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Gärtnern fürs Gemüt

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Ich bin Hanspeter

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Ein grosser Schrebergarten ist zu zweit kaum zu bewältigen: Wie aus sechs einander unbekannten Menschen ein Kollektiv entstand, das nicht nur im wortwörtlichen Sinn Früchte trägt.

Ein Schrebergarten? Wie bünzlig! Franziska hielt ursprünglich nicht viel von Kleingartenanlagen. Und doch sehnten sie und ihre Freundin Julia sich nach einem eigenen Fleckchen Natur, auf dem sie nachhaltiges und saisonales Gemüse anbauen könnten. Darum liessen sich die beiden am Ende dennoch auf die Warteliste für einen Schrebergarten am Zürcher Friesenberg eintragen – und kamen nach vier Monaten unverhofft schnell zu ihrem Glück: einer 200 Quadratmeter grossen Parzelle. Sie pflanzten ein, säten an und gruben um. Und stellten nach einem Jahr fest: Es ist zu viel. «Wir waren überfordert, die Gartenarbeit war zu zweit zusätzlich zu unseren Jobs kaum zu stemmen», sagt Franziska, die beruflich als

Art-Director arbeitet. «Und wenn der Garten zum Stressfaktor wird, macht die Arbeit auch keine Freude mehr.» Kurzerhand suchten sie via Inserat Gleichgesinnte – mit Erfolg. Mittlerweile kümmern sich sechs Naturfreundinnen und -freunde um den Schrebergarten, darunter zwei Landschaftsgärtnerinnen. Sie organisieren sich in einer WhatsApp-Gruppe und treffen sich, wann immer es geht. Der Mittwochabend gilt jedoch als fixer Termin:

Dann kommen alle zusammen, tauschen sich aus, plaudern, fachsimpeln und packen mit an.

«Das hat sich sehr natürlich und gut entwickelt», erzählt Franziska, «es macht einfach richtig Spass.»

Die Gruppe mit dem grünen Daumen agiert als

Kollektiv: Alle haben die gleichen Rechte, man entscheidet gemeinsam und redet offen miteinander. «Menschlich passt es total», sagt die 43-Jährige. Aus der wild zusammengewürfelten Truppe ist mittlerweile eine Gartenfamilie geworden. Alphatierchen gibt es in dieser Gemeinschaft keine, jeder und jede bringt sich nach Interesse und Spezialgebiet ein, was dazu beiträgt, dass es nicht nur im wortwörtlichen Sinn überall spriesst und blüht. «Ich kümmere mich zum Beispiel um die Tomaten», sagt die Gruppengründerin. Momentan diskutiert das Kollektiv gerade, ob ein neues Gartenhäuschen hermuss, weil das derzeitige, bunt gestrichene langsam auseinanderfällt. Stolz sind sie auch auf ihr Spargelbeet, das aber wohl erst nächste Saison prächtige Ernte liefern wird. Diese wird dann ebenfalls demokratisch aufgeteilt, denn wer mithilft, bekommt auch etwas zurück. Das gilt auch fürs Gemüt.

Die Schrebergartengruppe ist sich einig: An der frischen Luft mit den Händen zu arbeiten tut gut, sowohl physisch als auch psychisch. Es entspannt, hält beweglich und liefert einen wertvollen Ausgleich zum oft stressigen Alltag. Das belegen sogar wissenschaftliche Studien. «Wenn ich mit meiner Hündin Szofi total verdreckt und erschöpft nach Hause laufe, ist das ein grossartiges Gefühl», bestätigt Franziska, die tagsüber viel am Computer arbeitet. «Und es ist einfach toll, abends im Garten zu sitzen und in eine selbst angepflanzte Tomate zu beissen.»

EXPERTINNENTIPP

Maltagliati-Holzner, Fachärztin für Dermatologie bei Medgate

«Vorsicht beim Behandeln von Herpes mit Hausmitteln wie Zahnpasta, Alkohol oder Essig. Diese trocknen die Haut so stark aus, dass die Kruste immer wieder aufbricht. Das erschwert die Heilung und kann zu bakteriellen Infektionen führen. Und bei wärmenden Elektrostiften fehlt bisher der Wirkungsnachweis. Wichtig: Eine Herpesinfektion kann Neugeborenen, Immunsupprimierten sowie Menschen mit Neurodermitis gefährlich werden. Deswegen hier mit akuten Fieberbläschen besser den Kontakt meiden.»

Was hilft bei Fieberbläschen?

Fieberbläschen – auch Lippenherpes genannt –sehen unschön aus, kommen grundsätzlich unpassend und sind vor allem schmerzhaft. Verantwortlich ist das Herpes-simplex-Virus Typ 1, das über 90 Prozent der Weltbevölkerung in sich tragen. Ist Herpes einmal ausgebrochen, wird man das Virus nie wieder los und kann es über Besteck, Geschirr oder Körperkontakt weitergeben. Meist hält unser Immunsystem die Herpesviren in Schach. Ist es allerdings geschwächt, etwa durch eine Erkältung, werden die Viren aktiviert und können sich auf und an den Lippen, in der Mundhöhle, in der Nase oder sogar in den Augen ausbreiten. Ausmerzen kann man sie nicht, aber: Antivirale Heilpflanzen wie Zitronenmelisse oder Hamamelis haben, auf die betroffene Stelle mit einem Wattestäbchen aufgetragen, einen austrocknenden Effekt und können mildernd wirken. Am besten hilft der Extrakt der Pflanze. Auch Kälte mögen Herpesviren nicht: dazu einen Eiswürfel in ein Handtuch wickeln und damit die Wunde sanft massieren.

Wo Hausmittel sonst noch helfen: sanitas.com/ hausmittel

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