MQ Management und Qualität

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Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality | www.saq.ch

09/2019| CHF 14.30 / € 13,50

Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Lebensmittel: Vom Teller retour zur Saat 04 DMAIC: Labyrinth der Six-Sigma-Werkzeuge 12 Rückversicherung: Wie viel kostet ein Wirbelsturm? 22

Copyright: iurii shutterstock

5G: des risques mesurés

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Wie Zertifikate den Bau umformen


Aus der Schweiz, für die Schweiz: Prozesslenkung mit IQSoft.

Stefano Cipolletta, Qualitätsleiter Vanoli AG, Zofingen «Die Haltung der IQS AG spiegelt exzellent, was ich unter ‘Swiss Made’ und ‘Swiss Quality’ verstehe.» Einst war sie ein einfaches Audit-Tool. Heute kennt man sie als umfassende Softwarelösung für elektronische Prozessoptimierung in unzähligen Schweizer Institutionen und Unternehmen: IQSoft, seit Jahren mit Abstand die klare Nummer 1 der Schweizer Qualitätsmanagementprogramme. Die solide Basis der starken Software: ein Team, das seine Kunden Tag für Tag mit viel IQS AG Untere Brühlstrasse 21 Postfach CH-4800 Zofingen Phone +41 62 745 10 45 Fax +41 62 745 10 55 info@iqs.ch www.iqs.ch

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INHALT/APROPOS

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Flash Vom Teller retour zur Saat 04 Max W. Twerenbold

Business Excellence Das Labyrinth der Six-Sigma-Werkzeuge 07 Patrick Pötters, Bert Leyendecker, Jasmin Ohlig Wenn Projekte nur noch nerven … 10 Uwe Techt Digitale Beratung: Chancen und Risiken 12 Robin Heisterhagen und Florian Weber

Branchenfokus Swissbau 2020: Ganz im Zeichen der Digitalisierung 14 Michael Merz

SAQ/SAQ-Qualicon ag Verbandsnachrichten

I–VIII

Branchenfokus Wie Zertifikate den Bau umformen 16 Michael Merz Qualitätsoptimierung mit Zug 18 Beni Krieger Ungefilterte Nachrichtenflut gestoppt 20 Iris Bruns

Risiken managen Wie hoch ist der Preis eines Wirbelsturms? 22 Michael Merz

Ärgernis Baustelle?

Qualität sichern Integralsystem statt Insellösungen 26 Ueli Eigenmann

Thomas Berner Chefredaktor

Szene 06 Marketplace 25 Produktenews 28 Agenda/Impressum 29

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Der Schweizerische Baumeisterverband hat eben seine neuen Quartalszahlen geliefert: Der Umsatz des Bauhauptgewerbes betrug im zweiten Quartal 2019 5,5 Mrd. Franken. Das entspricht einem Plus von 4,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der starke Umsatzanstieg zeigt, dass es für die Bauunternehmen viel zu tun gibt. Ein anderes Indiz dafür sind z.B. regelmässige Staumeldungen infolge Bauarbeiten. Und ebenso regelmässig regt man sich darüber auf, dass es so viele Baustellen hat – vor allem im Sommer. Aktuell gebaut wird gerade auch vor unserem Firmengebäude in Flawil. Eine Strassenverbreiterung inklusive Erstellung eines Radwegs ist vorgesehen. Dass dies nicht ohne Emissionen abgeht, versteht sich von selbst. Lärm und Vibrationen von schweren Baumaschinen gehören derzeit mit zum Büroalltag. Dass es einem da manchmal schwerfällt, vernünftige Sätze zu kreieren, liegt damit auf der Hand. Wer also die Qualität dieses Editorials bemängeln möchte: Der Schreibende würde dann wohl mangelnde Konzentration wegen zu grosser Lärmemissionen als Ausrede bringen … Doch dass sich Begleiterscheinungen von Bauarbeiten auch anders «managen» lassen, zeigt folgendes Beispiel: Unweit meines Wohnorts in St. Gallen wird der über 100-jährige Eisenbahnviadukt der Südostbahn über die Sitter renoviert. Wegen dieser Bauarbeiten war die Strecke während sieben Wochen unterbrochen. Die Bauherrschaft informierte zudem alle Anwohner in nächster Umgebung darüber, dass auch nachts mit Baulärm gerechnet werden muss – Ruhe ist im Hochsommer, wo man gerne bei offenen Fenstern schläft, ein geschätztes Gut. Doch welche Überraschung nachträglich: Der Lärm erwies sich als ertragbar – die Bauleitung hat alles dafür getan, die Belästigungen auf ein Minimum zu reduzieren. Nach Abschluss dieser Bauetappe wurden die Anwohner von der Bauherrschaft sogar noch zu einem Grillfest eingeladen. Das zeigt, dass einerseits nichts über exzellente Planung geht und anderseits die Toleranz von «geplagten» Anstössern auch mal honoriert werden darf. Und bevor Sie sich nächstes Mal über eine Strassenbaustelle aufregen: Sie dient in der Regel nicht als Beschäftigungstherapie für die Baubranche, sondern als Investition in die Sicherheit der Infrastruktur – damit uns Unglücksfälle wie vor einem Jahr in Genua erspart bleiben.

5G: des risques mesurés et des perspectives positives 24 Pierre-Gabriel Bieri

Weiteres ...

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FLASH

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220 Branchen-Profis am Schweizer Lebensmitteltag 2019

Vom Teller retour zur Saat Ob wir Menschen gesund essen und trinken, entscheidet sich nicht erst nach dem Verzehr, sondern meist schon lange vorher. Massgebend sind die Vorgänge und Kontrollen auf der gesamten Wertschöpfungskette. Hier Einblick zu haben, ist schwierig, aber besonders wichtig. Max W. Twerenbold

Für Branchenfachleute ist (möglichst) hohe Transparenz sogar unabdingbar. Einen ver-

tieften Blick in ausgewählte Glieder dieser Kette ermöglichte der bereits früh ausgebuchte Lebensmitteltag 2019 von Luzern. Eingeladen dazu hatten bio.inspecta AG und

die SQS. Präsent waren 220 «LebensmittelInsider» (auch aus dem Gesundheitssektor) – vom Fachhandel über Grossverteiler, Produzenten und Verarbeiter bis zu Qualitätsprüfern und Lebensmittelingenieuren. «Spüren, was sich aktuell in der Branche bewegt», «Networking» und «Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe» waren die meistgenannten Motive für ihr Kommen. «Das Interesse am Schweizer Lebensmitteltag ist in der Tat anhaltend gross, und die Feedbacks aus der ‹Lebens­ mittel-Community› sind erfreulich positiv», stellte CEO Felix Müller von der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) nach Abschluss der Tagung fest.

Drei Themen im Fokus Im Fokus des diesjährigen Treffens standen insbesondere Viren, Pestizide und Gentechnik im Lebensmittelalltag. Alle drei Stichworte befinden sich seit geraumer Zeit ganz oben auf den Agenden von Wissenschaft, Landwirtschaft, Wirtschaft und Politik, erhalten

Viren in der Lebensmittelkette: Wo liegen die Risiken? Was sind mögliche Massnahmen?

Im Gespräch mit Prof. Dr. med. vet., Dr. h.c. Roger Stephan. Herr Professor Stephan, was sind Viren? Viren gehören, wie Bakterien, in die Gruppe der Mikroorganismen (also Kleinstlebewesen), können sich aber im Gegensatz zu den Bakterien nicht selbstständig vermehren. Sie brauchen dafür die Vermehrungsmaschinerie von anderen Zellen. Das bedeutet ganz praktisch, dass sich Viren weder in der Umwelt noch auf einem Lebensmittel vermehren können. Abhängig davon, ob Viren von einer Eiweisshülle umgeben sind oder nicht, sind sie mehr oder weniger stabil. Viren ohne diese Eiweisshülle sind in der Umwelt und auch gegenüber Prozessen der Lebensmittelherstellung sehr stabil. Eine Pasteurisation (also Temperaturen im Bereich von 70 °C) tötet aber die relevanten Viren ab. Und wo treten Viren in der Lebensmittelkette hauptsächlich auf? Es lassen sich zwei Kontaminationswege unterscheiden:

–– Erstens: Viren, die als fäkale Kontamination (Reservoir: der Mensch) auf Lebensmittel gelangen. –– Zweitens: Viren, die durch eine Infektion des Tieres (Schwein, Hepatitis E) in der Leber oder der Muskulatur vorhanden sind. Der direkte Kontaminationsweg (oder indirekt über Wasser) vom Menschen auf Lebensmittel ist der häufigste. Gibt es typische «Viren-Fallen» für den Konsumenten? Es sind dies genussfertige Lebensmittel (also solche, die nicht mehr oder nicht erhitzt werden), welche bei der Produktion oder beim Gewinnen von pflanzlichen Lebensmitteln direkt oder indirekt (kontaminiertes Wasser) vom Menschen kontaminiert werden. Typische Beispiele dafür – auch immer wieder an grösseren Ausbruchsgeschehen beteiligt – sind Beeren oder geschnittene Früchte. Aber auch Austern gehören zu solchen Risikoprodukten. Was sind auffällige Symptome bei einer Vireninfektion über die Lebensmittelkette? Die Symptome sind abhängig von der Art des ­Virus: Bei den häufigsten, den Noroviren, stehen Erbrechen und Durchfall im Zentrum des Geschehens. Bei Hepatitis-A- und -E-Viren kommt es zu einer Leberentzündung.

Wie gefährlich sind Viren für die Gesundheit des Menschen? Krank machende Bakterien wie Campylobacter, Salmonellen, Listeria monocytogenes sind grundsätzlich die häufigsten Ursachen für lebensmittelassoziierte Erkrankungen. Danach folgt die Gruppe der Viren. Es gibt aber Lebensmittel (z.B. Beeren, Muscheln), bei denen Viren eine grössere Bedeutung haben als Bakterien. Welche Verhaltensregeln empfehlen Sie a) den Produzenten und der Industrie? b) den Konsumenten? Für Produzenten und Industrie: Da bei Noroviren und auch Hepatitis-A-Viren der Mensch als Ausscheider im Zentrum steht, geht es darum, eine mögliche Kontaminationskette durch gute Händehygiene zu unterbrechen. Damit stehen Massnahmen der guten Herstellungspraxis (GHP) im Zen­ trum. Für die Konsumenten gilt: Händehygiene im Umgang mit Lebensmitteln, Waschen von Früchten und Beeren. Ein Erhitzen von Lebensmitteln tötet Viren ab. In Ländern mit schlechterem Hy­ gienestandard lautet die Devise: «Cook or boil it, peel it or forget it.»

Die Fragen stellte Max W. Twerenbold, St. Gallen


FLASH

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Frische Beeren sind besonders in den Sommermonaten ein gesunder Genuss – bei Einhaltung gewisser Hygienestandards.

deshalb auch grosse Aufmerksamkeit in der Tages- und Fachpresse, im Fernsehen («Arena», «Kassensturz», Sendegefässe Gesundheit) und in den sozialen Medien.

1) Bewertung von Pestiziden Einer praxisorientierten «Bewertung von Pestiziden» widmete sich der Kantonschemiker der Urkantone, Dr. sc. nat. Daniel Imhof. Seine Inputs bewegten sich beispielsweise um Fragen, wie Pestizide von den Stakeholdern wahrgenommen werden, wie die Kontaminationswege verlaufen und wie es sich mit der Grenze zwischen konventionellem und biologischem Anbau verhält.

mögliche Massnahmen?». Der auch vom Fernsehen gefragte Wissenschafter versteht es, sein komplexes Fachgebiet auf verständliche Weise begreifbar zu machen. Unsere Fragen hat er am Rande der Tagung mit praxisnahen Antworten auf den Punkt gebracht (siehe Box). ■

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Erfolgreiches Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001

2) GVO im Lebensmittelalltag Bernadette Oehen, dipl. biol. ETH, Leiterin der Gruppe Konsum und Lebensmittel des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIBL), Frick, informierte über «GVO im Lebensmittelalltag», indem sie die

Das Praxisbuch für die erfolgreiche Umsetzung der Norm

«Saatgut und Pflanzengut sind und bleiben zentrale Elemente in der Lebensmittelkette.» aktuelle Situation der Gentechnik mit den zukünftigen Herausforderungen überblendete. Mit ihrer Schlussfolgerung «Saatgut und Pflanzengut sind und bleiben zentrale Elemente in der Lebensmittelkette» schloss sie den Denkkreis zu den Referierenden der Tagung.

3) Viren in der Lebensmittelkette Spezielle Beachtung fanden die Ausführungen von Prof. Dr. med. vet., Dr. h.c. Roger Stephan, Direktor des Instituts für Lebensmittelsicherheit und -hygiene der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich, zum Thema «Viren in der Lebensmittelkette: Wo liegen die Risiken? Und was sind

Prof. Max W. Twerenbold St. Gallen, berichtet regelmässig über unternehmerische Best Practice.

Lösungen zur praktischen Umsetzung Textbeispiele, Musterformulare, Checklisten

von Dr. Grit Reimann 4. Auflage 2019. 128,00 EUR | ISBN 978-3-410-28983-8 Auch als E-Book und E-Kombi erhältlich.

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SZENE

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200 Jahre Schweizer Geomatik für die Welt Vom einfachen Zirkel bis zum Theodolit, von der Landesvermessung bis zum Tunnelbau: Kern-­ Instrumente begleiteten die Industrialisierung der Schweiz – und bald der ganzen Welt. Aus der kleinen Werkstatt wurde ein Global Player, der 1988 an die Konkurrenz Wild Heerbrugg verkauft wurde. Heute lebt die Tradition der Schweizer Vermessungskunst in den Geräten von Leica Geosystems, einer Marke des Konzerns Hexagon, weiter. Das schwedische Unternehmen Hexagon ist stolz auf seine Wurzeln und Verankerung in der Schweiz und nimmt die Jubiläen von Kern (200 Jahre, seit 1819) und Wild (100 Jahre, seit 1921) zum Anlass, die Gegenwart und Zukunft der Vermessung vielfältig erlebbar zu machen. Rund um die Jubi­ läen von Kern und Wild wird die Welt der Vermes-

Kooperation im Healthcare-Sektor

Bild: zVg

1835 übergibt die Firma Kern einen Borda-Kreis (zwölfzölligen Theodoliten) an General Dufour. Es wird das wesentliche Hilfsmittel für die Erstellung der DufourKarte der Schweiz.

sung vielfältig erlebbar. Die Zeitreise in die Vergangenheit und Zukunft startet am 13. November 2019 in Aarau. Ebenfalls am 13. November lädt die Gesellschaft für die Geschichte der Geodäsie zu «200 Jahre Kern Aarau» ein. www.200swissgeo.ch

Le fil rouge de cette année est la révolution digi­ tale. Ces changements impactent les produits, les processus, les méthodes de travail, les styles managériaux, l’organisation et la culture d’entreprise. Ils peuvent être une source de risques comme d’opportunités. Quels sont-ils ? Comment les gérer afin qu’ils soient non pas subis mais profitables à l’entreprise. Nous avons le plaisir d’accueillir des conférenciers prestigieux tels que l’astrophysicien et astronaute suisse Claude Nicollier avec sa conférence « Espace, le défi et la récompense ». FOREP, 31 octobre 2019, La Marive, Yverdon-les-Bains.

Bild: Wikipedia

FOREP 2019 : La révolution 4.0 et ses challenges

Claude Nicollier est un pilote d’essai et astronaute de l’armée suisse, de lignes et de la Nasa. Les détails du programme peuvent être trouvés à : www.forep.ch

ZHAW gründet Digital Health Lab

Zentralkommission für Normen (ZN)

Die Digitalisierung im Gesundheitssektor bietet immenses Potenzial. Die ZHAW hat deswegen das Digital Health Lab gegründet, um sich den Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitssektor anzunehmen. Das Digital Health Lab entwickelt Lösungsansätze zur Schaffung von Innovationen. Durch die breite Verankerung innerhalb der ZHAW vereint das Lab die Expertise der spezialisierten Forschungsgruppen in Technologie, im Gesundheitssektor und Wirtschaft. Dies bildet schweizweit einen einzigartigen Nährboden für DigitalHealth-Lösungen. Das neu gegründete ZHAW Digital Health Lab veranstaltet im Rahmen der Konferenzserie «Life in numbers» den 1. Digital Health Lab Day am 3. Oktober 2019 im ZHAW Campus Grüental Wädenswil. www.zhaw.ch

Die Zentralkommission für Normen (ZN) steuert und überwacht die Bearbeitung des Normenwerks. Die ZN – Präsidium: Adrian Altenburger, Dipl. HLK-Ing. HTL/SIA, Prof., Horw (Präsident); Barbara Sintzel, Dipl. Natw. ETH/SIA, Zürich (Vizepräsidentin) – genehmigt Normen, Vornormen und Merkblätter und gibt diese zur Publikation frei. Zudem erlässt sie Wegleitungen für die Erarbeitung der Publikationen und Pflichtenhefte für Normenkommissionen. Der ZN sind fünf sektorielle Kommissionen direkt unterstellt, welche die Arbeit der einzelnen Kommissionen koordinieren. Dies betrifft die Bereiche Tragwerksnormen, Hochbaunormen, Gebäudetechnik- und Energienormen sowie Umwelt- und Infrastrukturnormen. Mehr Informationen über die ZN erhalten Sie bei der SIA-Geschäftsstelle: www.sia.ch

Bei der Umsetzung vielfältiger Projekte im Healthcare-Sektor arbeiten SPIE ICS und HINT eng zusammen. Diese Kooperation wird nun durch eine strategische Partnerschaft intensiviert und das jeweilige ICT-Portfolio wird laufend aufeinander abgestimmt, um Kunden massgeschneiderte Lösungen offerieren zu können sowie die Orchestrierung des breit gefächerten Dienstleistungsbezugs zu vereinfachen. Die HINT AG hat sich vollständig auf den Schweizer Healthcare-Markt fokussiert und erbringt umfassende Leistungen im Bereich Managed Services. Sie bietet darüber hinaus modulare PrivateCloud-Lösungen an und ist die Betreiberin der National Healthcare Cloud® by HINT AG. Die Spezialistin für gesunde ICT-Prozesse verfügt über eine breite Kundenbasis aus Akutspitälern, Kliniken, Psychiatrien, Alters- und Pflegeheimen, Praxisgruppen und sozialen Institutionen. SPIE ICS ist im Bereich Healthcare in der gesamten Schweiz vor allem in grösseren Spitälern präsent. Die HINT ist, wie auch SPIE, nach der internationalen Norm ISO/IEC 27001 im Thema Informationssicherheit zertifiziert und erbringt ihre Dienstleistungen aus zwei hochsicheren Rechenzentren in der Schweiz. www.hintag.ch

Parldigi: Zehn-Jahr-Jubiläum Zehn Jahre nach der Gründung der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (Parldigi) ist das Engagement für nachhaltige Digitalpolitik noch immer hochaktuell. Mit nationalen PolitikerInnen und einem aktiven Netzwerk aus zugewandten Fachpersonen hat Parldigi die politischen Geschäfte um die digitale Transformation der letzten Jahre mitgeprägt. Insbesondere in den Kernthemen Open Source Software, Open Internet, Open Government Data und Transparenz in der öffentlichen Beschaffung konnte Parldigi Erfolge verbuchen. Auch in der nächsten Legislaturperiode braucht die Schweiz mutige Persönlichkeiten, die sich für den gesamtgesellschaftlichen Mehrwert der Digitalisierung einsetzen. Pünktlich zum 10-JahrJubiläum lanciert Parldigi daher die Plattform «Parldigi Champions». Es werden Kandidierende aus allen Parteien für den National- und Ständerat empfohlen, die sich durch aussergewöhnliches Engagement für die digitale Nachhaltigkeit auszeichnen. Weitere Informationen sind auf www.parldigi.ch/champions zu finden


BUSINESS EXCELLENCE

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Der DMAIC-Zyklus

Das Labyrinth der Six-Sigma-Werkzeuge Six Sigma trägt als weitverbreitete Verbesserungsmethode unter Anwendung verschiedener Werkzeuge zur Optimierung von Prozessen bei. Diese Vielzahl an Werkzeugen werden den Phasen im DMAIC-Zyklus zugeordnet. Betrachtet man die einschlägige Literatur, führt dies zu Verwirrung bezüglich der Zuordnung der einzelnen Werkzeuge zu den Phasen. Welches Werkzeug ist nun in welcher Phase einzusetzen? Eine quantitative Inhaltsanalyse von Wissenschaftlern der Hochschule Koblenz liefert mithilfe einer Hitliste Unterstützung. Patrick Pötters, Bert Leyendecker, Jasmin Ohlig

Six Sigma ist eine Methode zur Verbesserung der Qualität in Unternehmen. Durch eine da­ tenbasierte, ausführliche Prozessanalyse sollen Abweichungen vom Zielwert reduziert wer­

Abbildung 1: DMAIC-Zyklus Patrick Pötters, M.Sc. M. Eng., Six Sigma Black Belt, ist Professorenvertreter für Produktionswirtschaft & Projektmanagement an der Hochschule Koblenz (D). www.hs-koblenz.de Bert Leyendecker, Dr. Prof., ist seit 2008 Professor an der Hochschule Koblenz für die Fachgebiete Produktionswirtschaft und Projektmanagement. www.hs-koblenz.de Jasmin Ohlig, M. Sc., ist wissenschaftliche Projektmitarbeiterin im Forschungsprojekt HUMKareS. Sie ist Absolventin im Master Operations Management und zertifizierter Six Sigma Green Belt. www.hs-koblenz.de

Tabelle I: Literaturauswahl

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den. Um Six Sigma anzuwenden, die Varia­ tion im Prozess zu reduzieren und die vorge­ gebenen Spezifikationen zu erreichen, wer­ den verschiedene Werkzeuge benötigt.

Den DMAIC-Zyklus einführen Um Prozessverbesserungen zu erzielen, wird in Six-Sigma-Projekten der sogenannte DMAIC-Zyklus eingesetzt. Unternehmen durchlaufen dabei die fünf Phasen Define, Measure, Analyze, Improve und Control und wenden in den jeweiligen Phasen verschie­ dene Werkzeuge an. [2] In der Define-Phase wird zunächst das Projekt beschrieben und auf das Problem ein­ gegangen, welches beseitigt werden soll. Des Weiteren werden die Handlungsgrenzen des Projektes definiert. Die Measure-Phase be­ schäftigt sich insbesondere mit der Daten­ sammlung und deren Darstellung mittels Diagrammen. Durch diese grafische Aufbe­ reitung werden erste Zusammenhänge zwi­


schen Daten sichtbar. Darüber hinaus ist es das Ziel der Measure-Phase, das Problem­ ausmass in Form von z.B. einer Prozessfähigkeitsanalyse zu quantifizieren. Im Rahmen der Analyze-Phase werden der Prozess und die zuvor gesammelten Daten analysiert. Durch die Analyse soll die Problemursache gefunden werden, sodass in der nachfolgenden Phase zur Lösungsfindung übergegangen werden kann. Das Ziel der nachfolgenden Improve-Phase ist das Generieren und Implementieren von Lösungen für die ­zuvor analysierten Problemursachen. Letztlich werden die Ergebnisse der vorherigen Schritte in der Control-Phase abgesichert und die L ­ ösungen in den Prozessablauf integriert. Das Ziel dieser letzten Phase ist, die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse sicherzustellen. [1] Bei der Einführung von Six Sigma im Unternehmen sind zunächst Schulungsunterlagen für die Mitarbeiter zu entwickeln oder externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der einschlägigen Literatur wird jedoch eine Vielzahl an Werkzeugen zur Durchführung von Six-Sigma-Verbesserungsprojekten vorgestellt. Verschiedene Autoren empfehlen die Nutzung unterschiedlichster Werkzeuge und setzen diese zum Teil in unterschiedlichen Phasen ein. Die Zuordnung der Werkzeuge zu den Phasen des DMAICZyklus ist nicht konsistent. [3] Dies kann zu Verwirrungen führen, da für Neueinsteiger nicht ersichtlich ist, welches Werkzeug in welcher Phase anzuwenden ist. Ein zusammenfassender Überblick der in der Literatur meist verwendeten Werkzeuge mit der Zuordnung zu den jeweiligen Phasen existiert bisher nicht. Daher zielt diese Studie darauf ab, die populärsten Werkzeuge sowie deren Einordnung in den DMAIC-Zyklus zusammenzufassen, um den Unternehmen die Anwendung der Six-Sigma-Methodik zu erleichtern.

Analyse der Fachliteratur Zur Durchführung der Studie wurde die ­einschlägige deutsch- und englischsprachige Fachliteratur herangezogen. Die Studie stützt sich dabei auf die in Tabelle 1 dargestellten 22 internationalen populären Fachbücher und Fachartikel, welche sich mit dem The­ men­gebiet Six Sigma beschäftigen. Zur Analyse wurde die quantitative Inhaltsanalyse genutzt, welche aus der empi­ rischen Sozialforschung stammt und der quantitativen Deskription von Texten dient. [4] In der Literatur wurde nach einer Zuord-

Tabelle 2: Top-5Hitliste der DMAIC-Phasen

nung der Werkzeuge zu den Phasen des DMAIC-Zyklus gesucht. Dabei zeigte sich, dass nur wenige Autoren eine solche Zuordnung vornehmen. Bei der Sichtung der Fachliteratur ist zu beachten, dass Werkzeuge teilweise unterschiedlich bezeichnet werden. Aus diesem Grund wurden Synonyme zusammengefasst und in der Inhaltsanalyse berücksichtigt. Ein Paradebeispiel für die Mehrfachbezeichnung eines Werkzeuges stellt das Ursache-Wirkungs-Diagramm dar, welches auch als Ishi­kawa- oder Fishbone-Diagramm bekannt ist. Ferner wurden bei der quan­­ titativen Inhaltsanalyse vereinzelt Über­ kategorien gebildet, wie beispielsweise «Diagramme zur Datendarstellung» oder «Krea­ tivitätstechniken». Diese wurden dann nochmals in die einzelnen Werkzeuge der entsprechenden Kategorie unterteilt. Um die populärsten Werkzeuge und deren Einordnung in den DMAIC-Zyklus zusammenzufassen, wurde eine Top-5-Hitliste mit den meistverbreiteten Werkzeugen zu den jeweiligen Phasen erstellt (Tabelle 2). Die Liste der Top-5-Werkzeuge je Phase dient als Hilfsmittel für Unternehmen. Sie bietet einen Anhaltspunkt bei der Durchführung eines Six-­Sigma-Projektes und unterstützt bei der Auswahl der richtigen Werkzeuge in der jeweiligen Phase.

Ergebnisse der Studie Wie in Tabelle 2 zu erkennen, zeichnet sich die Define-Phase durch eine starke Überein-

stimmung der Autoren aus. Die Werkzeuge SIPOC, VOC, Projektauftrag und CTQ sind ­somit eindeutig der Define-Phase zuzuordnen. Sie dienen als Werkzeuge zur grundlegenden Projekt- und Problembeschreibung. Ebenfalls häufig verwendete Werkzeuge in der Define-Phase sind die Stakeholderanalyse und das Kano-­Modell. Besonders auffällig erscheint der Einsatz gleicher Werkzeuge in der Measure- und der Analyze-Phase. In der Measure-Phase werden, basierend auf 17 Fachbüchern/-artikeln, Diagramme zur Datendarstellung erstellt. Insbesondere das Histogramm sowie Boxplot und Pareto-Diagramm wurden in dieser Hinsicht häufig von den Autoren genannt. Auch in der Analyze-Phase wird die Nutzung von Diagrammen empfohlen, wobei ebenfalls der Fokus auf Boxplot und ParetoDiagramm liegt. Hypothesentests sind in der Analyze-Phase vorzufinden. Dabei werden besonders die Va­rianz­analyse, der t-Test und der Chi-Quadrat-Test hervorgehoben. Diese Zuordnungen zeigen, dass sich die eingesetzten Werkzeuge in der Measure-Phase auf das Erkennen von Problemen und der AnalyzePhase auf die Identifikation der Ursachen des Problems fokussieren. Während in den ersten drei Phasen des DMAIC-Zyklus eine grosse Einstimmigkeit unter den Autoren besteht, spalten sich die Meinungen bezüglich der einzusetzenden Werkzeuge in der Improve- und der Control-Phase. Dies könnte ein Zeichen dafür


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sein, dass die Fokussierung vorwiegend auf den Phasen Define, Measure und Analyze liegt. Empfohlene Werkzeuge der ImprovePhase sind unter anderem Kreativitätstechniken, wobei insgesamt ein besonderer Fokus auf das Brainstorming gelegt wird. In der Control-­ Phase werden ebenfalls Diagramme zur Datendarstellung eingesetzt. Diese beschränken sich jedoch insbesondere auf die Anwendung von Regelkarten zur Kontrolle des Prozesses. Zusammenfassend wird festgestellt, dass Werkzeuge nicht nur einer Phase des DMAIC-Zyklus zugeordnet werden. Insbesondere Diagramme zur Datendarstellung finden in allen Phasen Anwendung und können in drei Phasen in der Top-5-Hitliste gefunden werden. Auch die Zuordnung des Ishikawa-Diagramms ist nicht eindeutig, da die Fachliteratur sowohl auf die Measure- als auch die Analyze-Phase verweist. Ein weiteres Beispiel hierfür stellt die statistische Versuchsplanung dar. Zwar ist diese nur in der Hitliste der Improve-Phase zu finden, sie be-

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legt jedoch mit neun Treffern den siebten Rangplatz in der Analyze-Phase. Die Ergebnisse der Studie bieten Unternehmen für die Anwendung von Six Sigma ­einen Überblick darüber, in welchen Phasen des DMAIC-Zyklus welche Werkzeuge genutzt werden. Besonders für Unternehmen, welche diese Methodik das erste Mal nutzen, stellt die Auflistung eine Hilfestellung dar, auf welche zurückgegriffen werden kann, um eine erste Übersicht zu erhalten. Diese Hitliste wurde durch drei branchenübergreifende Six-SigmaProjekte in Unternehmen von Studierenden im Rahmen der Green-Belt-Ausbildung ge­ testet. Es zeigte sich, dass die genannten Werkzeuge in den jeweiligen Phasen angewendet werden konnten. Die Studierenden sparten sich somit eine zeitintensive Literaturrecherche. Lediglich eine Einarbeitung in die jewei­ ligen Werkzeuge war notwendig. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Werkzeuge nicht starr nach der Hitliste an­ gewendet werden. Diese dient lediglich als Überblick über die am häufigsten in der Lite-

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ratur vorkommenden Werkzeuge, sagen jedoch nicht aus, ob die Nutzung für das eigene Projekt sinnvoll ist. Daher kann sich die Sinnhaftigkeit eines Werkzeugs für das Projekt je nach Themengebiet oder Problemstellung unterscheiden. Vor der Anwendung eines Werkzeuges sollte zunächst geprüft werden, ob dieses Werkzeug für das Projekt sinnvoll erscheint. Die Hitliste bietet somit einen Anhaltspunkt, um die eigenen Schulungsunterlagen und die Six Sigma Roadmap im Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen und Modifikationen vorzunehmen. ■

Literatur [1] Melzer, A.: Six Sigma – kompakt und praxisnah. Prozessverbesserung effizient und erfolgreich implementieren, 2. Auflage, Verlag Springer Gabler, Wiesbaden, 2015, S. 4. [2] Lunau, S. (Hrsg.): Six Sigma + Lean Toolset. Mindset zur erfolgreichen Umsetzung von Verbesserungsprojekte, 5. Auflage, Verlag Springer Gabler, Berlin/ Heidelberg, 2014, S. 9 f. [3] Uluskan, M.: A comprehensive insight into the Six Sigma DMAIC Toolbox, In: International Journal of Lean Six Sigma, Vol. 7 Issue: 4, S. 406 ff. [4] Lamnek, S./Krell, C.: Qualitative Sozialforschung, 6. Auflage, Verlag Beltz, Weinheim/Basel, 2016, S. 464 ff.


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An der Veränderung sind auch Emotionen beteiligt

Wenn Projekte nur noch nerven … Im Projektgeschäft lauern die Fallstricke zuhauf: Verspätungen, fehlende Ressourcen, zu viele Änderungen oder überzogene Budgets sind nur einige davon. Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen sowie auf Leitungsebene in Konzernen können ein Lied davon singen. Sie wissen, was alles schieflaufen kann und dass Projekte alle Beteiligten dann einfach nur noch nerven. Uwe Techt

Eine grundlegende Änderung der Organisation kann verhindern, dass dies zum Regelfall wird. Rein sachlich kein Problem. Doch muss die Veränderung auch den Nerv der Mitarbeiter treffen, um wirklich nachhaltig und erfolgreich zu wirken.

Den Nerv treffen In der Formulierung, dass Projekte nerven, liegt bereits der wichtigste Schlüssel für die erfolgreiche Veränderung einer Organisation: nämlich den Nerv zu treffen, die Menschen zu «berühren». Einerseits ist zweifellos Sachlichkeit gefordert. Andererseits birgt eine Argumentation wie «Die Projekte dauern zu lange» oder «Die Zeitpläne sind unzuverlässig» die Gefahr in sich, zwar sachlich zu sein, aber eben wenig mitzuteilen, das die Beteiligten wirklich berührt – und mit dem sie wiederum die Kolleginnen und Kollegen berühren können. Soll das «Leuchten» endlich wieder in die Augen der Mitarbeiter zurückkehren, müssen auch Emotionen beteiligt sein.

Ein langer Entwicklungsweg Lange Zeit galt die Grundannahme, es genüge, rationale Wirkzusammenhänge zu nutzen, um ein Problem in Griff zu bekommen. Eli Goldratt, Begründer der Theory of Constraints, prägte in diesem Zusammenhang den Begriff «Fokus». Fokus verstanden im Sinne: Was ist jetzt zu tun? Um gleichzeitig auszuschliessen, was jetzt zu unterlassen ist. Die allgemeine Grundannahme in den Unternehmen beruhte darauf, dass Men-

Uwe Techt ist Geschäftsführer der VISTEM GmbH & Co. KG sowie Top­ management-Coach, Speaker und Autor. Zuletzt von ihm erschienen ist das Fachbuch «PROJECTS that FLOW». Weitere Informationen unter www.vistem.eu

Bild: Pixabay.com

Laufen zu viele Projekte nebeneinander, kann keinem mehr die volle Aufmerksamkeit gewidmet werden. Sie nerven nur noch …

schen in Organisationen suboptimal arbeiten würden. Das Management müsse unter Einsatz geeigneter Methoden dafür sorgen, dass die Mitarbeiter wieder optimal arbeiteten. Jedoch konnte mit dieser Haltung und der Darstellung eindeutig rationaler Wirkzusammenhänge in der Umsetzung keine besonders grosse Begeisterung ausgelöst werden. Der Engpass ist eine weitere wesentliche Annahme von Eli Goldratt. Wenn alle Unternehmensbereiche in einer Prozesskette direkt oder indirekt voneinander abhängig sind, kann das Gesamtsystem nur so gut sein, wie das schwächste Glied. Er gelangte zu dem Schluss, das Management sei der Engpass. Das ist eine völlig andere Antwort als die, welche die eingangs beschriebene Grundannahme nahelegte. Denn dort war der Engpass bei den Mitarbeitern zu suchen und keinesfalls beim Management.

Es geht auch anders Projektarbeit beruht darauf, dass Abteilungen über verschiedene Bereiche hinweg zusammenarbeiten. So lange nur eines oder wenige Projek-


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te gleichzeitig laufen, funktioniert die Idee auch wunderbar, dass einheitenübergreifend eine Sache schneller erledigt werden kann. Laufen aber (zu) viele Projekte nebeneinander, kann keinem mehr die volle Aufmerksamkeit gewidmet werden und es kommt zu der unguten Situation, dass sie nur noch nerven. Das Gegenteil, dass ein Projekt einfach «flutscht», passiert immer dann, wenn ein Projekt höchste Priorität bekommt. Dann lässt jeder im Unternehmen ungefragt alles andere stehen und liegen und schenkt dem Projekt vollste Aufmerksamkeit. Dann ist es durchaus möglich, ein einzelnes Projekt in einem Bruchteil der üblichen Zeit und weit unter Projektplan zu verwirklichen. Und weshalb macht man es nicht immer so: Stattet Projekte mit optimalen Ressourcen aus? Macht unterbrechungsfreies, fokussiertes Arbeiten möglich? Wenn man doch eigentlich weiss, wie es funktionieren kann!

Das Drumherum bindet Kraft und Zeit In Multiprojektumgebungen arbeiten fast die Hälfte der Mitarbeiter an vier bis fünf Projekten gleichzeitig. Die wenigsten können sich auf eine Aufgabe konzentrieren. Wen dieses Multitasking in der Projektarbeit besonders belastet, hat mit der Hierarchie zu tun. Aus der Perspektive einer Geschäftsführerin, eines Vorstands oder eines Bereichsleiters soll bei allen Projekten relativ schnell etwas Fruchtbares herauskommen, und das möglichst ohne sich ständig darum kümmern

«Dass ein Projekt einfach ‹flutscht›, passiert immer dann, wenn ein Projekt höchste Priorität bekommt.» zu müssen. Nur die Realität sieht völlig anders aus. Ein Projekt wird angestossen und es ist keinesfalls sicher, dass es einigermassen rasch ohne die eigene Mitwirkung vorankommt. Vielmehr gibt es Konflikte, man muss sich kümmern, intervenieren, mit Kollegen um die höchste Priorität diskutieren. Nicht das Projekt an sich, die Arbeit, die erledigt werden soll, bindet zu viel Kraft und Zeit, sondern dieses ganze Drumherum.

Macht weniger Projekte gleichzeitig! Die Lösung liegt eindeutig in weniger Projekten gleichzeitig. Alles andere ist Kosmetik. Indem Organisationen weniger Projekte gleichzeitig machen, können sich die Projektlaufzeiten um die Hälfte oder mehr verkürzen. Nach der Critical Chain Methode werden weniger Projekte parallel bearbeitet. Arbeitspakete werden priorisiert, der Reihe nach abgearbeitet und effektiv schneller zu Ende gebracht. Durch die hundertprozentige Konzentration auf nur eine Aufgabe werden gleichzeitig Leerlauf und vorgehaltene Reserven minimiert. Wirklich berührend ist es, wenn dann in einem Unternehmen bei der Einführung dieser Methode der Geschäftsführer ehrlich verkündet: «Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihr habt mir immer schon gesagt, wir machen zu viel gleichzeitig. Entschuldigung, dass ich das nicht verstanden habe.» In einer solch emotionalen Situation kehrt das Leuchten in die Augen der Mitarbeiter zurück. Fazit: Unternehmen sollten die Verantwortung dahin legen, wo sie ist, für das, wie es gerade ist. Dorthin, wo die Regeln festgesetzt, aufrechterhalten oder weitertragen werden. Denn hier sind diejenigen, die am ehesten eine Veränderung bewirken können. So können Mitarbeiter emotional erreicht werden und Projekte wieder Spass machen. ■

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12 BUSINESS EXCELLENCE

MQ | 09/2019

Bild: Gerd Altmann/Pixabay.com

Wenn sich der Berater via Collaboration-Tool meldet …

Optimierte Beratungsprozesse für mehr Service Excellence?

weltweit bereits mehr als 200 000 Unternehmen nutzen.

Smartphone in der Tasche haben. Im Beratungsprozess selbst sowie für dessen effektivere Gestaltung werden die Möglichkeiten der Digitalisierung bisher jedoch kaum genutzt. Das ändert sich allmählich – unter anderem, weil inzwischen ausser Skype zahlreiche Tools existieren, die eine Kommunikation und Kollaboration über die Distanz digital ermöglichen. Ein Beispiel hierfür ist das erwähnte Tool Microsoft Teams. Aus der Nutzung solcher Tools im Beratungsprozess ergeben sich nicht nur für die Beratungsunternehmen, sondern auch für ­deren Kunden Vorteile: Die Beratung, wie wir sie heute kennen, findet in der Regel beim Kunden statt. Damit verbunden sind Reisekos­ ten für jeden Berater. Sie machen nicht selten ­einen beachtlichen Teil der Gesamtkosten aus, denn sie müssen vom Kunden in der Regel zusätzlich zum Beraterhonorar entrichtet werden – nur dafür, dass der Berater vor Ort ist.

Berater sind keine Vorreiter bei der Digitalisierung

Digitalisierung ermöglicht neue Beratungsformate

Der Begriff Digitalisierung bezeichnete ursprünglich rein das Überführen von Daten aus einer analogen in eine digitale Speicherform. Zunehmend wird hiermit jedoch auch die Übertragung von Aufgaben, die bisher Menschen wahrnahmen, auf Computersysteme gemeint. Mit den Herausforderungen und Chancen, die sich hieraus ergeben, befassen sich branchenübergreifend sehr viele Unternehmen. Die Automobilbranche denkt über selbstfahrende Autos nach und die Banken bedienen sich des Machine Learning beim Thema Robotic Process Automation (RPA). Doch die Beratungsbranche? Sie blieb hiervon bislang weitgehend unberührt. Berater reisen weiterhin wie ehedem durch die Welt, nur dass sie heute auch einen Laptop und ein

Eine wachsende Zahl von Unternehmen fragt sich denn auch: Ist dies im digitalen Zeitalter noch zeitgemäss oder kann eine Beratung nicht auch «remote», also mithilfe der modernen Kommunikationstechnik, erfolgen? Dies fragen sich die Unternehmen auch, weil eine intensivere Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnik auch den Vorteil hätte: Es werden kürzere Beratungseinheiten möglich. Bisher rechnen sich die vom Kunden ­direkt oder indirekt zu bezahlenden An- und Abreisezeiten sowie die Reisekosten der Berater in der Regel nur, wenn diese mindestens einen Tag vor Ort sind und für das Unternehmen arbeiten. Das kann und wird sich bei ­einer digitalen Beratung ändern. Dann

Digitale Beratung: Chancen und Risiken Die digitale Transformation der Wirtschaft macht auch vor der Beraterbranche nicht halt. Zu Recht, denn die moderne Informations- und Kommunikationstechnik bietet viele Möglichkeiten, Beratungsprozesse zu optimieren. Robin Heisterhagen und Florian Weber

Beratung kennen wir heutzutage vor allem als «Face-to-face»-Beratung, bei der die Berater vor Ort beim Kunden sind. Ob dies auch künftig so sein wird, ist fraglich, denn: Zunehmend etablieren sich in der Beratung digitale Technologien, die im Unternehmenskontext oft schon lange zum Einsatz kommen. Dort geht der Trend klar in Richtung einer netzgestützten Zusammenarbeit. Das zeigt sich unter anderem darin, dass allein das Collaboration-Tool Microsoft Teams 2017

Robin Heisterhagen ist (Online-)Marketing- und BusinessDevelopment-Manager bei der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (www.kraus-und-partner.de). Florian Weber ist Digital-Solutions-Experte und Change-Berater bei Dr. Kraus & Partner. Er ist unter anderem für die Konzeption innovativer Lernsysteme sowie digitaler Kommunika­ tionsanwendungen und das Einbinden künstlicher Intelligenz in laufende Geschäftsprozesse zuständig.


BUSINESS EXCELLENCE

MQ | 09/2019 01–02/2019

werden durch das Entfallen der Reisezeiten und -kosten auch Arbeits- und Beratungseinheiten von ein, zwei Stunden möglich. Kurzfristige Beratungen via Skype und Facetime werden von den Unternehmen denn Mobilitäts-App auch verstärktder nachgefragt und die angesprochenen Logo der neuen SOB. Kollabora­tionstools im Beratungsprozess zunehmend genutzt. Warum auch nicht? Ihr Einsatz ist bei der standort- und unternehmensübergreifenden Teamund Projektarbeit in den Unternehmen schon gen Anbieter eines integrierten Gesamtsystems für Mobilität. Das eine Praxis. Warum sie also nichtHamburger für die Beratungsarbeit weckteingeübte international Interesse, etwa beim Verkehrsvernutzen? bund.

Beim den Erfolgsfaktor Mensch beachten WelcheChange Rolle spielen die übrigen involvierten Partner?

Doch so einfach, wie es zunächst erscheint, ist in vielen Fällen ein DigiDie zusteigenden Partner bewegen sich immer auf zwei Ebenen. Es talisieren der welche Beratung nicht, dennDienstleistungen ein wichtiger Faktor darf nicht ungibt Partner, ihre eigene direkt ins System berücksichtigt der Faktor Mensch. Er spielt insbesondere einbringen, undbleiben: solche, welche die Dienstleistung auch ihren Kunden beim Change Management eineUnser wichtige, wennist nicht die entscheizur Verfügung stellen wollen. Konzept als gar digitaler Marktdende Rolle. Bei komplexen und konsequenzenreichen wie platz konzipiert, auf dem die angeschlossenen PartnerThemen, ihr Business einer Reorganisation, es aus absurd,die wenn die selbständig abwickelnwäre können. DieMitarbeitersicht Konditionen müssen Partner Berater denaushandeln. Restrukturierungsprozess nur online, per unter sich Die Nutzungsrechte an derbeispielsweise Plattform stehen Videokonferenz, würden. Dies sich unmittelbar auf somit allen offen.begleiten Das ist völlig anders alswürde bei den heutigen Bookingdie Qualität der Beratung auswirken, denn: Durch die räumliche DisPlattformen, denn wir geben nicht vor, wie die Partner ihr Business tanz und sollen. die Möglichkeit, wenn man betreiben Der Vorteil:sich Aucheinfach kleinereauszuklinken, Partner bleiben selbstbescheinbar ­ esprechen hat, entstünde eine emotionale stimmt. nichts mehr zu b Kälte, die für den Erfolg des Change-Projekts nicht förderlich wäre. Deshalb zum Beispiel vonausgelöst? Videochat-Tools in s­ olchen Was hat kann Abilioder beiEinsatz der SOB prozessmässig Projekten nur eine On-top-Leistung sein –und beispielsweise DurchAls Bahnbetrieb sind wir prozessmässig digital «vonzum Hause aus» führen vonhohen Ad-hoc-Coaching-Sessions, wennwurde unerwartet ein Problem auf einem Level tätig. Etwas anderes ausgelöst. Wir erauftaucht, das kurzfristig einer Lösung bedarf. kannten, dass Abilio in der bestehenden Organisationsstruktur nicht Das Bestreben, den Beratungsprozess zu verträgt digitalisieren, bewegt zu realisieren ist, denn diese Art des Denkens sich nicht mit sich auf einem schmalen Grat. EsProjektgruppe muss permanent eingedem stets Tagesgeschäft. Deshalb wurde die mit neu viel Beweschätzt werden, ausgestattet und direkt dem CEO unterstellt. Die gungsspielraum –strategische – wo und wann derwird Einsatz digitaler Techniken Sinn macht und SOB/ Ebene zudem durch einen Lenkungsausschuss –Siemens – wo undabgedeckt. wann es einer persönlichen Face-to-face-Kommunikation bedarf. Wie ist der Projektstatus? Digitale Die App Beratungsstrukturen ist live aufgeschaltet. Sie liefert öV-Tickets im ganzen Netz aufund ausbauen Schweiz. Verfügbar ist auch der Web-Shop selber. Seit Anfang 2018 ist Dessen ungeachtet wirdein sich die Beratungsbranche den kommenden mit dem TCS Schweiz neuer Partner mit einer in eigenen App eingeJahren mit den Themen Digitalisierung ihrerwird Leistungen und Einsatz dibunden. Das bringt neuen Schub. Integriert ein multimodaler Rougitaler Tools imFussweg Beratungsprozess befassen müssen, Prozess der ter, nicht bloss und ÖV umfassend, sonderndenn auchder Anbindungen Digitalisierung Wirtschaft vorneue ihr nicht Halt. mit Auto, Velo, der Flugreisen. Undmacht weitere Partner stehen vor der Tür. Deshalb beschloss die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner (K&P) schon vor zwei Jahren, ihre Tools zur digitalen Beratung mit System auszubauen. Zurzeit arbeiten wir zum Beispiel an der Optimierung einer Software, die es jedem K&P-Berater ermöglicht, das Wissen der Organisation Diegesamten Südostbahn SOB nach Bedarf abzurufen. Ähnlich wie die Computerstimme einer Telefon-Hotline, dieder den Anrufer mit dem richIngenieur Thomas Küchler ist GL-Vorsitzender tigen verbindet,AG). führtSiediese SOB Ansprechpartner (Schweizerische Südostbahn ent-Software ihre Nutzer zu den entscheidenden Fragen, diese sich im jeweiligen Beratungskonstand 2001 aus der Fusion derdie Bodensee-Toggentext stellen sollten. serdem zeigtGallen–Wattsie ihnen auf, welche K&P-Produkburg-Bahn (StreckeAus­ Romanshorn–St. tewil–Nesslau–Neu und -Beratungsleistungen sichder für alten den jeweiligen Bedarf eignen. St. Johann) und SüdAktuell gleicht Wädenswil–Einsiedeln die Software einer gros­ ostbahn (Strecken undsen firmeninternen Wissensdatenbank, die den Kunden zumindest noch keinen unmittelbar Rapperswil–Arth-Goldau). Neben verschiedenen für sie sichtbaren Nutzen Ermöglicht manThomas den Kunden S-Bahn-Linien betreibt sie bietet. den Voralpen-Express Küchler:jedoch, «DieSt. Gallen–Luzern. Die SOB beschäftigt rund 600 ses Projekt hatdirekten uns wie geplant, mit ihren Problemen und Fragestellungen einen Mitarbeitende. DasWissensdatenbank, Unternehmen ist SQS-zertifiweit über das BahngeZugang auf diese um bei Bedarf eigenständig die ziert nachFragen ISO 9001. schäftdie hinausgeführt.» richtigen und Antworten rasch zu finden, sieht Sache anders aus.

Das gesammelte gezielt weitergeben Wie ist das mit demWissen Datenschutz?

13

Auch ansonsten profitieren Kunden Einsatzals digitaler BeraDas Datenschutzkonzept ist die völlig andersvom konzipiert bei unseren tungstools. Bei den meisten grösseren Unternehmensberatungen istsie es Mitbewerbern. Wir geben Kundendaten nicht weiter, wir nutzen üblich, dass ihre Berater das in Projekten gesammelte Datenund Faknur für technische Zwecke. Wenn das Konto gelöscht wird, sind wir tenwissen füralle Folgeund irgendeiner Form speiverpflichtet, Daten zuAnschlussprojekte löschen. AnonymeinBewegungs daten nutzen chern und dokumentieren. Schwierigkeiten bereitet wir lediglich analytisch. Unsere Lösung funktioniert z. B.ihnen beim zum «Be in,Teil be noch – wie vielen Unternehmen – das Speichern sogenannten Erout» zwischen dem benutzten Fahrzeug und demdes Handy. Andere Löfahrungswissens, das den Experten-Status sungen verwenden dagegen GPS-Daten. Daoft isterst die begründet. AnonymitätDurch nicht das Einführen einer digitalen Ebene der Wissensspeicherung verknüpft gewährleistet. mit einer kollegialen Beratung wird auch das Teilen und Weitergeben dieser erleichtert. Gibt esWissensform anderswo ähnliche Projekte? Für die Kunden ergibt sich daraus anderem folgender Wie gesagt, «Mobility as a Service» erhältunter in Europa AufmerksamVorteil: eindas Berater arbeitet schonaufgenommen. längere Zeit fürSehr ein keit. DieAngenommen Stadt Wien hat Thema sehr früh Unternehmen. Dann geniesst er in dessen in der Regel weit in der Entwicklung fortgeschritten ist Organisation auch MAAS Helsinki. Fest eine Akzeptanz. Angenommenist nun, es kommen, ausFinnland welchen steht:hohe Mobilität als Geschäftsmodell attraktiv. Sogar aus Gründen immer, neue oder weitere Berater Unternehmen. haben wirauch entsprechende Anfragen. Siemens hat ins überdies den ZuDann sen diese nicht selten auf Vorbehalte. können minischlagstos­ vom Hamburger Verkehrsverbund für dieDiese Einführung von «Be miert werden, wennDie sichSOB dergeht oderals die «Neue» im Vorfeld mittels der in, be out» erhalten. Unternehmen sehr konsequent Wissensdatenbank aneignen,um. mitBemerdenen vorwärts und setztdas dasWissen Themaihrer auchKollegen geschäftsmässig die Kundenorganisation schon lange erfolgreich zusammenarbeitet. kenswert: Sogar Start-ups, Spin-offs u. a. erkennen mit ihren Ideen in Das spart zudem Zeit Geld, weil die neuen, externen Berater unserer Plattform einenund Katalysator. Das beflügelt. nicht erst wieder von den Firmeninternen eingearbeitet werden müssen. Verändert Abilio die SOB irgendwie? Sicher. Dieses Projekt hat uns auf der strategischen Ebene weit über Die Beratung in Beratungsprozess integrieren das digitale Bahngeschäft hinausgeführt. Wir sehen uns fortan mehr und Eine Beratung umfasst alsodas mehr nur die Ebenen Kommumehrdigitale als Mobilitätsunternehmen, im als Kern Bahnleistungen, darünikation und Kollaboration. Sie dientDienstleistungen auch dazu, Beratungsprozesse ber hinaus aber auch anders geartete in der Mobilizu und zuselber effektivieren. Dabei (partielle) Dität beschleunigen erbringt – entweder produziert oderdarf dendas Kunden im Vergitalisieren der Beratung jedoch nie zu einem Vernachlässigen bund mit Dritten als Service zur Verfügung gestellt. Wir werden des das Faktors MenschOrganisation in den Veränderungsprozessen und -projekten fühauch in unserer so abbilden. Wir bewegen unsere Unterren. nehmung in Richtung Mobilität, unabhängig davon, wo diese MobiliBeachtenob dieim Berater und ihre Klienten dies, in der digitatät stattfindet, öffentlichen Verkehr oder imliegen Individualverkehr. len Beratung grosse Optimierungsund Einsparpotenziale (inUnterzeitliAbilio gibt uns den Drive für eine Neujustierung der SOB als cher und finanzieller Hinsicht) – für alle Prozessbeteiligten. Auch die nehmen. ■ Qualität der Beratung steigt – unter anderem weil die Berater bei einem akuten Bedarf nicht erst anreisen müssen, was oft erst Wochen später möglich ist. Deshalb ermöglicht eine (partielle) Digitalisierung der Beratung auch eine bessere Betreuung der Kunden. ■

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14 BRANCHENFOKUS BAUINDUSTRIE

MQ | 09/2019

Vorschau

Swissbau 2020: Ganz im Zeichen der Digitalisierung Als führende Fachmesse der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft bietet die Swissbau der Gebäudetechnologie- und Sicherheitsbranche eine relevante interdisziplinäre Businessplattform. Die Swissbau findet vom 14. bis 18. Januar 2020 in der Messe Basel statt.

gehören Firmen wie Amstein + Walthert, Gruner, Itten + Brechbühl, Selmoni und Siemens. Werner Fehlmann, Head Solution and Service Portfolio Building Technologies, Siemens, unterstreicht: «Die Erweiterung der Swissbau mit Energie im Gebäude, Gebäudeautomation und Gebäudesicherheit ist zukunftsgerichtet und entspricht dem wachsenden Bedürfnis nach interdisziplinärer Vernetzung.»

Michael Merz

Absage von Ineltec und Sicherheit

Mit ihren drei Gefässen Messe, Swissbau Focus und Swissbau Innovation Lab bildet die Swissbau den gesamten Life Cycle einer Immobilie ab. Mit der interdisziplinären Veranstaltungs- und Netzwerkplattform Swissbau Focus bietet die Swissbau gemeinsam mit rund 30 Branchenverbänden, Bundesämtern, Institutionen und Hochschulen eine relevante Branchenplattform, auf der sich über 7000 Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik zu den aktuellsten Herausforderungen austauschen. Die Digitalisierung erhält mit dem Swissbau Innovation Lab ­eine Plattform. Dort konzipiert die Swissbau, ebenfalls in Kollabora­ tion mit der Branche – allen voran Bauen digital Schweiz und SIA –, zum zweiten Mal eine Sonderschau zum Thema BIM (Building Information Modeling) und digitale Lösungen. Zu den rund 70 Partnern

Zu Beginn des Jahres wurden einige relevante Vertreter der Bau- und Gebäudemanagementbranche durch die Absage der Messen Ineltec und Sicherheit überrascht. Inzwischen haben sich bisherige Messeteilnehmenden der Ineltec für eine Teilnahme an der Swissbau entschieden. Schon länger gab es bei den drei Messeangeboten Überschneidungen in Sektoren wie Gebäudeplanung, -automation, -energie oder auch Sicherheit. Jetzt werden diese Sektoren in der Swissbau erweitert. Der Entscheid der MCH Group, die Swissbau mit den erwähnten Themen zu stärken, macht für Branchenexperten Sinn. Swissbau-Messeleiter Rudolf Pfander betont die hohe Relevanz der Swissbau und das Wachstumspotenzial der intelligenten Gebäudetechnologie: «Durch die Digitalisierung verändert sich die Branche, die verschiedenen Bereiche der Bau- und Immobilienwirtschaft wachsen zusammen.»

Copyrights: Swissbau

Rund 100 000 Besucher (80 Prozent Fachbesucher und 20 Prozent Bauherren bzw. Nutzer) kommen alle zwei Jahre an die Swissbau nach Basel.


Business Excellence

Agenda g

Auf dem Weg zu Excellence

>> Anmeldung und weitere Infos unter www.saq.ch

>> Sektion Aargau/Solothurn Thema Datum Ort

Q-Stammtisch 14. November 2019 noch offen

>> Sektion Basel Regio Im Anschluss an ein erfolgreiches Assessment durfte die SAQ folgende Organisationen auszeichnen und gratuliert herzlich:

EFQM Verpflichtung zu Excellence (C2E) 2 Stern – Klinik Adelheid AG, Unterägeri

EFQM Verpflichtung zu Excellence (C2E)

Thema Datum Ort

Jahresausklang und Besichtigung 1. November 2019 noch offen

>> Sektion Bern Thema Datum Ort

Schnittstellen bei Zertifizierungen 12. November 2019 Bildungszentrum Wald Lyss

– Berufsbildungszenztrum BBZ Olten

>> Section Genève Sujet Date Lieu

Comment protéger les données d’entreprise des cyber-attaques 2 octobre 2019 Université de Genève GAP-Optique

>> Section Nord Romande Sujet Date Lieu

Transformation efficiente; mythe ou réalité? 10 octobre 2019 Novo Cristal SA, La Chaux-de-Fonds

>> Sektion Ostschweiz Thema Datum Ort

Meet up 23. Oktober 2019 NTB Campus Buchs

>> Section Vaud Sujet Date Lieu

Les démarches Qualité dans le médical 26 septembre 2019 à definir

>> Sektion Zürich Thema Datum Ort

MQ | 9/2019

Evaluierung und Implementierung einer QM-Software 25. September 2019 Stiftung zum Glockenhaus

I


Sektion Bern

Swiss Smart Factor y: Von der Idee bis zur Industrialisierung

rungstechnik, Virtuelle Realität, Künstliche Intelligenz, CloudComputing und Robotik. Im Weiteren wird auf zwei solche Demos eingegangen.

Augmented Reality >> Um von den Forschungsergebnissen zu einem fertigen Produkt zu gelangen, dauert es heute rund sechs Jahre. Diese Zeit muss gemäss den Referenten des SAQ-Abends halbiert werden. Sie zeigten, welchen Beitrag die Swiss Smart Factory dabei leistet. Nach dem Motto «Hands-On» trafen sich die Mitglieder der Berner SAQ-Sektion vor Ort in der Swiss Smart Factory (SSF) in Ipsach, um die für Firmen – Startups, KMU und BigPlayer – offene Schweizer Plattform rund um Industrie 4.0 kennen zu lernen. Andreas Fries, Chief Development Engineer, stellt die Swiss Smart Factory des Switzerland Innovation Park Biel/Bienne (SIPBB) vor: «Oft wollen Firmen die Digitalisierung selbst lösen und stossen auf riesige Hürden.» Swiss Smart Factory kann dabei helfen. Sie ist das erste Testund Demonstrationszentrum zum Thema Industrie 4.0 in der Schweiz. Andreas Fries erläuterte: «Wir inspirieren und demonstrieren. Alles was sie in diesem Labor sehen, sind Prototypen.» Mit dem Ziel ein Ökosystem von Partnern zu schaffen, in welchem einzigartige Innovationen und Aktivitäten rund um das Thema Industrie 4.0 entstehen, strebt die SSF mit ihren Partnern einen offenen Knowhow-Transfer an. «Wir geben Inputs von der Idee bis zur Industrialisierung», so Andreas Fries.

Finanzierung Die SSF ist Teil der Switzerland Innovation Park Biel/Bienne AG. Die Aktiengesellschaft ist zu über 90 Prozent aus der PrivatII

Bei dieser Demonstration ging es um Augmented Reality: Die Projektleiter zeigten, wie sie mittels einer 3D-Brille für den Benutzer zusätzliche Informationen in Räume einblenden können. So zeigt die Brille einem Servicetechniker in einem Gebäude versteckte Installationen wie Wasser- und Elektroleitungen an.

Kollaborativer Roboter >> Jimmy Kaynak Swiss Smart Factory, Dominic Gorecky aktuell vor Ort ist.

Industrie 4.0 – Bedeutung

wirtschaft finanziert. Das Mitgliedschaftsmodell der SFF leistet innerhalb des SIPBB einen wichtigen finanziellen Beitrag, um das Thema Industrie 4.0 in der Schweiz voranzutreiben. Ein Blick auf die Liste der über 40 SSF-Mitglieder zeigt, dass sich hier renommierte Firmen aus dem ganzen Spektrum der Automatisierungstechnik, der produzierenden Industrie und Organisationen gefunden haben.

Jimmy Kaynak, Projektleiter Industrie 4.0 in der SSF, erklärte in seinem Referat, was Industrie 4.0 bedeutet: «Da aus meiner Sicht Industrie 4.0 eine Philosophie, also eine Grundhaltung ist, gibt es bei der Definition kein Richtig oder Falsch.» Der Projektleiter teilte den SAQ-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer sein persönliches Verständnis mit: «Das Vernetzen der Rechner und Systeme und das anschliessende interagieren untereinander.

International vernetzt

Live-Demonstrationen

Die Swiss Smart Factory legt gemäss Andreas Fries ebenso viel Wert auf die internationale Vernetzung: «In internationaler Kooperation haben wir 2018 zusammen mit der malaysischen Regierung die Smart Factory in Malaysia nach Schweizer Vorbild gegründet.» Auch in Kenia gibt es eine Aussicht auf ein spannendes Industrialisierungsprojekt, zu dem der Leiter der

Die SAQ-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer spalteten sich in kleine Gruppen auf, um an verschieden Posten an Live-Demonstrationen zu partizipieren. Damit gab Swiss Smart Factory einen Einblick in die vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Hier einige Stichworte zu den gezeigten Demonstrationen: Sensoren/Aktoren, Netzwerke, Automatisie-

>> Andreas Fries

Viel Aufmerksamkeit erhielt ein Kleinroboter der in Zusammenarbeit mit dem Berner KMU Gimelli Engineering eingerichtet wurde und der im Labor der Swiss Smart Factory einfache Pick-&-Place-Aufgaben vorführte. Dieser Kleinroboter kann mit Menschen arbeiten – dank der Begrenzung der mechanischen Momente, der Maximalgeschwindigkeiten und der abgerundeten Formen «tut er nicht weh.» Der Bediener zeigte, dass die Programmierung dieses «Cobot» – so der angelsächsische Ausdruck für einen kollaborativen Roboter – ein Kinderspiel ist. Die Codierung und Programmierung entfällt gänzlich. Der Bediener kann den Roboter einfach zu den gewünschten Positionen bewegen und den Ablauf gleich abspeichern, das heisst, dass der Bediener die Abläufe dem Robert zeigt beziehungsweisel einlernt.

Links – www.sipbb.ch/ – www.sipbb.ch/forschung/ssf/

Text und Bilder: Benedikt Aeberhardt MQ | 9/2019


Section Genève

Genève Région – Terre Avenir Un savoir-faire genevois de qualité >> Après une courte présentation de la SAQ par Didier Parreaux, président de la section genevoise, les 15 participants suivent Jérémie Blondin, propriétaire du domaine des Mattines, dans une de ses serres «bio». Sur ses 4 ha de serres, 63 variétés de tomates sont testées et produites de façon «écologique», avec une parfaite maîtrise «durable» de l’eau, du CO2, de la température et de la lumière (entre autres). Les cultures sont hors sol, la plupart des processus sont automatisés et contrôlés, les pesticides sont remplacés par des traitements biologiques (insectes mangeurs d’insectes, pièges à ravageurs …). Un plan de tomates pousse de 30 cm par semaine, il mesure environ 10 m à la fin de la saison de 10 mois.

>> Jérémie Blondin, directeur du Domaine des Mattines et Xavier Patry, directeur de l’Union Maraîchère de Genève (UMG) Le canton de Genève produit 25 % de la totalité des tomates suisses, et le domaine des Mattines en est un des plus gros producteurs, avec une grosse part de marché pour les tomates «cerises» multicolores. Une des difficultés du marché de la tomate réside dans la standardisation exigée par les acheteurs (les tomates en grappe … toujours par six, les tomates cerises … toujours par 12), ce qui nécessite beaucoup de travail manuel en serres, et avec les difficultés liées au prix MQ | 9/2019

de production (une frontière à deux pas et aux prix … européens!). Les participants se rendent ensuite dans le nouveau bâtiment de l’union maraîchère de Genève (UMG) où Xavier Patry, nouveau directeur, nous présente son entreprise. L’UMG, qui fête ses 70 ans, avec ses 70 EPT en haute saison, est une coopérative de 38 membres (dont un vaudois et 6 français de la zone franche), plus gros producteur de tomates de Suisse (8900 tonnes), et pro-

ducteur majeur de nombreux fruits et légumes. Oui, Genève n’est pas qu’un canton-ville, avec ses 10’050 ha de surface agricole utile (+1200 en zones franches par des agriculteurs genevois) réparties entre 389 exploitants, et générant 217 millions de CHF en 2015. L’UMG assure la distribution de ses producteurs et assure la traçabilité du champ/serre à l’assiette, en garantissant par ses contrôles internes la qualité organoleptique, biologique et chimique des produits. Francesco Dal Sasso, adjoint scientifique à l’Office cantonal de l’agriculture du Département du Territoire, nous présente le label Genève Région-Terre Avenir (GRTA), développé dès 2004, sous l’impulsion de l’Etat, dans un contexte économique particulièrement difficile. Il vise à 1. Préserver les terres cultivées. 2. Promouvoir les produits locaux en circuit court. 3. Garantir la qualité de la production et des conditions de travail avec une totale traçabilité.

GRTA est un vecteur de diversification de la production agricole, 714 produits sont certifiables actuellement (légumes, fruits, viande, produits laitiers, boissons, fleurs …), et distribuée par l’UMG, aux consommateurs bien sûr (grandes surfaces, marchés locaux et marchés à la ferme), mais aussi via une plateforme en ligne dans 320 restaurants labellisés, servant 12 millions de repas par année environ. L’OPAGE (Office de Promotion des produits Agricoles de Genève) est en charge de la promotion du label, et organise 70 manifestations par année dans tout le canton ainsi que des ateliers de sensibilisation pédagogiques, en particulier dans les écoles. L’exposé se termine comme à l’accoutumée par un sympathique apéritif avec évidement les produits labellisés, solides et … liquides.

Texte et photos: Pierre Rosset

III


Section Valais

L’assurance qualité dans la production de médicaments novateurs >> Après le bref mot de bienvenue de la présidente de la section valaisanne de la SAQ, Nathalie Tuberosa, la parole est donnée à Cédric Arnold, responsable de la protection de l’environnement à la Lonza pour une introduction historique à l’entreprise. On y apprend qu’en 1897 l’entreprise avait reçu le nom de la rivière qu’elle jouxtait sur le site de Gampel et que désormais le site de Viège fournit un cinquième du chiffre d’affaires d’une entreprise globalisée composée de dizaines de sites répartis partout dans le monde.

>> Trois participants de la manifestation, équipés et souriants, dont la présidente de la section Valais de SAQ, Nathalie Tuberosa Bruno Mueller, membre du comité de la section valaisanne de la SAQ et employé de la Lonza, évoque ensuite le système de certification global que la Lonza est en train de mettre en place, l’idée étant d’avoir un contrôle et une qualité identiques pour les procédures ainsi que pour les produits quel que soit la localisation d’un site Lonza. Concrètement, les certifications ont lieu tous les trois ans, et sont effectuées la plupart du temps par SQS Suisse, qui détache un ou plusieurs IV

microbiennes, sous forme de protéines. Après purification, les protéines sont utilisées comme principes actifs dans les deux domaines prépondérants que sont la thérapie génique et les protéines thérapeutiques.

La production des ADC (les composites anticorps – principes actifs, ou immunoconjugués) Guy Raboud, directeur de production, résume ensuite la synthèse des immunoconjugués (molécules faites d’une combinaison entre un anticorps et une molécule cytotoxique) utilisés notamment pour le traitement de cancers. Ces composés ont l’avantage, contrairement à la radio- et à la chimiothérapie, de détruire très spécifiquement les cellules cancéreuses, réduisant ainsi considérablement les effets secondaires sur les patients. Les produits utilisés sont si toxiques à de faibles concentrations que des laboratoires

ultra-sécurisés ont conçus et construits.

être

Visite d’un site de production, apéritif et réseautage S’ensuit une visite, par l’extérieur, de ces ateliers de production d’immunoconjugués hautement sécurisés. Guy Raboud promène les visiteurs équipés de casques et de lunettes de protection sur des caillebotis perchés à vingt mètres du sol en expliquant les mesures d’hygiène et de sécurité drastiques nécessaires au bon fonctionnement de ces unités de production. La manifestation se termine par un apéritif pour permettre aux participants de poser leurs dernières questions et de réseauter.

Texte et photos: Rafael Gunti

certificateurs dans les sites distants. Au vu de l’ampleur de la tâche, tous les sites ne sont pour l’heure pas encore certifiés.

La production de médicaments issus de la biotechnologie microbienne La parole est à Livia Artuso, directrice de production, qui expose comment fonctionne une ligne de production typique: le client fournit une séquence ADN que la Lonza fait exprimer à plus ou moins grande échelle à des cellules

>> Un atelier de production de la Lonza MQ | 9/2019


Section Vaud

Le voyage Lean 2.0 de BOBST >> Notre voyage Lean débute par une présentation de l’entreprise BOBST par Nicolas Jouille, Head of Supply Production & Logistics Lausanne.

Présente dans plus de 50 pays et 14 sites de production, BOBST est une entreprise suisse active dans la fabrication et la fourniture de machines et de services à destination de l’industrie de l’emballage. BOBST avec ses deux entités Eterna et Mouvent se positionne en leader ou en seconde place sur chaque marché ou elle est présente et dégage un chiffre d’affaires de plus d’1 milliard et demi pour 1300 machines vendues en 2017. Elle emploie 5660 personnes, dont 250 apprentis, de 40 nationalités différentes, parlant 14 langues et collabore avec plus de 1000 fournisseurs directs. Nicolas Marie, Lean Manager, explique avec passion et transparence la démarche mise en place afin de soutenir le très haut niveau de qualité de cette marque premium. La philosophie Lean vise la création de valeur pour les clients ET pour les collaborateurs, une démarche MQ | 9/2019

systématique et rigoureuse d’amélioration continue impliquant toute l’entreprise. La clé du succès est de faire appel à l’intelligence collective, à la force du groupe. Il n’est pas pérenne de penser pour les autres, «ne pas donner le poisson mais plutôt apprendre à pêcher». La réussite repose sur le fait que plusieurs cerveaux

réfléchissent en même temps à la résolution d’un problème. Les 113 Lean ambassadeurs assistent les collaborateurs dans leurs actions avec pour objectifs principaux de préserver la santé et la sécurité, de délivrer, d’améliorer, de réduire les coûts et de privilégier une structure flexible. La démarche bénéficie du côté familial de l’entreprise dans laquelle tout le monde se parle. Monsieur Bobst, le CEO du Groupe, est secondé par le CFO, ils collaborent avec les trois directeurs des Business Units qui eux-mêmes chapeautent la direction des Business Units. La mise en place d’un système appelé «Pyramide des tops» au sein de la LSPL permet, avec des séances quotidiennes à plusieurs niveaux, que chacun parle des problèmes rencontrés et qu’ils remontent au niveau supérieur. Des outils visuels tels que les kaizen boards ont été disposés dans toute l’entreprise ainsi que d’autres outils comme le Kamishibai qui permet de gé-

rer les tâches et des séquenceurs avec des dossiers de couleurs différentes. Pour résoudre les problèmes plus complexes, le sponsor donne mandat à une équipe de 4 à 10 personnes de se réunir pour un chantier kaizen de 3 jours à temps complet avec des règles strictes: pas de PC, ni de téléphone, tous les repas sont pris en commun également le soir afin de susciter la réflexion durant la nuit. Un document A0 est rempli avec les 11 étapes à suivre telles que problématique, état initial, cible, ishikawa, analyse, idées, actions à terminer, état de fin, suivi action… La cohésion de groupe est très importante et tous les succès sont célébrés. En 2018, 200 collaborateurs ont été impliqués dans 43 chantiers kaizen et une centaine de personnes est actuellement formée à la méthode en qualité de Green Belt. La satisfaction des participants a augmenté de 25%. Un travail conséquent a été réalisé dans l’aménagement des espaces industriels, la configuration des lignes de production et des postes de travail.

Texte et photos: Laurence Gilardi

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Die Reise durchs Hirn. Excellence goes Neuro. >> Wir haben sie geliebt, all die logischen Modelle der Herren Porter, Schmelzer, Kotter und wie sie alle heissen. Fein säuberlich strukturierte und gegliederte Normenrezepte und Kriterienkataloge waren nicht ganz so heiss begehrt – mindestens nicht an allen Organigrammlokalitäten – aber auch sie vermittelten uns in den 90ern Sicherheit und so etwas wie Erfolgsgarantie. Dann änderten sich plötzlich die Spielregeln. Einfach so. Das neue Jahrtausend ist gnadenlos. Wer mitspielen will, muss neugierig sein, muss sich begeistern lassen und Freude an der Mit- und Umgestaltung haben. Das sind die neuen Regeln. Rezepte, Modelle und Kriterienkataloge helfen uns – wenn sie gut sind – allenfalls, Fragen zu stellen, in den Spiegel zu schauen und zu reflektieren. Für alles andere brauchen wir einen phänomenalen Partner: das menschliche Hirn. Wer das versteht, hat eine Chance auf Erfolg. Und auf Excellence. Darum heisst Business Excellence heute vor allem: Das Hirn verstehen und mit Hirn führen. Jeder, der heute Unternehmen führt, Verbesserungsprojekte leitet, Qualität managt und Veränderungsprozesse begleitet, sollte sich bestens mit dem Wunderwerk in unserem Kopf auskennen, und zwar vor allem mit dem unbewussten Teil. Hirnforscher, die die aktuellsten Erkenntnisse aus der Wissenschaft auf anschauliche Weise in die Praxis transferieren, leisten da gute Dienste. Namen wie Gerald Hüther, Eric Kandel oder Gerhard Roth sollten heute jeder Führungskraft geläufig sein. Sie machen es uns leicht, fröhlich eine Reise durch das Hirn anzutreten, um zu lernen und uns selbst und unsere OrganisaVI

tionen der Exzellenz ein Stückchen näher zu bringen. Auf der Reise begleitet uns ein einfaches Beispiel: Nehmen wir an, Sie sind Führungskraft und möchten in Ihrem Team ein Kanban-System einführen, um einen besseren Überblick über alle laufenden Projekte zu haben. Sie teilen das dem Team per Mail mit.

Sie haben nun freie Bahn zur nächsten Station.

Station 2: der Hypothalamus und sein Anhängsel, die Hypophyse

Station 1: der Thalamus Der Thalamus ist quasi die bissige Rezeptionistin unseres Bewusstseins. Wie eine richtig gute Vorzimmerdame ist er höchst selektiv. Um hier vorbeizukommen, muss man sich was einfallen lassen. Was richtig Gutes, Überraschendes. Wie stehen da die Chancen mit Ihrer KanbanInfo? Nun, wenn Ihre Mitarbeiter sehr selten Mails bekommen, haben Sie beste Chancen. Dann ist es etwas Besonderes, Aussergewöhnliches. Wenn Sie normalerweise nie eine Neuerung vorschlagen – umso besser. Dann ist die Überraschung geglückt, herzlichen Glückwunsch!

Der Hypothalamus steuert körperliche Zustände wie Hunger, Kreislauf, Körpertemperatur. Und er ist Chef der Geschwister Sympathikus und Parasympathikus, also unseres vegetativen Nervensystems. Zusammen mit der Hypophyse sorgt er für die Lieferung von Hormonen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Kurz gesagt: von hier aus erfolgt die Kundenbetreuung verschiedener Körpersysteme. Für unser Projekt Kanban-System brauchen wir Aktivierung im Körper. Ein bisschen schnelleren Puls, etwas höheren Blutdruck – es muss nicht gleich das Herzklopfen der Verliebtheit sein, aber etwas freudige Erregung und leuchtende Augen für das

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>> Stationen im Hirn auf dem Weg zur Excellence MQ | 9/2019


Station 3: der Mandelkern (Amygdala) Hier geht es um ganz basale Gefühle und Grundsatzentscheidungen. Hier passiert «Like» oder «Dislike», noch bevor wir selbst etwas davon bemerken. Die Mandelkerne sind unsere Detektive im Kopf. Sie funktionieren schnell, unauffällig, glasklar, radikal. Wenn Ihre Mitarbeitenden eine ähnliche Mail schon mal bekommen haben und das als Bedrohung empfinden, haben Sie hier verloren. Zudem kommt es nun auf Sie selbst an: wenn Sie von dem Projekt überzeugt sind und sich darauf freuen, werden die Mandelkerne Ihrer Teammitglieder es zu schätzen wissen. Sie reagieren nämlich stark auf Emotionen im Gesicht unseres Gegenübers. Allerdings sollten wir uns an dieser Station dann wohl fragen, ob es besser gewesen wäre, wenn Sie die Neuerung dem Team direkt mitgeteilt hätten.

Station 4: die Basalganglien Hier treffen Bewegung und Motivation aufeinander. Alle Bewegungsroutinen wie Radfahren, soziale Routinen und Alltagsrituale sind hier abgespeichert und führen ihr liebes Eigenleben – wir sind nämlich immer noch im unbewussten Teil unseres Hirns! Das heisst für unser Kanban-Projekt: wenn unsere Teammitglieder bisher immer am Teammeeting den Projektstand ausgetauscht haben, Excel-Listen oder Post-it-Übersichten geführt haben, müssen wir hier eine Hürde überwinden. Und weil wir eine Routine durchbrechen wollen, MUSS es sich anfangs anstrengend und mühsam anfühlen, wenn wir Erfolg MQ | 9/2019

haben wollen. Um unser Team «in Bewegung» für neue Abläufe zu bringen, brauchen wir Motivation. Praktischerweise ist die im Hirn an der gleichen Station zu Hause. Mit dem richtigen Cocktail an Botenstoffen, vor allem Dopamin, entsteht hier das «Wollen». Und wenn unsere Bemühungen mit Erfolg belohnt werden, dann liked unser Hirn hier mit ordentlich Endorphinen. Klassische Konditionierung, wie es Herr Pawlow schon vor gut 100 Jahren beschrieb. Nehmen wir einmal an, Sie versprechen den Teammitgliedern nach dem ersten vollständig abgewickelten Kanban-Projekt einen feinen gemeinsamen Apéro. Wenn das Motivation genug ist, fängt das Rad an zu drehen mit dem Dopamin, alle machen mit und zum Schluss gibt es Belohnung mit Canapés und Endorphinen. Fragt sich allerdings, ob das dann auch nach dem 17. Projekt funktioniert? Da kommt uns zum Glück die übernächste Station, Nummer 6, im Hirn gelegen.

Station 5: der Hippocampus An dieser Station haben Sie sich schon oft die Zähne ausgebissen. Wie hiess noch der Mann, dem ich eben am Kongress begegnet bin …? Genau, im Hippocampus sind wir im Lager angekommen. Hier kommen alle Daten und Fakten rein, werden eingelagert und bei Bedarf wieder abgerufen. Nur funktioniert das nicht immer so zuverlässig mit ein- und auslagern. Wenn Sie aus der Information zum Kanban eine Geschichte machen und die Geschichte mit Bewegung verknüpfen, also zum Beispiel auf dem Weg zur Cafeteria erzählen oder am FlipChart entwickeln, während das Team rundherum steht, dann sind Ihre Chancen auf eine gute

CAS Business Excellence Coach Neueste Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften gepaart mit Übungen und Praxisbeispielen finden Sie in unserem CAS Business Excellence Coach. Nächster Start: 13.3.2020 Weitere Infos: SAQ-QUALICON AG Riggenbachstrasse 8 CH-4600 Olten info@saq-qualicon.ch T +41 (0)34 448 33 33 www.saq-qualicon.ch

Führen mit Incentivierung und Sanktionierung ist tatsächlich wirkungslos, wenn es um nachhaltige Veränderungen geht. Manche Hirnforscher proklamieren sogar, dass Belohnung genauso gefährlich wie Bestrafung sei, da beide jegliche intrinsische Motivation killen. Menschen wollen inspiriert und begeistert werden. So geht heute Excellence.

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neue Projekt sollte Ihre Mail schon auslösen beim Team.

Text: Susan Conka Bild: SAQ-QUALICON

Einlagerung viel höher. Beim Abrufen der Information spielt dann das Stress-Level Ihrer Leute mit: wenn alle am Anschlag sind, verweigert der Hippocampus seine Arbeit. Ein gesundes Stressniveau und genügend Schlaf werden der Erinnerung Ihrer Teammitglieder hingegen Flügel verleihen.

Station 6: der Präfrontalcortex Hier wird es nachhaltiger mit der Belohnung. Und hier sind wir in unserem Bewusstsein angekommen, direkt hinter der Stirn. Wenn Ihr Team in der Arbeit mit dem Kanban-System Sinn und Nutzen sieht, werden hier die Dopamin-Cocktails aus den Basalganglien ordentlich aufgepeppt. Dann wird Ihr Team auch in Zukunft auf Listen und Post-it verzichten, denn hier entscheiden wir uns ganz freiwillig für langfristige Verhaltensänderungen. Falls Sie sich an dieser Stelle gerade fragen, was das für unsere herkömmlichen Anreizsysteme wie Bonuszahlungen und Co. bedeutet – Gratulation, Sie haben das Hirn verstanden! Wenn es um Nachhaltigkeit geht, kann der alte Pawlow nämlich noch lange mit seinem Glöckchen klingeln. VII


Weiterbildungsangebote g g Studien- und Lehrgänge Audits Externer Auditor Arbeitssicherheit Externer Auditor Energiemanagement Externer Auditor Informationssicherheit Externer Auditor Medizinprodukte Externer Auditor Qualitätsmanagement Externer Auditor Umweltmanagement Lead Auditor

Seminare Audits 29.10. bis 12.11.2019 29.10. bis 12.11.2019 29.10. bis 12.11.2019 29.10. bis 12.11.2019 29.10. bis 12.11.2019 29.10. bis 12.11.2019 7.10. und 8.10.2019

3 3 3 3 3 3 2

Tage Tage Tage Tage Tage Tage Tage

Business Excellence CAS Business Excellence Coach Interner Excellence Assessor

13.3. bis 4.7.2020 13. und 26.11.2019

16 Tage 2 Tage

Lean Management / Lean Six Sigma NEU Lean Manager Advanced Lean Manager Lean Six Sigma Black Belt Lean Six Sigma Green Belt

28.11. bis 6.12.2019 4. bis 19.11.2019 27.8. bis 6.11.2020 19.3. bis 17.4.2020

4 4 12 6

Tage Tage Tage Tage

18.2. bis 13.5.2020

10 Tage

Lieferantenmanagement Supplier Quality Management

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen CAS FH Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen Qualitäts- und Prozessmanager Gesundheitswesen

auf Anfrage 12.2. bis 27.5.2020

10 Monate 15 Tage

3 Tage 3 Tage 3 Tage 7 15 3 3 3 3 3

Tage Tage Tage Tage Tage Tage Tage

8 3 3 3 3

Tage Tage Tage Tage Tage

Qualitätsmanagement / Prozessmanagement MAS Quality Leadership NEU Qualitäts- und Prozessmanager – Professional | Teams befähigen und Organisationen bewegen NEU Qualitäts- und Prozessmanager – Basic | Managementsysteme gestalten NEU Qualitäts- und Prozessmanager – Advanced | Erfolgreich verbessern CAS Integrierte Managementsysteme Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF

Start frei wählbar 29.10. bis 12.11.2019

63 Tage 4 Tage

5.11. bis 5.12.2019

6 Tage

30.9. bis 15.10.2019

4 Tage

11.10. bis 21.12.2019 12 Tage 18.10.2019 bis 9.10.2020 40 Tage

Qualitätssicherung NEU Prüfplaner NEU Qualitätsmethoden für die Entwicklung NEU Qualitätsprüfer NEU Qualitätstechniker NEU Quality Engineer Selbstprüfer NEU Statistische Methoden für Qualitätstechniker

27.1. bis 11.3.2020 8 9.12.2019 bis 17.10.2020 8,5 8.10. bis 18.11.2019 6,5 27.1. bis 5.5.2020 14,5 1.4. bis 20.10.2020 23 6. bis 8.5.2020 3 23.10. bis 3.12.2019 6,5

Tage Tage Tage Tage Tage Tage Tage

Risk & Safety Management Informations- und IT-Sicherheitsbeauftragter Betrieblicher Datenschutzverantwortlicher Risikomanager CAS Risk & Safety Management

11. bis 15.11.2019

5 Tage

21. bis 25.10.2019 5 Tage 19.9. bis 24.10.2019 4 Tage 18.10.2019 bis 25.1.2020 12 Tage

VIII

2 Tage 3 Tage 1 Tag

Lean Management / Lean Six Sigma NEU Design for Six Sigma NEU Lean Health Basic

13. und 14.1.2020 26.9. und 14.10.2019

2 Tage 2 Tage

10. und 11.12.2019 18.2.2020 26. und 27.9.2019 10.10. bis 11.11.2019 25. und 26.11.2019

2 1 2 3 2

Lieferantenmanagement Partnerschaftliche Lieferantenentwicklung Bedarfsanalyse zur Lieferantenentwicklung Lieferantenauswahl und QSV Lieferantenaudit Reklamationsmanagement in der Beschaffung

Tage Tag Tage Tage Tage

Qualitätsentwicklung im Gesundheitswesen Qualitätsmanager als Coach in Gesundheitsorganisationen Praxisorientiertes Qualitätsmanagement Patientensicherheit NEU Lean Health Basic NEU Kennzahlen im Qualitätsmanagement NEU Hotspot Hygiene NEU Glücksfall Beschwerde

26. und 27.5.2020

2 Tage

12. bis 27.2.2020 23. und 24.9.2019 26.9. und 14.10.2019 21.10.2019 22.10.2019 30.10.2019

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Tage Tage Tage Tag Tag Tag

Grundlagen für das Inverkehrbringen Best Practice Herstellung Marktüberwachung Medizinprodukte Qualitätsmanagement für Medizinprodukte nach ISO 13485:2016 Risikomanagement für Medizinprodukte Design Control Abweichungen und Verbesserungen NEU Medical Device Single Audit Program Qualifizierung und Validierung Dokumentation und Rückverfolgbarkeit Lieferantenmanagement in der Medizintechnik Regulatorische Anforderungen – Basiswissen NEU Medical Device Regulation (EU) 2017/745

31.10. und 1.11.2019 13. und 14.11.2019 27. und 28.11.2019 9.12.2019

2 2 2 1

Tage Tage Tage Tag

5.3.2020 16.3.2020 17.3.2020 18.5.2020 30.3.2020 31.3.2020 2.10.2019

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Tag Tag Tag Tag Tag Tag Tag

10. und 11.10.2019 15.10.2019

2 Tage 1 Tag

Qualitätsmanagement / Prozessmanagement NEU Basiswissen Qualitätsmanagement Wissenstransfer erfolgreich managen Design Thinking

2. und 3.12.2019 20.11.2019 4. bis 18.10.2019

2 Tage 1 Tag 2 Tage

25. und 26.9.2019 26.2.2020 23. und 24.10.2019 9. und 10.12.2019

2 1 2 2

Tage Tag Tage Tage

8. und 9.10.2019 13. und 14.1.2020 21. und 22.10.2019 18. und 19.9.2019 30.9. und 1.10.2019 15. und 16.10.2019

2 2 2 2 2 2

Tage Tage Tage Tage Tage Tage

11. und 18.11.2019

2 Tage

5.3.2020 25.9.2019 2.10.2019 22. und 23.10.2019

1 1 1 2

23.9. bis 17.10.2019 29.10. bis 12.11.2019 27. und 28.11.2019

5 Tage 4 Tage 2 Tage

Qualitätssicherung NEU Statistische Prüfmethoden FMEA-Methode NEU Aufbaukurs zum Quality Engineer NEU Anforderungen an den Produktentstehungsprozess NEU Grundlagen für Qualitätsarbeit NEU Design for Six Sigma NEU Qualitätsprüfung in der Praxis NEU Technische Risikoanalyse NEU Statistische Versuchsplanung NEU Qualitätssicherung mit Shopfloor Management FMEA-Moderator

Risk & Safety Management Risikomanagement für Medizinprodukte NEU Compliance Management – Basiswissen ISO 45001:2016 – Revision der OHSAS 18001 Managementsysteme für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Tag Tag Tag Tage

Umweltmanagement NEU Basiskurs Umwelt NEU Umweltmanagement: Systemaufbau Interner Umweltauditor/in

Infoabende

Umweltmanagement NEU Umweltmanager

27. und 28.11.2019 23. bis 25.9.2019 25.10.2019

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik

Qualitätsmanagement in der Medizintechnik NEU Medtech-Beschaffung mit Augenmass 29.10. bis 14.11.2019 NEU Experte CAPA 30.3. bis 20.4.2020 NEU Experte Design Control / 4. bis 20.3.2020 Usability Engineering Managementsysteme in der Medizintechnik 4.3. bis 15.4.2020 Qualitätsmanager Medizintechnik 4.3. bis 23.6.2020 NEU Experte Audits Medizintechnik 11. bis 24.3.2020 NEU Experte Clinical Evaluation 16.3. bis 2.4.2020 NEU Experte Post Market Surveillance 15. bis 30.6.2020 NEU Experte Validierung 2. bis 21.10.2019 NEU Experte Konformitätsbewertung und 10.10. bis 5.11.2019 Technische Dokumentation Regulatorische Grundlagen Medizinprodukte 10.10. bis 28.11.2019 NEU Experte Computer Software Validierung 7. bis 27.11.2019 NEU Experte Risikomanagement 13.11. bis 2.12.2019 NEU Experte Lean Quality Systems 20.11. bis 9.12.2019 NEU Experte Packmittelintegrität, 28.11. bis 13.12.2019 Sterilisation und Hygiene

Interner Umweltauditor/in Interner Auditor Interne Audits im Kontext ISO 9001:2015

23.9. bis 28.11.2019

11 Tage

MAS Quality Leadership Dipl. Qualitätsmanager/in NDS HF

17.9.2019 (Zürich) 24.10.2019 (Olten)

MQ | 9/2019


Am Swissbau Innovation Lab wird in die Welt der Bau-Digitalisierung eingeführt, hiess es an der Pressekonferenz im Kino Kosmos, Zürich.

dieses Projekt wird ein realer Besteller die Aufgabe stellen. Bereits vor der Messe werden dazu in Partnerworkshops mehrere Projektentwürfe erarbeitet. Diese werden an der Swissbau im iRoom interaktiv präsentiert. Welcher Projektentwurf schliesslich das Rennen macht, werden die Besucher des iRoom als Jury entscheiden. Täglich finden insgesamt zehn Showblöcke statt, zu welchen sich Messebesucher bereits im Vorfeld ihres Besuchs anmelden können.

Verknüpfung von Messe und Sonderschau

Copyrights: Swissbau

Rund 100 000 Besucher (80 Prozent Fachbesucher und 20 Prozent Bauherren bzw. Nutzer) kommen alle zwei Jahre an die Swissbau nach Basel, davon 57 000 Entscheidungsträger. Zunehmend wird die Swissbau auch von Eigentümern und Investoren, Immobiliendienstleistern, Facility Managern, Building-Information-Modeling- (BIM)Verantwortlichen und Gebäudetechnikspezialisten besucht. Walo Dalhäuser, Leiter Fach- und Publikumsmessen MCH Messe Schweiz: «Für die Aussteller von Ineltec und Sicherheit ergibt sich ergänzend zu den bisherigen Besucherzielgruppen der Planer und Installateure neu das Potenzial von über 21 000 Architekten, Innen­ architekten sowie weiteren Fachplanern und Ingenieuren.»

Zum Swissbau Innovation Lab 2020 Die nächste Swissbau vom 14. bis 18. Januar 2020 bleibt also der Branchentreffpunkt der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft. Besonders das Swissbau Innovation Lab 2020 stösst auf grosses Interesse bei Entscheidern und Planern der Branche. Über 100 Fachleute aus der Baubranche fanden sich bereits zum exklusiven Preview-Anlass zur Sonderschau für digitale Transformation ein. Sie erhielten Einblick in die Highlights der Swissbau 2020, das erweiterte Konzept des Swissbau Innovation Lab sowie mögliche Beteiligungsformen und Partnerpakete. «Mit Innosuisse und Bauen digital Schweiz konnten wir unsere Main Partner wieder mit ins Boot holen. Neu ist auch der SIA als Main Partner Transformation mit dabei. Alle werden sich an der Weiterentwicklung und Ausgestaltung des Konzepts massgebend beteiligen. Durch die geplanten Erweiterungen gewinnt unser Angebot für die Partner des Swissbau Innovation Lab 2020 zusätzlich an Attraktivität», so Swissbau-Messeleiter Rudolf Pfander an der Pressekonferenz in Zürich.

Erlebbare Digitalisierung im iRoom Auch 2020 sorgt der iRoom dafür, dass das digitale Planen, Bauen, Nutzen und Betreiben für die Besucher erlebbar wird. Er ist das zen­ trale Element des Swissbau Innovation Lab und ein wichtiger Begegnungsraum für Partner und Besucher. Neu wird im kommenden Jahr erstmals ein konkretes Projekt im Zentrum des iRoom stehen; für

Im Swissbau Innovation Lab 2020 werden im Innovation Village die Produkte und Lösungen führender Brands erneut anschaulich und inter­ aktiv inszeniert. Das Village wird bei seiner Neuauflage zusätzlich um einen Start-up Hub erweitert, welcher ideenreichen Jungunternehmen eine ideale Plattform bietet. Zudem können sich Aussteller neu mit ihren Innovationen oder F&E-Projekten als Satellite Partner bewerben. Die ausgewählten Aussteller sind mit einem Infopoint direkt am eigenen Messestand als Partner des Swissbau Innovation Lab dabei. Mit dem Speaker’s Corner mitten im Innovation Village können die Partner ihren Digital Use Case live präsentieren. Während der Messewoche finden täglich Networking-Anlässe der Partner statt – ein bewährtes Instrument für die Kundenpflege.

Von Mensch zu Mensch Die Swissbau 2020 orientiert sich am Puls der Zeit und macht erneut einen grossen Schritt in Richtung Digitalisierung. Als führende Leitmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz stellt sie sich gemeinsam mit führenden Organisationen und Unternehmen den aktuellen Herausforderungen. Ziel ist es, die Vernetzung aller Marktteilnehmer zu fördern und all diejenigen zusammenzubringen, die am Bauprozess beteiligt sind. Dies erleichtert den Dialog und stärkt die Innovationskraft wie auch die Wettbewerbsfähigkeit. Das Swissbau Innovation Lab wird gemeinsam mit rund 70 Herstellern und Partnern aus Forschung, Planung, Bau und Betrieb entwickelt und umgesetzt. ■ Die Swissbau findet vom 14. bis 18. Januar 2020 in der Messe Basel statt. Mehr zum Swissbau Innovation Lab: www.swissbau.ch/innovationlab

Zur Bedeutung der BIM-Methode BIM (Building Information Modeling) ist in aller Munde und wird auch an der nächsten Swissbau im Januar 2020 ein grosses Thema sein. Am 14. November findet ebenso im SwissTech Convention Center in Lausanne die Conférence BIM 2019 statt, organisiert von Bauen digital Schweiz und der CRB. BIM unterstützt zum Beispiel die Verbesserung der Ausführungsplanung. Dadurch gibt es weniger Missverständnisse auf der Baustelle. Zudem ermöglicht BIM, dass genormte Richtlinien oder Betriebsunterlagen in einer Form an den Auftraggeber übergeben werden. Ein erster Schritt wurde bereits mit den Veröffentlichungen von Bauen digital Schweiz, der SIA 2051 (Grundlagen zur Anwendung der BIM-Methode) und den darauf aufbauenden Dokumentationen unternommen. (mm)


16 BRANCHENFOKUS BAUINDUSTRIE

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Bau-Zertifizierung

Wie Zertifikate den Bau umformen Gehen die in der Schweiz kursierenden Labels und Zertifikate mit den Umwelt-Megatrends einher? Gelten bewährte Gütesiegel auch in Zukunft noch in bestimmten Bereichen? Die Digitalisierung hat schon längst Bausektoren erreicht: Lebens­ zyklusbetrachtungen von Objekten und Baumaterialien, aber auch einheitliche Standards gewinnen an Bedeutung.

Schweiz, der SGNI (Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobi­ lienwirtschaft) weit verbreitet. Inzwischen gut akzeptiert sind auch die Labels «2000-Watt-Areal» und «Energiestadt», auch wenn sie nicht auf einzelne Gebäude ausgerichtet sind. Ebenso gibt es das Gütesiegel GI (Gutes Innenraumklima) seit schon über zehn Jahren, doch internationale Zertifikate wie LEED werden auch immer wichtiger hierzulande. (mm)

Michael Merz

Die digitale Vernetzung wird die zukünftige Ausgestaltung von Zertifikaten prägen, heisst es in einer Einschätzung von A+W (Amstein + Walthert, «Z. b. Ausgabe 77»). Während heute Konzepte und Modelle von Energie- und Gebäudeprozessen meistens linear ausgearbeitet werden, könnte in Zukunft ein digitales, durchgängiges Daten- und Informationsmanagementsystem über die Lebenszyklusphasen von Bauelementen informieren. Schon heute unterstreichen Agenturen wie pom+ einen deutlichen Anstieg von Berufspositionen in den Bereichen Bau-, Facility-, IoT-Management. Mit Blick auf die digitale Transformation könnte auch die Rolle eines Normspezialisten durch Querschnittsfunktionen redefiniert werden. Gebäudeentwicklung bedeutet dann nicht nur Energiekonzepte und Prozesse berücksichtigen, sondern auch inte­ griertes Risikomanagement oder «Corporate Citizenship» betreiben. Zurzeit stehen unternehmerisches Engagement und Strategien im öffentlichen Wirkungskreis hoch im Kurs. Dementsprechend dürften auch die Bedeutung von Labels und Zertifikate (siehe Übersicht in der 2. Spalte) der Baubranche elementarer werden.

Führende Bauzertifikate Inzwischen sind ursprüngliche Empfehlungen wie SIA 112/1 (Nachhaltiges Bauen Hochbau), Energierichtlinien wie Minergie (-P/-A), Minergie-Eco (-P/-A), der SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen

Das Assessment System der Zukunft orientiert sich nicht mehr an der geplanten, sondern an der tatsächlichen Nachhaltigkeitsperformance –– schreibt möglicherweise nicht mehr vor, sondern stellt nur noch fest –– ist nicht mehr statisch, sondern dynamisch –– basiert auf Plattformtechnologie, profitiert von Netzwerkeffekten, –– setzt auf Cloud Computing, arbeitet mit IoT bei der Datenerfassung, nutzt Analytics zur Datenauswertung –– basiert auf digitalem Business-Modell und könnte dadurch nahezu «null» Grenzkosten aufweisen. (Quelle: A+W)

Quelle: A+W

Thesen zur Vernetzung und Digitalisierung


BAUINDUSTRIE BRANCHENFOKUS 17

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Nachhaltigkeit und Trends

Bewertung Bestandsgebäude Im Gebäudebestand liegt das Potenzial! Die systematische Bewertung der Bestandsgebäude ist die Grundlage für die mittel- und langfristige Planung und Umsetzung von Massnahmen im Rahmen einer Gesamtstrategie für ein Gebäude-Portfolio. Dadurch kann die Performance des gesamtschweizerischen Gebäudeparks optimiert werden.

Megatrends in den Bausektoren

Digitalisierung

Basierend auf internationalen Studien hat A+W eine Einschätzung zu den «Mega­ trends nachhaltiger Gebäude» getroffen. Diese werden die Baubranche in Zukunft bestimmen. Der Stellenwert energieeffizienter Gebäude - mit einer Fokussierung auf die Klimadiskussion (CO2-Ausstoss) – bleibt noch immer sehr hoch. Allerdings, wo­ hin könnte die Reise ausserdem führen?

Die Digitalisierung der Prozesse und Produkte für die Planung und für die Bewirtschaftung von Gebäuden eröffnet neue Möglichkeiten auf verschiedenen Ebenen. BIM als Anwendung im digitalen Bauen für die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung oder Home Automation und Mobile Apps für die Nutzenden sind Beispiele dafür.

Innenraum Qualität Treibhausgasemissionen Der CO2-Ausstoss soll bis zum Jahr 2030 halbiert werden. Der Bundesrat schlägt als Grenzwert für bestehende Wohn- und Dienstleistungsbauten maximal sechs Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Energiebezugsfläche und Jahr vor. Zum Vergleich: Heute produzieren vor 1990 gebaute MFH im Schnitt 34 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr.

währleisten. Durch die direkte Kommunikation der Anlagen und Komponenten über das Gebäude hinaus, mit den Versorgungsnetzen sowie mit Service- und Unterhaltsdiensten, kann die für den Betrieb eines Gebäudes benötigte technische Infrastruktur als Gesamtsystem optimiert werden.

Energieeffizienz Insbesondere bei Neubauten geht eine hohe Energieeffizienz einher mit geringem CO2Ausstoss. Gebäude sollen durch ihre Architektur und intelligente Gebäudetechnik ihren Verbrauch selbst decken.

Nachhaltige Baumaterialien Nachwachsende Rohstoffe wie auch lokal hergestellte Materialien etablieren sich auf dem Markt als Baustoffe der Zukunft. Daneben gewinnen recycelte, recycelbare und biologisch abbaubare Materialien zunehmend an Bedeutung. Vor allem bei Materialien für den Innenraum wird immer mehr auf die weitestgehende Reduzierung möglicher Schadstoffemissionen geachtet.

Solarenergie Solarenergie wird weltweit als die Energiequelle der Zukunft gefeiert, da die Technologie immer ausgereifter wird und ihr Preis kontinuierlich sinkt. Photovoltaikmodule finden sich nicht nur auf Dächern, sondern zunehmend an Gebäudefassaden und in transparenten Modulen als Fenster und Oberlichter. Die regulatorischen Veränderungen beim Eigenverbrauch und die Entwicklungen bei der Elektromobilität werden das Thema vorantreiben.

Energiemanagementsysteme Energiemanagementsysteme überwachen den Energieverbrauch und automatisieren Energie-, Beleuchtungs- und HLKS-Systeme, um eine optimale Energieeffizienz zu ge-

Weil de Menschen rund 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen verbringen, spielt eine hohe Innenraum Qualität (IQ) eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden. Wissenschaftliche Studien belegen ausserdem den direkten Zusammenhang zwischen Innenraum Qualität und Produktivität. Da die gesellschaftliche Entwicklung klar zu einem hohen Gesundheitsbewusstsein tendiert ist die Innenraum Qualität am Arbeitsplatz auch ein entscheidender Faktor im «War for talents».

Quelle: A+W

Monitoring Das Erfassen und Überwachen von GebäudeKennwerten wie CO2-Emissionen, Wasserverbrauch oder Abfallvolumen ermöglicht den Vergleich der eigenen Zielvorgaben und allgemeinen Standards. Eigentümer und Nutzende erhalten durch Monitoring und Visualisierung der Gebäudeperformance die nötigen Informationen, um die Wirkung ihrer Entscheide überprüfen zu können.

Lebenszyklus und pbFM Die Bewertungsmassstäbe für Nachhaltigkeitsziele werden sich am gesamten Lebenszyklus des Gebäudes – von der Entwicklung über Planung, Bau und Nutzung bis zum Rückbau – orientieren. Basis bildet ein durchgängiges Daten- und Informationsmanagementsystem. Mittels planungs- und baubegleitendem Facility Management (pbFM) werden bereits in der Planung nutzungs- und betriebsrelevante Themen vermehrt berücksichtigt. (mm) ■


18 BRANCHENFOKUS BAUINDUSTRIE

Keine Schwachstellen mehr im Qualitätsmanagement

Qualitätsoptimierung mit Zug Ob Bahninfrastruktur, Gleisbau oder Tiefbau: Die Vanoli AG, Zofingen, gibt mit rund 250 Mitarbeitenden Vollgas für Mobilität auf der Schiene. Seit 2015 ein solider Eckpfeiler des Erfolgs: sorgfältig aufgegleiste digitale Prozesslenkung. Beni Krieger

Von der Medizinaltechnik ins Baugewerbe: Stefano Cipolletta kennt die Einhaltung kom­ plexer Qualitätsnormen seit vielen Jahren als gelebte Normalität. Ausserhalb der Welt ex­ trem regulierter Branchen sieht man aller­ dings noch häufig, was Qualitätsleiter Cipol­ letta bei seinem Eintritt am Hauptsitz der Va­ noli AG, Zofingen, im Januar 2015 antraf: Bemühungen zur Qualitätskontrolle via ein einfaches Excel-Cockpit. Es spricht für ihn, dass er mit diesen alten Strukturen das Wie­ derholaudit für die Normen 9001 und 18001 nach kurzer Einarbeitungszeit bereits im Mai 2015 erfolgreich über die Runden brachte. Aber nachhaltige Optimierung? Nein, nicht mit Excel. Cipolletta war angetreten, das Prozessmanagement des Zofinger Standorts der Vanoli AG zu modernisieren. Er hatte überdies den klaren Auftrag, das Umweltma­ nagement zertifizierbar bis Ende 2015 aufzu­ gleisen: «Innert sieben Monaten haben wir das gesamte Managementsystem mit IQSoft neu aufgebaut und im Dezember die Normen ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 mit einer neuen Zertifizierungsgesellschaft zertifiziert.»

Qualitätsmanagementsysteme und entschied sich für das Produkt IQSoft der Zofinger IQS AG: «Der andere Anbieter kam mir für unsere Zwecke zu technisch daher.»

Warum IQSoft? Cipolletta nennt neben der allgemeinen Per­ formance die Nähe zum Anbieter – die Stand­ orte der beiden KMU liegen nicht weit ausein­ ander. Doch dann folgen drei bei solchen Eva­ luationen immer wieder gehörte Argumente: «Die Relation von Preis und Leistung hat uns überzeugt. Was ausserdem gefiel, war die un­ komplizierte Art der IQS-Leute. Und nicht zu­ letzt gibt uns die Software viel Bewegungsfrei­

MQ | 09/2019

heit. Andere Systeme sind starrer. Sie engen ein und geben den Leuten wenig Möglichkeit, sich einzubringen.» Markus Bindschädler, CEO bei Vanoli in Zofingen, unterstützte die Empfehlung seines Qualitätsfachmanns. Er legt Wert auf moderne Prozesslenkung und gab das «Go!» zu be­ schleunigter Qualitätsoptimierung. IQSoft wurde angeschafft.

2015: Im Team zum Ziel Von September bis Dezember 2015 gestalteten Stefano Cipolletta und IQS-Geschäftsleiter Colin Kost gemeinsam die Prozesse der Vanoli AG. Cipolletta: «Mit dem Modul BPM kann man eine Prozesslandschaft visuell neu mo­ dellieren oder abbilden, was man schon hat. Das gefiel mir sehr gut. Ich habe auf Papier no­ tiert und gezeichnet, was das Unternehmen im Prozessfluss sehen wollte. Colin übersetzte das innerhalb von einem halben Tag in die di­ gitale Welt. Er machte auch Vorschläge – eine prima Zusammenarbeit. Das Feintuning ha­ ben wir dann zusammen am Bildschirm ge­ macht.»

2016: Konsolidierung 2016 kommt: Der neue digitale Qualitätsassis­ tent ist seit wenigen Monaten live. Als Quali­ tätsfachperson mit Erfahrung in der elektroni­ schen Prozesslenkung kennen Sie unter Um­ ständen recht genau, was nun folgt: Man ent­ deckt, dass viele Dokumente im System regel­ rechte Leichen sind. Es beginnen erste Schu­

Zu Beginn ein recht übersichtliches Pflichtenheft Cipolletta formulierte für die Vanoli AG zu­ nächst ein sehr allgemeines Ziel: «Ich verlangte schlicht saubere Dokumentenlenkung und -führung.» Er evaluierte zwei elektronische

Beni Krieger Texter/Konzepter, die_texter GmbH, Neptun­strasse 20, CH–8032 Zürich. www.dietexter.ch

Gleisbauarbeiten im Freiamt: Die Vanoli AG ist ein wichtiger Dienstleister für die SBB.


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lungen zum Gebrauch der neuen Software und Weiterbildungen werden aufgegleist («Die Selbststudien mit Wissensnachweis finde ich sehr gelungen»). Das KVP-Modul «Chancen zur Verbesserung» bringt sofort viel Feedback der Mitarbeitenden.

2017: Alles im Fluss. Alles immer aktuell Ein Jahr vergeht. Neue Module werden implementiert: «Beim Betriebsmittelmanagement haben wir 2017 satte 1800 Betriebsmittel erfasst, alle mit lückenloser Historie. Das Vertragswesen ist teilaktiv. Auch Offerten laufen über das Programm, samt allen Zuordnungen und Remindern für die Verantwortlichen. Auditdaten sind erfasst.» Stefano Cipolletta: «Man kann nichts vergessen. Am Montag um sechs Uhr bekomme ich, wie alle anderen Mitarbeitenden, ein für meine Funktion massgeschneidertes Mail von IQSoft. Ich sehe sofort, was ansteht, und auch, was ich vielleicht noch nicht erledigt habe.»

Klein, schnell, stark Stefano Cipolletta arbeitet gern mit Menschen, auf die er sich jederzeit verlassen kann. Er schätzt das überschaubare Team der IQS AG. Kleiner, so meint er, sei oft schneller. Und überhaupt weiss er zu schätzen, dass man «mit der IQS AG sehr schnell einen Termin findet. Auch bei Anfragen via Hotline kommt die Antwort fast immer am selben Tag. Man weiss, mit wem man da gerade redet, und so ist diese Hotline sehr lebendig.»

Swiss made. Swiss Quality

Präzision und Teamarbeit auf dem Bau, während im «Back Office» IQSoft die Rückverfolgbarkeit aller Massnahmen sicherstellt.

finger Qualitätssoftware von immer mehr Schweizer Unternehmen auch international genutzt – zumal das Software-Paket mittlerweile in sieben Sprachen verfügbar ist.

was sie über unser Managementsystem wissen wollten. Das Resultat hat uns sehr gefreut: Bei Vanoli in Zofingen wurden keine Schwachstellen festgestellt.»

Neue Prozesseigner

Ihr Fazit, Stefano Cipolletta?

Persönlich sieht Qualitätsleiter Cipolletta die Zeit gekommen, einige seiner Aufgaben mit neuen Prozesseignern zu teilen: «Ich habe das ganze Dokumentenmanagement vier Jahre lang zu 100% bei mir behalten. Es ist Zeit, ein wenig loszulassen und etwas Verantwortung an jene weiterzugeben, die sich ‹an der Front› optimal auskennen.»

Stefano Cipolletta möchte die Verwendung der Software-Tools in seiner Firma weiter ausbauen. Was ihm als Qualitätsleiter zusammenfassend derzeit besonders an «seinem» IQSoft gefällt: «Der überschaubare Betreuungsaufwand. Das gesicherte Wissen bei Personalwechseln, die Rückverfolgbarkeit aller Dokumente und Massnahmen. Der enorm schnelle, individuelle Zugriff. Und natürlich die Gewähr, dass alle Inhalte immer auf dem neuesten Stand sind.» ■

Dass IQSoft bei vielen Schweizer Unternehmen mit Rang und Namen im Dienst steht, verwundert Cipolletta denn auch keineswegs: «Ich spüre die IQS AG als Firma mit hoher Identifikation. Alle Leute sind motiviert, nicht nur die Chefs. Diese Haltung des Unternehmens schätze ich sehr. Sie spiegelt excellent, was ich unter ‹Swiss made› und ‹Swiss Quality› verstehe.»

Erfolgreiche ISO-Zertifizierungen

Wohin geht die Reise?

«IQSoft erlaubt es uns, die Leistungsfähigkeit des Vanoli-Prozessmanagements gegenüber externen Prüfern mit Bravour unter Beweis zu stellen. Ein Beispiel: Wir sind ein SBB-Dienstleistungslieferant und wurden als erster SBBBahnzulieferer bezüglich unserer internen Abläufe geprüft. Bei dieser Inhouse-Systemprüfung fragt die SBB: «Wie lenkt man bei Vanoli Qualität?» Ich konnte den Auditoren von den Bundesbahnen mit wenigen Klicks zeigen,

Da IQSoft webbasiert und standortübergreifend läuft, ist der Schritt vom Einsatz am Standort Zofingen zur Ausdehnung auf die gesamte Vanoli-Gruppe durchaus ein Ge­ sprächsthema. Erstaunlich wäre ein Entschied für dieses Vorgehen nicht: Vereinheitlichung bringt Zeitgewinn und senkt Kosten. Wohl auch deshalb wird die Intercompany-Fähigkeit der Zo-

Den eingangs erwähnten Erstzertifizierungen mit neuer Zertifizierungsgesellschaft im Jahr 2015 folgten 2016 Wiederholungaudits («Die Auditoren waren begeistert, wie schnell wir Infos abrufen konnten») und auch die Re­ zertifizierungen verliefen erwartungsgemäss gut.

Highlight SBB-Audit

IQS AG Seit über 25 Jahren am Markt und auf der Erfolgsspur: «The Quality Maker», das Team der IQS AG in Zofingen. Mehr als 1350 Kunden schenkten der IQS bisher ihr Vertrauen. Dank striktem Kundenfokus erneuert sich das Erfolgsprodukt IQSoft laufend. Die Module der Managementsoftware iqsoft.ch sind vollständig vernetzt, können aber trotzdem step by step ganz nach Bedarf lizenziert werden. IQSoftKunden partizipieren ohne Wartungsgebühren an den Weiterentwicklungen. www.iqs.ch


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ConSense IMS bei schwedischem Baukonzern

Alle Normen unter einheitlicher Oberfläche

Ungefilterte Nachrichtenflut gestoppt Wohnen zum Wohlfühlen – das ist die Vision von Bonava, Teil des schwedischen Konzerns Bonava AB. Das an der Börse Nasdaq in Stockholm gelistete Unternehmen beschäftigt 2000 Mitarbeiter in acht Ländern und zählt zu den führenden Projektentwicklern im Wohnbau in Nordeuropa und Deutschland. Das Unternehmen wächst stetig, die Projekte werden grösser, der Aufwand höher und permanent müssen neue Mitarbeiter eingearbeitet werden. Iris Bruns

In Deutschland ging Bonava aus der 1964 ge­ gründeten Industriebau Fürstenwalde hervor und ist seit mehr als 50 Jahren im deutschen Immobilienmarkt aktiv. Als klassischer Bau­ träger und Projektentwickler treibt das Un­ ternehmen jährlich mehr als 150 Wohnbau­ projekte voran. 2017 verkaufte das Unterneh­ men mehr als 2400 Häuser und Wohnungen an Eigennutzer und Investoren. Dafür enga­ gieren sich knapp 1000 Beschäftigte am deut­ schen Hauptsitz in Fürstenwalde/Spree und den zehn regionalen Büros in Wachstums­ regionen in ganz Deutschland.

be werbern ab», erläutert Arne Senftleben, Lei­ ter Managementsystem und Umwelt. Parallel zur Neuaufstellung wurde auch das Manage­ mentsystem modernisiert. «Wir besassen zwar bereits ein System in digitaler Form, dieses wurde aber über eine Website organisiert, die mit Links auf einen Server weiterleitete. Die Prozessbeschreibungen und Auditberichte existierten als Word-Dokumente oder lange Excel-Listen. Um sich in dem System zurecht­ zufinden, musste man sich sehr gut auskennen. Besonders ungünstig war, dass jeder Mitarbei­ ter über alle Änderungen informiert wurde, auch wenn ihn diese gar nicht betrafen», be­ schreibt Arne Senftleben.

2016 entschied sich Bonava in der deutschen Zentrale in Fürstenwalde für die Einführung von ConSense IMS. Das integrierte Manage­ mentsystem, entwickelt von der Aachener ConSense GmbH, führt nun alle für Bonava relevanten Normen und Regelwerke – die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 sowie die Normen für Umweltschutz ISO 14001 und Arbeitsschutzmanagementsystem BS OHSAS 18001 – unter einer einheitlichen Oberfläche zusammen. Unter anderen sind auch Perso­ nal- und kaufmännische Prozesse in das neue System integriert. Ein Hands-on-Workshop von ConSense, auf dem Arne Senftleben das System testete, gab den Ausschlag für die Entscheidung. Ein wichtiger Aspekt, der den Managementsys­ temverantwortlichen überzeugte: Die Soft­ ware ermöglicht eine differenzierte Nutzung mit gezielter Informationsverteilung. Die Lö­ sung ConSense IMS stellt für jeden Mitarbei­ ter individuell die für ihn relevanten Informa­ tionen zusammen. Jeder Nutzer erhält Zu­ gang zu seinen Prozessen und Dokumenten in der jeweils aktuellen und gültigen Version, wird automatisch über Änderungen infor­ miert und bestätigt die Kenntnisnahme über das System. Auf der Startseite zeigt das Sys­ tem den Mitarbeitern anstehende Aufgaben oder Termine an, sodass jeder die Fälligkeiten im Blick hat. «Das hat die Nachrichtenflut bei uns gestoppt. Die über ConSense IMS verteil­ ten Informationen erhalten wieder mehr Auf­ merksamkeit, weil jeder weiss, dass er bei Benachrichtigung direkt involviert ist», freut sich Arne Senftleben.

Fokus auf Qualität – auch bei internen Abläufen Mit der Eigenständigkeit der Wohnbausparte im Jahr 2016 erhielt das Unternehmen die Chance, sich neu auszurichten. Als noch kun­ denfreundlichere Marke mit dem grossen Fokus auf Qualität positionierte sich Bonava neu. «Un­ sere Projekte haben sich seitdem verändert. Seit der Neuausrichtung achten wir noch stärker auf Umfelder, die die Wohnqualität weiter stei­ gern. Statt eine Wohneinheit mehr zu bauen, planen wir mehr Raum für Spielplätze oder Gärten ein. Das macht den Wohnbau von Bona­ va noch attraktiver und grenzt uns von Mit­

Iris Bruns, Dr., kfm. Geschäftsführerin von ConSense GmbH, Aachen. www.consense-gmbh.de

Lebensqualität steht im Mittelpunkt: Projekte wie die «Bonner Stadttorgärten» setzen auf viel Grünfläche und «Urban Gardening».


Altes System sofort abgeschaltet Zum Jahresbeginn 2016 überführte Bonava das bisherige Managementsystem ins neue ConSense IMS. Insgesamt betraf dies etwa 100 verschiedene Prozesse und 1500 Dokumente. Diese wurden in einem Schritt hochgeladen, danach einzeln überprüft und der entspre­ chenden Organisationseinheit zugeordnet. Mithilfe der modernen Abbildungssoftware, die in ConSense IMS integriert ist, liessen sich die Prozesse einfach und transparent in Form von Flussdiagrammen modellieren und so ge­ stalten, wie sie in der Realität ablaufen. Alle Schritte wurden dabei mit den jeweils zustän­ digen Mitarbeitern bzw. Organisationseinhei­ ten verknüpft. «Dabei werden die Abhängig­ keiten der verschiedenen Prozesse unter­ einander schnell klar. Die Schnittstellen lassen sich gut herausarbeiten und wir konnten leicht überprüfen, ob alles korrekt ist», be­ schreibt Arne Senftleben. «Wir haben dann das alte System sofort abgeschaltet, damit keine Irritationen entstehen. Jeder wusste nun: Das, was er sucht, ist nur noch in ConSense zu fin­ den.» Eine besonders wertvolle Funktion von ConSense IMS ist aus Sicht von Arne Senftleben zudem die praktische Suchfunktion, mit der jeder Mitarbeiter schnell zu den gewünschten Informationen gelangt. Um die Mitarbeiter mit dem neuen System vertraut zu machen, hat der Leiter des Managementsystems eigens eine OnlineSchulung ausgearbeitet. Denn mit ConSense IMS lassen sich ganz einfach individuelle Tu­ torials, z.B. aus Bildern und Texten, erstellen, die von den Mitarbeitern eigenständig zu einem beliebigen Zeitpunkt durchgeführt werden können. Neue Mitarbeiter erkunden während ihrer Einarbeitungszeit im Selbst­ studium die für sie relevanten Prozesse und Dokumente. Die dezidierte Regelung von Rollen und Zugriffsrechten des Systems macht dies möglich.

Managementsystem und Dokumentation in eine moderne Umgebung überführen: Diese Aufgabe erhielt Arne Senftleben, Leiter Managementsystem und Umwelt.

ein Projekt sowie durch die intensive Schu­ lung seiner Mitarbeiter auf den Baustellen für reibungslose Abläufe mit guten Ergebnissen gesorgt hat, wird dies im Auditbericht hervor­ gehoben, der danach in ConSense abrufbar ist. Über das System sind diese Informationen dann jederzeit für involvierte Personen, vor allem Vorgesetzte, einsehbar. Das motiviert.» Verknüpft ist das Modul Auditmanage­ ment mit dem Modul Massnahmenmanage­ ment. Dieses sorgt für die termingerechte Er­ ledigung anstehender Aufgaben aus verschie­ denen Quellen, unter anderem aus internen und externen Audits. Alle Massnahmen wer­ den zentral verwaltet und gesteuert. Das er­ folgt durch die individuelle Zuordnung von Zuständigkeiten und Verantwortungen. Das System informiert die Mitarbeiter per E-Mail über neu zugewiesene Massnahmen oder ein­ zelne Workflowphasen. Werden vorgegebene Termine überschritten, erinnert es automa­ tisch. Vorgesetzte können jederzeit den ak­ tuellen Stand verfolgen. Alle offenen, abge­ schlossenen und überfälligen Massnahmen werden dokumentiert und können auch spä­

ter noch rückverfolgt werden. Und besonders hilfreich: Regelmässig wiederkehrende Mass­ nahmen lassen sich automatisch anstossen. Arne Senftleben: «Wenn etwa bei einem Büro­ audit festgestellt wird, dass die Hausordnung fehlt oder ein Feuerlöscher ausgetauscht wer­ den muss, wird dies sofort als Massnahme in ConSense erfasst und weiterverfolgt.»

Rückhalt durch Führungsebene macht Einführung erfolgreich Arne Senftleben ist davon überzeugt, dass die Einführung eine von der Geschäftsleitung ge­ tragene Entscheidung sein muss. Die Verant­ wortlichen sollten fest dahinterstehen und dann auch die entsprechenden Kapazitäten zur Verfügung stellen. «Wir hatten das grosse Glück, dass unsere Geschäftsführung das Projekt von Anfang an unterstützt hat und die Nutzung des Systems vorlebt», erklärt Arne Senftleben. Da­ rüber hinaus hält er es für unerlässlich, sich von Beginn an intensiv mit den Organisationsstruk­ turen zu beschäftigen und diese detailliert fest­ zulegen. «Jede Minute, die hier mehr investiert wird, zahlt sich am Ende dadurch aus, dass das System reibungslos funktioniert und dann auch von den Mitarbeitern angenommen wird.» Der Erfolg spricht für sich: Dass die Mit­ arbeiter ConSense IMS nutzen, weil sie wissen, dass sie dort alle Prozesse und Dokumente fin­ den, belegen etwa 1500 Nutzungssessions pro Woche bei etwa 700 Mitarbeitern, die Zugang zum System haben. ■

Audit- und Massnahmenmanagement Dank des modularen Aufbaus von ConSense IMS wächst das System mit Bonava mit und lässt sich veränderten Bedürfnissen jederzeit anpassen. Bei Bonava kommt unter anderem das ConSense Auditmanagement zum Ein­ satz, das die systematische Organisation, Durchführung und Nachbereitung von Audits unterstützt. Arne Senftleben erklärt: «Wir finden es wichtig, noch viel stärker positive Aspekte in die Berichte aufzunehmen. Wenn wir z.B. feststellen, dass ein verantwortlicher Bauleiter durch detaillierte Einarbeitung in

ConSense IMS stellt für jeden Mitarbeiter die für ihn relevanten Informationen, z.B. Prozesse und Dokumente, individuell zusammen.


22 RISIKEN MANAGEN

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Klimarisiken rückversichern

Wie hoch ist der Preis eines Wirbelsturms? Extremwetterereignisse bringen grosse Zerstörung. Teilweise mit digitalen Modellen versuchen Versicherer, die Folgen einzuschätzen. «Dabei», so heisst es im Jahresbericht 2018 des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV), «spielt die Klimaerwärmung kaum eine Rolle für die Preisfestsetzung. Noch nicht.» Allmählich jedoch kalkulieren die Versicherer nach­haltige, sogenannte ESG-Kriterien mit ein. Michael Merz

Die Modelle der Versicherer basieren auf Daten der Vergangenheit, kombiniert mit den aktuellsten Erkenntnissen aus der Forschung. «Wir schauen auch ganz alte Publikationen und Daten an», sagt Thierry Corti, Head of Sustainability Risk Management bei Swiss Re. «Wir haben Jahrzehnte von Überlegungen zur Klimaveränderung.» Das bedeute aber nicht, dass es möglich ist, die durch die Klimaerwärmung verursachten Schäden zu beziffern. Es sei kaum möglich, aus dem Schadenverlauf eines Hurrikans nur einen Faktor zu isolieren. «Vor zehn Jahren war die Welt anders», betont der Versicherungsexperte. «Seit ein paar Jahren drängen die Menschen immer weiter in ­Gebiete wie Küstenregionen, die exponiert für Naturgewalten sind. Landstriche werden mit Häusern und Strassen zubetoniert, sodass das Wasser bei Starkregen kaum noch abfliessen kann», erklärt auch Lucia Bevere, Senior Catastrophe Data Analyst bei Swiss Re, die Gewichtung neuer Versicherungsanalysen. Die wirtschaftliche Entwicklung einer Region bringt höhere Vermögenswerte. Dies beeinflusse im Fall einer Katastrophe die Schadensumme. Deswegen lassen sich steigende Schadensummen nicht einfach auf den Klimawandel zurückführen. Doch wenn auch eine eigentliche Verantwortung für bisherige Katastrophen nie ganz bezifferbar bleibt: Die immensen Schäden, die Naturkatastrophen verursachen, machen den Klimawandel zwangsläufig für Versicherer zum Thema.

Der Weg des Windes «Andrew» begann als tropische Welle und brachte Zerstörung über Florida. Der Hurrikan verursachte 1992 26,5 Milliarden Dollar Sachschäden. 7,3 Milliarden Dollar waren von Versicherern gedeckt. «Andrew» zeigte, dass Hurrikans zu den verheerendsten Naturkatastrophen gehören. «Dieses Ereignis», lautet die Einleitung im SVV-Jahresbericht von 2018, «war der Auslöser für Versicherer, Risikomodelle für Naturkatastrophen zu entwickeln.»

«Als Versicherer müssen wir dem Risiko einen Preis geben. » «Hunderttausende mögliche Hurrikans und ihre wahrscheinlichen Wege berechnen wir», sagt Lucia Bevere. Mit diesen hypothetischen Ereignissen modellieren die Analysten beim Rückversicherer Szenarien, um die Auswirkungen auf das Portfolio abzuschätzen: Was ist der zu erwartende Schaden und mit welchen finanziellen Folgen ist zu rechnen? «Als Versicherer müssen wir dem Risiko einen Preis geben», sagt die Analystin. Der Preis wird jedes Jahr neu ermittelt. «Wir passen den Preis jedes Jahr den neuen Realitäten an und können so jeweils das aktuelle Risiko bestmöglich abbilden», sagt sie. Neuste Erkenntnisse der Klimaforschung würden einfliessen. Kurzfristige Veränderungen beim Klima berücksichtigen die Analysten ebenso wie die Schadenentwicklung nach katastrophalen Ereignissen. Aufgrund der kurzen Laufzeit von einem Jahr spielen die Langzeitrisiken der Klimaveränderung bei der Preisbildung aber keine ­direkte Rolle. «Ob wir mit einem 0,5-Grad- oder einem 5-Grad-Szenario rechnen, spielt für die Preisbildung der nächsten Erneuerungsrunde kaum eine Rolle», ergänzt Thierry Corti, Head of Sustainability Risk Management beim Rückversicherer. Die Auswirkungen in den nächsten 15 Jahren unterscheiden sich für die beiden Szenarien nur wenig. Erst anschliessend driften diese auseinander. «Dies liegt daran, dass die Entwicklung der kommenden Jahre die Folgen der Emissionen der vergangenen Jahre sind.»

Klimaexperten für immense Ereignisse Michael Merz schreibt seit 2012 über Risk Management für Management und Qualität. Seit 2017 ist er Chefredaktor der «Umwelt Perspektiven» (www.umwelt-perspektiven.ch).

Naturkatastrophen sind ein Risiko. Und die Klimaerwärmung hat ­einen Einfluss im Versicherungswesen. «Die Klimaveränderung muss ernst genommen werden», meint Corti. «Diese zu ignorieren ist keine Option.»


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Bild: Unsplash

Immerhin seien die Versicherer in einer privilegierten Situa­ tion: «Die Analyse von Katastrophen ist unser Business», sagt er. «Wir denken an das Risiko, wir überlegen, was falsch gehen könnte.» Mit ihren Modellen können die Versicherer in Szenarien be­ rechnen, was passieren könnte. Corti: «Wir können Aussagen machen, was etwa für ein Portfolio zu erwarten ist, wenn der Meeresspiegel zum Beispiel um einen Meter steigt.» Dieses Wissen macht Versiche­ rer zu idealen Partnern bei Fragen zur Klimaveränderung. «Wir sind neutral, wir sind die Risikonehmer», erklärt Thierry Corti. Wenn eine Küstenregion nicht mehr versicherbar ist, kann dies fatale Auswirkungen für die Direktbetroffenen haben. «Für uns hin­ gegen ist es ein Markt, der verloren gehen würde.» Diese objektive ­Distanz ermöglicht eine ausgewogene Einschätzung. «Mit unseren Klienten betrachten wir Langzeitszenarien. Dabei können wir nicht nur auf ein bestimmtes Szenario wetten», so Corti. Beispielsweise kann die Analyse zeigen, dass ein Klient ein Problem bekommen könnte, weil er zu stark in einer Küstenregion exponiert ist. Hier können die Rückversicherer beraten. Etwa ist es möglich, dass erst bauliche Massnahmen notwendig sind, damit ein Standort wie­ der versicherbar wird.

RISIKEN MANAGEN 23

Wind und Wassermassen: Nach dem Hurrikan «Andrew» 2017 befand sich fast nichts mehr am gleichen Ort in Florida.

Gegebenheiten anpassen. Neue Produkte wurden inzwischen von Swiss Re lanciert. So können sich Staaten heute gegen Klimakatastro­ phen wie Dürren versichern. Mit sogenannten «parametrischen Versicherungen» könne schnell und unbürokratisch geholfen werden. Der Vorteil dieser Pro­ dukte ist, dass nicht erst ein Schaden beurteilt werden muss. Die Aus­ zahlung erfolgt in Abhängigkeit von einem Parameter wie etwa der Niederschlagsmenge. Von Pandemiekatastrophen hingegen weiss man, dass eine schnelle Hilfe einen grösseren Schaden verhindern kann. «Das Schwierige war, die richtigen Parameter zu definieren, da­ mit das Geld ausbezahlt wird, wenn es benötigt wird», unterstreicht Thierry Corti. «Doch heute gehört dies zu unserem Standardangebot.» Nur: langfristige Versicherungen gegen den Klimawandel wird es nicht geben. Für Thierry Corti macht das keinen Sinn. Er hat auch ein schlagendes Argument hierfür: «Eine solche Versicherung würde die Motivation nehmen, den Klimawandel einzudämmen.» ■

Katastrophenmodelle für die Schweiz

Bekenntnis zur Nachhaltigkeit

Auch für die Schweiz gibt es Katastrophenmodelle. «Wir haben bei­ spielsweise Modelle für Winterstürme oder Hagelstürme», so Corti. Denn auch die Schweiz wird mit spürbaren Veränderungen rechnen müssen: Trockene Sommer, heftige Niederschläge, mehr Hitzetage, schneearme Winter: Die Klimaszenarien CH2018 des National Centre for Climate Services (NCCS) zeigen, wie sich der Klimawandel bis 2060 auswirken kann. Eine zusätzliche Erwärmung in der Schweiz bis Mitte des Jahrhunderts von 0,5 bis 1,5 Grad ist wahrscheinlich. Und das ist das positive Szenario. Dieses ist zu erwarten, wenn effekti­ ve Klimaschutzmassnahmen ergriffen werden. Ohne diese Massnah­ men ist von einer Erwärmung von 2,5 bis 4,5 Grad auszugehen.

Die Versicherungswirtschaft nimmt ihre Verantwortung wahr. Nachhaltigkeit hat bei Versicherern einen hohen Stellenwert.

Parametrische Versicherungen Für Wirtschaft und Gesellschaft wird es wichtig sein, dass die Ver­ sicherer ihre Modelle weiterentwickeln, auch in Abhängigkeit von weiteren Faktoren wie «Urbanisierung». Die Branche, so heisst es im SVV-Jahresbericht 2018 abschliessend, muss sich an die veränderten

Die Privatassekuranz ist mit rund 600 Mrd. Franken Kapitalanlagen ein gewichtiger Investor. Sie versteht es als Teil ihrer unternehmerischen Verantwortung, im besten Interesse ihrer Versicherten, ihrer Aktionäre, aber auch der Umwelt und der Gesellschaft zu handeln. Entsprechend will sie bei den Anlageprozessen und -entscheiden – auch bei der Ausübung ihrer Eigentumsrechte – für das auf eigenes Risiko gehaltene Kapital ESG- (Environmental-Social-Governmental-)Faktoren berücksichtigen. Allerdings gilt es zu bedenken, dass das Versicherungsgeschäft zahlreiche Regulierungen kennt, wie die ihr anvertrauten Gelder zu investieren sind. Kundinnen und Kunden erwarten, dass ihre Gelder sicher angelegt sind und eine gute Rendite erzielen. Letztendlich handelt es sich bei diesen Geldern um Sicherheiten, zum Beispiel um Altersrenten. Deswegen ist ­eine Diversifikation des Anlageportfolios unumgänglich. (mm)


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Commentaire

5G: des risques mesurés et des perspectives positives L’arrivée de la cinquième génération de télécommunications mobiles suscite des craintes exagérées, au-delà de la nécessaire prudence. La connaissance des ­conditions exactes dans lesquelles se déploient ces nouveaux réseaux, d’une part, et la compréhension des enjeux liés à cette nouvelle norme, d’autre part, conduisent à considérer que la 5G constitue une évolution technique souhaitable, voire ­indispensable pour la Suisse. Pierre-Gabriel Bieri

Parmi les grandes craintes qu’on voit surgir au sein de la population, on peut désormais citer la cinquième génération de télécommunica­ tion mobile: la 5G.

Mise en place rapide ou moratoires? D’un côté, l’économie privée – les opérateurs de télécommunication, certes, mais aussi de nombreuses autres entreprises désireuses de profiter des capacités étendues de la 5G – pousse à une mise en place rapide. De fait, les premières gammes de fréquences ont été attri­ buées par la Confédération en février de cette année, et les opérateurs ont déjà commencé à déployer leurs nouveaux réseaux. D’un autre côté, diverses organisations agitent la crainte d’effets non maîtrisés, nocifs pour la santé et pour la nature. Ces craintes concernent tout à la fois la multiplication des ondes radio et des antennes fixes, l’intro­ duction potentielle de nouvelles gammes de fréquences (ondes millimétriques) ou encore l’augmentation potentielle de la puissance

Pierre-Gabriel Bieri est Secrétaire patronal au Centre Patronal à Paudex / Lausanne. Cet article est reproduit avec permission du service d’information du Centre Patronal. www.centrepatronal.ch

d’émission des antennes. Cette agitation ins­ pire aujourd’hui certaines autorités locales qui tentent de s’opposer à l’arrivée de la 5G, ou du moins de décréter des moratoires. Les déci­ sions cantonales restent toutefois déclamatoi­ res dans la mesure où l’attribution de fréquen­ ces radio et de concessions pour l’utilisation d’antennes de télécommunication relève uni­ quement du droit fédéral. Tout au plus les can­ tons peuvent-ils ralentir la mise en place du nouveau réseau sous l’angle de l’aménagement du territoire.

Un volume de données mobiles qui double chaque année Un groupe de travail a été créé l’an passé sous l’égide de l’Office fédéral de l’environnement (OFEV), avec la mission d’analyser «les besoins de la téléphonie mobile et les risques en ma­ tière de rayonnement à court et à moyen ter­ me, notamment dans le cadre de l’introduction de la 5G». Le rapport est attendu dans le cou­ rant de cette année, mais il n’est pas sûr que ses conclusions, quelles qu’elles soient, mett­ ront un terme à la polémique. Elles s’ajou­ teront à de nombreuses autres études, parfois contradictoires, où chacun puise ce qu’il veut. On doit surtout s’efforcer de se faire sa propre idée, en évaluant raisonnablement les risques et les avantages de cette nouvelle étape de la technique. Selon l’Office fédéral de la commu­ nication (OFCOM), le volume des données

échangées sur les réseaux mobiles double chaque année, et les réseaux 3G et 4G utilisés jusqu’à présent commencent à atteindre leurs limites. La 5G permettra de réduire les temps de réaction, d’augmenter le débit et de multi­ plier par 100 le nombre d’appareils connectés en même temps. Ces capacités supplémen­ taires sont nécessaires notamment pour le dé­ veloppement des objets connectés, des com­ munications entre machines et des véhicules autonomes. Les fréquences attribuées aujourd’hui à la 5G, autour de 3500 mégahertz (MHz), ne sont pas très éloignées de celles utilisées par la 4G (jusqu’à 2600 MHz). L’usage d’ondes millimétriques (au-delà de 24 000 MHz), qui alimente de nombreuses craintes, n’est pas d’actualité. Les valeurs de protection contre le rayon­ nement non ionisant (définies dans l’ordonnance ORNI) ne sont pas modifiées. Un débat est toutefois engagé sur une éventuelle augmentation des limites de puissance des ­antennes. En Suisse, ces limites sont actuel­ lement dix fois plus strictes que celles re­ commandées par l’OMS et admises dans de nombreux pays. Un rapprochement avec la

«Au-delà de l’utilisation privée

qui est encore appelée à croître, la 5G se profile aussi et surtout comme faisant partie des conditions cadres attendues par beaucoup d’entreprises.

»

pratique internationale permettrait de dimi­ nuer le nombre de nouvelles antennes en ­Suisse. Il faut par ailleurs garder à l’esprit que notre exposition aux ondes dépend beaucoup moins des antennes fixes que des appareils que nous portons sur nous.

Une prudence raisonnée par l’intelligence Il est sage de se montrer prudent avec l’évo­ lution de la technique, mais cette prudence doit être raisonnée par l’intelligence, et ne pas décourager certaines prises de risque mesu­ rées – car celui qui ne risque rien n’avance pas. Pour mémoire, en 1999 déjà, des chercheurs prétendaient mettre en évidence les résultats effrayants des premières générations de télé­ phonie mobile… Aujourd’hui, cette mise en garde fait sourire et les téléphones porta­bles


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En Suisse, les limites de puissance des antennes sont actuellement dix fois plus strictes que celles recommandées par l’OMS.

Bild: Pixabay.com

sont utiles à tout un chacun, même aux défenseurs de l’environnement et aux adeptes de la décroissance! Au-delà de l’utilisation privée qui est encore appelée à croître, la 5G se profile aussi et surtout comme faisant partie des conditions cadres attendues par beaucoup d’entre­ prises. Le débat sur la 5G est suivi attentivement par certaines sociétés prêtes à s’installer en Suisse ou à y développer de nouvelles ac­

tivités… ou à y renoncer si nous prenons inutilement du retard par rapport aux infrastructures offertes par d’autres pays. La Suisse est certes libre d’affirmer sa souveraineté; mais n’est-il pas naturel qu’un petit État qui mise sur son dynamisme économique et son at­ tractivité touristique se sente obligé de faire confiance aux normes internationales en matière de télécommunications? La communi­ cation n’est-elle pas le domaine par excellence

où il est périlleux de faire cavalier seul? La connaissance des conditions exactes dans lesquelles se déploient ces nouveaux réseaux, d’une part, et la compréhension des enjeux ­liés à cette nouvelle norme, d’autre part, conduisent à considérer que les craintes entretenues dans la population sont exagérées et que la 5G constitue bien plutôt une évolution technique souhaitable, voire indispensable pour la Suisse. ■

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QUALITÄT SICHERN

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TQM bei der Lagerhäuser Aarau AG

Das Familienunternehmen Lagerhäuser Aarau AG (LA) bietet integrierte und kundenindividuelle Logistik aus einer Hand, dies für namhafte Kunden aus dem Food- und Nonfood-Bereich. Seit Mitte 2017 setzt das erfolgreiche KMU auf die QM-Software «Improve», um die hohen Qualitätsanforderungen aus mehreren Normen effizient zu erfüllen.

Integralsystem statt Insellösungen Lager- und Transportstandort Spreitenbach – einer von drei Dienstleistungspunkten entlang der A1.

Ueli Eigenmann

Das fast 150-jährige Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Schafisheim betreibt an zentraler Lage entlang der Hauptachse A1 die Transport- und Lagerstandorte Schafisheim, Hunzenschwil und Spreitenbach. «Einfach Güter von A nach B zu transportieren genügt längst nicht mehr. Vielmehr ist vom Markt ein Rundum-Paket an Dienstleistungen gefragt», sagt CEO Nico Barazetti. Entsprechend breit ist das Angebot der Firma ausgelegt. Es werden sämtliche Aspekte der Güter- und Lebensmittellogistik zu Land abgedeckt: Co-Packing, ­Import/Export, Verzollungswesen, Transport und Distribution, (Kühl-)Lagerung, ja sogar Umzüge von Firmen und Privatpersonen. «Professionalität und Expertise in der Lebensmittellogistik zählen dabei zu unseren Hauptstärken», ergänzt Hajo Koster, Leiter Qualität. Die Lagerhäuser Aarau AG ist nach den Normen ISO 9001:2015, ISO 14001:2015, FSSC 22000, Swissmedic, Bio Inspecta und SMETA-4 zertifiziert. Der stetig steigende Aufwand rund um die Normenerfüllung, vor allem aber die komplexen Prozesse innerhalb der verschiedenen Standorte veranlassten das Unternehmen im Jahr 2016, eine QM-Software zu evaluieren.

Ueli Eigenmann ist freischaffender Texter und Werber. www.werbung-texte.ch.

«Aus Gründen der Einfachheit, der Transparenz und der Preis-Leistung obsiegte das Tool Improve der Synprovis GmbH», erläutert Hajo Koster. Seit Mitte 2017 setzt man nun die Improve-Module Kundenreklamation, Risikomanagement, Audit-Verwaltung, Schulungsplan und Dokumentenmanagement ein. Von den rund 340 Mitarbeitenden sind 50 Personen intensiv mit dem Tool befasst, weitere 100 bis 150 Personen regelmässig. «Diese hohe Durchdringung funktioniert nur, wenn die Software intern akzeptiert wird – und das tut sie in hohem Masse», freut sich der Leiter Qualität.

Vor Improve: «Intranet aus Holz» Bevor die Lagerhäuser AG das Projekt «QMSoftware» in Angriff nahm, agierte man ausgesprochen dezentral. Die einzelnen Standorte bzw. Unternehmensbereiche wirkten fast vollständig autonom, mit unterschiedlichen Werkzeugen und deshalb mehrspurig. Haupttools waren PowerPoint und Excel. Zudem konnten nur wenige Mitarbeitende auf digitale Informationen zugreifen. «Dieses Setting hat zwar eine Zeit lang durchaus geklappt. Aber mit dem Wachstum des Unternehmens und der externen Anforderungen wurde der Wechsel hin zu einem integralen System zwingend», so Hajo Koster. Auch CEO Barazetti betont die Notwendigkeit firmenweiter Standards mit umfassender Integration der Kunden, Lieferanten, Prozesse und Dokumente.

Umfeld fordert ständig mehr Aussenfaktoren lieferten weitere Gründe, mit einem ganzheitlichen Qualitätswesen zu operieren. Dazu zählen der steigende Preisdruck, das wachsende Outsourcing-Bedürfnis der Kunden, alle Aspekte der Digitalisierung, ­Umwelt- und Energieproblematiken sowie die

Lagerhäuser Aarau AG Die Lagerhäuser Aarau AG ist ein Familienunternehmen mit fast 150-jähriger Tradition. 1873 gegründet, steht das Unternehmen heute für integrierte und kundenindividuelle Logistik aus einer Hand. An den Standorten Schafisheim, Spreitenbach und Hunzenschwil besitzt man Lagerflächen von 120 000 Palettenplätzen. Moderne Hochregallager, Infrastrukturen im Frische- und Tiefkühl-Bereich und über 50 LKW ermöglichen die kosteneffiziente logistische Bedienung namhafter Kunden im Foodund Nonfood-Bereich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen umfassende Kompetenzen in den Bereichen internationale Spedition, Verzollung, Co-Packing und E-Commerce-Kommissionierung bis hin zur Möbellagerung und zum Umzugs-Angebot. Die Lagerhäuser Aarau AG beschäftigt rund 340 Mitarbeitende. Information: www. la-aarau.ch


QUALITÄT SICHERN 27

Blick in eines der Hochregallager.

Total 120 000 Palettenplätze in modernen Hochregallagern stehen zur Verfügung.

Pflege der Firmenkultur. Die LA bewegt sich an all diesen Fronten vorwärts. Beispielsweise im Ökologiebereich, wo der Energieverbrauch für Beleuchtung, Klimatisierung und Fuhrpark aktiv gemessen und gesteuert wird, wo sämtliche LKW die neusten Euro-Normen erfüllen und die Chauffeure für umweltbewusstes Fahren geschult werden. Oder im Bereich Firmenkultur, wo «Wertschätzung» seit jeher eine gelebte Haltung ist. Marktbezogen bilanziert Hajo Koster: «Ein Lagerhaus wird immer stärker zur Bank. Der Kunde vertraut uns seine Assets zum Lagern und Bewegen an.»

deckte schonungslos strukturelle Lücken auf. Entsprechend wurden viele Basisstrukturen aufgesetzt. Zudem konnten dank Improve das QM-Handbuch auf die Hälfte gestrafft und Doppelspurigkeiten beseitigt werden. Die angestrebte Zentralisierung bzw. Implementierung firmenweiter Standards gelang auch dank der Mandantenfähigkeit von Improve. Die Prozesslandschaft wurde vollständig ins QM-Tool eingearbeitet und wird heute damit verwaltet. «Diese Arbeiten liessen uns intern noch stärker zusammenrücken», erwähnt der Q-Leiter einen willkommenen Zusatzeffekt. Die technische Einführung erwies sich als ­unkompliziert. «Die richtige und vollständige Einführung und Pflege der Daten ist natürlich Voraussetzung für die Entfaltung der ImproveEffektivität», resumiert der 50-Jährige. Seit der Improve-Einführung profitiert die Lagerhäuser Aarau AG von weiteren Verbesserungen in verschiedenen Bereichen, wie folgende Beispiele illustrieren: –– Die Modularität bringt Nutzen in zwei Bedeutungen. Beim Improve-Kauf wählt der Kunde das, was er wirklich braucht und «nichts auf Vorrat», so der Q-Manager. In der alltagspraktischen Anwendung gilt der Satz «Wer ein Modul beherrscht, kann das andere bedienen», was den durchgängig identischen Aufbau treffend beschreibt. –– Schnelle Erfolge erzielte man bei den Kundenreklamationen. Das QM-Tool hilft, Fehler besser zu analysieren sowie rascher und zielgerichteter zu reagieren. –– Mit der Improve-Einführung setzte die LA ein Konzept für die Dokumenten-ID in der digitalen Datenhaltung um, wodurch jetzt mit Stichwortsuchen alle Dokumente und Informationen zum gesuchten Thema einfach und schnell auffindbar sind. –– Der Dokumentenschwall rund um Nor­ men-Zertifizierungen lässt sich mit dem

Software-Nutzen und Erfolge «Die Einführung von Improve löste bei uns ­eine spürbare Bewusstseinsdynamik über die Firma, Strukturen und Prozesse aus», berichtet Qualitätsfachmann Koster. Das Werkzeug

Leiter Qualität Hajo Koster: «Integrales QM erreicht».

Tool problemlos bewältigen. Die Ersparnis an Mitarbeitenden-Stunden für Vorbereitung und Durchführung von Audits ist wesentlich. –– Die Flexibilität des Werkzeugs zeigt sich in der Anpassungsfähigkeit an ändernde Bedürfnisse der Organisation. Improve wächst mit dem Unternehmen. –– Die vielfältigen Visualisierungsmöglichkeiten von Improve sind bei der Lagerhäuser Aarau AG oft genutzte «Verständlichmacher». Über die Improve-Herstellerin Synprovis GmbH sagt Hajo Koster: «Ich finde es toll, dass eine kleine Schweizer Firma ein so gutes und praxistaugliches Werkzeug auf dem Markt hat.» ■

Synprovis GmbH Die Synprovis GmbH (Eich LU) hat sich als Spezialistin für ganzheitliches Qualitätsmanagement einen Namen gemacht. Mit der QM-Websoftware Improve ist Synprovis in ganz Europa erfolgreich. Den Erfolgsschlüssel sieht die Firma beim extrem einfach bedienbaren Frontend ihrer Software. Die Software bildet das Qualitätswesen mit folgenden Modulen komplett ab: 8D Report, Arbeitssicherheit, Auditverwaltung, Digitale Signatur, Massnahmen/Kosten, Mitarbeiterbeurteilung, Prüfmittelverwaltung, Risikomanagement, Umweltmanagement, Wissen und Kompetenzen. CEO der Synprovis GmbH ist Hubert Geisseler. Kundenwelt: überwiegend Produktionsunternehmen sowie Dienstleistungs- und Handelsunternehmen. Information: www.synprovis.ch


28 PRODUKTENEWS

MQ | 09/2019

Intelligentes Wassermanagement Mit dem Schweizer Jungunternehmen eventspine entsteht ein neuer Anbieter im Bereich des intelligenten Wassermanagements. Dabei gehen die Gründer um Hauptaktionär Reza Shahabi (CEO) mit ambitionierten Zielen an den Start: «Wir wollen sicherstellen, dass sauberes Trinkwasser für alle in ausreichender Menge, der nötigen Qualität und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort verfügbar ist.» Es gelte dazu, auch ungeplante Ereig-

nisse wie Umweltkatastrophen, Cyberattacken oder Kriege einzubeziehen, Wasserknappheit vorherzusehen und den reibungslosen Betrieb von Wassersystemen zu gewährleisten. Die Plattform soll Zukunftstechnologien wie Cloud-Computing, IoT (Internet of Things) und künstliche Intelligenz integrieren und wird in der Schweiz entwickelt. eventspine.com

Bild: MSR Electronics GmbH

Transportschäden auf der Spur

Die Miniatur-Datenlogger MSR175 eignen sich zur vielseitigen Überwachung von Transport­gütern und zur nachträglichen Schadensanalyse. Wie oft kommt es doch vor, dass Transportgüter während ihrer Beförderung Schaden erleiden, sei es durch Stoss und Schock oder durch Temperatur-, Druck- oder Feuchtigkeitsschwankungen. Im

Nachhinein sind Verursacher- und Schadensnachweis meist äusserst schwierig, wenn nicht gar unmöglich – weil die dafür nötigen Fakten fehlen. Dieses Dilemma lösen kleine, elektronische Datenlogger, die ein Transportgut während ihrer ­Beförderung begleiten und die ein Schadens­ ereignis mit all seinen Randbedingungen auf die Sekunde genau zur späteren Dokumentation festhalten – das alles eingebaut in ein wasserdichtes Kunststoffgehäuse und vielfach wiederverwendbar. Die kleinen Datenlogger sind kaum daumengross, sie nennen sich MSR175 und stammen von der Schweizer MSR Electronics GmbH.

Dr. Heinrich Schneider Messtechnik, ein führendes Unternehmen aus dem Bereich der Fertigungsmesstechnik, präsentiert auf der EMO mit der WMM 450 eine präzise Wellenmess­maschine zur schnellen Messung rotationssymmetrischer Objekte bis 450 mm Länge und maximal 150 mm im Durchmesser. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der präzisen Auflichtmessung von Bohrungen, Nuten und sonstigen, nicht im Durchlicht messbaren Konturen und Elementen. Falls das noch nicht ausreicht, kann auch der taktilscannende Mess­taster SP25 oder der taktiltastende Messtaster TP200 integriert werden – dann wird aus der 2D- eine 3D-Wellenmessmaschine. Der scannende Taster ermöglicht übrigens reproduzierbare Formmessungen an nicht zylindersymmetrischen Konturen. Umfangreiche Spannmittel, wie zum Beispiel feste und mitlaufende Spitzen in Standard- und Sonderbauform, Präzisionsbackenfutter und -spannzangen, Hohlspitzen, stellt das Gerät ebenso zur Verfügung. www.dr-schneider.de

www.msr.ch

Massgeschneiderte Lösungen für den Bereich PSAgA

QM-Systeme nach ISO 13485 und Vorgaben der «Guten Arbeits­ praxis»

welche die Anforderungen der Anwender kennt und ernst nimmt. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Unternehmens.

Mit der Softwarelösung ConSense GxP bietet die ConSense GmbH umfangreiche Unterstützung beim Qualitäts- und Validierungsmana­ gement für Unternehmen aus streng regulierten Branchen. Denn zur Gewährleistung der Produktqualität in Betrieben aus der Medizin, Medizintechnik, Pharmazie, dem Gesundheitswesen und weiteren Bereichen hat ein systematisches und zuverlässiges Qualitäts­ sicherungssystem komplexe Anforderungen zu erfüllen. Neben Gesetzen müssen verschie­ dene nationale und internationale Normen, wie unter anderem die DIN EN ISO 13485:2016, die seit dem 1. April 2019 verbindlich anzuwenden ist, eingehalten werden. Darüber hinaus sind Richtlinien, z. B. für «Gute Arbeitspraxis» (GxP), zu beachten. Eine transparente Umsetzung, Kontrolle und Dokumentation ist oft nur mit elektronischer Unterstützung zu meistern.

www.soba-inter.com

www.consense-gmbh.de

Copyright: Soba Inter AG

Die Soba Inter AG bietet massgeschneiderte ­Lösungen im Bereich Personensicherung gegen Absturz für nahezu alle Einsatzbereiche an. Als offizieller Vertriebspartner von ABS-Produkten in der Schweiz präsentiert das Unternehmen den Anschlagpunkt ABS-Lock I+II: die perfekte Absturzsicherung bei Fensterreinigungsarbeiten. Das System basiert auf zwei Elementen. Der «ABS-Lock I» ist ein abnehmbarer Anschlagpunkt, der per Knopfdruck eingesetzt oder entfernt wird. Der «ABS-Lock II» ist die Hülse. Diese ist in variablen Längen erhältlich und wird in Beton eingeklebt oder in Holz geschraubt. Die Hülse wird mit einem Stopfen zum Schutz beim Verputzen und einer Abdeckung aus Kunststoff geliefert. Im Bereich von Fenstern ist das System die optimale Lösung. Dank der abnehmbaren Anschlagöse wird das Öffnen nicht beeinträchtigt und der Punkt ist ­ästhetisch schön. Das System ist nach EN 795:2012 B geprüft und zugelassen. Mit der Soba Inter AG steht eine starke und erfahrene Partnerin an Ihrer Seite,

Wellenmessmaschine für Messungen von komplexen Werkstücken


AGENDA/VORSCHAU

MQ | 09/2019

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IMPRESSUM

Vorträge/Tagungen/Seminare Das Magazin für integrierte Managementsysteme

Anlässe Schweiz Externer Auditor Umweltmanagement

Externe Audits von Umweltmanagementsystemen nach ISO 14001 Einstieg zu jeder Zeit www.saq-qualicon.ch

Jubiläumsanlass 30 Jahre Swiss Infosec AG

Sicherheit im Fokus 23. September 2019, Flughafen Zürich www.infosec.ch

Swiss Excellence Forum: Operative Excellence

Excellence Führungsseminar für das Middle und Low Management und Unternehmensentwickler 24. Sept. 2019, Luzern www.swiss-excellence-forum.ch

CE-Kennzeichnung von Bauprodukten

Der Bau-Reisepass in der EU und die Bauprodukteverordnung 24. September, 2019, Winterthur www.snv.ch

UM Insider Forum

Relevante Herausforderungen im betrieblichen Umweltschutz 26. September, Olten www.saq-qualicon.ch

Kultur- und Werteworkshop

Auf der Basis des Swiss Ethics Models 3. Oktober, Luzern www.swiss-excellence-forum.ch

SDGS in das Kerngeschäft integrieren

Trends, Best Practices, Standards und Erwartungen der Interessengruppen 3. Oktober 2019, Zürich Registration: melania.dambrosio@elevatelimited.com

ISO 22301 Manager

Business Continuity Management nach ISO 22301 14.-16. Oktober 2019, Sursee www.infosec.ch

SNBS und Norm SIA 112/1 im Vergleich Wie gelingt nachhaltiges Bauen? 24. Okt. 2019, Zürich www.forumenergie.ch

Swiss GRC Day 2019

Event für Governance, Risk und Compliance 18. Oktober 2019, Zürich Flughafen www.swissgrcday.ch

Qualitäts- und Prozessmanagement nach ISO 9001:2015

Anlässe international Qualitätsbeauftragter (TÜV)

Online-Lehrgang: Aufbau und Organisation eines QM-Systems gemäss DIN EN ISO 9001:2015. Einstieg jederzeit möglich www.tuv.com/seminar-09620 (Modul 1) www.tuv.com/seminar-09623 (Modul 2)

SAQ Zufriedenheits- und Weiterbildung per Fernstudium Bedür fnisanalyse 2016 Qualitätsbeauftragter TÜV, Qualitäts­

Seminar 16. + 23. Oktober 2019, Luzern www.sqs.ch

manager TÜV, Qualitätsauditor TÜV Beginn: jederzeit Geschäftsreisen 2.0 – flexibel, >> Im ersten Semester 2016 hat die SAQ, in Zusammenarbeit ziehen können. An dieser Stelle www.fernschule-weber.de

48. Jahrgang erscheint 10 x jährlich Schweiz: ISSN 1422-6634 Deutschland: ISSN 1862-2623 Swiss Association for Quality

Offizielles Organ der SAQ Swiss Association for Quality Stauffacherstrasse 65/42, 3014 Bern T 031 330 99 00, www.saq.ch meldungen ermöglichen der Herausgeber SAQ ihre Dienstleistungen zielSAQ/Galledia Fachmedien AG gruppengerecht anzupassen Druckauflage 6970 Ex. und auszubauen. Verkaufte Auflage 2620 Ex. (wemf-beglaubigt)

Redaktion SAQ Swiss Association for Thomas Berner, lic. phil. I (MA) Quality Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil +41 58 344 97 37 bedanken wir uns bei allen, die TQuelle: mit einem Studierendenteam der Fachhochschule St.Gallen, thomas.berner@galledia.ch an dieser Umfrage mitgemacht Fachhochschule St.Gallen eine Zufriedenheitsund Bedürfnisanalyse durchgeführt. An der Soirée Climatique zeigen haben. Ihre wertvollen Rück- Michael Merz die Referenten/-innen Lösungsansätze für Qualitätsmanager T +41 58 344 98 64 sowie der ErfahrungsausBefragt wurden sowohl die SAQ- sen Komplettlehrgänge michael.merz@galledia.ch 28.10. 2019, Bern wie auch interessier- tausch Beginn: monatlich wichtig bis sehr wichtig Mitglieder Wichtig sind auch te Kreise, das heisst Besucher erscheinen. Produktion www.swissclimate.ch www.cqa.de Galledia Print AG, CH-9230 Flawil der SAQ-Veranstaltungen. Von fachspezifische Weiterbildun-

digital und nachhaltig

QM-Ausbildung

den insgesamt ca. 12’000 verEnergie- und Umweltschickten Umfragen, haben management mit ISO 14001, 5,5 Prozent geantwortet. Wobei die 50001 Rücklaufquote bei den SAQ14006 und

International Metrology Congress

FOREP 2019

ISO 14001:2015

Agenda g

gen. Dagegen wurden die folgenden Punkte neutral bewertet: branchenübergreifende NetzSchweiz Zusammen Fachmesse werke, Anlässe die mit Trends aufVerlag und Insiderwissen durch Mitgliedern bei über 30 Prozent zeigen AG Measurement World Dreitagesmodul >> Anmeldung und weitere InfosGalledia unter Fachmedien www.saq.ch Die lag. Diese sehr hohe Beteiligung Betriebsbesichtigungen. Buckhauserstrasse 24, 8048 Zürich 24. bis 26. September, Paris 29.10./ 30.10. und 05.11.19 in Zug T +41 (0) 58 344 98 98 erlaubte den Studierenden eine Umfrageteilnehmenden schätz- >> Sektion Bern www.galledia.ch www.cim2019.com www.werz.hsr.ch E-Mail-Newslet- Thema ISO 45001 – Wohin geht die Reise fundierte Auswertung, die nach ten ausserdem Verlagsmanager: Rolf Gubelmann Mitgliedern und Nichtmitglie- ter zu aktuellen Themen, die Datum 24. Januar 2017 Bildungszentrum Wald, Lyss Mitarbeit in einer Fachgruppe, Ort dern gesplittet wurde. Werbemarkt Kömedia AG und Studien Bran- >> Fachgruppe Medizinprodukte Erhoben wurde, unter ande- Analysen Einstieg in ein zu erfolgreiches La révolution 4.0 et ses challenges Geltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen rem die Zufriedenheit der SAQ- chentrends sowie interessante Thema Software Validierung und Datenintegrität T +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 Umwelt­ m anagementsystem 31. Oktober 2019, Yverdon Mitglieder mit den aktuellen und qualitativ hochstehende Datum 19. Januar 2017 info@koemedia.ch, www.kömedia.ch 25. September 2019, Dortmund www.forep.chDienstleistungen wie auch de- Sektionsveranstaltungen. Ort Hotel Arte Olten Abonnenten-Service Infos: dinakademie@beuth.de ren Bedürfnisse und Wünsche Galledia Fachmedien AG an die SAQ. Zudem die Zufrie- Zusätzliche Dienstleistungen Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil T +41 (0) 58 344 95 64 Unternehmerische denheit Zukunftsfähigkeit: mit den Veranstaltun- Zwei Drittel der Befragten wünabo.mq@galledia.ch, www.galledia.ch gen, im konkreten mit den Sekti- schen sich von der SAQ, das aufMenschen als Brückenbauer Einzelnummer CHF 14.30 Hier wurden beide zeigen von Trends. Mehr als die 31. Oktoberonsanlässen. 2019, Rüschlikon Seminar Jahresabonnement CHF 128.– Zielgruppen befragt. Hälfte erwarten AustauschAusland CHF 169.– www.oebu.ch 7./8. Oktober 2019, Aachen möglichkeiten in den Sektionen. Deutschland, Österreich Dritte erhofft sich, dass Bestehende Dienstleistungen Jederwww.prstg.de Werbemarkt Grundsätzlich stellte sich her- sich die SAQ für eidgenössisch Kömedia AG dass die Mitgliederder mit den Managementaus, und Grundlagen IT-Si- anerkannte Abschlüsse engaGeltenwilenstrasse 8a, 9001 St.Gallen T +41 71 226 92 92, F +41 71 226 92 93 giert sowie Lobbying für Fachbestehenden Dienstleistungen cherheit Europas grösste Fachmesse für info@koemedia.ch, www.kömedia.ch zufrieden sind. Wobei vor allem themen macht. Das Networking

Forum ö 2019

Qualitätsorientierte Produktentwicklung

Business Excellence

IT-Sicherheitsmanager (ITM)

4.-11. November 2019, Olten das gute Netzwerk und der Erwww.infosec.ch fahrungsaustausch stark ge-

Auf dem Weg IT-Sicherheit, Nürnberg der Excellence 8. bis 10. Oktober 2019

Internes Audit – Bereich Dienstleistung

A+A

WERZ/HSR: «Digitales Energiemanagement»

6. qualityaustria Umwelt- und Energieforum

it-sa

wurde von den UmfrageteilnehAbonnenten-Service TÜV Media GmbH menden mehrfach und regelAm Grauen Stein, D-51105 Köln erwähnt. wichtet wurden. Bei den Veran- mässig www.it-sa.de Iris Weinmeister Ausserdem wird von der SAQ staltungen wurden die SektionsT 0221 806-3520, F -3510 iris.weinmeister@de.tuv.com veranstaltungen am wichtigsten erwartet, dass sie Schulungen >> Im Anschluss an ein erfolgreiches Assessment durfte eingestuft, noch vor dem Tag der und Präsentationen, Wissens- die SAQ folgende Organisationen auszeichnen und gratuliert Einzelnummer EUR 113.50 Internationale Fachmesse mit Kongress Interne Audits planen, durchführen und Schweizer Qualität. Als wichtigs- datenbanken und eine Platt- herzlich: Jahresabonnement EUR 115.– und Arbeitsmedizin verbessern te Punkte wurden hier die Refe- formfürfürArbeitsschutz den ErfahrungsausDie Kündigung des Abonnements ist mit anbietet. renten2019, sowie der Mehrwert und tausch EFQM Verpflichtung zu EFQM Anerkennung fürDezember 5.-8. November, Düsseldorf 5./6. November Olten einer Frist von 6 Wochen zum 31. Besonders in der West- Excellence (C2E) Networking genannt. Excellence (R4E) Stern möglich und schriftlich an 3den Verlag www.aplusa.de www.sqs.ch TÜV Media GmbH Bei der Befragung der Nicht- schweiz wünscht man sich eine – Glasson Imprimeurs – Enpuls AG, zu richten. mitglieder stellte sich heraus, grössere Präsenz der SAQ, aber Editeurs SA, Bulle AlleDietikon Rechte vorbehalten. Nachdruck, dass ihnen in Verbindung mit auch einen klaren Mehrwert, – Generationenhaus auch auszugsweise, nur mit schrift­licher Genehmigung des Verlages. der SAQ der Zugang zu Fachwis- den sie aus der Mitgliedschaft Neubad, Basel

Betriebliches Energiemanagement optimieren MQ Management und Qualität 12/2016 12.11.2019 – 20.11.2019 in Zug www.hsr.ch

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