MQ Management und Qualität

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Ressourcen richtig einteilen


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APROPOS

INHALT

Liebe Leserinnen und Leser

50 JAHRE SAQ «Software bestimmt unser Leben»

Ob fallende Kurse, Kostensteigerungen oder sonstige trübe Vorzeichen: Alles im Auge behalten zu können, eine schiere Unmöglichkeit. Für wichtige Projekte möchte man jedoch den Aufwand möglichst abschätzen können. Es passiert jedoch nicht selten, dass zwar Investitionspunkte definiert, die eigentliche Ablauforganisation aber missachtet wird. Ein mögliches Szenario: Eine EU-Bürgerin möchte in eine schöne Ecke der Schweiz ziehen, weswegen sie erste Vergleiche anstellt. Die in der Schweiz typisch kursierenden Sprachvarianten nehmen bei der englisch sprechenden Spezialistin sekundären Charakter ein. Infrastrukturelle Begebenheiten und hohe Lebenskosten schüren ihr Interesse. Eigentlich motiviert sie nur eine Zeile, ihren Lebensmittelpunkt zu verschieben: «Die Schweiz ist das glücklichstes Land der Welt», heisst es im World Happiness Index 2015 in einer Medienmitteilung des UN-Netzwerks für nachhaltige Entwicklung. «Unvergleichlich, wie die Schweizer und Schweizerinnen Neutralität und Souveränität steuern», könnte die Mitzwanzigerin, die vielleicht in Athen studierte, denken.

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Von Thomas Berner

BUSINESS EXCELLENCE Im Schatten des Überflusses

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Von Max Twerenbold

Lean als nachhaltiges Rezept

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Von David Moser

Verstärkte Anforderungen an die Ergebnis- und Prozessorientierung

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Von Lothar Natau und René Wasmer

SAQ/SAQ-QUALICON AG

Verbandsnachrichten

RISIKEN MANAGEN Energie- und Umweltmanagement zahlen sich aus

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Von Beatrice Suter

In zehn Schritten zur ganzheitlichen Risikosteuerung für Gemeinden

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von Yvonne Dietiker und Stefan Hunziker Weiter verlockt sie eine Aktualität respektive ein Ranking, in Zürich würden die höchsten Gehälter überwiesen. Schliesslich bewirbt sich die Bacholerandin bei einer Zürcher Kreditanstalt als Assistentin des Bereichsleiters. Sie erhält den Prestigejob, ebenso eine berückend schöne Wohnung in Zürich West. – Sie quittiert jedoch bereits nach nur 13 Monaten die verantwortungsvolle Stelle. Zum einen, weil ihre Chefs Briefings in einer für sie grobmaschigen Dialektsprache formulieren, zum anderen, weil ihr die ersten anfallenden Fiskalbeiträge, speziell die Quellensteuer für EU-Bürger, einen Strich durch ihren Einkommensplan ziehen. Gewiss, steigende Ausgabenpunkte sollte niemand, besonders ausländische Mitarbeitende unterschätzen. Indes müssen Führungsleute vor einer anhaltenden Neu-Organisation klare Zielvorgaben und gegebene Ressourcen definieren und gut einteilen können. Selbstverständlich kann niemand alle Unwägbarkeiten berücksichtigen. Unglücklicherweise fallen jedoch nicht wenige Projekte zwischen Stuhl und Bank, Prozesse zwischen Ideal und Realität. Hingegen nie nur mittels eindimensionalen Beliebtheitsbarometern sollten wichtige Nachhaltigkeits- und Innovationsanpassungen definiert werden. Schliesslich bezieht sich Ressourcen Management auf ökologische, ökonomische und soziale Bereiche. Anstelle sich an Leerläufen oder Gerüchten zu reiben, wäre es besser, sich an Werten, allein schon an Projekten mit dem richtigen Weitblick zu orientieren.

QUALITÄT SICHERN Ein integrer Überblick über das Internet der Dinge Erhöhte Produktionssicherheit dank erweitertem Qualitätsmanagement

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Von Beni Krieger

Glasklare Verbesserungen

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Von Ueli Eigenmann

KOLUMNE Hannes bildet sich weiter

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Von Stefan Häseli

RUBRIKEN Szene Agenda/Impressum

Michael Merz Redaktor

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Von Marcel Blattner

MARKT-INFOS 6 30

Produktenews Meetingpoint Marketplace

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Titelbild: hxdyl – fotolia.com

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50 JAHRE SAQ Die Fachgruppe Informatik

austausch zu einem Themenkreis wie z.B. Prozessbewertung liegt gemäss Karol Frühauf weiterhin im Vordergrund. «Neben den Treffen in Arbeitsteams organisieren wir Zug-um-ZugAbendveranstaltungen. An der jährlichen Vollversammlung der Fachgruppe wird das Jahresthema mit einem Grundsatzvortrag lanciert und im Laufe des Jahres, jeweils in der Nähe eines Bahnhofs (daher der Name) ein Erfahrungsbericht zu dem Thema des Jahres präsentiert. Diese Veranstaltung ist für alle SAQ-Mitglieder offen.»

«Software bestimmt unser Leben» Von Thomas Berner

Die Informationstechnologie entwickelt sich in rasender Geschwindigkeit. Manchmal so schnell, dass die Qualität auf der Strecke bleibt. In der SAQFachgruppe Informatik pflegt man seit 1983 den fachlichen Austausch, um gerade hier Gegensteuer zu geben. «Software bestimmt immer mehr unser Leben», so lautet das Motto heute, und deshalb lohne sich die Qualität in software-intensiven Systemen umso mehr, wie es weiter heisst. eute läuft ohne eine funktionierende IT nichts mehr. Im Gegenteil: Immer mehr Bereiche unseres Lebens werden durch Software bestimmt. Und es entwickeln sich laufend neue IT-basierte Geschäftsmodelle, welche etablierte Branchen in ihren Grundfesten erschüttern – Uber oder Airbnb sind prominente Beispiele dafür, wohin die Reise geht: ein Taxiunternehmen ohne eigene Taxis oder ein Hotelbetrieb ohne eigene Hotelzimmer...

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Ein visionärer Entscheid Das war 1983 natürlich noch anders. Das Internet gab es noch

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nicht, aber gerade kamen die ersten erschwinglichen PCs auf, welche die Informatik auch für «Otto Normalverbraucher» zugänglich machten. In immer mehr Unternehmen – nicht nur in grossen – wurden sukzessive EDVSysteme eingeführt. Selbstredend entwickelte sich dazu ein Markt für Softwarelösungen sowie IT-Administrationsdienstleistungen. Und da musste natürlich auch über Standards gesprochen werden – entweder innerhalb von Branchen oder auch branchenübergreifend. Karol Frühauf, Berater und Qualitätsmanager für IT, hat die Entstehung der Fachgruppe Informatik miterlebt. Er erinnert sich: «Der SAQ-Vorstand, namentlich Kurt

Peter Pedross, seit Anfang 2015 Leiter der Fachgruppe Informatik.

Bär, hat erkannt, dass die Bedeutung von Software immer grösser wird und hat die Initiative ergriffen, die Fachgruppe zu gründen. An der Informationssitzung gegen Ende 1982 waren wir über 40 zugegen, mehrheitlich aus der Industrie. Dies war ein Beleg, dass der Vorstand mit seiner Sicht der Dinge richtig lag. Es wurde beschlossen, die Fachgruppe zu gründen, und sie wurde 1983 unter Vorsitz von Hans Zimmermann (damals Cerberus AG) aktiv.»

Meilensteine Einen eigentlichen Meilenstein in der Geschichte der Fachgruppe markierte die erste SAQ-Konferenz «Software-Qualitätssicherung» im Jahr 1987. «Wir mussten die Konferenz wegen grossem Interesse wiederholen», erzählt Karol Frühauf. «Insgesamt 470 Personen nahmen teil. Die nächste Konferenz in 1991 bewegte noch 250 Personen, die dritte nur noch 70.» Statt eintägigen Konferenzen wurden dann einige zweitägige

Struktur bis heute erhalten Im Vordergrund der Fachgruppen-Arbeit stand am Anfang die Grundlagenarbeit und «Aufklärung». «An einem Workshop in Lugano, anlässlich einer Konferenz zum Thema Software-Qualitätssicherung, haben die anwesenden Mitglieder der Fachgruppe die Struktur bestimmt mit einem Lenkungsausschuss, Vollversammlung und Arbeitsteams. Die Grundlagenarbeit wurde in den Arbeitsteams geleistet. Sie waren ein Gefäss für Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen und erarbeiteten Anleitungen, Checklisten, Terminologie, die allen Mitgliedern der Fachgruppe kostenlos und der breiten Öffentlichkeit gegen ein Entgelt abgegeben wurden.» Die damals beschlossene Struktur hat bis heute Bestand. Der Erfahrungs-

Die Konferenz «Software-Qualitätssicherung» war ein Meilenstein. Workshops veranstaltet, in denen verschiedene Aspekte eines Themas – z.B. ISO 9001 und Software-Entwicklung – in Gruppen diskutiert und die Erkenntnisse im Plenum präsentiert, in einem Band zusammengefasst und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurden. Und eine weitere Episode nennt Karol Frühauf: «Ein nachhaltiges Ereignis war auch die Europäische Konferenz zur SoftwareQualität, die wir in Basel organisiert haben. Nachhaltig, weil es

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50 JAHRE SAQ

Nächste Tagungen der Fachgruppe Informatik – 15. September 2015: Zug-um-Zug Veranstaltung zum Thema «Einführung von Scrum in einer grossen Abteilung». Brasserie LIPP, Zürich (Salle Montparnasse) – 20. Oktober 2015, 18.00 Uhr – 20.30 Uhr: Treffen Arbeitsgruppe Prozessmanagement. Rest. «Au Premier», Bahnhof Zürich (Raum Rudolf) Thema: Agiles CMMI auf Maturity Level 5 – 3. November 2015, 9.30 Uhr: Requirements Engineering Forum zum Thema ««Zwei Münzen auf einer Seite». SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich. – 4. November 2015, 9.30 Uhr: Agile Unconference im SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich.

finanziell kein grosser Erfolg war, aber auch weil es in guter Erinnerung aller Teilnehmer geblieben ist.»

Mit neuer Leitung in die Zukunft Seit Anfang 2015 leitet Peter Pedross die Fachgruppe Informatik. Als eine seiner ersten Tätigkeiten hat er eine Art «strategische Auslegeordnung» gemacht, um die Aktivitäten der Fachgruppe weiterzuentwickeln. Viel Wert legt er darauf, dass in ungezwungenem Rahmen zu aktuellen Themen ein fachlicher Austausch stattfindet. «Wir wollen voneinander lernen und von der Menge an vorhandenem Wissen gegenseitig profitieren.» In themenbezogenen Arbeitsgruppen besprechen die Teilnehmer aktuelle Problemstellungen an konkreten Beispielen und tauschen sich über Lösungsstrategien und -ansätze aus. Bei jedem Treffen wird festgelegt ob die Informationen öffentlich sind oder unter Verschluss der Teilnehmer gehalten werden. «Die Öffentlichkeitsarbeit wollen wir weiter verbessern», führt Peter Pedross aus. Dazu gehört auch die Neugestaltung der eigenen Website. Dort heisst es u.a.: «Unsere Arbeitsgruppen sind öffentlich zugänglich. Arbeitsergebnisse und Erfahrungen sind der Allgemeinheit zugänglich. Dies schafft Vertrauen in die Methoden und Techniken in der Entwicklung Software-

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intensiver Systeme. Wir ermöglichen unseren Fachgruppen(Mitgliedern), einzelne Themen von Ghost-Writern journalistisch aufzubereiten, und helfen, diese in Medien weiterzuverbreiten.» Wer weiss, vielleicht werden ja demnächst auch an dieser Stelle die ersten konkreten Resultate dieser Absicht zu lesen sein.

Neue Themen der Gegenwart Was sind denn heute die wichtigsten Themen, welche die Fachgruppe beschäftigen? «Besonders auf Nachfrage stösst das Thema Prozessmanagement», so Peter Pedross. Seine Sicht, weshalb dies so ist, erläutert er so: «Früher ging es im Qualitätsmanagement vor allem um isolierte Techniken, wie man etwa Reviews oder Tests organisiert. Heute geht es mehr um dynamische Prozesse und Effizienz, um Agilität. Organisationen werden verstärkt gesamtheitlich wahrgenommen, wie es etwa das EFQM-Modell vormacht.» Es sei viel Zeit vergangen, bis man auch in der Informatik an diesen Punkt gelangt sei, so Pedross bedauernd. «Wir müssen also viele der ausgetretenen Pfade neu angehen. Es findet ein Paradigmenwechsel statt: Organisationen werden agiler, Agilität wird in Prozessen immer wichtiger. Das führt dazu, dass wir vieles neu lernen müssen. Es gibt häufig nicht die immer gültige Standardlösung im Stile von ‹das funktioniert einfach so›. Beim Bewältigen dieses Paradig-

menwechsels wollen wir seitens unserer Fachgruppe Hilfe bieten.»

Wandel im Qualitätsdenken der IT Einerseits spielt das Qualitätsdenken in der Informatik eine entscheidende Rolle – Systeme haben schliesslich zuverlässig zu funktionieren. Anderseits: Ist ein Qualitätsmanagement ohne IT heute überhaupt noch denkbar? Kaum. «Für die Beschreibung von Prozessen existieren Software-Systeme, ebenso für das Testing oder für Reviews. Das ist heute Standard.» Doch der Megatrend «Agilität» hat gemäss Peter Pedross auch eine Gegenbewegung ausgelöst: Gefragt ist heute weniger die «Eierlegende Wollmilchsau», sondern einfa-

Zukünftig werden Systeme immer mehr unter sich interagieren. chere Lösungen. «Overengineering ist nicht mehr getragt», bestätigt er. Gerade in den USA sei skalierte Agilität auch für grössere, im regulierten Bereich tätige Unternehmen wie z.B. der Aeronautic und der Automobilindustrie, stark im Kommen. Machen da grosse Informatik-Projekte überhaupt noch Sinn? Durchaus, meint dazu Peter Pedross. Doch der Spardruck zwinge vor allem grosse Organisationen dazu, eigentlich technologisch überholte Systeme immer noch am Laufen zu erhalten. «Dabei wird es immer schwieriger, die Qualität aufrechtzuerhalten», räumt er ein.

gruppe bereichern. Peter Pedross: «Heute interagieren Software-Systeme immer noch mit dem Menschen. Zukünftig werden Systeme immer mehr unter sich interagieren. Da wird die Qualität der Software immer wichtiger, denn sie ist in diesem Zusammenhang natürlich systemkritisch.» Und ein weiteres Phänomen hält er für spannend: «Vieles, was man heute entwickelt, wird ganz anders genutzt als vorgesehen.» Als Beispiel nennt er etwa auf SMS basierende Bezahlsysteme, die in Afrika einen richtigen Boom erleben. «Afrikanische Apps können in Google Play- oder Apple AppStore vielfach nicht verkauft werden, da die Bezahlmöglichkeiten, z.B. via Kreditkarten, schlicht nicht der Realität in der Bevölkerung entspricht.» Mit diesem Beispiel zeigt er auch, dass es gilt, globale Trends zu erkennen. «Da macht es keinen Sinn, sich innerhalb der Schweiz zu konkurrenzieren. Der Wettbewerb droht aus dem Ausland. Gerade deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit, die Schweizer Informatikbranche weiterzubringen, indem wir zusammenarbeiten.» Mit dem Veranstaltungs-Angebot – übrigens nach wie vor offen für alle Interessierten zum Selbstkostensatz – will er die Grundlagen dafür schaffen. «Und nicht zuletzt wollen wir dem Begriff ‹Qualität› das angestaubte Image nehmen», stellt Peter Pedross seine Absichten ■ klar.

Die Schweizer Informatikbranche weiterbringen Und wo geht die Reise hin? Das Internet of Things mit all seinen Facetten und Konsequenzen dürfte auch die Arbeit der Fach-

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Qualität anstelle von Willkür Die Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen (usic) fordert in einer Stellungsnahme zur Revision des Bundesgesetzes und der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB/VöB) eine vollständige Harmonisierung des Beschaffungsrechts zwischen Bund und Kantonen. Was im Ausland möglich ist, soll nach usic ebenso für die Schweiz gelten: die Anwendung alternativer Vergabemethoden (z.B. Quality-Based-Selection, 2-Kuvert-Methode) für intellektuelle Dienstleistungen. Die weiterhin zu starke Preisgewichtung verhindere alternative Vergabemethoden. Das Einsichtsrecht mit Preisüberprüfung und Rückerstattungsverfügung widerspreche elementaren Rechtsgrundsätzen, so die Vereinigung weiter.

__Infos: www.usic.ch

Strategische Partner: Comtrade und Swiss Railway Engineering SRE GmbH Comtrade, ein europäischer Anbieter digitaler Plattformen, der in seiner Sparte Mobility und Automotive innovative Mobility-as-aService-Lösungen entwickelt, gibt die strategische Partnerschaft mit Swiss Railway Engineering SRE GmbH, einem führenden Kompetenzzentrum für Bahn- und Magnetschwebebahnen (Maglev) für Transportsysteme und Projekte, bekannt. Die Unternehmen werden gemeinsam innovative Lösungen anbieten, um den wachsenden, nachhaltigen Mobili-

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tätsanforderungen von Städten und Ballungsgebieten gerecht zu werden. Niklaus H. König, Director und CEO der Swiss Railway Engineering: «Wenn wir das Wissen dieser beiden Felder – Schienenverkehrstechnik und Digitalisierung – zusammenbringen, können wir Partnerunternehmen intelligente, zukunftsorientierte Lösungen zur Verfügung stellen, die die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung umfassend erfüllen.»

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Bosch plant Global-ServiceSolutions-Einheit Bosch plant, zum 1. Januar 2016 den neuen Geschäftsbereich Bosch Global Service Solutions (SO) zu gründen, um das Angebot an in- und externen Dienstleistungen zu bündeln. Neben der Fortführung von erfolgreichen Servicelösungen wie z.B. eCall, Customer Support und Business Process Outsourcing wird SO innerhalb von Bosch zugleich der umfassende Dienstleister für Shared-Service-Funktionen in Ver-

waltung und Vertrieb. Der Bereich entsteht aus dem in Frankfurt am Main ansässigen bisherigen Produktbereich Service Solutions der Bosch Sicherheitssysteme GmbH und soll später in eine eigene Rechtseinheit überführt werden. Diese Neugründung hat keine Auswirkungen auf die Beschäftigungsbedingungen der Mitarbeiter.

__Infos: www.bosch.com

IT-Zollfrei-Abkommen für die Schweiz version internet

Das von der Welthandelsorganisation (WTO) geschlossene «Information Technology Agreement» bringt die Einfuhrzölle auf elektronischen Geräten zu Fall. Ab 1. Juli 2016 werden rund 200 IT-Produkte weltweit zollfrei gehandelt. Welche Produkte dies sein werden, hat die EU in einer Liste aufgeführt. Genannt werden dort unter anderem GPS und Smart Cards oder Router. Trotzdem sieht Didier Chambovey, Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge und Leiter in der Direktion für Aussenwirtschaft, kaum günstigere Zölle auf Schweizer Kunden zukommen. Gemäss Chambovey seien die Einfuhrzölle auf IT-Geräten «bereits auf einem nahezu vernachlässigbaren Niveau». Einzelne Komponenten von Geräten würden jedoch mehrmals in verschiedene Länder ausund eingeführt und jedes Mal verrechnet.

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Diese kumulierten Zollbelastungen könnten dennoch Preissenkungen für die Konsumenten hierzulande bringen, wenn auch in kleinem Umfang, meint der Delegierte des Bundesrates. Allerdings erhalten Schweizer Exportteure einen völkerrechtlich garantierten zollfreien Zugang zu den Märkten der Länder, die dieses Abkommen unterzeichneten. Bei einem Teil der Länder wird dies heute schon im Rahmen von bilateralen Freihandelsabkommen gewährleistet. Bei anderen Ländern ist der zollfreie Zugang neu, darunter befinden sich die USA, Australien, Neuseeland, Malaysia, die Philippinen und Thailand.

Sie und Ihre Mitarbeiter

Zu den Gewinnern des «Information Technology Agreements» gehören laut Chambovey Hersteller von High-Tech-Geräten, Leiterplatten-Technologien, Laser-Technologien, Mess-Technologien sowie chemischen und physikalischen Analyse-Geräten. Diese Branchen seien international bereits stark aufgestellt und könnten dadurch von den neuen zollfreien Zugängen profitieren.

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Das Verhandlungsabkommen wird aber erst im Dezember 2015 an der Welthandelskonferenz in Nairobi ratifiziert.

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BUSINESS EXCELLENCE Ressourcen schonen

tig zu verschwenden. Und die hohen Zahlen zeigen, dass Potenzial vorhanden ist.

Im Schatten des Überflusses Von Max Twerenbold

«Food Waste» – die Verschwendung von Lebensmitteln in der Überflussgesellschaft ist ein grosses Thema. Management & Qualität hat diesbezüglich ein Interview mit Markus Hurschler, Co-Geschäftsleiter von Foodways Consulting, über das richtige Handling gegen Abfallberge mit Lebensmitteln durchgeführt. m Alltag von Markus Hurschler dreht sich alles ums Essen. Dies jedoch jeden Tag etwas anders. Er führt das Kleinunternehmen Foodways mit 6 Mitarbeitenden in Bern und Zürich, ist Projektleiter und versucht, sich selbst genügend Zeit frei zu halten, um neue Ideen entstehen lassen zu können. Am Lebensmitteltag sprach er zum Thema «Food Waste».

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Beratungsleistungen rund um Lebensmittel sind Ihr Geschäft. Können Sie uns Ihr Geschäftsmodell kurz erläutern? Markus Hurschler: Wir sind ein Beratungsunternehmen mit speziellem Fokus auf Nachhaltigkeitsprojekte in der Ernährungswirtschaft. In dieser sehr zukunftsorientierten Nische arbeiten wir mit Unternehmen, NGOs und Behörden zusammen. Unser Ziel ist es, dass jedes Projekt, das wir umsetzen, einen innovativen Beitrag für eine nachhaltige Er-

Prof. Max W. Twerenbold, St.Gallen, publiziert regelmässig über unternehmerische Best Practice mit zertifizierten Qualitäts- und Managementsystemen.

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nährungswirtschaft leistet. Wir arbeiten dafür sowohl in klassischen Mandatsverhältnissen für einzelne Kunden, stossen aber auch eigene Projektideen an. Wie hat sich denn Ihr spezialisiertes Unternehmen seit der Gründung entwickelt? Im Winter 2012 haben wir im Dachboden meines Geschäftspartners mit einfachen Mitteln (ohne Heizung) angefangen. Heute sind wir ein wachsendes Team von sechs Mitarbeitenden an der Spitalgasse in Bern und in einem Teilzeit-Büro in Zürich.

an der Nachhaltigkeit des Sektors und am Konsumverhalten der Bevölkerung zu arbeiten. Sagen Sie uns kurz, inwieweit Lebensmittelabfälle unvermeidbar sind, und ab wann die Fachwelt von Verschwendung – «Food Waste» – spricht! Definitorisch entstehen Lebensmittelabfälle aus für den Menschen produzierten Lebensmitteln, die nie konsumiert in einer unkonventionellen Form verbraucht werden. Einen gewissen Anteil davon wird es immer geben, sei es aus Produktionsfehlern in einem Herstellungsprozess oder weil die Kids daheim den Teller auf den Boden kippen. Die Abfälle und Verluste sollten jedoch so gering wie möglich gehalten werden, um knappe natürliche Ressourcen nicht unnö-

Können Sie uns mit einigen Zahlen Aufschluss geben, wie sich Food Waste heute manifestiert? Aktuellste Schätzungen für die Schweiz gehen davon aus, dass vom Feld bis zum Teller jährlich rund 2 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle anfallen. Rund die Hälfte davon kommt aus der Ernährungswirtschaft (Landwirtschaft bis Einzelhandel), und die andere Hälfte fällt auf der Stufe Konsum an. Unsere privaten Kehrichtsäcke stecken somit voller Leckereien. Eine Erhebung des BAFU bestätigt, dass rund 30 Prozent des Hauskehrichts organisch ist. Und die Hälfte davon sind perfekt essbare Lebensmittel. Eine Erklärung dafür ist sicher, dass die durchschnittlichen Ausgaben für Lebensmittel nur rund 6 Prozent des Haushaltseinkommens ausmachen und das Weggeworfene somit nicht ins Gewicht fällt. Die Ernährung ist für rund 30 Prozent aller Umweltbelastungen unseres Privatkonsums verantwortlich. Das sind Zahlen aus der Schweiz. Wie sieht das in andern Ländern aus?

Markus Hurschler Was hat Sie bewogen, sich gerade diesem Problem besonders zu widmen? Wir hatten in unserem Team die Autoren der bisher einzigen wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Lebensmittelabfälle. Aus dieser Konstellation heraus entstand unser erstes Projekt: die Plattform foodwaste.ch. Mehr und mehr hat sich gezeigt, dass diese Thematik eben viel mehr ist als ein Abfallproblem. Deshalb haben wir uns entschieden, mit Foodways Ansätze zu finden, um viel breiter

Markus Hurschler (30) ist Betriebswirtschafter und Experte in Nachhaltigkeitsfragen. Er gründete «Foodways» und ist dort Co-Geschäftsleiter. Foodways ist ein Beratungs- und Projektunternehmen für die Ernährungswirtschaft. Das Jungunternehmen arbeitet an Schnittstellen von Wirtschaft, Behörden, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Der KMU initiiert eigene Projekte oder arbeitet mit Kunden an Ideen zur nachhaltigen Entwicklung. Kontakt: markus.hurschler@foodways.ch www.foodways.ch

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BUSINESS EXCELLENCE

Grob gesehen kann man sagen, dass westliche Länder mit vergleichbaren Wertschöpfungsketten und Wohlstandsverhältnissen etwa die gleichen Abfallraten haben. Natürlich gibt es in einzelnen Bereichen Unterschiede. Entwicklungs- und Schwellenländer haben ebenfalls ähnlich hohe Abfallraten – jedoch in einer komplett anderen Struktur. In diesen Ländern geht – relativ betrachtet – viel mehr in der Wertschöpfungskette verloren, zum Beispiel wegen fehlender Kühlketten oder Lagertechnologien. Aber auf der Stufe Konsum wird so gut wie nichts entsorgt. In diesem Kontext ist es wichtig, dass diese Länder im Zuge des Wachstums nicht eine ähnlich verschwenderische Kultur entwickeln, wie sie bei uns vorherrscht. Zurück zur Schweiz: Aus welchen Sektoren in der Lebensmittelkette kommen die grössten Verursacher von Food Waste? Jedes Unternehmen hat seine eigenen Herausforderungen. Ausschüsse können saisonal, einmalig oder wiederkehrend oder strukturell bedingt sein. Diese Fälle muss man deshalb entsprechend individuell angehen. Meines Erachtens liegt eines der grössten Potenziale in der Zusammenarbeit zwischen Lieferanten und Kunden. Oft sind etablierte Regelwerke in der Zusammenarbeit Ursache dafür, ob ein Produkt in die Regale kommt oder nicht. Hier braucht es Innovation und offene Köpfe, um Veränderungen anzustossen. Dies gilt auch für gewisse rechtliche Rahmenwerke oder Handelsusanzen. Und hier noch zwei Erfahrungswerte aus der Praxis: Um die 13 Prozent können direkt aus der Landwirtschaft nicht als Lebensmittel vermarktet werden, und um die 30 Prozent sind Verluste in der Verarbeitung. Der Handel glänzt nach eigenen Zahlen mit sehr tiefen Ausschussraten.

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Fachleute wie Sie und die Medien bringen uns die Problematik näher. Was unternimmt denn die Praxis dagegen? Niemand – weder ein gewerblicher Bäcker, noch ein grosses Handelsunterhemen – will die eigene Ware entsorgen. Innovative Beispiele, wie man das Problem an der Wurzel packen kann, gibt es mehr und mehr in der Branche. Die Brancheninitiative «United Against Waste» hat beispielsweise Beratungsangebote und Weiterbildungen für gewerbliche Gastronomen und Bäcker angestossen. Die Bundesämter prüfen aktuell, ob eine Informationskampagne die Konsumkultur nachhaltiger machen könnte. Und dann kommt viel Innovatives aus der Nische: der Koch von «Mein Küchenchef» beispielsweise macht Gourmet-Fertigmenüs aus landwirtschaftlichen Überschüssen direkt für den Privatkonsum. Die «Äss-Bar» verkauft Brot «frisch von gestern» und das amerikanische Start-up «LeanPath» bietet eine Software zur Erhebung und Reduktion von Abfällen in Gastronomieunternehmen. Können wir als Gesellschaft damit zufrieden sein oder braucht es mehr – etwa eine stärkere Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema? Unsere Abfälle sind ein Spiegel des Konsumverhaltens. Und das zeigt klar, dass es hier enorme Potenziale gibt. Sensibilisierung ist hier sicher wichtig, denn Umfragen belegen, dass die Mehrheit der Bevölkerung denkt, sie selber werfe fast nichts weg, die andern jedoch seien sehr verschwenderisch. Diese Einstellung muss man drehen können, damit jede und jeder auch bei sich selbst im Privatkonsum ansetzt. Wie könnte man Food Waste als Teil einer unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie aufgleisen?

Grundsätzlich ist in jeder unternehmerischen Nachhaltigkeitsstrategie zu unterscheiden zwischen Massnahmen gegenüber den Mitarbeitenden als Privatpersonen und solchen in der Geschäftstätigkeit. Gegen innen kann also jedes Unternehmen (auch Non-Food) viel anstossen. Im Kerngeschäft gilt es, erstens die eigenen Prozesse weiter zu optimieren und zweitens mit den Kunden und Lieferanten vertieft über das Thema zu sprechen. Im Dialog können gemeinsame Potenziale identifiziert und angegangen werden. Über den Tellerrand zu blicken, zahlt sich meist aus. Ich rate jeweils etwas visionär zu sein: Nachhaltigkeitsmassnahmen sind immer nur ein Start. Das wirkliche Ziel ist das nachhaltige Geschäftsmodell.

Was ist Ihre Prognose: Wo stehen wir in 5 Jahren beim Problem Food Waste? Der Food-Sektor ist in grossen Teilen noch stark KMU-geprägt, und da werden diese Themen ernst genommen. Grössere Unternehmen haben gute Vordenker, die auch die gesellschaftlichen Vorteile von Abfallreduktionen sehen. In dieser Kombination bin ich zuversichtlich, dass hier auch in Zukunft einiges möglich ist. Ich sehe gerade in unserer jungen Generation viele Menschen, die dieses Gedankengut in sich tragen. Insofern bin ich optimistisch, dass da etwas in Bewegung kommt. ■

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BUSINESS EXCELLENCE Gegen die Frankenstärke

Lean als nachhaltiges Rezept Von David Moser

Als die SNB am 15. Januar 2015 den Euro-Mindestkurs aufhob, war der Aufschrei gross. Die Exportindustrie und der Tourismus sprachen von einem existenzbedrohenden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit mit entsprechenden Konsequenzen auf die Arbeitsplätze. ie meisten Unternehmen mussten sich Massnahmen überlegen, mit denen die neue Situation bewältigt werden kann. Viele Firmen griffen zum Rezept, Druck auf die Lieferanten auszuüben, um die Einkaufspreise zu senken. Ebenfalls verständlich ist, aber volkswirtschaftlich weniger nachhaltig, dass viele Unternehmen vermehrt im Euro-Raum einkaufen. Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Kaufkraft und Steuereinnahmen werden so ins Ausland verlagert. Andere Firmen verlagern ihre eigene Wertschöpfung ins Ausland. «Wer nur aus Preisgründen ins Ausland verlagert, hat die Herausforderung nicht angenommen», soll jedoch schon Wendelin Wiedeking gesagt haben, als er Anfang der 90er-Jahre Porsche sanierte. Viele Firmen haben die Arbeitszeit erhöht.

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David Moser, Dr. sc. techn., Dipl. Phys. ETH, Exec. MBA, ist geschäftsführender Partner bei der Wertfabrik AG in Seuzach ZH. Seit über acht Jahren ist er in der Lean-Beratung tätig. www.wertfabrik.ch.

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Lean Management stärkt alle Wettbewerbsfaktoren Alle bisher aufgezählten Massnahmen haben den Nachteil, dass sie meist nur einmal angewandt werden können und ausschliesslich am Wettbewerbsfaktor «Kosten» ansetzen. Es gibt aber noch weitere, ebenso wichtige Wettbewerbsfaktoren. Zu diesen gehören Qualität, Lieferperformance, Innovationskraft, Problemlösungskompetenz und Führungsleistung. Ein wirklich nachhaltiges Rezept gegen die Frankenstärke stützt alle diese Wettbewerbsfaktoren. Lean Management ist dieses Rezept.

Kosten – das Glas ist halbvoll

len Firmen mehr Personen beschäftigen. Lean hat damit zu tun, Verschwendungen in allen Prozessen und Abläufen zu reduzieren oder zu eliminieren. Wer Verschwendung aus den Prozessen entfernt, erhöht die Effizienz und reduziert damit Kosten. Wie gut ist unsere IT-Unterstützung? Werden repetitive Prozesse automatisiert? Beherrschen wir unsere IT-Systeme? Wie gross ist die Bürokratie, die wir aufgebaut haben? Brauchen wir die Scheingenauigkeit beim gegenseitigen Verbuchen zwischen Abteilungen zur Steuerung der Firma wirklich? Besitzen und leben wir Standards? Betreiben wir Mehrmaschinenbedienung? Machen wir uns schon Gedanken über Industrie-4.0-Konzepte? Vergeuden wir Kosten durch hohe Um-

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rüstzeiten oder unzweckmässiges C-Teile-Management? Durchschnitt reicht heute nicht mehr. Wir streben Exzellenz an.

Qualität – keine Kompromisse Im Lean Management hat die Qualität den höchsten Stellenwert. Es werden diesbezüglich nie Kompromisse akzeptiert. Störungsfreiheit, First-Time-Right, Null-Fehler-Prinzip, Ordnung und Sauberkeit sind Grundelemente der Lean-Philosophie. Lean fördert die richtige Einstellung gegenüber Fehlern und die Art und Weise, wie mit Fehlern und Problemen umgegangen wird. Die Schweiz besitzt im Ausland ein Image für hohe Qualität. Das müssen wir nutzen und bewahren. Swissness und Swiss Made sind viel wert.

Lieferperformance – Schnelligkeit und Zuverlässigkeit werden bezahlt Eine gute Lieferperformance beinhaltet eine kurze Lieferzeit und eine hohe Liefertreue. Lean Management wirkt auf beide Aspekte sehr direkt. Das Eliminieren von Verschwendung reduziert die Durchlaufzeiten. Kürzere Rüstzeiten erlauben bei gleicher Wirtschaftlichkeit kleinere

Strukturierte Innovation und Produktentwicklung mit den acht Handlungsfeldern des Lean Developments.

In der Schweiz kostet eine Arbeitsstunde mehr als in Rumänien. Das Glas ist damit aber nicht halbleer, sondern halbvoll. Denn wir können viel dafür tun, dass in dieser teuer bezahlten Stunde effektiv und effizient viel Wertschöpfung betrieben und nicht Zeit vergeudet wird. Das gilt nicht nur im produktiven Umfeld, sondern auch in administrativen Prozessen, die in vie-

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BUSINESS EXCELLENCE

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SFM als wichtiges Lean-Führungsinstrument zur sofortigen Adressierung von Abweichungen

Losgrössen und führen damit zu noch kürzeren Durchlaufzeiten und vor allem zu einer viel höheren Flexibilität und Reaktionsfähigkeit gegenüber Kundenanforderungen. Störungsfreie Prozesse helfen uns, die versprochenen Termine einzuhalten. Die Kurierdienste wie DHL oder UPS machen es uns vor. Kunden sind bereit, für Schnelligkeit, Flexibilität, Verlässlichkeit und Verbindlichkeit mehr zu bezahlen. Diese Karte müssen wir ausspielen, wenn wir bei Kunden in unserer Nähe gegen weit entfernte Wettbewerber oder gegen unflexible Grossunternehmen aus der EU antreten.

Innovationsfähigkeit – kurze Time-to-Market hochwertiger Produkte Lean Development beinhaltet acht Handlungsfelder und hat das Ziel, die Time-to-Market für neue Produkte und Dienstleistungen drastisch zu reduzieren. Die Innovationskraft darf sich nicht auf die Entwicklung neuer Produkte oder neuer Dienstleistungen beschränken (Doblin Innovation Modell). Gefragt sind auch neue Geschäftsmodelle, neue Vertriebskanäle, neue Strukturen im Unternehmen, neue Prozesse und Abläufe, neue Netzwerke oder Zusatzangebote. Wie können wir unsere Marke und unseren Brand stärken und auf dem Markt bekannt machen? Was können wir tun, um unsere Kunden langfristig an uns zu binden?

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Es wird uns in der Schweiz immer schwer fallen, die Kostenführerschaft zu haben, aber wir haben gute Voraussetzungen, die Führerschaft in Technologie, Funktionalität, Service und Marke zu gewinnen.

Problemlösungskompetenz und Führungsleistung als Kernkompetenzen Viele Firmen nehmen sich im Tagesgeschäft nicht die Zeit, Probleme strukturiert anzugehen und nachhaltig zu lösen. Man beschränkt sich darauf, in «Feuerwehraktionen» Symptome zu bekämpfen. Lean Management legt einen starken Fokus darauf, Probleme nachhaltig zu lösen, und stellt dafür auch wirksame Werkzeuge zur Verfügung. Dazu gehört, Prozesszustände zeitnah zu visualisieren, um Abweichungen sofort zu erkennen und Gegenmassnahmen einzuleiten. Im Mitarbeiter-KVP gehen die Mitarbeiter systematisch kleinere Probleme aus dem Tagesgeschäft an. Der PDCA-Kreislauf bildet die Grundlage für den A3-Report zur nachhaltigen Lösung von grösseren Problemen. In Lean-Projekten und Lean-Workshops werden kontinuierlich Mitarbeiter in der strukturierten Abarbeitung eines Problems geschult. Somit wird Problemlösung zu einer Kernkompetenz im Unternehmen. Machen Sie auch die Führungsleistung zu einer Kernkompetenz. Die Kennzahlen widerspiegeln immer direkt die Führungs-

leistung. Die Aufgaben der Führungskräfte unterscheiden sich dabei stufenabhängig. Während die Geschäftsleitung dafür zu sorgen hat, dass das Unternehmen nebst Vision und Mission eine klare Strategie besitzt, hat das mittlere Management die Aufgabe, die klassischen Wettbewerbsfaktoren Qualität, Kosten und Lieferperformance zu stärken, indem sie kontinuierlich Prozesse optimieren. Die Führungskräfte auf der tiefsten Stufe sorgen für die Einhaltung der etablierten Standards.

Kompromisslose Kundenorientierung Allen Führungskräften gemeinsam sind folgende zwei Aufgaben: Erstens für eine kompromisslose Kundenorientierung in ihrem Verantwortungsbereich zu sorgen. Dabei ist nicht nur an den externen Kunden zu denken, sondern auch an die vorhandenen internen Kunden-Lieferanten-

Wer den Lean-Weg konsequent beschreitet, wird die Ernte einfahren. Beziehungen. Und zweitens, ihre Unterstellten herauszufordern, sie zu fördern, weiterzuentwickeln und zu unterstützen. «Before you are a leader, success is all about growing yourself. When you become a leader, success is all about growing others» (John Francis «Jack» Welch). Ein mehrstufiges Shopfloor Management verbunden mit einer zweckmässigen Visualisierung, Go, See & Ask, gezieltem Mentoring und dem Problemlösungsprozess sind mächtige Lean-Instrumente, die diese Aufgaben unterstützen.

nagement gegenüber allen kurzfristigen Massnahmen erkannt und haben Lean-Aktivitäten gestartet. Die exzellenten Firmen haben damit schon vor Jahren begonnen und waren entsprechend gut auf den unerwarteten Schritt der SNB vorbereitet. Trotzdem ist es erstaunlich, dass nicht viel mehr Unternehmen auf den Lean-Zug aufspringen. Die Gründe liegen wohl darin, dass die Führungskräfte den Aufwand scheuen, ihr Unternehmen einer Lean-Transformation zu unterziehen. Der Aufwand ist tatsächlich nicht zu unterschätzen. Eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung zu etablieren, ist anstrengend und benötigt viel Zeit. Sie wird nie zum Perpetuum mobile werden, sondern benötigt ständig Energie, die von den Führungskräften investiert werden muss. Lean ist kein befristetes Projekt, sondern ein langfristiges Engagement, eine Philosophie, Kultur und Strategie. Einige Mitarbeiter und Führungskräfte können nicht mit Veränderungen umgehen und werden zwangsläufig dabei auf der Strecke bleiben. Aber wer bereit ist, die Herausforderung anzunehmen und den Lean-Weg konsequent beschreitet, wird die Ernte einfahren. Vielleicht nicht so schnell, wie durch ein kurzfristiges Drücken der Einkaufspreise, aber viel nachhaltiger und langfristig effektiver, weil mit dem Lean-Ansatz alle relevanten und wichtigen Wettbewerbsfaktoren gestärkt werden und somit das Unternehmen auf die Zukunft und weitere Krisen vorbereitet wird. ■

Blut, Schweiss und Tränen Viele Firmen haben diese nachhaltigen Vorteile von Lean Ma-

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BUSINESS EXCELLENCE Das WAS und das WIE der ISO 9001:2015, Teil 3

se). Der dokumentierte Anwendungsbereich muss die Art der abgedeckten Produkte und Dienstleistungen umfassen und zu jeder Normforderung, welche die Organisation als nicht anwendbar klassifiziert, eine Rechtfertigung beinhalten. Bei der Festlegung des Anwendungsbereichs sind die Kontextthemen, d.h. relevante interne und externe Themen, die Anforderungen identifizierter wichtiger interessierter Parteien (NK 4) sowie die Produkte und Dienstleistungen der Organisation zu beachten.

Verstärkte Anforderungen an die Ergebnisund Prozessorientierung

Prozesse für Ergebnisse Von Lothar Natau und René Wasmer

Die im September dieses Jahres in Kraft tretende neueste Version der ISO 9001 stellt u.a. verstärkte Anforderungen an die Ergebnisorientierung der Organisation basierend auf einem unbürokratischen, wirksamen Prozessmanagement. Möglichkeiten für eine praktische Umsetzung werden anhand eines durchgängigen und strategiekonformen Prozessmanagements aufgezeigt. en dritten Teil der vorliegenden Artikelserie schliessen Hinweise für die Handhabung von Wissen im Zusammenhang mit dem Prozessmanagement ab. Die in diesem Artikel vorgestellten ergänzenden Instrumente stellen Möglichkeiten und Anregungen dar, die Normforderungen umzusetzen, erheben jedoch nicht den Anspruch, die einzig möglichen oder in dieser Form zwingend zu sein.

D

Was gilt für das QMS? «Gemäss der Festlegung zum Anwendungsbereich muss die Organisation sicherstellen, dass Kon-

RA z.B. Mai 2015

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AA 17

AA 16

RA 2018

Mai

Mai

Mai

Falls letztes RA vor September 2015 erfolgreich abgeschlossen wurde! • Kunde macht volles ordentliches RA vor September 2018 ISO 9001:2015

ISO 9001:2008

• Vorteil: Kostenneutral und neuer 3-jähriger Gültigkeitszyklus ohne Unterbruch

RA

Dr. Lothar Natau ist Inhaber der natau management & beratung Wittenbach SG und Lehrbeauftragter der Fachhochschule St.Gallen sowie Vorstandsmitglied SAQ, Bern lothar@natau.ch René Wasmer ist stellvertretender CEO der SQS und Schweizer Delegierter im ISO Fachgremium ISO 9001 (TC176/SC1/WG24)

text, interessierte Parteien sowie Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt wurden» (NK 4.3.5.). Bisher galt es, den Anwendungsbereich und allfällige Ausschlüsse als Teil des QM-Handbuchs festzulegen. Neuerdings ist die Bestimmung eines Anwendungsbereichs präziser vorgegeben: So können z.B. Organisationsteile, physische Standorte etc. abgegrenzt werden. Innerhalb der vorgenommenen Abgrenzung sind alle ISO-9001-Anforderungen anzuwenden, soweit diese anwendbar sind (keine freien Ausschlüs-

Die neuen Normforderungen zum Prozessmanagement treffen einen wichtigen Punkt der Wettbewerbsfähigkeit. Der aktuelle wirtschaftliche Kontext zwingt Unternehmen häufiger dazu, Prozesse in kürzeren Zeitabständen anzupassen, wenn ständig ändernde Forderungen erfolgreich bewältigt sein wollen. Was hinsichtlich eines wirksamen und geeigneten QMS an Prozessen benötigt wird, ist durch das Unternehmen selbst zu bestimmen. Das NK 4.4.1 gibt dazu präzise Vorgaben und erläutert, wie Prozesse unter Beachtung von Risiken und Chancen auszustatten sind, damit sie hinsichtlich

z.B. Februar 2016

AA 17

AA 18

Feb.

Feb.

ISO 9001:2008 (2 Jahre + 7 Monate Zertifikatslauftzeit)

Legende: RA = Rezertifizierungsaudit

AA = Aufrechterhaltungsaudit

RA 2018 ca. August

Falls nächstes RA nach September 2015 noch nach ISO 9001:2008 erfolgt • Beachten, dass Restzertifikatslaufzeit verkürzt ist bis September 2018. • Rechtzeitig vor September 2018 ist Zertifikat mittels RA zu erneuern. ISO 9001:2015 • Option: die AA in den Folgejahren oder ein vorgezogenes volles RA zur Umstellung nutzen (neuer 3-jähriger Gültigkeitszyklus).

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BUSINESS EXCELLENCE

Zertifizierung und Umstellung Zertifikate nach den neuen Normforderungen werden erst nach Publikation der neuen Norm im September 2015 ausgestellt. 3 Jahre nach Publikation der neuen Norm werden die alten Versionen zurückgezogen und nicht mehr gültig sein. Erst-Zertifizierungen und Re-Zertifizierungen sollten nach der Publikation von ISO 9001:2015 nach Möglichkeit nach der neuen Norm durchgeführt werden. Die Übergangsfrist ist für spätere Umstellungen nutzbar, die Laufzeit des Zertifikats wird aber auf das Ende der 3-jährigen Übergangszeit beschränkt, d.h. September 2018. Für laufende Zertifikate werden jährliche Aufrechterhaltungsaudits bis zum Umstellungszeitpunkt nach alter Norm durchgeführt. Spätestens der Zeitpunkt der letzten Überprüfung vor Ablauf der 3-jährigen Übergangsfrist ist für die Umstellung auf ISO 9001:2015 zu nutzen (Abb. 2). Details zu den Übergangsregelungen finden sich auf der SQS Website http://www.sqs.ch/.

Erreichung der beabsichtigten Ergebnisse des Unternehmens volle Wirksamkeit erlangen.

nach dem PDCA-Modell (Plan, Do, Check, Act). Dies gilt insbesondere für die (Geschäfts-) Prozesse.

Dokumentierte Prozesse helfen dem Unternehmen bei der Umsetzung eines wirksamen Prozessmanagements. Dokumentationen sind neu wesentlich stärker mit der Nutzenbrille zu betrachten und nicht als starre Pflicht zu sehen. Dokumentierte Prozessinformation (Prozessdokumente) ist mindestens in dem Masse aufrechtzuerhalten, wie diese die Durchführung der Prozesse geeignet zu unterstützen vermag. Der Umfang an dokumentierter Information ist abhängig vom zu erwartenden Risiko und von effizienzmindernden Faktoren wie Missverständnisse, Fehlerquellen, höhere Aufwendungen, Kommunikationsmängel u.a.m. Die Norm enthält in der Einleitung (NK 0.3) zudem eine hilfreiche schematische Darstellung der Elemente eines Einzelprozesses inklusive der Wechselwirkungen seiner Elemente und der für die Steuerung benötigten Kontrollpunkte zur Überwachung und Messung.

«Die stärkere Betonung der Qualitätsziele in Bezug auf die Prozesse stellt sicher, dass die Organisation die Anforderungen der Leistungsempfänger quantifiziert und konsistent erfüllt, eine effektive Prozessleistung anstrebt und ihre Prozessverbesserungen basierend auf der Evaluation von Daten und Informationen lenkt» NK 6.2.1. Hilfestellung dazu bieten die Anforderungen der Norm in Bezug auf den Reifegrad der Prozesse (NK 4.4.1.). Folgende Festlegungen werden verlangt: – Abfolge und Wechselwirkungen der Prozesse, – Eingabe, (Durchführung) und Ergebnisse, – Verantwortungen und Befugnisse, – Verfügbarkeit von Ressourcen, – Risiken und Chancen, – Wirkung und Lenkung der Prozesse, – Methoden für Überwachung, Messung und Bewertung, – Chancen zur Verbesserung.

Prozesse im Regelkreis führen und verbessern Die stärkere Ergebnis- und Nutzenorientierung eines QMS äussert sich insbesondere im Verbesserungskreislauf der Prozessleistung und (QM-) Systemleistung

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Abfolge und Wechselwirkung der Prozesse «Konsistente und vorhersehbare Resultate können wirksamer und effizienter erzielt werden, wenn Tätigkeiten als miteinander in Wechselwirkung stehende Prozesse – die als kohärentes System

funktionieren – verstanden, geleitet und gelenkt werden» (NK 4.4.5.1.). Ein solches System von Prozessen wird als Prozessarchitektur oder Prozesslandschaft bezeichnet. Ein oder mehrere Geschäftsprozesse (GPs) stellen die Ergebnisse für externe Kunden sicher. Wirksame GPs werden durch die Analyse der Bedürfnisse und Erwartungen (Anforderungen) der Kunden identifiziert. Haben alle Kunden in etwa die gleichen Anforderungen, reicht ein GP. Bei Kundengruppen mit jeweils stark unterschiedlichem Leistungsbedarf (z.B. Unternehmensfinanzierung vs. Jugendsparkonto einer Bank) oder mit stark unterschiedlicher Komplexität der Anforderungen (z.B. Standard- vs. Spezialprojekt, Standardmaschine vs. Spezialanlage etc.), liegt die Einrichtung mehrerer GPs nahe (was noch nicht bedeutet, dass sie unterschiedliche Ressourcen nutzen). Die Supportprozesse laufen von den Anforderungen der internen Kunden bis zu deren Erfüllung. Die Managementprozesse haben sowohl externe (z.B. Kapi-

Als Bindeglied zwischen Strategie und operativen Prozessen sollte eine prägnante Darstellung und die Abbildung in der IT erfolgen. talgeber, Öffentlichkeit) als auch interne Anspruchsgruppen (z.B. Mitarbeitende). Als Bindeglied zwischen Strategie und operativen Prozessen sollte eine prägnante Darstellung und die Abbildung in der IT erfolgen.

Eingabe, (Durchführung) und Ergebnisse «Durch eine prozess- und risikobasierte Planung und Steuerung soll sichergestellt werden, dass die

Outputs der Planung für die Organisation geeignet sind» (NK 8.1). Für die Darstellung der Prozesse existieren diverse Methoden, z.B. Ablaufdiagramm, BPMN (Business Process Model and Notation), Swim-Lane-Darstellung etc. Auf operativer Ebene sollte die Verwendung von Checklisten geprüft werden, die bei Bedarf als Vorgabe- und Nachweisdokument dienen können (oder für ITgestützte Workflows). Verfahrensanweisungen bieten weitere Unterstützung.

Verantwortungen und Befugnisse in Bezug auf ernannte Prozesseigner und Mitarbeitende können z.B. in einer Verantwortungsmatrix und/oder als Berechtigungen im Workflow, in Informations-, Planungs- und Steuerungssystemen festgehalten sein.

Verfügbarkeit von Ressourcen Die für die Prozesse erforderlichen Ressourcen müssen festgelegt und verfügbar gemacht werden. Es muss klar sein, welche Art von Ressourcen benötigt werden, wo allenfalls Begrenzungen bestehen und was demnach von extern bezogen wird. Die Planung von Ressourcen bezieht sich vorab auf Personen, Infrastruktur, Prozessumgebung, und sie schliesst speziell auch die diejenigen Ressourcen mit ein, welche zur Messung und Überwachung der Prozesse und der Qualität von Produkten und Dienstleistungen benötigt werden: «Durch eine systematische Analyse und Bewertung der internen Ressourcen können Engpässe vermieden und ggf. rechtzeitig externe Ressourcen evaluiert und bereitgestellt werden» (NK 7.1). Dies kann z.B. bedeuten, dass die Fähigkeiten der Mitarbeiter in Kompetenzmatrizen festgehalten sind, auch als Basis für deren Weiterentwicklung. Fähigkeiten und Leistungsgrenzen von Anlagen und Infrastruktur sollten

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BUSINESS EXCELLENCE

in ähnlicher Form bekannt sein. Auswahlkriterien für externe Anbieter, «make or buy»-Evaluationen etc. sowie deren Dokumentation dienen dem Nachweis.

Risiken und Chancen Eine Beschreibung in einem Prozessblatt enthält in konzentrierter Form Angaben zum Prozessverantwortlichen, einzuhaltende Vorschriften und Richtlinien, besondere Risiken, eingesetzte Methoden und IT-Tools, Inputs, Outputs und Schnittstellen des Prozesses, die Lieferanten in den Prozess, die (internen) Kunden und insbesondere Prozessmessgrössen mit deren Zielen für die Messung und Verbesserung der Prozessleistung (s. dazu auch das Managementreview in der Juni-Ausgabe dieser Zeitschrift).

Wirkung und Lenkung der Prozesse Die ISO-9001-Forderungen auf der Beschaffungsseite umfassen die 3 Kategorien «Produkte, Dienstleistungen und Prozesse», welche über externe Anbieter besorgt werden und das Leistungsvermögen des Unternehmens mitbestimmen. Dabei – muss die Fähigkeit des Unternehmens, seinen Kunden fortgesetzt konforme Produkte und Dienstleistungen zu liefern (Leistungsversprechen) und Kundenzufriedenheit und/oder Kundenloyalität zu erreichen, gewahrt bleiben, – müssen Prozesse oder Funktionen, welche durch einen exter-

Agenda und Rückblick In der April-Ausgabe der Zeitschrift Management & Qualität stand das risikobasierte Denken im Mittelpunkt, im Juni die Umsetzung der verstärkten Leadership-Anforderungen. In dieser Ausgabe wird die Ergebnis- und Prozessorientierung thematisiert.

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nen Leistungserbringer bereitgestellt werden, unter der QMSKontrolle des Unternehmens bleiben, – muss sich Art und Umfang der Steuerung derjenigen Prozesse, welche externe Anbieter und ihre relevanten Ergebnisse betreffen, vom Unternehmen risikobasiert erfolgen (Einfluss auf die Fähigkeit, beabsichtigte Ergebnisse zu liefern). «Durch eine risikobasierte Kontrolle externer Anbieter stellt die Organisation somit auch sicher, dass Kundenanforderungen nachhaltig erfüllt werden können.» (NK 8.4.2). Hierzu dienen Lieferantenaudits, Leistungskontrollen, Validierungs-/Verifizierungsnachweise etc.

Z u den Prozessen werden mit Vorteil risiko- (und chancen-) orientierte Leistungsmessgrössen eingeführt.

Zu beachten ist, dass die Steuerung der Herstellung und der Dienstleistungserbringung ebenfalls die Tätigkeiten nach Auslieferung geeignet einschliesst. Es sind dies z.B. Leistungen – welche auf Kundenanforderungen und/oder Leistungsversprechen basieren (Garantie, Unterhalt, Recycling, Rücknahmen, Reparatur, Kommunikation etc.), – welche auf gesetzlichen/behördlichen Anforderungen basieren (z.B. Kontrollaufgaben, Produktüberwachungen, Rückruffähigkeiten, Informationsund Meldepflichten etc.), – welche risikobasiert entschieden werden, um unerwünschte Konsequenzen im Zusammenhang mit der Produktverwendung oder Dienstleistungsnutzung zu vermeiden,

– welche chancenorientiert entschieden werden, um sich über besondere (Service-) Leistungen zu positionieren/zu differenzieren, – sonstige Kundendienstleistungen beinhalten (Feedbacks, Reklamationsbehandlung, Kundensupport, Loyalitätsprogramme etc.).

Methoden für Überwachung, Messung und Bewertung Zu den Prozessen werden mit Vorteil risiko- (und chancen-) orientierte Leistungsmessgrössen, Key Performance Indicators etc. unter Angabe der Messanlässe, -häufigkeit und Massnahmen bei Abweichungen im Prozessblatt (s. oben) festgelegt. Vielfach werden die Messresultate übersichtlich in einem Prozesscockpit zusammengefasst. Ein Ampelsystem erlaubt einen raschen Überblick über den Leistungsstand aller relevanten Prozesse. Nicht zuletzt dienen die Resultate (z.T.) als Basis in der Prozessperspektive einer Balanced Scorecard. Grundlage ist die Festlegung der verwendeten Messmethode je Prozess.

Chancen zur Verbesserung Mit den (priorisierten) Massnahmen wie etwa interne Audits von Prozessen, Prozessanalysen, Trainings, Verbesserungsworkshops etc. schliesst sich der (PDCA-)Regelkreis. Die permanente Verbesserung der Prozesse wird durch Methoden, wie etwa Brainstorming, Ishikawa-Diagramm oder Prozess-FMEA, unterstützt.

Einsatz von Wissen funktioniert besser wenn – das für die Schlüsselprozesse erforderliche Wissen geeignet definiert, aufrechterhalten und optimal zugänglich ist, – ändernde Erfordernisse und massgebende Trends regelmässig beachtet werden, um Zusatzwissen, notwendige Updates etc. rechtzeitig einsatzbereit zu haben. «Ein systematischer Umgang mit Wissen der Organisation aus – internen Quellen wie z.B. geistiges Eigentum, gewonnene Erfahrungen, Lernen aus Fehlern oder erfolgreichen Projekten (PDCA!), Erfassen von nicht dokumentiertem Wissen, Spezialisten-Know-how in der Organisation sowie aus – externen Quellen wie Normen, Wissenschaft, Konferenzen oder im Austausch mit Kunden und Lieferanten befähigt die Organisation zur Erhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.» (NK 7.1.6. ) Neben der verstärkten Dokumentation des Erfahrungswissens in den Prozessbeschreibungen und Arbeitsanweisungen, aus FMEAs etc. können leicht zugängliche Sammlungen von Informationen z.B. in einer Mediathek oder in Wissens-Datenbanken und ein regelmässiger Austausch in Arbeitsgruppen (z.B. ERFA oder in Verbesserungs-Pro■ jektguppen) beitragen.

Was wissen wir und wie nutzen wir unser Wissen? Eine anspruchsvolle Neuerung von ISO 9001 ist der erforderliche systematische Umgang mit dem Wissen der Organisation. Handhabung von Wissen steht hier klar im Fokus und Dienste erfolgreicher und effizienter Prozesse und der Erzielung beabsichtigter QMS-Ergebnisse. Eine wirksamer

Literatur – Hermann J. Schmelzer, Wolfgang Sesselmann: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis, 6. Aufl., Hanser, München, 2008 – ISO/FDIS 9001: Quality management systems – Requirements. Geneva 2015

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PUBLIREPORTAGE

Bild: fotolia.ch

Energieaudit-Pflicht für alle grossen Unternehmen

Grundlagen und Tipps – Seminare der TÜV NORD Akademie in Stuttgart

Aus- und Weiterbildungen zu Energiemanagement-Themen werden stark nachgefragt. Immer mehr Unternehmen sehen die vielfältigen Vorteile eines Energiemanagementsystems (EnMS). Neben der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und der Sicherung der Wettbewerbsvorteile sind EnMS Investitionen in die Zukunft. Sie sparen durch Energieeffizienz langfristig Geld, eröffnen Steuerspar- und Fördermöglichkeiten und dienen der Imageförderung. Hierzu passende Seminare bietet zum Beispiel die TÜV NORD Akademie in Stuttgart an. ■

Viele Unternehmen in Deutschland stehen nach wie vor in Unkenntnis, dass sie noch vor Jahresfrist ein Energieaudit durchführen müssen. Einerseits geht es um wiederkehrende Energieaudits nach DIN EN 16247, andererseits um zertifizierte Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 oder EMAS, Anlage 2. Man sollte sich rechtzeitig über Energieund Umweltmanagementsysteme informieren.

*Ausnahmen: Ausnahmen gelten für Unternehmen mit Energie- oder Umweltmanagementsystemen. Unternehmen, die bereits ein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach dem EU-Standard EMAS vorweisen können, sind von dieser Pflicht eines Energieaudits nach DIN 16247 ausgenommen.

Viele suchen freiwillig den Weg zum nachhaltigen Energiemanagement. Neuerdings müssen aber alle grösseren Unternehmen, die nicht der KMU-Definition der EU unterliegen, ein Energieaudit

nach DIN EN 16247-1 durchführen – und alle vier Jahre wiederholen.* Dies sieht das geänderte Energiedienstleistungs-Gesetz (EDL-G) vor, das am 22. April in Kraft getreten ist. Stichtag für die

Ihre Akademie für Managementsysteme

Die TÜV NORD Akademie, Stuttgart bietet Zertifikatslehrgänge und Weiterbildungen zum Energie-, Umwelt-, Qualitäts-und Arbeitsschutzmanagement an. Zertifikate der TÜV NORD Akademie geniessen einen grossen Bekanntheitsgrad weit über die Landesgrenzen hinaus und werden von Behörden, Verbänden und der Wirtschaft anerkannt.

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Energieaudits ist der 5. Dezember 2015. Die neue Regelung trifft alle Unternehmen – also auch nicht produzierende Unternehmen wie Handel, Banken, Versicherungen, Kliniken, Verwaltungen, und insbesondere Unternehmensbeteiligungen und verbundene Unternehmen.

Die Zeit läuft Der Stichtag für das Energieaudit nach DIN EN 16247 steht vor der Tür. Unternehmen können sich etwas Luft verschaffen und ihrer Pflicht auch nachkommen, wenn sie sich entscheiden, anstelle eines Energieaudits nach DIN 16247 ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder EMAS zu installieren. Damit hätten sie bis Ende 2016 Zeit. Allerdings muss bis zum 5. Dezember 2015 mit der Einführung des jeweiligen Systems nachweislich begonnen worden sein.

Unser Tipp: Die Umwelt Fachtagung 2015 am 12. November in Stuttgart www.tuev-nord.de/tk-us-s Einzelne Seminare unter: www.tuev-nord.de/stuttgart

__Infos: TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG Susanne Böhme Wankelstrasse 1, 70563 Stuttgart Tel.: 0711 620413-0 akd-s@tuev-nord.de www.tuev-nord.de/Stuttgart

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Q Management und Qualität 09/2015 MQ


Swiss Association for Quality

Agenda g >> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch

>> Sektion Aargau/Solothurn Thema Datum Ort

Mobbing – ein Modebegriff 17. September 2015 Swissprinters AG, Zofingen

>> Section Genève Sujet Date Ort

Y a-t-il un lien entre le comportemental humain et la qualité? 22 septembre 2015 FER

>> Sektion Ostschweiz Thema Datum Ort

Umsetzung der neuen ISO 9001:2015 14. Oktober 2015 NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs

HHM Excellence gewinnt weiter an Kontur >> HEFTI. HESS. MARTIGNONI. (HHM) wurde im Rahmen des EFQM-Anerkennungsprogramms diesen Mai erfolgreich validiert und darf als erstes Schweizer Elektro Engineering Büro mit der Auszeichnung «EFQM Recognised for Excellence (R4E)» auftreten.

>> Section Vaud Sujet Date Ort

Nouvelle révision de la norme ISO 9001 Version 2015 24 septembre 2015 Cave Cidis, Tolochenaz

>> Sektion Zentralschweiz Thema Datum Ort

Sorgfaltspflichten gegenüber Arbeitnehmenden – wer hat was zu tun? 25. September 2015 Siemens Schweiz AG, Building Technologies Group, Zug >> Siegfried Schmidt (SAQ) übergibt René Hert (HHM-Gruppe) das EFQM-R4E-Zertifikat

>> Fachgruppe Informatik Thema Datum Ort

Zug um Zug – Einführung Scrum 15. September 2015 Brasserie LIPP, Zürich

>> Fachgruppe Medizinprodukte Thema Datum Ort

Rückverfolgbarkeit bei Medizinprodukten 17. September 2015 Hotel Arte Olten

Business Excellence

Auf dem Weg der Excellence >> Die SAQ gratuliert folgendem Unternehmen für die erfolgreiche Teilnahme am EFQM Anerkennungsprogramm: MQ Management und Qualität 09/2015

EFQM Anerkennung für Excellence (R4E) 3 Stern – Gewerblich industrielle Berufsschule Bern gibb

HHM war 1994 bereits das erste Elektroingenieurbüro, das ISO 9001 zertifiziert wurde. Den Weg von ISO zu EFQM ging das Unternehmen seit dem «Committed to Excellence»-Status konsequent weiter. Das diesen Mai in einem zweitägigen Assessment erlangte EFQMR4E-Zertifikat wurde im Rahmen des Kaderapéros im Juni HHM überreicht. In einem EFQM-Kernteam wurde wesentliche Grundlagenarbeit für die R4E-Bewerbung geleistet. Dazu zählt eine «grobe» Selbstbewertung nach der Radarlogik unter Einbezug aller bestehenden HHM-Grundlagen. Um EFQM ausnahmslos allen HHM Kadern näherzubringen, wurde am Kaderapéro und am Kadertag 2014 intensiv «geworkshopt». Für die Kader gab es eine umfassende Einführung und sie wählten nach eigenen Interes-

sen ein Kriterium zur Vertiefung. Innerhalb dieses Kriteriums hat sich danach jedes Kadermitglied mindestens mit einem Teilkriterium und dessen Orientierungspunkten auseinandergesetzt. Mit dem erlangten EFQM-Label «R4E» ändert sich unmittelbar wenig: Denn HHM Excellence ist kein Etikett, es ist eine Haltung. Die HHM-Verantwortlichen betonen, dass im Bestreben um stete Verbesserung der eigenen Leistungen der Weg das Ziel bleibt.

Christoph Wey Leiter Marketing und Kommunikation HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Holding AG Wiesenstrasse 26 CH-5001 Aarau T +41 (0)62 837 87 70 www.hhm.ch I


Sektion Basel Regio

Sektion Bern

>> Aufatmen für die Unternehmensführung

>> Bierbrauerei Egger

Weniger Normanforderungen ISO 9001:2015

Gebraut nach deutsch Reinheitsgebot von 15

>> Die SAQ Sektion Basel Regio lud zum Sektions-Event ins Alterszentrum Wesley Haus in Basel ein, wozu Vertreter aus allen Branchen folgten. Das derzeit aktuelle Thema wurde von rund 30 Vertretern aus Industrie, Handel und Dienstleistung unter den neuen Gesichtspunkten bearbeitet. Die Unternehmensberaterin Zehra Sirin referierte zunächst zur interessanten Fragestellung, ob weniger beschreibende Normanforderungen und weniger Betonung auf Dokumente ein Aufatmen für die Unternehmensführung bedeute. Oder aber die Führung durch das künftig verlangte selbstverantwortliche Handeln und die Ergebnisorientierung, erst recht in die Pflicht genommen würden.

Ja, weniger Betonung auf Dokumente, aber für die Führung … Zehra Sirin wies auf die bisherigen Normanforderungen und stellte diese den künftigen ge-

>> Zehra Sirin II

genüber. Es wurde schnell verständlich, dass der wirtschaftlich wichtige Aspekt des Kundenfokus und die damit verbundene Prozessorientierung nach wie vor bestehen bleiben. Weniger beschreibende Normanforderungen und weniger Betonung liessen weniger Formalismus in Unternehmen annehmen. Aber die Anforderungen an die Führung und deren Verantwortung würden stärker denn je gefordert. Wie die Wahrnehmung dieser Verantwortung künftig von den Zertifizierungsstellen und Auditoren bewertet würde, bleibt abzuwarten. Um die Bedeutung der Neuerungen auf die Praxis zu übersetzen und zu vertiefen, wurden unter der Leitung der Referentin, Gruppenarbeiten verschiedener Branchenbeispiele erarbeitet und präsentiert. Den Ausklang der Veranstaltung sowie die Netzwerkpflege bildeten der anschliessende Apéro und die Fachgespräche. Details siehe Fotoprotokoll und Präsentation auf www.saq.ch Sektion Basel Regio.

Text und Bild: Andrea Pacovsky, Vorstandsmitglied Sektion Basel Regio

>> Davon, dass für die Bierbrauerei Egger in Worb kein «Hopfen und Malz verloren» gilt, konnte man sich an der Sektionsveranstaltung Bern vom 2. Juni überzeugen. Und dies nicht allein durch Worte – zum Abschluss konnte man sich auch zuprosten – mit Bier natürlich!

Auszug aus dem Reinheitsgebot, das von Wilhelm IV. im April 1516 erlassen wurde: «… dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gerste, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen.» Die Hefe hat der bayrische Herzog mit keinem Wort erwähnt. Er kannte sie auch gar nicht. Damals wurde die Gärung noch spontan durch die in der Luft vorhandenen Hefen ausgelöst. Definition in der Verordnung des EDI über alkoholische Getränke: Bier ist ein alkoholisches und kohlensäurehaltiges Getränk, das aus mit Hefe vergorener Würze gewonnen wird, der Doldenhopfen oder Hopfenprodukte zugegeben werden. Die Würze ist aus stärke- oder zuckerhaltigen Rohstoffen und

aus Trinkwasser hergestellt. Hopfenprodukte sind Hopfenpulver, angereichertes Hopfenpulver, Hopfenextrakt, Hopfenextraktpulver und isomerisierter Hopfenextrakt. Nach welchen «Regeln» und wie in der Brauerei Albert Egger AG in Worb das Bier hergestellt wird, konnte man an der Veranstaltung der Sektion Bern

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Swiss Association for Quality

Sektion Ostschweiz >> Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland

em 16?

Notfallmanagement am Spital Grabs

vom 2. Juni erfahren. Auf dem Programm stand aber nicht nur eine informative Brauereiführung: zum Abschluss der Veranstaltung konnte im Garten des Restaurants Brauerei bei herrlichstem Sommerwetter auch noch ein köstliches Zwickelbier genossen werden.

>> Im Rahmen der SAQ-Veranstaltung am 10. Juni 2015 im Spital Grabs vermittelten Dr. med. Jochen Steinbrenner, Ressortleiter Medizinische Querschnittsfunktionen und Goar Hutter, Vorstandsmitglied der Sektion Ostschweiz und Qualitäts- und Prozessmanager der Spitalregion, einen kurzen Überblick über die bestehenden QM-Aktivitäten der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) und Dr. Steinbrenner ging im Speziellen auf das Notfallmanagement aus Sicht des QM ein.

Speziell: Zwickelbier

Die Spitäler Altstätten, Grabs und Walenstadt sind seit 2003 in der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) zusammengefasst. Rund 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmern sich pro Jahr um mehr als 16’000 stationäre und über 40’000 ambulante Patientinnen und Patienten und erwirtschaften dabei einen Jahresumsatz von rund CHF 185 Millionen.

Ursprünglich war mit «Zwickelbier» die vor dem Filtern vom Fass mittels des sogenannten «Zwickelhahns» vom Braumeister entnommene Probe gemeint. Mittlerweile wird Zwickelbier aber auch kommerziell angeboten. Das Zwickelbier hat einen geringen Kohlensäuregehalt und ist nicht lange haltbar, sodass es frisch getrunken werden sollte. Es ist ein verträgliches, würziges und «süffiges» Bier. Da alle natürlichen Schweb- und Trubstoffe im Bier verbleiben, wird es als ernährungsphysiologisch wertvoller angesehen als filtriertes Bier. Zwickelbier gehört zu den Spezialitäten der Brauerei Albert Egger. Es ist ein helles Spezialbier, das direkt von den Gärfässern aus dem Brauereikeller kommt, wo es frisch und ungefiltert vom Zwickelhahn gezapft wird. Deshalb gärt die Hefe in der Flasche weiter. Es ist also naturtrüb.

Ausnahmesituationen sind Routine Was für die Betroffenen eine Ausnahmesituation darstellt, denn

Qualität aus Patientensicht

Text und Bilder: Esther Salzmann

>> Dr. med. Jochen Steinbrenner MQ Management und Qualität 09/2015

schliesslich komme niemand freiwillig in die Notfallaufnahme, ist für die Zentrale Notaufnahme tägliche Routine. Trotz fehlender Planbarkeit sind die Abläufe genau geregelt, denn Notfallmanagement ist Zeitmanagement. «Triage» nennt man das Priorisieren medizinischer Hilfeleistung bei hohem Aufkommen an Patienten und objektiv unzureichenden Ressourcen. Oberstes Ziel ist dabei, dass vital bedrohte Patienten innerhalb kürzester Zeit die entsprechende Behandlung erhalten.

Im Notfall steht die medizinische Hilfeleistung an oberster Stelle. Dies verliert dann aber – zumindest aus Patientensicht – an Gewicht, je länger der Spitalaufenthalt dauert. Hautgrund dafür ist, dass die Patienten nur selten die medizinische Behandlungsqualität tatsächlich beurteilen können und dass zudem Qualität für jeden etwas anderes bedeutet. Die Qualität des Essens wird für die Patienten zu einem «Ersatzkriterium» zur Beurteilung der medizinischen Leistungsfähigkeit eines Krankenhauses.

Medizinische Qualität messen Qualität in der Medizin zu messen ist weitaus schwieriger als in technischen Bereichen oder in der Industrie. Deshalb wurden in den letzten Jahren grosse Anstrengungen unternommen, objektiv messbare Qualitätsstandards in Spitälern einzuführen. Die SR RWS hat verschiedenste Bereiche und Abläufe, die nach Kriterien zertifiziert oder anerkannt sind, etwa nach sanaCERT (zum Beispiel Notfall-Stationen, Sichere Medikation, Schmerzbehandlung), ANQ (Patientenzufriedenheit) oder Swissnoso (Infektionen).

Aus (Beinahe-)Fehlern lernen Eine wichtige Massnahme zur Qualitätssicherung in Spitälern ist das Meldeportal CIRS, das auch in der SR RWS eingesetzt wird. CIRS steht für Critical Incident Reporting System, stammt ursprünglich aus der Luftfahrt und wird heute in vielen Spitälern eingesetzt. Über das spitalinterne elektronische Meldesystem können Mitarbeitende kritische Ereignisse und Zwischenfälle melden, welche die Patientensicherheit oder die Sicherheit des Personals gefährden. CIRS macht potenzielle Gefahrenquellen sichtbar und hilft, zukünftigen Schaden zu verhindern. Jeder gemeldete Einzelfall wird in der SR RWS eingehend analysiert. Daraus werden entsprechende Massnahmen zur Verbesserung abgeleitet und auch überprüft. So führt CIRS zu einer kontinuierlichen Verbesserung von Abläufen und Prozessen in der SR RWS und damit zu einer stetig steigenden Patientensicherheit.

Text und Bild: Esther Salzmann III


Sektion Zentralschweiz

Sektion Zürich

>> Kunden-Lieferanten-Beziehung

>> 25 Jahre Sektion Zürich

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten

Jubiläumsveranstaltun

>> Wie kann eine Kunden-Lieferanten-Beziehung so gestaltet werden, dass eine für beide Seiten gewinnbringende und dauerhafte Partnerschaft entsteht? Grundlagen zum Lieferantenmanagement und Praxisbeispiele vermittelten Markus Matter und Sabine Mattmann an der Veranstaltung der Sektion Zentralschweiz. «Je kleiner die eigene Wertschöpfung, umso stärker beeinflussen die Lieferanten mit ihrem Beitrag die Qualität der eigenen Produkte und Dienstleistungen», dies die Aussage von Referent Markus Matter, Senior Consultant und Dozent bei SAQ-QUALICON AG in Olten.

Den richtigen Partner auswählen Mit steigendem Beschaffungsanteil wird das Supplier Quality Management immer wichtiger. Deshalb, betonte Matter, lohne es sich, in ein sorgfältiges Qualitätsmanagement zu investieren. Unser richtiger Lieferpartner sei auf seinem Gebiet besser ist als wir selber. Nicht Qualität koste Geld, sondern der Fehlleistungsaufwand. Wichtig sei es, die Zusammenarbeit zu klären und in einer QSV (Qualitätssicherungs-

>> Markus Matter IV

>> Sabine Mattmann vereinbarung) festzuhalten, die wichtige gegenseitige Erwartungen, verbunden mit Risikoüberlegungen, regelt. Dabei soll die QSV kurz und verständlich formuliert sein.

Qualitätsvorgaben der Migros Zum zweiten Referat trat Sabine Mattmann an. Sie ist Leiterin des Bereichs Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung beim Migros-Genossenschafts-Bund in Zürich. Im Bereich Lebensmittel muss bei Migros jeder Lieferant (Verarbeitungsbetrieb) nach einem GFSI-anerkannten Standard zertifiziert sein. GFSI steht für Global Food Safety Initiative. Kleine Verarbeitungsbetriebe ohne ein GFSI-anerkanntes Zertifikat werden gemäss Sabine Mattmann aufgrund einer Risiko-

einschätzung und basierend auf den GFSI-Anforderungen periodisch inspiziert. Angesichts des doch recht umfangreichen und vielseitigen Sortiments der Migros ist das grösste Schweizer Detailhandelsunternehmen mit unzähligen Herausforderungen in unterschiedlichsten Bereichen konfrontiert. Die fünf Kernwerte der Migros sind: Swissness, Regionalität, Nachhaltigkeit, Frische und Preis-Leistung. Sabine Mattmann zog folgendes Fazit: Migros verfolgt unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse sowie der Gesetzes- und Migros-Vorgaben in Bezug auf die Produktsicherheit und die weiteren Nachhaltigkeitsvorgaben eine stetige Qualitätsentwicklung der Lieferanten. Die Vorgaben werden möglichst umfassend, aber auch situativ und mit «gesundem Menschenverstand» umgesetzt.

Text und Bilder: Esther Salzmann

>> An der Jubiläumsveranstaltung ko erlebt werden. Leckerbissen wurden geboten. Auch das Rahmenprogramm

Der Abend begann mit einem Apéro im Innenhof des Hotels Glockenhof in Zürich. Und noch bevor man einen Teilnehmer darauf aufmerksam machen konnte, dass er wohl vergessen habe, seine Veloklammern von den Hosenbeinen zu entfernen, entdeckte man auch bei andern Männern so orange Wäscheklammern, an Hosen, Hemden oder Jackets. Das konnte kein Zufall sein. War es auch nicht, es war eine Inszenierung von Mike Morgana, dem für den gesamten Abend gebuchten Spassmacher. Nach dem Apéro ging es dann ins Restaurant und man konnte sich auf ein köstliches Dinner freuen. Zunächst aber wandten sich drei SAQ-Persönlichkeiten an die Gäste: Sektions-Präsident Karl Spirig, Geschäftsführer Peter Bieri und Rolf Glaus, ehemaliger langjähriger Präsident der Sektion Zürich. Die drei blickten zurück, nicht nur auf die 25-jährige Geschichte der Sektion, sondern auch auf die Entwicklung des MQ Management und Qualität 09/2015


Swiss Association for Quality

JRSM

JRSM – Forum Excellence & Per formance

ng

onnte Qualität «einmal anders» nicht nur in kulinarischer Hinsicht m war ein Genuss.

Qualitätsgedankens. Den ganzen Abend über stand Mike Morgana unermüdlich im Einsatz. Morganas Trick ist der Bluff. Er ist Zauberer und Unterhalter zugleich, weiss das Publikum einzubinden und die Pointen zu setzen. Er zaubert Fünfliber aus Hemdsärmeln, lässt Würfel verschwinden und zerschnittene Seile wieder ganz werden. Morgana gelingt es, selbst alte, schon dann und wann gesehene Zaubertricks äusserst spannend zu präsentieren und das Publikum immer wieder aufs Neue zu verblüffen. Morganas Spezialität ist es auch, Publikum auf die Bühne zu holen und die Auserwählten zuweilen etwas dumm aussehen zu lassen. Doch im Sinne des Humors und der Unterhaltung mag es dies vertragen und die «Opfer» wurden auch immer belohnt – mit Ballontierchen.

Text und Bilder: Esther Salzmann MQ Management und Qualität 09/2015

La JRSM – Journée Romande des Systèmes de Management, a été créée en 2005 par les sections Romande de la Swiss Association for Quality (SAQ) et l’institut de formation ARIAQ. La première édition, sur le thème de «La nouvelle gestion publique et le lean management dans l’entreprise» a eu lieu à Yverdon-lesBains avec environ 90 participants. De nombreuses autres éditions ont suivi; toutes basées sur un concept novateur et unique. Elles proposent conférences, ateliers et exposants lors d’un seul et même événement autour de thématiques qui répondent aux interrogations des entreprises. La JRSM a fêté ses 10 ans en 2014 avec 250 participants, 25 exposants, 10 conférences et 6 ateliers. Ce jubilé était également l’occasion de faire évoluer le nom de cette journée en «Forum Excellence & Performance». Ces deux enjeux sont devenus incontournables pour toutes les entreprises désirant assurer leur pérennité et leur avenir. L’excellence et la performance

s’ajoutent à la nécessité d’innover, à la faculté de s’adapter à un environnement en constante évolution et aux risques, voire aux opportunités, qui se présentent.

Public cible et objectifs de la JRSM La JRSM s’adresse à toutes personnes engagées dans une dynamique d’excellence et de performance auprès d’organisations publiques ou privées, dans les services ou l’industrie. Cet événement a comme objectifs de: – Découvrir des démarches originales et novatrices … – Apprendre de nouvelles méthodes au travers d’exemples concrets … – Echanger des bonnes pratiques et des expériences … – Découvrir des prestataires de services et d’outils … – Faire la connaissance d’experts et élargir son réseau de contacts professionnels … … dans les domaines de la Qualité, de l’Excellence Opérationnelle, du Business Excel-

lence et des systèmes environnement, santé et sécurité.

JRSM 2015 La 11e édition de cette manifestation unique en Suisse romande abordera les thématiques de la résolution de problèmes et de l’amélioration continue. De nombreuses démarches ont été développées et déployées dans les entreprises ces 20 dernières années. Cette journée permettra de prendre du recul et de faire le point sur leurs applications, leurs forces et parfois leurs faiblesses. Les évolutions de ces démarches, dont vous pourrez vous inspirer pour vos environnements professionnels respectifs, seront abordées au travers de conférences et d’ateliers pratiques animés par des orateurs de référence. L’implication des collaborateurs dans l’amélioration continue, la gestion des non-conformités, le QRQC (Quick Response Quality Control) ou encore la résolution de problèmes par l’analyse de données sont quelques exemples de sujets qui seront présentés lors de cette manifestation. Plus de 20 exposants seront également présents pour permettre à tout un chacun de toucher aux outils de demain. Le Comité, ses partenaires principaux ARIAQ, SQS, Swissmem, ainsi que l’hôte de la journée La Marive, se réjouissent d’ores et déjà de vous accueillir.

Texte: Raphael Dubey, président JRSM V


News >> Absolventinnen und Absolventen der Lehr- und Studiengänge 1. Halbjahr 2015

Er folg durch Wissensvorsprung >> Kontinuierliche Investitionen in den Auf- und Ausbau von Kernkompetenzen sind für jede Unternehmung als auch für jeden Einzelnen selbst die wohl wichtigste Grundlage zur Sicherung zukünftiger Erfolge. Dies zeigt sich gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Schweiz, wo es matchentscheidend ist, die eigene Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation, Qualität und Wissensvorsprung zu halten beziehungsweise noch weiter zu erhöhen. Wer jetzt schläft und spart, der verpasst schnell den Anschluss und wird es in Zukunft noch schwieriger haben, sich selbst und sein Unternehmen voranzubringen. Dies haben viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer erkannt und auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in den

Auf- und Ausbau von Wissen und Kompetenzen investiert. Es freut uns deshalb sehr, folgenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum erfolgreichen Zertifikatsabschluss ihrer Lehrund Studiengänge zu gratulieren.

CAS Studiengang «Quality Assurance» Affolter Martin Bajc Hurtado Egon Binzegger Tamara Budesa Boris Emmenegger Michael Heimlicher Christian Mächler Landolt Sandra Martinez Albano Maurer Alex Miess Wolfgang Oswald Stefan Peltzer Dieter Simsek Yasin Wäckerlin Rémy

Scintilla AG oerlikon Metco

Texaid-Textilverwertungs-AG Micarna SA Stadt Zürich Romay AG Thales Suisse SA Kernkraftwerk Leibstadt AG Endress + Hauser Flowtec AG Manor AG Landqart AG FAIVELEY TRANSPORT SCHWAB AG

Lehrgang «Qualitätsmanager Medizintechnik» Abdel Gadir Jasmin Ascic Zahid Eberle Reiner Frey Chutinant Limpert Stephan Meschberger Andreas Niederhauser Thomas Osmani Edona Schwab Tatjana Stohr Dominique

VI

Coltène AG SRO AG Constar GmbH B. Braun Medical AG, B. Braun Medical AG SenTec AG Berner Fachhochschule Roche Diagnostics International AG Constar GmbH Helbling Technik Bern AG

Lehrgang «Supplier Quality Management / Supplier Auditor» Bittel André Born Karin Hodel Yasmin Kaspari Sven-Peter Krslakovic Erdnaj Meyer Martina Moser Philipp Pelikan Aleksandar Reschke Klaus Dieter Stopic Sandra Valenti Sandro

DKB Household Switzerland AG Ronda AG Ruag Switzerland Ruag Switzerland Scapa (Schweiz) AG Siegwerk Switzerland AG Pilatus Aircraft Ltd Zimmer Switzerland Manufacturing GmbH Burckhardt Compression AG Regionalverkehr Bern- Solothurn RBS Migros-Genossenschafts-Bund

Lehrgang «Qualitäts- und Prozessmanager» Baldauf Kerstin Bercher Walter Bisaku Martina Blumer Monika Bots Felix Buhlmann Sandy Eckert Alexander Füllemann Daniel Gashi Arianit Gössel Andreas Gruchola Zbyszek Haug Monika Keller Caroline Konecnik Gudrun Le Moullec Philippe Moser Elmar Rindlisbacher Patrick Rogge Michael Simeon Arno Solenthaler Rudolf Steinmann Caroline Strolz Christian Thommen Bernhard

Rehaklinik Zihlschlacht ABB Turbo Systems AG ERNI AGL AG sia Abrasives Industries AG Reishauer AG Smurfit Kappa Swisswell AG ABB Turbo Systems AG Bundesamt für Verkehr BAV Roche Diagnostics International AG Güdel AG familea Bundesamt für Verkehr BAV KVT-Fastening AG Permapack AG Haag-Streit AG Romay AG armasuisse Mollet AG RaJoVita Stiftung Helbling Technik AG 3M (Schweiz) GmbH Roche Diagnostics International AG HOCHDORF Nutritec AG

Lehrgang «Qualitätsverantwortliche/-r in Gesundheitsorganisationen» Arnold Fabienne Bolick Petra Liechti Corinne Padrutt Reto Pinta Merita Studerus Mayr Martina

Schweizer Paraplegiker-Zentrum Kantonsspital Olten Klinik Linde AG Tilia Stiftung für Langzeitpflege Betreutes Wohnen GmbH Spitex Spreitenbach-Killwangen

MQ Management und Qualität 09/2015


Lehrgang «Qualitätstechniker»

Lehrgang «Externer Auditor»

Aebischer Arthur Biffiger-Jiwa Valentin Bitgen Engin Bunjaku Mimoza Jovanovic Dejan Krsak Arpad Lauer Carina Reichen Rolf Salur Sinan Spahr Marcel Steffenon Markus

Antonini Enrico Christen René Lancashire-Arn Sandie Möller Stephan Müller Raphael Petrovic Damir Strohmenger Marcel Wernert Roger

Alupak AG Gomina AG ETA SA Manufacture Horlogère Suisse EGRO Industrial Systems AG Reichle & De-Massari AG RWM Schweiz AG Ferrum AG Neida AG RUAG Schweiz AG

Lehrgang «Qualitätsprüfer» Abazi Avdula Al-Malaika Amthal Ascone Fabio Askan Saziye Berhane Dawit Bolliger Olaf Canonica Bruno Demiri Fatmir Etemi Muhamed Fluri Marc Germann Cornelia Gosteli Patrick Hannafi Ouahid Koch Alex Kragulj Jelena Kupceková Martina Maritz Markus Molnar Melanie Muhammad Shahbaz Neziri Arlind Nguyen Xuan Thuyet Nour Nureddin Panic Danijel Pappi Daniele Rossi Riccardo Schneeberger Patrik Schumacher Bruno Serratore-Karic Mirela Sieber Roger Siegenthaler Daniel Stevanovic Danijela Strassmann Irene Summerer Harald Otto Torres Juan Wälti Helene Wongsurin Boonjun Zaugg Thomas

Eugster Frismag AG Trisa AG Häni + Co. AG Rieter AG RUAG Schweiz AG Smith & Nephew Orthopaedics AG Vogt AG PetroplastVinora AG Nova Werke AG F. Hoffmann-La Roche AG Hoval AG ABB Switzerland Ltd, Semiconductors ETA SA Manufacture Horlogère Suisse RCT Hydraulic Tooling AG Synthes Production GmbH Biotronik AG Biotronik AG Besi Switzerland AG TE Connectivity Solutions GmbH PMA AG Condair AG Dätwyler Cabling Solutions ABB Switzerland Ltd, Semiconductors Agathon AG ABB Switzerland Ltd, Semiconductors Gerresheimer Küssnacht AG saltech AG Jura Elektroapparate AG RERO AG Häni + Co. AG Reiden Technik AG

Migros-Genossenschafts-Bund Rheinmetall Air Defence AG Novartis Pharma AG RAlpin AG ISS Facility Services AG Baumer Electric AG Schneeberger AG Lineartechnik Siemens Schweiz AG

Lehrgang «Lean Six Sigma Green Belt» Güntert Markus Haller Stefan Jost Eva-Marie Kohler Philipp Müller Stefan Pesler Thorsten Rivera Mario Salm Patrick Suhr Christer

Eson Pac AG Franke Water Systems Roche Diagnostics International AG SEFAR AG ABB Switzerland Ltd, Semiconductors SBB AG Franke Water Systems Swiss Steel AG

Lehrgang «Risikomanager» Gutmann Andreas Küffer-Ammann Ruth Roye Annika Suter Reto Zehnder Urs

Brüggli SBB AG Coop ETH Zürich Universität Bern

Lehrgang Risikomanager Zielgruppe Der Lehrgang richtet sich an Geschäftsführer von KMU, Führungs- und Nachwuchskräfte aus Unternehmen und Organisationen jeder Branche, an Risk-, Compliance- und IKS-Verantwortliche sowie an Qualitätsbeauftragte. Inhalte Die Ausbildung zum zertifizierten Risikomanager vermittelt sehr praxisnahes Wissen über den Nutzen von Risikomanagementsystemen sowie die mögliche Ausgestaltung des Risikomanagements, damit es die Erreichung der geschäftspolitischen Ziele unterstützt. Themenfelder – Rahmenwerke/Good Practices (ISO 31000, ONR 49000, COSO) – Grundlagen und Rahmenbedingungen – Vorgehen, Methoden und Tools der Risikobeurteilung – Risikoüberwachung und Berichterstattung – Risikomanagement Organisation – Einbettung des Risikomanagements – Einführung in Notfall-, Krisen- und Kontinuitätsmanagement Start: 8. Oktober 2015

MQ Management und Qualität 09/2015

VII


Weiterbildungsangebote g g Lehr- und Studiengänge

Nächste Termine

Dauer

Qualitäts- // Prozessmanagement Qualitäts- und Prozessmanager Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF MAS Quality Leadership > CAS General Management > CAS Business Excellence > CAS Integrated Systems & Compliance > CAS Consulting & Communication > CAS Continuous Improvement > CAS Quality Assurance

17 Tage 15 Monate 2 Jahre 2.10.2015 bis 23.1.2016 15 Tage 26.2. bis 21.5.2016 12 Tage 2.10.2015 bis 9.1.2016 12 Tage 9.10.2015 bis 16.1.2016 12 Tage 10.6. bis 10.9.2016 12 Tage 2.10.2015 bis 8.1.2016 12 Tage 26.10. bis 17.11.2015

4 Tage

Qualitätssicherung CAS Quality Assurance Selbstprüfer Qualitätsprüfer Qualitätstechniker

2.10.2015 bis 8.1.2016 29.9. bis 1.10.2015 28.10. bis 10.12.2015 2.2. bis 2.5.2016

12 3 6 13

Tage Tage Tage Tage

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Supplier Quality Management

24.9. bis 8.12.2015

9 Tage

Business Excellence CAS Business Excellence Journey to Excellence Leaders for Excellence EFQM Excellence Assessor Interner Excellence Assessor

26.2. bis 21.5.2016 14. und 15.9.2015 22. und 23.9.2016 7. bis 9.3.2016 23.10. und 18.11.2015

12 2 2 3 2

Tage Tage Tage Tage Tage

6 5 4 5

Tage Tage Tage Tage

Risikomanagement // Sicherheit NEU Safety Manager Business Continuity Management Risikomanager Betrieblicher Datenschutzverantwortlicher

11.4. bis 16.5.2016 12. bis 16.10.2015 8.10. bis 12.11.2015 30.11. bis 4.12.2015

Umwelt- // Energiemanagement Umweltmanager

3.5. bis 6.9.2016

11 Tage

14.10. bis 10.11.2015 16.8. bis 25.10.2016

6 Tage 12 Tage

Six Sigma // Kaizen Lean Six Sigma Green Belt Lean Six Sigma Black Belt

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen CAS FH Qualitätsentwicklung auf Anfrage im Gesundheitswesen Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen auf Anfrage

10 Monate 20 Tage

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Qualitätsmanager Medizintechnik 18.1. bis 27.4.2016 Managementsysteme in der Medizintechnik 18.1. bis 2.3.2016 Regulatory Affairs 14.10. bis 26.11.2015

Seminare

Nächste Termine

15 Tage 7 Tage 8 Tage Dauer

VIII

Dauer

Erfahrungsworkshop – Masterklasse Erfahrungsworkshop für interne Auditoren Interner Auditor Interner Auditor in der Automobilindustrie Lieferantenaudit Interner Umweltauditor

8.10.2015 18.5.2016 13. bis 15.10.2015 8. bis 10.6.2016 10.2. bis 11.3.2016 3. und 4.11.2015

1 1 3 3 3 2

Tag Tag Tage Tage Tage Tage

29.10.2015 15. und 16.3.2016 18. und 19.11.2015 29.2. und 1.3.2016 16. und 17.9.2015 5. und 6.4.2016

1 2 2 2 2 2

Tag Tage Tage Tage Tage Tage

3 2 1 2 1

Tage Tage Tag Tage Tag

17.2.2016 4.2.2016 18.9.2015 28. und 29.10.2015

1 1 1 2

Tag Tag Tag Tage

11. und 12.11.2015 2.3.2016

2 Tage 1 Tag

25. und 26.11.2015 1.10.2015 18.1.2016

2 Tage 1 Tag 1 Tag

14. und 15.10.2015 19.1.2016

2 Tage 1 Tag

Einführung ISO 27001/27002 27.10.2015 Vertiefung ISO 27001/27002 19. und 20.10.2015 OHSAS 18001 – Arbeitssicherheit mit System 21. und 22.4.2016

1 Tag 2 Tage 2 Tage

Qualitätssicherung Grundlagen der Qualitätsprüfung Prüfmittelqualifikation Statistik Grundlagen Statistische Prozesslenkung Statistische Prüfmethoden Stichprobenprüfung nach AQL

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Lieferantenaudit Lieferantenauswahl und QSV Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung Reklamationsmanagement in der Beschaffung

10.2. bis 11.3.2016 7. und 8.10.2015 24.9.2015 7. und 8.12.2015 19.11.2015

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Abweichungen und Verbesserungen Design Control Dokumentation und Rückverfolgbarkeit Voraussetzungen für das Inverkehrbringen von Medizinprodukten Herstellung Medizinprodukte Lieferantenmanagement und Lieferantenaudit Marktüberwachung Medizinprodukte Qualifizierung und Validierung Qualitätsmanagement für Medizinprodukte nach ISO 13485 Regulatorische Grundlagen Risikomanagement für Medizinprodukte

Risikomanagement // Sicherheit

Umwelt- // Energiemanagement Umweltmanagement: Systemaufbau Umweltmanagement: Vertiefung Umweltgrundlagen: Umweltauswirkungen des Unternehmens NEU Das Umweltmanagementsystem optimieren Interner Umweltauditor

3.5. bis 7.6.2016 21. und 22.10.2015 5. bis 7.10.2015

4 Tage 2 Tage 3 Tage

7.10.2015

1 Tag

3. und 4.11.2015

2 Tage

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen

Qualitäts- // Prozessmanagement Basiswissen Qualitätsmanagement Strategie und Prozessmanagement Prozessausrichtung und -gestaltung Prozessverbesserung – Methoden zur Leistungssteigerung Messung, Kennzahlen, Steuerung Einführung in das Beschwerdemanagement Qualitätsmanager als Coach Intervision QM Coach QM in der Automobilindustrie – Einführung in ISO/TS 16949 NEU Service-Qualität NEU Qualitätsmanagement als Partner des Vertriebs NEU Das Qualitätsmanagementsystem optimieren NEU Ergebnisorientierung und Prozessmanagement NEU Risiken und Chancen managen NEU Wissenstransfer erfolgreich managen NEU Prozessoptimierung mit statistischen Auswerteverfahren

Nächste Termine

Audits 8.3. bis 28.6.2016 ab 8.4.2016

Audits Externer Auditor

Seminare

26. und 27.11.2015 22. und 23.9.2015 5. und 6.10.2015 23. und 24.11.2015

2 2 2 2

Tage Tage Tage Tage

9.11.2015 29.9.2015 17.9. bis 13.11.2015 6.6.2016 auf Anfrage

1 1 4 1 2

Tag Tag Tage Tage Tage

17. und 18.11.2015 30.9. und 1.10.2015

2 Tage 2 Tage

16.9.2015

1 Tag

8.10.2015

1 Tag

30.10.2015 18.11.2015 22.10. bis 4.11.2015

1 Tag 1 Tag 4 Tage

Qualitätsverantwortliche/r in auf Anfrage Gesundheitsorganisationen Patientensicherheit 19. und 20.10.2015 Medizincontrolling und Kennzahlen 23. und 24.11.2015 Einführung in die EN 15224 13.10.2015 NEU Certified Medical Center – Basisschulung auf Anfrage NEU Certified Medical Center – auf Anfrage Reifegradbestimmung

6 Tage 2 2 0,5 0,5 0,5

Tage Tage Tage Tage Tage

Six Sigma // Kaizen Kaizen Basics

28. und 29.9.2015

2 Tage

>> Die Lehrgänge/Seminare werden auch bedarfsorientiert als InHouse-Veranstaltungen durchgeführt. MQ Management und Qualität 09/2015


Marketplace Qualitätsberatung

Zertifizierungen

Qualitätsdaten mit der Statistiksoftware Minitab erfolgreich analysieren

Minitab Roadshow Qualitätsmanagement

Aus-/Weiterbildung

Erfahrungsaustausch, Tipps und Tricks live erleben

Managementsysteme mit Microsoft SharePoint St. Georg-Strasse 2a, CH-6210 Sursee +41 41 925 84 00 · www.ioz.ch

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RISIKEN MANAGEN Praktische Erfahrungen

Energie- und Umweltmanagement zahlen sich aus Von Beatrice Suter

Die Schweiz steht vor wegweisenden EnergieEntscheiden. Es geht jedoch nicht nur um die schweizerische Energie-Strategie, für eine langfristige und umweltschonende Versorgungssicherheit müssen ebenso globale Aspekte berücksichtigt werden. Welchen Beitrag zum nachhaltigeren RessourcenUmgang leisten Wirtschaft, Politik und Wissenschaft? Drei Referenten des diesjährigen Europa Forums Luzern 2015 zeigen Wege im Energie- und Umweltmanagement auf. urt Lüscher, CEO der Energie 360°, sieht speziell in zukunftsweisenden Technologien Vorteile: «Es wird Technologien geben, welche es ermöglichen, immer mehr erneuerbares Gas über die heute schon vorhandenen Erdgasnetze zu transportieren. Diese «Power to Gas» (P2G)-Technologien können auch zur Speicherung und zum Transport von überschüssigem Strom verwendet werden. Damit die-nen diese auch der absehbaren Konvergenz der Energienetze.» Grosses Entwicklungspotenzial biete auch das Internet, meint Kurt Lüscher: «Die Digitalisierung der Energiebranche wird sowohl die heute bereits bekannten Prozesse und Produkte erfassen, als auch völlig neue Themenkreise betreffen. Diese können unter dem Begriff Smart Energy Services subsummiert

K

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werden: Smart Home, Smart Mobility Smart City, etc.»

Mehr Ökologie in der Bauaustrocknung Ein Beispiel im Baubereich zeigt neue Formen der Energiezukunft: die mobile Holzpellet-Bauaustrocknung. Seit 2014 bietet Energie 360º gemeinsam mit Partnern die ökologische und effiziente Alternative zur herkömmlichen Bauaustrocknung mit Heizöl an. Denn die Terminpläne für die Realisierung grösserer Bauprojekte werden immer enger. Schon kleinste Verzögerungen führen dazu, dass die Bauaustrocknung durch den Einsatz von Warmluftöfen forciert werden muss. Diese werden immer noch überwiegend mit Heizöl betrieben. Gleichzeitig steigt die Nachfrage von Investoren und Bauherren nach einer um-

weltfreundlichen Wärmeversorgung. Mit den mobilen Holzpellet-Heizungen zur Bautrocknung wird ein CO2-neutraler Energieträger aus naturbelassenem Restholz eingesetzt, der erst noch erneuerbar ist. Überdies wird das Grundwasser durch Holzpellets nicht gefährdet. Das Bewilligungsverfahren für mobile Öltanks entfällt.

Umweltmanagement: Verbrauch und Wachstum entkoppeln Dass sich nachhaltiges Energiemanagement auch konkret lohnt, beweist die Ernst Schweizer AG Metallbau aus Hedingen. Hans Ruedi Schweizer, VR-Präsident erläutert: «Wir verfolgten schon früh eine konsequent auf Effizienz ausgerichtete Energiestrategie.» Seit 1978 erfasst die Ernst Schweizer AG vergleichbare Nachhaltigkeitskennzahlen zu den Themen Wirtschaftlichkeit, Soziales und Umwelt. 2014 brauchte das Metallbauunternehmen weniger Energie als 1978, obwohl Umsatz und Arbeitsplätze in dieser Zeit verdoppelt wurden. Hans Ruedi Schweizer rekapituliert: «Wir haben die Entkoppelung des Energieverbrauchs vom Unternehmenswachstum mit verschiedenen Energieeffizienz-Massnahmen

geschafft. Unter anderem haben wir die Infrastruktur optimiert, die Anlagen auf Energieeffizienz getrimmt und die Benutzerinnen und Benutzer für Energieeffizienz sensibilisiert. Die Ernst Schweizer AG ist eine Umweltmanagementpionierin. Bereits 1994 wurde der erste Umweltbericht für die Gesamtfirma erstellt und 1996 die Zertifizierungen für das UmweltmanagementSystem ISO 14001 als erstes Metallbauunternehmen erreicht. Mit der Qualicoat-Zertifizierung stellt das Unternehmen zudem die Qualität von Prozessen und Ergebnissen in der Beschichtung sicher. Damit wird ein integrierter, dokumentierter Fertigungsprozess, der von der Beratung, Entwicklung über die Produktion, Qualitätssicherung bis hin zur Wartung und Pflege alles sichergestellt. Zudem war das Unternehmen 2009 bis 2012 Mitglied der vom WWF initiierten Climate Group. Im Unternehmen selbst hat der Technische Dienst 2013 ein neues EnergiemanagementTool evaluiert, das 2014 implementiert wurde. Damit können interne Verbrauchsdaten interpretiert und zusätzliche Massnahmen für ein nachhaltiges Energiemanagement getroffen werden.

Energieeffizient und klimafreundlich Energie 360º setzt ebenfalls auf interne Massnahmen und externe Partnerschaften, erläutert CEO Kurt Lüscher: «Im Betrieb setzen wir seit Jahren Umweltmassnahmen um. Wir betreiben das Erdgas-Netz und unsere Energieversorgungsanlagen verantwortungsvoll; unser Hauptgebäude ist gemäss Minergie-Standard zertifiziert und wird mit 100 Prozent Biogas beheizt; unsere Fahrzeugflotte besteht zu rund 75 Prozent aus Erdgas-Fahrzeugen, die mit 100 Prozent Biogas fahren, so dass unsere Flotte im Schnitt nur 56 Gramm CO2 pro Kilometer aus-

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RISIKEN MANAGEN

stösst. Die ausschliessliche Nutzung von Recyclingpapier (Briefe, Kopien, Drucksachen), gezielte Umweltschulungen oder Aktionen wie «bike to work» stärken das ökologische Bewusstsein unserer Mitarbeitenden. Ergänzt werden diese Massnahmen mit unserem Sponsoring für Umweltbildung. So engagieren wir uns seit 2012 für die Schweizer Klimaschutzbewegung myblueplanet. Sie zeigt der Schweizer Bevölkerung auf, wie der persönliche CO2-Ausstoss verringert werden kann.

Politik muss sich demnächst entscheiden Für die meisten Unternehmer ist die Energiestrategie des Bundes für den Werkplatz Schweiz evident: «Wir erachten den Umbau von nicht erneuerbaren Energien (fossile und Kernbrennstoffe) hin zu Cleantech und intelligenten Lösungen als grosse Chance für den Schweizer Werkplatz. Forschung und Wissenschaft belegen auf weiten Strecken, dass der Weg hin zu erneuerbarer Energie und Energieeffizienz-Steigerung richtig sei. Die ETH kommt zum Schluss, dass ein Energiemix mit hohem Anteil erneuerbarer Energie anspruchsvoll, aber machbar sei», meint Hans Ruedi Schweizer, VR-Präsident Ernst Schweizer AG. Der Werkplatz Schweiz steht ei-

nerseits vor einer technologischen Herausforderung. Teilbereiche wie die Energiespeicherung benötigen neue Technologien. Gleichzeitig stehen in der Schweiz beste Fachhochschulen und Universitäten, die auch Investoren und grosse Unternehmen anziehen.

Markante CO2-Reduktion erreicht «Die Swiss Steel in Emmenbrücke hat als Stahlhersteller für die internationale Automobil-, Maschinen- und Apparateindustrie in den letzten Jahren im Rahmen einer CO2-Vereinbarung mit dem Bund zahlreiche Energieeffizienzsteigerungs- und CO2-Reduktions-Massnahmen realisiert», erläutert CEO Carlo Mischler. Dank der eingeleiteten Massnahmen steht die Swiss Steel im internationalen Vergleich bezüglich CO2Ausstoss sehr gut da. In den Jahren 2013 und 2014 lag dieser 12 bzw. 7 Prozent unter dem Allokationswert, der durchschnittlich auf den CO2- Emissionswerten der 10 besten EU-Stahlhersteller liegt.» Eine kritische Haltung nimmt Carlo Mischler von Swiss Steel zur Energiestrategie des Bundes ein. Der CEO abschliessend: «Es wird davon ausgegangen, dass die Industrie einen entscheidenden Beitrag zur Senkung des Energieverbrauches leisten

Pellet-Heizungen können anstelle einer Zentralheizung als temporäre Lösung für die Beheizung von modernen Gebäuden wie für den Event-Pavillon Davos eingesetzt werden.

kann, wenn man sie nur dazu zwingt. Diese Annahme finde ich falsch, weil der Energieeinsatz für die Industrie bereits ein essentieller Produktionsfaktor ist; Je intensiver der Energieverbrauch in einem industriellen Prozess ist, desto grösser sind die Anstrengungen, kosteneffizient damit umzu-

gehen. Der Wettbewerbsdruck treibt die Unternehmen schon lange zur Entlastung der Umwelt. Ein Staatsdiktat kann nicht nur keine weiteren nennenswerten Verbesserungen bewirken, sondern mit unüberlegten Forderungen gefährdet es die Existenz ganzer Industriezweige.» ■

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Europa Forum Luzern behandelt Energiepolitik Im Zentrum des Europa Forum Luzern im November 2015 stehen Experten wie Christoph Frei, World Energy Council London, Lars Göran Josefsson, ehem. CEO Vattenfall AB Schweden, Robert Lombardi-ni, VR-Präsident Axpo, Walter Steinmann, Direktor Bundesamt für Energie, Oliver Geden, Stiftung Wissenschaft und Politik SWP Berlin, Eric Nussbaumer, Präsident der Dachorganisation der Wirt-schaft für erneuerbare Energie und Energieeffizienz AEE Suisse, Bundesrätin und Energieministerin Doris Leuthard sowie Vizekanzler, Energieminister Reinhold Mitterlehner aus Österreich und viele weitere. Sie diskutieren über Herausforderungen der Energiepolitik in der Schweiz und Europa, Inno-vationen als Wegbereiter zur sicheren Energieversorgung und Klimaschutz sowie die schweizerische Energiestrategie im internationalen Umfeld. 29. Int. Europa Forum Luzern über die «Jahrhundertherausforderung Energie»: 16. November 2015 in Luzern. Symposium: 10.10 Uhr bis 17.30 Uhr (Eintritt CHF 440.–). Öffentliche Veranstaltung: 18.30 bis 20.30 Uhr (Eintritt frei, jedoch Anmeldung erforderlich)

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RISIKEN MANAGEN Erster Leitfaden zur Risikosteuerung erschienen

In zehn Schritten zur ganzheitlichen Risikosteuerung für Gemeinden von Yvonne Dietiker und Stefan Hunziker

Die Hochschule Luzern und die Fachhochschule Nordwestschweiz haben einen Leitfaden zur ganzheitlichen Risikosteuerung für Gemeinden entwickelt. Damit sollen die Kommunen nicht nur ihre Risiken handhaben können, sondern auch ihre Verwaltungstätigkeit effizienter und sicherer gestalten. inkende Steuereinnahmen, ungenügende Liquidität, eine unzulängliche Abfallentsorgung, Veruntreuung von Staatsgeldern, ein Ausfall der IT, hohe Fluktuation, Kostensteige-

S

rung in der sozialen Wohlfahrt etc. Angesichts solcher Risiken haben die Gemeinden schon immer interne Kontrollen vorgenommen und bei strategischen Fragen durchaus auch Risiko-

Sach- und Elementarschäden entstehen nicht nur bei Jahrhundertkatastrophen.

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überlegungen angestellt. Die Gemeinden gehen dies jedoch noch zu wenig systematisch an, wie im Rahmen eines entsprechenden Forschungsprojektes der beiden Hochschulen deutlich wurde. An diesem Projekt beteiligten sich 19 Gemeinden und Bezirke der Deutschschweiz. Wie die Untersuchungen zeigten, hatten lediglich drei davon ein formales internes Kontrollsystem (IKS) implementiert und nur zwei Gemeinden betrieben zusätzlich ein Risikomanagement. Der Einsatz beider Instrumente wird jedoch dringlicher, denn die Gemeindeaufgaben werden immer komplexer. Gleichzeitig erwartet die Öffentlichkeit vermehrt eine effiziente, kostengünstige Verwaltungstätigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern. Ein internes Kontrollsystem wirkt mehrheitlich auf der operativen Ebene. Es hilft, die wahrheitsgetreue Berichterstattung zu gewähren, das Gemeindevermögen zu schützen, Arbeitsprozesse zu optimieren und rechtskonformes Handeln zu sichern. Demgegenüber ist das Risikomanagement ein systematischer

Prozess, der vor allem bei Entscheiden auf der strategischen Ebene durchlaufen wird. Mögliche Ereignisse, welche die Gemeinde beeinflussen, sollen frühzeitig erkannt werden, um deren positiven Auswirkungen zu nutzen und die Negativen zu mindern. Die Gemeindeziele lassen sich so sicherer erreichen.

Gemeindespezifischer Risikokatalog Die 19 Gemeinden und Bezirke aus der Deutschschweiz listeten – nebst den eingangs erwähnten – noch weitere Risiken auf. Diese wurden im Rahmen der Studie in fünf Kategorien unterteilt: 1) 2) 3) 4) 5)

finanzielle Risiken rechtliche Risiken operationelle Risiken strategische Risiken sowie Sach- und Elementarrisiken

Die vollständige Untersuchung zeigt, dass die Gemeinden finanzielle Risiken sowie Sach- und Elementarrisiken am häufigsten anführten. Befragt nach den Risiken in fünf bis zehn Jahren, kamen weitere Kategorien hinzu: Gemäss den Gemeinden und Bezirken dürften insbesondere gesellschaftliche, strategische und politische Fragen zur Herausforderung werden. Die Bestellung von Behörden oder die sinkende Bereitschaft der Bevölkerung, in der Gemeinde mitzuarbeiten, sind Beispiele dafür.

Ganzheitliche Betrachtung Risiken sollen nicht nur auf der operativen, sondern auch auf der strategischen Ebene bewirtschaftet werden. Eine solche ganzheitliche Risikosteuerung muss nicht kompliziert sein, sondern kann ganz pragmatisch erarbeitet werden. Dafür haben die beiden Fachhochschulen einen Leitfaden erarbeitet, nach dem die Gemeinden ein Risikomanagement und ein internes Kontrollsystem einführen können.

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RISIKEN MANAGEN

Der Leitfaden, eine Zusammenarbeit der Hochschule Luzern und der Fachhochschule Nordwestschweiz, vereint Forschungsergebnisse, den 10-Schritte-Plan sowie weitere Hilfsmittel.

Grundsätzlich erfolgt die Einführung in den drei Phasen Planung, Implementierung und Betrieb. Im Leitfaden sind diese in zehn Schritte aufgeteilt, welche sukzessive zum Ziel führen.

Der 10-Schritte-Plan (als zentrales Element des Leitfadens): 1. Vorbereitung: Gemeinderatsbeschluss für ein ganzheitliches Risikomanagement;

Konzepthandbuch erstellen. 2. Internes Umfeld: Risiko- und Kontrollkultur schaffen/vertiefen; Bestandsaufnahme: Welche Elemente bestehen bereits, was fehlt noch? 3. Information und Kommunikation: Interne und externe Kommunikation festlegen. 4. Risikomanagement: Risiken identifizieren, erfassen und bewerten; Massnahmen bestimmen. 5. Internes Kontrollsystem: Organisationsbereiche bestimmen, Jahresrechnung analysieren, Schlüsselprozesse selektieren und Kontrollen zuweisen. 6. Verknüpfung: Risikomanagement und Internes Kontrollsystem: Synergien der beiden Instrumente erkennen und nutzen. 7. Aktionsplan: Festgestellte Schwächen aufführen und beheben; Aktionsplan wird parallel zur gesamten Implementierung geführt und kurz vor Abschluss bewusst nachgeführt. 8. Präsentation im Gemeinderat: Gemeinderat Gelegenheit für Korrekturen/Ergänzungen bieten. 9. Abschluss Implementierung: Ganzheitliches Risikomanagement mit Gemeinderatsbeschluss abnehmen lassen.

10. Information und Schulung: Mitarbeitende lernen ihre Rolle kennen, um die Gemeinden bei der Identifizierung und Bewertung möglicher Risiken zu unterstützen. Es empfiehlt sich, ein interdisziplinäres Team von Spezialisten zu bestimmen, welches zusätzlich einen auf die Gemeinde abgestimmten Risikokatalog erstellt.

Umfang des internen Kontrollsystems Ein besonderes Augenmerk gilt dem Umfang des internen Kontrollsystems für Gemeinden. In der Privatwirtschaft ist ein solches fast

Schliesslich ist der Vermögensschutz ein wichtiges Thema. ausschliesslich auf eine korrekte Buchführung und eine verlässliche finanzielle Berichterstattung ausgerichtet. Für Gemeinden greift das zu kurz, denn öffentliche Verwaltungen sind per Gesetz unter anderem zu einer effizienten und effektiven Haushaltsführung verpflichtet. Die Bevölkerung hat einen Anspruch auf Rechtssicherheit und Rechtsgleichheit, und

schliesslich ist der Vermögensschutz ein wichtiges Thema. Dass eine ganzheitliche Risikosteuerung für die öffentlichen Verwaltungen zunehmend wichtig wird, davon ist nicht nur die Forschung überzeugt. Auch die Gemeinden selber schätzen den künftigen Stellenwert von Risikomanagement und IKS als hoch oder zunehmend ein. Auch deshalb hat die Kommission für Technologie und Innovation des Bundes (KTI) das Forschungsprojekt und damit die Erarbeitung des Leitfadens finanziell unterstützt. Als Hauptumsetzungspartner beteiligte sich die Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig Suter und Partner. Das Buch «Ganzheitliche Risikosteuerung in 10 Schritten – Risikomanagement und IKS für Schweizer Gemeinden» fasst die Ergebnisse des Forschungsprojektes zusammen und beschreibt eingehend die zehn Schritte, welche zu einem ganzheitlichen Risikomanagement führen. Der Anhang enthält eine Reihe von Hilfsmitteln wie z.B. einen Risikokatalog, Checklisten etc. Das Buch kann beim Haupt Verlag Bern bestellt werden. ■

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Projekte

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QUALITÄT SICHERN Business Intelligence

Grundlage zur Verarbeitung von grossen Datenmengen – nahezu in Echtzeit.

Ein integrer Überblick über das Internet der Dinge Von Marcel Blattner

Das Internet der Dinge ist kein neues Konzept. Der Begriff wurde zwar erst vom britischen Unternehmer Kevin Ashton in den 90er-Jahren eingeführt, die grundlegenden Bausteine, wie Halbleiter und drahtlose Netzwerke, existierten aber schon eine Weile zuvor. Über die Vorteile und Werte des «Internet of Things». as Internet der Dinge besteht aus verschiedenen Hardwareund Software-Komponenten. Die Hardware beinhaltet vernetzte Devices – von einfachen Sensoren bis zu Smartphones und sogenannten «Wearable Devices» (bspw. Google Glass) – und die Netzwerke, welche die Verbindungen ermöglichen. Software-Komponenten bestehen vor allem aus Datenspeichern, analytischen Programmen und Benutzerschnittstellen, um die gewünschten Informationen anzuzeigen.

D

Die Vorteile und der Added Value für die Wirtschaft und den Endbenutzer ergeben sich durch das komplexe Zusammenspiel all dieser Bausteine. Die Grundidee besteht darin, dass Gegenstände ähnlich wie Computer eine Ken-

Marcel Blattner, Dr. rer. nat., ist Studiengangsleiter des CAS Disruptive Technologies an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und Chief Data Scientist bei Tamedia Digital.

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nung bekommen und durch diese über ein Netzwerk angesteuert werden können. Dabei werden diese Objekte eine phantastische Menge an Daten generieren und damit das Tor zu neuen Optimierungsmöglichkeiten öffnen. Im Grunde führt das Internet der Dinge eine Verschmelzung der physikalischen und digitalen Welt herbei. Der mobile Zugang zum Internet, gekoppelt an ein schnelles Wachstum des Mobile-PhoneMarktes, hat einen Benutzerbedarf für das Internet der Dinge geschaffen. Im Folgenden werden einige Treiber erläutert, die das Ökosystem und die Weiterentwicklung des Internets der Dinge vorantreiben. Die wichtigsten Exponenten, welche den Markt mitgestalten, kommen aus dem kommerziellen Umfeld (off-line und on-line), aus der Forschung und staatlichen Institutionen.

Treiber Ein wichtiger Treiber bei der Entwicklung und Verbreitung des Internets der Dinge ist die «Kostenimplosion» in der Halbleiterindustrie. Ohne diese Komponenten wäre kein effizientes Sammeln von Daten über Sensoren möglich. Zusätzlich ist die Miniaturisierung ein wichtiger Faktor, um eine »Unsichtbarkeit» in der physikalischen Welt zu garantieren. Der Bedarf an Mikrochips im Mobile- und Tablet-Markt hat die Kosten dieser Chips signifikant reduziert. Die erhöhte Netzwerkverfügbarkeit und das stetige Steigen der Bandbreiten sind wichtige Faktoren, damit das Internet der Dinge auf der operativen Stufe überhaupt möglich wird. Die Anzahl der verfügbaren Adressen für die Verbindung von Objekten mit dem Internet hat sich mit der Einführung des IPv6 3 von 4 Milliarden auf 340 Billionen erhöht. Drahtlose Netzwerke erlauben die Verbindungen von Objekten, welche in einem statischen Umfeld nicht möglich sind. Speichertechnologien und Daten-Management sind weitere Key-Drivers. Durch die OpenSource-Bewegung haben sich die Kosten für IT auf der Server-Seite massiv reduziert. Neue Speichermethodologien schaffen die

Die Entwicklung von immer mächtigeren Analysewerkzeugen und Applikationen ermöglicht es, aus Daten Schlüsse von strategischer Relevanz zu ziehen.

Mögliche Unsicherheiten Alles zusammengenommen haben diese Treiber das Potenzial, das Internet der Dinge zu einem der wichtigsten Bestandteile unseres täglichen Lebens werden zu lassen. Es darf aber nicht vergessen gehen, dass neue Technologien oft einen kurzfristigen Hype auslösen. Es ist also auf gar keinen Fall gesichert, dass all die neuen Entwicklungen auch «überleben» werden. Gemäss Gartner befindet sich das Internet der Dinge jetzt am sogenannten «peak of inflated expectations» 4. Der Hype ist gegenwärtig, damit also am grössten. Wie das Internet selber, wachsen auch junge Technologien organisch. Zurzeit existieren noch nicht viele Business-Modelle, welche das Potenzial haben, bestehende Märkte aufzuwühlen – Stichwort «Disruptive Technologies». Die frühen und relevanten Entwicklungen kommen vor allem von Industrieriesen, welche die finanziellen Mittel haben, in den Markt und die Forschung von neuen Technologien zu investieren. Eine weitere mögliche Hürde ist das Fehlen von Standards. Es gibt viele parallele Entwicklungen und Infrastrukturen. De facto haben sich bis jetzt aber noch keine solchen Standards gebildet. Diese sind aber nötig für die Verbreitung der Technologie im Sinne der Interoperabilität und Offenheit. Zusätzlich bilden solche Infrastrukturen ganz neue Herausforderungen in puncto Sicherheit.

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QUALITÄT SICHERN

– Klarheit über die Kontrolle und das Wissen, wer die Forschung in diesen Bereichen finanziert und vorantreibt

Studie führt neben dem öffentlichen Verkehr auch den Energiesektor und das Gesundheitswesen als Profiteure der neuen Technologie auf.

Ökonomisches Potenzial Bildquelle: depositphotos.com

Das Internet der Dinge ist im Freizeit- und Berufsalltag angekommen.

Wie werden immer kleinere Devices vor Cracking-Angriffen geschützt 5 ?

Vorteile und Risiken Der Erfolg und endgültige Durchbruch des Internet der Dinge hängt sensibel davon ab, wie die Gesellschaft die Vorteile und Risiken dieser Technologie beurteilt. Es ist klar belegt, dass die gesellschaftliche Wahrnehmung einer neuen Entwicklung einen entscheidenden Einfluss auf deren Erfolg im Markt als solche hat6. Mögliche Faktoren, die für die Wahrnehmung wichtig und entscheidend sein können: – Datensicherheit und entsprechende Regulierungen – Regelung der Verantwortlichkeiten, Austrittsmöglichkeiten (wie melde ich die Services meines Kühlschrankes ab?)

Gemäss McKinsey hat das Internet der Dinge das Potenzial, bis 2025 zusätzlich etwa sechs Billionen Dollar in die globalen Märkte einzuschiessen 7. Andere Schätzungen gehen sogar doppelt so weit. Das Internet der Dinge wird verschiedene Marktsektoren in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und unterschiedlich stark beeinflussen 8. Morgan Stanley zum Beispiel schätzt, dass die Echtzeitanalyse von lokalen Wetterdaten im globalen landwirtschaftlichen Sektor Ersparnisse bis zu 20 Milliarden Dollar bringen kann 9. ABI Research sagt voraus, dass die Anzahl mit kommunikationskompatiblen Devices ausgerüsteten Autos sich alle vier Jahre verdoppelt. Neue Optimierungsstrategien durch das Internet der Dinge und das Aufkommen von autonomen Fahrzeugen werden den öffentlichen Verkehr massiv verändern und kostengünstiger gestalten. Auch Regierungen werden grundsätzlich von den neuen Entwicklungen profitieren, wie Cisco in einer Studie aufgezeigt hat 10. Die

Das Internet der Dinge ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern längst real und in unserem Alltag angekommen. Dazu gehören mehrheitlich einfachere Anwendungen wie beispielsweise die Paketnachverfolgung oder Fitnesstracker. Aber auch integrierte Sensoren im Auto, die durch die ständige Produktion von Daten die Wartung effizienter und kostengünstiger gestalten, oder etwa der vernetzte Haushalt, der mit intelligenten Thermostaten ausgerüstet ist (Projekt Nets von Google) sind weitere Beispiele. Daran lässt sich erkennen, dass die Technologie leise und beständig unser tägliches Leben infiltriert. Wie sich das Internet der Dinge weiterentwickelt, welche Player sich durchsetzen werden und wie stark diese Technologie tatsächlich unser tägliches Leben beeinflussen wird, kann man wie bei anderen neuen Entwicklungen (noch) nicht voraussagen. Der Trend, dass die physikalische und die digitale Welt immer mehr verschmelzen, wird aber nicht mehr aufzuhalten sein. Unternehmen sollten sich deshalb ernsthaft mit dieser Thema-

tik auseinandersetzen, damit sie nicht Gefahr laufen, wichtige Entwicklungen zu verpassen und dadurch ins Hintertreffen geraten. Das Ökosystem bietet auch genug Raum für findige Start-up-Ideen, vor allem im Bereich der Datenanalyse, Visualisierung und Applikationen im ■ Generellen.

Fussnoten 3

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Factsheet: IPv6 – The Internet›s vital expansion, ICANN, 2007 Hype Cycle for the Internet of Things, 2014, Gartner How hackable is your car? Wired, 2014, http://www.wired. com/2014/08/car-hackingchart/ The Internet of Things: the case for public voice, ScienceWise, 2014 Disruptive technologies: advances that will transform life, business and the global economy, McKinsey Global Institute, 2013/2014 The Internet of Things Business index: A quiet revolution takes place, The Economist Intelligence Unit, 2013 The Internet of Things is now, Morgan Stanley, 2014 The Internet of Everything: Global public sector economic analysis, future to life. Cisco Systems, 2014.

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QUALITÄT SICHERN Zweiter Besuch bei der Herrmann AG

Erhöhte Produktionssicherheit dank erweitertem Qualitätsmanagement

Der Neubeginn

Spezialfall Walzenhausen Kosts Ruf zur Vorsicht bei zu schnellen Zeitplänen mag wahr sein, ist aber dennoch etwas gar zurückhaltend. Denn IQSoft ar-

Viel Aufwand, ungenügende Flexibilität

Man muss dem Team der Herrmann AG schon ein Kränzchen winden, dass es seine Prüfdokumente unter diesen Umständen überhaupt präzis erstellen konnte. Dabei ist die eben beschriebene Software-Umgebung kein Einzelfall, wie uns Hans-Peter Kost, Verwaltungsratspräsident der Zofinger IQS AG, bestätigte: «Unter solchen Bedingungen ist es für Unternehmen und Institutionen schwierig, die geforderten Daten als Prüfergebnis schnell zu selektieren und auf einen Blick präzis auszuweisen. Da hilft oft nur ein Neuanfang.»

Auf zu neuen Taten Thomas Baselgia, Geschäftsführer Finanzen & Administration der Herrmann AG, konstatiert zufrieden: «Manche PharmaGrosskunden kommen geradezu ins Schwärmen, weil sie bei uns während der Audits alle Spezifikationen per Mausklick abfragen können.»

Baselgias Ausgangslage liest sich wie der Alptraum jedes Qualitätsmanagers. Da lief zunächst eine gut 20 Jahre alte Excel-Version, die wegen Update-Risiken nicht erneuert, geschweige denn lau-

Thomas Baselgia gibt ihm Recht: «Es musste etwas passieren. Die Zertifikate waren unter Excel nicht erweiterbar, obwohl das immer öfter verlangt wird. Umprogram-

Und doch reicht ihm das nicht: «Die Qualitätsanforderungen

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werden immer höher. Nachdem wir die Spezifikationen, die Schulungen, Audits und so weiter im Griff hatten, war es höchste Zeit, auch unsere Prüfdokumentatio-

«Alptraum jedes Qualitätsmanagers: 20 Jahre alte Excel-Versionen.» nen auf einen gesunden Boden zu stellen. Konkret: Die Zertifikatsausstellung für unsere Produkte sollte einfacher, schneller und sicherer werden.»

Foto: Herrmann AG

fend validiert werden konnte – ein System, das immer langsamer arbeitete. Kein Wunder, bei 3000 Produkten, 9000 Zertifikatsseiten und 200 bis 300 Anpassungen pro Monat. Vernetzung der einzelnen Seiten? Fehlanzeige. Und nicht zuletzt waren aufgrund der zu grossen Datenmengen höchstens drei Qualitätsmessungen pro Charge erfassbar.

Positives rund um die Einführung elektronischen Qualitätsmanagements lesen Sie in unserer Zeitschrift regelmässig. Wie baut man solchen Erfolg aus? Ein weiterer Besuch bei der KunststoffSpezialistin Herrmann AG.

V

In 24 h zur funktionierenden Beta-Version Michael Kiel, Leiter Entwicklung bei der IQS AG, nahm die ihm gestellte Herausforderung dankend an. Er fuhr nach Walzenhausen und erkundigte sich nicht nach dem Was, sondern nach dem Warum. Er hörte zu und liess sich die Aufgabe im Detail zeigen. Danach konzipierte er eine Beta-Lösung – alles innert 24 Stunden. Hans-Peter Kost kommentiert: «Man kennt uns für zügiges Arbeiten. Und es ist auch gut, wenn unsere Kunden nach sehr kurzer Zeit sehen, wie flexibel IQSoft als Lösung einsetzbar ist. Wir suchen immer die wirtschaftlichste Lösung für unsere Auftraggeber. Aber ein so schnelles Resultat ist bei einer derart komplexen Individual-Aufgabe nur möglich, wenn ein Kunde seine Abläufe und Bedürfnisse klar formulieren kann.»

Von Beni Krieger

or einem guten Jahr berichteten wir an dieser Stelle über die Walzenhausener Herrmann AG. Das Familienunternehmen produziert jährlich 650 Millionen Kunststoffverschlüsse, insbesondere für Pharmaunternehmen. Die Qualitätsmanagementsoftware IQSoft bürgt dabei seit 2011 für die zentrale Pflege mehrerer Datenbanken mit zahlreichen Schnittstellen und 4000 Artikel-Spezifikationen, die sich täglich ändern können.

mieren ergab keinen Sinn. Und unser ERP kann nicht bieten, was wir brauchten. Doch wir hatten ja schon guten Erfolg mit IQSoft. Ich fragte in Zofingen, ob das Programm uns dienen könne.»

Zugprüfung in der Qualitätssicherung

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QUALITÄT SICHERN

IQS AG Seit 22 Jahren am Markt und auf der Erfolgsspur, «The Quality Maker», das Team der IQS AG in Zofingen. Inzwischen betreuen 13 Mitarbeitende über 1›100 Kunden. Dank striktem Kundenfokus erneuert sich das Erfolgsprodukt IQSoft laufend. Die Module der Managementsoftware iqsoft.ch sind vollständig vernetzt, können aber trotzdem step by step ganz nach Bedarf lizenziert werden. IQSoft Kunden partizipieren ohne Wartungsgebühren an den Weiterentwicklungen. www.iqs.ch

Das Ergebnis Auditoren, die bloss Excel-Umgebungen kennen, erleben bei der Herrmann AG einen digitalen Quantensprung. Nur sechs Mo-

nate nach Michael Kiels erster Beta-Version bilden die Zertifikate der Herrmann AG nun innert Sekunden alles ab, was das Prüferherz begehrt. Thomas Baselgia: «Prüfdaten gibt es jetzt in den Produktspezifikationen von IQSoft als separate Ta-

«Auditoren erleben digitalen Quantensprung» belle, erfasst mit den externen Werkzeugen. Das geht via unsere Schnittstellen. Das Zertifikat ist der exakte, fehlerfreie Direktdruck des Vorhandenen. Alles ist nun nur noch EINMAL vorhanden, als Ergänzung des Bestehenden.»

«Und es geht weiter: Wir haben exakt datierte Versionierungen. Wir drucken nun unsere Zertifikate nicht mehr zweisprachig aus, sondern je nach Bedarf und – gemäss Definition aus der Schnittstelle Kundenstamm – automatisch in Deutsch oder Englisch. Zertifikate sind individuell und gemäss Kundenvorgaben gestaltbar. Ich kann Aufträge selektieren, Daten von Rohmaterialzulieferern integrieren und vieles mehr. Und wie bei den Produktspezifikationen wird alles jede Nacht über acht Schnittstellen zwischen allen Systemen abgeglichen. Das sind Tausende von Daten, wirklich grosse Mengen, und es dauert nur 90 Sekunden.»

Foto: Herrmann AG

beitet mit Startvorteil: Alle wesentlichen Schnittstellen zu Drittprogrammen wie Abacus sind bereits in der SQL-Version vorhanden und werden entsprechend den Kundenbedürfnissen implementiert. In Walzenhausen waren zudem nach der erfolgreichen «ersten Runde» (zentrale Pflege mehrerer Datenbanken mit zahlreichen Schnittstellen und täglichem Abgleich aller Produktspezifikationen) bereits zahlreiche Hürden genommen. Es ging also darum, bereits Gutes zu erweitern und in einem exakt definierten Umfeld auf Höchstleistung zu trimmen.

«Heute dokumentieren wir die Messresultate pro Auftrag so oft wir es wünschen oder der Kunde es fordert. Fünf ausgewiesene ‹Live›-Messungen oder doch lieber 20? Kein Problem. Und endlich können wir auch langfristige Statistiken erstellen. Wir sehen laufend, wie sich die Toleranzen entwickeln. Das zeigt uns dann zum Beispiel frühzeitig an, wann bei einem Produktionswerkzeug eine Revision notwendig wird.»

Blick in offenes SpritzgussProduktionswerkzeug

Baselgias Bilanz «Es ging enorm schnell, wie das auf die Beine gestellt wurde. Die Leichtigkeit der Einbindung von Schnittstellen hat mich positiv überrascht. Ich dachte, das wäre ein Problem. Aber wie ich jetzt gesehen habe, geht das mit einem fachkundigen Programmierer und IQSoft sehr schnell. Ich erlebe im Alltag Nachvollziehbarkeit und Protokollierbarkeit. Zeitersparnis: etwa eine 25%-Stelle. Aber viel wichtiger ist mir das erreichte zweite Hauptresultat: höchste ■ Produktionssicherheit.»

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QUALITÄT SICHERN KVP-Software bei Flachglas (Schweiz) AG

Glasklare Verbesserungen Von Ueli Eigenmann

Die Flachglas Schweiz gehört zu den führenden Glasveredlern des Landes. Seit zwei Jahren sorgt die Qualitätsmanagement-Software «Improve» für eine effizientere Ereignis-Behandlung in den Bereichen Kundenreklamationen, Unterhalt und Arbeitssicherheit. ansueli Flückiger, gruppenübergreifender Q-Manager der drei Flachglas-Produktionsbetriebe in Wikon, Thun und Münchenbuchsee kann seine Begeisterung nicht verbergen: «Mit dem neuen Tool können wir rasch und standortübergreifend reagieren. Nehmen wir einmal unsere häufigste Kundenreklamation, den Glasbruch. Jeder Schaden wird im entsprechenden Werk im ERP erfasst und dann automatisch ins Improve transferiert.» Ist die Reklamation eingetragen, wird der weitere Qualitätsmanagementprozess von der KVPSoftware vollständig unterstützt. Die kommerziellen Aspekte, wie etwa eine Gutschrift für den Kunden, deckt hingegen das ERPSystem ab. «Die Schnittstelle zum ERP ist erfreulicherweise im Basispaket von Improve erhalten», betont der Qualitäts-Manager HF. Kein Wunder, ist die Kundenzufriedenheit beim engagierten KMU, das seit vielen Jahren leistungsstarke Funktions-

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gläser produziert, weiter gestiegen.

Sofort reagieren Das gekonnte Managen von Reklamationen und deren standortübergreifende Behandlung sind wichtig für den Unternehmenserfolg der Flachglas Schweiz, die aus der ehemaligen Pilkington AG hervorgegangen ist. «Wir wollen nicht aufhören, besser zu werden, denn Qualität zählt erst dann, wenn man sie braucht», kommentiert Beppino Candolo, der Vorsitzende der Geschäftsleitung. Und Improve leistet dazu einen wesentlichen Beitrag. «Die erfassten Reklamationen können heute systematisch auf ihre Ursachen hin analysiert werden», weiss Hansueli Flückiger. Auffällig sei auch, dass gegenüber den früheren Excel-Lösungen die Verantwortlichkeiten viel klarer geregelt seien und dass die übliche Hektik vor einem Audit verschwunden sei.

Vertiefte Analyse Ueli Eigenmann ist freischaffender Texter und Werber. www.werbung-texte.ch.

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Diese Resultate macht sich das Unternehmen, das zur deutschen Flachglas Wernberg-Gruppe ge-

hört, konsequent zu Nutze und leitet erforderliche Massnahmen ein. Aber nicht genug. Seit die webbasierte Spezialsoftware im Einsatz ist, gehören auch lästige Doppelspurigkeiten der Vergangenheit an. Das schätzen die Mitarbeitenden der Flachglas-Unternehmen und können sich einen Arbeitsalltag ohne Improve nicht mehr vorstellen. Die ambitionierte Glasveredlungsgruppe geht sogar noch einen Schritt weiter: «Jedes Trimester analysieren wir drei reale oder mögliche Reklamationsgründe vertieft», erklärt Sicherheitsfachmann Flückiger, der seit 2007 bei der Holding im luzernischen Wikon tätig ist.

Vorbeugender Unterhalt Das ehrgeizige KMU, das im Schweizer Glasveredlungsmarkt den zweiten Rang belegt, verfügt an seinen drei Produktionsstandorten über total 700 Einheiten wie zum Beispiel Maschinen und andere Betriebsmittel, die vorbeugend zu warten sind. «Bei dieser

«Man sucht nicht, man findet», Q-Manager Hansueli Flückiger über Improve.

Grössenordnung braucht es ein geeignetes Tool, um stets den Überblick zu behalten und die Wartungsarbeiten effizient zu planen», unterstreicht Hansueli Flückiger. Bis zum Jahr 2013 waren dafür Excel-Lösungen im Einsatz, die sich für das Firmenmanagement jedoch zunehmend als untauglich erwiesen hatten. Weil die einwandfreie Wartung bei Flachglas ein vitaler Erfolgsfaktor ist, suchte die Geschäftsleitung nach einer passenden, gruppenübergreifenden Software. «Wir hatten uns einen effizienteren vorbeugenden Unterhalt zum Ziel gesetzt», verdeutlicht Beppino Candolo. Dabei ist es wichtig, den Zustand der Anlagen und die pendenten Wartungsarbeiten stets zeitnah und detailliert zu kennen.

Fakten Flachglas Schweiz Die Flachglas Schweiz gehört zur deutschen Flachglas Wernberg-Gruppe und ist im Glasveredlungsmarkt die Nummer zwei in der Schweiz. An den drei Produktionsstandorten Wikon, Thun und Münchenbuchsee sowie in der Holding in Wikon sind total 250 Mitarbeitende beschäftigt. Kernkompetenz ist die Produktion von Funktionsgläsern für Fassaden, Innenausbau, Spezialanwendungen und Fahrzeuge. Hergestellt oder verarbeitet werden Isolierglas, Sicherheitsglas und Brandschutzglas sowie eine Reihe von Spezialgläsern, Beratung, Berechnung und Montage sind weitere Dienstleistungen. Das Integrierte Managementsystem IMS erfüllt die Normen EN ISO 9001:2008, EN ISO 14001:2004 sowie OHSAS 18001:2007

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QUALITÄT SICHERN

Nichts geht vergessen Das gelingt heute mit Improve ausgezeichnet. Das Tool stellt die Daten ganz einfach per Mausklick visualisiert zur Verfügung. Aber das Beste kommt noch. Die verantwortlichen Mitarbeitenden werden per E-Mail automatisiert über anstehende Aufgaben informiert. «So geht nichts mehr vergessen», freut sich der Q-Manager. Versäumt ein Mitarbeitender eine Wartungsarbeit, so wird er durch das System daran erinnert – im Grunde genommen so lange, bis der Auftrag erledigt ist.

Hohe Akzeptanz Das neue Tool wurde nach seiner Einführung bei der Flachglas Schweiz intern rasch akzeptiert. Das freut den 46-jährigen Flückiger: «Improve ist ausserordentlich bedienerfreundlich, und es gibt keine Verwechslungen mehr zwischen ähnlichen Anlagen». Wie ist das möglich? Ganz einfach: Jedes Betriebsmittel ist mit Foto im System hinterlegt. Auch die kostenrechnerischen Fakten und sogar die Historie der Störungen inklusive entsprechender Behebungsmassnahmen sind erfasst. Der grosse Pluspunkt: Alle relevanten Informationen sind

Für die Mehrzweckhalle in Gebenstorf verbaute Flachglas rund 800 m2 3-fach-Isolierglas.

jetzt an einem Ort gebündelt. Der Anspruch eines vorbeugenden Unterhalts ist heute beim renommierten Glasproduzenten ohne Wenn und Aber erfüllt. Dies umso mehr, als die KVP-Software auch bei den Messmitteln einen wichtigen Kundennutzen erfüllt: Auf jedes Messmittel lassen sich überlagernd verschiedene zeitliche Zyklen hinterlegen, zum Beispiel wöchentliche, monatliche und jährliche Wartungsaufgaben.

Arbeitssicherheit als wichtiges Feld Die Arbeitssicherheit hat bei der Flachglas Schweiz traditionell einen hohen Stellenwert. Das erstaunt nicht sonderlich, denn der Umgang mit dem begehrten Glas ist nicht ohne Risiken. So haben es

Foto: Markus Hermann

Mitarbeitende oft mit sehr hohen Gewichten, grossen Flächen und messerscharfen Schnittkanten zu tun. Eine Scheibe kann bis zu 1.3 Tonnen wiegen und bis beinahe 20 Quadratmeter gross sein. Das angesehene KMU, das grosse Erfahrung mit anspruchsvollen Glasmontagen aufweist, setzt alles daran, um Arbeitsunfälle in der ganzen Schweiz zu reduzieren. «Wir arbeiten mit dem Arbeitsschutz-Management-System nach OHSAS 18001:2007 und sind bei der SUVA Sicherheits-Charta dabei», erklärt Beppino Candolo. Nebst unterschiedlichen vorbeugenden Massnahmen und Mitteln soll auch die Software dazu beitragen, Unfälle im besten Fall zu umgehen oder sonst richtig zu behandeln und aus den einzelnen Fällen zu lernen. Hier kommt Improve ins Spiel. Das Tool ermöglicht die lokale Erfassung eines Unfalls als Case am Ereignisort, und es können Bilder hinterlegt werden. Jeder Vorfall wird umfassend dokumentiert: Nicht nur eingeleitete Schritte, Terminüberwachungen und Kosten sind an einem Ort zusammengefasst, auch

die behandelnden Ärzte und zuständigen Spitäler sind übersichtlich im System registriert.

Gute Aussichten Hansueli Flückiger schätzt bei der Unfallerfassung auch ganz pragmatische Dinge: «Endlich sind wir die Lawinen von E-Mails los. Ein Eintrag im Improve ersetzt ein aufwändiges Hin-undher-Mailen, spart Zeit und Ärger». Und die Aussichten für eine noch souveränere Unfallbehandlung mit der Qualitätssoftware sind rosig. Hubert Geisseler, CEO von Synprovis, meint dazu: «Ab diesem Herbst bieten wir unseren Kunden weitere markante Arbeitserleichterungen an. Improve wird dann nämlich via Schnittstelle an ‹Sunetplus› der SUVA angebunden». Somit ist der KVPGedanke optimal erfüllt, weil der Prozess nach der erfolgten SUVAMeldung nicht endet und sich eine ganze Reihe von Auswertungen eröffnet. Hersteller, Mitarbeitende und Kunden sind sich einig: Improve hat in unterschiedlichsten Bereichen glasklare Verbesserungen gebracht. ■

Synprovis GmbH Die Synprovis GmbH (Eich LU) ist mit der Websoftware Improve in ganz Europa erfolgreich. Die einfach bedienbare Software bildet das Qualitätswesen mit folgenden Modulen komplett ab: 8D Report, Arbeitssicherheit, Auditverwaltung, Massnahmen/Kosten, Mitarbeiterbeurteilung, Prüfmittelverwaltung, Risikomanagement, Umweltmanagement. CEO der Synprovis GmbH ist Hubert Geisseler. Kundenwelt: überwiegend Produktionsunternehmen sowie Dienstleistungs- und Handelsunternehmen. Information: www.synprovis.ch In komplexen Produktionsvorgängen zu Funktionsglas.

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KOLUMNE Hannes managt

Hannes bildet sich weiter ine Stunde bis zur Geschäftsleitungssitzung. Hannes hat seine Traktanden vorbereitet. Einzig eine alte Pendenz wartet noch auf die Erledigung. Bis Ende Monat muss Hannes der HR-Abteilung seine Weiterbildungsbedürfnisse melden. Er blättert sich durch die Kategorien: «Management», «Kommunikation», «Persönlichkeitsentwicklung», «Verkauf», «Prozesse und Abläufe», «Software-Kurse», «Führung». Von vorn nach hinten, wieder nach vorn, dann nach Themen, die ihn interessieren. Nichts überzeugt ihn. Er beschliesst, erst eine Anforderungsliste zu erstellen und dann das passende Seminar zu suchen.

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In einer Excel-Arbeitsmappe gliedert Hannes die Kriterien unter den Überschriften «Must», «Wichtig», «nice-to-have» und «unter keinen Umständen». «Das macht Sinn», Hannes spürt, wie gut ihm klare Strukturen tun, gerade um zentrale Entscheidungen zu fällen. Er schreibt seine Gedanken in einem Brainstorming-Prozess auf, bevor er sie in die passende Kriterienspalte auf der Tabelle überträgt. Unter keinen Umständen darf das Seminar den bereits gebuchten Urlaub tangieren. Ebenfalls ungünstig sind die Wochen, in denen sein Stellvertreter abwesend ist. Ideal sind Wochen, in denen ein Feiertag liegt. Montag bis Mittwoch vor Auffahrt wäre optimal. Nimmt er noch den Freitag als Zeitausgleichstag frei, ist die Woche verbucht und er kann

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richtig abschalten. Schliesslich muss ein Seminar auch das Abschalten beinhalten. Das lenkt seine Gedanken auf ein bisher vernachlässigtes Kriterium – das Hotel. Ein schönes mit Wellnessbereich, nicht gerade in der näheren Umgebung, aber doch nicht zu weit weg. Die Heimreise soll nicht zu lange dauern. Die äusseren Bedingungen sind damit skizziert. Inhaltlich ist Hannes offen. Eigentlich weiss er ja schon alles. Aber etwas Auffrischung tut immer gut. Er überlegt, welche Kriterien er einsetzen möchte und kommt auf keinen grünen Zweig. Die Excel-Entscheidungshilfe scheint hier nicht zu klappen. Kurzerhand verknüpft er die beiden Entscheidungsfindungswege miteinander (das hat er in einem Seminar gelernt). Er blättert den Katalog durch und setzt in die Tabelle die Vor- und Nachteile jener Kurse, die ihn am ehesten ansprechen. Hannes ist stolz. So verbindet er Emotionales mit Rationalem. Die Impulse aus dem Katalog mit der Erweiterung der eigenen Gedanken. Denken und Schreiben, farbige Hochglanzbroschüre mit profan-frugaler Excel-Tabelle. Links der Tastatur der Katalog, die Hände bereit, um die Entscheidungskriterien einzugeben. «Anspruchsvolle Mitarbeitergespräche führen» könnte er im Moment gut gebrauchen. «Allerdings», schiesst es Hannes durch den Kopf, «riecht das nach Rollenspiel mit Videoaufnahmen». Den

Nutzen davon sieht er durchaus ein, aber so stark exponieren möchte er sich doch nicht. Also fällt dieses Seminar aus den Traktanden. Und Hannes hat ein weiteres Kriterium: keine völlig neuen Themen. Am besten wählt er ein Seminar, das er schon besucht hat. Dort lässt sich am einfachsten zeigen, was er drauf hat. Image ist wichtig. Gegen den Kurs «Führungskreislauf in der Wirtschaftskrise» spricht, dass wahrscheinlich wichtige Kollegen dabei sind. Im Grunde täte Hannes der Kurs «Präsentationstechnik» gut. Zugegeben, auch da gibt es Rollenspiele, aber hier nimmt es Hannes sportlich. Man kann sich vorbereiten. Vorbereitungsaufgaben

Eigentlich weiss er ja schon alles. Aber etwas Auffrischung tut immer gut.

sind hingegen suboptimal. Macht er sie, wird er wohl fast der einzige sein, der sie gemacht hat. Ausserdem wird im Seminar alles nochmals wiederholt, was ineffizient ist. Macht er sie nicht, gibts einen Konflikt mit dem Image. In der Rubrik «Persönlichkeitsentwicklung» findet Hannes das Seminar «Selbstmanagement»: 3 + 1 Tag. Das gibt immerhin vier Tage. Das Hotel passt, Rollenspiele gibt es keine. Imagemässig lassen sich hier tolle Geschichten

erzählen und die anderen Teilnehmer damit beeindrucken. Der nächste Workshop mit dem Titel «Selfmarketing» ist nicht nur zeitgemäss, sondern auch ein Bedürfnis. Hannes ist einer Entscheidung nahe. «Allerdings», durchzuckt ihn der Gedanke, «was meinen die Kollegen, wenn er sich gerade für dieses Seminar anmeldet?» Umgekehrt gedacht bedeutet ein Verzicht auf das Seminar «Selfmarketing», dass er «Selfmarketing» deshalb nicht braucht, weil er es bereits beherrscht. Hannes’ Gedanken drehen im Kreis. Am liebsten würde er dem Kollegen aus dem HR gleich die Anmeldung mitgeben. Auch dies aus Image-Gründen, denn er wäre der erste aus der GL, der sich für einen Kurs entschieden hat. Hannes könnte sich wieder einmal subtil als «Macher und Entscheider» positionieren. Dazu würde passen, wenn er sich für den Workshop «Entscheiden – schnell und richtig» anmelden würde. Das zeigt, dass ihm das Thema wichtig ist. Und die Tatsache, die Anmeldung als Erster abzugeben, verdeutlicht, dass er auf höchstem Niveau Fortschritte machen möchte. Hannes spurtet an die Sitzung. Beim Traktandum «Weiterbildung für das Management» greift Hannes freudig zum ausgefüllten Formular. Der CEO gibt dem HR-Leiter das Wort: «Liebe Kolleginnen und Kollegen. Leider wurde aus finanziellen Gründen das Weiterbildungsbudget für die Kaderstufen 1–3 bis auf Weiteres gestrichen.» ■

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«Was haben gute Musik und maxon-Motoren gemeinsam? Bei beiden stört schon das kleinste Nebengeräusch.» Peter Steudler, Klarinettist und Elektroniker bei maxon motor

Für unsere Abteilung Qualitätsmanagement in Sachseln suchen wir ab sofort oder nach Vereinbarung für die Bereiche Elektromechanik, Elektronik und Magnete sowie zerspanende Bearbeitung je eine erfahrene Persönlichkeit als

Supplier Quality Engineer (SQE) HEAD OF QUALITY ASSURANCE 100 % FRIBOURG/VILLARS-SUR-GLANE YOUR MISSIONS_ We are currently looking for an experienced Head of Quality Assurance for our department. Directly reporting to the Head of Quality Management you will be responsible for the quality assurance (team management, management of quality systems and processes) and the management of quality issues in compliance with internal and external guidelines. This person will have the following responsibilities: · Ensure evolution and maintenance of quality systems · Ensure the application of GMP and GDP requirements · Collaborate within harmonization projects for quality systems and processes between the sites · Manage the CAPA system · Supervise contract laboratories, contract manufacturing and suppliers · Manage the self-inspection system · Prepare and participate in internal and external inspections/audits · Interact with Quality Compliance · Interact with the pharmacovigilance department: participation in the investigation and evaluation of drug products complaints

maxon motor maxon motor beschäftigt über 2000 Mitarbeitende und ist der weltweit führende Anbieter von präzisen Mikroantrieben bis 500 Watt. Diese kommen vom Erdinneren bis zum Planeten Mars zum Einsatz. Hinter unseren Antrieben stehen Menschen, mit einem ausgeprägten Sinn für Qualität. Ihr Aufgabengebiet Ihre Aufgabe ist die Qualifizierung und Entwicklung unserer Lieferanten mit dem Ziel die bestmögliche Anlieferqualität zu erreichen und den Aufwand in der Wareneingangsprüfung zu minimieren. Ihr Aufgabengebiet umfasst folgende Tätigkeiten: • Durchführen von Lieferantenaudits und Bewertung im Zuge der Lieferantenqualifizierung • Abstimmung von Prüfstrategien mit Lieferanten • Bewertung und Freigabe von Erstbemusterungen der Lieferanten und Kommunikation der Ergebnisse an den Lieferanten • Verhandlung und Abschluss von Qualitätssicherungsvereinbarungen zur vertraglichen Absicherung der maxon Forderungen • Datenanalyse der Anlieferqualität und Einleiten von Verbesserungsmassnahmen bei den Lieferanten zur Reduktion der Fehlerkosten und Wareneingangsprüfaufwände • Reklamationsbearbeitung im Eskalationsfall (Produktionsgefährdung, Wiederholungsfehler, ausgewählte Projekte, usw.) • Durchführen von Lieferantenaudits gemäss jährlichem Auditplan und Überwachung der Massnahmen Ihr Profil

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AGENDA/VORSCHAU

IMPRESSUM

Vorträge/Tagungen/Seminare 4. Swiss Energy and Climate Summit führende Energie- und Klimakonferenz der Schweiz 16./17. September 2015, Bern Auskunft: www.swissecs.ch

Excellence-Talk Die Talkrunde für Unternehmer und Führungskräfte 17. September 2015, Bern Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch

2. BPM-Symposium

TÜV-Seminare CNO-Panel 2015

Nord

«Change your Mind about what’s Possible» 27. Oktober 2015, Bern Auskunft: www.cno-panel.ch

Requalifizierung für Qualitätsbeauftragte gemäss ISO 9001:2015 2. und 3. November, Kassel

Swiss Leadership Forum Leitthema «Intercultural Leadership» 5. November 2015, Zürich Auskunft: www.swissleader.ch

Rechtliche Aspekte im Qualitätsmanagement Qualitätssicherungsvereinbarungen (QSV), Vertrags- und Produkthaftungsrecht 19. November, Bremen

Europa Forum Luzern

Rhein

Jahrhundertherausforderung ENERGIE 16. November 2015, Luzern Auskunft: www.europa-forum-luzern.ch

Qualitätsmanager (TÜV). Modul 1 9. bis 12. November, Frankfurt/Main

Wo sich Entscheidungsträger, Experten und die Wissenschaft zum Thema Prozessintelligenz treffen 17. September 2015, Winterthur Auskunft: www.bpm-symposium.ch

Anlässe im Ausland

«Digital Customers im Digital Age»

Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitätsmanager TÜV, Qualitätsauditor TÜV Beginn jederzeit Auskunft: www.fernschule-Weber.de

Und die Versicherungen? Digital enough? Mit Antimo Perretta, CEO, Axa Winterthur. 22. September 2015, Winterthur Auskunft: www.sml.zhaw.ch

26. Controller-Tagung Controller’s Performance «Im Wandel der Technologie» 29. September 2015, Dättwil bei Baden Auskunft: www.icv-controlling.com

(T) Excellence Führungsseminar Operative Excellence ab 29. September 2015, Luzern Auskunft: www.swiss-excellence-forum.ch

8. AdA-Plattformtagung

Weiterbildung per Fernstudium

QM-Ausbildung Qualitätsbeauftragter, Qualitätsmanager Beginn: monatlich Auskunft: www.cqa.de

19. Business Forum Qualität Thema: Informationsqualität, Datensicherheit und Wissensschutz – die Risikoprävention im Mittelpunkt der ISO Revision 17./18. September 2015, Aachen http://www.bfq-aachen.de

Praxisseminar

Reflexion in der Ausbildung – Erkenntnisse aus dem Rückspiegel! 8. Oktober 2015, Biel Auskunft: www.alice.ch/de/sveb/ veranstaltungen

Globales Qualitätsmanagement in der Industrie 20./21. Oktober 2015, Nürnberg 24./25. November 2015, Frankfurt a. Main Auskunft: www.sv-veranstaltungen.de

Wärmetagung 2015

3. Praxisforum Qualität

CC Energy Management (ior/cf-HSG): Die Schweizer Wärmeversorgung – Stütze der Energiewende 9. Oktober 2015, St.Gallen Auskunft: www.iorcf.unisg.ch

QM nach DIN EN ISO 9001:2015 21. Oktober 2015, Köln Auskunft: www.tuv.com/seminar-09199

World Resources Forum Fachtagung 11. bis 14. Oktober, 2015, Davos Auskunft: www.wrforum.org

Informationsveranstaltung eduQua:2012 Grundforderungen der neuen Version von eduQua 23. Oktober 2015, Zollikofen BE Auskunft: www.sqs.ch 30

Befähigung für Auditoren nach DIN EN ISO 19011. 19. November, Köln

4. European Change-Forum How to be agile – Transforming into a high performance organization. Flexible. Human. Successful 27. Oktober 2015, München Auskunft: www.europeanchangeforum.org

Qualitätsmanager (TÜV) Modul 2 16. bis 19. November, Köln

Das Magazin für integrierte Managementsysteme 45. Jahrgang erscheint 10x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623 Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» der Fach- und Spezialpresse. Herausgeber SAQ/galledia verlag ag Verlagsleitung: Karen Heidl Druckauflage Verkaufte Auflage (wemf-beglaubigt)

6970 Ex. 2620 Ex.

Redaktion Thomas Berner, lic. phil. I (MA) Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T 058 344 93 61, F 058 344 93 62 thomas.berner@galledia.ch Michael Merz T 058 344 98 64 michael.merz@galledia.ch Produktion galledia ag, CH-9230 Flawil

Saar Grossrevision der DIN EN ISO 14001:2015 Auswirkungen auf bestehende Umweltmanagementsysteme 17. November, Stuttgart

Schweiz Verlag galledia verlag ag Hafnerwisenstrasse 1, CH-9442 Berneck T +41 (0)58 344 92-92, F -20 www.galledia.ch

Grossrevision der DIN EN ISO 9001:2015 Auswirkungen auf bestehende QM-Systeme 23. November, Berlin 23. November, Karlsruhe

Product Manager: Rolf Gubelmann

Thüringen

Abonnenten-Service galledia verlag ag Hafnerwisenstrasse 1, CH-9442 Berneck T +41 (0)58 344 95 64, F -54 abo.mq@galledia.ch, www.galledia.ch

Reifegradabsicherung für Neuteile und Komponentenlastenheft 19. und 20. November, Stuttgart Rapid Problem Solving (RPS) Quick Response Quality Control 24. und 25. November, Eisenach PPAP:2006/VDA 2:2012 – Bemusterung und Qualitätsvorausplanung 30. November, Fulda

SÜD Produktsicherheit und -haftung aus Sicht der Volkswagen AG 16. und 17. November, Frankfurt/Main

WZL-Forum 15. Internationales Kolloquium «Werkzeugbau mit Zukunft» 11. und 12. November, Aachen Automatisierung und Digitalisierung im Werkzeugbau 19. November, Aachen

Management-Circle Risikomanagement für Qualitätsmanager – ISO 9001:2015 – Qualitäts-, Prozess- und Risikomanagement wachsen zusammen 12. und 13. Oktober, Frankfurt/Main 11. und 12. November, Düsseldorf

Anzeigen Kömedia AG Geltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen T +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 info@koemedia.ch, www.kömedia.ch

Einzelnummer CHF 14.30 Jahresabonnement CHF 128.– Ausland CHF 169.– Offizielles Publikationsorgan der SAQ Swiss Association for Quality, www.saq.ch Deutschland, Österreich Verlag TÜV Media GmbH Am Grauen Stein, D-51105 Köln Geschäftsführung: Gabriele Landes Anzeigen Gudrun Karafiol T 0221 806-3536, F -3510 gudrun.karafiol@de.tuv.com Abonnenten-Service Iris Weinmeister T 0221 806-3520, F -3510 iris.weinmeister@de.tuv.com Einzelnummer EUR 113,50 Jahresabonnement EUR 115,– Die Kündigung des Abonnements ist mit einer Frist von 6 Wochen zum 31. Dezember möglich und schriftlich an den Verlag TÜV Media GmbH zu richten. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Weitere Titel der galledia: Marketing & Kommunikation, ORGANISATOR, Immobilien Business, TIR transNews, KMT kommunalTechnik, Moto Sport Schweiz, Moto Sport Suisse, UmweltPerspektiven, Carrossier Klimaneutral gedruckt Nr.: OAK-ER-11936-01654 www.oak-schwyz.ch/nummer


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