IMMOBILIENMARKTBERICHT Rhein-Neckar 2020 Büromarkt | Einzelhandel | Gewerbe | Investmentmarkt Fokus: Gewerbeflächenpotenziale
www.standorte-rhein-neckar.de
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Dr. Christine Brockmann, Geschäftsführerin der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH
Liebe Leserinnen und Leser, durch die zentrale Lage in Europa und die gute Infrastruktur ist die Metropolregion Rhein-Neckar bestens vernetzt. Global Player sind hier ebenso zu Hause wie mittelständische Unternehmen und Start-ups. Wirtschaftliche Schwerpunkte bilden die Branchen Biotechnologie, IT, Chemie, Automotive, Maschinenund Anlagenbau sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Bürger und Unternehmen schätzen die kulturelle Vielfalt, die exzellenten Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten und die hohe Lebensqualität. Der aktuelle Bericht zum gewerblichen Immobilienmarkt liefert fundierte Analysen der relevanten Teilmärkte in der Region. Büro- und Einzelhandelsmarkt werden ebenso beleuchtet wie die in der Region vorhandenen Gewerbe- und Industrieflächen. Reine Wohnimmo-
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bilien wurden nicht in die Betrachtungen einbezogen.
Marktsegment Einzelhandel Vitale Innenstädte mit lebendigem Einzelhandel erhöhen die Lebensqualität.
Die Produktknappheit auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt lenkt das Interesse nationaler und internationaler Investoren auf werthaltige Standorte Metropolregion Rhein-Neckar spiegelt sich im gestiegenen Transaktionsvolumen. In Zusammenarbeit mit bulwiengesa stellt der Bericht den Investmentmarkt der
Zum Titel
Region vor. Das diesjährige Schwerpunktthema widmet
Auf dem Gelände der ehemaligen Hauptfeuer-
sich den Potenzialen gewerblicher Flächen in der
wache Mitte im Mannheimer Glückstein-
Region und stellt die Ergebnisse der regionalen Gewer-
Quartier entstand für rund 70 Millionen Euro das
beflächenstudie für den Zeitraum bis 2030 vor. Die
Büro- und Hotelgebäude „No.1“. Neben einem
Studie liefert Unternehmen und Investoren wertvolle
15-geschossigen Turm umfasst das Ensemble
Informationen für Neuansiedlungen und Expansionen.
einen sechsgeschossigen Sockelbau. Das Projekt wurde nach Plänen des Mannheimer Architekturbüros Schmucker und Partner realisiert und
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
war bereits zwölf Monate vor Fertigstellung voll vermietet. Auf 5.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche wird das Beratungsunternehmen
Dr. Christine Brockmann
EY einziehen. Für das 4-Sterne-Hotel mit 150 Zimmern wurde mit GS Star ein Pachtvertrag über 25 Jahre abgeschlossen.
2
Titelbild: MRN / Tobias Schwerdt; S. 2: Wirtschaftsförderung Mannheim / Thommy Mardo; S. 3 oben: MRN / Tobias Schwerdt; unten: Aurelis Real Estate; rechts: Vollack Gruppe
außerhalb der A-Städte. Die hohe Attraktivität der
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Allianz starker Partner Die Metropolregion Rhein-Neckar vereint 15 Stadt- und Landkreise – wir stellen Ihnen fünf davon vor.
16
Standort Rhein-Neckar 4 Die Metropolregion RheinNeckar – fortschrittlich, engagiert und lebenswert Investmentmarkt 10 Mehr Kauffreude und veränderte Präferenzen
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Sonderthema Die „Regionale Gewerbeflächenstudie Rhein-Neckar 2030“ zeigt Bedarf und Potenzial auf.
Marktsegment Büro
16
Marktsegment Büro Unternehmen schätzen die zentrale Lage der Rhein-Neckar-Region.
Eine Allianz starker Partner: Fünf Stadt- und Landkreise stellen sich vor Speyer
15
Landkreis Bad Dürkheim
30
Heidelberg
31
Rhein-Neckar-Kreis
38
Großnutzer beflügeln den Flächenumsatz
Worms
39
Übersichtskarte 25
Glossar 44
Marktsegment Gewerbe
28
Flächennachfrage aktiv managen Marktsegment Einzelhandel Zukunftsfähige Konzepte bestimmen den Markt
32
Sonderthema 40 Auf der Suche nach Gewerbeflächenpotenzialen
3
Raum für Innovationen
Die Metropolregion Rhein-Neckar – fortschrittlich, engagiert und lebenswert
In mehr als
160.000
Unternehmen erwirtschaften über
948.000
89
Beschäftigte eine Bruttowertschöpfung von
Milliarden Euro
Die Metropolregion Rhein-Neckar mit ihren 2,4 Millionen Einwohnern punktet mit innovativer D ynamik, exzellenter Wissenslandschaft, lebendiger Kulturszene, attraktiven Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten, ihrer intakten und eindrucksvollen Natur sowie ihrem ausgeprägten bürgerschaftlichen Engagement.
Mit einem Pro-Kopf-BIP von rund 39.000 Euro und einer Bruttowertschöpfung von 89 Milliarden Euro gehört die Metropolregion Rhein-Neckar zu den führenden Wirtschaftsdestinationen
Deutschlands.
Als
inter-
nationale Drehscheibe gewährleisten ihre 15 Stadtund Landkreise Unternehmen schnel len Zugang zu Menschen, Märkten und Wissen. Die hier angesiedelten SAP,
börsennotierten Roche,
Unternehmen
Heidelberger
wie
Druckmaschinen
BASF, oder
HeidelbergCement weisen eine Marktkapitalisierung von 231,4 Milliarden Euro auf. In der Region sinkt die Arbeitslosenquote seit Jahren und liegt mittlerweile bei nur noch 4,3 Prozent.
Innovationsraum für Technologie Die Metropolregion Rhein-Neckar gehört zu den innovationsstärksten Räumen Europas. Sie ist das nördliche Tor zur Technologieachse Süd, in der 32 Prozent des Gesamtumsatzes in der Industrie erwirtschaftet und 43,3 Prozent aller deutschen Patente angemeldet werden. In der Metropolregion selbst arbeiten mehr als 2,3 Prozent der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung – deutlich mehr als in Gesamtdeutschland mit 1,2 Prozent. Mit zwei neuen Science Data Centern in Mannheim und Heidelberg können Wissenschaftler künftig eng mit den Mitarbeitern der Rechenzentren und Bibliotheken
Foto S. 5: Fulbert Hauk
zusammenarbeiten, um die Nutzbarkeit der Forschungsdaten zu verbessern. Ziel des Business and Economic Research Data Center (BERD-BW) in Mannheim ist der Aufbau eines Kompetenzzentrums für Datenver füg barkeit, Datenaustausch und Datenanalyse in den Wirtschaftswissenschaften. Das Heidelberger Zentrum 5
30
international anerkannte Forschungsinstitute
22
Der Forschungsstandort InnovationLab in Heidelberg bündelt diedisziplinübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Spitzenclusters Organic Electronics.
Hochschulen
„BioDATEN – Bioinformatics DATa Environment“ widmet
des
Fraunhofer-Instituts
eingerichtet.
„We
create
sich der lebenswissenschaftlichen Forschung und wird
community²“ lautet das Motto der Digitalisierungsstra-
bioinformatische Workflows über den gesamten Lebens-
tegie, die die Stadt Mannheim gemeinsam mit ihren
zyklus der Daten unterstützen.
Bürgern entwickelt hat. Sie ist eingebettet in das Leitbild Mannheim 2030 und soll die zukünftigen Smart-City-
Der Fortschritt in der Region basiert auf einem Dreiklang von Innovation, exzellenten Fachkräften und optimalen Rahmenbedingungen.
Aktivitäten weiterentwickeln. Die Stadt und der Landkreis Rhein-Neckar beteiligen sich zudem an der Ausschreibung „Smart Cities“ des Bundesinnenministeriums. Ziel ist die Schaffung einer offenen xRoad-Plattform, die dezentrale Register vernetzt, weitere Akteure integriert und einen einheitlichen Datenstandard schafft. Auch Regionalplanung und Regionalentwicklung benötigen eine solide Datenbasis. Das neu konzipierte Raumbeob zugängliche, web-basierte Anwendung, ermöglicht es,
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein zentraler Faktor der
Daten aus amtlichen Statistiken oder Crowd-basierten
Digitalisierung. Mit dem Projekt AI4EU soll eine neue
Daten von mehr als 200 Indikatoren in Form von
Plattform für Künstliche Intelligenz entstehen, die poten-
Diagrammen und Karten zu visualisieren. Auf dem Weg
zielle Nutzer der Technologie unterstützen und ihnen
zur einer umfassenden kooperativen Dateninfrastruktur
helfen soll, KI-Lösungen zu testen und in ihre Prozesse,
sollen sukzessive weitere Datenquellen in den Metropol
Produkte und Dienstleistungen zu integrieren. Zu den
atlas Rhein-Neckar eingebunden werden.
Partnern des Projekts, an dem sich 21 Länder beteiligen, gehört auch die Walldorfer Firma SAP. Unterstüt-
Intelligent vernetzte Bildungsregion
zung von klein- und mittelständischen Unternehmen
Kaum etwas ist im Zeitalter von Globalisierung und Digi-
bietet eine neue Testumgebung für den 5G-Einsatz in
talisierung wichtiger für den langfristigen Wohlstand
der Medizin technik am Universitätsklinikum Mannheim.
einer Region als gute Bildung. Daher engagiert sich
Sie ist Teil des vom BMVI geförderten Projekts „Transfer-
die Metropolregion Rhein-Neckar unter dem Label
zentrum 5G für KMU“ und wurde von der Projektgruppe
„EduAction“ für die Vernetzung der Bildungsakteure und
für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie
mehr Transparenz der zahlreichen privaten Angebote.
6
Foto S. 6: InnovationLab GmbH; S. 7: Stadtwerke Heidelberg
achtungssystem „Metropolatlas Rhein-Neckar“, eine frei
Digitalisierung regional und lokal
22 Hochschulen und rund 30 international renommierte Forschungseinrichtungen betätigen sich durch Übertragung von Forschungsergebnissen in wirtschaftliche Wertschöpfungsprozesse als erfolgreiche Innovationstreiber. Im Jahr 2019 erhielt die Universität Heidelberg erneut den Titel Exzellenzuniversität. Sie ist regelmäßig eine der sichtbarsten deutschen Universitäten in internationalen Rankings. Doch nicht nur Wissenschaftler, sondern
Europa kann die Vorteile von KI-Innovationen nur ausschöpfen, wenn diese Technologie für alle Unternehmen leicht nutzbar ist.
auch Studierende loben die Bildungsregion. So zeigt die vom Spiegel Institut Mannheim durchgeführte Studie
innovative Nutzung von Wasserstoff entwickeln. Für die
„Standortbindung von jungen Talenten und Nachwuchs-
Umsetzung ihres Konzeptes zum vernetzten Ausbau
kräften“, dass die Studierenden der Universität Mann-
der Wasserstoff-Nutzung erhält sie vom Bund eine
heim mit ihrem Studien- und Lebensort zufrieden sind:
Förderung von 20 Millionen Euro. Konkrete Anwen-
Für 68 Prozent der Befragten ist Mannheim der bevor-
dung findet nachhaltige Energieversorgung unter der
zugte Studienort. Zudem werden Infrastruktur, Einkaufs-
Leitidee ‚blue_village_franklin‘ im Mannheimer Konver-
möglichkeiten, kulturelles Angebot und die Auswahl an
sionsareal Franklin. Das Konzept, das auf zelluläre Energie-
Ausgehmöglichkeiten gut bis sehr gut bewertet.
systeme setzt, ist als Teil des innovativen Energiekonzepts C / sells in die bundesweite Initiative „Schaufenster Intelli
Energiesysteme der Zukunft
gente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“
Wasserstoff kann wesentlich zur Reduktion der klima-
(SINTEG) des BMWI aufgenommen worden. Zusammen
schädlichen Treibhausgase und zur Verbesserung der
mit innovativen Dienstleistungen soll eine zukunftswei-
Luftqualität beitragen, vor allem, wenn er aus erneu-
sende Energie-Community entstehen. In Heidelberg
erbaren Ressourcen gewonnen wird. Die Metropol-
sind seit Anfang 2019 die ersten Wasserstoff-Tankstellen
region Rhein-Neckar will sich zur Modellregion für die
in Betrieb. Die Stadtverwaltung Heidelberg will ihren
Mit dem Energie- und Zukunftsspeicher der Heidelberger Stadtwerke wird das Energiesystem flexibler.
2,3 %
Beschäftigte in F&E
16,7 % Beschäftigte Hightech-Branchen
7
Frankfurt am Main
Offenbach
Wiesbaden
am Main
22 km
Mainz Darmstadt
Radschnellwegverbindung Mannheim – Heidelberg in Planung
M
ain
Ludwigshafen
am Rhein
Mannheim
Heidelberg Ne
ck
ar
Fuhrpark
sukzessive
auf
emissionsfreie
Fahrzeuge
umstellen. Die Umstellung erfolgt im Rahmen des Rhein
Masterplans „Nachhaltige Mobilität für die Stadt“, den Heilbronn die Städte Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen gemeinsam ausgearbeitet haben.
2h59 Mannheim Hbf – Paris
Pforzheim
Mannheim Hbf – Frankfurt Flughafen
0:30 h
Transformation zu einer nachhaltigen Mobilität Klimaschutz wird ohne mehr Nachhaltigkeit im Verkehrssektor und gemeinsame Anstrengungen nicht gelingen. Unter Koordination des Verbands Region Rhein-Neckar wird die Metropolregion daher einen Mobilitätspakt auf den Weg bringen, Stuttgartder ein ganzheitliches Konzept für die Mobilitätsanforderungen der Region entwickeln soll. Die Optimierung der großräumigen Verkehrslenkung und des betrieblichen Mobilitätsmanagements steht dabei ebenso im Fokus wie die Stärkung des ÖPNV, des Radverkehrs sowie des langfristigen Infrastrukturbedarfs. Um den Parksuchverkehr zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, richtet die Stadt Mannheim ein modernes, digitales Parkleitsystem ein. Durch echtzeitbasierte Datenerhebung und -bereitstellung sollen die Parkstandkapazitäten und Belegungsgrade unter Integration der Standorte der Ladestationen für Elektrofahrzeuge und deren Belegungsgrad in nahezu Echtzeit
Mobilitätsangebote in Wohnquartieren sind Schlüssel faktoren für Verkehrswende und Klimaschutz.
erhoben und kommuniziert werden. Zukunftsfähige Mobilität setzt zudem auf autonomes Fahren. Mit dem Projekt „Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land (RABus)“ wollen das baden-württembergische Verkehrsministerium und ein interdisziplinäres Konsortium aus Forschungsinstituten, Anwendern und Technologieträgern, zu dem auch der
8
Karte: VRRN, Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG 2013 (Daten verändert); Foto S. 9: Stadt Mannheim Marketing
Karlsruhe
Verkehrsbetrieb Rhein-Neckar-Verkehr gehört, die Praxistauglichkeit der Mobilitätslösung testen.
Neunutzung als Strategie Der Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft spiegelt sich in veränderten Nutzungsanforderungen von Flächen und Immobilien. Auf den ehemaligen Patton Barracks in Heidelberg entsteht der Heidelberg Innovation Park (hip) als Hotspot für Innovationen aus den Bereichen IT, digitale Medien und Bioinformatik. Das Ideenquartier für die digitale Zukunft soll den interdisziplinären Austausch zwischen den Nutzern fördern, Raum für alle Phasen der Unternehmensentwicklung bieten und bis zu 6.000 Arbeitsplätze schaffen. In Weinheim sollen nach der Verlagerung des GRNBetreuungszentrums und der Rehaklinik dort Wohnungen geschaffen werden. Die historische Kapelle der „Kreispflege“ bleibt ebenso erhalten wie das gründerzeitliche Bettenhaus und das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude. In einem ehemaligen Kasernengebäude des Konversionsareals Taylor in Mannheim entstand nach umfassenden Sanierungen mit dem „E“ sowohl Raum zum Arbeiten als auch ein Hotel. Die Stadt Mannheim hatte das insgesamt 45 Hektar große Areal der ehemaligen „Taylor-Kaserne“ 2013 erworben und zu einem campusartigen Gewerbepark umgewandelt, den ein Landschaftspark als grünes Band durchzieht.
Internationale Präsenz Bis 2025 möchte die Metropolregion Rhein-Neckar das in der „Vision 2025“ formulierte Ziel erreichen, als eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa bekannt und anerkannt zu sein. Schwerpunkte der Regionalentwicklung bilden die Themenbereiche nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilität, Kooperation und
Bauhausarchitektur in Mannheim Im vergangenen Jahr feierte das Bauhaus seinen 100. Geburtstag. Geprägt wurde der Begriff von Walter Gropius, der am 1. April 1919 in Weimar das „Staatliche Bauhaus“ gründete. Von dieser Schule der Avantgarde empfingen Kunst, Design und Architektur zen trale Impulse – auch in Mannheim. Die Idee des Bauhauses setzte auf Standardisierung und Normung von Bauteilen sowie Kosten senkungen durch gestalterische Reduktion und Vereinfachung. Nach der Schließung der Schule in Weimar Ende 1924 nahm Gropius auf der Suche nach einem neuen Standort Kontakt mit dem damaligen Oberbürgermeister Mann heims, Theodor Kutzer, auf. Die Kosten für die Einrichtung einer entsprechenden Institution in Mannheim überstiegen allerdings die finan ziellen Möglichkeiten der Stadt. Dennoch hielt die Bauhaus-Architektur in Mannheim Einzug: erstmals 1927 mit dem nach Plänen des städ tischen Hochbauamts errichteten Fröbelsemi nars im Stadtteil Lindenhof. Viele Elemente des Bauhauses finden sich auch im Neuen Mann heimer Nationaltheater, das nach Plänen des Bauhaus-Schülers Gerhard Weber von 1955 bis 1957 entstand. Ausführliche Informationen zur Mannheimer Bauhauskultur finden sich in der Broschüre „Bauhaus-Architektur“ von Dr. Monika Ryll, herausgegeben vom Verein Rhein-Neckar-Industriekultur. www.rhein-neckar-industriekultur.de/ bauhaus-architektur
Positionierung in Europa, ausgewogene Siedlungs- und Freiraumentwicklung, regionale Innovationsförderung und intelligent vernetzte Gesundheitsregion. Zur Förderung von Nachhaltigkeitszielen hat Mannheim als erste deutsche Stadt mit der UN-Habitat eine strukturierte Kooperation begründet. Die Stadt richtet zudem ihre Entwicklungsstrategie konsequent an den 17 Nachhaltigkeitszielen (UN SDGs) der Vereinten Nationen aus. Die SchUM-Stätten Worms und Speyer streben als Bestandteil des aschkenasischen Judentums die Aufnahme in das „UNESCO Welterbe“ an.
Das Nationaltheater wird umfassend saniert.
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Mehr Kauffreude und veränderte Präferenzen Der Investmentmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar zeichnete sich 2019 durch ein signifikant höheres Transaktionsvolumen aus. Investoren setzten auf eine breite Palette der Assetklassen mit den Schwerpunkten Logistik und Büro.
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Foto S. 10: Erhard + Stern; Grafik S. 11: eigene Erhebung in Zusammenarbeit mit bulwiengesa
Investmentmarkt Rhein-Neckar
Das neue Gesundheitszentrum Bahnstadt, das 2021 in der Eppelheimer Straße 8 eröffnen soll, bietet auf knapp 9.500 Quadrat metern ein fachübergreifendes Ärztehaus mit zahlreichen Praxen und Dienstleistern.
Investments in der Rhein-Neckar-Region
22,8 %
29,2 %
14,7 %
26,3 %
Art der Objekte
7,0 %
Volumen in Mio. €
Anteil in Prozent
Büro- und Geschäftshäuser
223
22,8
Einzelhandelsimmobilien
144
14,7
69
7,0
Hotels Lager, Logistik
257
26,3
Sonstiges
286
29,2
Summe
979
100,0
In Zusammenarbeit mit bulwiengesa wurden für die RheinNeckar-Region 51 Transaktionen ermittelt. Die Volumina basieren teilweise auf Schätzungen.
Aufgrund des andauernden Niedrigzinsniveaus setzen
knappen Ressource Boden erhöht die Attraktivität von
viele institutionelle Investoren verstärkt auf Immobilien.
Grund stücken in innerstädtischen Lagen. Dabei akzep-
Produktknappheit und die hohen Preise in den Big 7
tieren Investoren auch Aufbauten, sofern interessante
machen es immer schwieriger, renditestarke Immobi-
Möglichkeiten für Rückbau, Umnutzung oder Erweite-
lien zu identifizieren. Viele Investoren weichen daher
rung bestehen. Mit 97 Millionen Euro trugen Grundstücke
auf Märkte außerhalb dieser Städte und auf alternative
10,5 Prozent zum Transaktionsvolumen bei.
Investments wie Gesundheitsimmobilien oder Studentenapartments aus. In der Metropolregion Rhein-Neckar
Aufwind für Logistik
wurden 2019 insgesamt 979 Millionen Euro in gewerb-
Die Dynamik im E-Commerce-Bereich und die zentrale
liche Immobilien inklusive Living investiert. Damit wurde
Lage der Rhein-Neckar-Region pushte das Transaktionsvo-
das Gesamtvolumen des Vorjahres (670 Millionen
lumen im Segment Lager und Logistik von 68 Millionen auf
Euro) deutlich übertroffen. Living war mit 103 Millionen
257 Millionen Euro. Mit einem Anteil von 26,3 Prozent am
Euro ebenso gefragt wie alternative Investments mit
gesamten Investmentvolumen lag es noch vor dem Segment
86 Millionen Euro. Der nachhaltige Umgang mit der
Büro. Zu den Käufen zählten drei 120.000 Quadratmeter 11
Nationale und internationale Investoren schätzen die Zukunftsfähigkeit und die Wachstumspotenziale der Rhein-Neckar-Region.
Investoren in Erscheinung. Die Unternehmensgruppe Israel Chemicals Limited (ICL) verkaufte ihre Immobilien im Industriepark Süd in Ludwigshafen an die Triwo-Gruppe aus Trier. Für rund 28 Millionen wechselte das Turbinenwerk Mannheim den Eigentümer. Aurelis Real Estate übernahm das ehemalige BBC-Werk in der Boveristraße und will die Unternehmensimmobilie in ein zukunftsfähiges Gewerbequartier umwandeln.
große Logistikobjekte in Offenbach an der Queich, ein 49.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Worms,
Platz 2 für Büroimmobilien
ein 22.000 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Mann-
Im Ranking des Investoreninteresses fielen Büroim-
heim sowie ein 18.000 Quadratmeter großes Logistik-
mobilien mit 223 Millionen Euro und einem Anteil von
zentrum in Heppenheim. Hier traten vor allem Fonds wie
22,8 Prozent erstmals hinter Lager und Logistik zurück.
LaSalle Investment Management und Union Investment als
Große Volumina mit mehr als 100 Millionen Euro, die
Ausgewählte Transaktionen 2019
Büro- und Geschäftshäuser Technologiepark Heidelberg Baufeld T2 (Speyerer Straße 4-6)
Einzelhandelsimmobilien
Hotels
Lager, Logistik
Sonstiges
12
Ort
Quartal
Name des Verkäufers
Name des Käufers
Mietfl äche in m²
Heidelberg
Q2
Roland Ernst GrundstücksFonds 8 GmbH & Co. KG
Tristan Capital Partners
24.000
Gebäude SV-Versicherung (Gottlieb-Daimler-Straße 2)
Mannheim
Q1
SV-Sparkassenversicherung
Activum Advisory SG
16.450
Postgebäude (Rathausplatz 21)
Ludwigshafen
Q4
HVB
Imfarr
13.500
Bürogebäude Walzmühle (Walzmühlstraße 66 / 65A, Rheinuferstraße 9, 9A, 9B)
Ludwigshafen
Q3
Activum SG
Dream Global REIT
10.600
Bürohaus Vista Bensheim (Stubenwald-Allee 19)
Bensheim
Q2
Vollack bauInvest
S-Immobilienvermögen Pforzheim-Calw
Fachmarktzentren aus KOBE-Portfolio
Mannheim und Ludwigshafen
Q2
DIWG Düsseldorf
FIM Unternehmensgruppe Bamberg
26.800
Anteil an Kaufhof-Warenhaus-Portfolio (Kurpfalzstraße P 1)
Mannheim
Q4
Signa Prime Selection AG
Commerz Real
17.000
Holiday Inn Express Mannheim City (Reichskanzler-Müller-Str. / Heinrich-von-Stephan-Str.)
Mannheim
Q1
SSN Group
Kapitalverwertungsgesellschaft
160 Zimmer
Europa-Hotel (Ludwigsplatz 5-6)
Ludwigshafen
Q3
Bettina Ankele-Benke Diethelm Benke
Dr. Peters Group
131 Zimmer
Turbinenwerk Mannheim (Boveristraße 22)
Mannheim
Q1
GE-General Electric Power
Aurelis Real Estate
113.000
Grundstücke im Ludwigshafener Industriepark Süd (Giulinistraße 2)
Ludwigshafen
Q4
ICL
TRIWO Gruppe
100.000
Logistikzentrum (Landzungenstraße 17)
Mannheim
Q2
Bechtolsheim Real Estate Kanzlei Heiermann Franke Knipp Zamberk Real Estate Ventures (HFK), Knight Frank
22.000
Logistikzentrum Henry Schein (Hunsrückstraße 2)
Heppenheim
Q3
Biskupek-Scheinert Investorengruppe
LaSalle E-Regi, LaSalle Investment Management (LIM)
18.000
Gesundheitszentrum Bahnstadt (Eppelheimer Straße 8)
Heidelberg
Q4
Erhard & Stern
k.A.
9.500
Studentenwohnheim (Birkenauer Straße 49-51)
Mannheim
Q3
P+B Group
Catella Residential Investment Management
7.170
5.000
Tabelle S. 12: eigene Erhebung in Zusammenarbeit mit bulwiengesa; Foto S. 13: Rudolf Stricker
Name des Objekts
Die Walzmühle, unmit telbar am Rheinufer gelegen, gehörte einst zu den größten Mühlen Europas. Heute ist die Walzmühle das Einkaufszentrum der kurzen Wege.
2019 von institutionellen Investoren besonders gefragt
Geringeres Einzelhandelsvolumen
waren, stehen in der Metropolregion Rhein-Neckar
Das Transaktionsvolumen von einzelhandelsgenutzten
zwar eher selten zur Verfügung. Dennoch interessierten
Immobilien, die deutschlandweit aufgrund des noch nicht
sich auch internationale Anleger für den attraktiven
bewältigten Strukturwandels eine kleinere Rolle spielten,
Markt. So erwarb Tristan Capital Partners gemeinsam
reduzierte sich um 49 Millionen auf 144 Millionen Euro.
mit dem Düsseldorfer Immobilienunternehmen DW
Zu den Transaktionen zählte in Mannheim das Kaufhof-
Real für 64 Millionen Euro einen multifunktionalen
Warenhaus in der Kurpfalzstraße P1, das Commerz Real im Rahmen einer 20-prozentigen Beteiligung an einem Portfolio übernahm und gemeinsam mit der Signa Prime Selection weiterentwickeln will. Im Rahmen des
Gemischt genutzte Immobilien helfen Investoren zu diversifizieren.
KOBE-Portfolios übernahm die FIM Unternehmensgruppe zehn Einzelhandelsimmobilien, zu denen auch Fachmarktzentren in Mannheim und Ludwigshafen gehören. Aufgrund des geringeren Angebots an neuen Hotels, gingen die Investitionen in Hotelimmobilien von 85 auf 69 Millionen Euro zurück.
Bürokomplex
am
Rand
der
Heidelberger
Bahn-
Urbanes Leben ist gefragt
stadt. Der kanadische Reit Dream Global kaufte für
Die „Stadt der kurzen Wege“ und damit die Mischnut-
16,6
Bürogebäude
zung ist en vogue. Dieser Trend spiegelt sich im Invest-
Walzmühle in Ludwigshafen. Die HypoVereinsbank
mentmarkt. In der Rheinallee in Ludwigshafen übernahm
verkaufte, im Rahmen des Büroportfolios „Omega“,
das Wohnungsunternehmen Dawonia ein Neubauprojekt
das ehemalige Post gebäude in Ludwigshafen an das
mit 181 freifinanzierten Mietwohnungen und fünf Gewer-
österreichische Family Office Imfarr. Die SV-Versiche-
beeinheiten, das bis zum Frühjahr 2021 fertiggestellt wird.
rung, die in das Quartier Hoch 4 umzieht, veräußerte ihr
Ebenfalls in Ludwigshafen erwarb Aberdeen Standards
Gebäude in der Gottlieb-Daimler-Straße in Mannheim an
das Areal des ehemaligen Halberg-Werks und will dort das
die Activum Advisory SG.
Ludwigs-Quartier mit Schwerpunkt Wohnen realisieren.
Millionen
Euro
das
historische
13
Eine Allianz starker Partner Die Metropolregion Rhein-Neckar umfasst 15 Stadt- und Landkreise. Sie zeichnen sich durch gute Erreichbarkeit, Aufgeschlossenheit für die Bedürfnisse von Unternehmen und eine hohe Lebensqualität aus. Fünf ausgewählte Stadt- und Landkreise werden hier vorgestellt. Gehen Sie auf Entdeckungsreise!
Kreis Bergstraße Worms
Frankenthal Mannheim Landkreis Bad Dürkheim
Ludwigshafen
Neckar-Odenwald-Kreis
am Rhein
Heidelberg
Rhein-Pfalz-Kreis Neustadt
an der Weinstraße
Speyer
Landau
in der Pfalz
Landkreis Germersheim
10 km
2018
2019
2020
LK Bergstraße
Frankenthal
LK Bad Dürkheim
Landau
Landkreis Germersheim
Heidelberg
Ludwigshafen
Mannheim
Rhein-Neckar-Kreis
Neustadt
Neckar-Odenwald-Kreis
Speyer
LK Südliche Weinstraße
Rhein-Pfalz-Kreis
Worms
* LK: Landkreis
14
Karte: Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG 2017; Foto: S. 15: Stadt Speyer
Rhein-Neckar-Kreis Landkreis Südliche Weinstraße
Zahl der Beschäftigten: 29.307 Kaufkraftkennziffer: 105,5 Gewerbesteuerhebesatz: 415 Mietpreisspanne Büro: 5,60 bis 8,20 €/m² Mietpreisspanne Einzelhandel: k. A.
Speyer Die Dom- und Hochschulstadt weist eine attraktive Mischung aus begehrtem Wohnort, dynamischer Wirtschaftsdestination und einem vielfältigen Einzelhandels-, Dienstleistungs- und Bildungsangebot auf.
Kurze Wege, eine ausgewogene Mischung von Handel, Gewerbe, Industrie und Tourismus kombiniert mit überdurchschnittlich guter verkehrlicher Anbindung sorgen für eine starke Anziehungskraft des attraktiven Mittelzentrums mit rund 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler zu den Chancen und Herausforderungen des Standorts. Unternehmen stehen heute im weltweiten Wettbewerb. Die nationale und internationale Erreichbarkeit spielt daher eine große Rolle. Wie gestaltet sich diese am Standort Speyer? Umfragen unter Unternehmen, beispielsweise durch die IHK und die städtische Wirtschaftsförderung, bestätigen die guten Rahmenbedingungen unserer Stadt und
Stefanie Seiler Oberbürgermeisterin von Speyer
die positive Entwicklung in den vergangenen Jahren. Gelobt wird vor allem die überdurchschnittlich gute Anbindung an das Fernstraßennetz, den Schienenfern- und nahverkehr sowie den ÖPNV. Der DB-Güteranschluss im Industriegebiet Süd, der Binnenhafen, der Verkehrslandeplatz und die Nähe zum internationalen Airport Frankfurt gewährleisten zudem eine gute Erreichbarkeit der Absatzmärkte zu Schiene, Wasser und Luft. Für Unternehmen spielen im Hinblick auf den ‚War for Talents‘ die sogenannten weichen Faktoren eine große Rolle. Mit welchen punktet Speyer? Mit der Hochschule für Verwaltung, einer Vielzahl an Bildungseinrichtungen und der Nähe zu den Universitäten Heidelberg und Mannheim bietet Speyer ein großes
Bildungspotenzial. Für die stark mittelständisch geprägte Unternehmensstruktur aus den unterschiedlichsten Branchen ist dieses gut ausgebildete Humankapital ein wertvoller Wettbewerbsfaktor. Die hohe Lebensqualität, die gute Gesundheitsversorgung, das vielfältige Freizeitangebot und die Attraktivität der Innenstadt helfen, die besten Köpfe zu gewinnen und zu binden. Attraktive Ballungsräume ziehen Menschen an, entsprechend knapp gestaltet sich das Wohnraumangebot. Wie sieht die Situation in Speyer aus? Die Herausforderung der ausreichenden Wohnraumschaffung gilt es auch in Speyer zu lösen. Schon aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der Stadtstruktur kommt ein ungebremstes quantitatives Wachstum nicht in Frage. Es würde auch der herrschenden Mentalität widersprechen. Die Stadt soll daher behutsam, nachhaltig und qualitativ weiterentwickelt werden. Städtebaulich verfolgen wir in Speyer das Ziel, mit einer sozial verträglichen Innenverdichtung und kreativen Konzepten mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Quartiersentwicklung voranzutreiben. So haben Stadt und zahlreiche Akteure der Immobilien- und Bauwirtschaft, aufbauend auf ein Wohnungsmarktkonzept, im Mai 2019 das „Speyerer Bündnis für bezahlbares Wohnen“ unterzeichnet. Was bedeutet das konkret? Im Norden von Speyer könnte ein neues Baugebiet für Wohnen und Gewerbe entstehen. Die Planung im sogenannten „Pionier Quartier Speyer“ sieht 40 Hektar Gewerbeflächen und ein knapp 13 Hektar großes Areal für den Bau von 550 Wohneinheiten vor. Ausgangspunkt sind die Flächen der Kurpfalzkaserne, die bereits für die Konversion freigegeben sind. Da sich die Entwicklung des Quartiers auch auf die Verbandsgemeinde Rheinauen und die Ortsgemeinde Otterstadt erstreckt, wäre hier die Entwicklung eines interkommunalen Baugebiets eine zukunftsfähige Option.
www.speyer.de Ansprechpartner: Wirtschaftsförderung Stadt Speyer, Silvia Gonsior, Tel.: 06232 142280, E-Mail: silvia.gonsior@stadt-speyer.de
15
Marktsegment Büro
Großnutzer beflügeln den Flächenumsatz Die Metropolregion Rhein-Neckar ist für Unternehmen ein attraktiver Standort. Im Wettbewerb um die besten Köpfe sind Unternehmen auf der Suche nach modernen Flächen in zentralen Lagen. Die Nachfrage fokussierte sich 2019 vor allem auf hochpreisige Flächen in neu gebauten Quartieren. Das zu geringe Angebot ließ die Mieten zusätzlich steigen.
Foto S. 16: DIRINGER & SCHEIDEL; Grafik S. 17: gif / eigene Erhebung
Sowohl stadträumlich als auch architektonisch bildet das neue Bürogebäude LOKSITE im Mannheimer Glückstein-Quartier eine Landmarke.
Die 160.000 Unternehmen der Metropolregion Rhein-
was ebenso zum Anstieg der Durchschnittsmieten führt.
Neckar erwirtschaften mit ihren rund 948.000 Beschäf-
Aufgrund des höheren Fertigstellungsvolumens stieg
tigten eine Bruttowertschöpfung von 89 Milliarden Euro.
die Leerstandsquote in allen drei Städten leicht an, lag
Während in der rheinland-pfälzischen Stadt Ludwigs-
aber in Heidelberg und vor allem in Ludwigshafen deut-
hafen am Rhein das produzierende Gewerbe mit einem
lich unter dem Fluktuationsniveau von 3 Prozent. Der
Anteil von 41,4 Prozent stark besetzt ist, überwiegt in den
marktaktive Leerstand bewegte sich in einer Spanne
baden-württembergischen Städten Mannheim und Heidel-
von 1,2 bis 4,6 Prozent. Entspannung verspricht das
berg mit 72,4 und 83,8 Prozent der Dienstleistungsbereich.
Jahr 2020 mit einem geplanten Fertigstellungsvolumen
Die drei Standorte bilden die Kernmärkte des Büromarktes.
von 135.000 Quadratmetern. Das steigende Volumen an
Zusammen verfügten sie Ende 2019 über einen Büroflä-
modernen Büroflächen und damit die Erweiterung der
chenbestand von rund 4 Millionen Quadratmetern. Auf
Angebotsseite in der Region ist dringend notwendig.
Mannheim entfiel dabei mit 2,068 Millionen Quadratmetern der größte Anteil. Der Flächenumsatz in den drei Städten lag 2019 bei rund 161.000 Quadratmetern – 31.000 Qua dratmeter mehr als im Vorjahr. Der Flächenumsatz wurde bestimmt von der Nachfrage nach großen und mittelgroßen Flächen. Im Marktsegment zwischen 1.000 und 5.000 Quadratmetern wurden 19 Mietverträge mit einem Volumen von rund 33.130 Quadratmetern registriert, im
Büronutzer schätzen den Flair gemischt genutzter Quartiere, die Arbeiten und Leben in der Stadt verbinden.
Segment ab 5.000 Quadratmetern umfassten sieben registrierte Vermietungen etwa 82.460 Quadratmeter; der größte Mietvertragsabschluss lag bei 28.400 Quadratmeter.
Allerdings entsteht das Gros der zusätzlichen Flächen in Mannheim und Heidelberg, während in Ludwigshafen
Trotz eines Plus von 20.000 auf 62.000 Quadratmeter
voraussichtlich nur 6.000 Quadratmeter fertiggestellt
neu erstellter Flächen hielt das Angebot nicht mit der
werden.
Nachfrage Schritt. In der Folge erhöhten sich die Spitzenmieten in allen drei Kernmärkten. Doch auch im
Heidelberg überschreitet die Millionengrenze
Bestand besteht inzwischen ein Nachfrageüberhang,
Heidelberg zählt knapp 160.600 Einwohner und ist mit einem Durchschnittsalter von 40,4 Jahren eine sehr junge Stadt. Von den 91.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten rund 70 Prozent im
Entwicklung der Fertigstellungen in m²
wissensintensiven Dienstleistungsbereich. Im Innova-
80.000
tionsindex des Statistischen Landesamts Baden-Würt-
70.000
temberg belegt die Stadt damit Platz 1 im Ranking,
60.000
in den Bereichen Forschungsintensität und Existenzgründungen in Hochtechnologiebranchen Platz
50.000
2. Die Universität Heidelberg ist mit dem Univer-
40.000
sitätsklinikum
der
größte
Arbeitgeber
der
Stadt.
30.000
Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Krebs-
20.000
forschungszentrum (DKFZ), das Nationale Centrum
10.000
für Tumorerkrankungen (NCT), das European Mole2018
2019 Mannheim
2020* 2018
2019 Heidelberg
2020* 2018
2019
2020*
Ludwigshafen * aktuelle Prognose
cular Biology Laboratory (EMBL) und vier Max-PlanckInstitute ziehen ebenso wie die Universität internationale Wissenschaftler nach Heidelberg. Doch die Stadt punktet auch in der prosperierenden Kultur- und 17
Bis Ende 2020 soll der moderne, von SCOPE Architekten geplante Büroneubau mit angeschlossener Logistikhalle die Schweickert Elektrotechnik GmbH und die Schweickert Netzwerktechnik unter einem Dach am neuen Standort in Walldorf vereinen.
Kreativwirtschaft. Im Städtevergleich „Cultural and Creative Cities Monitor 2019“ der Europäischen Union befand sich die Stadt erneut unter den fünf attraktivsten kleinen Großstädten.
Die IBA Heidelberg fördert die Entwicklung zukunfts weisender Lösungen für komplexe, städtebauliche Herausforderungen. Im Jahr 2019 wurde im Stadtgebiet Heidelberg ein Büroflächenumsatz von rund 69.000 Quadratmetern erzielt, knapp doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Auf Eigennutzer, die 2018 kaum eine Rolle gespielt hatten, entfiel 2019 ein Anteil von 32.000 Quadratmetern. Fertiggestellt wurden 28.000 Quadratmeter, wodurch der Flächenbestand erstmals die Schwelle von einer Million Quadratmeter überschritt. Zu den Fertigstellungen zählte das „Business Development Center Heidelberg“ im Heidelberg Innovation Park. Auch die Mieter des „SkyAngle“ und des Quartiers „MEILEN.STEIN“ in der Bahnstadt konnten 2019 einziehen. HeidelbergCement AG seinen Abschluss, die rund 800 bis
die Marktlage kaum verbessern, da 50.000 Quadratmeter
1.000 Mitarbeitern Platz bieten wird.
davon auf den Eigennutzer HeidelbergCement entfallen.
Die Leerstandsquote lag bezogen auf das gesamte Stadt-
Kaum Leerstand in Ludwigshafen
gebiet 2019 bei 2,9 Prozent (2018: 2,8 Prozent). Aufgrund
In Ludwigshafen spielen die produzierenden Unter-
des Angebotsmangels an neuen Büroflächen stieg die reali-
nehmen – allen voran der Chemiekonzern BASF –
sierte Spitzenmiete 2019 in allen Lagen. In der City erhöhte
als Arbeitgeber eine große Rolle. In die 168.500
sich die Spitzenmiete deutlich um 1,70 Euro auf 16,70 Euro
Einwohner zählende Stadt am Rhein pendeln täglich
pro Quadratmeter. Aber auch die City-Durchschnittsmiete
70.550 Menschen zur Arbeit. Das Bruttoinlandspro-
legte um 0,30 Euro auf 14 Euro pro Quadratmeter zu. Die
dukt beträgt pro Erwerbstätigem 112.656 Euro. Die
Cityrand-Spitzenmiete lag mit 15,50 Euro pro Quadrat-
großen Entwicklungen der vergangenen Jahre wie das
meter auf Vorjahresniveau, während die Durchschnittsmiete
Rheinufer Süd, der Zollhofhafen oder die Technologie-
um 0,60 Euro auf 14,60 Euro pro Quadratmeter zulegte.
meile beginnen Wirkung zu zeigen. So finden neben
An der Peripherie erhöhte sich die Spitzenmiete moderat
international agierenden Unternehmen auch innovative
um 0,50 Euro auf 13 Euro pro Quadratmeter, die Durch-
mittelständische Unternehmen und Start-ups ein attrak-
schnittsmiete wies eine Steigerung um 0,30 Euro auf
tives Umfeld. Mit einem Flächenbestand von 0,921
11,30 Euro pro Quadratmeter auf. Die für das Jahr 2020 ab-
Millionen Quadratmetern ist Ludwigshafen der kleinste
sehbaren Fertigstellungen von 58.000 Quadratmetern dürften
Bürostandort der drei Kernzentren in der Region. Der
18
Foto S. 18: SCOPE Architekten; Tabellen S. 19: gif / eigene Erhebung
Im Jahr 2020 findet der Bau der neuen Konzernzentrale der
Büromarktzahlen im Überblick Büromarktkennzahlen in Mannheim Indikatoren Flächenbestand Flächenumsatz Leerstandsquote
2020
2019
2018
2,068 Mio. m² 2,068 Mio. m² 2,046 Mio. m² 71.000 m²
68.000 m²
79.000 m²
4,60%
3,90%
5,1%
City Spitzenmiete
18,50 €/m²
18,00 €/m²
16,60 €/m²
City Durchschnittsmiete
14,00 €/m²
14,60 €/m²
13,60 €/m²
Cityrand Spitzenmiete
16,50 €/m²
15,00 €/m²
14,00 €/m²
Cityrand Durchschnittsmiete
13,40 €/m²
12,90 €/m²
12,00 €/m²
Peripherie Spitzenmiete
12,50 €/m²
12,30 €/m²
10,80 €/m²
Peripherie Durchschnittsmiete
11,50 €/m²
10,00 €/m²
8,50 €/m²
2019
2018
Büromarktkennzahlen in Heidelberg Indikatoren Flächenbestand Flächenumsatz
1,010 Mio. m² 0,982 Mio. m² 0,962 Mio. m² 69.000 m²
35.000 m²
54.000 m²
2,90%
2,80%
3,1%
City Spitzenmiete
16,70 €/m²
15,00 €/m²
16,50 €/m²
City Durchschnittsmiete
14,00 €/m²
13,70 €/m²
12,80 €/m²
Cityrand Spitzenmiete
15,50 € /m²
15,50 €/m²
16,00 €/m²
Cityrand Durchschnittsmiete
14,60 € /m²
14,00 €/m²
12,80 €/m²
Peripherie Spitzenmiete
13,00 € /m²
12,50 €/m²
13,50 €/m²
Peripherie Durchschnittsmiete
11,30 €/m²
11,00 €/m²
10,20 €/m²
Leerstandsquote
Flächenumsatz sank 2019 von 27.000 auf 21.000
2020
Quadratmeter, wovon 14.000 Quadratmeter auf das Konto von Eigennutzern gingen. Auf dem Gelände der Hochschule Ludwigshafen Ecke Ernst-Boehe-Straße /
Büromarktkennzahlen in Ludwigshafen
Ludwig-Reichling-Straße entsteht bis Ende 2022 das
Indikatoren
neue Gebäude C als Erweiterung des Campus. Nach
Flächenbestand
dessen Fertigstellung folgt die Sanierung des A- und
Flächenumsatz
B-Gebäudes. Bereits in den neuen Firmensitz einziehen
Leerstandsquote
2020
2019
2018
0,921 Mio. m² 0,905 Mio. m² 0,905 Mio. m² 21.000 m²
27.000 m²
1,20%
0,80%
0,9%
konnten die Beschäftigten des 1990 in Ludwigshafen
City Spitzenmiete
14,20 €/m²
13,40 €/m²
13,00 €/m²
gegründeten,
City Durchschnittsmiete
11,00 €/m²
mittelständischen
Software-Unterneh-
mens Fasihi GmbH. Die Leerstandsquote von 1,2 Prozent zeigt, dass der Markt für Büroflächen offensichtlich leergefegt ist. Ludwigshafen benötigt dringend moderne Büroflächen. Allerdings wurden 2019 nur 16.000 Quadratmeter
16.000 m²
12,50 €/m²
11,40 €/m²
Cityrand Spitzenmiete
-*
-
-
Cityrand Durchschnittsmiete
-*
-
-
Peripherie Spitzenmiete
-*
-
-
Peripherie Durchschnittsmiete
-*
-
-
* Aufgrund einer unzureichenden Datenbasis von Abschlüssen nicht ermittelbar. In Ludwigshafen liegen die meisten Abschlüsse im Bereich City.
fertiggestellt. Davon entfielen 10.700 Quadratmeter auf das Handels- und Dienstleistungszentrum in der 19
Bismarckstraße 63 mit dem Hauptmieter Technische Werke Ludwigshafen, die mit ihrer Verwaltung sowie einem Kundencentrum einziehen werden. Dies führte legte die Spitzenmiete um 0,80 Euro auf 14,20 Euro pro Quadratmeter, die Durchschnittsmiete sogar um 1,10 Euro auf 12,50 Euro pro Quadratmeter zu. Die für das Jahr 2020 absehbaren Fertigstellungen von nur 6.000 Quadratmetern werden das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage weiter verstärken. Das Gros der neuen Flächen entsteht mit rund 5.600 Qua dratmetern im „bob.Rheinallee“ am Ludwigshafener Rheinufer-Süd, für das bereits Vollvermietung besteht.
Stabiler Flächenumsatz in Mannheim Die gute Anbindung an alle Verkehrswege, insbesondere der ICE-Standort, machen Mannheim zu einem beliebten Standort für internationale Unternehmen In Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim entstehen zahlreiche neue Bürogebäude, deren Standorte den beiden Karten zu entnehmen sind. Weitere Informationen zu den Projekten enthält die Tabelle Seite 23.
in Planung
20
im Bau
fertiggestellt
wie ABB, Daimler AG, John Deere, Roche Diagnos tics und Siemens. Daneben prägen hochspezialisierte
Karten S. 20: VRRN, Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG 2016 (Daten verändert); Grafik S. 21: gif / eigene Erhebung
zu einem erneuten Anstieg der Mietpreise. In der City
Mannheim ist international gut vernetzt und setzt mit dem Leitbild 2030 auch bei der Flächenentwicklung auf Nachhaltigkeit.
Im Segment zwischen 1.000 und 5.000 Quadratmetern erzielten zwölf Mietverträge ein Flächenvolumen von 24.075 Quadratmetern und lagen damit ungefähr gleichauf mit den drei Großabschlüssen von mehr als 5.000 Quadratmetern, die insgesamt 22.080 Quadratmeter umfassten. Eine gewisse Erholung erfährt der Büroflächenmarkt im Jahr 2020 mit einem voraussichtlichen Fertigstel-
Software- und IT- Unternehmen, innovative Biotech-
lungsvolumen von 71.000 Quadratmetern. So finden
nologie-Firmen und Dienstleister der Finanz- und Versi-
der Bau des Quartier Hoch 4, das zum großen Teil
cherungswirtschaft den Wirtschaftsstandort. Zudem
von der SV SparkassenVersicherung Lebensversiche-
bietet die Stadt mit ihren 308.000 Einwohnern ein
rung AG genutzt wird, und das bereits voll vermietete
attraktives und dynamisches Umfeld für Start-ups und
„No. 1“ im Glückstein-Quartier ihren Abschluss. Auch
Unternehmensnetzwerke. Von den 189.940 sozial-
der revitalisierte Komplex „Das E“ auf dem Gelände
versicherungspflichtig
72,4
der ehemaligen Taylor Barracks im Mannheimer Stadt-
Prozent im Dienstleistungsbereich, 27,5 Prozent im
Beschäftigten
arbeiten
teil Vogelstang erstrahlt dann in neuem Glanz und die
produzierenden Gewerbe. Mannheim ist mit einem
CG-Gruppe bietet nach der umfassenden Revitalisie-
Flächenbestand von rund 2,07 Millionen Quadratme-
rung im Ensemble „Konradhaus“ im Stadtteil Neckar-
tern der größte Büromarkt der Region. Der Flächen-
stadt-Ost / Wohlgelegen fast 20.000 Quadratmeter für
umsatz lag 2019 mit 71.000 Quadratmetern leicht über
unterschiedliche Gewerbenutzungen an.
dem Vorjahresniveau. Eigennutzer trugen mit 14.000 Quadratmetern zum Ergebnis bei. Das Volumen der neu fertiggestellten Flächen sank das zweite Jahr in Folge auf lediglich 18.000 Quadratmeter. Zu den Fertig-
Entwicklung der Spitzenmieten im City- und Cityrandbereich
stellungen zählen das KEPLER-QUARTIER am Mannheimer Bahnhof und das Eastsite Patio. Dennoch stieg der Leerstand bezogen auf das gesamte Stadtgebiet leicht auf 4,6 Prozent an. Die Nachfrage nach modernen Flächen übersteigt immer noch das Angebot.
20 18 16 14
Das Mietpreisniveau erhöhte sich weiter, was auf einen hohen Anteil hochpreisiger Mietabschlüsse in Neubauprojekten zurückzuführen ist. In der City
12 10
erhöhte sich die realisierte Spitzenmiete um 0,50 Euro
8
auf 18,50 Euro pro Quadratmeter. Die Durchschnitts-
6
miete lag dagegen um 0,60 Euro niedriger bei 14 Euro
4
pro Quadratmeter. Am Cityrand stieg die Spitzenmiete um 1,50 Euro auf 16,50 Euro, die Durchschnittsmiete um 0,50 Euro auf 13,40 Euro pro Quadratmeter.
k. A.
in €/m²/Monat
2 2015
2016
2017
2018
2019
Selbst an der Peripherie erhöhte sich die Spitzenmiete von 12,30 Euro auf 12,50 Euro pro Quadratmeter,
Mannheim City Spitzenmiete
Mannheim Cityrand Spitzenmiete
die Durchschnittsmiete von 10 Euro auf 11,50 Euro
Heidelberg City Spitzenmiete
Heidelberg Cityrand Spitzenmiete
pro Quadratmeter. Auch in Mannheim prägten 2019
Ludwigshafen City Spitzenmiete
Ludwigshafen Cityrand Spitzenmiete
Nutzer großer und mittelgroßer Flächen den Umsatz. 21
Transparenz für Investoren und Mieter In der Metropolregion Rhein-Neckar drehen sich viele Baukräne. Der Überblick über die wichtigsten Projektentwicklungen und eine Auswahl der noch freien Gewerbeflächen erleichtert Unternehmen die Suche nach passenden Gewerbegrundstücken und Immobilien.
Die wichtigsten Projektentwicklungen in der Rhein-Neckar-Region
Aktuelle Büroprojekte im Überblick Nr. in Ort Karte
Projektname
Investor / Nutzer
Büroflächen
Investitionsvolumen
Zeitplan
1
Heidelberg
Campell Barracks
Kraus Immobilien
62.000
k.A.
in Bau, Fertigstellung 2021
2
Heidelberg
Konzernzentrale von HeidelbergCement
HeidelbergCement AG
50.000
100 Mio. €
in Bau, Fertigstellung 2020
3
Wiesloch / Walldorf
Metropolpark
Weidenhammer Gruppe Heidelberg
35.000
k.A.
4
Heidelberg
Europaplatz
Gustav Zech Stiftung
31.300
250 Mio. €*
5
Mannheim
LOKSITE (Baufeld 1)
DIRINGER & SCHEIDEL Wohn- und Gewerbebau GmbH
24.000 über 100 Mio. €
in Planung
6
Mannheim
Technisches Rathaus
GBG / Stadt Mannheim
20.000
93 Mio. €
in Bau, Fertigstellung 2021
7
Mannheim
Helmut-Striffler-Haus
Activum Advisory SG
16.500
k.A.
in Planung
8
Walldorf
Verwaltungs- und Logistikzentrum
Promega Deutschland / Terso
16.400
k.A.
fertiggestellt 2019
9
Mannheim
Quartier Hoch 4
SV Versicherung
16.000
60 Mio. €
10
Heidelberg
Sky Angle
Skylabs Deutschland
15.500
k.A.
11
Mannheim
No.1
Consus
14.000
70 Mio. €
in Bau, Fertigstellung 2020
in Planung in Bau, Fertigstellung 2022
in Bau, Fertigstellung 2020 fertiggestellt 2019
12
Ludwigshafen
Bürogebäude
Pro Concept Holding AG
13.000
55 Mio. €
in Bau, Fertigstellung 2021
13
Mannheim
Das E
Mannheim Taylor Hotel- und Büroentwicklungsgesellschaft
12.000
44 Mio. €*
in Bau, Fertigstellung 2020
14
Walldorf
Europäisches Vertriebs- und Marketingzentrum
John Deere GmbH & Co. KG
11.000
30 Mio. €
in Bau, Fertigstellung 2020
15
Ludwigshafen
HBL Handels-und Dienstleistungszentrum
Pro Concept Holding AG
10.700
k.A.
16
Mannheim
Postquadrat
EYEMAXX Real Estate
10.000
160 Mio. €
in Bau, Fertigstellung 2020
17
Heidelberg
Gesundheitszentrum
Erhard & Stern
10.000
k.A.
in Bau, Fertigstellung 2021
18
Mannheim
LIV
DIRINGER & SCHEIDEL Wohn- und Gewerbebau GmbH
8.500
85 Mio. €*
in Bau, Fertigstellung 2021 in Bau, Fertigstellung 2020
fertiggestellt 2019
19
Walldorf
Firmenzentrale, Büro- und Hallenkomplex
Schweickert Netzwerktechnik GmbH
7.313
25 Mio. €
20
Mannheim
KONRADHAUS (Gebäudeteil A)
CG Gruppe
6.400
k.A.
in Bau, Fertigstellung 2020**
21
Heidelberg
Heidelberg Innovation Park (e+ Kubator)
e+ Kubator GmbH & Co. KG
5.600
k.A.
in Planung
22
Mannheim
KEPLER-QUARTIER
DIRINGER & SCHEIDEL Wohn- und Gewerbebau GmbH
5.672
140 Mio. €*
23
Ludwigshafen
BOB
Bob efficiency design AG
5.600
k.A.
24
Mannheim
Eastsite Patio
B.A.U. Bauträgergesellschaft mbH
4.532
19 Mio. €
fertiggestellt 2019
25
Heidelberg
Business Development Center Heidelberg
Technologieförderung Heidelberg GmbH
4.400
17,3 Mio. €
fertiggestellt 2019
fertiggestellt 2019 in Bau, Fertigstellung 2020
26
Heidelberg
Heidelberg Innovation Park (Neubau)
ERNW
3.800
k.A.
in Planung
27
Mannheim
MMT L-Bank 2. BA
TPMA Group
3.500
k.A.
in Bau, Fertigstellung 2020***
28
Heidelberg
Heidelberg Innovation Park (Geb. 103)
Kolb + Partner
2.750
14 Mio. €*
29
Ludwigshafen
Bürogebäude
HP1 Immobilienverwaltungs GmbH
1.700
k.A.
fertiggestellt 2019
30
Neustadt
Bürogebäude und Lagerhalle
8com
1.575
5 Mio. €
fertiggestellt 2020
in Planung
im Bau
fertiggestellt 2019****
fertiggestellt
Flächenangaben nach MF / G-Flächendefinition * Die Angaben beziehen sich auf das gesamte Investitionsvorhaben.
** Im KONRADHAUS werden die Gebäudeteile B und C mit 13.352 m² bis Ende 2021 fertiggestellt. *** Bis 2021 wird ein dritter Bauabschnitt des MMT-Projektes mit nochmals 3.500 m² fertiggestellt. **** Kolb + Partner werden bis 2020 weitere 3.300 m² Bürofläche in Gebäude 106 des hip realisieren.
In Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim entstehen zahlreiche neue Bürogebäude, deren Standorte den beiden Karten auf Seite 20 zu entnehmen sind.
23
Ausgewählte Investitionen in Produktions- und Logistikimmobilien Nr. in Ort Karte 1
Frankenthal
Standorttyp Lager- und Verteilzentrum
Investor / Nutzer
Grundstücks Investitions Arbeitsplätze fläche volumen
Frankenthal S.A. Manfred
40.000 m²
18 Mio. €
> 100
Zeitplan fertiggestellt 2019
Stüdemann / BASF 2
Landau
Produktion
APL Automobilprüftechnik GmbH
19.394 m²
42 Mio. €
k.A.
in Bau, Fertigstellung 2020
3
Mannheim
Baustoffgroßhandel
Luschka u. Wagenmann
19.234 m²
10 Mio. €
k.A.
fertiggestellt 2019
4
Neustadt
Produktion
Govinda
9.300 m²
3 Mio. €
45
in Bau, Fertigstellung 2020
5
Walldürn
Produktion Nutzfahrzeugbau
LYMA GmbH
9.200 m²
3,3 Mio. €
31
in Bau, Fertigstellung 2020
6
Walldürn
Start-up Center Odenwald
Goldschmitt Grundbesitz-u. Vermögen GmbH & Co.KG
8.900 m²
1,8 Mio. €
15
fertiggestellt 2019
7
Neustadt
Verkauf, Service
Bartz und Klein
8.500 m²
2 Mio. €
30
in Bau, Fertigstellung 2020
8
Landau
Produktion
Braun Maschinenbau GmbH
5.567 m²
2 Mio. €
k.A.
in Bau, Fertigstellung 2020
9
Walldürn
Montagehalle und Lager
Baumaschinen Böhrer
5.500 m²
k.A.
5
10
RIO
Lager-, Logisitkhalle
Baali
5.000 m²
k.A.
5
in Bau, Fertigstellung 2020
Produktion
Preima
5.000 m²
k.A.
3
in Bau, Fertigstellung 2020
fertiggestellt 2019
11
RIO
12
Waldbrunn-Strümpfelbrunn Technik
Lenz & Balles GmbH
4.424 m²
650.000 €
27
13
Waldbrunn-Strümpfelbrunn Produktion
Gehrig & Tochter GmbH & Co.KG
3.468 m²
162.000 €
7
in Bau, Fertigstellung 2020
14
Landau
Produktion
Kögel Filter GmbH – Contecma-Filtration
3.007 m²
k.A.
20
in Bau, Fertigstellung 2020
15
Waldbrunn-Oberdielbach
Verkauf, Service, Lager
Elektro-Wunder
2.600 m²
267.000 €
4
in Bau, Fertigstellung 2020
Ausgewählte Gewerbegebiete Nr. in Ort Karte
Name des Gewerbegebiets
Baurecht / Gebietsart
Gesamtfläche
davon noch verfügbar
verfügbare Bodenrichtwert Parzellengrößen
250.000 m²
250.000 m²
1.000-10.000 m²
80 €/m² (2017)
400.000 m²
200.000 m² 35.000-200.000 m²
k.A.
Kaufpreis
1
Dannstadt-Schauernheim
Gewerbegebiet Ost
GE
2
Frankenthal
Am Römig
GI
3
Worms-Rheindürkheim
Worms-Nord II
GE / GI
1.000.000 m²
100.000 m²
4
Weinheim
Industriepark
GE / GI
800.000 m²
75.000 m²
5.000-28.000 m²
80 €/m² (2016)
auf Anfrage
5
Rülzheim
Nord IV
GI
75.000 m²
75.000 m²
2.000-33.000 m²
75 €/m² (2016)
90-100 €/m²
6
Worms
N 101 (Worms-Nord I)
GE / GI
250.000 m²
66.000 m²
auf Anfrage
75 €/m² (2018)
auf Anfrage
7
Zweckverband GENO
TECH-N-O
GE / GI
160.000 m²
60.000 m²
1.600-6.200 m²
k.A.
8
Böhl-Iggelheim
Gewerbegebiet südlich der Bahnlinie GE / GI / MI und westlich der Iggelheimer Straße
87.500 m²
60.000 m²
4.500-8.000 m² „10-75 €/m² (2018)“
9
Osterburken
Regionaler Industriepark Osterburken (RIO)
GE / GI
330.000 m²
50.000 m²
10
Weinheim
Nord
GE
89.000 m²
11
GVV Hardheim-Walldürn
Verbands.Industrie.Park Abschnitt
GI
173.487 m² 148.000 m²
auf Anfrage 60-90 €/m² (2018)
noch offen 160 €/m² auf Anfrage
41 €/m² auf Anfrage
ab 1.500 m²
25 €/m² (2018)
25 €/m²
49.589 m²
877-4.500 m²
165 €/m² (2018)
auf Anfrage
41.648 m²
3.200-16.941 m²
38 €/m²
auf Anfrage
40.000 m²
1.000-9.000 m²
auf Anfrage
auf Anfrage
II + IIIa 12
Heidelberg
Heidelberg Innovation Park (hip)
GE
13
Mannheim
Steinweg
GEe
110.000 m²
36.470 m²
1.271-7.509 m²
170 €/m² (2018)
14
Bensheim
Stubenwald
GE
121.000 m²
35.000 m²
6.000-14.000 m²
k.A.
15
Rödersheim-Gronau
Östlich der Assenheimer Straße
GE
33.000 m²
33.000 m²
1.000-10.000 m²
70 €/m² (2017)
16
Haßmersheim
Nord III
MI
36.402 m²
29.375 m²
4.268-7.027 m²
k.A.
noch offen
17
Bensheim
Riedwiese
GE
40.000 m²
29.000 m²
6.000-29.000 m²
k.A.
auf Anfrage
18
Haßloch
Nördlich des Bahndammes
GE
150.014 m²
28.395 m²
2.165-6.616 m²
85 €/m² (2018)
19
Neckargemünd
Ortho-Areal Gewerbebauplatz Süd + Nord
GE
27.700 m²
27.700 m²
k.A.
k.A.
20
Heidelberg
Kirchheim im Bieth
GE
114.000 m²
27.000 m²
947-6.834 m²
auf Anfrage
auf Anfrage
21
Landau
Gewerbepark „Am Messegelände“ GE
361.660 m²
26.235 m²
1.750-23.770 m²
k.A.
84-105 €/m²
24
140-170 €/m² auf Anfrage 96 €/m²
125-175 €/m² 100 €/m²
Tabelle S. 23: eigene Erhebung (Stand: 31. Januar 2020); Tabellen S. 24 / 26: eigene Erhebung (Stand: 27. November 2019); Karte: VRRN, Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG 2018 (Daten verändert); Bevölkerungsstand zum 31. Dezember 2018, Statistisches Bundesamt (Destatis) 2019
fertiggestellt 2019
Legende
Grenzen
Orte Siedlungsfläche
Staatsgrenze
mehr als 100.000 Einwohner
Landesgrenze
50.000 – 100.000 Einwohner
Kreisgrenze
A5
25.000 – 50.000 Einwohner 10.000 – 25.000 Einwohner
A61
A67
Verkehrswege
A5
Bundesautobahn mit Nummer Bundesstraße Schienenstrecke Verkehrslandeplatz
A6
A6
Hafen
A659
A61 A6
A5
A6 A650 A650 A61 A65 A656
A6 A65
A61 A5
30 A65 A6
14 19 8 3
A5
Rh
ein
A65
5 km
25
A81
Ne
cka
r
A6
Nr. in Ort Karte
Name des Gewerbegebiets
Baurecht / Gebietsart
Gesamtfläche
davon noch verfügbar
verfügbare Bodenrichtwert Parzellengrößen
22
Neustadt
Europastraße
GE
50.000 m²
21.000 m²
1.100-10.650 m²
90 €/m²
23
Germersheim
Wörth-West
GE
200.000 m²
20.700 m²
20.700 m²
95 €/m² (2016)
Kaufpreis auf Anfrage 150 €/m²
24
Heidelberg
Rohrbach Süd
GE / GEe / GI
719.000 m²
19.500 m²
1.100-8.400 m²
auf Anfrage
auf Anfrage
25
Rosenberg
Nord Ost + Nord Ost II
GE / GI
130.543 m²
17.800 m²
k.A.
20 €/m² (2016)
auf Anfrage
26
Walldorf
MetropolPark Wiesloch-Walldorf
GE / GI
50.000 m²
13.500 m²
k.A.
auf Anfrage
auf Anfrage
27
Leimen
Hagen
GE
13.500 m²
11.000 m²
1.000-5.000 m²
k.A.
auf Anfrage
28
Neustadt
Solarpark Lilienthal
GE
100.000 m²
6.000 m²
2.500-3.500 m²
60 €/m²
75-80 €/m²
29
Ludwigshafen
Am Unteren Grasweg
GE
98.000 m²
5.622 m²
1.000-4.622 m²
110 €/m²
30
Biblis
Am Werrtor
GE
5.596 m²
5.596 m²
k.A.
80 €/m²
k.A. 80 €/m²
26
Foto: MRN / Tobias Schwerdt
Marktsegment Gewerbe
Flächennachfrage aktiv managen Die Metropolregion Rhein-Neckar bietet Unternehmen mit ihrer zentralen Lage in Europa, der leistungsfähigen Infrastruktur sowie den gut erschlossenen Gewerbegebieten für Neuansiedlung und Expansion beste Investitionsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach gewerblich genutzten Flächen bleibt
großen Grundstück entstand neben dem Bürogebäude
in der Region Rhein-Neckar konstant hoch. Die Kauf-
eine moderne Lagerhalle mit mehr als 5.000 Quadrat-
preise voll erschlossener Gewerbegrundstücke bewegen
metern sowie eine rund 1.000 Quadratmeter große
sich im Kern des Verdichtungsraums in einer Spanne
Freihalle. Auf dem Areal des Holz- und Trockenbaustoff-
zwischen 80 und 200 Euro pro Quadratmeter, in der Spitze werden bis zu 240 Euro gezahlt. Im suburbanen Raum liegt die Verhandlungsbasis zwischen 80 und 175 Euro pro Quadratmeter. An der Peripherie fallen durchschnittlich 50 Euro pro Quadratmeter an – bei überwiegend sehr gutem Verkehrsanschluss. Die Investitionstätigkeit in den Bereichen Produktion und Logistik liegt auf einem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Niveau. Verteilt über
Die Rhein-Neckar-Region bietet Unternehmen schnellen Zugang zu Menschen, Märkten und Wissen.
als 80 Millionen Euro in mehr als 15 Projekte. Für den vorliegenden Marktbericht wurden aus der jährlichen
händlers befindet sich ein Teil eines 1939 erbauten, denk-
kommunalen Umfrage 30 Gewerbegebiete ausgewählt
malgeschützten
und analysiert. In Summe umfasst die Auswahl eine
Unternehmen nutzt das sanierte Gebäude künftig als
Gesamtfläche von ca. 6,11 Millionen Quadratmetern, von
modernen Showroom und Verkaufsfläche für Produkte
denen rund 24 Prozent (1,45 Millionen Quadratmeter) als
des Innenausbaus.
Autobahnraststätten-Ensembles.
Das
unbebaute Grundstücke kurzfristig zur Verfügung stehen.
BASF bleibt Frankenthal treu Das Gewerbegebiet „Am Römig“ in Frankenthal ist für
Neuer Standort mit denkmalgeschütztem Showroom
Unternehmen attraktiv. Das Industriegebiet liegt direkt an
Das Unternehmen Luschka + Wagenmann bezog im Mai
hauptsitzes von Kartoffel Kuhn im Januar 2016 und der
2019 seinen neuen Firmenstandort in der Elsa-Bränd
Ansiedlung des Versandhändlers Amazon im August
ström-Straße im Mannheimer Gewerbegebiet Friedrichs-
2018 bezieht hier 2020 der Ludwigshafener Chemie
feld-West. Auf dem insgesamt 19.234 Quadratmeter
konzern BASF sein neues Lager- und Verteilzentrum für
28 28
der A 61 und A 650. Nach der Verlagerung des Firmen-
Foto S. 28: Brüninghoff Gruppe; S. 29: CIMA Beratung + Management GmbH
die gesamte Region fließen in den nächsten Jahren mehr
Der Baustoffhändler Luschka und Wagenmann erhielt auf einem 19.234 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet Friedrichsfeld-West einen neuen Standort.
Regionale Gewerbeflächenstudie Rhein-Neckar 2030 Der seit 2014 geltende Einheitliche Regional plan Rhein-Neckar steuert die räumliche Entwicklung der Region bis 2020. Um den Planungshorizont darüber hinaus fortzu schreiben, beschloss der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) eine strategische Teil fortschreibung einzelner Segmente. Parallel zur Teilfortschreibung des Kapitels „Wohn bauflächen“ stehen auch die Gewerbeflächen auf dem Prüfstand, damit die Kommunen in der Region auch künftig in der Lage sind, Raum für Expansionsvorhaben bereits ansässiger Unternehmen und Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen. Da für die Metropolr egion technisches Material. Errichtet und vermietet wird die etwa
keine aktuellen gesamtregionalen Informa
18.000 Quadratmeter große Halle von der luxemburgi-
tionen über die Nachfragestruktur und die
schen Gesellschaft Frankenthal S.A. des Projektentwicklers
tatsächlich verfügbaren Gewerbeflächen
Manfred Stüdemann. Bisher war das Lager in der Zeppelin-
potenziale vorlagen, erarbeitete der VRRN
straße im Frankenthaler Gewerbepark Nord untergebracht.
mit Unterstützung der IHK Rhein-Neckar und unter Einbeziehung weiterer relevanter
Neubau mit Erweiterungspotenzial in Neustadt
Akteure die „Regionale Gewerbeflächen
Das Naturprodukt-Unternehmen Govinda zieht mit seinen
studie Rhein-Neckar 2030“. Aufbauend auf der
45 Mitarbeitern von Neuhofen nach Neustadt an der Wein-
Gegenüberstellung von Bedarfsabschätzung
straße um. Das Unternehmen sicherte sich ein 10.000
und Potenzialermittlung erfolgte eine Flächen
Quadratmeter großes Gelände im Gewerbegebiet an
bilanzierung und in einem weiteren Schritt die
der Joseph-Monier-Straße zwischen dem Cineplex-Kino
Entwicklung von Handlungsempfehlungen für
und dem DHL-Verteilzentrum. Zunächst werden davon
die künftige Gewerbeflächenplanung. Dieser
2.500 Quadratmeter mit einem bis zu 9,50 Meter hohen
Baustein beinhaltet auch die Identifizierung
Komplex gebaut, der Büros, Lager und die Produktions-
von Suchräumen für künftige Gewerbepoten
stätte umfasst. Die restliche Fläche ermöglicht eine spätere
ziale, die im Rahmen der Teilfortschreibung
Expansion.
räumlich weiter konkretisiert werden sollen.
Zusammenführung von Strom bis IT in Walldorf Am Kleinfeldweg in Walldorf realisiert der Elektro- und IT-Dienstleister Schweickert für rund 25 Millionen Euro eine neue Firmenzentrale, unter deren Dach alle Mitarbeitenden der Unternehmensbereiche Schweickert Elektro technik und Netzwerktechnik Platz finden. Die neue Firmenzentrale bietet auf drei Geschossen nicht nur modernste Arbeitsräume, sondern fungiert als Campus mit einem Innenhof als Treffpunkt, ansprechenden Außen-
Interview mit Christoph Trinemeier, Leitender
anlagen und einem begehbaren Dach.
Direktor des Regionalverbandes auf Seite 40 29
Eine Allianz starker Partner
Landkreis Bad Dürkheim Landschaftliche Attraktivität, ein hoher Wohn- und Freizeitwert und eine gute Erschließungsinfrastruktur bieten für Unternehmen optimale Standortbedingungen.
Digitalisierung gewinnt für Bevölkerung und Unternehmen auch in ländlichen Räumen stark an Bedeutung. Wie sieht es mit der digitalen Versorgung im Landkreis Bad Dürkheim aus? Eine zukunftsfähige, digitale Infrastruktur ist eine Grundvoraussetzung, um Land und Leute zu vernetzen. In unserem Landkreis werden aktuell 1.318 Kilometer Glasfaser neu verlegt, insgesamt 11.280 Haushalte, 330 Unternehmen und rund 60 Schulen im
Ausbaugebiet mit gigabitfähigen Anschlüssen neu versorgt. Weiße NGA-Flecken werden bis 2021 mit gigabitfähigen Anschlüssen geschlossen. Insgesamt kostet das Projekt Breitbandausbau rund 50 Millionen Euro. Unter der Koordination der Kreisverwaltung haben sich hierfür alle Kommunen im Landkreis zu einem sogenannten ‚Cluster‘ zusammengeschlossen. Ziel des Landkreises ist es, alle Gewerbegebiete bis 2023 mit giga bitfähigen Anschlüssen zu versehen. Stichwort Ansiedlung – wie gestaltet sich die Wirtschaftsstruktur im Landkreis? Die Wirtschaftsregion steht auf mehreren Standbeinen, die unabhängig von Schwan kungen in Einzelbranchen die Zukunft unseres Landkreises sichern. Neben dem Dienstleistungssektor ist auch das mittelständische Handwerk erfreulich stark vertreten. Die Gewerbe- und Industrieschwerpunkte
Zahl der Einwohner: 132.660 Zahl der Beschäftigten: 31.984 Anzahl der Städte / Kommunen: 48
Hans-Ulrich Ihlenfeld Landrat
des Landkreises sind die Mittelzentren Bad Dürkheim, Haßloch und Grünstadt. Diese Gemeinden verfügen über ausreichende Flächenreserven mit Baurecht für gewerbliche Erweiterungen und Neuansiedlungen. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent weist der Landkreis fast Vollbeschäftigung aus. Für Unternehmen spielen die sogenannten weichen Faktoren bei ihren Standortentscheidungen eine große Rolle. Mit welchen punktet Ihre Region? Blühende Mandelbäume im Frühjahr und die Weinlese im Herbst kennzeichnen den Charakter des Landkreises, in dessen mildem Klima Feigen und Zitronen gedeihen. Hinzu kommen rund 300 Quadratkilometer Fläche des Biosphärenreservats Naturpark Pfälzerwald-Nordvogesen. Die ständig steigenden Übernachtungszahlen von Gästen aus aller Welt zeigen die Attraktivität der Region. Bei uns können sich Familien noch ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen. Aufgrund des guten Betreuungsangebots und der breiten Schullandschaft lassen sich Familie und Beruf hier bestens vereinbaren. Für Pendler in die nahen Oberzentren der Metropolregion Rhein-Neckar mit ihren Arbeitsplätzen in Industrie, Handel und Forschung ist der Landkreis ein Wohnstandort mit besonderer Lebensqualität.
www.kreis-bad-duerkheim.de Ansprechpartner: Landkreis Bad Dürkheim, Raimund Rinder, Tel.: 06322 961-1300, E-Mail:
Das Logistikzentrum Kirchheim an der Weinstraße dient als regionales Distributionszentrum.
30
raimund.rinder@kreis-bad-duerkheim.de
Foto S. 30: METRO LOGISTICS; S. 31 oben: Heidelberg Marketing / Tobias Schwerdt
In den 48 Gemeinden des Landkreises Bad Dürkheim mit den Mittelzentren Bad Dürkheim, Grünstadt und Haßloch leben mehr als 132.600 Einwohner. Geprägt ist der Landkreis durch die strukturelle Vielfalt der Wirtschaftszweige sowie eine industrieerfahrene und weltoffene Bevölkerung. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld zu den künftigen Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts.
Zahl der Beschäftigten: 91.385 Kaufkraftkennziffer: 98,5 Gewerbesteuerhebesatz: 400 Mietpreisspanne Büro: 11,30 bis 16,70 €/m² Mietpreisspanne Einzelhandel: bis zu 120 €/m²
Heidelberg Die Stadt am Neckar zählt zu den digitalen Vorreiterstädten in Deutschland. Mit starker Ausrichtung auf wissensintensive Dienstleistungen und Hochtechnologie verfügt der Wirtschaftsstandort über eine hohe Zukunftsfähigkeit.
Heidelberg ist mit seiner Exzellenz-Universität, dem Universitätsklinikum, international renommierten Einrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Europäischen Laboratorium für Molekularbio logie (EMBL) und vier Max-Planck-Instituten eines der auch international bedeutendsten Wissenschaftszentren. Entsprechend weltoffen sind die 160.600 Einwohner. Der Prognos Zukunftsatlas 2019 bestätigt der Stadt sehr hohe Zukunftschancen. Mit einem Altersdurchschnitt der Bevölkerung von 40,4 Jahren ist die Schwarmstadt eine der jüngsten Städte Deutschlands. Unter dem Motto „Wissen | schafft | Stadt“ will Heidelberg bis zum Jahr 2022 im Rahmen einer Internationalen Bauausstellung zum Modell für die Stadt der Zukunft werden. Zukunft traditionsbewusst gestalten „In Heidelberg treffen sich überall Tradition und Innovation. Wir möchten bestehende Werte erhalten und zugleich neue Werte erschließen. Dazu zählen Großprojekte wie das neue Konferenzzentrum, die Großsporthalle und die Entwicklung unserer Konversionsflächen. So wächst aktuell mit dem
Heidelberger Innnovation Park, dem hip, unser Hotspot für Unternehmen aus den Bereichen IT, Bioinformatik, Digitale Medien und Design und bietet interessante Perspek tiven für die Arbeitswelt der Zukunft“, skizziert Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner die Pläne der Stadt. Digitalisierung lokal gestalten Die digitale Stadt Heidelberg nutzt konsequent die Chancen, die sich aus Innovationen ergeben. So gehört es zu den Aufgaben der 2017 von Stadt und Stadtwerken Heidelberg gegründeten Digital-Agentur, Trends aufzuspüren und zu bewerten, digitale Projekte zu begleiten, Kooperationen mit Akteuren der Digitalisierung zu schließen und den Smart-City-Gedanken weiter umzusetzen. Innerhalb der Stadtverwaltung und in der Stadtgesellschaft gestaltet und lenkt das Amt für Digitales und Informationsverarbeitung die digitale Entwicklung. Beide Organisationen agieren ebenso wie der Digital Hub kurpfalz@bw, das Digitalisierungszentrum für die Region, vom hip aus. Das Ideenquartier für die digitale Zukunft soll interdisziplinären Austausch zwischen den
Nutzern fördern, Raum für alle Phasen der Unternehmensentwicklung bieten und bis zu 6.000 Arbeitsplätze schaffen. Gewerbeflächen innovativ nutzen Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Heidelberg für Unternehmen spiegelt sich in einem knappen Angebot an Gewerbeflächen. Der Abzug der US-Armee gab interessante Areale frei, deren Potenzial es innovativ zu nutzen gilt. So soll die Konversionsfläche Patrick-Henry-Village als Modellort für den Einsatz digitaler Technologien, innovativer Mobilitätskonzepte sowie klimaneutraler Energieversorgung zur „Wissensstadt der Zukunft“ mit Arbeits- und Wohnraum für 10.000 bis 15.000 Menschen entwickelt werden.
www.heidelberg.de Ansprechpartner: Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft, Stadt Heidelberg, Marc Massoth, Tel.: 06221 583 0000, E-Mail: wirtschaftsfoerderung@heidelberg.de
31
Marktsegment Einzelhandel
Zukunftsfähige Konzepte bestimmen den Markt
Vitale Innenstädte mit einem lebendigen Einzelhandel
„CrowdMyRegion“ und „Intelligente Marktplätze“. Die
tragen erheblich zur Lebensqualität der Bewohner bei. In
dazugehörige Anwendung „Emmas App“ schafft ein
der Metropolregion Rhein-Neckar ist es gelungen, attrak-
soziales Mitbring-Netzwerk für Lebensmittel. Im Quartier
tive Angebote und Konzepte zu bieten, die Touristen,
Q 6 Q 7 in Mannheim eröffnete YouTube-Star Saliha „Sally“
Nutzer und Investoren zu schätzen wissen. So beschei-
Özcan, einen Flagship-Store, der ihre Online-Präsenz mit
nigten Passanten, die für die Studie „Vitale Innenstädte“
dem klassischen Einzelhandel verknüpfen wird. Erstmals
vom Institut für Handelsforschung Köln befragt wurden,
wagt damit eine YouTube-Persönlichkeit mit der eigenen
nicht nur Heidelberg und Mannheim, sondern auch der
Marke den Weg in den stationären Einzelhandel. Ihrem
Domstadt Speyer eine hohe Attraktivität. Zur Anpas-
2012 gestarteten Kanal „Sallys Welt“, in dem sich alles
sung an die dynamische Entwicklung des Einzelhandels,
rund ums Kochen und Backen dreht, folgen mehr als
sowohl auf der Angebots- wie auf der Nachfrageseite,
1,6 Millionen Menschen. Vor Ort einkaufen ist dank
haben die Städte Landau, Frankenthal und Heidelberg
bürgerschaftlichen Engagements und mit Unterstützung
ihre
des Modellprojekts „Kommune der Zukunft“ im Landauer
Einzelhandelskonzepte
fortgeschrieben.
Damit
wollen sie auch künftig einen hohen Einzelhandelsumsatz sichern. Dabei weisen nicht nur die Kernstädte Heidelberg (117,6), Mannheim (151,9) und Ludwigshafen (107,9),
Entwicklung der Spitzenmieten für Einzelhandelsimmobilien
sondern auch die zahlreichen Mittelzentren einen über-
180,00
durchschnittlichen Einzelhandelsumsatz auf. Obwohl der
160,00
Druck auf die High-Street-Mieten deutschlandweit zuge-
140,00
nommen hat, entwickelten sich die Spitzenmieten der
120,00
Kernmärkte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen
100,00
stabil, wenn auch auf unterschiedlich hohem Niveau.
80,00
Zukunftsfähige Nahversorgung
40,00
Die Bewohner der Rhein-Neckar-Region können per App Lebensmittel bestellen, sie von ihrem Nachbarn mitbringen lassen und zugleich den lokalen Einzelhandel stärken. Möglich machen das die Partnerprojekte 32
in €/m²/Monat
+ 25,0 %
+ 9,1 %
+3,3 %
60,00
-31,0 %
20,00
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Mannheim
Heidelberg
Ludwigshafen
Bundesdurchschnitt
Grafik S. 32: eigene Darstellung MRN auf Datenbasis JLL SE; Foto S. 33: Stadt Mannheim / Yannick Wegner
Der innerstädtische Einzelhandel der Metropolregion Rhein-Neckar profitiert von der überdurchschnittlichen Einzelhandelszentralität der Standorte. Viele A-Lagen bieten einen attraktiven Mieterbesatz und sind bei nationalen und internationalen Marken beliebt.
Schöne neue Planken zum Bummeln, Einkaufen und Genießen
Stadtteil Mörzheim wieder möglich. Der Dorfladen „Dorf-
der Ostbahnstraße ein neues Stadtquartier. Die Vision
treff Linde“ dient der Versorgung der Bevölkerung, ist
sieht ein lebendiges Mischquartier mit einem attrak-
gleichzeitig aber auch Treffpunkt im Ort und fördert die
tiven Nutzungsmix für zukunftsorientiertes Einkaufen,
Dorfgemeinschaft. Rund 15 ehrenamtliche Helferinnen
Leben und Arbeiten vor. In der Heidelberger Bahnstadt
und Helfer sind im Verein aktiv.
entstand mit dem Nahversorgungszentrum „Westar-
Ansprechende Cafés, interessant gestaltete Geschäfte, innovative Ladenkonzepte – all das zieht Kunden in die Innenstädte. In Frankenthal wurde „Edeka Stiegler“ im Wettbewerb „Interiordesign und Handel“, ausgelobt vom Wirtschafts- und Finanzministerium und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, ausgezeichnet. Über den klassischen Einzelhandel hinaus nutzen die Eigentümer das
Die Leitidee einer „Stadt der kurzen Wege“ macht Mischnutzung mit Einzel handel wieder en vogue.
denkmalgeschützte „Feierabendhaus“ als Getränke- und Eventbereich. Baulich fallen historische Zitate in Form alter Fresken sowie die für einen Supermarkt ungewöhn-
kaden“ das urbane Zentrum des Passivhausquartiers.
liche Tonnendecke ins Auge.
Auf einer Gesamtfläche von 11.700 Quadratmetern sind in dem Gebäudekomplex Einkaufs- und Gastronomie-
Mischnutzung mit Handel als Konzept
angebote vorhanden. Darunter ein Lebensmittel-Super-
Die Veränderung der Mietnachfrage und die geringere
markt, ein Lebensmittel-Discounter, ein Drogeriemarkt,
Nachfrage der Retailer nach vertikalen Mietflächen lässt
eine Apotheke und ein Friseur. Zudem weist das neue
Mischnutzungen an Attraktivität gewinnen. So entsteht
Stadtquartier eine Kita, Büro- und Praxisflächen, rund
in Landau ab 2021 auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal in
300 Wohnungen und eine Tiefgarage auf. Im „Kubus 33
am Adenauer“ in Wiesloch werden nach Abschluss der
„gut“. Der Online-Handel hat bei den Befragten eher
Revitalisierung des ehemaligen Kaufhaus Dannheimer
einen geringen Einfluss auf das Einkaufsverhalten in der
im Sommer 2020 neben KiK, TEDi und weiteren Einzel-
Innenstadt: Nur jeder Vierte kauft nach eigener Aussage
händlern auch die AOK Baden-Württemberg und die
verstärkt online ein und besucht daher die Innenstadt
Postbank einziehen.
zum Einkaufen seltener. Auf die Veränderung der Einzelhandelsstruktur und die Weiterentwicklung der Stadt-
Heidelberg
struktur durch die Bahnstadt und die Neunutzung der
Die Heidelberger Innenstadt überzeugt mit ihren vielen
Konversionsflächen reagiert die Stadt mit der Fortschrei-
kleinen und inhabergeführten Geschäften, ihrem Am-
bung des Einzelhandelskonzeptes.
biente, der hohen Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sowie dem attraktiven Mix zum Einkaufen und
Mit einer Zentralitätskennziffer von 119,4 einer Einzel-
Verweilen. In der Studie „Vitale Innenstädte“ des Instituts
handelskaufkraft von 98,5 und einem Einzelhandels-
für Handelsforschung vergaben die befragten Passanten
umsatz von 117,6 kann sich die 160.600 Einwohner
in allen Kategorien die Gesamtnoten „sehr gut“ oder
zählende Stadt Heidelberg auch im Wettbewerb der
Die 1A-Lagen in Heidelberg
Heidelberg, Hauptstraße Spitzenmiete 2019 (Rang): 120,00 €/m² (20*) Deutschland gesamt: 60,57 €/m² Entwicklung 2009 – 2 019: + 9,1 % Deutschland gesamt: + 3,3 % Passantenfrequenz 2018 (Rang): 5.270 (48**) Filialisierungsgrad 2018: 75,2 % Fußgängerzone
1A-Lage
Foto: Heidelberg Marketing / Tobias Schwerdt, Kennzahlen S. 34-35: JLL SE (*bezogen auf 185 untersuchte Städte in Deutschland, ** Rang unter 172 untersuchten deutschen Einkaufsstraßen); Karten: VRRN
In der quirligen Heidel berger Innenstadt treffen sich Menschen von Nah und Fern.
Die 1A-Lagen in Mannheim
Die hohe Attraktivität der Innenstädte stärkt den stationären Einzelhandel.
Einzelhandelsdestinationen gut behaupten. Mitten in der historischen Altstadt erstreckt sich zwischen Bismarckplatz und Marktplatz die 1,4 Kilometer lange 1A-Lage Hauptstraße. Neben vielen bekannten Filialgeschäften mit namhaften Marken sind es vor allem die zahlreichen kleinen Boutiquen, die zum Stöbern einladen. Im Sommer sorgen die Cafés und Restaurants mit ihrer Außenbestuhlung für südländisches Flair. Der Filialisierungsgrad beträgt 75,20 Prozent. Die Spitzenmiete bewegte sich 2019 auf
Mannheim, Planken Spitzenmiete 2019 (Rang): 175,00 €/m² (10*) Deutschland gesamt: 60,57 €/m² Entwicklung 2009 – 2 019: 25 % Deutschland gesamt: + 3,3 %
einem Niveau von 120 Euro pro Quadratmeter und nimmt
Passantenfrequenz 2018 (Rang): 5.225 (49**)
damit Rang 20 von 183 untersuchten Einkaufsstraßen
Filialisierungsgrad 2018: 58,0 %
ein. Zwischen 2009 und 2019 legte die Spitzenmiete um 9,1 Prozent zu, wobei sie sich seit 2013 auf einem stabilen
Fußgängerzone
1A-Lage
Niveau bewegt. In den Seitengassen zur Hauptstraße sowie in der parallel verlaufenden Plöck finden Kunden
vielfältigem Einzelhandel und umfangreichem gastrono-
familiengeführte Boutiquen und etablierte Fachgeschäfte.
mischen Angebot, so die Studie „Vitale Innenstädte“.
Mit Boutiquen im gehobenen Segment wartet die Sofien-
Der Einkaufsbummel bleibt für 85,3 Prozent der wich-
straße auf, die quer zwischen Bismarckplatz und Haupt-
tigste Anreiz für einen Besuch der Mannheimer City.
straße verläuft.
Die Passanten-Befragung zeigt, dass die intelligente Verzahnung von stationärem und Online-Handel immer
Südlich des Heidelberger Hauptbahnhofs ist bis 2022 als
wichtiger wird. So erwarten viele Kunden, dass sie bei
zentrale Schnittstelle zwischen dem Hauptbahnhof und
den stationären Händlern das Angebot online auf Verfüg-
der Bahnstadt ein belebtes Stadtquartier mit einem attrak-
barkeit prüfen und online bestellen können. Viele Mann-
tiven öffentlichen Platz geplant. Die Gustav Zech Stiftung
heimer Händler entsprechen diesem Wunsch bereits mit
wird das Ensemble rund um den Bahnhofsplatz Süd mit
innovativen Multichannel-Strategien.
rund 4.000 Quadratmetern Einzelhandel- und Gastronomieflächen entwickeln. Westlich des Baumarktes in
Die überdurchschnittlich hohe Zentralitätskennziffer von
der Heidelberger Bahnstadt plant die XXXLutz-Gruppe
151,9 und der Einzelhandelsumsatzindex von 151 weisen
die Errichtung eines Einrichtungshauses. Die Planungen
Mannheim als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum
sehen vor, in das XXXLutz-Einrichtungshaus auch einen
der Metropolregion Rhein-Neckar aus. Die unange-
Mömax-Möbelmarkt zu integrieren.
fochtene Toplage Mannheims stellen die Planken dar. Nach einer zweijährigen Sanierungsphase erstrahlt die
Mannheim
1A-Lage seit April 2019 wieder in neuem Glanz. Die Spit-
Die rund 308.000 Einwohner zählende Stadt Mannheim
zenmiete bewegt sich hier seit fünf Jahren stabil auf
ist die größte Einzelhandelsdestination der Metropolre-
einem Niveau von 175 Euro pro Quadratmeter. Der Filia-
gion Rhein-Neckar. Die Quadrate-Stadt überzeugt mit
lisierungsgrad von 58 Prozent verdeutlicht, dass sich in 35
Ludwigshafen entdeckt sich als Stadt am Rhein neu und passt die Struktur des Einzel handels an die modernen Erfordernisse an.
Engelhorn, Peek & Cloppenburg und Appelrath & Cüpper auch internationale Marken und individuelle inhabergeführte Formate befinden. Aktuelle Bauvorhaben sind die Revitalisierung der denkmalgeschützten ÖVA-Passage im Quadrat P 7 und das ebenso unter Denkmalschutz stehende Postgebäude in O 2. In der ÖVA-Passage bleiben die geschwungene, zweiarmige Wegeführung und die inneren Fassaden mit ihren bogenförmigen Schaufenstern erhalten. O 2 soll in ein Hotel umgebaut werden, Betreiber wird die Hotel-
Ludwigshafen
kette Motel One. Zudem sollen dort Einzelhandel und Gast-
Im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen mit seinen rund
ronomie einziehen. Neben den Planken übt die parallel
168.500 Einwohnern ist die innerstädtische Entwick-
verlaufende Fressgasse mit dem attraktiven Stadtquartier
lung in Bewegung gekommen. Mit der Umwandlung des
Q 6 Q 7 eine hohe Anziehung auf Kunden aus und zeigt
ehemaligen Kaufhofs zu einem Handels- und Dienstleis-
die gelungene Verbindung von Shoppingmall, Hotel und
tungszentrum und der Umgestaltung des Bürgerhofareals
Wohnungen mit Dienstleistungs-, Wellness- und Büro-
zu modernen Gewerbe- und Wohnflächen wird die Attrak-
flächen. In der Breiten Straße zwischen Planken und
tivität der Innenstadt weiter steigen. Ein neues Wahr-
Kurpfalzbrücke wird sich die Passantenfrequenz durch
zeichen für die Innenstadt entsteht in den kommenden
das im September 2019 eröffnete Karree Mannheim
Jahren am Berliner Platz. Das sieben- und 19-geschossige
im ehemaligen Mömax-Gebäude weiter erhöhen. Auf
Gebäudeensemble Metropol sieht einen Nutzungsmix
12.000 Quadratmetern Fläche finden Einzelhandel (Aldi,
aus
Rossmann und Juwelier Atasay), Fitness, Büroflächen,
tungen, Büros, Praxen und Hotel vor. Damit dürfte auch
Co-Working Spaces, Gastronomie und das kommunale
die Entwicklung des Einzelhandelsmarkts an Dynamik
Kino Cinema Quadrat großzügig Platz.
zunehmen. Im Gegensatz zur überdurchschnittlichen
Einzelhandel,
Gastronomie
Das Shopping Center Rhein-Galerie wurde für zehn Millionen Euro auf die veränderten Anforderungen der Kunden ausgerichtet.
36
sowie
Dienstleis-
Foto: Stadt Ludwigshafen, Kennzahlen Ludwigshafen S. 37: Quelle: JLL SE (*bezogen auf 185 untersuchte Städte in Deutschland, **Rang unter 172 untersuchten deutschen Einkaufsstraßen); Karte: VRRN, Tabelle S. 37: GfK GeoMarketing (Kennziffern Stand 2019), Statistisches Bundesamt (Bevölkerungsstand zum 01.01.2018 auf Grundlage des Zensus 2011)
dieser Flaniermeile neben Mannheims großen Häusern
Einzelhandelszentralität (116,8) und einem guten Einzelhandelsumsatz (107,9) fiel die Einzelhandelskaufkraft
Die Einzelhandelskennzahlen in den wichtigsten Zentren der Metropolregion Rhein-Neckar
mit 92,4 auch 2019 geringer aus als in Heidelberg und Mannheim. Teils in Blickweite zum Rhein gibt es in der
Gemeinde
Einwohner
Kaufkraft
Umsatz
Zentralität
Ludwigshafener Innenstadt in der Summe über 200 Fach-
Mannheim
307.997
99,4
151,0
151,9
geschäfte, Restaurants und Cafés. Haupteinkaufstraße
Ludwigshafen
168.497
92,4
107,9
116,8
Heidelberg
ist die Bismarckstraße im Teilstück zwischen Rathaus-
160.601
98,5
117,6
119,4
Worms
83.081
97,3
126,2
129,6
Neustadt
53.353
107,3
116,6
108,7
Speyer
50.931
105,5
148,2
140,5
Frankenthal
48.417
95,7
84,3
88,1
Landau
46.292
100,5
143,8
143,1
schaft zum Rhein bietet das Einkaufszentrum Rhein-
Weinheim
4 5.114
117,7
142,8
121,3
Galerie auf über 30.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und
Bensheim
40.326
112,8
105,0
93,1
rund 130 Geschäften eine große Angebotsvielfalt. Neben
Sinsheim
35.439
99,7
103,4
103,7
nationalen und internationalen Marken sorgen auch örtliche
Viernheim
33.989
100,2
206,7
206,3
und regionale Geschäfte für einen ausgewogenen Ange-
Lampertheim
32.609
104,7
87,2
83,3
botsmix. Vor dem Einkaufszentrum entstand mit dem
Leimen
27.055
97,8
55,5
56,8
Platz der Deutschen Einheit ein attraktiver Zugang zum
Wiesloch
26.779
106,9
93,1
87,1
Rhein mit einer großflächigen Outdoor-Gastronomie in den
Heppenheim
25.755
106,0
140,9
133,0
Sommermonaten.
Mosbach
23.288
98,2
177,3
180,6
Hockenheim
21.739
103,0
165,0
160,2
Schwetzingen
21.546
111,9
245,1
219,0
Germersheim
20.691
80,9
103,0
127,3
Haßloch
20.433
100,3
88,1
87,8
platz und Bahnhofstraße. Die Spitzenmiete bewegt sich seit 2014 stabil auf einem Niveau von 20 Euro pro Quadratmeter. In der parallel verlaufenden Ludwigstraße bietet eine Vielzahl traditionsreicher Fachhändler einen Branchenmix aus Schuh- und Bekleidungsgeschäften sowie Möbel und Wohnaccessoires. In unmittelbarer Nachbar
Die 1A-Lagen in Ludwigshafen
Schifferstadt
20.073
103,4
61,9
59,8
Bad Dürkheim
18.469
111,0
100,1
90,2
Buchen
17.851
98,5
122,4
124,3
Ludwigshafen, Bismarckstraße Spitzenmiete 2019 (Rang): 20,00 €/m² (156*) Deutschland gesamt: 60,57 €/m² Entwicklung 2009 – 2 019: – 31,0 % Deutschland gesamt: + 3,3 % Passantenfrequenz 2018 (Rang): keine Erhebung Filialisierungsgrad 2018: keine Erhebung
Fußgängerzone
1A-Lage
37
Eine Allianz starker Partner
Rhein-Neckar-Kreis Wirtschaftskraft gepaart mit Lebensqualität macht den Landkreis zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort mit hohem Innovationspotenzial. Mit schnellem Internet und gut vernetzt bietet der Kreis Unternehmen optimale Standortbedingungen.
Die Digitalisierung ist für Unternehmen und Städte ein entscheidender Faktor im internationalen Wettbewerb. Wie sieht die Umsetzung im Smart County Rhein-Neckar aus und wie profitieren Unternehmen und Schulen davon? Der Zweckverband High-Speed-Netz RheinNeckar sorgt mit dem Glasfaserausbau bis 2030 für superschnelles Internet in Stadt und Land. Der erforderliche Backbone, der für einen kreisweiten Breitbandausbau von
elementarer Bedeutung ist, erreicht nun alle Städte und Gemeinden – hiervon profitieren Unternehmen und unsere Schulen. Um die potenziellen Nachwuchskräfte an die kommenden Herausforderungen der Industrie 4.0 heranzuführen, wird mithilfe des praktischen Einsatzes neuester Technologien im Rahmen der Lernfabrik 4.0 der Grundstein für die berufliche Zukunft gelegt. Mit dem 2016 gegründeten Verein Netzwerk Smart Production regen wir in einer engen Partner schaft mit der Stadt Mannheim zudem zum Wissenstransfer in der Region an und treiben den Wandel zur Industrie 4.0 und den damit verbundenen intelligent vernetzten Produktionssysteme voran: gelebte regionale Kooperation. Wohn- und Gewerbeflächen treten zunehmend in Nutzungskonkurrenz. Welche
Zahl der Einwohner: 546.745 Zahl der Beschäftigten: 176.402 Zahl der Städte / Kommunen: 54
Strategie verfolgt der Rhein-Neckar-Kreis zur Sicherung und Entwicklung nutzerorientierter Gewerbeflächen? Diese Nutzungskonkurrenz ist auch für unseren Kreis eine ernstzunehmende Herausforderung. Aus diesem Grund wollen wir ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept erarbeiten. Dieses soll die Grundlage für eine bedarfsgerechte Unterstützung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden bei der Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen schaffen. Die Fertigstellung des Konzeptes erwarten wir im Jahr 2021. Der technologische Fortschritt verändert Struktur und Arbeitsweisen in der Wirtschaft. Welche Konzepte für flexible Arbeitsplatzlösungen bietet Ihre Region? Tatsächlich setzen wir uns derzeit intensiv mit den neuen Arbeitswelten unserer heutigen Gesellschaft auseinander. Wir sind davon überzeugt, dass wir ein Angebot schaffen müssen, welches die Attraktivität unserer Unternehmen durch neue flexible Arbeitsplatzlösungen steigert und gleichermaßen für mehr Flexibilität der einzelnen Mitarbeitenden sorgt. Derzeit erarbeiten wir ein Konzept, was genau dies berücksichtigt und durch einen Ansatz multifunktionaler Arbeitsräume weitere Funktionalitäten, wie z. B. einen zentralen Ortstreffpunkt oder Nahversorgungsangebote, miteinschließt.
www.rhein-neckar-kreis.de Ansprechpartner: Wirtschaftsförderung Rhein-Neckar-Kreis, Tel.: 06221 522-1278, E-Mail:
Im Rhein-Neckar-Kreis sorgen Urbanität und Natur für Lebensqualität.
38
wirtschaftsfoerderung@rhein-neckar-kreis.de
Foto S. 38: AVR / FiberNet; S. 39: Bernward Bertram
Vor dem Hintergrund strukturverändernder Prozesse, die durch Globalisierung, demogra fischen Wandel und Digitalisierung ausgelöst werden, stehen Unternehmen und Verwaltung der 54 Städte und Gemeinden im RheinNeckar-Kreis vor großen Herausforderungen. Landrat Stefan Dallinger zu den Chancen und Herausforderungen des Standorts.
Stefan Dallinger Landrat des RheinNeckar-Kreises
Zahl der Beschäftigten: 33.817 Kaufkraftkennziffer: 97,3 Gewerbesteuerhebesatz: 420 Mietpreisspanne Büro: 6,00 bis 13,00 €/m² Mietpreisspanne Einzelhandel: 9,00 bis 60,00 €/m²
Worms Zentral gelegen, mit exzellenter Infrastruktur, der Hochschule Worms, wirtschaftlich stark und gut vernetzt bietet die Nibelungenstadt mit ihren über 85.000 Einwohnern Unternehmen beste Standortbedingungen.
Worms verbindet Geschichtsträchtigkeit und kulturelle Vielfalt mit den attraktiven Angeboten einer Einkaufs- und Touristenstadt. Zwischen 2008 und 2018 erhöhte sich die Anzahl der Übernachtungen um 25 Prozent. Die mehr als 3,7 Millionen Tagesbesucher pro Jahr generieren für Einzelhandel, Gast gewerbe und den Dienstleistungssektor 80,8 Millionen Euro an touristischer Wertschöpfung. Auch Hotelinvestoren sind vom Standort Worms überzeugt. So wird das bestehende Wormser Kultur- und Tagungszentrum durch ein modernes Ibis Styles Hotel mit etwa 120 Zimmern ergänzt und auch im neuen Stadtquartier Gerberviertel ist eine Hotelnutzung mit bis zu 130 Zimmern vorgesehen. Große Entwicklungsprojekte gehen an den Start Die Entwicklung des „Quartiers Gerberviertel“ stellt eines der größten Stadtentwicklungsprojekte der jüngeren Geschichte in Worms dar. Bis Ende 2024 investieren Privatinvestoren 80 bis 90 Millionen Euro in die Neunutzung des rund 16.000 Quadratmeter
großen Areals unweit des Kaiserdoms und der Fußgängerzone. In mehreren Bauabschnitten sollen neben dem Hotel 160 bis 200 Eigentumswohnungen sowie eine Seniorenwohn- und pflegeeinrichtung mit 7.000 Qua dratmetern Nutzfläche entstehen. Eine völlig neue Ausrichtung erfährt auch das ehemalige Rheinmöve-Gelände. Nach Abschluss des bauplanungsrechtlichen Verfahrens und der Verlagerung der dort bestehenden Gewerbeeinheiten innerhalb von Worms soll hier ein neues Quartier mit etwa 475 Wohnungen entstehen. Auch in Zukunft wird sich in Worms sehr viel tun. Die Revitali sierung mehrerer Bestandsobjekte wie das ehemalige Krankenhaus „Hochstift“, oder die Entwicklung des sogenannten „Andreasquartier“ deuten sich bereits an. Coworking Space in der Wormser Innenstadt Angesichts der Flexibilität, die heute von Unternehmen gefordert wird, und der zunehmenden Bedeutung des gemeinsamen
Arbeitens wird Coworking immer beliebter. In zentraler und attraktiver Lage in unmittelbarer Nähe zum Lutherdenkmal wird auf knapp 150 Quadratmetern das erste Wormser Coworking Space „co / buero Worms“ entstehen. Mit der Schaffung eines Branchenmix aus Kulturund Kreativwirtschaft sowie IT-Unternehmen sollen in strategischer Partnerschaft mit der Hochschule Worms Gründende und Künstler Innen in der Stadt vernetzt werden. Perspektivisch verfolgt Worms die Idee, ein weiteres Gründerzentrum mit dem Schwerpunkt „Digitalwirtschaft“ zu entwickeln, um so das Angebot an gründungsrelevanten Einrichtungen aufzuwerten.
www.worms.de/de/wirtschaft Ansprechpartner: Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Stadt Worms mbH, Oliver Stojiljkovic, Tel.: 06241 853-7201, E-Mail: wfg@worms.de
39
Sonderthema
Auf der Suche nach Gewerbeflächenpotenzialen
Aurelis Real Estate wandelt das Areal der ehemaligen Turbinenfabrik an der Mannheimer Boveristraße in ein zukunftsfähiges Gewerbe quartier um.
Die Metropolregion Rhein-Neckar ist eine starke und dynamische Industrieund Dienstleistungsregion. In fast allen Kommunen erhöht sich seit Jahren die Nachfrage nach Gewerbeflächen. Mit der „Regionalen Gewerbeflächenstudie Rhein-Neckar“ ermittelte der Verband Region Rhein-Neckar Bedarfe und Potenziale gewerblicher Flächen als Basis für die Fortschreibung des Einheitlichen Regionalplans. Christoph Trinemeier, Leitender Direktor des Verbandes, zu den Ergebnissen.
Herr Trinemeier, der Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar wurde 2014 genehmigt. Welche Entwicklungen veranlassten den Verband dazu, eine Änderung des Regionalplans für das Plankapitel „Gewerbeflächen“ vorzubereiten? Zwischen 2008 und 2017 fand auch in der Metropolregion Rhein-Neckar ein konjunktureller Aufschwung in fast allen Wirtschaftsbranchen statt. Insbesondere die
Cluster
„Chemie,
Pharmazie,
Biotechnologie“, „Medizintechnik“ und „Organische Elektronik“ zählen zu den Gewinnern. Die zunehmende Automatisierung der Arbeitsprozesse, veränderte Arbeitswelten
und
Gesellschaftsstrukturen
sowie neue Mobilitätsformen wirken sich auf die Standortwahl von Unternehmen aus. In der Rhein-NeckarRegion ist auf der einen Seite eine Flächenknappheit in den urbanen Lagen festzustellen, welche sich in hohen Kaufpreisen für Grundstücke und Immobilien widerspiegelt. Auf der anderen Seite verfügen die ländlich Foto: S. 40: Aurelis Real Estate
geprägten Gebiete über ein teilweise weitreichendes Flächenangebot, welches jedoch einer Überprüfung hinsichtlich der Marktgängigkeit und einer entsprechend zukunftsgerichteten Standortfaktorenausstattung bedarf. gefragten Bezogen auf die Qualität der zukünftig nach Gewerbestandorte rechnen wir mit einem steigenden Bedarf an hochwertigen Gewerbeflächen. 41
Es gibt sehr unterschiedliche Standorttypen. Wie hoch ist denn die Nachfrage konkret?
Einst fertigte Brown, Boveri & Cie. (BBC) in
Angesichts der offenen Frage, wie sich die Konjunktur
ihrem Werk an der Mannheimer Boveristraße
trotz vielfältiger Unwägbarkeiten, auch in den Bereichen
Turbinen, Generatoren, Motoren und Lokomo
Digitalisierung, Industrie 4.0 und Elektromobilität weiter-
tiven. Heute umfasst das „Turbinenwerk Mann
entwickelt, ist eine Bedarfsabschätzung der künftig
heim“ insgesamt 26 zwischen 1900 und 2009
benötigten Gewerbeflächen grundsätzlich schwierig.
errichtete Einzelobjekte. Der Immobilienent
Deshalb haben wir uns mit den Gutachtern auf eine
wickler Aurelis Real Estate will die Unterneh
Methodik verständigt, die Entwicklungen der jüngsten
mensimmobilie mit rund 175.300 Quadratmetern
Vergangenheit mit absehbaren Trends kombiniert. Dabei
Grundstücksfläche und 113.000 Quadratmetern
differenziert die Studie für die Bedarfsabschätzung
Gebäudefläche in ein zukunftsfähiges Gewer
zwischen den Wirtschaftsbranchen emissionsintensives
bequartier umwandeln und langfristig im
Gewerbe,
Bestand halten. Obwohl das Gelände über
Kleingewerbe und Handwerk sowie wissensintensives
eine Länge von 350 Metern direkt an die B 38/
Gewerbe und Dienstleistungen. Der ermittelte Flächen-
Rollbühlstraße und somit an eine der wich
bedarfskorridor fällt, differenziert nach Städten und
tigsten Stadteinfahrten Mannheims angrenzt,
Landkreisen in der Metropolregion, sehr unterschiedlich
war das Areal durchgängig vom umgebenden
aus und liegt in Kategorien von geschätzten mehr als 150
städtischen Raum abgeriegelt und bot nur
Hektar in den Oberzentren und wirtschaftsstarken Land-
wenige Zugangsmöglichkeiten. Um die weitere
kreisen bishin zu 50 Hektar in den kreisfreien Städten.
Entwicklung des brachgefallenen Standortes
Insgesamt wird der absolute Gewerbeflächenbedarf bis
steuern zu können und Gemeinbedarfsflächen
etwa 2035 auf rund 1.500 Hektar geschätzt.
für das Nationaltheater Mannheim zu sichern,
Logistikstandorte,
klassisches
Gewerbe,
lung des Areals geeinigt, der eine enge Zusam
Steht dieser Nachfrage angesichts der politisch geforderten Reduktion von Siedlungsflächen und der zunehmenden Konkurrenz der Nutzungen ein ausreichendes Flächenpotenzial gegenüber?
menarbeit vorsieht. Erster neuer Mieter ist
Zur Erfassung der aktuellen und perspektivischen
die Bauhaus Services Center Deutschland,
Flächenpotenziale wurde auf aktuelle Bestandserhe-
die 5.900 Quadratmeter Bürofläche in den
bungen zurückgegriffen, die auf der Datenbank „Raum
Gebäuden Ampère und Boveri beziehen wird.
Plus Monitor“ basieren. Aus dem vorhandenen, bauleit-
beschloss der Mannheimer Gemeinderat im Mai 2018 planungsrechtliche Eingriffe. Inzwi schen haben sich Stadt und Aurelis auf einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zur Entwick
planerisch gesicherten Potenzial von 2.000 Hektar lassen sich aus unterschiedlichen Gründen geschätzt nur 50 Prozent Flächenanteil tatsächlich entwickeln. So fehlt es teilweise an der Verkaufsbereitschaft, manche Eigentümer haben überzogene Preisvorstellungen und andere Potenziale werden als Reserve-, Ausgleichs- oder Erschließungsflächen benötigt. Bei der Gegenüberstellung von Bedarfskorridoren und verfügbaren Potenzialflächen zeigt sich, dass in der Metropolregion zwar in noch erheblichem Umfang Gewerbeflächenpotenziale vorhanden sind, diese aber für eine dynamische wirtschaftliche
Weiterentwicklung
voraussichtlich
nicht
ausreichen. Insgesamt werden laut Studie bis 2035 Produktionshalle im Turbinenwerk Mannheim
42
rund 500 Hektar zusätzliche Gewerbeflächen benötigt.
Foto S. 42: Aurelis Real Estate; Karte S. 43: CIMA Beratung + Management GmbH, Geobasisdaten: © GeoBasis-DE / BKG 2019 (Daten verändert), Quelle: OpenStreetMap Mitwirkende
Turbinenwerk Mannheim
Die „Regionale Gewerbe flächenstudie Rhein-Neckar 2030“ bietet eine Übersicht über die aktuellen und perspektivischen Flächenpotenziale im nächsten Jahrzehnt und dient als Basis zur Fortschreibung des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar.
Die Neuausweisung von Flächen gestaltet sich nicht immer einfach. Wie begegnet der Regionalverband diesem Problem?
Welche Erkenntnisse zieht der Verband aus der Studie?
In der Metropolregion wurden zunächst rund 30 sogenannte
Regionalplanung
„Suchräume“ (siehe Abbildung) identifiziert, die für eine
Unternehmen
weitere regionalbedeutsame Gewerbeflächenentwicklung
der gesamträumlichen Planungen und auch der unter-
grundsätzlich in Frage kommen. Bei näherer Betrachtung
schiedlichen
zeigt sich, dass es sich bei diesen „Suchräumen“ nur in
Gewerbliche Entwicklungsperspektiven bieten sich ins-
wenigen Fällen um neue Standortbereiche ohne siedlungs-
besondere durch Erweiterungen bestehender Schwer-
strukturelle Anknüpfung handelt, sondern überwiegend um
punkte, Nachnutzung größerer Konversionsflächen sowie
solche, die an bereits im Einheitlichen Regionalplan ausge-
Ausweisung von einigen neuen, möglichst aber interkom-
wiesene gewerbliche Vorranggebiete gekoppelt sind. Die
munalen Standorten. In der Zielsetzung einer flächenspa-
der Festlegung von Gewerbeschwerpunkten im Einheit
renden und ressourcenschonenden Gewerbeentwicklung
lichen Regionalplan zugrunde gelegte Planungskonzeption
sollte sich der Fokus jedoch weiterhin auch auf die effi
wird in der aktuellen Studie damit weitgehend bestätigt.
ziente Nutzung der noch großflächig vorhandenen Flächen-
Anhand von „Gewerbeflächensteckbriefen“ wurden die
reserven im Bestand richten. Neben einer verstärkten
Standorte dahingehend näher untersucht, ob und welche
Innenentwicklung durch Nachverdichtung, Nachnutzung
Weiterentwicklung
ist.
und Arrondierung empfiehlt die Studie dazu als flankie-
Darüber hinaus wurden in der Studie einige zusätzliche
rendes Instrumentarium ein regionales Gewerbeflächen-
„Suchräume“ identifiziert, die aus gutachterlicher Sicht
monitoring, das der Verband in enger Abstimmung mit den
ebenfalls als regionalbedeutsame Gewerbeschwerpunkte in
Kommunen in der Metropolregion in den nächsten Jahren
Betracht kommen.
systematisch weiterentwickeln möchte.
möglich
und
empfehlenswert
Bei der Flächenentwicklung sind auf der Ebene der die
und
besonderen Betriebe
Fachplanungen
mit in
Anforderungen den
Einklang
der
Erfordernissen zu
bringen.
43
Glossar
Marktsegment Büro
Berechnungsgrundlage Sämtliche quantitativen Angaben zu Büroflächen für Büroflächen (Flächenbestand, Flächenumsatz u. a.) entspre-
City Beste Bürolage des jeweiligen Stadtgebiets.
Cityrand Direkt an die (Büro-)City angrenzende Lagen.
chen in der Regel der Flächendefinition der Richtlinie MF / G „Mietfläche für gewerblichen Raum“ der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.; aktuelle Fassung vom Juni 2017). Für den vorlie-
Peripherie Alle Bürostandorte, die nicht in die Lagekategorien City
genden Bericht wurden, sofern nur Angaben zur
und Cityrand fallen.
Bruttogrundfläche (BGF) vorlagen, diese pauschal mit dem in der Branche üblichen Faktor von 0,85
Spitzenmiete Oberstes Preissegment (ca. 3 Prozent des
umgerechnet.
Flächenumsatzes ohne Eigennutzer) aller Mietverträge in der jeweiligen Lageabgrenzung (City, Cityrand, Peripherie), die im Jahr 2019 neu abgeschlossen wurden (gemäß „Leitfaden zur Büromarktberichterstattung“ der gif Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.; aktuelle Fassung vom Juli 2015). Alle
Marktsegment Einzelhandel
angegebenen Mietpreise sind Nominalmieten für marktfähige Büroflächen, also Miete laut Vertrag (ohne
1A-Lage Der Teil der Innenstadt, der die höchste Passantenfrequenz sowie den dichtesten Geschäftsbesatz von groß-
Steuern, Incentives und Nebenkosten).
flächigen Magnetbetrieben und überregional operieren
Durchschnittsmiete Flächengewichteter durchschnittlicher Mietpreis
den Filialbetrieben aufweist.
aller Mietverträge in der jeweiligen Lageabgrenzung (City, Cityrand und Peripherie), die im Jahr 2019
neu abgeschlossen wurden (gemäß „Leitfaden zur
einer 100 Quadratmeter großen, ebenerdigen Verkaufs-
Büromarktberichterstattung“ der gif Gesellschaft für
fläche in 1A-Lage mit 6 Meter Front (Definition JLL SE).
Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.; aktuelle Fassung vom Juli 2015). Alle angegebenen Mietpreise
also Miete laut Vertrag (ohne Steuern, Incentives und
weit einheitlichen Erhebungszeitpunkt; letzte Erhebung
Flächenbestand Gesamtfläche aller fertiggestellten (genutzt oder leer-
erfolgte am Samstag 14. April 2018, 13 bis 16 Uhr
stehend) Büroflächen im gesamten Stadtgebiet am
(gemäß JLL SE).
31. Dezember 2019 zuzüglich der im Bau befindli-
Kaufkraftkennziffer Index je Einwohner, bezogen auf den Bundesdurchschnitt (Index = 100). Beispiel: Ein
zur Büromarktberichterstattung“ der gif Gesellschaft
Index von 110 sagt aus, dass die Einwohner dieser
für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.; aktuelle
Stadt 10 Prozent mehr Kaufkraft haben als der
Fassung vom Juli 2015).
Bundesdurchschnitt (GfK-Definition).
Flächenumsatz Summe aller Büroflächen, die im gesamten Stadtgebiet
Umsatzkennziffer Index je Einwohner, bezogen auf den
innerhalb des Jahres 2019 neuvermietet, an Eigennutzer
Bundesdurchschnitt (Index = 100). Beispiel: Ein Index
verkauft oder von Eigennutzern für sich selbst errichtet
von 110 sagt aus, dass in dieser Stadt im Vergleich zum
wurden. Für die Erfassung der Vermietungsumsätze
Bundesdurchschnitt pro Einwohner 10 Prozent mehr im
gilt der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses (gemäß
Einzelhandel umgesetzt wird (GfK-Definition).
Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V.; aktuelle Fassung vom Juli 2015). Leerstandsquote Anteil aller Büroflächen am Flächenbestand, die im gesamten Stadtgebiet am 31. Dezember 2019, zur Vermietung, zur Untervermietung oder zum Verkauf angeboten wurden und innerhalb von drei Monaten bezugsfähig waren.
44
Monate bezugsfähig sein können (gemäß „Leitfaden
„Leitfaden zur Büromarktberichterstattung“ der gif
Passantenfrequenz Anzahl der Passanten pro Stunde, gemessen an einer bestimmten Zählstelle der Fußgängerzone am bundes-
Nebenkosten).
chen Büroflächen, die innerhalb der nächsten drei
Filialisierungsgrad Prozentualer Anteil bundesweit tätiger Filialunternehmen am gesamten örtlichen Einzelhandel.
sind Nominalmieten für marktfähige Büroflächen,
Spitzenmiete Mietpreis in Euro pro Quadratmeter bei Neuvermietung
Zentralitätskennziffer Index, bezogen auf den Bundesdurchschnitt (Index = 100). Beispiel: Ein Index von 110 sagt aus, dass diese Stadt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt 10 Prozent mehr Kaufkraftbindung und Zentralität im Einzelhandel aufweist (GfK-Definition).
Sie ist ein Gradmesser für Umfang und Intensität der vom
Sponsoren
Einzelhandel ausgehenden Anziehungskraft auf nicht ortsansässige Konsumenten. Die Einzelhandelszentralität ergibt sich aus dem Verhältnis von Kaufkraftbindung in der Stadt und dem Kaufkraftzufluss von außerhalb. Bei einer Zentralität größer 100 gilt, dass die Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland die Abflüsse aus dem Stadtgebiet übersteigen (Definition nach JLL SE). Gewerbeimmobilien
Marktsegment Gewerbe Bodenrichtwert Durchschnittlicher Bodenwert für ein Gebiet, das ähnliche Nutzungs- und Wertverhältnisse aufweist. Der Bodenrichtwert gibt den Wert pro Quadratmeter Grundstücksfläche für ein fiktives Grundstück an, das die typischen Lageeigenschaften des betreffenden Gebiets repräsentiert. Gebietsart Art der baulichen Flächennutzung gemäß Baunutzungsverordnung (BauNVO). Abkürzungen: GE = Gewerbegebiet, GEe = eingeschränktes Gewerbegebiet, GI = Industriegebiet, GIe = eingeschränktes Industriegebiet.
Impressum Rechtliche Hinweise und Haftungsausschluss Jegliche Veröffentlichung, Vervielfältigung und jegliche Weitergabe des vorliegenden Berichts, auch einzelner Teile daraus, bedürfen vorab der schriftlichen Genehmigung durch die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH. Die Einschätzungen dieses Berichts stehen unter folgenden Vorbehalten: Wir übernehmen keine Haftung für Verluste, Kosten oder sonstige Schäden, die aus der Verwendung der veröffentlichten Informationen resultieren. Die Informationen beruhen auf Quellen, die wir als verlässlich einstufen. Dennoch können wir nicht garantieren, dass diese Informationen korrekt und vollständig sind. Die gegebenen Einschätzungen beruhen auf dem Stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses (31. Januar 2020). Die tatsächlichen Entwicklungen können von den Prognosen und Erwartungen dieses Berichts wesentlich abweichen. Die Herausgeber übernehmen keine Verpflichtung, die gemachten Aussagen zu aktualisieren. Die enthaltenen Informationen dienen allein allgemein informativen Zwecken und sind kein Ersatz für Beratung.
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