MQ Management und Qualität

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Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality | www.saq.ch

06/2018 | CHF 14.30 / € 13,50

Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Sicherheitsdruck: Schweizer Notengeld 06 Standards stärken agile Transformation 09 Gesetzeskonformität im Brandschutz 20 Beschleunigte Digitalisierung 26

Gino Santa Maria – fotolia.com

Schleichende Gefahren bei der Arbeit



INHALT/APROPOS

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Flash Die Zukunft des QMS 04 Michael Merz und Thomas Berner Über die Rolle des Schweizer Notengelds 06 Michael Merz

Business Excellence Standards stärken die agile Transformation 09 Zehra Sirin und Thomas Haas Excellence ist keine Frage der Grösse 12 Gerhard Leu Transparenz ist besser 14 Stefan Geib Der Blick über den Tellerrand lohnt sich 16 Ute Zimmermann

SAQ/SAQ-Qualicon ag Verbandsnachrichten

I–VIII

Risiken managen Viele Richtlinien – ein Ziel: weniger Unfälle 18 Regula Heinzelmann Hohe Anforderungen an die Inspektionsstelle im Brandschutz 20 Marcel Büchner Unfallprävention in Bürobetrieben 22 Thomas Hilfiker Figure libre ou imposée? 23

Gentlemen

Josef Keller hat in seinem Beruf als Elektroingenieur und in seiner langen Tätigkeit in der Maschinenindustrie breite Erfahrung in der Führung von Unternehmungen und Menschen gesammelt. Zugute kamen ihm dabei stets auch das Wissen und die Praxis als Oberstleutnant der Schweizer Armee. Seine eigene Leistung hat er nie in den Vordergrund gestellt. Er ist das pure Gegenteil jener Spezies von Managern, die sich allzu gerne vorlaut, eitel und hochmütig geben. Mit seiner zurückhaltenden und bescheidenen Art hat er, der gescheite und integre Ingenieur, sich Achtung auf allen Stufen erworben. Ob Generaldirektor oder Lehrling, allen ist er mit Respekt und Würde begegnet. Oder anders ausgedrückt, Josef Keller ist ein Gentleman der guten alten Schule. Er hat nicht nur von Qualität gesprochen, er ist das personifizierte Abbild von Qualität an und für sich. Es ist vor allem sein Verdienst, dass sich die Q-Q aus den schwierigen Anfangsjahren zu einer erfolgreichen Unternehmung entwickelt hat; oder anders gesagt, aus dem pubertären Problemkind von damals wurde ein gefreutes, kerngesundes Erwachsenes. Wenn wir Josef in seinen Funktionen in der SAQ verabschieden, tun wir das in grosser Dankbarkeit und mit einem kameradschaftlichen, kollegialen Ausdruck der Wertschätzung und Achtung vor der Leistung seiner Persönlichkeit. Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute im Kreise seiner Familie und Freunde, gute Gesundheit und viel Freude am Leben als aktiver Pensionär.

Integrierte Managementsysteme (IMS) aus der Cloud er­setzen Insellösungen 24 Pius Renggli

Im Zeichen von Industrie 4.0 28 Roman Kuster

Weiteres ... Szene 08 Marketplace 25 Meetingpoint 25 Produktenews 30 Agenda/Impressum 31

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Es gibt sie noch, die Gentlemen der guten alten Schule. Ein Beispiel dafür ist Josef Keller, langjähriges Mitglied des Vorstandes der SAQ und Verwaltungsratspräsident der SAQ Qualicon AG (Q-Q). Ihm wurde an der GV der SAQ die verdiente Ehrenmitgliedschaft verliehen. Zwanzig Jahre lang hat er sein Wissen und Können in den Dienst unserer Organisation gestellt. Daneben war er vierzehn Jahre Verwaltungsratspräsident der SAQ Qualicon AG.

Qualität sichern

Beschleunigte Digitalisierung bei Beschaffung und Vertrieb 26 Christian Iten

03

Ruedi Lustenberger Präsident SAQ


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FLASH

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Rückblick Tag der Schweizer Qualität 2018

Die Zukunft des QMS Der diesjährige «Tag der Schweizer Qualität» drehte sich um Zukunftsperspektiven. Gegen 380 Interessierte warfen am 30. Mai 2018 einen Blick in moderne Arbeits­ organisationen und setzten sich mit Arbeitsprozessen auseinander. Der von der SAQ und der SQS organisierte Kongress im Kursaal Bern sorgte wieder für einige Glanzpunkte.

2018/05): Die Selbstorganisation wird stark betont, Gruppen bestimmen selbst, an wen ­ rapportiert wird. Allerdings ergab ein Selbstversuch an der Hochschule Luzern eher zwiespältige Erfahrungen. «Heute rudern wir etwas zurück», so das Fazit von Meissner. Denn die Komplexität und die Koordinationskosten ­seien hoch. «Unsere Gesellschaft», so Jens Meissner, «erlebt durch alle Ebenen hindurch geforderte Transparenz und partizipative Beteiligungsmöglichkeiten», ebenso, so der Resilienzforscher, gebe es in grösseren Netzwerken und Unternehmen nicht nur günstigere Arbeitsstrukturen, sondern eben auch Silowahrnehmungen und «Risiken, die immer schneller eingekapselt werden».

Quelle: Thomas Berner

Mensch oder Maschine?

Michael Merz und Thomas Berner

Wie, so fragte man sich am Tag der Schweizer Qualität 2018, könnte man mit der Zeit Schritt halten und Arbeitsprozesse optimieren? «Alles ist im Wandel. Prozesse müssen angepasst werden – sicher braucht es auch Perspektiven: Betrachtungen von einem bestehenden Standpunkt aus», eröffnete Peter Bieri, Geschäftsleiter der Swiss Association for Quality (SAQ), den diesjährigen Tag der Schweizer Qualität vor etwa 380 motivierten Qualitätsverantwortlichen.

Neue Arbeitsformen «Eigentlich», so Prof. Dr. Jens O. Meissner, «unterlagen Organisationen schon immer Änderungen, siehe virtuelle Prozesse und Innovationen in den 1980ern», führte der Professor für Organisation und Innovation, Co-Leiter des Masterstudiengangs Risk Management an der

Prof. Dr. Toni Wäfler von der Fachoch­ schule Nordwest­ schweiz beantwortet Nachfragen von Moderatorin Daniela Lager.

Hochschule Luzern HSLU, in Entwicklungen der Kreativitäts- und Resilienzforschung ein. An sich sei die Digitalisierung nichts Neues in der Prozessentwicklung. Allerdings hätten technologische Entwicklungen, siehe 24/7-Präsenz­ zeiten und fortschreitende Prozesse, die Arbeitswelt in den letzten Jahren dermassen umgestülpt, dass neue Erwartungshaltungen und Risiken daraus entstanden seien. Am Beispiel des Trends hin zu agilen Methoden erwähnte Meissner, dass agile Arbeitsweisen den Erfolg um den Faktor fünf steigern könnten. Allerdings gebe es seiner Meinung nach inzwischen zu ­viele agile Methoden; diese würden Organisa­ tionen eher überfordern und zu Stress führen. Um auf veränderte Gegebenheiten ­reagieren zu können, stützen sich webbasierte Unternehmen wie Amazon, Uber oder Spotify gleichwohl nicht mehr auf typische Arbeits­ hierarchien, sondern auf sogenannte Holo­ kratien (siehe auch Management & Qualität

Welche Auswirkungen haben solche Tendenzen und sich verändernde Rollenbilder auf die Menschen? Prof. Dr. Toni Wäfler von der FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz führte im zweiten Tagungsreferat auf konkret in die «Mensch-Technik-Interaktion in der ­digitalisierten Arbeitswelt» ein. Es sprach sowohl von einer Spezialisierung durch neue Technologien als auch von einer Auflösung der organisatorischen Grenzen. Technik werde immer mehr zur Dienstleistung und die «Sharing Economy» wächst. Es würden immer mehr nur noch die Funktionalitäten eingekauft, nicht mehr die Maschinen. Die Konsequenz daraus: In Firmen bewegt sich immer mehr Personal von verschiedenen Arbeitgebern. Dies erfordere neue Ansätze in der Führung, etwa in Form von mehr direkter Kommunikation und ­flacheren Hierarchien. Dass lernfähige Systeme (Stichwort Künstliche Intelligenz) bei monotonen Prozessen oder in hochkritischen Bereichen immense Chancen bieten, befürwortet der Professor. Der «Mensch bleibt Erfahrungsträger», solange er Entscheidungen trifft, Verantwortung übernimmt und Engagement zeigt, so einige Begründungen des FHNW-Dozenten. Wichtig sei es letztendlich, nicht passiv mit digitalen Veränderungsprozessen umzugehen. Toni Wäfler meinte: Der Mensch ­respektive Arbeitnehmende könnte durchaus Perspektiven und Potenzial nutzen, wenn er die Maschine «nicht nur komplementiert», sondern sein Tun begründen und mit anderen Menschen aushandeln könne. Die Zukunft liege im «Human-Machine-Teaming», wobei es der Mensch sei, der die richtigen Fragen stellt und die Antworten richtig interpretiert.


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Qualitätsverantwortliche unter sich Qualität hat die Schweizer Wirtschaft zum Erfolg geführt. Sie ist im Zeichen des Wandels wichtiger als je zuvor. Qualitätsverantwortliche sind deshalb noch mehr gefordert. Tief in die Welt von SQS-Auditoren und KMU-Vertretern führte Beat Häfliger, Geschäftsführer der SAQ-Qualicon AG, mit einer Art «Zukunftswerkstatt». Er nahm die Tagungsgäste mit auf eine Expedition, wo QM-Verantwortliche über ihre Berufsrollen «gestern – heute – morgen» berichteten. Dabei warfen KMU- und Unternehmensvertreter das Licht auf ihre persönlichen Herausforderungen, Wendepunkte sowie auf konkrete Implementierungen von ­Managementmodellen. So führte Ulrike Sollmann, Leiterin Qualitätsmanagement, ins Corporate und Compliance Management der Hirslanden AG ein. Michael Baumgartner, Head of Quality, berichtete über die weltweit angeglichenen, modulartigen Warehouse & Distribution Solutions der Swisslog AG. Marco Schöpf, Leiter Qualitätsmanagement, PostMail, berichtete darüber, dass jeder und jede Angestellte

Höchstleistungen

ven, aber auch individuelle Entwicklungsperspektiven, wie sie noch vor einigen Jahren kaum vorstellbar waren. Am Tag der Schweizer Qualität erhielt man dazu ein ausgewogenes Spek­ trum an Einsichten in Chancen und Gefahren. Um symbolische Werte ging es im Vortragsujet «Veränderung durch Gestaltung – Neue Banknoten für die Schweiz», wobei die Grafikerin Manuela Pfrunder über ihre über 13-jährige Tätigkeit für die Schweizer Notenbank und über ihre akribische Neugestaltung der 10. Noten­ serie referierte (siehe Artikel auf der Folgeseite). Viel Courage und Wille zeigten auch weitere Tagungsreferenten wie Frederike Asael, Co-Founder Community Host des Impact Hubs, Bern, und sicher auch Chrigel Maurer, der mehrfache Weltmeister im Gleitschirmfliegen. Schliesslich zeigte der «Tag der Schweizer Qualität» einmal mehr, dass Höchstleis­ tungen jeglicher Art meistens viel Sachkenntnis und Vorbereitungszeit und deshalb umso mehr Geduld und Engagement fordern.

Die Entwicklung durch die Digitalisierung und Globalisierung öffnet laufend neue Perspekti-

Weitere Informationen: www.tsq.swiss

der Post CH AG geschult wurde, Prozesse zu verbessern – dies mit der aus Japan stammenden Kaizen-Methode. Die Tagungsteilnehmenden konnten auch ihre Erfahrungen und Ansichten in einem Voting-System einbringen. Daraus wurde ersichtlich, dass man vor allem als Generalist zum Qualitätsmanager wird, eine grosse Zufriedenheit bei der Tätigkeit vorherrscht und dass man sich häufig in der Rolle eines «Helfers in der Not», eines «Querdenkers» oder einer «­eierlegenden Wollmilchsau» wiederfindet. Ferner war das Publikum mehrheitlich der Meinung, dass auch in Zukunft das Qualitätsmanagement nicht durch Roboter durchgeführt wird und dass Methoden wie Audits, KVP-Moderation, Lean Management oder ­Risikoanalysen wie FMEA nach wie vor die ­gebräuchlichsten sind. Und bei aller Kreativität und Flexibilität gehe es weiterhin nicht ohne Standards.

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Sicherheitsdruck

Über die Rolle des Schweizer Notengelds Die Schweizer Notenbank SNB brauchte über zwölf Jahre, um die neunte Notenserie zwischen Sicherheitsdruckerei, Notenschaltern und Automaten in die Wege zu leiten. Ebenso komplex war es für die zuständige Grafikerin, Manuela Pfrunder, mit der Schweizer Notenbank zu definieren, welche Details und Symbole schliesslich auf der neuen Notenserie Platz finden sollten. Michael Merz

An sich sollten die neuen Noten 2015 verbreitet werden. Es brauchte jedoch eine ganze Weile für die Herstellung und Streuung der neuen Serie. Die Firma Orell Füssli Sicherheitsdruck AG liess sich zeitweise durch «Probleme» mit Lieferanten entschuldigen. Seit einiger Zeit kursieren nun farbenfrohe 50er-, 20er- und 10er-Noten. Die neunte Serie soll nicht nur «blütensicher» sein, sie vermittelt die «Schweiz» als gut organisiertes, facettenreiches Land. Die Produktion einer neuen Bank­ notenserie soll «jeweils stets moderner wirken als diejenige, die ersetzt wird. Gleichzeitig wird jedoch erwartet, dass sich die Gestaltung neuer Banknoten an althergebrachten und eben nicht-modernen Traditionen und Konventionen orientiert», beschreibt Manuela Pfrunder einen Wesenszug ihres langjährigen Projekts. 13 Jahre lang arbeitete die Designerin Manuela Pfrunder an der ganzen Produktion, bis die Schweizer Banknoten den letzten Schliff erhielten. Am Tag der Schweizer Qualität referierte sie über Redesign von Notengeld und gegebene Richtlinien, die einen fortschrittlichen Sicherheitsdruck erfordern.

Eidgenössische Tugenden Einmal von logistischen und sicherheitsspezifischen Punkten abgesehen, war es schon schwierig, eine neutrale und dennoch eindeutige Serie zu konzipieren. Manuela Pfrunder überzeugte die SNB mit ihren De-

signs; doch stand sie vor einem inhaltlichen Paradoxon, was die Forderungen der Notenbank anging:

«Nachbildungen von Passagen sollen unmöglich sein. » «Jede Note muss reproduziert, generell in hohen Auflagen produziert werden können. Andererseits soll die Herstellung so schwierig sein, dass Nachbildungen von Passagen beinahe unmöglich sind», gibt Manuela Pfrunder Einblicke in ihre Arbeit. Trotzdem stellte sich die junge Luzernerin mit 26 Jahren der Herausforderung, «etwas Neues zu

machen – ohne etwas Neues zu machen», wie die SNB-Leitung sie 2005 bei der Ansicht ihrer ersten Entwürfe briefte. Allerdings, «Gestaltung ist ein Prozess», führte sie am Tag der Schweizer Qualität 2018 in ihre Arbeit ein. Bis der Bankrat der Schweizerischen Nationalbank sie mit der Weiterentwicklung ihrer Entwürfe unter kapriziösen Bedingungen beauftragte, verstrich noch viel Zeit. Vom Ideenwettbewerb für eine Banknotenserie zum Thema «weltoffene Schweiz», bei dem Manuela Pfrunder am 23. November 2005 zuerst mit dem 2. Preis ausgezeichnet wurde, bis zum Entscheid, Pfrunders besonders geeignete, eher kartografische Symbolik zu berücksichtigen, dauerte es noch weitere Monate. Erst ab Februar 2007 erhielt die Desi­ gnerin und ein dreiköpfiges Grafik- und Texter-Team den endgültigen Auftrag, sich der Konzipierung der neunten Notenserie widmen zu können

Keine Persönlichkeiten Wie es scheint, ist besonders eidgenössisches Papier geduldig. Allerdings, die SNB geht davon aus, dass spätestens eine Note, die sonst auch Heiss-Wasch-Programmen standhält, nach 15 Jahren aus dem Verkehr gezogen werden muss. Je nach dem dient eine Note nur drei Jahre (siehe auch Box unten). Die gegenwärtige Notenmixtur – wie sollte es denn auch anders sein – kennen nur drei Personen. Deshalb erhalten auch noch so investigative Köpfe keine weiteren Angaben darüber, welche Sicherheits-Elemente und -Details eigens für die Schweizer Scheine

Die Ökobilanz von Schweizer Banknoten Die SNB hat 2016 über 180 Millionen Noten – etwa 180 Tonnen Papier – ersetzt*. Die Zahl der aktuell zirkulierenden Schweizer Banknoten wird auf 425,9 Millionen Noten hochgeschätzt. Selbstverständlich, ganz nach helvetischer Manier, finden zerfledderte Noten ein geregeltes Ende. Der in die Sortierautomaten integrierte Schredder teilt die abgenutzten Scheine in klitzekleine Schnipsel, sodass Puzzlespiele mit möglichen Kleinstteilchen verunmöglicht werden. Dieses spezielle Altpapier kommt daraufhin nur noch ins Feuer von Verbrennungsanlagen. «Schweizer Banknoten», das steht zumindest in der Produktökobilanz der SNB, «haben etwa den gleichen Brennwert wie gewöhnliches Papier.» Bei

einem Pro-Kopf-Jahresverbrauch von 93,4 Banknoten (Erhebung aus dem Jahr 2000!) geht man von 1,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten aus. Dies entspricht einem Treibhauseffekt einer Verfeuerung von quasi 650 000 Liter Heizöl «extra leicht» – respektive dem jährlichen Heizölverbrauch von etwa 200 Schweizer Einfamilienhäusern. (Quelle: Umwelt Perspektiven 2017/06)

Fussnote * Die Schweizerische Notenbank SNB setzt jährlich (siehe SNB «Geschäftsbericht/Rechenschaftsbericht 2016») etwa einen Drittel ihrer Aufwände für den Banknotenumlauf frei.


Globale Themen «Zeit, Licht, Wind, Wasser, Materie und Sprache – diese Protagonisten stellen allesamt grosse Themen dar, die sich nicht allein auf die Schweiz beschränken, sondern die ganze Welt umspannen», erläutert Manuela Pfrunder ein Konzept hinter den Schweizer Banknoten. Schliesslich sollte diese Idee mittels eines symbolischen Elements wie dem schimmernden Globus Note um Note in die Welt hinausgetragen werden. Die Papierbögen, die jeweils an die Orell Füssli Sicherheitsdruck AG geliefert werden, erhalten erst in der Sicherheitsdruckerei das Antlitz einer eidgenössisch-strukturierten Note. Zuerst verarbeitet werden in der seit 2017 der SNB zugehörigen Firma LandQart Baumwollelemente. LandQart produziert mitunter Spezialpapiere für Pässe. Die Baumwollteilchen vermischt man mit weiteren Füll- und Farbstoffen und einem Leim. Darauf hin werden Wasserzeichen und Faden und das «dreischichtige

«Es [das Licht] ist auf einer ewigen Reise. […] Und wird seine Reise auf eine weisse Leinwand gelenkt, so entsteht da, wo zuvor noch nichts war, die Illusion einer zweiten Welt», kommentiert Manuela Pfrunder die Schweizer Notensymbolik, wie etwa hier ein Ausschnitt der 20er-Note mit der Leinwand des Film-Festivals Locarno. (Copyright SNB)

Banknotensubstrat» (Sicherheitsmerkmale) in die Note eingefügt. Die verwendeten Spezialfarben und -lacke in den Noten müssen gegen Strahlen und Säuren resistent sein. Daher waren sowohl die sicherheitstechnische als auch die gestalterische Seite bei der neuen Notenserie bedeutend. Letztlich werden aus Ressourcen wie Baumwollresten, den sogenannten Kämmlingen, sowie aus typografischen Zeichen hochbegehrte Noten.

«Somit ist Zeit Geld geworden» Eigentlich liegt der Wert jeder Note in den Augen des Notenzahlers. Gleichwohl zeigen die Schweizer Noten eindeutige Charakteristika. Pfrunder schwebte bei den Notenenwürfen das Konzept einer «Welt als Bühne» (siehe z.   B. 20er-Noten-Ausschnitt oben) vor. Beispielsweise ist auf der 10er-Note eine Zeitzonenkarte, welche die Zeit in einen globalen Kontext rückt, und auf der 50er-Note werden gar weltweite Windverhältnisse veranschaulicht. Auf jeder Notenvorderseite schwebt eine Weltkugel. Sie entspricht nicht nur einer kartografischen Darstellung, sondern dient weiteren Notentests. Kippt man nämlich eine Note von links nach rechts, ist ein schimmernder Schweif darüber zu sehen (eines von acht Sicherheitsmerkmalen der neunten Serie). So rückte die Designerin einige symbolische Elemente in einen globalen Kontext, um nicht nur Rückschlüsse auf die Schweizer Geschichte zu schlies­sen. Zum Thema Zeit bei der 10er-Note gerät die Designerin leicht ins Schmunzeln: «Zeit ist Geld. Dadurch, dass wir die Zeit bildlich auf der 10er-Note zum Thema machten, ist Zeit nun wirklich Geld geworden.»

Wenngleich die Relevanz von Geld in allen Industrieländern abnimmt, bleiben Schweizer Banknoten renommierte Zahlungsund Wertmittel. Sie zeigen im internationalen Vergleich einen hohen Umlauf, obgleich Faktoren wie Teuerungen sowie gesamtwirtschaftliche Entwicklungen (Schweizer Franken als Wertanlage, geringere Kassenhaltungskosten, alternative Investments und Cryptowährungen etc.) mitspielen. Trotz der Nutzung von Kreditgeld oder Bezahl-Apps möchten Herr und Frau Tout-lemonde nicht ohne Bargeld auskommen. Welchen Wert sieht eigentlich Manuela Pfrunder, seit 2007 Unternehmerin, in den von ihr geprägten Noten? «Ob nun viele Noten in Umlauf sind oder nicht: Persönlich gesehen, bietet mir Bargeld Unabhängigkeit und Freiheit. Neuere Zahlungsmittel sind immer auch an Strom und weitere technische Eigenheiten gebunden. Eine Banknote halte ich in meinen blossen Händen.» ■

Bild: SAQ

kombiniert wurden. Pfrunders Arbeitsgruppe setzte sich jedoch mit diversen Anwendungsmöglichkeiten, so auch mit den Sicherheitsmerkmalen der Banknoten «in ihrer ganzen Vielfalt und Breite», auseinander. Die Designerin offenbart im Interview mit Management & Qualität: «Wir nutzten zum Beispiel den Hintergrund gleichsam als Anleitung, wie ein Sicherheitsmerkmal zu lesen ist.» Vordergründig sei es quintessenziell, dass die Notenstruktur nicht einfach von einem Geldfälscher von einer Stelle zur anderen kopiert werden könne. «Daher weist der Hintergrund an jeder Stelle eine andere Strichzeichnung in einem Mikrokosmos auf», wie die Designerin ein Notencharakteristikum beinahe schon philosophisch beschreibt. «Solche Details haben wir auf die gesamte Notenfläche eingeflochten», erklärt sie. Darüber hinaus lässt sich die Echtheit einer jeden Note durch entsprechende Effekte überprüfen. Auch andere schwieriger scheinende Grundvoraussetzungen beherrschten ihre identitätsstiftende Arbeit. «Nicht Personen, sondern Werke aus der Schweiz waren gesucht.» Die SNB begründet dies damit, dass Personen immer mit einem Rückblick in die Vergangenheit verbunden seien. Stattdessen wollte die SNB ein zukunftsorientiertes Bild der Schweiz als Ganzes vermitteln.

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Copyright: Manuela Pfrunder

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Manuela Pfrunder, spezialisiert auf Securityund Informationsdesign, am Tag der Schweizer Qualität 2018.


SZENE

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Bild: zVg.

Neuer EFQM Ambassador für die Schweiz

René Feldmann ist Botschafter des EFQM-­ Modells und der Business Excellence Philosophie. Die EFQM hat im April René Feldmann offiziell als zweiten Ambassador für die Schweiz ­ernannt. Feldmann ist ein Kenner des EFQMModells und der Business-Excellence-Philosophie. Er führt seit 2000 in Anlehnung an das EFQM-Modell Beratungen, Trainings und

­ ssessments durch. Diverse Organisationen aus A den Bereichen Finanzdienstleistung, Industrie, Bildung, Bund und Gesundheitswesen haben schon von seinem Fachwissen und seiner Erfahrung bei der Erreichung der Ziele auf den Stufen der Excellence (C2E, R4E und ESPRIX) profitieren können. Kernthemen von René Feldmann sind Business-Process-Management, kontinuierliche Verbesserungssysteme und Change-Management. Als Co-Autor des «Workbook Business Excellence» hat er jungen Studenten den Zugang zum EFQM-Modell für ­Excellence ermöglicht. Mit dem «Quick-Assessment Digitalisierung» zeigt er Firmen die Stärken und Verbesserungspotenziale in der Digitalen Transformation nach dem EFQM-Modell auf. Mit dem neuen Seminar «Change Agent Digitalisierung» bildet er einen Kompetenzaufbau für erfolgreiche Optimierungsprojekte. Kontakt: rene.feldmann@bexwell.ch www.bexwell.ch

Stabwechsel an der RWTH Aachen University

Die Empa entwickelte eine Umweltzertifi­ zierung auf dem Berner Joch. Im Rahmen der europäischen Forschungs­ infrastruktur «Integrated Carbon Observation System» (ICOS) ist die Forschungsstation auf dem Jungfraujoch nun offiziell zertifiziert. ICOS liefert Daten zum besseren Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs und dessen Beeinflussung durch mensch­ liche Aktivitäten. Dahinter steht ein Messnetz von Stationen, die strenge Qualitäts­kriterien erfüllen müssen. Die Empa unterstützt ICOS Schweiz. «Obwohl wir schon viele Jahre Treibhausgasmessungen auf dem Jungfraujoch machen, gelang es uns dank ICOS, die Qualität unserer Daten nochmals zu ­verbessern», äussert sich der Empa-Forscher Martin Steinbacher zur Umweltzertifi­zierung.

www.icos-ri.eu

Bild: zVg.

Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke hat die Leitung des Lehrstuhls für Technologie der Fertigungsverfahren am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University per 1. Juni 2018 an Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs abgegeben. Bergs ist jetzt Mitglied des Direktoriums am Werkzeugmaschinenlabor WZL der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule RWTH Aachen. Zuvor studierte er Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Konstruktionstechnik. Im Jahr 2000 wurde er Leiter der Gruppe Lasertechnik und Geschäftsfeldleiter des «Aachener Werkzeug- und Formenbau». Seit Anfang 2001 ist er geschäftsführender Oberingenieur des Fraunwww.rwth-aachen.de hofer IPT.

Zertifizierte Messung auf Jungfraujoch

Bild: Pixabay

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Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs ist seit dem 1. Juni 2018 Universitätsprofessor am Lehrstuhl für Technologie der Fertigungsverfahren an der RWTH Aachen.

Strategische Synergien zwischen S-GE und International SOS International aktive Schweizer Unternehmen profitieren ab sofort von einer strategischen Partnerschaft von Switzerland Global Enterprise (S-GE) und International SOS. S-GE unterstützt im Auftrag des Bundes (Staatssekretariat für Wirtschaft SECO) Schweizer Exporteure. International SOS ist der weltweit führende Anbieter für Gesundheitsversorgung, medizinische Beratung und Reisesicherheit. Die Partnerschaft ermöglicht S-GE und International SOS Synergien bei der Unterstützung von Schweizer Unternehmen, zum Beispiel bei der Vermittlung von Wissen über Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen in Märkten in aller Welt und bei der optimalen Vorbereitung von Reisen von Mitarbeitenden. www.internationalsos.com

20. Gefahrguttag Schweiz Das Swiss Safety Center und die GeFaSuisse organisierten am 13. Juni den 20. Gefahrguttag Schweiz. Am EuroAirport in Basel wurde ein praxisorientiertes Programm geboten. Plenarvorträge und individuell auswählbare Module zogen das Fachpublikum aus den Bereichen Verbände, Wirtschaft, aber auch Behörden und Transportverantwortliche in den Bann. Einzelne Themen wie «Änderungen/Neuerungen im SDR/ADR/ RID», «Gefahrgut per Luftpost» oder «Cargo Patrol – Aufspüren von nicht deklariertem Gefahrgut» richteten sich abermals an den Schweizer Gefahrengut-Fachkreis. Mehr zur Revision von diversen GefahrstoffVerordnungen finden Sie unter: www.gefahrguttag.ch


BUSINESS EXCELLENCE

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Qualitätsmanagement im Zeitalter der Agilität, Teil 1

Standards stärken die agile Transformation

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–– Latency: Aufrechterhaltung von grundlegenden Strukturen und Werten Betrachtet man die Bestrebungen hinter diesem Modell, ist leicht zu erkennen, dass Qualitätsmanagement-Prinzipien und Methoden auf einem ähnlichen Fundament aufbauen. Doch bereits hier beginnen auch die ersten Inkonsequenzen, was die Anwendung in der Praxis betrifft. Bevor diese Themen unter Kapitel «Verändertes Führungsverständnis/Wertorientierung» vertieft durchleuchtet werden, ist es wichtig, zu verstehen, was Digitalisierung bedeutet, warum sie Auswirkungen auf Managementsysteme hat und womit es verwechselt wird.

Die rasante Entwicklung in der Informatik ist Treiber des zunehmend beschleunigten Wandels der Gesellschaft, der Märkte, der globalen Wirtschaftsordnung. Unsere Empirische Prozesse und Agilität Arbeitswelt ist VUCA geworden. VUCA steht für Volatilität (Volatility), Ungewissheit In der Produktion sind die Ansätze von Lean (Uncertainty), Komplexität (Complexity) und Mehrdeutigkeit (Ambiguity). Um als zur Reduktion von Durchlaufzeiten oder geUnternehmen bestehen zu können, müssen Organisationen, ihre Unternehmenskulbundenem Kapital in Lagern seit Langem als turen und Führung sich der Arbeitswelt 4.0 stellen. In einer mehrteiligen Artikelserie Mittel zur Steigerung der Agilität bekannt, gehen die Autoren der Frage nach, wie Qualitätsmanagement im Zeitalter der verstanden und im Einsatz. Die Bewegung der agilen Software-Entwicklung aus den 90erAgilität aussehen könnte. Zehra Sirin und Thomas Haas

Die Konsequenzen der VUCA-Welt sind weiter steigende Dynamik und Komplexität in Unternehmen. Eine Rahmenbedingung, die einschätzen lässt, dass künftige Managementsysteme die Organisationen zum Überleben in komplexem Umfeld auch in dieser Hinsicht befähigen werden müssen. Dies zieht selbstredend mit sich, dass neue Vorgehensweisen und Methoden herangezogen werden müssen. Eine Form, diesen Herausforderungen der VUCA-Welt und dem Megatrend Digitalisierung zu begegnen, bieten agile Denk- und Handlungsweisen. Zeit also, Agilität im Kontext des Qualitätsmanagements zu verstehen und sich mit der Frage über die Zukunft und Auswirkungen auseinanderzusetzen.

Das Modell «AGIL» aus der Systemtheorie, welches bereits in den 1950ern durch den Soziologen Talcott Parsons entstand, setzt sich aus vier nachstehenden Fähigkeiten einer Organisation zusammen und wird heute mit Attributen wie flexibel, aktiv, anpassungsfähig und mit Initiative auf Wandel gleichgestellt. –– Adaption: Anpassung an Veränderungen –– Goal Attainment: Ziele definieren und verfolgen –– Integration: Zusammenhalt herstellen und absichern

Thomas Haas f ührt Organisationen durch die digitale Transformation. Als Berater, Trainer und Coach unterstützt er StrategieEntwicklung und -Umsetzung. Dabei kombiniert er bewährte agile Frameworks wie Lean Startup, Scrum, Kanban und Lean. www.agilist.ch

Agile Methoden: vereinbar mit Standards, oder nicht?

Bild: relif - fotolia.com

Zehra Sirin b ringt Agilität in Integrierte Managementsysteme. Als Unternehmungsberaterin, Trainerin und Autorin setzt sie ihre langjährigen Erfahrungen in praxisbezogene, mehrwertorientierte Beratung um. Sie ist Geschäftsführerin der Size Consens AG. www.size-consens.ch

Jahren hat eine neue Begeisterung für die Gestaltung von empirischen Prozessen hervorgerufen. Empirische1 oder eben nicht-deterministische2 Prozesse zeichnen sich durch offenen Resultatausgang aus. Kreative Prozesse oder Entwicklungsprozesse sind typische Vertreter empirischer Prozesse. Im Qualitätsmanagement ist der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ein gutes Beispiel für einen empirischen Prozess. Resultat-offener Ausgang heisst, dass für eine bestimmte Absicht das Resultat – die Lösung nicht vorhersehbar ist. Eine Werbeagentur kann verlässlich einen neuen Markenauftritt entwickeln. Das konkrete Resultat, das dabei entsteht - die


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konkrete Marke –, ist jedoch nicht vorhersehbar. Auch ergibt der gleiche Kreativprozess bei jeder Ausführung ein potenziell anderes Resultat. Im Gegensatz dazu sind die Resultate eines deterministischen Prozesses wie zum Beispiel ein Produktionsvorgang identisch oder zumindest vorhersehbar. Qualitätsmanagement setzt unter anderem auf Kontrolle der Erstellungsprozesse, um die Qualität der Resultate, der erstellten Produkte, sicherzustellen. Liegt der Erstellung ein empirischer Prozess, zum Beispiel ein kreativer Prozess, zugrunde, kann die Qualität der Resultate nicht durch Kontrolle der Prozessausführung alleine sichergestellt werden. Die Beschreibung und bewusste Gestaltung empirischer Prozesse reicht weiter zurück als die 90er-Jahre. Design Thinking – ein empirischer Prozess zur Produktentwicklung – zum

«Ein Merkmal agiler Methoden ist fachübergreifendes Arbeiten in selbstorganisierten Teams.

»

Beispiel wurde vor über fünfzig Jahren entwickelt und beschrieben. Ein typisches Merkmal empirischer Prozesse ist das schrittweise oder iterative Vorgehen analog dem stetigen Durchlaufen des KVP-Prozesses. Im Vergleich zu etablierten, empirischen Prozessen zeichnen sich die neun agilen Prozesse durch eine hohe Kadenz dieser Iterationen aus. Von Iterationen im 15-Minuten-Takt in Lean Startup hinzu ein oder zwei Wochen in Scrum in der SoftwareEntwicklung. Ernsthaft betriebenes Qualitätsmanagement muss eine solche hohe Kadenz von Iterationen absorbieren können. Ein weiteres typisches Merkmal der agilen Methoden ist fachübergreifendes Arbeiten in selbstorganisierten Teams. Dies basiert auf der Überzeugung, dass die kollektive Intelligenz im Team jeder Einzelleistung von Experten überlegen ist. Selbstorganisierte Teams brauchen eine andere Form von Führung. So geht die Einführung agiler Methoden mit einer Verlagerung von Management hin zu Leadership einher und versteht sich ganz im Sinne des ISO-Modells mit Führung als zentrale Drehscheibe. Eine agile Transformation schliesslich ist die aktive, Neu- und Umgestaltung einer Organisation auf agile Arbeitsweisen. Mit der Transformation einher geht ein Wandel des entsprechenden Führungsverständnisses.

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Strategie und gemeinsame Grundlagen Um ein Managementsystem auszurichten, setzt das Qualitätsmanagement ein hohes Mass an Effektivität voraus. Effektivität beginnt mit der Frage, welche zukunftsträchtigen Unternehmungsziele das Unternehmen nachhaltig zum Erfolg führen und der Handlungsbedarf, der daraus werden soll. Diese werden aus den Geschäftsprozessen und strategischen Projekten abgeleitet und im Tagesgeschäft verfolgt. Gemeinsame, handlungsleitende Planken stellen dabei die strategischen Grundlagen wie Vision, Mission und Leitbild dar. Für die Entwicklung einer Strategie zählt also das Wahrscheinliche, das, was aller Voraussicht nach, und zwischen allen möglichen Szenarien, ambitiös und trotzdem realisierbar ist. Die Gegenwart verläuft jedoch nicht in einer geraden Linie weiter in die Zukunft. Auch Finanzkennzahlen alleine blicken nicht nach vorn; erst die intelligente Verbindung von harten mit den weichen Faktoren – zum Beispiel Lernkraft einer Organisation etc. –, ermöglicht eine starke Prognosekraft sowie die Entwicklung einer robusten Unternehmensstrategie. Bleiben wir zunächst beim Strategieentwicklungsprozess, wodurch Unternehmungsziele entstehen. In der Strategiearbeit geht es in erster Linie darum, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen darüber, wo und wie man gegenüber dem Wettbewerb langfristig erfolgreich agieren und bestehen kann. Dies setzt ein Verständnis über sich ändernde Markterfordernisse wie Digitalisierung (Kapitel 4.1, Verstehen der Organisation und ihres Kontextes) voraus. Die Arbeit erfolgt schrittweise mit manueller Analyse- und Planungsarbeit und wird danach im Managementsystem weitestgehend mit starren Methoden erarbeitet und implementiert. In agilen Vorgehensweisen wird das Verständnis für Kontext/Trends und Erkenntnisse aus vorangegangenen Iterationen deutlich stärker beachtet. Der Unterschied liegt demnach darin, dass agile Ansätze die Anwendung der Methodik lösungsneutraler und den Fortschritt in sich erst möglich machen. Sie beruhen auf einfachen, leichtgewichtigen Methoden, die im Gegensatz zu den schwergewichtigen Strategieentwicklungsprozessen (mit Instrumenten wie der Strategy Map) ebenfalls ein klares Fernziel (Vision) in kleinen Schritten iterativ umsetzen. Das bedeutet, ein quantifiziertes Fern-

ziel erlaubt einzelnen Teams, Teile der Strategie autonom und selbstorganisiert zu verfolgen. Die so erzielte Skalierung über die Organisation kann die kollektive Intelligenz aller aktivieren und Schwarm-Intelligenz zunutze machen. Das klingt für manche Unternehmungsführung bereits so, als wenn die gesamte Entwicklungsarbeit mit der jüngeren Herangehensweise chaotisch verläuft. Es kann als eine Denk- und Vorgehensweise ge-

«Mut alleine genügt nicht. » deutet werden, die bisher als «Verzögerung durch Abweichungen» verstanden wurde. Doch in der schrittweisen Herangehensweise mit Rückkoppelung – in der agilen Welt als Iteration bezeichnet – wird der Erfolg versprochen. Statt mit starren Prozessen auf Kurs zu fahren, arbeitet man lediglich bis auf Sichtweite und mit den bereits bis dahin gesammelten Erkenntnissen. Es geht darum, mit den richtigen Leuten zur richtigen Zeit zu sprechen und in kleinen Schritten nach dem Richtigen (Effektivität) zu schöpfen. Die kleinen Schritte mit den Feedback- und Lernschlaufen und den damit verbundenen (kurzen) Irrwegen mögen im Vergleich zu einem linear abgearbeiteten Plan als aufwendiger und dadurch kostspieliger wirken. Doch frühzeitig zu akzeptieren, wenn etwas nicht

«Agile Vorgehensweisen richten sich nach dem zu erfüllenden Zweck.» funktioniert, bedeutet auch, Ressourcen für die richtigen und wichtigen Projekte zu gewinnen. Iteration hilft also, kontinuierlich die richtigen Dinge richtig zu tun – analog dem KVP-Gedanken aus dem Qualitätsmanagement.

Scoping Ein weiterer Vorteil aus agilen Vorgehensweisen ist das Scoping. Anders als die ISO 9001:2015, das nicht mit der Bezeichnung von Branchenzuordnungen (EAC-Branchenschlüssel, Ausmass/Bereich eines gegebenen Audits) bei der Zertifizierung zu verwechseln ist, versteht man in agilen Projektteams unter Scoping die Fähigkeit, die Aufgabe als geziel-


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tes Lernen in kleinen Schritten zu verstehen. Ziel ist, ein gemeinsames und präzises Verständnis über das eigentliche Problem zu erhalten, um dann die Zielsetzung (für Produkte oder Dienstleistungen) möglichst korrekt zu formulieren und anzustreben. Und wie auch das dritte Qualitätsmanagement-Prinzip die «Einbeziehung von Beteiligten» fordert, verspricht man sich mit der sogenannten Co-creation bessere Produkte und Lösungen. Dabei werden ebenfalls Anspruchsgruppen, potenzielle Nutzer, Partner oder weitere Befähiger/Betroffene in den Entstehungsprozess von der Minute null an involviert. Um schnell ein Gefühl für die Güte und Belastbarkeit einer Idee zu bekommen und Ergebnisse in kürzester Zeit greifbar zu machen, werden nutzenstiftende Prototypen erstellt. Dabei wird eine erste Version der Leistungserbringung vorgestellt, anschlies­send sofort hinterfragt und auf Basis des Feedbacks weiterentwickelt und verbessert, bis ein gewünschtes Ergebnis erreicht ist. Was anfänglich unverfänglich klingt, erfordert aufgrund der vorausgesetzten Geschwindigkeit, Komplexität und Ergebnisoffenheit einen besonders systematischen und ernsthaften Prozess. Sie spielen sozusagen ihre Stärke zu herkömmlichen Vorgehensweisen dort aus, wo aufgrund von Unsicherheiten oder Unbekanntem ein Plan nicht erstellt oder mit zu vielen Risiken behaftet ist. Und wie im noch folgenden Kapitel «Kultur» erläutert, sind Treiber für agile Vorgehensweisen Softfaktoren, die mit bisherigen Methoden weniger integriert Anwendung fanden. Es bedeutet ein gewisses Mass an Mut in der Führungsstufe, Erzieltes sowie den Change immer wieder kritisch zu hinterfragen, einen Schritt zurückzugehen, um mit den gesammelten Erkenntnissen erst weiterzukommen. Und auch Mut alleine genügt nicht, wenn das dafür notwendige Mindset und die Kultur im Unternehmen durch die Führung nicht geschaffen werden. Ganz im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung sowie der Normanforderung ist es dann auch wichtig, diese neueren Strategieziele im Managementreview-Bericht aufzunehmen und in höheren Zyklen als nur einmal (oder kurz vor Zertifizierungsaudits) auf ihre Wirksamkeit und Erfüllungsgrad zu reviewen bzw. Korrekturmassnahmen einzuleiten.

dieses Vorgehen wird auch das Kapitel 8.2.3, Bewertung der Anforderungen in Bezug auf die Produkte und Dienstleistungen, den endgültigen Nachweis für die Vereinbarkeit von Agilität und ISO 9001:2015 zum Ausdruck bringen. In diesem Kapitel wird gefordert, dass die Organisation nicht nur sicherstellen muss, dass sie die Fähigkeit besitzt, Anforderungen an die angebotenen Produkte und Dienstleistungen zu erfüllen. Darüber hinaus müssen Produkte und Dienstleistungen, bevor sie angeboten werden, diverse Punkte erfüllen, wovon einer von Kunden genannte festgelegte Anforderungen sowie von Kunden nicht genannte Anforderungen, die aber soweit bekannt für den Gebrauch notwendig und vorteilhaft sind. ■ Teil 2 folgt in der nächsten Ausgabe.

Fussnoten 1 empirisch (von griech. empireia = Erfahrung) bedeutet auf Erfahrungen basierend, wissenschaftlich belegt, in der Praxis bewährt. 2 deterministisch (von lat. determinare = festlegen, begrenzen) bedeutet hier «Vorbedingungen eindeutig festgelegt.

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Empirische Prozesse und Vereinbarkeit mit der Norm Bewertet man diese Vorgehensweisen mit der Vereinbarkeit von Qualitätsmanagement, ist zu erkennen, dass das Vorgehen prinzipiell dem klassischen Verständnis entspricht und zahlreichen Normanforderungen nachkommt. Generell zutreffend sind der Anspruch auf systematisches Vorgehen, die in folgenden Kapiteln erfüllt werden: Kapitel 6.1 «Massnahmen zur Behandlung von Risiken und Chancen»; in Kapitel 8.2.2, Ermittlung von Anforderungen in Bezug auf Produkte/Dienstleistungen und auch das sechste Prinzip «Sachbezogener Ansatz zur Entscheidungsfindung». Herausfordernd dürfte die Vereinbarkeit von iterativem Vorgehen und der Anforderung aus Kapitel 8.2.2 sein. Darin wird grundsätzlich gefordert, dass die Anforderungen an ein/e Produkt/Dienstleistung vor der Entstehung bekannt sein sollen. Agile Vorgehensweisen richten sich nach dem zu erfüllenden Zweck und nicht primär auf das vom Kunden geäusserte Bedürfnis und lassen somit eine umfassendere Lösung offen. Die Kundenbedürfnisse werden durchaus erfüllt, aber möglicherweise auch übertroffen (siehe dazu Kapitel «Stärkere Unterscheidung von Kundenbedürfnissen-/-Anforderungen»). Und bei dieser Form der Entwicklung dürfte dann auch der Nachweis für diese Normanforderung deutlich einfacher ausfallen, wie Kundenorientierung und Versprechungen berücksichtigt werden. Durch

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Einfache Ansätze zur Implementierung bei KMUs

Excellence ist keine Frage der Grösse Ob eine Firma erfolgreich ist oder nicht, hängt keineswegs von Leadership Zufällen ab. Der folgende Artikel gibt einige einfache Ansätze «Inspirieren, motivieren, begeistern, Perspektiven geben». Das sind Eigenschaften von «Leader», die andere mitreissen auf dem Weg nach Excelfür eine Reise hin zur Excellence. Es sind Erkenntnisse von Spitzenorganisationen, die den EFQM Global Excellence Award lence. Leadership bedeutet, alles daran zu setzen, «Best-in-Class» zu werden. Leadership ist der wichtigste Erfolgsfaktor von Spitzenorganigewonnen haben. sationen. Leader versprühen einen Spirit der Excellence. Dazu zählen

Für viele Organisationen ist «Business Excellence» etwas Abstraktes. Sie wissen zwar, dass exzellente Organisationen bedeutend erfolgreicher sind. Aber sie wissen nicht, wie sie von den Besten lernen können. Um es vorweg zu nehmen: Alle können so hoch steigen; unabhängig von der Branche oder der Grösse. Man muss einfach das, was man eh schon macht, noch bewusster, systematischer und wirksamer machen. Excellence ist eine Frage von «Geist» und nicht von «Geld». Nachfolgend stelle ich Ihnen einige einfache Erfolgsrezepte vor, damit Sie starten können.

sowohl maskuline Aspekte (Zahlen, Ergebnisse, Strukturen) als auch feminine (Personen, Beziehungen, Kommunikation). Als Leader werden nicht nur die Führungskräfte («Team-Leader»), sondern auch Fachexperten/-expertinnen verstanden, die die Organisation fachspezifisch vorantreiben (z. B. zum Thema Digitalisierung). Leadership bedeutet Teamarbeit und ist keine Ein-Personen-Schau des Chefs. Bei Spitzenorganisationen gibt es praktisch kein Machtgefälle. Leader unterscheiden sich demnach deutlich von Managern. Letztere sind hierarchisch, ergebnisorientiert: Projektabschluss, Jahresabschluss, Bonus … Natürlich braucht es Manager, die Konkretes umsetzen. Aber nur mit Managern ohne Leader erreichen Sie kaum einen Level der Excellence.

Vision

Partnerschaften

«Wir sind eine Vorbildstadt in Europa» (Stadtverwaltung). «Wir gestalten die Transformation im Gesundheitswesen» (Spital/Krankenhaus). «Flexibilität, Agilität und Effizienz führen uns zur Excellence» (Fabrikation). «Wir begeistern Menschen und verbessern ihre Lebensqualität» (Ingenieurbüro). So klingen Visionen von Spitzenorganisationen. Und alle haben eine; ohne geht es nicht. Bevor Sie die Reise nach Excellence beginnen, setzen Sie sich ebenfalls eine Vision. Das braucht etwas Fantasie und ein inneres Feuer für deren Umsetzung, mehr nicht. Eigentlich genügt dafür ein Wochenende bei einem Spaziergang. Formulieren Sie die Vision mit einem einfachen Satz, den alle verstehen. Fassen Sie ihn allgemein und trotzdem möglichst konkret, damit sich alle Mitarbeitenden angesprochen fühlen. Natürlich soll in der Vision eine längerfristige Herausforderung erkennbar sein. Und etwas verrückt darf sie auch sein, oder nicht? Auf jeden Fall sollte die Unternehmenskultur und -führung ganz auf die Vision ausgerichtet sein, damit sie nicht zu einem billigen Slogan verkommt.

«1 +1 = 3.» Ein wesentliches Element von Spitzenorganisationen ist die Offenheit, Partnerschaften einzugehen. Jede Partei hat – ähnlich wie in einer privaten Partnerschaft – seine Stärken und Eigenheiten. Und die Summe ist mehr als zweimal das Einzelne. Partnerschaften können eingegangen werden mit wichtigen Lieferanten, Kunden, Hochschulen, Technologiefirmen usw. Sie sind immer langfristig zum beidseitigen Nutzen orientiert. Es geht nie darum, einfach nur bessere Konditionen herauszuholen, sondern gemeinsame Ziele. Nur der strategische Erfolg zählt. Partner werden in die Strategieformulierung miteingebunden und können so ihre Stimme direkt einbringen. Vertrauen und Transparenz sind die Schlüsselbegriffe für deren Erfolg. Mit Partnerschaften vermischen sich die organisatorischen Grenzen. Eine Partnerschaft ist also weit mehr als ein enges Lieferanten-Kunden-Verhältnis oder ein Rahmenvertrag. Es ist ein Kulturelement, ein Denkmodell von Spitzenorganisationen.

Gerhard Leu

Gerhard Leu i st Inhaber der Gerhard Leu AG | fact based consulting. Weitere Infos: www.g-leu.ch/info@gerhardleu.ch

Dashboard «Die letzte Frage des Piloten: Wie hoch fliegen wir?» Diese makabre Frage verdeutlicht eindrücklich, dass Sie auf Ihrer Reise zur Excellence jederzeit Bescheid wissen müssen über Ihre Flughöhe; aber auch über alle Flug-, Motoren- und Wetterdaten. Ähnlich wie im Cockpit brauchen Sie ein Instrumentenbrett, ein Dashboard. Dieses darf nicht nur die ­finanziellen Ergebnisse beinhalten, sondern muss auch qualitative Kennzahlen abbilden (Prozesskennzahlen, Kunden-/Mitarbeiter­


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zufriedenheit). Ausserdem sollten «Frühwarnindikatoren» eine Einschätzung über die voraussichtlichen Ergebnisse erlauben. Viele Organisationen machen den Fehler, dass sie ihre Kennzahlen anhand von Projekten definieren (z.B. Reduktion Energieverbrauch durch LEDEinsatz). Das Problem dabei ist, dass projektorientierte Kennzahlen meist keine langfristigen Prognosen erlauben. Ein «Excellence Dashboard» sollte sich auf ein umfassendes Set von wenigen, aber relevanten Schlüsselkennzahlen beschränken, die aus den strategischen Zielen und der Vision abgeleitet sind und langfristige Trends aufzeigen.

Kontinuierliche Verbesserung

Expertise

«Was nicht wert ist verbessert zu werden, wird nie exzellent.» So bringt es ein Excellence Award Winner auf den Punkt. Kontinuierliche Verbesserungen sind kleine Schritte, um die Durchlaufzeiten und die versteckten Kosten wie zum Beispiel bei Prozessschnittstellen oder ITSystemen zu reduzieren. Oder um die Produkte und Dienstleistungen noch kundenfreundlicher zu gestalten. Kaizen (Veränderung zum Besseren), Lessons Learned und Self-Assessments sind einfache, wirksame Ansätze dazu. Verbesserungen sollten von allen laufend eingebracht werden. Selbstverständlich schliessen die von unten eingebrachten Verbesserungen Innovationen von oben zu Megatrends (z. B. Digitalisierung, Urbanisierung, Demografie) nicht aus. Weltweite Spitzenorganisationen haben die Eigenart, dass ihre Verbesserungen immer zu kreativen Lösungen und Vereinfachungen führen.

«Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten und lesen Sie die Packungsbeilage.» Lesen Sie die Packungsbeilage, wenn Sie von der Ärztin oder dem Apotheker ein Medikament erhalten? Oder hören Sie doch lieber auf deren Rat? Ähnlich ist es mit Excellence. Es gibt jede Menge Fachbücher, die mit Empfehlungen voll gespickt sind und die sich etwa ähnlich spannend lesen wie Packungsbeilagen. Und es gibt jede Menge Methoden und Tools. Aber es hilft Ihnen nicht weiter. Sparen Sie sich die Mühe und lassen Sie sich lieber von einer Fachperson beraten. Experten kennen die Interpretation des EFQM-Excellence-Modells und können es fokussiert auf Ihre Organisation übertragen. Ausserdem können die Experten mittels Assessments das Excellence-Profil Ihrer Organisation beurteilen. Damit erhalten Sie Handlungsempfehlungen, die Ihr Unternehmen direkt weiterbringen. Eben, «Geist» statt «Geld». ■

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Arbeitsschutz und Nachhaltigkeit in der globalen Lieferkette

Transparenz ist besser Globale Lieferketten sorgen für neuartige Probleme: Unter­ nehmen müssen zur Compliance Auskunft geben, etwa wenn Medien nach Arbeitsschutz und Menschenrechten fragen. Moderne digitale Technologien können dabei helfen. Stefan Geib

Globalisierung und Digitalisierung konfrontieren die Unternehmen der Schweiz mit kniffligen Compliance-Problemen. Durch den technologischen Fortschritt werden Lieferketten fragmentierter, Hersteller haben heute Zulieferer auf der ganzen Welt. Beispielsweise ein Anbieter von Kaffeevollautomaten, bei dem Bauteile aus Asien kommen. In der Schweiz werden die Geräte lediglich zusammengebaut. Der Hersteller bezieht aus seinem Schweizer Standort grosses Prestige, kann aber unter Umständen nicht genau sagen, unter welchen Bedingungen Rohstoffe gewonnen, Bauteile hergestellt und Vorprodukte montiert werden.

Neuartige Probleme durch globale Lieferketten Rohstoffproduzenten, Weiterverarbeiter und Zulieferer von Bauteilen kommen häufig aus Regionen, in denen es weder eine mit euro­ päischen Standards vergleichbare Administration noch die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen gibt. Zum Beispiel Chrom und Nickel: Diese beiden Metalle sind wichtige Bestandteile korrosionsfester Stähle wie Cromargan oder Nirosta, die sich auch in den meisten Haushaltsgeräten und vielen anderen Produkten finden. Ihr Abbau wirft aber Fragen auf. Vorkommen gibt es in Südafrika, Kasachstan oder Indien (Chrom) sowie China, Russland oder Kuba (Nickel) und werden dort häufig im arbeitsintensiven Tagebau gewonnen. Aber wissen die Endfertiger, unter welchen Bedingungen das Rohmaterial hergestellt wurde, ob Arbeitszeitgesetze und Umweltauflagen eingehalten wurden? Durch viele Zwischenschritte in der globalen Lieferkette ist die Rohstoffgewinnung sehr weit entfernt vom Markenprodukt. Es sind aber durchaus Situationen denkbar, in denen Compliance-Probleme in der Lieferkette näher rücken, beispielsweise durch Medienanfragen nach Arbeitsschutz und Menschenrechten.

Stefan Geib ist Strategic Business Development Manager bei UL, einem weltweit tätigen Unternehmen für Produktsicherheit und Zertifizierung. Der Hauptsitz der UL International Germany GmbH befindet sich in Neu-Isenburg bei Frankfurt/Main. UL EHS Sustainability versetzt mehr als 2.000 Organisationen in mehr als 20 wichtigen Branchen in die Lage, messbare Geschäftsverbesserungen durch seine Plattformen für Nachhaltigkeit, EHS, Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, Umweltschutz, Lieferkette und Corporate Social Responsibility voranzutreiben.

Es ist deshalb sinnvoll, wenn ein Unternehmen jederzeit präzise Auskunft über seine globale Lieferkette geben kann. Für EU-Unternehmen ist das sogar verpflichtend, denn seit 2017 gilt eine Berichtspflicht zum Thema «Corporate Social Responsibility». Über den Umweg ausländischer Niederlassungen oder Töchter ist auch manches Schweizer Unternehmen davon betroffen, obwohl der Bund bisher auf eine eigene Gesetzgebung in dieser Frage verzichtet hat. Allerdings nutzen bereits viele international aktive Unternehmen der Schweiz CSR-Instrumente und veröffentlichen freiwillige Nachhaltigkeitsberichte.

Verantwortung in internationalen Lieferantennetzwerken Nicht nur angesichts des steigenden regulatorischen Drucks ist Compliance in internationalen Lieferantennetzwerken für Unternehmen eine grosse Herausforderung und kann bei Problemen erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Dies gilt besonders für Unternehmen in der Industrieproduktion, die traditionell eine Vielzahl an Zulieferern von Material, Bauteilen und Vorprodukten hat. Der grenzüberschreitende Handel sowie die Verlagerung von Fertigungsprozessen in Entwicklungs- und Schwellenländer erhöhen die Komplexität der Lieferkette und die daraus folgenden Haftungsrisiken enorm. Zudem müssen die Gesetze unterschiedlicher Staaten und Re­ gionen eingehalten werden. Dies kann im Einzelfall schwerfallen, da Unternehmen hierfür Anforderungen und Standards auf einen gemeinsamen Nenner bringen müssen. Darüber hinaus üben zahlreiche Nichtregierungsorganisationen Druck aus. Wie können Unternehmen Reputationsschäden durch mangelnde Compliance vermeiden, die häufig Folgen wie Umsatz- und Gewinnrückgänge oder starke Einbrüche auf dem Aktienmarkt haben? Im europäischen Binnenmarkt hat es sich eingebürgert, dass Unternehmen die Einhaltung bestimmter Regeln von allen Zulieferern und Weiterverarbeitern fordern – ohne Zustimmung zum Compliance-Kodex kein Geschäft. So einfach ist es im globalen Kontext nicht. Wer Lieferanten in weniger regulierten Ländern mit niedrigen Compliance-Standards hat, ist einem hohen Risiko ausgesetzt. Die grösste Schwierigkeit liegt darin, Transparenz durch die gesamte Lieferkette hindurch zu erzielen und Methoden zur Wahrnehmung der Lieferantenverantwortung zu finden. Moderne digitale Technologien können dabei helfen, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen und die Kosten für Audit und Berichte zu senken.

Technologie als Hilfsmittel für Compliance Um die Compliance-Risiken zu senken, ist es von zentraler Bedeutung, genau zu wissen, wer die Lieferanten sind und wo sie sich befinden. Hierbei müssen Unternehmen auch die Zulieferer der Zulieferer ins Auge fassen. Denn Transparenz in der Lieferkette ist wirkungslos, wenn sie nicht über die erste Stufe hinausgeht. Doch das ist leichter gesagt, als getan. Viele Unternehmen ziehen deshalb technologische Lösungen in


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Bild: Trueffelpix - fotolia.com

Um die vielfältigen Compliance-Anfor­ derungen erfüllen zu können, empfiehlt sich die Nutzung digitaler Technologie.

Betracht, die potenzielle Risiken leichter identifizieren können. Datenbanksysteme helfen dabei, komplexe Lieferketten zu verwalten. Hersteller erhalten dadurch einen Überblick darüber, welche Rohstoffe, Bauteile und Vorprodukte an den einzelnen Standorten genutzt werden. Darüber hinaus müssen sie genau wissen, welche Compliance-Dokumentation oder Verzichtserklärung für jede einzelne Komponente gefordert wird. Von zentraler Bedeutung ist deshalb das Führen einer Bestandsliste. Nur sie ermöglicht ein genaues Bild davon, in welchem Masse das eigene Unternehmen Risiken ausgesetzt ist. Cloud-Plattformen bieten eine einfache, überschaubare Datenschnittstelle. Der schnelle Zugriff auf die richtigen Informationen sowie die Möglichkeit, Massnahmen einzuleiten und zu steuern, hilft dabei, Wahrscheinlichkeit und Schweregrad potenzieller Probleme zu senken – beispielsweise in einer Fabrik, die keine ausreichende Sicherheit am Arbeitsplatz bietet, oder in einem Lager, das die lokalen Sicherheitsanforderungen nicht erfüllt.

Plattformen und IoT-Technologien für die Logistik Performance-Management-Plattformen ermöglichen es den Lieferanten, sich selbst zu registrieren und ihre Daten dort einzuspeisen. Dadurch kann die zeitaufwendige Verwaltung etwa bei der Umsetzung von Codeof-Conduct-Befragungen reduziert werden. Unternehmen können so ihre «Supply Chain Hotspots» in einer Software mit Berichtsfunktion abbilden und durch die Bewertung und Analyse von Datenströmen besser verstehen, wo sich die Zulieferer befinden, wie viele Mitarbeiter dort beschäftigt sind und welche «Risikoeinstufung» damit verbunden ist.

Kollaboration und Kommunikation mit entsprechenden Online-Lösungen sind nicht nur unternehmensintern hilfreich. Viele Hersteller nutzen solche Lösungen bereits für ihre eigenen Fachbereiche und Niederlassungen. Sie können sie deshalb sehr leicht auf die Lieferkette ausweiten auf die Kommunikation mit Lieferanten. Sie erleichtern den Austausch von Neuigkeiten und Hinweisen in einer Chat­room-Umgebung. Dies fördert die Zusammenarbeit und erleichtert den Blick auf Fortschritte beim Risikomanagement. Durch definierte Schnittstellen zu den Lösungen für das Supply Chain Management erhalten die Hersteller darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf Knopfdruck alle Daten einzelner Lieferanten anzuschauen. Das Internet der Dinge erlaubt Hardware-Lösungen, die das Tracking von Transportbehältern aller Art oder ganzen Werkstücken ermöglichen. Wenn sie als vollständige Ende-zu-Ende-Lösung vom Rohstoff bis zum Endprodukt implementiert werden, können sie beweiskräftige Daten für die Einhaltung der Compliance liefern. In einigen Unternehmen wird hierfür auch die Blockchain-Technologie erprobt. Sie erlaubt die fälschungs- und veränderungssichere Speicherung von Daten, sodass damit die Materialflüsse jederzeit überprüfbar und nachvollziehbar werden. Durch diese unterschiedlichen Ansätze mit Software und Hardware zeigt sich: Der wirksame Einsatz moderner Technologie bietet Unternehmen einen rationalisierten, zentralisierten und gangbaren Weg, um Daten zu sammeln, Informationsflüsse einzurichten, Risiken zu bewerten, Compliance durchzusetzen und die Leistung von Zulieferern zu überwachen. ■

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Einsparpotenziale durch Substitution

Der Blick über den Tellerrand lohnt sich Beim Stanzen spielt die Teile-Geometrie eine wichtige Rolle.

Stanzen und Feinschneiden statt Drehen und Fräsen: Das Schweizer Unternehmen etampa in Grenchen eröffnet neue Fertigungsmöglichkeiten durch Substitution und erzielt damit beachtliche Einsparpotenziale. Ute Zimmermann

Auch wenn bei vielen Konstrukteuren der Schwerpunkt eindeutig auf der spanenden Fertigung liegt, ist es mehr als lohnend, einmal über den Tellerrand zu schauen. Denn darüber, was die spanlose Fertigungstechnik zu bieten hat, wird viel zu selten nachgedacht. Schade eigentlich.

Werkstoffe genauestens begutachten Es sind nur wenige Kriterien, die erfüllt sein müssen, um ein Drehteil stanzen oder feinschneiden zu können. Der Werkstoff muss in Ringform erhältlich und somit ein Walzprodukt sein; das ist aber in der Regel heute für jede Werkstoffgruppe und für nahezu alle Werkstoffanforderungen der Fall. Dann muss er die erforderliche Umformbarkeit aufweisen, also gewisse Anforderungen an das Fliessverhalten erfüllen. Bei der etampa AG, dem Schweizer Präzisionshersteller für das Stanzen und Feinschneiden mit Sitz in Grenchen im Kanton Solothurn, wird dies beispielsweise durch geglühtes Rohmaterial erreicht. Dabei geschieht die eigentliche Verarbeitung in einem weichen Zustand, und das gestanzte oder feingeschnittene

Ute Zimmermann ist freie Fachautorin in Wiesbaden, Deutschland.

Teil wird im Anschluss bei Bedarf noch gehärtet.

Teile-Geometrie ist wichtig Auch die Teile-Geometrie spielt eine wichtige Rolle, denn es gibt einen Zusammenhang zwischen der Belastbarkeit der Werkzeuge und der Produktion. Beispielsweise dann, wenn es um Lochdurchmesser geht: Hier wird unter anderem definiert, wie klein ein Loch sein kann, das in ein Material hineingestanzt wird, ohne dass der Lochstempel bricht. Auch technologische Eigenheiten wie Stanzeinzug, Grat oder Schnittflächenausformung müssen hinreichend berücksichtigt und dem Stanzprozess angepasst werden. Und last, but not least kommt es auf die Materialdicke an. Marco Costa, Leiter Konstruktion und Neuwerkzeugbau und mit über 20-jähriger etampa-Erfahrung ein «alter Hase» in der Branche: «Beim Stanzen können wir Materialdicken von 0,1 bis 4 mm, beim Feinschneiden von 0,5 bis 7 mm problemlos verarbeiten. Wenn ein Kunde darüber nachdenkt, das Drehen durch das Stanzen oder Feinschneiden zu substituieren, dann gilt als Faustregel: Je dünner das Material, desto eher kommt ­eine Substitution in Betracht. Das liegt nicht zuletzt daran, dass bei der spanenden Fertigung oftmals hohe Kräfte auf die Teile einwirken, die die Geometrie der Teile beschädigen könnten.»

Deutlich bessere Materialausnutzung Allerdings, so Costa, gelte es noch viele andere Faktoren zu beachten, das sei im Einzelfall Abwägungssache. Er nennt ein Beispiel: «Angenommen, ich ein fertige ein rundes Teil, Materialdicke 3 mm, und nutze dazu ein einfach fallendes Werkzeug. Wenn ich dann eine Scheibe mit einem sehr grossen Loch aus ­einem Streifen schneide, also einen Kreisring produziere, dann haben wir als Stanzer zunächst einmal eine nicht so optimale Material­ausnutzung.» Für einen Dreher sehe das auf den ersten Blick anders aus: Der kaufe sich in so einem Fall ein Rohr; da er ja den Innen- und Aussendurchmesser bearbeiten und abstechen müsse, habe er an dieser Stelle sehr viel weniger Materialeinsatz. Aber, gibt Costa zu bedenken: «Wenn wir ein dreidimensionales Teil durch ein Ziehteil ersetzen und aus einer flachen, runden Platine eine Hülse oder Büchse formen, dann haben wir im Vergleich zum Drehen eine deutlich bes-

Fortsetzung auf Seite 17

Hans-Rudolf Haefeli, Inhaber und CEO, und Marco Costa, Leiter Konstruktion bei etampa AG.


Ehrung und Verabschiedungen Jürg Saxer

Josef Keller Als Josef Keller am Neujahr 2004 das VR-Präsidium der SAQ-Qualicon AG angetreten hat, war er sich bewusst, dass er das Ruder eines Schiffes übernahm, welches auf stürmischer See im hohen Wellengang einen Weg an ein neues Ufer suchte. Dass es ob dieser schwierigen Verhältnisse trotzdem gelungen ist, einen sicheren Hafen anzulaufen, ist vor allem sein Verdienst. Unter seinem Präsidium hat sich die Q-Q zu einer erfolgreichen Unternehmung entwickelt; oder anders gesagt, aus dem pubertären Problemkind von damals wurde ein gefreutes, kern gesundes Erwachsenes. Für die SAQ-Qualicon, genannt Q-Q und die SAQ war und ist Josef Keller ein Glücksfall. In den vierzehn Jahren seiner Tätigkeit als VRP hat er die Q-Q zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Dass es heute zu hundert Prozent der SAQ gehört, basiert auf einer damals strategisch richtigen Entscheidung, welche kontinuier-

>> Josef Keller MQ | 06/2018

lich auch mit der richtigen Taktik umgesetzt wurde. Dazu brauchte es jeweils Geduld und Beharrlichkeit zugleich, immer in der richtigen Dosis eingesetzt. Seine Nachfolge hat er vorausschauend vorbereitet, indem mit Felix Dettwiler eine kompetente Persönlichkeit aus den Reihen der SAQ im VR Einsitz nahm. Ebenfalls hatte Josef Keller ein gutes Händchen, als er mit Beat Häfliger den richtigen Mann zur richtigen Zeit zum Geschäftsführer bestimmt hat. Und schliesslich und schlussendlich hat er als Verwaltungsratspräsident der Q-Q stets einen offenen Austausch mit dem Mutterhaus gepflegt. Am 30. Mai wurde Josef Keller an der GV der SAQ vor einem grösseren Publikum als Vorstandsmitglied nach zwanzig jähriger Tätigkeit verabschiedet und mit der verdienten Ehrenmitgliedschaft bedacht. Sepp, wir danken Dir danken Dir herzlich und wünsche Dir alles Gute.

Bei der internen Verabschiedung von Sepp Keller habe ich gesagt: «Mit Jürg Saxer hatte er von Anfang an einen – um bei der Militärsprache zu bleiben – schlauen Adjutanten an der Seite, dem er voll und ganz vertrauen konnte.» «Der Adjutant ist ein dem Truppenbefehlshaber zur Unterstützung beigegebener Offizier», sagt Duden. Nun, wir wissen, Jürg ist nicht nur ein präzis analysierender und zuweilen schalkhafter Jurist, er ist auch ein humorvoller Mensch, der den Ausdruck «beigegebener Offizier» auf seine eigene Art und Weise grosszügig zu interpretieren wusste. Jürg war dem Verwaltungsrat und der SAQ das juristische Gewissen, der pflichtbewusste Anwalt und der selbstständig funktionierende, wort- und schreibgewandte und -gewaltige Advokat. Auf ihn war Verlass. Er hat sich stets für die Zukunft der Unternehmung und die Sache der Qualität eingesetzt.

Vor allem erwähnt sei auch die perfekte Zusammenarbeit mir Sepp Keller. Sie beide waren ein Team, ungleich zwar, und trotzdem haben sie perfekt funktioniert und sich entsprechend sehr gut ergänzt. SAQ, SAQ-Qualicon und Ariaq danken dir herzlich, lieber Jürg.

Ruedi Lustenberger Präsident SAQ

>> Jürg Saxer I



Agenda g >> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch

>> Sektion Bern Thema Datum Ort

Gibt es ein Management-Review mit strategischer Richtung? 28. August 2018 Bildungszentrum Wald, Lyss

>> Section Nord-Romande Sujet Date Lieu

Normes NIHS 06-11 Filetages 11 septembre 2018 DIXI, Le Locle

>> Sektion Ostschweiz Thema Datum Ort Thema Datum Ort Thema Datum Ort

Excellence im Projektmanagement 29. August 2018 NTB, Buchs Qualität beim Bierbrauen 12. September 2018 Sonnenbräu AG, Rebstein Design of Experiments / Statistische Versuchsplanung 26. September 2018 NTB, Buchs

>> Section Vaud Sujet Date Lieu >> Weitere Bilder auf www.tagderschweizerqualität.ch Fotograf: Willy Kaufmann

Gestion des risques dans une PME 27 septembre 2018 à définir

>> Sektion Zentralschweiz Thema Datum Ort

ISO 45001 – die neue Norm für Arbeitssicherheitsmanagement 14. September 2018 Emmenbrücke

>> Fachgruppe Medizinprodukte

Business Excellence

Thema Datum Ort

Medical Device Single Act Program MDSAP 13. September 2018 Hotel Arte Olten

>> HENS Health Excellence Netzwerk Schweiz

Auf dem Weg zu Excellence

Thema Datum Ort

Netzwerktreffen 23. August 2018 Seniorenzentrum Solino, Bütschwil

Im Anschluss an ein erfolgreiches Assessment durfte die SAQ folgende Organisation auszeichnen und gratuliert herzlich:

EFQM Anerkennung für Excellence (R4E) 3 Stern – UNIVERSITÄRE PSYCHIATRISCHE DIENSTE BERN (UPD) AG MQ | 06/2018

>> Impressum Rina Pitari, Redaktion, rina.pitari@saq.ch SAQ Swiss Association for Quality, Stauffacherstrasse 65/42, CH-3014 Bern T +41 (0)31 330 99 00, info@saq.ch, www.saq.ch

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Sektion Aargau/Solothurn

Kundenbeschwerde als Chance … >> … im Kontext der Normanforderungen der ISO 9001:2015 von Zehra Sirin.

>> V.l.n.r.: Zehra Sirin, Madlen Grüter und Daniel Müller (beide Vorstand SAQ-Sektion Aargau/Solothurn) Kundenbeschwerde? Ein Kunde beschwert sich! Das löst sofort negative Assoziationen aus, was dazu führt, dass sich der Kunde trotz berechtigten Gründen, oft gar nicht beschwert. Aus dem Kunden wird dann ein ehemaliger Kunde. Beschwert er sich doch noch, dann meist mit der Aussage: Es geht nicht ums Geld, es geht ums Prinzip. Kundenorientierung heisst, diesem die Möglichkeit zu geben, seine Erwartungen anzubringen, Kommunikationskanäle sowie Ansprechpartner anzubieten und in jedem Fall professionell zu bleiben. Geben wir dem Kunden diese Unterstützung, schaffen wir ein Vertrauen, auf dem wir eine Partnerschaft aufbauen können. Dieses Verständnis und diese Unterstützung erfordert eine starke Systematik in der Prozessorientierung. Zur systematischen Bearbeitung von KundenbeIV

schwerden eignet sich unter anderem der «8D»(Disziplinen)Report oder die Corrective and Preventive Action (CAPA). Die Referentin zeigt entlang der direkten und indirekten Beschwerdemanagementprozesse, welche zahlreichen Normanforderungen der ISO 9001:2015 sys-

tematisch erfüllt werden. Das sind unter anderem 5.1.2 Kundenorientierung, 9.1.2 Überwachung der Kundenwahrnehmungen/Ermitteln der Zufriedenheit, 9.1.3 Bewertung Kundenzufriedenheit. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass der Kunde den Kontakt als positives Erlebnis wahrnimmt. Damit wird der Kontakt von der Sachebene auf die Beziehungsebene gewandelt. Diese hohe Servicequalität begünstigt die Kundenbindung und Empfehlungsbereitschaft des Kunden massgeblich. Für das QM wäre ein möglicher Ansatz ein wertschätzendes Bedanken dafür, dass der Kunde den Mut aufbringt, die Beschwerde auszusprechen und nicht einfach einen neuen Anbieter aufzusuchen! Es lohnt sich, Beschwerdefälle vertieft zu analysieren mittels Ursachenanalyse wie zum Beispiel «Ishikawa» oder «FMEA» und darauf aufbauend ein Beschwerde-Controlling einzufüh-

ren, wo das Erfassen, die Aufgaben versus Ziele und schlussendlich auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis kontrolliert wird. Beschwerden respektiv die daraus resultierenden Informationen ergeben zusammengefasst die Möglichkeit, sich zu verbessern und daraus Nutzen zu schaffen. Der grösste Nutzen ist immer der zufriedene Kunde, der sich wohl fühlt und damit erhalten bleibt. Die hervorragende Referentin, Zehra Sirin, konnte die Besucher fesseln und mit zwei kurzen Workshops aktiv miteinbeziehen. Für diejenigen, die sich vertieft mit diesem Thema befassen wollen, weist die Referentin und Autorin auf Ihre Beratungsleistungen sowie ihr Buch «Die 5 Sterne Strategie – Exzellentes Beschwerdemanagement in Zeiten von Onlinebewertungen» hin. Dieses ist im Fachhandel oder unter www.sizeconsens.ch zu beziehen. Der Ausklang bei einem Glas Wein und Stehlunch war «beschwerdefrei», gesellig und wurde fürs Networking genutzt.

Text und Bilder: GH Mediendienste GmbH Gabriela Hüppi und René Senn

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Sektion Ostschweiz

Vom Risiko- zum Chancenmanager mit Risikokompetenz >> 2 1/2 Jahre nach der Veröffentlichung der ISO 9001:2015 geben Änderungen noch immer viel zu Reden und die Unsicherheit ist gross. Die SAQ-Sektion Ostschweiz lud am Mittwoch, 21. März 2018, zu einer Podiumsdiskussion zum Thema «Umgang mit Chancen und Risiken» ein.

>> V.l.n.r.: Oliver Christ, Markus Bormann, Michael Vogt und Paul Vetsch Michael Vogt, Unternehmensberater aus Balgach, stimmte mit seinem Impulsreferat die Teilnehmer kompetent in das Thema ein. In einem Unternehmen sollte der Umgang mit Risiken und Chancen ausgeglichen sein, damit es nicht in übertriebener Ängstlichkeit oder kopflosem Leichtsinn ausartet. Oft ist das Ungleich-

>> Goar Hutter, Vorstand SAQ-Sektion Ostschweiz MQ | 06/2018

gewicht mit überwiegendem Risikofokus zu beobachten, was sich dadurch ausdrückt, dass auf der Risikoseite mehr Methoden zur Verfügung stehen und zur Anwendung kommen. Michael Vogt propagierte, den Risikomanager zum Chancenmanager mit Risikokompetenz zu entwickeln. Als praxisgestählter SQS-Auditor erläuterte Paul Vetsch die spezifischen Normanforderungen. Im Anschluss moderierten Goar Hutter und Daniel Mannhart die Podiumsdiskussion. Markus Bormann, Geschäftsführer der Fa. Mikrop AG, stellte die Aktivitäten der Firma vor und erklärte anhand von Beispielen, dass in «seiner Firma» mit Risiken bewusst umgegangen wird, jedoch Chancen ergriffen werden, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Die Unternehmenskultur ist für ihn ein

wichtiger Bestandteil des Chancenmanagements, welches speziell gepflegt werde. Dr. Oliver Christ, Dozent am Institut für Qualitätsmanagement und angewandte Betriebswirtschaft an der FHSG, zeigte den wissenschaftlichen Zugang zum Thema auf, unter anderem durch den Einsatz neuer Techniken. Paul Vetsch, Leadauditor SQS, vertrat den Standpunkt der Auditoren und Zertifizierer mit klarem Fokus «erwünschte Auswirkungen stärken und unerwünschte Auswirkungen verhindern». Er stellte die These auf, dass durch die blosse unternehmerische Tätigkeit und Erschliessung neuer Märkte bewusst mit Chancen umgegangen wird. Michael Vogt brachte danach den Fokus auf den Ansatz «Risiken bewusst eingehen, um Chancen wahrnehmen zu können». Fachkompetente Teilnehmer leisteten wertvolle Beiträge. So konnte man erfahren, wie Unternehmen mit organisatorischen und technischen Massnahmen Risiken vermindern und durch den frühzeitigen Aufbau von Liquidität Unternehmen in die günstige Position gelangen, Chancen nutzen zu können.

An der im Anschluss der Veranstaltung durchgeführten Mitgliederversammlung, die vom Sektionspräsidenten in gewohnt kurzweiliger Form abgehalten wurde, konnten die Mitglieder sich von der ausgezeichneten Vorstandstätigkeit in der Sektion überzeugen. Den anschliessenden Apéro nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um das Thema informell unter Gleichgesinnten zu vertiefen.

Text und Bilder GH Mediendienste GmbH Gabriela Hüppi und René Senn

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News >> ISO 9001:2015 – Umgang mit Risiken und Chancen

– Welche Prozessziele werden verfolgt und mit welchen Kennzahlen nachgewiesen – Relevante Chancen und Risiken für den Prozess

Risikomanagement schlank umgesetzt >> Die Fähigkeit, im Rahmen der Strategiearbeit Chancen und Risiken richtig einzuschätzen und darauf abstützend Entscheidungen zielführend zu treffen, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor des unternehmerischen Erfolgs. Unternehmen müssen Risiken eingehen, um Werte zu schaffen. Der Erfolg eines Unternehmens ist somit massgeblich davon abhängig, die richtigen Strategien zu entwickeln, die «richtigen» Risiken einzugehen und entsprechend effektive und effiziente Geschäftsprozesse als Teil einer «guten» Corporate Governance zu definieren. Wir stellen hier eine elegante Vorgehensweise vor, welche die Forderungen aus der ISO 9001:2015 abdeckt, wirksam ist und effizient umgesetzt werden kann. Das beschriebene Konzept ist in mehreren KMU implementiert.

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– Mit welchem Input wird die Arbeit gestartet und was wird als Output abgeliefert – Prozessverantwortung

Die vier Schritte des PDCA beinhalten folgende Schlüsselelemente: Plan Chancen und Risiken identifizieren und in den Steckbriefen festhalten Chancen und Risiken bewerten.

Risikomanagementkonzept • Ziele • Definitionen • Organisation Risikoanalyse • Identifikation • Beurteilung • Validierung und Plausibilisierung

Risikoreporting • Reporting zu Aufsichtsstellen

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Do Einerseits Chancen mittels Projekten verfolgen und andererseits die relevanten Risiken nach einer der Strategien «vermeiden, vermindern, überwälzen, selber tragen» steuern –> Massnahmenplan.

Risikosteuerung • Risikobewältigung • Massnahmenplan

Risikoüberwachung • Überwachung Umsetzung Massnahmen

Check Die Massnahmen werden überwacht und die Risiken neu bewertet.

>> Risikomanagement im PDCA-Verbesserungskreislauf

Das Führungssystem nach ISO 9001:2015 Structure follows Strategy. An diesem Leitsatz orientieren wir uns bei der Identifikation der relevanten Prozesse einer Organisation. Die Gestaltung der Prozesse richtet sich nach den Zielen, Risiken, Produkten und/ oder Dienstleistungen sowie Grösse und Struktur des Systems. Im Rahmen einer guten Corporate Governance werden Chancen und Risiken systematisch adressiert. Wirksames Risikomanagement wird auf Prozessebene integriert. Dafür hat sich der Prozesssteckbrief in vielen Projekten bewährt. Folgende Aspekte lassen sich auf einem A4-Blatt darstellen:

Risikomanagement im PDCA-Verbesserungskreislauf nach Deming

Zielsetzung

Erfolgsfaktoren / Chancen

Prozessauslöser Input

Kennzahlen

Prozesseigner

Prozessleistung Output

Hauptprozesse

Anforderungen / Kompetenzen ●

Risiken ●

IInterne nterne / externe extterne Partner Grundlagen; Mitgeltende Dokumente ●

>> Der Prozesssteckbrief als bewährtes Instrument zur Integration eines wirksamen Risikomanagements MQ | 06/2018


–> Strategisch ausgerichtete Kompetenzentwicklungsprojekte lancieren

SWOT-Portfolio Mit Strategie entwickeln

Halten, Pflegen, Fördern O5

100

Chancen

W5

O3

O2

W4

W2

S1

80

S3

O6

60

S6 O7 S5

Blau (Risiken/Stärken) Diesen Risiken kann mit eigener Stärke begegnet werden. –> Mit den betroffenen Prozesseignern Ziele zur Risikoreduktion vereinbaren

O4

S2

W3

W1

40

O1

20

0

Risiken

-100

-80

-60

-40

-20

T1

0

20

40

-20

T5

-40

T3

-60

T4

60

80

100

Rot (Risiken/Schwächen) Dies ist der schwierigste Bereich, weil die Fähigkeit mit genau diesen Risiken optimal umzugehen schwach ist. –> Diese Positionen erfordern im Rahmen von Sofortmassnahmen eine gründliche Analyse und dann eine individuelle Vorgehensweise zur Risikominderung

S4

T2

-80

-100

Sofortmassnahmen

Schwächen

Mit Zielen umsetzen

Stärken

>> Risikolandkarte, dargestellt als SWOT-Portfolio

Risikolandkarte, dargestellt als SWOTPortfolio Der nachfolgend gezeigte Lösungsansatz ist sehr handlungsorientiert. In der graphischen Portfoliodarstellung steht die horizontale Achse für die Innensicht, die Gegenwart mit ihren Stärken und Schwächen. Die vertikale Achse zeigt Chancen und Risiken, die sich möglicherweise in der Zukunft manifestieren.

Je weiter weg vom Zentrum, desto höher ist die Relevanz für die betrachtete Organisation. Je Quadrant bietet sich eine unterschiedliche Vorgehensweise an:

Die Tabelle ist entlang dem Risikomanagementprozess wie folgt aufgebaut:

Grün (Chancen/Stärken) Die Fähigkeiten, um die Chancen zu realisieren sind vorhanden. –> Keine zusätzlichen Ressourcen einsetzen –> Halten, pflegen, fördern

Plan In den Spalten 1 bis 3 sind die Identifizierten Chancen und Risiken festgehalten. Dann kommt in den Spalten 4 bis 6 die Beurteilung, welche im SWOTPortfolio graphisch dargestellt ist.

Gelb (Chancen/Schwächen) Um diese Chancen zu packen, müssen die Fähigkeiten von Schwäche in Stärke entwickelt werden

Do In der Spalte 7 «Risikosteuerung» werden für die ausgewählten Positionen die festgelegten Massnahmen dokumentiert.

SWOT-KRITERIEN

Parameter

Nr.

Stärken

Strategiearbeit Mitarbeiterentwicklung inklusive «Einführung neuer Mitarbeiter» Leadership MA-Fähigkeiten in Hybridtechnologie Service Innovation

S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7

Stärke: 0 bis +100 (%) Schwäche: 0 bis -100 (%) 60 60 60 80 80 80 00

Chance: 0 bis +100 (%) Risiko: 0 bis -100 (%) -80 -55 -65 -40 -75 -85 -00

Blasengrösse

Act Die aktualisierte Risikolandkarte wird Bestandteil der Managementbewertung (Managementreviewbericht).

Risikomanagement mit einer Tabelle dokumentiert

Check Nach einer gewissen Zeit, zum Beispiel nach einem Jahr, wird die Wirksamkeit der Massnahmen überprüft, in Spalte 8 dokumentiert und das Risiko neu beurteilt. Act Tabelle und SWOT-Portfolio werden in den Managementreview-Bericht integriert. Damit ist das Risikoreporting gewährleistet und die Normenforderung gemäss ISO 9001:2015 erfüllt.

Fazit Risikomanagement reicht von der strategischen Unternehmensplanung über die Zielvereinbarung und Wirksamkeitsprüfung auf Prozessebene bis zur Managementbewertung. Risikomanagement wird in den Kreislauf der Unternehmensführung integriert. Dies garantiert eine effiziente Umsetzung.

Text und Bilder: Markus Matter

Risikosteuerung Massnahme

Neubeurteilung, Wirkung der Massnahmen Bem. zur Neubewertung

05 05 05 15 +1 gut ausgebildeter Spezialist aufbauen 05 05 00

>> Risikomanagement mit einer Tabelle dokumentiert MQ | 06/2018

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Weiterbildungsangebote g g Studien- und Lehrgänge

Seminare

Qualitätsmanagement / Prozessmanagement Assistent/in Qualitätsmanagement Qualitäts- und Prozessmanager Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF MAS Quality Leadership CAS Integrierte Managementsysteme CAS Continuous Improvement

Audits

13. bis 20.9.2018 20.8. bis 3.12.2018 19.10.18 bis 12.10.2019 Start frei wählbar 5.10. bis 15.12.2018 14.6. bis 21.9.2019

4 17 40 63 12 12

Tage Tage Tage Tage Tage Tage

27.9. bis 18.10.2018 27.9. bis 18.10.2018 27.9. bis 18.10.2018 27.9. bis 18.10.2018 27.9. bis 18.10.2018 27.9. bis 18.10.2018

3 3 3 3 3 3

Tage Tage Tage Tage Tage Tage

14.6. bis 20.9.2018 3. bis 5.9.2018 22.8. bis 1.10.2018 28.8. bis 19.11.2018

12 3 6,5 13

Tage Tage Tage Tage

Audits Externer Auditor Qualitätsmanagement Externer Auditor Umweltmanagement Externer Auditor Energiemanagement Externer Auditor Medizinprodukte Externer Auditor Arbeitssicherheit Externer Auditor Informationssicherheit

Qualitätssicherung CAS Quality Assurance Selbstprüfer Qualitätsprüfer Qualitätstechniker

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Supplier Quality Management

22.8. bis 30.11.2018

10 Tage

auf Anfrage

10 Monate

13.9.2018 bis 12.3.2019 16 Tage

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Qualitätsmanager Medizintechnik Managementsysteme in der Medizintechnik Regulatorische Grundlagen Medizinprodukte Externer Auditor Medizinprodukte

27.8. bis 6.12.2018 27.8. bis 10.10.2018 23.10. bis 6.12.2018 27.9. bis 18.10.2018

15 7 8 3

Tage Tage Tage Tage

1.3. bis 11.5.2019 7. und 22.11.2018

12 Tage 2 Tage

Business Excellence CAS Business Excellence Coach Interner Excellence Assessor

Lean Management / Lean Six Sigma Lean Manager NEU Lean Manager Advanced Lean Six Sigma Green Belt Lean Six Sigma Black Belt

19.9. bis 4.10.2018 12. bis 23.11.2018 19.9. bis 19.10.2018 23.8. bis 30.10.2018

4 4 6 12

Tage Tage Tage Tage

Risikomanagement / Sicherheit NEU CAS Risk & Safety Management Safety Manager Business Continuity Management Risikomanager Betrieblicher Datenschutzverantwortlicher Externer Auditor Arbeitssicherheit

12.10.2018 bis 26.1.2019 auf Anfrage 3. bis 7.9.2018 24.9. bis 11.10.2018 27. bis 31.8.2018 27.9. bis 18.10.2018

12 6 5 4 5 3

Tage Tage Tage Tage Tage Tage

8.10. bis 29.11.2018 27.9. bis 18.10.2018

11 Tage 3 Tage

Umweltmanagement NEU Umweltmanager Externer Auditor Umweltmanagement

2. bis 4.10.2018 24.9. bis 11.10.2018 26. und 27.6.2018 17.10.2018

3 3 2 1

Tage Tage Tage Tag

23.8.2018 10. und 11.10.2018 5. und 6.9.2018 25. und 26.9.2018 17. und 18.9.2018 20. und 21.8.2018 6.9.2018 2. und 9.11.2018 23. und 24.10.2018

1 2 2 2 2 2 1 2 2

Tag Tage Tage Tage Tage Tage Tag Tage Tage

3 2 1 2 2

Tage Tage Tag Tage Tage

Qualitätssicherung Grundlagen der Qualitätsprüfung Prüfmittelqualifikation Statistik Grundlagen Statistische Prozesslenkung Statistische Prüfmethoden Stichprobenprüfung nach AQL FMEA-Methode FMEA-Moderator Methoden zur Qualitätsverbesserung

Qualitätsentwicklung bei Lieferanten Lieferantenaudit 24.9. bis 11.10.2018 Lieferantenauswahl und QSV 5. und 6.9.2018 Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung 22.8.2018 Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung 29. und 30.11.2018 Reklamationsmanagement in der Beschaffung 14. und 15.11.2018

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen CAS FH Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen

Interner Auditor Lieferantenaudit Interner Umweltauditor Interne Audits im Kontext ISO 9001:2015

Qualitätsmanager als Coach 14.1. bis 11.2.2019 in Gesundheitsorganisationen NEU Praxisorientiertes QM für Spitex, 13.9. bis 9.10.2018 Pflege & Langzeitbetreuung, Spital, Rettungswesen Patientensicherheit 6. und 7.11.2018 Vergütungssysteme, Messungen, 20. und 21.11.2018 Controlling und Kennzahlen NEU Lean Health Basic 6. und 27.11.2018

3 Tage 4 Tage 2 Tage 2 Tage 2 Tage

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik Abweichungen und Verbesserungen Design Control Dokumentation und Rückverfolgbarkeit Grundlagen für das Inverkehrbringen Best Practice Herstellung Lieferantenmanagement Marktüberwachung Medizinprodukte Qualifizierung und Validierung Qualitätsmanagement für Medizinprodukte nach ISO 13485 Regulatorische Anforderungen – Basiswissen Risikomanagement für Medizinprodukte Pharma & Medtech – Compliance in der Beschaffung Revision ISO 13485:2016 NEU Computer Software Validierung

12.9.2018 11.9.2018 28.9.2018 8. und 9.11.2018 22. und 23.11.2018 11.10.2018 5. und 6.12.2018 auf Anfrage 27.8.2018

1 1 1 2 2 1 2 1 1

Tag Tag Tag Tage Tage Tag Tage Tag Tag

23. und 24.10.2018 28.8.2018 auf Anfrage

2 Tage 1 Tag 2 Tage

25.10.2018 16.11.2018

1 Tag 1 Tag

17.9.2018 30. und 31.10.2018

1 Tag 2 Tage

2.10.2018 27.9.2018

1 Tag 1 Tag

Risikomanagement / Sicherheit Einführung ISO 27001/27002 Managementsysteme für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz ISO 45001:2016 – Revision der OHSAS 18001 NEU Compliance Management – Basiswissen

Lean Management / Lean Six Sigma NEU Value Stream Expert

Seminare

2 Tage

8. bis 16.10.2018 7. bis 15.11.2018 auf Anfrage

4 Tage 4 Tage 2 Tage

Umweltmanagement

Qualitätsmanagement / Prozessmanagement Basiswissen Qualitätsmanagement auf Anfrage Strategie und Prozessmanagement auf Anfrage Prozessausrichtung und Prozessgestaltung 14. und 15.11.2018 Messung, Kennzahlen, Steuerung 28.1.2019 Einführung in das Beschwerdemanagement 29.11.2018 Schulungskonzepte im Qualitätsmanagement 13.11.2018 Qualitätsmanager als Coach 11.9. bis 12.12.2018 Revision ISO 9001:2015 21.9.2018 KVP-Moderator 29. und 30.8.2018 NEU Design Thinking 19.11. und 5.12.2018

13. und 14.9.2018

2 2 2 1 1 1 4 1 2 2

Tage Tage Tage Tag Tag Tag Tage Tag Tage Tage

NEU Basiskurs Umwelt NEU Umweltmanagement: Systemaufbau NEU Interner Umweltauditor

Infoabende Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF Aus- und Weiterbildung SAQ-QUALICON MAS Quality Leadership

27.8.2018 10.9.2018 23.10.2018

>> Die Lehrgänge/Seminare werden auch bedarfsorientiert als InHouse-Veranstaltungen durchgeführt. VIII

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BUSINESS EXCELLENCE

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sere Materialausnutzung, denn beim Drehen muss man bei dem genannten Beispiel ja fast aus dem Vollen schöpfen. Das Teil muss komplett ausgehöhlt werden, und das wiederum bedeutet, dass dabei wesentlich mehr Späne produziert werden als Stanzabfälle bei der alternativen Fertigungsvariante».

Bei hohen Stückzahlen und im Leichtbau empfiehlt sich das Stanzen Lassen sich allgemeine Empfehlungen aussprechen, welche Teile in der spanenden Fertigung, vielleicht auch in welchen Industriezweigen, für die Substitution prädestiniert sind? Hans-Rudolf Haefeli, Inhaber und CEO bei etampa: «Das Stanzen und das Feinschneiden sind in der Regel als Alternativen immer dann interessant, wenn es entweder um hohe Stückzahlen oder um das Gewicht der zu fertigenden Teile geht; Letzteres ist oftmals im Leichtbau der Fall, insbesondere im Bereich Automotive.» Hinzu komme, dass man je nach zu fertigendem Teil einen oder mehrere Prozessschritte einsparen könne: «Nehmen Sie als Beispiel einen Ventilsitz, wo die Kugel hineinkommt; der muss kalibriert werden, und das geschieht im Normalfall am Montageband. Bei uns wird dieser Arbeitsschritt direkt ins Folgeverbundwerkzeug eingebaut und erspart somit einen weiteren Verarbeitungsschritt.»

Hohe Fertigungsgeschwindigkeit Was die erforderlichen hohen Stückzahlen angehe, so seien diese sozusagen eine rechnerische Voraussetzung, so Haefeli, denn beim Stanzen ergäben sich dadurch, dass zunächst ein Werkzeug gefertigt werden müsse, deutlich höhere Einstiegskosten als beim Drehen.

«Je nach Teileproduktion haben sich die Gestehungskosten innert Monaten amortisiert.» Allerdings: «Was man zusätzlich nicht ausser Acht lassen darf, ist die Geschwindigkeit, mit der beim Stanzen oder Feinschneiden gefertigt werden kann. Wir haben Werkzeuge im Einsatz, die acht oder mehr Kavitäten haben, und das bedeutet, dass bei jedem einzelnen Hub acht oder mehr Teile herausfallen. Und wenn man dann noch die lange Lebenszeit der Werkzeuge bedenkt, ist man sehr schnell wieder im dunkelgrünen Bereich.» Beim Drehen hingegen werde im Schnitt alle zehn Sekunden ein Teil produziert: «Das ist dann

Unterteil eines Stanzwerkzeugs.

schon ein mehr als deutlicher Unterschied.» Je nach Teileproduktion hätten sich die Gestehungskosten oft schon innerhalb weniger Monate amortisiert, so Haefeli.

Schrott oder Ausschuss? An dieser Stelle, so Haefeli, wolle er eines auch nochmals sehr klarstellen: «In die Substitutions- und damit in die Produktivitätsüberlegungen mit einfliessen muss in jedem Fall der Umgang mit dem sogenannten Schrott, der bei der Produktion entsteht, und ich sage hier bewusst Schrott und nicht Ausschuss. Entgegen der landläufigen Annahme ist es so, dass beim Drehen weniger Späne entstehen und damit weniger Schrott anfällt als beim Stanzen; bei uns sind es ja nicht Späne, die entstehen, bei uns sind es Stanzgitter oder Stanzabfälle. Diese werden nach Güten und Klassen getrennt, an einen Schrotthändler verkauft und recycelt.» Das Besondere daran sei, dass die Schrottmenge von Beginn an Bestandteil des Teilepreises sei und dem Kunden gutgeschrieben werde. Das gelte speziell dann, wenn es sich um teure Werkstoffe handelt, also zum Beispiel um Kupfer, Kupferlegierungen oder Titan. Haefeli: «Die-

se Dinge müssen bereits im Angebot klar ausgewiesen werden und sind inzwischen zu einem wesentlichen Bestandteil der Auftragsvergabe geworden. Hier ist ganz klar Transparenz gefordert.»

Erhebliche Einsparpotenziale sorgen für Gewinner auf beiden Seiten Kann er das positive Substitutionspotenzial abschätzen, und zwar als Win-win-Situation für alle Beteiligten, also für die potenziellen Kunden und für sie als Hersteller? Haefeli muss nicht lang überlegen: «Ich bin fest davon überzeugt, dass bis zu 20% der Teile, die heute gedreht oder gefräst werden, gestanzt werden können, und zwar sowohl unter Material- als auch unter Geometriegesichtspunkten. Und wenn man sich dann vor Augen hält, dass die Stanzproduktion gegen 30% günstiger sein wird, dann hat man auf beiden Seiten nur Gewinner. Die Einsparpotenziale sind beachtlich.» ■


18 RISIKEN MANAGEN

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Arbeitssicherheit und Recht

Viele Richtlinien – ein Ziel: weniger Unfälle Arbeitssicherheit ist immer noch nicht überall selbstverständlich, schon gar nicht international. In der Schweiz gibt es strenge Vorschriften und verschiedene Organisationen setzen sich für weltweite Standards ein, dazu gehören neue ISO-Normen. Regula Heinzelmann

Nehmen wir das Beispiel Elektrizität: Laut Suva werden deren Gefahren immer noch unterschätzt. So verursachen zum einen fehlerhafte Geräte und Installationen, blanke Drähte und nicht isolierte Kabel immer wieder schwere Unfälle. Zum anderen wenden Elektrofachleute bei ihrer Arbeit die lebenswichtigen Regeln immer noch nicht konsequent an. In fast der Hälfte der Fälle (46 Prozent) hätte ein spannungsfreies Arbeiten gemäss den klassischen (+5) Sicherheitsregeln den Unfall verhindert. Häufig wurde vor der Arbeit einfach nicht geprüft, ob die elektrische Anlage noch unter Spannung stand. Die Suva unterstützt mit Kontrollen und Beratungen das Einhalten der Sicherheitsbestimmungen und lebenswichtigen Regeln in den Betrieben. Ihre Befugnisse sind im UVG Art. 85 festgelegt.

Verpflichtung der Arbeitgeber Laut UVG Art. 82 sind die Arbeitgeber verpflichtet, zur Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten alle Massnahmen zu treffen, die nach der Erfahrung notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar und den gegebenen Verhältnissen angemessen sind, und sie sollten dafür sorgen, dass die Angestellten bei der Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten mitarbeiten. Laufende Information und Training dazu sind wichtig, damit im Ernstfall richtig reagiert wird. Die Arbeitnehmer müssen die Arbeitgeber in der Durchführung der Vorschriften über die Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten unterstützen, also persönliche Schutzausrüstungen benützen und die Sicherheitseinrichtungen richtig gebrauchen. Ohne Erlaubnis des Arbeitgebers dürfen sie diese weder entfernen noch ändern. Der Bundesrat kann Arbeiten mit besonderen Gefahren von einem Ausbildungsnachweis abhängig machen, sofern die Sozialpartner einen entsprechenden Antrag stellen (UVG Art. 82a). Das entspricht auch der Bestimmung in OR Art. 328, die von den Arbeitgebern den Schutz von Leben, Gesundheit und persönlicher Integrität der Angestellten ver-

Regula Heinzelmann ist Juristin und freischaffende Journalistin in Dietikon und Berlin.

langt. Auch in der Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz (ArGV 3) findet man diverse Vorschriften über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

Verordnung über die Unfallverhütung Die Verordnung über die Unfallverhütung gilt für alle Betriebe, deren Arbeitnehmer in der Schweiz Arbeiten ausführen (VUV Art. 1). Ein Betrieb liegt vor, wenn ein Arbeitgeber dauernd oder vorübergehend einen oder mehrere Arbeitnehmer beschäftigt, unabhängig davon, ob feste Einrichtungen oder Anlagen vorhanden sind. Arbeitgeber müssen zur Wahrung und Verbesserung der Arbeitssicherheit alle Anordnungen über Schutzmassnahmen treffen, die den Vorschriften über die Arbeitssicherheit sowie im Übrigen den anerkannten ­sicherheitstechnischen und arbeitsmedizinischen Regeln entspre-

Internationale Aktionen für Arbeitssicherheit Laut der internationalen Arbeitsorganisation ILO passieren jährlich 2,78 Millionen tödliche Unfälle während der Arbeit. Verschiedene Organisationen setzen sich dafür ein, das zu ändern. Wer Produktionsstätten im Ausland besitzt, muss selbstverständlich die Vorschriften über Arbeitssicherheit im betreffenden Land beachten. Es gibt eine reiche Auswahl von Fairtrade-Zertifikaten, bei denen auch Wert auf die Sicherheit und die Gesundheit der Angestellten gelegt wird. Die neue ISO-Norm 45001 ersetzt den bisherigen Standard BS OHSAS 18001:2007. Die ISO 45001:2018 «Managementsysteme für Arbeits­ sicherheit und Gesundheitsschutz – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung» dient zur Einführung straffer und effizienter Prozesse zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in globalen Versorgungsketten. Die neue internationale Norm soll Organisationen jeder Grösse und Branche unterstützen und Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten weltweit reduzieren. Um die Textilindustrie sicher zu gestalten, wurde der «Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh» beschlossen, dieser ist ein unabhängiges, über einen Zeitraum von fünf Jahren rechtlich bindendes freiwilliges Abkommen zwischen Einzelhändlern und Gewerkschaften. Die Unternehmen verpflichten sich, ihre Zulieferbetriebe von unabhängigen Spezialisten überprüfen zu lassen und dafür zu sorgen, dass die Fabriken notwendige Sicherheitsmassnahmen umsetzen und die Angestellten entsprechend ausbilden. Die Gewerkschaften überwachen die Umsetzung des Abkommens. Bei der EU-OSHA können Beiträge für den Wettbewerb für gute praktische Lösungen im Rahmen der Kampagne «Gesunde Arbeitsplätze» 2018– 2019 eingereicht werden. rh.


chen (VUV Art. 3). Die Geschäftsleitung hat dies regelmässig zu überprüfen. Werden Bauten, Gebäudeteile, Arbeitsmittel oder Arbeitsverfahren geändert oder werden im Betrieb neue Stoffe verwendet, so muss der Arbeitgeber die Schutzmassnahmen und Schutzeinrichtungen den neuen Verhältnissen anpassen. Die Arbeitnehmer oder deren Vertretung im Betrieb müssen über alle Fragen, welche die Arbeitssicherheit betreffen, frühzeitig und umfassend angehört werden (VUV Art. 6a). Sie haben das Recht, Vorschläge zu unterbreiten.

Suva und EKAS Ein wichtiger Grundsatz ist laut Suva und VUV Art. 4: «Keine Arbeit ist so wichtig, dass man dafür sein Leben oder dasjenige seiner Mitarbeitenden riskiert. Wird eine lebenswichtige Regel verletzt, so heisst es: STOPP, die Arbeit einstellen und die gefährliche Situation beseitigen. Erst dann wird weitergearbeitet.» Laut Suva ist es längst nicht allen Arbeitgebern bekannt, dass sie die in VUV Art. 5 vorgeschriebene Persönliche Schutzausrüstung (PSA) sowie den abnützungsbedingten Ersatz der PSA für ihre Mitarbeitenden finanzieren müssen. Dies entspricht auch OR Art. 327 und 327a. Die Eidg. Koordinationskommission für Arbeitssicherheit (EKAS) unterstützt die Durchführung der Arbeitssicherheit. Es wurde eine Wegleitung erarbeitet für alle Personen, die sich mit Fragen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz befassen. Eng verbunden mit der EKAS ist auch die Richtlinie über den Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit (ASA-Richtlinie), seit dem 1. Januar 2017 gilt die revidierte ASA-Richtlinie 6508.

Katastrophenschutz und Gefahrgüter Vorschriften über den Katastrophenschutz gibt es auch im Umweltrecht, eine grundlegende im Umweltschutzgesetz (USG Art. 10). Wer Anlagen betreibt oder betreiben will, die bei ausserordentlichen Ereignissen den Menschen oder seine natürliche Umwelt schwer schädigen können, trifft die zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt notwendigen Massnahmen. Es sind geeignete Standorte zu wählen, die erforderlichen Sicherheitsabstände einzuhalten, technische Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sowie die Überwachung des Betriebes und die Alarmorganisation zu gewährleisten. Zu berücksichtigen ist dabei die Störfallverordnung. Die Verordnung zum Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Gefährdung durch Mikroor-

Bild: dima_pics – fotolia.com

RISIKEN MANAGEN 19

Arbeitgeber müssen gemäss Verordnung über die Unfallverhütung für Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) der Mitarbeitenden aufkommen.

ganismen (SAMV) wiederum regelt die Sicherheitsmassnahmen für Menschen, die am Arbeitsplatz in Kontakt kommen mit gentechnisch veränderten oder krankheitserregenden Mikroorganismen. Die Verordnung über Gefahrgutbeauftragte für die Beförderung gefährlicher Güter auf Strasse, Schiene und Gewässern (GGBV) bestimmt, dass die Unternehmer für jede Tätigkeit mit gefährlichen Gütern einen oder mehrere Gefahrgutbeauftragte ernennen müssen. Weiter gelten die Bestimmungen des Europäischen Übereinkommens über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse (ADR) sowie die nationale Verordnung über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Strasse (SDR). Nach Verkehrsversicherungsverordnung (VVV Art. 11) benötigt der Halter eine behördliche Bewilligung, wenn er ein Motorfahrzeug oder einen Anhänger zum Transport von gefährlichen Gütern verwenden will. Für Transporte gefährlicher Güter beträgt die Mindestversicherung für Motorfahrzeuge und Anhängerzüge je Unfallereignis für Personen- und Sachschäden zusammen 15 Millionen Franken (Art. 12 VVV). ■

Quellen und Informationen https://www.suva.ch/de-ch/praevention/praeventionsangebote/kontrolle-und-beratungarbeitssicherheit www.ekas.ch ASA: file:///C:/Users/Heinzelmann/Downloads/06508_A5_d_22-02-17.pdf https://www.snv.ch/de/newsletter-alle-ausgaben/ausgabe-2018-03/iso-45001/#c5470 Wettbewerb: https://osha.europa.eu/de http://www.arbeitssicherheit-online.com/seite_international.htm http://bangladeshaccord.org https://www.oav.de/iap-12016/artikel-315.html

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20 RISIKEN MANAGEN

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Gesetzeskonformität

Hohe Anforderungen an die Inspektionsstelle im Brandschutz

Marcel Büchner

In einer Zeit, in der Gesellschaft und Markt nach mehr Eigenverantwortung rufen, mag die Tätigkeit der Inspektion fast wie ein Relikt aus einer vergangenen Epoche erscheinen. Kommt es jedoch in einem Unternehmen oder einer Branche zu Fehlentwicklungen mit nicht mehr akzeptierbaren Risiken, fordern Gesetzgeber und Marktteilnehmer umgehend griffige Regulative in Form von Kontrollen und Zertifizierungen. Gerade im Brandschutz ist es von grosser Bedeutung, solche Kontrollen in Form von Inspektionen regelmässig und vorausschauend durchzuführen.

Art und Umfang der Inspektion Als Auftraggeber einer Inspektionsstelle für den Brandschutz kommen in der Regel folgende Akteure infrage: –– Risikoverursacher bzw. Betreiber –– Exekutivbehörden –– Versicherer –– Generalunternehmer / Bauherren –– Anlagenersteller –– Interventionskräfte –– Justizbehörden Als Inspektion gilt dabei die technische Abnahme oder die periodische Kontrolle technischer Brandschutzeinrichtungen. Die Fachstelle Inspektion Brandschutz der Swiss Safety Center AG führt in folgenden Bereichen technische Inspektionen durch und überprüft dabei:

Marcel Büchner , Dipl. Masch.–Ing. FH, ist Leiter Inspektion Brandschutz bei der Swiss Safety Center AG in 8304 Wallisellen. Kontakt: marcel.buechner@safetycenter.ch.

–– Funktionstüchtigkeit und Schutzwirkung von Wasserlöschanlagen –– Leistungsfähigkeit betriebsinterner und öffentlicher Löschwasserversorgungen –– Funktionstüchtigkeit und Überwachungsaufgabe von Brandmeldeanlagen –– Löschwirksamkeit stationärer Gaslöschanlagen –– Funktionstüchtigkeit von Notlichtanlagen –– Funktionstüchtigkeit von Anlagen zur Entrauchung und Rauchfreihaltung –– Sprachalarmanlagen und elektroakustische Notfallwarnsysteme –– Brandschutzmassnahmen in Beherbergungsbetrieben (Hotels usw.) Im Weiteren werden Sicherheitseinrichtungen und Notfallsteuerungen auch integral getestet. Das Swiss Safety Center ist zudem akkreditiert als Inspektionsstelle des Typs A für Brandschutzanlagen nach ISO/IEC 17020. Die Inspektion der Brandschutzeinrichtungen durch eine akkreditierte Stelle bestätigt, dass die Einrichtung den vorgegebenen Richtlinien entspricht. Die eigentliche Inspektionstätigkeit umfasst die Projektbeurteilung anhand technischer Unterlagen (Pläne, Konzept, Berechnungen usw.), die Kontrolle der Installation vor Ort und die Funktionsüberprüfung relevanter Grössen (Messen von Mengen, Drücken, Überprüfen der Alarmübermittlung usw.) des jeweiligen Gewerks. Bei der Erfüllung ihres Auftrags beschäftigen die Inspektionsstelle zwei Anliegen immer wieder:

Bild Swiss Safety Center

Die Inspektionsstelle steht oft im Spannungsfeld zwischen Risiken, Gesetzgebung sowie marktwirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Die damit verbundenen vielseitigen Anforderungen an ihre Qualifikation in fachlicher sowie verfahrenstechnischer Hinsicht sind darum sehr hoch.

Kontrolle in der Sprinklerzentrale.


RISIKEN MANAGEN 21

–– Inspektionstiefe –– Konformitätsabweichungen

Eine alte Erfahrung besagt, dass Gesetzen so stark nachgelebt wird, wie ihre Einhaltung kontrolliert wird. Eine hundertprozentige Einhaltung würde aber bedeuten, jede Bewegung zu kontrollieren. Eine solche Inspektionstiefe ist weder möglich noch vernünftig. Und doch steht eine Inspektionsstelle nicht selten unter dem unrealistischen Erwartungsdruck, Funktionalität und Konformität zu hundert Prozent geprüft zu haben. Jede wirtschaftlich vertretbare Inspektion muss sich indes auf folgendes beschränken: –– Stichprobenauswahl (einzelne ausgewählte Elemente, die inspiziert werden) –– Momentaufnahmen (in Zeitabständen definierte Inspektionen) Je nachdem, wie diese zwei Parameter gewählt werden, lassen sich mehr oder weniger qualifizierte Aussagen über die Konformitätstreue eines Werks machen. Es steht im Ermessen der Inspektionsstelle, festzulegen, welche Prüfkriterien sie für die Beurteilung der Konformitätstreue beiziehen will. In der Regel wird sie deren Auswahl – im Folgenden am Beispiel des Sprinklerbereichs – nach folgenden Kriterien treffen: –– Ist ein Nachweis der Teilkonformität bereits durch ein anderes anerkanntes Prüfverfahren erbracht? –– Einfluss eines Prüfkriteriums auf die Versagenswahrscheinlichkeit der Anlage (z. B. Prüfung Leistungsfähigkeit Wasserversorgung) –– Auftretenswahrscheinlichkeit eines bestimmten relevanten Fehlers (z. B. Sprinklerversagen) –– Zeitabhängige Veränderung des konformen Zustands (z. B. Korrosion an der Anlage oder Nutzungsänderung im zu schützenden Bereich) Diese Parameter entscheiden aus fachtechnischer Sicht über die Inspektionstiefe. Dazu gehört auch die Festlegung der Intervalle für Nachinspektionen. In wirtschaftlicher Hinsicht sind überdies die Kosten-Nutzen-Überlegungen der Auftraggeber zu beachten.

Konformitätsabweichungen Vorschriften und Regelwerke sind bei komplexen Systemen wie einer Brandschutzanlage darauf ausgerichtet, den in der Praxis auftretenden «Normalfall» zu regeln. Ein dynamischer Markt erfordert jedoch nicht selten Sonderlösungen, –– für die keine entsprechende Regelung in den Regelwerken zu finden ist,

Swiss Safety Center – für umfassende Sicherheit Die Swiss Safety Center AG ist ein Unternehmen der SVTI-Gruppe und damit Teil des Kompetenzzentrums für technische Sicherheit und Risikomanagement. In diesem Rahmen bietet das Swiss Safety Center eine umfassende Dienstleistungspalette für Industrie, Handel und Gewerbe an. Dazu zählen Prüfungen, Zulassungen, Inspektionen, Konformitätsbewertungen, CE-Kennzeichnungen und Zertifizierungen, Begutachtungen, Expertisen, Werkstoffprüfungen, Schadenprävention sowie fachbezogene Aus- und Weiterbildungen. Weiterführende Informationen finden sich unter www.safetycenter.ch

Bild Swiss Safety Center

Inspektionstiefe

Test der Entrauchung in einem Parking.

–– bzw. –– für die zwar eine entsprechende Regelung vorhanden ist, deren Einhaltung aber aus gewichtigen Gründen (z. B. Machbarkeit nicht nachgewiesen) unverhältnismässig ist. In diesen Fällen gilt es, die Abweichungen zu den Regelwerken sachkundig zu beurteilen und zu gewichten. Nur eine qualifizierte Inspektionsstelle mit den entsprechenden Fachexperten ist dazu in der Lage und kann Gewähr für eine angemessene und verantwortliche Flexibilität bieten, wie sie vom Markt erwartet wird. Nebst den vorgängig erwähnten Umständen stellen sich daher folgende Anforderungen an die Inspektionsstelle beim kompetenten Erkennen und Handeln in Fragen der Inspektionstiefe und der Konformitätsabweichung: –– Fachtechnische Kompetenz –– Einheitlichkeit der Beurteilung –– Unabhängigkeit und Neutralität –– Kreativität und vernetztes Denken

Nutzen für Kunden Nebst den hier erwähnten Anforderungen sind natürlich auch die weiteren Ansprüche und Wünsche des Markts an eine Inspektionsstelle äusserst wichtig. Kurze Wege, schnelle Bearbeitungszeiten oder eine effiziente Berichterstattung sind oft geäusserte Anforderungen, welche die Inspektionsstelle Brandschutz der Swiss Safety Center AG im Sinne ihrer Kunden gerne erfüllt. ■

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22 RISIKEN MANAGEN

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«Gefahrenzone» Dienstleistungssektor

Unfallprävention in Bürobetrieben In der Freizeit, insbesondere beim Sport, setzt man sich – mehr oder weniger bewusst – verschiedenen Unfallrisiken aus. Doch viele Unfälle geschehen auch in alltäglichen Situationen, die auf den ersten Blick wenig gefährlich erscheinen. Auch das Büro ist keineswegs eine unfallfreie Zone. Thomas Hilfiker

Mit technischen Sicherheitsvorkehrungen, mit dem Einhalten von Sicherheitsregeln und mit persönlichen Schutzausrüstungen schützen sich Bauarbeiter vor Verletzungen. Vorschriftsgemäss, denn auf Baustellen sind die Gefahren offensichtlich. Das Risiko, in einem Büro im Dienstleistungssektor zu verunfallen, wird hingegen oft unterschätzt. In den Wirtschaftszweigen und Branchen mit vorwiegender Bürotätigkeit hat die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung SSUV im Zeitraum 2005 bis 2014 jährlich etwa 15 000 anerkannte Berufsunfälle ermittelt. Davon sind ein Drittel Stolper- und Sturzunfälle. Die laufenden Versicherungskosten betragen jährlich etwa 74 Millionen Franken. Was vielfach vergessen geht, sind die in­ direkten Kosten, bspw. für Überstunden anderer Mitarbeitenden oder Probleme mit Kunden etc. Erfahrungszahlen belegen, dass der Ausfalltag eines Mitarbeitenden im Dienstleistungssektor dem Betrieb Kosten in der Höhe zwischen 600 und 1000 Franken verursacht. Vor allem für KMU stellt dies eine grosse Belastung dar.

Thomas Hilfiker, lic. phil., Sicherheitsfachmann, elva solutions, Meggen, Mitglied der Begleitgruppe Aktion «Prävention im Büro» der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS.

Unfälle vermeiden – mit den richtigen Arbeitsbedingungen und der nötigen Aufmerksamkeit Um Unfälle zu verhindern, muss man zuerst wissen, welche Faktoren zu unfall- oder krankheitsbedingten Absenzen führen. Dazu gehören technische und bauliche Mängel wie Stolperstellen, Abnutzung, enge Platzverhältnisse oder mangelhafte Verkehrs- und Fluchtwege. Weitere, oft unterschätzte Ursachen für Unfälle sind Organisationsmängel, wie ungenaue Arbeitsabläufe, Zeitdruck, Überforderung oder mangelnde Kommunikation. Neben Technik, Gebäudemängeln oder Defiziten in der Arbeitsorganisation ist auch das Bewusstsein und entsprechende Verhalten jedes Einzelnen entscheidend. Wenn die Augen während dem Treppensteigen im Handybildschirm versinken oder wenn das Büro in letzter Minute hastig für ein Meeting verlassen wird, kann ein Treppentritt leicht zur Stolperfalle werden. Menschliche Faktoren spielen also eine wichtige Rolle bei der Prävention von Unfällen.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nützt allen Rechtlich gesehen, liegt die Verantwortung, die Rahmenbedingungen für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz bereitzustellen, beim Arbeitgeber. Er hat zur Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten sowie zum Schutz der Gesundheit alle Massnahmen zu treffen, die nach der Erfahrung notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar und den Verhältnissen angemessen sind. Durch koordinierte Massnahmen lässt sich das Risiko für Unfälle und Krankhei-

Helfen Sie mit, Stolper- und Sturzunfälle zu verhindern und stellen Sie keine Gegenstände wie Mappen, Taschen oder Papierkörbe in die Verkehrswege.

ten deutlich senken. Über die wirtschaftlichen Interessen und rechtlichen Pflichten eines Betriebes hinaus verfolgt die Aktion «Prävention im Büro» auch noch andere Zielsetzungen. Sie vermittelt Empfehlungen, wie ein gesundes und produktives Arbeitsklima die Gesundheit, Motivation und Leistung von Arbeitnehmenden fördert. Davon profitieren Arbeitnehmende und Arbeitgebende, aber auch Wirtschaft und Gesellschaft gleichermassen. Weitere Tipps und kostenlose Tools zum Erhöhen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes im Büro stellt die EKAS auf www.prävention-im-büro.ch zur Ver­ fügung. ■

Fünf Tipps zur Unfallprävention –– Deponieren Sie Handtaschen, Mappen oder Papierkörbe unter dem Tisch oder auf einer Ablage, so können sie nicht zur Stolperfalle werden. –– Halten Sie Verkehrs- und vor allem Fluchtwege immer frei. Treppen und Gänge sind keine Lagerplätze. –– Provisorisch aufgestellte Geräte und lose Kabel können leicht übersehen werden. Markieren Sie diese oder räumen Sie sie weg. –– Lagern Sie leichte Gegenstände möglichst oben auf Regalen, schwere Lasten hingegen auf Hüfthöhe und wenig Gebrauchtes unten. –– Benutzen Sie zweckdienliche, auf Sicherheit geprüfte Steighilfen und auf keinen Fall Bürostühle.


GESTION DES RISQUES 23

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Prévention des accidents en entreprise

Figure libre ou imposée? Que ce soit sur un chantier ou au bureau, personne n’aimerait être victime d’un accident, voire en causer un. Pour éviter autant que possible d’en arriver là, il faut un bon système qui assure une action coordonnée de l’employeur, des employé-e-s et des spécialistes de la sécurité au travail.

C’est l’employeur qui est le principal respon­ sable de la protection de la santé et de la sécu­ rité au travail. L’employeur doit entre autres: –– vérifier régulièrement les mesures et les dis­ positifs de protection mis en place, en parti­ culier lors de changements opérationnels; –– assurer des conditions de travail ergono­ miques et hygiéniques et exclure les in­ fluences nocives ou gênantes; –– informer les travailleurs des risques poten­ tiels auxquels ils sont exposés dans leur tra­ vail, les instruire des mesures de protection de la santé et veiller à ce qu’elles soient ob­ servées; –– lorsqu’il confie certaines tâches de sécurité au travail ou de protection de la santé à un travailleur, il doit l’instruire et le former de manière appropriée; –– assumer les mêmes responsabilités envers les travailleurs dont il loue les services à titre temporaire qu’envers ses propres travail­ leurs; –– consulter les travailleurs en matière de sécu­ rité au travail et de protection de la santé; –– mettre à disposition des travailleurs des équipements de protection individuelle lorsque des dangers ne peuvent pas être éli­ minés complètement à l’aide de mesures d’ordre technique ou organisationnel. Les organes d’exécution prévus par la loi (inspectorats cantonaux du travail, Suva, SECO) conseillent les employeurs et con­ trôlent le respect des dispositions légales par les entreprises. En cas d’infraction, ils inter­ viennent par des avertissements ou des déci­ sions. Des sanctions relevant du droit pénal,

par exemple en cas d’infractions aux disposi­ tions légales commises par préméditation ou par négligence, sont fort heureusement plutôt rares dans les entreprises de bureaux. Mais le droit n’est pas le seul motif pour l’employeur de veiller à sécurité et à la protec­ tion de la santé de son personnel: des em­ ployé-e-s en bonne santé sont plus perfor­ mants et plus motivés. Ceci est rentable du point de vue économique: moins d’absences, moins de coûts, productivité plus élevée.

Un système de sécurité pour l’entreprise Pour aider les entreprises à remplir leurs de­ voirs, la Commission fédérale de coordina­ tion pour la sécurité au travail CFST a édicté la directive MSST4. Celle-ci concrétise les cas dans lesquels une entreprise doit faire appel à des spécialistes de la sécurité au travail pour assurer la sécurité au travail et la protection de la santé. Dans nombre d’entreprises du secteur des services aux activités essentielle­ ment de bureau, ceci n’est pas nécessaire car elles ne présentent pas de dangers particu­ liers. Cependant, l’employeur n’est pas pour autant dispensé d’assumer ses responsabili­ tés prescrites par la loi. Un système de sécuri­ té adéquat est donc incontournable pour faire face aux dangers et problèmes de santé spéci­ fiques à l’entreprise. Les entreprises sont libres de mettre en œuvre la sécurité à l’aide d’une solution indi­ viduelle. Mais les connaissances requises font souvent défaut. C’est pourquoi la CFST expose dans sa directive MSST diverses possibilités pour les entreprises de mettre en place un sys­

tème de sécurité qui leur convienne. En parti­ culier pour les petites et très petites entre­ prises, il est souvent plus judicieux d’adopter une solution interentreprises que d’acquérir les connaissances nécessaires par leurs propres moyens ou avec une aide externe. Une solution par branche est souvent la meilleure solution pour les PME en matière de sécurité au travail. Les organismes respon­ sables de solutions par branche mettent à dis­ position des entreprises un système (manuel) de sécurité et des listes de contrôle. Diverses formations et autres prestations sont propo­ sées. Il existe actuellement environ 80 solu­ tions par branche certifiées par la CFST. Une autre possibilité consiste à adopter une solution type. Dans ce cas, l’entreprise re­ prend un système de sécurité ou de qualité éla­ boré par une société de conseils, qui comprend les thèmes de la sécurité au travail et de la pro­ tection de la santé. Lors de la mise en œuvre d’une solution interentreprises, l’entreprise doit dans tous les cas tenir compte de ses conditions indivi­ duelles et adapter la solution en conséquence.

Les employé-e-s contribuent aussi à la sécurité L’employeur n’est pas seul à avoir des devoirs à remplir, les travailleurs sont aussi tenus de veiller à un environnement de travail sûr et sain pour eux-mêmes et pour leurs collègues. Ils doivent à cet effet seconder l’employeur dans la mise en œuvre de la sécurité au travail et de la protection de la santé et suivre les di­ rectives. Ils doivent observer les règles de sé­ curité, utiliser les équipements de protection individuelle et s’abstenir de porter atteinte à l’efficacité des installations de protection. Lorsqu’un travailleur constate des défauts qui compromettent la sécurité au travail, il doit en aviser l’employeur ou les éliminer s’il y est autorisé. Un système de sécurité accepté par toutes les parties impliquées est une bonne chose pour les employeurs et les responsables de la sécurité. ■

SafetyCheck Des accidents se produisent tous les jours, aussi dans les bureaux. En première ligne, les accidents dûs à des faux pas et à des chutes. La Checkbox CFST (www.checkbox-cfst.ch) permet de débusquer les principaux dangers et de planifier les mesures à prendre.


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QUALITÄT SICHERN

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Zukunftsorientierte Lösungen

Integrierte Manage­ mentsysteme (IMS) aus der Cloud er­ setzen Insellösungen Managementsysteme sind ein wichtiges Hilfsmittel für Unternehmen sowie deren Akteure, um die gesetzten Ziele unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen zu erreichen. Ein Managementsystem darf heute jedoch nicht mehr als isolierte ­Insellösung aufgebaut werden, sondern muss durch den Einsatz modernster Technologien in ein integriertes Managementsystem überführt werden, welches eine möglichst direkte Kommunikation und effiziente Arbeitsweise zulässt. Pius Renggli

Das konforme Management von Anforderungen stellt sicher, dass festgelegt ist, wer, was, wann, wie, wo und womit tun soll, damit die gesetzten Ziele erreicht werden. Zusätzlich muss sich die handelnde Person bewusst sein, worauf sie bei den verschiedenen Tätigkeiten achten muss. Seien dies bestehende Rahmenbedingungen, bindende Verpflichtungen (Gesetze, Normen, Marktregeln) oder produktund kundenspezifische Anforderungen.

Integration der Anforderungen in die täglichen Abläufe Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung rücken Mensch und Maschine durch verschiedene Systemapplikationen und durch geeignete Schnittstellen immer näher zusammen. Um das Potenzial vorhandener Synergien in

PIus Renggli ist Leiter Management­ systeme bei IOZ. www.ioz.ch

einer Organisation auszuschöpfen, werden die in der Vergangenheit als «Insellösungen» aufgebauten Spezialsysteme für Qualitätsmanagement, Risikomanagement und Umweltmanagement zunehmend durch ein integriertes Managementsystem (IMS) abgelöst. Der Grund liegt darin, dass Insellösungen das unerwünschte «Silo-Denken» im Unternehmen fördern, solche Lösungen dadurch oft zu wenig transparent sind und in der stets enger vernetzten Arbeitswelt durch zusätzliche Medien- und Systembrüche vielfach zu kurz greifen. Dies hat unter anderem auch unnötige Redundanzen zu Folge. Zudem sind Insel­ lösungen teilweile nicht in den täglichen ­Arbeitsalltag der Akteure integriert und werden dadurch auch nicht gelebt.

und Messungen von Kenngrössen können umgekehrt von den einzelnen Prozessschritten bis zur strategischen Ebene konsolidiert oder aggregiert werden.

IMS als fester Bestandteil im Daily Business Für die Akteure einer Organisation sind in ­einem IMS jederzeit, auf allen hierarchischen Ebenen, die relevanten und erforderlichen ­Informationen am digitalen Arbeitsplatz verfügbar. Auf der strategischen Ebene sind die Informationen so zusammengefasst, dass die Gesamtlage übersichtlich dargestellt wird.

«Office 365 bietet mit

Standardmitteln sämtliche Voraussetzungen, um ein IMS umzusetzen.

»

Auf Ebene der Managementaspekte (Qualität, Sicherheit, Umweltschutz, Ressourcenverbrauch, Leistungen etc.) sind Compliance, Abweichungen und Stand der laufenden ­ Massnahmen ersichtlich. Auf der Ebene der operativen Umsetzung sind die Abläufe einfach und bedienerfreundlich dargestellt, um den direkten Zugang zu den benötigten Hilfsmitteln und Informationen (z.B. Anleitungen, Vorgaben, Prozessdokumentationen, gesetzliche Grundlagen, Dokumentenablage etc.) sicherzustellen.

Kollaborationsplattformen und Cloud Computing Da sich die digitale Vernetzung zwischen den Akteuren, Maschinen und Informationsquellen zunehmend über weite Distanzen erstreckt, werden der Zugriff und die Zusammenarbeit für alle Beteiligten durch Kollaborationsplattformen und das Cloud Computing vereinfacht. Beide Möglichkeiten werden als Plattformen für das integrierte Managementsystem genutzt, um ortsunabhängig Daten und Informationen auszutauschen.

Ein IMS lenkt und vereint strategische mit operativen Ansätzen

Beispiel Office 365: Das IMS mit Cloud-Standardmitteln realisieren

Das integrierte Managementsystem unterstützt die tägliche Umsetzung von gesetzten Zielen einer Organisation, weil es im Idealfall den obersten Regelkreis nach Plan – Do – Check – Act darstellt. Der Regelkreis kann beliebig tief bis auf die Ebene einzelner Prozessschritte modelliert und automatisiert werden

Cloud-Umgebungen wie beispielsweise Office 365 bieten mit Standardmitteln sämtliche Voraussetzungen, um ein IMS umzusetzen. Für die Unternehmen fallen neben der Lizenzierung von Office 365 – welches heute bei vielen Unternehmen bereits im ­Arbeitsalltag eingesetzt wird – keine weiteren


Lizenzen für das IMS an. Zudem ist das IMS basierend auf den Cloud-Standardmitteln voll und ganz in den Arbeitsalltag der Mit­ arbeitenden integriert. Es wird somit also auch effektiv gelebt. Die einzelnen Dienste im Rahmen von Office 365 lassen sich in einem Unternehmensportal so orchestrieren, dass die Stärken der einzelnen Tools in einer Plattform vereint zum Tragen kommen.

Die Stärken der einzelnen Standardmittel kombinieren SharePoint Online bildet die Basis des Portals und stellt den Mitarbeitenden ein Intranet mit zahlreichen Funktionalitäten zur Verfügung. Jedem Bereich oder jeder Abteilung (Geschäftsleitung, HR, Unternehmens­entwicklung, Marketing, Finanzwesen, Produktion etc.) können einzelne Arbeitsräume zur Verfügung gestellt werden. So kann jedes Team seinen Arbeitsbereich individuell und bedürfnisgerecht ausgestalten. Nicht nur die Prozesse und Vorgabedokumente sind direkt in den jeweiligen Arbeitsumgebungen integriert, sondern auch sämtliche Nachweisdokumente. Die Prozessvisualisierung erfolgt über Microsoft Visio oder ein anderes Modellierungs-Tool. Im Bereich der internen Kommunikation kommt das Social Enterprise Network Yammer ins Spiel. Ob unternehmensweite News oder Ankündigungen in Fachgruppen, die standortunabhängige Kommunikation ist jederzeit sichergestellt. Dadurch wird eine

Screenshot einer IMS-Cloud-Umgebung.

transparente Kommunikationskultur geschaffen. Zudem führt dies zu einem informierten, eingespielten und vorausdenkenden Team – von der Managementebene bis zu den einzelnen Mitarbeitenden in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Die Projektarbeit im internen Team oder mit externen Partnern wird über Microsoft-Teams abgewickelt. Den Projekt­ teams stehen digitale Projekträume zur Verfügung. Vielseitige Funktionen wie Chat, ­Telefonie, Videokonferenzen oder die Datenablage ­ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit. Mit Microsoft Forms ist ein Hilfsmittel integriert, welches Umfragen aller Art ermöglicht. Ob Projekt-Feedbacks, Kunden- oder Mitarbeiterumfragen oder auch Partner­

bewertungen, Rückmeldungen können rasch eingeholt werden. Das Ausfüllen des Frage­ bogens ist dabei in jedem Webbrowser und auch von Mobilgeräten aus möglich. Die Rückmeldungen werden in einem zentralen Cockpit zusammengeführt und ausgewertet. Wem die angebotenen Auswertungs- und Analysefunktionen noch nicht reichen, der kann die Ergebnisse auch nach Excel exportieren und dort weitere Auswertungen machen oder diese in Power BI Dashboards nutzen. Weitere Cloud-Standarddienste wie beispielsweise der Microsoft Planner für Aufgaben und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) oder Microsoft Stream für das Wissensmanagement lassen sich in einem integrierten Managementsystem basierend auf Office 365 einbetten. ■

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QUALITÄT SICHERN

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Industrie 4.0 im Supply-Chain-Management

Bild: strichfiguren.de – fotolia.com

Beschleunigte Digitalisierung bei Beschaffung und Vertrieb

Die Digitalisierung beschleunigt die Beschaffung und den Vertrieb.

Um Arbeitsprozesse so effizient wie möglich zu gestalten, set- Präsident des Schweizer Dachverbandes der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, Hans Hess, erklärt, sei die Schweizer Industrie mittlerzen immer mehr Unternehmen auf die Digitalisierung. Damit ist es möglich, in der Wertschöpfungskette Kosten, Verfügbar- weile hoch automatisiert, innovativer denn je und verfüge über sehr effikeit und Ressourcenverbrauch zu optimieren. Die sogenannte ziente Prozesse. «Die Industrie 4.0 leistet einen entscheidenden Beitrag, damit der Werkplatz Schweiz trotz starkem Franken, hohen Kosten und Industrie 4.0 öffnet im Internet neue Möglichkeiten, um seiLöhnen auch künftig erfolgreich sein kann», ist Hess überzeugt. tens Einkauf die gewünschten Produkte zu finden oder sich als Anbieter besser zu vernetzen. Der B2B-Marktplatz «Wer liefert Effizienzsteigerung dank Digitalisierung Für viele Unternehmen ist die effiziente Bewirtschaftung der Wertwas» setzt mit der Online-Produktsuche einen neuen Meilenschöpfungskette (Supply-Chain-Management) seit jeher ein wichtiger stein an den Schnittstellen von Beschaffung und Vertrieb. Christian Iten

Industrie 4.0 betrifft alle Unternehmensbereiche, die gesamte Wertschöpfungskette einer Unternehmung, angefangen bei Beschaffung und Logistik über Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb. Dass in der Wertschöpfungskette die Prozesse optimiert werden, ist an sich nichts Neues, die Trendwende bringt allerdings die Anknüpfung ans Internet. Wenn sich über das Internet der Verlauf einer Paketsendung, der Stand des Öltanks einer Heizung oder der ordnungsgemässe Betrieb eines Fahrstuhls kontrollieren lässt, so spricht man vom Internet der Dinge. Das sind Beispiele dafür, dass das Zeitalter der Industrie 4.0 bereits angebrochen ist.

«Industrie 4.0 stärkt den Werkplatz Schweiz» Die Schweizer Wirtschaft erlebt dank neuer Möglichkeiten der Digitalisierung und Anbindung ans Internet eine Aufbruchsstimmung. Wie der Christian Iten ist Berater und Projektleiter bei der Agentur PULSCOM ! www.pulscom.ch.

Kostenfaktor. Neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung bieten sich dank Industrie 4.0 auch an den Schnittstellen von Beschaffung und Vertrieb. Laut einer Umfrage des Online-B2B-Marktplatzes «Wer liefert was» unter 148 Einkäufern bietet ein hoher Digitalisierungsgrad bei der Suche nach Produkten, Dienstleistungen und Rohstoffen den Einkäufern Vorteile, von denen das ganze Unternehmen profitiert. 64 Prozent der Befragten gaben bei der Umfrage an, dass sie von den digitalen Prozessen profitieren, indem sie Anbieter schneller finden. 41 Prozent sparen durch die digitalen Prozesse Kosten und für 35 Prozent der Einkäufer bringt die Digitalisierung einen weiteren wesentlichen Vorteil im ­Beschaffungswesen mit sich: So ist die Beschaffung nicht mehr standortgebunden.

Detaillierte Produktinformationen jederzeit und überall verfügbar Heute führen die Unternehmen für ihr Supply-Management eigene Datenbanken mit Lieferanten und Produkten. Im Zuge der Digitalisierung dürfte sich das Datenmanagement stark vereinfachen. Es ist zum Beispiel denkbar, dass die Informationen automatisch mit den Datenbanken von Online-B2B-Marktplätzen wie «Wer liefert was» abgeglichen werden. Durch die digitale Vernetzung öffnen sich auf der Seite des Ver-


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kaufs unzählige, teilweise auch völlig neue Absatzmöglichkeiten. Neue Zielgruppen im In- und Ausland können erreicht werden, unabhängig vom Standort der Firma. Im B2B-Marktplatz «Wer liefert was» sind seit einiger Zeit nicht nur Produkte, Produktkategorien und Kontaktdaten der Firmen erfasst, sondern je länger, je mehr auch detaillierte Angaben zu den einzelnen Produkten. So finden Einkäufer auf www.wlw.ch unter anderem auch Produktdetails mit Produktbildern, Preisangaben, Lieferzeiten sowie Verfügbarkeiten. Die Anbieter können ihre Produkte noch attraktiver und informativer präsentieren.

Rasch und einfach das gewünschte Produkt finden «Einkäufer finden heute relevante Produktinformationen, die nicht nur einen schnellen Marktüberblick zulassen, sondern oftmals die entscheidenden Kriterien für den Geschäftsabschluss sind», sagt der CEO von «Wer liefert was», Peter F. Schmid. «Denn was im Beschaffungsprozess zählt, sind Effizienz, Schnelligkeit und relevante Details», so Schmid weiter.

Vollständige Automatisierung des Beschaffungsprozesses In absehbarer Zukunft wird der gesamte Beschaffungsprozess digitalisiert sein. So bestimmt in einer Firma irgendwann nicht mehr der Einkäufer, wann bei einem bestimmten Produkt ein Bedarf entsteht, sondern die Produktionsmaschinen selbst erkennen die Auftragslage, Produktionskapazitäten und die aktuellen Lagerbestände. Sie ermitteln selbstständig, wann ein Rohstoff zur Neige geht und bestellen diesen autark nach. Die Maschinen beziehungsweise Computer greifen dabei auf die Online-Datenbanken zurück und treffen auf dieser Basis qualifizierte Entscheidungen. Mit dem Ziel, Materialien stets zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis und mit höchster Qualität zum richtigen Zeitpunkt zu beschaffen. Wer die Materialien liefert, wird nebensächlich. Die Aufgabe des Einkäufers wird sein, zu kontrollieren, dass die Beschaffungskette nicht unterbrochen wird und die Abläufe reibungslos weiter­laufen. Die Herausforderung ist dann, mit den Daten richtig umzu­gehen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Dafür müssen Einkäufer ­zunehmend Abstimmungs- und Managementaufgaben übernehmen und noch enger mit der Geschäftsleitung, Produktion und Entwicklung zusammenarbeiten. ■

Über «Wer liefert was» «Wer liefert was» (wlw) ist der nach eigenen Angaben führende B2B-Marktplatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als vielbesuchte Internetplattform für den professionellen Einkauf bietet wlw Zugriff auf Millionen von Produkten und Dienstleistungen im B2B-Segment. Auf wlw.ch, wlw.de und wlw. at treffen monatlich 1,3 Millionen Einkäufer mit echtem Bedarf auf rund 570 000 Lieferanten, Hersteller, Händler und Dienstleister in rund 47 000 Kategorien, wie der Betreiber angibt. Die präzise und einfache Suche liefert Einkäufern jeden Monat verlässliche Informationen zu Unternehmen und ihren Produktportfolios inklusive aktueller Kontaktdaten und Preise. Das Angebot von wlw ist für Einkäufer und als Standardprofil für Inserenten kostenfrei. «Wer liefert was» hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt 250 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 1932 gegründet und gab als erster Anbieter gedruckte Nachschlagewerke für gewerbliche Einkäufer heraus. Seit 1995 bietet wlw seine Services online an.

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QUALITÄT SICHERN

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Control 2018 im Rückblick

Im Zeichen von Industrie 4.0 Mit 883 Ausstellern aus 31 Ländern wurde die Control 2018 nochmals grösser und konnte damit ihren Stellenwert als internationale Leitmesse für die Qualitätssicherung festigen. Die Internationalität widerspiegelten auch die 28 241 registrierten Fachbesucher aus 98 Nationen. Wir zeigen hier ein paar interessante Messtechnikprodukte, die in Stuttgart vorgestellt wurden.

dinatenmessgeräten eingesetzt werden. Der Prüfkörper besteht aus optisch kooperativen Kugeln mit einer hohen Formgenauigkeit. Durch die systematische Anordnung im Raum ist es möglich, mit nur einer Aufspannung die erforderlichen Kenngrössen einer Zwischenwie auch Abnahme- und Bestätigungsprüfung gemäss ISO 10360-1 zu ermitteln. Dieser Kalibrierkörper wurde durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von Saphirwerk AG, dem Eidgenössischen Institut für Metrologie METAS, der NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs und den Industriepartnern ETA SA und SFS intec entwickelt.

Roman Kuster

Quelle: Saphirwerk

Auch in diesem Jahr geht der Trend zu Industrie 4.0 weiter. Die Systeme werden schneller, einfacher automatisierbar und insbesondere berührungslose Systeme verzeichnen einen grossen Aufschwung.

Mikrokoordinatenmesssystem Mit dem neuen μCMM stellt Alicona an der Control erstmals ein optisches Mikrokoordinatenmesssystem vor und feierte damit seine Weltpremiere. Die Verbindung eines klassischen Koordinatenmessgeräts und der optischen Oberflächenmesstechnik ermöglicht mit nur einem Sensor Mass, Lage, Form und Rauheit von Bauteilen zu messen. Das optische Koordinatenmessgerät bietet hohe geometrische Genauigkeit, was die Messung von kleinsten Oberflächendetails inklusive präziser Bestimmung der Lage der Einzelmessungen zueinander ermöglicht. Die 3D-Genauigkeit gemäss ISO 10360-8 liegt bei E Uni:j:ODS,MPE = (0.8 + L/600) µm (L in mm). Gemäss Alicona umfasst das Spektrum messbarer Oberflächen sämtliche industrieüblichen Materialien und Verbundwerkstoffe wie Kunststoff, PKD, CFK, Keramik, Chrom, Silizium etc. Dabei können sowohl matte als auch polierte und spiegelnde Bauteile gemes-

Roman Kuster arbeitet an der NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs, Institut für Produktionsmesstechnik, Werkstoffe und Optik (PWO).

TOPIC-Kalibrierkörper «Arena»

Werth Interferometer Probe WIP

Quelle: Alicona

µCMM

sen werden. Das Messvolumen beträgt 310 mm × 310 mm × 310 mm. Luftgelagerte Achsen mit Linearantrieb ermöglichen die verschleissfreie Nutzung. Die Objektive können automatisch gewechselt werden.

Neuer Kalibrierkörper für optische und taktile Systeme Der neue TOPIC-Kalibrierkörper «Arena» kann unter anderem für effiziente Zwischenprüfungen gemäss ISO 10360-1 von Mikro-Koor-

Mit herkömmlichen optischen Sensoren sind schmale und tiefliegende Merkmale, wie zum Beispiel Luftspalten an Elektromotoren, oft nicht messbar. Laserabstandssensoren, chromatische Fokussensoren und konfokale Sensoren beispielsweise scheitern an der Apertur der Objektive und oft ist der Arbeitsabstand zu gering, um die Merkmale ohne Kollision zu erfassen. Mit der Werth Interferometer Probe (WIP) hat Werth einen hochgenauen optischen Fasersensor im Portfolio, der das Messen über Interferenz ermöglicht. Die Messsonde ist eine lichtleitende Glasfaser mit einem Standarddurchmesser von 125 μm. Kleinere Durchmesser sind ebenfalls möglich. Die Sondengeometrie lässt sich individuell an die Anforderungen der Mess­ aufgabe anpassen, beispielsweise sind gerade oder abgewinkelte Sonden möglich. Der Anschliff der Sonde bestimmt den Austrittswinkel des Messstrahls zwischen 0° und 90°. Sonden mit 90°-Winkel werden zum Beispiel zur Messung der Mantelflächen kleiner Bohrungen eingesetzt.


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Mit dem WIP in RS-Ausführung ist eine hochgenaue Rundheitsmessung mit drehbarer Sonde möglich. Bei dieser wird nur die geometriekorrigierte Sensor-Drehachse bewegt. Damit lassen sich Rundheitsmessungen mit Messabweichungen von etwa 100 nm durchführen. Alternativ kann die Sonde während der Drehung mit den kartesischen Achsen des Koordinatenmessgeräts auf einer Kreisbahn bewegt werden und damit auch grössere Geometrieelemente messen.

Wiederholung dieses Vorgangs kann nun eine statistische Aussage getroffen werden. Zur Verifizierung der aktuellen Version des VCMM (inkl. Scanning) als Verfahren zur Bestimmung der aufgabenspezifischen Mess­ unsicherheit wurden von der PTB koordinierte Vergleichsmessungen durchgeführt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur baldigen Verifizierung des VCMM, sodass es in Messlaboren und akkreditierten Kalibrierlaboratorien zur Messunsicherheitsbestimmung eingesetzt werden kann.

GOM-Computertomograf

Quelle: Werth Messtechnik

Werth Interferometer Probe

Software zur Bestimmung der Messunsicherheit (VCMM) Ein vollständiges Messergebnis beinhaltet neben dem Messwert immer auch eine Messunsicherheit. Diese ist ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung, da ohne die Mess­ unsicherheit eine Beurteilung der Toleranzen nicht möglich ist. Die immer höher werdende Automatisierung im Zuge von Industrie 4.0 erfordert auch eine Automatisierung der Ermittlung der Messunsicherheit. Seit Beginn der 1990er-Jahre entwickelt die PTB eine sogenannte «Virtual Coordinate Measuring Machine» (VCMM). Seither wurde diese der modernen Messtechnik angepasst und optimiert. Die Bestimmung der Messunsicherheit einer komplexen 3D-Messaufgabe mit Hilfe von Monte-Carlo-Simulationen ist eine zeitund kosteneffiziente Methode. Zur Ermittlung der Messunsicherheit wird rechnergestützt in der VCMM eine grosse Anzahl von Wiederholmessungen simuliert. Dabei werden die Messungen in einer virtuellen Umgebung nachgebildet. Dazu werden erfasste Messpunkte, entsprechend vorgegebener Wahrscheinlichkeitsverteilungen und Eingangsparametern, variiert und bilden damit eine realistische Punktewolke ab. Diese Daten werden nun gleich wie die erste reale Messung ausgewertet. Über die mehrfache

Mit der Hilfe von Computertomografie (CT) sind schon heute Messungen möglich, die mit anderen Messprinzipien nicht mehr abgedeckt werden können. Beispielsweise können mittels additiver Fertigung hergestellte Bauteile, deren innere Strukturen weder taktil noch optisch zugänglich sind, gemessen werden. Neu bietet auch die Firma GOM Computertomografie an und ist damit eher spät in das Gebiet eingestiegen. Eine 5-Achs-Kinematik sorgt für eine automatisierte Bauteilpositionierung. Das System wird über eine fotogrammetrische Kalibrierung in allen möglichen Messpositionen kalibriert. Ein weiteres Merkmal ist, dass durch eine Luftumwälzung innerhalb des CT im Arbeitsbereich die gleiche Temperatur herrscht wie im Lagerbereich ausserhalb des CT. Damit sind kontrollierte Temperaturverhältnisse ohne eine aufwendige Klimatisierung innerhalb des Computertomografen möglich. Die Auswertung der Daten erfolgt mit der Software GOM Inspect, die bereits seit letztem Jahr auch mit CT-Daten von anderen Herstellern umgehen kann.

Quelle: GOM

GOM-Computertomograf

CT-System mit integrierter Klimakammer Mit dem Diondo In-situ-CT können Werkstücke unter realistischen Betriebsbedingun-

gen untersucht werden. Von diesem kombinierten Verfahren profitieren beispielsweise Automobilhersteller: Bei den für die Elektromobilität eingesetzten Li-Ion-Batterien stellen sich aufgrund der hohen Energiedichte sicherheitsrelevante Fragen: Wie wirkt sich die Temperatur auf die innere Struktur und Geometrie aus? Wie ist das Verhalten bei lang ­anhaltend hohen oder tiefen Temperaturen oder starken Temperaturschwankungen? Die In-situ-CT gewährt einen hochauflösenden Blick in das Innere der Batterie. Dies geschieht bei Temperaturen von –72 bis +180 °C. ■

Quelle: Diondo

In-situ-CT

Produktpremieren, Neuheiten, Hightech-Prozesse Laut Veranstalter hat die Messe gehalten, was sie versprochen hat. Innovative und vernetzte QS-Lösungen, insbesondere im Bereich der industriellen Bildverarbeitung, zahlen sich nur aus, wenn sie sich leicht in vorhandene Systeme integrieren lassen und Automatisierungslösungen sowie Industrie 4.0-Anlagen unterstützen. «Was wir auf der Control sehen, ist Nutzen zum Anfassen», fasst es Volker Schiek, Geschäftsführer des Landesnetzwerks Mecha­ tronik auf der Eröffnungs-Pressekonferenz zusammen. In Kooperation mit dem Messeunternehmen Schall plant er für das kommende Jahr die «Arena oft Quality & Security» und setzt damit verstärkt auf die bereichsübergreifende Vernetzung. Zudem stellten zahlreiche Weltmarktführer ihre Neuheiten vor, mehr denn je im digitalen Bereich. Kaum ein Stand hatte nicht auch die Themen 3D-Visualisierung, integrierte vollautomatische Systeme oder Augmented Reality im Fokus. (red.)


30 PRODUKTENEWS

MQ | 06/2018

Der Dachverband des Schweizer Rettungs­ wesens stützt sich inzwischen auf Smart­ phone-Apps wie jene von SMEDRIX. Algorithmen sind aus der Arbeit des Rettungsdienstes nicht mehr wegzudenken. Sie bilden mit ihren standardisierten Handlungsempfehlungen die Basis für ein effizientes Vorgehen bei Rettungseinsätzen. Deshalb hat der Interverband für Rettungswesen IVR, Dachverband des Schweizer Rettungswesens, im Sommer 2016 die Algorithmensammlung SMEDRIX in der Version 3.0 lanciert. Diese ist neu auch als Smartphone-App verfügbar. Sie eignet sich auch für Hausärzte und in einer adaptierten Version für Ersthelfer. Die SMEDRIX 3.0 App geht nicht von Krankheitsbildern, sondern von Leitsymptomen aus, um dem tatsächlichen Ablauf von Notfallversorgungen gerecht zu werden. Grundsätzlich ist beim Arbeiten mit dieser App vorauszusetzen, dass der betreffende Mitarbeiter die beschriebene Informationssammlung und die erforderlichen Handlungen beherrscht. Der grafische Aufbau der App ist übersichtlich, die Handhabung intuitiv. Funktionalität und Leistungsangebot werden sukzessive ausgebaut. www.ivr-ias.ch

Honeywell hat einen neuen tragbaren Gas­ detektor eingeführt, der entwickelt wurde, um die Sicherheit von Arbeitern in beengten Räumen zu gewährleisten. Gleichzeitig verfügt der Gasdetektor über ein einfaches, benutzerfreundliches Design. Der neue Honeywell BW™ Ultra kann bis zu fünf verschiedene Gase gleichzeitig überwachen, einschliesslich flüchtiger organischer Verbindungen. Über seine Bluetooth-Verbindung können Sicherheitsfachkräfte wertvolle Daten sammeln und nachverfolgen. Der neue Detektor ist darüber hinaus mit der Honeywell TouchConnect™-Technologie zur Beschleunigung und Vereinfachung von Einrichtung, Kalibrierung und Funktionsprüfung ausgestattet. Weitere Details zum neuartigen Gasdetektor für die Arbeitssicherheit finden Sie unter www.honeywell.com

Der neue Honeywell BW™ Ultra kann bis zu fünf verschiedene Gase gleichzeitig überwachen.

Abgesicherter Informationsaustausch Die Grossbank Credit Suisse verwendet für den Informationsaustausch mit externen Geschäftspartnern die hochsichere Zusammenarbeitslösung «CollaborationRoom» von Brainloop. Für einen neuen Fonds der Credit Suisse werden vertrauliche Kundeninformationen mit externen Asset Managern hochsicher ausgetauscht, bewirtschaftet und dabei sämtliche gesetzliche Richtlinien eingehalten. Darüber hinaus erhalten Sachbearbeiter anderer Abteilungen der Bank Zugang zu bestimmten Dokumenten im Brainloop «CollaborationRoom». Sie begleiten die Transaktionen und arbeiten im Rahmen ihrer Kontrollfunktion mit der Plattform. Sämtliche

Foundation für Wissensbildung Als Teil des 15. Firmenjubiläums hat Acronis die Acronis Foundation ins Leben gerufen. Kern der Stiftung ist die Überzeugung des Unternehmens, dass Wissen höchst wertvoll ist und für alle zugänglich sein sollte. Im Zuge dessen sollen Lernprojekte und Bildungschancen weltweit geschaffen werden. Details über Spenden, Ausgaben, Projekte und Zahlungen werden vollständig transparent sein, um die Partner und die Öffentlichkeit über die Arbeiten optimal zu informieren.

Bild: Honeywell

Neuer vernetzter Detektor für die Arbeitssicherheit

Bild: pixabay

Eine App für Rettungsdienste

L­ ösungen erfüllen die hohen Sicherheitsanforderungen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma und verfügen ausserdem über datenschutzrelevante Auszeichnungen wie beispielsweise Zertifizierungen für das TrustedCloud-Datenschutzprofil für Cloud-Dienste TCDP zur Erfüllung der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung oder zur Einhaltung des internationalen ISAE-3402-Standards.

www.brainloop.com

Auditprozesse koordinieren Jeder, der Interesse an einer Partnerschaft hat oder eine Spende für diese Aktivitäten leisten möchte, erhält weitere Informationen auf der Webseite. Das erste Projekt betrifft die Acronis School Initiative, eine internationale Stiftung, die in den nächsten drei Jahren weltweit 15 neue Schulen in unterversorgten Gemeinden finanzieren wird. foundation@acronis.com

Die Zertifizierungsgesellschaft erwartet einen umfassenden Bericht zur Auditdurchführung. Welches Audit ist wann, für welchen Bereich durchzuführen? Der Auditplan gibt Ihnen einen Überblick über alle Termine. «EcoWebDesk» bietet zahlreiche Funktionen, um den gesamten Auditprozess effizient durchzuführen. In der praktischen Online-Software werden alle Audits inklusive einzelner Berichte zentral gespeichert. www.ecointense.ch


AGENDA/VORSCHAU

MQ | 06/2018

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IMPRESSUM

Vorträge/Tagungen/Seminare Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Anlässe Schweiz Lean-Management-Grundlagen Von den ersten KVP-Projekten bis zum unternehmensweiten Verbesserungsmanagement Start: 27. Juni 2018, Olten www.sgo.ch

Cloudlösungen und Change Management

Die Bürowerkstadt und die ZHAW Winterthur präsentieren in der «Halle Rapide» eine Eventreihe zum Thema «Neue Arbeitswelten» 4. Juli 2018, Zürich www.zhaw.ch

Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien

Umsetzung der neuen Anforderung aus ISO/IEC 17025:2017 5. – 6. Juli 2018, Winterthur www.snv.ch

Anlässe International CAS in Process and Quality Leadership

In Kooperation mit der Kalaidos FH 23. August 2018 bis 16. November 2019, siehe Details www.snv.ch

QM-Ausbildung SAQ ZufriedenheitsKomplettlehrgänge fürund Qualitätsmanager Beginn: monatlich Bedür fnisanalyse www.cqa.de 2016 Wie Risikomanager schwierige

Agenda g

SKO Lehrgang: Digital Leader lag. Diese sehr hohe Beteiligung

Medical Devices Risk Management

Info-Veranstaltung: DienstleistungenCAS wie auch deren Bedürfnisse und Wünsche Führungskompetenz an die SAQ. Zudem die Zufrie-

Umgang mit Betriebsunterbruch

Best practice, Normen, Branchenvorgaben in Zusammenhang mit Betriebsunterbruch kennen 22. August 2018, Wallisellen akademie.safetycenter.ch

Krisenkommunikation Grundlagen

Übung «Story Telling»: bildhafte und beispielhafte Sprache etc. 23. August 2018, Wallisellen akademie.safetycenter.ch

Swiss Association for Quality

Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality Stauffacherstrasse 65/42, 3014 Bern T 031 330 99 00, www.saq.ch meldungen ermöglichen der Herausgeber SAQ ihre Dienstleistungen zielSAQ/galledia verlag ag gruppengerecht anzupassen Druckauflage 6970 Ex. und auszubauen. Verkaufte Auflage 2620 Ex. (wemf-beglaubigt)

Gespräche führen Redaktion SAQ Swiss Association for automatica Thomas Berner, lic. phil. I (MA) 4. September 2018, Ort noch offen Quality >> Im ersten Semester 2016 hat die SAQ, in Zusammenarbeit ziehen können. An dieser Stelle Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil Messe für intelligente Automation www.netzwerk-risikomanagement.ch +41 58 344 97 37, F +41 58 344 93 62 bedanken wir uns bei allen, die TQuelle: mit einem Studierendenteam der Fachhochschule St.Gallen, thomas.berner@galledia.ch und Robotik an dieser Umfrage mitgemacht Fachhochschule St.Gallen eine Zufriedenheits- und Bedürfnisanalyse durchgeführt. Aktuelles zu Arbeitssicherheit Ihre wertvollen Rück- Michael Merz 19. bis 22. Juni 2018, haben. München T +41 58 344 98 64 sowie der ErfahrungsausBefragt wurden sowohl die SAQ- sen automatica-munich.com und Gesundheitsschutz michael.merz@galledia.ch Mitglieder wie auch interessier- tausch wichtig bis sehr wichtig Übersicht bezüglich der wesentlichsten te Kreise, das heisst Besucher erscheinen. Wichtig sind auch Produktion Interne Audits neuen gesetzlichen Regelungen und galledia ag, CH-9230 Flawil der SAQ-Veranstaltungen. Von fachspezifische Weiterbildunzu QM-Systemen und Vorschriften den haben Dagegen wurden die folinsgesamt ca. 12’000 ver- gen. Grundlagen derPunkte Durchführung interner Audits neutral bewertet: schickten Umfragen, haben genden 6. September 2018, Pratteln 5,5 Prozent geantwortet. Wobei branchenübergreifende 3.– 4. Juli 2018, NetzNürnberg akademie.safetycenter.ch Schweiz die Rücklaufquote bei den SAQ- werke, Anlässe die Trends aufwww.tuv.com/seminar-09107 Verlag Mitgliedern bei über 30 Prozent zeigen und Insiderwissen durch

Compliance auf spielerische Art kennenlernen 13. Juli 2018, Zürich zhaw.ch

Quantitative Verfahren zur Risikokalkulation. Durchfürung in Kooperation mit der Berner Fachhochschule 3., 4. und 7. August 2018, Bern www.snv.ch

Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitäts­ manager TÜV, Qualitätsauditor TÜV Beginn: jederzeit www.fernschule-weber.de

Gesprächsführung im Risikomanagement

Digitale Herausforderungen erkennen erlaubte den Studierenden eine fundierte Auswertung, nach und umsetzen. Lehrgang an derdieHochMitgliedern und Nichtmitglieschule für Wirtschaft HWZ dern gesplittet wurde. 14 . Sept. – 22.Erhoben Nov. 2018, Zürich wurde, unter andewww.sko.ch rem die Zufriedenheit der SAQ-

Compliance Cockpit Simulator

Weiterbildung per Fernstudium

48. Jahrgang erscheint 10 x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623

Mitglieder mit den aktuellen

Erfahren Siedenheit die wissenswerten Details mit den Veranstaltundieser Weiterbildung gen, im konkreten mit den Sektionsanlässen. wurden beide 19. September 2018, Hier Luzern www.hslu.chZielgruppen befragt. Bestehende Dienstleistungen

Das Unternehmer-Symposium Grundsätzlich stellte sich her2018 aus, dass die Mitglieder mit den

Was brauchtbestehenden es, um als Dienstleistungen Unternehmen zufrieden sind. Wobei vor allem die Zukunft zu prägen? das gute Netzwerk und der Er9. Oktober, 2018, Zürich stark gefahrungsaustausch www.zfu.ch wichtet wurden. Bei den Veran-

ag >> Anmeldung und weitere Infosgalledia unter verlag www.saq.ch Betriebsbesichtigungen. Die Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich T +41 (0) 58 344 98 98 Umfrageteilnehmenden schätz- >> Sektion Bern Qualitätsmanagement-Audits eines– Wohin geht www.galledia.ch ISO 45001 die Reise ten ausserdem E-Mail-Newslet- Thema sind Verlagsmanager: Rolf Gubelmann 24. Januar 2017 ter zu Themen, die Datum deraktuellen zentralen Instrumente zur nach­ Ort Bildungszentrum Wald, Lyss Mitarbeit in einer Fachgruppe, Werbemarkt haltigen Sicherung von Wertschöpfung Kömedia AG Analysen und Studien zu Bran- >> Fachgruppe Medizinprodukte in der Automobilindustrie. Mehrere Geltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen chentrends sowie interessante Thema Software Validierung und Datenintegrität T +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 und Weiterbildungsmodule, qualitativ hochstehende siehe info@koemedia.ch, www.kömedia.ch Datum 19. Januar 2017 Sektionsveranstaltungen. www.tuev-sued.de Ort Hotel Arte Olten Abonnenten-Service galledia verlag ag Zusätzliche Dienstleistungen Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T +41 (0) 58 344 95 64 Zwei Drittel der Befragten wünDesigning Ecosystems for Innovation F +41 (0) 58 344 97 83 schen sich von der SAQ, das aufabo.mq@galledia.ch, www.galledia.ch 19. – 20. Juli 2018, Aachen zeigen von Trends. Mehr als die Einzelnummer CHF 14.30 www.campusforum.de Hälfte erwarten AustauschJahresabonnement CHF 128.– möglichkeiten in den Sektionen. Ausland CHF 169.– Jeder Dritte erhofft sich, dass Deutschland, Österreich sich die SAQ für eidgenössisch Werbemarkt anerkannte Abschlüsse engaKömedia AG 13. RMA-Jahreskonferenz Geltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen giert Die sowie Lobbying für FachT +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 15.macht. und 16. Oktober 2018, Köln themen Das Networking info@koemedia.ch, www.kömedia.ch wurde von den Umfrageteilnehrma-ev.org/ Abonnenten-Service menden mehrfach und regelTÜV Media GmbH mässig erwähnt. Am Grauen Stein, D-51105 Köln Ausserdem wird von der SAQ Iris Weinmeister Ein neuer zertifizierter Lehrgang der T 0221 806-3520, F -3510 erwartet, dass sie Schulungen >> Im Anschluss an ein erfolgreiches Assessment durfte iris.weinmeister@de.tuv.com und Bayerischen Präsentationen,Akademie Wissens- für die WirtschaftsSAQ folgende Organisationen auszeichnen und gratuliert

QM in der Automobilindustrie

Metropolitan Cities

Business Excellence

Risk Management Congress 2018

Auf dem Weg der Excellence

Unternehmenssprecher BAW

staltungen wurden die Sektionsveranstaltungen am wichtigsten eingestuft, noch vor dem Tag der und eine Platt- herzlich: Schweizer Qualität. Als wichtigs- datenbanken kommunikation Externe Audits von Umweltmanagementfür Oktober den Erfahrungsauste Punkte wurden hier die Refe- form15. 2018, München systemen nach ISO 14001 renten sowie der Mehrwert und tausch anbietet. EFQM Verpflichtung zu baw.academy Besonders in der West- Excellence (C2E) Networking genannt. 5. – 6. September 2018, Olten; und Bei der Befragung der Nicht- schweiz wünscht man sich eine – Glasson Imprimeurs 16. – 17. Oktober 2018, Luzern mitglieder stellte sich heraus, grössere Präsenz der SAQ, aber Editeurs SA, Bulle www.saq-qualicon.ch dass ihnen in Verbindung mit auch einen klaren Mehrwert, – Generationenhaus der SAQ der Zugang zu Fachwis- den sie aus der Mitgliedschaft Neubad, Basel

Externer Auditor Umweltmanagement

Get to know ISO 45001:2018 Im Kurs werden Chancen MQ Management undund Qualität 12/2016 Risiken und benötigte Ressourcen besprochen 24.10.2018, Winterthur www.snv.ch

Einzelnummer EUR 113.50 Jahresabonnement EUR 115.–

EFQM Anerkennung für ist mit Die Kündigung des Abonnements Excellence (R4E)zum 3 31. Stern einer Frist von 6 Wochen Dezember möglich undAG, schriftlich an den Verlag – Enpuls TÜV Media GmbH zu richten. Dietikon Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schrift­licher Genehmigung des Verlages. Weitere Titel der galledia: I Organisator, MK Marketing & Kommunikation, IMMOBILIEN Business, SicherheitsForum, Forum Sécurité, Safety-Plus, Moto Sport Schweiz, Moto Sport Suisse, TÖFF, AutoSprintCH, TIR transNews, KMT kommunalTechnik, carrossier, electro revue, Modellflugsport, St. Galler Bauer, Thurgauer Bauer, UmweltPerspektiven


Perfekte Abläufe sind durch nichts zu ersetzen. Christoph Allemann, CEO SwissChuck AG, Effretikon «Wenn mal etwas nicht geht, ist das in 30 Minuten gelöst. Keiner hilft so schnell wie die IQS AG.» Die SwissChuck AG in Effretikon als typisches KMU: 99% Schweizer Wertschöpfung, 80% Export, 90% Massanfertigungen. 2015 und 2016 als harte Jahre. Dann die Erneuerung der gesamten Prozesslandschaft. Und prompt gibts zum 50. Geburtstag das beste Ergebnis der Firmengeschichte und die Zertifizierung nach ISO 9001:2015. Mittendrin und gern dabei: das Team der IQS AG mit IQSoft, der Schweizer Nummer IQS AG Untere Brühlstrasse 21 Postfach CH-4800 Zofingen Phone +41 62 745 10 45 Fax +41 62 745 10 55 info@iqs.ch www.iqs.ch

Eins unter den Qualitätsmanagementprogrammen. IQSoft heisst für Sie schnelle Integration, engagierter Support, einfache Individualisierung, flotter Preis und kostenlose Upgrades. Mehr unter www.iqsoft.ch oder +41 62 745 10 45.

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