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Sauber, sauberer, am saubersten

Wann Keime hilfreich sind und wann gefährlich: sanitas.com/ hygiene

Text Susanne Wagner

Supersaubere Luft zu Hause dank Luftfiltern, die man via App oder Sprachsteuerung bedienen kann, oder Staubsaugern, die dem Gesundheitsfeind Staub den Garaus machen und durch hocheffiziente Partikelfilter 99,9 Prozent der Schwebeteilchen entfernen sollen. Diese HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter) reinigen die Luft mittels eines feinen Netzes, das die Partikel einfängt, damit sie nicht wieder zurück in die Luft gelangen. Andere Sauger arbeiten mit LED-Licht oder Laserstrahl: Sie leuchten die Staubpartikel knapp über dem Boden richtig aus, um wirklich alle zu erwischen. Aber: Ist eine normale Menge Hausstaub für Menschen ohne Allergien überhaupt so dramatisch? Ist unsere Raumluft tatsächlich neuerdings nicht mehr sauber genug?

Ab und an Fenster öffnen

Für die Raumluft zu Hause gebe es keine idealen Werte und es fehlten auch die Messgeräte dafür, ordnet Thomas Rothe, Leitender Arzt der Pneumologie am Kantonsspital Graubünden, das Thema ein. Wer es aber ganz genau nimmt, dem rät er: «Luftfilter sollten von einer wissenschaftlichen Stelle oder einem angesehenen Institut wie der Empa geprüft sein.» Was er hingegen für Allergiker empfehlen kann, sind Luftwäscher, also eine Kombination aus Luftbefeuchter und Luftreiniger in einem Gerät: Sie reinigen die Luft von Staubpartikeln und Pollen mit einem Turbinensystem und befeuchten sie gleichzeitig. Effektiv sind seiner Ansicht nach auch Luftreiniger mit HEPA-Filter, die alle zwei Stunden die Raumluft reini- gen. So können beispielsweise Pollenallergiker auch einmal die Fenster öffnen. «Es wäre aber ein ‹Overkill› zu sagen, jeder brauche so etwas», erklärt Rothe.

Aufs richtige Mass achten

Die Luftqualität in der Schweiz ist in den letzten Jahrzehnten dank der Luftreinhaltepolitik wieder besser geworden. Was aber nichts daran ändert, dass durch den Feinstaub aus Verkehr, Heizungen und Industrie Krankheiten wie Asthma ausgelöst werden – insbesondere bei den noch nicht vollständig entwickelten Lungen von Kindern und Jugendlichen. Das zeigt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA). «Wir gehen davon aus, dass allergisches Asthma durch die Umweltbelastung verstärkt wird», sagt der Lungenfacharzt. Sorgen bereiten ihm auch die immer kleineren Feinstaubpartikel in der Luft, die tiefer in die Lunge eindringen und möglicherweise weitere Schäden verursachen können – diese sind aber eher ausserhalb der eigenen vier Wände ein Problem.

Thomas Rothe empfiehlt, zwischen angemessener Sauberkeit und übermässiger Reinlichkeit zu unterscheiden: «Regelmässiges Staubsaugen, Wischen und Lüften reichen in der Regel völlig aus, um eine saubere und gesunde Umgebung zu schaffen.» Es sei nicht notwendig, zu Hause jedes kleinste Staubkorn zu entfernen oder Desinfektionsmittel in grossem Umfang einzusetzen. Mit anderen Worten: Ein entspannterer Umgang mit Staub zu Hause macht den Gesundheitsalltag deutlich einfacher.

Expertentipp

Dr. med. Johannes Trück, Abteilungsleiter Allergologie und Leitender Arzt Immunologie des Universitäts-Kinderspitals Zürich

«Wenn es um die Gesundheit von Kindern geht, ist ein vernünftiges Mass an Gelassenheit das Wichtigste. Denn übermässig sterile Bedingungen sind für die Entwicklung des kindlichen Immunsystems nicht förderlich, wie bereits Studien aus den 1990erJahren mit ländlichen und städtischen Kindern belegen. Eine vernünftige Reinigung ohne übermässige Sterilität kann im Gegenteil dazu beitragen, ein gesundes Immunsystem zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.»

Wie können wir gemeinsam Gesundheitskosten sparen?

Was tut Sanitas, um die Kosten zu senken?

Vorbeugen ist besser als heilen – auch aus finanzieller Sicht. Deshalb unterstützen wir unsere Versicherten mit digitalen Angeboten im Sanitas Portal dabei, gesund zu leben. Falls Sie doch einmal krank werden, bieten wir dort auch schnelle Hilfe, um unnötige Arztbesuche oder falsche Therapien zu vermeiden – mit einem Symptom-Check zum Beispiel, dem Guide für mentale Gesundheit oder unserer Gesundheitsberatung. Und in gesundheitlich schwierigen Lagen ist unser Case Management für Sie da, begleitet den Genesungsprozess und behält den Überblick über die Kosten. Andererseits stecken wir viel Energie in Rechnungskontrollen, um ungerechtfertigt hohe oder nicht versicherte Leistungen zu identifizieren. Und wir verhandeln regelmässig mit Leistungserbringern (z.B. Spitälern) die Tarife neu.

Und was können Sie beitragen?

Notfallbesuche treiben die Gesundheitskosten in die Höhe. Wenden Sie sich im Krankheitsfall zuerst an die Hausarztpraxis, die telemedizinische Hotline oder suchen Sie in einer Apotheke Rat, bevor Sie ins Spital gehen. Das ist deutlich günstiger. Steht eine grössere Behandlung an, lohnt es sich – auch finanziell –, eine Zweitmeinung einzuholen. Brauchen Sie Medikamente, sind Generika statt Originalpräparaten eine gute und preisgünstigere Alternative. Gut zu wissen: Aufnahmen wie Röntgen-, MRI- oder CT-Bilder und alle Untersuchungsergebnisse (z.B. Laborwerte) gehören Ihnen. Nehmen Sie diese zu Arztbesuchen mit! So können Sie doppelte und damit unnötige Untersuchungen vermeiden.

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