässt sich so konfigurieren, dass man die

30

stereoplay.de

Musik-Bibliothek mittels iPod oder iPad, des App Remote und des WLANEmpfängers Airport Express (89 Euro) bequem fernbedienen kann. Beim Mac Mini schwört Reson auf iTunes in Kombination mit dem Zusatzprogramm Pure Music (101 Euro, www. channld.com/puremusic). Diese Kombi stellt sicher, dass die Daten immer nativ in der eigentlichen Auflösung dem USB-Wandler zur

Verfügung gestellt werden, und Pure Music ermöglicht einen Wiedergabemodus aus dem Arbeitsspeicher – das bringt besseren Klang. Auf Wunsch kann der Händler dies alles auch

betriebsbereit liefern. Abgerundet wird die Komplettlösung von Reson durch passende Kabel und ein klanglich optimiertes Rack namens Domo für 625 Euro.


Test & Technik D/A-Wandler + Verstärker

mittels eines Instrumenten-ICs (INA 103) gleich ein assymet­ risches erzeugt wird. Aber das ist laut Kalt sinnvoll, da er in dieser Stufe auch die analogen Filter und eine Gleichspannungsunterdrückung realisiert. Für Freunde von XLR-Buchsen und der symmetrischen Verbindung gibt es nochmals eine ­Stufe, die diese Betriebsart ­ermöglicht. Resolution Audio empfiehlt sie aber nur bei ­besonders langen Kabeln. Ein Sahnehäubchen ist beim Music Center die gute analoge Lautstärkeregelung per IC (PGA 2310); mit ihr kann der Wandler auch direkt Endstufen ansteuern. Wer diese Pegelsteuerung nicht benötigt, muss das zusätzliche Bauteil im Signalweg nicht fürchten, da das IC bei der maximalen Lautstärke von 100 per Relais überbrückt wird. Ist schon die analoge Seite trickreich, zeigt Kalt sein ganzes Können auf der digitalen Ebene. So arbeiten USB-Eingang wie auch CD-Laufwerk asynchron. Dies bedeutet, dass

Screens 1

Verstärker Cantata 50 ausschließlich mit diskreten Transistoren aufgebaut.

1

2

1

Verstärkerchip (INA 103) und IC-Lautstärkeregler realisiert.

3

Beim Cantata Music Center gibt es für jede Funktionsgruppe eigene Netzteile

3

nebst Transformatoren.

4

Die Nachtaktung der Daten steht für USB und das Laufwerk zur Verfügung, nicht für S/P-DIF-Eingänge.

4

5

5

Gleich vier hochwertige D/AWandler (PCM 1704) sind verbaut. Nach den Wandlern geht es asymmetrisch weiter.

die Daten in einen großen Zwischenspeicher fließen, um dann mit einem extrem genauen Taktgeber ausgelesen zu werden. So entsteht ein sehr exakter Datenstrom – was sich auch in exzellenten Jitter-Werten zeigt.

Die asynchrone Arbeitsweise lässt sich aber bei den anderen Digital-Eingängen nicht nutzen. Grund ist die S/P-DIFNorm, die es nicht gestattet, die zu übertragende Datenmenge zu steuern. Dadurch lässt sich

die Füllmenge des Speichers nicht regeln, und der asynchrone Betrieb wird unmöglich. Doch Entwickler Jeff Kalt hat auch hier seine Hausauf­ gaben vorbildlich gemacht. Denn der optische TOSLINK,

Reson TBB

Kabelfreuden Bei Kabeln verfolgt Reson ein durchgängiges Konzept. Wie in der Lautsprecherstrippe LSC (Test 1/06) setzt man im Cinch-Kabel TBB auf eine Stegkonstruktion mit Solid Core. Hier nutzt man zwei Drähte aus hochreinem Kupfer von 0,4 Millimetern Durchmesser und die bekannt guten Bullet-Plug-Stecker von Eichmann. Die Stegkonstruktion führt zu einer deutlich niedrigeren Kapazität als etwa die Koax-Bauweise, bei welcher der Innenhinleiter von einem Außenrückleiter umgeben ist. Ein Nachteil der Steg-Variante ist die fehlende Abschirmung. Das kann bei stärkeren Stör­

stereoplay.de

Die Vorstufensektion wurde mit einem komplexen

2

Zubehör

32

Die Endstufen sind beim

quellen und längeren Kabeln zu Einstreuungen führen. Im Hörraum waren diese nicht zu vernehmen, und das TBB spielte sich mit einer sehr genauen und explosiven Spielweise in die Herzen der Tester. Zwar bot es nicht ganz den Bass und die Wärme des Goldkabel High Line Cinch (4/08) , dafür schmetterten Bläser engagierter, und das Zusammenspiel der Musiker geriet exakter, wenn das TBB angeschlossen war. Somit ist dieses Kabel ein heißer Tipp für alle, denen dynamische Schattierungen sehr wichtig sind und die dabei auf einen neutralen Klangcharakter nicht verzichten wollen.

140 Euro (Herstellerangabe)

stereoplay Testurteil Klangsteigerung (13 pF)

(8)

Klang

gut

Preis/Leistung

sehr gut

= neutral = kühl, präzise, räumlich = warm, bassstark

der elektrische Cinch-Eingang sowie der symmetrische AES/ EBU-Anschluss warten in der stereoplay-TESTfactory mit exemplarisch guten Jitter-­ Messwerten auf und verarbeiten auch hochauflösendes 24/192.

Klares Verstärkerkonzept

Bei näherer Betrachtung des Vollverstärkers Cantata 50 wird klar, dass Resolution Audio hier auf vieles achtete, was sinnvoll ist. Wie beim Music Center gibt es eine klare Trennung der Spannungsversorgungen zwischen dem – beim Cantata 50 für die Bedienung nötigen – ­Digitalbereich und der AudioSchaltung via separate Netzteile mit zwei Ringkerntrafos. Nicht verwunderlich, dass beide ­Regionen mit den gleichen ICs (ADuM 1401) wie beim Music Center galvanisch getrennt sind. Übersichtlich gibt sich das Vorverstärkerteil des Cantata 50. Nach der Eingangswahl zwischen vier Inputs, zwei symmetrischen und zwei asymmet­ rischen, stellt ein hochwertiges IC (INA 103) die erste Stufe dar. Danach geht das Signal ­direkt in den Laustärkeregelungs-Chip (PGA 2320). Danach geht‘s nur noch durch Schaltungen mit bipolaren Einzeltransistoren, um in einer komplementären Gegentakt-Stufe mit MOSFET-Tran-

sistoren zu münden. Bei dieser Schaltung und deren Ausführung stand Kalt der englische Entwickler Denis Morecroft zur Seite, der mit seiner DNMElektronik Kultstatus erlangte. Nun überrascht es auch nicht, dass die Masseführung optimiert ist – und dass im Netzteil teure vierpolige, nieder­ induktive T-Net-Kondensatoren sowie Gleichrichter-Dioden auftauchen, die wenig störende Schaltspitzen produzieren. Musikalische Eleganz

Nach dieser ausgiebigen Analyse der technischen Innereien waren die Tester gespannt, wie sich der Cantata 50 an den kritischen und leistungshungrigen Referenz-Lautsprechern Magico M 5 (Test 5/10) verhält. Obwohl der Resolution Audio kein Leistungsriese ist, verblüffte er sogleich mit beschwingter Spielweise, zarten und farbenprächtigen Mitten. Angesichts dieses fulminanten Auftritts griffen die Tester zm stereoplay Highlight Pathos Logos (12/05). Der Amp gab sich an der Magico M 5 zwar etwas standfester

Wussten Sie ... ... dass Wladimir Kotelnikow in Russland schon 1933 das digitale Abtasttheorem (Takt­ frequenz = doppelte maximale Nutzfrequenz) beschrieb?

im Bass und minimal luftiger in den Höhen, aber nicht ganz so spielfreudig wie der Cantata 50. Dieser glänzte zudem mit natürlicheren Stimmen und einer körperlicheren Abbildung. Das Unentschieden galt aber erst mal nur für die M 5. Mit Lautsprechern, die einen etwas höheren Wirkungsgrad auf­ weisen wie etwa die Epos ­Encore 50 (Test 3/10), zeigte der Cantata 50, was wirklich in ihm steckte. Er trat noch dynamischer sowie kraftvoller auf, und die leichten Unsicherheiten im Bass waren wie weggeblasen. Die Tester waren fast versucht, ihm einen Punkt mehr zu geben. Doch wegen der etwas eingeschränkten Universalität blieb es bei 56 Zählern. Das


Test & Technik D/A-Wandler + Verstärker

mittels eines Instrumenten-ICs (INA 103) gleich ein assymet­ risches erzeugt wird. Aber das ist laut Kalt sinnvoll, da er in dieser Stufe auch die analogen Filter und eine Gleichspannungsunterdrückung realisiert. Für Freunde von XLR-Buchsen und der symmetrischen Verbindung gibt es nochmals eine ­Stufe, die diese Betriebsart ­ermöglicht. Resolution Audio empfiehlt sie aber nur bei ­besonders langen Kabeln. Ein Sahnehäubchen ist beim Music Center die gute analoge Lautstärkeregelung per IC (PGA 2310); mit ihr kann der Wandler auch direkt Endstufen ansteuern. Wer diese Pegelsteuerung nicht benötigt, muss das zusätzliche Bauteil im Signalweg nicht fürchten, da das IC bei der maximalen Lautstärke von 100 per Relais überbrückt wird. Ist schon die analoge Seite trickreich, zeigt Kalt sein ganzes Können auf der digitalen Ebene. So arbeiten USB-Eingang wie auch CD-Laufwerk asynchron. Dies bedeutet, dass

Screens 1

Verstärker Cantata 50 ausschließlich mit diskreten Transistoren aufgebaut.

1

2

1

Verstärkerchip (INA 103) und IC-Lautstärkeregler realisiert.

3

Beim Cantata Music Center gibt es für jede Funktionsgruppe eigene Netzteile

3

nebst Transformatoren.

4

Die Nachtaktung der Daten steht für USB und das Laufwerk zur Verfügung, nicht für S/P-DIF-Eingänge.

4

5

5

Gleich vier hochwertige D/AWandler (PCM 1704) sind verbaut. Nach den Wandlern geht es asymmetrisch weiter.

die Daten in einen großen Zwischenspeicher fließen, um dann mit einem extrem genauen Taktgeber ausgelesen zu werden. So entsteht ein sehr exakter Datenstrom – was sich auch in exzellenten Jitter-Werten zeigt.

Die asynchrone Arbeitsweise lässt sich aber bei den anderen Digital-Eingängen nicht nutzen. Grund ist die S/P-DIFNorm, die es nicht gestattet, die zu übertragende Datenmenge zu steuern. Dadurch lässt sich

die Füllmenge des Speichers nicht regeln, und der asynchrone Betrieb wird unmöglich. Doch Entwickler Jeff Kalt hat auch hier seine Hausauf­ gaben vorbildlich gemacht. Denn der optische TOSLINK,

Reson TBB

Kabelfreuden Bei Kabeln verfolgt Reson ein durchgängiges Konzept. Wie in der Lautsprecherstrippe LSC (Test 1/06) setzt man im Cinch-Kabel TBB auf eine Stegkonstruktion mit Solid Core. Hier nutzt man zwei Drähte aus hochreinem Kupfer von 0,4 Millimetern Durchmesser und die bekannt guten Bullet-Plug-Stecker von Eichmann. Die Stegkonstruktion führt zu einer deutlich niedrigeren Kapazität als etwa die Koax-Bauweise, bei welcher der Innenhinleiter von einem Außenrückleiter umgeben ist. Ein Nachteil der Steg-Variante ist die fehlende Abschirmung. Das kann bei stärkeren Stör­

stereoplay.de

Die Vorstufensektion wurde mit einem komplexen

2

Zubehör

32

Die Endstufen sind beim

quellen und längeren Kabeln zu Einstreuungen führen. Im Hörraum waren diese nicht zu vernehmen, und das TBB spielte sich mit einer sehr genauen und explosiven Spielweise in die Herzen der Tester. Zwar bot es nicht ganz den Bass und die Wärme des Goldkabel High Line Cinch (4/08) , dafür schmetterten Bläser engagierter, und das Zusammenspiel der Musiker geriet exakter, wenn das TBB angeschlossen war. Somit ist dieses Kabel ein heißer Tipp für alle, denen dynamische Schattierungen sehr wichtig sind und die dabei auf einen neutralen Klangcharakter nicht verzichten wollen.

140 Euro (Herstellerangabe)

stereoplay Testurteil Klangsteigerung (13 pF)

(8)

Klang

gut

Preis/Leistung

sehr gut

= neutral = kühl, präzise, räumlich = warm, bassstark

der elektrische Cinch-Eingang sowie der symmetrische AES/ EBU-Anschluss warten in der stereoplay-TESTfactory mit exemplarisch guten Jitter-­ Messwerten auf und verarbeiten auch hochauflösendes 24/192.

Klares Verstärkerkonzept

Bei näherer Betrachtung des Vollverstärkers Cantata 50 wird klar, dass Resolution Audio hier auf vieles achtete, was sinnvoll ist. Wie beim Music Center gibt es eine klare Trennung der Spannungsversorgungen zwischen dem – beim Cantata 50 für die Bedienung nötigen – ­Digitalbereich und der AudioSchaltung via separate Netzteile mit zwei Ringkerntrafos. Nicht verwunderlich, dass beide ­Regionen mit den gleichen ICs (ADuM 1401) wie beim Music Center galvanisch getrennt sind. Übersichtlich gibt sich das Vorverstärkerteil des Cantata 50. Nach der Eingangswahl zwischen vier Inputs, zwei symmetrischen und zwei asymmet­ rischen, stellt ein hochwertiges IC (INA 103) die erste Stufe dar. Danach geht das Signal ­direkt in den Laustärkeregelungs-Chip (PGA 2320). Danach geht‘s nur noch durch Schaltungen mit bipolaren Einzeltransistoren, um in einer komplementären Gegentakt-Stufe mit MOSFET-Tran-

sistoren zu münden. Bei dieser Schaltung und deren Ausführung stand Kalt der englische Entwickler Denis Morecroft zur Seite, der mit seiner DNMElektronik Kultstatus erlangte. Nun überrascht es auch nicht, dass die Masseführung optimiert ist – und dass im Netzteil teure vierpolige, nieder­ induktive T-Net-Kondensatoren sowie Gleichrichter-Dioden auftauchen, die wenig störende Schaltspitzen produzieren. Musikalische Eleganz

Nach dieser ausgiebigen Analyse der technischen Innereien waren die Tester gespannt, wie sich der Cantata 50 an den kritischen und leistungshungrigen Referenz-Lautsprechern Magico M 5 (Test 5/10) verhält. Obwohl der Resolution Audio kein Leistungsriese ist, verblüffte er sogleich mit beschwingter Spielweise, zarten und farbenprächtigen Mitten. Angesichts dieses fulminanten Auftritts griffen die Tester zm stereoplay Highlight Pathos Logos (12/05). Der Amp gab sich an der Magico M 5 zwar etwas standfester

Wussten Sie ... ... dass Wladimir Kotelnikow in Russland schon 1933 das digitale Abtasttheorem (Takt­ frequenz = doppelte maximale Nutzfrequenz) beschrieb?

im Bass und minimal luftiger in den Höhen, aber nicht ganz so spielfreudig wie der Cantata 50. Dieser glänzte zudem mit natürlicheren Stimmen und einer körperlicheren Abbildung. Das Unentschieden galt aber erst mal nur für die M 5. Mit Lautsprechern, die einen etwas höheren Wirkungsgrad auf­ weisen wie etwa die Epos ­Encore 50 (Test 3/10), zeigte der Cantata 50, was wirklich in ihm steckte. Er trat noch dynamischer sowie kraftvoller auf, und die leichten Unsicherheiten im Bass waren wie weggeblasen. Die Tester waren fast versucht, ihm einen Punkt mehr zu geben. Doch wegen der etwas eingeschränkten Universalität blieb es bei 56 Zählern. Das


Test & Technik D/A-Wandler + Verstärker

Brückenbau USB-Verbindungen sind auf 5 Meter beschränkt? Der USB-Adapter

Resolution Audio Cantata 50

schmucken Metallkästchen und

4000 Euro (Herstellerangabe)

üblichem Ethernet Kabel sind

Vertrieb: Reson Audio, Albbbruck Telefon: 0 77 53 / 62 43 35 www.reson.de www.resolutionaudio.com Auslandsvertretungen siehe Internet

Verbindungslängen zum Music Center bis zu 100 Meter möglich.

stereoplay Highlight gab es dann noch obendrauf. Da wollte der Cantata Music Center nicht hinten anstehen und forderte schon als reiner CD-Player den Ayre CX 7e MP heraus. Der konnte aber mit ­minimal feineren Höhen und etwas mehr Raum knapp ein Patt erreichen gegen den rhythmischer und zwingender aufspielenden Cantata. Noch besser stellte sich der Music Center über seine Digitaleingänge dar. Dass er dabei über TOSLINK minimal lauer klang als über den Cinch-Input, nahmen ihm die Tester nicht übel, denn dies war auch bei den stereoplay-Referenzen EmmLabs DAC 2 (9/10) und Naim Audio DAC + XPS (5/10) so. Über den Cinch-Eingang bewegte sich der Music Center ebenfalls auf Augenhöhe mit den beiden anderen Wandlern.

Warf der Naim üppige Klangfarben und einen satten Bass in die Waagschale, suchte der EmmLabs gewohnt akribisch nach Hochton-Details. Der ­Cantata konterte aber mit ­ausgeprägterer Spielfreude und natürlicheren Mitten. Und er hatte mit seinem USB-Anschluss noch ein Ass im Ärmel. Der DAC 2 hielt bei CD-Kost noch knapp mit, muss­ te aber passen, als der Resolution Audio sein Können mit hochauflösenden 24/96-Daten zeigte, die der DAC 2 nicht ­abspielen kann. Hier war der Unterschied zu üblichem 16/44 so groß wie nie. Da selbst 24/192-Daten über den CinchEingang des DAC 2 nicht besser klangen als die 24/96-USBVariante des Cantata Music Center, ist dieses Gerät die neue stereoplay Referenz. Dalibor Beric ■

Maße: B: 43 x H: 5 x T: 23 cm Gewicht: 5,3 kg Frequenzgänge

Frequenzgänge

3dB 0dB

15dB

-3dB

15dB

-6dB

12dB

-9dB

9dB

-12dB -15dB 10Hz

100Hz

Redakteur Sonderaufgaben

Oft ist die sinnvolle Einbindung des Computers in die heimische Anlage eine Krux, da Installation und Bedienung nicht einfach zu bewerkstelligen sind. Da lobe ich mir diese

10kHz

100kHz

stereoplay.de

6dB 3dB 0dB 10Hz

Klirr-Analyse (k2 bis k5 vs. Leistung) 0dBV

100Hz

1kHz

10kHz

100kHz

Sehr ausgewogen mit sanftem Höhenabfall Klirrspektrum 96/24

-20dBV

-30dB

-40dBV -60dBV

-50dB

-80dBV

-70dB -90dB

-100dBV -120dBV 0,01W

0,1W

1W

10W

100W

1kW

Sehr gleichmäßig und lastunabhängig verlaufende Klirrkomponenten, k3 (rot) domiert stereoplay Leistungsprofil

-110dB -130dB -150dB 20Hz

200Hz

2kHz

20kHz

Geringer Klirr mit etwas breitem Spektrum, minimaler Netzeinfluss Jitter-Spectrum USB 0dBV -20dBV -40dBV

Gute Musikleistung bis 76 Watt bei 6 Ohm, an niederohmiger und komplexer Last weniger

-60dBV -80dBV -100dBV

Sinusleistung an 8/4 Ω k = 1 %: 47/57 W Rauschabstand Line/XLR 95/95 dB Phono MM/MC – dB Verbrauch Standby/Betrieb 0,7/17 W

10

56 20

Messwerte

30

40

50

60

70

8

-120dBV -20dB

-15dB

-10dB

-5dB

0dB

Extrem niedriger Jitter, auch über die anderen Digital-Eingänge Jitter S/P-DIF/USB/TOS 163/157/221 ps Rauschabstand USB 94 dB Ausgangswid. RCA/XLR 100/49 Ω Verbrauch Standby/Betr. 0,7/17,8 W

Bewertung Klang CD/Hi-Res (USB 24/96) 66/68 0

10

20

Praxis

7

Messwerte

Wertigkeit

9

Praxis

30

40

50

60

70

9 10

Wertigkeit

9

Der Vollverstärker Cantata 50 kommt aus dem Hause Resolution Audio – dies zeigt er nicht nur durch die aufreizende Optik, sondern ebenso durch seine dynamische, mitreißende ­Musikalität. Der verdiente Lohn: ein stereoplay Highlight.

Als USB-Wandler konzipiert, zeigt der Music Center auch bei CD und den anderen DigitalEingängen keine Schwächen. Er klingt so natürlich und ­dynamisch, dass er zur ­stereoplay Referenz aufsteigt.

stereoplay Testurteil

stereoplay Testurteil

Klang

Klang CD/Hi-Res (USB 24/96)

Absolute Spitzenkl.

56 Punkte

sehr gut

80 Punkte

Gesamturteil Preis/Leistung

34

1kHz

Dezenter Bassabfall und sanfter Höhen-Roll-Off

0

Dalibor Beric

Vertrieb: Reson Audio, Albbbruck Telefon: 0 77 53 / 62 43 35 www.reson.de www.resolutionaudio.com Auslandsvertretungen siehe Internet

Messwerte

6dB

Klang

von Reson konzipierte Komplettanlage. Mit iPad, Mac Mini und den Resolution Audio Cantatas entstand eine höchst einfach zu steuernde und schlüssige Stand-AloneLösung, die auch klangliche Höchstanforderungen erfüllt. Das lässt Ressentiments gegen­ über der digitalen Musikwiedergabe verschwinden.

5900 Euro (Herstellerangabe)

Maße: B: 43 x H: 5 x T: 23 cm Gewicht: 5 kg

Messwerte

Bewertung

Meinung

Resolution Audio Cantata Music Center

überragend

Absolute Spitzenkl. 66/68 Punkte

Gesamturteil überragend

Preis/Leistung

96 Punkte

überragend

Fotos: Julian Bauer (1), MPS-Fotostudio(1), Archiv

Pont Neuf weiß Abhilfe. Mit dem


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.