Swissmem Panorama 2014

Page 1

Panorama 2014 Zahlen und Fakten Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie


Inhalt Panorama 2014

1

DIE MEM-INDUSTRIE IM NATIONALEN KONTEXT

6

2

GESCHÄFTSZAHLEN

8 Geschäftsjahr MEM-Industrie 2013 im Überblick 9

Auftragseingang MEM-Industrie

10

Umsatz MEM-Industrie

11

Kapazitätsauslastung MEM-Industrie

12

Exporte MEM-Industrie

16 Handelsbilanz Design und Layout Mondays Modern Media, onmondays.ch Druck FO-Fotorotar, Egg Bilder Philipp Rohner, Markus Senn, Siemens, Reichle & De-Massari, ABB, SDBB

17

Beschäftigte der verarbeitenden Industrie

8


3

PRODUKTIONS- UND STANDORTFAKTOREN

28

28 Wechselkursindex 28

Wechselkurse (in Schweizer Franken)

29

Arbeitskosten in der verarbeitenden Industrie

30

Innovationsranking 2013

31

Aufwand für Forschung und Entwicklung

31

F+E-Personal nach Wirtschaftszweig

32

Energieverbrauch Swissmem-Mitglieder

5

DIE MEM-INDUSTRIE IM INTERNATIONALEN KONTEXT

32 CO2 -Emissionen Swissmem-Mitglieder 33

Europäische Industriestrompreise 2013

34

Gesamtschweizerische Streikstatistik

38 Personalbestand der Schweizer Industrie im Ausland 38 Personalbestand gesamte Industrie nach Weltregionen 39

4

BRANCHENSTRUKTUR

38

Personalbestand ausländischer Industriefirmen in der Schweiz

40 Kapitalbestand der Schweizer Industrie im Ausland und nach Weltregionen 35

41 Kapitalbestand ausländischer Firmen in der Schweiz

35 Betriebsgrössenstruktur

42 Die wichtigsten Maschinenexportländer

36 Personalstruktur

42

Rangliste ausgewählter Produktbereiche

37 Berufslernende

43

Maschinenexporte pro Einwohner

KÖNIGSWEG DUALE BERUFSBILDUNG

18

Die duale Berufsbildung stellt eine der zentralen Stärken des Werk- und Denkplatzes Schweiz dar. Sie passt sich laufend neuen Anforderungen an und eröffnet vielfältige Perspektiven. Vier Beispiele illustrieren einen Ausschnitt möglicher Karrierewege.

VON DER PRAKTIKERIN ZUR TEAMLEITERIN

VOM MECHANIKER ZUM GESCHÄFTSFÜHRER

VON DER LERNENDEN ZUR ALLROUNDERIN

VOM BERUFSSCHÜLER ZUM AKADEMIKER & MANAGER


Swissmem – Wir machen uns stark für Sie! Dienstleistungen und Interessenvertretung für einen starken Werk- und Denkplatz Schweiz

Unsere Schwerpunkte Swissmem vertritt die Interessen von über 1000 Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sowie verwandter technologieorientierter Branchen gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Swissmem ist dem offenen Wettbewerb, der Innovation sowie der unternehme­ rischen Freiheit mit gesellschaftlicher Ver­antwortung verpflichtet und setzt sich für eine konstruktive Sozialpartnerschaft ein.

Dienstleistungen Kostenlose, professionelle Beratung durch Fach­spezialisten, erstklassige Aus- und Weiter­bildungsangebote und eine kosten­günstige Ausgleichskasse: Mit ihren Dienstleis­tungen stärkt Swissmem den Werk- und Denkplatz Schweiz. Interessenvertretung Abgestützt auf ein breites Branchen-Knowhow kämpft Swissmem für bestmögliche ord­nungspo­litische Rahmenbedingungen im Interesse der internationalen Wett­bewerbsfähigkeit der Industrie. Netzwerkarbeit Zusammenarbeit und fachlicher Austausch in 26 Fachgruppen, diversen Erfa-Gruppen und Fachkommissionen: Swissmem schafft starke Netzwerke für den langfristigen Erfolg.


SWISSMEM PANORAMA 2014 – EDITORIAL

5

drängen oder gedrängt werden. Für viele Jugendliche ist das oft nicht der optimale Weg.

Hans Hess, Präsident Swissmem

«Mit einer Berufslehre stehen jungen Menschen sämtliche Karrierewege offen» Hans Hess, wie schätzen Sie die aktuelle Lage der MEM-Industrie ein? Im vergangenen Jahr haben die Aufträge, die Umsätze und auch die Exporte in der MEM-Industrie zugenommen. Die Geschäfts­erwartungen der Unternehmen für das Jahr 2014 sind grundsätzlich positiv. Die Grundstimmung in den Firmen ist deutlich besser als vor zwei Jahren. Für die nahe Zukunft stimmt mich das optimistisch. Was könnte den Aufschwung in der Branche bremsen? Die Gefahr eines erneuten Aufflammens der Schuldenkrise in Europa ist noch nicht gebannt. Das würde sich angesichts der 60% Export nach Europa unmittelbar auf unsere Branche auswirken. Auch die Lage in den BRIC-Staaten könnte sich weniger positiv als erwartet entwickeln. Welche Folgen die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative hat, ist noch offen. Kurzfristig dürfte sich jedoch das Investitionsklima in der Schweiz aufgrund der entstandenen Unsicherheit bezüglich des Verhältnisses zur EU verschlechtern. Welches sind die Herausforderungen für die MEM-Industrie? Der Anpassungsdruck – insbesondere für KMU – bleibt sowohl kurz- wie langfristig hoch. Der Franken ist immer noch sehr stark und der globale Wettbewerb nimmt durch die immer stärker werdende Konkurrenz aus Asien an Intensität laufend zu. Die Unternehmen der MEM-Industrie müssen deshalb kontinuierlich an ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Die Firmen sind sich

dessen sehr wohl bewusst. Sorgen macht mir viel mehr, dass unglückliche politische Entscheide die bis anhin günstigen Rahmenbedingungen verschlechtern. Das könnte die jüngsten Anpassungserfolge der Unternehmen wieder zunichte machen. Was macht Swissmem angesichts dieser politischen Entwicklung? Swissmem engagiert sich sehr stark in den politischen Themen, welche die MEM-Branche tangieren. Die aktive Teilnahme in Abstimmungskämpfen ist nur die Spitze des Eisbergs. Wir nehmen in zahlreichen Vernehmlassungsver­ fahren Einfluss auf den Gesetzgebungsprozess. Darüber hinaus verfügt ­Swissmem über sehr viele formelle und informelle Kontakte zu Verwaltung und Politik. Hier bringen wir die Stimme der Industrie direkt ein. Es ist wichtig, dass die Politik die Anliegen der Exportindustrie ernst nimmt und die Rahmenbedingungen umsichtig gestaltet. Die duale Berufsbildung verliert an Rückhalt in der Bevölkerung. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein? Mir bereitet diese Entwicklung Sorgen. Menschen mit einer beruflichen Grundausbildung und entsprechender Weiterbildung sind für die Industrie von grösster Bedeutung. Sie sind es, die kundenorientierte Innovation umsetzen, die Kunden mit hoher Kompetenz beraten, die Effizienz verbessern sowie die sprichwörtliche Schweizer Qualität sicherstellen. Es ist bedenklich, dass leistungsstarke Schülerinnen und Schüler immer mehr in die Gymnasien

Warum sind Sie überzeugt davon, dass eine Berufslehre für viele Junge der bessere Weg ist? Viele Jugendliche, Lehrer und Eltern unterschätzen den hohen Wert einer Lehre auf dem Weg ins Berufsleben. Sie vermittelt nicht nur Wissen und Können. Durch das Arbeiten in multifunktionalen Teams aller Altersgruppen erweitert sie die Sozialkompetenz. Zudem lernen die Jugendlichen sehr früh, Verantwortung zu übernehmen. Im Weiteren wird oft vergessen, dass das Schweizer Bildungssystem sehr durchlässig ist. Nach einer Berufslehre hat ein junger Mensch einen Abschluss, auf dem sich aufbauen lässt. Es stehen ihm alle Karriereoptionen offen. Ein Polymechaniker kann sich bei entsprechender Leistung bis zum Dr. Ing. ETH weiterentwickeln. Das ist weltweit einzigartig. Was alles möglich ist, erkennt man an den Beispielen, die in diesem «Panorama» ab Seite 18 dargestellt sind. Welche Schwerpunkte sehen Sie für Swissmem im Bereich der Nachwuchsförderung sowie der Ausund Weiterbildung? Nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative sind wir noch mehr gefordert, das einheimische Fachkräftepotenzial auszuschöpfen. Wir versuchen mit unserer Nachwuchskampagne, Kinder und Jugendliche schon früh für die Technik zu begeistern. In der Phase der Berufsorientierung helfen wir jungen Menschen bei der Berufswahl und der Lehrstellensuche. Swissmem Berufsbildung sorgt danach für eine zeitgemässe und praxisnahe Ausbildung in den industriellen Berufen. Und an der Swissmem Kaderschule können sich Berufsleute gezielt weiterbilden und damit ihre Karrierechancen verbessern. Darüber hinaus muss es uns gelingen, mehr Frauen in die Industrie zu holen und ältere Mitarbeitende länger im Arbeitsprozess zu halten.


Swissmem Panorama 2014 – Die mem-Industrie im nationalen kontext

6

1 | Die MEM-Industrie im nationalen Kontext

Beschäftigte Schweiz Vollzeitäquivalente

Übrige Wirtschaftszweige 12%

MEM-Industrie 10% Übrige Industrie 8%

Erziehung und Unterricht 6% Energie- und Wasserversorgung 1% Unternehmensbezogene Dienstleistungen 12%

Baugewerbe 9%

Gesundheitswesen 7%

Gastgewerbe 5%

Öffentliche Verwaltung 4% Handel und Autogewerbe 15%

Verkehr und Nachrichtenübermittlung 5% Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 6%

Jahr 2013 Quelle: Besta; gemäss NOGA 2008

Wertschöpfung Schweiz Branchenanteile in %

Übrige Wirtschaftszweige 16%

MEM-Industrie 9% Übrige Industrie 10%

Land-/Forstwirtschaft, Fischerei 1% Erziehung und Unterricht 1% Unternehmensbezogene Dienstleistungen 8% Gesundheitswesen 4% Öffentliche Verwaltung 10%

Handel und Autogewerbe 16%

Jahr 2012, Bruttowertschöpfung Quelle: BFS; gemäss NOGA 2008

Energie- und Wasserversorgung 2% Baugewerbe 6% Gastgewerbe 2% Verkehr und Nachrichtenübermittlung 4% Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 11%


Swissmem Panorama 2014 – Die mem-Industrie im nationalen kontext

7

Gesamtschweizerischer Warenexport 2013 Branchenanteile in %

Übrige Waren 9% Nahrungs- und Genussmittel 4% Uhren 11% Textil 2% Elektrischer Strom 1% Übrige chemische Produkte 7%

Maschinenbau 11% Präzisionsinstrumente 7% Elektrotechnik/Elektronik 6% Metallbau 6% Fahrzeuge 3%

Pharma 33%

Quelle: EZV

Wussten sie, dass ...

von den Warenexporten der MEM-Industrie

59%

auf die Länder der Europäischen Union entfallen?

Eine bedeutende Stütze der Schweizer Wirtschaft

Die MEM-Industrie ist für 9,4% der Schweizer Wertschöpfung zuständig und leistet 32,5% der gesamten Warenexporte. Sie beschäftigt 10% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Vollzeitäquivalente) in der Schweiz, darunter über 20 000 Lernende. Damit ist die MEM-Industrie ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Volkswirtschaft. Innerhalb des industriellen Sektors bildet die Schweizer MEM-Industrie den grössten Teilbereich. Auf sie entfallen 58% der Industriebeschäftigten und die Hälfte der industriellen Wertschöpfung. Zudem stellt die MEM-Industrie nach der chemisch-pharmazeutischen Industrie die grösste Exportbranche der Schweiz dar.

Seit dem Jahr 2003 stiegen die Exporte der MEM-Industrie von knapp CHF 55 Mrd. auf über CHF 65 Mrd. (+20%) mit einem zwischenzeitlichen Rekordniveau von CHF 80 Mrd. im Jahr 2008. Die gesamten Warenexporte der Schweiz erhöhten sich im selben Zeitraum von CHF 130 Mrd. auf CHF 201 Mrd. In den vergangenen 10 Jahren konnte der sekundäre Wirtschaftssektor einen Zuwachs der Beschäftigten von insgesamt 7% verzeichnen. Stärker zugelegt hat im 10-Jahres-Vergleich der tertiäre Bereich (+16%). Trotz der zunehmenden Bedeutung des Dienstleistungssektors gilt die Schweiz – gemessen an der Grösse der Bevölkerung – nach wie vor als das am stärksten industrialisierte Land der Welt.


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

8

2 | Geschäftszahlen

Geschäftsjahr MEM-Industrie 2013 im Überblick 2011

2012

2013

Veränderung in %

Auftragseingang 1)

98,8

95,0

97,2

2,3

Davon Inland

87,8

81,2

83,5

2,8

Davon Ausland

102,6

99,7

101,8

2,1

Umsatz 1) Davon Inland

100,6 114,2

103,6 114,1

106,5 115,7

2,8 1,4

96,8

100,8

103,9

3,1

89,6%

86,0%

82,7%

Davon Ausland Kapazitätsauslastung 2) MEM-Industrie Export 3) Metallindustrie

Mio. CHF

13 023,6

12 011,2

12 090,5

0,7

Maschinen- und Fahrzeugbau

Mio. CHF

29 725,9

27 089,8

27 236,3

0,5

Elektrotechnik/Elektronik

Mio. CHF

11 781,8

11 371,8

11 385,8

0,1

Präzisionsinstrumente

Mio. CHF

14 010,5

14 120,6

14 645,4

3,7

Total Export

Mio. CHF

68 541,8

64 593,3

65 357,9

1,2

34,7%

32,2%

32,5%

Anteil am schweizerischen Gesamtexport Inlandabsatz 4) Total

Mio. CHF

21 172,6

19 403,2

18 974,9

– 2,2

Total Warenumsatz MEM-Industrie

Mio. CHF

89 714,4

83 996,5

84 332,8

0,4

336 609

335 552

332 283

– 1,0

Vollzeit-Beschäftigte 5) Total MEM-Industrie * Quellen: 1) Swissmem-Quar talsstatistik (indexiert), 1. Quartal 2001 = 100 2) KOF/ETH, Jahresdurchschnitt 3) EZV 4) basierend auf Exportquote (2013: 77,5%) der Swissmem-Meldefirmen, ohne Dienstleistungen 5) BFS (BESTA), inkl. Beschäftigte der Uhrenindustrie

Die MEM-Industrie auf Erholungskurs

Die Geschäftszahlen der MEM-Industrie zeigen fürs Jahr 2013 ein positives Bild. Sowohl die Auftragseingänge (+2,3%) wie auch die Umsätze (+2,8%) und die Exporte (+1,2%) haben zugenommen. Nach den schwierigen Jahren seit 2009 ist dies für die gesamte Branche eine erfreuliche Entwicklung. Basierend auf einem stabilen Wechselkurs zum Euro und einer veritablen Fitnesskur in den Unternehmen begünstigte die verbesserte weltwirtschaftliche Situation diesen Erholungstrend der Schweizer MEM-Industrie.

Damit beginnen sich die Vielzahl der Effizienz- und Produktivitätssteigerungsmassnahmen in den Betrieben auszuzahlen. Erfahrungsgemäss wirken sich steigende Auftragseingänge erst verzögert auf die Beschäftigungszahlen aus. So blieb die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie im Jahr 2013 mit 332’283 Beschäftigten (Zahl inkl. Uhrenindustrie) nahezu stabil (–1,0%). Falls sich der Erholungstrend im Jahr 2014 fortsetzt, dürfte auch die Anzahl Beschäftigte in der MEM-Branche wieder zunehmen.


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

9

Auftragseingang MEM-Industrie 45%

200

35%

180

25%

160

15%

140

5%

120

0%

100

– 5%

80

– 15%

60

– 25%

40

– 35%

20

– 45%

2003

2004

2005

Veränderung in %

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

0

Index Auftragseingang Total

Q uelle: Swissmem-Quar talsstatistik Indexier t, 1. Quar tal 2001 = 100

Auftragseingang MEM-Industrie Jahr/Quartal

Total

in % zum Vorjahr

davon Inland

davon Ausland

Exportquote in %

2002

81,3

– 10,2

–11,1

– 9,8

74,0

2003

83,6

2,8

–0,4

3,9

74,9

2004

89,5

7,1

–6,9

11,6

78,3

2005

93,5

4,5

6,5

3,8

78,8

2006

112,3

20,1

10,3

22,0

81,1

2007

137,3

22,3

25,8

21,3

80,5

2008

113,8

– 17,1

–7,5

– 19,4

78,3

2009

85,3

– 25,0

–17,7

– 27,0

76,5

2010

99,3

16,4

17,7

15,5

77,6

2011

98,8

– 0,5

– 1,5

– 0,1

76,4

2012

95,0

– 3,8

– 7,5

– 2,8

76,9

2013

97,2

2,3

2,8

2,1

77,5

2013 I

98,1

– 0,8

– 7,1

1,4

76,2

2013 II

91,6

– 4,3

– 5,4

– 4,0

76,9

2013 III

96,4

11,3

– 19,2

9,3

77,7

2013 IV

102,6

3,7

– 10,8

2,5

79,3

Q uelle: Swissmem-Quar talsstatistik Indexier t, 1. Quar tal 2001 = 100


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

10

Umsatz MEM-Industrie 25%

200

20%

180

15%

160

10%

140

5%

120

0%

100

– 5%

80

– 10%

60

– 15%

40

– 20%

20

– 25%

2003

2004

Veränderung in %

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

0

Umsatz Total

Q uelle: Swissmem-Quar talsstatistik Indexier t, 1. Quar tal 2001 = 100

Umsatz MEM-Industrie Jahr/Quartal

Total

in % zum Vorjahr

davon Inland

davon Ausland

2002

89,1

– 11,7

– 8,3

– 12,8

2003

85,7

– 3,8

– 3,9

– 3,8

2004

90,7

5,8

4,3

6,4

2005

93,4

3,0

– 0,9

4,3

2006

103,6

10,9

4,5

12,9

2007

118,0

13,9

14,8

13,6

2008

124,8

5,8

6,3

5,6

2009

99,5

– 20,3

– 16,6

– 21,2

2010

98,5

– 1,0

7,3

– 3,4

2011

100,6

2,1

6,5

0,8

2012

103,6

3,0

– 0,1

4,1

2013

106,5

2,8

1,4

3,1

2013 I

96,0

– 3,9

– 7,8

– 2,4

2013 II

103,9

1,3

6,1

-0,6

2013 III

110,6

8,0

4,9

9,0

2013 IV

115,4

5,3

2,9

6,0

Q uelle: Swissmem-Quar talsstatistik Indexier t, 1. Quar tal 2001 = 100


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

11

Kapazitätsauslastung MEM-Industrie 95%

90%

85%

80%

75%

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Q uelle: KOF

Wussten sie, dass ...

die mehrjährige durch­schnittliche Kapazitätsauslastung in der MEM-Industrie

86% beträgt?

Deutlicher Aufwärtstrend

Die Umsätze der MEM-Industrie verharrten nach dem tiefen Einbruch von 2009 jahrelang mehr oder weniger auf dem­ selben Niveau. Seit dem 2. Quartal 2013 ist jedoch eine deutliche Aufwärtsbewegung erkennbar. Über das gesamte Jahr 2013 gesehen, zogen die Umsätze im Vergleich zu 2012 um 2,8 % an. Dazu beigetragen haben vor allem Gross­firmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden. Bei den KMU verlief die Umsatzentwicklung weniger dynamisch. Diese moderatere Entwicklung der Geschäftszahlen bei den KMU – dem Rückgrat unserer Industrie – gilt es zu beobachten.

Die anziehenden Bestellungen wirken sich auch auf die Kapazitätsauslastung in der Industrie aus. Nachdem sie seit Anfang 2011 im Schnitt stetig gefallen war und mit einer Auslastung von 82,1 % im Jahr 2013 einen erneuten Tiefpunkt erreicht hatte, verbesserte sie sich im 4. Quartal 2013 wieder auf 83,8 %. Die zuletzt steigenden Auftragseingänge dürften die Kapazitätsauslastung im laufenden Jahr weiter verbessern.


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

12

Exporte MEM-Industrie 2013 Anteile der Wirtschaftsräume

Ozeanien 1% Asien 18%

Lateinamerika 3% Nordamerika 12%

EU 28 59%

Afrika 2% Übriges Europa 4%

Q uelle: EZV

Wussten sie, dass ...

die an die Schweiz angrenzenden Länder Abnehmer von

41%

der Exporte der MEMIndustrie sind?

Leicht erhöhte Exporte

Regional betrachtet, entwickelten sich die Absatzmärkte unterschiedlich. Der Hauptabsatzmarkt der MEM-Industrie ist mit einem Exportanteil von 59,4 % nach wie vor die EU.

Marktregion machte sich eine Trendwende bemerkbar. Im letzten Quartal 2013 zogen die Ausfuhren nach Asien im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,2 % an.

Nachdem sich die Ausfuhren in die EU-Staaten über zwei Jahre hinweg reduziert hatten, nahmen sie 2013 im Vergleich zu 2012 um 0,8 Prozent leicht zu. Allein im 4. Quartal stiegen die Exporte in die EU um 3,5 %. Diese Ent­wicklung widerspiegelt, dass die EU 2013 in ihrer Gesamtheit aus der Rezession gefunden hat.

Nach wie vor erfreulich zeigte sich die Marktentwicklung in den USA, dem zweitgrössten Absatzmarkt der MEM-Industrie. Bereits 2012 lagen die Exporte im Plus. Diese Entwicklung setzte sich im vergangenen Jahr fort. Das Exportwachstum betrug solide 2,4 %.

Nach einem kräftigen Rückgang der Exporte nach Asien im Jahr 2012 stagnierte die Geschäftstätigkeit im vergangenen Jahr. Der Rückgang betrug noch geringe 0,2 %. Aber auch in dieser


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

13

Exporte MEM-Industrie Anteile der Länder

2011

2012

2013 ∆ in % zum Vorjahr

Land

Mio. CHF

Anteil in %

Mio. CHF

Anteil in %

Mio. CHF

Anteil in %

Europa *

43 781,7

63,9

41 302,8

63,9

41 723,7

63,8

1,0

Deutschland

18 427,5

26,9

17 440,7

27,0

17 237,7

26,4

– 1,2

Frankreich

4 254,6

6,2

3 876,7

6,0

3 939,6

6,0

1,6

Italien

3 379,9

4,9

2 884,9

4,5

3 322,7

5,1

15,2

Niederlande

2 633,8

3,8

2 621,6

4,1

2 642,8

4,0

0,8

Grossbritannien

2 380,8

3,5

2 353,3

3,6

2 378,7

3,6

1,1

Österreich

2 317,4

3,4

2 146,3

3,3

2 205,6

3,4

2,8

Belgien

1 388,0

2,0

1 280,9

2,0

1 255,5

1,9

– 2,0

915,2

1,3

1 044,5

1,6

1 085,2

1,7

3,9

Russland Polen

838,7

1,2

857,4

1,3

995,3

1,5

16,1

1 232,7

1,8

930,8

1,4

871,4

1,3

– 6,4

Türkei

733,2

1,1

634,1

1,0

771,6

1,2

21,7

Schweden

822,7

1,2

804,7

1,2

717,5

1,1

– 10,8

Tschechien

784,3

1,1

727,5

1,1

701,4

1,1

– 3,6

Übrige

3 228,4

4,7

3 091,4

4,8

3 069,7

4,7

– 0,7

Asien

13 672,4

19,9

12 063,2

18,7

12 041,5

18,4

– 0,2

China

4 774,3

7,0

3 317,4

5,1

3 578,8

5,5

7,9

Japan

1 298,7

1,9

1 344,4

2,1

1 221,3

1,9

– 9,2

Südkorea

1 059,0

1,5

906,7

1,4

1 005,9

1,5

10,9

Indien

Spanien

1 030,6

1,5

873,3

1,4

979,9

1,5

12,2

Singapur

640,2

0,9

684,9

1,1

692,6

1,1

1,1

Saudi-Arabien

409,4

0,6

659,1

1,0

682,8

1,0

3,6

Ver. Arab. Emirate

848,0

1,2

819,1

1,3

570,8

0,9

– 30,3

Hongkong

582,4

0,8

618,1

1,0

532,7

0,8

– 13,8

Übrige

3 029,8

4,4

2 840,2

4,4

2 776,7

4,2

– 2,2

Amerika

9 021,8

13,2

9 343,1

14,5

9 497,0

14,5

1,6

USA

6 606,8

9,6

6 785,8

10,5

6 950,5

10,6

2,4

Brasilien

759,3

1,1

734,7

1,1

710,7

1,1

– 3,3

Kanada

542,1

0,8

567,4

0,9

520,6

0,8

– 8,3

Mexiko

372,6

0,5

406,5

0,6

509,3

0,8

25,3

Übrige

741,0

1,1

848,7

1,3

805,9

1,2

– 5,0

Afrika

1 245,8

1,8

1 126,1

1,7

1 326,7

2,0

17,8

391,4

0,6

303,5

0,5

277,9

0,4

– 8,4

Libyen

18,9

0,0

93,8

0,1

259,1

0,4

176,4

Übrige

835,5

1,2

728,8

1,1

789,7

1,2

8,4

Ozeanien

820,2

1,2

758,2

1,2

769,0

1,2

1,4

Australien

739,9

1,1

677,7

1,0

693,0

1,1

2,3

80,3

0,1

80,5

0,1

76,0

0,1

– 5,6

68 541,8

100,0

64 593,3

100,0

65 357,9

100,0

1,2

Südafrika

Übrige Total MEM-Industrie Quelle: EZV * Europa: EU28 und übriges Europa


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

14

Exporte MEM-Industrie 2013 Anteile der Warengruppen

Fahrzeuge 8%

Metallindustrie 19%

Maschinenbau 34%

Elektrotechnik/Elektronik 17% Präzisionsinstrumente 22% Quelle: EZV

Wussten sie, dass …

die medizinischen Instrumente und Apparate in den vergangenen 10 Jahren ihren Exportanteil um

10

Prozentpunkte erhöhen konnten?

Erholung bei den meisten Produktbereichen

Ausser beim Maschinenbau, der gegenüber dem Vorjahr einen Exportrückgang von 0,2 % hinnehmen musste, stiegen die Exporte bei allen Warengruppen. Den grössten Zuwachs verzeichneten die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten. Sie stiegen um 3,7 %. Die Zuwächse bei den Metallen (+0,7%) und der Elektrotechnik/Elektronik (+0,1%) fielen moderater aus. Der Maschinenbau ist nach wie vor der bedeutendste Exportbereich der MEM-Industrie. Allerdings nahm die relative Bedeutung dieser Warengruppe in den letzten 10 Jahren kontinuierlich ab. Im Jahr 2003 betrug der Exportanteil hohe 41,1 %. Dieser reduzierte sich bis 2013 auf 33,6 %.

Die grössten Zuwächse verzeichnete die Warengruppe Präzisionsintrumente. Vor 10 Jahren exportierte die Schweiz Präzisionsinstrumente im Wert von CHF 10,1 Mrd., was einem Exportanteil von 17,8 % entsprach. In der Zwischenzeit sind die Ausfuhren auf 14,6 Milliarden Franken (+44,5%) ange­ wachsen, womit der Exportanteil der Präzisionsinstrumente mittlerweile 22,4 % ausmacht. Die Exportanteile der Warengruppen Metalle und Fahrzeuge blieben in dieser Periode mehr oder weniger konstant. Einen kontinuier­lichen Zuwachs konnten in den vergangenen Jahren vor allem die Präzisions­ instrumente verzeichnen.


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

15

Exporte MEM-Industrie Anteile der Warengruppen

2011

2012

2013

∆ in % zum Vorjahr

Produkt

Mio. CHF Anteil in %

Mio. CHF Anteil in %

Mio. CHF Anteil in %

Maschinenbau

25 072,8

36,6

21 980,0

34,0

21 946,4

33,6

– 0,2

Werkzeugmaschinen

3 808,8

5,6

3 700,5

5,7

3 472,7

5,3

– 6,2

Pumpen, Kompress., Ventilatoren

2 489,2

3,6

2 347,2

3,6

2 565,3

3,9

9,3

Turbinen, Triebwerke usw.

1 953,4

2,8

1 918,2

3,0

2 049,0

3,1

6,8

Grafische Maschinen

1 529,6

2,2

1 448,9

2,2

1 358,9

2,1

– 6,2

Wärme- und Kältetechnik

1 324,7

1,9

1 265,8

2,0

1 319,5

2,0

4,2

Textilmaschinen

1 476,2

2,2

1 071,1

1,7

1 229,3

1,9

14,8

Haushaltapparate Verpackungs- und Abfüllmaschinen

1 033,2 926,5

1,5 1,4

1 013,3 947,1

1,6 1,5

928,3 880,2

1,4 1,3

– 8,4 – 7,1

Büromaschinen

920,5

1,3

825,0

1,3

859,4

1,3

4,2

Hebe- und Förderapparate

791,5

1,2

757,8

1,2

762,0

1,2

0,6

Nahrungsmittelmaschinen

743,4

1,1

690,9

1,1

724,4

1,1

4,8

Kunststoffmaschinen

775,1

1,1

694,8

1,1

715,8

1,1

3,0

Schweissmaschinen

509,3

0,7

489,3

0,8

500,0

0,8

2,2

6791,4

9,9

4 810,1

7,4

4 581,6

7,0

– 4,8

Übrige Präzisionsinstrumente, -apparate und -geräte

14 010,5

20,4

14 120,6

21,9

14 645,4

22,4

3,7

Medizinische Instrumente und Apparate

8 614,2

12,6

8 849,0

13,7

9 335,0

14,3

5,5

Mechanische Mess-, Prüf- und Regelapparate

3 771,6

5,5

3 710,4

5,7

3 722,2

5,7

0,3

Optische Geräte

1 067,5

1,6

1 036,8

1,6

1 079,6

1,7

4,1

557,2

0,8

524,4

0,8

508,6

0,8

– 3,0

Vermessungsinstrumente Elektrotechnik, Elektronik

11 781,8

17,2

11 371,8

17,6

11 385,8

17,4

0,1

Elektrische Schaltapparate und Kabel

3 647,3

5,3

3 577,1

5,5

3 625,1

5,5

1,3

Stromerzeugungsapparate und Elektromotoren

2 956,2

4,3

2 918,2

4,5

2 975,2

4,6

2,0

El. Apparate wie Magnete, Batterien usw.

2 085,9

3,0

1 904,0

2,9

1 853,3

2,8

– 2,7

Elektrische und elektronische Bauteile

– 4,9

1 791,3

2,6

1 718,2

2,7

1 633,7

2,5

Telekommunikationsgeräte

616,0

0,9

643,6

1,0

711,2

1,1

10,5

Steuer-, Signal- und Messgeräte

685,0

1,0

610,7

0,9

587,3

0,9

– 3,8

13 023,6 2 419,3

19,0 3,5

12 011,2 2 285,6

18,6 3,5

12 090,5 2 418,8

18,5 3,7

0,7 5,8

Buntmetalle

2 041,6

3,0

2 068,0

3,2

2 165,6

3,3

4,7

Werkzeuge und Formbau

2 464,6

3,6

2 097,7

3,2

2 047,4

3,1

– 2,4

Übrige

6 098,1

8,9

5 559,9

8,6

5 458,7

8,4

– 1,8

Fahrzeuge

4 653,1

5,9

5109,8

7,9

5 289,9

8,1

3,5

Strassenfahrzeuge

2 109,3

3,1

2 171,0

3,4

2 169,3

3,3

– 0,1

Luft- und Raumfahrt

1 603,2

2,3

1 920,0

3,0

1 944,7

3,0

1,3

912,0

1,3

987,4

1,5

1 159,0

1,8

17,4

28,6

0,1

31,4

0,1

16,9

0,1

– 46,2

68 541,8

100,0

64 593,3

100,0

65 357,9

100,0

1,2

Metalle Maschinenelemente

Schienenfahrzeuge Übrige Total MEM-Industrie Quelle: EZV


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

16

Handelsbilanz 2013 in Mio. CHF

« Importüberschuss

Exportüberschuss » Präzisionsinstrumente Fahrzeuge Elektrotechnik/Elektronik Metallindustrie Maschinenbau Uhren Pharma Textilien Energieträger Nahrungs- und Genussmittel Alle Waren

– 20 000

– 10 000

0

10 000

20 000

30 000

40 000

Quelle: EZV

Überschuss in der Handelsbilanz

Der schweizerische Aussenhandel hat im Jahr 2013 wenig Schwung gezeigt. Die Exporte und Importe blieben laut der Statistik der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) nahezu auf Vorjahresniveau. Mit CHF 23,96 Mrd. (2012: CHF 23,83 Mrd.) resultierte in der Handelsbilanz dennoch ein neuer Rekord­überschuss. Der Dezember 2013 wies mit CHF 500 Mio. allerdings den niedrigsten monatlichen Überschuss seit März 2009 auf. Am deutlichsten expandierten die Ausfuhren der Nahrungs- und Genuss­ mittelindustrie (+7,1%), wobei die Exporte von Kaffee (+17%) herausragten. Die Schweizer MEM-Branche verzeichnete einen Importüberschuss von CHF 1 939 Mio. Dabei fiel vor allem der Bereich Fahrzeuge ins Gewicht: Der Einfuhr von Fahrzeugen

im Wert von CHF 15 896 Mio. standen weit tiefere Ausfuhren im Wert von CHF 5 290 Mio. gegenüber. Die Gesamtexporte aus der Schweiz nach Nordamerika stiegen im vergangenen Jahr um 5 %, wobei sich die Lieferungen nach Kanada um 8 % und jene in die USA um 4 % erhöhten. Derweil sank die Nachfrage aus Europa (EU: –1 %) und Asien, die zusammen 80 % des Absatzes ausmachten, um je 1 %. Die MEM-Industrie ist mit rund 332 000 Vollzeitbeschäftigen nach wie vor die grösste industrielle Arbeitgeberin der Schweiz. Über die letzten 10 Jahre betrachtet, ist die Be­ schäftigtenzahl sowohl in der MEM-Industrie als auch in der gesamten verarbeitenden Industrie leicht angestiegen.


Swissmem Panorama 2014 – Geschäftszahlen

17

Beschäftigte der verarbeitenden Industrie 2013 Branchenanteile in %

Übrige verarb. Industrie 9% Metallindustrie 15%

Gummi/Kunststoff 6% Textil 2% Holz-/Grafische Industrie 10%

Maschinen/Fahrzeuge 20%

Nahrungsmittel 9% Pharma 6%

Elektronik 6% Datenverarbeitung/Uhren 17%

Quelle: Besta

Beschäftigte der verarbeitenden Industrie Vollzeitbeschäftigte

Verarbeitende Industrie

MEM-Industrie

Beschäftigte

∆ in %

Beschäftigte

∆ in %

Anteil in %

2001

599 832

1,1

333 261

1,7

55,6

2002

583 211

– 2,8

321 113

– 3,6

55,1

2003

561 911

– 3,7

308 149

– 4,0

54,8

2004

560 959

– 0,2

310 044

0,6

55,3

2005

562 525

0,3

311 432

0,4

55,4

2006

576 983

2,6

324 245

4,1

56,2

2007

594 608

3,1

339 363

4,7

57,1

2008

614 816

3,4

355 799

4,8

57,9

2009

582 417

– 5,3

332 411

– 6,6

57,1

2010

579 163

– 0,4

329 426

– 0,9

56,8

2011

585 475

1,1

336 609

2,2

57,5

2012

587 817

0,4

335 552

– 0,3

57,1

2013

574 280

– 2,3

332 283

– 1,0

57,8

Jahr

Quelle: BESTA; MEM-Industrie: Vollzeitbeschäftigte inkl. Uhrenindustrie


SWISSMEM PANORAMA 2014 – BERUFSBILDUNG

18

KÖNIGSWEG DUALE BERUFSBILDUNG Die Berufslehre ebnet nicht nur den Weg zur höheren Berufs­ bildung, sondern hält auch alle akademischen Türen offen. Sie bildet für Jugendliche eine ideale Basis, die viel Raum für die persönliche Entwicklung offen lässt. Fachliche Kompetenz und das nötige Orientierungswissen bringen Jugendliche mit, wenn sie nach einer Berufslehre ihre Karriere starten. Schon in jungen Jahren ist ihr Rucksack gefüllt mit viel Savoir-faire und einem Gespür für unterneh­ merische Zusammenhänge. Die duale Berufsbildung sorgt dafür, dass Jugendliche in Bereichen ausgebildet werden, welche auch künftig gefragt sind. Sie ist damit ein Hauptgrund für die im Ländervergleich tiefe Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz. Neben dieser hohen Integrationsleistung ebnet sie aber auch den Weg für die individuelle Entfaltung. Die Berufslehre stellt keine Sackgasse dar, sondern hält – je nach Neigung und Talent – alle Bildungswege offen. Wie unterschiedlich diese Wege sein können, zeigen wir auf den folgenden Seiten. Marcel Pawlicek und Vladmir Stojilovic (Bild rechts) arbeiten beide bei Burckhardt Compression, einem weltweit führenden Anbieter von Kolbenkompressoren mit insgesamt über 1000 Mitarbeitenden. Marcel Pawlicek ist CEO des Unternehmens, begonnen hat seine Karriere vor mehr als 25 Jahren mit einer Lehre als Konstrukteur bei der damaligen Maschinenfabrik Sulzer-Burckhardt. Wie einst sein Chef wird derzeit Vladimir Stojilovic in die Technologien und die Fertigungsverfahren des Unternehmens eingeführt. Er ist Polymechaniker im 4. Lehrjahr. Wohin ihn sein weiterer Weg führen wird, ist derzeit noch offen. Gewiss ist: Egal ob seine Karriere in Richtung Facharbeiter oder Management verläuft – mit seiner Lehre hat er sich eine viel­versprechende Basis geschaffen, die breite Perspektiven eröffnet.


INDUSTRIEMEISTERIN

UNTERNEHMER

Von der Praktikerin zur Teamleiterin

Vom Mechaniker zum Geschäftsführer

Claudia Juric hat sich über Jahre detailliertes Know-how in der Produktion von elektronischen Komponenten und Fertigprodukten angeeignet. Durch die Weiterbildung zur Industriemeisterin ist sie zur Teamleiterin befördert worden. Neben der Definition technischer Abläufe liegt ihr die Personalführung und -entwicklung.

Roger Nüssler hat seinen Betrieb von einem reinen Lohnfertiger zu einem international führenden Anbieter im Bereich der dimensionellen Messtechnik entwickelt. Das Erfolgsrezept: die Kombination von traditionellem Handwerkswissen mit einem Feingespür für neue Entwicklungen. 20

22

TECHNISCHE KAUFFRAU

INTERNATIONALES MANAGEMENT

Von der Lernenden zur Allrounderin

Vom Berufsschüler zum Akademiker und Manager

Fabienne Richli hat nach ihrer Lehre zur Konstrukteurin eine Ausbildung zur technischen Kauffrau absolviert. Durch ihre Zusatzausbildung konnte sie eine neue Funktion übernehmen und ist zu einer wichtigen Drehscheibe zwischen Entwicklung und Produktion geworden.

Otto Preiss hat Studium und Arbeit auf verschiedenen Stufen immer wieder kombiniert. So ist aus dem einstigen Elektronik-Lernenden allmählich ein Ingenieur mit Doktortitel und Leiter einer internationalen Geschäftseinheit geworden. 24

26

Bildungssystem: Anschlussfähig und durchgängig Hochschulen

Eidg. höhere Fachprüfung Eidg. Diplom

Höhere Fachschule

Fachhochschulen

ETH/Universitäten

Eidg. Berufsprüfung

Diplom HF

Master, Bachelor

Doktorat, Master, Bachelor

Eidg. Fachausweis

TERTIÄRSTUFE

Höhere Berufsbildung

Berufsmaturitätsschule

Berufsmaturität

Obligatorische Schulzeit Direkter Zugang Zusatzqualifikationen oder Berufspraxis

Fachmittelschulen Fachmaturität

Gymnasien Gymnasiale Maturität

SEK I

Berufliche Grundbildung Fähigkeitszeugnis EFZ (3–4 Jahre), Berufsattest (2 Jahre)

SEK II

Passerelle


INDUSTRIEMEISTERIN

NEUES ANPACKEN UND MIT DEM TEAM UMSETZEN Effizienz, Qualität und die laufende Verbesserung von Abläufen sind bei ihrer Arbeit gefragt: Claudia Juric ist mit ihrer 18-köpfigen Equipe für die Fertigung von Feuer- und Rauchmeldern zuständig. Die alleinerziehende Mutter hat sich nach einer branchenfremden Grundausbildung viel industrielle Praxis angeeignet, sich zur Industriemeisterin weitergebildet und schätzt es, mit dem Team das Optimale herauszuholen.


SWISSMEM PANORAMA 2014 – BERUFSBILDUNG

21

WUSSTEN SIE, DASS ...

50

Personen im vergangenen Jahr das eidg. Diplom Industriemeister/in HFP erlangten?

Claudia Juric, was ist Ihnen aus Ihrer Ausbildungszeit besonders geblieben? Ich denke, dass wir vor allem beim vernetzten Denken viel hinzugelernt haben. Die Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Unternehmensabteilungen, die Anforderungen an die Produktion und die Auswirkungen auf die Führung wurden uns vertieft vermittelt. In diesem Sinne versuche ich auch heute noch, einen roten Faden zu legen. Nur wenn die verschiedenen Gebiete aufeinander abgestimmt sind – die Produktionsbereiche, die Verbesserungsprozesse, die Personalführung – kann man sich auch geeignet organisieren und immer wieder neu einstellen.

Wo liegen die Herausforderungen bei Ihrer Arbeit? In meinem Team produzieren wir Feuer- und Rauchmelder für den gesamten europäischen Markt. In der jüngeren Vergangenheit hatten wir im Bereich verschiedene Restrukturierungsaufgaben, mit dem Ziel, die Produktion neu auszurichten. In einem solchen Prozess sind jeweils alle Beteiligten besonders gefordert. Wir bewegen uns in einem dynamischen Marktumfeld, auf welches wir uns laufend neu einstellen müssen.

Tätigkeit und Werdegang Seit 2014 – Industriemeisterin bei Siemens Schweiz, Building Technologies Division, International Headquarters, Zug Seit 2005 – Mitarbeiterin bei Siemens Schweiz, Building Technologies Division, International Headquarters, Zug Von 1997–2005 – Mitarbeiterin bei Huber & Suhner, Pfäffikon 1997 – Lehrabschluss im Detailhandel Zur Firma Siemens Building Technologies ist ein Teil der Siemens Schweiz AG und bietet Lösungen im Bereich der Gebäude­ sicherheit, Personensicherheit und Gebäudeautomatisierung.

Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders Spass? Ich arbeite gerne im Team, und die Personalführung und Entwicklung machen mir dabei besonders Spass. Durch meine frühere Tätigkeit in der Produktion von elektronischen Bauteilen konnte ich Erfahrungen im technischen und fachlichen Bereich sammeln. Durch die Ausbildung zur Industriemeisterin ist noch eine zusätzliche Ebene hinzugekommen. Die Arbeit ist so sehr vielschichtig und durch stetige Optimierungen kommen immer neue herausfordernde Ziele hinzu.


UNTERNEHMER

MIT QUALITÄTSHANDWERK NEUE MÄRKTE EROBERN Aus einem klassischen, inländischen Zulieferbetrieb hat Roger Nüssler einen modernen, international ausgerichteten Nischenanbieter geformt. Aus einer Randregion beliefert er weltweit Unternehmen mit hochpräzisen Tastelementen für die dimensionelle Messtechnik. Ein hohes Wissen über spezialisierte Fertigungsverfahren, gepaart mit innovativen Produktentwicklungen, ermöglichte die erfolgreiche Positionierung in neuen Märkten.


SWISSMEM PANORAMA 2014 – BERUFSBILDUNG

23 Studierende Höhere Berufsbildung Maschinenbau, Metallverarbeitung Elektronik Automation

Tätigkeit und Werdegang

2500

Aktuelle Position – Geschäftsführer und Inhaber Nüssler Precision AG, Bonaduz

2000

1995 – Eintritt in den Familienbetrieb 1993 – Eidg. Dipl. Mechanikermeister 1991 – Grundstudium Feinwerktechnik, NTB Buchs 1988 – Lehrabschluss als Mechaniker Zur Firma Die Firma Nüssler Precision AG ist spezialisiert in der Produktion, der Entwicklung und dem weltweiten Vertrieb von Tast­ elementen und Zubehör für die dimensionelle Messtechnik.

1500 1000 500 0 2007/8

2008/9

2009/10

2010/11

2011/12

Quelle: BFS

Roger Nüssler, wie haben Sie Ihre Lehrzeit erlebt? Ich habe noch eine klassische Ausbildung zum Mechaniker gemacht. Es war gerade der Übergang von der mechanischen zur computerunterstützten Fertigung. Dennoch schätze ich die Erfahrungen aus dieser Zeit auch heute noch. Das Gespür fürs Material und seine Eigenschaften kann man rein mit dem Computer nicht erreichen. Ich denke, dass es daher auch heute noch wichtig ist, in der Ausbildung diese 1:1-Erfahrung zu ermöglichen und die Jugendlichen in verschiedenen Stufen an die moderne Fertigung heranzuführen.

Wo sehen Sie die Herausforderungen in der dualen Berufsbildung? Eine der Stärken der dualen Bildung ist die direkte Einbindung der Jugendlichen in den Betrieb und damit die persönliche ­Beziehung des Ausbildners zu den Lernenden. Im konkreten Unternehmensumfeld können die Jugendlichen ihre Sozialkompetenz besser entwickeln und Erfahrungswissen erwerben. Werte wie Termintreue, Qualität und Serviceorien­ tierung werden auch heute noch international nachgefragt und man ist auch bereit, dafür zu bezahlen. Diese Werte ­können aber primär nur vermittelt werden, wenn die Jugendlichen auch räumlich und zeitlich am gleichen Ort sind wie die Bezugspersonen. Die Ausbildung sollte also technologisch und fachlich auf der Höhe der Zeit sein, sie darf aber darunterliegende Werte nicht vernachlässigen.

Wie erleben Sie die Fachkräftesituation? Wir bewegen uns mit unserer Firma in einem kleinen, aber sehr international ausgerichteten Nischenmarkt. Für gewisse Fertigungsverfahren verfügen wir weltweit über einzigartiges Know-how. Für diese Bereiche finden sich auf dem Markt keine Fachkräfte. Wir sind im Innovationsbereich zwar auch mit Hochschulen in Kontakt. Für firmenspezifische zentrale Dinge sind wir aber darauf angewiesen, unsere Mitarbeiter selbst auszubilden und weiterzuentwickeln.


TECHNISCHE KAUFFRAU

VIELSEITIGE KONTAKTE & SPANNENDE PROJEKTE Als technische Kauffrau ist Fabienne Richli an vielen Orten gefragt: Neuerungen einführen, Abläufe optimieren, die Produktion unterstützen. Langweilig wird es ihr in ihrem Job nie. Aktuell ist sie für ein Jahr in Bulgarien tätig. Am dortigen ­Produktionsstandort hilft sie, Know-how nach Bulgarien zu transferieren, neue Herstellungsverfahren aufzubauen und die bestehenden Produktionsprozesse mittels Lean-Management-Prinzipien effizienter zu gestalten.


SWISSMEM PANORAMA 2014 – BERUFSBILDUNG

25 WUSSTEN SIE, DASS ...

715 Fabienne Richli, was haben Sie in der Berufslehre fürs spätere Berufsleben gelernt? Vor allem die Kombination aus Theorie und Praxis habe ich sehr geschätzt. Ich finde sie auch jetzt noch spannend. Schon in der Lehre hatten wir die Möglichkeit, Ideen gleich in der Realität zu testen und weiterzuentwickeln. Am Ende des Tages sah man, was man gemacht hat und was funktioniert. Dieses Zusammenspiel zwischen Planung, konkreter Umsetzung und Weiterentwicklung ist auch bei meiner aktuellen Tätigkeit sehr wichtig und ein guter Mix.

Personen im Jahr 2012 den eidg. Fachausweis Technische/r Kaufmann/frau erlangten?

Frauen in technischen Berufen, wie erleben Sie das? Ich war schon als Kind an technischen Dingen interessiert. Ich hätte mir aber auch eine Ausbildung als Hochbauzeichnerin vorstellen können. Schlussendlich habe ich dann aber eine

Lehrstelle als Konstrukteurin gefunden. Da mein Stiefvater Baumaschinenmechaniker ist, habe ich schon von klein auf viel mitbekommen. Ich durfte ihn beispielsweise in die Werkstatt begleiten und selbst Dinge ausprobieren. Bei der Arbeit spielt die Frage, ob Frau oder Mann, keine Rolle. Zum Teil fehlt mir aber noch etwas Erfahrung, weshalb ich noch in verschiedene Bereiche hineinsehen möchte.

Tätigkeit und Werdegang

Wie möchten Sie sich weiter entwickeln? Nach meiner Ausbildung zur technischen Kauffrau möchte ich erst mal weitere praktische Erfahrungen sammeln und mich an neue Aufgaben heranwagen. Ich konnte in den vergangenen zwei Jahren bereits beim Aufbau der Produktion in unserer bulgarischen Niederlassung mithelfen und war für Schulungen verschiedentlich direkt vor Ort. Mein einjähriger Aufenthalt wird mir nun neue, spannende Erfahrungen ermöglichen. Eine Herausforderung stellen zum Beispiel die Sprache und die kyrillische Schrift dar. In Englisch und mit einigen bulgarischen Ausdrücken kann ich mich aber schon ganz gut verständigen, auch kenne ich zum Glück schon einige Leute in Sofia. Es wird bestimmt eine spannende Zeit werden!

Akutelle Position – Technische Kauffrau im Bereich Prozess-Engineering bei Reichle & De-Massari AG, Sofia (Bulgarien) Technische Kauffrau im Bereich Prozess-Engineering bei Reichle & De-Massari AG, Wetzikon 2009 – Lehrabschluss Konstrukteurin EFZ Mettler Toledo, Greifensee Zur Firma Reichle & De-Massari (R&M) ist einer der führenden Anbieter von passiven Verkabelungslösungen für hochwertige Kommunikationsnetze.


INTERNATIONALES MANAGEMENT

HIGH-TECH ENTWICKELN UND GLOBAL BETREUEN Windräder, Elektroautos, Züge: Sie alle benötigen für den Betrieb Energieumwandlungssysteme, wie sie Otto Preiss mit seinem globalen Team entwickelt. In seinem technologieintensiven Geschäftsfeld ist ein perma­­nen­ter Austausch von Personen und Wissen mit den Hochschulen gefragt. Eine Wechselbeziehung, die er auch selbst in seiner beruf­lichen Laufbahn praktiziert hat. Aus dem Berufsschüler ist so ein Doktor, aus dem praktisch tätigen Lernenden ein Manager mit internationaler Geschäftsverantwortung geworden.


SWISSMEM PANORAMA 2014 – BERUFSBILDUNG

27 Abschlüsse an Hochschulen

Elektroingenieurwesen Maschineningenieurwesen 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 Universitäre Hochschule

Fachhochschule

Quelle: IngCH

Otto Preiss, was haben Sie aus Ihrer Lehrzeit mitgenommen? Besonders geblieben ist mir wohl ein Verständnis für die Bedürfnisse der Produktion. Als Lernender war ich in verschiedene Abläufe direkt eingebunden. Das Bewusstsein, dass alle Arbeiten erst von jemandem gemacht werden müssen, ist bei mir daher auch heute noch präsent. Für all die Innovationen, die in den Labors entwickelt werden, braucht es letztlich auch Personen, welche sie umsetzen. Durch meinen Werdegang habe ich die Abhängigkeiten sehr konkret erfahren.

Sie haben alle Bildungsstufen durchlaufen. Was waren die besonderen Herausforderungen? Die Durchgängigkeit zwischen den einzelnen Stufen ist grundsätzlich gegeben, aber in einem internationalen Rahmen doch nicht immer ganz einfach. Der Wechsel von einer hiesigen Fachhochschule zu einem amerikanischen Masterstudium verlangte einen individuellen Zusatzeffort, auch jener danach zum Doktorat in der Schweiz brauchte Erklärungen. Speziell war auch, dass ich aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit zum Teil gar älter war als die Professoren. Insgesamt fand ich diese Verschiedenheit aber sehr spannend, es gab immer wieder gute Diskussionen.

Tätigkeit und Werdegang

Wo steht die Ausbildung in der Schweiz? Und wie fördern Sie die Mitarbeitenden? Die Ausbildung in der Schweiz ist gemäss meiner Erfahrung auf einem hohen Niveau. Neben der Qualität ist für uns aber auch die Quantität ein Thema. Wir können nicht alle Fachkräfte in der Schweiz rekrutieren, sondern sind aufs Ausland angewiesen. Nur schon die Internationalität unserer Firma bringt es mit sich, dass unsere Mitarbeitenden aus sehr vielen Nationen stammen und unterschiedlichste Ausbildungen aufweisen. Als Unter­ nehmen versuchen wir, die Mitarbeitenden in ihrer Entwicklung zu fördern, und begrüssen daher auch den Austausch zwischen den verschiedenen Geschäftseinheiten und Ländern. Das bringt natürlich auch einen hohen Wechsel mit sich, den wir mit Zusatzangeboten wie Kinderkrippen und Beratung er­ leichtern. In unseren Teams sind wir auf kulturelle Vielfalt und einen regen Wissenstransfer eingestellt.

Aktuelle Position – Leiter der globalen Geschäftseinheit Power Conversion, ABB Management Services Ltd., Schweiz 2004 – Doktorat, ETH Lausanne 1995 – Master Computer Science, University of Colorado 1985 – Dipl. Elektro-Ingenieur HTL, Brugg-Windisch 1982 – Lehrabschluss als FEAM, Monteur für Fernmeldeund Elektronik-Apparate (heute Elektroniker) Zur Firma Die Firma ABB ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Energie- und Automationslösungen. ABB beschäftigt etwa 150 000 Mitarbeitende in rund 100 Ländern.


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

28

3 | Produktions- und Standortfaktoren

Wechselkursindex 160

Aufwertung des CHF «

150 140 130 120 110 100 90

«

80

2009

2010

2011

2012

2013

Abwertung des CHF

Real (monatlich) Nominal (monatlich) Q uelle: SNB Expor tgewichteter Index von Fremdwährungskursen wichtiger Handelspar tner Indexier t, Januar 1999 = 100

Wechselkurse (in Schweizer Franken) Veränderung in % zum Vorjahr

Land

Währung

2011

2012

2013

Euro-Länder

1 EUR

1,234

1,205

1,231

2,2

USA

1 USD

0,887

0,938

0,927

– 1,2

Grossbritannien

1 GBP

1,421

1,486

1,450

– 2,4

Japan

100 JPY

1,113

1,176

0,951

– 19,1

Brasilien

1 BRL

0,531

0,481

0,431

– 10,4

Russland

100 RUB

3,020

3,019

2,910

– 3,6

Indien

100 INR

1,905

1,757

1,590

– 9,5

China

1 CNY

0,137

0,149

0,150

0,7

Quelle: SNB


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

29

Arbeitskosten in der verarbeitenden Industrie 2012 Euro

Euro

Euro

Norwegen

57,85

37,20

20,64

Schweiz

46,55

29,72

16,83

Schweden

43,99

24,21

19,78

Belgien

41,91

21,01

20,90

D West

38,88

22,12

16,76

Dänemark

38,13

28,17

9,96

Deutschland

36,98

21,16

15,83

Frankreich

36,77

18,61

18,16

Niederlande

36,69

18,67

15,02

Österreich

33,05

17,26

15,79

Luxemburg

30,21

20,46

9,75

Japan

29,56

16,40

13,16

Irland

29,07

19,82

9,25

Italien

27,48

15,46

12,02

USA

25,87

17,16

8,70

UK

25,14

17,97

7,17

D Ost

23,57

14,42

9,15

Spanien

22,41

14,11

10,30

Griechenland

14,61

8,57

6,03

Tschechien

10,15

5,75

4,40

Ungarn

7,65

4,21

3,44

Polen

6,65

4,54

2,11

Rumänien

3,78

2,53

1,25

Bulgarien

2,86

2,08

0,78

0 Stundenlohn

10

20

30

40

50

60

Personalzusatzkosten

Q uelle: Institut der deutschen Wir tschaft, Köln

Wechselkurs-Untergrenze garantiert Stabilität

Die Wechselkursuntergrenze von CHF 1,20 zum Euro hat eine positive Wirkung für die Unternehmen der MEM-Industrie. Für die Unternehmen bedeutete sie eine verlässliche Basis, auf die sie ihre Marktleistungen, Strukturen und Prozesse ausrichten konnten. Das Festhalten an der Wechselkursuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank war auch 2013 angemessen, denn der Schweizer Franken war nach wie vor überbewertet. Zudem zeigten sich keine Anzeichen einer Inflation. Und auch die wirtschaftliche Erholung war noch nicht gesichert.

Der US-Dollar, nach dem Euro zweitwichtigste Handelswährung für die MEM-Industrie, gab gegenüber dem Schweizer Franken im vergangenen Jahr um 1,2% nach. Auch die übrigen Handelswährungen büssten an Wert ein. Besonders stark fiel der Japanische Yen, der sich gegenüber dem Schweizer Franken um 19,1% abschwächte. Der im internationalen Vergleich nach wie vor starke Schweizer Franken führte im längerfristigen Vergleich zu einer relativen Verteuerung der Arbeitskosten. Dies belastet die Standort­ attraktivität des Werkplatzes Schweiz. Während die Stundenlohnkosten in der Schweiz traditionell hoch liegen, musste in den vergangenen Jahren auch bei den Lohnnebenkosten ein Zuwachs verzeichnet werden.


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

30

Innovationsranking 2013

Schweiz

Innovation als Lebenselixier

Die Schweiz stand im Jahr 2013 erneut an der Spitze der Innovationsnationen in Europa. Dies zeigten die Resultate des Innovation Union Scoreboard der EU-Kommission. Eine besondere Stärke der Schweiz liegt dabei im Bereich der wissenschaftlichen Publikationen und der internationalen Patentanmeldungen.

Schweden Deutschland Dänemark Finnland Niederlande Luxemburg Belgien Island

Im EU-Vergleich nur unterdurchschnittlich sind jedoch die innerbetrieblichen Forschungsaktivitäten von kleinen und mittleren Unter­ nehmen sowie deren Forschungs­ zusammenarbeit.

Grossbritannien Österreich Irland Frankreich EU 27 Slovenien Zypern Estland Norwegen

Aufwand für Forschung und Entwicklung

Italien Spanien Portugal

Die Aufwendungen der Privatwirtschaft für innerbetriebliche Forschung und Entwicklung erhöhten sich zwischen den Jahren 2008 und 2012 im Inland von CHF 11 979 Mio. auf CHF 12 819 Mio. Demgegenüber verringerten sich die Aufwendungen in Schweizer Zweigniederlassungen im Ausland leicht von CHF 15 769 auf CHF 15 045 Mio.

Tschechien Serbien Griechenland Slowakei Ungarn Kroatien Malta Litauen Polen Mazedonien 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1

Quelle: Innovation Union Scoreboard 2013

Zwischen 2008 und 2012 hat das Personal, das im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt ist (Vollzeitäquivalente), von 39 832 auf 47 750 zugenommen.


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

31

Aufwand für Forschung und Entwicklung Finanzieller Aufwand in der Schweiz 2012* Branchenanteile in %

Übrige Branchen 34%

MEM-Industrie 32%

Nahrungsmittel 1%

Total: CHF 12 819 Mio. Total MEM-Industrie: CHF 4 081 Mio.

Chemie/Pharma 34%

* Q uelle: BFS, Intramuros-F+E-Anwendungen In der MEM-Industrie werden Metalle, Maschinenbau, Hochtechnologieinstrumente sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (Teil Fabrikation) zusammengefasst. Nur Privatwir tschaft

F+E-Personal nach Wirtschaftszweig Anzahl Forschende nach Wirtschaftszweig in der Schweiz 2012* Branchenanteile in %

Übrige Branchen 34%

Nahrungsmittel 1%

Total in Vollzeitäquivalenten: 19 199 Gesamtbestand F+E-Personal in Vollzeitäquivalenten: 47 750 * Q uelle: BFS In der MEM-Industrie werden Metalle, Maschinenbau, Hochtechnologieinstrumente sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (Teil Fabrikation) zusammengefasst.

MEM-Industrie 40%

Chemie/Pharma 25%


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

32

Energieverbrauch Swissmem-Mitglieder in Terajoule = 280 000 kWh

Energie als wichtiger ­ Standortfaktor

30 000 25 000 20 000 15 000 10 000 5 000 0 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Total Elektrizität Gas Erdölprodukte Quelle: Swissmem

CO2-Emissionen Swissmem-Mitglieder in Tonnen CO2 1 000 000 800 000 600 000 400 000 200 000 0 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Total Erdölprodukte Gas Kohle/Koks Quelle: Swissmem

Der Energiebedarf der SwissmemMitgliederfirmen hat 2013 im ­Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen. Erzielte Einsparungen wurden teilweise kompensiert durch eine leicht verbesserte Konjunktur­ lage sowie die kühlere Witterung. Der seit 1990 zu beobachtende Abwärtstrend beim Energiebedarf setzt sich weiter fort, wenn auch mit allmählich ab­flachendem Kurvenverlauf. Seit 1990 ist der Energiebedarf der MEM-­ In­dustrie insgesamt um rund 40% zurückgegangen. Auch der CO2-Ausstoss folgt lang­ fristig einem ausgeprägten Ab­ wärtstrend. Im Jahr 2013 lagen die Ge­samtemissionen der SwissmemMitglied­firmen um rund 51% tiefer als im Jahr 1990. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der CO2-Ausstoss dagegen praktisch unverändert. Der Heizölverbrauch hat im Vorjahresvergleich aufgrund der kühleren Witterung geringfügig zugenommen, verbleibt aber auf äusserst tiefem Niveau. So wurden 2013 88% weniger Heizöl verbraucht als 1990, und sein Anteil am Gesamtenergieverbrauch betrug weniger als 6%. Wichtigste Energieträger für die MEM-Industrie bleiben Elektrizität mit einem Anteil von unverändert rund 52% sowie Erdgas, das mittlerweile für knapp 35% des Energiebedarfs aufkommt. Alternative Energieträger wie Fernwärme, Holz oder Abfälle spielen weiterhin eine untergeordnete Rolle und bewegen sich im einstelligen Prozentbereich.


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

33

Europäische Industriestrompreise 2013 CHF /kWh, Mittelspannung

Italien Deutschland Irland Slowakei Griechenland Litauen Spanien EU 27 Grossbritannien Schweiz Portugal Lettland Österreich Belgien Dänemark Tschechische Republik Luxemburg Ungarn Slowenien Niederlande Kroatien Türkei Norwegen Frankreich Polen Rumänien Schweden Finnland 0 0.04 0.08 0.12 0.16 0.20 0.24

Quellen: EnergyOn AG

Wussten sie, dass …

Swissmem-Mitgliedfirmen ihre CO2 -Emissionen seit dem Jahr 1990 um über

51% reduzierten?


Swissmem Panorama 2014 – Produktions- und standortfaktoren

34

Gesamtschweizerische Streikstatistik 1) Ungefähre Anzahl verlorene Arbeitstage

Jahr 2002

Zahl der Arbeitskonflikte 4

Zahl der betroffenen Betriebe 535

Höchstzahl der beteiligten Arbeitnehmer 21 947

2003

9

189

8 111

6 141

2004

8

1 117

24 399

38 915

2005

5

11

338

1 392

2006

3

4

635

7 870

2007

2

571

5 083

7 083

2008

8

59

10 160

13 844

2009

3

3

159

395

2010

3

3

107

2 287

2011

7

10

1 007

2 837

2012

6

46

2 697

2 382

Durchschnitt gesamte Schweiz 2002 bis 2012

5

232

6 786

9 508

21 447

Q uelle: BFS; keine neueren Daten verfügbar 1) Streiks, die mindestens einen Arbeitstag dauer ten

Neuer Gesamtarbeitsvertrag in der MEM-Industrie

Die Anzahl der Arbeitskonflikte liegt in der Schweiz mit durchschnittlich 5 pro Jahr weit unter dem internationalen Niveau. Der Grund liegt in der jahrzehntealten Tradition der Sozialpartnerschaft, die in Gesamtarbeitsverträgen (GAV) klare Regeln für die Konfliktbeilegung fixiert und damit Kampfmassnahmen, wie z.B. Streiks, ausschliesst. Mitte 2013 einigten sich die Sozialpartner der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie auf einen neuen GAV. In der erzielten Einigung profitieren die Unternehmen von einer erhöhten Flexibilität der Arbeitszeit zur Anpassung an die zunehmenden Marktschwankungen. Im Gegenzug wurden

erstmals regional differenzierte Lohnuntergrenzen im GAV verankert. Der bereits zuvor fortschrittliche GAV in der MEMIndustrie wurde weiter modernisiert und den Entwicklungen der Gesellschaft angepasst. Der neue GAV trat am 1. Juli 2013 in Kraft und bleibt bis zum 30. Juni 2018 gültig. Das Bild der MEM-Industrie ist insgesamt geprägt durch Mikro-Unternehmen (Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitenden) und KMU (10 bis 250 Mitarbeitende). Sie bilden den Hauptharst der Branche. Berücksichtigt man die Anzahl der Beschäftigten, so sind es vor allem die mittleren und die Grossbetriebe, die ins Gewicht fallen.


Swissmem Panorama 2014 – branchenstruktur

35

4 | Branchenstruktur

Betriebsgrössenstruktur Betriebsgrössenstruktur 2011 der MEM-Industrie

nach Anzahl Unternehmen

nach Anzahl Beschäftigter

Kleinbetriebe 20%

Grossbetriebe 33%

Mittelbetriebe 7%

Mikro-Unternehmen 10%

Grossbetriebe 1% Kleinbetriebe 22% Mikro-Unternehmen 72%

Mittelbetriebe 35%

Q uelle: BFS, Jahr 2011 VZÄ: Vollzeitäquivalente Mikro-Unternehmen: 0 bis 9 VZÄ, kleine Unternehmen: 10 bis 49 VZÄ, mittlere Unternehmen: 50 bis 250 VZÄ, grosse Unternehmen: 250+ VZÄ

Betriebsgrössenstruktur der MEM-Industrie Kleine Mikro-Unternehmen Unternehmen 2001 Metallerzeugung und -bearbeitung Herst. von Metallerzeugnissen

2011

2001

Mittlere Unternehmen 2011

2001

Grosse Unternehmen 2011

2001

Gesamtbestand 2011

2011

150

155

75

79

46

40

19

17

291

6 095

6 340

1 425

1 416

261

270

23

20

8 046

1 339

1 450

507

527

262

276

67

74

2  327

544

591

193

207

85

65

32

33

896

1 398

1 458

670

635

287

308

69

48

2 449

Herst. von Datenverarbeitungsgeräten, elektr. und optischen Erzeugnissen Herst. von elektrischen Ausrüstungen Maschinenbau Herst. von Automobilen und Automobilteilen

147

155

48

44

16

11

4

7

217

Sonstiger Fahrzeugbau

161

205

24

32

12

9

4

6

252

9 834

10 354

2 942

2 940

969

979

218

205

14 478

Total

Q uelle: BFS


Swissmem Panorama 2014 – branchenstruktur

36

Personalstruktur in %

nach Geschlecht

2010

2011

2012

2013

Frauen

17,6

17,6

17,7

17,4

Männer

82,4

82,4

82,3

82,6

nach Tätigkeitsbereich

2010

2011

2012

2013

15,1

15,4

15,9

16,2

5,6

6,1

6,4

6,5

Administration/Finanzen/Dienste Verkauf/Marketing Informatik

4,1

3,9

4,5

4,2

Produktion/Montage/Unterhalt

51,0

47,9

45,2

45,2

For­schung/Entwick­lung/Projektierung

16,7

18,3

19,6

19,9

Technischer Aussendienst/Instruktion

7,5

8,2

8,4

8,1

Quelle: Swissmem

Wussten Sie, dass ...

5%

der Lehrstellen in Swissmem-Unternehmen im Jahr 2013 nicht besetzt werden konnten?

Verstärktes Engagement für den Nachwuchs notwendig

In der MEM-Industrie herrscht schon seit Jahren ein Fachkräftemangel. Dieser Befund wurde in einer Umfrage des Institutes BAKBasel im Herbst 2013 einmal mehr bestätigt. In der MEM-Branche haben 75% der Firmen Schwierigkeiten, Fachkräfte zu rekrutieren. Mehr als jedes vierte Unternehmen in der MEM-Industrie (28%) hat offene Stellen für Fachpersonal, die sie nicht besetzen können. Dieser Fachkräftemangel ist in der MEM-Industrie nicht nur bei internationalen Fachspezialisten, sondern auf allen Stufen feststellbar. Deshalb sind die Pflege der dualen Berufsbildung sowie weitere Investitionen in die Bildung zentrale Themen für die MEM-Industrie. Der Kampf um Lernende wird sich aus demographischen Gründen in den nächsten Jahren weiter verstärken. Deshalb müssen die Nachwuchsförderung und die Anstrengungen, junge Menschen für die Industrie zu begeistern, weiter verstärkt werden. Neben dem Nachwuchs gibt es vor allem bei

den Frauen und in der Altersgruppe «50+» noch viel brach liegendes Potenzial für die Industrie, das in den nächsten Jahren gezielt ausgeschöpft werden muss. Die MEM-Branche bildet über 20 000 Lernende aus und ist damit eine der grössten Ausbildnerinnen in der Schweiz. Allein in den Swissmem-Unternehmen waren im Jahr 2013 insgesamt 9 096 Lernende in Ausbildung. Mit 3 054 Lehrverhältnissen bildet dabei der Bereich Maschinenbau den grössten Ausbildungssektor. In den von Swissmem betreuten Berufen (Maschinenbau, Automation, Anlagen- und Apparatebau, Elektronik, Kon­ struktion, MEM-Kaufleute) hat der Bestand an Lernenden trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld leicht zuge­ nommen: Zwischen den Jahren 2009 und 2012 stieg die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse von 17 762 auf 17 795.


Swissmem Panorama 2014 – branchenstruktur

37

Berufslernende nach Berufsgruppen 2013 Branchenanteile in %

Betriebswirtschaft 15%

Informatik 6%

Anlagen- und Apparatebau 4%

Andere Berufe 9%

Elektronik 7%

Konstruktion 13% Maschinenbau 34% Automation 12%

Quelle: Swissmem; Bestände in Swissmem-Mitgliedunternehmen

Berufslernende Gesamt­ bestand

Neu eingestellte Berufslernende Berufsfeld

2010

2011

2012

2012

Maschinenbau: Polymechaniker, Produktionsmechaniker, Mechanikpraktiker

2 275

2 310

2 145

7 572

Automation: Automatiker, Automatikmonteure

1 007

1 052

1 025

3 471

Konstrukteure

521

519

561

2 026

Elektroniker

554

574

547

1 930

Anlage- und Apparatebauer

259

260

237

944 1 852

MEM-Kaufleute

617

644

613

Informatiker

1 689

1 737

1 873

6 311

Total

6 922

7 096

7 001

24 106

Quelle: BFS (keine neueren Daten verfügbar); Bestände nach Berufsgruppen in allen Branchen


Swissmem Panorama 2014 – die MEM-Industrie im internationalen kontext

38

5 | Die MEM-Industrie im internationalen Kontext

Personalbestand der Schweizer Industrie im Ausland 1 600 000 1 400 000 1 200 000 1 000 000 800 000 600 000 400 000 200 000 0

2003

2004

Gesamte Industrie

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

davon MEM-Industrie

Q uelle: SNB

Personalbestand gesamte Industrie nach Weltregionen Region

2010

2011

2012

Anteil in %

510 813

519 674

517 512

36,5

46 027

48 367

51 714

3,6

Europa

556 841

568 040

569 226

40,1

Nordamerika

202 903

216 878

222 691

15,7

Mittel- und Südamerika

141 062

147 982

157 705

11,1

Asien

307 711

382 431

403 662

28,4

Afrika

42 904

42 728

42 546

3,0

Ozeanien

21 105

23 254

23 045

1,6

1 272 525

1 381 312

1 418 874

100,0

EU Übriges Europa

Total

Quelle: SNB


Swissmem Panorama 2014 – die MEM-Industrie im internationalen kontext

39

Personalbestand ausländischer Industriefirmen in der Schweiz 180 000 160 000 140 000 120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000 0

2004

2005

Gesamte Industrie

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

davon MEM-Industrie

Q uelle: SNB

Erhöhter Personalbestand im Ausland

Zwischen den Jahren 2009 und 2012 erhöhten die Unternehmen der MEM-Industrie ihren Personalbestand im Ausland von 473 462 auf 547 511 Beschäftigte (+16%). Der Aufbau lief parallel zu einer Zunahme der Vollzeitbeschäftigten im Inland. Diese erhöhten sich im gleichen Zeitraum von 332 411 auf 335 552 (+1%). Der Anstieg der Arbeitsplätze im Ausland ist somit markant. Der stärkste Personalaufbau erfolgte in Asien. Die Anzahl der Industriebeschäftigten erhöhte sich innerhalb von 10 Jahren von 175 552 auf 403 662 Beschäftigte, was einem Zuwachs von 130% entspricht. Trotz schwierigem Umfeld fand in der Schweiz in diesen Jahren unter dem Strich kein Stellenabbau statt. Diese Zahlen stützen die These, dass ein verstärktes Engagement im Ausland nicht zu einem Abbau im Inland führen muss. Insgesamt beschäftigte die Schweizer MEM-Industrie weltweit 883 063 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz verharrten im Jahr 2012 auf Vorjahresniveau. Der Personalbestand bei

ausländischen MEM-Firmen in der Schweiz in der MEM-Industrie erhöhte sich um 0,1% auf 91 256 Beschäftigte. In Mehrjahresvergleich hat bei den Beschäftigten der Gesamtindustrie, die in ausländischen Unternehmen in der Schweiz arbeiten, ein ausgeprägter Aufbau stattgefunden. Zwischen 2004 und 2011 erhöhte sich dieser um 26,8% auf 157 220 Beschäftigte. Zwischen 2011 und 2012 verringerte sich der Personalbestand allerdings leicht um 0,4% auf 156 750 Beschäftigte. Aus diesen Zahlen lässt sich schliessen, dass der Werk- und Denkplatz Schweiz trotz der zuletzt schwierigen Jahre noch immer ein attraktiver Standort für die Industrie ist. Allerdings sind die guten wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und der liberale Arbeitsmarkt aufgrund diverser politischer Vorstösse unter Druck. Es besteht die Gefahr, dass sich die Standortattraktivität in den kommenden Jahren spürbar verschlechtert.


Swissmem Panorama 2014 – die MEM-Industrie im internationalen kontext

40

Kapitalbestand der Schweizer Industrie im Ausland in Mio. CHF 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 0

2005

2006

Gesamte Industrie

2007

2008

2009

2010

2011

2012

davon MEM-Industrie

Quelle: SNB

Kapitalbestand gesamte Industrie nach Weltregionen Region EU Übriges Europa Europa

2010

2011

2012

Anteil in %

116 592

117 934

114 118

34,5

28 885

23 937

24 595

7,4

145 477

141 871

138 713

41,9

Nordamerika

66 274

85 715

89 455

27,1

Mittel- und Südamerika

40 686

33 162

37 377

11,3

Asien

39 067

45 494

56 457

17,1

Afrika

3 254

2 988

3 020

0,9

Ozeanien

4 802

5 084

5 373

1,6

299 560

314 314

330 394

100,0

Total

Quelle: SNB


Swissmem Panorama 2014 – die MEM-Industrie im internationalen kontext

41

Kapitalbestand ausländischer Firmen in der Schweiz in Mio. CHF 125 000 100 000 75 000 50 000 25 000 0

2005

2006

Gesamte Industrie

2007

2008

2009

2010

2011

2012

davon MEM-Industrie

Q uelle: SNB

Hoher Anstieg der Direktinvestitionen in Asien

Der Kapitalbestand der MEM-Industrie im Ausland erhöhte sich 2012 leicht stärker (+5,5%) als jener der Gesamtindustrie (+3,1%). Im Jahr 2012 betrug der Anteil der MEM-Industrie am gesamten industriellen Kapitalbestand im Ausland 28,1%. Im Mehrjahresvergleich nahmen die Investitionen der Industrie im Ausland vor allem seit dem Jahr 2004 markant zu. Der Kapitalbestand der Gesamtindustrie lag 2012 um CHF 170 Mrd. oder 106% höher als 2004. Zwischen dem Jahr 2011 und 2012 fand eine Verlagerung des Kapitalbestands von Europa nach Asien statt. Während sich der Kapitalbestand der Gesamtindustrie in europäischen

Ländern um CHF 8,3 Mrd. (–5,6%) verringerte, nahm er in Asien um CHF 10,6 Mrd. (+23,2%) zu. Insgesamt hat zwischen 2004 und 2012 in Asien ein Kapitalaufbau von CHF 55,4 Mrd. (+296%) stattgefunden, was die zunehmende Bedeutung dieser Märkte für die MEM-Industrie deutlich unterstreicht. Die ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz lagen im Jahr 2012 in der MEM-Industrie auf höherem Niveau (+13,1%) als im Vorjahr. Seit dem Jahr 2004 nahm der ausländische Kapitalbestand in Schweizer Industrieunternehmen um 170% zu.


Swissmem Panorama 2014 – die MEM-Industrie im internationalen kontext

42

Die wichtigsten Maschinenexportländer 2012 Rang 1 Rang 2 Rang 3 Rang 4 Rang 5 Rang 6 Rang 7 Rang 8 Rang 9 Rang 10 Rang 11 Rang 12 Land

D

USA

CHN

JPN

I

F

KOR

GB

NL

SIN

B

CH

Berechnungsgrundlage: Euro Quelle: VDMA; Maschinenbau, ohne Büro- und Informationstechnik

Rangliste ausgewählter Produktbereiche 2012 Rang 1 Rang 2 Rang 3 Rang 4 Rang 5 Rang 6 Rang 7 Rang 8 Rang 9 Rang 10 Rang 11 Rang 12 Papierverarbeitungsmaschinen D

I

CHN

CH

USA

JPN

F

TPE

NL

UK

E

KOR

Verpackungsmaschinen

I

CHN

USA

CH

F

JPN

SWE

E

NL

A

TPN

D

Werkzeugmaschinen

JPN

D

TPE

USA

CH

CHN

KOR

E

A

F

B

GB

Textilmaschinen

D

JPN

CHN

I

CH

F

USA

KOR

CZ

IND

B

E

Nahrungsmittelmaschinen

D

I

NL

USA

CHN

CH

DK

F

JPN

GB

A

E

Waagen

CHN

D

JPN

USA

GB

CH

I

NL

SIN

MEX

F

KOR

Druckereimaschinen

D

JPN

USA

ISR

I

GB

CHN

CH

F

NL

A

TPE

Turbinen

USA

D

JPN

I

GB

CHN

F

CH

MEX

NL

CAN

SIN

Präzisionswerkzeuge

D

JPN

CHN

KOR

USA

I

NL

CH

A

SIN

B

SWE

Kompressoren/Vakuumtechnik D

USA

CHN

I

JPN

B

F

CH

GB

NL

MEX

KOR

Kunststoff-/Gummimaschinen D

JPN

CHN

I

A

USA

TPE

F

CAN

CH

KOR

NL

Quelle: VDMA; CHN: China, TPE: Taiwan

Wussten sie, dass ...

die Schweiz

Rang 2

belegt, betrachtet man die Maschinenexporte pro Kopf der Bevölkerung?


Swissmem Panorama 2014 – die MEM-Industrie im internationalen kontext

43

Maschinenexporte pro Einwohner 2012 in 1000 Euro

Singapur Schweiz Österreich Luxemburg Dänemark Belgien Schweden Niederlande Finnland Italien Tschechien Slowenien Norwegen Japan Slowakei Estland Südkorea Taiwan Ungarn 0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 Quelle: VDMA

Die Schweiz – ein führendes Maschinenexportland

In absoluten Zahlen gerechnet, nahm die Schweiz im Jahr 2012 Rang 12 unter den wichtigsten Maschinenexportländern der Welt ein. Betrachtet man die Exporte pro Kopf der Bevölkerung, so liegt die Schweiz hinter Singapur auf Rang 2. In zahlreichen Produktbereichen gehören Schweizer Unter­nehmen zu den weltweit führenden Anbietern. Die Kombination aus Innovation, hoher Fertigungsqualität und erstklassigem Service führt dazu, dass sich die Schweizer Unternehmen erfolgreich auf den Weltmärkten behaupten können.

Vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen zeichnen sich durch eine Konzentration auf wenige Nischenmärkte bei gleichzeitig hoher Dienstleistungsorientierung aus. Stabile politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, erstklassige Infrastruktur, die Verfügbarkeit von Fachkräften sowie die hohe Qualität der Hochschulen sorgen zudem dafür, dass diverse multinationale Unternehmen ihre Konzernaktivitäten weiterhin in der Schweiz angesiedelt haben. Ein liberaler Arbeitsmarkt und ein innovationsfreundliches Umfeld sind weitere wichtige Voraussetzungen, damit die Unternehmen der MEM-Industrie auch künftig erfolgreich in der Schweiz produzieren und ihre Erzeugnisse in die Weltmärkte exportieren können.


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