MQ Management und Qualität

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10/2016 | CHF 14.30 / â‚Ź 13,50

1155 Jahre Jahre EFQM EFQM CCoaching oaching

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INHALT Qualitätsmanagement im Zeichen des demografischen Wandels

Die Bevölkerung in der Schweiz altert in den nächsten Jahren deutlich. Angesichts von nicht besetzten Lehrstellen, Fachkräftemangel sowie Verlust von Know-how und Erfahrungswissen stellt dies nicht nur Unternehmen vor grosse Herausforderungen. Auch die Gesellschaft und mit ihr Kantone, Gemeinden und die sozialen Netze und Gemeinschaften sind gefordert, wenn es um Fragen der Integration, Betreuung und Pflege älterer Menschen geht. Dies auch vor dem Hintergrund, dass solche Leistungen zunehmend von Freiwilligen, Berufsfernen und Familienangehörigen erbracht werden müssen. Die Qualität der Dienstleistungen und Prozesse und die hierfür erforderlichen Qualifikationen sicherzustellen, gehört zum Kerngeschäft des Qualitätsmanagements, auch wenn sich die Organisationsgrenzen bei solcher Art von Versorgungsleistungen zunehmend auflösen und in den privaten Bereich diffundieren. Darüber hinaus ist der demografische Wandel auch Motor von Innovationen. Hierzu gehören unter anderem technologische Entwicklungen beispielsweise in der Gebäudeautomation, die es älteren Menschen ermöglichen sollen, möglichst lange selbstbestimmt im eigenen Heim zu leben oder Dienstleistungen, die sich an den Bedürfnissen einer älteren Kundschaft orientieren wie in der Tourismusbranche oder in der Telekommunikation. Auch hier ist das Qualitätsmanagement gefragt: Sich konsequent an den Bedürfnissen und Bedarfen einer alternden Gesellschaft zu orientieren, die veränderten Anforderungen unterschiedlicher Anspruchsgruppen zu berücksichtigen und diese in Qualitätsstandards zu übersetzen, unterstützt sinnvolle Anwendungen und deren Akzeptanz. Das Qualitätsmanagement kann hier einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität nicht nur der älteren Menschen und ihrer Angehörigen, sondern für alle Generationen leisten und bietet gleichzeitig die Chance, sich als Disziplin weiterzuentwickeln.

FLASH 15 Jahre MAS Business Excellence

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Von Michael Merz und Hugo Graf

BUSINESS EXCELLENCE Agile Methoden kann man nicht kaufen – aber lernen! 8 Von Marion Eickmann

Umweltmanagement – mehr als eine Norm

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Von Anne-Christine Chappot

Kontinuierliche Verbesserung

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Von Daniel Osterwalder

SAQ/SAQ-QUALICON AG

Verbandsnachrichten

RISIKEN MANAGEN Ein Datencenter für höchste Ansprüche

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Text von Michael Merz

Und nichts geht mehr!

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Von Fabrice Müller

Schutz gegen Cyberkriminalität

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Von Regula Heinzelmann

QUALITÄT SICHERN Ein Erfahrungsbericht

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Von Georg Bayer

Ordnung im Dokumentendschungel

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Von Markus Häfliger

KOLUMNE Hannes wird PR-Profi

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Von Stefan Häseli

Prof. Dr. Martina Zölch Vize-Präsidentin des Vorstands der SAQ, Leiterin des Instituts für Personalmanagement und Organisation, Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).

RUBRIKEN Szene Produktenews Agenda/Impressum

MARKT-INFOS 6 16 30

Marketplace Meetingpint

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Titelbild: Wavebreakmedia – depositphotos.com

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FLASH Hochschule Luzern

15 Jahre MAS Business Excellence Von Michael Merz und Hugo Graf

Vor 15 Jahren hat das Departement Wirtschaft erstmals den Weiterbildungslehrgang MAS Business Excellence durchgeführt. Jetzt wurde der Weiterbildungslehrgang neu konzipiert in drei CAS Module und ein Mastermodul. Kernstück des MAS BEX ist das Pflichtmodul CAS EFQM Model Integration & Assessment. Hierfür verantwortlich zeichnen sich die Studienleiter Hugo Graf sowie Prof. Dr. Urs Bucher. Die Dozenten und Projektleiter im Interview. ie Hochschule Luzern (HSLU) – Wirtschaft ist eine Pionierin in der Weiterbildung in Business Excellence auf Hochschulniveau. Die HSLU ist eine gesamtschweizerisch anerkannte Fachhochschule. Bislang wurde das Studium MAS Business Excellence als geschlossenes Studium erfolgreich gelehrt. Das MAS BEX,

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die Masterausbildung in Business Excellence, besteht aus drei CAS und einem Mastermodul. Pflichtmodul ist das CAS EFQM Model Integration & Assessment, welches als Kernstück die offizielle EFQM Assessorenausbildung enthält. Weiter können die Studierenden noch aus zwei Modu-

CAS EFQM Model Integration & Assessment Das CAS EFQM Model Integration & Assessment ist eine berufsbegleitende praxisorientierte Weiterbildung. Sie vermittelt Expertenwissen zur Gestaltung eines exzellenten Managementsystems, fokussiert auf das EFQM Excellence Modell 2013. Damit werden Unternehmen in die Lage versetzt, Wettbewerbsvorteile durch Excellence zu erlangen. Die Teilnehmenden werden in Konzipierung, Planung und Umsetzung von EFQM Assessments geschult und erlangen entsprechende offizielle Assessoren-Zertifikate. Sie vertiefen ihre Kompetenzen bei einem einwöchigen professionell begleiteten Praxis-Assessment in einem Unternehmen. Das CAS EFQM Model Integration & Assessment wird erstmals Anfang 2017 angeboten.

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len auswählen wie CAS Betriebswirtschaft oder CAS Operational Excellence. Es sind selbstverständlich auch andere Kombinationen oder CAS anderer Fachhochschulen kombinierbar. Die Master of Advanced Studies MAS Business Excellence (abgekürzt MAS BEX) orientieren sich konsequent am EFQM Excellence Modell 2013. Vor einem Jahr erhielt die EFQM Ausbildung den offiziellen Status «Approved by EFQM», was sicher mehr als ein Indiz für beste akademische Leistungen darstellt. Doch was bringt eine MAS BEX Ausbildung in der heutigen dynamischen Wirtschaftswelt? Management & Qualität hat die Studienleiter Hugo Graf und Prof. Dr. Urs Bucher gebeten, mehr über ihre Weiterbildungsbereiche zu berichten. – Vor bereits fünfzehn Jahren hat der erste Studiengang MAS Business Excellence stattgefunden. Damit war die HSLU eine Pionierin in der Weiterbildung von Business Excellence auf Hochschulstufe. Herr Graf, können sie sich überhaupt noch an die Pionierzeit erinnern? Hugo Graf: Daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich war selber Studierender an diesem Studiengang. 18 neugierige Stu-

dierende, davon zwei Frauen, trafen sich am 24. August 2001 zum Eröffnungsblock auf dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee. Es war auch ein Wagnis, weiss man bei einem Pilotstudiengang nie genau, was die Studierenden erwartet. Mit der Präsentation der Diplomarbeiten am 16. Januar 2003 endete dann das anstrengende Studium. Immerhin wurden in diesen knapp 18 Monaten circa 600 Präsenzlektionen geleistet und dazu noch ein Mehrfaches an Selbststudium und an Vorbereitungsarbeiten für die Leistungsnachweise. Sie haben die berufliche Entwicklung ihrer Absolventen über die letzten 15 Jahre verfolgt? Was wissen Sie darüber? Urs Bucher: Alle fünf Jahre befragen wir alle ehemaligen Studierenden. Es zeigt sich, dass der überwiegende Teil der Absolvierenden einen positiven beruflichen Entwicklungsschritt gemacht hat. Auffällig ist, dass bereits oft gegen Ende des Studiums Wechsel in der Kaderstufe zu beobachten sind. Hugo Graf: Fast durchwegs sind die Absolventen des MAS Business Excellence heute in der mittleren oder oberen Kaderstufe anzutreffen. Hat sich die Bedeutung des Excellence-Ansatzes für Unternehmen in letzter Zeit verändert? Urs Bucher: Der Konkurrenzdruck ist für die meisten Unternehmen zunehmend deutlich spürbar, der Überlebenskampf wurde härter. Umso mehr ist eine klare strategische Ausrichtung zwingend. Sie muss mit einer ganzheitlichen Unternehmensführung einhergehen. Und genau darin bietet der Excellence-Ansatz eine hervorragende Unterstützung.

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FLASH

Foto: Copyrights: HSLU

insbesondere selbstständig Erwerbende, Unternehmerinnen und Unternehmer, Linienleitende aus Produktion, Marketing und Vertrieb, Personalwesen, Forschung und Entwicklung oder Spezialisten/innen in den Bereichen Unternehmensentwicklung, Prozessmanagement, Qualitätsmanagement und Assessments.

Hugo Graf (links) und Urs Bucher über den MAS Business Excellence.

Gibt es wesentlichste Veränderungen im Konzept der Ausbildung? Urs Bucher: Im Zuge der Befragungen der jeweils aktuellen und der ehemaligen Studierenden wurde inhaltlich die Weiterbildung laufend feinjustiert. Grundsätzlich ist das Studium in seiner Struktur viel näher an das EFQM Excellence Modell herangeführt worden. Anderseits wurde ein wesentlicher Schwerpunkt auf die Assessorentätigkeit selber gesetzt. Das Anforderungsprofil für EFQM Assessoren gibt uns dabei eine hilfreiche Orientierungsschnur für das Studium. Gefragt sind ja beispielsweise Fähigkeiten wie betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Darüber hinaus gibt es Fähigkeiten in Sachen RADAR Logik, Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit oder analytische Skills. – Alles Kompetenzen, die bei der Weiterbildung MAS Business Excellence geschult und gefördert werden. Hugo Graf: Nach dem zehnten Studiengang hat die Studienleitung zusammen mit wesentlichen Interessengruppen wie ehemalige Studierende, Vertreter der Wirtschaft oder Dozierende der Hochschule das bisherige Konzept überdacht und im Rahmen eines Projektes Redesign 2016 das Studium neu aufgestellt.

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Kurzum, welches sind die wichtigsten Neuerungen? Hugo Graf: Neuerungen sind im Wesentlichen, dass das MAS Business Excellence modularisiert wurde. Das MAS BEX setzt sich neu aus drei CAS und einem Mastermodul zu je 15 ECTS zusammen. Idealerweise sind das ein CAS Betriebswirtschaft, das CAS Operational Excellence, das CAS EFQM Model Integration & Assessment und als Klammer das Mastermodul Business Excellence. Welche Vorteile haben heutige Absolventen gegenüber früheren? Hugo Graf: Das Studium ist flexibler geworden. Die Studierenden können aus drei unterschiedlichen CAS auswählen oder z.B. ein CAS an einer anderen Fachhochschule absolvieren. Ein CAS dauert in der Regel 6 Monate. Die Studierenden können also Beruf und Studium besser aufeinander abstimmen. Bedingung für das Erlangen des MAS Business Excellence jedoch ist, dass zwischen dem Start des ersten CAS bis zum Abschluss des Mastermoduls maximal sieben Jahre liegen dürfen.

Gibt es sogenannte «Highlights» im Studium? Hugo Graf: Unbestritten ist das die offizielle EFQM Assessorenausbildung EAT mit anschliessendem Assessment in der Praxis. Die Studierenden gehen in Begleitung eines erfahrenen Assessoren eine Woche zu einem Unternehmen und assessieren dieses auf der Basis des EFQM Excellence-Modells. Das wird von den Studierenden immer wieder als sehr strenge, aber höchst wertvolle Erfahrung wahrgenommen. Als Fachhochschule sind sie ja der Praxisorientierung

«verpflichtet». Wie setzen Sie diese Forderung im Studium um? Hugo Graf: Das obige Beispiel des Praxisassessments zeigt aus meiner Sicht eindrücklich, welch starken Fokus unsere Weiterbildung auf die Praxisorientierung haben. Weiter ist es so, dass Leistungsnachweise auf der Basis konkreter Praxisprojekte aus dem beruflichen Umfeld der Teilnehmenden realisiert werden. So werden Themen immer anhand ganz konketer Beispiele aus Unternehmen besprochen. Pflegen eigentlich die Studierenden den Kontakt übers Studium hinaus? Hugo Graf: Aus den verschiedenen Lehrgängen haben sich viele anhaltende Freundschaften ergeben. Institutionell gibt es den Verein ALUMNI MAS Business Excellence. Die aktive Organisation bietet regelmässig vielfältige, gut besuchte Events. ■

Möchten Sie ein CAS EFQM Model Integration & Assessment (geschützter Titel «Certificate of Advanced Studies EFQM Model Integration & Assessment Hochschule Luzern/FHZ») abschliessen? Am 9. Februar 2017 wird eine 1. Weiterbildung dieses CAS (ECTS: 15 Punkte) durchgeführt. Kosten: CHF 8700.– inkl. EAT-Ausbildung (EFQM Assessor Training) Studienleitung: Prof. Dr. Urs Bucher und Hugo Graf. Partner: ESPRIX Excellence Suisse und SAQ Swiss Association for Quality. www.hslu.ch

Hat sich die Zusammensetzung der Teilnehmenden verändert? Urs Bucher: Die Zusammensetzung der Studierenden hat sich kaum wesentlich verändert. Nach wie vor besuchen das MAS BEX

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SZENE

Wirtschaftsforum 2016 der FHNW Eröffnet wurde das Forum durch Prof. Dr. Ruedi Nützi, Direktor der Hochschule für Wirtschaft FHNW, der die rund 250 Teilnehmenden in der vollbesetzten Aula des FHNW Campus Olten begrüsste und auf die 150-jährige Erfolgsgeschichte der Schweizer Industrie hinwies, die jetzt vor ganz neuen Herausforderungen stehe. Es gehe heute primär darum, nicht nur die Mitbewerber, sondern vor allem auch neue Trends und Möglichkeiten digitaler Geschäftsmodelle im Auge zu behalten. Ein Impulsreferat hielt Urs Rickenbacher, CEO von Lantal Textiles AG. Das Langenthaler Unternehmen verfügt in der Flugzeuginnenausstattung (Sitze, Vorhänge u.ä.) weltweit über einen Marktanteil von 65 Prozent. Neben verschiedenen grossen Airlines zählen auch die amerikanischen Präsidenten (Innenausstattung der Air Force One) zu ihrem Kundenkreis. Die Kunden sind bei Lantal von Beginn

Jahrestagung der HYDRA Users Group

150-jährige Geschichte der Schweizer Industrie wird abgelöst durch digitale Unternehmensmodelle. weg im Sinne von Industrie 4.0 in den Prozess miteinbezogen: Nach einem ersten Treffen werden ihnen in einer App Ausstattungsvarianten präsentiert, die sie dann direkt online auswählen und bestellen können. Dadurch nehmen sie schon früh Einfluss auf die Produktgestaltung.

Die Vision der Industrie 4.0 ist noch immer in aller Munde. Ein wichtiger Treiber auf dem Weg zur Smart Factory sind Manufacturing Execution Systeme (MES) wie das MES HYDRA von MPDV. Die MPDV organisiert regelmässig Arbeitskreise in den Bereichen Fertigung, Personal, Qualität, IT und Strategie, um Best-PracticeAnsätze auszutauschen und Vorschläge zur Weiterentwicklung des MES HYDRA zu erarbeiten. Im Rahmen der HUG-Konferenz (21.–22. September 2016) präsentierten die Referenten konkrete Handlungsempfehlungen und zeigten auf, wie die digitale Transformation der Fertigung gelingen kann. Schliesslich konnten sich die Teilnehmenden aus der DACH-Region und den angrenzenden Nachbarländern direkt über Produktneuheiten und Weiterentwicklungen informieren. Die HYDRA Users Group wurde 2004 als eigenständige Vereinigung von Anwendern des MES HYDRA gegründet. Heute umfasst sie bereits mehr als 270 Mitglieder. Mehr Informationen zur HYDRA Users Group siehe unten.

__Infos: www.mpdv.info

Mehr über Veranstaltungen der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW finden Sie unter

Weitere Hinweise und Aktualitäten finden Sie auf der Website von Management und Qualität:

www.m-q.ch www.fhnw.ch

Erfolgsfaktoren für Startups und KMU

Praxis, Forschung und Weiterbildung für Regionalverantwortliche in Aachen. Anfangs September 2016 begrüsste das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen 15 Akquisitionsmanager der NRW.INVEST Auslandsbüros (landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft), um über Erfolgsfaktoren für Start-ups und KMUs zu diskutieren. Die Manager und Managerinnen erlebten so Industrie 4.0 live vor

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Ort. Ziel dieser Demonstration war eine durchgehende Verständnisförderung für Praxis, Forschung und Weiterbildung. Zum anderen bietet diese «Demonstrationsfabrik» Partnern aus Industrie und Forschung eine einzigartige Möglichkeit, gemeinsam Fragestellungen der Industrie 4.0 in einem realen Betrieb zu untersuchen. «Die Akquisitionsmanager unserer Auslandsbüros haben wertvolle Informationen gewinnen können, die sie bei der Direktansprache von Investoren in den Zielländern unterstützen», sagte Anja Kühlkamp, Bereichsleiterin von NRW.INVEST.

Neue Zahlungsdienste-Richtlinie PSD (Payment Services Directive) ist die Zahlungsdienste-Richtlinie, welche 2009 den einheitlichen rechtlichen Rahmen für Euro-Zahlungen innerhalb der EU und damit auch für SEPA in Europa geschaffen hat. Ab 2018 soll sie auch in der Schweiz gelten. Die Payment Services Directive 2 (PSD2 oder PSD II) bezeichnet die revidierte Richtlinie in zweiter und erweiterter Auflage – sie definiert zusätzlich die Marktöffnung für Drittanbieter (TPP) im Zahlungsverkehr. PSD2 sieht im EU-Raum vor, den Zahlungsverkehr auch für Nicht-Banken (also Drittparteien) zu öffnen, um Innovationen und den Wettbewerb zu fördern. Gleichzeitig soll der Verbraucherschutz erhöht werden. Hinter der neuen Richtlinie steht auch die erklärte Absicht, durch neue Anbieter, neue Lösungen und verstärkten Wettbewerb die Kosten im Zahlungsverkehr generell zu senken und die Sicherheit zu erhöhen.

__Infos: www.iso-20022.ch www.wzl.rwth-aachen.de

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SZENE

Neuer CEO für Swisscom Health AG

Thomas Bachofner Thomas Bachofner heisst der neue CEO der Swisscom Health AG. Bachofner folgt auf Stefano Santinelli, der per 1. Oktober 2016 CEO von Swisscom Directories AG (local.ch & search.ch) wird. Der 45-jährige Thomas Bachofner hat seit 2010 die Entwicklung von Swisscom im KMU-Segment in verschiedenen Funktionen massgeblich mitgestaltet. Swisscom Health AG setzt sich auch in Zukunft für die Digitalisie-

rung und Vernetzung im Gesundheitsweisen ein. Die eingeschlagene Strategie wird damit weiter verfolgt. In den vergangenen fünf Jahren hat Swisscom Health AG einen Kundenstamm von 2000 Ärzten, 200 Spitälern, 70 Versicherungen, 200 Apotheken, 5 Kantonen sowie zahlreichen Labors und RöntgenInstituten aufgebaut. Zudem wurde 2016 das Kompetenzzentrum für Krankenkassen-Outsourcing etabliert, das heute die Kern-IT von Sanitas betreibt. Mehr Informationen über die Digitalisierungsstrategie und Aktivitäten der Swisscom Health AG finden sich unter www.swisscom.ch

Neuer Executive Director für SQS AG

Martin Hodgson Martin Hodgson wurde als Executive Director in den Vorstand von SQS Software Quality Systems AG berufen, dem unabhängigen Spezialisten für SoftwareQualität und Managed Services. Hodgson ist ab sofort weltweit für alle Geschäftsaktivitäten im Bereich Management Consulting bei SQS verantwortlich. In seiner neuen Position im Vorstand von SQS wird Martin Hodgson das

strategische Ziel des Managements unterstützen, führender Anbieter in der Qualitätssicherung von durchgängigen digitalen Prozessen zu werden. Die neu geschaffene Vorstandsposition wird sich auf das IT-Portfolio und zugehörige Projektmanagement sowie die Beratung in der Business und Enterprise Architektur sowie Prozessmodellierung für SQS-Kunden konzentrieren. Dank der neu geschaffenen Position wird der Executive Director dabei helfen, Ziele zu erreichen, die die SQS AG mit der 2020-Strategie gesetzt hat.

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BUSINESS EXCELLENCE Coaching als Schlüssel zur agilen Organisationsentwicklung

Agile Methoden kann man nicht kaufen – aber lernen! Von Marion Eickmann

Die Umstellung auf agile Methoden ändert nicht nur Prozesse im Unternehmen, sondern auch die Einstellung aller Beteiligten: Teams bekommen mehr Verantwortung, der Führungsstil wechselt von «Command & Control» zu «Agile Leadership». Um diese Veränderungen erfolgreich und nachhaltig umzusetzen, bedarf es eines gezielten, rollenbezogenen Coachings. eränderungen gehen immer schneller vonstatten, während Unternehmen in alten, nicht mehr zeitgemässen Strukturen feststecken. Die Einführung agiler Prozesse ist hierfür eine Lösung: Sie verhelfen zu mehr Flexibilität und verkürzen Anpassungszeiten. So weit, so gut. Aber warum ist Coaching wichtig für die Einführung agiler Prozesse und Methoden? Das agile Manifest von 2001 macht in vier kurzen Statements deutlich, was sich ändern muss: – Individuen und Interaktionen haben Vorrang vor Prozessen und Werkzeugen. – Funktionsfähige Produkte haben Vorrang vor ausgedehnter Dokumentation. – Zusammenarbeit mit den Kunden hat Vorrang vor Vertragsverhandlungen.

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Marion Eickmann ist Mitgründerin von agile42 Consulting GmbH in Berlin. www.agile42.de

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– Das Eingehen auf Änderungen hat Vorrang vor strikter Planverfolgung. Die Schwierigkeit ist jedoch, diese Prinzipien auf Unternehmen, Teams und Strukturen anzuwenden, die viele Jahre genau anders herum gedacht und gearbeitet haben: Aufgaben wurden vorgegeben, Vorgehen bis ins Detail definiert, Zeit und Energie für Statusmeetings verbraucht und neue Ideen durch langwierige Genehmigungsverfahren im Keim erstickt. Prozesse kann man definieren und Tools lassen sich konfigurieren. Doch egal, wie detailliert Prozesse beschrieben werden, eines ist nicht zu vergessen: Es sind nicht Prozesse, die arbeiten und denken, sondern die Menschen. Prozesse sollten ein Hilfsmittel für mehr Effizienz und Produktivität sein. Das gelingt aber nur, wenn alle Beteiligten die Möglichkeit haben, sie nach ihren Bedürfnissen anzupassen. Wenn Unternehmen also agil

arbeiten wollen, müssen sie nicht nur ihre Arbeitsweisen überdenken, sondern das Verhalten und die Denkweisen aller Beteiligten müssen sich ändern. Durch gezieltes und gutes Coaching kann dies erreicht werden. Während klassisches Management die Handlungen der Mitarbeiter und deren Resultate betrifft, setzt Coaching eine Ebene tiefer an: Es beeinflusst die Einstellungen und Ansichten und erzeugt neue Erfahrungen, die sich wiederum auf die Handlungsebene auswirken.

Coach vs. Consultant Coaching wird gern mit Consulting verwechselt, doch ist der Unterschied eindeutig: Während beim Consulting häufig Lösungen

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vorgegeben werden oder ein bestimmtes Vorgehen angeraten wird, will ein Coach befähigen, Lösungen und Vorgehen selbst zu entwickeln. Ein Beispiel macht es deutlich: Wer sich mit der ScrumMethode vertraut macht, wird schnell auf den Satz stossen: «Der Scrum Master sollte nicht auch gleichzeitig Entwickler sein». Diese Aussage führt bei vielen Teams zu Zweifeln, ob sie dann überhaupt nach Scrum arbeiten können, wenn sie keinen dedizierten ScrumMaster haben. Wie würde nun ein Consultant auf eine solche Frage reagieren? Er könnte bestätigen, dass in diesem Fall nicht Scrum-konform gearbeitet werden kann und ein ScrumMaster eingestellt oder abgestellt werden muss. Eine andere Antwort könnte sein, dass man in diesem Fall einfach einen rotierenden Scrum Master aus dem Team benennt. Ein Coach hingegen würde in dieser Situation zunächst hinterfragen, warum überhaupt ein Scrum Master empfohlen wird und welche Rolle er im Prozess hat. Seine Lösung könnte ähnlich sein wie jene des Beraters, jedoch mit dem Unterschied, dass der Coach gleichzeitig die Lösungskompetenz vermittelt. Gemeinsam mit dem Team unterstützt er die Lösungsfindung in der konkreten Si-

Die «Results Pyramid».

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BUSINESS EXCELLENCE

tuation und bringt so das Team dazu, beim nächsten Mal eine solche Entscheidung selbstständig treffen zu können. Der Coach führt, leitet an und hilft dabei, eigene Schlüsse zu ziehen und Lösungen zu erkennen. Nur dann wird der einzelne Mitarbeiter, das Team oder auch das Management in die Lage versetzt, auch ohne den Coach den agilen Weg weiter zu gehen.

Systemisches Coaching Coaching, ob agil oder nicht, ist also immer da sinnvoll, wo Verhalten langfristig und nachhaltig verändert werden soll. Und es ist notwendig, wenn es nicht nur darum geht ein spezifisches Problem zu lösen, sondern Menschen oder Teams zu befähigen, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Agiles Arbeiten setzt also auch eine Veränderung der Einstellung und erlernter Arbeitsweisen voraus. Diese Veränderungen betreffen die Individuen, die Organisation im Ganzen sowie die bestehenden Wechselwirkungen und sind dementsprechend in drei Dimensionen zu sehen: – Organisation – Ist-Stand – individuelles Verhalten Die Erfahrung zeigt, dass die Einführung agiler Methoden immer dann nachhaltig gelingt, wenn Unternehmen diese drei Dimen-

sionen beleuchten, Abhängigkeiten darlegen und diese als Grundlage und Startpunkt für die agile Veränderung nutzen. Das Systemische Coaching stellt den Bezug zwischen den Dimensionen her, indem es auf allen drei Ebenen ansetzt.

Team Coaching Hier lernen die Teams, was agil bedeutet und verstehen die Rollen und Verantwortlichkeiten, die damit einhergehen. Sie lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und zu respektieren. Die Teams durchlaufen dabei in der Regel vier Phasen: Forming, Storming, Norming und Performing.

Dennoch haben nicht nur Menschen, sondern auch Unternehmen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Man muss sich die Organisation als Netzwerk vorstellen, in dem sich an unterschiedlichsten Stellen und zu unterschiedlichen Zeiten Rahmenbedingungen, Anforderungen und Strukturen verändern. Agile Coaching konzentriert sich auf diese Zusammenhänge und berücksichtigt auch die weichen Faktoren wie die Unternehmenskultur. Nur wenn man versteht, wie das Gesamtsystem funktioniert, wie Menschen, Prozesse, Strukturen und Entscheidungen miteinander interagieren, wird der «Agile Change» nachhaltig funktionieren.

Management Coaching Ebenso wie die Teams muss auch das Management verstehen, welche Veränderungen agile Methoden mit sich bringen. Diese Veränderungen reichen von «Was ist Agile Leadership?» über «Wie funktioniert unser Bonussystem in einer agilen Umgebung?» bis hin zu «Wie wird unser gesamtes Unternehmen agil?» Manager sollen also durch das Coaching befähigt werden, die Verantwortung für den agilen Wandel zu übernehmen und ihn zu koordinieren.

Coaching einer Organisation Natürlich kann man eine Organisation als solches nicht coachen.

Der Agile Coach als Gast im Unternehmen Die beschriebenen Aspekte implizieren bereits das Profil eines guten agilen Coaches. Hinzu kommen weitere Faktoren: – Ein Scrum Master, ob mit oder ohne Zertifizierung, ist nicht zwangsläufig auch ein guter Coach. Erst die Erfahrung macht ihn oder sie dazu. – Der Coach sollte nicht Teil des Teams werden. Zu seinen wesentlichen Aufgaben gehört es, Neutralität zu wahren und die Übersicht zu behalten. Das gelingt nur selten, wenn man in ein Projekt inhaltlich eingebunden ist.

– Agiles Vorgehen im Unternehmen einzuführen gelingt nicht durch das «Einkaufen» von Scrum Mastern. Gute Coaches ergründen zunächst die vorherrschende Unternehmenskultur, um Tempo und Form des Wandels genau daran anzupassen und die Mitarbeiter abzuholen. Ein Schema F gibt es hierfür nicht, aber doch Hilfsmittel, mit denen die kulturellen Aspekte besser beleuchtet werden können. Ein Beispiel ist das Enterprise Transition Framework (ETF) von agile42. Damit wird zunächst der Status quo aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, um dann eine Strategie zu entwickeln, in der kurz-, mittelund langfristige Ziele festgelegt werden. In Pilotprojekten wird die Umsetzung schliesslich erprobt – stets mit dem Wissen, dass Fehler erlaubt sind und es sich bei der gesamten agilen Transformation um einen Lernprozess handelt. Ein guter Coach setzt verschiedene Tools zur Wissensvermittlung ein, fördert Experimente, verdeutlicht Konsequenzen und fordert kontinuierliche Verbesserungen – all dies immer mit dem Ziel, den Menschen Gelegenheiten und vor allem auch Mut zur Selbstreflexion zu geben, damit Veränderung bzw. der «Agile Change» gesche■ hen kann.

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BUSINESS EXCELLENCE Synergien mit ISO 9001 nutzen

Umweltmanagement – mehr als eine Norm Von Anne-Christine Chappot

Die neue Norm ISO 14001 geht über die Anforderungen zur Einrichtung eines Umweltmanagementsystems und zur Verbesserung der Umweltleistung hinaus: Für eine KMU ist sie auch eine grossartige Chance für allgemeine Überlegungen bezüglich der Unternehmensleistung und der eigenen Arbeitsweise, analog zur ISO 9001. Zudem können durch die koordinierte Entwicklung dieser beiden Normen die Managementsysteme deutlich besser integriert und Synergien wesentlich leichter genutzt werden. och was ist der Mehrwert der Norm ISO 14001:2015, verglichen mit ihrer bereits sehr vollständigen Vorgängerversion? Der erste offensichtliche Mehrwert ist eine weiterentwickelte Philosophie. Das Umweltmanagementsystem (UMS) soll sich nicht ausschliesslich für die internen Prozesse interessieren, sondern auch den Kontext, mit dem es interagiert, berücksichtigen. Auf diese Weise wird deutlich, welche Risiken verhindert und welche Chancen wahrgenommen werden können. Diese proaktive Vision ist heute zweifellos ein Schlüsselfaktor für das Fortbestehen in unserer sich ständig wandelnden Wirtschaftswelt. In

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Anne Christine Chappot, Axe3 – conseil et formation, www.axe3.ch, Assoziierte Partnerin der sanu ag, www.sanu.ch

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der Praxis jedoch lassen die KMU diese Phase bei den strategischen Überlegungen häufig aus oder setzen sie nicht strukturiert um, da sie mit den alltäglichen Geschäften und Problemen zu beschäftigt sind. Diese Verpflichtung kann somit ein positiver Antrieb sein, der die Manager dazu anregt, sich regelmässig die richtigen Fragen zu stellen. Jenseits der konventionellen Themen (Finanzen und Märkte) sind die Verbindungen zwischen Unternehmen und Umwelt kaum mehr vernachlässigbar – vor allem jetzt, wo der Druck auf Umwelt und Ressourcen so stark ist wie noch nie. Ein Beispiel: Es liegt zweifellos im Interesse eines sehr energieintensiven Industriebetriebs, den Blick auf seine Abhängigkeit von bestimmten Energiequellen oder auf die Folgen einer erhöhten CO2-Abgabe für seine Kosten zu

richten. Die Verknappung und die Auswirkungen des Abbaus gewisser Rohstoffe könnte die Versorgung eines Produzenten von elektrischen Bauelementen oder von mechanischen Teilen langfristig gefährden. Die wachsende Besorgnis der Verbraucher gegenüber bestimmten Branchen oder schädlichen Produkten kann für einen Produzenten eine neue Möglichkeit darstellen, ebenso wie sich potenzielle Umweltunfälle fatal auf den Ruf eines Unternehmens auswirken können.

Eigene Methoden neu strukturieren Bei diesen allgemeinen Überlegungen geht es auch um die Identifikation der an den unternehmerischen Aktivitäten Beteiligten sowie der Ermittlung wichtiger Daten. Die Bedürfnisse sind dabei natürlich vielfältig und sehr individuell: Gewährleistung des Austauschs mit Nachbarunternehmen, mit denen man die Anlagen für die Grundstücksentwässerung teilt oder die an einer gemeinsamen Abfallwirtschaft interessiert sein könnten, oder mit der nahen Schule, die bei einem Unfall betroffen sein könnte; Planung eines regelmässigen Austauschs mit den kantonalen Behörden vor der Umsetzung neuer Technologieprojekte, um zu verhindern, dass es später zu Blockaden kommt usw.

Ganz offensichtlich ermöglichen derartig sorgfältige Überlegungen auch, etwas Abstand zu gewinnen sowie sich besser auf die Zukunft vorbereiten zu können. Damit einher geht ein beträchtlicher Mehrwert – vor allem, wenn die Überlegungen gleichzeitig im Rahmen des Qualitäts- und Umweltmanagements erfolgen. Gleiches gilt für einen in den meisten Unternehmen zunehmend unumgänglichen Ansatz: die Bestimmung der Risiken. Dieser Trend wird im Übrigen stark durch die für Verwaltungsräte von Aktiengesellschaften obligatorische Einschätzung der globalen Risiken verstärkt. Warum also nicht die neuen Normen nutzen, um die eigenen Methoden neu zu strukturieren bzw. auszubauen und auf diese Weise sicherzustellen, dass alle wichtigen Risiken, inklusive der Umweltrisiken, abgedeckt sind? Haben wir die richtigen Massnahmen an der richtigen Stelle beschlossen, um Risiken zu vermeiden oder um ihre Schwere zu verringern? Welches sind die von diesen Risiken betroffenen Geschäftsabläufe und was ist zu kontrollieren? Sollten wir in unseren Projekten einen risikoorientierten Ansatz aufnehmen?

Wertschöpfung wird stärker berücksichtigt Diese Einbeziehung des internen und externen Kontexts kommt auch in der Norm ISO 14001 zum Ausdruck, indem die Wertschöpfungskette des Unternehmens verstärkt berücksichtigt wird. So besteht die in der Norm erwähnte Lebenszyklusperspektive aus der Betrachtung dessen, was vor und nach den unternehmensinternen Vorgängen passiert. Dies eröffnet neue interessante Aussichten, von denen natürlich die Umwelt profitiert, häufig jedoch auch das Unternehmen. Der Einfluss eines Unternehmens auf die ausserhalb seiner Kontrolle liegenden

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BUSINESS EXCELLENCE

Dadurch werden die KMU mit neuen Fragen und genauso neuen Herausforderungen konfrontiert, die jedes Unternehmen je nach eigener Situation und eigenen Möglichkeiten angeht: Wie gross sind die mit der Verfügbarkeit unserer Rohstoffe verbundenen Auswirkungen? Wie steht es um den Vertrieb und die Nutzung des Produktes bzw. der Dienstleistung? Was passiert nach der Nutzung damit? Aus den Antworten ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen.

Umweltaspekte bei Lieferanten erfragen Besonders beim Einkauf kommt Umweltkriterien bei der Auswahl der Produkte zusätzlich zu den gewohnten Kriterien Preis und Qualität eine zunehmende Bedeutung zu. Gleiches gilt auch für die Bewertung der Lieferanten und Subunternehmer. Für Letztere beginnt dies schon mit dem Vorhandensein oder eben

Nicht-Vorhandensein einer ISO14001-Zertifizierung oder einer gleichwertigen Beurteilung. Es ist zwar nicht immer möglich, die Lieferanten oder Produkte aufgrund ihrer Umweltleistung auszuwählen, vor allem bei einer starken Abhängigkeit gegenüber einem Lieferanten, doch bereits eine Erkundigung bei seinen Dienstleistungserbringern nach diesen Aspekten ist ein nicht zu unterschätzender wichtiger Schritt! Was die Subunternehmen betrifft, so können die Forderungen und Erwartungen in Sachen Umwelt in einem Lastenheft je nach der ihnen anvertrauten Aktivität festgelegt werden. Auch die Konzeption von Produkten und Verpackungen spielt eine wichtige Rolle, um die Umweltauswirkungen entlang der Wertschöpfungskette zu reduzieren. Es wird wichtig sein, deren tatsächlichen Einfluss auf die positiven oder negativen Auswirkungen zu bestimmen und zu schauen, wie Umweltaspekte in die entsprechenden Projekte integriert werden können. In dieser Phase sind zudem die wesentlichen regulatorischen Gesichtspunkte zu evaluieren. Viele von der REACH-Verordnung über Chemikalien betroffene Unternehmen, zum Beispiel, wissen dies nur allzu gut. Am anderen Ende der Wertschöpfungskette schliesslich kann die

Bildung und Beratung für nachhaltige Entwicklung sanu future learning ag bietet verschiedene Weiterbildungen und Dienstleistungen an, um die Integration von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten in Unternehmen und Verwaltung sicherzustellen. Tipp: – Rechtskonformität Umwelt und Arbeitssicherheit – Rechtsmonitoring, Standortbestimmung und Konformitätsprüfung. Eine effiziente Unterstützung zur Sicherstellung der legal compliance www.sanu.rechtskonformitaet.ch – Nachhaltigkeitsbeurteilung von Projekten (2-tägiger Praxiskurs) Biel, 3. und 4. November 2016, www.sanu.ch/16SMNB – Individuelle Beratung und Begleitung beim Identifizieren der gesetzlichen Bestimmungen und bei der Überprüfung der Konformität Kontakt: sanu future learning ag, sanu@sanu.ch, 032 322 14 33

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«Glieder der Kette» scheint häufig begrenzt oder sogar fast nichtig. Doch vielfach sind gerade auf diesen verschiedenen Ebenen die Umweltauswirkungen und die künftigen Herausforderungen am grössten. Dies ist angesichts des in der heutigen Zeit sehr ausgeprägten Auslagerungstrends von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten umso relevanter.

Verbindungen zwischen Unternehmen und Umwelt sind heute kaum mehr vernachlässigbar.

Information des Vertriebskanals oder der Verbraucher bezüglich eines umweltbewussten Einsatzes für bestimmte Produktarten von Bedeutung sein – um Umweltverschmutzung oder Energieverbrauch zu vermeiden oder um die Verwertung von Abfällen zu maximieren.

Verfahrensanweisung hält Einzug Die Verstärkung dieser Lebenszyklusperspektive hat Folgen, die man schon heute beobachten kann: Schneeballeffektartig sieht man immer mehr Unternehmen, die sich bislang um eine Zertifizierung gedrückt haben, sich nun aber auf Druck der Käufer ihrer eigenen Kunden zu diesem Schritt gezwungen sehen. Eine solche Ausweitung der Umweltmanagementsysteme wäre eine wirklich positive und gut sichtbare Folge der gegenwärtigen normativen Änderungen. Eine andere markante Weiterentwicklung der Norm liegt im Begriff der Verfahrensanweisung, der bereits im Bereich der Qualität gut bekannt ist und der offiziell die meisten Verfahrens-Anforderungen ersetzt. Von dieser Änderung verspricht man sich die Einrichtung einer Organisation und die Realisierung von Funktionsweisen, welche die Erreichung der gewünschten Ergebnisse auch wirklich sicherstellen. Die Verfahren allein sind jedoch, wenn sie weder bekannt sind noch angewendet werden und in diesem Fall keinen Beweis eines effizienten Managementsystems darstellen, nutzlos und unnötig. Natürlich dürfen die bereits etablierten, do-

kumentierten Verfahren nicht einfach ausgeschaltet werden, sondern es soll stattdessen bestimmt werden, welche brauchbar sind und in welcher Form sie besser helfen, das erwartete Ergebnis zu erreichen. Die Definition von Geschäftsprozessen ist mittlerweile unumgänglich, um die Erfordernisse der Umweltleistung leichter in die reelle Unternehmenstätigkeit integrieren zu können. Dies stellt für die Organisationen, die dank ihres Qualitätsmanagementsystems mit dem prozessorientierten Ansatz bereits vertraut sind, kein Problem dar. Anders sieht es für die Unternehmen mit einem einzigen Umweltmanagementsystem aus, denn für sie kann das Konzept des Geschäftsablaufs selbst vollkommen neu sein. Um die Aufzählung der von diesen neuen Normen eingeführten Änderungen zu beenden, seien schliesslich noch die präzisen Anforderungen punkto Leadership und Kommunikation erwähnt. Die Anforderung, sowohl intern als auch extern ein konsequentes Kommunikationskonzept zu definieren, bietet die Möglichkeit, den Platz des Menschen im Zentrum des Systemmanagements zu überdenken und zu stärken. Denn wie die Erfahrung häufig zeigt, ist am Ende immer der Mensch der für den Erfolg oder Misserfolg eines Systemmanagements ausschlagge■ bende Faktor.

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BUSINESS EXCELLENCE Design Thinking bedeutet:

Iteratives Verstehen und Beobachten

Kontinuierliche Verbesserung Von Daniel Osterwalder

Im Winter 2012 setzte die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) bei der Entwicklung und Umsetzung eines Selfassessment-Projekts auf Design Thinking, einen in anderen Bereichen sehr bekannten Kreativprozess. Jetzt zeigt diese Methodik erste grosse Erfolge in Richtung Excellence. on Beginn weg konzentrierte man sich konsequent an den Bedürfnissen der Anspruchspersonen. Gleichwohl wurde auch Ergebnisoffenheit vorausgesetzt. Design Thinker gehen davon aus, dass Probleme und Schwierigkeiten besser gelöst werden können, wenn die betroffenen Nutzer in verschiedene Prozessphasen integriert werden. Durch deren Mithilfe erhalten Veränderungen ein positives Korrektiv.

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Fürs Selfassessment-Projekt der PHZH einigte man sich deshalb darauf, in einem beteilungsorientierten Auswertungs-Workshop rund 50 Mitarbeitende mit einzuschliessen. Sie mussten drei Entwicklungsprojekte auswählen, bei denen innerhalb von neun Monaten konkrete Verbesserungen erwartet werden konnten:

Daniel Osterwalder ist spezialisiert auf Design Thinking, Business Model Innovation, Business Model Generation, Facilitation, Prozessberatung, Business Process Design, Changemanagement, Changeprozesse und Changearchitektur. Er ist der Co-Founder der Osterwalder & Stadler GmbH. www.visualdynamics.ch

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– Eine konkrete Überarbeitung der Führungsgrundsätze – Eine mögliche Neuausrichtung des einzuführenden «MAS Innovation» – Projektmanagement & Personalentwicklung an den Mitarbeiterbedürfnissen ausrichten

Was ist Design Thinking? Jedes Projekt beginnt mit einer Problemstellung, die nach mehr oder weniger langer Zeit mit einer oder mehreren Lösungen endet. Neu am Design Thinking ist, dass man nicht lange an einem definitiven Endprodukt arbeitet, sondern dass man in vielfachen Schleifen (Iteration) ein Problem so angeht, dass jede neue Erkenntnis direkt in die Lösung miteingebaut wird und dass mittels Prototyping und Testing bei den Stakeholdern direkt geprüft wird, ob eine Lösung funktioniert oder nicht. Die PHZH hat sich auch deshalb für Design Thinking ausgesprochen, weil die Studienleiter eingesehen haben, dass Probleme besser gelöst werden können, – wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen zusammenar-

beiten und gemeinsam eine Fragestellung entwickeln und miteinander aus verschiedenartigen Perspektiven auf diese blicken,

Dabei brauchten die Teilnehmenden doch nur Motivation, ihre Prototypen einfach nur als Idee zu betrachten. – wenn die Bedürfnisse und Motivationen von Menschen durch gezielte Methoden berücksichtigt werden, – und wenn durch den Bau von Prototypen die Ideen eine greifbare Gestalt annehmen, die dann mehrfach und iterativ getestet werden können.

Verschiedene Phasen begleiten einen optimalen Design-ThinkingProzess. Beim Beobachten und Verstehen geht man auf unterschiedliche Weise auf eine Marktsituation oder auf einen Kunden ein, erörtert Ziele und erkundet sich, was auf dem Markt und beim Kunden passiert (dadurch werden auch Randbedingungen diskutiert). Damit jedoch die «graue Theorie» Farbe erhält, werden Nutzer entweder beim Gebrauch einer Lösung beobachtet oder direkt befragt, was sie mit möglichen Lösungen tun. Beispielsweise wurden im Projekt MAS Innovation unterschiedliche Stakeholder interviewt, um herauszufinden, weshalb der vorausgegangene MAS gescheitert ist.

Einen Standpunkt herausarbeiten Beim Erarbeiten eines Standpunktes kommt es darauf an, die gesammelten Erkenntnisse heranzuziehen, zu interpretieren und zu gewichten. Mittels Storytelling und Visualisierung konnte man aus den gesammelten Informationen vertiefte Erkenntnisse des Scheiterns finden, die alle Beteiligten befähigten, einen gemeinsamen Standpunkt zu definieren und die vielfältigen Informationen zu verdichten.

Ideen finden und clustern.

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BUSINESS EXCELLENCE

dungen zu einer LĂśsung (LĂśsungen) zu generieren.

Herausforderungen und ÂŤLearningsÂť FĂźr Akademiker und Mitarbeitende von Hochschulen ist der spielerische Approach, die iterative Arbeitsweise oftmals ungewĂśhn-

Das Team des Innovationsprojekts der PHZH investierte viel Energie darin, einen formidablen Prototypen zu entwickeln, der eigentlich nur eine Idee transportieren sollte. Foto: Osterwalder

Dieser Prototyp verleiht einem MAS der Pädagogischen Hochschule Zßrich (PHZH) neuen Schwung.

Neue Ideen finden Beim Finden von Ideen kĂśnnen wir mit Hilfe verschiedener Verfahren und Vorgehen wie Brainstorming oder Nugget Frame und anderen Methoden Teammitglie-

Fehler sind wichtigster Bestandteil organisationalen Lernens und wichtige Basis fßr weitere Verbesserungsrespektive Entwicklungsschritte. der dazu motivieren, ihre Kreativität auszuleben. Ziel dieser Phase ist, mÜglichst viele und unterschiedliche Ideen zu entwickeln und zu visualisieren. Hierbei ist auch eine Frage evident, die lautet: Was mßssen wir

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tun, damit unser Thema geradewegs scheitert? Dieser Frageansatz soll den Teams helfen, beim Brainstorming jegliche Aspekte zu tolerieren. In einer zweiten Brainstorming-Runde kÜnnte man die Frage umdrehen, um positive Ideen zu entwickeln. Auf diese Weise diskutieren Teammitglieder Themen oder Bereiche, die sie zuvor als negativ oder irgendwie falsch eingestuft hätten.

Prototypen entwickeln Beim Design Thinking wird mit vielfältigen Elementen gearbeitet, um schnell neue Ideen und Konzepte zu finden, diese eben nicht zu kategorisieren, sondern sie zuerst sichtbar und dann greifbarer zu machen. Erste Prototypen kÜnnen in Form von Knete, ebenso aus kleinen Rollenspielen oder gefilmten Abläufen bestehen. Jegliche Materialien sind hilfreich, die Stakeholder motivieren, bessere Rßckmel-

lich neu. Normalerweise mĂźssen sie bei einer Präsentation oder bei einem Vortrag jedes Wort reflektieren, perfekt formulieren – Fehler scheinen unverzeihlich zu sein. Im Design Thinking arbeitet man jedoch genau entgegengesetzt: Fehler sollen gemacht werden, weil wir davon ausgehen, dass wir auf diese Weise sofort und rasch lernen und unser Projekt verändern und verbessern kĂśnnen, so das oberste Credo.

Fazit zum MAS Innovation Ein Team der Pädagogischen Hochschule ZĂźrich hat schliesslich mit dem Prototypen ÂŤInnovationsbusÂť eine echte Alternative (Idee) materalisiert. Es hat hiermit einen originellen Versuchsballon entwickelt, wie die Weiterbildung in Zukunft ausschauen kĂśnnte. Der innovative Vorschlag versteht Weiterbildung als Prozess, indem die Schule zu den Lernenden respektive Stakeholdern fährt. Diese wĂźrden dann eben nicht – wie im klassischen Sinne – zur Pädagogischen Hochschule nach ZĂźrich zu fahren, sondern in andersartigen Workshops das Thema ÂŤInnovationÂť aufgreifen. Damit derartige Konzepte aber auch umgesetzt werden kĂśnnen, braucht es seitens der Auftraggeber auch die Bereitschaft, den Schritt zu unkonventionellen LĂśsungen zu wagen und hinzunehmen. Unternehmen mĂźssten hierfĂźr ein klares Commitment, ein neues Verständnis von Veränderung und Verbesserung zeigen. So etwas basiert jedoch nur auf einer tatsächlich gelebten und nicht nur proklamierten Fehlerâ– kultur.

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PUBLIREPORTAGE Qualitätssicherung im digitalen Unternehmen

Richtig testen Die Digitalisierung bedeutet vor allem: Daten, Daten, Daten, die genutzt werden wollen – und das möglichst schnell. Die Qualitätssicherung hinkt da oft hinterher. Doch Testing muss kein notwendiges Übel sein – wie die folgenden Tipps zeigen. Testen Sie das Richtige! Test-Aufwand lässt sich nach einigen Vorüberlegungen begrenzen: Meist ist es nicht sinnvoll 100 Prozent der Funktionalität einer Applikation zu testen. Besser risikobasiert Testen: Die Requirements werden priorisiert und die Tests auf kritische Applikationsteile fokussiert. Die RequirementsTestcoverage gibt Auskunft über die im Testen abgedeckten Requirements. Bei kritischen Komponenten (z.B. E-Banking) sollte die Testcoverage auch den Source-Code umfassen. Hier interessiert, wie viel Prozent – der Funktionen im Test ausgeführt werden (Funktionscoverage) – der Pfade im Source-Code durchlaufen werden (Path-Coverage). Eine 100-prozentige Funktionsund Pfad-Coverage ist zu aufwendig, auch hier lohnt eine risikobasierte Priorisierung.

Testen Sie strukturiert! Beim strukturiertem Testing werden die aus den Test-Coverage-

Robert Bonomo ist Head of QE&A DACH Region & Eastern Europe bei Cognizant. Weitere Infos: http://www.cognizant.ch/ quality-engineering-and-assurance

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Vorgaben abgeleiteten Testfälle aufgeschrieben und abgearbeitet. Weitere Möglichkeiten, den Aufwand zu reduzieren: – Exploratives Testing: Dabei werden die Tests erfahrungsbasiert ohne strukturierte Vorbereitungen am Produkt in Echtzeit durchgeführt. – Rapid Software-Testing (RST): Kombiniert strukturiertes und exploratives Testing. Definierte Grobstrukturen für den Test werden vom Applikationsexperten intuitiv ausgeführt, seine Erfahrungen aufgezeichnet.

Testen Sie automatisiert! Eine weitere Möglichkeit für wirtschaftlichere Testings steckt in der Automatisierung wiederkehrender Aktivitäten. Die Automatisierung kann in verschiedenen Testphasen eingesetzt werden: – Im Early Testing durch die Automatisierung von Testschritten im Unit-Test – Im Black-Box Testing durch die Automatisierung von Testschritten beim fertiggestellten, kompilierten Produkt. Damit die Automatisierung wirtschaftlich ist, wählt man nur Testfälle aus, die unverändert mindestens x weitere Male ausgeführt werden, sodass sich der Aufwand für die Automatisierung nach x Malen anfängt zu lohnen.

Bild: ZvG

Testen Sie sicher! Test-Daten müssen ebenso geschützt werden wie ProduktivDaten. Deshalb gilt es zu entscheiden, welche Daten für Tests verwendet werden: – produktive Daten: kann man zwar einfach aus der Produktion abziehen, um das Szenario 1:1 nachzustellen. Aber die Daten müssen ebenso geschützt werden wie in der Produktion – einschliesslich NDAs für die Mitarbeiter. – anonymisierte Daten: Dabei werden sensitive Teile der produktiven Daten maskiert oder verändert, sodass kein Bezug zu den realen Daten gemacht werden kann. – synthetische Daten: Dabei werden aus Eckwerten der produktiven Daten künstliche Daten erzeugt. Die Anonymisierung und die synthetische Datenbereitstellung sind aufwendig und können nur mit geeigneter Software be-

werkstelligt werden. Allerdings sind sie auch Voraussetzung für ein sicheres Near/Offshoring von Tests.

Testen Sie früh, aber auch Evidence-basiert! Generell gilt «Shift-Left»: Je früher man testet, desto billiger ist die Fehlerkorrektur – ganz wie beim Hausbau. Läuft dann die Produktion, zeigen vorhandene Daten – z.B. Support-Tickets oder CallCenter-Statistiken – auf, an welchen Stellen sich weiteres Testen besonders lohnt («Shift Right», evidence-based).

Testen Sie die User Experience! Geht es um Consumer-Anwendungen, ist heute die Erfahrung der Nutzer entscheidend. Daher empfiehlt es sich, im Vorfeld mit dem User bezüglich Design, intuitiver Nutzerführung und WowFaktor zu testen – ehe es zu schlechten Bewertungen im AppStore kommt. ■

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Erfolg im Beruf? …was zählt ist Ihre Kompetenz! Erweitern Sie jetzt Ihr Wissen, um neue Perspektiven im Beruf zu entdecken. Nutzen Sie die Chancen mit Aus- und Weiterbildungen, die Ihnen die Möglichkeiten geben, die Entwicklung Ihrer Unternehmung aktiv mitzugestalten. Warten Sie nicht, bis andere die Führung übernehmen. Studiengang

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PRODUKTENEWS

Unabhängiger zur fertigen Baugruppe

Digitale GeschäftslĂśsungen werden meist nur fĂźr den SchĂśnwettereinsatz konzipiert. Die Martha Software fĂźllt diese LĂźcke und bringt mit Amacos eine eigens fĂźr den Einsatz im rauen Arbeitsalltag von Landwirtschaft, Bauwesen, Gewerbe, Industrie und Handwerk konzipierte, hochspezialisierte Cloud-GesamtlĂśsung. Bestehend aus Software, Hardware und umfassenden Betriebsservices. Amacos-LĂśsungen zeichnen sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus, gewährleisten eine lĂźckenlose Rapportierung und Datenerhebung am Ort des Geschehens und steigern die Profitabilität der Anwender-Unternehmen messbar und nachhaltig. Je nach Organisation des Zielbetriebs wird Amacos standardisiert oder eher individualisiert implementiert und bei den Anwendern geschult. Die Rapportierungs-App – das wichtigste Bindeglied, zwischen Benutzer und System – lässt sich fĂźr jeden Betrieb individuell an die Datenstrukturen und die spezifischen Arbeitsabläufe anpassen.

Elektronische und mechatronische Baugruppen werden ständig komplexer und vereinen immer mehr Funktionen in kleinem Raum. Bei bebro electronic ersetzt die ALM-Software CodeBeamer der Stuttgarter Firma Intland Tabellen und Listen auf Papier. Das sorgt fßr eine ganzheitliche Sicht auf Projekte, schnellere Projektabwick- Bebro electronic Software hilft die Arbeit lung bei hÜherer Qualität. strukturiert und zßgig zu erledigen. Word-, Excel- oder PDF-Dokumente werden einfach importiert und zu jeder Kundenanforderung dann die passenden Arbeitspakete und Prßfschritte definiert. Der Status jedes Auftrags lässt sich jederzeit per Webbrowser ßberprßfen. Ist die Entwicklung abgeschlossen, existiert zu jeder Anforderung das entsprechende Leistungsmerkmal und ist im Prßfschritt dokumentiert. Die Software trägt damit zu Qualität und Liefertreue bei und hilft, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis weiter zu verbessern.

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Rapportierung in ÂŤrauerÂť Arbeitsumgebung

Neue Fertigungsprozesse mit 6C Tools 6C Tools wurde im Jahr 2015 gegrĂźndet. Es ist ein Spin-off des Instituts fĂźr Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF) der ETH ZĂźrich. 6C Tools entwickelt, produziert und vertreibt Zerspanungswerkzeuge aus massivem polykristallinem Diamant (PKD) sowie polykristallinem kubischem Bornitrid (PCBN). Die Technologie von 6C Tools ermĂśglicht vĂśllig neue Fertigungsmethoden. 6C Tools PKDund PCBN-Produkte werden ausschliesslich mittels Kurz- und Ultrakurzpulslaser bearbeitet. Neben einem breiten Sortiment an Katalogprodukten bietet das

Start-up massgeschneiderte Werkzeuge fßr ganz spezielle Aufgaben sowie Beratungen zur Optimierung von Fertigungsprozessen. Das Unternehmen will mit seinen Diamantwerkzeugen hoch hinaus und in den nächsten Jahren eine gute Marktdurchdringung erreichen.

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Q Management und Qualität 10/2016 MQ


Swiss Association for Quality

Partner

Swissmechanic setzt auf Edubase >> Die neu entwickelte E-Book-Plattform Edubase kommt in Fahrt. Die integrale Gesamtlösung, die digitale und gedruckte Publikation verbindet, konnte führende Fachverbände überzeugen. So auch Swissmechanic. Der führende Arbeitgeberverband der KMU in der MEMBranche (Maschinen-, Elektround Metall) ist in allen Sprachregionen vertreten. Die rund 1400 Mitgliedsunternehmen beschäftigen etwa 70’000 Mitarbeitende, davon 6000 Lernende. In den vergangenen Jahren hat sich die Verwendung digitaler Lehrmittel auch für die Berufsbildung als sehr geeignet erwiesen. Für die neu überarbeiteten Modell-Lehrgänge wollte Swissmechanic neue Wege gehen.

Herausforderungen Die grösste Herausforderung für Swissmechanic war, den unterschiedlichen Präferenzen der Lernenden, der Berufsbilder in den Betrieben und den Instruk-

toren in den ÜK-Zentren gerecht zu werden. Nach einer internen Umfrage stellte sich heraus, dass es nicht zielführend war, vollständig auf digitale Lernmedien zu setzen. Es wurden auch Lehrmittel in Papierform gewünscht. Es musste eine Lösung gefunden werden, die Print und E-Book-Lehrmittel parallel ermöglicht.

E-Book-Lösung Swissmechanic entschied sich für Edubase. Edubase erleichtert das Lernen von unterwegs oder direkt im Unterricht. Ein Login für mehrere Geräte bietet einen komfortablen Zugang zum Modell-Lehrgang. Die integrierte Suchfunktion und Synchronisation funktioniert geräte- und publikationsübergreifend. In-

halte können mit eigenen Textnotizen, Fotos, Videos oder Audiokommentaren angereichert werden und sind stets synchronisiert.

Fixed-Layout Edubase-E-Books sehen genauso aus wie die gedruckten Versionen. Die perfekte Darstellung des Layout-PDFs bleibt erhalten. Dies ist insbesondere bei komplexen Tabellen, Formeln oder individuell gestalteten Seiten von grossem Vorteil. Swissmechanic kann so Klassen mit Lernenden, die mit gedruckten Lehrmitteln, gemeinsam mit Lernenden, die mit der digitalen Lösung arbeiten, führen. Swissmechanic bietet seine Lehrmittel nur als kombinierte Variante an. Die Nutzer können selbständig entscheiden, ob der Modell-Lehrgang klassisch als Ordner, als E-Book mit der App oder die Kombination aus beidem genutzt wird.

Edubase AG wurde im Frühjahr 2015 von Edubook AG und Careum Verlag gegründet. Edubook AG ist ein spezialisierter Anbieter für den Druck und die Distribution von Lehrmitteln. Spezialität ist das Angebot, Inhalte von Lehrmitteln in Papier oder elektronischer Form «on demand» zu produzieren. Der Careum Verlag produziert Lehrmittel für die Grundbildung im Gesundheitswesen und im Sozialbereich, zum Beispiel für FAGE, FABE, MPA und Drogisten/-innen und ist damit Marktführer. Edubase AG ist die Betreibergesellschaft von Edubook AG und Careum Verlag und für die Schweiz exklusiver Vertragsnehmer von LookUP.

Swissmechanic-Library-App Aus dem Entscheid für eine eigene App ergeben sich neben einer grösseren Kundenbindung noch weitere Vorteile. So können beispielsweise Inhalte individuell sortiert oder eigene Leseproben integriert werden. Da sich die App den Lernenden als Swissmechanic-App präsentiert, wird die hohe Reputation von Swissmechanic als moderner Verband auch im Bildungsbereich in idealer Art und Weise unterstützt. «Mit Edubase können wir mit einer eigenen App einen modernen, digitalen Zugang zu unseren Modell-Lehrgängen anbieten ohne dabei auf die traditionellen, gedruckten Lehrmittel verzichten zu müssen», so Lukas Lendenmann, Leiter Grundbildung Swissmechanic.

Edubook AG Industrie Nord 9 CH-5634 Merenschwand T +41 (0)56 675 75 60 www.edubook.ch www.edubase.ch MQ Management und Qualität 10/2016

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Sektion Ostschweiz

Visualisierung – mit Dynagrams schär fer denken und effizienter zusammenarbeiten >> Dynagrams sind dynamische Denkhilfen, die es ermöglichen, ein Thema in wenigen Schritten so zu visualisieren, dass daraus neue Erkenntnisse, Ideen oder Lösungen sichtbar werden. Für eine Veranstaltung der Sektion Ostschweiz konnte Prof. Martin J. Eppler als Referent gewonnen werden. Martin Eppler ist einer der meistzitierten Wissenschaftler und begehrtesten Berater im Bereich Medien und Kommunikationsmanagement. Der Professor der Universität St.Gallen bringt Managern bei, wie sie durch Visualisierung eines Themas mehr aus Sitzungen herausholen.

Visualisierug Bei der Visualisierung geht es darum, abstrakte Daten und sprachlich oder logisch nur schwer formulierbare Zusammenhänge in eine grafisch oder visuell erfassbare Form zu bringen. Visualisierung bedeutet Reduktion aufs Wesentliche. Der

grosse Vorteil von Skizzen ist, dass sie Unfertigkeit signalisieren und zum Weiterdenken einladen. Zudem haben Skizzen den Vorteil, dass man sich besser an Besprochenes erinnern kann und die Konfliktkultur verbessert wird. Wenn in einer Besprechung etwas in Frage gestellt wird, fühlt sich oft jemand persönlich angegriffen. Eine Skizze kann man verändern oder erweitern, ohne dass das als Kritik empfunden wird. Komplexe Dynagrams sind beispielsweise Strategieprofile, Stereogramme, Canvas, Roper, Sankey und Mintzberg. Zu den einfacheren Dynagrams zählt neben der 10-10-10-Methode, Matrizen, Dreieck, Kraftfeld-, Stakeholder- oder Kurven- auch das Venn-Diagramm.

in Begriffen, sie denkt logisch, analytisch. Die rechte Gehirnhälfte steuert mehr die Intuition, Kreativität, Symbole und Gefühle und wird durch wird durch Metaphern aktiviert. Mit einem «Sehtest» konnten die Teilnehmenden gleich die Probe aufs Exempel machen: Bin ich mehr rechts- oder mehr linksorientiert? Eine Bestätigung für die einen, eine neue Erkenntnis für die anderen. Hilfreich war diese «Übung» auf jeden Fall.

Denken in Stereo

>> Referent Prof. Martin J. Eppler

Das Venn-Diagramm Venn-Diagramme (auch Mengendiagramme) sind nach dem englischen Mathematiker John Venn benannt, der diese Form der Mengendarstellung Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte. Diese Diagramme zeichnen sich dadurch aus, dass stets alle Kombinationen von Flächenüberlappungen dargestellt werden. Ein Venn-Diagramm veranschaulicht vor allem Beziehungen von Mengen zueinander. So können sich diese zum Beispiel beinhalten oder überlappen, was eine Teilmenge oder eine Schnittmenge bedeuten würde. Meistens werden die Mengen als Kreise oder Ellipsen dargestellt.

Zusammengefasst kann gesagt werden: Dynagrams helfen uns, etwas aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, in verschiedenen Richtungen zu denken – in Stereo eben. Oder wie es schon Francis Picabia (1879–1953) ausdrückte: «Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.»

Text und Bilder: Esther Salzmann

Weitere Infos: www.dynagrams.org www.mcm.unisg.ch Das Buch «Dynagrams – Denke in Stereo» von Prof. Martin Eppler: EAN: 9783791035307 ISBN: 978-3-7910-3530-7

Die zwei Gehirnhälften Wie an ein Thema herangegangen wird, hängt auch davon ab, ob man eher logisch oder eher gefühlbetont denkt. Die linke Gehirnhälfte denkt in Sprache, II

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Swiss Association for Quality

Section Genève

Les défis pour la mise en place d’un système de contrôle interne >> Salle comble, public de grands horizons et intervenants singuliers, tels ont été les éléments à succès de la conférence organisée par la section SAQ Genève. Daniel Hahling, membre du comité de la SAQ, a réuni une assemblée concernée par les différents dispositifs de soutien économique, mais également par les défis de la mise en place d’un système de contrôle interne (SCI) au sein de l’Administration publique cantonale de Genève, et les éventuelles différences d’avec ceux de l’industrie.

>> Marc Antille, Jacques Folly et Fabrizio Balda Dans son allocution, Jacques Folly, délégué au commerce au sein du Service de la Promotion Economique Genève nous présente leurs enjeux majeurs: la création d’emplois pour favoriser le tissu économique de Genève et les initiatives que l’administration a mises en place. Les dispositifs comme les incubateurs et les organismes de soutien informent, conseillent, accompagnent et financent la création, le maintien et le développement des entreprises. L’Administration cantonale a été confrontée à d’autres enjeux: la maîtrise de la qualité et de gestion des risques. L’enjeu substantiel est d’optimiser la maîtrise des activités tout en MQ Management und Qualität 10/2016

respectant le cadre réglementaire. Dans ce cadre, le principe de proportionnalité qui consiste à adapter l’effort aux bénéfices attendus, est fondamental. C’est dans ce contexte que le tandem Fabrizio Balda, responsable de la Gestion Globale des Risques de l’Etat de Genève et Marc Antille, directeur du Contrôle Interne au Département de la Sécurité et de l’Economie ont présenté les principales exigences auxquelles ils doivent répondre et les défis qu’ils ont rencontrés lors de cette mise en place.

exigences en matière de contrôle interne. En réponse à ces exigences et en s’appuyant sur des experts du domaine, l’Administration cantonale a mis en place un ensemble de dispositif et de pratiques; les organes de surveillance s’assurent que ces dispositifs sont adéquats par rapport aux exigences définies. C’est avec une approche qualité et des décisions formelles que le Conseil d’Etat a décidé de déployer un SCI correct et proportionné à chaque activité et ce dans tous les métiers de l’Etat permettant une concentration d’efforts sur les prestations et les processus. En visant la mise en place d’un système optimal et la responsabilisation du management, l’institution publique couple le référentiel COSO avec le standard ISO 31000. Une complémentarité nécessaire à la gestion du risque qui est le moteur du SCI. Le système d’évaluation de la maturité du SCI permet au métier de s’autoévaluer, aux experts de contrôle interne de challenger cette évaluation et aux entités de surveillance

d’effectuer des vérifications par le biais d’audits.

Les défis de l’Etat vs Industrie Dans leur allocution, le duo met en avant les défis majeurs rencontrés avec l’intégration d’un SCI. L’adaptation d’un SCI face à la grande diversité des métiers de l’Etat, le maintien du niveau de qualité malgré des ressources économiques restreintes et le renforcement de la culture du risque sont les défis que l’institution publique tente de relever. Entre les défis du secteur public et privé l’analyse comparative démontre une différence effective. Les différences prépondérantes sont sur l’aspect conformité par la base réglementaire, budgétaire par l’enveloppe de contribution publique, gouvernance par le changement de calendrier politique, surveillance par des autorités structurées différemment et risque par l’exposition médiatique.

Texte et photos: Nawel Guerroum Power-of-Sharing

Les exigences qualités Le Conseil d’Etat est l’acteur majeur dans la définition des III


Section Vaud

L’Excellence pour le savoir: démarches d’assurance qualité de l’Ecole Hôtelière de Lausanne >> Pour sa thématique dédiée à l’excellence au service du savoir, la Section Vaud de la SAQ a accueilli le public au sein d’un amphithéâtre de renom, l’Ecole Hôtelière de Lausanne.

de prestation de services a permis à l’EHL d’entreprendre un programme d’accréditation institutionnelle.

Sur le chemin de l’accréditation

Dirigée par Sandra Butty, viceprésidente de la SAQ Vaud, la conférence s’attele à la problématique de la démarche d’assurance qualité propre à l’école et plus précisément aux questions d’accréditation institutionnelle, de gestion de la «Data» et de différents dashboards.

L’EHL, recruteur d’Excellence

sus pédagogique ciselé. En portant l’évaluation sur les compétences interpersonnelles, sur la diversité multiculturelle, sur le potentiel académique et linguistique, l’EHL aspire à créer une vraie culture de leadership dans le monde de l’industrie également. Dans une démarche d’assurance qualité de hautes écoles, l’excellence en matière d’enseignement, de recherche et

Avec la récente loi fédérale qui vise a harmoniser le cadre normatif des hautes écoles, la Suisse a fait preuve d’innovation en les soumettant à une accréditation institutionnelle. La demande d’éligibilité, le rapport d’autoévaluation, le rapport interne et l’évaluation externe sont les différentes phases dans le processus d’accréditation de l’EHL, lui permettant d’assurer son positionnement. L’école concilie le développement de son assurance qualité avec le souhait de renforcer sa marque afin de faire face à une rude réalité concurrentielle. C’est avec une approche générique et applicable que l’EHL se lance le défi d’être éligible auprès de plusieurs agences d’accréditation afin de se positionner de maniè-

re définitive et affirmée dans le domaine des écoles de management.

Les outils de l’EHL pour répondre aux standards de qualité Face à une grande volumétrie des données, la mise en place d’un tableau de bord semble impérative. A son tour, Damien Dellea a détaillé quels sont les outils liés à la stratégie pour atteindre les standards de qualité et d’excellence. Le langage commun, l’intégration d’indicateurs clés, le système de récolte d’informations sur le nombre d’étudiants, le contrôle du monitoring sont les outils qui assurent la bonne mise en œuvre du dashboard pilotant ainsi le système de management intégré à l’EHL.

Texte et photos: Nawel Guerroum Power-of-Sharing

Les notions clés ont été définies par le tandem Juan F. Pelleron, directeur qualité et d’accréditation et Damien Dellea, Senior Manager Quality au sein de l’EHL. Dans la vision, l’excellence est déterminante dans le mécanisme de formation et de recrutement. Afin que l’éveil à l’excellence se développe auprès des étudiants, l’EHL délivre des prestations de qualité et favorise le contact avec l’environnement professionnel. L’EHL vise également à attirer les étudiants de haute valeur à travers un procesIV

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Swiss Association for Quality

Agenda g >> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch

>> Sektion Aargau/Solothurn Thema Datum Ort

Change Management «Mensch – Organisation – Gesellschaft» 20. Oktober 2016 Swissprinters AG, Zofingen

Seghezzi-Preis zur Förderung des Qualitätsmanagements

>> Sektion Bern Thema Datum Ort

Revision 9001:2015 – Chancen zur Optimierung 8. November 2016 Bildungszentrum Wald, Lyss

>> Section Genève Sujet Date Lieu

EN 9100:2016 pour petites PME 8 movembre 2016 Fédération des entreprises Romandes Genève

Die Schweiz. Stiftung für Forschung und Ausbildung «Qualität» (SFAQ) sucht Schriftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements von Autoren, die nicht älter als 35 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in der Schweiz oder in Liechtenstein haben. Einsendeschluss: 31. Dezember 2016 Einsendestelle:

>> Sektion Ostschweiz Thema Datum Ort

Best practice Event: Lean Management 26. Oktober 2016 Noventa AG, Diepoldsau

>> Section Vaud Sujet Date Lieu

Lean Product Development 13 octobre 2016 FVE, Tolochenaz

SAQ Swiss Association for Quality Rina Pitari Stauffacherstrasse 65/42 CH-3014 Bern T +41 (0)31 330 99 05 rina.pitari@saq.ch

Dotierung des Seghezzi-Preises: CHF 10’000.– gestiftet von SAQ Preisverleihung: 10. Mai 2017 anlässlich des Tags der Schweizer Qualität

>> FOREP Sujet Date Lieu

De la performance à l’excellence 3 novembre 2016 La Marive, Yverdon-les-Bains

>> Sektion Zürich Thema Datum Ort

Qualitätsmanagement im Spital 26. Oktober 2016 Kantonsspital, Winterthur

>> Fachgruppe Informatik Thema Datum Ort Thema Datum Ort

Die aktuell gelebte Praxis des Requirements Engineering 2. November 2016 SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich Agile Unconference 3. November 2016 SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich

Weitere Einzelheiten können dem Reglement des Förderpreises, das auf dem Rektorat oder auf www.saq.ch eingesehen werden kann, entnommen werden.

Prix Seghezzi de promotion du management de la qualité La fondation Suisse pour recherche et développement «Qualité» (SFAQ) recherche: Des travaux écrits dans le domaine du management de la qualité émanant d’auteurs n’ayant pas encore atteint l’âge de 35 ans révolus et domiciliés en Suisse ou au Liechtenstein. Délai d’envoi:

31 decembre 2016

Adresse:

SAQ Swiss Association for Quality Rina Pitari Stauffacherstrasse 65/42 CH-3014 Bern T +41 (0)031 330 99 05 rina.pitari@saq.ch

Dotation du prix Seghezzi: CHF 10’000.– Donation de la SAQ Remise du prix: >> Impressum

10 mai 2017 dans le cadre de la Journée Suisse de la Qualité

Rina Pitari, Redaktion, rina.pitari@saq.ch SAQ Swiss Association for Quality, Stauffacherstrasse 65/42, CH-3014 Bern T +41 (0)31 330 99 00, info@saq.ch, www.saq.ch

MQ Management und Qualität 10/2016

Pour plus de détails le règlement peut être consulté au rectorat ou sous www.saq.ch. V


News >> Führung heute

Wertewandel als Führungschance erkennen >> Noch bis unlängst galt es nicht als ein Vergehen, die Mitarbeiterbedürfnisse ausser Acht zu lassen und sich vorwiegend den dynamischen Kundenerwartungen und immer mehr werdenden Konformitätsanforderungen zu fokussieren, beziehungsweise diese zu erfüllen. Deswegen die Stelle zu wechseln, war noch lange kein Grund – «Chefs, sind halt so». Sieht man sich die aktuellen Studien und Umfragen zu Mitarbeiterzufriedenheit heute an, wird der Umgang mit Mitarbeiterbedürfnissen/Erwartungen und damit auch das Führungsverhalten deutlich als verbesserungsfähig bewertet. Es fehle vor allem an Empathie, Professionalität beziehungsweise effektivem Führungsverhalten. Be-

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mängelt werden ausserdem, dass Führungskräfte kaum auf ihre Mitarbeiter eingehen, einzelne Mitarbeiter aus dem Team bevorzugen, sich zu sehr in Fachthemen einmischen und wenig Feedback geben. Folge daraus ist nicht nur, dass Mitarbeitende Gesprächen mit ihrer Führungskraft aus dem Weg gehen, weil sie sich nicht aus-

reichend wertgeschätzt fühlen. Über 50 Prozent der Befragten denken darüber nach, deswegen ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Rund 40 Prozent davon tun dies tatsächlich auch. Das Führungsverhalten am Arbeitsplatz weist somit Optimierungsbedarf aus. Wie aber kann es Führungskräften gelingen, ihren Mitarbeitern einen entsprechenden Rahmen zu bieten und diese Bedürfnisse und Erwartungen systematisch zu berücksichtigen? Ganz zu schweigen von der erschwerenden Herausforderung, dass sich die Teams in den meisten Unter-

nehmen hauptsächlich aus vier Generationen zusammensetzen, die sich über unterschiedliche Werte definieren? Sehen wir uns zunächst die Generationen im Einzelnen an. Auch wenn sich Generationen nicht in jedem Fall strikt nach Geburtenjahrgängen einordnen lassen (Integrationsvarianz), so werden sie immer häufiger in die folgenden Generationstypen nach dem Zeitraum ihrer Geburt eingeteilt.

Babyboomer, 1945–1969 Da ihre Arbeit und die damit verbundene Funktionsbezeichnung einen sehr hohen Stellenwert haben, stellen Babyboomer diese in ihren Lebensmittelpunkt. Deswegen wird ihnen nachgesagt, dass sie leben, um zu arbeiten. Dass einige von ihnen sich mittlerweile der Schwelle des Ruhestandes genä-

Mitarbeiter Erwartungen/Bedürfnisse

Handlungsweise

Partizipativer Führungsstil

Dabei handelt es sich um ein Führungsverhalten, das wesentlich darauf beruht, dass der Vorgesetzte die Mitarbeitenden in die Führungsentscheidungen einbezieht.

Professionelles Verhalten

Ein guter Vorgesetzter äussert sich gegenüber Teammitgliedern nicht über andere Mitarbeitende. Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und das Einhalten von Vereinbartem, wird hohen Stellenwert beigemessen. Transparentes Informieren – und wenn die Nachricht lautet, die Führung muss selber zuerst noch nach Lösungen suchen – verschafft Respekt und vermeidet Spekulationen.

Sinn stiften

Führungskräfte sind Vorbilder. Führungskräfte müssen transparent sein und die Werte der Organisation thematisieren und vorleben.

Freiraum für Eigenverantwortung schaffen

Auch wenn der Vorgesetzte schnell die Lösung hätte, es lohnt sich die «therapeutische Enthaltsamkeit». Mitarbeitende schätzen es, selbst Lösungen zu finden. Nur so können sie sich entwickeln und Verantwortung übernehmen.

Fehler zulassen

Menschen machen Fehler. Um menschlich zu bleiben, benötigen Unternehmen eine gute Fehlerkultur. Thematisieren der Fehler oder Fehlverhalten bringt mehr. Die Auseinandersetzung, was sich daraus ableiten lässt, ist ausserdem motivierender als Kritik. Ausnahme: Wer nicht scheitert, sondern bewusst Absprachen verletzt, hat ein kritisches Gespräch verdient.

Mitsprache sichern

Mitarbeitenden zuhören, bevor man Entscheidungen trifft: Mitarbeiter möchten mitreden und akzeptieren, wenn man ihnen dafür auch eine Frist vorgibt und sich auch als Vorgesetzter das Recht vorbehält, das letzte Wort zu haben. Hier gilt aber, Mitarbeitende nur fragen, wenn die Antworten auch genutzt werden.

Klare Ziele definieren

Keine Angst vor klaren Ansagen als Vorgesetzte. Diese machen den Vorgesetzten und die Aufgabe greifbar. Beispielsweise können Ziele gemeinsam definiert werden, wie sich diese messen lassen. Ziele und Zeithorizont müssen klar sein. Der Weg dahin muss offen bleiben.

Regelmässig Feedback geben

Führungskräfte denken, sie geben es – Mitarbeiter bemängeln, sie kriegen es nicht: Feedback ist individuell und es sollte damit nicht zu lange gewartet werden. Es gilt die Regel, auf drei positive Aspekte einen negativen anzusprechen und gegebenenfalls Massnahmen gemeinsam zu bestimmen.

Die eigene Rolle reflektieren

Als Vorgesetzter sollte man sich die Zeit für Reflektion nehmen, Kritik zulassen und Anregungen ehrlich überdenken und sich entschuldigen können. Regeln dabei: keine Rechtfertigung oder Hierarchie ausspielen.

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hert haben oder auch die Tatsache, dass sie die höchste Burnout-Rate aufweisen, dürfte den wachsenden Trend in ihrer Generation nach «Entschleunigung» begründen.

Generation X, 1969–1980 Sie sind ehrgeizig und – um sich ein finanziell gut abgesichertes Leben zu leisten – bilden sich deutlich mehr weiter. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern stellen sie die Arbeit nicht in den Lebensmittelpunkt. Viel eher wird gearbeitet, um zu leben.

Generation Y, 1981–1995 Sie werden auch als Millennials bezeichnet, weil sie zur Jahrhundertwende geboren wurden und im Beruf vor allem auf eines aus sind: gutes Arbeitsklima. Kombiniert man dies mit den bemängelten Führungskompetenzen, dürfte dies einer der Gründe sein, warum sie ihren Job deutlich häufiger wechseln als ihre Vorgenerationen. Sind sie aber zufrieden, ergänzen sich Beruf und Freizeit zunehmend. Dabei geht die Freizeit dem Berufstitel jedoch vor.

Generation Z, 1995–2010 Und zu guter Letzt rückt die Generation Z an, die – wenn man den Prognosen Glauben schenken darf – wieder anders als die Generation Y, mehr zwischen Arbeit und Privatleben unterscheiden wolle. Mit digitalen Technologien aufgewachsen, gehören das Online-Sein sowie Smartphones zu ihrem natürlichen Alltag. Es wird ihnen vorausprognostiziert, dass sie für eine freie Entfaltung im Beruf und privat auch weniger Wohlstand in Kauf nehmen werden. Unternehmungen und Führungskräfte stehen also vor der Herausforderung, einen Weg zu finden, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen MQ Management und Qualität 10/2016

jeder Generation zu berücksichtigen. Lassen Unternehmen diesen Aspekt ausser Acht, verspielen sie das Potenzial der Mitarbeitenden. Diese Unternehmen werden sich im Wettbewerb um die künftig besonders begehrten Fachkräfte nicht durchsetzen können. Auch erhöht sich das Risiko von der aktuellen Mitarbeiterunzufriedenheit. Sie führt im äussersten Fall zur Erhöhung der Fluktuationsrate und damit auch des Unternehmungsrisikos (Ressourcenverlust wirkt sich auf erhöhte Rekrutierungskosten, Wissensverlust, kurzfristige Beeinträchtigung der Zusammenarbeit und Leistungsfähigkeit während der Einarbeitungsphase aus). Auch die ISO 9001:2015 hat diesen Handlungsbedarf erkannt und stellt im neuen Kapitel Kontext der Organisation die Anforderung, die wesentlichen internen und externen Themen mit Einfluss auf die Organisation zu bestimmen. Die externen Anspruchsgruppen fanden durch periodische Planungsarbeiten und die diesbezüglich ohnehin bestehenden Regularien weitestgehend Beachtung. Anders verhält es sich bei den internen Anspruchsgruppen, sprich den Mitarbeitenden. Zwar wird ihnen im Unternehmungsleitbild ausgeschmückt versprochen, dass man für sie ein attraktiver Arbeitgeber sein möchte oder sie das wertvollste Gut des Unternehmens sind oder welche Werte und Umgangsformen zum guten Ton des Unternehmens gehören. Doch in der Praxis haben Aktivitäten zur Erfüllung der Mitarbeitererwartungen und -bedürfnisse leider immer noch zu oft bestenfalls zweite Priorität. Es gilt also immer mehr, die Bedürfnisse/Erwartungen der Mitarbeitenden zu analysieren und in die praktische Umset-

zung innerhalb des Unternehmens zu überführen (Personalpolitik, Führungsverhalten, Verhaltensgrundsätze, Unternehmungskultur usw.). Dabei ist den unterschiedlichen Werten der Generationen besondere Beachtung zu schenken. Dazu bedient sich die Praxis den folgenden Methoden, welche durch den disziplinarischen Vorgesetzten und mit fachlicher Begleitung des HRs evaluiert werden. – Unternehmungsweit angelegte Mitarbeiterbefragungen – Einzelinterviews im Rahmen der Mitarbeitergespräche – An das Unternehmen/ Führung gerichtete Bedürfnisse/Erwartungen/Motivationsfaktoren – 360° Bewertungen von Vorgesetzten

– Regelmässige Entwicklungsgespräche – Vorschlagswesen für allgemeine Wünsche und Bedürfnisse von Mitarbeitenden – Konstruktive Feedback- und «Konflikt»-Kultur zum Umgang mit Bedürfnissen/ Erwartungen Bedürfnisse/Erwartungen und Motivationsfaktoren, welche von allen Generationen gleichermassen genannt werden, lassen sich zusammenfassen und stellen Indikatoren für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit dar. Damit ist auch die neue Anforderung nach ISO 9001:2015, Kapitel 4.1, erfüllt.

Text: Zehra Sirin, SAQ-QUALICON

Gratulation In Ergänzung zur letzten MQ-Ausgabe möchten wir an dieser Stelle auch noch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Lehrgangs Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen zu ihrem erfolgreichen Abschluss im 1. Halbjahr 2016 gratulieren: Bader Annatina Aeberhard Karin Baumeler Priska Bohac Ivana Diserens Sibylle Gasser Beatrice Glatthard Ruth Heilmaier Christina Peters Katja Pinta Merita Steiner Adrian Tännler Simon

BKW Energie AG Spitalzentrum Biel St. Anna Stiftung Klinik Gut Kinderspitex Nordwestschweiz Spitex Grauholz Stadtspital Triemli Institut für Med. Mikrobiologie der Uni Zürich Betreutes Wohnen GmbH Spital Oberengadin Spitex Wettingen/Neuenhof

Besuchen Sie uns in Halle 1.1, Stand B59. VII


Weiterbildungsangebote g g Lehr- und Studiengänge

Nächste Termine

Dauer

20. bis 30.3.2017 16.1 bis 9.5.2017 21.4.2017 bis 24.3.2018 8.2. bis 6.7.2017

4 17 40 18

auf Anfrage

12 Tage

Qualitäts- // Prozessmanagement Assistent/in Qualitätsmanagement Qualitäts- und Prozessmanager Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF NEU Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen NEU CAS International Supplier Quality Management MAS Quality Leadership > CAS General Management NEU > CAS Business Excellence > CAS Integrated Systems & Compliance > CAS Continuous Improvement > CAS Quality Assurance

63 3.2. bis 13.5.2017 15 24.2. bis 6.5.2017 12 20.10.2017 bis 20.1.2018 12 9.6. bis 15.9.2017 12 28.10.2016 bis 10.2.2017 12,5

Tage Tage Tage Tage Tage Tage

15.3. bis 1.9.2017

14 Tage

Audits Externer Auditor Qualitätsmanagement Externer Auditor Umweltmanagement Externer Auditor Energiemanagement Externer Auditor Medizinprodukte Externer Auditor Arbeitssicherheit

26.10. bis 16.11.2016 26.10. bis 16.11.2016 26.10. bis 16.11.2016 26.10. bis 16.11.2016 26.10. bis 16.11.2016

3 3 3 3 3

Tage Tage Tage Tage Tage

28.10.2016 bis 10.2.2017 12,5 19. bis 21.4.2017 3 7.3. bis 20.4.2017 6,5 31.1. bis 27.4.2017 13

Tage Tage Tage Tage

Qualitätssicherung CAS Quality Assurance Selbstprüfer Qualitätsprüfer Qualitätstechniker

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Supplier Quality Management

15.2. bis 17.5.2017

10 Tage

24.2. bis 6.5.2017 24.10. und 21.11.2016

12 Tage 2 Tage

Business Excellence NEU CAS Business Excellence Coach Interner Excellence Assessor

Risikomanagement // Sicherheit Safety Manager Business Continuity Management Risikomanager Betrieblicher Datenschutzverantwortlicher Externer Auditor Arbeitssicherheit

20.4. bis 19.5.2017 24. bis 28.10.2016 4.4. bis 10.5.2017 5.12. bis 9.12.2016 26.10. bis 16.11.2016

6 5 4 5 3

Tage Tage Tage Tage Tage

Umweltmanagement Umweltmanager Externer Auditor Umweltmanagement

23.11.2016 bis 7.2.2017 26.10. bis 16.11.2016

11 Tage 3 Tage

Lean Management // Lean Six Sigma Lean Manager Lean Six Sigma Green Belt Lean Six Sigma Black Belt

26.10. bis 10.11.2016 4 Tage 13.3. bis 11.4.2017 6 Tage 24.10.2016 bis 27.1.2017 12 Tage

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen CAS FH Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen NEU Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen

Start: 8.2.2017

10 Mt

8.2. bis 6.7.2017

18 Tage

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Qualitätsmanager Medizintechnik Managementsysteme in der Medizintechnik Regulatory Affairs Externer Auditor Medizinprodukte

Seminare

23.1. bis 11.5.2017 23.1. bis 10.3.2017 26.10. bis 7.12.2016 26.10. bis 16.11.2016

Nächste Termine

15 7 8 3

Tage Tage Tage Tage

Dauer

Qualitäts- // Prozessmanagement Basiswissen Qualitätsmanagement Strategie und Prozessmanagement Prozessausrichtung und -gestaltung Prozessverbesserung – Methoden zur Leistungssteigerung Messung, Kennzahlen, Steuerung Einführung in das Beschwerdemanagement Schulungskonzepte im Qualitätsmanagement QM in der Automobilindustrie – Einführung in ISO/TS 16949

VIII

Nächste Termine

Dauer

Qualitäts- // Prozessmanagement Tage Tage Tage Tage

Organisationsentwicklung NEU Organisationsentwickler

Seminare

16. und 17.1.2017 31.1. und 1.2.2017 13. und 14.2.2017 28. und 29.11.2016

2 2 2 2

Tage Tage Tage Tage

8.11.2016 29.11.2016 9.11.2016

1 Tag 1 Tag 1 Tag

24. und 25.10.2017

2 Tage

Qualitätsmanager als Coach Revision ISO 9001:2015 Prozessoptimierung mit statistischen Auswerteverfahren NEU KVP-Moderator

27.9. bis 7.12.2017 24.3.2017 17.11. bis 2.12.2016

4 Tage 1 Tag 4 Tage

8. und 9.2.2017

2 Tage

27.9. bis 7.12.2017

4 Tage

16.10.2017 10.5.2017 30.11. bis 2.12.2016 15.3. bis 19.4.2017 6. und 7.2.2017

1 1 3 3 2

Tag Tag Tage Tage Tage

19.10.2016 13. und 14.3.2017 1. und 2.11.2016 27. und 28.2.2017 14. und 15.11.2016 24. und 25.10.2016 4.9.2017 25.10. und 10.11.2017 19. und 20.10.2017

1 2 2 2 2 2 1 2 2

Tag Tage Tage Tage Tage Tage Tage Tage Tage

3 2 1 2 2

Tage Tage Tag Tage Tage

20.2.2017 6.2.2017 21.2.2017 10. und 11.11.2016

1 1 1 2

Tag Tag Tag Tage

23. und 24.11.2016 10.3.2017

2 Tage 1 Tag

6. und 7.12.2016 9.3.2017 23.1.2017

2 Tage 1 Tag 1 Tag

26. und 27.10.2016 24.1.2017 30. und 31.1.2017

2 Tage 1 Tag 2 Tage

9.12.2016

1 Tag

24.10.2016 25. und 26.10.2016 3. und 4.11.2016

1 Tag 2 Tage 2 Tage

20.10.2016

1 Tag

23. bis 30.11.2016 17. und 18.1.2017 13. bis 15.12.2016

4 Tage 2 Tage 3 Tage

3.11.2016

1 Tag

6. und 7.2.2017

2 Tage

Organisationsentwicklung Qualitätsmanager als Coach

Audits Erfahrungsworkshop – Masterklasse Erfahrungsworkshop für interne Auditoren Interner Auditor Lieferantenaudit Interner Umweltauditor

Qualitätssicherung Grundlagen der Qualitätsprüfung Prüfmittelqualifikation Statistik Grundlagen Statistische Prozesslenkung Statistische Prüfmethoden Stichprobenprüfung nach AQL FMEA-Methoden NEU FMEA-Moderator Methoden zur Qualitätsverbesserung

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Lieferantenaudit Lieferantenauswahl und QSV Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung Reklamationsmanagement in der Beschaffung

15.3. bis 19.4.2017 1. und 2.3.2017 15.2.2017 7. und 8.12.2016 22. und 23.11.2016

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Abweichungen und Verbesserungen Design Control Dokumentation und Rückverfolgbarkeit Voraussetzungen für das Inverkehrbringen von Medizinprodukten Herstellung Medizinprodukte Lieferantenmanagement und Lieferantenaudit Marktüberwachung Medizinprodukte Qualifizierung und Validierung Qualitätsmanagement für Medizinprodukte nach ISO 13485 Regulatorische Grundlagen Risikomanagement für Medizinprodukte Pharma & Medtech: Compliance in der Beschaffung Revision ISO 13485:2016

Risikomanagement // Sicherheit Einführung ISO 27001/27002 Vertiefung ISO 27001/27002 Managementsysteme für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz NEU ISO 45001:2016 – Revision der OHSAS 18001

Umweltmanagement Umweltmanagement: Systemaufbau Umweltmanagement: Vertiefung Umweltgrundlagen: Umweltauswirkungen des Unternehmens Revision ISO 14001:2015 – Das UM-System optimieren Interner Umweltauditor

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen NEU Qualitätsmanager als Coach 19.1. bis 20.2.2017 in Gesundheitsorganisationen NEU Praxisorientiertes QM für Spitex, 8.2. bis 24.3.2017 Pflege & Langzeitbetreuung, Spital, Rettungswesen Patientensicherheit 23. und 24.2.2017 Medizincontrolling und Kennzahlen 14. und 15.11.2016 NEU Qualitätsdaten im Spital 29. und 30.3.2017

3 Tage 4 Tage 2 Tage 2 Tage 2 Tage

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RISIKEN MANAGEN Infrastruktur und Datenschutz bei Green

Ein Datencenter für höchste Ansprüche Text von Michael Merz

Die Schweiz hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Datenstandorte innerhalb Europas entwickelt. Politische Stabilität, beste Fachkräfte, stringente Normen, hoch entwickelte Infrastruktur, Sicherheitsstandards sowie grüne» IT-Aspekte – sprich: vergleichsweise saubere Dienstleistungen – begünstigen den Standortvorteil Schweiz für eine Datencenter-Betreiberin wie die Green Datacenter AG. ier hört man fast das Gras spriessen und doch befindet sich hier eines der modernsten Rechenzentren. Die Gebäudeform selbst weckt einen hermetisch Eindruck auf Besucher, die vielleicht einmal von der Autobahn A3, einer Verbindung vom Fricktal zur A1, rollen. Die Green Datacenter AG betreibt allerdings modernste Einrichtungen in Zürich, ein Center in Zürich-Nord und das mehrmals ausgezeichnete Datacenter namens ZürichWest 1 + 2 im aargauischen Lupfig.

H

Jenes Datencenter – nur 25 Minuten von Basel und Zürich entfernt – liegt geborgen und doch bestens, um für Spezialisten und Kunden erreichbar zu sein, die auf redundante Datenspeicherungen und kontinuierliche IT-Prozesse angewiesen sind. Wie Adrian Meyer, technischer Leiter der Green Datacenter AG gegenüber dem Organisator erklärt, entschied

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man sich für diesen Standort, weil er fernab potenzieller Gefahrenherde und doch an einem Stromund Glasfaser-Knotenpunkt liegt. Ein idealer Ort, um sich auch in Zukunft der wachsenden Menge an Daten und deren nachhaltigen Bewirtschaftung zu widmen. Die Green Datacenter AG stellt vielerlei Rechenzentrumsdienstleistungen für mittlere und grosse Unternehmen in der Schweiz, Europa und weltweit bereit. Etwa alle 18 Monate verdoppelt sich die Datenmenge, die sich auf einem typischen Festplattenlaufwerk speichern lässt. Viele Rechenzentren konzentrieren sich deshalb nebst physischen Speicherplätzen auf flexible Cloud-Lösungen oder auf zumietbare Server. Ebendies bietet der Rechenzentrumsbetreiber Green. Inwiefern begünstigt jetzt ein Anbieter wie Green, gegründet 1995, die Entwicklungsfähigkeit eines

Unternehmens effizient und nachhaltig ohne die IT-Sicherheit einzuschränken?

sind alle Bauten vollendet. Der Vorteil der etappierten Bauweise liegt auf der Hand: Das Angebot an sicheren Datenbunkern wird laufend an den Bedarf der Wirtschaft angepasst. Zudem verfügt jeder der errichteten Module über eigene technische Anlagen, die den Betrieb in jedem Modul unabhängig sicherstellen. Die Gebäudeeinheit besteht aus drei Datacentern – Zürich-West 1, ZürichWest 2 und Zürich-West 3. ZürichWest 1 und 2 sind in Betrieb seit März 2011 respektive Oktober 2014. Zürich-West 3 wurde baubewilligt. «Somit können wir konsequent unsere Kapazitäten erweitern», beteuert Susanne FeliceTanner, Mediensprecherin bei Green.

Neue Massstäbe setzen Green hat vor rund fünf Jahren auf einer ungenutzten Wiese in Lupfig ein Rechenzentrum etabliert, welches neue Massstäbe in Sachen Energieeffizenz setzen soll. «Die Green Datacenter AG ist nicht nur dem Namen nach grün, das Unternehmen unterwirft sich strengsten Kriterien in Sachen Sicherheit und Energiemanagement», heisst es im Leitbild des Dienstleisters. Das Gesamtprojekt Lupfig – drei voneinander unabhängige Rechenzentren sowie ein Bürogebäude – wurden mit 170 Millionen Schweizer Franken Investitionsvolumen veranschlagt. 120 Millionen hat der Rechenzentrumsanbieter bereits ausgegeben, bis auf das letzte Rechenzentrumsmodul

Die Bruttogeschossfläche aller Rechenzentrumsmodule wird 26 240 m2 betragen, wobei die eigentliche nutzbare Fläche für die Datenspeicherung 11 231 m2 Quadratmeter zählen wird. Dies entspricht circa 4800 IT-Schränken für die Beherbergung der einzelnen Server. Blickt man von aussen aufs Datencenter, sieht man nichts Weiteres als einen ebenerdigen Monolith neben einer schmaleren Industriestrasse. Indes werden jedoch Zürich West 1 + 2 dominiert durch modulartige, voneinander unabhängige Sektoren und Einrichtungen. Die Zweckmässigkeit dieses Centers: permanent höchste Datenverfügbarkeit sicherstellen.

Was bedeutet echter Tier-III-Standard? – Jährliche Verfügbarkeit von 99,982 Prozent – Redundanz und simultane Wartbarkeit aller betriebskritischen Facility-Systeme (N+1) – Zweckgebautes und alleinstehendes Gebäude – Zwei unabhängige Stromversorgungspfade bis zur IT-Infrastruktur – Unterbrechungsfreie Notstromversorgung und Kühlanlagen – Redundante Dieselgeneratoren ohne Einschränkung der Laufzeit – Unterbrechungsfreie Kühlanlagen – 24 x 7 h bemannter Logendienst

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RISIKEN MANAGEN

quente Weiterentwicklung einzelner Abläufe und Prozesse «sowie die Anpassung an neue Richtlinien», unterstreicht Susanne FeliceTanner die bestmöglichen baulichen und strategischen Ausrichtungen für Zürich West 1 + 2.

Nach der Eröffnung des zweiten Datacenter-Moduls verfügt Green über das grösste kommerzielle Rechenzentrum der Schweiz. Doch auch in puncto Nachhaltigkeit überzeugt das Datacenter in Lupfig.

Verfügbarkeit sicherstellen Die Verfügbarkeit der hier gespeicherten Daten sicherzustellen, hat für Green oberste Priorität. Dazu müssen die Stromversorgung, die Anbindung an das Datennetz sowie die Kühlung unterbruchsfrei funktionieren. Auch Notfallszenarien wie Stromausfälle oder Unterbrüche bei der Glasfaserversorgung werden in die Planung eines Rechenzentrums miteinbezogen. Das Rechenzentrum Zürich-West ist hier wegweisend. Modul 1 verfügt über die renommierte Zertifizierung nach TIER-III Standard (siehe Infobox auf Seite 17) des Uptime Instituts, Modul 2 wurde drei Jahre später gar entsprechend dem nächsthöheren TIER-IV-Standard gebaut. Dazu müssen technische Komponenten auch für Notfälle gewappnet sein, also beispielsweise mehrfach vorhanden sein. Die Anbindung an das Datennetz erfolgt bei Green über redundante Zuleitungen, die gar innerhalb des Rechenzentrums getrennt geführt werden. Auch alle weiteren technischen Einrichtungen für die Stromversorgung, den Notstrombetrieb oder die Kühlung sind in jedem Modul mehrfach vorhanden. «Für die Stromzuführung des Datacenters werden gleich zwei Einspeisungen auf Mittelspannungsebene à 16 000 Kilovolt genutzt. Sie stammen aus zwei verschiedenen Unterwerken. Die Leitungen führen selbstverständlich voneinan-

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der getrennt ins hauseigene Stromsystem», führt Adrian Meyer, technischer Leiter, aus. Fällt die Netzversorgung aus, so springen im Modul A vier Dieselgeneratoren mit einer Gesamtleistung von 8 MW an. Innerhalb von 40 Sekunden sind sie hochgefahren und können die gesamte Versorgung des Rechenzentrums übernehmen. Doch was geschieht in den Sekunden zwischen dem Netzausfall und der Betriebsbereitschaft der Dieselgeneratoren? Für diesen kurzen Zeitraum übernimmt die USV-Anlage mit Bleibatterien die Versorgung. Sie können innerhalb von nicht mehr als 1 ms die gesamte Last übernehmen. Mit einer Dieselreserve à 95 000 Liter pro Modul «können wir das Datacenter rund sieben Tage im Inselbetrieb weiter betreiben», betont der technische Leiter bei einer Führung durchs Datacenter. Das Center wird gemäss ISO 27001:2013, dem umfassenden Standard für Informationssicherheit, betrieben. Diese Norm bietet einen systematischen und strukturierten Ansatz, wichtige Daten sicherzustellen und zu schützen. Hierbei hat die Verfügbarkeit der IT-Systeme oberstes Gebot.

Energieeffizienz ist Pflicht Die Geschäftsleitung der Green Datacenter AG beweist: Nicht nur Investitionen in die Technik sind evident, sondern auch die konse-

Im Vergleich zwischen totalem Energieaufwand zum Aufwand der IT-Infrastruktur weist das Datacenter einen optimalen PUE-Wert von 1,4 in Zürich West 1 auf. In Zürich West 2 konnte man den Effizienzwert noch verbessern auf 1,19. Dafür wurden neuste Kühlsysteme eingesetzt, die durch grosse 100 000-LiterSpeichertanks die nötige Kühlflüssigkeit noch länger speichern. Zürich-West 1 galt früh als eines der effizientesten Rechenzentren der Schweiz, es wurde deswegen 2013 mit dem Prix Watt d’Or vom Bundesamt für Energie (BFE) ausgezeichnet. Gewürdigt wurden das Gesamtkonzept, die einzelnen Optimierungsmassnahmen und das neuartige GleichstromVerteilungssystem.

Bauwerksklasse III erstellt. Green Datacenter AG verpflichtet sich auch, höchsten Anforderungen der physischen Sicherheit gerecht zu werden. Es versteht sich von selbst, dass neben der Einbruchssicherheit auch ein mehrfacher Zutrittsschutz für jeden einzelnen Perimeter für die Sicherheit im Center eingeplant wurde. Hierzu gehören separierte Sicherheitszonen, Kamerasysteme mit Videoaufzeichnung, die elektronische Zutrittskontrolle mittels drei Verfahren, eine Vereinzelungsanlage, getrennte Warenschleusen sowie weitere biometrische Instrumente, die den unkontrollierten Zutritt verhindern. Die Kundenzonen befinden sich selbstverständlich, geschützt von den allgemeinen Zonen, anonym hinter Türen oder Sichtschutzgittern verborgen. Im Bereich Brandschutz verfügt das Rechenzentrum über eine Brandfrüherkennungsanlage, eine Rauchmeldeanlage mit automatischer Alarmierung sowie eine vollautomatische Stickstofflöschanlage (Trockenlöschung).

Oberstes Gebot Sicherheit Obgleich die geografische Lage hinsichtlich Risiken höherer Gewalt wie Erdbeben oder Hochwasser bestens für ein Center dieser Dimension geeignet ist, wurde das Gebäude in der höchstmöglichen

«Einen Aspekt haben wir von amerikanischen U-Boot-Ingenieuren übernommen.» Adrian Meyer deutet auf rote Schränke, die sich nur durch Schifffahrtinsignien unterscheiden. «Sollte ein

Rechencenter in der Schweiz Die Schweiz verfügt über die zweithöchste Rechenzentrumsdichte in Europa, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Bezüglich seines Erdbebenrisikos gehört Lupfig, im aargauischen Mittelland situiert, zur sichersten Region in der Schweiz. Es gibt keine nahegelegenen Flüsse oder Seen, die den Betrieb durch alarmierende Hochwassersituationen beeinträchtigen. Es gibt kein Gefahrenpotenzial durch umliegende Industrien oder Verkehrswege. Weitere Risiken wie politische Aufstände oder gezielte Sachbeschädigungen sind in dieser unscheinbaren Industriezone nicht wahrscheinlich. Hier – wie generell in der Schweiz – herrscht eine optimale Ausgangslage, um sich im internationalen Kontext noch stärker als «sicheren Hafen für Daten» (Zitat aus Economiesuisse und asut-Studie 2012) zu positionieren. Angesichts der positiven Standortfaktoren für die ICT-Industrie fällt das etwas höhere Lohnniveau der Spezialisten oder die höheren Bodenpreise in der Schweiz nicht ins Gewicht. Für das Geschäft mit den Daten sind Sicherheit, Verfügbarkeit und Vertrauen entscheidend. (mm)

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RISIKEN MANAGEN

Schaden eintreten, müssen die einzelnen Bereiche weiter funktionieren. In den U-Boot-Schränken, die in allen Räumen und Korridoren stehen, finden unsere Techniker entsprechende Ersatzteile und Werkzeuge, um dezentral von einem Warenlager den Schaden ad hoc zu beheben.» Relevante Kunden des Datacenters können bei Bedarf auch spezifisch ausgerüstete Notfallarbeitsplätze nutzen. Sie liegen im angrenzenden Bürogebäude, um eine lückenlose Business Continuity sicherzustellen.

Ein Datacenter für Gleichstrom «Jährlich kommen fast sechs Millionen neue Server ans Netz und der Energiebedarf von Rechenzentren nimmt im Jahr um über

zehn Prozent zu», heisst es in einem Communiqué bei green.ch. Um nicht durch die voranschreitende Digitale Revolution ausgebootet zu werden, ist es für jedes Datacenter ein absolutes Muss zuverlässige, effiziente Lösungen zu entwickeln.

Die Standards des Green Datacenters: – – – – – –

TIER-III-Standard zertifiziert im Modul 1 Nach Tier-IV-Standard gebaut im Modul 2 ISO 27001:2013 zertifiziert für höchste Informationssicherheit ISO 50001:2011 zertifiziert für umfassendes Energiemanagement ISAE 3402-Konformität * Erfüllung der FINMA-Bestimmungen*

* kann auf Anfrage geprüft werden.

Gemeinsam mit ABB Ltd. installierte die Green Datacenter AG eine Gleichstromverteilungslösung (mit einer Kapazität von 1 Megawatt im Modul 1). Es wurde ein innovatives System entwickelt, das Stromumwandlungsverluste reduziert, die Zuverlässigkeit erhöht und gleichzeitig den Platzbedarf für Anlagen verringert. Adrian Meyer, der technische Leiter, unterstreicht: «Leistungstests haben gezeigt, dass jenes neue Energieverteilungssystem von

über einen Gleichstromanschluss verfügen, sind bereits seit drei Jahren erhältlich. ■

Green eine zwanzig Prozent höhere Effizienz aufweist als vergleichbare Wechselstromsysteme (AC). Zudem sind die Investitionskosten 15 Prozent tiefer als bei einer üblichen AC-Lösung.»

Hinweis

Jetzt liege es an den Green, Datacenter-Spezialisten, potentielle Kunden über die Vorteile dieser energieeffizienten Lösung zu informieren. Neue Server, die

Detaillierte Informationen über Rechenzentrumslösungen, Notfallarbeitsplätze, CloudLösungen oder verschiedene Einzelanwendungen wie E-Mail oder Webhosting finden sich unter www.greendatacenter.ch und green.ch.

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Risiko

Do

. Prozesse leben, Qualität steigern – einfach und schnell.

Prozesse

. Kontinuierliche Verbesserung – konsequent, effizient. . Unternehmerischer Durchblick – übersichtlich, strukturiert.

Organisation

IMS Integrierte Managementsysteme . Root (CH) . Dübendorf (CH) . Frankfurt (DE) . Linz (AT)

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Projekte www.ims-ag.com

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RISIKEN MANAGEN Internet

Und nichts geht mehr! Von Fabrice Müller

Ohne Internet stünde so manches auf der Welt Kopf. Auch in der Schweiz. Ein landesweiter oder gar globaler Ausfall des Internets sei kaum möglich, sagen Experten. Doch selbst punktuelle Unterbrüche können schwerwiegende Folgen haben. or wenigen Jahren machte die Firma Zumsteg Druck AG in Frick AG unliebsame Erfahrungen mit den Gefahren des Internets. «Ein Hackerangriff hat unseren Betrieb praktisch lahmgelegt», erzählt Verkaufsleiter Stefan Leimgruber. Das Internet, und somit der Mailserver wie auch der Onlineshop, funktionierten zwei Tage nicht mehr. Die Bestellungen konnten nicht wie gewünscht verarbeitet werden. «Dieser Angriff hat uns einen Schaden bzw. eine Umsatzminderung im Umfang eines zweistelligen Prozentsatzes verursacht», schildert Stefan Leimgruber. Das Internet spielt für das Unternehmen eine wichtige Rolle, betreibt es doch mit flyeronline.ch, buchmodul.ch und swiboo.ch mittlerweile drei Onlineportale. «Ein kürzerer oder gar längerer Ausfall des Internets hätte für uns als KMU mit zehn Mitarbeitenden fatale Folgen», sagt Stefan Leimgruber.

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Fabrice Müller ist freier Journalist in Stein AG. www.journalistenbuero.ch

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Zwei Drittel Chinas ohne Netz Einen Albtraum im InternetZeitalter erlebten vor zwei Jahren Millionen von Menschen in China, als sie durch einen massiven Ausfall des Internets plötzlich keinen Zugang mehr zu Webseiten, sozialen Medien und anderen Online-Diensten hatten. Mehr als zwei Stunden dauerte der Ausfall. Danach waren die meisten Webseiten wieder zugänglich. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua könnte ein Hackerangriff Ursache für diese ungewöhnliche Unterbrechung gewesen sein, von dem rund zwei Drittel des chinesischen Internets betroffen waren. Ebenfalls für grosse Aufregung sorgte 2012 in den USA die Schadsoftware DNS-Charger. Ein Internetausfall wurde befürchtet. Internetprovider rüsteten ihre Service-Hotlines auf. Der Trojaner sorgte dafür, dass sich befallene Computer statt mit den normalen DNS-Servern mit Rechnern der Hacker in Verbindung setzten. Nach FBISchätzungen waren mehr als 570 000 Rechner mit der Schadsoftware infiziert.

Eher unwahrscheinlich, aber … Wie gross ist heute die Gefahr eines grösseren Ausfalls des Internets? Für Bernhard Plattner, emeritierter Professor für Technische Informatik an der ETH Zürich und vormals Leiter des Instituts für Technische Kommunikation und Kommunikationsnetze, ist ein Totalausfall des Internets eher unwahrscheinlich. «Allein der Ausfall der Infrastruktur der Swisscom beispielsweise würde in der Schweiz das Internet nicht lahmlegen. In so einem Fall wären andere Anbieter nicht unbedingt betroffen.» Kritischer wäre eine Störung an den sogenannten «Internet Exchange Points» (IXP), wo die verschiedenen Internetprovider für den Datenaustausch zusammengeschlossen sind. Käme es hier zu einem Defekt, wären mehrere Provider betroffen – jedoch nicht das gesamte Internet, betont Bernhard Plattner. «Die Topografie des Internets besteht aus gewachsenen Strukturen mit verschiedenen Verbindungen. Diese Redundanz innerhalb des Systems kann nicht einfach ausgeschaltet werden.» Problematischer präsentierte sich die Gefahrensituation 2002 und 2007: «Damals gab es Angriffe auf das DNS, bei denen in der Folge einige DNS-Server kurzzeitig ausfielen. Das war für die Verantwortlichen ein Weckruf», erinnert sich der ETH-Professor. Das DNS (Domain Name System) verfügte damals weltweit über (nur) 13 Ser-

ver, welche die unzähligen Computernetzwerke miteinander verbanden. Mittlerweile stehen 129 Server auf der ganzen Welt im Einsatz, um die Web-Anfragen der Benutzer an die richtigen Web-Server zu leiten. Ein Internetausfall durch Angriffe auf das DNS sei daher – so Bernhard Plattner – eher unwahrscheinlich. Eine Angriffswelle im November und Dezember 2015 war denn auch – so Bernhard Plattner – weitgehend wirkungslos.

Vielfältige Gefahren Das Internet verbindet Menschen, Maschinen, Technologie und Wirtschaft. Das birgt jedoch Gefahren für alle, die am Netz angeschlossen sind. «Die Möglichkeiten, aber auch die daraus entstehenden Bedrohungen sind das Resultat unzähliger technischer Innovationen und darauf aufbauender Applikationen und Dienste», sagt Stefan Frei, Security Architekt der Swisscom und

Besonders empfindlich auf Störungen sind GPS-Signale. Autor des Dossiers «Cyber Security: die aktuelle Bedrohungslage und ihre Entwicklung». Mit anderen Worten: Der Ursprung von Bedrohungen rund um das Internet finde sich in der stetigen Entwicklung von neuen Technologien und deren Anwendung sowie Verbreitung in der Gesellschaft. Je mehr das Internet vernetzt und in die Gesellschaft eingebunden werde, umso mehr entstehen neue und teils überraschende Interaktionswege für die Bedrohungslage. So könnten zum Beispiel kleine oder gut gemeinte Eingriffe an einem Ort des Systems zu schweren und unvorhergesehenen Auswirkungen an einem gänzlich anderen Ort des Internets führen. Stefan

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RISIKEN MANAGEN

Frei erwartet vermehrt, dass kleine Fehler oder Attacken durch eine Kaskadierung überraschende Schäden anrichten.

Kein Strom, kein Internet Auch längere Stromausfälle sind mögliche Gründe für einen Ausfall der Internetkommunikation. Ruedi Rytz, Leiter der Geschäftsstellen Transporte und Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT) vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL), schliesst nicht aus, dass einzelne Dienste wie etwa im Bereich der Strom- und Wasserversorgung über das Internet von Hackern angegriffen werden könnten. Besonders empfindlich auf Störungen sind offenbar GPS-Signale, die zur Ortsbestimmung eingesetzt werden. In San Diego (USA) sind 2007 nach einem Ausfall von GPS-Signalen durch unabsichtliches «Jamming» (Störmassnahmen) stadtweit Notfallpager, Mobiltelefone, Verkehrsmanagementsysteme und Bankomaten für zwei Stunden ausgefallen. «Die Abhängigkeiten von GPS zur Synchronisation vieler Prozesse sind seit diesem Ereignis noch gewachsen. Unzählige Dienste können von einem Ausfall betroffen sein», gibt Stefan Frei von der Swisscom zu bedenken.

Grosser wirtschaftlicher Schaden Was sind die Folgen eines regionalen, nationalen oder auch internationalen Internetausfalls? Allein schon die Verbreitung des Internets spricht für die Tragweite eines Ausfalls: Heute haben über drei Milliarden Menschen

Informationen www.bwl.admin.ch www.asut.ch www.csg.ethz.ch www.unisg.ch www.zumsteg-druck.ch www.24hwithoutinternet.blogspot.ch

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Serverraum in einem Datencenter: Störungen eines sogenannten Internet Exchange Points sind besonders kritisch.

Zugang zum Internet, was 42 Prozent der Weltbevölkerung entspricht. Der Anteil der mobilen Nutzung steigt dabei stetig. «Ein Ausfall des Internets löst unweigerlich einen grossen wirtschaftlichen Schaden aus», sagt Peter Grütter, Präsident des Schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (asut). Viele Firmen seien von Internet und E-Mail abhängig. Aber auch öffentliche Dienste wie die Stromund Wasserversorgung oder der Verkehr sind heute über das Internet vernetzt und wären daher bei einem Ausfall betroffen. Peter Grütter unterscheidet allerdings zwischen privaten Netzen und dem öffentlichen Internet: Grosse Unternehmen, Spitäler, Elektrizitätsversorger usw. haben oft eigene gesicherte Netzinfrastrukturen. Die Höhe des Schadens hänge von der Dauer und vom Umfang eines Internetausfalles ab. «Je grösser das betroffene Gebiet, desto höher konsequenterweise der Gesamtschaden», so der asut-Präsident.

Netzstabilität stetig verbessern Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung beschäftigt sich seit 1997 mit den Gefah-

Foto: scanrail – fotolia.com

ren rund um das Internet, wie Ruedi Rytz informiert. Dazu gehöre zum einen, mögliche Gefahren im Voraus zu erkennen und darauf zu reagieren. Der Bund führe auch regelmässige Übungen durch, um sich auf Szenerien vorzubereiten. Zum andern sei man bestrebt, die Stabilität des Netzes stetig zu verbessern. Im Falle eines Zusammenbruchs des Swisscom-Netzes sei

gemäss einer Befragung der Universität St.Gallen unzureichend geschützt. Gemäss der Studie waren im vergangenen Jahr weit mehr als 90 Prozent aller Unternehmen von Hackerangriffen betroffen. Ruedi Rytz vom BWL geht davon aus, dass die Abhängigkeit von der virtuellen Welt in Zukunft weiter zunehmen wird, ebenso auch die Stabilität des In■ ternets.

«Heute haben über drei Milliarden Menschen Zugang zum Internet.» es wichtig, dass man in der Schweiz auf andere Provider ausweichen könne, um die Versorgung aufrecht zu erhalten, sagt Peter Grütter von asut. Auch die Kabelversorgung lasse sich als Alternative für die Telekommunikation nutzen. Jedes einzelne Unternehmen kann sich vor Angriffen von Trojanern und Hackern schützen. Dazu gehört laut Bernhard Plattner von der ETH Zürich auch ein Backup-Konzept, das gezielt auf Cyber-Angriffe ausgerichtet ist. Leider sind viele Schweizer KMU-Betriebe

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RISIKEN MANAGEN Normenreihe ISO/IEC 2700x Die ISO/IEC 2700x-Reihe

Schutz gegen Cyberkriminalität Von Regula Heinzelmann

Die Zertifizierung nach ISO/IEC 2700x bietet Unternehmen jeder Branche und Grösse ein geeignetes Sicherheits- und Informationsmanagement sowie eine umfassende Dokumentation, um Informatik auf dem besten Stand der Technik zu betreiben. Es ist schliesslich ein Mittel, um Cyberattacken zu unterbinden. in Beispiel für die organisierte Internetkriminalität kursiert nicht nur unter Insidern unter dem Begriff «Fake President Angriff» respektive CEO-Betrug. Bevollmächtigte Mitarbeitende oder gar CEOs werden wie üblich – über E-Mail oder Fax – von Personen, die sich als führende Manager der eigenen Firma ausgeben, kontaktiert. Der Absender bittet

E

den Mitarbeitenden oder den Kollegen eine angeblich dringende und vertrauliche Finanztransaktion auf ein ausländisches Konto durchzuführen. Wenn die Angestellten das Geld überwiesen haben, erfolgt keine offizielle Bestätigung. Im Gegenteil, der abgeschöpfte Betrag wird schnell in kleinere Beträge aufge-

Bild: fotolia.com

Sicherheitslücken lassen sich mit der Zertifizierung nach ISO/IEC 2700x-Normenreihe beheben.

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teilt und auf undurchsichtige Konten transferiert. In der Schweiz verloren laut einem Bericht der Handelszeitung die betroffenen Unternehmen pro Fall bis zu fünfstellige Frankenbeträge. Bei zwei deutschen Unternehmen wurden kürzlich sogar 40 bis 50 Millionen Euro abgezockt. Nach der Bekanntgabe des Verlustes sanken sofort die Aktienkurse der angegriffenen Unternehmen. Die betroffenen deutschen Firmen waren laut ihren Webseiten-Informationen zum Zeitpunkt der Verluste noch nicht nach der ISO/IEC 2700x-Normenreihe zertifiziert.

Sicherheit durch Normen Eine Zertifizierung bestärkt gezielte Kontrollen, um Schäden – die etwa durch fingierte E-mails entstehen können – zu vermeiden. Europaweite Normen sichern Unternehmen inzwischen auch gegen Betrugsmethoden ab. Bisher gab es die ISO/IEC 2700xNormenreihe nur auf Englisch. Anfang 2014 wurde vom Deutschen Institut für Normung (DIN), dem Austrian Standards Institute (ASI) und der Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV) ein gemeinsamer Übersetzungskreis mit dem Ziel ins Leben gerufen, einheitliche Übersetzungen ausgewählter ISO- und ISO/IEC-Normen für

Die Normenreihe ISO/IEC 2700x formuliert Anforderungen und Ziele für die IT-Sicherheit (Information Security Management System, kurz ISMS). Die Norm ISO/IEC 27001 «Informationstechnologie – Sicherheitsverfahren – Informationssicherheitsmanagementsysteme – Anforderungen» wurde erstmals im Oktober 2005 veröffentlicht. Sie basierte auf dem damaligen British Standard (BS) 7799-2:2002. Mit der Neuausgabe 2013 wurde die Norm aktualisiert und die Struktur den übrigen ISO-Managementsystemstandards angepasst. Die Zertifizierung nach ISO/IEC 27001 ist für Unternehmen aller Art und Grösse geeignet.

den gesamten deutschen Sprachraum anzufertigen. Nach mehr als einjähriger intensiver Arbeit gibt es eine deutsche Übersetzung der Norm ISO/IEC 27001:2013. In das Schweizer Normenwerk wurde diese im Mai 2015 übernommen: SN ISO/IEC 27001:2015 (siehe Box am Textende).

Organisieren und kontrollieren Die ISO/IEC 27000 x-Normenreihe bildet eine Anleitung für Geschäftsverantwortliche. Auf dieser Grundlage können die Verantwortlichen zusammen mit den Informatikern ein Konzept und Richtlinien für das Unternehmen erarbeiten. Dieses erfordert einen ganzheitlichen Ansatz für alle Bereiche. Wichtig ist, dabei den aktuellen Stand der Technik zu berücksichtigen und wenn nötig, Anpassungen zu planen und durchzuführen. Dafür ist eine Risiko- und Schwachstellenanalyse erforderlich, auf jeden Fall bei der Einführung von ISO/IEC 27001 und anderer Normen. Zuerst wird bei der Zertifizierung das ISMS-Konzept, also die für

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RISIKEN MANAGEN

das Risikomanagement notwendigen Ziele, Prozesse und Verfahren, festgelegt.

Gleichwohl soll diese nicht «Big Brother» spielen, sondern stringent kontrollieren, ob die gesetzten Sicherheitsziele erreicht wurden, ob es noch Schwachstellen gibt und wo Verbesserungen möglich und notwendig sind.

Neue EU-Richtlinie Für Unternehmen, die im Ausland Geschäfte machen, ist das internationale Recht zu berücksichtigen. In der EU gilt neuerdings die Richtlinie (EU) 2016/1148 des Europäischen Parlaments und des Rates

Eine Normenreihe wie die ISO/ IEC 2700x bringt Vorsprünge gegenüber nicht zertifizierten Konkurrenten.

vom 6. Juli 2016 über Massnahmen zur Gewährleistung eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus von Netz- und Informationssystemen in der Union (NISRichtlinie). Diese enthält EU-weite Vorschriften für Cybersicherheit, die in die nationalen Gesetze eingebaut werden.

Die Rolle der Schweizerischen NormenVereinigung (SNV) Die Schweizerische Normen-Vereinigung (SNV) vertritt die weltweiten Normen der ISO sowie die europäischen Normen (CEN) in der Schweiz und engagiert sich in zahlreichen nationalen und internationalen Normennetzwerken. Das Normenkomitee INB/NK 149/UK 7 der SNV hat in den letzten Jahren wichtige Beiträge zu

Vorteile der Zertifizierung nach der ISO/IEC 2700x-Normenreihe – – – – – – – – – –

IT-Sicherheit nach aktuellem Stand der Technik Laufende Überprüfung der Schwachstellen Organisation der Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten im Unternehmen Dokumentationen und Kontrolle über Abläufe und Verarbeitung der Dokumente Steuerung und Absicherung der Informationsprozesse Massnahmen gegen externe und interne unerlaubte Zugriffe und kriminelle Praktiken Einhalten der Datenschutzverpflichtungen gegenüber Kunden, Stakeholdern und Mitarbeitenden Übereinstimmung mit Gesetzen und sonstigen Regulierungen, Richtlinien und Standards Vorteile gegenüber Mitbewerbern, die noch nicht zertifiziert sind Positive Bewertung des Unternehmens bei Kunden und Stakeholdern

Ein Seminar der Schweizerischen Normen-Vereinigung zum Thema SN ISO/IEC 27001 – «Informationssicherheit» wird am 23. November 2016 in Winterthur durchgeführt. www.snv.ch

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Foto: fotolia.com

Um die definierten Ziele zu erreichen, muss man allenfalls die Organisation der betreffenden Vorgänge im Unternehmen ändern. Die Dokumentation der Massnahmen und Abläufe der digitalen Prozesse gehört selbstverständlich zum Sicherheits- und Informationsmanagement. Laufende Kontrolle, ob dieses funktioniert, ist nach Norm ISO/IEC 27003 «Informationstechnik – IT-Sicherheitsverfahren – Informationssicherheitsmanagementsystem-Einführungsleitlinie» die Aufgabe der sogenannten «Security policy».

Struktur und Inhalt von ISO/IEC 27001:2013 und ISO/IEC 27002:2013 erarbeitet. Die SNV beteiligt sich auch mit Engagement an der Neuauflage von ISO/ IEC 27003, ISO/IEC 27004 und ISO/IEC 27005. Bei der SNV können die Unternehmen oder Vereine je nach Grösse und Tätigkeit Einzel- oder Kollektivmitglieder werden. Mehr als 600 Schweizer Unternehmen und Institutionen nutzen bereits heute die Vorteile einer Mitgliedschaft bei der SNV. Durch die Mitarbeit in einem Normungskomitee profitieren sie frühzeitig vom Wissen über zukünftige Normen. So stellen sie in der Rolle als «early

mover» die Weichen für ihr Unternehmen. Die SNV bietet spannende Weiterbildungsangebote an und verfügt dank der direkten Verbindungen zur Internationalen Organisation für Normung (ISO) und zum Europäischen Komitee für Normung (CEN) über die besten Quellen, mit denen Kunden über Gefahren, aber auch über die aktuellsten Normen und deren praktische Umsetzung informiert werden. ■

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QUALITÄT SICHERN Ein Wiki als QM-System:

Parallel zur Ermittlung der Schwierigkeiten wurden jedoch die Anforderungen definiert, die ein lebendiges und nutzenstiftendes QM-System bei den Mitarbeitern und der Geschäftsführung erfüllen soll.

Ein Erfahrungsbericht

Fazit: «Nach der Analyse war für uns schnell klar, dass ein benutzerfreundliches QM-System mit einer einfachen Suchfunktion und einem Zugang an jedem Arbeitsplatz sowie eine einfache Verwaltung die Hauptkriterien waren», so Sevenich. Ein QM fördert vor allem schnelle Informationsprozesse, wobei Dokumente, Arbeitsanweisungen, Checklisten nicht ausser Acht gelassen werden sollen.

Von Georg Bayer

Qualitätsmanagementsysteme sind wichtig, gleichzeitig arbeitsintensiv und anspruchsvoll in der jährlichen Überprüfung – zumindest für die QM-Beauftragten. Dabei könnte sich ein Wiki-System, wie es von der Wikipedia her bekannt ist, gut als QMSystem eignen. Wikis haben viele Vorteile gegenüber anderen etablierten QM-Lösungen. Die INOVAMED GmbH, Anbieter von Logistik-Dienstleistungen für Arztpraxen, Kliniken und medizinischen Einrichtungen, hat sich im Frühjahr 2015 für ein solches «Wiki Babel» der team babel AG entschieden. ür die INOVAMED GmbH ist ein Qualitätsmanagementsystem, zertifiziert nach ISO EN DIN 9001:2008 und ISO 134852012-11 Medizinprodukte, seit Jahren Standard. Dabei dient das QM-System zur stetigen Einhaltung hoher Qualität, Kundenzufriedenheit, Kostensenkung, Verschwendungsreduktion, schliesslich zur sukzessiven Verbesserung und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.

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Suboptimales QM-System Lange Zeit wurde bei INOVAMED die Dokumentation der qualitätsrelevanten Dokumente mit Word-, Excel- und PDF-Dateien in einer Verzeichnisstruktur nach dem Qualitätsmodell von Donabedian abgebildet. Die einzelnen Dokumente wurden kodiert wie A 3.1.1.7.0, Verbandkästen.docx. Zeigt dieses Modell vielleicht

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doch klar strukturierte Dokumentenbezeichnungen, wurden die beiden QM-Beauftragten Yvonne Krämer und Jörg Sevenich das Gefühl nicht los, dass sie bislang auf eine zu abstrakte QMVerwaltung gesetzt haben. «Viele unserer Mitarbeiter fanden sich in dem Datei-Dschungel der Prozessbeschreibungen, Arbeitsanweisungen, Checklisten und sonstiger Arbeitshilfen nicht zurecht und es gab viele Rückfragen bei den QM-Beauftragten. Ein typisches Szenario. Denn der Verwaltungs- und Pflegeaufwand der Q-Dokumente wuchs von Tag zu Tag ins Unendliche. So weit, bis die Geschäftsführung eine Notbremse zog, die bisherige Q-Dokumentenverwaltung komplett auf den Prüfstand stellte», erzählt der QM-Beauftragte Jörg Sevenich.

Um das QM-System in ein lebendiges System zu münzen, welches die Mitarbeiter unterstützt, wurde eine schonungslose Analyse durchgeführt. Was sind die häufigsten Probleme, was sind die Anforderungen, welche die Stakeholder von einem optimalen System erwarten? Wie in einem Prozess üblich, galt es zuerst einige Schwierigkeiten zu lösen:

Auf dem Markt gibt es eine unüberschaubare Anzahl von Anbietern für solche Systeme, die preislich häufig auf grössere Unternehmen abgestimmt sind. Für kleinere Unternehmen steht die Investition in die Software, Implementierung und Aktualisierungskosten häufig in keinem Verhältnis zum Nutzen.

– hoher Verwaltungsaufwand der Q-Dokumente, insbesondere bei der Lenkung von Dokumenten und Aufzeichnungen – Aktualisierungsdienst per Papier ist aufwendig – Suchen nach Dokumenten mit den gewünschten Inhalten ist zeitraubend – Stress vor dem Audit – Verbesserungsvorschläge werden nur langsam umgesetzt – Die Arbeit bleibt fast immer am QMB hängen – Mitarbeiter haben keinen erkennbaren Vorteil des QM-Systems

Eine Datenbank mit Microsoft Access So kam man bei INOVAMED auf die Idee, eine eigene Datenbank mit Microsoft Access zu programmieren, allerdings ohne Kenntnisse in Sachen Datenbanken und Access. Daher wandte sich die Geschäftsführerin Tibbeke Neumann an die team babel AG in

Mitarbeiter

Geschäftsführung

– einfaches Ablegen von Informationen – einfaches Aktualisieren von Informationen – Zusammenarbeit mit den Kollegen – transparentes, einfach zu bedienendes System – höhere Akzeptanz unter den Mitarbeitern

– – – – – –

effizientes Arbeiten der Mitarbeiter Vermeiden von Verschwendung wettbewerbsfähig bleiben Qualität der Dienstleistung/Produkte Wertschöpfungskette optimieren am Mitarbeiterwissen partizipieren

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QUALITÄT SICHERN

Herzogenrath, einem Beratungshaus für QM und Effizienz im Unternehmen. In einem längeren Gespräch wurde schnell klar, dass der Aufwand für eine Eigenentwicklung viel zu hoch wäre, weil keinerlei Know-how im Unternehmen vorhanden war.

WikiWiki – die Lösung Als Alternative wurde dann «WikiBabel» ins Spiel gebracht, welches das team babel zuvor mehrfach erfolgreich bei Unternehmen als QM-Plattform eingeführt hatte. Ein Wiki ist eine einfach zu nutzende Online-Plattform für den Austausch von Informationen und Dokumenten. Es genügt ein Browser, um Beiträge zu schreiben, zu editieren oder ganze Dateien ins Wiki einzustellen. Der Name Wiki stammt aus der hawaiischen Sprache und bedeutet «schnell». Die dortigen Schnellbusse heissen WikiWiki, wobei die Verdoppelung im Hawaiischen für die Steigerung «sehr schnell» steht.

Die Grundidee des Wikis ist das gemeinschaftliche Arbeiten an Texten, ggf. ergänzt durch Fotos oder andere Medien.

Die Grundidee des Wikis ist das gemeinschaftliche Arbeiten an Texten, ggf. ergänzt durch Fotos oder andere Medien. Dadurch, dass jeder Teilnehmer einfach über den Browser mitwirken kann, gelingt eine kollaborative Sammlung von Wissen. Jeder kann sein Wissen im Wiki ablegen und anderes Wissen ergänzen. Durch das Hinzufügen von Schlagworten und Kategorisierungen wird eine Struktur aufgebaut, die das Recherchieren in dem «konservierten» Wissen einfach macht. Das wohl bekann-

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Ein Firmen-internes Wiki bietet einen effizienten Austausch von Informationen und Dokumenten.

teste und grösste Beispiel ist die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia. Für ein QM-System bringt WikiBabel viele Vorteile: 1. Wiki-Babel bietet die perfekte Plattform, um schnell zu suchen, zu finden und zusammen zuarbeiten. 2. Wiki-Babel bietet eine hohe Benutzerfreundlichkeit, weil Seiten einfach erstellt und verlinkt werden, Strukturen sind einfach gestaltbar, der Schulungsaufwand ist gering. 3. Wiki-Babel bietet viele Erweiterungen, Designs und Oberflächen. 4. Wiki-Babel bietet eine ausgefeilte Versionsverwaltung (alle Änderungen werden protokolliert) und Rechteverwaltung. In Zusammenarbeit mit team babel wurde dann auch bei INOVAMED Wiki-Babel auf dem hauseigenen Unternehmensserver installiert. Genutzt wird das kostenlose Dokuwiki-System, das von der Berliner Cosmocode als Opensource-Projekt vorangetrieben und unterstützt wird. «In einem zweitägigen Workshop legten wir zusammen mit team babel die Struktur der Wiki-Oberfläche für eine erste Abteilung fest. Zudem wurde die Zugangsseite (das Portal) gestaltet. In den folgenden zwei Wochen begaben wir uns dann an die Erstellung der anderen Bereiche in dem neuen QM-Wiki, das den Namen

«Ino-Wiki» trägt. Abschliessend stellten wir das Wiki den rund 66 Mitarbeitern an den beiden Standorten in Aachen und Augsburg vor», berichtet Jörg Sevenich weiter.

Die neue QM-Wiki-Struktur Um den Gedanken des kontinuierlichen Verbesserungs-Prozesses voranzutreiben, hat jeder Unternehmensbereich auch besondere Ino-Wiki-Seiten erhalten, die von den Mitarbeitern für Verbesserungsvorschläge, Ideen, Aktivitäten genutzt werden können. Zudem wurde eine sogenannte Postit-Funktion eingeführt. Jeder Mitarbeiter kann Tipps, Ratschläge und allgemein nützliche Gedanken ins Unternehmenswiki eintragen, auf die jeder andere Mitarbeiter zugreifen kann.

Über die INOVAMED GmbH Die INOVAMED GmbH wurde im Jahr 1989 gegründet und ist Anbieter von Logistik-Dienstleistungen für Arztpraxen, Kliniken und medizinische Einrichtungen. Das Unternehmen betreibt ein flächendeckendes Netz mit mehr als 120 Mitarbeitern, 300 Aussenlagern und vielen regionalen Fachgeschäften für eine hohe Kundenerreichbarkeit. Die INOVAMED GmbH ist zertifiziert nach ISO EN DIN 9001:2008 und ISO 13485-2012-11 Medizinprodukte. Das QM-System ist ein Garant für beständig hohe Qualität, Kundenzufriedenheit, Kostensenkung, Vermeidung von Verschwendung, ständiger Verbesserung und Wettbewerbsfähigkeit. ■

«Wenige Monate nach der Einführung kann ich als erstes Zwischenfazit festhalten, dass Ino-Wiki von allen Mitarbeitern – interessanterweise auch von den älteren nicht so PC-affinen Nutzern – sehr gut angenommen wird. Jeder hat die aktuellen Dokumente am Arbeitsplatz und Änderungen, die von den zuständigen Vorgesetzten durchgeführt und von den QMBs freigegeben werden, sofort zur Verfügung», zieht Jörg Sevenich eine erste Bilanz. Im Jahr 1989 gegründet, hat sich INOVAMED als Anbieter von Logistik-Dienstleistungen für Arztpraxen und Kliniken, aber auch Kleinunternehmen hervorgetan.

Dr. Georg Bayer, Vorstandsvorsitzender team babel AG, externer Qualitätsbeauftragter und TÜV-Auditor.

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QUALITÄT SICHERN Fokus Maschinen- und Anlagenbau

Ordnung im Dokumentendschungel Von Markus Häfliger

Für ein projektorientiertes Unternehmen wie LCA Automation, den Spezialisten für Anlagenbau, ist ein effizientes Dokumentenmanagement von grosser Bedeutung. Ein neues System bringt neben einer Effizienzsteigerung bei der täglichen Arbeit auch eine besondere Vereinfachung für Kunden beim Handling mit den Anlagedokumentationen mit sich. CA Automation ist ein innovativer Spezialist im Bereich des Sondermaschinenbaus für Automation, Prozess- und Verfahrenstechnik. Das Unternehmen automatisiert seit bald 45 Jahren Prozesse bei internationalen Kunden der Automobil- und Transportindustrie, der Haustechnik und weiteren Branchen. Darüber hinaus entwickelt LCA Fertigungskonzepte, spezifische Werkzeugmaschinen, Prüfstände und bietet Dienstleistungen im Bereich Maschinenbau an. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren sowohl organisch als auch durch mehrere Übernahmen stark gewachsen. Entsprechend unübersichtlich entwickelte sich dabei die IT-Systemlandschaft. Ueli Imhof, Leiter Administration

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Markus Häfliger arbeitet für die Schweizer Niederlassung der PR-Agentur Press’n’Relations. www.press-n-relations.com

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bei LCA, wurde schliesslich mit der Aufgabe betraut, die wichtigsten grossen Systeme zusammenzuführen. Mit der Implementierung von Microsoft Dynamics AX brachte als Erstes ein neues ERPSystem (Enterprise Resource Planning) Ordnung in den Applikationswildwuchs. Es folgten die technischen Anwendungen für die elektronische und mechanische Konstruktion. Schliesslich machte sich Imhof im Jahr 2014 daran, das Dokumentenmanagement zu professionalisieren. Denn interne Dokumente waren jetzt zwar zum Teil im ERP verfügbar, insgesamt aber war die Ablage der Dokumente noch unkoordiniert. Einerseits wurden externe Dokumente wie Rechnungen, Lieferscheine etc. nach wie vor nur in Papierform archiviert, was bedeutete, dass sie teilweise nicht oder nur erschwert zugänglich waren. Andererseits führten verschiedene File-Systeme für Projektdaten, Betriebsinformationen

etc. zu Wildwuchs und Unordnung, weil jeder Mitarbeitende Ordner nach eigenem Gutdünken erstellen konnte. «Berechtigungen waren mit den bestehenden Systemen schwer zu handhaben, was zur Folge hatte, dass teilweise gar keine Rechte vergeben wurden und sich entsprechend die Mitarbeitenden in ihrer Arbeitsweise nur unbefriedigend lenken liessen», beschreibt Imhof die damalige Situation. Ein neues Dokumentenmanagementsystem (DMS) musste Abhilfe schaffen, in dem alle Dokumente automatisch verschlagwortet, abgelegt und den zuständigen Mitarbeitenden entsprechend einem definierten Rollenkonzept zugänglich gemacht werden. Dabei galt es zu berücksichtigen, dass Projektmitarbeitende von LCA oft ausser Haus und in aller Welt unterwegs sind. Das neue System sollte also eine Web-Lösung sein, die auch mit mobilen Geräten zurechtkommt.

Staffelung in drei Teilprojekte Die Wahl fiel schliesslich auf Infoshare des im St.Gallischen Oberriet beheimateten Schweizer Herstellers Kendox. Imhof folgte bei seinem Entscheid einer Empfehlung eines ihm bekannten Microsoft-Partners. «Kendox konnte bereits langjährige Erfahrungen bei der Implementierung seines DMS-Systems in Microsoft Dyna-

Ueli Imhof über die Vorteile des neuen DMS: «Heute kann der Kunde direkt auf die Dokumentation zugreifen.»

mics AX nachweisen. Entsprechend bestand bereits eine Schnittstelle zu unserer ERP-Anwendung. Wir konnten also davon ausgehen, dass damit die Einführung der neuen, einheitlichen DMS-Lösung erleichtert wird», sagt Imhof. «Um das Schiff aber nicht zu überladen, entschieden wir uns für eine Aufteilung in drei Teilprojekte.» Als Erstes stand der wichtigste Bestandteil des Systems auf dem Programm: die Einführung einer Projektakte, deren Anbindung an die ERP-Anwendung sowie die Überführung der bestehenden Dokumente aus dem Filesystem in die neue Lösung. Danach folgte im zweiten Teilprojekt die Einführung der Personalakte, die Einbindung von Eingangsrechnungen sowie die Organisation aller nicht projektbezogenen Dokumente aus dem ERP-System, also beispielsweise solche aus dem Verkauf, die noch keinem Projekt zugeordnet werden konnten. Im dritten Teilprojekt schliesslich galt es, den externen Zugriff für Kunden von LCA umzusetzen und sicherzustellen, dass insbesondere die Anlagendokumentation einfach zwischen LCA und

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QUALITÄT SICHERN

Kunde ausgetauscht werden kann. Bei LCA bedeutet jeder Kundenauftrag für eine neue Anlage ein eigenes Projekt. Daher wurde also in einem ersten Schritt der Projektakte die grösste Aufmerksamkeit zuteil, wollte Imhof doch für das Unternehmen schnellstmöglich aus dem neuen System den maximalmöglichen Nutzen ziehen. Besonders wichtig war ihm, dass niemand mehr ERP-Dokumente in einem der alten File-Systeme ablegt. Aus diesem Grund wurde bei Produktivstart der Teilprojekte die Möglichkeit unterbunden, Dokumente auf dem File-System abzulegen bzw. zu speichern. Die alten Systeme wurden also quasi weggesperrt, sodass das alte Archiv einzig in Ausnahmefällen verfügbar war – notabene nur über den Umweg durch die IT-Abteilung. «Die Mitarbeitenden sollten dahingehend geleitet werden, dass sie sich möglichst schnell mit dem neuen System anfreunden und es auch anwenden.» Rückblickend war diese Massnahme einer der entscheidenden Punkte bei der erfolgreichen Einführung der neuen Lösung.

Testumgebung und Basisinstallation Für die gestaffelte Einführung über die drei Teilprojekte wurde eine Testumgebung installiert. Ziel war es dabei zunächst, System-, Backup- und Datenbanktests durchzuführen und eine allfällig notwendige Wiederherstellung von Daten zu validieren. Parallel dazu wurde «on the job» die Schulung der Administratoren auf der neuen Lösung vorgenommen. «Unser Systemadministrator sollte nach der Ausbildung und den Tests fähig sein, die Grundinstallation im Notfall wiederherzustellen», erklärt Imhof die Vorgehensweise. Nach den erfolgreichen System- und Betriebstests sowie der Schulung wurde die Anwendung für die unterschiedlichen Dokumentenarten

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und -eigenschaften, Zugriffsberechtigungen, Integration in Microsoft Office und Outlook, den Connector zu Dynamics AX etc. konfiguriert. Anschliessend wurden die Keyuser in der fertig konfigurierten und vorbereiteten Testumgebung auf die Anwendung geschult. Erwähnenswert dabei ist, dass in diesem Zeitraum der Umzug des Unternehmens anstand. Dank guter Organisation seitens der IT und in Abstimmung mit Kendox stellte dies aber keine ernsthafte Herausforderung im Rahmen des Projekts dar. Nach dem Standortwechsel galt es dann Ende Juni 2015 ernst: Die Anwendung wurde in Betrieb genommen, die Projektakten basierend auf vorhandenen Dynamics AX Stammdaten automatisch erstellt und die projektbezogenen Dokumente aus Dynamics AX importiert. Letzteres bedeutete allerdings, dass zuerst im bislang ge-

bindung zur ERP-Anwendung, führte einen Test-Load durch und schulte im Anschluss daran die Keyuser. Schliesslich wurden alle Elemente ins Produktivsystem ausgerollt und die Dokumente aus dem ERP-System sowie aus dem Laufwerk in die neue DMS-Umgebung importiert. Am 1. Oktober 2015 schliesslich ging das System für die zusätzlichen Dokumente und Akten live. Analog startete man für das dritte Teilprojekt (Portalzugriff für Kunden sowie Bereitstellung der Anlagedokumentation) mit detaillierten Analyse-Workshops, wobei hier zusätzlich das Berechtigungskonzept für den externen Zugriff der Kunden über das Webportal spezifiziert wurde. Im August 2016 ging auch dieser Bereich innerhalb des neuen DMS-Systems in den Produktivbetrieb über.

Deutlich verbesserte Qualität und Steigerung der Effizienz Das DMS-System bringt einerseits Qualitätssteigerung, anderseits mehr Effizienz. nutzten File-System unter Einsatz von viel Handarbeit aufgeräumt werden musste, um anschliessend die geordneten Dokumente in die Projektakten überführen zu können. Das neue DMS für die Projektakten ging schliesslich am 1. Juli in den produktiven Betrieb über.

Dienstleistung am Kunden Als Nächstes folgte in einem ähnlichen Prozedere das Teilprojekt 2 für alle nicht projektbezogenen, im ERP-System vorgehaltenen Dokumente, die Personalakte sowie die Einbindung der Eingangsrechnungen. Dazu hielt man als erstes Analyse-Workshops ab und konfigurierte in der Testumgebung entsprechend die Personalakte, Eingangsrechnungen sowie die Ver-

«Die Einführung der Projektakte war für uns als projektorientierte Organisation von grösster Bedeutung, umfasst doch ein Projekt sämtliche Schritte, angefangen von der Entwicklung, dem Aufbau, der Wartung bis hin zur Dokumentation einer Anlage», sagt Imhof rückblickend. Da LCA zusätzlich auch gesetzlich verpflichtet ist, für jede Anlage eine Anlagedokumentation zu erstellen und diese langfristig aufzubewahren, wird mit der DMS-Anwendung auch regulatorischen Aspekten Rechnung getragen. «Mit dem neuen System können wir eine revisionssichere Ablage der Dokumente nach Complianceund Security-Anforderungen garantieren», sagt Imhof. Die Anlagedokumentation, welche bis zu 3000 Dokumente enthalten kann, ist nun selbst Teil der Projektakte und kann vom Kunden automatisiert in sein System überführt werden. Alternativ kann der Kunde aber auch via Web-Portal auf die Dokumentation zugreifen,

LCA Automation stellt Sondermaschinen her, u.a. für die Herstellung des bekannten Sparschälers.

wenn gewünscht auch schon vor Auslieferung der Anlage. Insbesondere die automatisierte Bereitstellung und Übernahme stellen sowohl für den Kunden als auch für LCA selbst eine enorme Arbeitserleichterung und Effizienzsteigerung dar. «Früher mussten wir in solchen Fällen diverse Vorabversionen erstellen, dem Kunden zur Prüfung schicken und wieder mühsam zurücküberführen. Heute kann der Kunde direkt auf die Dokumentation zugreifen, beispielsweise Mehr- und Minderlisten einsehen, und wir können die Akte per Mausklick zum Import ins Kundensystem übergeben.» Deshalb erbringe hier das DMS-System einerseits eine deutliche Qualitätssteigerung, andererseits wirke es sich positiv auf die Effizienz der Arbeit aus: «Die Dokumente sind viel schneller auffindbar als im alten System. Selbstverständlich braucht es bei der Ablage auch hier Ordnung und Disziplin, aber bei der Suche von Rechnungen, Lieferscheinen, Zeitplänen etc. erhält man wie bei Google in Sekundenschnelle die gewünschten Resultate.» Dabei seien die Dokumente für alle Nutzer von überall und allen Endgeräten aus verfügbar, was in der Praxis eine grosse Arbeitserleichterung darstelle. ■

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PUBLIREPORTAGE MBA Luzern

Weiterbildung mit Tradition und Zukunft Lust auf eine neue berufliche Herausforderung, den Wissenshorizont erweitern, Karrieremöglichkeiten schaffen: Für eine Managementweiterbildung gibt es viele gute Gründe und die Angebote sind zahlreich. In der Schweiz nimmt der MBA der Hochschule Luzern jedoch eine besondere Position ein, denn es gibt den Studiengang bereits seit über 35 Jahren. Walter Bühler, der bei der ersten Durchführung dabei war, und Michael Huwiler, der dieses Jahr als 2000. Absolvent das Studium abgeschlossen hat, erzählen, wie er sich im Laufe der Zeit verändert hat. Mit 32 Jahren beschloss Walter Bühler, damals als Elektroingenieur tätig, etwas Neues zu beginnen: «Ich sah die Ausschreibung des Nachdiplomstudiengangs in Unternehmensführung und fand es spannend, als erster mit dabei zu sein. Meine Studienkollegen und ich fühlten uns wie Pioniere und waren ganz euphorisch, dass wir jetzt Manager werden», erzählt der heute pensionierte Bühler lachend. Auch Michael Huwiler machte sich auf zu neuen Ufern, als er sich 35 Jahre später für die gleiche Weiterbildung entschied: «Ich wollte meinen Horizont erweitern, nicht mehr nur Informatiker sein. Und der MBA Luzern war der entscheidende Schritt, um mein Wissen zu verbreitern und mehr berufliche Möglichkeiten zu haben.»

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Praxisbezug und Wissenschaftlichkeit in guter Balance Ganz gleich geblieben ist der Studiengang natürlich nicht. Aus dem NDS Unternehmensführung ist der MBA Luzern geworden, und aus der Höheren Wirtschafts- und Verwaltungsschule ist die Hochschule Luzern – Wirtschaft entstanden. So ist heute Wissenschaftlichkeit ein wichtiger Aspekt, damals war das kein Thema, erinnert sich Bühler: «Man versuchte immer einen direkten Praxisbezug herzustellen.» Den gebe es immer noch, wendet Huwiler ein: «Viele Dozierende kommen aus der Praxis und es werden Praxisarbeiten wie Businesspläne und Marketingkonzepte geschrieben. Daneben gibt es die Projektarbeiten, die wissenschaftlichen Kriterien genü-

gen müssen.» Neu zum Curriculum gehören Ethik und Nachhaltigkeit, während Leadership, Betriebswirtschaft und Rechnungswesen, Marketing, Organisation, Personalmanagement, Problemlösungs- und Entscheidungsmethodik oder Rhetorik schon zu Bühlers Zeiten wichtige Bestandteile der Weiterbildung waren.

Grundlegendes Wissen für die Führungspraxis Dass man in etwas mehr als eineinhalb Jahren Studium nicht zum Buchhaltungsprofi oder Experten in strategischem Management wird, ist Bühler und Huwiler klar. Es gehe vielmehr darum, betriebswirtschaftliche Grundprinzipien und Zusammenhänge zu verstehen und zu lernen, wie man sich selbständig in ein Thema einarbeitet, sagt Huwiler. Und beide konnten zum Beispiel das im MBA erworbene Wissen, wie man ein Team optimal führt, in der Praxis unmittelbar umsetzen. Dass die Weiterbildung direkter Auslöser für ihre weiteren Karriereschritte war, darüber möchten die beiden nicht spekulieren. Sie sind jedoch überzeugt, dass bereits die Entscheidung für diese Weiterbildung zu mehr Aufmerksamkeit der Vorgesetzten führte.

Lernen in der Gruppe statt Patchworkprogramme In einem wichtigen Punkt hat sich der Studiengang nicht verändert:

Walter Bühler (rechts) war bei der ersten Durchführung des MBA Luzern dabei und Michael Huwiler hat dieses Jahr als 2000. Absolvent das Studium abgeschlossen.

Während heute viele Studiengänge individuell aus Wahlmodulen zusammengestellt werden, durchläuft man beim MBA Luzern alle Module gemeinsam mit einer Klasse. Studienleiter Markus Zemp: «Dadurch entsteht eine intensive und vertrauensvolle Lernbeziehung, die einen besonderen Klassengeist ermöglicht. Das wird von den Studierenden sehr geschätzt.» Verändert hingegen hat sich die Zusammensetzung der Klassen – der MBA wird nicht mehr nur vorwiegend von Männern aus technischen Berufen besucht. «Bei uns gab es zum Beispiel auch einen Anästhesisten und eine Psychologin. Und 5 von 24 Studierenden waren Frauen», erzählt Huwiler. Gemeinsam haben sie sich auf eine neue Wissenswelt eingelassen und einen mutigen Schritt in die Zukunft getan. ■

MBA Luzern Der MBA Luzern ist eine der schweizweit traditionsreichsten Führungsund Managementweiterbildungen. Das Studium fokussiert darauf, betriebswirtschaftliches Know-how für Berufsleute mit nicht-ökonomischem Hintergrund bereitzustellen und vermittelt die notwendige Handlungs-, Führungs- und Sozialkompetenz, um anspruchsvolle betriebswirtschaftliche Aufgaben und Führungsfunktionen im mittleren Management zu übernehmen. www.hslu.ch/mba

MQ Management und Qualität 10/2016


KOLUMNE Hannes managt

Hannes wird PR-Profi Von Stefan Häseli

ie heutige Geschäftsleitungssitzung hat den Charakter eines veritablen Krisen-Meetings. Der Marketing-Leiter ist in Auszeit und die Kommunikationsverantwortliche im Mutterschaftsurlaub. Eine Ablösung ist für keinen der beiden organisiert. Der CEO verwirft die Arme und blafft in die Runde: «Das darf nie mehr passieren, so etwas geht einfach nicht!». Er macht seinem Ärger Luft und das Team-Ambiente im Sitzungszimmer wird ziemlich streng.

D

Hannes sinniert vor sich hin: «Hauptsache, er kann den Chef markieren. Denn die Anwesenden sind gerade die, welche für die Situation nicht verantwortlich sind. Überhaupt: ER hat die Auszeit bewilligt und den Mutterschaftsurlaub signiert an die HRAbteilung übergeben. Man hätte das ja kommen sehen können», folgert Hannes in seinem Gedankengang. Da kreiert man Weisungen über Weisungen, dass alles koordiniert abläuft, und verlangt von den Mitarbeitenden Rücksicht im Team und die Familien-

Stefan Häseli regt als ehemaliger Kabarettist und gefragter Infotainer täglich dazu an, wirkungsvolle Kommunikation mit Spass zu erleben. Als Coach und Trainer für Führungs-, Verkaufs- und Kommunikationsthemen begleitet er seit vielen Jahren Führungskräfte in grösseren Organisationseinheiten. «Hannes managt» ist eine Geschichtenserie, die mit feinsinniger Satire Themen aus der Managementetage aufs Korn nimmt. www.atelier-ct.ch und www.stefanhaeseli.ch

MQ Management und Qualität 10/2016

Eltern. Nie dürfen zwei Personen vom gleichen Team gleichzeitig abwesend und die Ablösung muss sichergestellt sein. Was für das Sekretariat, die Logistikabteilung und alle andern gilt, ist für die Geschäftsleitung offensichtlich nicht mehr als eine Empfehlung. Dass die Kommunikationsverantwortliche schwan-

Übertragung dieser Aufgabe geht einher mit dem innigen Wunsch des CEO, dass endlich wieder mal was Positives in der Zeitung stehen sollte. Pressearbeit vom Feinsten – die ist gut und kostet nichts.

ger wird ... ok, das mag ja noch durchgehen. Aber dass sie das nicht 15 Monate im Voraus weiss? Noch schlimmer, eine Auszeit ohne die Ablösung zu organisieren ... Hannes ist ausser sich.

Guter Rat dagegen ist teuer. Denn zurzeit macht das Unternehmen höchstens mit schlechtem Geschäftsgang Schlagzeilen. Besonders PR-trächtig sind auch die Produkte nicht. Hydraulik-Pumpen für Sägewerke sind nicht gerade das, wonach die Bevölkerung in der Tageszeitung lechzt. Hannes konsultiert Ratgeber und ruft schliesslich seinen nimmermüden Schulkollegen Sebastian an. «Der ist immer auf Achse – er hat sicher eine gute Idee.» Hannes sollte recht behalten. Sebastian rät: «Wenn nichts läuft, inszenier etwas.»

Für Hannes wäre alles nur halb so schlimm. Denn im Grunde ist es das Problem der HR-Abteilung und der Marketing-Division. Wenn da nicht der Mehrheitsentscheid seiner Kollegen wäre, dass er, Hannes, die nächsten zwei Monate für die Kommunikation nach aussen verantwortlich ist. Er ist der Einzige, der Zeit hat, denn Anfangs Jahr ist die Produktion gering ausgelastet und auch das nur mit Standardprodukten. Das besagt der langjährige Trend. Nun hat Hannes also den zusätzlichen Titel «PR and Communication Manager adinterim». Die

Tönt gut – aber was? Hannes steht vor dem nächsten Problem. Doch plötzlich durchzuckt ihn der Geistesblitz: Nächste Woche werden die Fahrradständer mit Unterstand für die Produktionsmitarbeiter von der Ostseite der Gebäude an die Nordseite verschoben. Das gibt eine Party! Hannes ist euphorisch, denn einen so genialen PR-Schachzug hat die ganze Kommunikationsabteilung in fünf Jahren nicht aus dem Hut gezaubert. Hannes erstellt eine Checkliste, was alles zu tun ist, um dann der Presse eine Pressemappe zukommen zu lassen, die

«Wenn nichts läuft, inszenier etwas.»

alles schlägt, was je aus diesem Hause gekommen ist. Er beginnt stichwortartig zu notieren: – Fackelzug mit Schulkindern vom Dorf, die den Umzug der Fahrradständer begleiten – Ballonwettbewerb für die älteren Kinder, an jedem FahrradHaken ist ein Ballon befestigt – Der Pfarrer segnet die Fahrradständer am neuen Platz ein. – Ein ehemaliger Rad-Profi rast kurz nach der Eröffnungszeremonie auf den Platz und schiesst sein Rennrad in den ersten Ständer. – Bier gibts selbstverständlich gratis bis zum Abwinken. – Die beiden Haken ganz links des neuen Fahrradständers dienen als Grillgestänge. Darunter gibts ein Feuer und Würste in Form von alten Reifenschläuchen, die der Metzger extra so produziert, werden auf den Behelfsgrill geworfen und kostenlos abgegeben. – Ein Torwandschiessen auf den Fahrradunterstand begeistert die männlichen Gäste und macht erst noch Lärm. «Es muss Lärm machen, sonst hört man dich nicht», hat Sebastian gesagt. – Die Zeremonie wird durch 14 Ansprachen gehörig in die Länge gezogen, damit die Presse schlichtweg nicht darum herum kommt, darüber zu berichten. – Unmittelbar danach gibt es für Familien und die Presse noch eine Besteigung des neuen Fahrrad-Unterstandes mit Blick von oben auf den Parkplatz. Schliesslich sieht die Welt 1,7 Meter über Boden ganz anders aus. Hannes ist im Schuss und bedauert bereits jetzt, dass er diesen Job nach zwei Monaten wieder abgeben muss. Aber wer weiss, vielleicht wird er so berühmt sein, dass er sich künftig ein wenig zurücklehnen kann und Zeit fürs Fahrradfahren (inklusive der Besteigungen von diversen Unterständen im ganzen Land) hat. ■

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AGENDA/VORSCHAU

IMPRESSUM

Vorträge/Tagungen/Seminare

TÜV-Seminare

Security Management Roadshow

PRODEX 2016

Nord

Management und Awareness, anschliessend Apéro. Know-how über Managementund Kontrollsysteme (IKS, ISMS, DSMS, BCMS u.a.). Freier Eintritt. 19. Oktober 2016, Zürich Flughafen www.infosec.ch

Produktionseffizienz und Optimierung des Wertschöpfungsflusses. Gleichzeitig findet in Basel die SWISSTECH (Int. Fachmesse für Werkstoffe, Komponenten und Systembau) statt. 15.–18. November 2016, Basel www.prodex.ch

Die neue EN 9100:2016 Wichtige Neuerungen und Anforderungen 7. Dezember, Berlin

40. SGO Herbsttagung: Zukunft der Arbeit Zukunft der Arbeit – Treiber, Wirkungen und Chancen 26. Okt. 2016, Park Hyatt Zürich www.sgo.ch

IBM BusinessConnect 2016 Cognitive Computing sowie Digitale Innovation. Organisator IBM. 26. Oktober 2016, Renaissance Zürich Tower Hotel www-05.ibm.com/ch/businessconnect

Excellence Leadership Das Excellence Führungsseminar für Unternehmer und das Top-Management 27. Oktober 2016, Hotel Astoria, Luzern www.swiss-excellence-forum.ch Kantonale Schadenausgleichsleistungen

öbu-Apéro KMU und Nachhaltigkeitsberichterstattung: Wie Unternehmen erfolgreich über Nachhaltigkeit berichten und wie sie davon profitieren 2. November, Basel www.oebu.ch

3. St.Galler Haftpflichtrechtstagung Kantonale Schadenausgleichsleistungen 2. November 2016, Kongresshaus Zürich www.irp.academyfive.ch

FOREP 2016 La 12ème édition abordera la thématique de l’Excellence Opérationnelle dans l’industrie et dans les services au travers de conférences et d’ateliers pratiques animés par des orateurs de référence. Donnerstag, 3. November 2016, Yverdon-les-Bains www.saq.ch/de

Excellence-Talk Mit Nicole Burth Tschudi, CEO Adecco Switzerland, und Piergiorgio Cecco, CEO Maserati Schweiz 16. November 2016, Zürich www.swiss-excellence-forum.ch

SN ISO/IEC 27001 – Informationssicherheit Die Teilnehmer können die Änderungen in der Norm richtig interpretieren und sind in der Lage, diese für ihr Unternehmen umzusetzen. 23. Nov. 2016, Priora Business Center, 8302 Kloten www.snv.ch

Faszination Führung! The Leadership Symposium. Die ZfUVeranstaltung «Faszination Führung!». 30. November 2016, Zürich-Regensdorf www.zfu.ch

Entwicklungen im Recht der Kapitalanlagen Schweizerische Kommission für Standardisierung im Finanzbereich (SKSF) 2. Dezember 2016, Zürich, Six ConventionPoint www.scfs.ch

Swissness-Regeln für Industrieprodukte Am 1. Januar 2017 treten die SwissnessRegeln in Kraft. Details zum Seminar. www.swissmem.ch

Anlässe im Ausland Weiterbildung per Fernstudium Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitätsmanager TÜV, Qualitätsauditor TÜV. Beginn: jederzeit www.fernschule-weber.de

QM-Ausbildung Komplettlehrgänge für Qualitätsmanager Beginn: monatlich www.cqa.de

EuroBLECH 2016 Die 24. Internationale Technologiemesse für Blechbearbeitung steht ganz im Zeichen der digitalen, innovativen Produktion. 25.–29. Oktober 2016, Hannover www.euroblech.com

Deutscher Qualitätsmanagement-Kongress Motto «Wir geben Qualitätern neue Impulse» 29.–30. November 2016, Göttingen www.qualitaetsmanagement-kongress.de 30

Produktsicherheitsbeauftragter (TÜV) Teil 1 – Basiswissen 5. und 6. Dezember, Hannover Teil 2 – automotive 7. Dezember, Hannover www.tuev-nord.de

Rhein

Das Magazin für integrierte Managementsysteme 45. Jahrgang erscheint 10x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623 Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» der Fach- und Spezialpresse. Herausgeber SAQ/galledia verlag ag Verlagsleitung: Rehné Herzig Druckauflage Verkaufte Auflage (wemf-beglaubigt)

6970 Ex. 2620 Ex.

Nachhaltigkeitsmanagement – Wirksame Methoden im Überblick 7. Dezember, Köln

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Saar Beauftragter für den Einsatz und die Koordination von Fremdfirmen, Rechtssicherer Einsatz von Fremdfirmen im Unternehmen 1. und 2. Dezember, Chemnitz 12. und 13. Dezember, Stuttgart 15. und 16. Dezember, Hattingen

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