Entwicklungen und Perspektiven
MEDIZINTECHNIK IN DEUTSCHLAND
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ENTWICKLUNGEN UND PERSPEKTIVEN IN DER MEDIZINTECHNIK IN DEUTSCHLAND CHANCEN FÜR SCHWEIZER UNTERNEHMEN
Datum: November 2014 Sprache: Deutsch Anzahl Seiten: 54
Autoren: Kapitel 1-8 Dr. Oliver Müller (Projektleitung) Ina Indlekofer Capgemini Consulting Capgemini Deutschland GmbH Löffelstr. 46 D-70597 Stuttgart www.de.capgemini-consulting.com
Kapitel 9 Swiss Business Hub Germany
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DISCLAIMER Dieser Bericht soll einen Überblick über diesen spezifischen Markt und seine Chancen zum Zeitpunkt der Herausgabe geben. Jede einzelne Firma sollte ihre eigene Analyse erstellen, um ein besseres Verständnis für die Möglichkeiten und Chancen des Marktes zu erhalten. Wir ermutigen Sie, Ihre Möglichkeiten zu untersuchen und weiter zu entwickeln, basierend auf einer gründlichen Analyse. Die Angaben in diesem Bericht wurden nach bestem Wissen erstellt, gleichwohl werden alle Angaben und Informationen in diesem Bericht unter Ausschluss jeder Gewährleistung und Haftung bezüglich deren Verfügbarkeit, Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität publiziert. Dies gilt auch für die Organisationen, Vereine, Firmen und Individualpersonen, die in diesem Bericht erwähnt werden. Der Leser dieses Berichtes soll die Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Informationen überprüfen bevor eine geschäftsrelevante Entscheidung getroffen wird.
Inhaltsverzeichnis
1.
VORWORT _____________________________5
2.
EXECUTIVE SUMMARY __________________6
3.
EINLEITUNG ___________________________9
4.
MARKT FÜR MEDIZINTECHNOLOGIE _____11
4.1.
Gesundheitswirtschaft in Deutschland ________ 11
4.2.
Deutsche Medizintechnikindustrie __________ 12
4.3.
Inlandsnachfrage nach Medizintechnik _______ 13
4.4.
Medizintechnikimporte und die Rolle der Schweiz 14
5.
UMFELD, RAHMENBEDINGUNGEN UND ENTWICKLUNG ________________________16
5.1.
Das deutsche Gesundheitssystem___________ 16
5.2.
Regularien zur Zulassung und Erstattung _____ 18
6.
MARKTTEILNEHMER UND WETTBEWERB _21
6.1.
Wettbewerb _________________________ 21
6.2.
Marktteilnehmer ______________________ 21
7.
TECHNOLOGIEINNOVATIONEN, TRENDS UND CHANCEN ________________________29
7.1.
Trends _____________________________ 29
7.2.
Beispiele für Innovationen und Trends _______ 33
8.
FAZIT: CHANCEN FÜR SCHWEIZER UNTERNEHMEN _______________________46
9.
MARKTEINTRITTSSTRATEGIEN __________48
10.
QUELLEN _____________________________49
10.1.
Referenzierte Quellen __________________ 49
10.2.
Weitere Quellen ______________________ 50
10.3.
Quellen der Innovations-Beispiele __________ 50
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Grössenklassen deutscher Medizintechnikunternehmen in 2013 ____________________________________ Tab. 2: Die grössten Medizintechnikunternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz nach Umsatz im Medizintechnikbereich __ Tab. 3: Die 10 grössten Medtech Hersteller in der Schweiz nach Anzahl der Beschäftigten in der Schweiz _____________ Tab. 4: Trends – Innovationsrichtungen in der Medizinproduktentwicklung _________________________________ Tab. 5: Schlüsseltechnologien in der Medizintechnik _________________________________________________ Tab. 6: Trends – Zukunftsträchtige Technologiefelder in der Medizintechnik ________________________________ Tab. 7: Trends – Stark forcierte Forschungsgebiete der Medizintechnik ____________________________________ Tab. 8: Trends und ihre Darstellung in den folgenden Beispielen ________________________________________ Tab. 9: Beispiel für eine Innovation, die bereits ihren Nutzen gezeigt hat (1 von 2) _____________________________ Tab. 10: Beispiel für eine Innovation, die bereits ihren Nutzen gezeigt hat (2 von 2) ____________________________ Tab. 11: Beispiel für Trends: Miniaturisierung/Interventionelle Medizintechnologien/Kardiologie __________________ Tab. 12: Beispiel für Trends: Miniaturisierung/Computerisierung/Neuroengineering___________________________ Tab. 13: Beispiel für Trends: Miniaturisierung/Personalisierung und Theranostik/Neuroengineering ________________ Tab. 14: Beispiel für Trends: Computerisierung/Personalisierung und Theranostik/Telemedizin/Orthopädie __________ Tab. 15: Beispiel für Trends: Vernetzung/Telemedizin/Kardiologie _______________________________________ Tab. 16: Beispiel für Trends: Biologisierung/Personalisierung und Theranostik/Zell- und Gewebetechnik/Kardiologie ____ Tab. 17: Beispiel für Trends: Biologisierung/Zell- und Gewebetechnik/Orthopädie ____________________________ Tab. 18: Beispiel für Trends: Computerisierung/Bildgebende Verfahren/Interventionelle Medizintechnologien/Next Generation IT/Orthopädie __________________________________________________________________ Tab. 19: Beispiel für Trends: Miniaturisierung/Interventionelle Medizintechnologien/Innere Medizin _______________ Tab. 20: Beispiel für Trends: Computerisierung/Bildgebende Verfahren/Innere Medizin ________________________ Tab. 21: Beispiel für Trends: Vernetzung/Computerisierung/Next Generation IT _____________________________ Tab. 22: Beispiel für Trends: Biologisierung/Personalisierung und Theranostik/Zell- und Gewebetechnik/Innere Medizin _ Tab. 23: Beispiel für Trends: Personalisierung und Theranostik/Modellierung und Simulation/Orthopädie ___________ Tab. 24: Beispiel für Trends: Computerisierung/Bildgebende Verfahren/Next Generation IT/Innere Medizin __________ Tab. 25: Beispiel für Trends: Miniaturisierung/Computerisierung/Personalisierung und Theranostik/Neuroengineering __
23 26 27 29 30 31 32 32 33 35 36 36 37 38 38 39 40 40 41 42 42 43 44 44 45
1. Vorwort Mit Gesundheitsausgaben im Bereich der Medizinprodukte von rund 29 Mrd. Euro im Jahr 2012 ist der Markt in Deutschland einer der grössten weltweit und bietet auch für Unternehmen aus dem Nachbarland Schweiz interessante Absatzchancen. Um diesen Umstand näher zu beleuchten, hatte Medtech Switzerland im Jahr 2012 als Herausgeber die Studie „Der Deutsche Medizintechnik Markt. Chancen und Risiken für Schweizer Firmen.“ veröffentlicht. Darin wurden zum einen der deutsche Medizintechnikmarkt, zum anderen das deutsche Gesundheitswesen, die Zulassungs- und Erstattungsvoraussetzungen sowie der Vertrieb von Medizinprodukten in Deutschland in einem zusammenfassenden Überblick dargestellt. Die nun hier vorliegende Studie, die Capgemini Consulting im Herbst 2014 erstellt hat, ist als Ergänzung und Erweiterung zu der Studie von 2012 zu sehen. Viele der in der Publikation von 2012 dargestellten Aspekte sind nach wie vor gültig und daher wird in der hier vorliegenden Studie an entsprechender Stelle immer wieder auf die Studie von 2012 verwiesen. An verschiedenen Stellen wurden die Zahlen und Fakten gegenüber dem Stand von 2012 aktualisiert sowie einige Aspekte ergänzt. Im Schwerpunkt beleuchtet die aktuelle Studie nun die Innovations- und Technologietrends in der Medizintechnik, welche zusätzlich anhand einer Reihe von Beispielen illustriert werden, und blickt damit auf die Entwicklungen und Perspektiven in der Medizintechnik in Deutschland sowie auf die Chancen für Schweizer Unternehmen, die sich daraus insbesondere auch auf dem deutschen Markt ergeben.
Oliver Bertschinger Regional Director Europe
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Vincent Wild Leiter Exportförderung Swiss Business Hub Deutschland
2. Executive Summary Deutschland hat im Jahr 2013 Medizintechnik im Wert von rund 11,7 Mrd. Euro importiert und der Inlandsumsatz der deutschen Medizintechnikunternehmen betrug 7,3 Mrd. Euro. Daraus ergibt sich eine Inlandsnachfrage nach Medizintechnik von rund 19,0 Mrd. Euro. Diese Inlandsnachfrage ist die relevante Kenngrösse insbesondere für die Hersteller von Medizintechnik aus der Schweiz und spiegelt das hohe Potenzial für den Absatz von Medizintechnik in Deutschland deutlich wider. Für die Inlandsnachfrage wird in Zukunft ein jährliches Wachstum von 3 bis 4% prognostiziert. Die Schweiz gehört nach den USA zu den wichtigsten Handelspartnern für Deutschland im Bereich Medizintechnik. Rund 13% der 11,7 Mrd. Euro an deutschen Medizintechnikimporten in 2013 stammten aus der Schweiz. Dies entspricht einem Wert von rund 1,54 Mrd. Euro, der zudem gegenüber dem Vorjahr um 3,4% gewachsen ist. In Zukunft kann in Deutschland weiterhin von einem steigenden Bedarf an Medizintechnikprodukten ausgegangen werden, auch wenn Kostendruck und Regulierungen zunehmen. Der Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung ist hoch und steigt weiter an. Im Alter nehmen bestimmte Erkrankungen bzw. die Wahrscheinlichkeit für eine Pflegebedürftigkeit zu. So bringt eine immer älter werdende Bevölkerung einen wachsenden Bedarf an medizinischer Versorgung mit sich und damit unter anderem auch einen wachsenden Bedarf an Medizintechnikprodukten. Deutschland hat ein hohes Einkommensniveau und ist das bevölkerungsreichste Land in Europa. Zudem hat die Gesundheit einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft und zusätzliche Dienste werden vermehrt privat bezahlt. All das macht Deutschland sowohl für deutsche, als auch für ausländische Anbieter zu einem interessanten Markt, der aber aufgrund seiner Grösse und Profitabilität hart umkämpft ist. Doch nicht nur für Medizintechnikhersteller, die Produkte für Endabnehmer wie Krankenhäuser, Praxen oder den Fachhandel fertigen, ist der deutsche Markt – quantifiziert und beschrieben über seine Inlandsnachfrage – interessant. Auch die Medizintechnikbranche selbst ist in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von 22,8 Mrd. Euro, der von den Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten in 2013 erwirtschaftet wurde, beträchtlich. Diese Marktkenngrösse ist wiederum insbesondere für die Zulieferer sowie Dienstleister im Bereich Medizintechnik relevant und verdeutlicht das Abnehmerpotenzial in Deutschland für Zulieferer und Dienstleister aus der Schweiz. Die Kernbranche beschäftigt in Deutschland rund 120.000 Menschen in knapp 1.200 Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten pro Betrieb und weitere rund 70.000 Beschäftigte in über 10.000 Kleinunternehmen. Mit diesen über 11.000 Unternehmen im Bereich Medizintechnik gibt es eine hohe Anzahl potenzieller Kunden für Schweizer Zulieferer und Dienstleister in Deutschland.
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Mit rund 340 Herstellern, rund 500 Zulieferern und rund 330 Dienstleistern sowie einem Gesamtumsatz in 2013 von rund 14 Mrd. CHF ist die Schweizer Medizintechnikbranche eine starke Säule der Schweizer Wirtschaft, wobei die Industrie von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) dominiert wird. Der Exportanteil liegt bei sehr hohen 91% und entspricht einem Wert von 12,8 Mrd. CHF. Dazu tragen die Hersteller mit etwa 10,5 Mrd. CHF Exportvolumen und die Zulieferer mit etwa 2,3 Mrd. CHF Exporten bei. Für die damit sehr exportstarke Schweizer Medizintechnikbranche gehört Deutschland neben den USA bereits zu den wichtigsten Absatzmärkten. Insbesondere innovative, qualitativ hochwertige Produkte sind gefragt. Deutschland ist oft Vorreiter bei der Einführung neuer Technologien, wobei dem Label „Made in Switzerland“ hohes Ansehen zuteilwird. Sowohl die deutsche als auch die Schweizer Medizintechnikindustrie zeichnen sich durch einen hohen Anteil innovativer, spezialisierter KMU aus, die Trends und neue Entwicklungen aufgreifen und vorantreiben. Insbesondere in den Zukunftstrends liegen Chancen für Schweizer Medizintechnikhersteller, Zulieferer und Dienstleister im deutschen Markt – gerade auch für die innovativen Schweizer KMU, die bisher noch nicht den Schritt in den deutschen Markt gemacht haben. Die wichtigsten Zukunftstrends und anschauliche Beispiele für Entwicklungen innerhalb dieser Trends werden daher im Rahmen dieser Studie beleuchtet sowie die Chancen für Schweizer Unternehmen im entsprechenden Bereich im Hinblick auf den deutschen Markt beurteilt. In der innovativen Medizinproduktentwicklung treten fünf übergeordnete Trend-Innovationsrichtungen hervor:
•
Computerisierung
•
Miniaturisierung
•
Biologisierung, Molekularisierung, molekulare Funktionalisierung
•
Personalisierung (Theranostik)
•
Vernetzung (informationstechnische Integration) von Medizinprodukten
So werden bspw. Operationsverfahren durch moderne medizinisch-technische Verfahren immer schonender, die Zugänge minimalinvasiver und Chirurgen erhalten Unterstützung durch computerassistierte Navigation. Medizintechnik und IT wachsen zusammen und Mikrosystemtechnik sowie Nanotechnologien sind ebenso wie Biotechnologien auf dem Vormarsch.
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Als wesentliche zukunftsträchtige Technologiefelder gelten u.a.:
•
Interventionelle Medizintechnologien (z.B. Endoskopie und Laparoskopie,…)
•
Neuroengineering (z.B. Cochlea- oder Retina-Implantate und Neurostimulation,…)
•
Zell- und Gewebetechnik (z.B. für künstliche Blutgefässe und mitwachsende Herzklappen,…)
•
Bildgebende Verfahren (z.B. Magnetic Particle Imaging und molekulare Bildgebung,…)
•
Telemedizin (z.B. Überwachung medizinischer Parameter insb. für chronisch kranke, alte oder pflegebedürftige Menschen sowie im Fitness-Bereich,…)
•
Next Generation IT (z.B. Prozessoptimierung Work-Flow Management, weltweiter Zugang zu Patientenakten, Analyse genetischer Profile,…)
•
Modellierung und Simulation (z.B. für Diagnostik und Therapieplanung,…)
Die am stärksten forcierten Forschungsgebiete sind aus Expertensicht:
•
Orthopädie (v.a. Wirbelsäulenchirurgie und Biomaterialien)
•
Kardiologie (v.a. Beschichtungsverfahren von Medizinprodukten und minimalinvasive Verfahren)
•
Innere Medizin (v.a. Endoskopie und Diabetes)
Gerade innerhalb dieser Trends herrscht viel Dynamik, woraus sich Chancen für innovative Unternehmen aus der Schweiz in diesen Bereichen eröffnen. Hervorzuheben ist hierbei das Potenzial im Bereich Orthopädie mit seiner wachsenden Nachfrage, in dem eine Reihe von Schweizer Medizintechnikherstellern bereits starke Expertise aufgebaut hat. Ebenfalls bereits stark aufgestellt sind Schweizer Unternehmen im Hinblick auf die Schlüsseltechnologien IT, Biotechnologie, Mikrosystemtechnik sowie Nanotechnologie, woraus sich Chancen in allen Trendbereichen von Computerisierung und Vernetzung, über Miniaturisierung bis hin zu Biologisierung und Personalisierung ergeben. Den Schweizer Zulieferern, von denen viele im Bereich Mikrosystemtechnik arbeiten, bieten sich insbesondere Chancen in den Trends Miniaturisierung bzw. Computerisierung. Den Schweizer Dienstleistern, die insbesondere auch entsprechende Expertise in diesen Trends mitbringen, bietet die schon erwähnte grosse Anzahl an potenziellen Kundenunternehmen in Deutschland aussichtsreiche Perspektiven. Damit ist Deutschland im Bereich Medizintechnik in vielerlei Hinsicht ein interessanter Markt für Schweizer Unternehmen. Unterstützung für Schweizer Unternehmen, die einen Schritt auf diesen Markt in Erwägung ziehen, bieten u.a. Schweizer Einrichtungen wie der Swiss Business Hub für Deutschland in Stuttgart.
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