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Ein Senf, der geknallt hat
Nichts weniger als echte Geschmacksexplosionen verspricht der Gründer des Escher Ökodorfs BENU vor der Eröffnung des dorfeigenen Restaurants. Das bewährte Konzept von Wiederverwendung, Weiterverarbeitung und Upcycling wird dabei beibehalten.
Noch ist Baustelle auf dem Gelände zwischen der rue d’Audun und dem boulevard Kennedy im Escher Stadtteil „Grenz“. Das Grundstück ist mit Metallzäunen abgesperrt, es wird gehämmert, gebohrt und geschraubt. Noch wenige Tage, dann soll hier ein Restaurant eröffnet werden, das in der gesamten Großregion einmalig ist: sozial inklusiv, hundert Prozent bio, vegan-vegetarisch, mit Lebensmitteln, die vor dem Wegschmeißen gerettet werden, ohne Abfall zu produzieren. Ein ambitioniertes Projekt.
Georges Kieffer ist der Kopf hinter dem Ganzen. 2017 gründete er die Asbl BENU Village Esch. Seine Vision war es, einen Ort zu schaffen, in dem man leben, arbeiten, einkaufen, kreativ sein, essen, trinken, sich treffen und aufhalten kann, ohne dafür einen ganzen Wald abzuholzen oder tonnenweise Beton anzurühren. Mit Materialien, die sonst auf dem Müll gelandet wären. Aus Alt mach Neu. Deshalb auch der Name: BENU. Gesprochen wie das englische „be new“.
Es fing an mit ein paar alten Schiffscontainern schräg gegenüber auf dem Aldi-Parkplatz, die über- und nebeneinander gestellt und zu einem Ganzen verputzt wurden, mit nachhaltigen Baustoffen aus der Region: Miscanthus, Kalk und Lehm. Darin angesiedelt, BENU Couture, eine Schneiderei, die aus alten Kleidern moderne Designerware herstellt. Als „Upcycling“ bezeichnet man das in der Branche, das Material bekommt eine höhere Funktion als vorher, aus Nutzlosem wird Neuwertiges hergestellt, ganz nachhaltig, ohne Ressourcen zu verbrauchen.
Mittlerweile hat das Dorf, das Entdeckungs-Öko-Village, wie Georges Kieffer es nennt, Formen angenommen. Und mittendrin das Restaurant BENU Sloow. Das steht für Sustainable, Local, Organic, Zero (0) Waste – Nachhaltig, lokal, bio, ohne Müll zu erzeugen. Am 7. Juni soll es eröffnet werden, in den dreieinhalb Wochen zuvor wird es spezielle Kostproben geben, mit einem "table d’hôtes“Programm, einer Art Food-Erlebnis-Event mit Gruppen bis zu zwölf Personen.
Knapp 80 Prozent der Lebensmittel sollen sogenanntes „rescued food“ sein,