MQ Management und Qualität

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Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality | www.saq.ch

10/2017 | CHF 14.30 / € 13,50

Das Magazin für integrierte Managementsysteme

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NTB-Fachtagung: Produktionsmesstechnik für Insider 04 Norm erfüllen ohne Entwicklungsprozesse 12 Arbeitssicherheitsmanagement 22 Königsdisziplin: Längenmesstechnik 24

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INHALT/APROPOS

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Erfolg durch Entscheide und Reformen

Flash Über Computertomografie, Normen und Automobilsport Thomas Berner

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Branchenfokus Was kommt danach, wenn nicht die Smartwatch? Michael Merz Le prochain tournant: Sera-t-il celui de la montre connectée ? Interview Michael Merz

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Business Excellence Norm erfüllen auch ohne Entwicklungsprozesse? Zehra Sirin Kompetenzen eines grösseren Corps Interview Michael Merz/Thomas Berner

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SAQ/SAQ-Qualicon ag Verbandsnachrichten

I–VIII

Welche Unternehmungen sind erfolgreich? Die einfache Beantwortung dieser Fragestellung wäre gutes Geld wert, doch eine einfache, schlüssige Antwort gibt es nicht, Erfolg versprechende Hinweise aber schon. Bisher erfolgreiche kleine und mittlere Unternehmungen zehren zweifelsohne von Analysen, Erkenntnissen und Entscheidungen der Vergangenheit. Konservative Werte, Konstanz und der feste Wille, in kleinen Schritten vorwärts zu gehen, generierten Wertschöpfung. Erfolgreiche Unternehmungen zeichnen sich heute aus durch kurze Entscheidungswege, flache Hierarchien und den Geist der Partizipation aller Mitarbeitenden. Ein Erfolgsfaktor in der Führung liegt auch darin, klar und schnell zu entscheiden, grundsätzlich unabhängig davon, wie gross der Schritt ist. Ein weiterer Erfolgsfaktor liegt im betrieblichen Reformwillen und in der Fähigkeit der Entscheidungsträger, Reformen auch umzusetzen. Zufrieden die Errungenschaften der Vergangenheit pflegen, ohne die Herausforderungen der Zukunft zu antizipieren, ist riskant. Es ist riskanter, nichts zu wagen, als sich auch mal zu irren und das Falsche gewagt zu haben. Analysefähigkeit ist gefragt – dies wiederum mit dem Anspruch, die Erkenntnisse auch zu Entscheidungen zu führen. Jede Unternehmung braucht Reformen – nur ein reformfähiges Unternehmen kann seinen Erfolg und den Wohlstand sichern. Gute Unternehmerinnen und Unternehmer entscheiden und zeichnen sich aus durch eine Haltung des «Ich will es!»

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«Achtsamkeit macht sicher» Max W. Twerenbold

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ISO 45001 – auch an die Praxis denken! Peter Liechti

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Qualität sichern Königsdisziplin der Längenmesstechnik Nils Blondin

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Garantierte Qualität in jedem Sitz Jürgen Wandelt

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Optimierte, intelligente Wasserversorgung Michael Merz

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Kolumne Hannes sucht einen neuen Mitarbeiter Stefan Häseli

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Weiteres ... Szene Produktenews Meetingpoint Marketplace Stellenmarkt Agenda/Impressum

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Dazu das Statement von H. Nahr: «Erfolg ist die Kunst, dem Sinnvollen das Rentable vorzuziehen.»

Risiken managen Die polizeiliche Hausdurchsuchung als latentes Unternehmensrisiko Cornel Borbély

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Felix Dettwiler Q Mitglied des Vorstands SAQ


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FLASH

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Fachtagung Prozessmesstechnik

Über Computertomografie, Normen und Automobilsport Gemeinsam durchgeführt von der Interstaatlichen Hochschule für Technik NTB und der Swissmem Fachgruppe Dimensionelle Messtechnik fand in Buchs (Kanton St. Gallen) am 7. September die Fachtagung Prozessmesstechnik statt. Rund 140 Teilnehmende erfuhren Neues aus Forschung und Technik und erhielten Updates über laufende Weiterentwicklungen von Industriestandards bei der Messtechnik. Thomas Berner

Das Institut für Produktionsmesstechnik, Werkstofftechnik, Optik und Photonik PWO an der NTB in Buchs gilt als Schweizer Kompetenzzentrum für anwendungsorientierte, fertigungsnahe Präzisions- Mess- und Prüftechnik von mechanischen und optischen Komponenten und Systemen. In den genannten Fachgebieten einschliesslich dem aufstrebenden Bereich Machine Vision betreibt das Institut Angewandte Forschung und Entwicklung und führt Dienstleitungen und Auftragsarbeiten für Dritte durch. Alle zwei Jahre trifft sich nun die nationale Messtechnik-Fachwelt im Ostschweizer Grenzort Buchs. Dieses Jahr stand die Tagung ganz im Zeichen zerstörungsfreier dimensioneller Messtechnik, namentlich der Computertomografie.

Technologiefortschritt ruft nach neuen Normen Zunächst ging es aber um Normen und Richtlinien. 2013 wurde am gleichen Anlass über anstehende Änderungen von ISO 21920-1 (Geometrische Produktspezifikationen) und deren Auswirkungen für die Oberflächen-Messtechnik berichtet. Prof. Dr.-Ing. Jörg Seewig von der Technischen Universität Kaiserslautern, seines Zeichens Mitglied der für diese Änderung zuständigen ISO-Normkommission, gab einen detaillierten Über-

blick über den Stand der Arbeiten und wies auf einige Neuerungen hin, welche die Profilnorm – voraussichtlich in Kraft 2020 – mit sich bringen wird. Im Wesentlichen geht es dabei um etliche Vereinfachungen (z.B. wird die Definition von Kenngrössen wie etwa Rz auf Profilspitzen und Profiltäler bezogen, was zu statistisch weniger starken Streuungen führt) und Vereinheitlichungen (für viele Parameter wird es Default-Einstellungen geben). Die Kalibrierung der Messgeräte wird in Zukunft praxisorientiert nach ISO 25178 erfolgen. Um die ISO-Norm 10360 (Genauigkeit von Koordinatenmessgeräten) ging es in den Ausführungen von Dr.-Ing. habil Ulrich Neuschaefer-Rube von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt PTB in Braunschweig. Auch da sind Anpassungen an neue Entwicklungen zu erwarten bzw. bereits in Arbeit. Insbesondere werden die technologischen Möglichkeiten, welche die Computertomografie für die Messtechnik bietet, in die Überarbeitung einfliessen (ISO 10260-11, in Bearbeitung). Hinweise für die Umsetzung der Norm in die Praxis geben derzeit weiterhin die Richtlinien des VDI/VDE (Verein Deutscher Ingenieure).

Chancen und Grenzen der Computertomografie Konkret um die Computertomografie als Methode für das dimensionelle Messen ging es in

der zweiten Session. Zunächst stellte Dr. Benjamin Bircher von der Metas die Funktion eines Computertomografen für industrielle Anwendungen vor. Die Vorteile der Computertomografie liegen auf der Hand, vor allem für die Messung innenliegender und nicht erreichbarer Geometrien oder bei der Messung ganzer Baugruppen, etwa einem Uhrwerk. Allerdings setzt die Dichte gewisser Materialien den Röntgenstrahlen Grenzen, und auch der – je nach Auflösung – hohe Datenumfang muss berücksichtigt werden. Noch ist die klassische Koordinatenmessung genauer und auch Standards für die industrielle Verwendung der Computertomografie fehlen (noch). Doch das Interesse aus der Industrie steigt; der Trend geht etwa in Richtung von Inline-Messsystemen, um direkt Messungen an laufenden Prozessen vornehmen zu können. Worin ein konkreter Nutzen der Computertomografie besteht, zeigte anschliessend Roger Eggenberger von der Firma Units. Er zeigte Beispiele, wie dank der 3D-Darstellbarkeit von CT-Bildern Soll-Ist-Vergleiche bei Kunststoff-Bauteilen durchgeführt werden können. Die Bewertung der Abweichungen kann dann für eine Werkzeug-Korrektur etwa beim Spritzguss genutzt werden. Auch können mit Software-Unterstützung die computertomografisch erfassten Messdaten für Reverse Engineering genutzt werden; aus einer 3D-Darstellung eines Bauteils können also direkt CAD-Daten abgeleitet werden. Über die Grenzen der Computertomografie sprach Rolf Kaufmann von der EMPA. Unter anderem erwähnte er Probleme, die im Zusammenhang mit Streustrahlung (ab ca. 150 kV) auftreten können. Dazu gehören etwa störende Streifenmuster oder Einschränkungen beim Kontrast. Als möglichen Lösungsweg zeigte er die rechnerische Datenkorrektur auf, womit sich ein gleichsam «nachberechnetes» Röntgenbild erzeugen lässt. Experimente zeigen die Tauglichkeit dieser Methode, allerdings auch deren Abhängigkeit vom Material. Ebenfalls je nach Material kann es zu sog. «Beam Hardening» (Randaufhärtung) kommen, verursacht durch energieabhängige Absorption der Materialien. Auch dieses Problem muss rechnerisch und in Kombination mit der richtig gewählten Energie korrigiert werden. Insgesamt in Betracht gezogen werden muss also der Umstand, dass Auflösung, Röntgen-Energie und Probengrösse korrelieren, so ein Fazit des Referats.


FLASH 05

Foto: Thomas Berner

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Messtechnik-Anwendungen in Industrie 4.0 – und im Rennsport Wiederum um konkrete Anwendungsmöglichkeiten der Computertomografie ging es im Vortrag von Dipl.-Ing. François Torner von der TU Kaiserslautern. Er ordnete das Verfahren in die klassische Koordinatenmesstechnik ein und zeigte, dass die CT für Messungen von Mikrostrukturen und Rauheit erfolgreich eingesetzt werden kann. Allerdings wies der Referent auch darauf hin, dass gerade bei der Rauhheitsmessung noch weitere Versuche notwendig sind, da insbesondere bei grossen Bauteilen solche Messungen mittels CT noch schwierig seien. Anschliessend stellte Dipl.-Ing. Marco Boccadoro messtechnische Herausforderungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0 vor – wir haben in Ausgabe 9-2017 bereits ausführlich darüber berichtet. Das optimale Zusammenspiel von Messtechnik und maschinellem Lernen führt dazu, dass inskünftig Herstellungsprozesse mit viel weniger menschlichen Eingriffen funktionieren können und somit die

Angeregte Fachgespräche zwischen den Vorträgen trugen an der Fachtagung Produktionsmesstechnik zum «Wissenstransfer» zwischen Forschung und Industrie bei.

Produktionssicherheit zunimmt, so ein Fazit seiner Präsentation. Zum Schluss «entführte» Hannes Gautschi, Direktor After Sales bei Toyota AG, das Publikum in die Automobil-Welt, konkret in den Rennsport. Er zeigte, wie durch ausgeklügelte Messtechnik («onboard» Messung) am Fahrzeug wesentliche Parameter aufgezeichnet werden können. Mittels Datenanalyse

werden die optimalen Werte ermittelt, welche sich dann letztlich für den Renn-Erfolg verantwortlich zeichnen können. Er zeigte somit, dass Messgeräte über Hundertstelsekunden entscheiden können. In der begleitenden Fach-Ausstellung zeigten Messtechnik-Spezialisten Produkte und Lösungen für etliche in den Vorträgen er■ wähnte Anwendungsgebiete.

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SZENE

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54. Forum der Schweizerischen Management Gesellschaft Das Who-is-Who der Wirtschaft traf sich zum 54. Forum der Schweizerischen Management Gesellschaft (SMG) am 6. September 2017 in Zürich. Diesjähriges Thema lautete: «The right timing». Hierüber haben namhafte Manager und Managementexperten – darunter Jean-Claude Biver, Unternehmer; Julia Kirby, Editor der Harvard Business Review; Renata Jungo Brüngger, Vorstandsmitglied der Daimler AG und andere – referiert: Ein Votum von Jean-Claude Biver: «Die

Smartwatch hat Zukunft. Daher müssen wir unbedingt mitmachen, im Rennen dabei sein.» Biver hat dafür Intel und Google ins Boot geholt. Die Erbschaftsnachfolge, verführische Mode und schliesslich auch die Transformation der Mobilität im rechtlichen und ethischen Kontext waren weitere Themen am Managementforum. (mm)

Neue eidg. Ausbildung für Sicherheitsexperten Bild: zVg

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www.smg.ch

FOREP 2017: Management qualité – exigence ou efficience?

Depuis 2005, le Forum Excellence & Performance – FOREP (anciennement JRSM) est organisé par les sections romandes de la Swiss Association for Quality (SAQ) en collaboration avec ARIAQ, SQS, BPA et La Marive à Yverdon. Cet événement, devenu incontournable, s’adresse à toutes les personnes engagées dans une dynamique de qualité, d’excellence et d’amélioration continue auprès d’organisations publiques ou privées, dans les services ou l’industrie.

La 13e édition de cette manifestation traitera de l’efficience dans les systèmes de management au travers de conférences, d’ateliers pratiques et d’un espace exposants. Une place prépondérante sera également attribuée au déploiement de la culture de l’amélioration continue et de la place de l’humain dans les démarches qualité. À la tête du groupe des intervenants est Pierre Maudet, chargé du département de la sécurité et de l’économie, État de Genève. Il pose la question: «Que peut apporter une administration cantonale, également en termes de réglementation, pour soutenir l’innovation des entreprises?» Autres conférences et des ateliers variés traiteront des différents aspects concernant le management qualité.

Pour de plus amples informations, visitez le site www.forep.ch

Sinkende Löhne bei Ingenieuren Ingenieure und Architekten verdienen durchschnittlich 112 000 Franken pro Jahr, belegt die aktuelle Salärumfrage von Swiss Engineering. Gemäss der Salärumfrage sinken die Löhne leicht im Vergleich zum Vorjahr. Die Ergebnisse der Swiss Enineering Salärumfrage zeigen, dass die Löhne der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie der Architektinnen und Architekten stagnieren. Die 4858 Teilnehmenden der Salärerhebung von Swiss Engineering verdienen mit 112 000 Franken im Mittel sogar etwas weniger als im Vorjahr (113 000 Franken). Trotz erwiesenem Ingenieurmangel scheint es den Arbeitgebern offen-

bar nicht möglich zu sein, die Löhne dem knappen Angebot anzupassen. Dass dies fatale Auswirkungen hat, zeigt sich in der vor Kurzem publizierten Studie von Swiss Engineering und economiesuisse zum Thema Ingenieurmangel (dossierpolitik Nr. 5/2017). Darin nennen Ingenieure und Architekten das Gehalt an dritter Stelle als Begründung, weshalb sie sich einem anderen Arbeitsgebiet zugewendet haben und nicht mehr im erlernten Beruf arbeiten.

www.swissengineering.ch

Mit dieser Ausbildung seien Anforderungen aus Unternehmen und Verwaltung miteingeflossen, so Bundesrat Johann Schneider-Ammann über die Formation zum Eidg. ICT-Security-Experten. ICT-Security-Experte nennt sich eine neu geschaffene Sicherheitsausbildung. Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat offiziell am 23. August diesen Beruf vor Bildungsexperten und Branchenvertretern in Bern gelobt. Jetzt gibt es den Eidgenössischen ICT-Security-Experten. Das Diplom steht sowohl Berufspraktikern als auch Akademikern offen. Voraussetzung für die Einschreibung: Praxiserfahrung in der IT-Sicherheit vorzeigen können. Der Abschluss bereitet Absolventen auf anspruchsvolle Fach- und Führungsaufgaben vor. An der ersten Prüfung 2018 können aus Qualitätsgründen höchstens 30 Personen teilnehmen, danach rechnet der Verband mit 50 bis 60 Kandidierenden. Erarbeitet wurde das neue Berufsbild von «ICT-Berufsbildung Schweiz» zusammen mit dem Informatiksteuerungsorgan des Bundes (ISB) und einer breiten privatwirtschaftlichen Trägerschaft. Darunter gehören auch sich beteiligende Partner wie Microsoft, Post, Ruag, Swisscom, UBS und der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE).

Weitere Informationen: www.ict-security-experts.ch oder www.ictswitzerland.ch


MIKROTECHNOLOGIE BRANCHENFOKUS 07

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Zum 50. Jubiläum der ersten Quarzuhr

Was kommt danach, wenn nicht die Smartwatch? Vor 50 Jahren wurde in den CEH Laboratorien – der Vorgängerorganisation des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (CSEM) – die erste Quarzuhr entwickelt. Diese Innovation veränderte das Gesicht der Schweizer Uhrmacherindustrie. Parallel profitierte der Mikroelektronik-Sektor. Heute sind wieder Kompetenzen und Weiterentwicklungen in einer digitalisierten Welt gefragt. Michael Merz

Im Centre Electronique Horloger CEH in Neuchâtel wurde vor 50 Jahren die erste Quarzuhr entwickelt. Eigentlich handelte es sich um zwei elektronische ArmbanduhrVersionen. Ihre Codenamen hiessen schlicht «Beta 1» und «Beta 2». Diese wurden erstmals 1967 an der jährlichen «precision competition» der Schweizer Gesellschaft für Chronometrie präsentiert. Ganze fünf Jahre brauchten die zwölf Forscher damals, um jene Innovation zu entwickeln. Herb nur, dass die Schweizer Uhrmacherbranche zuerst nicht von der Schwingquarz-Erfindung profitieren konnte. Die erste erhältliche Quarz-Armbanduhr in Serie, namentlich die Astron SQ, wurde denn auch durch den japanischen Hersteller Seiko ab dem 25. Dezember 1969 vertrieben. Die Beta-Versionen waren jedenfalls im normalen Temperaturbereich unempfindlicher als mechanische Uhrentypen. Durch die Verwendung des Schwingquarzes bei den damals eingeführten Beta-Typen konnte die Ganggenauigkeit um drei Zehnerpotenzen verbessert werden. Ein Batteriewechsel war nur einmal pro Jahr notwendig, heisst es im zum Millennium erschienenen Buch «Engineering time: inventing the electronic wristwatch» (British Journal for the History of Science). Ein Quarzuhr-Rohwerk kostet auch nur den Bruchteil des Preises eines mechanischen

Zeitmessers. Quarzuhren bestehen aus weniger Bauteilen. Früher bei Autofahrern beliebt, sind Quarz-Zeitmesser nach wie vor sehr ge-

«Smarte Uhren sind immer noch Uhren » fragt in der breiten Öffentlichkeit, weil sie kompakt aussehen und – bis auf den Batterienverbrauch – einwandfrei funktionieren. Allerdings, wo steht die Uhrenwelt zwischen Silicon Valley und der Schweiz heute?

Wissen, das in technologischen Plattformen entwickelt und generiert wurde, auf die Industrie zu übertragen. Das CSEM unterstützt auch Schweizer KMU, damit sie von den laufenden Veränderungen im digitalen Bereich profitieren können», betont Jens Krauss, Direktor Systems Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik. Wo ordnet Jens Krauss, CSEM Vize-Präsident und Uhrenexperte, kursierende Smartwatches ein? «Smartwatches sind bis jetzt nur portable Erweiterungen des Smartphones», meint Jens Krauss. Er gibt ferner zu bedenken, dass die Schweizer Industrie bereits seit Jahren eigenständige, intelligente Uhrentypen anbiete. Man denke nur an die Swatch Acces, Swatch Zero One oder an Uhren, die es nicht nur in Notfällen ermöglichen, direkt mit einer Person in Kontakt zu treten. «Im Hinblick auf die Miniaturisierung sind Smartwatches echte technologische Bijous. Im Vergleich zu Smartphones bleibt der Mehrwert für den Benutzer begrenzt: die Mensch-Maschine-Schnittstelle ist noch kaum adaptiert worden. Design und Handlungsspielraum sind noch unzureichend», meint der Direktor Systems CSEM. Smarte Uhren sind der Ansicht des Experten nach immer noch Uhren. Erst in einer nächsten Stufe könnte man von einer «montre augmentée» (siehe auch Interview gegenüber) sprechen. Träger von intelligenten Smartwatches könnten weit mehr profitieren, was bisherige Fernzahlungen, Gesundheits- oder Sicherheits-Checks per Knopfdruck anbetrifft. Die Tatsache, dass sie auch personenbezogene Daten, beispielsweise über die Gesundheit des

Die Bedeutung der Mikroelektronik Eigentliches Ziel der Uhrenentwicklung ist die Verbesserung der Ganggenauigkeit und eine Erhöhung der Gangreserve. Weiteres Entwicklungsziel ist neben der wirtschaftlichen Fertigung auch die Langlebigkeit und Unempfindlichkeit von Werk und Gehäuse. Die damalige Pionierarbeit in den CEH-Labors in Neuchâtel lieferte eine regelrechte Initialzündung für die Mikroelektronik, die ihrerseits versucht, dienliche Brücken zwischen Industrie und Gesellschaft zu bauen. Die Mikroelektronik arbeitet bis heute an einer Gleichung mit drei Variablen, namentlich sind es: Präzision, Miniaturisation und Energieverbrauch. – Wichtige Prämissen für viele Schweizer Unternehmen. Überhaupt ist die Rolle der Mikroelektronik bedeutend, was die Unterstützung von Unternehmen angeht. «Unsere Aufgabe ist es,

Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique Das 1984 gegründete Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique SA CSEM ist ein gemeinnütziges privates Forschungs- und Entwicklungszentrum, das sich auf Mikro- und Nanotechnologie, Mikroelektronik, Systems Engineering und Life Sciences spezialisiert hat. Es bietet seinen Kunden und Partnern innovative und massgeschneiderte Lösungen, basierend auf Marktwissen und technologischen Kompetenzen aus bisheriger angewandter Forschung. Mit Kooperationen mit Swatch oder Richemont und der Eröffnung von Start-ups trägt es zum Wirtschaftsstandort Schweiz bei. www.csem.ch


08 BRANCHENFOKUS MIKROTECHNOLOGIE

Copyright: Collection du Musée International de l’Horlogerie; Photo MIH

Das Kaliber der CEH Beta 1. Der Prototyp Beta 1 wurde erstmals 1967 vorgestellt als erste Quarz-Armbanduhr.

Trägers sammeln, würden nicht nur hierzulande offene Datenschutzfragen aufwerfen.

Weiterentwicklungen Über Produkteinführungen von Elektronikriesen wie Apple oder Samsung wird jeweils

viel diskutiert. Seit rund einem Jahr proklamieren auch Schweizer Hersteller wie Hublot Uhren, die sich mit Cloud-Daten verknüpfen lassen. Noch immer steht eine Frage im Zentrum: Überzeugt letztlich eine smarte Uhr mit vom Smartphone abgeleiteten Anwendungen oder eine typische Schweizer Uhr mit einer längeren Betriebszeit und wenigen, dafür aber nachvollziehbaren Funktionen? Takahiro Hamaguchi, Leiter der Entwicklungsabteilung der Neuenburger Vaucher Manufacture Fleurier SA, entwickelt laut Swissinfo eine neuartige Technologie, um die Energie des mechanischen Werks der automatischen Uhr in Strom umzuwandeln. «Das Problem der kurzen Akkulaufzeit bei Smartwatches wäre dadurch gelöst», so der technische Leiter. Wird solches Know-how von «Schweizer» Ingenieuren auch in der Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen? Zweifellos. Durch mikrotechnische Entwicklungen werden auch traditionell anmu-

Meilensteine des Schweizer Zentrums für Elektronik und Mikrotechnik

Copyright CSEM

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tende und doch intelligente – «Swiss made» – Uhren nicht auf künftigen Uhrenmessen fehlen. ■

Erfindungen im digitalen Kontext Während die Begeisterung für Smartwatches sich in Grenzen zu halten scheint, forcieren die Schweizer Hersteller ihre Bemühungen, vernetzte Uhren-Modelle zu entwickeln. Hublot etwa ist sehr bemüht, sich von den neuen Konkurrenten zu differenzieren. Abgesehen von TAG Heuer, wo man auf eine Kooperation mit Google setzt, greifen kleinere Schweizer Unternehmen auf die im CSEM (gegründet 1984) und anderen schweizerischen Instituten gebündelten Kompetenzen zurück. Schliesslich sind es auch Schweizer Ingenieure und Wissenschaftler, die Neuheiten wie Kommunikationsgeräte im digitalen Kontext entwickeln. (mm)


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MIKROTECHNOLOGIE BRANCHENFOKUS 09

Jubilé de la montre à quartz

Il y a 50 ans, la première montre-bracelet à quartz voyait le jour dans les laboratoires du CEH – ancêtre du CSEM (Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique). Le regard de Jens Krauss, directeur de l’activité systèmes au CSEM, sur les défis de l’horlogerie suisse face à la transition digitale. Interview Michael Merz

Monsieur Krauss, vous faîtes une distinction entre « montres connectées » et « phone watches ». Pourquoi ? L’Apple watch ou la Gear de Samsung sont un prolongement du smartphone, porté au poignet. En termes de miniaturisation, ce sont des vrais bijoux technologiques, mais en comparaison avec les smartphones, leur valeur ajoutée reste limitée pour l’utilisateur; l’interface homme-machine est peu adaptée, l’autonomie insuffisante et le design perfectible. En contrepartie, les montres connectées demeurent en premier lieu des montres, en regard de leur look, de l’émotion véhiculée et de l’autonomie. On pourrait plutôt parler d’une « montre augmentée ». Comme la « phone watch », cette dernière offre la connectivité, mais seulement pour des fonctionnalités bien spécifiques et invisibles. Quelques exemples : le paiement à distance, le suivi de sa condition physique et/ou de sa santé, le contrôle d’accès et la sécurité. Avant d’acheter une montre, le consommateur étudie ses spécifications. Quelles sont les qualités d’une montre quartz ? Elles se résument en deux mots : précision et autonomie. Aujourd’hui, la précision d’une montre à quartz de qualité tend vers un écart de cinq secondes par année. La durée de batterie minimale est de deux ans, mais

de cinq ans en moyenne. Des efforts sont faits pour atteindre une autonomie de 10 ans. Les montres à quartz peuvent de plus en plus être augmentées par des fonctions additionnelles comme des complications (calendrier perpétuel), de la récupération d’énergie (p. e. par des cellules photovoltaïques) ou du contrôle à distance par radio. Mais au bout du compte, tout comme pour les montres mécaniques, le caractère principal des montres à quartz reste la beauté, l’émotion transmise que la technologie doit servir de manière invisible. En attendant, les grandes entreprises de luxe misent sur des smart watches. Quest-ce qui peut venir après la montre à quartz, sinon les smart technologies ? La révolution digitale affecte tous les domaines d’activités industriels – et sociétaux – comme la santé ou l’énergie et l’horlogerie n’y échappe pas. Avec les produits connectés, les modèles économiques changent et offrent en même temps de nouvelles opportunités à travers la présence d’un véritable écosystème beaucoup plus vaste que le domaine horloger classique. Marqué par une multitude d’intervenants provenant d’horizons et de domaines très différents, cet écosystème offre des nouveaux marchés à la croisée des disciplines (santé, assurances, marketing, etc.). Je le dis depuis longtemps, les smart technologies représentent une chance plus qu’une menace pour l’horlogerie suisse.

Bild: zVg

Le prochain tournant: Sera-t-il celui de la montre connectée ? Jens Krauss, directeur de l'activité systèmes au CSEM, Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique.

Quel est le rôle du CSEM dans les technologies intelligentes ? Son rôle est central, car ses compétences de pointe dans les microtechnologies se trouvent au cœur de la révolution actuelle. Elles permettent des solutions à basse-consommation, sans fil, embarquées, portables et autonomes. Notre mission est de transférer ces savoirs, développés dans des plateformes technologiques, à l’industrie – à commencer par les PME suisses – pour les aider à bénéficier des mutations numériques en cours. Pouvez-vous nous dessiner la montre intelligente « Swiss made » du futur ? L’industrie horlogère suisse doit profiter de sa capacité quasi unique à concevoir des montres présentant un caractère esthétique haut de gamme qui affiche un design original et élégant et conjugue noblesse des matériaux et attributs visuels. La montre intelligente « Swiss made » va continuer de convaincre par ses capacités techniques en répondant à d'exigeants critères de haute qualité. Elle va intégrer les nouvelles opportunités offertes par la digitalisation (mesure et transmission de données) en restant une montre, plutôt qu’un ordinateur miniature porté au poignet ! Ce nouveau business sera exploité dans le cadre de partenariats entre l’industrie horlogère suisse et les entre■ prises de gestion de données.

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PUBLIREPORTAGE

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Risiko- und Krisenkommunikation lernt man heute an der ZHAW Warum führen Konflikte so oft zu Imageproblemen? Was können Kaderleute dagegen tun? Wie können Sie dazu beitragen, dass das Interessen-, Beziehungs- und Kommunikationsmanagement Ihre Organisation beflügelt anstatt hemmt? Was können Sie tun und was sollten Sie unterlassen, damit das Corporate Wording Ihres Unternehmens nicht auf Frontalkurs mit der öffentlichen Meinung geht? Christian Zipper

Das führende Institut für Risiko- und Krisenkommunikation in der Schweiz ist an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur angesiedelt. Am Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) haben in den vergangenen Jahren viele Studierende den Zertifikatslehrgang (Certificate of Advanced Studies, kurz CAS) Risikound Krisenkommunikation (CAS RKK) erworben. Pascal A. Praudisch ist Bereichsleiter bei der Kessler & Co AG in Zürich. Im Rahmen des Master of Advanced Studies (MAS) Integrated Risk Management nahm er am CAS RKK teil. Nach seinem erfolgreichen Abschluss sagt er: «Die Verknüpfung meiner bisherigen beruflichen Erfahrungen mit dem praktischen Wissenstransfer der Ausbildung – exakt dies wird an der ZHAW geboten.»

Grundlagen der wirkungsorientierten Kommunikation Die wesentliche Zielsetzung dieses Lehrgangs ist der professionelle Umgang mit internen

Christian Zipper, Dr. sc. nat. ETH, ist Studienleiter MAS Integrated Risk Management.

und externen Anspruchsgruppen in kritischen Situationen. Im CAS RKK vertiefen Sie Ihr Wissen durch praxisorientierte Problemstellungen. Anhand von konkreten Fallbeispielen sind Sie in der Lage, Situationen folgerichtig zu analysieren, Lösungswege zu entwickeln und gezielt umzusetzen.

Bild: zVg

Erfahrung und praktischer Wissenstransfer verknüpft

Wertvolle Erfahrung sammeln: Im Rahmen des Zertifikatslehrgangs Risiko- und Krisenkommunikation trainieren die Studierenden in den Studios von «TELE Züri» während eines ganzen Tages ihre Auftrittskompetenz.

gehören zum Personenkreis, die von diesem Studiengang profitieren werden. Und Vertreterinnen und Vertretern aus dem Consulting, dem Controlling und der Compliance vermittelt dieser Lehrgang essentielle Einblicke und Trainingsmöglichkeiten.

Sie üben dort, wo andere erst hinkommen, wenn es bereits brennt Dieser Lehrgang wird Sie auch auf Medienauftritte vorbereiten. Sie geben Interviews im TV-Studio – also dort, wo andere erst hinkommen, wenn es bereits «brennt». In mehreren Trainings vor der Kamera werden Sie Ihre Auftrittskompetenz ausbauen. ■

Kompetenz in Krisenprävention und Krisenbewältigung Zwölf aufeinander abgestimmte Unterrichtstage und eine begleitete Projektarbeit verhelfen Ihnen zu einem Hochschulzertifikat, zehn ECTS-Punkten und zu überdurchschnittlicher Kompetenz in der Krisenprävention und Krisenbewältigung. Unsere Dozierenden gehören in unterschiedlichen Berufsfeldern zu den Besten ihres Fachs. Das garantiert maximalen Praxisbezug und hohe Aktualität.

Ein exakt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittener Lehrgang Das CAS RKK richtet sich vor allem an Kadermitglieder in Unternehmen, Versicherungen, Verwaltungen und Blaulichtorganisationen. Auch Mitglieder der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates sowie Verantwortliche in den Bereichen Sicherheits-, Risiko-, Qualitäts-, Projekt-, IT- und Umweltmanagement

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12 BUSINESS EXCELLENCE

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Entwicklungsprozesse in Unternehmen

Norm erfüllen auch ohne Entwicklungsprozesse? Seit ISO 9001:2015 sind keine Ausschlüsse von Normanforderungen mehr möglich. Doch was tun, wenn die Normanforderung nach einem Entwicklungsprozess im Unternehmen nicht zutreffend ist? Es kommt auf die Details an. Zehra Sirin

Mit der Normrevision ISO 9001:2015 hat auch die Forderung nach einem Entwicklungsprozess (Kapitel 8.3) eine Überarbeitung erfahren. Während die – wie bisher in 9001:2008 enthaltenen – Abschnitte «Planung», «Eingaben», «Ergebnisse» und «Änderungen» erhalten bleiben, wurden die Abschnitte «Verifizierung», «Validierung» sowie «Bewertung» in einem Abschnitt «Entwicklungssteuerung» zusammengefasst.

Keine pauschalen Ausschlüsse mehr Die generelle Forderung nach einem Entwicklungsprozess besteht gemäss dem Kapitel 8.3.1 nach wie vor. Dies mit dem Ziel, dass die anschliessende Bereitstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung grundsätzlich gewährleistet ist. Nach der Normrevision jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, dass keine pauschalen Ausschlüsse mehr zulässig sind. Hier wird sichtbar, wie der risikobasierte Ansatz mit dem Entwicklungsprozess verflochten wird.

Zehra Sirin ist Geschäftsführerin der Size Consens AG. Die Unternehmungsberaterin und Autorin berät Unternehmen in der praxisnahen Umsetzung von Risikomanagement und Normanforderungen.

Konnte bisher ein Unternehmen, das über keinen Entwicklungsprozess verfügte – z. B. ein typisches Handelsunternehmen – den betreffenden Abschnitt ausschliessen, so ist das künftig nicht mehr zulässig. In Unternehmen, die nicht alle Prozesse selbst durchführen, wirft das Fragen auf und führt zur Verunsicherung.

Was gilt nun? Die Lösung für diese Fragen liegt in den ersten Kapiteln der überarbeiteten Norm. In Abschnitt 4.3 werden Ausschlüsse von ganzen Anforderungen zwar ausgeschlossen, jedoch können spezifische Abschnitte als «nicht zutreffend» bestimmt werden.

Der Unterschied zwischen «Ausschluss» und der Bestimmung «nicht zutreffend» lautet: – «Nicht zutreffend» gilt für Anforderungen, die für eine Organisation gar nicht erst zutreffen, z. B. eine Technologie wird für ein Bauteil nicht verwendet, dann sind die Anforderungen bezüglich dieser Technologie auch nicht zutreffend. – Ausschlüsse (welche nach der Normrevision ohnehin nicht mehr anwendbar sind) hingegen bedeuteten, dass die Anforderungen anwendbar und relevant waren, es aber der Organisation freigestellt war, die Anforderung auszuschliessen, also nicht zu erfüllen. Für die Anwendung des «nicht zutreffend» legt die Norm zugleich auch folgende Bedingung fest: «Die Konformität trifft nur dann zu, wenn die Anforderungen, die als nicht zutreffend bestimmt wurden, – nicht die Fähigkeit oder die Verantwortung der Organisation beeinträchtigen, – die Konformität ihrer Produkte und Dienstleistungen sowie – die Erhöhung der Kundenzufriedenheit sicherstellen.

Verantwortung bei der Organisation Mit den obigen Bedingungen bezweckt die Norm also, dass das Unternehmen, welches diesen Prozess als «nicht zutreffend» anwenden möchte, grundsätzlich Aktivitäten trifft, um die Fähigkeit seiner Produkte und/oder Leistungen trotzdem unbeeinträchtigt aufrechtzuerhalten. Das heisst, die Verantwortung über die oben genannten Bedingungen bleibt bei der Organisation. Entsprechend muss dafür gesorgt werden, dass die für sie

Grafik: Size Consens AG

Phasen eines generischen Entwicklungsprozesses nach V-Modell.


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notwendige Entwicklungsarbeit tatsächlich systematisch erfolgt (spezifiziert, angestossen, beauftragt und betrieben wird). Dies um dem Risiko bzw. der Gefahr entgegenzuwirken, dass dadurch das Produkt oder die Dienstleistung beeinträchtig und die Konformität gegenüber Regularien, Vorschriften und Gesetzen nicht sichergestellt wird. Denn dies kann mittel-/langfristig auch negative Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit sowie Anspruchsgruppenerwartungen haben.

«Die generelle Forderung nach einem Entwicklungsprozess besteht gemäss Kapitel 8.3.1 nach wie vor.» Und wie nicht anders zu erwarten, fordert die Norm bei der Anwendung von «nicht zutreffend»-Fällen, dass die obige Bedingung gerechtfertigt, dokumentiert und damit nachweislich ist. Im Umkehrschluss bedeutet die Nachweispflicht auch: Ist der Nachweis trotz Anwendung der Klassifizierung «nicht zutreffend» nicht belegbar, liegt eine Nichterfüllung der Normanforderung vor. Die Konsequenzen können dann lauten: Behebung der Abweichung durch Einführung eines Entwicklungsprozesses, die Nachdokumentation/-belegung der Anforderung oder der unwahrscheinliche Fall, Verzicht auf die Bereitstellung des Produktes oder der Dienstleistung.

Leitfragen für die Praxis Wem die Entscheidung für die Anwendung von «nicht zutreffend» noch zu technokratisch erscheint, kann sich alternativ von folgenden zwei Fragen leiten lassen: – Ist die Forderung nach Einrichtung, Erarbeitung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines Entwicklungsprozesses relevant und zutreffend? – Beeinträchtigt diese Forderung (bzw. Nichterfüllung) die Fähigkeit oder Verantwortung, die Konformität Ihrer Produkte sowie die Steigerung der dauerhaften Kundenzufriedenheit sicherzustellen? Nur bei Verneinung beider Fragen, ist die «nicht zutreffend»Klassifizierung für den Entwicklungsprozess gerechtfertigt. Selbst wenn nur die zweite Frage bejaht wird, ist ein Entwicklungsprozess einzurichten. Dies unabhängig davon, wie dieses Normkriterium von der Organisation selbst eingeschätzt wird. Hinsichtlich der Umsetzung der Nachweispflicht kann die Organisation beispielsweise diesbezügliche Nachweisdokumente von Geschäftspartnern wie Franchisegebern, Lieferanten oder Entwicklungspartnern einfordern. Dies können beispielsweise Entwicklungsplanungen oder -ergebnisse auf vorausgehende Spezifikationen sein, die dann beispielsweise im Sinne einer Überwachung und Steuerung, auch auditiert werden (Berichte von Lieferantenaudits). Auch können gemeinsam präzise und erweiterte Beschreibungen der Zweckbestimmung ausgearbeitet werden. Daraus resultiert nebst den Risiken/ Gefährdungen des Produkts oder der Dienstleistung auch eine Liste an umzusetzenden Vorbeugemassnahmen als Nachweis. Die Dokumente müssen aufzeigen können, dass die Organisation für die konkreten Produkte und Dienstleistungen damit über alle Informationen, Kompetenzen und Ressourcen zur Erfüllung ihrer Verantwortung verfügt und die Kundenzufriedenheit unbeeinträchtigt bleibt. Besonders in der produzierenden Industrie und relevanten

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Branchennormen ist diese Anforderung bereits gängige Praxis. Dazu kommen häufig sogenannte Wasserfall-, V-Modelle oder agile Prozessmodelle zum Einsatz.

Veränderndes Umfeld berücksichtigen Je längerfristiger der Planungshorizont für ein Produkt oder Dienstleistung ist, desto eher muss eine Veränderung der Produkte und Dienstleistungen in Betracht gezogen werden (kontinuierliche Neubewertung). Dies besagt ein weiterer Grundsatz. Denn je wahrscheinlicher sich Einflussfaktoren ändern, desto erforderlicher ist es, das Produkt oder die Dienstleistung neu zu überprüfen und ggf. nach den neuen Einflussfaktoren auszurichten. Es ist - dies als Fazit - gut abzuwägen, ob die zwei leitenden Fragen tatsächlich mit nein beantwortet und entsprechend nachgewiesen werden sollen. Da Entwicklungen in einem verändernden Umfeld nicht nur Risiken/Gefahren vorbeugen, sondern auch langfristig ein Differenzierungsmerkmal darstellen, kann ihre Unterlassung die Beeinträchtigung der Fähigkeit und Verantwortung der Organisation bedeuten. Entsprechend warten erfolgreiche Unternehmen nicht, bis diese Frage erst aufkommt. Sie investieren frühzeitig und gemeinsam mit Partnern in die ■ Entwicklung oder nutzen spätestens jetzt dies als Chance dazu. www.size-consens.ch

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14 BUSINESS EXCELLENCE

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Die Polizei als lernende Organisation

Kompetenzen eines grösseren Corps Stefan Lanzrein, Chef der Regionalpolizei Berner Oberland (Kantonspolizei Bern), hat an der Hochschule Luzern – Wirtschaft eine EMBA-Masterarbeit* zum Thema «Die Polizei als lernende Organisation» mitverfasst. Welche Lehren zieht er daraus in die Praxis, wo gesellschaftliche Entwicklungen nicht dynamischer sein könnten? Interview Michael Merz/Thomas Berner

Herr Lanzrein, es gibt Mitarbeitende auf der stationierten und mobilen Polizei, etwa in der Einsatzzentrale oder in der Fahndung. Die Regionalpolizei Berner Oberland ist stets im Dienst im Büro, auf Strassen, Seen, Pässen, Gebirgen. – Wie fördern Sie auf so unterschiedlichen Berufsebenen die Kollegialität unter den Mitarbeitenden? Stefan Lanzrein: Die Kollegialität unter Polizeiangehörigen ist sehr hoch. Ein wesentlicher Grund ist sicher der gemeinsame und verbindende Werdegang via Polizeischule. Dienstübergreifende Weiterbildungen und vor allem gemeinsame Einsätze fördern und vertiefen den Zusammenhalt weiter. In meiner Region setzen wir besonders auf letztgenannten Aspekt: die Bewältigung von Aufgaben und Ereignissen in Teams fördert das gegenseitige Verständnis, dient dem Informationsaustausch, ermöglicht einen Wissenstransfer und fördert den Gemeinsinn in unterschiedlichen Diensten.

Es ist für die Kantonspolizei bedeutend, dass Mitarbeitende Qualitäten sowohl als Leader wie auch als Teamplayer zeigen, dies jeweils in unterschiedlicher Konstellation, von Fall zu Fall. Rückt eine Patrouille zu einem Ereignis – einem Verkehrsunfall oder zu einer Schlägerei – aus, wird auf der Anfahrt abgesprochen, wer für die Ereignisbewältigung («Einsatzkoordinator Front») und wer für die Ermittlungen («Einsatzleiter Fall») zuständig sein wird. Dienststufe und Erfahrung spielen dabei in der Regel keine Rolle. Werden zur Ereignisbewältigung zusätzliche Patrouillen benötigt, werden diese in diese Grundstrukturen «Einsatzkoordinator Front/Einsatzleiter Fall» eingegliedert. Der «Einsatzkoordinator Front» braucht deshalb öfters Leaderqualitäten, um seiner Führungsfunktion gerecht zu werden. Und da es sich um alltägliche, immer

wieder wechselnde Konstellationen handelt, muss vorausgesetzt sein, dass sich jemand in beiden Rollen gut zurechtfindet. Was verstehen Sie unter konstruktiver Kritik innerhalb eines Corps? Auf der einen Seite steht die Fähigkeit, in adäquater Form Rückmeldungen zu geben. Dies bedeutet, dass man in der Lage ist, einen Sachverhalt präzise zu schildern, einen Entscheid oder ein Verhalten und nicht die dahinter stehende Person in den Fokus zu rücken, einen entsprechenden Rahmen zu wählen, einen passenden Ton anzuschlagen und mit Emotionen zurückhaltend umzugehen. Auf der anderen Seite wird die Fähigkeit erwartet, kritische Voten entgegenzunehmen, zu reflektieren und adäquat zu reagieren. Es wird also erwartet, dass man sich für Rückmeldungen interessiert zeigt, sich mit Kritik auseinandersetzt und dies dem Gegenüber auch klar signalisiert. Weiter soll der Fokus auf die Sache gelegt werden man soll sich als Person nicht infrage gestellt fühlen. Schliesslich ist auch der Kontakt mit der oder dem Kritikübenden aufrechtzuerhalten. Ich persönlich erwarte darüber hinaus, dass alle Beteiligten eine gewisse Offenheit mitbringen und ernsthaft darüber nachdenken, ob es nicht auch anders, als von ihnen angenommen oder behauptet, gewesen sein könnte («Kontingenz»). Fliessen Punkte aus Ihrer Masterarbeit auch in eine interdisziplinäre Polizeiausbildung? Inwiefern? Der Kommandant der Kantonspolizei Bern hat den Inhalt der Masterarbeit wohlwollend zur Kenntnis genommen, und sicherlich auch deshalb wurde nun auf sein Ge-

Ziehen Sie überhaupt eine Linie zwischen übergeordnetem Leadership und interdisziplinärem Teamwork innerhalb einer Organisation wie der ihrigen?

Stefan Lanzrein, Abteilungsleiter der Kantonspolizei Bern, verantwortlich für die Regionalpolizei Berner Oberland, absolvierte zwischen 2015 und 2017 den Executive MBA «Strategisches Management und Leadership» an der Hochschule Luzern – Wirtschaft.

Bei einer so grossen Einheit – wie derjenigen der Kantonspolizei Bern mit 2500 Mitarbeitenden – ist eine funktionierende Feedback-Kultur zentral.

© Regionalpolizei BO


BUSINESS EXCELLENCE

heiss hin ein Projekt an die Hand genommen, welches das Thema «Lernende Organisation» aufgreift und konkrete Massnahmen einbringen soll. Im Fokus soll dabei die Weiterentwicklung unserer Feedbackkultur stehen. Vorschläge, welche auch unsere Ausund Weiterbildung betreffen, sind dabei gut vorstellbar. Wie «messen» Sie die Lernprozesse? Welche Instrumente setzen Sie dabei ein? Hierfür steht ein breites, oftmals auch situativ einsetzbares Instrumentarium zur Verfügung. Als Beispiele seien hier Leistungsprüfungen und Verhaltensbeurteilungen (in Bezug auf Selbst-, Sozial-, Fach- und Methodenkompetenz) und Mitarbeiterbeurteilungen (siehe konstruktive Kritik) mit Zielvereinbarungen erwähnt. Wo liegen Ihrer Meinung nach die grössten Potenziale einer lernenden Polizeiorganisation? Wie Sie erwähnt haben, bewegt sich auch eine Polizei in einem dynamischen Umfeld. Eigene Einsatzerfahrungen, Erfahrungen anderer Polizeikorps, gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen, Rückmeldungen aus der Bevölkerung – um nur einige Faktoren aufzuzählen – erfordern eine stetige Überprüfung des eigenen Handelns. Die Weitergabe der aus diesen Dynamiken resultierenden Konsequenzen in ordentlichen Schulungs- und Weiterbildungs-Prozessen ist naturgemäss aufwendig und gelegentlich langwierig, dies gerade bei einem verhältnismässig grossen Korps wie demjenigen der Kantonspolizei Bern mit ungefähr 2500 Mitarbeitenden. Umso wichtiger ist es, wenn das Potenzial zum Lernen, zur Veränderung bei jedem einzelnen Mitarbeitenden verinnerlicht und damit quasi in die Polizeiorganisation eingebaut ist. Immerhin gilt es, der Bevölkerung unter den gegebenen Rahmenbedingungen die bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten und die Gesundheit der Mitarbeitenden gut im Auge zu behalten. Stichwort: Digitale Herausforderungen. Wie machen Sie Ihre Organisation fit für die in Echtzeit kommunizierende SocialMedia-Generation? Die Kantonspolizei Bern zieht in diesem Bereich auf vielen Ebenen mit – sei es bei Ermittlungsmethoden, bei den dabei verwendeten Techniken, bei der Ausrüstung, im Rahmen der Kommunikation mit den Bürgerinnen und

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Einsichten in die Interkantonale Polizeischule Hitzkirch. Hier werden auch Aspirantinnen und Aspiranten der Kantonspolizei Bern trainiert und für ihre künftigen Aufgaben geschult.

Bürgern. Hinzu kommt, dass neue Generationen von Polizeiangehörigen mit diesem Thema weitgehend aufgewachsen sind und deshalb bereits bei Eintritt ins Korps und auch darüber hinaus viele neue Erkenntnisse und die nötige Affinität für dieses Thema mitbringen. Wie beeinflusst dies die Entwicklung Ihrer lernenden Organisation? Ich bin überzeugt, dass hier erhebliches Potenzial vorhanden ist, gerade für den Wissenstransfer in entsprechenden Netzwerken. Teilweise ist dies bei der Polizei bereits Realität, wobei aber eine Beschränkung auf thematisch gut eingrenzbare, bereits zuvor gut vernetzte Gruppen feststellbar ist. Aus meiner Sicht müssen nun auch die Nutzungsmöglichkeiten für einen breiteren Personenkreis geprüft werden. Ich sehe aber auch erhebliche Herausforderungen, beispielsweise in Bereichen des Qualitätsmanagements. Welche Lehren ziehen Sie aus Feedbacks aus der Bevölkerung? Wie werden die Feedbacks ausgewertet und wie werden die «Learnings» gegen aussen kommuniziert? Feedbacks aus der Bevölkerung werden sehr ernst genommen. So wird zunächst bei den involvierten Polizeiangehörigen eine Stellungnahme eingeholt und der Einsatz wird gegebenenfalls mit ihnen besprochen. Anschliessend erfolgt eine Rückmeldung an die Feedbackgebende Person, sei dies schriftlich oder mündlich, telefonisch oder im persönlichen Gespräch. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass besonders bei mündlicher Kommunikation in den allermeisten Fällen sehr konstruktive Gespräche zustandekommen, und auch kontroverse Angelegenheiten erfreulich unkompliziert erledigt werden können. Intern werden die Feedbacks zudem zentral erfasst und periodisch systematisch ausgewertet. Damit sollen allfällige Zusammenhänge erkannt werden, welche dann wiederum in die Aus- und Weiterbildung der Kantonspolizei Bern einfliessen.

Gibt es weit wichtigere Ziele als die digitale Transformation, die Sie für den Polizeidienst sehen? Meiner Meinung nach ist die Kantonspolizei Bern sehr gut aufgestellt, dies gilt auch für die Regionalpolizei Berner Oberland. Veränderte Anforderungen oder sich bietende Chancen versuchen wir rechtzeitig zu erkennen, um frühzeitig handeln zu können. So haben wir in den vergangenen Jahren beispielsweise bei unseren Gebirgsspezialisten die Trends bei den im Gebirge betriebenen Sportarten aufgenommen und unser Team entsprechend weiterentwickelt. Im Zentrum steht für mich aber die aktuelle Sicherheitslage und die sich konkret daraus ergebenden Konsequenzen. Bilden Sie sich auch wieder weiter? Ihre Motive? Selbstverständlich! Obwohl die zweijährige EMBA-Weiterbildung an der HSLU für mich sehr dienlich war und ich sie übrigens auch sehr habe geniessen können, steht für mich aber nun wieder eine Konzentration auf Themen im Vordergrund, mit welchen ich im Rahmen meiner aktuellen Tätigkeit konfrontiert bin. Erstens finde ich die Beschäftigung mit polizeilichen Themen noch immer höchst interessant, und zweitens empfinde ich grosse Befriedigung, wenn ich Erlerntes direkt in meine tägliche Arbeit einfliessen lassen kann. Zugegeben, auch aufgrund der sehr positiven Erfahrungen an der HSLU kann ich mir durchaus vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine neue, polizeifremde ■ Weiterbildung anzugehen.

Fussnote: *Die EMBA-Masterarbeit «Die Polizei als lernende Organisation» ist eine Gemeinschaftsarbeit von Daniela Bolzern, Departementscontrollerin Justiz- und Sicherheitsdepartement Kanton Luzern, von Camillo Zbinden, Head of Compliance Switzerland bei Société Générale Corporate & Investment Banking, und Stefan Lanzrein, Chef Regionalpolizei Berner Oberland.


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PRODUKTENEWS

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DIN-Expertenforum Neue Ansätze für Laserbearbeitung Vergangenen Juni 2017 fand das 9. DIN-Expertenforum in Berlin zum Thema «Effect of light on human beings» statt. Internationale Experten aus Wissenschaft, Politik, Normung, Arbeitsschutz, Architektur und Wirtschaft diskutierten die Auswirkungen des natürlichen und künstlichen Lichts auf die Gesundheit, Stimmung und Leistungsfähigkeit des Menschen. Künstliche Beleuchtung und der damit einhergehende Eingriff in den menschlichen, circadianen Rhythmus ist seit Jahren ein wichtiges Thema. Die Schwerpunkte der diesjährigen Vorträge lagen auf den Bereichen Messen und Bewerten von Licht, Schichtarbeit und der Darstellung neuester Ergebnisse aus aktuellen Studien. Das Tagungsprogramm wurde von drei Säulen getragen: einer physikalisch-natur-

wissenschaftlichen, einer arbeitsmedizinischen und einer auf Schlafforschung ausgelegten. In allen Beiträgen ging es um Licht mit höheren Anteilen blauen Lichts, entsprechend dem natürlichen Tageslicht, und wie dieses auf den Menschen wirkt. Zusammengefasst kann man sagen, dass blau angereichertes Licht am Tag und insbesondere am Morgen die Leistungsfähigkeit und Gesundheit verbessert, sowie den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus stabilisiert. Mehr Info über das Forum, welches von namhaften Verbänden wie dem DIN-Normenausschuss, dem ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.) und weiteren DIN-Exponenten durchgeführt wurde, findet sich unter: www.din.de

Für Systemintegratoren und Hersteller (OEM) im Bereich der Laserbearbeitung oder Mikrofertigung ist es ein schwieriger Prozess, ihre Konzepte unter meist grossem Zeitdruck in eine robuste Maschinenlösung umzusetzen. Dank neuer Motion- und CNC-Controller-Technologien von ACS Motion Control, die bereits vom Benutzer anpassbare Entwicklungsplattformen und fortschrittliche Bewegungsoptimierungen bei der Lasersteuerung bieten, lassen sich jetzt viele Aufgabenstellungen «out-of-the-box» lösen. www.acsmotioncontrol.com

Security Risk Assessment nach IEC 61511 Die IEC 61511 : 2016 ist seit gut einem Jahr als internationaler Standard für die Prozessindustrie gültig und fordert von Anlagenbetreibern unter anderem ein Security Risk Assessment (Risikoeinschätzung) ihres Safety Instrumented Systems (SIS). Die Rösberg Engineering GmbH hat daher ihr Functional Safety Management System (nach IEC 61508) um ein entsprechendes Modul für Security Risk Assessment (nach IEC 61511) erweitert. Die überarbeitete Edition 2 der IEC 61511 fordert in Zusammenhang mit der Seveso-IIIRichtlinie bei Neuerrichtung ebenso wie bei Anlagenänderungen ein wiederkehrendes Security Risk Assessment innerhalb von fünf Jahren. www.roesberg.com

ineltec 2017: Technologien für die Schweiz Vom 12. bis 15. September war Basel Treffpunkt für Hersteller sowie für Fachleute aus allen Disziplinen des qualifizierten Handwerks, Planer, Ingenieure und Verbände. Die ineltec drehte sich 2017 grösstenteils um intelligente Gebäudetechnologie. Am 15. September wurde erstmals der ineltec-Innovationspreis vergeben,

Bild: ineltec

IEC 61511 : 2016

Copyright Rösberg

Die Zuverlässigkeit eines SIS kann die gesamte funktionale Sicherheit einer Anlage beeinflussen. IEC 61511 : 2016 fordert daher eine Risikoeinschätzung des SIS und entsprechende Massnahmen.

An der VSEI-Zukunftswerkstatt, die wieder von der ineltec durchgeführt wurde, lernten junge Berufsleute innovative und energieeffiziente Lösungen kennen.

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der an die Firma ecocoach aus Schwyz überreicht wurde. Die Schwyzer Firma überzeugte die Jury mit ihrer smart-home-energy-Innovation. Die gesamtheitliche Gebäudesteuerung, welche dank ihrer Geschwindigkeit Stromproduktion und -verbrauch in Echtzeit regeln kann, erregte das höchste Interesse am Innovationsforum. Platz zwei erhielt die Firma AGRO AG mit dem ThermoX LED Einbaugehäuse. Der dritte Platz ging an smart me, welche mit dem Energiemonitoring ein neuartiges Konzept zur Messung, Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs in Gebäuden vorgestellt hat.

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18 RISIKEN MANAGEN

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Wenn der Krimi Realität wird

Die polizeiliche Hausdurchsuchung als latentes Unternehmensrisiko Beschlagnahmte Unterlagen, zeitintensive Behördenkontakte, Kosten für Rechtskonsulenten, in Strafverfahren involvierte Mitarbeitende: Das sind mögliche Folgen einer Hausdurchsuchung. Ein firmeninternes Abwehrdispositiv kann diese Risiken drastisch minimieren. Cornel Borbély

Im Rahmen der firmeninternen Risikoanalyse ist das Element einer polizeilichen Unternehmensdurchsuchung nicht wegzudenken. Vor einem staatlichen Zugriff ist keine Firma sicher. Selbst bei modernster Ausgestaltung der internen Governance-Struktur und der Implementierung von griffigen Compliance-Massnahmen kann nicht umfassend verhindert werden, dass sich eigene Mitarbeiter strafbar verhalten.

Stetes Risiko Zu denken ist dabei im Finanzbereich an Vermögensdelikte, also beispielsweise Veruntreuung von firmeneigenen Vermögenswerten oder betrügerisches Verhalten von Mitarbeitern gegenüber Kunden. Ein stetes Thema ist die Geldwäscherei, gemischt mit weiteren Deliktsbereichen. Im industriellen Bereich fallen insbesondere Produktemängel mit daraus resultierenden Folgeschäden in Betracht, welche auch bei fahrlässiger Tatbegehung

Dr. Cornel Borbély ist Rechtsanwalt in Zürich und Dozent an der Hochschule Luzern sowie an der Fernfachhochschule Schweiz FFHS.

sanktioniert werden können. Die Wechselwirkung solcher Taten auf die Strafbarkeit eines Unternehmens selbst ergibt sich aus Art. 102 des Schweizer Strafgesetzbuchs, wonach bei Fehlverhalten von Mitarbeitern die juristische Person mit Busse bis zu fünf Mio. Franken bestraft werden kann, wenn diese nicht genügend organisiert ist, um entsprechende Vorkommnisse zu verhindern. Eindrücklich ist in diesem Zusammenhang, dass gemäss aktuellen Zahlen jede dritte Firma von Kriminalität betroffen sein soll und diese dadurch im Umfang von jährlich mehreren 100 Millionen Franken geschädigt werden. Das Risiko einer polizeilichen Durchsuchung ist damit bei jeder Firma latent vorhanden und sollte entsprechend vorbereitet werden.

Erlangen von Unterlagen Wenn die Behörden Dokumente von Unternehmen erhalten wollen, haben sie sich an den verfassungsmässigen Grundsätzen der Verhältnismässigkeit und Fairness zu orientieren, die Strafprozessordnung statuiert die Details. Das heisst, dass zum Erlangen von Unterlagen das möglichst mildeste Mittel zu ergreifen ist, ohne damit jedoch den Zweck der Untersuchung zu gefährden. Dazu hat sich eine gewisse Praxis eingespielt:

– Als Standard zur Erlangung von Unterlagen steht als Alternative zur Hausdurchsuchung primär die schriftliche Edition von Dokumenten und Daten im Vordergrund; die Geschäftsleitung eines Unternehmens wird mittels Verfügung zur Herausgabe aufgefordert, inklusive Fristansetzung. Dies erfolgt unterhalb des öffentlichen Radars und ohne mediales Aufsehen. – Als nächstqualifizierte Stufe zum Erlangen von Unterlagen wurde in den letzten Jahren das Instrument der sogenannten begleiteten Edition verwendet. Hier spricht die Staatsanwaltschaft ohne Vorwarnung bei einer Firma vor und fordert zur freiwilligen Herausgabe von Unterlagen auf. Wenn einer solchen Aufforderung unmittelbar gefolgt wird, wird nicht durchsucht. – Anderenfalls wird zur eigentlichen Hausdurchsuchung geschritten. Dabei steht nicht selten ein Team von qualifizierten Ermittlern bereit, um diese zielgerichtet und umfassend durchzuführen. Die Konsequenzen einer Hausdurchsuchung sind bei Weitem nicht nur rechtlicher Natur. Nicht selten werden grössere Hausdurchsuchungen medial begleitet mit entsprechender Schlagzeile, unabhängig von der vielfach erwähnten Unschuldsvermutung. Der Reputationsschaden führt unweigerlich zu Identifikationsproblemen der Stakeholder, mit möglicher Wechselwirkung auf Umsatz, Gewinn und Akzeptanz der Firma. Es gilt, den Ernstfall vorzubereiten. Das Aufrechterhalten des Betriebs ist zu gewährleisten, Prozessunterbrüche sind zu minimieren, ein entsprechendes Dispositiv zu implementieren. Dies beinhaltet das Definieren von Abläufen und Ansprechpartnern gegenüber den Behörden bis hin zum Eintrainieren von Einvernahmesituationen. Ein Beschuldigter kann sich auf die Miranda-Rechte abstützen, das heisst, er kann die Aussage verweigern und einen Anwalt beiziehen. Andererseits ist damit zu rechnen, dass jegliche Äusserungen von der Staatsanwaltschaft verwertet werden können.

Ablauf einer Hausdurchsuchung Die Hausdurchsuchung muss grundsätzlich erduldet werden. In rechtlicher Hinsicht besteht wenig Spielraum, um sich gegen den Akt einer Durchsuchung zur Wehr zu setzen. Zu Beginn wird von der Polizei die Verdachtslage und der Grund der Hausdurchsuchung mitgeteilt. Es erfolgt der Hinweis auf die Rechte und Pflichten der Anwesenden, viel Zeit zur Reak-


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RISIKEN MANAGEN 19

Wenn plötzlich das eigene Unternehmen in den Fokus polizeilicher Ermittlungen gerät ...

tion und intellektuellen Verarbeitung bleibt nicht. Das zentrale Recht ist dabei die sogenannte Siegelung. Das heisst, dass die an den Dokumenten Berechtigten – Mitarbeiter, Dritte oder die Firma selbst – den Verschluss der sichergestellten Akten mittels Siegel verlangen können. Wenn dieses Recht wahrgenommen wird, ist in der Folge ein Richter zum Entscheid zuständig, ob die sichergestellten Unterlagen von der Staatsanwaltschaft ausgewertet werden können oder nicht. Wenn anlässlich einer Hausdurchsuchung auch Personen verhaftet werden sollen, sind wiederum andere Rechte und Abläufe von Relevanz. Die Sicherung von Personen ist zunächst ebenfalls zu erdulden. Erst nach Ablauf der prozessualen Fristen, bis maximal vier Tage nach einer Verhaftung, hat ein Zwangsmassnahmerichter über die Recht-

mässigkeit der Haft zu entscheiden. In dieser Zeit finden Befragungen durch Staatsanwaltschaft und Polizei statt, Aussenkontakte bestehen nur zum Verteidiger.

Beeinträchtigung des Firmenbetriebs Nicht selten beginnen unternehmensrelevante Hausdurchsuchungen vor der eigentlichen Tangierung der Firma durch die Polizei. Stehen Mitarbeiter oder Organe im Verdacht strafbarer Handlungen, wird eine Durchsuchung derer Privaträumlichkeiten relevant. Es erfolgt damit eine Staffelung von Durchsuchungen, beginnend zu Hause im familiären Bereich. Nach Abschluss der Privatdurchsuchung werden Beschuldigte an den Arbeitsplatz bzw. in die Firma verbracht, wo in deren Anwesenheit Folgedurchsuchungen erfolgen. Firmeninterne Durchsuchungen können

Stunden andauern, manchmal Tage. Als zentraler Schritt einer Hausdurchsuchung gilt die Sicherung der EDV-Daten, welche nach Möglichkeit mittels Spiegelung von Servern erfolgt. Das führt unter Umständen zur Lahmlegung der firmeninternen Struktur. Damit ist davon auszugehen, dass eine polizeiliche Durchsuchung die Arbeit von Mitarbeitern und Organen sowie die Funktionsweise des Firmenbetriebs umfassend beeinträchtigen kann. Es zeigt sich also, dass die Entwicklung eines firmeninternen Abwehrdispositivs zum Standard eines ausgereiften und realitätsbezogenen Risikomanagements gehört. Auch im Anschluss an Durchsuchungen können Strafverfahren ein Unternehmen nachhaltig beschäftigen oder sogar jahrelang in der wirtschaftlichen Entwicklung beeinträchtigen. ■

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20 RISIKEN MANAGEN

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Sustainability & Safety bei ABB Schweiz

«Achtsamkeit macht sicher» Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden prägen die Führungsverantwortung in jedem Unternehmen. ABB erkennt darin eine erstrangige Verpflichtung. Ein praxisorientiertes Arbeitssicherheits- und Gesundheitssystem – konzipiert für den konzernweiten Einsatz – ist integraler Bestandteil der Geschäftspolitik. Max W. Twerenbold

ABB ging aus dem Gründerunternehmen Brown Boveri & Co. hervor. Vom Start weg, seit 125 Jahren also, ist das Unternehmen durch die Elektrifizierung und Automatisierung geprägt. Heute zählt ABB zu den Weltmarktführern in der Digitalisierung vieler Lebensbereiche. Innovative Ingenieurleistun-

«Hinschauen, statt wegschauen. » gen machen dies möglich. «Nicht nur», sagt Remo Küry, Leiter Sustainability & Security, «unser Geschäftserfolg basiert letztlich auf der Leistungsfähigkeit des Gesamtunternehmens. Dazu braucht es gesunde und motivierte Mitarbeitende. Und ebenso gilt: Gesunde Mitarbeitende erbringen in einem sicheren Arbeitsumfeld mehr Leistung.»

Zertifiziertes Managementsystem als Basis Nachhaltigkeit ist denn auch ein verbindliches Element im ABB-Konzern. Und dies spiegelt sich in den weltweit gültigen Werten von ABB mit den Eckpunkten «Sichere und gesundheitsschützende Arbeitsumgebung, Einhal-

Prof. Max W. Twerenbold, St. Gallen, berichtet regelmässig über unternehmerische Best Practice mit zertifizierten Qualitäts- und Managementsystemen.

tung der Rechtsgrundlagen, kontinuierliche Verbesserung und Sensibilisierung aller Mitarbeitenden» wider. Die Unternehmenspolitik bildet den Rahmen für das integrierte Managementsystem.

Risiken ausloten, Massnahmen planen Remo Küry unterstützt die Linienverantwortlichen von ABB Schweiz in der Wahrnehmung ihrer Verantwortung. Die Organisation erklärt er so: «Abgestimmt auf die jeweilige Risikosituation sind in jeder Organisationseinheit Kompetenz-Ressourcen für die Arbeitssicherheit nominiert. Die Hauptrisiken des Unternehmens sind Elektrosicherheit, Arbeiten in der Höhe und Strassenverkehr. Hinzu kommen auch chemische Risiken, Brandschutz, Notfallvorsorge, Evakuierung, Reisesicherheit oder Baustellensicherheit.»

Remo Küry unterstützt die Linienverantwortlichen von ABB Schweiz in der Wahrnehmung ihrer Verantwortung.

Schulung und Training für die Praxis Nachstehend 4 beispielhafte Module aus dem Schulungsprogramm: – Modul «STOP» und «OHS-Kurzgespräch» «STOP» zeigt die Wirkungsqualität von Massnahmen, die geeignet sind, Gefahren zu beseitigen oder zu reduzieren. Dabei steht immer die Gefährdungseliminierung im Vordergrund, zum Beispiel mittels Substitution (S) eines gefährlichen Stoffes durch einen ungefährlichen. Leider ist das nicht immer möglich, so dass eine Risikoreduktion ins Auge gefasst werden muss. Dann sind – in dieser

ABB Schweiz Konzept zeitigt Erfolg ABB schaffte es, die Arbeitsunfälle deutlich zu reduzieren. Die «Lost Time Injuries Frequency Rate» konnte seit 2008 halbiert werden auf einen Wert von 0.578 per Ende 2015. Der abnehmende Trend setzte sich gemäss Küry 2016 weiter fort. «Leider gibt es immer noch zu viele Ereignisse infolge ‹unbewussten Fehlverhaltens› am Arbeitsplatz», sagt er und ergänzt: «Sensibilisierung, Beobachtungen vor Ort, Analysen und Controlling sowie Kommunikation und Befähigung sind wichtige Instrumente. Das weltweit durchgeführte ‹OHS Leadership Training› und ‹Master Class Training› mit dem oberen und mittleren Kader schaffen die Voraussetzung für weitere Verbesserungen.»

ABB ist ein global führendes Technologieunternehmen in den Bereichen Elektrifizierungsprodukte, Robotik und Antriebe, Industrieautomation und Stromnetze mit Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transportund Infrastruktursektor. Aufbauend auf einer über 125-jährigen Tradition der Innovation gestaltet ABB heute die Zukunft der industriellen Digitalisierung und treibt die Energiewende und die vierte industrielle Revolution voran. Das Unternehmen ist in mehr als 100 Ländern tätig und beschäftigt etwa 135 000 Mitarbeitende, davon 6350 in der Schweiz. ABB ist SQS-zertifiziert nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001. www.abb.com


RISIKEN MANAGEN 21

Robotik ist ein wichtiges Tätigkeitsgebiet von ABB.

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Reihenfolge – technische (T), organisatorische (O) und persönliche Schutzmassnahmen (P) umzusetzen. Irgendwann sind alle technischen Massnahmen getroffen, sodass die Analyse der Arbeitsunfälle vorwiegend verhaltensbezogene Ursachen aufdeckt. Spätestens dann ist diese Vorgehensweise mit einer umgekehrten Methode zu ergänzen. Beim OHS-Kurzgespräch ermitteln die Mitarbeitenden in kleinen Teams, welche Auswirkungen ihre einzelnen Tätigkeiten auf ihre Gesundheit haben können. Im Team hinterfragen sie die persönliche Arbeitsweise (P), damit ihnen oder ihren Kollegen nichts passiert. Sollten bei diesen Überlegungen noch organisatorische (O) oder technische (T) Unzulänglichkeiten entdeckt werden, so werden sie umgehend behoben. Die Teams analysieren Monat für Monat einen Teil ihres gesamten Arbeitsablaufs; sie werden so von Betroffenen zu Beteiligten. – Modul «Menschliche Einflussfaktoren» In diesem Modul diskutieren die Mitarbeitenden menschliche Verhaltensmuster und die unterschiedliche Wahrnehmung dessen, was als gefährlich oder eher ungefährlich eingeschätzt wird. Erfahrungswerte zeigen nämlich, dass nicht die objektiv gefährlichen Dinge, sondern zu 90 Prozent die an sich ungefährlichen Routinetätigkeiten die Hauptursache für Unfallereignisse darstellen. Deshalb arbeiten die Seminarteilnehmer anhand von Praxisbeispielen heraus, wie unbewusstes Fehlverhalten zustande kommt und welche Möglichkeiten zu dessen Vermeidung bestehen. Dazu gehört die Sensibilisierung für Einflussfaktoren wie Müdigkeit, Stress, Lärm, nicht lesbare oder mehrdeutige Formulierungen, fehlende Informationen oder persönliche und private Probleme. Remo Küry zum menschlichen Verhalten: «Auch im Sektor Sicherheit gilt die Erkenntnis: Das Verhalten der Mitarbeitenden wird entscheidend von der Vorbild- und Führungsfunktion des Vorgesetzten bestimmt.. – Modul «Die achtsame Organisation» Hochzuverlässige Organisationen – das belegen Studien – weisen die besten Sicherheitsbilanzen auf. Dieser Zustand wird durch eine kollektive Achtsamkeit erreicht. Warnzeichen, die vor jedem Unfallereignis auftreten, müssen erkannt und Massnahmen eingeleitet werden, um ein Ereignis zu verhindern. «Do not look the other way!» ist ein wichtiger Verhaltensaufruf. – Modul «Safety Observation Tour (SOT)» Audit und Management Review schliessen den Regelkreis im Managementsystem. Bei einem SOT überprüfen die Vorgesetzten das Verhalten des Mitarbeitenden punkto Sicherheit in der Arbeitsweise. Zuerst wird während ein paar Minuten beobachtet, danach folgt ein strukturierter Dialog auf Augenhöhe. Der Vorgesetzte klärt mit Fragen zur Situation den

Kontext und lobt, was zu loben ist. Dann werden Verbesserungsmassnahmen eruiert und passende Massnahmen vereinbart. Das SOT ist Bestandteil der Management Reviews. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf die Wirkungsweise von Instruktionen, Schulungen und Regelungen zu, nicht zuletzt auch auf den Reifegrad der ABB-Sicherheitskultur. «Wir wollen uns laufend verbessern», betont Remo Lütolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung der ABB Schweiz. «Es ist unsere Verantwortung, aufmerksam zu sein und auf uns selber sowie auf unsere Kolleginnen und Kollegen zu achten. An jedem Tag.» ■

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Am 14. Oktober 2017 ist Weltnormentag!

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Arbeitssicherheits-Management

ISO 45001 – auch an die Praxis denken! Das Upgrade der Arbeitssicherheits-Managementsystem auf die neue Norm ISO 45001 steht bevor. Dadurch werden viele nützliche Neuerungen der ISO Managementsystem-Normen, wie High-Level-Structure, Stakeholderanalyse etc. nun auch für den Themenbereich Arbeitssicherheit nutzbar. Aber Achtung: Ohne gewissenhafte Praxisumsetzung bleibt diese Norm ein Papiertiger! Jürg Liechti und Alexander Winkler

Gespannt warten die Unternehmen auf das immer wieder verschobene Erscheinen der ISO 45001. Diese neue Norm soll es möglich machen, Arbeitssicherheits-Managementsysteme, welche bisher nach OHSAS 18001 zertifiziert waren oder einer EKAS-Branchenlösung folgten, neu zu beschreiben und mit anderen Managementsystemen (ISO 9001, ISO 14001) zu harmonisieren. Was bedeuten aber nun Normenforderungen wie «6.1.2 Identifizierung von Gefährdungen und Bewertung von Risiken» oder «8.1.2 Gefährdungen beseitigen; A&GS-Risiken verringern» oder «7.4.2 Interne Kommunikation»? Die Antwort auf diese Frage lautet – je nach Situation – «Produkteblatt», «Sicherheitsdatenblatt», «Betriebs- bzw. Arbeitsanweisung». Diese eher unbeachteten, aber für die Umsetzung des Managementsystems bedeutenden Dokumente orientieren die Beschäftigten über das richtige Vorgehen bei gefährlichen Arbeiten oder im Umgang mit gefährlichen Gütern. Die Detailstruktur der Normenforderungen ist bekannt und in Figur 1 abgebildet.

ten, «Arbeiten mit gesundheitsgefährdenden Stoffen» usw. Es stellt sich bei solchen Arbeiten die Frage, wie die Informationspflicht als Arbeitgeber, zum Beispiel an einer Maschine wie einer Stanze oder beim Umfüllen von Säuren umzusetzen ist? Reicht es aus, den Mitarbeitenden einfach die Betriebsanleitung oder das Sicherheitsdatenblatt zur Verfügung zu stellen?

Was sagt das Gesetz dazu? Erfüllt man die Normenforderung «6.1.3 Bestimmung der gesetzlichen Vorschriften» und geht der Informationspflicht weiter nach, kommt man mit der EKAS-Richtlinie 6512 «Arbeitsmittel» in Berührung. Diese Richtlinie regelt, wie Schutzziele für Mitarbeitende erreicht werden. Diese stützen sich dabei auf die Verordnung über die Verhütung von Unfällen

Was sind gefährliche Arbeiten? Gefährliche Arbeiten sind jene, die in der EKAS-Richtlinie 6508 unter Anhang I «besondere Gefährdungen» angegeben sind. Darunter finden wir eine ganze Reihe wie z.B. Baustellenarbeiten, Baureinigung, Montagearbei-

Dr. Jürg Liechti und Alexander Winkler, Neosys AG

Figur 1: Struktur der Normenforderungen von ISO 45001, Quelle: SQS, 2017

und Berufskrankheiten (VUV) und der Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz. Dort wird gefordert, dass der Arbeitgeber dafür sorgt, dass alle in seinem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer, einschliesslich der dort tätigen Arbeitnehmer anderer Betriebe, über die bei ihren Tätigkeiten auftretenden Gefahren informiert und über die Massnahmen zu deren Verhütung angeleitet werden. Bei der Umsetzung dieser Forderungen fängt dort die Unsicherheit und Interpretation an, was heisst nun «ausreichend» und was ist «angemessen»? Hier gibt der Gesetzgeber freien Handlungsspielraum und Eigenverantwortung, um nach dem Stand der Technik, den Verhältnissen angemessen und nach der Erfahrung notwendig zu handeln. Also heisst es, sich schlau zu machen und umzuhören, wie die Vorgaben aktuell umgesetzt werden und sich letztlich mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen: 1. Werden die Mitarbeitenden geeignet instruiert? 2. Können die Mitarbeitenden gefährliche Arbeiten mit ihrem Wissensstand sicher ausführen? 3. Verstehen die Mitarbeitenden die Betriebsanleitung oder das Sicherheitsdatenblatt?

Reicht die Betriebsanweisung oder das Sicherheitsdatenblatt aus? Ob Giessereien, Baufirmen oder Spitäler, vermehrt sieht man in den Betrieben ein Informationsblatt in Form einer A4-Seite, auch Betriebsanweisung genannt, das Hinweise auf das Verhalten im Gefahrenbereich gibt. Eine Betriebsanweisung für das Betreiben einer Maschine leuchtet ein, doch wie ist es mit einem Gefahrstoff? Unser deutscher Nachbar definiert diese Art von Anweisung ganz klar in der TRGS 555 «Technische Regeln


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für Gefahrstoffe». Wobei im Gespräch über diese Anweisungen bei Chemikalien eher das Wort Gefahrstoffanweisung oder das sogenannte «komprimierte Sicherheitsdatenblatt» fällt.Diese Anweisung zu erstellen, benötigt allerdings sicherheitsspezifisches Fachwissen. Für inhaltliche Gestaltung und Aufbau stellt die deutsche Vorschrift «Technische Regeln für Gefahrstoffe» (TRGS 555) eine gute Orientierung über sechs Bereiche: 1. Anwendungsbereich 2. Gefahren für Mensch und Umwelt 3. Schutzmassnahmen und Verhaltensregeln 4. Verhalten im Gefahrfall und bei Störungen 5. Erste Hilfe 6. Sachgerechte Entsorgung (Abfälle) Die Inhalte dieser sechs Punkte können der Betriebsanleitung nach Maschinenrichtlinie oder dem EG-Sicherheitsdatenblatt für Gefahrstoffe entnommen werden. Wichtig dabei ist, diese mit betriebs- und arbeitsplatzbezogenen Informationen zu ergänzen. Und hier liegt der wesentliche Knackpunkt, wenn keine Erfahrung oder Unsicherheiten vorhanden

sind. Doch dem kann mit einer geeigneten Gefahrenermittlung begegnet werden. Erstellt man eine Gefahrstoffanweisung, so sollte darauf geachtet werden, mit Symbolen und Graphiken zu arbeiten, um ein schnelleres Erfassen zu ermöglichen, um auch fremdsprachige Mitarbeitende gut zu informieren.

Vorgehen bei Gefahrstoffen Bei einer Chemikalie sind die geeigneten Sätze aus dem Sicherheitsdatenblatt herauszusuchen. Wichtig beim Einfügen der Sätze ist, dass diese eindeutig, kurz und prägnant sind und im Sprachgebrauch der Mitarbeitenden. Auch können Sätze weggelassen werden, die nicht zutreffen, wie zum Beispiel «P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.», da sich in einem Betrieb ja in der Regel keine Kinder aufhalten.

Vorgehen bei Maschinen Bei Anweisungen für Maschinen ist wichtig, dass derjenige, welcher die Anleitung erstellt, mit den Mitarbeitenden den Arbeitsablauf

durchspricht und in der Anweisung die wichtigsten Schritte und die potentielle Gefahr dazu beschreibt. Anschliessend werden dann die notwendigen Schutzmassnahmen und Verhaltensregeln definiert. Wird es gemeinsam mit den betroffenen Personen erstellt, steigt mehrheitlich die Akzeptanz. Der Gesetzgeber verlangt übrigens, dass dem Personal die Dokumente jederzeit zugänglich sind.

Fazit Die sicherheitstechnischen Inhalte von Anweisungen bei gefährlichen Arbeiten werden bestimmt durch die Anforderungen aus den Regelwerken und vom Hersteller mitgelieferten wichtigen Hinweisen. Die Anweisung muss alle Angaben enthalten, die für einen sicheren Betrieb von Maschinen, Anlagen, Einrichtungen oder für den sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen nötig sind. Auf diese Weise wird den Forderungen des A&GS-Managements, die doch oft etwas theoretisch ■ daher kommen, Leben eingehaucht. www.neosys.ch

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QUALITÄT SICHERN

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Endmass-Kalibrierung

nach DIN EN ISO 9000ff optimiert. Natürlich sind auch hierbei alle von PMK verwendeten Prüfmittel rückgeführt auf nationale und internationale Normale. «Wir kalibrieren die Messmittel und -geräte so, dass diese nach der Kalibrierung einen eindeutigen Status haben. Der Kunde erfährt damit, ob das Prüfmittel den Herstellerangaben bzw. den Normenvorgaben entspricht», erklärt Dipl.-Ing. Uwe Schmahl, geschäftsführender Gesellschafter der PMK-GmbH (Prüfen+Messen+Kalibrieren).

Lehren und Endmasse. Endmasse gibt es in unterschiedlichen Formen u. a. als Parallel-, Winkel-, Kugel- oder Zylinderendmasse sowie in den vier Genauigkeitsklassen K, 0, 1 und 2 (siehe Infokasten). Zur Kalibrierung von Längenmessmitteln kommen vor allem Parallelendmasse zum Einsatz. Sie sind genormte quaderförmige Massverkörperungen – in der Regel aus Stahl mit einer gehonten Oberfläche von höchster Güte, häufig auch aus Hartmetall, Keramik oder Glas. Parallelendmasse verkörpern im Rahmen ihrer Klassifizierung die 100-prozentige Genauigkeit einer bestimmten Länge. Sie werden in der Regel in Sätzen aus 32 bis 121 einzelnen Endmassen unterschiedlicher Längen und Abstufungen angeboten Zur Kalibrierung einer Mikrometer- oder Bügelmessschraube oder eines Messschiebers schiebt der Kalibriertechniker die für die Erreichung des gewünschten Masses erforderliche Zahl an Endmassen aneinander. Da die Endmasse durch die permanente Anwendung einem gewissen Verschleiss unterliegen, müssen auch sie regelmässig kalibriert werden. Die PMK-GmbH (Prüfen+Messen+Kalibrieren) verwendet für diese Kalibrierung den Endmassprüfplatz EMP II von Feinmess Suhl (FMS), einem der ältesten Hersteller von mechanischer und elektronischer Präzisionsmesstechnik in Deutschland.

Herausforderung Endmass

Kalibrierung der Endmasse

Die Kalibrierung der Messmittel, die in der Fertigung eingesetzt werden, erfolgt über spezielle

Der vergleichende Endmassprüfplatz EMP II von FMS für die Genauigkeitsklassen 0, 1 und 2

Königsdisziplin der Längenmesstechnik Das DAkkS (1)-akkreditierte Kalibrierlaboratorium und zertifizierte Prüflaboratorium der PMK-GmbH (Prüfen+Messen+Kalibrieren) verlässt sich bei der Kalibrierung von Endmassen und Lehren auf Prüftechnik von Feinmess Suhl. Nils Blondin

Die globalisierte Wirtschaft fordert zunehmend austauschbare Fertigungsteile. Dazu müssen jedoch Produzenten, Händler und Anwender mit «demselben Mass messen». Um dies zu garantieren, werden Mess- und Prüfmittel durch Kalibrierung in zertifizierten und akkreditierten Prüf- und Kalibrierlabors auf nationale Normale rückgeführt (2). Präzisionsmessgeräte, die in der industriellen Fertigung zum Einsatz kommen, wie Messschieber und Bügelmessschrauben sowie Messmittel wie Lehren und Endmasse müssen regelmässig (meist jährlich) in DAkkS-akkreditierten Kalibrierlaboren kalibriert werden. Unternehmen, die keine eigenen DAkkS-Labore unterhalten, beauftragen dafür externe Dienstleister. Ein solcher Dienstleister ist das in Kassel ansässige Prüf- und Kalibrierlabor der PMKGmbH (Prüfen+Messen+Kalibrieren). Die PMK-GmbH (Prüfen+Messen+Kalibrieren) kalibriert im Auftrag der unterschiedlichsten Unternehmen sowohl deren Messgeräte als auch Endmasse. Das eigentümergeführte Labor ist für die Messgrössen Länge und Drehmoment durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) akkreditiert (Akkreditierungsnummer D-K-17519-01-00) und bietet die ISO-Kalibrierung nahezu aller Längenmessgeräte nach den entsprechenden Normen, Richtlinien (VDI/VDE/DGQ 2618), Herstellerangaben und PMK-Kalibrieranweisungen an. Die Qualitäts-ISO-Kalibrierungen von PMK sind im Rahmen der Qualitätssicherung Nils Blondin ist Geschäftsführer Feinmess Suhl GmbH, D-Suhl. www.feinmess-suhl.com

Ablauf Messung/Kalibrierung Genauigkeitsklassen von genormten Endmassen nach DIN EN ISO 3650 K: Endmass-Bezugsnormale zum Kalibrieren anderer Endmasse 0: Endmasse zum Kalibrieren anderer Lehren und Messgeräte im klimatisierten Messlabor 1: Gebrauchsnormale im Messraum zur Prüfung von Lehren und zum Einstellen von Messgeräten 2: Gebrauchsnormale im Produktionsprozess zur Prüfung von Lehren und zum Einstellen von Messgeräten


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– die Klasse K wird ausschliesslich von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt mittels Laserprüfverfahren erreicht – besteht aus einem schweren Gusssockel mit Positionier- und Messeinheit, einer motorischen Schalteinheit und einer Interface-Einheit. Sein dezentraler Aufbau minimiert die thermischen Einflüsse auf das Messergebnis. Dazu trägt auch die Zusatzabdeckung zur Hinterlüftung des temperaturstabilen Messständers bei. Die Kalibrierung der Endmasse erfolgt durch einen Vergleich des zu kalibrierenden Endmasses mit einem Vergleichsmass, das um mindestens eine Genauigkeitsklasse genauer sein sollte als das zu kalibrierende Endmass. Zur Kalibrierung wird das jeweils zu kalibrierende Endmass im vorderen Prüfplatz des EMP II eingerichtet. Der hintere Prüfplatz nimmt das Vergleichsendmass auf. Dabei werden die Endmasse angehoben und nicht – wie bei anderen Prüfplätzen – auf einer Führungsschiene hin- und hergeschoben. Das Anheben verhindert mechanischen Abrieb und vermeidet ein Verkratzen der Endmass-Flächen. Die Messunsicherheit des Endmassprüfplatzes von FMS liegt bei 0,03 μm + 0,002∙D (für eine Längendifferenz von D ≤ 10 mm). «Eine Präzision von nur 30 Nanometer – also von nur 30 millionstel Millimeter – bei einem taktilen Messverfahren ist enorm», sagt Dipl.-Ing. Uwe Schmahl. Bei diesen hohen Messgenauigkeiten müssen allerdings die Umgebungsbedingungen im Kalibrierlabor genau stimmen und konstant sein. Zudem werden die Kalibriergegenstände und Vergleichsendmasse bereits tags zuvor temperiert. Nicht zuletzt muss der Messplatz komplett geschützt sein – sogar gegen den Atem des Bedieners. Da ein Anfassen mit der Hand das Endmass erwärmen und damit die Kalibrierung zunichtemachen würde, werden die Endmasse ausschliesslich mit entsprechenden Zangen (sie gehören zum Lieferumfang des EMP II) in den Prüfplatz eingesetzt und aus ihm entnommen. Auf diese Weise lassen sich Verfälschungen der Messungen verhindern.

Bild: PMK GmbH

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Mit dem EMP II von Feinmess Suhl kalibriert die PMK GmbH (Prüfen+Messen+ Kalibrieren) Endmasse und Gebrauchsnormale von Kunden aus allen Bereichen der Industrie

dem EMP II nutzt das Kasseler Kalibrierlabor noch weitere Kalibriersysteme von FMS, darunter das Bandmassprüfgerät BMG 3000, das vollautomatische Messuhren- und Feinzeigerprüfgerät MFP 30 BV sowie den Kleinlängenmesser KLM 60. Dabei schätzt das Team der PMK-GmbH (Prüfen+Messen+Kalibrieren) besonders die einfache, unkomplizierte Handhabung der Geräte, die mit vielen gängigen Prüfmittelverwaltungs-Softwares kompatibel sind, und den guten Service von FMS. ■

Zeitaufwand wird oft unterschätzt «Der Aufwand der Kalibrierung wird oft unterschätzt. Doch sie braucht einfach ihre Zeit. Das ist notwendig, um die hervorragenden Ergebnisse zu erzielen, die die deutsche Industrie fordert», erklärt Dipl.-Ing. Uwe Schmahl und führt aus: «Gerade weil die Kalibrierung so zeitaufwendig ist, vergeben viele Betriebe diese Aufgabe an externe Dienstleister wie uns.» Insgesamt müssen je nach Umfang des Endmasssatzes zweieinhalb bis drei Tage für den gesamten Vorgang veranschlagt werden. Zwar ist der Endmassprüfplatz EMP II dank seiner präzisen Kulissenführung der Prüfplatz mit dem schnellsten Handling und die eigentliche Kalibrierung dauert nur einen Tag, doch die Vorbereitung der Kalibriergegenstände erfordert viel Zeit und Sorgfalt. Denn die Endmasse sind in der Regel ölig oder schmutzig und müssen vor der Kalibrierung zunächst aufwendig gereinigt werden. Danach erfolgt die Erfassung der Endmasse in das Prüfmittelüberwachungssystem, wobei die Identnummer jedes einzelnen Endmasses erfasst wird. Erst dann werden die Endmasse kalibriert. Abschliessend werden sie eingefettet und damit gegen Korrosion geschützt. Damit sind pro Endmassprüfplatz je nach Ausführung etwa 150 Satz-Kalibrierungen pro Jahr möglich.

Hinweis (1) Die DAkkS ist die nationale Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland. Sie handelt nach der Verordnung (EG) Nr. 765/2008 und dem Akkreditierungsstellengesetz (AkkStelleG) im öffentlichen Interesse als alleiniger Dienstleister für Akkreditierung in Deutschland. (2) Durch die Rückführung kann die Anzeige eines Messgerätes (oder eine Massverkörperung) in einer oder mehreren Stufen mit einem nationalen Normal für die betreffende Messgrösse verglichen werden.

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QUALITÄT SICHERN

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Mit CAQ-Lösungen die Qualität der Fertigung sichern

Garantierte Qualität in jedem Sitz Als eines der ersten Unternehmen aus der Automobilindustrie führt Adient für sein Qualitätsmanagement eine App zur softwarebasierten Erfassung von Audits ein: die elektronische Layered Process Audit (eLPA) der SCIIL AG. Sie ermöglicht Werksmitarbeitern, Qualitätsprüfungen per Handy oder Tablet einfach mobil durchzuführen. Nach einer erfolgreichen Testphase in Europa rollt Adient das Pilotprojekt bis Ende 2017 auf alle seine Seating-Werke weltweit aus. Aber auch weitere Computer-Aided-Quality-Management-Lösungen (CAQLösungen) erleichtern Adient die Qualitätssicherung. Jürgen Wandelt

Die Sitzproduktion des global führenden Zulieferers für Automobilsitze Adient unterliegt strengsten Qualitätsvorgaben. Um eine einheitliche Qualität zu sichern, fordern nicht nur Autohersteller und gesetzliche Vorgaben wie ISO-Standards verpflichtende Qualitätsaudits von den Zulieferern. Auch in house führen die meisten Unternehmen zusätzliche Massnahmen zur Qualitätsprüfung und -sicherung durch. Dabei bieten CAQ-Lösungen verschiedene modulare Möglichkeiten, um ein digitales Qualitätsmanagement umzusetzen.

Mit der SCIIL-App können die Daten jeder Arbeitsstation in Echtzeit abgerufen werden. So kann etwa der Werksleiter unterwegs den Status in seinem Werk prüfen.

elektronische Handhabung und Datenauswertung, sondern auch eine App-Kompatibilität für Tablets und Smartphones, um das System auch per Fernzugriff nutzen zu können. In der Pilotphase testete Adient nun sehr erfolgreich die SCIIL-App für die softwarebasierte Erfassung der Audits – die elektronische LPA (eLPA). Anstatt des vorher papierbasierten Prozesses läuft die Planung und Durchführung anstehender Audits nun digital ab: Die eLPA erledigt automatisch die Zuteilung, wann welche Station von welchem Auditor zur Überprüfung eingeplant wird. Das System generiert einen Outlook-Eintrag im Kalender des ausgewählten Auditors mit Informationen zum zu überprüfenden Arbeitsplatz. Während des Audits führt das Tool dann Schritt für Schritt durch die Checkliste. Für jede Workstation zeigt die App ein digitales Bild mit dem Sollzustand an. Im Vergleich dazu können Abweichungen einfach mit der integrierten Kamera des Tablets oder Smartphones per Foto festgehalten und die erforderlichen Massnahmen dokumentiert werden. Anstatt wie früher die Fragebögen handschriftlich auszufüllen und auszuwerten, arbeitet der Auditor nun alle Fragen einfach in der SCIIL-App ab.

Abschied vom Papier Die herkömmlichen Systeme auf Papierbasis, die auch Adient bis vor Kurzem genutzt hat, sind mit einem enormen Verwaltungsaufwand verbunden. Nach der handschriftlichen Datenerhebung müssen die Informationen mühevoll per Computer in die digitale Datenbank übertragen werden, um eine Auswertung und Übersicht überhaupt möglich zu machen. Bei bis zu 90 Stationen einer Produktionslinie und über 230 Werken in 33 Ländern war das ein sehr unübersichtlicher und langwieriger Prozess. Um diesen Aufwand zu verringern, hat Adient seine Qualitätsmanagementprozesse über CAQ-Lösungen immer weiter digitalisiert. Dabei wurden unterschiedliche Module eingeführt, u. a. eine App für die LPAs (Layered Process Audits). Im Zuge eines Business Case wurde die SCIIL AG mit an Bord geholt, um in einem Pilotprojekt eine elektronische LPA-Lösung zu testen. Wichtig war den Entwicklern nicht nur die benutzerfreundliche, Bild: zVg

Jürgen Wandelt ist Director Quality, QM IT-Systems and Reporting bei Adient. www.adient.com

In den Werken informieren zentrale Informationsbildschirme die Mitarbeiter über den eLPA-Status. Auf einen Blick zeigt das Dashboard den aktuellen Überblick, die Abweichungen und Kennzahlen.


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Wenn es bei einer Frage keine Einwände gibt, markiert er sie sofort mit OK. In diesem Fall müssen keine weiteren Massnahmen getroffen werden. Tritt jedoch eine Abweichung auf, so markiert der Auditor die Frage und fügt in einem Textfeld seine Kommentare hinzu. Zusätzlich können Fotos mit dem Handy oder Tablet direkt aufgenommen und in die eLPA-Datenbank hochgeladen werden. Wenn sich das Problem leicht beheben lässt, markiert der Auditor die sogenannte «Just-Do-It»-Box. Das ist etwa der Fall, wenn lediglich eine abgelöste Beschriftung wieder angeklebt werden muss. Im Falle eines ernsteren Problems, das einer Besprechung bedarf, wird die Frage hingegen mit «Not-OK» markiert, sodass später mit dem gesamten Team eine Lösung gefunden werden kann.

Überblick, Kontrolle und Datenauswertung auf Knopfdruck Ein weiterer Vorteil der SCIIL eLPA sind die umfangreichen Auswertungs- und Reportingmöglichkeiten, die die Software bietet: Im Dashboard kann zum Beispiel der Status jeder Workstation in Echtzeit verfolgt werden. So können etwa Vorgesetzte in der Produktionslinie alle wichtigen Informationen unmittelbar sehen oder der Werksleiter von unterwegs den Status in seinem Werk prüfen. Die aufgenommenen Auditdaten werden über WLAN an den zentralen Server gesendet und die Befunde automatisch dokumentiert. Alle Daten werden gefiltert, sortiert und in der App grafisch dargestellt. Auf einen Blick zeigt das Dashboard den aktuellen Audit-Status, die Abweichungen und Kennzahlen. In den Werken selbst informieren zentrale Informationsbildschirme die Mitarbeiter über den eLPAStatus.

Bild: zVg

Für den global führenden Zulieferer von Automobilsitzen Adient ist Qualität ein führendes Thema in der Produktion. Neben den durch ISO-Standards und von Autoherstellern vorgeschriebenen Qualitätsprüfungen führt Adient weitere Massnahmen zur Qualitätssicherung und -prüfung durch.

Über ein weiteres Tool, die SCRAP-Erfassung, können nichtreparierbare Teile mit hohem Ausschuss ermittelt und die dazugehörigen Daten über eine Schnittstelle ins ERP-System geladen werden. Ein Dashboard stellt die Ergebnisse der Erfassung anschaulich dar und die Ausschusskosten werden live ermittelt. Eine Rückkopplung direkt an die Produktion soll daraufhin herausfinden, welche Stellschrauben optimiert werden können: Wie hoch waren die Ausschusskosten? Woran hapert es? Ist die Lieferantenqualität nicht ausreichend? Mit diesen und weiteren Fragen wird die Ursache analysiert, um die richtigen Massnahmen einzuleiten.

Erfolgreiches Pilotprojekt wird weltweit ausgerollt Fehlererfassung als weiteres Tool Ein weiteres CAQ-Modul der SCIIL AG, das sich bei Adient erfolgreich im Einsatz befindet ist die eVI (elektronische Visual Inspection). Das Tool ermöglicht die schnelle Erfassung von Fehlern bei der Sichtprüfung des Sitzes und läuft auf Tablets und Smartphones. Für die Überprüfung wird in einem ersten Schritt der Barcode des Sitzes über die eingebaute Kamera eingescannt. Das System erkennt daraufhin den Sitztyp, Farbe sowie Materialeigenschaften und zeigt auf dem Bildschirm ein virtuelles Abbild des Sitzes an. Im nächsten Schritt können Auditoren per Fingertipp alle fehlerhaften Stellen auf dem virtuellen Sitz direkt am mobilen Gerät markieren. Daten können vom Server auf das Endgerät geladen werden, sodass die Bearbeitung auch offline, z. B. beim Kunden, möglich ist. Sobald sich das Tablet oder Smartphone wieder im Netzwerk befindet, werden die Daten automatisch auf den Server übertragen. Die digitale Auswertung zeigt alle Fehler für den Sitz einer bestimmten Seriennummer an, dabei stehen verschiedene Darstellungsformen und Bewertungsparameter zur Verfügung: Balkendiagramme, Fehlerstatistiken mit optischen Markierungen am Bild des Sitzes sowie die Sortierung der Fehlerhäufigkeit oder die Menge der produzierten Sitze. Tritt beispielsweise eine Unregelmässigkeit im Stoff oder Leder des Sitzbezuges an der Rückenlehne in grösserer Anzahl auf, wird die Ursache genauer untersucht um die Fehlerhäufigkeit in Zukunft zu verringern. Auf VI Dashboards, also grossen Bildschirmen im Bereich der Arbeitsstationen, können ausgewählte Statistiken visualisiert werden. So haben die Arbeiter die aktuellen Probleme (z. B. die Top-5-Fehler usw.) immer im Blick.

Im Rahmen des Pilotprojekts wurde die eLPA an 30 europäischen Standorten von Adient getestet. Die einjährige Pilotphase war dabei so erfolgreich, dass Adient nun plant, die eLPA bis Ende 2017 auf alle seine 230 Werke weltweit auszurollen. Mithilfe all der vorgestellten CAQ-Lösungen der SCIIL AG konnte Adient sein Qualitätsmanagement deutlich effizienter gestalten und ist insbesondere mit dem eLPA-System Vorreiter der Branche. Die erfolgreiche Pilotphase und das weltweite Roll-out unterstreichen dieses positive Ergebnis. Hervorzuheben sind insbesondere die grossen Zeiteinsparungen von 80 Prozent in der Auditplanung, 90 Prozent beim Auditreporting und 60 Prozent in der Auditdokumentation. Zusätzliche Zeitvorteile durch die eLPA-App wurden in der Durchführung (20 Prozent) und der Corrective-Action-Planung (10 Prozent) erreicht. ■

Über Adient Adient ist ein global führender Anbieter von Automobilsitzen. Mit 75 000 Mitarbeitern in 230 Produktions- und Montagewerken in 33 Ländern weltweit produziert und liefert das Unternehmen Automobilsitze für alle Fahrzeugsegmente sowie für alle grossen Automobilhersteller. Seine Expertise umfasst alle Stufen des automobilen Sitzherstellungsprozesses, von einzelnen Komponenten bis zu kompletten Sitzsystemen. Integrierte, firmeninterne Kompetenzen decken alle Entwicklungsschritte der Produkte von Forschung und Entwicklung über das Design bis zur Konstruktion und Produktion ab. Pro Jahr werden mehr als 25 Millionen Fahrzeuge ausgestattet.


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QUALITÄT SICHERN

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Ressourcen-Management

Optimierte, intelligente Wasserversorgung Wasser ist ein Rohstoff von fundamentaler Bedeutung. So ein Rohstoff müsste mit viel Umsicht und Sorgfalt behandelt werden. Nichtsdestotrotz geht auch viel Wasser etwa durch Rohrbrüche verloren. Hinzu kommt, dass die Infrastrukturen der Versorgungswerke oft veraltet sind. VonRoll setzt nun neue Massstäbe mit dem «Internet des Wassers», mit einem intelligenten Versorgungsnetz.

Copyright vonRoll

Michael Merz

Nicht nur guter Rat, sondern auch gutes Wasser ist teuer. Nicht nur in Sommermonaten wird sauberes Trinkwasser in vielen Gegenden Europas knapp. Die neue Sensibilität rund um die Ressource Wasser spiegelt sich in einer zunehmenden Regulierungsdichte wider, die den Rohstoff schützen soll. Wasserversorgungen sind in erster Linie angesprochen, wenn es um Fragen der nachhaltigen Nutzung von Wasser geht. «Wurden dereinst Qualitätsparameter im Trinkwasser lediglich beim Rohwasser und im Wasserwerk (z. B. nach der Aufbereitung) gemessen, so sind heute die Daten der kompletten Infrastruktur bis zum Hausanschluss von Interesse und Bedeutung», teilt vonRoll in einer

Ein optimiertes Druckmanagement bedeutet, dass der durchschnittliche Druck im Netz bei der digitalen Wasserversorgung deutlich niedriger ist. Hierdurch entstehen auch weniger Lecks.

Pressemitteilung namens «Internet des Wassers» mit. Rohre, Armaturen, Hydranten und Baugusskomponenten, die untereinander verknüpft werden, nutzen Konzerne wie die vonRoll-infratec Gruppe oder auch kleinere Firmen wie die SUMEC AG an vorderster Stelle, wenn es darum geht, Wassermengen und -drücke verbrauchsorientiert zu steuern.

Optimiertes Druckmanagement

Internet des Wassers

Wasserverteilungsnetze sind über viele Jahrzehnte permanenten Belastungen wie Frost, Strassenverkehr, Erdbewegung und Wasserdruck ausgesetzt. Die Folge: Materialermüdung, Risse, Leckagen – und damit Wasserverluste. Der grössere Teil der Verluste entsteht nicht etwa durch grosse Rohrbrüche, sondern durch die Vielzahl kleiner Lecks. Nach Einschätzung von Experten geht rund ein Drittel der verfügbaren Trinkwasser-Ressourcen auf dem Transportweg zum Endverbraucher verloren. Dies führt zu immensen finanziellen Schäden. Der Ansatz, Lecks zu finden und zu beheben, ist meist weder realisierbar noch finanzierbar. Darüber hinaus: Beseitigt man einen Teil der Leckagen, steigt der Druck auf die verbliebenen und vergrössert hier den Verlust. Optimiertes Druckmanagement setzt genau an der anderen Stelle an: Es reguliert quasi durch die Smart-Grid-Technologie den Wasserdruck im Rohrleitungsnetz – und zwar unabhängig von Verbrauchsmengen oder Verbrauchszeiten. (mm)

Wasser ist schwer. Es braucht viel Energie, um Wasser aus dem Boden weiter in das Versorgungsnetz zu pumpen. Die für die Wasserversorgung genutzte Energie macht 3 bis 4,25 Prozent des gesamten Energieverbrauchs weltweit aus. 25 bis 30 Prozent der Betriebskosten entfallen nur für die Wasserzulieferung beziehungsweise -aufbereitung (Quelle: EPA, United States Environmental Protection Agency and ESMAP, Energy Sector Management Assistance Program). Mit den neuen und hochinnovativen «Internet des Wassers»Produkten und -Dienstleistungen bringt vonRoll Hydro-Intelligenz ins Versorgungsnetz. Hierdurch kann beinahe jede Schnittstelle zwischen Quelle und Endverbraucherin für Steuerungen und die Datenerfassung berücksichtigt werden. Durch modernste Sensorik, Datenübermittlungstechnologien und Visualisierungstools liefert der Solothurner Konzern ein Versorgungsnetz von A bis Z. ■ www.vonroll-hydro.ch


KOLUMNE

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Hannes managt

Hannes sucht einen neuen Mitarbeiter Stefan Häseli

Trotz angespannter Zeiten gibt es immer wieder auch personelle Fluktuationen. Der Innendienstleiter ging in Rente, seine Stelle ist bewilligt und wird neu besetzt. Hannes bereitet sich auf die Rekrutierung vor, gehört doch dieser Bereich in seine Abteilung. Dabei wird er als Leiter Produktion im Prozess selbstverständlich von den Kolleginnen und Kollegen der HR-Abteilung unterstützt. Das ist auch gut so.

«Es ist einiges, was die neue Frau, der neue Mann erfüllen muss. » Gleichwohl möchte er als Linienvorgesetzter die Leitplanken setzen. Heute steht ein Abstimmungsmeeting mit den Rekrutierungsverantwortlichen der HR-Abteilung an und er weiss: Je vorbereiteter er dort erscheint, desto mehr werden seine Intentionen übernommen.

Technisches Flair ist in einem Industriebereich Voraussetzung, damit die Person das Kerngeschäft überhaupt versteht. Aber Flair alleine genügt heute nicht mehr. Mindestens drei Semester an einer technischen Uni oder zumindest ein Ingenieur-Nachdiplomlehrgang sollten es zwingend sein. Englisch in Wort und Schrift steht ebenfalls auf der Liste von Hannes. Denn es wird gerade in Asien Wert darauf gelegt, dass Schreiben auch in dieser Sprache fehlerlos daherkommen. Hannes skizziert weiter. Als Leiter einer Abteilung mit 20 Mitarbeitenden kommt ein Kandidat nicht darum herum, mindestens einen abgeschlossenen Leadership-Lehrgang mitzubringen. Eine Führungspersönlichkeit muss er sein. Sozialkompetenz, Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung, hohe Empathie und Durchsetzungsvermögen, Zielorientierung sind hierzu die gängigen Klassiker. Als Hannes seine Stichworte noch kurz durchliest, fällt ihm auf, dass Praxiserfahrung in einem Industriebetrieb und Führungserfahrung noch fehlen. Er ergänzt und sieht, dass es einiges ist, was die neue Frau, der neue Mann erfüllen muss.

Das Alter ist auch entscheidend Das Anforderungsprofil ist mannigfaltig Hannes setzt sich hin und überlegt, wie das Profil ist. Es hat sich ja doch stark verändert in den vergangenen Jahren und er beginnt, stichwortartig in die Tastatur zu hacken. Heute sind Computer-Kenntnisse sämtlicher gängiger Programme wohl Voraussetzung. Das muss man nicht hinschreiben, kann man aber. Kommt dazu, dass nach der Reorganisation in den nächsten Monaten der Innendienst auch für Marketing-Kommunikationsmassnahmen zuständig ist. Also brauchts eine Person mit Abschluss in Marketing-Kommunikation oder ähnlicher Ausbildung. «Diversity»ist im globalen Markt ein Muss und daher liegt es auf der Hand, dass die neue Person mehrjährige Auslandserfahrung mitbringt.

Stefan Häseli regt als ehemaliger Kabarettist und gefragter Infotainer dazu an, wirkungsvolle Kommunikation mit Spass zu erleben. Als Coach und Trainer für Führungs-, Verkaufs- und Kommunikationsthemen begleitet er seit vielen Jahren Führungskräfte in grösseren Organisationseinheiten. «Hannes managt» ist eine Geschichten-Serie mit feinsinniger Satire aus und über die Management-Etagen. www.stefanhaeseli.ch

Nicht zuletzt sollte die Person aber auch in die Altersstruktur des Teams passen. Das Team hat ein Durchschnittsalter von unter 30 Jahren. Deshalb sollte der neue Chef doch auch aus einer jüngeren Generation kommen, um die jungen Menschen von heute zu verstehen. Er tippt noch «Idealalter zwischen 25 – 35» Jahre in die Liste. Das passt. Er ist gespannt auf die ersten Dossiers und die Lohnforderungen. Denn dort hat das Unternehmen aus finanziellen Gründen nicht mehr allzu viel Spielraum. Aber das ist wohl auch für die Kandidaten kein Problem, wenn sie denn endlich ein Unternehmen finden, wo sie ihre vielfältigen Talente und Erfahrungen ausleben können. ■


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AGENDA/VORSCHAU

MQ | 10/2017

Vorträge/Tagungen/Seminare

IMPRESSUM

TÜV-Seminare Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Impact Leadership Program in Lausanne New mega trends, such as demographic and digital shifts in focus at the business school. 19. Oktober 2017 Lausanne www.bsl-lausanne.ch

Zukunftsfähigkeit durch Digitale Transformation Workshop für Unternehmer und Führungskräfte 25. Oktober 2017, Luzern www.swiss-excellence-forum.ch

Excellence Toolbox-Workshop Die wichtigsten Führungsinstrumente der Excellence 31. Oktober 2017, Luzern www.swiss-excllence-forum.ch

Datenschutzgesetz und dessen Umsetzung Themenkurs 2. November 2017, Olten www.infosec.ch

Nachhaltigkeitsbeurteilung von Projekten Instrumente, Methodik und Anwendung in der eigenen Praxis 2.–3. November 2017, Biel www.sanu.ch

Swiss GRC Day 2017 Fachveranstaltung für Governance, Risk und Compliance 7. Nov. 2017, Zürich Flughafen www.swissgrc.com

Gefahrstofftag 2017 Programm wird noch bekannt gegeben 9. November 2017 www.gefahrstofftag.ch

Excellence für Verwaltungsund Stiftungsräte Excellence-Seminar für Verwaltungsräte, Führungskräfte im Top-Management und Entscheider. 10. November 2017, Luzern www.swiss-excllence-forum.ch

Europa Forum Luzern: Die Digitale Revolution Wo steht Europa, was bewegt die Schweiz? 13. November 2017, KKL Luzern www.europaforum.ch

Sicherheit 2017

Nord

Messe mit Fachkongress 14. – 17. November, Messe Zürich www.sicherheit-messe.ch

Die neue DIN EN 9100:2017 – Wichtige Neuerungen und Anforderungen 8. Dezember, Berlin

Swiss Ethics Model-Workshop

Risikomanager (TÜV) – Risiken systematisch identifizieren und präventiv agieren 4. bis 6. Dezember, Frankfurt www.tuev-nord.de

Workshop zur Anwendung und Implementierung des Swiss Ethics Model. 16. November 2017, Luzern www.swiss-excllence-forum.ch

Prozessmanagement/Lean Management Infoabend der SGO Business School über Prozess- und Lean Management. 8. Dezember 2017, Glattbrugg www.sgo.ch

World Web Forum Das «Who’s who» der IT-, Energie-, FinTech- und Kommunikations-Szene. 18. & 19. Januar 2018, Zurich www.worldwebforum.ch

Anlässe im Ausland Weiterbildung per Fernstudium Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitätsmanager TÜV, Qualitätsauditor TÜV Beginn: jederzeit www.fernschule-weber.de

QM-Ausbildung Komplettlehrgänge für Qualitätsmanager Beginn: monatlich www.cqa.de

Rhein 5. Praxisforum Qualität Effekte der Umsetzung der DIN EN ISO 9001:2015 23. November, Köln Qualitätsmanager (TÜV), Modul 2 4. bis 7. Dezember, Köln www.tuv.com

Saar

46. Jahrgang erscheint 10 x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623

Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality Stauffacherstrasse 65/42, 3014 Bern T 031 330 99 00, www.saq.ch Herausgeber SAQ/galledia verlag ag Verlagsleitung: Rehné Herzig Druckauflage 6970 Ex. Verkaufte Auflage 2620 Ex. (wemf-beglaubigt) Redaktion Thomas Berner, lic. phil. I (MA) Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T 058 344 97 37, F 058 344 93 62 thomas.berner@galledia.ch Michael Merz T 058 344 98 64 michael.merz@galledia.ch Produktion galledia ag, CH-9230 Flawil

Risikomanagement im QM 6. und 7. Dezember 2017, Nürnberg Material-Compliance-Beauftragter (TÜV) 11. bis 14. Dezember, Nürnberg www.tuev-saar.de

Schweiz Verlag galledia verlag ag Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich T +41 (0) 58 344 98 98 www.galledia.ch

Thüringen

Product Manager: Rolf Gubelmann

Betrieblicher Datenschutzbeauftragter – Basisseminar 4. bis 6. Dezember, Leipzig

Werbemarkt Kömedia AG Geltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen T +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 info@koemedia.ch, www.kömedia.ch

Betrieblicher Datenschutzbeauftragter – Aufbauseminar inkl. Prüfung zum Geprüften Datenschutzbeauftragten (TÜV®) 7. und 8. Dezember, Leipzig www.tuev-thueringen.de

Abonnenten-Service galledia verlag ag Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T +41 (0) 58 344 95 64 F +41 (0) 58 344 97 83 abo.mq@galledia.ch, www.galledia.ch

Süd

Einzelnummer Jahresabonnement Ausland

CHF 14.30 CHF 128.– CHF 169.–

12th Responsible Supply Chain Summit Europe

Interkulturelles Qualitätsmanagement 4. und 5. Dezember, München

Deutschland, Österreich Verlag TÜV Media GmbH Am Grauen Stein, D-51105 Köln

This sustainability and supply chain conference will bring together CEOs, CPOs, CSOs and 200+ senior executives to discuss how … 17. October 2017, London events.ethicalcorp.com

Praxislösungen für Beauftragte 12. Dezember, Hannover www.tuev-sued.de

Geschäftsführung: Gabriele Landes

A+A Internationale Fachmesse für Arbeitsschutz und -sicherheit 17.–20. Oktober, Düsseldorf www.aplusa.de

SPS IPC Drives Fachmesse für elektrische Automatisierung 28.–30. November 2017, Nürnberg www.mesago.de

WZL-Forum Zertifikatkurs Lean Administration Expert 4. bis 8. Dezember, Aachen Praxis-Workshop SMED – Rüstzeitoptimierung 13. Dezember, Aachen www.wzlforum.rwth-aachen.de

Management-Circle

Werbemarkt Gudrun Karafiol T 0221 806-3536, F -3510 gudrun.karafiol@de.tuv.com Abonnenten-Service Iris Weinmeister T 0221 806-3520, F -3510 iris.weinmeister@de.tuv.com Einzelnummer Jahresabonnement

EUR113.50 EUR 115.–

Die Kündigung des Abonnements ist mit einer Frist von 6 Wochen zum 31. Dezember möglich und schriftlich an den Verlag TÜV Media GmbH zu richten.

Strategisches Produktmarketing 5. und 6. Dezember, Frankfurt/Main

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Der Toyota KATA Kursü 29. Nov. bis 1. Dez., Plettenberg www.managementcircle.de

Weitere Titel der galledia: Organisator, MK Marketing & Kommunikation, IMMOBILIEN Business, SicherheitsForum, Forum Sécurité, Safety-Plus, Moto Sport Schweiz, Moto Sport Suisse, TÖFF, AutoSprintCH, TIR transNews, KMT kommunalTechnik, carrossier, electro revue, Modellflugsport, St. Galler Bauer, Thurgauer Bauer, UmweltPerspektiven


In die Pflicht genommen. Marino Borer, Leiter Qualitätsmanagement, Fracht AG, Basel «Bei Audits treffe ich so manchen Qualitätsleiter, der auch gerne eine derart gute Lösung hätte.»

Wo Fehler schwer ins Geld gehen können, darf es keine geben. Deshalb setzt die weltweit geschätzte Basler Logistik-Spezialistin Fracht AG bei der qualitativen Führung ihrer Speditionspartner auf einen kompromisslosen Assistenten: IQSoft, die Schweizer Nummer Eins unter den elektronischen Qualitätsmanagern.

IQSoft denkt mit, übersieht nichts, vergisst nichts und überzeugt bereits in über 1‘200 InstituIQS AG Untere Brühlstrasse 21 Postfach CH-4800 Zofingen Phone +41 62 745 10 45 Fax +41 62 745 10 55 info@iqs.ch www.iqs.ch

tionen und Unternehmen der ganzen Schweiz. Für ausführliche Infos: www.iqsoft.ch oder +41 62 745 10 45.

www.qualitymaker.ch


Weiterbildungen – Wissen für die Praxis. Lehrgang

Studiengang

Lehrgang

Qualitäts- und Prozessmanager

CAS Integrierte Managementsysteme

Assistent/in Qualitätsmanagement

Prozessorientierte Managementsysteme gestalten und führen

Bedürfnisse unterschiedlicher Anspruchsgruppen im IMS implementieren und vernetzen

Normanforderungen ISO 9001:2015 kennen, verstehen und umsetzen

Start: 18. Oktober 2017

Start: 20. Oktober 2017

Start: 28. November 2017

www.saq-qualicon.ch

SAQ-QUALICON AG

Riggenbachstrasse 8 CH-4600 Olten

T +41 (0)34 448 33 33 F +41 (0)34 448 33 31

info@saq-qualicon.ch www.saq-qualicon.ch


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